Untitled - Nikolaus-Kopernikus

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Untitled - Nikolaus-Kopernikus
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
im letzten halben Jahr hat sich bei eurer Schülerzeitung einiges geändert. Die Chefredaktion
wurde eine Generation weitergereicht und, was euch bestimmt schon aufgefallen ist, wir haben
ein neues Wazup-Logo. Ihr fragt euch sicher, was die Lautschrift soll? Tja, das hat eine Hintergrundgeschichte: Mit unserer vorletzten Ausgabe zum Thema „Energie“ haben wir beim Schülerzeitungswettbewerb der Augsburger Allgemeinen Zeitung den 3. Platz der Schülerzeitungen
aus ganz Schwaben belegt. Eine tolle Leistung für uns! Wir haben uns alle sehr darüber gefreut
und sind so stolz darauf, dass wir diesmal gleich unsere ganze Ausgabe unter dieses Leitthema
gestellt haben. Doch als bei der Preisverleihung der Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen unseren Namen falsch ausgesprochen hat, war uns klar, wir müssen etwas ändern. Damit
bei der nächsten Preisverleihung die Aussprache klar ist, haben wir die Lautschrift ergänzt. ;-)
Doch trotz der Umstrukturierung der Chefredaktion ist eure Schülerzeitung wie
gewohnt voll mit interessanten Themen. Ihr erfahrt zum Beispiel, wie Silvester in anderen Ländern gefeiert wird, was die Redakteure eurer Wazup auf der Süßigkeitenmesse in Köln erlebt haben oder ihr könnt Spannendes über die Finanzkrise lesen. So, dass es wirklich jeder versteht! Natürlich wird auch nochmal
genauer über die Preisverleihung berichtet, die Schuld an der Lautschrift ist und vieles mehr.
Wie immer wünschen wir euch ganz viel Spaß beim Lesen!
Eure Wazup-Redaktion
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Inhalt — Wazup 01/2013
Inhalt
26
Titel
Ausgezeichnet! ........................................................... 6
Dritter Platz beim Wettbewerb der AAZ
Weite Welt
Auf ein Neues ........................................................... 8
Rund um Silvester
6
10
Ägypten - Das Land am Nil ................................... 24
Über ein besonderes Land
Das Erbe eines Schweden ........................................ 26
Die wohl berühmteste Auszeichnung der Welt
GSG 9 ......................................................................... 10
Die Antiterroreinheit der Bundespolizei
Schokolade - Fairer Handel? .................................... 11
Schoki ist nicht gleich Schoki
Yolo! ........................................................................... 12
Jugendsprache: Kennst du dich aus?
Taekwondo - Koreanischer Kampfsport ............... 16
Fuß - Faust - Weg
Skurrile Modetrends .................................................. 18
Vom Bagelhead bis zum Unterlippenteller
Die Superfrucht ......................................................... 20
Geschichte des modernen Apfels
Geheimagent 007 ....................................................... 22
Jeder kennt ihn: James Bond
4
Gibst du dir die Kugel? ......................................... 30
Bubble-Tea
22
Sein Name ist Bond
Le pacour .................................................................. 14
Bekannt aus Filmen, gibt es jedoch wirklich
Frauensport .............................................................. 28
In Deutschland und Saudi-Arabien
Wazup 01/2013 — Inhalt
Am NKG
Ich versteh´ nur Chinesisch!? .................................. 43
Ein Interview mit unserer Gastschülerin Manyu
Im süßen Paradies ..................................................... 44
Die Wazup auf der Süßigkeitenmesse in Köln
44
Der Chaos-Bus ......................................................... 31
Willkommen an Bord
Finanzkrise ............................................................... 32
Wie kam es zur Weltwirtschaftskrise 2008?
Wasser marsch am Flughafen ................................. 34
Die Feuerwehr am Flughafen
Interview mit Herrn Bieber .....................................48
Das Lehrerinterview
Der neue Stern ...........................................................49
Schülersprecher und Gesangstalent
Wiesers Baby wird ein viertel Jahrhundert ............. 50
25 Jahre Rockodiles
Wazup bei der SMV .................................................. 54
Die Schülermitverantwortung am NKG
Lieblingsfilme ........................................................... 36
Die besten Filme des Jahres 2012
Papst in Rente .......................................................... 40
Über den Rücktritt des Papstes
In a rich man‘s world ............................................... 42
Bekommst du genug Taschengeld?
50
56
Schwerer Abschied ..................................................... 56
Zur Verabschiedung von Herrn Scheinhammer-Schmid
Zwischen Exposé und Eventplanung ..................... 60
Es wird ernst beim Indien-Seminar
Impressum ..................................................................62
5
Titel — Wazup 01/2013
Unser Preis für die
„WahtsUb“
Wir haben einen Preis gewonnen! Als Jannik uns diese Nachricht bei dem wöchentlichen Treffen unserer Schülerzeitung mitteilte, konnten es viele kaum glauben. Und
es kam sogar noch besser: Laut dem Anschreiben der Augsburger Allgemeine hatten
wir unter den Schülerzeitungen in der Kategorie Gymnasium nicht nur irgendeinen,
sondern sogar einen der ersten drei Plätze belegt. Von Stephanie Miller
A
m 29. November würden wir
im Medienzentrum in Augsburg erfahren, welchen Rang wir
nun genau unter den insgesamt 73
Teilnehmern aus ganz Schwaben erreicht hatten.
Die fünf Reaktionsmitglieder, die
zusammen mit Herrn Schneikart
und Herrn Fleck nach Augsburg
zur Preisverleihung fahren sollten, waren schnell gewählt: die drei
Chefredakteure Annika, Jannik und
Yannic, sowie Ralph aus dem Layoutteam und ich als eines der ältesten Mitglieder der Wazup. An dem
besagten Donnerstag sollte es nach
der fünften Unterrichtstunde mit
dem Auto losgehen. Doch das war
nicht unbedingt der beste Tag für
eine lange Fahrt. Es hatte schon in
der Nacht stark geschneit und am
Morgen gab es auf vielen Straßen
durch Unfälle verursachte Staus.
