die Automobilkonzerne und ihre Gründer

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die Automobilkonzerne und ihre Gründer
Deutschland: 3,00 Euro / Österreich: 3,50 Euro / Schweiz: 6,60 sfr
Ausgabe 09/2006
emotion
2
die Automobilkonzerne und ihre Gründer
978375
291247
S.4
Aston Martin
Biografie
S.06-11
S.12-15
Das Unternehmen
S.16-19
Fahrzeuge
Ferrari
S.20
S.22-27
Biografie
S.28-31
Das Unternehmen
S.32-35
Fahrzeuge
S.36
S.38-43
S.44-47
S.48-51
Lamborghini
Biografie
Das Unternehmen
Fahrzeuge
Lotus
S.52
Biografie
S.54-59
Das Unternehmen
S.32-33
Fahrzeuge
S.34-35
Porsche
S.68
Biografie
S.70-75
Das Unternehmen
S.76-79
Fahrzeuge
S.80-83
36
Lamborghini
Lamborghini
und Ferruccio Lamborghini
38
1916 - 1993
Italien
Ferruccio Lamborghini
Biografie
Lamborghini - Biografie
40
Ferruccio in seinem Lamborghini Miura
F
erruccio Lamborghini (* 28. April 1916 in
Renazzo; † 20. Februar 1993) war Autobauer
und Vater der Automarke Lamborghini.
Geboren wurde Ferruccio Lamborghini in einem
kleinen Dorf in der Nähe von Bologna. Seine Eltern waren Bauern, aber Ferruccio erbte ihre Liebe
zu Land und Erde nicht. Schon als Kind zeigte er
Interesse an Technologie und Mechanik. Er beendete seine technischen Studien in Bologna, und
schon kurze Zeit später konnte er sein Wissen testen, als man ihm nämlich im Zweiten Weltkrieg
die Reparatur der Fahrzeuge auf Rhodos in Griechenland übertrug. Nach dem Krieg kehrte Lamborghini nach Hause zurück. Nun kaufte er alte
Militärfahrzeuge auf und baute sie zu Traktoren
um, etwas das Italien nach dem Krieg verzweifelt
benötigte. 1959 gründete er in Cento eine kleine
Werkstatt, wo er Traktoren, Brenner und Klimaanlagen herstellte. Mit dem damit verdienten Geld
stürzte sich Ferruccio Lamborghini in ein Unter-
Lamborghini Miura
nehmen, von dem er schon lange geträumt hatte:
der Herstellung von Hubschraubern. Aufgehalten
wurde er dabei allerdings von der Regierung, die
ihm eine Lizenz hierfür verwehrte. Also entschied
er sich, seine Aufmerksamkeit dem Automobilbau
zu widmen. Damit nahm sein Leben eine entschieden andere Richtung an, und die Autowelt war nie
wieder wie zuvor.
Lamborghini eröffnete 1963 eine Autofabrik in
Sant‘ Agata, die „Automobili Ferruccio Lamborghini S.p.A.“, welche 1964 mit der Auslieferung
von Fahrzeugen begann. 1972 - während der weltweiten Ölkrise - verkaufte er sein Unternehmen
und betrieb Weinbau in Mittelitalien. Jahr für Jahr
hat seine Fabrik Autos produziert, die für viele das
Ideal an Schönheit und Perfektion im Automobilbau darstellen. Sie entsprachen mehr als alles andere Ferruccio Lamborghinis Wunsch nach nichts
als dem Besten. Am 20. Februar 1993 starb Ferruccio Lamborghini. Ferruccio Lamborghini ren
Lamborghini - Biografie
wurde Ferruccio Lamborghini in einem kleinen
Dorf in der Nähe von Bologna. Seine Eltern waren
Bauern, aber Ferruccio erbte ihre Liebe zu Land
und Erde nicht. Schon als Kind zeigte er Interesse
an Technologie und Mechanik. Er beendete seine
technischen Studien in Bologna, und schon kurze
Zeit später konnte er sein Wissen testen, als man
ihm nämlich im Zweiten Weltkrieg die Reparatur
der Fahrzeuge auf Rhodos in Griechenland übertrug. Nach dem Krieg kehrte Lamborghini nach
Hause zurück. Nun kaufte er alte Militärfahrzeuge
auf und baute sie zu Traktoren um, etwas das Italien nach dem Krieg verzweifelt benötigte. 1959
gründete er in Cento eine kleine Werkstatt, wo er
Traktoren, Brenner und Klimaanlagen herstellte.
