Gedenken am 31.08.2010 an 30 unbekannte Opfer des
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Gedenken am 31.08.2010 an 30 unbekannte Opfer des
Gedenken am 31.08.2010 an 30 unbekannte Opfer des Faschismus Beerdigt vor 65 Jahren auf dem Wunsiedler Friedhof Sehr geehrte Damen und Herren, ich grüße Sie als Erster Bürgermeister der Festspielstadt Wunsiedel und freue mich über so viele Gäste zu diesem heutigen Gedenktag. Ich begrüße ganz herzlich Herrn Dr. Kai Olmer, 1. Vorsitzender der israelitischen Kultusgemeinde Bamberg und zugleich Vizepräsident der israelitischen Kultusgemeinde Bayerns sowie Mitglied im Zentralrat der Juden Deutschlands; Herrn Rabbiner Goldberg aus Hof und Herrn Khasani von der israelitischen Kultusgemeinde Hof Herrn Dekan Buchta als Hausherr hier auf dem Wunsiedler Friedhof Meine sehr geehrten Damen und Herren, auf dem Wunsiedler Friedhof liegt Rudolf Hess, der Stellvertreter Rudolf Hitlers. Niemand hat sich gewünscht, dass er hier seine letzte Ruhe findet – aber wir Wunsiedler haben es ihm auch nicht verwehrt. Ein Akt der der Barmherzigkeit gegenüber einem Toten war es, der es 1987/88 zu der Entscheidung kommen ließ, dass Rudolf Hess hier beerdigt werden darf. Hier fanden im Jahr 1945 am 31. August aber auch 30 Opfer, die bei den unsäglichen Todesmärschen in den letzten Tagen des Dritten Reiches zu Tode kamen, und zunächst im Zeitelmoos verscharrt waren, eine gute letzte Ruhestätte. Sie waren offensichtlich jüdischen Glaubens. Die Amerikaner, die am Abend des 19.04.1945 in die Stadt kamen, waren es, die diese Opfer die hier beerdigt sind, von den örtlichen Vertretern des Naziregimes im Zeitelmoos ausgraben und hier beerdigen ließen. Karl Rost, der Sprecher die Bürgerinitiative „Wunsiedel ist bunt“ war und ist es, der sich diesen unsäglichen Vorgängen widmet. Ihm gebührt für dieses Engagement herzlicher Dank. Insgesamt 12 Zeitzeugen haben ihm zwischenzeitlich ihr Wissen anvertraut. Je mehr ich selbst über diese Dinge in den letzen Kriegstagen erfahre, umsomehr bin ich überzeugt, dass gerade diese Menschen, die zu einer Zeit zu Tode kamen, zu der das gesamte Nazisystem im Grunde längst zusammengebrochen und gescheitert war, es verdienen, dass wir uns ihnen widmen und an sie erinnern. Ich denke gerade wir Wunsiedler haben in dieser Thematik nicht zuletzt aufgrund der Anerkennung die uns für unsere Haltung gegenüber den Neonazis allenthalben zuteil wird, auch eine ganz besondere Verantwortung. Setzen wir deshalb ein weiteres Zeichen gegen das Vergessen – und fügen wir unserer Botschaft „Hinschauen statt wegschauen“ damit einen weiteren wichtigen Mosaikstein hinzu.