Ausgeschlossen, bei diesem Wetter auch nur näherungsweise an die
Autobahneinfahrt heranzukommen.
In der ersten Pause wurde deshalb
per Durchsage gleich mal eine Krisensitzung einberufen. Wie es aussah, fuhren zumindest die meisten
Züge noch planmäßig ab und nach
kurzem Zögern wurde schließlich
beschlossen, dass wir unsere Reisewege ein wenig erweitern würden.
Wir trafen uns schon eine Schulstunde früher als geplant vor Herrn
Schneikarts Büro und fuhren vom
6
NKG aus in zwei Autos über Land
zum Ulmer Hauptbahnhof. Die
Zeit im Zug nutzen wir neben dem
Lesen von Zeitung und „Nathan
der Weise“ auch gleich zum Planen
von weiteren Schülerzeitungstreffen. Anschließend ging es mit dem
Taxi weiter zum Hauptgebäude der
Augsburger Allgemeine.
Dort angekommen, legten wir im
Flur unsere Jacken ab und betraten
dann das Foyer, in dem sich schon
rund 160 andere Schülerzeitungsredakteure versammelt hatten. Bis
zur Verleihung blieb uns noch ein
wenig Zeit, um die ausliegenden
Zeitungsexemplare der Konkurrenz
Unsere Urkunde
Die Abordnung der Wazup: Herr Schneikart mit Jannik, Yannic, Stephie, Ralph und Annika
Weite Welt — Wazup 01/2013
Auf ein Neues !
Schon wieder ist ein Jahr vorüber. Willkommen 2013! Überall auf der Welt wird
gefeiert, aber völlig unterschiedlich. Von Annika Gugler und Aline Berchtold
I
n Italien ist es Pflicht, an Silvester rote Unterwäsche zu tragen.
Das verspricht Glück im neuen Jahr.
Aber auch Schweinehaxen und Linsen sind ein Muss an einem solchen
Festtag, obwohl dieses Gericht eher
typisch deutsch wirkt.
Franzosen unterscheiden sich
von den meisten
Ländern, denn ihr
Himmel wird nicht
mit bunten Lichtern erhellt, sondern
bleibt schwarz. Einerseits liegt es daran, dass die Böllerei
nicht beliebt ist und
andererseits, dass es
in manchen Städten
wie Paris verboten
ist. Dennoch wird
ausgiebig mit Stopfleber, Champagner
und Austern gefeiert. Da man Silvester nicht ganz allein verbringen möchte, finden sich
hunderttausende Franzosen auf der
8
Pariser Prachtstraße zusammen.
In Spanien hängt das Glück im
neuen Jahr von Weintrauben ab.
Sobald die Uhr 12 schlägt, wird genau bei jedem Glockenschlag eine
Traube gegessen. Wer sich dabei
verzählt, wird mit Unheil im neuen
Jahr bestraft. Falls sich beim Anstoßen mit einem Sektglas ein goldener
Unterwäsche zu Silvester dazu, allerdings wird sie in Spanien nur von
Frauen getragen.
Ring in diesem Glas befindet, kann
der Besitzer mit viel Glück rechnen.
Ähnlich wie in Italien gehört rote
Ebenso wie in Frankreich gibt es
in Großbritannien zur Silvesternacht kein Feuerwerk. Dieses wird
Tschechien hat eine Mischung
vieler Traditionen. Dort gießt mangenauso gerne Blei wie bei uns auch.
Linsen gelten wie in Italien als ein
Symbol für Geld.
Die Zukunft des
neuen Jahres wird
aber nicht nur mithilfe von Blei, sondern auch durch das
Kerngehäuse eines
Apfels vorhergesagt.
Auch das Feuerwerk ist dort eine
Tradition, dieses wird
allerdings erst am
Abend des 1. Januars
von der Stadt Prag
organisiert und lockt
Zehntausende an.
Weite Welt — Wazup 01/2013
Schönheit mal
ganz anders
Modetrends gibt es rund um den Globus. Aber wie unterschiedlich die Menschen „Schönheit“ interpretieren und was es für skurrile Trend gibt zeigen wir
euch hier. Von Paula Rehm und Lena Eberhardt
A F R I K A
In Äthiopien, beim Volk der Mursi tragen die Frauen traditionell sogenannte Unterlippenteller. Dafür wird die Unterlippe aufgeschnitten
und durch immer größer werdende Teller gedehnt. Für besonders große Teller werden sogar Zähne ausgeschlagen, denn je größer der Teller, desto schöner die Frau. Manche Frauen tragen diese Teller auch in
den Ohren, daraus entstand auch der europäische Trend der Tunnels.
Bei den Mursi galt also schon immer: Wer schön sein will, muss leiden!!
A S I E N
Wem Piercings und Tattos nicht mehr skurril genug sind, für den ist der seit 2011
in Japan existierende Trend genau das Richtige. Gemeint ist der sogenannte
Bagelhead, bei dem sich vor allem Jugendliche vor einer Party eine Kochsalzlösung in den Kopf spritzen lassen. Die Ausbeulung, die dadurch entsteht, formen sie dann zu einem Bagel. Nach zehn Stunden hat der Körper die Schwellung zurückgebilded, das Ganze ist also genau richtig für eine Partynacht.
Eindeutig ein Ekel-Trend und nicht zum Nachahmen zu empfehlen!
