Bacon - TU Dortmund

Transcrição

Bacon - TU Dortmund
Proseminar im Wintersemester 09/10, TU Dortmund
„Informationsgewinnung durch Experimente“
Vortrag: Kim Quermann
Ablauf
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Einführung in die Erkenntnistheorien
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

Descartes: „cogito ergo sum“
Bacon: „Wissen ist Macht“
Locke: Erfahrung als Grundlage des Wissens
Hume: kein Wissen – nur Wahrscheinlichkeiten
Berkeley: Es gibt keine Materie
Textarbeit
Diskussion
27.10.2009
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Common sense

Was können wir (objektiv) wissen?

Was ist die Grundlage unseres Wissens?

Gedanken als Erkenntnisquelle?

Wahrnehmung als Erkenntnisquelle?

Gibt es angeborenes Wissen?

Welche Rolle spielen Hypothesen?
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Timeline
Descartes:
Meditationes de
prima philosophia
(1642)
ab ~1500 1596
Neuzeit
*Descartes
1561
*Bacon
1626
†Bacon
Bacon: Neues
Organon (1620)
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1632
*Locke
Berkeley: Abhandlung
über die Prinzipien der
menschlichen
Erkenntnis (1710)
1685
*Berkeley
1650
†Descartes
1711
*Hume
1704
†Locke
Locke: Ein Versuch
über den
menschlichen
Verstand (1690)
1776
†Hume
1753
†Berkeley
Hume: Eine
Untersuchung über
den menschlichen
Verstand (1748)
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Bacon





Beherrschung der Natur mit Hilfe
wissenschaftlicher Entdeckungen
Systematisierung wissenschaftlicher
Arbeitsweise
„Wissen ist Macht“
Allgemeingültige Aussagen mittels
Induktion
Trugbilder verleiten Menschen zu Irrtümern
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Induktion
Verwerfung der „Induktion
mittels einfacher
Enumeration“
 Besser: Beobachtungssätze
finden
 „Praxistest“ von
Ursachenhypothesen
 Parallele zu Popper

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Besonderes
Allgemeines
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Warme Dinge
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Kalte Dinge
Warm und kalt
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Bilder: MS Cliparts
Trugbilder
idola tribus: Fehler liegt in menschlicher
Natur, z.B. die Verlockung bei
Phänomenen größere Ordnung zu
unterstellen
 idola specus: persönliche Vorurteile
 idola fori: Zwänge aus Sprache und
Erziehung
 idola theatri: Fehler aus Tradition, dem
Glauben an Autoritäten

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Descartes
Vertreter des Rationalismus
Cartesianischer Zweifel: Infragestellen der
Außenwelt
 Böser täuschender Dämon?


Ich denke also bin ich
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Ideen bei Descartes



Das Ich als „res cogitans“
Die Idee als Sinneswahrnehmung
3 Quellen der Ideen:



aus dem denkenden Ich heraus
Von außen
angeboren
Gottesbeweis als
Argumentationsgrundlage
 Das criterium veritatis: alle das ist war,
was man klar und deutlich sieht

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Locke
Oft als eigentlicher Begründer des
Empirismus genannt
 Empirismus (nlt.-franz., von gr. empeiria
= Erfahrung) heißt diejenige methodische
Richtung in der Philosophie, für welche die
Erfahrung die Quelle alles Wissens ist.*
 Eine Untersuchung über die Möglichkeiten
des Verstandes und das, was er erfassen
kann ist nötig.

