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ISSN 1016-3166 der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft 334,1992 Sanasilva Abschlussbericht „ „ ISSN 1016-3166 der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft 334,1992 Sanasilva Abschlussbericht Herausgeber Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, Birmensdorf Verantwortlich für die Herausgabe Professor Rodolphe Schlaepfer, Direktor WSL Adresse der Autoren: Heinz Wandeier, Eidg. Forstdirektion, 3003 Bern Herausgeberkommission WSL Dr. Bruno Jans, Dr. Walter Keller, Dr. Theo Keller, Dr. Alois Kempf, Dr. Felix Kienast, Dr. Nina Kuhn, Dr. Ruth Landolt Redaktion Dr. Bernhard Oester Dr. Gerhard Eichenberger, WSL, 8903 Birmensdorf Dr. Peter Brassel, WSL, 8903 Birmensdorf Hans Rudolf Stierlin, WSL, 8903 Birmensdorf Dr. Bernhard Oester, WSL, 8903 Birmensdorf Dr. Daniel Mandallaz, ETH Zürich, 8092 Zürich Zur Herausgabe dieser Arbeit haben beigetragen Peter Henseler Claudia Külling Hedi Fischer Jacqueline Gilgien Erwin Jansen, WSL, 8903 Birmensdorf Friedrich Frutig, WSL, 8903 Birmensdorf Dr. Oliver Thees, WSL, 8903 Birmensdorf Kaspar Oswald, WSL, 8903 Birmensdorf Manuskript angenommen: 10. Juni 1992 Prof. Dr. Richard Hirt, ETH Zürich, 8092 Zürich Zitierung Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Dr. Edouard Burlet, ETH Zürich, 8092 Zürich Kommissionsverlag F. Flück-Wirth, Internationale Buchhandlung für Botanik und Naturwissenschaften CH-9053 Teufen Andreas Bernasconi, ETH Zürich, 8092 Zürich Anschrift für Tauschverkehr Bibliothek WSL Zürcherstrasse 111 CH-8903 Birmensdorf © Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, Birmensdorf, 1992 Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 Prof. Dr. Peter Bachmann, ETH Zürich, 8092 Zürich Erich Good, ETH Zürich, 8092 Zürich Tom Pistor, ETH Zürich, 8092 Zürich Peter Brang, ETH Zürich, 8092 Zürich Beat Kunz, ETH Zürich, 8092 Zürich Patrick Bonfils, ETH Zürich, 8092 Zürich Sanasilva Abschlussbericht. Berichte der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, 334, 1992, 58 Seiten. ISSN 1016-3166. ISBN 3-905620-17-0. OK: 630*4(494)(047.31) FDK: 48: 945.4: (494): (047.1) Abstract Sanasilva Abschlussbericht Sanasilva final report In diesem Abschlussbericht sind die Aktivitäten zusammengefasst, die im Rahmen des schweizerischen Waldschadenerhebungsprogrammes ccSanasilva» von 1984 bis 1991 veranlasst wurden. Das Programm umfasst die jährliche terrestrische Waldschadenerhebung (Nadel-/ Blattverlustschätzungen), die Beurteilung des Waldzustandes mit Hilfe von Infrarot-Luftbildern, die Optimierung der Inventurmethoden, die vielfältigen Aufgaben des Phytosanitären Beobachtungs- und Meldedienstes, den Einsatz des Mobilseilkrans für die Holzbringung, die forsttechnische und betriebswirtschaftliche Beratung der Forstwirtschaft im Berggebiet, die integrale Planung und Kontrolle im Forstbetrieb, waldbauliche Entscheidungshilfen wie PC-unterstützte Planung oder Dynamik der Schadenentwicklung in schwer geschädigten Fichtenbeständen, Ausscheidung von forstlichen Genreservaten und die Dokumentation und Fortbildung. Jedes Teilprojekt ist kurz zusammengefasst in Problemstellung, Ziele des Projektes, Methoden, Projektverlauf, Aktivitäten, Ergebnisse, Bedeutung für Praxis und Forschung sowie einer Liste der gemachten Publikationen. This final report summarizes the activities undertaken within the Swiss forest damage programme „Sanasilva" between 1984 and 1991. They include annual terrestrial damage assessment (leaf and needle loss); evaluation of forest condition through infrared aerial photographs; optimization of inventory methods; the manifold activities of the Plant Health Observation and Information Service; the implementation of mobile cable cranes for logging; consultancy for technical and economic planning in forestry in mountain regions; integral planning and checks in forest enterprises; aids to silviculture in severely damaged spruce stands, such as computer programmes on planning or the dynamics of forest damage; the classification of forest gene pools; and documentation and advanced training. The aims, methods, project design, activities, and results of each sub-project are summarized, and their significance for practical forestry and research described. Publications to date are listed. Keywords: Waldschäden, Erhebungen, Inventurmethoden, Infrarot-Luftbilder, Holzernte, integrale Planung, Genreservate, Phytosanitärer Beobachtungs- und Meldedienst. Keywords: forest damage, surveys, inventory methods, infrared aerial photographs, harvesting, integral planning, gene pools, Plant Health Observation and Information Service. Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 5 Vorwort Preface Das Sanasilva-Programm wurde 1984 begonnen und Ende 1991 abgeschlossen. Dieses Programm ist ein Beispiel für die mustergültige Zusammenarbeit zwischen Politik, Praxis, Forschung und Lehre in der Forstwissenschaft. Die Eidgenössische Forstdirektion (Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft), die Kantonsoberförsterkonferenz, die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft und das Departement für Wald- und Holzforschung (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich) haben den Praktikern im laufe dieser acht Jahre neue Entscheidungsgrundlagen geliefert. Diese berücksichtigen die neuen ökologischen und wirtschaftlichen Verhältnisse, welche durch das Waldsterben entstanden sind. Der Erfolg von Sanansilva wird unter anderem belegt durch die ausserordentlich gut besuchten Kurse im Rahmen des Sanasilva-Programmes und die intensive Benützung der eingeführten Beratungsdienste (Schutz der Wälder, Bewirtschaftung der Bergwälder, Waldbau). Durch die regelmässigen Informationen über den Gesundheitszustand des Waldes in der Schweiz und in Europa hat Sanasilva eine Diskussion über die Probleme unserer Umwelt ausgelöst und damit die Akzeptanz für die Gesetze zum Schutz der Umwelt und zur Erhaltung des Waldes gefördert. Die Auseinandersetzung und die manchmal kontradiktorischen Aspekte dieser Debatte haben sich als einmalige Chance für Umwelt und Wald erwiesen; sie haben die Komplexität der Beziehungen zwischen den verschiedenen Faktoren aufgezeigt, die während der Schädigung unserer Umwelt auftreten. Diese Erkenntnisse sind umso wichtiger in einer Zeit, in der die ganze Welt von klimatischen Veränderungen und Verarmung der Biodiversität unserer Ökosysteme spricht. Allen, die mit ihrem Einsatz, ihrer Ausdauer und mit der Qualität der gelieferten Ergebnisse zum Erfolg des Sanasilva-Programmes beigetragen haben, spreche ich meine tiefe Anerkennung aus. Le Programme Sanasilva, qui avait debute en 1984, s'est acheve a la fin de l'annee 1991. Ce programme aura ete l'illustration d'une collaboration exemplaire entre politique, pratique, recherche et enseignement forestiers. La Direction federale des forets (Office federal de l'environnement, des forets et du paysage), la Conference des inspecteurs cantonaux des forets, !'Institut federal de recherches sur la foret, la neige et le paysage et le Departement pour la recherche sur la foret et le bois (Ecole polytechnique federale de Zurich) ont fourni aux praticiens, tout au long de ces huit ans, de nouvelles bases de decision, adaptees aux conditions ecologiques et economiques nouvelles engendrees par le probleme du deperissement des forets. La forte frequentation des cours organises sous l'egide du Programme Sanasilva et l'intense utilisation des services de conseils mis sur pied (protection des forets, gestion des forets de montagne, sylviculture) sont une preuve du succes de Sanasilva. Sanasilva, par une information reguliere sur l'etat de sante des forets suisses et europeennes, a egalement permis de soulever un debat sur les problemes de notre environnement, et, par-la, de faire accepter et ameliorer l'application des lois sur la protection de l'environnement et la conservation de la foret. La polarisation et les aspects parfois contradictoires de ce debat auront ete une chance pour notre environnement et nos forets: ils ont montre la complexite des interactions entre les differents facteurs intervenant dans la degradation de notre environnement. Cet acquis est d'autant plus important a l'heure ou notre planete entiere parle de changements climatiques et d'appauvrissement de la biodiversite de nos ecosystemes naturels. Que tous ceux qui, par leur engagement, leur tenacite et la qualite des resultats fournis ont contribue au succes du Programme Sanasilva trouvent ici l'expression de ma profonde reconnaissance. Heinz Wandeier Eidgenössischer Forstdirektor Heinz Wandeier Directeur federal des forets Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 7 Inhalt 3 5 5 Abstract Vorwort Preface 1 Einleitung und Überblick 11 2 Terrestrische Waldschadeninventur (WSI) Problemstellung Ziel des Projektes Methoden Projektablauf 12 12 12 12 12 14 14 16 16 16 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 Aktivitäten Ergebnisse Bedeutung für die Praxis Mitarbeiter Publikationen 3 3.1 3.2 3.3 3.3.1 3.3.2 3.3.3 3.3.4 3.3.5 3.3.6 3.3.7 3.4 3.5 3.6 Flächendeckende Infrarot-Luftbilder zur Erfassung der Waldschäden Problemstellung Ziel des Projektes Arbeiten Flugplanung, Flugdurchführung Archivierung und Luftbildausleihe Methodenentwicklung Bedeutung für die Praxis und Forschung Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Publikationen und Arbeiten im Rahmen des Sanasilvaprogrammes 18 18 18 18 18 19 19 20 20 20 22 22 22 22 4 Optimierung der Inventurmethoden Problemstellung und Zielsetzungen Projektverlauf Ergebnisse (Sanasilva 1und II) Bedeutung für die Praxis Mitarbeiter Publikationen 24 24 24 24 24 24 24 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 Aus- und Weiterbildung der Luftbildinterpreten Luftbildinterpretationen der Kantone Luftbildinterpretation des Bundes Programmentwicklungen, Systemmanagement und Datenauswertungen Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 8 5 5.1 5.2 5.3 5.3.1 Der Phytosanitäre Beobachtungs- und Meldedienst PBMD Ausgangslage Aufgaben des Phytosanitären Beobachtungs- und Meldedienstes PBMD Methoden des PBMD Die Informationsbeschaffung 26 26 26 26 26 5.3.2 Die 1nformationsverbreitung 27 5.4 5.5 5.6 Projektverlauf/Aktivitäten Bedeutung für die Praxis/Zusammenfassung Mitarbeiter und Mitarbeiterinnnen 29 29 30 6 Holzbringung mit Mobilseilkran 6.1 6.2 6.3 6.4 6.4.1 6.4.2 Problemstellung Ziele des Projektes Methoden / Projektverlauf/ Aktivitäten Ergebnisse Zeitaufwand, Leistung und Kosten Erkenntnisse und Erfahrungen zum Mobilseilkraneinsatz 31 31 31 31 6.4.3 6.4.4 Einsatzmöglichkeiten Investitionsplanung (Einsatzkonzept, Typenwahl, Betriebskonzept) Bedeutung für die Praxis 34 34 34 Mitarbeiter Publikationen 35 35 6.5 6.6 6.7 7 7.1 7.2 7.2.1 Forsttechnlsche und betriebswirtschaftliche Beratung der Forstwirtschaft im Berggebiet Einleitung Konzept der Beratungsarbeit Ziele 32 32 33 36 36 36 36 36 36 36 7.2.2 7.2.3 7.2.4 7.2.5 Adressaten Durchführung der Beratungen Erarbeitung von Grundlagen Beratungskategorien 7.3 Beschreibung der Beratungsfälle 37 7.3.1 Anzahl der Fragen Geographische Verteilung Beratungsnehmer 37 7.3.2 7.3.3 7.3.4 7.3.5 7.3.6 7.4 7.4.1 7.4.2 Sachgebiete der Beratungen Untersuchungsaufgaben der Beratungen Beratungskategorien Überprüfung des ccBeratungserfolgs„ 36 37 37 37 38 38 38 38 39 7.5 7.6 Vorgehensweise Bewertung und Umsetzung durch den Beratungsnehmer Die vertieft bearbeiteten Beratungsfälle (nur abgeschlossene) Schlussbemerkung 7.7 Mitarbeiter 40 Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 39 40 9 8 8.1 8.2 8.3 8.4 8.5 9 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5 9.6 10 10.1 10.2 10.3 10.4 10.5 10.6 11 11.1 11.2 11.3 11.4 11.5. 11.5.1 11.5.2 11 .6 11.7 11.8 11.9 Integrale Erschliessungsplanung Problemstellung Ziel des Projektes Aktivitäten Ergebnisse und Bedeutung für die Praxis Publikationen Integrale Planung und Kontrolle im Forstbetrieb Problemstellung Ziel des Projektes Methoden/Projektablauf/Aktivitäten Ergebnisse Bedeutung für die Praxis Publikationen (1984-1991) Waldbauliche Entscheidungshilfen Teil A: PC-unterstützte waldbauliche Planung Problemstellung Ziel des Projektes Methoden, Projektverlauf und Aktivitäten Ergebnisse Bedeutung für die Praxis Kurzbeschrieb des Programmes Waldbauliche Entscheidungshilfen Teil B: Dynamik der Schadenentwicklung in schwer geschädigten Fichtenbeständen Problemstellung Ziel des Projektes Methoden Projektverlauf und Aktivitäten Ergebnisse Ergebnisse der eigenen Untersuchungen Erfahrungen aus den S02-belasteten Immissionsgebieten Bedeutung für die Praxis Ausblick Mitarbeiter Publikationen 12 Dokumentation und Fortbildung 12.1 12.2 12.3 12.4 12.4.1 Problemstellung Ziele des Projektes Projektverlauf Aktivitäten und Ergebnisse Kurswesen 41 41 41 41 41 41 43 43 43 43 43 43 44 45 45 45 45 45 45 46 47 47 47 47 48 48 48 49 50 50 50 50 51 51 51 51 51 51 Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 10 12.4.2 12.5 12.6 12.7 Dokumentation Bedeutung für die Praxis Mitarbeiter Publikationen (1984-1991) 52 52 52 52 13 13.1 13.2 13.3 13.4 13.5 13.6 13.7 13.8 Ausscheidung von forstlichen Genreservaten 53 53 53 53 53 54 54 54 54 Problemstellung Ziel des Projektes Methoden Projektverlauf Aktivitäten Ergebnisse Bedeutung für Praxis und Forschung Literatur Anhang: Sanasilva-Tagungen Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 55 11 1 Einleitung und Überblick Gerhard Eichenberger Das Bundesprogramm Sanasilva begann 1984 mit einer Laufzeit bis 1987. Das Bundesamt für Forstwesen gab der damaligen EAFV bereits 1983 den Auftrag, ein Konzept für das Hauptprogramm auszuarbeiten. Sanasilva 1984 bis 1987 wurde aufgrund der Rechtslage als zeitlich befristetes Programm betrachtet und während dieser Zeitspanne in wesentlichen Teilen als Projektorganisation in die Forschungsanstalt eingegliedert. Die Idee, in Projektorganisation eine Zusammenarbeit zwischen Forschern und der Forstpraxis auf Betriebs-, Kantonsund Bundesebene zu erreichen, konnte in erfreulich vielen Arbeiten verwirklicht werden. Dies allerdings erst in einer Fortsetzung über die Jahre 1988 bis 1991. Dank intensiven Bemühungen der Programmleitung mit Dr. Peter Greminger, entwickelte Sanasilva eine eigene Kultur auf den Gebieten Öffentlichkeitsarbeit und Umsetzung. Die Zusammenarbeit unter den Mitarbeitern der einzelnen Projekte, dem Forstdienst und den verschiedenen beteiligten Institutionen wurde durch Tagungen und Diskussionssitzungen gefördert. Als sehr positiv ist der Aufbau eines «Sanasilva-lnformationsnetzes» zu werten. Die Sanasilva-Beauftragten der Kantone haben damit die Möglichkeit, auch in Zukunft Beiträge zur Vulgarisation wissenschaftlicher Ergebnisse leisten zu können. Die Programmleitung legte stets grosses Gewicht auf die Mitarbeit der Sanasilva-Beauftragten der Kantone. In der Folge haben sich Projekte im Erhebungsbereich, wie die terrestrische Waldschadeninventur, die Erhebung von Schadengebieten mit dem IR-Luftbild und der Phytosanitäre Beobachtungs- und Meldedienst gut institutionalisiert. Zahlreiche praxisgerichtete wissenschaftliche Dienstleistungsprojekte, wie Mobilseilkran oderwaldbauliche Fortbildungskurse, konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Im folgenden ist jedes Teilprojekt kurz zusammengefasst in Problemstellung, Ziele des Projektes, Methoden, Projektverlauf, Aktivitäten, Ergebnisse, Bedeutung für Praxis und Forschung sowie einer Liste der gemachten Publikationen. Dieser Abschlussbericht enthält nur die Teilprojekte, die in der zweiten Phase von Sanasilva 1988 bis 1991 aktuell waren. Die Tätigkeiten im Rahmen von Sanasilva 1(1984 bis 1987) sind im Synthesebericht der Programmkoordination von GREMINGER et al. (1989) zusammengefasst worden. Die Aktivitäten der einzelnen Teilprogramme und die entsprechenden Ergebnisse sind ausführlich in verschiedenen Fachberichten publiziert worden. Basierend auf dem neuen Waldgesetz können nun einige dieser erfolgreichen Projekte aus dem Sanasilva-Programm in einem «Erhebungsprogramm für den Schweizer Wald» weiterbearbeitet werden, zum Nutzen der Forstpraxis. Publikation P.; UENERT, P.; BRASCHLER, U.; LINDER, W.; LÄTT, N., 1989: Synthesebericht der Programmkoordination, Schlussbericht Programm Sanasilva 1984-1987. Eidge- GREMINGER, nöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 315: 68 S. Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 12 2 Terrestrische Waldschadeninventur (WSI) Peter Brasse/, Hans Rudolf Stier/in 2.1 Problemstellung Anfangs der achtziger Jahre wurden in der Bundesrepublik Deutschland grossflächig Vitalitätseinbussen von Waldbäumen und das Absterben von Waldbeständen beobachtet; dies in Gebieten ausserhalb der klassischen, durch Immissionen bedingten Waldschadengebieten der Ostblockländer. Zur Abklärung der vermuteten Schädigung des Waldes durch unbekannte Ursachen wurde der Waldzustand und seine Veränderungen systematisch beobachtet. Als einfach erfassbares Mass für die Baumvitalität drängte sich die Kronentransparenz auf, die in extremen Erscheinungsformen (Dürrständer sind tot, üppige Kronen gehören zu vitalen Bäumen) plausibel ist. Die Waldbeobachtung musste repräsentativ und reproduzierbar sein. Seit 1985 ist die Sektion LFI der WSL mit der Durchführung der WSI betraut. 2.2 Ziel des Projektes Die Sanasilva-Waldschadeninventurwurde für die grossräumige Überwachung des Gesundheitszustandes und dessen Veränderungen konzipiert. Alljährlich werden die Kronen von repräsentativ ausgewählten Bäumen beurteilt. Die Taxierung der Nadel-/Blattverluste basiert auf der Annahme, dass die Krone den Gesundheitszustand des Baumes widerspiegle. Die Waldschadeninventur ist im Schweizerischen Landesforstinventar (LFI) integriert und liefert sowohl Ergebnisse für die ganze Schweiz, wie auch für die Regionen Jura, Mittelland, Voralpen, Alpen und Alpensüdseite. Der Zustand des Gesamtwaldes wird nach Baumarten und Verlustklassen dargestellt. Die Reproduzierbarkeit der Kronenansprache wird durch intensive Schulung und durch eingehende Kontrolle der Feldaufnahmen gewährleistet. Aussagen über kleinere Gebiete, insbesondere Kantone, sind nicht möglich. Auch über lokale Schadensituationen können wegen des zu groben Stichprobennetzes keine Aussagen gemacht werden. Den Zielsetzungen entsprechend, ermöglicht die aktuelle Waldschadeninventur keine Ursachenerklärungen. Wald, Schnee und Landschaft (WSL) organisiert und durchgeführt. Die Probeflächen liegen in einem quadratischen Vierkilometernetz, welches ein Teil des quadratischen Kilometernetzes des ersten Schweizerischen Landesforstinventars ist. Damit wird jede sechzehnte Stichprobe des Landesforstinventars bei der Waldschadeninventur erfasst. Die Probefläche besteht aus zwei konzentrischen Kreisen mit 500 bzw. 200 m2 Fläche. Auf dem kleineren Kreis werden alle Bäume mit einem Durchmesser von mindestens 12 cm in 1,3 m Höhe (Brusthöhendurchmesser) erfasst. Auf dem grösseren Kreis werden nur Bäume mit einem Brusthöhendurchmesser von über 35 cm taxiert. Die auf den Probeflächen erfassten Daten erlauben die Herleitung repräsentativer Ergebnisse für den gesamten Schweizer Wald sowie Aussagen über Regionen oder die häufigsten Baumarten. Für die Berechnung der Anteile in den Verlichtungsstufen wird jeder einzelne Baum mit dem Quadrat seines Durchmessers gewichtet. Dickere Bäume erhalten somit grösseres Gewicht. Diese Gewichtung ist deshalb sinnvoll, weil dickere Bäume eine grössere Fläche beanspruchen und für den Bestand und die Stabilität des Waldes von grösserer Bedeutung sind. Das für sämtliche europäischen Waldschadeninventuren gewählte Merkmal zur Beurteilung des Gesundheitszustandes eines Baumes ist der in der Problemstellung erwähnte Nadel- respektive Blattverlust. Als Hilfsmittel zur Schätzung des Nadel-/Blattverlustes dient eine Farbfotoserie von Kronenbildern, die seit 1986 verwendet wird (MÜLLER und STIERLIN 1990). Die Bilder werden zur vergleichenden Beurteilung der Baumkronen benutzt. Die Kronenverlichtung der Bäume wird zunächst gesamthaft geschätzt (alle Verluste). Sind in den Baumkronen Schäden mit bekannter Ursache festzustellen, wird ihr Anteil am gesamten Nadel- bzw. Blattverlust geschätzt und vom Gesamtverlust abgezogen. Im vorliegenden Bericht werden nur Nadel-/Blattverluste mit unbekannten Ursachen ausgewiesen. 