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No. 46 MAI/JUNI 2016 - ISSN 1864-5992 N 53° 33,7 ‘N 06° 45,0 ‘E BURKANA W O S Das maritime Magazin Das Spiegelbild unserer Insel seit FAST 140 Jahren die visitenkarte borkums retter helfen rettern Borkumer Seenotretter im Ägäis-Einsatz Natur Natur sein lassen! spagat zwischen naturschutz und tourismus www.burkana.de Einfach lecker! Bestes Küchenhandwerk, beste Zutaten für Speisen und Getränke, freundliche Mitarbeiter für einen herzlichen Service und Gerichte, die “Einfach lecker” sind. Dieses wollen wir Ihnen in bester Borkumer Strandlage bieten. Herzlich willkommen! Unser Restaurant »Aquavit« ist täglich von 17.30 Uhr 23.00 Uhr für Sie geöffnet. Küche von 17.30 Uhr 20.30 Uhr. Montags (außer an Feiertagen) Ruhetag. Unser Angebot für sie Fischplatte „strandhotel ostfriesenhof“ für 2 Personen Verschiedene Sorten Fischfilets, natur gebraten, mit Nordseekrabben, Petersilienkartoffeln, zweierlei Saucen und 2 Beilagensalaten. Dazu erhalten Sie eine Flasche Wein 0,75 l und 1 Flasche Mineralwasser 0,75 l. € 49,90 Strandhotel Ostfriesenhof • Jann-Berghaus-Str. 23 • 26757 Nordseeinsel Borkum Tel. 0 49 22 / 70 70 • Fax 0 49 22 / 31 33 • E-Mail: [email protected] • www.ostfriesenhof.de Ihre Stadtwerke Borkum Immer für Sie da. Als Borkumer Unternehmen machen wir uns stark für die Insel und sind immer für Sie als Ansprechpartner vor Ort. Ihr Team der Stadtwerke Borkum www.stadtwerke-borkum.de N W O Editorial Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 S Liebe Borkumerinnen und Borkumer, liebe Feriengäste! Gastgeberverzeichnisse und Urlaubsbroschüren gelten als Spiegelbild der touristischen Entwicklung und sind seit fast 140 Jahren die Visitenkarten Borkums. Die jährlich erscheinenden Prospekte nehmen den Gast folglich sprichwörtlich an die Hand, um ihm zu zeigen, was die Insel unserer Träume alles zu bieten hat – und wo er während seines Urlaubs eine geeignete Unterkunft findet. So hat sich seit der Ersterscheinung im Jahre 1880 natürlich nicht nur die Nordseeinsel Borkum verändert, sondern auch die Badeprospekte, die mit der Zeit immer bunter und umfangreicher wurden. Wir haben uns einmal alle bisher herausgegebenen Prospekte angeschaut und dabei faszinierende und für die jeweilige Zeit typische Entdeckungen gemacht. Lesen Sie in unserer Titelgeschichte, was uns Spannendes aufgefallen ist – und staunen Sie über die vielen historischen Cover und Aufnahmen. zwischen Naturschutz und Tourismus und dem facettenreichen Angebot für Gäste jeden Alters. Unbestrittene Aushängeschilder sind auch die Borkumer Seenotretter der DGzRS, die weder Orkan noch Kaventsmänner fürchten – und rausfahren, wenn andere reinkommen. Einer dieser mutigen Männer – der Borkumer Christian Erdwiens – war jüngst sogar mit dem Rettungskreuzer Minden im Ägäischen Meer unterwegs und hat gemeinsam mit anderen Kollegen über 700 Flüchtlinge aus Seenot befreien können. Auf den Seiten 30-38 finden Sie den spannenden Bericht zum Einsatz, der unterstreicht, wie wichtig die Aufgaben der Seenotretter in der derzeitigen Flüchtlingskrise sind. Natürlich halten wir darüber hinaus viele weitere interessante Themen für Sie bereit, informieren über hervorragende Veranstaltungen und berichten aus anderen Häfen. Doch blättern Sie einfach selbst um! Die BURKANA-Redaktion wünscht viel Spaß beim Lesen und frohe Pfingsten! Dass die Nordseeinsel Borkum sich zu einem der beliebtesten Ferienziele in Deutschland entwickelt hat – und die Urlaubsbroschüren mittlerweile in einer Auflage von 60.000 produziert werden – ist zweifelsohne auch drei Dingen zu verdanken: den zahlreichen Sonnenstunden, dem Gleichgewicht Ihr Burkana-Team 3 N W O Inhalt S TITEL Das Spiegelbild unserer Trauminsel Borkumer Urlaubsbroschüren seit fast 140 Jahren 06 NATUR & LANDSCHAFT Sonne satt auf Borkum Einer der sonnigsten Orte Deutschland Spagat zwischen Naturschutz und Tourismus Die Natur Natur sein lassen KURZ NOTIERT 20 24 23 STANDPUNKTE Dramatische Szenarien Der Meeresanstieg und seine Folgen 28 SEEMANNSCHAFT Retter helfen Rettern Borkumer Seenotretter C. Erdwiens im Ägäis-Einsatz Das vergisst man nicht! 3 Fragen an Kapitän Udo Helge Fox 30 Überblick 37 KULTUR Jan Schneeberg veröffentlicht Hörbuch auf Platt Offizielle Vorstellung am 8. Juli 2016 im Inselmuseum Das Borkum ABC - Teil 20 Volker Apfelds Borkum ABC informiert über Borkum 39 40 NATT & DRÖG Smutjes Bar My Börkum 42 06 AUS ANDEREN HÄFEN Abenteuer in Alaska Weite und Wildnis pur VERANSTALTUNGEN AUF BORKUM 46 50 44 4 N W O Impressum S Auflage: 7.000, ISSN 1864-5992 www.burkana.de UStIdNr.: DE 251748531 Verlag und Redaktion: BurkanaVerlag Hindenburgstr. 77, 26757 Borkum Tel. 04922 99 00 96 Fax 04922 99 00 86 E-Mail: [email protected] Redaktion Berlin: die reporter / iideenreich pr+kommunikationswerkstatt Düsseldorfer Str. 47, 10707 Berlin Tel. 030 88680606 E-Mail: [email protected] 30 Chefredakteur: Patrick Schneider Herausgeber:BurkanaMedia Grafik/Layout: Patrick Burth, Crocy, Dominik Schneider Redaktion: Wolf Schneider, Volker Apfeld, Karoline Kallweit, Wolf A. Schneider, Anita Arneitz Lektorat: Ulrike Schneider Fotos: Torsten Dachwitz, Shahee Ilyas, Wolf Schneider, DGzRS, Philipp Spalek, Ulrike Schneider, Wirtschaftsbetriebe Borkum, Jörg Zogel, Anita Arneitz, Frank K. Inserenten: Abeling Kosmetik, Aquavit Restaurant im Strandhotel Ostfriesenhof, Augenoptik Kieviet, Bäckerei Müller, Brasserie, Engel & Völkers, Frank Weber GmbH, Fahrrad-Tente, Gezeitenland, Hofcafé Bauernstuben, Hotel „das miramar“, Inselcafé & Pfannkuchenhaus, In undis, Juilfs Immobilien, kraxelmaxel Kletterpark, Kur- und Touristikservice, Markant-Markt, Menne Dachsysteme, Restaurant Alt Borkum, Restaurant Palée im Strandhotel Hohenzollern, Stadtwerke Borkum, Stonner's Strandbude, Upholm-Hof Abonnement: Das BURKANA-MAGAZIN liegt an vielen Auslegestellen für Borkumer und Gäste zur kostenlosen Mitnahme bereit. Wenn Sie an einer Zusendung interessiert sind, bieten wir Ihnen ein Abonnement an: Das Abonnement kostet jährlich insgesamt 24 Euro inkl. Porto für sechs Ausgaben und kann jederzeit gekündigt werden. Sie können jederzeit von dieser Bestellung zurücktreten. Bestellt werden kann auf unserer Website unter www.burkana.de/abo, per E-Mail, telefonisch oder postalisch. N W O Titel S Das Spiegelbild unserer Trauminsel Gastgeberverzeichnisse und Urlaubsbroschüren sind seit fast 140 Jahren die Visitenkarten Borkums Weitläufige Strände, eine beeindruckende Flora & Fauna, bunte Veranstaltungen, zahlreiche Sport- und Bewegungsmöglichkeiten, heilsames Hochseeklima, freundliche Gastgeber und zufriedene Besucher – das Borkumer Gastgeberverzeichnis mitsamt integrierter Urlaubsbroschüre präsentiert die hervorragenden Trümpfe der Insel und zeigt dem potenziellen Urlauber 6 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 gleichzeitig, wo er während seiner Ferien eine passende Unterkunft findet. So informiert der Prospekt neben den Aushängeschildern Borkums auch umfassend über Hotels, Pensionen, Privat- zimmer, Ferienhäuser oder -wohnungen – und macht die Urlaubsplanung folglich um ein Vielfaches einfacher. 7 N W O Titel S Jan Schneeberg mit dem ältesten erhaltenen Exemplar des Gastgeberverzeichnisses. Und das nicht erst seit heute! Bereits mit dem Aufkommen des Tourismus und der Entstehung der touristischen Infrastruktur auf der Insel informieren die Gastgeberverzeichnisse bzw. Wohnungsanzeiger über die verschiedenen Unterkünfte auf Borkum, Anreisemöglichkeiten, Kurbeiträge, Badezeiten sowie über wichtige Adressen wie Ärzte und Apotheken. So tragen die – auch als Inselführer oder Badeprospekte bekannten – Publikationen schon seit über 130 Jahren dazu bei, dass sich die Insel unserer Träume zu einem Urlaubsziel entwickelt, das jährlich von rund 300.000 begeisterten Menschen besucht wird. Die Broschüren gehören demnach zweifelsohne zur Geschichte der Insel und sind wertvolle Zeitzeugnisse, die ein Spiegelbild der jeweiligen Epochen ermöglichen. Kein Wunder daher, dass die ältesten erhaltenen Ausgaben von 1880, 1882 und 1890 als besondere Kostbarkeiten sicher im Archiv des Heimatvereins im Toornhuus beim Alten Leuchtturm verwahrt sind – und gemeinsam mit den bis heute erschienenen Publikationen für die Nachwelt erhalten bleiben sollen. Auch die BURKANA-Redaktion hat die inhaltliche Bedeutung der Gastgeberverzeichnisse und Urlaubsbroschüren erkannt und sich einige der Veröffentlichungen einmal genauer angeschaut. Besonderes Augenmerk legten wir dabei auf frühere Jahrgänge, die sowohl die spannende touristische Entwicklung der Insel wiedergeben, als auch zeigen, wie sich Borkum der jeweiligen Zeit angepasst hat. 8 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 Historische Entwicklung cher Helfer und ehemaliger Archivleiter im Borkumer Heimatverein – und tippt somit auf die Ausgabe von 1880, die auf den Bau des Neuen Leuchtturms im Jahre 1879 verweist. Bei der ersten Betrachtung der mittlerweile großen Menge an Publikationen fällt sofort ins Auge, dass sich Aufmachung und Layout ständig gewandelt haben und die Ausgaben immer wieder ein neues Gesicht bekamen. Auch der Inhalt variierte stark. So erschienen manchmal ausschließlich bloße Unterkunftsverzeichnisse mit den nötigsten Informationen, während in den meisten Jahren zusätzlich ein informativer Inselführer (heute Urlaubsbroschüre) angefertigt wurde, der entweder in der Broschüre enthalten war oder begleitend erschien. Ab 1898 sind die jährlichen Ausgaben schon weit mehr als Vierfaltblätter. Sie erscheinen als umfangreiche Badeprospekte in Buchform und wurden fortlaufend herausgegeben. Der 1910 anlässlich des 60-jährigen Ab 1898 wurden die Ausgaben Bestehens des anerkannten umfangreicher. Heilbades veröffentlichte Inselführer verfügte bereits über eine Auflage von 40.000 Exemplaren. Kamen zu diesem Zeitpunkt schon bis zu 30.000 Gäste nach Borkum, wurde die positive touristische Entwicklung durch Aufflammen des Ersten Weltkrieges und die massive Aufrüstung der Insel zur Seefestung abrupt unterbrochen. Auch der Bäderverkehr wurde eingestellt, sodass in den Kriegsjahren weder Gastgeberverzeichnisse noch Urlaubsbroschüren erschienen. 