Acupuncture for Persistent Allergic Rhinitis: a Randomised, Sham
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Acupuncture for Persistent Allergic Rhinitis: a Randomised, Sham
Journal Club K . Streitberger Monitoring of Neuromuscul ar Blockade at t h e P 6 A c u p u n c t u re P o i n t R e d u c e s the Incidence of Postoperative Nausea and Vomiting Acupuncture for Persistent Allergic Rhinitis: a Randomised, Sham-Controlled Trial Charlie C L Xue1, Xuedong An1, Thomas P Cheung1, Cliff Da Costa2, George B Lenon1, Frank C Thien3, David F Story4. 1 Division of Chinese Medicine, School of Health Sciences, World Health Organization Collaborating Centre for Traditional Medicine, RMIT University, Melbourne, VIC. 2 School of Mathematical and Geospatial Sciences, RMIT University, Melbourne, VIC. 3 Department of Allergy, Immunology and Respiratory Medicine, The Alfred Hospital and Monash University, Melbourne, VIC. 4 School of Health Sciences, RMIT University, Melbourne, VIC. MJA (Medical Journal of Australia) 2007;187: 337–341 Objective: To investigate the effectiveness and safety of acupuncture in persistent allergic rhinitis (PAR). Design: Randomised, single-blind, sham-controlled trial conducted from May 2004 to February 2005. Participants and intervention: 80 patients with PAR (age, 16–70 years) were randomly assigned to receive real or sham acupuncture. After a 1-week baseline period, participants were tre ated twice weekly for 8 weeks and followed up for another 12 weeks. Main outcome measures: Nasal obstruction, sneezing, rhinorrhoea and nasal itch were each self-assessed daily on a 5-point scale, and scores were aggregated weekly. The sum of the symptom scores (total nasal symptom score, TNSS) was also determined. A secondary outcome was use of PAR relief medication. Results: After 8 weeks’ treatment, the weekly mean difference in TNSS from baseline was greater with real (–17.2; 95 % CI, –24.6 to –9.8) than with sham acupuncture (–4.2; 95 % CI, –11.0 to 2.7) (P = 0.01). The decrease in individual symptom score was also greater with real acupuncture for rhinorrhoea (P < 0.01) but not the other symptoms. At the end of follow-up, the greater difference in TNSS from baseline in the real acupuncture group was still apparent: real, –21.0 (95 % CI, –29.1 to –12.9) versus sham, –2.3 (95 % CI, –10.2 to 5.6) (P = 0.001). Moreover, the differences from baseline in all four individual symptom scores were greater for the real than for the sham group (P < 0.05). Real and sham acupuncture were both well tolerated. Conclusion: Our findings suggest that acupuncture is effective in the symptomatic treatment of PAR. Kommentar In den letzten beiden Jahrzehnten wurden mehr als zehn Studien zur Wirksamkeit von Akupunktur und/oder Chinesischen Arzneimitteln bei Patienten mit Allergischer Rhinitis publiziert, einige davon hochrangig bzw. mit guter Studienmethodik, [z. B. 1, 2, 4, 5]. Dennoch ist die Evidenz zur Wirksamkeit von Akupunktur sowohl bei D t Z t s c h r f A k u p. 5 1 , 2 / 2 0 0 8 45 D Z A DZ A Journal Club Patienten mit Saisonaler Allergischer Rhinitis (SAG), als auch bei Patienten mit Perinealer Allergischer Rhinitis (PAR) aufgrund der insgesamt sehr heterogenen Studienmethodik und der zum Teil widersprüchlichen Ergebnisse unklar. Somit ist es zu begrüßen, dass weitere Studien auf diesem Gebiet durchgeführt werden. Charlie Xue und Mitarbeiter, die aufgrund von zwei Vorstudien [4, 5] zur Wirksamkeit von Akupunktur und Chinesischer Arzneimitteltherapie bei SAR eine besondere Expertise auf diesem Gebiet haben, haben sich dieser Aufgabe angenommen und legen nun eine Studie zur Wirksamkeit von Akupunktur bei Patienten mit PAR vor [3]. Die Ergebnisse dieser randomisierten, einfach-blinden, Sham-kontrollierten Studie weisen darauf hin, dass Akupunktur eine wirksame Therapie bei PAR sein kann. Insbesondere der Gesamtscore bezogen auf die Nasensymptome (total nasal symptom score [TNSS]) zeigte sich sowohl nach acht als auch nach 16 Wochen signifikant stärker reduziert im Vergleich zur Sham-Akupunktur, dagegen fand sich nur bei einem Einzelsymptom (Nasenfluss) nach acht Wochen eine stärkere Reduktion in der Akupunktur- im Vergleich zur Kontrollgruppe. Insgesamt erscheint diese unizentrisch durchgeführt Studie, wie die anderen beiden zuvor von der gleichen Arbeitsgruppe publizierten Studien, mit einer – soweit beurteilbar – überzeugenden Methodik konzipiert. Die Stärken dieser Studie liegen vor allem in der präzis