Heute schon geplottet?
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Heute schon geplottet?
WebSphere DB2 Workplace Tivoli Lotus Rational Services Hardware Branche Bauindustrie | Anwendung Heute schon geplottet? Für das Management von Bauprojekten stehen heute bereits viele leistungsfähige Systeme auf Basis von Lotus Notes/Domino oder anderen Plattformen zur Verfügung. Außer Frage steht der Sinn und Zweck dieser Systeme: erst sie ermöglichen es, komplexe Bauprojekte mit räumlich verteilten Teilnehmern effektiv abzuwickeln. Die Frage aber, wie Pläne nicht nur elektronisch, sondern auch papiergebunden kostengünstig und schnell an bestimmte Projektteilnehmer ausgeliefert werden können, wird in diesen Systemen oft noch vernachlässigt. M I T D E R Entwicklung der ersten internetbasierten Systeme für das Zeichnungsmanagement und virtuelle Projekträume wurde vielfach prognostiziert, dass der Bedarf an klassischer Reprografie-Dienstleistung – also insbesondere das großformatige Plotten von Plänen – in den nächsten Jahren enorm zurückgehen würde. Aufgrund der elektronischen Möglichkeiten, Pläne jederzeit und nahezu von jedem Ort aus betrachten zu können, könnte man Bild 1: Der Workflow eines Reproauftrags – vom Erstellen bis hin zur Auslieferung an den Empfänger. 56 digitalbusiness 5-2006 dieser Aussage theoretisch zustimmen, in der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass Papier im Baugewerbe ein wichtiger Faktor ist – und auch bleiben wird. Wie sich die RT Reprotechnik.de GmbH als Deutschlands größter Reprografie-Dienstleister mit bundesweit über 27 Niederlassungen und die conject AG als Hersteller eines der leistungsfähigsten virtuellen Projekträume auf diese Situation eingestellt haben, wird im Folgenden dargestellt. Flexible Schnittstelle Das Projekt begann im Sommer 2003 mit einer Kooperationsvereinbarung zwischen der RT Reprotechnik.de GmbH und der conject AG. Ziel war es, den Nutzern des virtuellen Projektraums eine Möglichkeit zur Verfügung zu stellen, den Druck von Plandateien oder auch anderer planbegleitender Dokumente wie PDFs oder Word-Dokumente direkt aus dem Projektraum heraus beauftragen und an andere Projektteilnehmer liefern las- DIE RT REPROTECHNIK.DE GMBH ist mit bundesweit 27 Niederlassungen das führende Unternehmen im Bereich reprografischer Dienstleistungen in Deutschland. Über 200 Mitarbeiter im Produktions- und Verwaltungssektor erbringen maßgeschneiderte Dienstleistungen für die Kunden aus verschiedensten Branchen. Mit einem modernen Maschinenpark, innovativen Techniken, einem gut ausgebildetem Fachpersonal und professioneller Betreuung unterstützt die RT Reprotechnik GmbH ihre Kunden und bietet ihnen überregional einen einheitlichen technischen Standard und Service sowie ein umfassendes Leistungsspektrum: von der konventionellen (Großformat-) Kopie über Laser-Farbkopien bis hin zu moderner CAD-Leistung und eigenem Lieferservice. Auszug aus digitalbusiness magazin 5/06. Das komplette Magazin erhalten Sie als Printausgabe unter www.digital-business-magazin.de bzw. Tel. 089/20959179 oder als E-Paper unter www.digital-business-magazin.de/e-paper. Copyright 2005, WIN-Verlag GmbH&Co.KG, alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Vervielfältigung aller Art und digitale Verwertung nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. E-Mail: [email protected]. Hardware Services Rational Lotus Tivoli Workplace ANWENDUNG DB2 | Branche Bauindustrie Bild 2: Der eingegangene Reproauftrag wird als Dokument in einer Notes-Datenbank gespeichert. München betreute schon seit mehreren Jahren die Notes-Infrastrukur