Mit dem damit verdienten Geld stürzte sich Ferruccio Lamborghini in ein Unternehmen, von
dem er schon lange geträumt hatte: der Herstellung von Hubschraubern. Aufgehalten wurde er
dabei allerdings von der Regierung, die ihm eine
„Wer hätte sich vorstellen können
das mal so etwas wunderbares
aus Traktoren werden könnte.“
Lizenz hierfür verwehrte. Also entschied er sich,
seine Aufmerksamkeit dem Automobilbau zu widmen. Damit nahm sein Leben eine entschieden
andere Richtung an, und die Autowelt war nie
Lamborghini mit einem Miura Model
46
im Namen enthalten ist steht für „longitudinale
posteriore“ und bezeichnet die Einbaulage des
längs eingebauten Motors. Seit 1971 baut Lamborghini auch die leistungsstarken Motoren für
Offshore-Rennboote. Diese Aggregate – pro Boot
zwei Stück – leisten ungefähr 1000 PS. Von 1986
bis 1993 baute Lamborghini überdies den Geländewagen LM002. 1972 gerät das Unternehmen in
große wirtschaftliche Schwierigkeiten.
Den Traktoren-Teil verkauft Ferruccio Lamborghini an die Same Group (heute Same Deutz
Fahr). Der Sportwagen-Teil wechselt ab 1972
mehrmals den Besitzer: Ferruccio Lamborghini 1963–1972, Georges-Henri Rossetti & René
Leimer 1972–1977, bankrott 1977–1984, Patrick Mimran (als Leiter 1980–1984) 1984–1987,
Chrysler 1987–1994, Megatech 1994–1998, Audi
(„Audi-Gruppe“ innerhalb des Volkswagen-Kon-
gab nur eine Ausnahme: den Countach. Nachdem
dieser Sportwagen fertiggestellt worden war fand
sich kein passender Stiername, um dieses Auto zu
benennen. Der Legende nach stellte man den Wagen nun auf den Fabrikhof und rief die Belegschaft
zusammen. Einer der Mitarbeiter rief beim Anblick
des Wagens „Countach“ (auf deutsch „Oh mein
Gott“) und somit hatte der Wagen seinen Namen.
Die Zusatzbezeichnung „LP“, die bei vielen Modellen im Namen enthalten ist steht für „longitudinale posteriore“ und bezeichnet die Einbaulage
des längs eingebauten Motors. ereits 1964 wurden
die ersten Exemplare des legendären Modells 350
GTV hergestellt. Die Leistung des 12-Zylinders
übertraf die des Erzrivalen Ferrari deutlich. Richtig Furore machte Lamborghini aber erst mit dem
1966 vorgestellten Miura, der - je nach Quelle mit seinen 385 PS in der stärksten Version die 300
„Nach ein, zwei Sekunden antwortet der Motor mit einem Markerschüternden Brüll - kein Zweifel, der Murciélago ist so vital wie nie zuvor.“
zerns) seit 1998, Lamborghini baute zwischen
1989 und 1993 auch (recht erfolglose) Formel1-Motoren für die Teams Lola, Lotus, Ligier, Minardi und Larrouse. Nach 1972 befasste sich Ferruccio Lamborghini vorwiegend mit Weinanbau;
das hochklassig arbeitende Weingut in Umbrien
existiert weiterhin unter seinem Namen. Seit 2004
werden unter dem Familiennamen Lamborghini nicht nur die exquisiten Sportwagen, sondern
auch Kaffee- und Espressomaschinen verkauft. Die
heutige Modellpalette umfasst 2 Grundmodelle,
die aus dem neueren Gallardo als Einstiegs- und
dem Murcielago als Topmodell besteht. Zusätzlich
werden beide Modelle im Jahre 2005 auch als Cabrio angeboten, womit eine breitere Käuferschicht
angesprochen werden soll. ereits 1964 wurden
die ersten Exemplare des legendären Modells 350
GTV hergestellt. Die Leistung des 12-Zylinders
übertraf die des Erzrivalen Ferrari deutlich. Richtig Furore machte Lamborghini aber erst mit dem
1966 vorgestellten Miura, der - je nach Quelle mit seinen 385 PS in der stärksten Version die 300
km/h-Schallmauer ankratzte. Seit dem Miura tragen alle Modelle die Namen von berühmten spanischen Kampfstier-Zuchten, somit auch der neue
allradgetriebene Murciélago sowie der Gallardo. Es
km/h-Schallmauer ankratzte. Seit dem Miura tragen alle Modelle die Namen von berühmten spanischen Kampfstier-Zuchten, somit auch der neue
allradgetriebene Murciélago sowie der Gallardo. Es
gab nur eine Ausnahme: den Countach. Nachdem
dieser Sportwagen fertiggestellt worden war fand
sich kein passender Stiername, um dieses Auto zu
benennen.
