herunterladen - Schott Musikpädagogik

Transcrição

herunterladen - Schott Musikpädagogik
56 WISSEN
Bollywood
1,2 Milliarden Einwohner, über 100 verschiedene Sprachen – und fast 1 000 Filme pro
Jahr: Indien ist in jeder Hinsicht ein Land der Superlative – auch in der Welt des Films. Angesichts
der kulturellen und sprachlichen Vielfalt existiert
eine Vielzahl regionaler Filmkulturen vom Tamilbis zum Bengali-Film. Das größte Genre ist jedoch der hindisprachige Film, der auch im Westen unter der Bezeichnung „Bollywood“ bekannt
geworden ist. Die Wortschöpfung „Bollywood“
(Hollywood + Bombay) bezeichnet zum einen
den Produktionsort: Die Filmstudios sind in
Mumbai (ehemals Bombay) angesiedelt – mit
13,9 Millionen (bzw. 21,3 Millionen in der Agglomeration) Einwohnern die größte Metropole des
Subkontinents. Der Ausdruck „Bollywood“ verweist aber auch auf ein zentrales Merkmal dieser
Filmtradition – Hybridität: die Vermischung zweier bzw. mehrerer Elemente zu neuen Stilformen.
5 6 7 8 9 10 11 12 13
Arbeitsblätter
▲
Bollywood (mit Quiz) – S. 58-59
▲ ▲ ▲ ▲ ▲ ▲
Der Bollywood-Film „Main Hoon Na“
Szenenprotokoll
Bollywood-Poster
Analyse weiterer Szenen
Liederskizze
Lösungsblatt: Bollywood – Quiz
Dateien – DVD
schott-musikpädagogik.de
▲
Beitrag als PDF-Datei
Klangwelten der indischen
Unterhaltungsindustrie
britta sweers
Traditionelle indische Elemente lassen sich etwa
in der ganzheitlichen Verbindung von Musik, Gesang und Tanz erkennen. Ein weiteres Merkmal
ist die zentrale dramatische Rolle des Tanzes und
die nicht-lineare Handlungsstruktur der Bollywood-Filme. Die Haupthandlung wird von vielen Subplots und Rückblenden unterbrochen –
und weist damit Ähnlichkeiten zu den großen
klassischen Epen auf. Doch zugleich werden diese Elemente mit westlichen Komponenten – etwa aus dem Hollywood-Musical – vermischt.
Darüber hinaus hat das indische Kino einen eigenen Sound entwickelt, da Bild / Film und Ton separat voneinander produziert werden.
relle Hybridität herangeführt werden – das gerade im Zeitalter der modernen Globalisierung immer wieder ein zentrales Thema ist. Anhand dieses Beispiels soll deutlich werden, dass die Begegnung unterschiedlicher Kulturen nicht immer
eine Konfrontation von vollkommener Anpassung und totaler Ablehnung sein muss, sondern
auch zu neuen Mischungen führen kann. Im
Hinblick auf die Indien-Thematik und die britische Kolonialzeit bietet sich auch eine Zusammenarbeit mit dem Geschichts-, Geografie-, Politik- oder Englischunterricht an.
lernziele
Main Hoon Na verdeutlicht die erwähnte Hybridität auf verschiedenen Ebenen: So sind die indischen Elemente (wie der nasale Gesangstil und
Melodien) mit westlichen Rhythmen (z. T. auch
Latin-Musik) unterlegt. Die Liedtexte sind vorwiegend in Hindi, doch auch mit englischen
Phrasen durchsetzt. Zugleich bedient sich der
Film einiger Hollywood-Anleihen – wie etwa die
Zeitlupen-Szenen aus The Matrix. Ähnliches betrifft den Tanz – abermals eine hybride Stilmischung aus westlichen und indischen Elementen.
Auch das Handlungs-Setting ist hybrid: Der
Collegekontext dieser „indischen Feuerzangenbowle“ ist europäisch (die Studierenden sind
westlich gestylt). Das Bild verändert sich jedoch,
sobald der Film Szenen aus dem Privatleben der
männlichen Hauptfigur, Major Ram, zeigt – oder
die Liebe im Mittelpunkt steht. Eine der zentralen
Musiksequenzen (Tumse Milke Dil Ka) wird etwa
dadurch eingeleitet, dass die Darstellerin der jugendlichen Hauptfigur Sanjana ihre westliche
Die Bollywood-Lieder (die auch als „FilmiMusik“ bezeichnet werden) gelten als eigenständige Popularmusik. Dennoch sind sie untrennbar
mit dem Medium Film verbunden. Obwohl gerade ein Bollywood-Film den zeitlichen Rahmen
des Musikunterrichts sprengt (und auch einen
Kostenfaktor darstellt1), steht deshalb der Film
Main Hoon Na (Ich bin immer für Dich da!, Indien 2004) im Mittelpunkt. Zwar wäre es ideal,
den Film als Gesamtkonzept zu erleben, aber es
ist auch möglich, mit Ausschnitten zu arbeiten,
die über die Liedtitel auf YouTube zu finden sind
(s. Arbeitsblatt „Liederskizze“ auf der Heft-DVD;
dieses Arbeitsblatt ist vor allem für die Lehrkraft
gedacht [auch als Kontrollblatt], kann aber auch
für weiterführende Recherchen benutzt werden).
