Nehemia - ein Mensch, der Kummer gewohnt ist

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Nehemia - ein Mensch, der Kummer gewohnt ist
Nehemia- ein Mensch, der Kummer gewohnt ist
Christustag 2006 Killesberg
Bärbel Hartmann
Persönliches Wort zu Nehemia:
Seid nicht bekümmert, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke als Trautext
Bibelleseplan Herbst 2005 – den Nehemia neu entdeckt und fasziniert von einem
Menschen, der mitten im Leben steht, der viele Herausforderungen zu meistern hat,
der sowohl persönlich, als auch in seinem Berufsleben, Vieles bewältigen und
durchstehen muss.
Nehemia, ein Mensch, der um Gottes Wirken in der Welt, in der Geschichte und in
seinem persönlichen Leben weiß.
Aus der Beziehung zu Gott heraus konnte er zu dem werden, was er war, konnte er
tun, was ihm aufgetragen war.
Steckbrief des Nehemia
o Ein hochgestellter Hofbeamter, Mundschenk des Königs von Persien. Er kümmert sich
um den äußeren Wiederaufbau Jerusalems, v.a. um die Stadtmauer.
Nomen est Omen. WM – Prof. Für Onomastik ...
Nehemia – der Herr hat getröstet
Zeitlich: Mitte Oktober 446 – in Susa, einer der Hauptstädte des Perserreichs
(538 Kyrosedikt – Rückkehr der Exulanten, Tempelbau)
Zum Weg innerhalb der Bibelarbeit:
Wir sind beieinander unter dem großen Thema der Seelsorge in der Gemeinde. Wir
wissen um die Kümmernisse der Menschen und bekommen tagtäglich viel mit ihnen
zu tun – und die Themen sind vielfältig. Ich nehme als Beispiel nur die Begegnungen
einer knappen halben Stunde beim Einkaufen:
-
-
80-jährige Frau in Krebsbehandlung, die Tochter aus Amerika war für 3
Wochen da, jetzt geht die ganze Hoffnung drauf hin, dass sie im Herbst wieder
kommt
40-Jährige, die als Kind dauerhaft schwer missbraucht wurde
die Verkäuferin, die bangt, ob das Geschäft erhalten werden kann oder sie in
Bälde arbeitslos ist.
Ehemann, der schon viele Jahre seine Frau pflegt nach einem Schlaganfall
Die Nachbarin mit ihren Alkoholproblemen
Die an einer Stoffwechselkrankheit erkrankte Frau, deren Mann in jungen
Jahren nach einem Schlaganfall berentet werden musste
Der Mann, der mit 14 seinen Vater verloren hat und an dem Verlust heute noch
leidet
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Nehemia- ein Mensch, der Kummer gewohnt ist
Christustag 2006 Killesberg
Bärbel Hartmann
Ich könnte fortfahren. Doch wie ist das mit uns selber? Wahrscheinlich doch so, dass
wir uns alle an irgendeiner Stelle mit einreihen könnten in die Reihe derer, die
Kummer gewohnt sind und sich ihm nicht entziehen können.
Nehemia hat sich mit hohem Engagement für die Menschen eingesetzt, an die er
gewiesen war, doch nie ohne Absehung von der eigenen Person oder anders
ausgedrückt:
Seelsorge braucht das Sorgen für die eigene Seele.
I
II
III
Nehemia im seelsorgerlichen Gespräch
Nehemia in der Seelsorge Gottes und der Menschen
Nehemia – ein Mitarbeiter Gottes auf der Baustelle Leben
Entdeckungen bei Nehemia
I
Nehemia im seelsorgerlichen Gespräch
Seelsorge heißt:
Interesse an den Menschen haben – nachfragen – hinhören
Sie entsteht oft bei Zufallsgesprächen
Nehemia bekommt Besuch von einigen Leuten aus Jerusalem. Sie waren nach der
Gefangenschaft in Babylon in ihre Heimat zurück gekehrt.