formulierten und stringent durchgeführten Allergiediagnostik vor Einschluss (unter Verwendung eines Skin-Prickt-Tests bei allen Patienten), in der Definition von international anerkannten und adäquaten Zielparametern und in der Trennung von Personen, die an der Studiendurchführung beteiligt sind von denen, die Diagnostik und die Studienintervention durchführen. Zudem überzeugt die Verwendung der klar definierten semi-standardisierten Akupunkturintervention, die aus Sicht der Chinesischen Medizin sinnvoll ist. Auch die Verwendung von ShamAkupunkturpunkten, die ca. 1–1,5 cm von den Verumpunkten entfernt liegen, erscheint als eine akzeptable Sham-Intervention. Allerdings werden diese Punkte in der Publikation nicht genauer definiert. Dies ist einer möglichen Reproduktion dieser Studie sicherlich nicht förderlich. Und da wären wir auch schon bei der Kritik bzw. den Limitationen: Insgesamt ist die Darstellung der Studie sehr kurz und das bedingt, dass sich insbesondere bei der Beschreibung der Studienmethodik und der Studienergebnisse doch einige Unschärfen bzw. Unklarheiten ergeben. Dies führt dazu, dass die Studienqualität in einigen Punkten schwierig zu beurteilen ist. Ein gravierender Nachteil ist es, dass beispielsweise der Randomisierungs- und Zuteilungsprozess der Patienten zu den beiden Interventionsarmen nicht adäquat beschrieben ist: wurden wirklich nicht einsehbare Briefkuverts bei der Randomisierung verwendet? War die Reihenfolge D Z A 4 6 D t Z t s c h r f A k u p. 5 1 , 2 / 2 0 0 8 Akupunktur Deutsche Zeitschrift für der Randomisierungs-Briefkuverts konsekutiv? Eine große Schwäche der Publikation (auch der Studie?) ist, dass die Patientenselektion bzw. die Gründe für die Drop-outs nicht dargestellt werden. Die Zielkriterien sind wie bereits dargestellt, gut ausgewählt, aber das Hauptzielkriterium wird nicht klar genug definiert. Sind es nun die Einzelsymptome oder ist es der TNSS? Und wann sollte der Hauptzielparameter bestimmt werden, nach acht oder 16 Wochen? Falls wirklich, wie ich vermute, die vier Einzelsymptome nach acht Wochen das Hauptzielkriterium der Studie sind (darauf weist das Alpha der Studie hin), dann sieht das Studienergebnis nicht so positiv aus, wie dargestellt. Auch den Ergebnisteil hätte ich mir ausführlicher gewünscht, insbesondere bleibt völlig im Dunklen, welche Begleitmedikamente parallel zur Akupunkturtherapie eingenommen wurden, da nur ein Gesamtscore dargestellt wird. Ein weiterer bemerkenswerter Punkt ist, dass vor Studieneinschluss als Einschlusskriterium das Vorliegen eines positiven Skin-Prick-Tests mit positiver Reaktion auf mindestens ein Pollen- und ein Nicht-Pollen-Allergen gefordert wird. Es erscheint unklar, warum das Vorliegen eines Pollen-Allergens bei der Indikation PAR ein notwendiges Einschlusskriterium ist. Auffallend ist weiterhin, dass die Patienten während der Studie weder bezüglich ihrer Erwartungshaltung befragt wurden, noch dass der Erfolg der Patientenverblindung hinsichtlich der beiden Studieninterventionen getestet wurde. Die geschilderten Nachteile der Studie bzw. der Präsentation trüben das Bild dieser insgesamt sehr interessanten Studie, genauso wie es die insgesamt sehr unkritische Diskussion tut, die auf die Darstellungen von Limitationen nahezu verzichtet. Resümee: ich wünsche mir mehr (Allergie-)Studien von Xue und seinen Mitarbeitern, die mit einem größeren Patientenkollektiv durchgeführt werden und detaillierte Publikationen mit transparenteren Beschreibungen der Methodik und der Ergebnisse. Literatur 1. Brinkhaus B, Hummelsberger J, Kohnen R et al. Acupuncture and Chinese herbal medicine in the treatment of patients with seasonal allergic rhinitis: a randomized-controlled clinical trial. Allergy 2004; 59,9:953–960 2. Ng DK, Chow PY, Ming SP et al. A double-blind, randomized, placebocontrolled trial of acupuncture for the treatment of childhood persistent allergic rhinitis. Pediatrics 2004; 114,5:1242–1247 3. Xue CC, An X, Cheung TP et al. Acupuncture for persistent allergic rhinitis: a randomised, sham-controlled trial. Med J Aust. 2007; 187,6:337–341 4. Xue CC, English R, Zhang JJ et al. Effect of acupuncture in the treatment of seasonal allergic rhinitis: a randomized controlled clinical trial. Am.J.Chin Med. 2002; 30,1:1–11 5. Xue CC, Thien FC, Zhang JJ et al. Treatment for seasonal allergic rhinitis by Chinese herbal medicine: a randomized placebo controlled trial. Altern. Ther.Health Med. 2003; 9,5:80–87 Benno Brinkhaus [email protected]