2.3 Methoden 2.4 Projektablauf Die Waldschadeninventur ist eine Stichprobenerhebung und wird jährlich von der Sektion Landesforstinventar der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Am Anfang aller Erhebungen über die Kronenverlichtung im Schweizer Wald stand 1983 eine Umfrage beim schweizerischen Forstdienst. Diese Umfrage war aber Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 13 in keiner Weise repräsentativ und spiegelte lediglich die Meinung der Waldbewirtschafter. Die 1983 ausgewiesene Situation kann aber in keiner Weise mit den nachfolgenden, systematischen Inventuren verglichen werden. Zu Beginn der grossräumigen Kronenbeobachtung im Schweizer Wald wurde eine Inventur mit geklumpten Stichproben (Trakte) im öffentlichen und erschlossenen Wald etabliert. Diese Traktinventur erlaubte damals eine schnelle Beantwortung der Frage nach den Kronenverlichtungen in der Schweiz. Das später eingerichtete System war allerdings mit der Traktinventur nicht vergleichbar. Seit 1985 wird die WSI in einem quadratischen Vierkilometernetz durchgeführt; dieses ist Teil des quadratischen Kilometernetzes des Landesforstinventars. Die Feldaufnahmen wurden jeweils mit fünf bis sechs Aufnahmegruppen und einer bis zwei Kontrollgruppen im Juli und August durchgeführt. Die Taxatoren_wurden in lnstruktionskursen eingehend für ihre Arbeit ausgebildet. Der Ausbildungs- und Kontrollmodus erfuhr in den sechs Inventuren wesentliche Verbesserungen. Für die Schulung stehen neun permanent angelegte Waldschadenparcours in allen Landesteilen zur Verfügung. Der Zustand und die Entwicklung der Baumkronen werden jährlich festgestellt. Der Schulungs- und Trainingsaufwand der Aufnahmegruppen umfasste 1991 schliesslich rund einen Viertel der gesamten Arbeitszeit für die Feldaufnahmen. Mit diesem grossen Aufwand wird eine gut reproduzierbare Kronenansprache erreicht. Die Häufigkeitsverteilungen in den erfassten 5-Prozent-Klassen werden für die internationale Vergleichbarkeit und für die Verbesserung der Anschaulichkeit in Schadstufen klassiert (Tab. 1). Tab. 1. Bezeichnung der Schadstufen aus den 5-ProzentKlassen der einzelbaumweisen Beurteilung der Nadel-/Blattverluste Nadel-/Blattverlust in Prozenten In den Jahren 89-91 verwendete Bezeichnung Stufe 0,5, 10 tmgeschädigt 0 15,20,25 Warnstufe (schwach geschädigt) 1 30-60 mittelstark geschädigt 2 65-95 stark geschädigt 3 100 abgestorben 4 Nadel-/Blattverluste von 15, 20 und 25 Prozent werden gemäss internationalen Konventionen in der Verlichtungsstufe «Warnstufe» zusammengefasst. Der nationale und regionale Gesamtschaden wird als Anteil der Bäume mit mehr als 25 Prozent Nadel-/Blattverlust (Schadstufen 2-4) dargestellt. Damit ist gewährleistet, dass die Daten international vergleichbar sind. Die gleich- Tab. 2. Die Waldschadeninventuren im Schweizer Wald im Überblick Jahr Erhebungsmethode Datenumfang Inventurergebnisse Nadel-/ Nadel-/ Blattverlust Blattverlust > 10% >25% 1983 Umfrage bei den Revierförstern, nicht vergleichbar mit den Inventuren 1984-1990 1429 Fragebogen 14% der Bäume kränkelnd, krank, absterbend oder tot 1984 Traktinventur im öffentlichen und erschlossenen Wald (= 48% der Waldfläche der Schweiz) 371 Trakte, 26927 Bäume 34% 8% 1985 Wiederholung der Traktinventur von1984 im öffentlichen und erschlossenen Wald, erste Aussage Ober Entwicklung 361 Trakte, 25467 Bäume 34% 5% 1985 LFl-Einzelstichproben; erste Inventur im gesamten Schweizer Wald 766 Probeflächen, 8065 Bäume 36% 8% 1986 LFl-Einzelstichproben; zweite Inventur im gesamten Schweizer Wald; erste Aussage Ober Entwicklung im gesamten Wald 766 Probeflächen, 8059 Bäume 50% 13% 1987 LFl-Einzelstichproben; dritte Inventur im gesamten Schweizer Wald 766 Probeflächen, 8068 Bäume 56% 15% 1988 LFl-Einzelstichproben; vierte Inventur im gesamten Schweizer Wald 766 Probeflächen, 8175 Bäume 43% 12% 1989 LFl-Einzelstichproben; fünfte Inventur im gesamten Schweizer Wald 766 Probeflächen, 8304 Bäume 43% 12% 1990 LFl-Einzelstichproben; sechste Inventur im gesamten Schweizer Wald 766 Probeflächen, 8333 Bäume 61% 17% 1991 LFl-Einzelstichproben; siebte Inventur im gesamten Schweizer Wald 766 Probeflächen 8244 Bäume 68% 19% nicht vergleichbar mit Umfrage nicht direkt vergleichbar mit Traktinventur Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 14 zeitige Darstellung der Schadstufen 1 bis 4 und 2 bis 4 ermöglicht den Vergleich der Resultate mit den Waldschadeninventuren aus früheren Jahren. Neben den Nadel-/Blattverlusten wurden auf der Probefläche verschiedene zusätzliche Merkmale erhoben, die den Bestandesaufbau und die Wuchsbedingungen beschreiben. Die Aufnahme anderer Schäden mit bekannten Ursachen wie zum Beispiel Holzernte, Insekten oder Pilze, Wind, Steinschlag usw. soll beim Vergleich der Zustandsentwicklung die Differentialdiagnose erleichtern. Der Aufwand für die Feldaufnahmen der Waldschadeninventur wurde vom Sanasilva-Programm gedeckt. Der infrastrukturelle Aufwand wie Fahrzeuge und insbesondere Organisation, Ausbildung, Kontrolle, Datenaufbereitung, Auswertung, statistische Analysen und Berichterstattung wurden mit LFl-Krediten gedeckt (Tab. 2). werden. Die Qualität der Kroneninventur konnte mit diesen Massnahmen auf einen guten Stand gehoben werden. Bei der Ansprachemethode wurde besonders auf die Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit früheren Inventuren geachtet. Die Methoden der schweizerischen WSI ist mit dem ECE-Standard kompatibel. Die permanenten internationalen Kontakte gewährleisten die Vergleichbarkeit der Kronenansprachen zwischen den europäischen Ländern. Vom guten methodischen Standard der landesweiten WSI profitieren die Kantone mit eigenen, verdichteten Inventuren hinsichtlich Bildmaterial, Ausbildung, Kontrolle und Auswertung. Die kantonalen WSI benutzten dieselben permanenten Probeflächen wie die landesweite Inventur und beurteilten dort die gleichen Bäume. 2.5 Aktivitäten 2.6 Ergebnisse Die Durchführung der landesweiten WSI bedingt die periodische Überprüfung und zweckmässige Erweiterung des Merkmaikataloges, die Präzisierung der Aufnahmeanleitung, die Erweiterung der Bildbasis für die Kronenansprache, die Intensivierung der Ausbildung der Aufnahmegruppen, Verbesserungen betreffend Datenerfassung und Plausibilitätskontrolle. Die Reproduzierbarkeit der Kronenansprache konnte mit einer laufend verbesserten Anlage der Kontrollproben quantifiziert Die Resultate der WSI wurden in den Jahren 1984 bis 1991 in den Waldschadenberichten jährlich der Öffentlichkeit vorgestellt (Abb. 1-4). Dem Ziel der Inventur entsprechend, stehen Zustand und Entwicklung der Kronenverlichtungen im Vordergrund. Die Resultate werden als Anteile in den Schadstufen für das ganze Land, die fünf forstlichen Grossregionen Jura, Mittelland, Voralpen, Alpen und Alpensüdseite sowie für die Hauptbaumartgruppen dargestellt. Anteile in Prozenten 100 90-+--____,l--- -+--- +---+- --+-----4 00-+--~l----+---+---+---+-----4 10-+----l---+---+----+--6-1-+--....:.,.,:J 60-+---~ 50+--...,.......~m>m~~- 40 30 20 10 0 1985 - - - 1986 1987 1989 Bäume mit Nadel-/Blattverlusten von 15 bis 100% (Stufen 1-4) Bäume mit Nadel-/Blattverlusten von 30 bis 100% (Stufen 2-4) Abb. 1. Gewichteter Anteil geschädigter Bäume 1985-1991 in Prozenten. Bar. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 1990 15 Nicht-Berggebiet Anteile in Prozenten 100-r---~---r----r----r---r----. 90-+-----+----+----+----+----+----I 80-+----+----+----+-----+----+---t 70-+----+----+----+----+----+-~62 60-+----+----+----+----+----+------....i 50 ; - - - - + - - -_:.:: - - - - - < > - - - - t - - - 40 30-t:..-..;~~~~~~i;l!l.o;:t:...,,.~~~~~~~ 20~~~~~~~~~~~~~~ 1~--1986 1985 Berggebiet 1987 1988 1989 1990 1991 Anteile in Prozenten 100-r---.....,...--..........----.-----.------.----. 90-+----+----+-----+------+-----+---· 80-t----+-----t----+-----+----+--7f 70-+----+---~---+-----+-- :;,om~~ 60-+--50 40-e~~~~~~~~~~~~~~~~~ 30---m>rmmrmm~'"-Wmmmm'"-W'"-W~~~~~~ 20 10 0 1985 - - - 1986 1987 1988 1989 1990 1991 Bäume mit Nadel-/Blattverlusten von 15 bis 100% (Stufen 1-4) Bäume mit Nadel-/Blattverlusten von 30 bis 100% (Stufen 2-4) Abb. 2. Gewichteter Anteil geschädigter Bäume im Nicht-Berggebiet und im Berggebiet in den Jahren 1985-1991. Laubbäume Nadelbäume 61 48 67 1988 68 1989 c::::J 0-10% Blattverlust - 30-60% Blattverlust > 60% Blattverlust 1989 53 Stufe o Stufe 1 Stufe 2 Stufen 3 und 4 Abb. 3. Vergleich der gewichteten Verlustprozentanteile 19851991 für die Laubbäume. 3 37 1991 35 1:,:,:,:,:,:,:4 15-25% Blattverlust 52 1990 45 1990 1988 2 31 c::::J 0-10% Nadelverlust f:::::::,:,::::::! - 15-25% Nadelverlust 30-60% Nadelverlust > 60% Nadelverlust 2 Stufe O Stufe 1 Stufe 2 Stufen 3 und 4 Abb. 4. Vergleich der gewichteten Verlustprozentanteile 19851991 für die Nadelbäume. Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 2.7 Bedeutung für die Praxis Die Ergebnisse der Waldschadeninventur haben für die Forstpolitik auf Bundesebene in den vergangenen acht Jahren grosse Bedeutung erhalten und beeinflussten die damals laufende Umweltschutzgesetzgebung. Die Erklärung der Ursachen der Veränderungen der Kronenverlichtungen ist mit einer Grossrauminventur nicht möglich. Die für die Jahre 1992 bis 1995 geplante Erweiterung der Waldschadeninventur durch Immissions- und Depositionsmessungen soll es erlauben, Hypothesen über Ursache-Wirkungsbeziehungen herzuleiten. Für Aussagen über den Waldzustand auf Kantonsebene verdichteten verschiedene Kantone das landesweite Vierkilometernetz auf eine jeweils den Bedürfnissen entsprechende Dichte (Tab. 3). Tab. 3. Verzeichnis der Kantone, die in den Jahren 1985 bis 1991 eine WSI durchgeführt haben Jahr 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 AG BE FR GR LU NE SG SH TG Tl VD ZH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Im Nationalpark wurden zwei Inventuren im Kilometernetz gemacht. Im Fürstentum Liechtenstein wurde 1985 eine WSI durchgeführt. Die Zusammenarbeit zwischen den Kantonen und der Projektleitung WSI gestaltete sich intensiv und umfasste neben der grundlegenden methodischen Koordination die Ausbildung der Aufnahmegruppen, die Kontrolle im Vergleich mit den jeweiligen Proben der landesweiten Inventur, die Datenvorgabe aus dem LFI, die Datenaufbereitung, Datenverwaltung und die Auswertung. Die Durchführung der Inventur und die Berichterstattung oblag den beteiligten Kantonen. 2.8 Mitarbeiter Die Feldaufnahmen im Juni, Juli und August erforderten die Rekrutierung von sieben bis acht temporär angestellten Aufnahmegruppen. Insgesamt waren im Lauf der Jahre 1985 bis 1991 52 Personen in den Feldaufnahmen tätig. Für die Entwicklung der Methoden, Planung, Organisation, Ausbildung, Kontrolle, Auswertung, Berichterstattung und Koordination waren die Mitarbeiter der Sektion Landesforstinventar zuständig, es sind dies namentlich: Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 Dr. Peter Brassel, Gesamtleitung 1989-1991 Rochus Faderer Feldaufnahmen, Instruktion 1988-1989 Hans Gfeller Feldaufnahmen, Instruktion 1985-1987 Karin Hägi, Datenverarbeitung 1985-1988 Dr. Markus Keller, Datenverarbeitung 1989-1991 Felix Mahrer Gesamtleitung 1985-1989 Viktor Oeschger, Datenverarbeitung 1985-1987 Markus Raths Feldaufnahmen, Instruktion 1990-1991 Andreas Schwyzer Feldaufnahmen, Instruktion 1988-1991 Hans Rudolf Stierlin Leitung Feldaufnahmen, Methodenentwicklung für die Kronenansprache 1985-1991 Giorgo Walther Feldaufnahmen, Instruktion 1985-1987 Johann Wey, Datenverarbeitung 1988-1991 2.9 Publikationen BRASSEL, P.; STIERUN, H. R.; SCHWYZER, A., 1989: Ergebnisse der Waldschadeninventur. In: Sanasilva-Waldschadenbericht 1989. Bern, Bundesamt für Forstwesen und Landschaftsschutz; Birmensdorf, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. S. 6-16. BRASSEL, P.; ST1ERUN, H.R.; SCHWYZER, A., 1990: Ergebnisse der Waldschadeninventur 1990. In: BUWAUEidgenössische Forstdirektion und WSL (Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft) (Hrsg.): SanasilvaWaldschadenbericht 1990. Bern, BUWAUEidgenössische Forstdirektion; Birmensdorf, WSL. S. 6-17. BRASSEL, P., 1989: Durchmesserzuwachs 1985-1988 und Nadel-/Blattverlust 1988. In: Sanasilva-Tagungsbericht, Waldwachstum und Waldschaden, Tagung an der ETHZürich vom 14. Juni 1989. Birmensdorf, Eidgenössiche Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. S. 24-31. HAG1, K.; CoNEDERA, M.; R1vA, F., 1989: Terrestrische Waldschadeninventur. Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 314: 9-28. KOHL, M., 1987: Aufnahmemethoden für Waldschadeninventuren in Abhängigkeit von der räumlichen Verteilung. In: Proceedings, PEF-Statusseminar. Karlsruhe. KOHL, M„ 1987: Gegenwärtiger Stand der Methoden zur Inventur und Überwachung gefährdeter Wälder. Allg. Forstztg. (Wien) 22: 573-577. KOHL, · M., 1990: National lnventories and lnventories of Endangered Forests in Europa. In: CuNIA, T. ; LABAu, V.J. (ed.), State-of-the-Art Methodology of Forest lnventory: A Symposium, July 30-August 5, 1989, USDA Forest Service. S. 356. KOHL, M., 1991: Waldschadeninventuren: mögliche Ursachen der Variation zwischen Beobachtern bei der Nadel-/Blattverlustschätzung und Folgerungen für Kontrollaufnahmen. Allg. Forst- Jagdztg. S. 210-221. KOHL, M.; GERTNER, G.: GeostatistischeAuswertungsmöglichkeiten für Waldschadeninventuren: Methodische Überlegungen zur Beschreibung räumlicher Verteilungen. Eingereicht zur Veröffentlichung im Forstwissenschaftlichen Centralblatt. KOHL, M.; JENSEN, R.: Analysing Forest Damage lnventory Data by Self-Organizing Maps. Eingereicht zur Veröffentlichung in The Statistician. MAHRER, F„ 1985: Ergebnisse der Sanasilva-Waldschadeninventur 1985. In: Schweizerischer Forstkalender, 81. Jg., 1986, Beilage. Frauenfeld, Huber. MAHRER, F„ 1986: Die Entwicklung der Nadel-/Blattverluste von Fichte, Weisstanne und Buche. In: Der Krankheitsverlauf bei Fichte, Weisstanne und Buche; Tagungsbericht Sanasilva, Teilnehmerprogramm Nr. 9. Institut für Waldund Holzforschung, Fachbereich Waldbau, ETH-Zentrum. S. 65-74. MAHRER, F., 1986: Ergebnisse der terrestrischen Waldschadeninventur. Schweiz. Z. Forstwes. 138, 1: 1-20. MAHRER, F., 1986: lnventaire Sanasilva des degäts aux forets 1985. Schweiz. Z. Forstwes. 137, 2: 93-110. MAHRER, F.; BRASSEL, P.; Sr1ERL1N, H.R., 1984: Erste Ergebnisse zum Waldsterben aus dem Schweizerischen Landesforstinventar, LFI (Resume). Schweiz. Z. Forstwes. 135, 4: 289306 (auch als Bericht der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft Nr. 261 erhältlich). MAHRER, F.; HAGI, K.; STIERLIN, H.R., 1988: Ergebnisse der Waldschadeninventur 1987. Schweiz. Z. Forstwes. 139, 1: 1-22. MAHRER, F.; PFISTER, F., 1986: Die Erfassung des Gesundheitszustandes und die Auswirkungen verminderter Schutzleistungen des Bergwaldes in der Schweiz. Bergwald in Gefahr. S. 49-54. MAHRER, F.; STIERLIN, H.R., 1985: Waldschadeninventur 1985. In: BFL (Bundesamt für Forstwesen und Landschaftsschutz) und EAFV (Eidgenössische Anstalt für das forst- liehe Versuchswesen) (Hrsg.): Ergebnisse der SanasilvaWaldschadeninventur 1985. Bern, BFL; Birmensdorf, EAFV. S. 8-35. MAHRER, F.; ST1ERLIN, H.R., 1986: Ergebnisse der SanasilvaWaldschadeninventur 1986. In: Schweizerischer Forstkalender 1987, 82. Jg., Beilage. Frauenfeld, Huber. MAHRER, F.; STIERLIN, H.R., 1986: Die Schadentwicklung seit 1985. In: BFL (Bundesamt für Forstwesen und Landschaftsschutz) und EAFV (Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen) (Hrsg.): Sanasilva-Waldschadenbericht 1986. Bern, BFL; Birmensdorf, EAFV. S. 7-18. MAHRER, F.; STIERLIN, H.R., 1987: Die Ergebnisse der Waldschadeninventur 1987. In: BFL (Bundesamt für Forstwesen und Landschaftsschutz) und EAFV (Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen) (Hrsg.): Sanasilva-Waldschadenbericht 1987. Bern, BFL; Birmensdorf, EAFV. S. 7-18. MAHRER, F.; STIERLIN, H.R., 1988: Die Ergebnisse der Waldschadeninventur 1988. In: BFL (Bundesamt für Forstwesen und Landschaftsschutz) und EAFV (Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen) (Hrsg.): Sanasilva-Waldschadenbericht 1988. Bern, BFL; Birmensdorf, EAFV. S. 7-19. MüLLER, E., 1986: Sanasilva Kronenbilder. Birmensdorf, Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen. 98 S. MüLLER, E.; Sr1ERLIN, H.R., 1990: Sanasilva Kronenbilder. 2. Aufl. Birmensdorf, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. 129 S. STIERUN, H.R.; WALTHER, G., 1985: Waldschadeninventur 1985, Aufnahmeinstruktion. Birmensdorf, Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen. Interner Bericht, 39S. STIERUN, H.R.; WALTHER, G., 1986: Terrestrische Waldschadeninventur, Aufnahmeanleitung. Birmensdorf, Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen. Interner Bericht, 53 S. STIERLIN, H.R.; WALTHER, G., 1988: Terrestrische Waldschadeninventur, Aufnahmeanleitung. 3. Aufl. 1988. Birmensdorf, Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen. Interner Bericht, 54 S. Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 18 3 flächendeckende Infrarot-Luftbilder zur Erfassung der Waldschäden Bernhard Oester 3.1 Problemstellung Nachdem im Jahre 1983 immer mehr Schäden an Waldbäumen festgestellt wurden, sahen sich die Forstdienste gezwungen, den Waldzustand und die Schadenentwicklung detailliert zu untersuchen. Der Forstdienst benötigte dringend: 1. detaillierte Grundlagen über das Schadenausmass auf Stufe eines Forstbetriebes (einer Gemeinde, einer Region), Plangrundlagen über die örtliche Verteilung der Waldschäden und vor allem über die Lage der Schwerpunkte, um gezielt die notwendigen waldbaulichen Massnahmen treffen zu können; 2. fundierte Unterlagen, um Behörden, Waldbesitzer und Öffentlichkeit sachgerecht und differenziert über den Zustand des Waldes informieren zu können; 3. Dokumente (Luftbilder), um die Entwicklung der Schäden langfristig verfolgen zu können. Die Aufgabe erforderte den Einsatz von Infrarot-Luftbildern. 3.2 Ziel des Projektes 1 . Unterstützung und Beratung der Forstpraxis bei der Erfassung der Waldschäden und deren Entwicklung mit Mitteln der Fernerkundung 2. Auswertung von Luftbildern ausgewählter Gebiete 3. Ausbau der Auswertemethode und detaillierte Analyse von Fallbeispielen, Katastrophenfällen und Problemgebieten 4. Koordination, Flugplanung und Durchführung von Bildflügen 5. Verbessern der Bildqualität und der Aufnahmemethode 6. Aus- und Weiterbildung der Interpreten 3.3 Arbeiten 3.3.1 Flugplanung, Flugdurchführung (Hanspeter Gautschi) Im Rahmen des Projektes Sanasilva wurden von der Gruppe Flugdienst (WSL) folgende Aufgaben übernommen: Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 - Einkauf der Infrarotfilme Testen der Filmeigenschaften Flugplanung Testflüge mit allen beteiligten Flugunternehmen Durchführung der Bildflüge (Flugdienst der Eidg. Vermessungsdirektion, Bundesamt für Landestopographie, Swissair +Vermessung, Wild-Leitz, Heerbrugg) - Entwicklung der Filme (Wild-Leitz, Heerbrugg) - Qualitätskontrolle der Luftbilder - Luftbildarchivierung und Ausleihe der Bilder In den vergangenen acht Jahren wurden in allen Kantonen, ausser Genf, Infrarot-Luftbilder im Massstab 1:9000 aufgenommen. Ausserdem wurde das ganze Fürstentum Liechtenstein flächendeckend fotografiert. Es wurden folgende Fluglinien im Massstab 1:9000 und 1:3000 geplant und realisiert: Massstab 1 :9000 Jahr Massstab 1:3000 Anzahl Fluglinien Anzahl Flugtage Anzahl Fluglinien Anzahl Flugtage 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 150 231 120 198 221 170 49 97 10 14 12 10 13 8 6 10 86 174 14 81 54 34 26 23 15 11 4 7 7 8 7 Total 1236 83 492 64 5 In den vergangenen Jahren waren durchschnittlich nur 1OTage für Flugaufnahmen geeignet. Für Luftbilder im Massstab 1:9000 muss die Wetterlage wesentlich stabiler sein als für grossmassstäbliche Bilder. Aufgrund der kürzeren Fluglinien und geringeren Flughöhe können diese Operate eher realisiert werden. Die schlechteste Flugsaison war mit Abstand das Jahr 1990. Aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse konnten kaum 50 Prozent des geplanten Pensums realisiert werden. Im Jahr 1986 wurden nur 14 Fluglinien im Massstab 1:3000 beflogen. Die damals vorhandene Filmemulsion 19 war aufgrund ihrer hohen Infrarot-Empfindlichkeit für grossmassstäbliche Bilder nicht geeignet. Deshalb konnte man nur die wichtigsten Gebiete befliegen. Von den Fluglinien im Massstab 1 :3000 wurden mehrere Linien jährlich beflogen, um die Veränderungen an Einzelbäumen festzustellen. Von den Gebieten Altdorf, Flims und Zofingen wurden die Resultate jährlich im Waldschadenbericht publiziert (vgl. 3.3.5). Die tabellarisch zusammengestellten Zahlen sollen einen Eindruck über den Umfang des Flugprogrammes geben: Programm 1:9000 Programm 1:3000 Total 393 Flugstunden Filmverbrauch 11 900 Meter Kartenverbrauch 650 Stück 230 3 200 Meter 300 Stück 623 15 100 Meter 950 Stück 3.3.2 Archivierung und Luftbildausleihe (Hanspeter Gautschi) Die Luftbilder sind Eigentum des Bundes und werden an der WSL zentral verwaltet. Das Luftbildarchiv wurde derart rege benutzt, dass eine Person zu 50 Prozent mit der Archivierung und Ausleihe der Luftbilder ausgelastet war. Um das Registrieren und die Ausleihe zu vereinfachen und zu rationalisieren, wurde ein EDVProgramm entwickelt. Bereits bei der Flugplanung wurden alle notwendigen Daten EDV-mässig erfasst. Für jede Fluglinie wurden Flugjahr, Flugliniennummer, Ort, Kanton, Nummer der entsprechenden Landeskarte, Flughöhe in Meter und Fuss, Bildmassstab, Längsüberdeckung, ObjektivBrennweite, Fluglinienlänge, berechnete Bildanzahl, Filmart, Anfangs- und Endkoordinate, Zeitpunkt der Befliegung und die Auftragsnummer gespeichert. Nach der Befliegung wurde zusätzlich für jedes Einzelbild Bildnummer, Azimut der Flugrichtung, errechnete Koordinaten, Bildmittelpunkt, Flugdatum, Nummer der Kamera und des Objektivs, Film-Emulsionsnummer und Filterkombination erfasst. Auf diese Weise sind bis heute über 8 Mio. Zeichen (8MB) gespeichert. Die ganze Luftbilddatenbank ist in ein geographisches Informationssystem (GIS/ ARC-INFO) integriert, um so raumbezogene Abfragen zu ermöglichen. Darstellungen, wie z.B. Zeichnen aller Luftbildmittelpunkte, die 1985 in der Gemeinde xx, im Massstab 1:3000, mit Farbfilm gemacht wurden, sind jederzeit durchführbar. Die folgende Zusammenstellung zeigt deutlich, weshalb sich dieser Aufwand für das Archiv rechtfertigt und wie gross der finanzielle Wert, ohne Berücksichtigung des dokumentarischen Wertes, dieses Luftbildarchives ist. Anzahl Luftbilder Kosten pro Bild Programm 1:9000 Programm 1:3000 Total 37345 60.- 9568 46913 84.- 412 354.Filmkosten Entwicklungskosten 331 646.1474165.Flugkosten 111 888.524242.99373.431 019.589 564.- 2 063 729.- Kosten 1984-1991 2 218165.- BQ0825.- 3018990.- Auffallend an dieser Zusammenstellung ist der relativ hohe Preis für ein grossmassstäbliches Bild, obwohl dieses Programm mit einem deutlich günstigeren Flugzeug (Pilatus-Porter) durchgeführt wurde. Wären beide Programme mit demselben Flugzeug durchgeführt worden, so hätte ein grossmassstäbliches Bild fast das Doppelte (Fr. 112.