Der Legende nach stellte man den Wagen nun auf
den Fabrikhof und rief die Belegschaft zusammen.
Einer der Mitarbeiter rief beim Anblick des Wagens „Countach“ (auf deutsch „Oh mein Gott“)
und somit hatte der Wagen seinen Namen. Die
Zusatzbezeichnung „LP“, die bei vielen Modellen
im Namen enthalten ist steht für „longitudinale
posteriore“ und bezeichnet die Einbaulage des
längs eingebauten Motors. Seit 1971 baut Lamborghini auch die leistungsstarken Motoren für
Offshore-Rennboote.
Wei?: Lamborghini Murciélago LP640, Gelb: Lamborghini Diablo GT
Lamborghini - Unternehmen
50
wagen fertiggestellt worden war fand sich kein
passender Stiername, um dieses Auto zu benennen.
Der Legende nach stellte man den Wagen nun auf
den Fabrikhof und rief die Belegschaft zusammen.
Einer der Mitarbeiter rief beim Anblick des Wagens „Countach“ (auf deutsch „Oh mein Gott“)
und somit hatte der Wagen seinen Namen. Die
Zusatzbezeichnung „LP“, die bei vielen Modellen
im Namen enthalten ist steht für „longitudinale
posteriore“ und bezeichnet die Einbaulage des
längs eingebauten Motors. Seit 1971 baut Lamborghini auch die leistungsstarken Motoren für
Offshore-Rennboote. Diese Aggregate – pro Boot
zwei Stück.
Er wurde die Firma in Centro, Ferrara in Italien von Ferruccio Lamborghini (1916–1993) als
Unternehmen zur Herstellung von Traktoren gegründet. Wurde die Produktion um Brenner und
Klimaanlagen erweitert. Gründete Ferruccio Lamborghini die Firma Automobili Lamborghini, als
Markensymbol wählte er sein Sternzeichen – den
Stier.Ab diesem Jahr wird mit der Entwicklung von
Sportwagen begonnen. Die Entscheidung dazu soll
der Legende nach auf einen Disput zwischen dem
Sportwagen-Liebhaber Ferruccio Lamborghini
„Ohne Servolenkung säh man bei
295er Rreifen wohl recht alt aus.“
und Enzo Ferrari zurückgehen. Lamborghini, der
damals lediglich erfolgreich Traktoren herstellte,
soll mit seinem Ferrari unzufrieden gewesen sein
und daraufhin Enzo Ferrari eine Konstruktionsänderung vorgeschlagen haben. Dieser, so besagt die
Legende weiter, habe darauf geantwortet Lamborghini habe mehr Kenntnisse von Traktoren als von
Sportwagen. Daraufhin beschloss Lamborghini seinem Widersacher das Gegenteil zu beweisen. Bereits 1964 wurden die ersten Exemplare des legendären Modells 350 GTV hergestellt. Die Leistung
des 12-Zylinders übertraf die des Erzrivalen Ferrari deutlich. Richtig Furore machte Lamborghini
Lamborghini - Fahrzeuge
aber erst mit dem 1966 vorgestellten Miura, der
- je nach Quelle - mit seinen 385 PS in der stärksten Version die 300 km/h-Schallmauer ankratzte.