1925 wurde ein attraktives Büchlein herausgegeben, das Urlaubsbroschüre und GastgeErst 1919 wurde dann wieder berverzeichnis vereint. ein entsprechender Badeprospekt herausgegeben, der aber aufgrund von teurem Papier und mangelnden Annoncen sehr klein und dünn ausfiel. Doch das sollte kein Hindernis für das Wiederaufleben des Fremdenverkehrs auf der Insel sein. So kamen bereits Anfang der 1920er-Jahre wieder rund 20.000 Gäste nach Borkum – was sich auch in den Broschüren bemerkbar machte. Gerade an der Aufmachung der Ausgabe von 1925, die Gastgeberverzeichnis und Inselführer in einem kleinen Büchlein mit farbigem Cover vereinte, kann man festmachen, dass die Menschen in diesen Zeiten der Weimarer Republik vor der Weltwirtschaftskrise noch genügend Vermögen hatten, um sich einen Urlaub leisten zu können. Demnach finden sich hier neben professionell aufbereiteten Informationen zu Geschichte und Angeboten der Insel, zahlreiche schwarz-weiß Fotografien, die elegant gekleidete Menschen auf der Promenade, baden- Aufmachung und Layout haben sich im Laufe der Zeit ständig geändert. Die ersten im 19. Jahrhundert veröffentlichten Ausgaben waren noch einfache Vierfaltblätter, die keine gedruckten Jahreszahlen aufwiesen. Jedoch können die entsprechenden Jahrgänge an den zu dieser Zeit entstandenen Gebäuden festgemacht werden. „Die nicht gedruckten Jahreszahlen sind ersichtlich, wenn z.B. erwähnt wird, dass im letzten Jahr der Neue Leuchtturm ‚eine große Zierde des Dorfes’ sei“, erklärt Jan Schneeberg, ehrenamtli- Ab 1898 erschienen die Badeprospekte in Buchform. 9 N W O Titel S Die „Häuser allerersten Ranges“ luden Wohlhabende zum Urlauben ein. de Gäste und glückliche Strandbesucher vor ihren Strandzelten zeigen. Auch die herrschaftlichen Anzeigen für die „Hotels ersten Ranges“ weisen darauf hin, dass zumindest ein Teil der Gäste damals relativ wohlhabend gewesen sein muss. Borkum wirbt in dieser Zeit übrigens damit, das am meisten besuchte Nordseebad zu sein: „Unter den ostfriesischen Seebädern nimmt Borkum eine ganz besondere Stelle ein, die es von Jahr zu Jahr immer mehr zum Lieblingsbade weiter deutscher Kreise gemacht hat.“ Borkum unübersehbar bemerkbar machte. So zeugen Bilder in der 1933er-Ausgabe von Strandburgen mit Hitler- und Hindenburg-Konterfei, der Werbespruch „Auf zur Fahrt an das deutsche Meer, in das deutsche Nordseebad Borkum“ zeigt eine klare Fokussierung auf das Deutsche – und die Promenade wird schon offiziell als Adolf-Hitler-Promenade bezeichnet. In den folgenden Jahren erhielten die Badeprospekte zunehmend den Stempel der damaligen Zeit aufgedrückt. Bunte Illustrationen und moderne Fotos transportieren Bilder von starken, jungen und durchtrainierten Menschen, von herrschaftlichen Veranstaltungen und nicht zuletzt – ganz im Sinne des „Kraft durch Freude-Mottos“ der Nationalsozialisten – von zahlreichen Freizeit- und Sportangeboten. Besonders das Cover von 1939 spiegelt die Hochstimmung der Nazis wider, in dem es eine blonde Frau zeigt, die lächelnd unter Hakenkreuzwimpeln im Sand entspannt. Badeprospekte im aufkommenden Nationalsozialismus Im Anschluss an die Weltwirtschaftskrise – in der das Gastgeberverzeichnis zeitweilig lediglich als einfach gemachter Informationsflyer erschien – folgte der Nationalsozialismus, dessen Propaganda sich auch in den Urlaubsbroschüren auf 1933: Sandburgen mit Hindenburg- und Hitler-Konterfei am Borkumer Strand Die Urlaubsbroschüre von 1939 symbolisiert die Hochstimmung der Nationalsozialisten. 10 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 integrierte Bilderbogen hauptsächlich Frauen und Mädchen beim Sport zeigt und mit folgendem Zitat versehen ist: „Der frisch-fröhliche Sportstyp unserer Frauen und Mädchen am Strand ist es, der das Borkumer Badeleben so ungezwungen und einladend gestaltet. Sport ist die Parole des Tages.“ Wie widersprüchlich die Propaganda der Nationalsozialisten war, zeigt jedoch auch das einleitende Zitat der Urlaubsbroschüre von 1939: „Reist in und nach Großdeutschland, dem Land des Friedens und der Freude.“ Bedenkt man rückblickend, dass im selben Jahr mit dem deutschen Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg eingeleitet wurde, bekommen Ausdrücke wie Frieden und Freude einen äußerst faden Beigeschmack! Der Neustart Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Bäderbetrieb auf Borkum erneut beschränkt und die Herausgabe der Gastgeberverzeichnisse und Urlaubsbroschüren eingestellt. Erst 1949 erschien wieder ein Wohnungsanzeiger, der u.a. über Unterkünfte, Kurtaxverordnung und kurz über Wissenswertes informierte. Interessant an dieser Ausgabe ist der folgende Hinweis bezüglich Milchlieferungen, der auf die teils große Armut in der Nachkriegszeit hinweist: „Im Interesse einer geregelten Versorgung wird unseren Gästen empfohlen, die Milchabschnitte der Lebensmittel- und Zusatzkarten in Form von Reisemarken mitzubringen. Die Belieferung der Milchreisemarken erfolgt nach Abstempelung durch die Kurtaxabteilung. Die Stammabschnitte der Lebensmittel- und Zusatzkarten gelten als Berechtigungsnachweis.“ Frauen und Sport stehen im Fokus des Badeprospektes von 1939. Im Übrigen steht die ganze 1939-Ausgabe schwerpunktmäßig im Zeichen der Frau, welcher im Rahmen der nationalsozialistischen Propaganda eine besondere Rolle „als Quelle der Nation“ zuteil wurde. So wundert es dann auch nicht, dass der hier Auszug aus der Urlaubsbroschüre von 1939 An der Ausgabe von 1949 kann die in der Nachkriegszeit herrschende Armut festgemacht werden. 11 N W O Titel S Anhand des Hinweises auf die Milchbelieferung erkennt man den Engpass in der Nachkriegszeit. Farbenfrohe Bilder vermitteln ein einladendes Urlaubsfeeling. Der etwas umfangreicheren Jubiläumsausgabe anlässlich der 100-Jahrfeier des Bades im Jahr 1950 folgten jährlich neue Badeprospekte, die nach und nach wieder bunter und qualitativ hochwertiger wurden. Erschienen in den Jahren 1951 bis 1953 dem Unterkunftsverzeichnis beigelegte identische Flyer mit Fotos und erklärenden Zeichnungen, wurde 1954 schon wieder ein Badeprospekt aufgelegt, der durch bunte Illustrationen und klassische Bilder von fröhlichen Urlaubern am Strand oder bei Wellnessanwendungen besticht. Besonders farbenfroh wirken beispiels- weise auch die Broschüren aus den Jahren 1956 und 1958. Hier fällt zudem auf, dass nicht mehr ausschließlich Menschen im eleganten Anzug und Abendkleid über die Promenade flanieren, sondern auch ganz alltäglich gekleidete Feriengäste mit kurzer Hose und Sommerrock. Auch in den 1960er- und 1970er-Jahren setzte sich dieser Trend fort, sodass es mit den bunten Badeprospekten inklusive vieler farbenfroher Bilder und Sprüche sowie einem abwechslungsreichen Layout eindrucksvoll gelang, Urlaubsfeeling von Strand, Sandburgen, Tennis, Reiten, Natur, Animation und Meer für jedermann zu vermitteln. Ein einziger Blick in die bunte Broschüre reichte so manchmal schon aus, um den potenziellen Gast zu begeistern und ihn dazu zu bewegen, sich im beiliegenden Gastgeberverzeichnis eine geeignete Unterkunft auszusuchen – und die Urlaubsplanung zu konkretisieren. Bis Mit der Zeit wurden die Badeprospekte immer bunter. Anfang der 1950-er erschienen die Urlaubsbroschüren als Flyer, die den Wohnungsverzeichnissen beigelegt waren. 12 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 heute haben sich die Badeprospekte stets weiterentwickelt und spiegeln nicht nur das Angebot, sondern zudem die fortlaufende Entwicklung Borkums wider. So erkennt man folglich auch an den Ausgaben aus den 1980er, 1990er und 2000er-Jahren sowie in den jüngst erschienenen Exemplaren, dass sowohl die touristiMit dem Gastgeberverzeichnis sche Infrastruktur als auch die in der Hand steht dem Urlaub gesellschaftlichen Ereignisse nichts mehr im Wege! niemals still stehen und immer attraktiver werden. NEU 2016 ORIGINAL NER’S N O ST rv or sc hl ag Stonner‘s Borkum-Shirts in verschiedenen Farben Die Badeprospekte haben sich stets weiterentwickelt. Se rv ie Krabbencremesuppe Borkumer Art Fasanenbrause aus Bio-Sanddornsaft Besuchen Sie Stonner‘s Strandbude Jetzt bei Brantjes, im Markant Markt und in Stonner‘s Strandbude Weitere Informationen zu Stonner‘s Krabbencremesuppe im Internet unter www.stonners-borkum.de Leckere Fischspezialitäten Täglich wechselnde Eintöpfe + Suppen Borkumer Milchspezialitäten Täglich frischer Kuchen Laufend frischer Kaffee Kalte + heiße Getränke Dieses Jahr: Am Nordstrand bei Steg 6 Mobil: 0171 / 85 70 185 | Web: www.stonners-borkum.de 13 N W O Titel S Was fällt noch auf? Bewerbung des gesunden Klimas Schon immer war Borkums gesundes Klima ein besonderes Aushängeschild, das von den verantwortlichen Bade- und Kurdirektoren natürlich auch in den Gastgeberverzeichnissen bzw. Urlaubsbroschüren propagiert wurde. So heißt es im Jahre 1925: „Nur, wer mit seinen Nervenkräften haushält und sie zur rechten Zeit wieder stählt und erneuert, bleibt leistungsfähig; denn selbst eiserne Ketten, die fortwährend benutzt werden, sind bald verbraucht. Der beste Jungborn ist das Meer - Licht, Luft und Sonne wirken dort im Verein mit der salzigen Flut bei völliger Staubfreiheit Wunder. Bei der Inselbevölkerung wird darum oft eine erstaunlich hohe Lebensgrenze erreicht. Komm, auf daß es auch Dir wohl ergehe und auch Du lange lebst auf Erden!“ Ergänzend hierzu schreibt ein Borkumer Arzt im Badeprospekt von 1928: „Ermittlungen an Hand von Tabellen des amtlichen Wetterdienstes über eine Spanne von ca. 40 Jahren haben ergeben, dass an der Nordsee ein zu allen Jahreszeiten außergewöhnlich gleichmäßiges und von größeren Schwankungen innerhalb der Tageskurve freies Klima herrscht. Durch diese Tatsache ist die Gefahr der Erkältungsmöglichkeiten ganz erheblich abgemindert.