Ali Enterprises: Mahnwache vor Kik

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Ali Enterprises: Mahnwache vor Kik
[Pressemitteilung]
Ali Enterprises: Mahnwache vor Kik-Filiale für Opfer der Brandkatastrophe
INKOTA fordert verbindliche Regeln für die Haftung von Unternehmen
[Berlin, 11. September 2014] – Anlässlich des zweiten Jahrestages des Brandes in der Textilfabrik Ali
Enterprises in Pakistan haben Aktivist/innen in Berlin, Amsterdam und Karachi der Opfer gedacht. Mit
einer Mahnwachen vor einer Kik-Filiale in Berlin, forderten INKOTA-Aktivist/innen den Textildiscounter
auf, endlich angemessene Entschädigungen für die Hinterbliebenen der Opfer zu zahlen. Bei dem Brand
am 11. September 2012 waren 254 Menschen verbrannt, 55 wurden verletzt. Der deutsche
Textildiscounter Kik, Hauptauftraggeber der Fabrik, zahlte zwar eine Soforthilfe. Seitdem weigert sich
das Unternehmen aber, für langfristige Entschädigung aufzukommen.
„Es ist beschämend, dass zwei Jahre nach der Brandkatastrophe die Opfer immer noch auf ihre
Entschädigungen warten“, sagt INKOTA-Referent Berndt Hinzmann. „Die Hinhaltetaktik von Kik setzt auf das
Vergessen in der Öffentlichkeit. Das Unternehmen will sich aus der Verantwortung schleichen und die
Hinterbliebenen mit ihrem Schicksal allein lassen. Doch das werden wir nicht zulassen.“
Bisher war es öffentlicher Druck, der Kik zu Teilzugeständnissen gezwungen hatte. So sagte Kik einen Monat
nach dem Brand Soforthilfe in Höhe von einer Million Dollar zu und hatte sich auch zu Verhandlungen über
langfristige Entschädigungen verpflichtet. Die Soforthilfe ist inzwischen ausgezahlt. Bis heute verschleppt Kik
aber die Verhandlungen über Entschädigungen und verzögert somit die finanzielle Kompensation der
Betroffenen.
„Fälle wie Ali Enterprises oder der Fabrikeinsturz von Rana Plaza machen deutlich, dass wir verbindliche Regel
für die Haftung von Unternehmen entlang der globalen Lieferkette brauchen“, so Hinzmann weiter. „Es kann
nicht der Freiwilligkeit und dem Gutdünken eines Unternehmens überlassen bleiben, ob Menschen eine
Entschädigung erhalten oder nicht“. Laut ILO-Konvention und der UN-Leitlinien für Wirtschaft und
Menschenrechte haben die Opfer ein Anrecht auf Entschädigung. Es sei also höchste Zeit, dass die Politik
Rahmenbedingungen schaffe, die ein Haftungsrecht innerhalb der globalen Lieferkette etablieren.
Weitere Informationen
Fotos von der Mahnwache in Berlin: www.inkota.de/jahrestag-ali-enterprises-2014
Hintergrundinformationen zum Brand in der Textilfabrik Ali Enterprises: www.inkota.de/ali-enterprises
Ansprechpartner
Berndt Hinzmann, INKOTA-netzwerk, Mobil: 0160-94 69 87 70, E-Mail: [email protected]
INKOTA-netzwerk e.V., Chrysanthemenstraße 1-3, D-10407 Berlin
Tel.: 030-420 820 2-0, Fax: 030-420 820 2-10, E-Mail: [email protected]
[www.inkota.de]