Die SchülerInnen sollen einerseits ein anderes
Filmmedium mit seiner speziellen Klang- und
Bildästhetik kennenlernen. Sie sollen aber auch
über den Bollywood-Film an das Thema kultu-
indische
feuerzangenbowle
musik
57
4.11
ng
u
d
bil
&
einführungen in
bollywood-tanz
▲
bollywood charts
▲
www.planetbollywood.com: Nicht nur
eine detaillierte Seite der Bollywood-Charts,
sondern auch aktuelle Neuigkeiten aus der
Bollywood-Szene
www.bollywood.com/top-10-bollywood-music-chart: Chartliste mit kurzen
Hintergrundinformationen
▲
Hintergrundwissen erarbeiten
Nach diesem Brainstorming sollte eine kurze Bestandsaufnahme gemacht werden: Kann jemand
das Filmgenre Bollywood zuordnen? Hat jemand
schon einmal einen Bollywood-Film gesehen
Bollywood-Tänze ausprobieren
Alternativ bietet sich gleich nach den ersten Eindrücken zum Einstiegsbeispiel das Einstudieren
einer typischen Bollywood-Tanzszene an. Als
Grundlage soll abermals Tumse Milke Dilka Hai
dienen. Die SchülerInnen sollen sich den Ausschnitt zunächst nochmals anschauen und einen
Grobverlauf der verschiedenen Tanzbewegungen
skizzieren (s. Arbeitsblatt „Szenenprotokoll“),
eventuell auch in Verbindung mit der Szene, in
▲
Einstieg: Die Rolle der Musik
Als Einstieg wird die erwähnte Musik- / Tanzszene Tumse Milke Dil Ka empfohlen (s. das Arbeitsblatt „Szenenprotokoll“ sowie „Liederskizze“ auf
der Heft-DVD). Um die Kontrasterfahrung zwischen Handlung und Musikeinlage zu verdeutlichen, sollte der Ausschnitt mit dem Ende der
realen Handlung beginnen, in welchem Sanjana
mit ihrem neuen Sari in die Schule kommt. Die
SchülerInnen sollen sich das Video ansehen und
zunächst ihre ersten Eindrücke beschreiben. Wie
wirken Musik- und Tanzsequenz auf sie? Vielleicht kitschig? Weshalb (Farben, Tiere, übertriebene Gestik und Mimik)? Oder auch eingängig?
Auf der Basis dieser eigenen Beobachtungen wird
die Rolle der Musik herausgearbeitet. Bevor dazu
der Ausschnitt nochmals eingehender betrachtet
wird, soll aber gemeinsam festgehalten werden,
welche Rolle Musik- und Tanzeinlagen in Filmen
spielen könnten (Unterbrechung, Fortsetzung der
Handlung, Flucht in eine Traumwelt, Darstellung
des inneren Gefühlslebens).
Dabei sollen auch eigene Erfahrungen mit eingebracht werden: Hat sich jemand schon einmal
(oder mehrmals) aufgrund einer Filmmusik oder
eines Hits einen Film (im Kino) angesehen? Kann
sich noch jemand erinnern, an welcher Stelle die
Lieblingsmusik gespielt wurde? In vielen modernen Hollywood-Filmen werden z. B. bekannte
Popstücke im Abspann gespielt.
Detailliertere Untersuchung
In einem nächsten Schritt wird nun der Auschnitt
Tumse Milke Dil Ka noch einmal mithilfe der Arbeitsblätter „Der Bollywood-Film ,Main Hoon
Na’“, „Szenenprotokoll“ und „Liederskizze“ auf
der Heft-DVD genauer untersucht. Die SchülerInnen sollen dabei auf der Basis ihrer Beobachtungen und des Hintergrundwissens ein Verständnis
für eine etwas andere Musikästhetik mit ihren
besonderen Stilcodes entwickeln. Je nach Interesse können auch noch die Musiksequenzen
Tumhe jo maine Dekha (als Beispiel für eine typische Liebes- und „Wet Sari Scene“) sowie Gori,
Gori, Gori, Gori untersucht werden (s. Arbeitsblatt
„Analyse weiterer Szenen“ auf der Heft-DVD).