“ Borkums heilendes Klima wird schon früh als Trumpf herausgestellt. In diesem Zusammenhang betonten die Prospekte ab Ende der 1920er-Jahre auch die heilende Wirkung für Allergiker bzw. „Heufiebererkrankte“: „Angeregt durch die Erfolge einer kleinen Schar von Heufiebererkrankten hat sich das Nordseebad Borkum in den letzten Jahren immer mehr als ein überaus günstiger Aufenthaltsplatz für Heufieberkranke – und zwar in allen drei Hauptstadien einschließlich gegen Heuasthma erwiesen; aus diesem Grunde hat auch der Heufieberbund e.V. im Jahre 1926 seine Generalversammlung nach Borkum berufen und – veranlasst durch die günstigen Ergebnisse, auch für 1927 und 1928.“ Darüber hinaus wird wiederholt explizit mit dem Begriff „Hochseeklima“ geworben – wie beispielsweise in der Ausgabe von 1932, in der es heißt: „Borkum – die grüne Insel – weit ins offene Meer vorgeschoben daher reines Hochseeklima, bietet Sport und Unterhaltung jeder Art.“ Mittags, abends … SPEZIALITÄTEN-RESTAURANT Osman Kalkinc Bitte reservieren: Tel. 04922 2005 Roelof-Gerritz-Meyer-Straße 10 26757 Borkum Neben dem Heimatmuseum 14 Unsere Lieferanten von Qualitäts-Produkten: Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 Veränderungen des Strandes Eindrucksvoll lässt sich anhand der verschiedenen Bilder in den laufend erschienenen Badeprospekten die ständige Veränderung bzw. Wanderung des Strandes dokumentieren. So zeigen alte Fotos, dass sich die Badestrände teilweise noch ganz woanders befanden als heute und früher mit „Familienbad“, „Damenbadestrand“, Herrenbad“ oder „Neutralen Strand“ auch anders bezeichnet und genutzt wurden. Be- sonders interessant ist auch die Bewegung der Sandbank „Hohes Riff“, die heute besser als Seehundsbank bekannt ist. Bevor diese sich nämlich aufgrund der Sandmassenwanderung mit Borkum vereinte, lag sie lange Zeiten getrennt vor der Insel. Das hier abgebildete Luftbild aus der Urlaubsbroschüre von 1970 verdeutlicht diese Entwicklung – und lässt gleichzeitig erahnen, wieso sich die Seehundsbank heute immer noch verändert und sich aktuell weiter auf den Hauptbadestrand zubewegt. 1932 war unterhalb des Pavillons von einem Badestrand noch nichts zu erkennen. Die Seehundsbank ist auf dieser Aufnahme aus der Urlaubsbroschüre von 1970 noch getrennt von Borkum. Klein, aber fein! NE U! SANDDORN KUCHENZWERG Kleiner Kuchen - Großer Genuss locker und erfrischend 15 N W O Titel S Gastgeber im Wandel tels heute nicht mehr gibt oder sie einen anderen Namen tragen. So hieß das Strandhotel Ostfriesenhof ursprünglich Strandvilla Behrends und um 1925 bereits „Dippmanns Strandhotel“. Im ehemaligen Köhler’s Strand-Hotel ist heute das Fachklinikum Borkum beheimatet. Das CVJM residiert im ehemaligen Hotel Victoria. Und wo früher die prächtige Strandvilla Hawich stand, findet sich seit den 1970-Jahren das Geffah-Haus bzw. Haus Seeblick. „Diese Prospekte oder Gastgeberverzeichnisse sind wahre Juwelen, weil man hier Ob unter dem Namen Wohnungs-Anzeiger, Wohnungs-Liste oder Gastgeberverzeichnis – von Beginn an informierten die Broschüren Besucher der Insel umfassend über Hotels, Pensionen und – wie es früher hieß – „Logierhäuser“ und „Wohnungen mit Küche bzw. Küchennutzung“. Bei Durchsicht der bisherigen Ausgaben lässt sich vor allem auch festmachen, dass es einige der hochherrschaftlichen Ho- An den Anzeigen und Verzeichnissen kann auch die Geschichte der jeweiligen Häuser nachvollzogen werden. IRMGARD ABELING ANGEBOT DES MONATS Unsere Luxus-Crème zum Sonderpreis! KOSMETIK AUF B ORKUM Ultra Cell Hydration Creme Multi-Active THALASSO FÜR DIE SCHÖNHEIT Kosmetik auf Borkum | Irmgard Abeling Wilhelm-Bakker-Str. 26| 26757 Borkum Telefon: 0 49 22 - 92 32 662 E-Mail: [email protected] Web: www.kosmetik-auf-borkum.de WIR FREUEN UNS AUF IHREN BESUCH Glätten Sie Ihre Haut mit Tiefenfeuchtigkeit. statt 83,00 € 23,00 € Angebot nur solange der Vorrat reicht! 16 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 nachvollziehen kann, wer die Pensionshäuser und Hotels gebaut hat, wann ein Besitzerwechsel stattgefunden hat und wie der Name des Hauses früher war“, erklärt Jan Schneeberg und kündigt eine entsprechende Ausarbeitung des Heimatvereins an. „Wir kamen darauf, als wir Anfragen über Hotels oder Pensionen erhielten, weil man wissen wollte, wer dort vor vielen Jahren Besitzer bzw. Eigentümer war. Nun werden wir in der kommenden Zeit alle Prospekte und Anzeigen analysieren, damit wir in Zukunft ein gutes Nachschlagewerk haben.“ Urlaub vom Alltag im neuen Zuhause! 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So findet sich bereits in der Ausgabe von 1910 folgender Hinweis: „Auf Wunsch kostenlose Zusendung durch die Bade-Direktion des Nordseebades Borkum.“ Außerdem lagen die Wohnungsverzeichnisse am Bahnhof Borkums aus, sodass sich der ankommende Gast direkt nach seiner Ankunft über das Angebot informieren konnte. 1934: Es wird ausdrücklich davor gewarnt, sich Ferienunterkünfte auf dem Dampfer oder den Straßen „andrehen zu lassen“. 17 N W O Titel S Im Laufe der Jahre haben sich die Urlaubsprospekte auf Borkum immer wieder verändert, sich den Gegebenheiten der jeweiligen Epoche angepasst und sind dabei stets mit der Zeit gegangen. Im Großen und Ganzen zeigen sie Ausgabe für Ausgabe die Schönheit der Insel, weisen auf das breit gefächerte Angebot hin und spiegeln die Veränderungen der Insel unserer Träume wider. Und da sich auch diese – trotz ruhiger Lage inmitten der Wogen – immer weiter entwickelt, neue Errungenschaften bietet und mit frischen Events auftrumpft, lohnt es sich allemal, regelmäßig einen Blick in die jährlich erscheinenden Prospekte zu werfen. Denn wie sich die Inselform verändert, verändert sich auch das Angebot der Insel – und wird in jedem Jahr noch attraktiver! So werden garantiert auch Stammgäste, die meinen, Borkum auswendig zu kennen, immer wieder positiv davon überrascht sein, was ihre Lieblingsinsel Neues zu bieten hat. Auch das aktuelle Gastgeberverzeichnis integriert eine Urlaubsbroschüre, die Borkums Aushängeschilder präsentiert. Wir sagen danke! Die BURKANA-Redaktion dankt Bernie Wessels, Jan Schneeberg, Dr. Helmer Zühlke und Christian Klamt ganz herzlich für die wertvolle Unterstützung. Nur mit ihrer Hilfe ist es gelungen, diesen Beitrag zu recherchieren und zu schreiben. Scheunenrestaurant upholm-hof Scheunenrestaurant Upholm-Hof | Upholmstr. 45 | 26757 Borkum | Tel.: 0 49 22 - 41 76 Das Restaurant Täglich ab 11 Uhr, warme Küche von 11 - 14 Uhr und 17 - 22 Uhr Besuchen Sie unsere Webseit www.upholm e -hof.de Preiswerte Mittagsgerichte und wechselnde regionale Angebote Ruhetage außerhalb der Ferien: Restaurant montags, Biergarten dienstags * Für Festlichkeiten aller Art bitten wir um rechtzeitige Vorbestellung Torten, Kuchen & Brot aus der hauseigenen Bäckerei! Auf Ihren Besuch freuen sich Familie Hentschel & das Team vom Upholm-Hof 18 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 NEU im online-shop: Urlaub als Poster Der BURKANA-Verlag hat eine attraktive Auswahl der Badeprospekte getroffen und die schönsten Cover als großformatige Poster anfertigen lassen. Auch Sie möchten sich eines dieser eindrucksvollen Bilder bzw. Illustrationen als Erinnerung mit nach Hause nehmen oder in Ihrer Ferienwohnung für die Gäste aufhängen? Dann schauen Sie doch einfach einmal in den BURKANA-Online-Shop unter www.burkana-verlag.de (Größe DIN A2 42cm*59,6cm, Preis: 7,50 Euro/Stück + Versandkosten). 1925 1933 1937 1939 1939 1954 Helfen Sie dabei, die Geschichte Borkums zu erzählen! Sie haben auch noch historische Dokumente, Originalberichte oder alte Bilder auf dem Dachboden, im Keller oder sonst wo lagern? Der Heimatverein und seine ehrenamtlichen Helfer freuen sich, diese verwahren zu dürfen, um der Nachwelt die Geschichte Borkums erzählen und zeigen zu können. Unsere leckeren Neu: Der Der Borkum-Anhänger Borkum-Anhänger Neu: VOLLKORNSAAT BRÖTCHEN Das "Must-Have" Accessoire für echte BorkumLiebhaber und eine originelle Geschenkidee. Voll Korn voll toll! RUNDUM ERNEUER T nur bei Franz-Habich-Str. 10 | 26757 Borkum Tel. 0 49 22 - 47 83 19 N W O Natur und Landschaft S Sonne satt auf Borkum Da soll noch mal einer sagen, Ostfriesland sei nass und regnerisch! Auf Borkum scheint die Sonne Jahr für Jahr satte 2.000 Stunden. Das macht unsere Insel zu einem der sonnigsten Orte Deutschlands Dabei ist die Messung der Sonnenstunden nicht zuletzt für den Tourismus von enormer Bedeutung. Welche Stadt möchte sich nicht gerne Deutschlands sonnigste Region nennen? 150 Millionen Kilometer legen die Sonnenstrahlen bis zur Erde zurück. Einmal bei uns angekommen, wärmen sie unseren Planeten nicht nur. Sie setzen auch unser Wetter in Gang. Als Hauptenergielieferant ist die Sonne für unser Klima verantwortlich. Windsysteme, Meeresströmungen – alles dies wird durch sie beeinflusst. Mehr noch: Die Sonne bedingt den natürlichen Treibhauseffekt, ohne den das Leben auf der Erde gar nicht möglich wäre. Auf unseren Organismus haben Sonnenstrahlen einen überaus positiven Einfluss. Das hat jedermann schon einmal gespürt. Denn sobald die Sonne scheint, haben wir mehr Elan und Lust, uns zu bewegen. Borkum bietet beste Voraussetzungen, diesen Bewegungsdrang Im vergangenen Jahr lag der bundesweite Durchschnitt bei 1.700 Stunden. Vor allem der Süden der Republik wurde, wie zu erwarten, mit Sonne verwöhnt. Trotzdem zählt ein Alpenvorort seit Jahren als „Dunkelort“: Ruhpolding. Gerade einmal 930 Sonnenstunden wurden dort gemessen. Das war bereits im Jahr 1995. Seither haftet die Statistik dem Wintersport-Paradies an – sehr zum Ärger einiger Ruhpoldinger, die sich gegen den Ruf wehren. Denn vor allem Messungen, wie die der Sonnenscheindauer, sind maßgeblich vom Standort der Wetterstation abhängig. Rund 2.000 solcher Wetterstationen zeichnen in Deutschland meteorologische Daten auf. 20 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 Sonnenschutz nicht vergessen! auszuleben – egal, ob beim Radfahren, Spazierengehen oder Beach-Volleyball. Das Sonnenlicht trägt darüber hinaus zur Bildung von Vitamin D bei, das unerlässlich für unsere Knochen, Zähne, Haare und Muskeln ist. Seit vielen Jahrhunderten ist es daher fester Bestandteil der Thalasso-Therapie, wie sie auch auf unserer Insel erfolgreich praktiziert wird. Was Thalasso-Experten und Mediziner mit dem klangvollen Wort „Heliotherapie“ beschreiben, nennt der Durchschnittsbürger wohl am ehesten Sonnenbaden. Und wer sonnt sich nicht gerne? Doch das laue Lüftchen trügt: Die Sonne scheint trotzdem erbarmungslos. Und obgleich sie uns zahllose Vorteile bringt, sind ihre UV-A- und UV-B-Strahlen dennoch gefährlich. Mit Haut- und Augenschäden drohen schwerwiegende Folgen. Ein ausreichender Sonnenschutz ist deshalb unerlässlich. Macht sich erst einmal Sonnenbrand bemerkbar, ist die Haut bereits nachhaltig geschädigt. Besonders gefährdet sind Menschen mit heller Haut und hellen Haaren. 