-) gekostet. Der Hauptgrund liegt bei den weit verstreuten Aufnahmegebieten und den entsprechend langen Anflugzeiten. Sämtliche Luftbilder wurden im laufe der letzten beiden Jahre auf knapp 20 Mikrofilmen verfilmt. Die Mikrofilmanlage ermöglicht heute ein rationelles Suchen der Bilder und trägt wesentlich zur Schonung der Originale bei. Zudem ist der Bildinhalt jederzeit auf dem Bildbetrachter verfügbar, auch wenn die Bilder ausgeliehen sind. Dies erwies sich als sehr nützlich, insbesondere in den letzten Jahren, als mehr als 30 000 Bilder ausgeliehen wurden. 3.3.3 Aus- und Weiterbildung der Luftbildinterpreten Im Rahmen des Sanasilvaprogrammes wurden 48 Forstingenieure und Förster in 7 Kursen zu Luftbildinterpreten ausgebildet. Die Auswertung der Luftbilder stellt hohe Anforderungen an die Interpreten. Vorausgesetzt wurden umfassende forstliche Kenntnisse und ein einwandfreies stereoskopisches Sehvermögen. Die Grundausbildung dauerte 4 bis 5 Wochen. Später trafen sich die Interpreten regelmässig zu Testinterpretationen und zum Austausch von Erfahrungen. Insgesamt wurden 27 lnterpretentreffen (38 Kurstage) organisiert, an denen 7 bis 24 Personen (im Durchschnitt 13 Personen) teilnahmen. Um die Treffen möglichst attraktiv und praxisnah zu gestalten, fanden sie nach Möglichkeit an Orten statt, wo die Interpreten mit konkreten Problemen konfrontiert waren. Ziel dieser Tagungen war es, die individuellen Abweichungen bei der Beurteilung der Luftbilder möglichst gering zu halten, Probleme an konkreten Beispielen gemeinsam zu lösen und Unsicherheiten durch gemeinsames Interpretieren und anschliessende Verifikation im Gelände zu eliminieren. Daneben wurden neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Fernerkundung, insbesondere der WaldschadenBer. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 20 erfassung, sowie Verbesserungen der Methoden oder EDV-Programme vermittelt. Diese Tagungen sind für die Aufrechterhaltung von qualitativ hochstehenden Interpretationen auch in Zukunft unbedingt notwendig. Detaillierte Angaben finden Sie in ScHERRER (1991 b). 3.3.4 Luftbildinterpretationen der Kantone Das Auswerten der Luftbilder erfolgte grösstenteils im Auftrag der zuständigen Kantonsforstämter, in Einzelfällen auch im Auftrag von Gemeinden oder Waldbesitzern. In den Jahren 1984-1991 wurde rund 560 000 ha Wald mit Infrarot-Luftbildern erfasst. Davon wurde etwa die Hälfte detailliert beurteilt und in Form von thematischen Karten dargestellt. Die Beurteilung des Waldzustandes der Kantone Baselland und Appenzell-lnnerrhoden sowie des Fürstentums Liechtenstein erfolgte flächendeckend. In den übrigen Kantonen konzentrierten sich die Kartierungsarbeiten auf Problemgebiete oder auf Waldflächen, in denen Wirtschaftsplan-Revisionen durchgeführt wurden. Anhand der Infrarot-Luftbilder im Massstab 1:9000 werden die Bäume nach folgenden 5 Kategorien beurteilt: Keine auf dem Luftbild sichtbaren Schäden VerfärbungNergilbung der Krone leichter Nadel- bzw. Blattverlust Starker Nadel- bzw. Blattverlust Abgestorbene Bäume Die Ergebnisse werden in Form von Waldschadenkarten dargestellt. Es gibt mehrere Typen von Karten. Die Mehrheit der Kantone bevorzugt die Waldschadenkarte im klassischen Sinn, die bestandesweise den prozentualen Flächenanteil geschädigter bzw. gesunder Bäume abbildet. Andere Kantone sind mehr an der Intensität der Schäden interessiert und bevorzugen deshalb die Schadenintensitätskarte. Die Schadenkarte ist geeigneter in Gebieten mit wenig Schäden, die Schadenintensitätskarte hingegen in Wäldern mit starken Schäden. Über die Ergebnisse der kantonalen Waldschadenkartierungen haben kantonale und örtliche Forstdienste selber mittels Pressekonferenzen, Berichten, Karten und Ausstellungen informiert, z.B. EGGENBERGER (1986), RAGETH (1986, 1988), SCHERRER und REBMANN (1987), ZUBER (1986a, b, c). Die Waldschadenerhebungen erbrachten in ihrer Gesamtheit folgende Ergebnisse: 1. Das Ausmass und die Intensität der Schäden sind regional und lokal verschieden; sie ändern sich oft von Bestand zu Bestand. 2. Mit zunehmendem Alter (Entwicklungsstufe) nimmt sowohl der Anteil der geschädigten Bäume als auch der Grad der Schädigung zu. 3. Laubbäume sind in der Regel weniger häufig und weniger stark geschädigt als Nadelbäume. Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 Die Infrarot-Luftbilder erwiesen sich als wertvolle Dokumente, welche auch die Folgen von Naturereignissen belegen. So konnten beispielsweise durch Vergleiche von Luftaufnahmen vor und nach solchen Ereignissen die Veränderung des Waldzustandes auf der Brandfläche Balzers, aber auch die Schäden durch den Bergrutsch bei Giswil oder die Überschwemmungen in Poschiavo detailliert untersucht werden. Ausserdem kann das Luftbild als Dokument von bleibendem Wert jederzeit auch für forstliche Forschungsprojekte mit neuen Problemstellungen verwendet werden. 3.3.5 Luftbildinterpretation des Bundes Im Rahmen des Sanasilvaprojektes wurden folgende Gebiete kartiert: Unteres Aaretal (HÄGELI et al. 1987), Alptal (ScHERRER 1987; ScHERRER et al. 1990), Bündner und St. Galler Rheintal (ScHERRER 1986c, d; 0ESTER 1987) Bannwald von Altdorf und Göschenen (SCHERRER 1986a, b, e; SCHWARZENBACH et al. 1986) Visp, Ausserberg und Goppenstein (GRAF und Boss 1986; PFISTER und EGGENBERGER 1988) sowie der Lehrwald der ETHZ (SCHERRER 1986f). Seit 1985 wird in den drei Testgebieten Altdorf, Flims und Zofingen der Zustand von rund 1500 Bäumen anhand von grossmassstäblichen Infrarot-Luftbildern untersucht und die Entwicklung durch Luftbildvergleich festgestellt. Die jährlichen Ergebnisse sind in den Waldschadenberichten publiziert worden (ÜESTER 1985, 1986, 1987a, 1988; LoscHER 1989, 1990, 1991). 3.3.6 Programmentwicklungen, Systemmanagement und Datenauswertungen (Martin Häge/i, Carmen Frank) Neben der kartographischen Darstellung der Daten lohnt es sich, das Zahlenmaterial tabellarisch zusammenzufassen und statistisch auszuwerten. Dabei interessieren einerseits die Daten über die Verteilung der Entwicklungsstufen, andererseits die Angaben über das Ausmass der Schäden, die nach den verschiedenen Schadenkategorien und Baumarten (Ndh/Lbh) unterteilt werden. Um die Daten rationell auszuwerten, wurden EDVProgramme entwickelt. Mit Hilfe von eingebauten Integritäts- und Plausibilitätskontrollen sowie Wahrscheinlichkeitsüberprüfungen werden alle Interpretationsdaten bei der Eingabe oder vor der Weiterverarbeitung laufend überprüft. Programmentwicklungen: Sie betreffen die Programmierung und Integration eines Luftbildarchivs zur automatisierten Archivierung und Ausleihe von Luftbildern im Geographischen Informationssystems der WSL. Spezialprogramme zur photogrammetrischen Luftbildinterpretation und -auswertung mit dem analytischen Auswertegerät WILD BC 28 wurden ebenfalls realisiert. 21 Zudem wurde eine Benutzeroberfläche für das Geographische Informationssystem Arclnfo erstellt, welche Arbeiten am GIS vereinfacht und die Bearbeitung von forstlichen Projekten einem breiten Anwenderkreis ohne aufwendige Einarbeitungszeit ermöglicht. Wartungs- und Systemmanagementsarbeiten, welche das GIS, das Luftbildarchiv und das analytische Auswertegerät betreffen und den reibungslosen Ablauf gewähren, gehörten zur Daueraufgabe. Zudem wurde die Hard- und Software ständig den Bedürfnissen <;!er Benutzer angepasst. Der Einsatz des GIS erlaubt eine konsistente und sichere Speicherung der Daten sowie die komplexe Auswertung, Analyse und kartographische Darstellung thematischer Daten aus Praxis und Forschung, aus dem Luftbildarchiv und aus der Photogrammetrie. Beispielsweise soll die Frage beantwortet werden: Welche Waldfläche wurde mit den Sanasilva-lnfrarot-Luftbildern der Jahre 1984-91 erfasst? Anhand der Flugdaten kann die gesamte Fläche ermittelt werden, die durch die Infrarot-Luftbilder erfasst ist. Sie ist in Abbildung 1a dargestellt. Abbildung 1b zeigt die gesamte Waldfläche der Schweiz aufgrund der Arealstatistik (1972). In Abbildung 1c wird die Verknüpfung der Daten (Schnittrrienge) dargestellt. Dabei wurden durch das Geographische Informationssystem alle Waldflächen, die nicht durch SanasilvaLuftbilder dokumentiert sind, eliminiert. Die statistische Auswertung ergibt, dass im Rahmen von Sanasilva rund 560 000 ha Wald mit Luftbildern erfasst wurden. / c) Abb. 1: Beispiel einer GIS-Anwendung a) Fläche, die im Rahmen des Sanasilvaprogrammes mit Infrarot-Luftbildern erfasst wurde. b) Waldfläche nach Arealstatistik c) Mit Infrarot-Luftbildern erfasste Waldfläche Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 22 3.3.7 Methodenentwicklung Die Methode der flächendeckenden bestandesweisen Waldschadenerfassung mit farbigen Infrarot-Luftbildern wurde von Scherrer im Rahmen der Waldschadenuntersuchungen im Wallis in den Jahren 1976 bis 1981 entwickelt und im Rahmen des Sanasilvaprojektes zur Praxisreife gebracht. In Zusammenarbeit mit den Kantonen wurde 'die Methode verfeinert und für andere Bedürfnisse angepasst. In den letzten Jahren wurde vom Forstdienst immer wieder gefordert, eine Methode zur Erfassung von Veränderungen zu entwickeln. Wie die Veränderung am Einzelbaum festgestellt werden kann, wurde im Rahmen einer Dissertation (OESTER 1991) gezeigt. Eine Methode zur flächendeckenden bestandesweisen Waldveränderung wird von Scherrer entwickelt. Im Zwischenbericht (ScHERRER 1991 a) ist der Stand der Methodenentwicklung zusammengefasst. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Erfassung von Veränderungen anhand von Infrarotluftbildern 1:9000 möglich, aber auch wesentlich anspruchsvoller und aufwendiger ist als eine Zustandserfassung. 3.4 Bedeutung für die Praxis und Forschung Im Rahmen des Sanasilva-Programmes wurden in den Jahren 1984-1991 rund 560 000 ha Wald mit farbigen Infrarot-Luftbildern im Massstab 1:9000 erfasst. Bis 1991 sind etwa die Hälfte detailliert beurteilt und in Form von thematischen Karten dargestellt worden. Gemäss einer Umfrage bei den beteiligten Kantonen hat das Teilprogramm «Luftbild» die Erwartungen der Kantone erfüllt. Die flächendeckende Waldschadenerfassung stellt ein zweckmässiges Hilfsmittel für die forstliche Praxis dar. Sie gibt einen guten Überblick über die lokale Waldschadensituation und erleichtert Entscheidungen für die Planung forstlicher Massnahmen. Hingegen sind die Ursachen der Schäden auf den Luftbildern nicht sichtbar. Zunehmend werden die Luftbilder auch für andere Zwecke verwendet, wie z.B. für die Herstellung von Bestandeskarten, von Plänen für waldbauliche Massnahmen oder für Wiederherstellungs- und Verbauungsprojekte, für das Nachführen der Waldgrenzen auf den Übersichtsplänen, für das Beurteilen von Schäden an Obstkulturen und anderen landwirtschaftlichen Kulturen, für Kartierung von Feuchtgebieten und Trockenstandorten oder Baumgruppen und Feldgehölzen, für UVP und Raumplanung. 3.5 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Koordination: Dr. Fritz Hans Schwarzenbach (bis 1986), Dr. Bernhard Oester (ab 1986) Flugplanung: Hanspeter Gautschi Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 Flugdurchführung: Rolf Hübscher (V+D), Hanspeter Gautschi Methodenentwicklung: Hans Ulrich Scharrer, Pius Hauenstein Aus- und Weiterbildungskurse: Hans Ulrich Scharrer, Pius Hauenstein und weitere Mitarbeiter des Ing. Büro Scharrer Luftbildinterpretation: Dr. Said Alim Masumy (bis 1987), Daniel Lüscher (ab 1988) Hanspeter Gautschi Photogrammetrie: Patrick Thee, Fredy Widmer (bis 1986) EDV und GIS: Martin Hägeli, Carmen Frank (ab 1988), Erika Wyder (ab 1990) Luftbildarchiv: Susanne Habisch (bis 1989), Lydia Huber (ab 1990) 3.6 Publikationen und Arbeiten im Rahmen des Sanasilvaprogrammes * interne Berichte sind einzusehen bei der Eidgenössi- schen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft EGGENBERGER, U., 1986: Auswertung von Infrarot-Luftbildern. Bündner Wald 39, 6: 14-17. GRAF, H; Boss, M „ 1986: Methoden der Massnahmenplanung zur Erhaltung gefährdeter Schutzwälder im Berggebiet. Interner Bericht. HAGEU, M.; CARTIER, F.; HAUENSTEIN, P.; JESCHKI, W.; LEUPPI, E.; ScHERRER, H.U.; SCHWARZENBACH, F.H.; SmLL, E., 1987: Waldschäden im unteren Aaretal. Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 296: 63 S. LoscHER, D., 1989: Die lokale Entwicklung der Waldschäden in den Testgebieten Altdorf, Flims und Zofingen. In: BUWAU Eidgenössische Forstdirektion und WSL (Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft) (Hrsg.): Sanasilva-Waldschadenbericht 1989. Bern, BUWAUEidgenössische Forstdirektion; Birmensdorf, WSL. s. 17-18. LoscHER, D., 1990: Die lokale Entwicklung der Waldschäden in den Testgebieten Altdorf, Flims und Zofingen. In: BUWAU Eidgenössische Forstdirektion und WSL (Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft) (Hrsg.): Sanasilva-Waldschadenbericht 1990. Bern, BUWAUEidgenössische Forstdirektion; Birmensdorf, WSL. 18-20. LoscHER, D., 1991 : Die lokale Entwicklung der Waldschäden in den Testgebieten Altdorf, Flims und Zofingen. In: BUWAU Eidgenössische Forstdirektion und WSL (Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft) (Hrsg.): Sanasilva-Waldschadenbericht 1991. Bern, BUWAUEidgenössische Forstdirektion; Birmensdorf, WSL. s. 18-21. OesTER, B., 1985: Waldschadenerfassung anhand von Infrarot-Luftbildern. In: BFL (Bundesamt für Forstwesen und Landschaftsschutz) und EAFV (Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen) (Hrsg.): Ergebnisse der Sanasilva-Waldschadeninventur 1985. Bern, BFL; Birmensdorf, EAFV. S. 39-43. ÜESTER, B„ 1986: Drei lokale Beispiele für die Entwicklung der Waldschäden - eine Beurteilung anhand von Infrarot- s. 23 Luftbildern. In: BFL (Bundesamt für Forstwesen und Landschaftsschutz) und EAFV (Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen) (Hrsg.): Sanasilva-Waldschadenbericht 1986. Bern, BFL; Birmensdorf, EAFV. S. 16-17. ÜESTER, B., 1987a: Entwicklung der Waldschäden in Zofingen, Altdorf und Flims. In: BFL (Bundesamt für Forstwesen und Landschaftsschutz) und EAFV (Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen) (Hrsg.): Sanasilva-Waldschadenbericht 1987. Bern, BFL; Birmensdorf, EAFV. S. 19-20. 0ESTER, B., 1987b: Waldschadenkartierung anhand von Infrarot-Luftbildern 1 :9000. Schweiz. Z. Forstwes. 138, 9: 787-798. 0ESTER, B., 1988a: Die lokale Entwicklung der Waldschäden in den Testgebieten Altdorf, Flims und Zofingen. In: BFL (Bundesamt für Forstwesen und Landschaftsschutz) und EAFV (Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen) (Hrsg.): Sanasilva-Waldschadenbericht 1988. Bern, BFL; Birmensdorf, EAFV. S. 20-21. 0ESTER, B., 1988b: Ausmass und Entwicklung der Waldschäden. In: Christlichsoziale Volkspartei Oberwallis: Wir und unsere Umwelt, 3. Mörjertagung der CSPO. CSPO Geschäftsstelle. Visp. S. 37-47. OEsTER, B.; ScHERRER, H.U., 1985: Development of forest damage assessment with infrared aerial photography in Switzerland. 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RAGETH, M., 1988: Kartierung der Waldverlichtung mittels Infrarot-Luftbildern - ein Versuch, dargestellt am Beispiel des Versamertobels. Bündner Wald 41, 1: 37-41. ScHERRER, H. U., 1986a: Bericht über den Waldzustand und die Waldveränderungen 1934-1984 des Naxbergwaldes bei Göschenen, Uri. Interner Bericht*. ScHERRER, H. U., 1986b: Bericht über den Waldzustand und die Waldveränderung 1973-1984 des Bannwaldes Altdorf, Kanton Uri. Interner Bericht*. ScHERRER, H. U., 1986c: Waldschadenerfassung: St. Galler Rheintal: Lienz - Sennwald - Gams. Interner Bericht*. ScHERRER, H. U., 1986d: Waldschadenerfassung: Bündner Herrschaft: Fläsch- Maienfeld -Jenins- Malans. Interner Bericht*. ScHERRER, H. U., 1986e: Bericht über den Waldzustand und die Waldveränderung 1937-1984 des Bannwaldes Altdorf, Kanton Uri. Interner Bericht*. ScHERRER, H. U., 1986f: Waldschadenkartierung Lehrrevier ETH Zürich. Interner Bericht*. ScHERRER, H. U., 1987a: Bericht zur Waldschadenkartierung im Alptal (Kt. SZ). Birmensdorf, Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen. Interner Bericht, 51 S. ScHERRER, H. U., 1987b: Areal Determination of Forest Damage through lnfrared Aerial Photography 1 :9000. In: Am. Soc. Photogramm Remote Sens.: Proc. 11th Bienn. Workshop Color Aer. Photogr. Plant Sei.: Weslaco, Tex. S. 53-60. ScHERRER, H. U., 1988: Waldveränderµngen im Raum Visp 1892-1987, Fallbeispiele. Birmensdorf, Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen. Interner Bericht*. ScHERRER, H. U. ,1989: Entwicklung praxisreiferVerfahren für die bestandesweise, flächendeckende Erfassung von Waldveränderungen auf der Grundlage von Infrarot-Luftbildern 1 :9000 - 1. Zwischenbericht. Birmensdorf, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. Interner Bericht*, 33 S. ScHERRER, H.U., 1991 a: Folgeaufnahmen- Erfassung von Waldzustandsveränderungen. Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. Interner Bericht*, 35 s. ScHERRER, H. U., 1991 b: Kurs- und Weiterbildungswesen 19841991 im Sanasilva-Teilprogramm Luftbild. Birmensdorf, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. Interner Bericht*, 19 S. ScHERRER, H.U.; ÜESTER, B., 1985: Flächenhafte Waldschadenerfassung mit IRC-Luftbildern im Massstab 1:9000. In: ScHMID-HAAs, P.: lnventorying and Monitoring Endangered Forests, IUFRO Zürich. Birmensdorf, Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen. S. 177178. ScHERRER, H.U.; REBMANN, E., 1987: Waldschadenkartierung mit Infrarotluftbildern. Phoenix International 5, 2: 11-17. ScHERRER, H.U.; GAUTSCHI Hp.; HAUENSTEIN, P., 1990: Flächendeckende Waldzustandserfassung mit Infrarot-Luftbildern. Ber. Eidgenöss. Forsch.anst Wald Schnee Landsch. 318: 102S. SCHWARZENBACH, F.H.; GREMINGER, P.; ÜESTER, B, 1986: Sanasilva Teilprogramm 3: Waldschadeninventur mit Infrarotluftbildern. Bündnerwald 39, 6: 4-5. SCHWARZENBACH, F.H.; ÜESTER, B.; SCHERRER, H.U.; GAUTSCH!, Hp.; E1cHRODT, R.; HOBSCHER, R.; HÄGELI, M., 1986: Flächenhafte Waldschadenerfassung mit Infrarot-Luftbildern 1 :9000. Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 285: 76 S. ZUBER, R., 1986a: Anwendungsbereiche von Infrarot-Luftbildern und Waldschadenkarten in Graubünden. Bündner Wald 39, 6: 18-19. ZueER, R., 1986b: Infrarot-Luftbildauswertung im Kanton Graubünden. Bündner Wald 39, 6: 6-7. ZuBER, R., 1986c: Infrarot-Waldschadenkartierung - zwei Beispiele. Bündner Wald 39, 6: 33-41 . Zitierte Literatur ÜESTER, B., 1991: Erfassen der Waldschaden-Entwicklung anhand von grossmassstäblichen Infrarot-Luftbildern. Department of Geography, Remote Sensing Laboratories, University of Züric h-lrchel. 162 S. Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 24 4 Optimierung der Inventurmethoden Daniel Mandallaz 4.1 Problemstellung und Zielsetzungen 1. Entwicklung und Umsetzung neuer statistischer Verfahren zwecks Erhöhung der Kosteneffizienz von Forstinventuren unter spezieller Berücksichtigung von Fernerkundung und Geographischen Informationssystemen. 2. Modellierung von zusammenhängen im Bereich der Waldschadenproblematik auf der Basis von Inventurdaten. 4. Das Projekt hat die internationale Zusammenarbeit (Ecole des Mines, Paris; Universität Freiburg im Breisgau, Bergakademie Freiberg) gefördert und einen regen Austausch von Ideen und Personen ermöglicht. 5. Die Realisierung des EDV-Projektteiles konnte wegen Personalrekrutierungsschwierigkeiten nur zu ungefähr 70% realisiert werden. Der Abschluss soll im Jahre 1992 erfolgen. 4.4 Bedeutung für die Praxis 4.2 Projektverlauf - - Mathematische Formulierung eines neuen Ansatzes für die Stichprobentheorie in der Forstinventur Übernahme und Anpassung der geostatistischen Verfahren zwecks Anwendung bei kombinierten Inventuren Durchführung einer intensiven Inventur zwecks Validierung der ausgearbeiteten Methoden Entwicklung eines Simulationsprogrammes für Forstinventuren auf SUN-Workstation Gezielte statistische Auswertungen von Waldschadeninventuren 1. Die neuen statistischen Inventurverfahren müssen nun vermehrt in die Praxis umgesetzt werden, weil sie erstens eine Senkung der Kosten bei gleichbleibender Genauigkeit (mind. 20% als Richtgrösse) ertauben, zweitens eine bessere Nutzung von Grossinventuren für Teilgebiete anbieten, und drittens, weil sie meistens auf vorhandenes aber nicht direkt verwendetes Datenmaterial zurückgreifen (Bestandeskarten usw.). 2. Die Sanasilva-Einteilung in Schadenklassen hängt nicht nur von dendrometrischen Grössen wie BHD, Stellung, Baumart, Kronenlänge usw. ab, sondern auch stark von Begleitumständen (Hintergrund, Ansprachewinkel usw.). 4.3 Ergebnisse (Sanasilva 1und II) 1. Der neue stichprobentheoretische Ansatz erlaubt eine einfache und einheitliche Behandlung der meisten Inventurverfahren. Er liefert optimale Lösungen für kombinierte zweiphasige Inventuren und einfache Schätzverfahren für kleine Gebiete (MANDALLAZ 1991). 2. Der Einsatz von geostatistischen Verfahren liefert neue und aufschlussreiche Ansätze für zahlreiche Inventurprobleme und kann, aufgrund der ersten Erfahrungen, potentiell grosse Einsparungen bringen. Der Einsatz bei grossräumigen Inventuren wird in den Jahren 1992 und 1993 erprobt (MANDALLAZ 1992). 3. Das logistische Modell hat sich für die Untersuchung von Zusammenhängen in der Waldschadenproblematik bewährt (MANDALLAZ et al. 1986; HUNZIKER und MANDALLAZ 1987; BONVIN 1991). Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 4.5 Mitarbeiter Forstinventur: Adrian Lanz, (Leitung), Peter Hunziker, Beat Schmid, (Luftbildinterpretation) Geographisches Informationssystem ARC INFO: Mikl6s lrmay Statistik: Dr. Daniel Mandallaz, Jacques Arnould Geostatistik: Dr. Daniel Mandallaz, Jean-Pierre Behaxeteguy, Eimer lldefonso Informatik: Reto Heygel, Karola Bronstein. 