Seit dem Miura tragen alle Modelle die Namen
von berühmten spanischen Kampfstier-Zuchten,
somit auch der neue allradgetriebene Murciélago
sowie der Gallardo. Es gab nur eine Ausnahme: den
Countach. Nachdem dieser Sportwagen fertiggestellt worden war fand sich kein passender Stiername, um dieses Auto zu benennen. Der Legende
nach stellte man den Wagen nun auf den Fabrikhof
und rief die Belegschaft zusammen. Einer der Mitarbeiter rief beim Anblick des Wagens „Countach“
(auf deutsch „Oh mein Gott“) und somit hatte
der Wagen seinen Namen. Die Zusatzbezeichnung „LP“, die bei vielen Modellen im Namen
enthalten ist steht für „longitudinale posteriore“
und bezeichnet die Einbaulage des längs eingebauten Motors. Seit 1971 baut Lamborghini auch die
leistungsstarken Motoren für Offshore-Rennboote. Diese Aggregate – pro Boot zwei Stück. Centro, Ferrara in Italien von Ferruccio Lamborghini
(1916–1993) als Unternehmen zur Herstellung
von Traktoren gegründet. Wurde die Produktion
um Brenner und Klimaanlagen erweitert. Gründete Ferruccio Lamborghini die Firma Automobili Lamborghini, als Markensymbol wählte er sein
Sternzeichen – den Stier.
Ab diesem Jahr wird mit der Entwicklung von
Sportwagen begonnen. Die Entscheidung dazu
soll der Legende nach auf einen Disput zwischen
dem Sportwagen-Liebhaber Ferruccio Lamborghini und Enzo Ferrari zurückgehen.
Herlich sinnlos die Lamb-Flügeltüren
Der LP640 ist einfach nur eine Augenweide
68
Porsche
PORSCHE
und Ferdinand Porsche
70
1875 - 1951
Deutschland
Ferdinand Porsche
biografie
Porsche - Biografie
72
F
erdinand Porsche (* 3. September 1875 in
Maffersdorf, Böhmen; † 30. Januar 1951 in
Stuttgart) ist der berühmteste österreichische Autokonstrukteur und zählt mit Siegfried Marcus und
Hans Ledwinka zu den bedeutendsten Automobilpionieren dieses Landes. Seine bekannteste Konstruktion war der VW Käfer. Der Name „Porsche“
kommt wahrscheinlich aus dem tschechischen Namen „Boreš“ [boresch].
Ferdinand Porsche wurde als drittes Kind des
Spenglers Anton Porsche geboren. Schon früh in
seiner Jugend zeigte sich sein außergewöhnliches
technisches Talent. So installierte er in der väterlichen Spenglerei eine elektrische Beleuchtungsanlage. Nach der Volksschule begann er eine Lehre
im Installateurbetrieb seines Vaters und besuchte in
Abendkursen die Reichenberger Staatsgewerbeschule. Abgesehen von theoretischen Vorlesungen
an der TH Wien, die er hörte ohne eingeschrieben
zu sein, besuchte er keine höhere Lehranstalt.
Lohner-Porsche1893, im Alter von 18 Jahren trat
Porsche in die Vereinigten Elektrizitäts-AG Béla
Egger in Wien, der späteren Brown Boveri, ein.
Dort stieg er in vier Jahren vom Mechaniker zum
Leiter der Prüfabteilung auf. In diese Zeit fällt seine
„Porsche spiegelt den ultimativ
hochwertigen Sportwagen dar.“
Konstruktion des Radnabenelektromotors. 1898
wechselte er zur k. u. k. Hofwagenfabrik Ludwig
Lohner & Co. in Wien. Hier entwickelte Porsche
1899 das Lohner-Porsche-Elektromobil, dessen
Vorstellung im Jahr 1900 auf der Pariser Weltausstellung große Resonanz fand. Damit war das erste
Auto mit Allrad- und Hybridantrieb entwickelt
worden. 1903 heiratete Porsche Aloisia Johanna
Kaes. Ein Jahr später, 1904, wurde das erste Kind,
Tochter Louise, geboren, 1909 kam Sohn Ferdinand zur Welt.