18
Weite Welt — Wazup 01/2013
Das Erbe
eines Schweden
Der Erfinder des Dynamits hat veranlasst, dass nach seinem Tod mit 94% seines Vermögens (31 Mio. schwedische Kronen) eine Stiftung gegründet wurde,
die das Geld in Aktien und anderen Wertpapieren anlegt und die Zinsen jedes
Jahr als Preisgeld in fünf Teilen an die fünf Würdigsten in den Bereichen Physik,
Chemie, Medizin Literatur und Friedensbemühungen auszahlt. Von Lucie Knorr
Alfred Nobel, der Stifter und Namensgeber des Nobelpreises
D
iese Kategorien hat Alfred
Nobel wahrscheinlich ausgewählt, weil er der Meinung war,
sie würden die Menschheit voranbringen. Warum der Erfinder und
Chemiker Alfred Nobel wollte, dass
sein Geld nach seinem Tod derartig
26
verwendet werden sollte, ist nicht
ganz nachvollziehbar, denn außer
in seinem Testament hat er diesen
Wunsch nie erwähnt und selbst in
seinem Testament legte er nur die
Kategorien fest und wer die Preisträger jeweils auswählen darf. Die
ganzen anderen Regelungen, die
es inzwischen gibt, wurden bei der
Gründung der Stiftung durch ein
Dekret des schwedischen Königs
in den Statuten festgelegt. Das ist
inzwischen schon mehr als hundert
Jahre her. Und trotzdem träumen
auch heute noch viele Menschen davon, eines Tages den Nobelpreis zu
bekommen, aber bis es so weit ist,
müssen viele Dinge beachtet und
getan werden. Zuerst ist es notwendig, sich eine der fünf Kategorien
auszusuchen. Und obwohl es sehr
umstritten ist, wird der „von der
schwedischen Reichsbank in Erinnerung an Alfred Nobel gestiftete
Preis für Wirtschaftswissenschaften“ oft als Wirtschaftsnobel bezeichnet und wahrgenommen, weil
er zeitgleich verliehen wird und ein
genauso hohes Ansehen und Preis-
geld hat. Dabei hat Alfred Nobel
selbst gesagt: „Ich habe keine Wirtschaftsausbildung und hasse sie von
Herzen“.
Wenn man also eine Kategorie
ausgewählt hat, ist es wichtig, in
dem Bereich eine entscheidende
Entdeckung oder Verbesserung zu
machen. Doch das bringt einem nur
etwas, wenn es, nachdem es öffentlich gemacht wurde, auch anerkannt
wird. Als nächstes muss man von
bestimmten ausgewählten Professoren für eine Kategorie nominiert
werden. Hierbei ist es wichtig, sich
nicht selbst zu nominieren, denn das
ist verboten. Auch sollte man nach
der Nominierung nicht sterben,
denn auch dann platzt der Traum
von der großen Ehre, da der Preis
Toten nicht verliehen werden darf.
Diese Regelung wurde schon für so
manch einen zum Verhängnis. Nur
einmal wurde der Nobelpreis trotzdem verliehen, da die Stiftung zu
spät von Ralph M. Steinmanns Tod
erfahren hat.
Wenn also die Akademie oder das
Komitee für den Fachbereich die
Weite Welt — Wazup 01/2013
Jeder Schuss ein Treffer
Deutschland war schon Weltmeister im Frauenfußball. In Saudi-Arabien ist Sport für Frauen hingegen
etwas Außergewöhnliches. Von Melina Arnold
Deutschland
Saudi-Arabien
Sabrina kommt zufrieden aus der
Umkleide des Fußballvereines. Sie
hat soeben mit ihrer Mannschaft
ein Spiel gegen den Nachbarverein
gewonnen. Und es war Sabrina, die
das entscheidende Tor zum 3:2 in
allerletzter Minute geschossen hat.
Dieses Gefühl, als
alle Zuschauer gejubelt und sie angefeuert haben, war
wunderbar.
Ihre
Mannschafts-Kameradinnen haben
sie alle auf einmal
umarmen wollen
und sie fast unter
sich begraben. Ihre
ganze Familie, die
als Fanclub mit gekommen war, hat sich riesig gefreut.
Morgen soll dann die offizielle Party
stattfinden, denn schließlich hat Sabrinas Mannschaft die Kreismeisterschaft gewonnen. Aber jetzt will
sie erst einmal nach Hause, noch ein
bisschen Fernsehen und dann schlafen gehen.
Abasah kommt komplett verschleiert durch die Tür einer der wenigen Sporthallen, die es überhaupt
in Saudi-Arabien gibt. Sie hat heute
den Sieg in einem wichtigen Basketballspiel davon getragen, aber trotzdem will keine
Freude aufkommen. Zu viel
Kummer hat es
ihr bereitet, dass
keines ihrer Familienmitglieder
seine Meinung
noch geändert
hat und zu ihrem
Match gekommen ist. Bis zur
letzten Minute
hatte sie gehofft,
obwohl sie wusste, dass es absolut unrealistisch war.
Im Spiel hatte sie sich auspowern
können und musste so nicht ständig daran denken, doch jetzt kam
alles wieder hoch. Wie ihre Familie
sie angeschrien hatte, als sie erzählte, dass sie Sport betrieb und das
auch einmal zu ihrem Beruf machen wollte. Ihr Vater hatte sie samt
28
ihrer Sachen vor die Tür gesetzt,
sie als „Schlampe“ bezeichnet und
gesagt, sie brauche sich nie wieder
blicken lassen, denn so jemand gehöre nicht mehr zur Familie! Gott
sei Dank hatte Abasah eine reiche
feministische Tante, die sie bei sich
wohnen ließ. Außerdem ermöglicht
sie Abasah, auf eine Mädchenschule zu gehen und später einmal einen
guten Beruf erlernen zu können.
Abasah ist sehr dankbar dafür, aber
trotzdem fehlt ihr ihre Familie. Als
sie daheim ankommt, sieht sie es sofort, in dicken schwarzen Buchstaben steht dort
So etwas gab es zwar schon öfter,
aber es erschüttert Abasah immer
wieder aufs Neue. Die Post möchte
sie gar nicht lesen, denn es ist garantiert wieder ein Drohbrief dabei,
in dem sie aufs Übelste beschimpft
wird. Sie isst nur noch schnell etwas
und geht dann schlafen.