4.6 Publikationen J., 1985: L'etat de sante des forets de la commune de Sainte-Croix (Suisse). Institut für Wald- und Holzforschung, ETH Zürich, Fachbereich Forsteinrichtung, interner Bericht. ARNOULD, 25 BoDMER, H.C., SCHMID, B., 1987: Qualitativer und quantitativer Vergleich von Schadenkartierungen mit Hilfe von Infrarotluftbildern 1:9000. Institut für Wald- und Holzforschung, ETH Zürich, Fachbereich Forsteinrichtung, interner Bericht. BOEHRINGER, S., 1984: Comparaison de differentes methodes d'inventaire pour l'estimation de l'etat de sante de la foret dans une entreprise forestiere. Diplomarbeit, ETH Zürich, Fachbereich Forsteinrichtung. BoNV1N, P ., 1991: lnfluence des variables concomitantes sur la taxation de l'etat sanitaire des forets. Diplomarbeit, _ETH Zürich, Professur für Forsteinrichtung und Waldwachstum. GooD, E., 1987: zusammenhänge zwischen dem auf dem Infrarot-Luftbild 1 :3000 und den terrestrisch aufgenommenen Schadenmerkmalen an der Fichte auf drei Revitalisierungsflächen im Raume Davos GR. Diplomarbeit, ETH Zürich, Fachbereich Forsteinrichtung. HARTMANN, G., 1984: Waldschadenerfassung durch lnfrarotFarbluftbild in Niedersachsen 1983. Forst- Holzwirt 33: 131-142. HAUENSTEIN, P., 1985: zusammenhänge zwischen den auf dem Infrarot-Luftbild 1 :3000 und den terrestrisch aufgenommenen Schadenmerkmalen an der Buche. Diplomarbeit, ETH Zürich, Fachbereich Forsteinrichtung. HuNZIKER, P., 1985: Waldschadeninventur Calonico 1985. Institut für Wald- und Holzforschung, ETH Zürich, Fachbereich Forsteinrichtung, interner Bericht. HuNZIKER, P., 1985: Waldschadeninventur Schaffhausen 1985. Institut für Wald- und Holzforschung, ETH Zürich, Fachbereich Forsteinrichtung, interner Bericht. HuNZIKER, P.; MANDALLAZ, D., 1987: Zeitliche Erfassung der Waldschäden (1985-1986) in einem Forstbetrieb - illustriert am Fall des Reviers «Schaffhausen». Institut für Wald- und Holzforschung, ETH Zürich, Fachbereich Forsteinrichtung, interner Bericht. HuNZIKER, P.; MANDALLAZ, D., 1988: Zeitliche Entwicklung der Waldschäden - Möglichkeiten und Grenzen der statistischen Auswertung. Forstarchiv 59, 2: 43-47. HuNZIKER, P .; SCHMID, B., 1985: Waldschadeninventur Sedrun 1985. Institut für Wald- und Holzforschung, ETH Zürich, Fachbereich Forsteinrichtung, interner Bericht. LANz, A. 1990: Sanasilva II, Projekt Nr. 3. Technischer Bericht Nr. 3. Planung und Durchführung der Zürichberg-lnventur. Departement für Wald- und Holzforschung, ETH Zürich, Professur für Forsteinrichtung und Waldwachstum, interner Bericht. MANDALLAZ, D.: Geostatistical Techniques for Combined Forest lnventory. Chair of Forest lnventory and Planning. Zürich, ETH (im Druck). MANDALLAZ, D.: Optimization of general double sampling scheme with regression in infinite populations: an application to Forest lnventory. IUFRO S. 4.11 Conference 1991, London. Proceedings (im Druck). MANDALLAZ, D., 1985: Use of logistic regression model in the statistical analysis of forest damage. In: Inventur und Überwachung von gefährdeten Wäldern; IUFRO Conference 1985, Zürich. Birmensdorf, Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen. S. 343-344. MANDALLAZ, D., 1987: Waldschadensinventuren: Analyse von zusammenhängen mittels logistischer Regression. Mitt. Forstl. Vers- Forsch.anst. Baden-Württ. 129: 89-91 . MANDALLAZ, D., 1988: Traktinventur mit zufälliger Traktgrösse. Mitt. Forstl. Vers- Forsch.anst. Baden-Württ. 142: 41-57. MANDALLAZ, D., 1991: A unified Approach to Sampling Theory for Forest lnventory based on Infinite Population and Superpopulation Models. Diss. Nr. 9378, ETH Zürich. 256 S. MANDALLAZ, D., 1991: lnventaire combine dans les forets du Canton de Fribourg. Analyse statistique. MANDALLAZ, D.; Bl':HAXETl':Guv, J.-P., 1990: Sanasilva II, Projekt Nr. 3. Technischer Bericht Nr. 4. Geostatistical methods for Forest lnventories with Double Sampling. Professur für Forsteinrichtung und Waldwachstljm, ETH Zürich. MANDALLAZ, D.; LANZ A., 1990: Sanasilva II, Projekt Nr. 3. Technischer Bericht Nr. 2. Fallstudie Zürichberg. Professur für Forsteinrichtung und Waldwachstum, ETH Zürich. MANDALLAZ, D.; ScHLAEPFER, R.; ARNouLD, J., 1986: Deperissement des forets: Essai d'analyse des dependances. Ann. sei. for. 43, 4: 441-457. MANDALLAZ, D.; SCHLAEPFER, R.; ARNOULD, J., 1987: Deperissement des forets: Echantillonnage simple ou par satellites? Schweiz. Z. Forstwes. 138, 4: 277-292. 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Teilbericht: Untersuchungsgebiet Schaffhausen. Institut für Wald- und Holzforschung, ETH Zürich, Fachbereich Forsteinrichtung, interner Bericht. Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 26 5 Der Phytosanitäre Beobachtungs- und Meldedienst PBMD Erwin Jansen 5.1 Ausgangslage Wenn Bäume in ihrer Vitalität geschwächt sind, werden sie eher von bestimmten Insekten und von pathogenen Pilzen befallen. 1983 bestand in der Schweiz auf Landesebene kein genügender Überblick über das Auftreten und die Entwicklung forstlicher Schadorganismen. Die Leiter des Bundesamtes für Forstwesen und Landschaftsschutz BFL (heute: Eidg. Forstdirektion) und der Eidgenössischen Anstalt für das forstliche Versuchswesen EAFV (heute Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL) entschlossen sich deshalb 1983, einen Phytosanitären Beobachtungs- und Meldedienst PBMD zu gründen. Dies sollte im Rahmen eines Sanasilvaprojektes geschehen. Die rechtlichen Grundlagen zur Schaffung eines Phytosanitären Beobachtungs- und Meldedienstes liegen seit dem 16. Oktober 1956 mit dem ccBundesratsbeschluss betreffend den forstlichen Pflanzenschutz„ vor (SR 921.541). Im anfangs 1992 vorliegenden Entwurf zur Waldverordnung ist in Art. 43, Abs. 3 ein Auftrag an die WSL formuliert, der die Erhebungen, das Informationswesen und die Beratung in Forstschutzfragen regelt. 5.2 Aufgaben des Phytosanitären Beobachtungs- und Meldedienstes PBMD Der PBMD ist ein Teil des Waldinformationssystems WIS des Bundes. Er liefert aktuelle Informationen über die geographische Verbreitung, die Befallsintensität und die Epidemiologie forstlicher Schadorganismen. Gleichzeitig ist der PBMD an der WSL die zentrale Anlaufstelle für Forstschutzfragen. Er unterhält einen Beratungsdienst für entomologische, phytopathologische und wildkundliche Forstschutzprobleme und liefert Beiträge zur Aus- und Weiterbildung im Forstschutz. Als WSL-Gruppe mit vielen Aussenkontakten liefert der PBMD zudem Impulse zur Formulierung von Forschungsbedürfnissen und zur Planung von Forschungsarbeiten. Definition: ccForstschutz», syn. «Waldschutz». Unter dem Begriff ccForstschutz», syn. ccWaldschutz», werden jene Massnahmen zusammengefasst, die zur Verhütung und Verminderung von Baum- und Waldschäden Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 biotischen und abiotischen Ursprungs von Forstdiensten und Waldbesitzern durchgeführt werden. Der Forstschutz bemüht sich im Sinne einer forstlichen Phytomedizin, Baum- und Waldkrankheiten zu erkennen, ihre Entstehung zu erklären sowie ökologisch, ökonomisch und sozial verträgliche Verfahren zur Vermeidung bzw. Bekämpfung solcher Krankheiten zu entwickeln (nach Dr. 0. Holdenrieder, Professor für Forstschutz und Dendrologie, ETHZ, 1990). 5.3 Methoden des PBMD 5.3.1 Die Informationsbeschaffung Diese ist geprägt durch das Verbreitungsmuster, in welchem in der Schweiz Schäden von Waldinsekten und pathogenen Pilzen sichtbar werden. Charakteristisch ist das klumpige Auftreten vieler solcher Schäden auf kleinen Flächen von einigen Aren bis Hektaren. In der Schweiz ändern Standortsfaktoren wie die Bodenbeschaffenheit, die Exposition und die Geländeneigung, die Höhe über Meer, das Klima oder die Wasserversorgung auf kleinem Raum oft sehr stark. In den tieferen Lagen unseres Landes sind die Waldbestände grösstenteils aus verschiedenen Baumarten zusammengesetzt. Schädlinge und Krankheiten sind oft auf ganz spezielle Wirtsbäume in ganz bestimmten Entwicklungsstadien ausgerichtet. Wir können feststellen, dass forstliche Schadorganismen in der Schweiz in ihren Auswirkungen nicht den selben Stellenwert haben wie in Ländern, in denen auf grossen Flächen die gleichen Baumarten vorkommen, wo grosse Kahlschläge anzutreffen sind und wo sich die Wuchsverhältnisse in weiten Gebieten gleichen. In der Schweiz sind Erhebungen, die einen regelmässigen Raster der Stichprobenpunkte aufweisen, infolge des klumpigen Auftretens der forstlichen Schädlinge und Krankheiten ungeeignet für das Auffinden dieser Organismen. Diesem Umstand könnte man begegnen, indem man dem Stichprobennetz äusserst feine Maschen gäbe. Dann allerdings würde der Erhebungsaufwand sehr gross. Der PBMD besitzt keine eigenen Aufnahmeequipen. Er beschafft sich deshalb seine Informationen zum grös- 27 sten Teil mit Hilfe der kantonalen Forstdienste. Diese decken mit ihren Forstkreisen und technischen Forstverwaltungen, die beide wiederum in Forstreviere unterteilt sind, die gesamte Waldfläche der Schweiz ab. Die Intensität der Waldbewirtschaftung und damit auch der Waldbeobachtung ist allerdings sehr unterschiedlich. Die Forstreviergrösse variiert in der Schweiz von wenigen hundert Hektaren im intensiv genutzten Mittelland bis zu über fünftausend Hektaren im Alpenraum. Die Informationsbeschaffung geschieht mit einem Standard- und mit einem Ergänzungsnetz. Das Standardnetz dient dem routinemässigen Auffinden wichtiger Schadorganismen auf dem Waldareal der Schweiz. Mit dem Ergänzungsnetz beschafft sich der PBMD für ausgewählte Schadorganismen zusätzliche Angaben. 5.3. 1. 1 Das Standardnetz Die Elemente des PBMD-Standardnetzes sind die jährliche Forstschutzerhebung, die Beratungsfälle und die PBMD-eigenen Beobachtungen. Die jährliche Forstschutzerhebung richtet sich an die Leiter aller Forstkreise und technischen Forstverwaltungen, welche auf diese Weise das Vorkommen und die Befallsstärke einer begrenzten Zahl von Waldinsekten und von pathogenen Pilzen melden. Dies geschieht meist unter Mitarbeit der Revierförster. Es können auch zusätzliche Meldungen über forstliche Schadorganismen eingebracht werden. Die eingegangenen Meldungen werden so ausgewertet, dass jährlich die geographische Verbreitung von wichtigen Schadorganismen mit Angabe ihrer Befallsintensität kartiert werden kann. Die Forstschutzerhebung entspricht einer Vollerhebung für das ganze Waldareal der Schweiz, da die Rücklaufquote nahezu 100% beträgt. Man muss dabei in Kauf nehmen, dass mit dieser Art der Erhebung nur diejenigen Schadorganismen erfasst werden, die dem Forstpersonal auffallen. Allerdings können die Meldungen nur stichprobenweise überprüft werden, denn es gibt in der Schweiz über 200 Forstkreise und technische Forstverwaltungen. Die Diagnose wird erleichtert durch eine Beschreibung, die dem Umfragebogen beigelegt ist. Quervergleiche mit den Informationen aus dem Beratungswesen, mit den PBMD-eigenen Beobachtungen und mit den Beobachtungen der kantonalen Forstschutzbeauftragten zeigen in der Regel keine grossen Abweichungen von den Meldungen, welche die Oberförster in der Forstschutzerhebung erstatten. Der PBMD betreibt das Meldewesen mit den kantonalen Forstschutzbeauftragten vor allem während der Vegetationszeit. Es beruht auf mündlichen Kontakten, ist sehr gegenwartsbezogen und dient in erster Linie der Erörterung von Forstschutzfragen im betreffenden Kanton. Diesem Meldewesen können, neben der reinen Lokalisation von Schadorganismen, auch aktuelle Informationen zur Entwicklung und zur Gewichtung anstehender Forstschutzprobleme entnommen werden. Vom Meldewesen gehen ~ichtige Impulse für Forschungsfragen und für den Erfahrungsaustausch unter den Kantonen aus. Die «Borkenkäferumfrage» erfasst alle rund 1400 Forstreviere der Schweiz und liefert Daten über das Auftreten der Borkenkäferart «Buchdrucker» (lps typographus). Dieser Käfer verursachte im letzten Jahrzehnt die meisten insektenbedingten Zwangsnutzungen in der Schweiz. Diesen Insekten wird erfahrungsgemäss von der Bevölkerung und damit von den Politikern und Medien grosses Interesse entgegengebracht. PBMD-Fallstudien betreffen gegenwärtig das Auftreten des «Buchdruckers» (lps typographus) in ausgewählten Schadenflächen des Frühjahrssturms von 1990, das Auftreten des Alpenrosenrosts der Fichte (Chrysomyxa rhododendri), die Nachwirkungen von Frostschäden sowie die Auswirkungen einer Übermurung auf einen Fichten-Lärchenwald (natürliche Aufschüttung während einer Überschwemmung). Eine Fallstudie über Wildschäden in Sturmschadenflächen ist in Vorbereitung. 5.3.2 Die Informationsverbreitung 5.3.2. 1 Die Adressaten Die häufigsten Adressaten des PBMD sind die kantonalen Forstdienste. Sie werden in der Regel über die Forstschutzbeauftragten angesprochen. Weitere Kontaktgruppen sind Bundesstellen aus Verwaltung, Lehre und Forschung, die interkantonalen Försterschulen, die Waldbesitzer sowie die Forschungsinstitutionen im Ausland. Der PBMD steht in ständigem Kontakt mit der Eidgenössischen Forstdirektion und liefert ihr einen Teil der Entscheidungsgrundlagen für finanzielle Förderungsmassnahmen, Kontrollen sowie Aus- und Weiterbildung. 5.3.2.2 Die Informationsmittel 5.3. 1.2 Das Ergänzungsnetz Das PBMD-Ergänzungsnetz wird zur Zeit mit einem Meldewesen zwischen dem PBMD und den kantonalen Forstschutzbeauftragten, mit einer jährlichen «Borkenkäferumfrage» und mit einer Anzahl von Fallstudien gebildet. Je nachdem, ob ein Ereignis von allgemeinem Interesse ist oder ob es sich um einen Spezialfall handelt, werden verschiedene Informationsmittel gewählt (ZielgruppenOrientierung). Weitere Kriterien sind die Einstufung des Schadenpotentials und ein allenfalls vorhandener Zeitdruck. Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 28 Der Informationsfluss des PBMD Standardnetz: ° Forstschutzerhebung 0 0 Beratungsfälle PBMD-eigene Beobachtungen Ergänzungsnetz : (ereignisbezogen; flexibel) Meldewesen mit Forstschutzbeauftragten Borkenkäferumfrage ° Fallstudien 0 0 0 0 0 Biologie von Schadorganismen Epidemiologie neue Forstschutz-Erkenntnisse Auslandkontakte 0 PBMD 0 0 0 WSL-Mitteilungen/Berichte Beiträge in Organen der Eidg. Forstdirektion WSL-Merkblätter Meldewesen Beratung ° Kurse/Erfahrungsaustausch 0 0 0 0 PBMD Bulletin Artikel in Fachpresse 5.3.2.3 Die PBMD-Beratung Während in der Landwirtschaft die Produktionsziele oft mit direkten Vorbeuge- und Bekämpfungsmassnahmen erreicht werden, kann sich der Waldbau bzw. der Forstschutz in der Schweiz meistens auf Massnahmen zur Förderung der Selbstregulierungskräfte im Wald beschränken. Mit vorausschauenden waldbaulichen Anweisungen kann oft verhindert werden, dass Schadorganismen günstige Lebens- und Vermehrungsbedingungen erhalten. Kommt es dennoch zu Schäden, bestehen viele Forstschutzmassnahmen darin, mit mechanischen Mitteln die Befallsintensität oder den Infektionsdruck von Schadorganismen so lange zu senken, bis natürliche Gegenkräfte zu wirken beginnen. Die Diagnose der schädigenden Faktoren und die darauf aufbauende Schadenprognose sind Grundvoraussetzungen für weitere Entscheide. Oft ist für das Erreichen des waldbaulichen Zieles überhaupt kein Forstschutz-Eingriff nötig. In der Schweiz existieren einige hundert Arten von Insekten und Pilzen, die im Zusammenhang mit dem Forstschutz von Interesse sind. Diese Organismen können oft jahrzehntelang in einer bestimmten Region gar nicht beobachtet werden. In vielen Fällen sind für . eine sichere Diagnose optische Geräte, Spezialliteratur und Laboreinrichtungen notwendig. Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 Die meisten Forstpraktiker kennen wohl die am häufigsten vorkommenden Schadorganismen, sofern sie mit Feldmethoden zu bestimmen sind. Die Forstleute sind jedoch bei vielen anderen Schadorganismen auf eine ergänzende Diagnosehilfe angewiesen. Sie verfügen nur ausnahmsweise über die Spezialliteratur, die Vergleichsmöglichkeiten und über die Erfahrung, um die Fragen zum mutmasslichen Auftreten und Verlauf des Befalls und damit zur Schadenvorhersage zu beantworten. Die aus diesem Grund an den PBMD gelangenden Beratungsfälle dienen bis zu einem gewissen Grad der Früherkennung. Die meisten Forstleute erstatten ausserhalb der periodischen Befragung aus verständlichen Gründen nur dann eine Meldung über forstliche Schadorganismen, wenn mit dieser Meldung ein direkter Nutzen verbunden ist oder wenn sie danach gefragt werden . Forstleute, welche von der Beratung profitieren konnten, sind erfahrungsgemäss eher motiviert, im Gegenzug die PBMD-Erhebungen zu unterstützen. Eine weitere Beratung leistet der PBMD für die Eidgenössische Forschungsanstalt für Obst-, Weinund Gartenbau FAW. Diese ist federführend beim Zulassungsbewilligungs-Verfahren von Pflanzenbehandlungsmitteln. Für forstliche Pflanzenbehandlungsmittel liefert der PBMD Ergänzungen zu den Angaben, mit welcher die FAW jeweils die Wirksamkeit dieser Mittel 29 beurteilt. Die FAW ist auch auf Angaben angewiesen, wie die Schadenpotenz gewisser Waldinsekten, pathogener Pilze und Wildtiere einzustufen ist. - 5.3.2.4 Dokumentation und Weiterbildungsangebot - Der PBMD hat aus dem Material der eingesandten Beratungsfälle und anhand eigener Beobachtungen eine umfangreiche Bilddokumentation zusammengestellt. Dieses Material erlaubt es, die zur Zeit häufigsten oder auffälligsten Schadorganismen, ihre Entwicklungsstufen sowie die durch sie verusachten Befallsbilder darzustellen. Die Sammlung umfasst momentan ungefähr 1200 Diapositive und andere Bilder. Bei Bedarf können Bilder ausgeliehen oder Duplikate geliefert werden. Eine Sammlung von Frass- oder Befallsbild-Stükken ist für den internen Gebrauch bestimmt und dient meist der Überprüfung von Diagnosen. Bei Kursen finden Teile davon als Demonstrationsmaterial Verwendung. Eine Kartensammlung enthält fortlaufende Reihen von Verbreitungs- und Schadintensitätskarten. Kopien davon sowie für ausgewählte Schadorganismen aktualisierte Karten sind auf Anfrage erhältlich. Ebenfalls auf Anfrage führt der PBMD Kurse und Vorträge durch. Neben einzelnen Kantonen waren bisher in erster Linie die ETHZ und die beiden interkantonalen Försterschulen Lyss und Maienfeld an diesem Angebot interessiert. - - mit den interkantonalen Försterschulen Lyss und Maienfeld sowie mit den Kantonen Aufnahme des Forstschutz-Beratungsdienstes: Weiterbildung eines PBMD-Mitarbeiters in Entomologie/ Anstellung eines Spezialisten für Phytopathologie Abschluss der Arbeiten im Zusammenhang mit den phänologischen Dauerbeobachtungsflächen (Grund: Zur Erfüllung des Primärauftrags musste auf Wünschbares verzichtet werden). Einrichten des Meldewesens .mit den kantonalen Forstschutz-Beauftragten. 1. Stufe: Pilotprojekt mit den 5 Kantonen Graubünden, Nidwalden, Neuenburg, Tessin und Zürich. 2. Stufe: Ausdehnen des Meldewesens auf die gesamte Schweiz EDV-Entwicklungen Ausbau der Dokumentationsstelle Aufbau der Stelle Wald und Wild Zukünftige Aktivitäten (ab 1992): - laufendes Anpassen der Informationsbeschaffung und Aktualisieren der Fallstudien - Überblick über die Wildschadensituation verbessern - Verbesserte Erfolgskontrolle der Beratung - Weiterbildung fürdie kantonalen Forstschutzbeauftragten - Weitere Synthesen aus den erhobenen Daten als Forschungsprojekte - Forstgeschichtliche Fallstudien zu Forstschutzproblemen 5.5 Bedeutung für die Praxis/Zusammenfassung 5.4 Projektverlauf/Aktivitäten Die 1988 gesteckten Ziele, wonach 1991 die Informationsbeschaffung und -Verbreitung sowie die Forstschutz-Beratung funktionstüchtig sein sollten, sind erreicht. Der Aufbau des PBMD ist somit im wesentlichen abgeschlossen. Ein kurzer Überblick soll den Werdegang zwischen 1984 und 1991 illustrieren. 1984-1987: - Aufbau der EDV: Datenbanken/Software, interne Weiterbildung in EDV Beginn der Umfragen: Forstschutzumfrage/Borkenkäferumfrage Einrichten und Betrieb von 21 phänologischen Dauerbeobachtungsflächen Beginn der Informationsverbreitung mittels PBMDBulletins 1988-1991: - Konzeptionelle Absprachen mit der Eidg. Forstdirektion, mit dem Bundesamt für Landwirtschaft (Eidg. Pflanzenschutzkommission), mit der ETHZ, Der Phytosanitäre Beobachtungs- und Meldedienst PBMD ist an der WSL die Anlaufstelle für Forstschutzfragen in forstlicher Entomologie, Phytopathologie und Wildkunde. Diese Anlaufstelle nimmt folgende Aufgaben wahr: - Vermitteln von Diagnosen und wichtigen Informationen zur Biologie von Schadorganismen. Meist werden diese Arbeiten anhand des von den Forstdiensten eingesandten Probematerials oder anhand von Begehungen vorgenommen. - Stellen von Prognosen für den weiteren Verlauf eines Schädlingsbefalls oder einer Pilzerkrankung. Diese sind von mancherlei äusseren, nicht immer vorhersehbaren Umständen (z.B. der Witterung im kommenden Frühjahr) abhängig. Kurzfristige Befalls-Vorhersagen, die sich in einem geographisch begrenzten Gebiet auf ausgewählte Schadorganismen mit gut erforschter Biologie beziehen, sind oft von praktischem Wert. - Vorschlagen von Forstschutzmassnahmen. Gemäss der eingangs erwähnten Definition von Forstschutz (syn. Waldschutz) beziehen sich diese auf ökologisch wie ökonomisch verträgliche Verfahren. Dabei sind die waldbaulichen Ziele massgebend. Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 30 Der PBMD ist ein Teil des Waldinformationssystems WIS des Bundes. Er liefert aktuelle Informationen über die geographische Verbreitung, die Befallsintensität und den Befallsverlauf forstlicher Schadorganismen in der Schweiz. Im Gegensatz zu früheren Jahren liegen nun diese Informationen an zentraler Stelle vor. Die Informationsmittel des PBMD sind hauptsächlich: - Meldewesen, Kurse/Erfahrungsaustausch - PBMD-Bulletin, Merkblätter, Artikel in der Fachpresse und in den Organen der Eidg. Forstdirektion Seit 1984 liegen die jährlichen Berichte über die Beobachtungen der Borkenkäferart «Buchdrucker» (lps typographus) vor. Ebenfalls jährlich erscheint vor der neuen Vegetationszeit ein Forstschutz-Überblick. Bulletins oder Artikel zu akutem Befall oder zu neuen Erkenntnissen über Waldinsekten, pathogene Pilze oder über Wild erscheinen nach Bedarf. Der PBMD setzt sich ebenfalls für die Aus- und Weiterbildung im Forstschutz ein. Das Kursangebot richtet sich jeweils nach den örtlichen Bedürfnissen. Die kantonalen Forstdienste können sich so bei ihrer Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 eigenen Beratungs- und Informationstätigkeit auf eine Institution des Bundes stützen, die ihre Aufgabe als Nahtstelle zwischen Praxis und Forschung versteht. Die Leitidee der PBMD-Tätigkeit sieht vor, dass sich die Informationsbeschaffung und die Informationsverbreitung gegenseitig ergänzen und anregen. Die Beratung und das Weiterbildungsangebot sind in der Informationsverbreitung eingeschlossen. So sind z.B. Forstleute, welche von einer Beratung oder einem Erfahrungsaustausch profitieren konnten, erfahrungsgemäss motiviert, im Gegenzug die PBMD-Erhebungen zu unterstützen. 