und verschiedene Entwicklunsprojekte bei Deutschlands größtem ReprografieDienstleister. Nahtlos in Webservice eingebunden sen zu können. Um diese Anforderung zu erfüllen, galt es, eine flexible Schnittstelle zu schaffen, die es ermöglichte, direkt nach dem Erstellen eines Auftrags alle notwendigen Informationen und Dateien aus dem Projektraum an den Repro-Dienstleister zu übergeben. Um bei Bedarf auch noch andere Partner ohne Neuentwicklung an das System anschließen zu können, wurde beschlossen, die Schnittstelle in Form eines Webservice auf Basis des SOAP-Protokolls und XML zu implementieren. So konnte jeder Partner seinen Teil der Aufgabe realisieren, ohne auf systemtechnische Besonderheiten auf der Gegenseite Rücksicht nehmen zu müssen. Bei der RT Reprotechnik.de GmbH war bereits eine leistungsfähige Lotus Notes/Domino-Infrastruktur – damals noch auf Release 5 – vorhanden. Diese sollte als Grundlage für die Verteilung der eingegangenen Aufträge an die jeweils nächstgelegene Niederlassung genutzt werden. Mit der Entwicklung des Webservices und des anschließenden Verteil-Workflows wurde die activelink GmbH beauftragt. Der IBM Advanced Business Partner aus Vaterstetten bei WebSphere Die Komponenten und wichtigsten Arbeitsschritte des Gesamtsystems sind in Bild 1 dargestellt. Für activelink besonders reizvoll war die Aufgabe, den Domino-Server nahtlos in den Webservice einzubinden. Das technische Realisierungskonzept sah vor, den Webservice in Form eines Servlets, das seinerseits als SOAP-Server agiert, zu realisieren. Dieses sollte die eingehenden Aufträge annehmen, die erhaltenen Informationen aus dem XML-Datenstrom auslesen und dann direkt in Form eines Dokuments in der NotesDatenbank speichern. Die zu druckenden Dateien sollten bei dieser Vorgehensweise ebenfalls in Textform übertragen, dann vom Servlet in eine Datei konvertiert und schließlich als Anhang in dem Notes-Dokument gespeichert werden. Ursprünglich war beabsichtigt, die Domino-eigene Servlet-Engine als Laufzeitumgebung zu nutzen. Im Ver- WebSphere DB2 Workplace Branche Bauindustrie | Tivoli Lotus Rational hat sich voll und ganz dem Thema Lotus Notes/Domino verschrieben und bietet in diesem Bereich alle Services von der klassischen Beratung über Anwendungsentwicklung, Administration und Support. Zu den Kunden von activelink zählen unter anderem Hewlett-Packard, die Bundeswehr, die IBM Deutschland GmbH, der Medizinische Dienst der Krankenkassen in Bayern, der Bayerische Rundfunk, die Washtec AG und Red Bull. lauf der Entwicklungsarbeiten stellte sich jedoch heraus, dass in Domino 5 nicht die benötigte Java-Runtime-Version integriert war. Um hier gleich weiteren möglichen Problemen zu entgehen, entschieden sich die Spezialisten einer Notes-Datenbank gespeichert (Schritte 2 und 4). Bild 2 zeigt einen entsprechenden Auftrag als Dokument in einer Lotus-Notes-Datenbank. Nach dem erfolgreichen Eingang agiert der Domino-Server dann als SOAP-Client und versendet seinerseits eine Statusmeldung an den conject-Server (Schritt 3). Mit Hilfe eines Agenten werden dann in der Notes-Datenbank die neu eingegangenen Aufträge der Reprotechnik-Niederlassung zugeordnet, die dem Lieferort am nächsten liegt. Dazu können in der Datenbank für jede Niederlassung Postleitzahlengebiete definiert werden, die in ihren Zuständigkeitsbereich fallen. Ist die korrekte Niederlassung identifiziert, wird eine Benachrichtigungs-Mail an die hinterlegte Adresse verschickt (Schritt 5). Diese enthält sowohl einen Notes-Doclink als auch einen Hyperlink. Der Hyper- Andreas Kilgenstein: „Das technisch Reizvolle an der Aufgabe war die nahtlose Integration eines 5er-Domino-Servers in einen Webservice.