Weite Welt — Wazup 01/2013
Leben in der Krise
Wer sich mit den aktuellen Nachrichten beschäftigt, wird sicher von der weltweiten
Finanzkrise gehört haben. Aber was ist das eigentlich genau? Und wie kann es sein,
dass deutsche Banken darunter leiden, dass sich Amerikaner keine Häuser mehr
leisten können? Von unserem Gastautor Matthias Richter
E
ine Firma in den USA baut teure Häuser, weil die Nachfrage
groß ist. Viele Menschen suchen ein
Haus, was der Firma ermöglicht, die
Preise zu erhöhen. Dadurch möchte sie Geld verdienen, denn wenn
viele Häuser gebraucht werden,
verdient der Verkaufende natürlich
eine Menge. Die Häuser jedoch sind
für viele Menschen zu teuer, weil sie
nur ein geringes Einkommen besitzen oder ihr Erspartes nicht auf
einmal ausgeben wollen. Da kommen die Banken ins Spiel. Sie bieten
den Käufern an, ihnen das benötigte Geld für den Kauf zur Verfügung
zu stellen. Das machen sie jedoch
nicht aus menschlicher Güte, sondern aus Gewinngründen. Denn sie
verlangen bei Rückzahlung Zinsen.
Das bedeutet: Wenn die Käufer das
geliehene Geld (den Kredit) zurückzahlen, müssen sie nicht nur die
geliehene Summe zahlen, sondern
auch noch Geld dafür, dass ihnen
die Bank das Geld überhaupt zur
Verfügung gestellt hat. Wenn die geliehene Summe beispielsweise 100
Euro und der pro Jahr zu zahlende
Zins 0,5% Prozent beträgt, müssen
die Käufer bei Rückzahlung nach
einem Jahr 100,50 Euro, nach zwei
Jahren entsprechend mehr zahlen.
Außerdem war der Handel für die
Banken attraktiv, weil sie wussten:
„Wenn die Leute den Kredit nicht
bezahlen können, müssen sie das
Haus an uns abgeben. In einigen
Jahren ist es dann viel mehr wert.“
Vielleicht hat sich der ein oder
andere schon gefragt, was die Geschäfte in den USA mit der Notlage
unserer Banken in Deutschland zu
tun haben. Denn laut dem Beispiel
32
spielen sich die Geschäfte ja nur
innerhalb Amerikas ab, wodurch
ja nicht einmal die Chance besteht,
dass ausländische Banken hineingezogen werden.
Das kommt so: In den ersten Jahren lief das Geschäft wie geplant
(Phase 1). Die Häuser nahmen an
Wert zu, sodass die Eigentümer ihre
Banken mit immer neu aufgenommenen Krediten hinhalten konnten.
Die Banken gaben immer mehr Kredite an immer mehr Menschen. Aber
auch Banken haben nicht unendlich
viel Geld. Deshalb kamen sie irgendwann auf die Idee, auch andere
Länder an ihren Gewinnen teilhaben
zu lassen. Sie nahmen die Schulden
der Menschen und machten aus ihnen so genannte Wertpapiere (Phase
2). Diese ließen sich dann an deutsche, englische und österreichische
Banken verkaufen. In der Theorie
wieder ein gutes Geschäft für alle.
Die Menschen mussten ihre Kredite nun bei den ausländischen Banken abzahlen, die, falls die Kunden
nicht zahlen konnten, die Sicherheit
der an Wert steigenden Immobilien
hatten. Die amerikanischen Banken
bekamen ihr Geld schneller zurück,
was ihnen ermöglichte, viele neue
Kredite zu vergeben. Und auch für
die amerikanischen Bürger hatte
das seine Vorteile. Mit den neuen
Krediten konnten sich immer mehr
Menschen ein Eigenheim leisten.
Anfangs lief wieder alles gut. Die
Wertpapiere (auch MBS für Mortgage Backed Securities) wurden zu
Verkaufsschlagern, die alle haben
wollten. Die Deutsche Bank, die
Schweizer UBS, die französische
Crédit Agricole, die britische Royal Bank of Scotland, die japanische Mizuho-Gruppe, alle kauften
sich Wertpapiere der USA. Es waren so viele, dass ihre Zahl bald die
Phase 1: Das System der Kreditvergabe funktioniert, weil die Immobilien stetig an Wert gewinnen
Weite Welt — Wazup 01/2013
„Wasser marsch“ am
Flughafen!
Flughafenfeuerwehr? Was machen die eigentlich? Und haben die überhaupt
was zu tun? Oft hört man ja nicht von einem Flugzeugbrand. Von Paula Rehm
und Jannik Wolsky
D
as waren meine ersten Gedanken, als ich erfuhr, dass
wir heute die Flughafenfeuerwehr
in Memmingen besuchen werden.
Und jetzt stehe ich also hier und das
Besuchersticker passt nicht auf die
Plastikkarte, die wir uns anstecken
sollen. Naja, Nebensache. Ich muss
jetzt erstmal durch die Sicherheitskontrolle. Jacke aus, Tasche und
Kamera aufs Band und dann durch
die Schranke. Hoffentlich piepst es
nicht. Das denkt sich wahrscheinlich jeder, der hier durchgeht. Puh!
Glück gehabt. Am Ende der Schranke steht der Feuerwehrmann, der
uns heute begleiten wird. Mit ihm
gehen wir erstmal raus aufs Rollfeld
und fahren mit einem gelben Flughafenauto zur Feuerwehrstation
Und dann bricht eine Informationsflut über uns herein. Herr Leutherer,
der Feuerwehrmann, erzählt uns alles über seine Tätigkeit. Das ist nicht
nur Brände löschen, wie ich am Anfang dachte. Die Feuerwehrleute
der Flughafenfeuerwehr sind vom
Enteisen der Flugzeuge im Winter
bis zum Erste-Hilfe-Leisten bei Ver-
34
Wazup-Redakteurin Paula (rechts) im Feuerwehrauto
letzten zuständig. Außerdem haben
alle der 27 Feuerwehrmänner und
die eine Feuerwehrfrau einen handwerklichen Beruf, den sie am Flughafen ausüben. Ok, sie haben also
doch was zu tun. Trotzdem erzählt
uns Herr Leutherer, dass sie für lange Nachtschichten eine Couch im
Aufenthaltsraum stehen haben. Solche Einsätze sind aber normal nicht
der Fall, denn der Flughafen hat nur
von 5.00 Uhr bis 22.00 Uhr geöffnet. Jedoch mit einer Ausnahme:
Unregelmäßig und nicht geplant
können Maschinen mit Verletzten
oder Organspenden an Bord landen. Da Vorschriften sagen, dass
bei jeder Landung einer Maschine
Feuerwehrleute anwesend sein müssen, kann es deshalb später werden.