5.6 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnnen Erwin Jansen: Leitung Franz Meier: Meldewesen, EDV Beat Forster: Entomologie Dr. Roland Engesser: Phytopathologie Oswald Odermatt: Wildschäden Dr. Dagmar Nierhaus: Merkblätter, Dokumentation Monika Schwentner: Datenerfassung, Sekretariat 31 6 Holzbringung mit Mobilseilkran Friedrich Frutig 6.1 Problemstellung 6.3 Methoden/Projektverlauf/Aktivitäten Ab 1970 war in der Schweiz ein Rückgang der Seilkraneinsätze zu verzeichnen. Stark steigende Personalkosten und nicht entsprechend höhere Holzerlöse verunmöglichten zusehends eine kostendeckende oder gar gewinnbringende Holznutzung. Die Zunahme von Zwangsnutzungen infolge von Waldschäden sowie die vermehrt notwendige Pflege von Schutzwäldern haben die Problematik der Holzernte in steilen, schlecht erschlossenen Wäldern in den letzten Jahren noch verschärft. In zunehmendem Masse stellte sich die Frage nach rationellen und bestandesschonenden Holzernteverfahren. Ein weiterer Aspekt war dabei auch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für das Forstpersonal. Aufgrund vielversprechender Ergebnisse von Mobilseilkraneinsätzen in Österreich und Süddeutschland führte die damalige Gruppe Holzernte im Jahre 1983 zunächst Versuche mit einem gemieteten leichten Mobilseilkran KOLLER K-300 durch. Rasch zeigte sich, dass in vielen Fällen eine stärkere Anlage mit grösserer Reichweite zum Einsatz kommen sollte. Die Bestrebungen, einen solchen Mobilseilkran mittlerer Grösse für Versuche zu mieten, blieben erfolglos. Im Rahmen eines Teilprojektes des Sanasilva-Programmes gelang es 1984, die finanziellen Mittel für Anschaffung und Versuchseinsatz eines eigenen Mobilseilkrans zu beschaffen. Aufgrund eines Anforderungskataloges wurde von allen namhaften Herstellern von Mobilseilkränen eine Offerte eingeholt. Nach technischer und kommerzieller Überprüfung der Offerten erhielt die österreichische Firma KOLLER in Kufstein den Auftrag zum Bau eines Mobilseilkrans vom Typ K-600. Seit Mai 1985 wurde der K-600 vorerst unter der Leitung des Maschinisten der WSL, gemäss einem Jahresarbeitsplan, für jeweils 2 bis 3 Wochen in einem sogenannten Stützpunktbetrieb eingesetzt. Bald zeigte sich jedoch, dass für einen rationellen Einsatz des Mobilseilkrans eine ausgebildete WSL-Equipe nötig war. Als Einsatzleiter und Equipenchef amtete fortan ein Förster, unterstützt durch zwei Forstwarte. Diese Einsatzorganisation hat sich bis zum Abschluss der Versuche bestens bewährt. Das ursprüngliche Konzept, den Mobilseilkran in einem alljährlich wiederkehrenden Turnus in sogenannten Stützpunktbetrieben einzusetzen, musste aufgrund des grossen Interesses schon im zweiten Einsatzjahr aufgegeben werden. Eine anfangs 1988 durchgeführte Umfrage gab einerseits nochmals allen interessierten Forstbetrieben in der Schweiz die Möglichkeit, sich für einen Versuchseinsatz zu bewerben und erlaubte andererseits die Zusammenstellung eines gezielten Versuchsprogramms für die beiden Einsatzjahre 1988 und 1989. Im Frühling 1990 wurde der Mobilseilkran verkauft. Die Hauptaktivitäten im Jahre 1990 lagen in der Schlussauswertung der Versuchsdaten und der Publikation des WSL-Berichtes Nr. 316. 1991 wurden im Rahmen des Projektes detaillierte Arbeitsstudien bei Praxiseinsätzen mit den heute in der Schweiz meistverbreiteten Mobilseilkrantypen durchgeführt, mit dem Ziel, Kalkulationsunterlagen zu erstellen. 6.2 Ziele des Projektes Mit dem Einsatz eines mittleren Mobilseilkrans in der Schweiz wurde eine umfassende Zielsetzung verfolgt: - Abklären der Einsatzmöglichkeiten unter den waldbaulichen und erschliessungsmässigen Bedingungen in der Schweiz Beurteilen der Eignung zur Bringung von Zwangsnutzungen mit geringen Holzmengen Erarbeiten von Grundlagen zu Zeitaufwand, Leistung und Kosten beim Mobilseilkraneinsatz Erproben rationeller Arbeitsverfahren Sammeln allgemeiner Erfahrungen zum Mobilseilkraneinsatz (Einsatz- und Betriebskonzepte, Ausbildung des Personals, Ergonomie, Rückeschäden) Bekanntmachen des Rückemittels Mobilseilkran in der Forstpraxis Die Einsätze 1985-1989 in Zahlen: 74 Einsatzorte in 11 Kantonen 106 Seillinien: geseilte Holzmenge: Linienlänge: 56 bergauf 50 bergab 19 000 m3 120-580 m Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 32 Bei den Versuchseinsätzen betrugen die Montageund Demontagezeiten bei der Bergabbringung im 4Seil-System im Mittel rund das Doppelte wie bei der Bergaufbringung im 2-Seil-System. Dies ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass zu Beginn der Versuchseinsätze noch keine Erfahrungen in der Bergabbringung vorlagen und aus Versuchsgründen später einzelne Linien in Grenzbereichen ausgeführt wurden. Der Hauptgrund liegt jedoch beim technisch aufwendigeren System. Die Montage/Demontagezeiten liegen im Bereich von 5-20 Stunden bei der Bergaufbringung und 10-30 Stunden bei der Bergabbringung. Die Seilleistung hängt in erster Linie vom mittleren Stückinhalt des Holzes, den Zuzugverhältnissen und der mittleren Bringungsdistanz ab. Als Richtwerte für die Seilleistung können bei einem mittleren Stückinhalt von 0,4 m3 für die Bergaufbringung 6 bis 7 m3/Seilstd. und für die Bergabbringung 5 bis 6 m3/Seilstd. angegeben werden. Bedingt durch den erheblich höheren Montageaufwand und die etwas geringere Seilleistung sind die Kosten für die Bergabbringung im Mittel 20% höher. Aufgrund der zahlreichen und verschiedenartigen Einflussfaktoren können die Kosten von Fall zu Fall sehr stark variieren. Die gesamten Bringungskosten verteilen sich im Mittel auf 60% Personalkosten und 40% Maschinenkosten. Daraus lässt sich ableiten, dass für eine weitere Rationalisierung der Holzernte der Anteil der Maschinenarbeit noch weiter erhöht werden muss, einerseits durch technische Weiterentwicklung der Mobilseilkräne und andererseits durch entsprechende Gestaltung der Arbeitsverfahren. In Zusammenarbeit mit den Forstdiensten organisierte die Projektleitung rund 60 Arbeitsbesichtigungen für interessierte Kreise aus der Forstwirtschaft, die Lokal- und Regionalpresse sowie in einzelnen Fällen auch für die Bevölkerung. An zwei Arbeitstagungen befassten sich zahlreiche Kreis- und Revierförster mit Fragen zur Planung, Organisation und Durchführung von Mobilseilkraneinsätzen. 6.4 Ergebnisse Die Resultate der Versuchseinsätze lassen sich in drei Teile gliedern: die zahlenmässig erfassbaren Ergebnisse wie Leistungen und Kosten, die umfangreichen Erfahrungen aus den Versuchseinsätzen sowie die allgemeingültigen Folgerungen bezüglich Einsatzmöglichkeiten und Investitionsplanung. Die Ergebnisse und Erfahrungen aus den 106 Seillinien sind im WSL-Bericht Nr. 316 ausführlich dargestellt. Die nachfolgenden Ausführungen sollen lediglich einen groben Überblick über Resultate und wichtige Erkenntnisse geben. 6.4.1 Zeitaufwand, Leistung und Kosten Von der Einsatzzeit entfallen durchschnittlich etwa 60% auf die reine Seilzeit, das heisst die produktive Arbeitszeit. 25-30% der Einsatzzeit beanspruchen die Montage und Demontage der Anlage, und die restlichen 10-15% sind sogenannte übrige Zeiten, wie Umsetzen, tägliche Arbeitswege und Betriebsunterbrüche. 160 -------~---1 -1-1 --1-- 140 - .., ~ 120 ~·.. Ci) 0 .:s:. Q) .:s:. 0 :::::s '~··. ' 1'....-•••• . 100 U- cQ): • • • • • • • 100 % Bergabbringung 53 % Bergabbringung - - - 100 % Ber~aufbringung ~ ................ ',........~······ ······· ....._, 80 ' ....... 60 ········ -- ,.._,,,____ 1 ---............ ---;... ..,.. - - ••••• , -t- - -i- - - -1- - - - - a: 40 20 0--~~-+~~___,1--~~+-~~--~~-+-~~-+~~--+~~~.j....-~~4-~-----' 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 Auslastung (m3/Jahr) 4500 5000 5500 6000 Abb.1. Rückekosten in Abhängigkeit von der jährlich geseilten Holzmenge für den Mobilseilkran K-600 (Auslastung 750 Maschinenarbeitsstunden pro Jahr). Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 33 6.4.2 Erkenntnisse und Erfahrungen zum Mobilseilkraneinsatz Die sorgfältige Planung eines Mobilseilkraneinsatzes ist Voraussetzung für eine rationelle, sichere und bestandesschonende Arbeit. Einzelne Seillinien sollen nicht isoliert, sondern als Bestandteil einer generellen Seillinienplanung betrachtet werden. Für den Einsatz mittlerer Mobilseilkräne hat sich ein Seillinienabstand von 60 bis 70 m als zweckmässig erwiesen. Die Frage, welche Sortimente sich am besten zum Seilen eignen, lässt sich kaum allgemeingültig beantworten. Da die Seilleistung hauptsächlich vom mittleren Stückinhalt des Holzes abhängt, wird mit langem Holz eine höhere Leistung erzielt. Dagegen nehmen die Holzernteschäden mit der Holzlänge zu. Die Versuchseinsätze mit dem K-600 haben gezeigt, dass Doppelträmel (8-10 m) eine hohe Seilleistung bei wenig Rückeschäden ermöglichen. Bei grosszügigen Absenkplätzen können bergauf Vollbäume gebracht werden. Die Leitwirkung der Äste wirkt sich schadenmindernd aus. Die Vollbaumbringung ist ein Verfahren, das sich insbesondere für die Flächenräumung eignet und in unseren Verhältnissen zunehmend bei der Sturmholznutzung angewendet wird. Erhebungen der Holzernteschäden auf einzelnen Schlagflächen haben ergeben, dass im Mittel 17% des verbleibenden Bestandes geschädigt waren, im günstigsten Fall waren es gar nur 5%. Bei sachgerechtem Einsatz steht mit dem Mobilseilkran ein Bringungsmittel zur Verfügung, mit dem sehr bestandesschonend gearbeitet werden kann. Wie bei allen Arbeitsmitteln und -verfahren muss auch bei der Bringung mit dem Mobilseilkran die Arbeitssicherheit im Vordergrund stehen. Ein spezielles Augenmerk ist dabei auf die Bergabbringung zu richten, bei der verfahrensbedingt höhere Risiken bestehen. Technische und organisatorische Massnahmen tragen dazu bei, diese Risiken zu minimieren. Besonders wichtig ist es, einen ausreichend dimensionierten Mobilseilkran einzusetzen. Der Arbeitsplatz des Maschinisten muss an geschützter Stelle sein. Insbesondere bei Anlagen mit Kabelfernbedienung ist darauf zu achten, dass der Maschinist seinen Standort an einem sicheren Platz wählt. Durch zweckmässiges Anlegen der Seillinien können Personal und Maschinen vor abrollendem Material geschützt werden. Im Gefahrenbereich des Absenkplatzes soll sich nur der Abhängemann aufhalten und dies nur solange wie nötig. Ein Schwerpunkt des Projektes lag bei der Untersuchung der Bergabbringung, die anfänglich mit grossen Vorbehalten und Bedenken aus verschiedenen Kreisen behaftet war. Aus diesem Grund wurde bei rund der Hälfte aller Versuchseinsätze mit dem K-600 die Bergabbringung im 4-Seil-System untersucht. Diese funktioniert heute technisch zuverlässig, ist aber in der Regel aufwendig und stösst damit bei längeren Abb. 2. Für mittlere Mobilseilkräne bieten sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 34 Seillinien häufig an wirtschaftliche Grenzen. Schon von einer Einsatzdistanz von 300 bis 400 m an lässt sich in vielen Fällen mit dem konventionellen Seilkran kostengünstiger arbeiten. 6.4.3 Einsatzmöglichkeiten Mobilseilkräne eignen sich für die Holzbringung sowohl in steilen Hanglagen wie auch in flachem oder wenig geneigtem Gelände mit schlechter Bodentragfähigkeit oder starker Zergliederung. Im Jura und im Mittelland finden sich zahlreiche Einsatzmöglichkeiten in Gebieten, die vordem Aufkommen der Mobilseilkräne selten als Seilkrangelände galten. Es sind dies vor allem «Randzonen», welche bisher aus Gründen der Topographie oder der schlechten Bodentragfähigkeit noch nicht mit Strassen und Maschinenwegen erschlossen wurden. Vermehrt kommt der Mobilseilkran auch in Gebieten zum Einsatz, in denen aus Landschaftsschutzgründen auf eine Erschliessung mit Strassen und Maschinenwegen verzichtet wird. Verschiedene Einsätze in Zwangsnutzungen haben gezeigt, dass sich der Mobilseilkran aufgrund der vergleichsweise kurzen Aufstellungszeiten auch für die Bringung von verstreut anfallendem Holz eignet. Als Mindestmenge für einen einigermassen wirtschaftlichen Einsatz sollten bei günstigen Geländeverhältnissen etwa 40 bis 50 m 3 pro Seillinie anfallen. Abb. 3. Im Vergleich zu alternativen Arbeitsverfahren bietet die Seilbringung häufig auch ergonomische Vorteile. Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald $chnee Landsch. 334, 1992 6.4.4 Investitionsplanung (Einsatzkonzept, Typenwahl, Betriebskonzept) Der Mobilseilkran ist ein Bringungsmittel, dessen Anschaffung eine beträchtliche Investition darstellt und dessen Einsatz gewisse Anforderungen an Planung und Organisation stellt. In einem Einsatzkonzept werden das Einsatzgebiet, das Arbeitsvolumen für die nächsten zehn Jahre, die Bringungsdistanzen und -richtungen, die jährliche Einsatzzeit sowie die bestehende und künftige Erschliessungssituation festgehalten. Gestützt darauf erfolgt die Evaluation des geeigneten Mobilseilkrantyps. Die massgebenden Kriterien sind dabei die Grössenklasse, die technische Ausrüstung und die Art des Trägerfahrzeuges. In einem dritten Schritt wird das Betriebskonzept erstellt, welches Auskunft gibt über Trägerschaft, Einsatzplanung, Personal, Ausbildung, Maschinenunterhalt, Betriebsstundenkosten und Finanzierung der Anlage. 6.5 Bedeutung für die Praxis Beim Projekt Mobilseilkran handelt es sich um ein ausgesprochen praxisbezogenes Projekt. Die Planung und Durchführung der Versuchseinsätze mit dem K600 erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Leitern der beteiligten Forstbetriebe. Zahlreiche Mitarbeiter dieser Betriebe hatten Gelegenheit, durch praktische Mitarbeit die Holzbringung mit dem Mobilseilkran kennenzulernen. Bei rund zwei Dritteln aller Einsätze führte die WSL, in Zusammenarbeit mit den Forstbetrieben, Arbeitsbesichtigungen am Einsatzort durch. Damit wurde unzähligen Forstleuten aller Stufen, Medienvertretern und Mitgliedern von Behörden und Verbänden Gelegenheit geboten, sich mit dem anfänglich noch neuen Bringungsmittel Mobilseilkran auseinanderzusetzen. Im laufe der Jahre interessierten neben der technischen Durchführung der Seilbringung in zunehmendem Masse Fragen der Investitionsplanung, der Einsatz- und Betriebsorganisation sowie der Einsatzmöglichkeiten von Mobilseilkränen. Die Projektleitung hat dieser Entwicklung Rechnung getragen und die Arbeitsbesichtigungen zu eigentlichen Informationsveranstaltungen ausgebaut. Der Erfolg der Einsätze mit dem K-600 führte zu einer relativ raschen Verbreitung der Mobilseilkräne in der Schweiz: Heute stehen rund 65 Anlagen in Betrieb. Bald nach Beginn der Versuchseinsätze zeigte sich, dass das Konzept eines Mobilseilkrans mittlerer Grösse für die Schweiz richtig war. In der Folge befassten sich auch einheimische Maschinenhersteller mit dem Bau oder der Weiterentwicklung solcher Mobilseilkräne. Die umfangreichen Resultate sowie die praktischen Erfahrungen aus dem Projekt dienen der Gruppe Forsttechnik als unentbehrliche Grundlage für ihre Beratungsarbeit. Damit fliessen die in der Praxis erarbeiteten Ergebnisse direkt wieder in die Praxis zurück. 35 Das Sanasilva-Teilprojekt Mobilseilkran war ein aussergewöhnliches Projekt im Rahmen der Tätigkeit der Gruppe Forsttechnik. Es darf in der Schlussbilanz als sehr erfolgreich bezeichnet werden. Die über die ganze Schweiz und unter verschiedensten Verhältnissen stattgefundenen Einsätze haben wesentlich dazu beigetragen, dass der Mobilseilkran heute bei der Holzbringung in der Schweiz eine bedeutende Rolle spielt. 6.6 Mitarbeiter Projektleitung: Fredy Nipkow (bis 1987), Friedrich Frutig Mitarbeiter der Projektleitung: Daniel Trümpi (bis 1986) Einsatzleitung: Fritz Schneeberger (1985-86), Hans Haslebacher (1986-87), Franco Pedrini (1987-88), Daniel Gautschi (1988-89) Betriebsequipe: Peter Merz (1987-88), Moritz Werra (1987-89), Daniele Lazzeri (1989) 6. 7 Publikationen FRUTIG, F.; BREITENSTEIN, M., 1989: Sanasilva-Mobilseilkran: Ende der praktischen Versuche. Die Waldarbeit, 41. Jg., 4: 16-18. FRUTIG, F.; TROMPI, D., 1990: Holzbringung mit Mobilseilkran. Ergebnisse der Versuchseinsätze mit dem KOLLER K-600. Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 316: 548. TRüMPI, D., 1987: Mobilseilkran - auch für den Bündner Wald. Bündner Wald, 40, 5: 12-18. Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 36 7 Forsttechnische und betriebswirtschaftliche Beratung der Forstwirtschaft im Berggebiet Oliver Thees, Kaspar Oswald · 7.1 Einleitung Das Sanasilva-Projekt «Beratung der Forstwirtschaft im Berggebiet» erlaubte es der Forschungsgruppe Forsttechnik der WSL, ihre bisherige Beratungsarbeit auszubauen und zu verbessern. Zu diesem Zweck wurde ein Beratungsteam, bestehend aus einem Forstingenieur und einem Förster, eingestellt. Seine Hauptaufgabe bestand in der Beratung der Forstdienste in Fragen der Betriebsführung und der Holzernte. Die Berater erarbeiteten zuerst ein eigenes Konzept, das als interner Leitfaden für die Beratungsarbeit dienen sollte. 7 .2 Konzept der Beratungsarbeit 7.2.1 Zlele Das Beratungsprojekt der Forschungsgruppe verfolgt folgende drei Ziele: - Beratungen durchführen - Forschungsergebnisse in die Praxis umsetzen - Grundlagen für die Beratung erarbeiten 7 .2.2 Adressaten Folgende Zielgruppen sollen forsttechnisch beraten werden: Forstbetriebe und Waldbesitzer Forstdienste Forstunternehmen Die Forstunternehmen werden die Entwicklung von Waldarbeit und Forsttechnik wesentlich mitbestimmen. Deshalb ist eine intensive Beratung dieser Zielgruppe besonders wichtig. 7 .2.3 Durchführung der Beratungen Bedeutsame Probleme der Forstpraxis sind in enger Zusammenarbeit mit dem Beratungsnehmer zu bearbeiten und Lösungsalternativen vorzuschlagen. Der definitive Entscheid für die eine oder die andere Alternative und die Realisation obliegen dem Beratungsnehmer. Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 Für die während der Problembearbeitung erkannten Grundlagendefizite sollen, so weit sinnvoll und möglich, allgemeingültige Entscheidungsgrundlagen erarbeitet werden. 7 .2.4 Erarbeitung von Grundlagen Beratungsgrundlagen sind Hilfsmittel sowohl für die Beratung als auch für die Entscheidungsfindung. Zur Erarbeitung dieser Grundlagen müssen Informationen aus Forschung und Praxis gesammelt, verdichtet und ausgewertet werden. Die Grundlagenerarbeitung umfasst: Entwicklung von Erhebungsmethoden Entwicklung interner Beratungsunterlagen Erarbeitung von Schulungsunterlagen Durchführung von Kursen Publikationen 7 .2.5 Beratungskategorien Die individuellen Beratungsfälle werden in vier Kategorien unterschiedlicher Bearbeitungsintensität eingeteilt: Auskünfte Alle Anfragen, die sich mit der Zusammenstellung griffbereiter Informationen und/oder einfacher Kalkulationen erledigen lassen, werden als Auskünfte erfasst. Sie können mit einem Aufwand von wenigen Stunden erledigt werden. Besprechungen Hier handelt es sich um umfangreichere Dokumentationen und Erhebungen, die dem Beratungsnehmer anlässlich einer Besprechung näher erläutert werden. Gutachten In Gutachten werden komplexere Probleme behandelt, die Erhebungen grösseren Umfangs und eine vertiefte Bearbeitung erfordern. Stellungnahmen Zu wiederkehrenden Problemen oder ähnlichen, bereits einmal in einem Gutachten behandelten Frage- 37 Forstreviere Kreisforstämter Kantonsforstämter Institutionen Unternehmen Übrige An der Spitze finden wir die Forstreviere, deren Anteil sich auf 36% bezifferte. 22% der Anfragen kamen von Forstunternehmen und Forstingenieurbüros. Insbesondere für die Forstunternehmen wurden einige vertiefte Beratungen durchgeführt. Eine namhafte Gruppe stellten noch die übrigen Beratungsnehmer (Landwirte und diverse Private) dar. Ihr Anteil an den Beratungen liegt bei 15%. Diese Kategorie ist zusammen mit den Institutionen im Mittelland häufiger vertreten als in den Bergregionen. stellungen wird in geraffter, schriftlicher Form Stellung genommen. Neben den oben beschriebenen, individuellen Beratungen sollen auch kollektive Beratungen in Form von Kursen und Publikationen durchgeführt werden. 7 .3 Beschreibung der Beratungsfälle 7 .3.1 Anzahl der Anfragen In der Zeit vom 1. Januar 1988 bis 31. Oktober 1991 wurden 188 Anfragen behandelt. Diese Zahl umfasst die schriftlich beantworteten Fälle. Elf Anfragen gingen von ausländischen Stellen ein. Drei Fälle sind noch in Bearbeitung und eine Beratung musste wegen grundlegend veränderter Rahmenbedingungen vorzeitig abgebrochen werden. 7 .3.4 Sachgebiete der Beratungen 7.3.2 Geographische Verteilung 54% der Anfragen entfielen auf die Bergregionen, von wo auch 62% der intensiv bearbeiteten Fälle kamen. Die relativ grosse Zahl an Anfragen aus dem Mittelland ist vor allem den vielen Auskünften zuzuschreiben. Mit anderen Worten: In den Berggebieten wurde nicht ausgesprochen häufiger, sondern deutlich intensiver beraten als im Mittelland. Auffallend sind die eher seltenen Anfragen aus dem Jura, der Westschweiz und der Alpensüdseite. Dies dürfte einerseits an der Sprachbarriere, im Falle der Südschweiz andererseits auch an den wenig entwikkelten forstlichen Strukturen liegen. 