26 Kilometer Sandstrand sind dafür ideal. Dabei sorgt die frische Brise, die kontinuierlich über Borkum weht, dafür, dass es trotz 2.000 Sonnenstunden nie unangenehm heiß auf unserer Insel wird. So liegt die Durchschnittstemperatur an der Nordsee im August bei milden 20 Grad. Zwar verfügt unsere Haut über einen eigenen Sonnenschutz. Den muss sie jedoch erst langsam aufbauen. Unter Sonnenlicht lagert unser Körper dafür schwarz-braune Pigmente in der Oberhaut ein. Sie verleihen uns nicht nur die begehrte Bräune, sondern verhindern auch das Eindringen 21 N W O Natur und Landschaft S ne nicht ungeschützt ausgesetzt werden. Wer sich nicht dauerhaft im Schatten aufhalten will, sollte unbedingt Sonnencreme verwenden. Und nicht vergessen: das Eincremen regelmäßig wiederholen! Dann kann man alle 2.000 Sonnenstunden rundum genießen. der UV-Strahlen in tiefere Hautschichten. Zusätzlich regt die Sonneneinstrahlung die Erneuerung der Hautzellen an, wodurch die Oberhaut verdickt wird und eine sogenannte „Lichtschwiele“ entsteht. Bis diese natürlichen Schutzmechanismen vollständig wirksam werden, dauert es allerdings zwei bis vier Wochen. In dieser Zeit darf die Haut der Son- H OT E L das miramar NORDSEEBAD BORKUM Ostfriesentee mit Aussicht Erleben Sie eine Ostfriesische Teezeremonie Genießen Sie die Aussicht aus unserem Clubraum im Obergeschoss des Hotel „das miramar“ mit Blick auf das Meer und die Seehundsbank bei einem Stövchen Ostfriesentee und lernen Sie die Geschichte und Tradition der ostfriesischen Teekultur näher kennen. Am Westkaap 20 26757 Borkum Fon 0 49 22 - 9 12 30 Fax 0 49 22 - 91 23 83 22 E-Mail: [email protected] www.miramar.de Ostfr. zeremoTeneie- 2 für 1 Gegen Vorlage dieser Anzeige erhalten Sie zwei Kannen Tee zum Preis von 7,50€. RESTAURANT N W O Kurz notiert Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 S Unter anderem wollen Barbara und Knut Meisel (Erfurter TC Rot-Weiß) ihren Titel im Mixed verteidigen. Bei den Damen reisen Marion Ott (TC Taunusstein) und Silke Niehaus (TC 65 Eschborn) zur Titelverteidigung im Damendoppel 40 an. Außerdem möchten Patrick Kück (TC Osterholz-Scharmbeck) und Stefan Schrage (Bremer HC) im Herrendoppel 30 sowie Thomas Maffry (DLW Delmenhorst) und Rolf Westmeyer (TV Eiche Horn) im Herrendoppel 50 erneut als Sieger vom Platz gehen. Beim Mixed 100 ist mit Gudrun Köppen-Castrop und Rolf Kluge (beide Hildesheimer TV) und Michaela Klingebiel (TC BW Duderstadt) und Hans-Peter Kroll (TC Bad Soden-Allendorf) die komplette Finalpaarung wieder am Start. Seit Langem ist das Borkumer Pfingst-Tennis-Turnier aber nicht nur für sein erstklassiges Tennis bekannt. Langjährige Teilnehmer schätzen auch das Treiben abseits des Spielrands. So sorgt, zum Beispiel, das parallel stattfindende Jazzfestival für musikalische Untermalung. Zu den geselligen Höhepunkten zählt der Sektempfang bei Salvatore Rappana am Freitagabend. In dem Restaurant des Italieners findet am Montag schließlich auch der Ausklang des Turniers statt. Dann stehen die Sieger fest und das Turnier endet mit der Siegerehrung, zu der Borkumer Geschäftsleute und das Gezeitenland mit ihren Sachpreisen einen wichtigen Beitrag leisten. Spiel, Satz, Sand Das beliebte Pfingst-Tennis-Turnier lockt erneut zahlreiche TennisBegeisterte an Schon lange vor Meldeschluss lagen bei Organisatorin Gudrun Koeppen-Castrop rund 120 Anmeldungen für die Doppel- und Mixed-Konkurrenzen vor. Dabei haben sich neben vielen Borkumern, Wiederholungstätern und Titelverteidigern auch einige neue Gesichter aus Deutschland sowie den Niederlanden angemeldet. Es ist diese Mischung, die den besonderen Charme des Traditionsturniers ausmacht. Schon nach dem ersten Spiel fühlt man sich in der eingeschworenen Borkumer Tennisfamilie wie zu Hause. Dank der Nebenrunde hat jeder Teilnehmer die Chance auf tolle Spiele – selbst, wenn man schon in der ersten Runde der Hauptrunde ausscheidet. Bevor am Donnerstagabend (12. Mai) die ersten Konkurrenzen ausgelost werden, können alle Spieler vorab die Tennisanlage in der Bismarckstraße zum Training nutzen. Denn der Startschuss für das Turnier fällt bereits am Freitag um 9 Uhr. Neu: Aktuelle News Auf burkana.de BURKANA Magazin im abo mit „EIn Stück-borkum“-tasche Wer schnell wissen will, was es auf seiner Lieblingsinsel für Neuigkeiten gibt, sollte unbedingt mal bei www.burkana.de reinschauen! Ob Veranstaltungen, aktuelle Nachrichten oder Hinweise auf touristische Geheimtipps – die BURKANA-Redaktion veröffentlicht hier ab sofort regelmäßig interessante Meldungen und hält den Borkum-Fan so stets auf dem Laufenden! Mit einem Abo für 24 Euro pro Jahr (inkl. Versandkosten) ist die Entfernung nach Borkum viel leichter zu ertragen. Sechs Mal im Jahr druckfrisch direkt zu Ihnen nach Hause. Übrigens: Das Abo eignet sich auch hervorragend als Geschenk für jeden Borkum-Fan! Jetzt gleich Abo sichern unter www.burkana. de/abo 23 N W O Natur und Landschaft S Spagat zwischen Naturschutz und touristischem Angebot 24 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 Natur Natur sein lassen! An der Stelle von fruchtbaren Feuchtgebieten entstehen moderne Golfplätze, große Waldflächen werden gerodet, um Skipisten, Lifte und Hotels zu schaffen, unvorsichtige Hobbytaucher ziehen die paradiesischen Korallenriffe immer mehr in Mitleidenschaft und für Urlauber attraktive Schwellenländer wie Mexiko oder Brasilien versinken aufgrund von fehlenden Abfallbehandlungsanlagen zunehmend in Dreck und Müll... Naturschutz und Tourismus stehen vielerorts in einem widersprüchlichen Verhältnis zueinander. So entstehen auf Kosten der Umwelt beispielsweise Vergnügungsgebiete, Scharen von Touristen zertrampeln die unberührte Natur und es gelangen große Mengen Abfall in Gebiete, wo es keinerlei Infrastruktur für deren Entsorgung gibt. Besonders in Ländern, in denen Massentourismus vorherrscht, wird der Umweltschutz nicht so genau genommen – mit oftmals verheerenden Folgen für Flora & Fauna und bleibenden Narben in der Natur. Ein Netz aus Rad- und Wanderwegen führt Gäste und Insulaner durch die geschützte Natur Borkums. Nachhaltiger Tourismus Jedoch ist gerade die geschützte Umwelt für viele Feriengäste entscheidend bei der Wahl ihres Reiseziels. Demnach ist das Erleben intakter Natur für rund 80 Prozent der deutschen Urlauber ein wichtiger Bestandteil ihrer Ferien, sodass dem Naturschutz immer mehr Bedeutung beigemessen wird. Im Hinblick darauf, dass der Fremdenverkehr in vielen Urlaubsdestinationen zu den wichtigsten Einnahmequellen zählt, setzen die Verantwortlichen daher zunehmend auf einen „nachhaltigen Tourismus“. Diese sogenannte sanfte Form des Tourismus zielt auf eine möglichst geringe Beeinflussung der Umwelt ab, soll Gästen aber auch gleichzeitig ermöglichen, diese intensiv erleben zu können. Populationen von Nordseebewohnern zur Welt kommen. Insgesamt 92 Prozent der Insel stehen folglich unter dem Schutz des Nationalparks Wattenmeer, der 2009 sogar zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Mit Ausnahme der bebauten Flächen im West- und Ostland sowie am Hafen ist Borkum in verschiedene Schutzzonen eingeteilt, sodass die Umwelt erhalten bleibt und sich nach dem Motto „Natur Natur sein lassen“ eigenständig entwickeln kann. Entsprechende Hinweisschilder verweisen dabei auf die am strengsten geschützten „Ruhezonen“, die ganzjährig nur auf den zugelassenen Wegen betreten werden dürfen; auf „Zwischenzonen“, die besonders während der Brutzeit im Zeitraum von April bis August geschont werden sollten; sowie auf die „Erholungszonen“ in Strandbereichen, in denen z.B. Störungen durch motorisierte Fahrzeuge untersagt sind. Wie Naturschutz und Tourismus in Einklang gebracht werden, kann man eindrucksvoll auf der Nordseeinsel Borkum erkennen – wo seit geraumer Zeit ein erfolgreicher Spagat zwischen Naturschutz und touristischem Angebot gemeistert wird. So ist hier ein ausgereiftes System aus Schutzzonen entstanden, das es zum einen erlaubt, die traumhafte Landschaft kennenzulernen, zum anderen aber auch dafür sorgt, dass die hiesige Flora & Fauna vor Zerstörung und negativen Einflüssen bewahrt bleibt. Natur trotz Schutzzonen kennenlernen Schutzzonen auf Borkum Ob Nationalpark Wattenmeer, Greune Stee, Tüskendörsee, Waterdelle, Ronde Plate oder Seehundsbank – auf Borkum finden sich zahlreiche schützenswerte Zonen, in denen z.B. Vögel brüten, seltene Pflanzen wachsen oder ganze Doch natürlich gehört zur Idee des nachhaltigen Tourismus nicht nur ein solch ausgereiftes Naturschutzsystem, sondern darüber hinaus das Angebot, die Umwelt trotz der 25 N W O Natur und Landschaft S „JEDEN TAG ETWAS BESONDERES“ SAISONALE GERICHTE IM STRANDHOTEL HOHENZOLLERN JANN-BERGHAUS-STRASSE 63 | 26757 BORKUM Fon 0 49 22 - 92 33 0 | Fax 0 49 22 - 92 33 44 www.strandhotel-hohenzollern.com 26 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 einzudringen, oder sich dazu verleiten zu lassen, Sanddornbeeren zu pflücken. rosa = Ruhezone, am strengsten geschützt, Betreten ganzjährig nur auf den zugelassenen Wegen grün = Zwischenzone, Betreten auch außerhalb der Wege zulässig;, Ausnahme: Brutgebiete in der Zwischenzone dürfen während der Brutzeit (1.4.