Wenn beim Tower bis spätestens
22.30 Uhr ein solches Flugzeug angemeldet wird, müssen also die Feuerwehrleute länger da bleiben. Ist ja
klar, dass man sich es irgendwann
mal gemütlicher macht. Dazu also
Weite Welt — Wazup 01/2013
Unsere Lieblingsfilme
Wir haben Schüler und Lehrer nach ihren Lieblingsfilmen gefragt und dazu
die besten für euch zusammengestellt. Von Paul Thäle und Nikolas Konopka
157 Min. | FSK 12
Regie: Roland Emmerich
Darsteller: John Cusak, Danny
Glover, Woody Harrelson
2009 erhält die Regierung die
Nachricht, dass die Welt am
21.12.2012 untergehen soll.
Als Jackson Curtis einen Ausflug
mit seinen Kindern in den
Yellowstone Nationalpark unternimmt, stoßen sie auf ein riesiges,
militärisches Forschungsgelände.
Ein Wissenschaftler von dort
informiert die beiden, dass die
Welt bald untergehen wird. Sie
glauben ihm nicht, aber als Curtis
selbst mitbekommt, dass die
Straßen in Los Angeles anfangen
zu brechen, beginnt ein Kampf
auf Leben und Tod... Für Fans
von Effektblockbustern.
36
113 Min. | FSK 6
Regie: E.Toledano &
O. Nakache
Darsteller: Francois Cluzet,
Omar Sy, Anne Le Ny
172 Min. | FSK 12
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Ian McKellen,
Martin Freeman, Andy Serkis
Philippe ist von Kopf abwärts
gelähmt, da er einmal mit einem
Gleitflieger abgestürzt ist, doch
er hat seinen Lebensmut nicht
verloren, denn er ist sehr reich.
Während er einen neuen Pfleger
sucht, ist Driss gerade aus dem
Gefängnis entlassen worden und
kommt nur zu Philippe, um einen Stempel zu bekommen, dass
er sich um einen Job „bemüht“
hat, um weiter Arbeitslosengeld
zu erhalten. Doch Philippe stellt
Driss ein, da er ihn fasziniert und
die beiden werden ziemlich beste
Freunde. Für Fans von Tragikomödien.
Es beginnt 60 Jahre vor „Der Herr
der Ringe“, als 13 Zwerge und der
Zauberer Gandalf an Bilbo Beutlins Tür klopfen und ihn höflich
bitten, den Drachen Smaug, der
das Zuhause der Zwerge bedroht,
zu töten. Da Bilbo aber ein friedlicher und gemütlicher Hobbit ist,
dauert es ein wenig, biss Gandalf
ihn überzeugen kann. Sie kämpfen sich gemeinsam durch dunkle
Wälder und gruselige Höhlen, wo
sich sehr viele Feinde versteckt
haben. Auf der Reise findet Bilbo in einer Steinhöhle ein Wesen
namens Gollum, dem er einen
Ring stielt, der in der „Herr der
Ringe-Trilogie“ noch eine große
Rolle spielen wird. Am Ende finden sie jedoch den Drachen und
besiegen ihn. Für Fans der Herr
der Ringe-Filme.
Weite Welt — Wazup 01/2013
Papst in Rente
Papst Benedikt XVI.
gab am 11. Februar
2013 seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen bekannt.
Ein Papst kann abdanken?! Offensichtlich schon. Aber nicht ohne Diskussionen. Ein Blick ins Internet von Stephanie
Miller und Anna-Julia Schrade
--Joel--: Ich dachte echt, ich werde
von meiner Mutter verarscht, als sie
meinte, der Papst würde zurücktreten!!
--Joel--: Na, der Papst braucht ja
auch eine gewisse Lebenserfahrung,
außerdem war das schon immer so.
Das ist einfach Tradition.
kathi_lein7: Ja wird ja auch Zeit!
Er war ja schon 2005 zu alt für den
Job, jetzt ist er völlig senil.
kathi_lein7: Ja, aber die Welt ändert sich. Und die Kirche sollte sich
jetzt langsam auch mal anpassen.
Man sieht ja, dass sie nicht mehr
zeitgemäß ist. Ich mein, wer geht
denn heute noch in die Kirche oder
sieht den Papst als Vorbild? Die
meisten, die ich kenne, sagen, dass
sie überhaupt keinen Papst brauchen würden.
--Joel--: Wieso, bisher hat er es
doch ganz gut gemacht. Und wenn
er jetzt merkt, dass er es nicht mehr
schafft, spricht es doch für ihn,
wenn er sich das eingesteht und zurücktritt. Respekt, da könnten andere was von ihm lernen! Außerdem
kann ja sonst auch jeder seinen Job
kündigen.
kathi_lein7: Und wieso wird
dann nicht gleich jemand Jüngeres
Papst? Ich mein, das ist ja klar, dass
die alle dann nach ein paar Jahren
nicht mehr können.
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--Joel--: Es hat sich doch schon einiges geändert. Denk mal an das 2.
Vatikanische Konzil. Und außerdem
kann die Kirche auch nicht einfach
so ihre Grundsätze über den Haufen werfen. Der Glaube bleibt ja
derselbe. Und ich finde, Papst Benedikt XVI. hat den Spagat zwischen
Tradition und dem 21. Jahrhundert
ganz gut hinbekommen.
kathi_lein7: Was hat der denn
verändert? Er war doch auch gegen
Frauenordination und hat den Protestanten nicht mal den Status einer
Kirche zugesprochen. Emanzipation und Ökumene: Echt topp!
--Joel--: Veränderungen brauchen
halt ihre Zeit. Das mit der Emanzipation kommt bestimmt noch! Und
für die Ökumene hat er sich doch
immer eingesetzt: Er galt ja nicht
umsonst als „Motor der Ökumene“. Er war zum Beispiel auch beim
Weltgebetstreffen in Assisi mit dabei.
kathi_lein7: Wir werden ja sehen.
