Erfahrungsbericht Liverpool Hope University, Englisch

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Erfahrungsbericht Liverpool Hope University, Englisch
Erfahrungsbericht Liverpool Hope University, Englisch (Wintersemester 2008/2009)
1. Vorbereitung
Es ist auf jeden Fall zu empfehlen rechtzeitig mit den Vorbereitungen für das Auslandssemester
anzufangen. Sobald man den Erasmus-Studienplatz sicher hat sollte man dies tun. Im Handbuch
für ERASMUS-Outgoings habe ich mir erstmal die Checkliste am Ende des Handbuchs
vorgenommen und alle Punkte abgearbeitet. So habe ich zum Beispiel bei der AOK eine
Auslandskrankenversicherung abgeschlossen die mich ca. 30 Euro im Monat gekostet hat
abgeschlossen. Zudem habe ich meine Unfallversicherung geprüft, ob diese auch im Ausland gilt.
Dies war der Fall und somit war ich gesundheitlich bestens abgesichert für das Semester in
Liverpool.
Da ich aus vielen anderen Erfahrungsberichten die Information hatte, dass die Deutsche Bank eine
Kooperation mit der englischen Barclays Bank hat, habe ich auch gleich ein Konto bei der
Deutschen Bank eröffnet. So konnte ich mein gespartes Geld in Euro auf das Konto einzahlen und
später während meines Auslandsaufenthalts an jedem Barclays Geldautomaten kostenlos mein
Geld
in
Pfund
abheben.
Das
war
sehr
praktisch,
da
in
Liverpool
immer
mehrere
Barclayszweigstellen und/oder -automaten in der Nähe waren. Sowohl im City Centre als auch in
Childwall (das Viertel in dem die Liverpool Hope University ist) war Barclays vertreten. Etwas
umständlich war es nur manchmal wenn einige andere Geldautomaten von anderen Banken näher
dran waren und man noch etwas weiter laufen musste um sein Geld auch ohne Gebühren zu
bekommen. Denn das Abheben an fremden Automaten kostet ca. 5 Euro und wenn man das öfter
macht kommt schon einiges an Gebühren zusammen.
Des Weiteren habe ich mir im Vorfeld meines Auslandssemesters erstmal eine Unterkunft für 5
Nächte gebucht, da ich mir auf das Anraten von vielen Leuten erst vor Ort eine feste Unterkunft für
die 3 Monate suchen wollte. Somit war ich für die ersten Nächte erstmal versorgt und konnte von
dort aus weiterschauen. Genaueres zu diesem Thema werde ich im Punkt Unterkunft berichten.
2. Anreise
Den Flug nach England habe ich natürlich auch im Voraus gebucht und zwar bei Ryanair. Man
kann direkt von Bremen nach Manchester fliegen und von dort aus ist man mit dem Zug oder dem
Bus (http://www.nationalexpress.com) in ca. 1 Stunde in Liverpool. Der Flug dauert offiziell 1 Std.
20 min. (ist aber erfahrungsgemäß meistens etwas schneller) und hat mich 45 Euro gekostet.
Allerdings hab ich den Anfängerfehler gemacht und alle Extras mitgebucht (Priority Boarding,
Versicherung usw.). Ich hätte den Flug also auch noch günstiger bekommen können. Am
Manchester Airport angekommen habe ich mich dann für den Bus nach Liverpool entschieden, da
es günstiger als der Zug war und die Fahrt auch nur 50min. dauert. Das Ticket hierfür habe ich
direkt vor Ort an der Coach Station für 6,30 Pfund gekauft. In Liverpool kommt man dann an der
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Station „Norton Street“ an und befindet sich direkt im City Centre. Von da aus fragt man sich am
besten zur „Queen Square Bus Station“ durch und informiert sich über den richtigen Bus zur
Unterkunft. Ich habe von dort die 79 nach Childwall genommen, da ich in unmittelbarer Nähe der
Hope University gewohnt habe.
3. Unterkunft
Wie bereits erwähnt habe ich für die ersten 5 Nächte schon vorab eine Unterkunft gebucht. Es
wäre auch möglich gewesen sich ein paar Monate vor der Abreise für ein Zimmer im
Studentenwohnheim zu entscheiden, aber dies habe ich bewusst nicht gemacht. Die meisten
Erfahrungsberichte haben nicht so viel Gutes davon erzählt. Da meine Freundin mich begleitet hat
und die erste Woche meines Auslandsaufenthalts mit mir zusammen in Liverpool verbracht hat,
habe ich nach einer Unterkunft für zwei Personen gesucht, die etwas über dem Standard einer
Jugendherberge lag. Da ich von der Liverpool Hope University einen Exchange Guide mit sehr
vielen nützlichen Infos und Adressen bekommen hatte, durchsuchte ich das Internet erstmal nach
den von der Uni empfohlenen Hostels und Hotels. Schließlich bin ich auf das Childwall Abbey
Hotel
gestoßen
und
habe
dort
für
uns
ein
Doppelzimmer
für
5
Nächte
gebucht
(http://www.marstonstaverns.co.uk/Home/hotels/hotel-liverpool/childwall-abbey-hotel). Pro Nacht
hat das Zimmer dort 60 Pfund inklusive Frühstück gekostet. Das war zwar nicht gerade ein
Schnäppchen aber genau das was wir gesucht hatten für die ersten Tage. Denn das Hotel war nur
10-15 Minuten zu Fuß von der Uni entfernt, das Personal sehr nett und hilfsbereit und das Zimmer
war mit allem ausgestattet was man braucht (inklusive kostenlosem WLAN-Zugang wenn man
einen Laptop dabei hat). Am Tag nach der Ankunft habe ich mich dann bei der Uni nach
Unterkunftsmöglichkeiten
erkundigt
und
auch
gleich
ein
paar
Tipps,
Adressen
und
Telefonnummern bekommen. Ich hätte mich auch auf die Warteliste für ein Zimmer in den Halls
(Studentenwohnheim) setzen lassen können, aber ich wollte von vornherein ja lieber in eine
private Wohnung. Zwar kann man sich auch Zeitungen kaufen und nach Mietangeboten suchen
oder im Internet nach Wohnungen in Liverpool gucken, aber es soll wohl das grundsätzliche
Problem geben, dass die meisten Vermieter nicht nur für 3 Monate vermieten wollen. Die
Vermieter, die mit der Uni zusammenarbeiten sind auf internationale Studenten vorbereitet und
manche sogar spezialisiert. Von daher gibt es nach meiner Erfahrung bei denen keine Probleme
mit der kurzen Mietzeit von nur 3 Monaten.