Aus:
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Friedrich Kirchner, Carl Michaëlis. Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe, zeno.org
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„Woher hat sie all den Stoff für die
Vernunft und das Wissen? Ich antworte
darauf mit einem Worte: Von der
Erfahrung. All unser Wissen ist auf diese
gegründet, und von ihr leitet es sich im
letzten Grunde ab. Unser Beobachten,
entweder der äussern wahrnehmbaren
Dinge oder der innern Vorgänge in
unserer Seele ist es, was den Verstand
mit dem Stoff zum Denken versieht. Sie
sind die beiden Quellen des Wissens, aus
der alle Vorstellungen, die wir haben oder
natürlicherweise haben können,
entspringen. “ (II, 1, 2)
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Einfache Ideen

Geist ist bei der Geburt ein
„unbeschriebenes Blatt“ (tabula rasa)
Äußere
Eindrücke
Innere
Eindrücke
Sensations
reflections
Primäre Qualitäten:
Solidität,
Ausdehnung, Zahl
Einfache
Ideen
Geistige Tätigkeiten: „Die einfachen
a) Erkennen =
Ideen, die wir
wahrnehmen,
haben sind so
erinnern, vergleich,
beschaffen, wie
Sekundäre Qualitäten: unterscheiden
die Erfahrung
Farbe, Ton,
b) Wollen
sie uns lehrt“
Geschmack
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(II, 4, 13
6)
Komplexe Ideen
Substanzen:
selbstständig
existierende Dinge
 Modi: unselbstständig
bestehende Dinge
(Dreieck, Anzahl,
Dauer)
 Relationen: Identität &
Unterschied, Ursache &
Wirkung, Raum & Zeit

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Einfache
Idee
Einfache
Idee
Einfache
Idee
Komplexe Idee
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Berkeley

Es gibt keine Materie, keine Außenwelt!
 Materielle Objekte existieren nur in der
Wahrnehmung
Sein heißt wahrgenommen werden oder
wahrnehmen
Sinnliche Dinge = Bündel sinnlicher
Eigenschaften
 Beständigkeit der Dinge: Perzeption durch
Gott

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Hume



•
•
•
•
Eindrücke (impressions) und
Vorstellungen (ideas)
Zusammengesetzte Vorstellungen
(Flügelroß)
7 Beziehungen:
• Identität
Ähnlichkeit
• Raum & Zeit
Proportionen
• Kausalität
Qualitätsgrad
Widerstreit
Sicheres Wissen
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Wahrscheinliches Wissen
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Kausalität & Induktion

Induktion nicht zulässig
 Wissen lediglich wahrscheinlich

Keine Impression von Kausalität
 Gewohnheit lässt uns Ereignis erwarten
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http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Newtons_cradle_animation_book.gif
Primärliteratur
David Hume (2007). Eine Untersuchung über den
menschlichen Verstand. Frankfurt, M. : Suhrkamp
 Berkeley, George (2004). Eine Abhandlung über die Prinzipien
der menschlichen Erkenntnis. Hamburg : Meiner, 2004
 Bacon, Francis (1793). Große Erneuerung der Wissenschaften.
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Bacon,+Francis/Gro%C3
%9Fe+Erneuerung+der+Wissenschaften
 Descartes, René (1641).Untersuchungen über die Grundlagen
der Philosophie, in welchen das Dasein Gottes und der
Unterschied der menschlichen Seele von ihrem Körper
bewiesen wird.
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Descartes,+Ren%C3%A9/
Untersuchungen+%C3%BCber+die+Grundlagen+der+Philoso
phie
 Locke, John (1690). Versuch über den menschlichen Verstand.
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Locke,+John/Versuch+%
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C3%BCber+den+menschlichen+Verstand

Sekundärliteratur
Russel, Bertrand (2007). Philosophie des Abendlandes : ihr
Zusammenhang mit der politischen und der sozialen
Entwicklung. Köln : Parkland-Verlag
 Deussen, Paul (1920). Allgemeine Geschichte der Philosophie :
Neuere Philosophie von Descartes bis Shopenhauer. Leipzig :
F. A. Brockhaus
 Kreimendahl, Lothar (1994). Hauptwerke der Philosophie
Rationalismus und Empirismus. Ditzingen : Reclam
 Popper, Karl (1973). Objektive Erkenntnis. Hamburg :
Hoffmann und Campe Verlag

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