Gerade hier wird der Fusionsaspekt besonders
gut deutlich. Die Szene beginnt als typische Rock
’n’ Roll-Einlage und wechselt dann plötzlich in
eine Bollywood-Gruppentanz-Sequenz. Gerade
hier stellt sich die Frage, ob durch die sehr eigenwillige Rock ’n’ Roll-Interpretation nicht etwas
Eigenes entstanden ist.
Als abschließende Diskussion sollen die SchülerInnen in Arbeitsgruppen ein Bollywood-Poster
erstellen und dann präsentieren (s. Arbeitsblatt
„Bollywood-Poster“). Auf der Grundlage dieser
Beobachtungen soll gemeinsam überlegt werden, wo Bollywood eingeordnet werden kann.
Könnte man den Film als eine „hybride“ Kulturform bezeichnen, die westliche und indische
Elemente miteinander verbindet? Oder stehen die
Elemente nur nebeneinander? Fallen den SchülerInnen vielleicht auch andere Beispiele ein, in
denen zwei (oder mehr unterschiedliche) Elemente zu finden sind? Wie eng ist die Verbindung
jeweils? Ist vielleicht sogar etwas Neues entstanden, bei dem man die ursprünglichen Komponenten nicht mehr ganz genau erkennen kann?
www.youtube.com > „Bollywood Dance
for Beginners“: Gute Einführung, die Bewegungen lassen sich leicht nachvollziehen
www.youtube.com > „Bollywood Dance
Basics“: Eine detailliert gefilmte Einführung
www.youtube.com > „Dance: Bollywood Dance Moves #1“: von einem männlichen Lehrer
www.youtube.com > „Learn the
Moves“: Eine einfach verständliche Einführung in einige zentrale Figuren
▲
bollywood im unterricht
und kann sich an einige Besonderheiten erinnern? Die SchülerInnen sollen nun den Text
durcharbeiten und die Fragen beantworten (s.
Arbeitsblatt „Bollywood“).
▲
Kleidung mit einem Sari tauscht – was auch (zusammen mit den hochgewehten Haaren) eine
erotische Seite andeutet. Wobei dieses Wort hier
mit Vorsicht zu gebrauchen ist: Sexuelle Darstellungen sind in indischen Filmen tabu und Küsse
nur als zarter Wangenkuss in Musik-Traumsequenzen zu finden. Stattdessen gibt es häufig
sogenannte „Wet Sari Scenes“, in der sich die
Hauptdarstellerin unter einem Wasserfall räkelt.
Darüber hinaus ist Main Hoon Na ein typischer
„Massala-Film“. Benannt nach einem südasiatischen Gewürz wird hier auf die Mixtur unterschiedlichster Genres verwiesen: Main Hoon Na
ist nicht nur eine College-Komödie, sondern
wechselt oftmals schlagartig zu Familiendrama,
Gangsterfilm und Romanze.
welcher Major Ram indische und europäische
Tanzstile erlernt (h / min. 02:00). Dann kann in
Gruppenarbeit auf der Basis einiger selbst ausgewählter Bewegungen eine eigene Gruppen-Choreografie zu dieser Musik entworfen werden. Auf
YouTube gibt es zahlreiche Videos zu BollywoodTanzbewegungen (s. Kasten). Der BollywoodTanz umfasst sowohl Frauen- als auch MännerChoreografien – beides jedoch immer getrennt
(d. h. die Schüler bzw. Schülerinnen können
auch wechselseitige Einlagen ausprobieren).
Weiterführende Aufgaben
Für eine vergleichende Untersuchung wird die
Musical-Verfilmung Grease empfohlen – bei der
sich dieser Film auch bedient hat. Wie unterscheidet sich die Ästhetik (als Vergleich bieten sich You
are the one that I want und We go together an)?
Da es inzwischen auch zahlreiche BollywoodHip-Hop- oder -Techno-Stücke gibt, bietet sich
als weiterführendes Klassenprojekt eine InternetRecherche zu den zahlreichen Bollywood-Charts
und den einzelnen KünstlerInnen an (s. Arbeitsblatt „Der Bollywood-Film ,Main Hoon Na’“;
weitere Hinweise s. Kasten). Zwar dominieren
häufig romantische Stücke, doch es gibt zahlreiche
andere, modernere Musik- / Tanzeinlagen. Dies
kann auch mit einer Übung zur Internet-Recherche verbunden werden: Welche Internet-Quellen
jenseits von Wikipedia sind hier hilfreich?