7.3.3 Beratungsnehmer Die Beratungsnehmer lassen sich in folgende Kategorien aufteilen: Die Sachgebiete umfassten einerseits forsttechnische Arbeitsgebiete (Tab. 1) und andererseits Maschinenund Gerätegruppen (Tab. 2). Etwas mehr als die Hälfte der Beratungen betrafen die Holzbringung. Bei den vertieft bearbeiteten Fällen stieg deren Anteil gar auf beinahe zwei Drittel an. Im Mittelland standen die Fragen zum Holzrücken weniger im Vordergrund als in den übrigen Regionen. In der Schweiz wird der überwiegende Teil der Nutzung mit Schleppern und Winden aus den Beständen an die Lagerplätze gebracht, weshalb denn auch die meisten Anfragen windenbestückte Rückefahrzeuge (36%) und Seilwinden (14%) betrafen. Wegen moderner Erntemaschinen wurde das Beratungsteam nur selten angefragt und dann fast ausschliesslich aus dem Mittelland. Dabei stand der Vollernter gegenüber dem Prozessor eindeutig im Vordergrund. Forwarder und Krananhänger bildeten kaum Beratungsthemen. Die Betriebsleiter des Mittellandes suchten häufiger als ihre Kollegen in den Voralpen um Informationen und Tab. 1. Prozentuale Anteile der am häufigsten behandelten Arbeitsgebiete • ohne Anfragen aus dem Ausland Alpen 38 Voralpen 32 Jura 16 Südseite 6 Mittelland n 77 Total 169* % % % % 5 71 11 13 9 63 16 12 13 56 12 19 0 50 33 17 26 40 17 17 16 54 15 15 Arbeitsgebiete Holzhauerei Holzbringung Bearbeitung Übrige Arbeiten Erläuterungen: Holzhauerei: sämtliche, die Fällung und Aufarbeitung betreffenden Fragen inklusive der hiefür eingesetzten Maschinen und Geräte; ohne Entrindung alle Arbeiten und Maschinen, die zur Bringung des Holzes zu den Lagerplätzen dienen Holzbringung: über die Aufrüstung und Entrindung hinausgehende Bearbeitungsschritte Bearbeitung: Übrige Arbeiten: Transport, Erschliessung, Verwertung, Kalkulation, Organisation usw. Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 38 Tab. 2. Prozentuale Anteile der nachgefragten Maschinen- und Gerätegruppen • inländische Anfragen, die ausschliesslich Maschinen- und Gerätegruppen betreffen Maschinen- und Gerätegruppen Rückefahrzeuge Seilwinden Seilkran Erntemaschinen Bearbeitungsmaschinen Übrige Alpen n Voralpen Jura Südseite Mittelland Total 32 28 12 5 58 135* % % % % % % 50 3 31 0 13 3 39 18 7 4 18 14 25 33 0 8 17 17 20 20 0 0 40 20 33 14 10 10 23 10 37 14 13 Beratung bezüglich Mobilseilkränen nach (10 bzw. 7%). Deutlich höher war das entsprechende Interesse in der Alpenregion (32%). Der hohe Anteil der Holzbearbeitung lässt sich durch das rege Interesse nach Fräs, Spalt- und Hackmaschinen erklären. Interessanterweise betrafen auch zwei Anfragen aus dem Berggebiet Informationen zu mobilen Sägewerken. Eine feinere Unterteilung der Maschinenund Gerätegruppen bringt kaum zusätzliche Erkenntnisse. 7.3.5 Untersuchungsaufgaben der Beratungen Beim überwiegenden Teil der Beratungsfälle handelte es sich um relativ einfache Anfragen (Auskünfte). Meist wollten sich die Beratungsnehmer einen Überblick über Hersteller und Vertreiber forstlicher Maschinen und Geräte verschaffen, oder sie suchten Informationen zu einem bestimmten Problemkreis, z.B. Bodenverdich- 6 19 11 tung durch Rückefahrzeuge. Gross war auch der Bedarf an Kalkulationsgrundlagen und Maschinenkostenberechnungen. Die vertieft bearbeiteten Fälle (n = 28) lassen sich nach den Untersuchungsaufgaben wie folgt gliedern: Investitionsplanung 61% Betriebsanalyse 14% Verfahrensvergleich 14% Sonstiges 11% Es zeigt sich somit, dass die Investitionsplanung bei der Beratung im Vordergrund stand, was übrigens zu einem grossen Teil auch für die Auskünfte galt. Deutlich seltener wurden Betriebsanalysen und Verfahrensvergleiche durchgeführt. Zwei umfangreiche Informationen und Dokumentationen sowie eine Sicherheitsplanung wurden unter Sonstiges eingereiht. 7 .3.6 Beratungskategorien Die einzelnen Beratungskategorien sind eingangs beschrieben worden. Aus Abbildung 1 lassen sich die Anteile der fünf Regionen an den einzelnen Beratungskategorien herauslesen. Die Beratungskategorie Auskünfte deutet darauf hin, dass der Bedarf an forsttechnischer Beratung in den Mittellandbetrieben etwa gleich gross war wie in den Bergregionen. Die relative Zunahme der vertieft bearbeiteten Beratungen im Berggebiet erklärt sich einerseits aus der Zielsetzung des Beratungsprojekts und andererseits aus der vielfach grösseren Komplexität der forsttechnischen Probleme in den Bergwaldungen. Anteil Beratungsfälle in den Regionen in % 100 80 1 60 40 20 0 GutStellungachten nahmen Beratungskategorien -Alpen f::::::::::=:i Mittelland Besprechungen Auskünfte Total Anfragen 7 .4 Überprüfung des «Beratungserfolgs» 7.4.1 Vorgehensweise 111111 Voralpen f:::=:=:=::::::I Tessin D Jura Abb. 1. Regionale Anteile der Beratertätigkeit, unterteilt in Beratungskategorien. Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 Da die Beratungsnehmer nur in wenigen Fällen über die weitere Entwicklung im Beratungsfall orientierten, waren kaum Unterlagen zur Überprüfung des Beratungserfolgs verfügbar. Um aber trotzdem eine Beurteilung der geleisteten Arbeit vornehmen zu können, ent- 39 schloss man sich, einer Anzahl von Beratungsnehmern einen Fragebogen zuzustellen. Dieser gliederte sich in drei Teile: 1. Gesamturteil über die Beratung II. Beurteilung im Detail III. Umsetzung der Empfehlungen Die ersten zwölf Fragen zielten auf eine Gesamtund Detailbeurteilung ab. Die Fragen betrafen vorab die persönliche Betreuung sowie die Qualität, die Verständlichkeit, den Umfang und die Benützerfreundlichkeit des Beratungsberichts. In den vier Fragen des dritten Teils sollte der Beratungsnehmer angeben, inwieweit er Empfehlungen des Beratungsberichts gefolgt war bzw. für welche der möglichen Alternativen er sich entschieden hatte und welche Resultate damit erreicht wurden. Ergänzend musste die Beratungsarbeit in Franken bewertet werden. 7.4.2 Bewertung und Umsetzung durch den Beratungsnehmer Die Auswertung der Befragung lässt den Schluss zu, dass die Beratungsnehmer mit der Art der Beratung bezüglich Betreuung, Dauer, Umfang, Verständlichkeit und Brauchbarkeit sehr zufrieden waren. Die Antworten auf die Fragen nach der Umsetzung der Empfehlungen sind schwierig zu interpretieren, da sie teils sehr allgemein, teils sehr unvollständig beantwortet wurden. Dennoch kann festgestellt werden, dass in etwa der Hälfte der Fälle, in denen eindeutige Empfehlungen abgegeben worden waren, diese auch befolgt wurden. Standen mehrere Lösungen zur Diskussion, wählten die Beratungsnehmer meist die grössere und teurere. Der Erfolg der Investition ist vermutlich aber in kaum einem Fall verfolgt worden, und die Beantwortung der Frage nach den erwarteten Verbesserungen basiert wahrscheinlich eher auf Gefühlen als auf Zahlen. Für die drei Beratungskategorien erachteten die Beratungsnehmer folgende durchschnittliche Beratungshonorare für angemessen: Besprechungen: Fr. 3000.Stellungnahmen: Fr. 3000.Gutachten: Fr. 3450.Die umfangreicheren Gutachten erhielten somit im Durchschnitt nur eine um 15% höhere Bewertung als die Stellungnahmen und Besprechungen. In den meisten Betrieben, die beraten wurden, waren erhebliche Rationalisierungspotentiale erkennbar. Vergleicht man nun diese Möglichkeiten mit der geldmässigen Bewertung der Beratungen, so stellt man verblüffende Diskrepanzen fest. Dies legt die Vermutung nahe, dass in manchen Betrieben nicht nur die Rationalisierungsmöglichkeiten, sondern auch der Aufwand für eine seriöse Investitionsplanung massiv unterschätzt werden. 7 .5 Die vertieft bearbeiteten Beratungsfälle (nur abgeschlossene) Besprechungen: 1. Evaluation eines Mobilseilkrans für das Stadtforstamt Zürich 2. Pflichtenheft eines Rückefahrzeugs für die Staatsförsterei Tössstock und Rüti/ZH 3. Unterlagen für eine Investitionsplanung zur Beschaffung eines Vollernters 4. überbreiten für forstliche Fahrzeuge 5. Kurzbeurteilung des Forstbetriebes der Ortsbürgergemeinde Villmergen 6. Unterlagen für eine Entscheidungsfindung in der Frage der Ersatzbeschaffung für den Unimog des Forstbetriebs der Gemeinde Endingen 7. Unterlagen für eine Entscheidungsfindung in der Frage der Ersatzbeschaffung für den Forsttransporter der Gemeinde Herisau 8. Unterlagen zum Thema ccVorliefereinrichtungen„ Stellungnahmen: 1. Informationsbeschaffung zur Frage der Holzhofund Sägewerkstechnologie für die Stadtforstverwaltung Lausanne im Jahr 1988 2. Stellungnahme zu geeigneten Fahrzeugvarianten für den Einsatz im Forstbetrieb der Gemeinde Glarus 3. Stellungnahme zur Frage der elektronischen Rundholzvermessung auf mobilen Entrindungsanlagen 4. Rückemaschineneinsatz im Forstbetrieb der Gemeinde Egliswil 5. Entscheidungsgrundlagen zur Beschaffung eines Fahrzeuges für den Forstbetrieb der Gemeinde lgis/ GR 6. Stellungnahme zum Prozessoreinsatz im Gemeindeforstamt Kölliken 7. Stellungnahme zur Ersatzbeschaffung eines Rückefahrzeuges im Forstbetrieb des Gemeindeverbandes der 8 Holzgemeinden Obergurnigel/BE 8. Stellungnahme zum zukünftigen Maschineneinsatz im Forstbetrieb der Waldkorporation RomanshornUttwil/TG 9. Stellungnahme zur Beschaffung eines Rückefahrzeuges im Forstrevier der Burgergemeinden Oberhofen und Hilterfingen/BE Gutachten: 1 . Investitions- und Kostenberechnung für die Beschaffung eines mobilen Holzbringungssystems 2. Entscheidungsgrundlagen zur Beschaffung eines Forsttransporters für das Forstrevier Uetliberg/Stadtforstamt Zürich 3. Entscheidungsgrundlagen für die Arbeits- und Investitionsplanung im Forstrevier Belchen; Gemeinden Siglisdorf, Wislikofen, Fisibach, Rümikon 4. Entscheidungsgrundlagen zur Ersatzbeschaffung von Rückefahrzeugen für die Teilsame Lungem-Dorf/OW Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 40 5. Gutachten für die Oberall mein-Korporation Schwyz über die Anschaffung eines mittleren Mobilseilkrans 6. Gutachten zum Einsatz eines mittleren Mobilseilkranes im Forstkreis Hinterrhein/GA 7. Betriebswirtschaftliche Untersuchung des Forstbetriebes der Gemeinde Glarus 8. Gutachten zur Wahl der Holzernteverfahren im Laubschwachholz im Forstkreis 1 Frick/AG Beratung stellt nach unserer Ansicht eine sehr sinnvolle Art der Förderung der Waldwirtschaft dar. Die Gruppe Forsttechnik arbeitet gegenwärtig an einer umfassenden Darstellung der Erfahrungen aus dem Beratungsprojekt. Die Arbeit soll als WSL-Bericht publiziert werden. 7.7 Mitarbeiter 7.6 Schlussbemerkung Das Konzept unserer Beratungsarbeit hat sich bewährt. Die forsttechnische und betriebswirtschaftliche Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 Forsttechnische und betriebswirtschaftliche Berater: Dr. Oliver Thees (Projektleiter), Dr. Theodor Hegetschweiler, Kaspar Oswald und Christian Widauer 41 8 Integrale Erschliessungsplanung Richard Hirt; Edouard Bur/et; Viktor Kuonen, Projektleiter (gest. 1990) 8.1 Problemstellung Die Strassenerschliessung bildet vor allem in den Gebirgslagen die unerlässliche Infrastruktur für einen ökologischen Waldbau, für die Bereitstellung des Rohstoffes Holz und für die Pflege der Sozialfunktionen des Waldes. Die Forstwirtschaft, insbesondere auch die Walderschliessung, steht in neuerer Zeit in einem stark gewandelten politischen, ökologischen und ökonomischen Umfeld. Neben den forst- und landwirtschaftlichen Interessen sind zu den technischen Grundlagen in vermehrtem Mass das Planungs- und Umweltschutzrecht in den integralen Ansatz der Erschliessungsplanung einzubeziehen. Der noch recht hohe Erschliessungsbedarf im Voralpen- und Alpengebiet (3000-5000 km) zwingt dazu, die begrenzten finanziellen Ressourcen der öffentlichen Hand und der Waldbesitzer mit möglichst hohem Wirkungsgrad einzusetzen. Dazu sind vertiefte KostenNutzen-Untersuchungen notwendig. Neben dem Ausbau der noch fehlenden Erschliessung belastet der Unterhalt des bestehenden Wald- und Güterstrassennetzes die Grundeigentümer in erheblichem Ausmass (30-50 Mio. Fr. pro Jahr). MitderOptimierung des Ausbaustandards der Strassen und einer zweckmässigen Unterhalts- und Erneuerungsstrategie sollten diese wiederkehrenden Kosten minimiert werden. 8.2 Ziel des Projektes Das Projekt wurde als Impuls- und Umsetzungsprogramm konzipiert. Die Zielsetzung bestand in der Darstellung und Vermittlung des aktuellen Standes des Wissens mit den entsprechenden Grundlagen und deren Anwendung an typischen Fallstudien im Rahmen von Fortbildungskursen. Die Ausführungen und Darstellungen sollten in praxistauglicher und schriftlicher Form den Teilnehmern der Kurse und einem weiteren lnteressentenkreis zugänglich gemacht werden. 8.3 Aktivitäten Die Umsetzung erfolgte in zwei 2tägigen Fortbildungskursen mit Vorträgen, Fallstudien und Exkursionen. Der Kurs «Integrale Erschliessungsplanung landund forstwirtschaftlich genutzter Gebiete in den Alpen und Voralpen» fand am 12. und 13. September 1989 in Vitznau statt. Die Zahl der Kursteilnehmer betrug 120. Bedingt durch den unerwarteten Hinschied von Prof. Dr. V. Kuonen musste der Kurs «Entretien des Chemins ruraux et forestiers» um ein Jahr verschoben werden. Er fand am 6. und 7. Juni 1991 in Delemont statt. Adressaten dieses Kurses waren die Forst- und Kulturingenieure der französischen und italienischen Schweiz. Die Teilnehmerzahl betrug 110. Dank der partiellen Weiterführung des Sanasilvaprogramms im Jahre 1992 konnte ein analoger Kurs für die Ingenieure der deutschen Schweiz am 25. und 26. Juni 1992 in Einsiedeln durchgeführt werden. Der Kurs war für 150 Teilnehmer ausgelegt. 8.4 Ergebnisse und Bedeutung für die Praxis Die vertiefte Umsetzung von Forschungsarbeiten und Ergebnissen auf dem Gebiet der Planung, Projektierung, Ausführung und des Unterhalts von Erschliessungsanlagen entspricht einem wesentlichen Bedürfnis der Praxis. Die hohen Teilnehmerzahlen sowie die weiterführenden Diskussionen bestätigen, dass eine hohe Bereitschaft der Praktiker vorhanden ist, sich mit dem neusten Stand des Wissens vertraut zu machen. Eine Voraussetzung für eine nachhaltige Wirkung ist eine attraktive und praxisgerechte Darstellung des Kursstoffes in Form von Handbüchern, die von den Teilnehmern und weiteren Interessenten auch später konsultiert werden können. 8.5 Publikationen Integrale Erschliessungsplanung land- und forstwirtschaftlich genutzter Gebiete im Voralpen- und Alpenraum. Unterlagen Weiterbildungskurs, ZürichNitznau 1989, Eigenverlag Forstl. Ingenieurwesen ETHZ, 203 S. mit folgenden Beiträgen: KuoNEN, V.: Integrale Erschliessungsplanung KREBS, H.: Anforderungen der Land- und Alpwirtschaft an die Erschliessung Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 42 BACHER, A.: Anforderungen der verschiedenen Holzernteverfahren an die Erschliessung WE1ss, H.: Gedanken zum Spannungsfeld Wald - Natur Wissenschaft und Technik (insbesondere forstliches Projektwesen und Meliorationswesen) - Gesellschaft und Politik Z1MMERMANN, W.: Rechtliche Aspekte der Erschliessungsplanung KUONEN, V.: Integrales Erschliessungsprojekt «Vitznauer Berg» H1RT, R.: Methoden zur Beurteilung und Bewertung von integralen Erschliessungen MUFF, E.: Grundlagen und Kriterien zur politischen Entscheidungsfindung BuRLET, E.: Technische Grundlagen der integralen Erschliessungsplanung: Geologie und Geotechnik W1NKLER, M.: Technische Grundlagen der integralen Erschliessungsplanung: Baustoffbeschaffung in den Voralpen und Alpen TooN1N1, F.: Integrale Erschliessungsplanung Gambarogno HoFSTETTER, H.: Die Berggemeinde Romeos. Der Beitrag des Kreisforstamtes an der Erschliessung der Berggemeinde Romeos NAF, B.: Strassenerschliessungen in der Gemeinde Romeos Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 Entretien des chemins ruraux et forestiers. Comptes rendus du cours de formation continue, Zurich/Delemont 1991, Eigenverlag Forstl. Ingenieurwesen ETHZ , 130 S. mit folgenden Beiträgen: a a SAUTIER, J.L.: Problemes actuels relatifs la construction, l'amenagement et a l'entretien des chemins ruraux et forestiers RocHES, D.: Problematique de l'entretien des chemins forestiers dans le canton du Jura S1MoN1N, P.: Problematique jurassienne, point de vue agricole H1RT, R.: Structure verticale et entretien des chemins forestiers et ruraux HIRT, R.: Entretien des chemins forestiers et ruraux: systematique, planification, organisation BuRLET, E.: Methodes d'evaluation de l'etat des chemins forestiers et ruraux HIRT, R.: Structure et entretien des chemins graveles BuRLET, E.: Exemples d'evaluation de l'etat de chemins forestlers et ruraux Die Kursunterlagen wurden als Handbücher im Eigenverlag produziert; sie sind bis auf weiteres bei der Professur für forstliches Ingenieurwesen erhältlich. 43 9 Integrale Planung und Kontrolle im Forstbetrieb Peter Bachmann, Andreas Bernasconi (Projektleiter) 9.1 Problemstellung - Die Rahmenbedingungen für die forstliche Planung und Kontrolle verändern sich laufend. Hervorzuheben sind: - Druck auf den Wald infolge zunehmender Interessenansprüche Belastung des Waldes durch Umwelteinflüsse Ungenügende Rentabiltät der Forstbetriebe und damit fehlende Motivation zur Waldbewirtschaftung und -pflege Vermehrte Unterstützung der Waldwirtschaft mit öffentlichen Mitteln - Vermehrte Überschneidungen zwischen Raumplanung und forstlicher Planung - Bedeutung des neuen Waldgesetzes für die forstliche Planung Die forstliche Planung und Kontrolle muss diesen neuen rechtlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Randbedingungen Rechnung tragen. Dazu kann ein forstliches Informationssystem dienen. - 9.2 Ziel des Projektes Hauptziel des Projektes ist der Aufbau eines Informationssystems für die integrale Planung und Kontrolle im Forstbetrieb. Ergebnisse aus Wissenschaft und Praxis, welche für die forstliche Planung und Kontrolle von Bedeutung sind, sollen zusammengetragen, aufeinander abgestimmt und für den forstlichen Benutzer präsentiert werden. 9.3 Methoden/Projektablauf/Aktivitäten Das Gesamtprojekt wurde in Themenbereiche aufgegliedert, welche zu einem wesentlichen Teil von spezialisierten Büros bearbeitet wurden: - Stand der Forsteinrichtung in den Kantonen (Umfrage bei den kantonalen Forsteinrichtungsspezialisten) - Forstliche Planung und Holzproduktionsfunktion (Pilotprojekt im Kanton LU) - Datenbank mit Inventurdaten (Untersuchung an einem Fallbeispiel im Kanton ZH) - Forstliche Planung und Störgrössen (Untersuchungen an Fallbeispielen in den Kantonen BE und BL) Informationsflussmodell Forstbetrieb (Untersuchung an einem Fallbeispiel im Kanton ZH) Überbetriebliches Informationsflussmodell (Pilotprojekt im Kanton Tl) Regionale Waldplanung (Pilotprojekt im Kanton BE) Zielsetzung und Kontrolle im Forstbetrieb (Pilotprojekt im Kanton SZ) Projektwesen und forstliche Planung (Untersuchung auf Stufe Bund und an Fallbeispielen im Kanton GR) Waldfunktionenplanung (Untersuchung an Fallbeispielen aus der ganzen Schweiz) EDV-Einsatz im Forstbetrieb (Detailstudie) Synthese der bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse (Synthesebericht) Das Projekt konnte Ende 1989 in Angriff genommen werden. Neben der Bearbeitung der Teilthemen waren folgende Aktivitäten von Bedeutung: - Schaffung einer projektbegleitenden Arbeitsgruppe - Schaffung eines lnformationsorganes «Infoblatt» und Versand an am Projekt beteiligte oder interessierte Stellen - laufende Kontakte mit verschiedenen Institutionen und Arbeitsgruppen (z.B. SAFE-Arbeitsgruppe «Waldfunktionen») 9.4 Ergebnisse Die wichtigsten Projektergebnisse sind: - Ergebnisse der Pilotprojekte, Fall- und Detailstudien - Aufbau einer Dokumentationsstelle «Planung und Kontrolle» - Synthesebericht «Integrale Planung und Kontrolle im Forstbetrieb» 9.5 Bedeutung für die Praxis Die Hauptbedeutung besteht darin, Erfahrungen, Beispiele, Checklisten und Verfahrensabläufe zu Planungsund Kontrollfragen zusammenzutragen und für die Praxis greifbar zu machen. Hervorzuheben sind beispielsweise: Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 44 - - Erfahrungen bezüglich der Anwendung und Durchführung von Waldfunktionenplanungen sowie der Koordination von forstlicher Planung und Raumplanung Ratschläge für die Koordination von Projektwesen und forstlicher Planung Grundlage und Ideenbank für künftige kantonale Forsteinrichtungskonzepte und -instruktionen 9.6 Publikationen (1984-1991) Die angegebenen Publikationen können bei der Professur für Forsteinrichtung und Waldwachstum (D-WAHO, ETH Zürich) bezogen werden. BARANDUN, P., 1991: Projektwesen und forstliche Planung. BERNASCONI, A., 1990: Integrale forstliche Planung. Aktuelle Probleme und Aussichten. Schriftliche Dokumentation zu einem Vortragsseminar in Trento, Italien. Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 BERNASCONI, A.; BACHMANN, P., 1990: Stand und Entwicklung der Forsteinrichtung in den Kantonen. Schweiz. Z. Forstwes. 141, 12:973-987. BERNAScoN1, A.; FüGLISTER, R.; lsEu, R.; MoRIER, A., 1991: Waldfunktionenplanung. Schweiz. Z. Forstwes. 142, 3: 202-209. BERNASCONI, A., 1991: Bausteine für ein Konzept «Integrale Planung und Kontrolle». Eine Sammlung von Ideen und Fragmenten. BERNASCONI, A.; ZAHND, CH., 1991: Waldfunktionenplanung Scheidwald. Erfahrungsbericht zum Pilotprojekt. BERNASCONI, A.; RUTISHAUSER, U., 1992: Synthesebericht cclntegrale Planung und Kontrolle im Forstbetrieb». BERNASCONI, A., 1992: Erfahrungsbericht «Regionale Waldplanung Obersimmental/Saanenland». GRUNDER, K.; SrREBEL, B., 1991: forstliche Planung und Holzproduktionsfunktion untersucht anhand des Forstkreises 4, Kanton Luzern, Willisau. Ein Pilotprojekt. HASSPACHER, Beate; lsEu, R., 1991: Störgrössen und forstliche Planung. PFISTER, F.; DüRRSTEIN, H.; lsELI, R.; WEILLER, P., 1992: Leitfaden zur Waldfunktionenplanung. 