Lohner wurden Porsches Forschungen zu kostspielig. Daher ging Porsche 1906 als Entwicklungs- und Produktionsleiter zur Österreichischen
Daimler Motoren KG Brienz Fischer & Co (Austro-Daimler) in der Wiener Neustadt. Dort befasste
er sich mit der Entwicklung von Personenfahrzeugen, Flugmotoren und Sportwagen. Bereits 1908
erschienen seine ersten Flugmotoren für Luftschiffe und Flugzeuge. 1910 gewann er die „Prinz-
Heinrich-Fahrt“, eine Zuverlässigkeitsprüfung, mit
einem von ihm entworfenen Austro-Daimler, den
er selbst steuerte. Im Ersten Weltkrieg als Direktor eines Rüstungsbetriebes unabkömmlich, konstruierte er den Landwehr-Train. Dies war eine
benzin-elektrisch angetriebene Zugmaschine, die
mehrere automatisch gesteuerte Anhänger zog, die
von Radnabenelektromotoren angetrieben wurden. 1916 war er zum Generaldirektor von AustroDaimler bestellt worden. Für seine Verdienste um
Österreich wurde Porsche 1917 der Ehrendoktor
der TH Wien und das Offizierskreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen. Nach dem Krieg baute er
den zweisitzigen Sportwagen Sascha, der die Targa Florio in seiner Klasse gleich gewann. Bis 1922
konnten die Rennwagen bei 51 Starts 43-mal gewinnen. 1923 verließ er Austro-Daimler, nach dem
der Vorstand die für die Rennwagenabteilung zur
Verfügung stehenden Mittel stark kürzte.
Konstruktionsleiter und Vorstandsmitglied bei
Daimler Ab April 1923 arbeitete er in Stuttgart
als Leiter des Konstruktionsbüros und Vorstandsmitglied der Daimler-Motoren-Gesellschaft. Dort
widmete er sich der Weiterentwicklung der Kompressormotoren. Mit diesen Grundlagen entstanden
unter seiner Leitung die bekannten Sportwagen
der Mercedestypen S, SS und SSK. In Anerkennung
für die Konstruktion der bei der Targa Florio siegreichen Zweiliter-Kompressor-Mercedes verlieh
1924 die Technische Hochschule Stuttgart Porsche
die Würde eines Dr.-Ing. ehrenhalber. Seine 1,3l- und 1,6-l-Modelle erwiesen sich dagegen als
herstellungsaufwändig und störungsanfällig. 1926
zwang die angespannte wirtschaftliche Lage die
Daimler-Motoren-Gesellschaft und Benz & Cie
zur Fusion, wodurch Porsches firmeninterne Position geschwächt wurde. Sein lockerer Führungsstil,
die finanziellen Misserfolge der LKW-Modelle sowie größere finanzielle Verbindlichkeiten von ihm
gegenüber Daimler-Benz führten 1928 zu einer
Nichtverlängerung des Arbeitsvertrages. Da Porsche von einer lebenslangen Anstellung ausging,
kam es zu einer juristischen Auseinandersetzung.
Diese wurde 1930 mit einem Vergleich beendet.
Porsche akzeptierte die Trennung und DaimlerBenz verzichtete auf die Verbindlichkeiten.
Die neue Anstellung bei den Steyr-Werken dauerte
nur von 1929 bis 1930, da das Unternehmen wegen Konkurses Austro-Daimler angegliedert wur-
Der GT3 Verzögert von 100 auf 0 in weniger als 4 sek
Porsche - Biografie
74
Die 2.Version des 996 GT3
de. Gründung der Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH
Porsche machte sich daher gezwungenermaßen
selbständig und gründete am 25. April 1931 die
Firma „Dr. Ing. h.c. F. Porsche Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Konstruktionen und Beratungen für Motoren und Fahrzeugbau“ in der Stuttgarter Kronenstraße 24. Die Firmenanteile lagen
zu 70 % bei Porsche, zu 15 % bei dem Kaufmann
und Rennfahrer Adolf Rosenberger und zu 15 %
bei seinem Schwiegersohn, dem Wiener Rechtsanwalt Anton Piëch. Zur erstklassigen Mannschaft
von Technikern und Ingenieuren gehörten neben
seinem Sohn Ferry Porsche u.a.: Karl Rabe, Oberingenieur Karl Fröhlich, Getriebefachmann Josef
Kales, Motorenspezialist und Josef Zahradnik,
Spezialist für Achskonstruktionen. Später kamen
noch dazu Erwin Komenda, Automobildesigner
Josef Mickl, Aerodynamikspezialist Franz Xaver
Reimspiess, Motoreningenieur Auto Union Typ
D - GP-Rennwagen von 1939Adolf Rosenberger
sorgte dafür, dass trotz Auftragsmangel und Porsches Hang zu teuren Konstruktionen das Büro die
Anfangszeit finanziell überstand, schied aber schon
1933 wieder aus und emigrierte in die USA. Baron
Hans von Veyder-Malberg wurde neuer kaufmännischer Leiter. Das Konstruktionsbüro bearbeitete
zunächst einen Wagen mit einem Ein-Liter-Motor für Zündapp sowie einen Mittelklassewagen
für NSU. Dabei wurde die Drehstabfederung entwickelt, für die Porsche ein Patent erhielt. Diese
Fahrzeuge gingen allerdings aufgrund zu hoher
Produktionskosten nicht in Serienfertigung, womit
die Aufträge nicht lukrativ waren. Das Gleiche galt
auch für die Konstruktion eines Zwei-Liter-Tourenwagens für Wanderer. Dafür war ab 1933 die
Entwicklung des GP Rennwagens, der Auto Union Rennwagen, mit einem 16-Zylinder-Heckmotor sehr erfolgreich.