1 Die Anschaffungskosten für den Film weichen bei verschiedenen Anbietern teilweise kaum von den Verleihkosten einer
Videothek ab.
58 ARBEITSBLATT
Bollywood
grösser als hollywood
© Deepak Gupta
Der Ausdruck „Bollywood“, der Ende der 1970er-Jahre aufkam, ist eine Wortverbindung aus „Hollywood“ und „Bombay“ (heutiger Name: Mumbai). Bezeichnet wird damit eine der größten Filmindustrien der Welt, die ca. 150 bis 200 Filme pro Jahr produziert. Nur in Nigeria („Nollywood“)
werden noch mehr Filme gedreht. Bollywood ist übrigens nicht das einzige indische Kino – es gibt
auch viele andere regionale Filmtraditionen.
Die Skyline von Mumbai
besondere merkmale
Bollywood-Filme sind oft sehr lang (ca. 160 bis 225 Minuten). Viele Geschichten werden nicht geradlinig erzählt, sondern beinhalten zahlreiche Rückblenden und Traumsequenzen. Letztere sind oftmals mit Musik- / Tanzeinlagen verbunden. Bollywood kennt keine Aufteilung in
unterschiedliche Genres wie Krimi, Liebesfilm etc. Stattdessen kombinieren viele Filme alle diese Elemente innerhalb kürzester Zeit – da das
ideale Drama alle zentralen Gefühle bzw. Situationen (Wut, Gefahr, Fröhlichkeit, Heldentum, Mitgefühl, Angst, Wunder, Versöhnung) enthalten soll. Die Titel haben übrigens nur wenig mit dem eigentlichen Inhalt zu tun.
rolle der musik
© Bollywood Hungama
Musik spielt im Bollywood-Film eine wichtige Rolle: Pro Film gibt es etwa sechs bis zehn Gesangs- und Tanzeinlagen
von etwa 5 bis 10 Minuten. Diese müssen nicht immer unmittelbar logisch aus dem äußeren Handlungshergang folgen. Wie der indische Superstar Shah Rukh Khan anmerkte, „wird gesungen und getanzt, wenn sich die Charaktere
danach fühlen“ (www.rtl2.de/6926.html). Doch die Musik reflektiert nicht nur das Gefühlsleben der Charaktere (und
entführt dabei oftmals in eine optisch abgesetzte Traumwelt), sondern wird auch für Liebesszenen verwendet. Dadurch
kann auch die strenge moralische Zensur umgangen werden. Küsse sind nämlich in indischen Filmen verboten! Stattdessen wird man häufig Gesangs- und Tanzeinlagen mit erotischen Gesten zu sehen bekommen – insbesondere die
sogenannten „Wet Sari Scenes“, in denen die Hauptdarstellerin unter einem Wasserfall tanzt.
bollywood-lieder
© Kprateek88
Der Erfolg oder Misserfolg eines Films hängt sehr stark von der Qualität der Musik ab. In Indien
werden über 100 Sprachen gesprochen, doch die Bollywood-Lieder (die man auch als „FilmiMusik“ bezeichnet) werden in der dominierenden Amtssprache Hindi gesungen. Oft wird die Musik
bereits vor dem Film veröffentlicht. Viele Inder gehen nur für ihre Lieblingsmusik in den Film bzw.
besuchen für ihre Lieblingstitel die Filme häufig mehrfach.
Kino in Bangalore
Nicht SchauspielerInnen, sondern Playback-SängerInnen singen die Lieder der Bollywood-Filme.
Diese sind teilweise – wie die Schwestern Lata Mangeshkar und Asha Bhosle – mindestens genauso berühmt wie die SchauspielerInnen, obwohl sie auf der Leinwand nur selten zu sehen sind.
Auch in dem Film Main Hoon Na sind viele jüngere bekannte Namen wie Alka Yagnik oder Sonu
Nigam zu hören. Viele Lieder werden von professionellen Musikern geschrieben. Der im Westen
bekannteste Name ist A. R. Rahman, der 2008 für den (allerdings britischen) Film Slumdog Millionaire mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.
Musik & Bildung • Schott Music
besondere aufführungspraxis
ARBEITSBLATT
59
playback
Die Playback-SängerInnen nehmen die Lieder meist vor dem Film auf. Die SchauspielerInnen bewegen dann ihre Lippen synchron zur Musik.