-31.7.) nur auf zugelassenen Wegen betreten werden Ob nach Borkum oder in andere Urlaubsorte – langfristig kommen Gäste nur, wenn es gelingt, Naturschutz und Fremdenverkehr nachhaltig in Einklang zu bringen und dabei den Spagat zwischen Naturschutz sowie touristischem Angebot zu meistern. Nur wem dies gelingt, wird sich im Sinne eines sanften Tourismus über einen langen Zeitraum als Ferienziel behaupten und gegenüber anderen Destinationen durchsetzen können. Die Insel unserer Träume zumindest ist hierbei schon weit vorangeschritten, sodass Borkum-Urlauber garantiert noch viele Jahre und Generationen große Freude an einer intakten Natur mit Weltnaturerbe Wattenmeer, herrlichen Dünenlandschaften, Inselwäldchen und Ronde Plate haben werden. gelb = Erholungszone; an diesen Strandbereichen sind Störungen z. B. durch motorisierte Fahrzeuge nicht zulässig. schützenden Zonen aus der Nähe betrachten zu können. Aber auch das ist auf der Insel unserer Träume selbstverständlich bestens gelungen! So gibt es hier beispielsweise eine Vielzahl an ausgewiesenen Rad- und Wanderwegen, die dazu einladen, in die faszinierende Natur „einzutauchen“, ohne ihr auch nur den geringsten Schaden zuzufügen. Und nicht nur das: Auf erschiedenen Informationstafeln entlang der Strecken finden Interessierte zudem Wissenswertes zu den entsprechenden Eigenschaften und Lebensräumen. Außerdem bieten geführte Touren, Vogelbeobachtungen oder Wattwanderungen tolle Gelegenheiten, die Schutzzonen sowie deren Tier- und Pflanzenwelt nachhaltig zu erkunden. Literatur-Tipp: Sie möchten mehr über die hiesige Flora & Fauna erfahren? Dann besorgen Sie sich die frisch erschienene Neuauflage von „Borkums Schätze der Natur“ (erhältlich beim BURKANA-Verlag, in der Borkumer Bücherstube und im Inselmuseum Dykhus)! In dem Standardwerk über die Borkumer Natur beschreibt die Biologin Claudia Thorenmeier deren unglaublichen Reichtum und schlägt unvergessliche Touren durch die Insellandschaft vor. Online unter: www.burkana-verlag.de Rücksicht nehmen Damit die Nordseeinsel Borkum auch weiterhin mit einer wunderbaren Flora und Fauna besticht, von jährlich Millionen Zugvögeln besucht wird und als willkommene Kinderstube vieler Watt- und Nordseebewohner dient, sind jedoch nicht nur Schutzzonen wichtig. Vor allem für uns Menschen gilt es, ernsthaft auf die Verbots- und Hinweisschilder zu achten und entsprechend Rücksicht zu nehmen. Demnach sollte es z.B. absolut tabu sein, den Robben auf ihrer Seehundsbank zu nahezukommen, die ausgewiesenen Wege zu verlassen, in die geschützten Dünenlandschaften 27 N W O Standpunkte S Im Rahmen der Promenadensanierung wurde auch der Schutz vor Sturmfluten verbessert. Dramatische Szenarien – aber „Entwarnung“ für die Ostfriesischen Inseln Der Meeresanstieg und seine Folgen Klimaerwärmung und Gletscherschmelze führen unausweichlich dazu, dass die Meeresspiegel stetig ansteigen und zu einer existenziellen Bedrohung für viele Küstengebiete und Inseln werden. Stiegen die Ozeane in den vergangenen hundert Jahren bereits um rund 30 Zentimeter, machen auch neue Studien wenig Hoffnung. So belegen aktuelle Forschungsdaten der NASA, dass die Ozeane allein seit 1992 im Schnitt um 7,6 Zentimeter gestiegen sind – und prognostizieren für die kommenden 100 bis 200 Jahre sogar einen weiteren Anstieg um mindestens einen Meter. Demnach sind niedrige Landstriche, Inselstaaten aber auch Großstädte wie Singapur und Tokio gänzlich vom Untergang bedroht, sodass über 150 Millionen Menschen langfristig umgesiedelt werden müssten. Alles nur Schwarzmalerei? Und damit nicht genug! Manche Experten warnen sogar vor noch viel verheerenderen Horrorszenarien – und sagen für die kommenden 2000 Jahre eine Erwärmung der bodenna- 28 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 hen Luft um bis zu zwölf Grad voraus. Infolgedessen würden die Gletscher vollkommen abschmelzen und den Pegel der Meere zehn Mal schneller anwachsen lassen als bisher. Die Meeresspiegel würden so in 10.000 Jahren um ganze 50 Meter steigen – und selbst die stärksten Deichschutzmaßnahmen zunichte machen. Die Nordsee würde in diesem Fall im Übrigen bis nach Berlin reichen. Jedoch gilt diese düstere Prognose längst nicht als erwiesen – und wird von zahlreichen Wissenschaftlern vielmehr als extreme Schwarzmalerei abgetan. So bezweifeln sie, dass Vorhersagen für einen so langen Zeitraum überhaupt seriös sind und tun diese daher als intellektuelle Gedankenspiele ab. Ursachen bekämpfen! Wer in dieser Diskussion am Ende auch immer Recht behalten sollte – der Meeresspiegelanstieg bleibt leider unvermeidlich! Daher ist es nicht nur wichtig, Insel- und Küstenschutzmaßnahmen laufend zu verbessern, sondern vor allem auch die Ursachen für die Erderwärmung zu bekämpfen bzw. abzuschwächen! Folglich gilt es, den Energiesektor schnellstmöglich komplett auf erneuerbare Energien umzustellen; sparsamer mit Strom umzugehen; die Nutzung klimafreundlicher Elektrofahrzeuge voranzutreiben und das großflächige Abholzen der Wälder sowie das Trockenlegen von Mooren für die industrialisierte Landwirtschaft zu vermeiden. Nur so kann es noch gelingen, die globale Erderwärmung zu bremsen und schlimmere Katastrophen abzuwenden. Malé, die Hauptstadt der Malediven, wäre eine der ersten Städte, die den Fluten zum Opfer fiele. (Quelle_Shahee Ilyas) „Entwarnung“ für Borkum Angesichts der steigenden Meeresspiegel bekommen viele Verantwortliche sprichwörtlich schon kalte (bzw. nasse) Füße und ziehen bereits bahnbrechende Schutzmaßnahmen in Erwägung. So wird beispielsweise darüber diskutiert, die Deichlinie näher ans Meer zu verlegen; Auffangbecken zu schaffen, die das über den Deich schwappende Flutwasser aufnehmen; Gebäude auf meterhohen Stelzen zu errichten; oder sogar einen Teil der „mühsam eroberten“ Siedlungsflächen wieder an das Meer zurückzugeben. Doch während man beispielsweise in Hamburgs Hafencity auf ein komplett neues Stadtentwicklungskonzept setzt und man sich auf Sylt zwei Mal überlegen sollte, noch eine Immobilie zu kaufen, ist auf Borkum mal wieder alles ganz anders! Abgesehen von der jüngst erneuerten Promenade, die für die kommenden Jahrzehnte einen effektiven Schutz gegen die Zunahme von Sturmfluten garantiert, verdankt die Insel gerade dem Meer, dass sie immer stabiler wird. Denn mit steigendem Wasserspiegel wird automatisch immer mehr Sand von der niederländischen Küste in Richtung Borkum, Norderney und Juist getrieben. Je höher das Meer also steigt, desto mehr wächst auch die Insel in die Höhe – und schützt sich dadurch quasi selbst. Bis zu welcher Höhe dies allerdings möglich ist, steht noch in den Sternen und ist absolut unerforscht! Genügend Zeit... Aber selbst, wenn die schlimmsten Prognosen eintreffen sollten – und die Insel unserer Träume irgendwann komplett in den Fluten verschwinden würde – reden wir hier von einem Zeitraum von mehreren hundert Jahren. Es bleibt also für viele Generationen noch genügend Zeit, die Nordseeinsel Borkum kennen und lieben zu lernen. Dank der in den letzten Jahren erfolgten Promenadensanierung ist die Nordseeinsel Borkum vorerst sicher vor dem Meeresspiegelanstieg. 29 N W O Seemannschaft S Retter helfen Rettern Der Seenotrettungskreuzer Minden im Einsatz vor der griechischen Insel Lesbos. Quelle DGzRS, P. Spalek Der Borkumer Seenotretter Christian Erdwiens im Ägäis-Einsatz sodass sie nicht selten in Seenot geraten, kentern und mitsamt den hilfesuchenden Flüchtlingen im Meer versinken. In der Hoffnung auf ein bisschen Frieden, Sicherheit und ein besseres Leben verlassen täglich Tausende Flüchtlinge ihre instabile und vom Krieg zerrüttete Heimat – und brechen auf in eine ungewisse Zukunft. Sie lassen Hab, Gut, Freunde und Verwandte zurück und reihen sich ein in die scheinbar unendlichen Flüchtlingskolonnen, die über verschiedene Routen versuchen, nach Europa zu gelangen. Einer dieser Wege ist die sogenannte „östliche Mittelmeerroute“, die vor allem von flüchtenden Menschen aus Syrien und Afghanistan genutzt wird. An der türkischen Küste werden sie von Menschenschmugglern in hoffnungslos überladende, seeuntüchtige Schlauchboote gepfercht, die sie hinüber auf die griechischen Inseln bringen sollen. Dabei werden die Boote schon bald ihrem eigenen Schicksal überlassen, Mit der Zunahme des Flüchtlingsstroms nach Europa machten sich immer mehr Boote auf den Weg in Richtung EU. Allein in den ersten sechs Wochen des Jahres 2016 setzten insgesamt rund 70.000 Flüchtlinge von der türkischen Ägäisküste auf die benachbarten griechischen Inseln über, um hier registriert und weiterverteilt zu werden. Hunderte Flüchtlinge – darunter viele Frauen und Kinder – erreichten im gleichen Zeitraum ihr Ziel jedoch nicht. Sie wurden entweder aufgegriffen und auf direktem Wege wieder zurückgebracht oder ertranken erbarmungslos in den Fluten. 