Entwicklung des KdF-Wagens und Volkswagenwerkes VW KübelwagenAb 1934 konstruierte
Porsche mit seinem Büro im Auftrag des Reichsverbandes der Automobilindustrie den deutschen
Volkswagen, später auch KdF-Wagen bzw.VW Kä-
„Porsche-Bremsen gehöhren zu
den besten auf der Welt.“
fer genannt (viele zugehörige Patente wurden später Béla Barényi zugesprochen). Der Wagen sollte
gemäß Vorgaben von Adolf Hitler weniger als 1000
RM kosten. Aufgrund der guten Ertragslage änderte Porsche 1937 die Rechtsform seines Ingenieurbüros in eine Kommanditgesellschaft. Teilhaber
waren nun sein Sohn Ferry mit 15%, sein Schwiegersohn Anton Piëch mit 10% und seine Tochter
Louise Piëch mit 5%. Im gleichen Jahr wurde Porsche Mitglied der.
Die mächtigen Endrohre flösen Respekt ein
Porsche - Biografie
76
Das Unternehmen
Porsche - Unternehmen
D
ie Entwicklungsfähigkeit der Marke Porsche fängt nicht erst mit dem ersten Porsche
Sportwagen von 1948 an.
Sie geht zurück bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, als Professor Ferdinand Porsche senior bereits
seine ersten Konstruktionen präsent- ierte – die
Automobilindustrie befand sich zu dieser Zeit noch
in den Kinderschuhen. 1900 Der Lohner-PorscheElektrowagen wird auf der Weltausstellung in Paris präsentiert. Die Radnabenmotoren des jungen
Konstrukteurs und Testfahrers Ferdinand Porsche
machen den Namen Porsche weltbekannt. 1950
- zurück in stuttgart Ein neues Kapitel in der Porsche Geschichte beginnt. In gemieteten Räumen
der Karosseriewerkstatt Reutter richtet man Fertigungsanlagen ein. Porsche wird zur eigenständigen Automobilfabrik. 1951 - erster sieg in lemans
Erster internationaler Rennerfolg des Porsche 356:
Sieg in der Klasse bis 1.100 Kubikzentimeter bei
den 24 Stunden von Le Mans. Professor Ferdinand Porsche stirbt im Alter von 75 Jahren. 1953
- vorstellung 550 spider Vorstellung des „Fuhrmann-Motors“ für den Porsche 550 Spyder: 1,5
Liter Vierzylinder-Boxermotor, vier obenliegende
Nockenwellen, Leistung 110 PS,Vmax. 220 km/h.
1956 - 10.000. porsche Zur Feier des 25jährigen
Firmenjubiläums verläßt der 10.000ste Porsche 356
die Werkshalle. Bis dahin konnte man bereits 400
Rennerfolge für Porsche feiern. Der 1,5 Liter 550
Spyder wird bei den großen Rennen zum „Hecht
im Karpfenteich“ oder auch „Giganten Killer“
gegen hubraumstärkere Konkurrenten. 958 - ära
356 Zehn Jahre nach der Premiere des 356 haben
bereits über 25.000 Wagen das Werk verlassen. Bis
zur Einstellung 1965 sollten es 77.361 Fahrzeuge
werden. 1961 - entwicklung von neuem 6-zylinder Hinter verschlossenen Türen beginnen die
Arbeiten an einem neuen Porsche mit Sechszylindermotor. Karosseriedesigner ist Ferdinand
Alexander Porsche, der Sohn von Ferry Porsche.