45 1O Waldbauliche Entscheidungshilfen Teil A: PC-unterstützte waldbauliche Planung Erich Good, Tom Pistor 10.1 Problemstellung Die Sorge um die Stabilität und Vitalität unserer Wälder hat vor vier Jahren zur Ausarbeitung des SanasilvaTeilprojektes Nr. 10 «Waldbauliche Entscheidungshilfen» geführt. Diese waldbaulichen Entscheidungshilfen sollen der Forstpraxis behilflich sein, die an sie gestellten Anforderungen besser bewältigen zu können. Modeme EDV-Mittel werden heute bereits vor allem in Forsteinrichtung und Betriebsabrechnung erfolgreich eingesetzt. Mit der Entwicklung eines praxistauglichen Forstprogrammes soll nun eine bessere Umsetzung der waldbaulichen Planung erreicht werden. 10.2 Ziel des Projektes Im Rahmen des Projektes soll die Methode einer rollenden waldbaulichen Planung entwickelt werden, die auf dem Forstcomputer anwendbar ist. Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis, welche für die waldbauliche Planung von Bedeutung sind, sollen zusammengetragen und so für den Praktiker besser verfügbar werden. Konkretes Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines PC-Programmpaketes zur kurzfristigen Aktualisierung der waldbaulichen Entscheidungsgrundlagen auf der Ebene des Forstbetriebes (sogenannte Computer-unterstützte waldbauliche Planung) sowie zur Verwaltung der waldbaulichen Informationen. Wichtige Forderungen an dieses System sind Realitätsnähe, Praxisbezogenheit und Praxistauglichkeit. 10.3 Methoden, Projektverlauf und Aktivitäten Das Projekt «PC-unterstützte waldbauliche Planung» wurde ab Mai 1988 von dipl. Forsting. E. Good zu 50% betreut. Ab Juni 1991 wurde Diplomforstwirt T. Pistor zu 100% für das Projekt angestellt. Für die Abwicklung der rollenden waldbaulichen Planung mittels EDV wurde ein spezielles Forstprogramm zur Bearbeitung wichtiger Daten der waldbaulichen Planung für das Pilotprojekt des Lehrwaldes der ETH Zürich entwickelt (Wirtschaftsplanrevision 1990). Zudem wurden Provenienz- und Durchforstungsversu- ehe alter WSL-Versuchsflächen ausgewertet, um baumartenspezifische Wachstumsmodelle für Jungwaldbestände zu berechnen. Diese wurden in das Forstprogrammpaket integriert. 10.4 Ergebnisse Das Forstprogramm ist ein umfangreiches Informationssystem mit schnellem Zugriff auf alle waldbaulich wichtigen Daten. Mit ihm lassen sich alle relevanten Daten eines Forstbetriebes für die waldbauliche Planung in einem relationalen Datenbankverwaltungssystem speichern, ausgeben und auswerten. Die Daten der Bestandesbeschreibung, der Massnahmenplanung und der Vollzugskontrolle werden in den einzelnen Bestockungseinheiten des jeweiligen Revieres nach einem einheitlichen Muster erhoben, auf dem Computer erfasst und gegebenenfalls aktualisiert. Bei gewissenhafter Nachführung der erfassten Daten ist mit dem Programm zahlenmässig ein schneller Überblick über das ganze Revier möglich. Damit wird die Planung von durchzuführenden Arbeiten hinsichtlich Zeitpunkt, Aufwand und Kosten sowie die Auswertung der bereits durchgeführten Arbeiten wesentlich vereinfacht. Verknüpft man die Revier-Datenbanken mit einem geographischen Informationssystem, welches die digitalisierte Revierkarte einschliesslich der Bestandesgrenzen enthält, kann man sich auch leicht einen optischen Überblick über das Revier verschaffen. Damit das Programm Eingang in die Praxis findet, wurde es benutzerfreundlich ausgestattet und ein ausführliches Manual dazu geschrieben. Das Manual soll den Anwender bei seiner Arbeit mit dem Programm unterstützen. Das Programmpaket ist zurzeit in einer Probeversion an der ETH vorhanden. Die Anwendung im Forstbetrieb des Lehrwaldes der ETH dient als Programmtest. Betreut wird das Programmpaket von E. Good und T. Pistor. Es ist geplant, das Programmpaket zu Versuchszwecken an einige Interessenten ausserhalb der ETH abzugeben. 10.5 Bedeutung für die Praxis Ein Programmpaket für den Forstcomputer zur Verwaltung und Aktualisierung der Waldbauinformationen (BeBer. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 46 schreibung der Bestockungseinheiten, Eingriffsplanung und -kontrolle) wurde für die Praxis entwickelt. Der Praktiker verfügt nun über logistische Planungsgrundlagen, welche eine Übersicht über den Wald, die Entscheidungsfindung sowie die Kontrolle der Massnahmen erlauben {waldbauliche Planung mit EDV). Es fehlt noch die Erfahrung bei der Umsetzung, welche nun aber am Fallbeispiel der Forstverwaltung der ETH auf der Ebene «Förster» eingeleitet wurde. 10.6 Kurzbeschrieb des Programmes Progammbeschrieb EDV-Programmkatalog SAFE (in Vorbereitung): Programmname: Waldbauliches Informationssystem Autoren: E. Good, T. Pistor Kurzbeschrieb: Anwenderprogramm für die Verwaltung und Abfrage von waldbaulich wichtigen Daten im Forstbetrieb: 1. Erfassung der Bestockungsbeschreibung, Eingriffsplanung und Vollzugskontrolle Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 2. laufende Nachführung der Daten 3. Standardauswertungsmöglichkeiten für die Jahresplanung 4. Variable Abfragemöglichkeiten Eingabe: Bestockungsdaten Planungsdaten Vollzugsdaten Ausgabe: Datenausgabe auf Bildschirm, Textfile oder Drucker Anforderungen: IBM-PS/2, AT oder 100% kompatibel 640K RAM und Festplatte erforderlich DOS 3.1 oder höher Farbbildschirm von Vorteil Datenerfassung: am Bildschirm über Tastatur Benutzerfreundlichkeit: hoch Benutzerhandbuch: vorhanden Zielgruppe: Förster Bisherige Anwender: Professur für Waldbau ETHZ Version: 1. 8. 91 Verschiedenes: Erweiterungen im Konzept vorgesehen 47 11 Waldbauliche Entscheidungshilfen Teil B: Dynamik der Schadenentwicklung in schwer geschädigten Fichtenbeständen PeterBrang 11.1 Problemstellung Als zu Beginn der achtziger Jahre das sogenannte «Waldsterben» auch die Schweiz erreichte, tauchte die Befürchtung auf, dass sich Teile unseres Waldes bald grossflächig auflösen würden. In der Praxis herrschte eine grosse Unsicherheit, wie der Schadenverlauf in zusammenbrechenden Beständen zu beurteilen ist und wie der Schaden mit waldbaulichen Mitteln begrenzt werden kann. Im Sanasilva-Teilprojekt 10 B sollten daher Entscheidungshilfen für das waldbauliche Vorgehen in zusammenbrechenden Waldbeständen erarbeitet werden. Glücklicherweise haben sich unsere Wälder bis jetzt nicht grossflächig aufgelöst. Dennoch haben Entscheidungshilfen für das vorgehen in solchen Wäldern auch aus heutiger Sicht ihre Berechtigung: Auch in Zukunft können plötzlich neue Belastungen für den Gesundheitszustand unserer Wälder auftreten, die wir heute noch nicht ahnen. 11.2 Ziel des Projektes Das Ziel des Projektes liegt darin, praxisgerechte Grundlagen zur Beurteilung von Waldschadensymptomen an schwer geschädigten Fichten zu erarbeiten. Im Vordergrund steht die Beurteilung der Schadenentwicklung, der Reaktions- und der Regenerationsfähigkeit kranker Fichten. Die Fichte wurde als Untersuchungsbaumart gewählt, weil sie in der Schweiz die wichtigste Wirtschaftsbaumart ist und zudem stark von den neuartigen Waldschäden betroffen wurde (Abb. 1). 11.3 Methoden Abb. 1. Absterbende Fichten im Bannwald von Altdorf. Es wurden detaillierte, wiederholte Beobachtungen an über 300 schwer geschädigten Fichten im Mittelland, in den Alpen und im Schwarzwald durchgeführt. Neben der Ansprache des bekannten Vitalitätsmerkmals «Nadelverlust» wurden verschiedene vom Boden aus mit einem Fernglas erkennbare Merkmale des Einzelbaumes und von einzelnen Ästen getestet. So wurden der Dürreisig-Anteil, die Stärke der Ersatztriebbildung (Abb. 2) und die Blühintensität mit Hilfe von Norm-Bildern geschätzt. Die beobachteten Fichten weisen Nadelverluste von durchschnittlich um die 50% auf, wobei der Grund der Schädigung nicht klar erkennbar ist. Ihr Alter liegt zwischen 60 und maximal 140 Jahren im Mittelland bzw. 200 Jahren im Gebirge. Die Untersuchungsorte sind Buchs/AG, Amden/ SG, Pfäfers/SG, Lantsch/GR, Lohn/GR, Ottenhöfen/ Nordschwarzwald und Sasbachwalden/Nordschwarzwald. Die Flächen im Gebirge liegen in der obermontanen bis subalpinen Stufe. Der Zustand der Bäume und z.T. auch einzelner Äste im Sommer 1989 ist fotografisch dokumentiert. Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 48 Abb. 2. Ausgeprägte Ersatztriebbildung an einem Fichtenast. Auf der Astoberseite sind zahlreiche ca. 3-6jährige Ersatztriebe zu erkennen. Im weiteren wurden andernorts an insgesamt 160 Bäumen (88 Fichten, 42 Buchen, 17 Eschen und 13 Lärchen, in Klosters, Sedrun, Bern, Zug und Zürich) Fotoserien von Kronenteilen und Einzelästen angelegt, die jährlich wiederholt werden. Einzelne Fotoserien reichen bis ins Jahr 1982 zurück, die meisten beginnen 1988. Reisen in die Tschechoslowakei und in den deutschen Teil des Erzgebirges dienten dazu, von den Erfahrungen der einheimischen Forscher und Praktiker zu profitieren. 11.4 Projektverlauf und Aktivitäten Die Auswahl der Schadenflächen war schwierig. Häufig waren die besichtigten Bestände nicht ccgenügend» geschädigt, oder die Schädigung liess sich auf bekannte Schadenursachen zurückführen wie Käferbefall oder plötzliche Freistellung. Die erste Ansprache der Beobachtungsbäume erfolgte im Frühjahr 1989, dann wurde bis zum Herbst 1991 jede Fläche im Frühjahr bei der Blüte, im Sommer und im Herbst angesprochen. In einem Kurs ccBaumbeobachtung für Forstpraktiker» (Zürich, 5. April 1990) wurden die Erfahrungen mit Fotoserien interessierten Praktikern weitergegeben. . 11.5 Ergebnisse aus unbekannter Ursache aus, so dass ihr Tod auf das Konto «Waldsterben» gehen könnte. Die meisten Bäume veränderten sich äusserlich sehr wenig; insgesamt ist von 1989 bis 1991 nur eine leichte Zunahme des durchschnittlichen Nadelverlustes festzustellen, wie Abbildung 3 zeigt. Dabei verhalten sich die Bäume, die 1989 am schlechtesten aussahen, nicht anders als die gesündesten von 1989. Die Witterung im Untersuchungszeitraum von 1989 bis 1991 war gesamthaft etwas zu warm. Es trat aber keine aussergewöhnliche Trockenzeit in der Vegetationsperiode auf, mit der sich eine Zunahme der Nadelverluste erklären Hesse. Auch Fichten mit Nadelverlusten über 50% zeigen ein erstaunliches Ausharrevermögen. Durchschnittlicher Nadelverlust [%] • 60 50 Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 .--,...;- N=30 ,...- r- 40 N=40 ....- ,........rl r-1 30 20 10 o...._........................__....................__._.............. .............................................. ~ 11.5.1 Ergebnisse der eigenen Untersuchungen Ausfälle und Nadelverlustentwicklung In den fünf Flächen in der Schweiz fielen von 1989 bis 1991 nur 14 Fichten aus, die meisten im Jahr 1990 durch den Februarsturm «Vivian». Nur 3 Bäume fielen N=103 Buchs Am den Pfäfers Lohn Lantsch Abbildung 3: Entwicklung des durchschnittlichen Nadelverlustes schwer kranker Fichten von 1989 Oeweils linke Säule) über 1990 (mittlere Säule) bis 1991 (rechte Säule) an 5 Untersuchungsstandorten in der Schweiz. N Anzahl Beobachtungsbäume. = 49 Der Standort muss bei der Interpretation von Nadelverlusten einbezogen werden: Auf trockenen Standorten sind höhere Nadelverluste normal. Unterschiede innerhalb der Krone Eine Fichte bildet in bezug auf die Nadelverluste eine Einheit und reagiert meist als Ganzes. Zwischen verschiedenen Bäumen zeigen sich grössere Unterschiede im Nadelverlust als zwischen den Kronenteilen eines einzelnen Baumes. Allerdings weist der Gipfel generell etwas höhere Nadelverluste auf als der Rest der Krone. In den Flächen im Gebirge ist diese Tendenz nur schwach, während sie in Buchs/AG ganz deutlich ist. Dürreisig Der Anteil von Dürreisig an der gesamten Zweiglänge liegt auf den schweizerischen Probeflächen zwischen durchschnittlich 28 und 54%. Der hohe Wert von 54% Dürreisig wird im inneralpinen Trockengebiet von Lantsch/ GR erreicht und ist somit als weitgehend standortsbedingt anzusehen. Ersatztriebbildung Bäume, die in den letzten Jahren intensiv Ersatztriebe gebildet haben, weisen tendenziell kleinere Nadelverluste auf und haben sich in der Periode von 1989 bis 1991 eher verbessert als Bäume mit sehr schwacher Ersatztriebbildung. Es gibt (im Ausland) aber auch Fichten, die kurz vor ihrem Tod, bei von vorne absterbenden Ästen, noch einmal intensiv (kurzlebige) Ersatztriebe bilden. Die Fotoserien (Abb. 4) bestätigen das Bild der Ansprachen: In den allermeisten Fällen treten nur minime Veränderungen auf, z.B. indem einzelne Zweige dürr werden. 11.5.2 Erfahrungen aus den S02-belasteten Immissionsgebieten Einige Erkenntnisse aus den S02-belasteten Immissionsgebieten in der Tschechoslowakei und im deutschen Teil des Erzgebirges sind auch für schweizerische Verhältnisse von Bedeutung. Je exponierter ein Baum oder ein Bestand steht, desto gefährdeter ist er. Ein Beispiel hierzu: Während auf dem Kamm des Adlergebirges und des Riesengebirges (CSFR) kaum noch lebende Bäume zu finden sind, stehen 200 Höhenmeter tiefer zumindest dem Aussehen nach noch annähernd gesunde Bestände. Die Exponiertheit kann aber nicht nur durch die Geländeform bedingt sein, sondern auch durch Bestandesränder. Letztere sind, vor allem bei plötzlicher Freistellung, sehr problematisch. 1985 Abb. 4. Dürrwerden des Gipfels einer Fichte in Zürich von 1985 bis 1990, Aufnahmen jeweils im Sommer. Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 50 Die praktische Folgerung daraus: Das Stehenlassen toter Bäume ist in absterbenden Beständen in Erwägung zu ziehen. Stehende tote Bäume bremsen den Fortschritt des Schadens an exponierten Bestandesrändern in erheblichem Masse. Selbstverständlich sind dabei die Käfergefahr und Wertverluste am Holz mitzubeurteilen. Allerdings wird vielenorts die Erfahrung gemacht, dass stark geschädigte Bäume für die Borkenkäfer nicht mehr «attraktiv» sind. Der Verlauf des Schadens lässt sich, auch bei hohen Schadstoffkonzentrationen, durch eine weitere waldbauliche Massnahme stark beeinflussen: Bäume können lange gesund bleiben, wenn frühzeitig durch starke bis extrem starke Durchforstungen lange Kronen herangebildet werden {allseitige Freistellung}, wie eindrückliche Beispiele in der Tschechoslowakei zeigen. Der Schutz des Altbestandes für die Folgegeneration soll so lange als möglich erhalten bleiben. 11.6 Bedeutung für die Praxis Die Ergebnisse des Projektes werden dann aktuell, wenn sich der Gesundheitszustand des Waldes akut verschlechtern sollte. Im heutigen Stadium sind folgende Punkte von Bedeutung: - Die Entwicklung schwer geschädigter Fichten lässt sich heute nicht zuverlässig voraussehen. Sie sollte auf jeden Fall nicht zu pessimistisch eingeschätzt werden. Auch Fichten mit hohen Nadelverlusten überleben in der Regel noch viele Jahre und brauchen nicht sofort geschlagen zu werden. Besonders vorsichtig müssen Fichten auf Trockenstandorten beurteilt werden. Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 - Starke Ersatztriebbildung ist bei der Fichte eher als positives Zeichen zu werten. Die Fichte erträgt die plötzliche Freistellung am Bestandesrand schlecht, insbesondere an süd- oder windexponierten Rändern. Wenn solche Fronten durch Sturmschäden entstehen, ist ihre Erweiterung durch weitere Sturmschäden und eine abnehmende Vitalität kaum aufzuhalten. Daher werden in exponierten Lagen bei der Bestandesbegründung Laubholzstreifen empfohlen. 11.7 Ausblick Von Anfang an war klar, dass die Projektdauer zur Bearbeitung der Fragestellung zu kurz ist. Die beobachteten Veränderungen der Vitalität waren von 1989 bis 1991 gering, und es sind noch kaum Beobachtungsbäume gestorben. Daher werden diese extensiver weiterbeobachtet. Die Fotoserien werden weitergeführt. 11.8 Mitarbeiter Beat Kunz, ETH Zürich 11.9 Publikationen WASSER, B.; BRANG, P., 1990: Anleitung zur Baumbeobachtung für Forstpraktiker. Bern, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft; Eidgenössische Forstdirektion. 32 S. 51 12 Dokumentation und Fortbildung Beat Kunz 12.1 Problemstellung Mit dem in den vergangenen Jahrzehnten erfolgten Wandel im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld der Forstwirtschaft haben sich auch die Anforderungen an die Forstorgane in der Praxis verändert. Anschwellende Verwaltungsaufgaben beanspruchen mehr und mehr Zeit, während namentlich die Öffentlichkeitsarbeit, aber auch die praktische waldbauliche Arbeit unter veränderten Umweltbedingungen ein sehr hohes Ausbildungsniveau erfordern. Um einen solch hohen Ausbildungsstand bei der knappen zur Verfügung stehenden Zeit zu gewährleisten, ist ein gezieltes Fortbildungsangebot und gleichzeitig eine rasche und einfache Möglichkeit des Zugriffs auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse unabdingbar. der neuen Umweltsituation angepasst werden müssten. In der Periode 1988-1991 wurde das Projekt als Sanasilva-Teilprogramm 11 «Dokumentation und Fortbildung„ weitergeführt. Die Betreuung lag von November 1988 bis Dezember 1990 bei Dr. R. Marvie, und wurde ab Februar 1991 von dipl. Forsting. B. Kunz übernommen. In dieser Zeit wurde die Dokumentationsstelle von einer Handkartei auf ein eigens erstelltes, menügesteuertes Literaturverwaltungsprogramm umgestellt. Mit dem Verlust der Präsenz des «Waldsterbens„ in den Massenmedien ist auch bei den wissenschaftlichen Publikationen eine Tendenz zur Erweiterung des Blickwinkels auf allgemeinere Forst- und Bodenschutzfragen unter Einbezug der Immissionsproblematik zu verzeichnen. So wurde der von B. Wasser erstellte Schlagwortkatalog durch R. Marvie und B. Kunz überarbeitet und den aktuellen Bedürfnissen angepasst. 12.2 Ziele des Projektes Ziel des Projektes ist es, den Forstpraktikern einen möglichst einfachen und gezielten Zugriff auf aktuellste Informationen zum Themenkreis «neuartige Waldschäden„ zu ermöglichen. Dazu wird eine auf dem neuesten Stand gehaltene Dokumentationsstelle unterhalten, in der im europäischen und nordamerikanischen Raum erscheinende Publikationen gesammelt und über EDV verwaltet werden. Zusätzlich werden Fortbildungskurse für die Praxis organisiert und koordiniert. 12.3 Projektverlauf 1984 wurde an der Professur für Waldbau der ETH das Sanasilva-Teilprogramm Nr. 9 «Aus- und Weiterbildung der Praxis in waldbaulicher und betrieblicher Hinsicht» lanciert. Die so geschaffene Stelle wurde durch dipl. Forsting. B. Wasser belegt, der neben der Organisation verschiedener Fortbildungskurse die heutige Dokumentationsstelle, damals noch ohne EDV-Unterstützung, konzipiert hat. Das damalige Umfeld des Projektes war geprägt durch eine allgemeine Verunsicherung und einen weitgehenden Wissensnotstand bezüglich des Wesens der neu erkannten Waldschäden. Im Mittelpunkt des Interesses stand daher, ob und wieweit die bis anhin praktizierten Waldbautechniken 12.4 Aktivitäten und Ergebnisse 12.4.1 Kurswesen In der Periode 1988-1991 wurden die folgenden Kurse und Tagungen durchgeführt: - Gebirgswaldpflege-Tagung vom 5.-7. 9. 1988 in Rabius GR - Gebirgswaldpflegekurs vom 7.-9. 9. 1988 in Rabius GR - Buchen-Tagung vom 21.-23. 9. 1988 in Rüttenen SO - Plenterwaldkurs vom 27.-29. 9.1989 im Höhrohnen ZG - Mitarbeit bei der Gebirgswaldpflege-Tagung vom 4.-6. 9. 1989 in Moleson FR - Gebirgswaldpflegekurs vom 6.-8. 9. 1989 in Moleson FR - Konzeptionelle Arbeiten ccFortbildung„ für SanasilvaLeitbild 92 - Plenterwaldkurs vom 30.5.-1.6.1990 im Höhrohnen ZG - Mitarbeit bei der Gebirgswaldpflege-Tagung vom 2.-5. 9. 1990 in Ramosch GR - Gebirgswaldpflegekurs vom 5.-7. 9. 1990 in Ramosch GR - Plenterwaldkurs vom 26.-28.9.1990 in GrandeJoux NE - Gebirgswaldpflege-Tagung vom 2.-4. 9. 1991 in Elm GL - Gebirgswaldpflegekurs vom 4.-6. 9. 1991 in Elm GL Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 52 12.4.2 Dokumentation 12.7 Publikationen (1984-1991) Gegenwärtig (August 1992) umfasst die Dokumentationsstelle einen Bestand von 4233 Titeln, die alle über PC abrufbar sind. Der Schlagwortkatalog wurde anfangs 1991 nach Vorschlägen von R. Marvie überarbeitet und angepasst. Im Jahre 1991 konnten insgesamt 417 neue Titel am PC aufgenommen werden, zusätzlich wurden 1O Bücher bzw. Zeitschriften für die Dokumentationsstelle angeschafft. Da die Dokumentationsstelle in der gegenwärtigen Form nicht weitergeführt wird, erfolgt der Abschluss der Titelaufnahmen mit dem 31. 12. 1991. Bis zum Projektende werden sämtliche von 1985-1991 gesammelten Publikationen ins Literaturverwaltungsprogramm aufgenommen und sind somit über Titel, Autor oder anhand der zugeordneten Schlagworte greifbar. Als Standort der Dokumentation ist weiterhin die Professur für Waldbau der ETH Zürich vorgesehen. ETH Zürich (Hrsg.), 1986: Erhaltung des Erbgutes unserer Waldbäume. Tagungsbericht Sanasilva-Teilprogramm 9, 10./11. 12. 1985. Institut für Wald- und Holzforschung, Fachbereich Waldbau, ETH Zürich. 83 S. (vergriffen). ETH Zürich (Hrsg.), 1987: Der Krankheitsverlauf bei Fichte, Weisstanne und Buche. Tagungsbericht mit Referaten, Sanasilva-Teilprogramm 9, 4./5. 9. 1986, Zürich, Institut für Wald- und Holzforschung, Fachbereich Waldbau, ETH Zürich. 109 S. ETH Zürich (Hrsg.), 1987: Dokumentation der 3. Arbeitstagung der Gruppe Gebirgswaldpflege in Ritzingen VS, 1.3. 9. 1986. Institut für Wald- und Holzforschung, Fachbereich Waldbau, ETH Zürich. 53 S. ETH Zürich (Hrsg.), 1988: Dokumentation der 4. Arbeitstagung der Gruppe Gebirgswaldpflege in Ambri Tl, 7.-9. 9. 1987. Institut für Wald- und Holzforschung, Fachbereich Waldbau, ETH Zürich. 61 S. ETH Zürich (Hrsg.), 1989: Dokumentation der 2. Arbeitstagung der Gruppe Gebirgswaldpflege im Kt. Obwalden, 4.-6. 9. 1985. lnstitutfürWald- und Holzforschung, Fachbereich Waldbau, ETH Zürich. 61 S. ETH Zürich (Hrsg.), 1989: Zusammenstellung der Bibliotheken und Dokumentationsstellen im Bereich der Forst- und Holzwirtschaft in der Schweiz. Ergebnis der Tagung vom 20.10.1988, aus dem Sanasilva-Teilprogramm Nr. 11. lnstut für Wald- und Holzforschung, Fachbereich Waldbau, ETH Zürich. 1 S. ETH Zürich (Hrsg.), 1989: Dokumentation der 5. Arbeitstagung der Gruppe Gebirgswaldpflege in Rabius GR, 5.-7. 9. 1988. Institut für Wald- und Holzforschung, Fachbereich Waldbau, ETH Zürich. 83 S. ETH Zürich (Hrsg.), 1989: Buchen-Tagung. Tagungsbericht mit Referaten und Gruppenarbeiten, Sanasilva-Teilprogramm Nr. 11, 21.-23. 