30 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 Die deutschen Seenotretter mit ihren griechischen Kollegen. Quelle DGzRS, P. Spalek Hilferuf aus Griechenland Die in Griechenland für den maritimen Rettungsdienst zuständige griechische Küstenwache und die Freiwilligen des Hellenic Rescue Teams waren mit der Situation heillos überfordert und baten die Mitglieder der International Maritime Rescue Federation (IMRF) – zu der auch die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gehört – um Unterstützung bei der schweren Aufgabe im Ägäischen Meer. Natürlich ließen sich die deutschen Seenotretter da nicht zweimal bitten – denn schließlich fahren sie raus, wenn andere reinkommen. So koordinierten sie sich umgehend mit anderen nordeuropäischen Rettungsdiensten aus Schweden, dem Vereinigten Königreich, Irland sowie den Niederlanden und starteten gemeinsam einen auf vier bis sechs Monate befristeten Einsatz, der darauf abzielt, den griechischen Kollegen unter die Arme zu greifen sowie die dortigen Seenotrettungsstrukturen nachhaltig auszubauen. Gemeinsam sind die Seenotretter stark! Quelle DGzRS, P. Spalek 31 N W O Seemannschaft S Der Weg der Minden zu ihrem Einsatzort. Ein Teil der ersten Einsatzcrew an Bord der Minden. Quelle DGzRS, P. Spalek Die Reise der Minden Zu diesen „Männern der ersten Stunde“ zählte auch der Borkumer Christian Erdwiens, der bereits seit 2002 als festangestellter Maschinist auf dem Borkumer Seenotrettungskreuzer „Alfried Krupp“ beschäftigt ist. „Ich bin von meinem technischen Inspektor gefragt worden, ob ich mir vorstellen könnte, am Griechenlandeinsatz teilzunehmen, weil Maschinisten fehlen würden. Und so entschloss ich mich für die Erstwache vom 5. bis 19. März – da ich im Anschluss die zehnwöchige Werftzeit der Alfried Krupp technisch zu betreuen hatte“, erklärt der Seenotretter, der auf eine langjährige Erfahrung zurückblickt. Nun musste alles ganz schnell gehen – denn schließlich könnte jede verlorene Minute Menschenleben kosten. Mit dem Seenotrettungskreuzer Minden – der vor seiner Außerdienststellung im November 2013 fast 25 Jahre auf Sylt stationiert war und anschließend an eine Privatperson verkauft wurde – fand man dann auch schnell ein passendes Boot, das der neue Eigner ohne zu zögern kostenlos für den Ägäis-Einsatz zur Verfügung stellte. Nachdem der Seenotrettungskreuzer anschließend wieder auf den neuesten Stand der Technik gebracht wurde, verfrachtete man ihn und sein Tochterboot „Margarete“ am 10. Februar kurzerhand auf das Schwergutschiff „Atlantic“, um ihn als Deckslast nach Lavrio in Griechenland überführen zu lassen. Bereits 1994 entdeckte er in der Borkumer Zeitung eine Anzeige, in der die hiesige DGzRS-Station nach Freiwilligen Am 25. Februar war die erste Reiseetappe geschafft. Die Minden wurde in dem griechischen Hafen östlich von Athen abgeladen und daraufhin – erstmals mit Mittelmeerwasser unter dem Kiel – von der DGzRS-Überführungscrew um Vormann Ulrich Fader (Station Bremerhaven) in den folgenden Tagen zum Einsatzort Mytilini im Süden der Ägäis-Insel Lesbos gebracht. Doch auch hier blieb keinerlei Zeit zum Ausruhen, denn es galt, das Revier zu erkunden und alles für die am 5. März ankommende erste Einsatzcrew vorzubereiten. Borkumer Teil der ersten Einsatzcrew Die erste Einsatzcrew der DGzRS bestand aus Seenotrettern, die sich freiwillig gemeldet hatten und 14 Tage im Dienst waren, bevor sie von einer neuen Mannschaft abgelöst wurden. Erdwiens hält Ausschau nach hilfsbedürftigen Menschen. Quelle DGzRS, P. Spalek 32 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 Erste Einsätze im Ägäischen Meer suchte. Der passionierte Wassersportler war sofort Feuer und Flamme und meldete sich natürlich umgehend auf die Annonce. „Meine Ausbildung begann allerdings erst 1996, da leider der Unfall vom 1./2. Januar 1995 dazwischen kam“, berichtet Erdwiens und verweist damit auf das tragische Unglück der Alfried Krupp, die damals von schweren Grundseen und gewaltigen Wassermassen erfasst wurde und durchkenterte. Der damalige Vormann Bernhard Guben und Maschinist Theo Fischer überlebten das Unglück nicht und blieben auf See. Die stark in Mitleidenschaft gezogene Alfried Krupp schleppte man in die Werft, wo sie ein halbes Jahr repariert und zu einem der modernsten Rettungsschiffe in Europa umgerüstet wurde. Trotz der großen Erfahrung absolvierte Erdwiens – genau wie alle anderen an dem Ägäis-Einsatz teilnehmenden Seenotretter – im Vorfeld ein intensives Training in einem Offshore-Ausbildungszentrum. Hier trainierten sie unter höchsten körperlichen Belastungen den Umgang mit ihrer BORKUM Deichstr. 58 • 26757 Borkum Tel. 04922 - 99 0216 Fax 04922 - 99 0218 www.markant-borkum.de Erfahrener Seenotretter ...besuchen Sie uns auf Facebook! „Von 1996 bis 1999 besuchte ich diverse Lehrgänge in Schiffssicherung, Brandabwehr, Lecksicherung und Navigation für das Tochterboot an der SAR Schule in Neustadt“, fährt Erdwiens mit der Schilderung seiner Laufbahn fort. „Im Herbst 1999 fragte mich der damalige Vormann Fritz Brückner schließlich, ob ich mir nicht vorstellen könnte, als Festangestellter auf der Alfried Krupp anzufangen. Nach kurzer Bedenkzeit und Rücksprache mit meiner Familie stimmte ich dem natürlich gerne zu. Anschließend mussten nur noch einige Formalitäten und eine Genehmigung vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) eingeholt werden – und ich besuchte von 2000 bis 2001 die Seefahrtschule in Flensburg, wo ich mein technisches Patent erwarb. Am 1. Januar 2002 bin ich dann als 3. Maschinist auf der Alfried Krupp eingestiegen, wurde 2004 bereits zum 2. Maschinisten befördert – und im Mai 2007 zum 1. Maschinisten. Von den Dienstjahren gesehen, war ich damals der jüngste 1. Maschinist in der Flotte!“, erinnert er sich mit ein wenig Stolz. www.markant-borkum.de Wussten sie schon, dass wir auch eine Riesenauswahl an Holländischen Lebensmitteln (Hagelslag, Rosinenbrötchen usw.) und Polnischen Artikeln (Flaki, Gurken, Pierogi usw.) haben? Neu ab Mai: Russische, Rumänische und Halal Produkte. lef by Det er Pern 8 Exklusiv bei uns! Glutenfreie Produkte von Schär im Sortiment! ...wir bringen‘s! Das sind unsere Mai- SonderÖffnungszeiten Markant - in Bio die Nr. 1 rnkraft Naturkost 14. Mai (Pfingstsamstag): 7 - 21 Uhr 15. Mai (Pfingstsonntag): 8 - 16 Uhr 16. Mai (Pfingstmontag): 8 - 16 Uhr Bio- & Vegan-Store ...mit der Riesen-Auswahl! Über 1500 Produkte der Außenverbände Demeter, Bioland, Naturland u. a. Öffnungszeiten: Mo - Sa 7 - 20 Uhr, Sonntag 8 - 14 Uhr Im Vorfeld des Einsatzes erhielten die Seenotretter ein intensives Training. 33 N W O Seemannschaft S Ein griechischer Priester segnet die Minden und ihre Crew. Quelle: DGzRS, Philipp Spalek Die Seenotretter befestigen den Vetterrettungssteg, um die Flüchtlinge sicher an Bord holen zu können. Quelle DGzRS, P. Spalek persönlichen Schutzausrüstung sowie Taktiken zum Überleben auf See im Team. Außerdem wurden im medizinischen Bereich vor allem Reanimationsmaßnahmen für Jugendliche und Kleinkinder aufgefrischt, sodass die Mannschaft auf jede noch so brenzlige Situation vorbereitet wurde. Einen Tag, nachdem der Seenotrettungskreuzer Minden in einer feierlichen Zeremonie durch einen griechischen Priester gesegnet wurde, erwartete die Crew um Christian Erdwiens am 7. März 34 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 der erste Einsatz. „Als wir um 6 Uhr morgens in der Dämmerung ausliefen, kamen rasch die total überfüllten, seeuntüchtigen Schlauchboote in Sicht, auf denen sich jeweils bis zu 60 Menschen jeden Alters seekrank, nass, unterkühlt und schreiend aneinanderdrängten“, erinnert sich der Borkumer Seenotretter. „Der erste Einsatz war am schwersten – danach haben wir unser Bergungssystem verfeinert und sind routinierter geworden. Die Schiffsführung hat dabei immer sehr gut zusammengearbeitet – obwohl sich anfangs keiner richtig kannte.“ Und so lief die erste Einsatzcrew mehrmals am Tag aus, rettete in den ersten zwei Wochen insgesamt 726 Menschen aus Seenot – und brachte diese in den sicheren Hafen von Mytilini. „Wenn ein Boot in Sicht kam, wurde das Tochterboot der Minden zur Sicherung rausgelassen. Den Vetterrettungssteg (= Rettungssteg für die Seenotrettung/Anm. der Redaktion) legten wir dann mit vier Mann in die Heckwanne der Minden. Jetzt konnten wir den mit Pressluft gefüllten Steg in Position fahren. Das Tochterboot hat derweil das Flüchtlingsboot mit einer Leine um den Außenbordmotor gesichert, sodass die Minden mit offenem Klappheck an dieses herangesteuert werden konnte“, schildert Erdwiens den beispielhaften Ablauf der Einsätze. „Nachdem wir dann vier Sicherheitsleinen an dem Boot befestigt hatten, begann die Evakuierung. Dabei kamen Frauen und Kinder zuerst in die Messe der Minden – und die Männer aufs Vordeck. Einmal ist der Seenotrettungskreuzer auf diese Weise sogar mit 125 Flüchtlingen plus Besatzung in Mytilini eingelaufen.“ Der Borkumer Seenotretter hilft einer geretteten Frau von Bord. Quelle DGzRS, Philipp Spalek Wirft man einen Blick auf die Webseite www.seenotretter-imrf.de, bekommt man ergänzend einen guten Eindruck davon, wie unermüdlich die Seenotretter während der Einsätze zu Werke gingen. Im Folgenden nur ein paar Beispiele aus der Einsatzzeit von Christian Erdwiens: Insgesamt 726 Menschen konnten während Erdwiens‘ Einsatzzeit gerettet werden. Quelle: DGzRS rettungen während der einsatzzeit von christian erdwiens ► Erster Einsatz vor Lesbos: 57 Menschen, davon 20 Kinder, aus Gefahr befreit ► Zweiter Einsatztag: Minden befreit 120 Menschen aus Gefahr ► Dritter Einsatztag: Minden befreit weitere 145 Menschen aus Gefahr ► Bei drei Einsätzen 165 Menschen aus Seenot befreit ► Weitere 125 Menschen in Sicherheit gebracht Christian Erdwiens rettet ein Flüchtlingskind aus Seenot. 