Und ich fragte sie, wie es den Juden ginge den Entronnenen, die aus der Gefangenschaft
zurück gekehrt waren und wie es Jerusalem ginge.
Wer so fragt, hat Interesse. Er ist präsent – ganz da.
Es ist kein Gespräch, bei dem der Kopf schon wieder beim nächsten Termin ist. Die
Menschen, die auf Besuch sind, haben in der Zeit des Gesprächs Vorrang vor allem anderen.
Nehemia ist ganz Ohr. Indem er mit den Besuchern in Kontakt, kommt, ist er auch mit seiner
eigenen Biografie in Berührung. Er gehört zu diesem Volk, als einen meiner Brüder stellt er
den Gesprächspartner vor, er nimmt Anteil an ihrem Ergehen und ist selber mit betroffen,
obwohl er sich in einer ganz anderen und persönlich besseren Situation befindet.
Er interessiert sich für die Menschen und ihr Schicksal und
Er interessiert sich für die Stadt Jerusalem.
Er fragt ganzheitlich.
Die Menschen und ihre Lebensbedingungen lassen sich nicht trennen voneinander. Eine Stadt,
die in Trümmern liegt, legt sich ihren Bewohnern auf die Seele.
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Nehemia- ein Mensch, der Kummer gewohnt ist
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Wenn das Umfeld zerstört ist, siehe Probleme im Arbeitsleben, Mobbing, Arbeitslosigkeit,
dann hat das Auswirkungen auf die Menschen.
Was Nehemia zu hören bekommt, erschüttert ihn: Die Stadt in Trümmern. Die Menschen die
unglücklich, geschmäht, verachtet, ohne Selbstwert und ohne Wertschätzung.
Im offenen Nachfragen müssen wir uns darauf gefasst machen, dass wir Dinge zu hören
bekommen und erleben, die uns erschüttern, sprach- und hilflos machen.
Begegnungen berühren, gehen in uns hinein, ins Herz. Das erlebt Nehemia. Mit seiner
ganzen Person ist er betroffen. Er muss sich setzen, bricht in Tränen aus.
Als ich aber diese Worte hörte, setzte ich mich nieder und weinte und trug Leid tagelang.
Das Teilnehmen am Schicksal anderer Menschen kann zu Herzen und an die Nieren gehen,
den, der zuhört selber mit nach untern ziehen.
Und was dann? Wenn der, der mit hinein geht in die Not, ganz drin gefangen bleibt und
womöglich mit untergeht?
Was wäre gewonnen, wenn einer mit in das sinkende Schiff steigt, dort mit ausharrt – aber
nicht helfen kann?
Nehemia trägt Trauer und lässt seinen Tränen freien Lauf, doch er bleibt mit seiner Trauer
nicht bei sich, sondern wendet sich ganz Gott zu, öffnet sich für ihn im Fasten und Beten:
Als ich aber diese Worte hörte, setzte ich mich nieder und weinte und trug Leid tagelang und
fastete und betete vor dem Gott des Himmels und sprach: Kap 1,4-11
Gespräche, Begegnungen haben immer eine geistliche Dimension – es ist gut, wenn sie
ins Gebet führen.
Im Gegenüber zu Gott, in der Stille vor ihm, kann alles zur Sprache kommen in der
Realität und mit den Abgründen des Lebens, auch mit dem Leiden am Glauben.
II
Nehemia in der Seelsorge Gottes und der Menschen
Es wäre eine unbarmherzige Überforderung, wenn der Mensch, der mit andern im Gespräch ist und
ihre Nöte auf sein Herz nimmt seinerseits damit allein bliebe. Wir brauchen einen Ort und Raum, wo
wir aufgefangen werden mit unsern Belastungen, wo sie zur Sprache kommen und wir sie auch wieder
loslassen können.
Entdeckungen aus dem Beten des Nehemia:
o Es geschieht im Spannungsbogen der Anbetung, die Verzweiflung wird benannt, der
Erfahrung des dunklen und verborgenen Gottes:
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Herr des Himmels, du großer und furchtbarer Gott, der da hält die Treue und den
Bund denen, die ihn liebe uns seine Gebote halten.
o Beten führt in die Selbsterkenntnis und die Beichte
.