Viele der Playback-SängerInnen sind klassisch ausgebildete MusikerInnen. Lata Mangeshkar hat ca. 30 000 Solo-, Duett- und BackgroundLieder mit eingespielt. Es gibt keinen Originalton, alles ist nachsynchronisiert, Geräusche sind nachträglich zum Bild komponiert.
zu den anfängen
1896 wurden die ersten Filme in Indien gezeigt – damals noch für ein gehobenes britisches Publikum. Viele westliche
Elemente, etwa auch amerikanischer Musicals sind in den Bollywood-Film mit eingeflossen. Gleichzeitig kombinierten
bereits die traditionellen indischen Theateraufführungen – die mehrere Stunden dauerten – fast immer Tanz, Gesang
und Musik miteinander. Der erste indische Tonfilm, Alam Ara, war 1931 zu sehen – auch hier gab es bereits Gesangsund Tanzeinlagen. Die 1950er- und 60er-Jahre gehören zur „Goldenen Ära“ des Bollywood-Films, in der zahlreiche
Klassiker entstanden. In den 1990er-Jahren erreichte Bollywood auch Europa.
Plakat des Films
Alam Ara
hybridität
Wie hier deutlich wird, hat die westliche Mainstream-Kultur die indischen Traditionen nicht verdrängt, sondern es sind neue Formen
entstanden, die beide Seiten (indisch und westlich) miteinander verbinden. Man spricht auch von „Hybridität“ (Verfeinerung oder „von
zweierlei Herkunft“). Einige Elemente (z. B. indische Melodien, Verzierungstechniken, der sehr nasale und emotionale Gesang) sind gut
erkennbar, andere Elemente (z. B. die Existenz einer Playback-Musikerszene) sind völlig neu.
bekannte filme und stars
Auch im Westen ist einer der bekanntesten Namen des indischen Kinos inzwischen angekommen: Shah Rukh Khan.
Doch auch andere Namen wie Amitabh Bachchan oder die weiblichen Superstars Aishwarya Rai Bachchan oder Kajol,
die in Indien ähnlich vergöttert werden, haben hier im Westen inzwischen an Bekanntheit gewonnen. Verträge gibt es
oft nur auf mündlicher Basis, wobei Frauen oftmals weniger verdienen (teilweise nur die Hälfte).
Kajol
!
Lest euch das Informationsblatt durch und unterstreicht alle wichtigen Schlüsselbegriffe.
Löst dann folgendes Quiz. Die richtigen Antworten ergeben ein bekanntes Gebirge, das
auch die Kulisse für den Film Main Hoon Na darstellt:
Die größte Filmindustrie der Welt heißt …
Bollywood.
Nollywood.
Hollywood.
D
Y
E
Musik & Bildung • Schott Music
Musik wird in Bollywood-Filmen …
F live gespielt.
E nachträglich komponiert und eingesungen.
A vorweg veröffentlicht.
Die zentrale Rolle der Musik ist es, …
H durch Gesangs- und Tanzeinlagen das
Gefühlsleben der Charaktere wiederzugeben,
aber auch Liebesszenen darzustellen.
S die Handlung mit Hintergrundklängen zu
untermalen.
G durch Gesangs- und Tanzeinlagen die
Handlung des Films direkt fortzusetzen.
Die Lieder werden gesungen von …
speziellen Playback-SängerInnen.
den SchauspielerInnen, die in der Darstellung nur die Lippen synchron bewegen.
U SängerInnen, die in den Filmen eine eigene
Rolle spielen.
M
T
Indische Zuschauer …
V schauen sich grundsätzlich den ganzen Film an.
J kaufen sich lieber eine DVD, um den Film
zuhause anzuschauen.
A gehen mehrmals ins Kino und sehen sich
dabei auch nur ihre Lieblingsstellen an.
Bollywood-Kino wird als eine hybride Filmkultur bezeichnet, …
K weil es Hollywood kopiert.
I
T
weil es westliche und indische Elemente
miteinander vermischt.
weil es sich von der westlichen Kultur
abgegrenzt hat.
Der Bollywood-Film …
S unterteilt sich in viele unterschiedliche Genres.
G kennt nur Liebesfilme.
L kombiniert viele unterschiedliche GenreElemente in einem Film.
Die Namen drei bekannter Bollywood-SängerInnen lauten …
A Asha Bhosle, Sonu Nigam, Lata Mangeshkar.
T Lata Mangeshkar, Aishwarya Rai, Asha Bhosle.
O Asha Bhosle, A. R. Rahman, Sonu Nigam.