35 N W O Seemannschaft S Das EU-Türkei-Abkommen Das Abkommen zwischen der EU und der Türkei vom 18. März sieht vor, dass alle Flüchtlinge, die ab dem 20. März irregulär nach Griechenland kommen, wieder in die Türkei zurückgeschickt werden. Flüchtlinge sollen so von der gefährlichen Reise über die Ägäis abgehalten werden, sodass auch das Geschäft der Menschenschmuggler keinen Anreiz mehr findet. Im Gegenzug für jeden illegal in Griechenland eingereisten syrischen Flüchtling, der wieder in die Türkei abgeschoben wird, nimmt die EU einen syrischen Bürgerkriegsflüchtling aus türkischen Flüchtlingslagern auf. Die Umsetzung des Abkommens begann am 4. April. Die geretteten Flüchtlinge werden in den sicheren Hafen von Mytilini gebracht. Respekt und Wertschätzung Die DGzRS und ihre Helfer interessieren Politik und Abkommen seit jeher jedoch wenig, denn sie sind da, um zu helfen – und werden im Rahmen ihres Einsatzes weiterhin jeden Menschen in der Ägäis aus Seenot retten und sicher an Land bringen. „Den Blick eines Kindes in Todesangst auf einem sinkenden Boot vergisst man nicht. Was immer die Menschen antreibt, sich den Gefahren auf See auszusetzen, niemand hat es verdient, so elendig zu sterben“, erklärt DGzRS-Geschäftsführer und Vorsitzender des Vorstands der International Maritime Rescue Federation, Kapitän Udo Helge Fox, der ebenfalls während der ersten Einsätze an Bord war. „Die den Seenotrettern entgegengebrachte Dankbarkeit, wenn wir sie an Bord der Minden geholt haben, ist tief bewegend. Die Einsatzfähigkeit unseres Seenotrettungskreuzers und die Art und Weise, wie meine Kolleginnen und Kollegen freiwillig ihre Arbeit verrichten, finden in Griechenland großen Respekt und Wertschätzung.“ Auch die BURKANA-Redaktion möchte sich diesem anschließen und den in der Ägäis tätigen Seenotrettern für ihren selbstlosen Einsatz danken. Der Einsatz geht weiter Christian Erdwiens ist mittlerweile wieder zurück in Deutschland und betreut derzeit die letzte große Werftzeit des auf Borkum stationierten Rettungskreuzers Alfried Krupp. Der Einsatz der Seenotretter im Mittelmeer geht natürlich trotzdem weiter. Zwar ist der Flüchtlingsstrom über die Ägäis durch das Abkommen zwischen der EU und der Türkei (siehe Infokasten) stark abgeschwächt, dennoch versuchen einige Menschen aufgrund ihrer großen Not weiterhin über genau diese Route nach Europa zu gelangen. So laufen jeden Tag neue seeuntüchtige Schlauchboote mit Flüchtlingen aus – und das, obwohl diese sich zum größten Teil sicher sein können, wieder in die Türkei zurückgebracht zu werden. 36 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 „Den Blick eines Kindes in Todesangst auf einem sinkenden Boot vergisst man nicht“ 3 Fragen an... Kapitän Udo Helge Fox wöhnliche Situation. Wir haben uns mit anderen nordeuropäischen Seenotrettungsdiensten zusammengesetzt und überlegt, ob und wie wir wirksam und nachhaltig unterstützen können. So kam es zur koordinierten Aktion eines zeitlich befristeten Einsatzes durch uns und gleichzeitiger Hilfe beim Aufbau eines Seenotrettungsdienstes durch unsere griechische Schwesterorganisation Hellenic Rescue Team (HRT). Gemeinsam mit der DGzRS engagieren sich im Ägäischen Meer die Seenotrettungsgesellschaften Svenska Sällskapet för Räddning af Skeppsbrutne (SSRS, Schweden), Royal National Lifeboat Institution (RNLI, Vereinigtes Königreich & Irland) und Koninklijke Nederlandse Redding Maatschappij (KNRM, Niederlande). DGzRS-Geschäftsführer und Vorsitzender des Vorstands der International Maritime Rescue Federation ► 1.) Bitte erklären Sie uns, wie es zur Initiative „Retter helfen Rettern“ und dem damit zusammenhängenden internationalen Einsatz der Seenotretter gekommen ist. Die in Griechenland für den maritimen Such- und Rettungsdienst (SAR-Dienst, SAR = Search and Rescue) zuständige griechische Küstenwache hat Mitglieder der International Maritime Rescue Federation (IMRF), darunter die DGzRS und ihre benachbarten Seenotrettungsdienste, um Unterstützung bei der Durchführung ihrer Aufgabe im Ägäischen Meer gebeten. Die nordeuropäischen Seenotrettungsdienste stimmen ihren Einsatz eng mit der griechischen Küstenwache und HRT ab. Der Einsatz der deutschen Seenotretter wird vom Joint Rescue Coordination Centre (JRCC) Piräus, das griechische Pendant zur Seenotleitung Bremen, koordiniert. Das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, die Dies war für uns eine noch nie dagewesene, sehr außerge- 37 N W O Seemannschaft S deutsche Seenotleitung der DGzRS, hat mit JRCC Piräus in der Vergangenheit bereits oft professionell und erfolgreich zusammengearbeitet. Ziel des gemeinsamen Einsatzes ist es, die griechischen Strukturen vor Ort auszubauen und mittelfristig zu stärken (Schulung, Ausbildung, Hilfe zur Selbsthilfe). entgegengebrachte Dankbarkeit, wenn wir sie an Bord der Minden geholt haben, ist tief bewegend. Die Einsatzfähigkeit unseres Seenotrettungskreuzers und die Art und Weise, wie meine Kolleginnen und Kollegen freiwillig ihre Arbeit verrichten, finden in Griechenland großen Respekt und Wertschätzung. Darauf bin ich offen gestanden ein wenig stolz. ► 2.) Sie waren während einiger Rettungs-Einsätze in der Ägäis selbst an Bord der Minden. Bitte beschreiben Sie uns Ihre Eindrücke! ► 3.) Um den griechischen Seenotrettungsdienst langfristig zu stärken, hat die DGzRS den Neubau von zwei Seenotrettungsbooten in Auftrag gegeben, welche die Minden voraussichtlich im Sommer ablösen sollen. Wie werden diese Neubauten finanziert – und wie werden sie künftig eingesetzt? Vor dem Einsatz der Minden hatte ich bereits Gelegenheit gehabt, an Such- und Rettungseinsätzen unserer schwedischen Kollegen auf Samos und unserer griechischen Kollegen der griechischen Küstenwache auf Chios teilzunehmen. Alle verbindet das Engagement, Menschen in Not zu helfen. Die für die Flucht verwendeten Boote sind meistens in einem erbärmlichen Zustand, die Schlauchboote häufig aus Plastikplanen zusammengeschweißt, regelmäßig hoffnungslos überladen und schlagen während der Überfahrt voll mit Wasser. Den Blick eines Kindes in Todesangst auf einem sinkenden Boot vergisst man nicht. Was immer die Menschen antreibt, sich den Gefahren auf See auszusetzen, niemand hat es verdient, so elendig zu sterben. Die den Seenotrettern Insgesamt erhält HRT durch die vier genannten Seenotrettungsdienste acht Boote, persönliche Schutzausrüstung und Training. Unsere beiden Neubauten werden nach ihrer Ablieferung voraussichtlich im Verlauf des Sommers die Minden in Griechenland ablösen. Diese modernen, Festrumpfschlauchbooten ähnelnden Boote aus Polyäthylen sind extrem robust, schnell, wendig und seetüchtig. Sie sind für die speziellen Rettungsaufgaben in diesem Seegebiet besonders geeignet. Ihre Anschaffung wird ebenfalls durch projektbezogene Zuwendungen ermöglicht. Die Auftragsvergabe konnte aufgrund des Engagements eines einzelnen Spenders erfolgen. PROGRAMM Opening, Freitag 13. Mai | ab 19.30 Uhr Django Deluxe Evangelisch- reformierte Kirche Samstag 14. Mai | ab 21.00 Uhr Schmackes Brass Band Brasserie Finish, Sonntag 15. Mai | ab 11.00 Uhr Jazz Frühshoppen des Lions Club bis 16.00 Uhr | Strandstraße Schmackes Brass Band Strandstraße Borkumer Dixielanders Strandstraße Finale in der Kulturinsel ab 19.30 Uhr European Swing Stars Kulturinsel Borkum Jeff Cascaro & Band Kulturinsel Borkum SWING AND SOUL Durchgehend im Pavillon zu sehen: Jazz3 Bereits zum 32. Mal steht die Insel ganz im Zeichen der Borkumer Jazztage. Tickets gibt es in der Tourist Information oder online unter: www.borkum.de 38 N W O Kultur Tipp der redaktion S Jan Schneeberg hat vierzehn seiner eigenen Geschichten vorgelesen. Burkana hat es als CD aufgenommen und als Hörbuch herausgegeben. Dazu gibt es ein Textbuch mit den Originaltexten auf Börkumer Platt und den hochdeutschen Übersetzungen dazu. Das Hörbuch wird ab 8. Juli 2016 zu einem Preis von 9,80 € beim BurkanaVerlag und im Inselmuseum Dykhus verkauft. Jan Schneeberg veröffentlicht Hörbuch auf Börkumer Platt Offizielle Vorstellung am 8. Juli 2016 im Inselmuseum Für Borkumerinnen und Borkumer und für viele Gäste wird es ab Juli 2016 einen sprachlichen Leckerbissen geben. Jan Schneeberg, neben seiner großen historischen Kenntnisse über die Insel eine Koryphäe auf dem Gebiet des Borkumer Platt, wird gemeinsam mit dem BurkanaVerlag das Hörbuch „Hier bin ik tau Huus - Vertellsels in unse plattdütse Börkumer Maudersprake“ veröffentlichen. Dialekte sind für die Geschichte der deutschen Sprache von großer Bedeutung. In den Sechziger- und Siebzigerjahren herrschte an Schulen und in vielen Elternhäusern die Meinung vor, dass man ausschließlich Hochdeutsch sprechen sollte und Dialekte zu vermeiden seien. Das hat sich zum Glück geändert. Der Borkumer Heimatverein und viele seiner Mitglieder kümmern sich intensiv um die Pflege und die Erhaltung der plattdeutschen Sprache. Und hat das auch in seiner Satzung festgeschrieben. Auch die Borkumer Schulen sind aktiv, Plattdeutsch lebendig zu halten. Das Börkumer Platt ist ein wertvoller Kulturschatz. Er ist im Laufe der Geschichte Borkums gewachsen und zu einem Teil der Tradition und des Wesens der Insel geworden - genau so, wie bauliche Denkmäler, wie die Kaaps oder der Alte Leuchtturm. Das Börkumer Platt vermittelt Geborgenheit und Heimatgefühl. Das Börkumer Platt macht die Insel unverwechselbar mit sprachlichen Merkmalen, die es nur hier gibt. Eine schöne Anekdote, die Autor Jan Schneeberg aus den Archiven ausgegraben hat, erzählt von der Bedeutung der Heimatsprache der Borkumer schon vor über 300 Jahren. 1701 kam der gebürtige Hesse Johannes Schmidt als Geistlicher auf die Insel Borkum. Bei seiner Amtseinführung am 2. November 1701 verließen die männlichen Kirchgänger demonstrativ das Gotteshaus. Ihre Begründung: „...daß derselbe, die hochdeutsche Sprache redend, ganz und gar nicht dienen noch nutzen kann, indem wir jederzeit zur niederländischen Sprache gewohnet, also daß niemand, weder jung noch alt, ihn verstehen und begreifen kann“. Schon wenige Wochen später, kurz vor Weihnachten, verließ Johannes Schmidt die Insel wieder. Diese Anekdote ist lustig und vielsagend zugleich, wie wichtig das Börkumer Platt für die Insulaner war. Und heute noch ist. „Ein Hörbuch gibt uns die Möglichkeit, das Börkumer Platt aufzuzeichnen und zu konservieren und wir freuen uns, dass der BurkanaVerlag mit Jan Schneeberg einen ausgewiesenen Kenner des Börkumer Platt und der insularen Geschichte und Kultur dafür gewinnen konnte“, sagte Verleger und Herausgeber Wolf Schneider. „Wir wollen mit diesem Hörbuch Mut machen, wieder mehr Platt zu sprechen. Und die Borkumer Jugend anregen, das Börkumer Platt zu lernen. Und uns allen, Insulanern und Gästen, die Heimatsprache als Kulturschatz und wichtiges Merkmal insularer Identität zu erhalten.