Wo wir schweres erfahren und erleben, werden wir meist aufmerksam und sensibel für
das, was wir falsch gemacht haben, wo wir schuldig geworden sind an Menschen, an
Gott.
In der Stille, im Beten, lernen wir das Leben aus dem Blickwindkel Gottes zu sehen,
wir können damit rechnen, darauf vertrauen, dass sein Geist uns leitet und in die
Bereiche führt, in denen es dunkel und unaufgeräumt ist in uns und bei den Menschen,
denen wir nahe sind - auch durch das Gespräch.
o Im Beten ereignet sich Erinnerung ans Wort Gottes.
Der verborgene und nicht verstehbare, uns entzogene Gott, schenkt uns im Beten neu
die Erinnerung an sein Wort, so dass wir ihn darauf „behaften“ können und wieder
Halt und Boden unter den Füßen gewinnen.
Gedenke doch des Wortes, das du deinem Knecht Mose gebotest.....Wenn ihr euch
aber zu mir bekehrt..... will ich euch bringen an den Ort, den ich erwählt habe.
o Im Beten erwachsen neue Ideen, tun sich ungeahnte Wege auf:.....und lass es deinem
Knecht heute gelingen......
Wilhelm Löhe, der Begründer des Neuendettelsauer Diakonissenwerkes, war ein
Mann, der seine seelsorgerliche Erfahrung im anhaltenden Bemühen um eine
geistliche Haltung gewann.
Was er tagsüber tun und entscheiden musste, das bedachte er abends vor der
aufgeschlagenen Bibel. Seine pfarramtliche Tätigkeit stellte er Zug um Zug unter die
große Kritik und unter die barmherzige Vergebung des göttlichen Wortes und ließ
auch seine Erlebnisse von diesem Licht bescheinen. Weil er sich Rechenschaft vor
Gott gab, wurde er zu dem Mann, an den viele sich anlehnen und halten konnten.
Und Seelsorger brauchen Seelsorge und Beratung von Menschen; sie kann ganz
unterschiedlich sein. Der Gesprächspartner des Nehemia ist ein Heide, sein Chef, ein Mann
mit Menschenkenntnis und einem guten Gespür für seinen Mitarbeiter. Neh. 2, 2-5
Wir können dieses Kapitel auch lesen unter der Fragestellung: Wie gehen wir mit unsern
Mitarbeitern um? Mitarbeiterförderung, Personalentwicklung....
Und ich bitte Sie, jetzt nicht zu fragen: Entspricht mein Chef dem Chef des Nehemia, sondern
zu fragen: Wie ist es um mein Verhalten, um meine Echtheit bestellt, wenn ich mich auf die
beiden einlasse?
Wohl uns, wenn wir Menschen haben, die
nachfragen und spüren, wie es uns geht.
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- auch im Geschäft oder Beruf –
Nehemia- ein Mensch, der Kummer gewohnt ist
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Der Chef des Nehemia ist besorgt. Er sieht, dass er traurig ist, ihn etwas bedrückt und
erkundigt sich nach einer möglichen Krankheit.
Wie reagiert Nehemia? Wie reagieren wir? Können wir ehrlich sagen, wie es uns geht
oder verstecken wir uns lieber hinter verschleiernden Aussagen: Es geht schon, nichts
Besonderes, oder gar: Mir geht’s ganz gut.......
Mein Eindruck ist, die Anonymität nimmt zu, auch das Verstecken voreinander und
die damit verbundenen Befürchtungen, bei Nehemia könnte es heißen. Was macht der
König aus dem, was ich ihm erzähle, womöglich dreht er mir einen Strick daraus.....
o Nehemia sagt wie es ihm geht, wenn auch mit Herzklopfen und Furcht. Er lernt es zu
sich zu stehen auch in aller Schwäche, auch mit seiner Trauer, mit den Tränen, mit der
Kehrseite von Erfolg und gelingendem Karriereleben.