So bin ich also über die Uni an meinen Vermieter gelangt. Nach einem kurzen Telefonat und einer
Besichtigung der Wohnung am nächsten Tag einigten wir uns nach einer Nacht Bedenkzeit auf
einen Mietvertrag über 3 Monate. Die Wohnung war in unmittelbarer Nähe der Uni (5 min.
Fußweg) und einiger Lebensmittelgeschäfte und die monatliche Miete betrug 325 Pfund. Darin
waren alle Kosten wie zum Beispiel, Strom, Wasser, Gas und auch WLAN-Zugang inbegriffen.
Neben einer kompletten Küche hatten wir auch eine Waschmaschine und einen Fernseher.
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Zusammen mit mir zogen noch zwei spanische Studentinnen in die Wohnung, die ebenfalls am
ERASMUS-Programm teilnahmen. Somit hatte jeder ein Zimmer für sich und Küche, Bad und
Wohnzimmer wurden geteilt.
4. Akademisches Leben / Unileben
In der Woche bevor die Veranstaltungen begannen gab es zwei Informationstage für alle
internationalen Studenten an der Universität. Hier wurde wirklich alles angesprochen was im
kommenden Semester von Bedeutung war. Man hat nicht nur gelernt sich in der Bibliothek zurecht
zu finden oder erfahren wo es was zu Essen gibt, sondern man konnte auch hervorragend neue
Bekanntschaften
und
Freundschaften
knüpfen.
Auch
in
den
ersten
Wochen
nach
Veranstaltungsbeginn hat die Uni noch viele Events für die internationalen Studenten organisiert,
sodass man die anderen Studenten nicht aus den Augen verlieren konnte.
Ich belegte vier Veranstaltungen in den Bereichen „English Literature“ und „English Language“. In
allen Veranstaltungen waren sowohl internationale als auch englische Studenten. In zwei Kursen
war ich sogar der einzige internationale Student. Also wurden die ERASMUS-Studenten nicht aus
den regulären Kursen ausgeschlossen und in speziellen Kursen nur für Internationale
zusammengefasst. Genau so etwas hatte ich im Vorfeld befürchtet, da ich in einigen
Erfahrungsberichten von ERASMUS-Studenten Sachen in der Richtung gelesen hatte. In allen
Veranstaltungen waren die Prüfungen mehr oder weniger ähnlich. Pro Kurs musste man
mindestens einen Essay über mindestens zwei Bücher aus dem Kurs schreiben. Zudem hatte man
fast jede Woche ein neues Buch zu lesen und das in fast allen Kursen. An der Uni wurde natürlich
ausschließlich Englisch gesprochen und die Dozenten konnte man allesamt sehr gut verstehen.
Dies hängt allerdings logischerweise von den vorhandenen Englischkenntnissen ab.
Die Mensa an der Liverpool Hope University heißt „refectory“ und bietet eine ordentliche Auswahl
an verschiedenen Essen von Montag bis Freitag wenn man der englischen Küche gegenüber
aufgeschlossen ist (Kartoffeln in jeder Form gibt es immer, Salat, Vegetarisches und natürlich
Fisch und Fleisch). Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass der Ruf der englischen
Küche weitaus schlechter ist als das Essen in Wirklichkeit.
Die Bibliothek an der Hope ist nicht sehr groß aber man findet alles was man braucht als Student.
Es gibt dort zum Beispiel einen sehr großen PC-Pool, der zu fast jeder Zeit zugänglich ist.
Außerdem gibt es sowohl Gruppenlernräume als auch Einzellernräume. Die Bücherauswahl war
für meine Zwecke auch ausreichend. Allerdings kann man die Bücher im Gegensatz zur Bremer
Bibliothek immer erstmal nur für 2 Wochen ausleihen (manche auch nur eine Woche) und kann
dann aber verlängern wenn es nicht vorgemerkt ist. Zudem ist in den ersten Wochen nach
Veranstaltungsbeginn auch eine kleine Buchhandlung in der Bibliothek die speziell auf die
aktuellen Veranstaltungen mit den zugehörigen Büchern ausgerichtet ist.
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