Aber was ist mit all den anderen
konservativen Ansichten, z. B. über
Homosexualität oder den Umgang
mit Kondomen. Ganz zu schwei-
Am NKG — Wazup 01/2013
Im süßen Paradies!
Mars, Haribo und Milka kennt jeder. Und genauso wie für Autos und Technik gibt es
auch Fachmessen für Süßigkeiten. Eine der größten davon durften wir in Köln besuchen. Von Paula Rehm, Jannik Wolsky und Samuel Tschaffon
05:50 Uhr: Wir drei Wazup-Redakteure Jannik, Paula und Samuel sind an einem Sonntag im Januar 2013 auf dem Weg zum Ulmer Hauptbahnhof. Dort
fährt 20 Minuten später ein Zug nach Köln zur Süßwarenmesse. Unser Ziel
ist, das Messegelände zu besichtigen, uns mit Fachbesuchern zu unterhalten
und (natürlich) möglichst viele Süßigkeiten mitzunehmen.
Erstmal steigen wir in unseren Zug ein und holen noch ein bisschen fehlenden Schlaf nach, bis wir in Stuttgart vor lauter Hunger aufwachen.
Pralinen verschiedenster Sorten
zum Probieren!
07:23 Uhr: Immer noch müde, schlendern wir am Stuttgarter Hauptbahnhof in das nächste Cafe, kaufen Brötchen
und Kaffee und steigen schnell wieder in unseren Anschlusszug nach Köln. Selbst nach diesem kurzen Aufenthalt ist
klar: Stuttgart 21 ist dringend nötig! Im Zug widmen wir uns aber sofort unserem Frühstück. Zum Nachtisch stimmen wir uns mit einer Packung Gummibärchen auf die Süßwarenmesse ein. In dem Moment wissen wir noch nicht,
dass dies völlig überflüssig ist.
09:58 Uhr: Weinberge ziehen an uns vorbei. Jannik klärt uns auf: Wir sind in
Rheinland-Pfalz.
11:09 Uhr: Nach sechs Stunden Fahrt erblicken wir den Kölner Dom. Wir sind
endlich da. Das riesige Messegebäude steht vor uns. Da die Wegweiser in alle
Richtungen zeigen, wissen wir zuerst nicht, wo wir hin sollen.
Unser Frühstück!
11:37 Uhr: Einige Telefonate mit dem Junge-Presse-Ansprechpartner und eine Diskussion mit den Sicherheitsbeauftragten später erhalten wir unsere Presse-Ausweise und betreten die erste Messehalle. Endlich angekommen im
süßen Paradies!
Anfangs schleichen wir noch schüchtern an den einzelnen Ständen vorbei. Ernste Blicke mustern uns und wir fühlen
uns eindeutig fehl am Platz, umgeben von Anzugträgern. Hier und da probieren wir ein Bonbon oder eine Praline,
aber unsere Rucksäcke, die wir voller Hoffnung mitgebracht haben, bleiben leer.
Der erste Blick in eine Halle der ISM
44
Am NKG — Wazup 01/2013
Wiesers Baby wird
ein viertel Jahrhundert
„Herr Wieser soll feiern und sich feiern lassen!“ Dies war die Aufforderung von Moderator
Alex Luhr bei der Jubiläumsgala. Mit dem Gründer der unserer Rockodiles feierten aber
noch rund 800 Erwachsene, 200 Schüler und 220 Tänzer. Fast dreieinhalb Stunden lang
war die Dreifachturnhalle der Hauptschule das Partyzentrum von Weißenhorn. Der Anlass:
25 Jahre Rockodiles am Nikolaus-Kupernikus-Gymnasium Weißenhorn. Von Ralph Lehnert
Die Band „Chrome“ im Einsatz
V
orerst ein Auftritt der Schulband Chrome. Außenrum
sitzen Schüler, Eltern, Lehrer und
Ehrengäste. Das Licht geht aus und
nur ein Scheinwerfer bestrahlt die
Band. Chrome beginnt zu spielen,
220 Tänzer stürmen auf die Bühne
und tanzen Rock‘n’Roll. Anschließend begrüßt unser Schulleiter,
Herr Schneikart, die Gäste und eröffnet somit die Jubiläumsgala.
Sogar Herrn Schneikarts Vorgänger Hans Götz ist zum Jubiläum
anwesend und erntet zur Begrüßung einen riesigen Applaus. 25
Jahre Rock‘n’Roll am Weißenhorner
Gymnasium: Viele Meisterschaf-
50
Die Tanzeinlagen rissen die Zuschauer mit
ten, Titel und Wettkämpfe haben
die Rockodiles mit Herrn Wieser in
25 Jahren, also einem Vierteljahrhundert durchlaufen. Was einst als
Wahlunterricht mit wenigen Schülern begann, ist heute ein nicht mehr
wegzudenkender Teil des NKG.
Und das über viele Generationen.
Teilweise haben in den 90er Jahren
die Eltern der heutigen Rockodiles
getanzt. Der Beliebtheitsgrad der
Tanzgruppe ist ungebrochen. Aktuell lassen rund 250 Schüler regelmäßig die Hüften kreisen, und es werden immer mehr.
Anschließend sehen die Zuschauer auf einer großen Leinwand, wie
alles begann - als in den 90ern die
Rockodiles in Stuttgart bei der Landegymnaestrada vortanzten.
Nach einigen Tanzeinlagen der 8.
und 9. Klassen sind auf der Leinwand die nächsten Filmausschnitte
vergangener Zeit zu sehen, als die
Gruppe zum Beispiel 1993 beim
Blume-Festival auf Gran Canaria vortanzte. Damals noch in etwas längeren schwarz-weißen Röcken als heute. Außerdem sind die
Rockodiles-Farben heute Schwarz
und Rot. Eine weitere tragende Erinnerung: der Auftritt bei der Weltmeisterschaft im Berliner Olympiastadion. Dieses Event wurde damals
Am NKG — Wazup 01/2013
„Es ist
wie ein
Puzzle“
Im Interview mit der Wazup spricht Herr Wieser darüber, wie seine
Choreographien entstehen, wie lange er dafür braucht und wie er
selbst das Tanzen entdeckt hat. Von Tamara
Schimmele
Wazup: Am 26. Oktober 2012
hatten Sie ihre Jubiläumsshow. Wie
empfanden Sie diese Show?