1963 - präsentation porsche 911 Erste Präsentation des Porsche 911 auf der IAA (Internationale
Automobil-Ausstellung) in Frankfurt. Das Grundkonzept mit luftgekühltem Boxermotor im Heck
behält man bis 1997 bei. 1964 - poduktionsstart
der lebenden legende Am 14. September 1964
Vier Generationen 911 Turbo
78
1934
1963
läuft der erste Porsche 911 der Serie mit der Fahrgestellnummer 300.007 vom Band. Dieses Datum
stellt die Geburtsstunde einer lebenden Legende
dar – der Porsche 911. 1969 - vorstellung 914-4
und 914-6 Vorstellung der Mittelmotor-Sportwagen Porsche 914-4 und 914-6 auf der IAA in
Frankfurt. Porsche erringt zum zweiten Mal die
Markenweltmeisterschaft und der Porsche 911 gewinnt, ebenso wie 1968, die Rallye Monte Carlo.
1970 - 917 als siegermodel Der im Vorjahr erstmals
des 911 Turbo auf dem Pariser Salon. Die Ära der
Abgas-Turbolaufladung beginnt im Automobilbau. Als erster Hersteller bringt Porsche serienmäßig feuerverzinkte Karosserien zum Einsatz. 1975
- der transaxle sportwagen Mit dem Modell 924
stellt Porsche erstmals einen Transaxle- Sportwagen vor: Motor vorn, Getriebe und Antrieb hinten.
1977 - der große porsche 928 Produktionsbeginn
des „großen Porsche“ 928: V8-Leichtmetallmotor,
Aluminiumfahrwerk, Transaxle-Bauweise, spur-
„Was serienwagen Angeht erziehlen keine bessere Rundenzeiten auf
den Rennstrecken der Welt, als die von Porsche.“
in Genf der Öffentlichkeit gezeigte Porsche 917
(4,5 Liter Zwölfzylinder-Boxermotor) gewinnt
weltweit alles, was es zu gewinnen gibt, einschließlich Marken-Weltmeisterschaft und LangstreckenWeltmeisterschaft. 1971 - entwicklungsschmiede
weissach Die Arbeit im Forschungs- und Entwicklungszentrum Weissach wird aufgenommen. Bereits
1961 hatte man dort mit der Anlage von Teststrecken begonnen. 1972 - porsche wird AG Porsche
wird unter dem Aufsichtsratsvorsitz von Ferry Porsche zur Aktiengesellschaft umgewandelt. 1974
- präsentation des ersten 911 turbo Präsentation
1995
korrigierende Hinterradachse „Weissach-Achse“.
Der bis heute einzige Sportwagen, der zum „Auto
des Jahres“ gekürt worden ist. 1982 - rennwagen
956 Beginn des Siegeszuges des Porsche 956, des
erfolgreichsten aller Rennsportwagen. 1983 - entwicklung 959 Die auf der IAA gezeigte Technologiestudie “Gruppe B” führt zur Entwicklung des
allradgetriebenen Porsche 959. 1985 - präsentation 959 Präsentation des Technologieträgers Porsche 959. Er wird in begrenzter Stückzahl gebaut.
Als erster Sportwagen gewinnt er die Rallye Paris-Dakar 1986. 1986 - serienmäßige dreiwegekat
2000
2003
Porsche - Unternehmen
1969
1974
Porsche stattet serienmäßig alle Modelle mit geregelten Dreiwegekatalysatoren aus. 1988 - vorstellung 911 carrera 4 Im 25. Jubiläumsjahr des 911
stellt Porsche den zu 85 Prozent neu entwickelten
911 Carrera 4 vor. Mit elektronisch geregeltem
Vierradantrieb und auftriebsfreier Karosserie. 1989
Tiptronik in serie Tiptronic – ein Viergang-Automatikgetriebe, das entweder manuell (lastschaltbar) oder wahlweise als Vollautomatik einsetzbar
ist wird erstmals im neuen Porsche 911 Carrera 2
zum Einsatz gebracht. 1993 - präsentation des ersten boxter Vorstellung des ersten Boxster-Entwurfs
auf dem Automobilsalon in Detroit. Präsentation
des wiederum überarbeiteten „neuen“ Porsche
911 Carrera auf der IAA. 1995 - innovation des
911 turbo Der neue 911 Turbo mit Biturbomotor
wird weltweit als erstes Serienfahrzeug mit OnBoard-Diagnose II, reibverschweisten Hohlspeichenrädern und den niedrigsten Emissionswerten
aller Serienfahrzeuge angeboten.