9.1988 in Rüttenen SO. Institut für Wald- und Holzforschung, Fachbereich Waldbau, ETH Zürich. 133. S. Wl>SSER, B., 1988: Sind die langkronigen und die herrschenden Fichten und Weisstannen besonders stark vom Waldsterben betroffen? Ein Literaturvergleich mit anschliessender Interpretation aus waldbaulicher Sicht. Mitt. Dokum. stelle Waldsterben-Waldbau Nr. 5, aus dem SanasilvaTeilprogramm Nr. 9. Institut für Wald- und Holzforschung, Fachbereich Waldbau, ETH Zürich. 17 S. Wl>SSER, B., 1989: Aus- und Weiterbildung in der Praxis in waldbaulicher und betriebswirtschaftlicher Hinsicht. Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 313: 40 S. 12.5 Bedeutung für die Praxis Die Forstpraktiker zeigen ein lebhaftes Interesse an Fortbildungsveranstaltungen. Dieser gegenseitige Erfahrungsaustausch der Forstleute verschiedener Landesteile verbessert den Kontakt und die Umsetzung von Lehre und Forschung in die Praxis. Die Dokumentationsstelle bildet ein ausgezeichnetes Arbeitsinstrument für überlastete Forstbeamte, die einen schnellen und gezielten Zugriff auf Informationen zum Themenkreis Umweltbelastung, Forstschutz und Waldökosystem benötigen. Mit dem bereits erwähnten Verlust der Präsenz des Themas «Waldsterben» in der öffentlichen Diskussion ist allerdings auch ein markanter Rückgang externer Anfragen zu verzeichnen, so dass die Dokumentation heute weniger der Praxis als vorwiegend zu Ausbildungs- und Forschungszwecken dient. 12.6 Mitarbeiter Bernhard Schärmeli, ETH Zürich Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 53 13 Ausscheidung von forstlichen Genreservaten Patrick Bonfils 13.1 Problemstellung 13.3 Methoden Unsere Wälder sind heute einem beträchtlichen Umweltstress ausgesetzt. Seit den fünfziger Jahren haben sich die Schadstoffemissionen vervielfacht und allen Bemühungen zum Trotz werden gewisse Schadstoffe wie NOx und HC auch in Zukunft kaum reduziert werden können (REBER 1988). Der C02-Gehalt der Atmosphäre steigt seit dem Beginn der Industrialisierung ständig an und wird uns, gemäss den Aussagen von Experten, in nicht allzu ferner Zukunft (50-100 Jahre) eine Erhöhung der globalen Mitteltemperatur um 1,54,5 Grad Celsius bescheren (BossEL 1990). Kurzum: unsere Umwelt verändert sich. Dass solche Veränderungen nicht ohne Einfluss auf unsere Vegetation bleiben, darf angenommen werden. Gerade langlebige, standortsgebundene Organismen wie unsere Waldbäume sind in einer solchen Situation auf ihre Fähigkeit angewiesen, sich an verschiedenste Umweltsituationen anpassen zu können. Je grösser dabei die genetische Diversität einer Population ist, umso grösser ist auch ihre Fähigkeit, sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen. Sehr homogene, genetisch gesprochen arme Populationen, werden sich in einer in Raum und Zeit stark heterogenen Umwelt kaum halten können. Deshalb ist es von grössterWichtigkeit, unsere genetisch wertvollen Waldbaumpopulationen zu erkennen und zu erhalten. In einem Genreservat soll einer Baumpopulation optimale Bedingungen für die Erhaltung des eigenen Genpotentials gegeben werden. Dies soll dadurch erreicht werden, dass keine fremden Provenienzen eingeführt werden und strikte mit natürlicher Verjüngung gearbeitet wird. Mit dem Waldeigentümer wird eine entsprechende Vereinbarung getroffen. Vor allem die Auswahl der möglichen Genreservate stellt das Projekt vor einige Probleme. Nach gewissen einfachen Auswahlkriterien wie Bestandesgrösse, Lage im Gelände (Fremdpolleneinflug!), standortsgerechte Baumart, etc. ist zwar eine grobe Ausscheidung möglich; das wichtigste Kriterium aber, die Autochthonie, ist sehr schwer abzuschätzen. Durch geschichtliche Recherchen können interessante Hinweise gewonnen werden. Um aber in bezug auf die genetische Diversität einer Population eine gesicherte Aussage machen zu können, ist der Einsatz von lsoenzymanalysen notwendig. Leider waren die Möglichkeiten, mit solchen Methoden zu arbeiten, bisher kaum vorhanden. Es wäre daher von grossem Vorteil, über die nötige Infrastruktur (Labor) verfügen zu können, denn die sorgfältige Ausscheidung von geeigneten Reservatsflächen ist entscheidend für die Güte eines zukünftigen Genreservatsnetzes. 13.4 Projektverlauf 13.2 Ziel des Projektes Das Ziel des Projektes ist die Erhaltung von genetisch wertvollen Waldbaumpopulationen oder, wie dies im Projekttitel zum Ausdruck gebracht wird, die Ausscheidung von forstlichen Genreservaten. Gesucht werden in erster Linie autochthone Populationen, die seit vielen Baumgenerationen an ihren Standort angepasst sind und nicht oder kaum mit auswärtigen Provenienzen in Kontakt gekommen sind. Man erwartet, dass diese autochthonen Populationen ein besonderes Erbmaterial aufweisen und betrachtet sie deshalb als wertvoll und erhaltenswert. Ziel ist ein Netz von Genreservaten, welches alle einheimischen Baumarten berücksichtigt und die ganze Schweiz abdeckt. Das Projekt wurde zu Beginn von Herrn Dr. R. Marvie bearbeitet. Dieser übernahm aber Ende 1988 die Betreuung des Sanasilva-Teilprojektes Nr. 11, so dass das Projekt Genreservate vorübergehend verwaiste. Ende 1989 hat der jetzige Sachbearbeiter diese Aufgabe übernommen. In einer ersten Phase (1988 bis Mitte 1990) wurde vor allem auf konzeptioneller Ebene gearbeitet und die Realisierung eines Pilotprojektes (Genreservat Galm, Kanton Freiburg) an die Hand genommen. Nachdem Ende Mai 1990 die Kantonsoberförsterkonferenz (KOK) über den Stand des Projektes informiert worden war, zeitigte eine im September durchgeführte gesamtschweizerische Umfrage bei den Kreisforstämtern eine Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 54 Anzahl potentiell geeigneter Reservatsflächen. Zufolge erfreulichen Rückhaltes in der Praxis befindet sich das Projekt heute am Anfang einer «Realisierungsphase». Das Pilotprojekt Galm wurde soweit konkretisiert, dass Verhandlungen mit dem Kanton Freiburg über den Abschluss einer Vereinbarung aufgenommen werden können. Dank intensiver Zusammenarbeit mit der Gruppe Forstgenetik an der WSL wurden zahlreiche potentielle Genreservate in ein Projekt zur Untersuchung der genetischen Variation der Fichte übernommen. Die Resultate dieser Untersuchung sollen wesentliche Hinweise auf die Anzahl nötiger Genreservate für diese Baumart liefern. 13.5 Aktivitäten In konzeptionellen Arbeiten 1 wurden grundlegende Gedanken zur Erhaltung der Erbsubstanz unserer Baumarten sowie die konkrete Einrichtung und Gestaltung von Genreservaten behandelt. Diese Konzepte wurden interessierten Kreisen vorgestellt (Kantone/Forstkreise). Neben der eigenen Suche nach geeigneten Flächen zur Realisierung des Reservatskonzeptes wurde auch auf die Zusammenarbeit und Koordination mit bestehenden oder geplanten Waldreservaten Wert gelegt2 • Kontakte zu Universitäten und Forschungsanstalten des benachbarten Auslands3 bestätigen die in den schweizerischen Konzepten eingeschlagenen Wege und eröffnen zukünftig Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit. Nachdem die Arbeiten am Pilotprojekt Galm (FR) für die Einrichtung eines einzelnen Genreservates bereits weit fortgeschritten sind, wird sich die Projektleitung in nächster Zukunft darauf konzentrieren, ein «Pilot-Reservatsnetz» für eine Baumart (Fichte) zu realisieren. Dabei wird es vor allem um die Ermittlung der optimalen Anzahl und Verteilung von Genreservatsflächen gehen. Vorbereitende Arbeiten für die Realisierung weiterer Genreservate bei anderen Baumarten werden ebenfalls weitergeführt. 13.6 Ergebnisse Als wichtigstes Ergebnis aus der bisherigen Arbeit resultiert die Erkenntnis, dass die Erhaltung der genetischen Vielfalt unserer Baumpopulationen ( -> wirkliches Ziel des Projektes!) eine Daueraufgabe ist, die nicht mit einem befristeten Projekt bewältigt werden kann. Durch die personellen Probleme, mit denen das Projekt zu kämpfen hatte und der begrenzten Arbeitskapazität des einzigen Sachbearbeiters, konnten die geplanten Arbeiten nicht im erhofften Umfang realisiert werden, um so mehr, als man den Aufwand für die Umsetzung der formulierten Ziele wohl eindeutig unterschätzt hatte. Dank der bisher geleisteten Aufbauarbeit wird es der Projektleitung aber in Zukunft möglich sein, die konkrete Realisierung von Genreservaten an die Hand zu nehmen. Voraussetzung dafür ist jedoch eine adäquate finanzielle und vor allem personelle Dotierung des Projektes. 13.7 Bedeutung für Praxis und Forschung Die Erhaltung der Stabilität und Vitalität unsererWälder ist vor allem im Gebirge (aber auch andernorts) von existentieller Bedeutung und muss daher Priorität geniessen. Die Erhaltung der genetischen Vielfalt von Populationen ist in diesem Zusammenhang von grösster Bedeutung. Die Ausscheidung von Genreservaten für unsere einheimischen Baumarten ist ein erster Schritt in diese Richtung. Unser Wissen um genökologische Zusammenhänge ist zur Zeit noch bescheiden. Genreservate sollen die Möglichkeit bieten, solchen Fragen nachzugehen und sowohl Forscher als auch Praktiker zur Zusammenarbeit auf diesem Gebiete anzuregen. 13.8 Literatur BosseL, H., 1990: Umweltwissen. Berlin, Springer-Verlag.169 S. ReeeR, U., 1988: Von Menschen verursachte Schadstoffemissionen in der Schweiz 1950-2010. Bern, BUS-Bulletin 1/1988, s. 22-26. 1 1987: Ein schweizerisches Konzept für die Erhaltung der Erbsubstanz unserer Baumarten durch Schaffung von Genreservaten. Arbeitsgruppe •Genreservate• OKOK 1990: Forstliche Genreservate: Ziele und Einrichtungsgrundsätze. Arbeitsgruppe ccGenreservate" OKOK 2 - Waldreservate ETH: J.-F. Matter - Koordinationsstelle für Dauerbeobachtungsflächen und Waldreservate WSL: Dr. N. Kuhn 3 - INRA, Station de Recherche Forestiere de Bordeaux-Cestas (F), Dr. M. Arbez - Institut für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung, Göttingen (D), Prof. Dr. H.H. Hattemer Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 55 Anhang: Sanasilva-Tagungen Düngung - eine Perspektive für den Schweizer Wald? Tagung vom 10. Juni 1988 Problemanalyse aus der Sicht eines «Forstpraktikers» - «Wo drückt in der Forstpraxis der Schuh?» Dr. F. Borer, Kreisforstamt VIII, Solothurn Das Ökosystem Wald aus der Sicht der Bodenkunde - passive und aktive Beeinflussung durch den Menschen - Konsequenzen, Probleme Prof. Dr. G. Glatzel, Universität für Bodenkultur, Wien Bodenchemische Prozesse, die bei der passiven und aktiven Beeinflussung des Waldbodens ablaufen - Begriffserklärung, Definitionen Dr. P. Blaser, WSL Wie präsentiert sich das Problem der Waldernährung in der Schweiz aufgrund laufender Untersuchungen heute? - Ergebnisse der Untersuchungen und Versuche in der Nordwestschweiz sowie im Raum Davos - Vergleich mit dem Ausland PD Dr. W. Flückiger, Institut für angewandte Pflanzenbiologie, Schönenbuch Die Düngung und Kalkung, eine Massnahme zur vorübergehenden Verhinderung von Waldschäden in Baden-Württemberg - Entscheidungsgrundlagen für Massnahmen - Art und Erfolg der Massnahmen - Zukunftsperspektive Prof. Dr. F. Evers, Forstl. Versuchs- und Forschungsanstalt, Baden-Württemberg (BRD) Welche Grundlagen stehen dem Forstdienst heute bereits zur Verfügung, um die natürlichen Standortsbedingungen zu erfassen? - Ansprache und Interpretationsmöglichkeiten des Humushorizontes (Keim- und Anwuchsphase) P. Lüscher, WSL Welche Rahmenbedingung setzt das schweizerische Forstgesetz und die Stoffverordnung der aktiven Beeinflussung des Ökosystem Wald? P. Mühlemann, Programmkoordination Sanasilva, BFL Plenumsdiskussion: Konsequenzen für das zukünftige Handeln der Forstpraxis und der Forstwissenschaften in der Schweiz Prof. Dr. H. Flühler, Fachbereich Bodenphysik, ETHZ Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 56 Differenzierte Zwangsnutzungserhebungen Probleme und Erfahrungen Tagung vom 26. Oktober 1988 Warum sind differenzierte Zwangsnutzungserhebungen notwendig? W. Giss, Kantonsoberförster, Kt. Zug Zwangsnutzungserhebungen in Graubünden - differenzierte Erfassung, Ergebnisse Dr. R. Zuber, Forstinspektorat, Kanton Graubünden Zwangsnutzungserfassung im Kanton Zürich Dr. Esther Kissling, Kantonsforstamt Kt. Zürich Direkte betriebswirtschaftliche Verluste als Folge von Zwangsnutzungen Ph. A. Steinmann, Ing. forestier EPF-SIA Erhebungen auf Bundesebene im Bereich der Zwangsnutzungen Dr. M. Zanetti, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft Die SAFE hat eine Anleitung zur Erhebung von Zwangsnutzungen erarbeitet. Einige Erläuterungen dazu. Ch. Gilgen, Forstamt des Kantons Basel-Landschaft Wie werden Zwangsnutzungen, insbesondere im benachbarten Ausland, in Baden-Württemberg, erfasst? Was sagen die Statistiken? P. Schlör, FVA Baden-Württemberg Kritische Analyse des Kenntnisstandes in Sachen Ursachen-Forschung Waldschäden aus verschiedener Sicht (Schwergewicht Pflanzenphysiologie) Tagung vom 5. April 1989 Zur Diagnose der neuartigen Waldschäden (Waldsterben) in der Schweiz Dr. J. Sucher, WSL Erkenntnisgewinn seit 1983 in der Schweiz aus Experimenten und gesammelten Erfahrungen in Wald und Labor PD Dr. W. Flückiger, Institut für angewandte Pflanzenbiologie, Schönenbuch Erkenntnisgewinn zu den Waldschäden in der BRD seit 1983 (unter besonderer Berücksichtigung histologischer Untersuchungen) Dr. S. Fink, Institut für Biologie 1, Universität Tübingen Informationsgewinne aus den Daten des österreichischen Bioindikatorennetzes Dr. K. Stefan, Forstliche Bundesversuchsanstalt, Wien Vierzehn wissenschaftsphilosophische Thesen zum Problem der «Neuartigen Waldschäden» (Prof. Dr. G.Wolters, Philosophische Fakultät, Fachgruppe Philosophie, Universität Konstanz) Waldwachstum und Waldschäden Tagung vom 14. Juni 1989 Wo drückt die Forstpraxis der Schuh im Problembereich Waldwachstum und Waldschäden? Dr. H. Eichenberger, Kreisforstamt IV, Winterthur Erkenntnisgewinn in bezug auf das Waldwachstum in der BRD am Beispiel von Untersuchungen in Baden-Württemberg PD Dr. G. Kenk, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt, Freiburg i.Br. Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 57 Durchmesserzuwachs 1985-1988 und Nadel-/Blattverlust 1988 Dr. P. Brassel, WSL Ergebnisse zum Baumwachstum auf Grund von Jahrringanalysen an Bohrkernen aus der Sanasilva-Waldschadeninventur 1984) Dr. 0. U. Bräker, WSL Jahrringanalytische Untersuchungen im Sihlwald R. Müller, Forstingenieurbüro, Knonau Etudes regionales sur l'accroissement de l'arbre et du peuplement Ph. Hartmann, ing. forestier independant, PampignyND; 0. Schneider, Chaire d'amenagement des forets, EPF Zurich Waldbau in gefährdeten Gebirgswäldern - Waldschadenkartierung Die Entwicklung der Waldschadenproblematik in den Medien Tagung vom 7. Dezember 1989 Waldbau in gefährdeten Gebirgswäldern, verschiedene Aspekte der Waldgefährdung, mögliche waldbauliche Massnahmen Dr. E. Ott, Institut für Wald- und Holzforschung, ETHZ Geographisches Informationssystem als Werkzeug der Raumplanung und des Umweltschutzes - Möglichkeiten und Erfahrungen Autoren: H.-G. Bächtold, Daniela Hake und B. Rihm, ORL-lnstitut, ETHZ Infrarot-Luftbildauswertungen - Erfahrungen aus der Sicht des Kantons Graubünden Dr. R. Zuber, Kantonales Forstinspektorat, Chur Die Entwicklung der Waldschadenproblematik in den Medien während der letzten fünf Jahre P. Baumgartner, Redaktor, Tages-Anzeiger Das Waldsterben aus politischer Sicht Die Sturmschäden vom Februar 1990 und deren Bewältigung Tagung vom 15. Juni 1990 Zur politischen Karriere des Themas Waldsterben Dr. W. Zimmermann, Institut für Wald- und Holzforschung, Professur Forstpolitik und Forstökonomie, ETHZ Bemerkungen zum Problem Waldsterben Gemeinsame Diskussion des Problems mit Nationalrat Dr. K. Basler Auswirkungen der Februar-Stürme auf den Wald im Kanton Glarus und deren Bewältigung F. Marti, Forstingenieur, Kantonsforstamt Glarus Die Sturmschäden vom Februar 1990 Massnahmen und Erfahrungen mit dem Waldschaden-Handbuch Th. Grünenfelder, BUWAL, Eidg. Forstdirektion Die Wälder des Nationalparks Bayerischer Wald auf dem Weg vom Wirtschaftswald zum Urwald - Erfahrungen im Umgang mit Windwürfen und Borkenkäfern H. Kiener, Forstrat, Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald Zusammenfassung der wichtigsten Diskussionsbeiträge zum Referat von Forstrat H. Kiener A. Feldmann und Dr. P. Greminger, WSL Orientierung über den Stand der Vorbereitungsarbeiten für Empfehlungen zur Wiederinstandstellung sturmgeschädigter Flächen. Vorbereitungsarbeiten für ein Merkblatt Dr. W. Schönenberger, WSL Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 58 ccNeuartige Waldschäden„ Erfahrungen und Konsequenzen für den Waldbau Tagung vom 14. Juni 1991 Das ccWaldsterben» aus der Sicht einer engagierten Politikerin V. Grendelmeier, (Nationalrätin) Zustand und Entwicklung der Föhren auf dem Schaffhauser Randen - waldbauliche Konsequenzen 8. Tissi, Kantonsforstamt Schaffhausen Waldzustand und Entwicklung im Stadtforstamt Lenzburg - waldbauliche Konsequenzen N. Lätt, Stadtoberförster, Lenzburg Qualitätsveränderungen bei der Buche im Hinblick auf neuartige Waldschäden M. Walter und H.P. Sucher, ETHZ, Professur Holzwissenschaften, ETH-Zentrum, 8092Zürich Beobachtungen über eine Stammbasiserkrankung bei der Buche Sabine Braun, W. Flückiger und Catherine Zinkernagel, Institut für Angewandte Pflanzenbiologie, Schönenbuch Untersuchungen zum Zusammenhang von Durchforstung und neuartige Waldschäden Dr. W. Keller, WSL, Birmensdorf Est-ce-que la prescription de directives sylvicoles particulieres relatives au comportement en forets la sante detaillante s'avere aujourd'hui encore justifiee? J.-Ph. Schütz, Chaire de sylviculture de l'ETHZ a Umwelteinflüsse auf den Wald. EDV-gestützte Simulationstechnik eine Hilfe für Prognosen; praxisrelevante Erkenntnisse aus dem Sanasilva-Programm Tagung vom 20. November 1991 Einführung in die Thematik Prof. Dr. P. Bachmann, ETH-Zentrum Modellierung der Entwicklung des Waldökosystemes unter Umwelteinflüssen N. Kräuchi, ETH-Zentrum, Zürich Der Einsatz von Simulationsmodellen und geographischen Informationssystemen in der Oekosystemforschung. Ein Hilfsmittel für die Praxis? Dr. F. Kienast, WSL Oekonomische Auswirkungen des Umwelteinflusses auf den Wald Dr. R. Lemm, WSL Les phenomenes de deperissement dans deux peuplements du plateau vaudois, situes entre Yverdon et Lausanne P. Volienweider, Uni Lausanne Erkenntnisse und Erfahrungen mit den neuartigen Waldschäden aus der Sicht des Forstamtleiters St. Blasien im Schwarzwald Dr. J. Kynast, Freiburg i.Br. (BRD) Praxisrelevante Erkenntnisse aus dem Sanasilva-Programm. Information zur Fortführung der Erhebungen im Schweizer Wald P. Mühlemann, Eidg. Forstdirektion Umweltbewusstsein und Wertewandel Dr. C. Jäger, ETHZ Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992 „ Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft Institut federal de recherches su r la foret, la neige et le paysage lstituto federale di ricerca per la foresta, la neve e il paesaggio Swiss Federal Institute for Forest, Snow and Landscape Research CH-8903 Birmensdorf Schweiz/ Suisse / Svizzera / Switzerland Verzeichnis der letzten Nummern der Schriftenreihe: Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen, Berichte. 317 OESTER, B.; RASCHLE, P.; GAuTscH1, H.; ScHERRER, H.U.; SCHWARZENBACH, F.H., 1990: Das Sanasilva-Teilprogramm Waldzustandserfassung mit Infrarot-Luftbildern. Schlussberichte Programm Sanasilva 1984-1987, Teilprogramm Nr. 3. 32 Seiten. 318 ScHERRER, H.U.; GAuTscH1, H.; HAUENSTEIN, P., 1990: Waldzustandserfassung mit Infrarot-Luftbildern. Schlussberichte Programm Sanasilva 1984-1987, Teilprogramm Nr. 3. 102 Seiten. 319 KuHN, N., 1990: Veränderungen von Waldstandorten. Ergebnisse, Erfahrungen und Konsequenzen mit einem Konzept für die Dauerbeobachtung von Waldbeständen. Schlussberichte Programm Sanasilva 1984-1987, Teilprogramm Nr. 6. 47 Seiten. 320 BEDA, G.; HOFFMANN, CH.; CHATELAIN, F., 1989: Aufforstungsaufwand und -erfolg mit Pflugbermengräben auf vernässten Standorten (Moräne und Flysch). 40 Seiten. 321 ScH1Ess, H., 1989: Schilfbestände als Habitatinseln von Vögeln. 48 Seiten. 322 DEMARMELS, J., 1990: Trockenstandorte als Habitatinseln für Schmetterlinge und Heuschrecken. 57 Seiten. 323 WuLLSCHLEGER, E. 1990: Forstliche Erlasse der Obrigkeit im ehemals vorderösterreichischen Fricktal. Ein Beitrag zur aargauischen Forstgeschichte. 509 Seiten. 324 THEE, P.; ZELLER, J.; HÄGEu, M., 1990: Wildbachverbau: Photogrammetrische Geländeauswertungen. 44 Seiten. 325 ScHöNENBERGER, W.; FREY, W.; LEUENBERGER, F., 1990: Ökologie und Technik der Aufforstung im Gebirge Anregungen für die Praxis. 60 Seiten. 326 KEMPF, A. (Red.) 1990: Register der Berichte, Nr. 1 bis Nr. 326, 1968-1990. Mit Anhang: Verzeichnis zu weiteren Reihen der Forschungsanstalt. 145 Seiten. Verzeichnis der Nummern der Schriftenreihe: Berichte der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. 327 BACHMANN, P., 1990: Produktionssteigerung im Wald durch vermehrte Berücksichtigung des Wertzuwachses. 73 Seiten. 328 K1ENAST, F.; FRANK, C.; LEU, R., 1991: Analyse raum-zeitlicher Daten mit einem Geographischen Informationssystem. 36 Seiten. 329 D1Ez, C.; BORGI, A., 1991: Wuchsleistung und Qualität von Douglasie (Pseudotsuga menziesii [Mirbel] Franco), Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata Donn) und Roteiche (Quercus rubra L.) in der Schweiz. 46 Seiten. 330 RöTHLISBERGER, G., 1991: Chronik der Unwetterschäden in der Schweiz. 122 Seiten. 331 LENZ, O.; NoGLER, P.; ScHÄR, E., 1991: L'elagage et la qualite des bois d'Epicea (Picea abies Karst.) et de Sapin blanc (Abies alba Mill.) de peuplements reguliers du Plateau suisse. 51 Seiten. 332 WüTHRICH, W., 1992: Die Feinerschliessung von Waldbeständen - Planung, Anlage und Benützung. 91 Seiten. 333 FREHNER, E.; FORST, E., 1992: Vom Samen bis zur Pflanze. Ein Erfahrungsbericht aus dem Forstgarten. 47 Seiten. ISBN 3-905620-17-0