Wieser: Für mich war es zweigeteilt, da wir eine lange Vorbereitungsphase hatten und einige Probleme noch zu bewältigen waren.
Aber im Endeffekt fiebert man sehr
darauf hin und freut sich, wie dankbar die Schüler alle sind.
Wazup: Waren Sie sehr nervös?
Wieser: Ich war tatsächlich sehr
nervös und angespannt, da alles perfekt ablaufen sollte.
Wazup: Erzählen Sie uns Ihre
zwei besten Geschichten, die Sie im
Laufe der 25 Jahre erlebt haben.
Wieser: Oh, da müsste ich jetzt
mal kurz überlegen. 1990 war in
Dortmund das Deutsche Turnfest
und da musste ich kurzfristig einspringen und war dadurch sehr nervös, weil ich im Mittelpunkt stand.
Am schönsten fand ich die Entscheidung 1993, nach Gran Canaria
gehen zu dürfen!
Wazup: Gab es einen Zeitpunkt,
an dem Sie keinen Spaß mehr hatten?
52
Wieser: Da fallen mir spontan
jetzt nur zwei Punkte ein: Als ich
2002 zum 15-jährigen Jubiläum ein
Jahr Auszeit nehmen musste. Das
hatte aber gesundheitliche Hintergründe – ich hatte einen Vorfall mit
meiner Bandscheibe. Und als 2010
das G8 eingeführt wurde und man
uns Gran Canaria „weggenommen“
hat! Da hatte ich das Gefühl, dass
ich keinen Rückhalt mehr in der
Schule hatte und überlegte mir aufzuhören.
Wazup: Wie kamen Sie eigentlich
zum Rock’n’Roll?
Wieser: Es hat während meines
Sportstudiums an der Technischen
Universität in München begonnen.
Eine Lehrerin hatte dort ein Tanzprojekt und wollte unbedingt, dass
ich mitmache, weil Sie fand, dass ich
talentiert war. Sie fuhr mit uns dann
1975 zur Weltgymnastrada in Berlin.
Wazup: Warum haben Sie beschlossen, Rock’n’Roll zu unterrichten?
Wieser: Die Lehrerin, die mich
zum Rock’n’Roll gebracht hat, tat
dies mit so viel Begeisterung und
wir Jungen waren davon angesteckt
und deswegen wollte ich auch unbedingt so etwas machen.
Wazup: Wie viel Organisatorisches bringt diese Arbeit mit sich?
Wieser: Es benötigt sehr viel Freizeit, aber das tue ich gerne, vor allem wenn ich sehe, dass die Schüler
sehr viel Spaß und Erfolg haben.
Aber im Endeffekt kann man diese Zeit nicht berechnen, denn es ist
nicht nur „Unterricht“, sondern etwas Besonderes.
Wazup: Wie viel Zeit benötigen
Sie für eine Choreographie?
Wieser: Eine genaue Zeitangabe
gibt es dafür nicht! Es ist ganz unterschiedlich und kommt auf das
Lied an. Manchmal bin ich nach
einer Stunde schon fertig, manchmal benötige ich aber auch mehrere
Tage. Es ist wie ein Puzzle und es
entsteht Stück für Stück.
Wazup: Was ist das Schwierigste
an Ihrer Arbeit?
Wieser: Im Moment würde ich
sagen ist mein größtes Problem
der Nachmittagsunterricht. Aufgrund des G8 haben die Klassen
viel Nachmittagsunterricht und da
ich eine große Schüleranzahl habe,
erleichtert es das nicht. Da wird es
schon ziemlich schwierig, einen passenden Termin zu finden.
Am NKG — Wazup 01/2013
bei der
Wisst ihr eigentlich, wer hinter diesem riesigen Aufwand bei sämtlichen schulischen Events steht? Wisst ihr, mit wem ihr immer was zu lachen hat? Wisst ihr,
warum jedes Event zum vollen Erfolg wird? Von Anastasios Panteliadis
R
ichtig, weil die SMV dabei ist.
Sie lachen, kochen, verkaufen,
gewinnen und verlieren alle zusammen. Sie, die Schüler, sind alle
verantwortlich und tragen die Kosten, falls was schief läuft... aber,
aber, aber, sie sind nicht alleine, 3
gut aussehende Lehrer sind auch
stets dabei. Ihr kennt sie sicherlich:
Wer spielt gerne Basketball, steht
für Rechtschaffenheit, lacht über
fast jeden Witz und isst auch gerne
Schokocrispies? Richtig: der Herr
Letzner! Wer trinkt gerne Kaffee,
wer hat den Rucksack auf seinem
Rücken und lehrt Englisch? Richtig: der Herr Hafner! Wer ist der
Dritte im Bunde und unterrichtet
Geschichte? Wer hat heute wieder
Chrome auf dem Schulfest 2012
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einen Smoking an? Richtig: der Herr
Fleck.
Was organisieren die SMVler denn
alles? Das fragen sich viele von
euch, die besten Events hab ich hier
mal für euch aufgelistet:
Die beiden Elternsprechtage:
Ohne die SMV wüssten manche Eltern nicht, wo die Räume sind und
wenn Sie Durst oder Hunger packen, dann steht die SMV vor Ort
mit leckeren Sachen und erfrischenden Getränken. „Ja“, denkt man
sich, „immer das gleiche Essen!“ aber nein, immer was anderes von
Fleisch und Salaten zu Sushi und
Tomaten.
Das nächste, besser gesagt, die
nächsten zwei Events sind leider nur
für die 5. Klassen, aber sie bleiben
bei jedem Schüler in Erinnerung!