1996 - produktionsstart boxter Produktionsbeginn
des von Grund auf neuen Mittelmotor-Roadsters Porsche Boxster nach nur dreieinhalb Jahren
Entwicklungszeit (gerechnet ab der Erstellung des
Lastenheftes). Das Forschungs- und Entwicklungszentrum Weissach hat sein 25jähriges Jubiläum.
2004
1977
1997 - vorstellung des neuen 911 Präsentation des
neuen Porsche 911 mit wassergekühltem Sechszylinder-Boxermotor. Innovationen Bei Porsche werden immer wieder neue Ideen geboren.
Rund 3550 weltweit gültige Patente werden im
Forschungs- und Entwicklungs- zentrum in Weissach verwaltet – und jährlich kommen neue hinzu.
Innovationen im Sportwagenbau und bemerkenswerte Porsche Entwicklungen haben immer wieder entscheidenden Einfluß auf den Automobilbau
„Wer einmal einen Porsche gefahren ist, fährt nichts anderes mehr.“
aber auch auf andere Branchen. Innovationen und
die Vermarktung von Schutzrechten haben bei
Porsche eine lange Tradition, die bis zu den Anfängen des Konstruktionsbüros von Prof. Ferdinand
Porsche im Jahr 1931 zurückreicht.
2006
82
den Countach. Nachdem die Automobili Lamborghini, als Markensymbol wählte er sein Sternzeichen – den Stier. Ab diesem Jahr wird mit der
Entwicklung von Sportwagen begonnen. Die Entscheidung dazu soll der Legende nach auf einen
Disput zwischen dem Sportwagen-Liebhaber Ferruccio Lamborghini und Enzo Ferrari zurückgehen. Lamborghini, der damals lediglich erfolgreich
Traktoren herstellte, soll mit seinem Ferrari unzufrieden gewesen sein und daraufhin Enzo Ferrari
eine Konstruktionsänderung vorgeschlagen haben.
Dieser, so besagt die Legende weiter, habe darauf
geantwortet Lamborghini habe mehr Kenntnisse
von Traktoren als von Sportwagen. Daraufhin beschloss Lamborghini seinem Widersacher das Gegenteil zu beweisen. Bereits 1964 wurden die ers-
„Durch den brachialen Spoiler ist
der Anpressdruck auf der Autobahn dermaßen hoch, das sich
der Wagen fast in die Erde gräbt.“
und Enzo Ferrari zurückgehen. Lamborghini, der
damals lediglich erfolgreich Traktoren herstellte,
soll mit seinem Ferrari unzufrieden gewesen sein
und daraufhin Enzo Ferrari eine Konstruktionsänderung vorgeschlagen haben. Dieser, so besagt die
Legende weiter, habe darauf geantwortet Lamborghini habe mehr Kenntnisse von Traktoren als von
Sportwagen. Daraufhin beschloss Lamborghini seinem Widersacher das Gegenteil zu beweisen. Bereits 1964 wurden die ersten Exemplare des legendären Modells 350 GTV hergestellt. Die Leistung
des 12-Zylinders übertraf die des Erzrivalen Ferrari deutlich. Richtig Furore machte Lamborghini
aber erst mit dem 1966 vorgestellten Miura, der je nach Quelle - mit seinen 385 PS in der stärksten
Version die 300 km/h-Schallmauer ankratzte. Seit
dem Miura tragen alle Modelle die Namen
ten Exemplare des legendären Modells 350 GTV
hergestellt. Die Leistung des 12-Zylinders übertraf
die des Erzrivalen Ferrari deutlich. Richtig Furore machte Lamborghini aber erst mit dem 1966
vorgestellten Miura, der - je nach Quelle - mit seinen 385 PS in der stärksten Version die 300 km/hSchallmauer ankratzte. Seit dem Miura tragen alle
Modelle die Namen Automobili Lamborghini, als
Markensymbol wählte er sein Sternzeichen – den
Stier.Ab diesem Jahr wird mit der Entwicklung von
Sportwagen begonnen. Die Entscheidung dazu soll
der Legende nach auf einen Disput zwischen dem
Sportwagen-Liebhaber Ferruccio Lamborghini
Der GT2 ist sicherlich einer schönsten und vor allem stärksten Porsche
Porsche - Fahrzeuge