“ von activelink dafür, mit Tomcat eine freie Servlet-Engine einzusetzen, die an die notwendigen Erfordernisse angepasst werden konnte. Damit neben Tomcat auch weiterhin der Domino-eigene Web-Server für Webmail-Benutzer erreichbar ist, wurde Tomcat unter anderem so konfiguriert, dass der Webservice unter einem speziellen Port anzusprechen ist. Zudem wurde das Open-Source-Werkzeug als WindowsDienst eingerichtet, damit beispielsweise im Falle eines Neustarts alle benötigten Softwarekomponenten automatisch gestartet werden. Erfolgreich implementiert Auf dieser technischen Basis konnte dann der Webservice erfolgreich implementiert werden. Wie in Bild 1 dargestellt, werden eingehende Aufträge in Form von SOAP-Nachrichten direkt vom Servlet verarbeitet und in digitalbusiness 5-2006 Hardware ANWENDUNG DER LANGJÄHRIGE ADVANCED IBM BUSINESS PARTNER ACTIVELINK GMBH 58 Services link ermöglicht es, bei Bedarf auch externe Partner in das System zu integrieren, die nicht über einen Notes-Client verfügen. Sobald dann ein Mitarbeiter den Auftrag auf dem Server öffnet und bearbeitet, wird dieser Zeitpunkt im Dokument festgehalten. Alle weiteren Statusstände („versendet“, „Lieferbestätigung liegt vor“) werden vom Bearbeiter manuell gesetzt (Schritt 6) und via SOAP vom Domino-Server an conject übertragen (Schritt 7, 8). Hohe Stabilität Auch wenn heute mit Release 7 von Lotus Notes/Domino und dem neuen Gestaltungselement „Webservice“ die notwendigen technischen Voraussetzungen gegeben wären, um auf die Tomcat-Servlet-Engine zu verzichten und die gesamte Funktionalität direkt in Domino zu integrieren, ist eine Migration der gegenwärtigen Lösung in diese Richtung derzeit kein Thema bei der RT Reprotechnik.de. „Jährlich gehen bei uns ungefähr 2.000 Aufträge vom conject-Projektraum ein. Diese beinhalten rund 25.000 Positionen, die wir ausplotten, vervielfältigen und per Kurier zustellen. Jeder Auftrag wird innerhalb von 24 Stunden abgewickelt. Diesen Service können wir nur aufgrund der hohen Stabilität des Systems garantieren“, so Petra Wallasch, Geschäftsführerin der RT Reprotechnik.de GmbH. Während der gut dreijährigen Laufzeit stand das System nur wenige Male und dann nur für kurze Zeit nicht für die Anwender zur Verfügung. Geplante Ausfälle wie beispielsweise bei der Umstellung von Windows 2000 auf Windows 2003 oder von Domino 5 auf Domino 6, wurden auf Wochenenden oder Feiertage gelegt. Trotz der gut 400 Kilometer Entfernung zwischen Leipzig, dem Sitz der Zentrale der RT Reprotechnik.de und Vaterstetten bei München, wo die activelink GmbH ihren Firmensitz hat, ist die zuverlässige Betreuung und Wartung des Systems dank geeigneter Remote-Tools kein Problem. „activelink verfügt über eine sehr hohe Kompetenz, kombiniert mit schnellen Reaktionszeiten – und das zu Kosten, zu denen wir intern dieses Service-Level nicht erbringen könnten“, so Dirk Setzer, verantwortlicher LotusNotes-Projektmanager bei der RT Reprotechnik.de GmbH. Online-Kennziffer: DBM10130 CONJECT betreibt Europas führende OnDemand-Plattform für die Bau- und Immobilienbranche. Alle Kernprozesse im Immobilien-Lebenszyklus-Management (ILM) werden internetbasiert unterstützt. Über 50.000 Anwender und mehr als 3.000 Unternehmen setzen auf conject.com. Ob planen, bauen oder betreiben – conject verhilft zu weniger Kosten und Risiken, schafft Transparenz, gibt Überblick und spart Zeit. Deutschlandweit ist conject in München, Duisburg und Dresden vertreten, internationale Standorte sind in Den Haag, Dubai, Boston und St. Petersburg.