Ein Mensch, der echt und authentisch ist – wie gesagt unter Zittern und Zagen.
1. Nehemia lebt in der Gleichzeitigkeit von Beten und Handeln
Es ist eine heikle Situation: Was kann, was darf er vom König erbitten? Wo sind
Grenzen gesetzt?
Er muss sich entscheiden. Er tut es in der Haltung des Betens zu Gott – und des
Sprechens zum König.
Für mich ist das der Schlüssel zum Christsein überhaupt. Es gibt keine Trennung der
Bereiche – hier der Glaube, da das Leben.
Gewiss, es braucht die Zeiten der Stille, des bewussten Hörens auf Gott. Aber dann ist
auch Handeln angesagt. Wir müssen Entscheidungen treffen, wissen, was wir wollen.
Viel erbittet Nehemia: (Neh. 2,6ff) – er benennt, was er für seine Arbeit braucht an
Zeit, Ressourcen und Unterstützung auch für sich persönlich:
-
Sonderurlaub für einen längeren Zeitraum
Empfehlungsschreiben an die Verantwortlichen in Jerusalem
Personenschutz
Baumaterial
In der Haltung des Nehemia gewinnen wir Standhaftigkeit, Freiheit, Mut. Wer zu Gott
betet, braucht den König nicht zu fürchten.
Wer auf ihn ausgerichtet bleibt, kann aus innerer Klarheit heraus sagen, was er
braucht, um das Leben und die Aufgaben zu meistern.
Alle Bitten erfüllt der König, weil die gnädige Hand meines Gottes über mir war.
Bauholz und Sonderurlaub entspringen der Gnade Gottes – seine Gnde reicht hinein in
sämtliche Entscheidungen und in alle Lebensbezüge
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III
Nehemia – ein Mitarbeiter Gottes auf der Baustelle Leben
Nehemia ist inzwischen in Jerusalem angekommen. Er hat sich drei Tage Zeit
genommen zum Einleben.
Und als ich nach Jerusalem kam und drei Tage da gewesen war, machte ich mich in
der Nacht auf und wenige Männer mit mir; denn ich hatte keinem Menschen gesagt,
was mir mein Gott eingegeben hatte für Jerusalem zu tun. ...Und ich ritt zum Taltor
hinaus und am Drachenquell vorbei und an das Misttor und forschte genau, wo die
Mauern eingerissen waren und die Tore vom Feuer verzehrt.......
Nehemia packt seine Aufgabe besonnen an. Er macht – zunächst ganz für sich allein –
eine Bestandsaufnahme dessen, was zu tun ist. Er schaut, was in Trümmern ist und
verwüstet. Nachdem er sich selber ein Bild gemacht hat, kann er die andern Menschen
gewinnen für das, was zu tun ist.
Manchmal ist es erforderlich, dass wir einsame Wege gehen, Wege bei Nacht, die uns
niemand abnehmen kann, die wir an niemanden delegieren können, sondern wo es für
uns dran ist, uns klar zu werden über den Auftrag und die nächsten Schritte, die zu tun
sind.
Evt. Hinweis auf Paulus.
Wo wir die innere Klarheit gefunden haben, der Berufung gewiss sind und die
Aufgabe vor uns sehen, können wir auch andere motivieren und gewinnen.
Nehemia tut das in einer dreifachen Argumentation: Neh. 2, 17 + 18
o Beschreibung der Lage, Packen bei der Ehre..... dass wir nicht weiter ein
Gespött seien....
o „Zeugnis“ – erzählen von Gottes gnädiger Hand
o und vom König.
Das überzeugt: Auf, lasst uns bauen – und sie nahmen das gute Werk in die Hand.
Wenn alles zur rechten Zeit geschieht, fühlt sich der Mensch ernst genommen. Wenn
alles seine Ordnung hat, kommt auch der Mensch innerlich zur Ordnung.
Ziel ist, dass die Mitarbeiter gemeinsam ein Ziel zu erreichen suchen, dass nicht jeder
für sich kämpft, sondern dass ein Miteinander entsteht.