Über was ich rede? Über Halloween
und Fasching. Für die 5. hat die
SMV nämlich leckeres Essen, gute
Musik, lustige Spiele und mehr, damit die kleinen neuen Gymnasiasten
gut in ihre Schule einsteigen.Das
letzte Event im Jahr, aber auch das
größte ist das Schulfest. Alle Mitglieder der SMV helfen mit, damit
für die Schüler, Eltern, als auch für
die Lehrer ein sehr schöner Tag in
Erinnerung bleibt. Leckeres Essen,
kühle erfrischende Getränke, Bierbänke und nicht zu vergessen Sonnenschirme, denn es ist Gesetz, das
an einem NKG-Schulfest die Sonne
scheint. Außerdem befinden sich in
Am NKG — Wazup 01/2013
Schwerer Abschied
Herr Treutlein
Wazup: Wie werden Sie Doktor
Scheinhammer-Schmid in Erinnerung behalten?
Treutlein: Als einen Kollegen, der
unheimlich belesen ist, der Literatur
bis zu unbekanntesten kleinen Dichtern kennt, der unheimlich umtriebig ist, was Theater, Musik, Aufführungen, aber auch wissenschaftliche
Gesellschaften angeht, der in vielen
ganz verschiedenen Bereichen vernetzt und tätig ist.
Wazup: Und wie würden Sie ihn
sonst so beschreiben?
Treutlein: Ja, der Herr Scheinhammer-Schmid ist jemand, für den
das Wort Langeweile ein Fremdwort
ist, der sich manchmal zu viel auflädt, um das dann irgendwie organisatorisch doch noch auf die Reihe
zu kriegen, aber der ständig neue
Ideen produziert, der versucht, auch
die Schüler dazu zu bringen, dass
sie über ihren provinziellen Horizont hinausgucken und nicht im
Schwäbischen versumpfen, dass die
Schüler möglichst so einen Sinn für
die Welt oder ein Interesse an der
Welt und an dem, was jenseits der
Grenzen Augsburg-Ulms liegt, entwickeln. Das, denke ich, ist so eines
seiner ganz wichtigen Anliegen und
was ihn hier an der Schule so charakterisiert.
56
Nach vielen Jahren verlässt uns Herr Dr. Scheinhammer-Schmid
Wazup: Gibt es auch etwas Negatives oder was, das vielleicht ein
bisschen nervt?
Treutlein: Ja, was ich vorhin gesagt hab, dass er sich in so viele Dinge gleichzeitig hineinstürzt, dass es
bei Schülern manchmal zu erheblichen Verwirrungen führt. Und bei
diesen ganzen verschiedenen Ideen,
die ihm kommen, geht manchmal,
denke ich, den Schülern der rote
Faden verloren. Oder wenn er irgendwelche Termine verschusselt,
und dann: „Ach Gott, wir schreiben
ja bald Schulaufgabe“. Das ist was
sehr Typisches für ihn.
Wazup: Gab es besondere Ereignisse oder Höhepunkte, an die Sie
sich erinnern?
Fotos: augsburger-allgemeine.de; gitarrenduo-keller-wenger.de
Nach über 30 Jahren
am NKG verabschiedet
sich Herr Scheinhammer-Schmid. Stimmen
von zwei Lehrerkollegen,
die ihn gut kennen. Von
Anna-Julia Schrade und
Stephanie Miller
Treutlein: Ja also, was ich in sehr
guter Erinnerung habe ist, dass der
Herr Scheinhammer-Schmid vor
vielen vielen Jahren auch ne Theatergruppe hier geleitet hat, und mit
dieser Theatergruppe auch sehr erfolgreich war, aber es war immer
sehr interessant zu beobachten, wie
sozusagen zwei Tage vor der Premiere das totale Chaos auf der Bühne stand, und man kann eigentlich
immer sagen, die ScheinhammerSchmidschen Premieren waren
dann eigentlich immer so die Generalproben für die Schauspieler.
Aber was ich auch toll am Herrn
Scheinhammer-Schmid find, ist,
dass er so was aushält. Ich würd sofort denken, das endet alles im tota-
Am NKG — Wazup 01/2013
Zwischen Exposé
und Eventplanung
In der letzten Wazup-Ausgabe („Energie“) haben wir euch unser gekoppeltes W-/PSeminar vorgestellt, in dem wir uns mit der friedlichen Revolution in der DDR und
während eines Indienaustauschs auch mit der indischen Revolution, geführt von
Gandhi, beschäftigen. Seither hat sich einiges getan! Von Anna Schrade
M
ittlerweile haben sich unsere
wöchentlichen W- und P-Seminar-Treffen (je eine Doppelstunde) eingespielt, und wir haben schon
einiges geschafft: Etliche „Sponsoren“ sind gefunden (vielen Dank an
dieser Stelle!!), und wir haben einen
Kalender mit typischen deutschen
und indischen Festen erstellt. Des
Weiteren haben wir mit der Südwest-Presse zusammengearbeitet:
Wir haben sie im Oktober besucht,
um unser Projekt vorzustellen (Näheres auf unserer Facebook-Seite)
und eine Redakteurin kam mit einigen Fragen zum gemeinsamen
Abendessen ans NKG. Sie schrieb
den ersten von einer Reihe Artikeln,
mit denen die SWP unser Projekt
begleiten wird. Aber wir schreiben
Die Mitglieder des W/P-Seminars am NKG beim Gruppenfoto
Besuch in der Redaktion der Südwestpresse in Ulm
60
auch selber; in Form eines Blogs auf
der Jugendseite der SWP: Die ersten
Artikel sind auch schon erschienen.
Außerdem dürfen wir auf Vermittlung der Südwest Presse sogar das
Schloss Bellevue, den Sitz des Bundespräsidenten, besuchen.
Übrigens haben wir vor Kurzem
Arbeitskreise festgelegt, es gibt jetzt
Gruppen für Organisatorisches (wie
Pässe, Visum, Ich-packe-meinenKoffer-und-nehme-mit-Listen),
Event- und Programmplanung
(Welcome- und Farewell-Party), Fotos und anderes. Momentan sind
wir vor allem mit der Organisation
der Reise beschäftigt; zum Beispiel
müssen wir Visa und Pässe beantragen, Impfungen besprechen/