Mit großer Motivation beginnen die Baumaßnahmen, fast alle Bevölkerungsgruppen
bauen mit. Doch immer wieder gibt es – wie wir das ja auch kennen, Niederlagen,
Spott, Menschen und Anlässe, die Nehemia Kummer machen.
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Ein paar Akzente möchte ich noch unterstreichen, die auch für das seelsorgerliche
Begleiten wesentlich sind:
o Gebet
Gegen den Spott der andern Bewohner stemmt sich Nehemia immer wieder
aufs Neue mit der Macht des Gebetes.
o Erinnerung an Gottes Macht
Er stemmt sich dagegen, indem er angesichts der Furcht vor den Feinden seine
Mitarbeiter erinnert und vergewissert:
Fürchtet euch nicht vor ihnen; gedenket an den Herrn, der groß und furchtbar
ist, und streitet für eure Brüder, Söhne, Töchter, Frauen und Häuser.
o Umsichtiges kluges Verhalten – angesichts der Bedrohung von außen
Die Arbeit am Mauerbau geschieht unter Bewachung.
So arbeiteten wir am Bau, während die Hälfte die Spieße bereithielt, vom
Aufgang der Morgenröte bis die Sterne hervorkamen. ...Aber ich und meine
Leute und die Wache, die mir folgte, wir zogen unsere Kleider nicht aus; ein
jeder hatte seinen Spieß zur Rechten.
o Auch seine Einnahmen stellt Nehemia dem Auftrag zur Verfügung. Er
verzichtet auf seine Einkünfte als Statthalter und setzt einen Schuldenerlass für
die Armen durch. Sie bekommen Äcker, Weinberge, Ölgärten, Häuser, auch
Geld und Getreide zurück. Neh. 5, 6ff. – Auseinandersetzung mit den eigenen
Leuten.
o Das Feiern des Gottesdienstes als Höhepunkt.
die ganze Gemeinde feiert den Höhepunkt, hört auf Gottes Wort, ist tief
berührt und beschämt, wie weit das Verlesene und das Leben auseinander
klaffen.
Nehemia weckt die Freude indem er den Tag Gottes ins Zentrum rückt:
Essen und Trinken ist angesagt, die, die nicht kommen können, werden mit
versorgt.
Darum sprach er zu ihnen: Geht hin, esst fette Speisen und trinkt süße
Getränke und sendet davon auch denen, die nichts für sich bereitet haben;
denn dieser Tag ist heilig unserm Herrn.
Und seid nicht bekümmert, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.
Und die Leviten trösteten alles Volk......
Zusammenfassung:
Nehemia ermutigt zu einem ganzheitlichen Lebensstil aus dem Glauben und aus der
Gnade Gottes heraus.
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Nehemia- ein Mensch, der Kummer gewohnt ist
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o Es ist ein seelsorgerlicher Lebensstil. Wer sagt: Seid nicht bekümmert, der hat
ein Auge und ein Herz für die Kümmernisse der Menschen.
Nehemia erschlägt die Menschen nicht mit dem Ratschlag, sondern seine
Empfehlung kann greifen, weil es seine eigene Lebenshaltung ist.
o Sein ganzes Leben, sein Leiden, sein Beruf, die Anfeindungen von außen und
die Widerstände von innen in der Gemeinde können ihn nicht entmutigen, weil
er in der direkten Gottesbeziehung lebt.
o Das, was ihm an gutem widerfährt, erkennt er als Gottes Geschenk
o Das, was ihm an Schwerem auferlegt wird, ordnet er dem unter, der stärker ist
als alles, was uns den Mut und die Kraft rauben möchte.
o Wir brauchen – trotz mancher Kümmernisse – nicht bekümmert zu bleiben,
Denn Gott durchdringt unser ganzes Leben mit seiner Stärke durch sein Wort,
durch sein Wegweisen im Gebet, auch durch Menschen die er in seinem Sinne
einsetzt und prägt, selbst wenn sie es gar nicht wissen.
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