“ 39 N W O Kultur - Borkum ABC S DAS bORKUm-ABC von volker Apfeld - Teil 20 unter mitarbeit von tönjes akkermann† ► Schumacher, Baufirma aus Leer, die u.a. den Neuen Leuchtturm 1879, die kath. Kirche 1881 und die ev. ref. Kirche 1897 baute. ► Taubenschlag, auf dem Alten Leuchtturm, bestand um 1877 und in den folgenden Jahrzehnten, bis sich die Funktelegrafie etabliert hatte. Mit den Tauben wurde die Verbindung zwischen dem Feuerschiff und der Insel und damit dem Festland geschaffen. ► Schumacher, Hotel, Hotel, erbaut durch die Baufirma Schumacher, heute Haus Roselius, Strandstraße 17. ► „Schütte, Georg, Direktor bei Habich und Goth seit 1.5.1895, später bei der Borkumer Kleinbahn. 1917 Berufung als Vorstandsmitglied und Geschäftsführender Direktor. 1928 berief ihn die AG-Ems in ihren Vorstand und zu ihrem Direktor. Aufsichtsratsvorsitzender der Borkumer Volksbank von 1945 bis 49 sowie Mitglied des Borkumer Gemeinderates und der Badekommission. Gestorben am 11.11.1949. ► Technisches Hilfswerk (THW), Ortsverband Borkum bestand vom 01.10.1956 bis Ende der 1960er-Jahre. Die Ortsgruppe Borkum unterstand dem Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz. Aufgabe des THW war es, bei Katastrophen und Unglücksfällen größeren Ausmaßes und im zivilen Luftschutz technische Hilfe zu leisten. Zeitweise waren 32 ehrenamtliche Helfer vorhanden. Standort war eine Werkstatt in der Kaserne Mitte neben dem ehem. Altenheim. An Fahrzeugen und Geräten besaß das THW einen Opel Blitz und Notstromaggregate mit Scheinwerfern. Diese lagerten in der Ernst-Wiegmann-Halle. Die Notstromaggregate wurden zu Übungszwecken mit Handwagen in die Dünen gezogen. Im Einsatz war das THW bei großen Sturmfluten und Sturmeinsätzen. Jede Woche war Übungsdienst, der sich in praktische und theoretische Ausbildung aufteilte. Leiter des THW war Hans Tück. ► Schütze, Giesela, * 1931 † 08.02.2015, ehrenamtliche Bürgermeisterin von 1984 bis 2001. Insgesamt 28 Jahre war die Hausfrau und Mutter als CDU-Politikerin aktiv, davon 17 Jahre als Bürgermeisterin. U.a. war sie auch Aufsichtsratsvorsitzende der Wirtschaftsbetriebe und im Beirat der Nationalparkverwaltung. ► Schwaben, Borkumer Ruderrettungsboot, vom Bezirksverein Schwaben gestiftet. Einsatz von 1891 bis 1926. ► Schwertwal, auch Mörderwal oder Orca genannt, strandete am 28.08.1967 auf der Ronden Plate. Nach vergeblichen Rettungsversuchen mit Unterstützung des Rettungskreuzers Georg Breusing und der Marine, wurde ihm der Fangschuss gegeben. ► Teerling, Hans, * 1911 † 1990 auf Borkum, seit 1950 Lehrer auf Borkum, 1957 Rektor der Grundschule, Dirigent des Männerchores, Museumsleiter des Heimatvereines, Organist, Maler, Buchautor und Familienforscher. ► Schwimm-Meisterschaften, der Nordsee fanden in den 20er Jahren auf Borkum statt. ► Theodor Heuss, (Bundespräsident von 1949 – 59) Seenotrettungskreuzer der Station Borkum von 1957 – 1963. ► „Table d´ hote“, das Speisen an langen Tischen, welches um die Jahrhundertwende in allen Hotels üblich war. ► Tattersall, Reitbahn / Reitstall, benannt nach Richard Tattersall (1724–1795), britischer Stallmeister und Pferdetrainer, Wettbüro- und Zeitungsbesitzer, befand sich früher auf dem Gelände des Parkplatzes Oppermanns Pad (Nähe Kaapdelle), später nördlich unterhalb des großen Kaaps. Da diese Fläche für den Neubau der Knappschaftsklinik benötigt wurde, hat die Knappschaft ostwärts in der Dodemannsdelle den jetzigen Reitstall für die Kurverwaltung gebaut. 2010 wurde der Stall verkauft. ► Telegraphenstation, am 10.08.1863 errichtet. Die Telegraphenbetriebsstelle befand sich im Hotel Köhler (Dorfhotel) und ab 01.04.1884 in der Nordseeapotheke (Neubau). 40 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 ► Tennis, Lawn Tennis – die Tennisanlage wurde schon vor 1914 geschaffen. Vorher wurde bei Niedrigwasser auf dem festen Sandstrand gespielt.. AUFRUF ZUR MITARBEIT ► Tenten, englisch: tent, franz. tente = Zelt. Bezeichnung für die ursprünglich offenen, d.h. unverglasten Holzveranden, die den Gästen als Speise- und Aufenthaltsraum dienten. Es waren Räume, die es in den kleinen Insulanerhäuschen nicht gab. Da es noch viele Geheimnisse zu lüften gilt, bittet Volker Apfeld Borkumer und Gäste darum, ihn bei der weiteren Erstellung seines Lexikons zu unterstützen. Falls Sie also im Besitz von historischen oder ähnlichen Dokumenten sind, die Aufschluss über die Geschichte Borkums geben, dann zögern Sie bitte nicht, sich an den Archivar des Heimatvereins zu wenden! ► „Teufelsinsel“, für die Unterbringung niederländischer Nazis, die zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt wurden, wollten die Niederländer 1947 Borkum annektieren. Dies berichtete „Die Welt“ in ihrer Nr. 52 aus London. Der Verwaltungsrat für Verkehr des amerikanischen und britischen Besatzungsgebietes in Bielefeld hatte in einer Denkschrift die Auswirkungen der niederländischen Gebietsansprüche auf das Deutsche Verkehrswesen eingehend behandelt und eine negative Stellungnahme abgegeben. Die Unterlagen werden sorgfältig eingescannt, sodass Sie diese nicht aus der Hand geben müssen. E-Mail: [email protected] PS: Wir bedanken uns für die bisherigen Zuschriften und freuen uns auf weitere Anregungen. ► Totengräber, wurden um 1860 angestellt (vermutlich von der Kirche). Vorher wurde dem Toten von seinem Nachbarn ein Grab geschaufelt. In sel Am bah nh o FAHRRADVERLEIH & SERVICE verkauf von Fahrrädern und zubehör ichkei ten vermietung von Standard -, Sport- oder Elektrofahrrädern ANGEBOT 4 Tage fahren 3 tage bezahlen nur 17 Euro RENKE u n gen GERDI H e r z h afte Kö verleih von rollstühlen, rollatoren und e-scootern S ü ß e Verfü hr s tl FAHRRAD TENTE f Wir verleihen auch elektroMountainbikes RICARDO Wi lhelm-Bakker-Straße 9 | 26757 Borkum Tel: Te l: 0 49 22 / 93 27 57 | Fax: 0 49 22 / 93 27 58 Inhaber: Familie Blüthgen Strandstraße 20 • 26757 Borkum Telefon: 0 49 22-9 23 43 10 Jetzt auch online! w w w . F A H R R A D T E N T E . D E www.inselcafe-pfannkuchenhaus.de 41 N W O Natt & Drög Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 S SMUTJES BAR My Börkum Die Zubereitung dieses Drinks ist sehr leicht: Einfach alle Zutaten in ein Glas gießen, gut umrühren, beliebig garnieren – und schon ist der „My Börkum“ servierbereit! Na, denn mal Prost! Allen Cocktailfreunden ein frohes Pfingstfest! Euer Smutje Unser Smutje mixt passend zum nahenden Sommer seinen „My Börkum“ D e r Smutje ist einer der wichtigsten Männer an Bord. Gerade nach einem langen Tag auf See hat die Crew einen Bärenhunger und einen Mordsdurst. Immer nachdem die Mannschaft gespeist hat, mixt ihnen der Smutje noch einen leckeren Drink. PROGRAMM Opening, Freitag 13. Mai | ab 19.30 Uhr Django Deluxe Evangelisch- reformierte Kirche Samstag Für seinen My Börkum benötigt unser Smutje folgende Zutaten (für 4 Personen): 14. Mai | ab 21.00 Uhr Schmackes Brass Band Brasserie Finish, Sonntag 15. Mai | ab 11.00 Uhr Jazz Frühshoppen des Lions Club bis 16.00 Uhr | Strandstraße Schmackes Brass Band Strandstraße Borkumer Dixielanders - 8 cl weißer Rum - 8 cl brauner Rum - 8 cl Limettensaft - 8 cl Curaçao White - 4 cl Grenadine - 4 cl Mandelsirup Strandstraße Finale in der Kulturinsel ab 19.30 Uhr European Swing Stars Kulturinsel Borkum Jeff Cascaro & Band Kulturinsel Borkum SWING AND SOUL Durchgehend im Pavillon zu sehen: Jazz3 Bereits zum 32. Mal steht die Insel ganz im Zeichen der Borkumer Jazztage. Tickets gibt es in der Tourist Information oder online unter: www.borkum.de 42 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 BIERGARTEN IM LIVEMUSIK upholm-hof für Jung und Alt im MAI/JUNI Fr., 13. + Sa., 14. Mai ab 18 Uhr, So., 15. + Mo., 16. Mai ab 11 Uhr GLOWBALLS Hamburger Rock‘n‘Roll Band Scheunenrestaurant Upholm-Hof | Upholmstr. 45 | 26757 Borkum | Tel.: 0 49 22 - 41 76 Fr., 20. + Sa., 21. Mai ab 18 Uhr, So., 22. Mai ab 11 Uhr OLDIE & SCHLAGERPARTY Der Biergarten Fr., 27. + Sa., 28. Mai ab 18 Uhr, So., 29. Mai ab 11 Uhr SHANTY & SCHLAGERPARTY Täglich ab 11 Uhr, durchgehend warme Küche von 11 - 21 Uhr. Dienstags: Ruhetag Fr., 3. + Sa., 4. Juni ab 18 Uhr, So., 5. Juni ab 11 Uhr SCHLAGERPARTY Täglich wechselnde Tagesangebote Fr., 10. + Sa., 11. Juni ab 18 Uhr, So., 12. Juni ab 11 Uhr HOLLÄNDISCHE PARTY Neben dem Scheunenrestaurant finden Sie Borkums größten Biergarten. Beliebte Live-Bands, Musiker und ShantyChöre animieren die Besucher zum Tanzen, Lachen und Singen. Auf Ihren Besuch freuen sich Familie Hentschel & das Team vom Upholm-Hof 43 EINTRITT FREI Besuchen Sie unsere Webseit www.upholm e -hof.de N W O Aus anderen Häfen S Abenteuer in Alaska Wo sich Flüsse wie indianische Schlangenmuster durch Landschaften ziehen und Gipfel so hoch sind, dass sie gar nicht mehr zu sehen sind, wird einem erst richtig bewusst, was Weite und Wildnis bedeuten. Pinke Lupinen breiten sich aus, dahinter ein goldenes Feld von Büschen, eingerahmt von gelb leuchtenden Birken und dunklen Schwarzfichten. Im Denali Nationalpark prallt die Schönheit der Landschaft mit voller Wucht auf die Besucher. Bären, Wölfe, Karibus und Elche können einem hier jederzeit begeg- nen. Wobei die Einheimischen mehr Angst vor den Elchen als vor den Bären haben. Elche stürmen ohne Vorwarnung auf den Highway. Wer Alaska auf eigene Faust entdeckt, muss sich mit der Natur auseinandersetzen. 44 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 Im Herbst zieht die Natur im Denali Nationalpark ihr buntes Kleid an. 45 N W O Aus anderen Häfen S Mary Shields erklärt, wie man in der Wildnis mit Schlitten und Huskys alleine überlebt. Tor zum Norden DIE REISE VON BORKUM NACH ANCHORAGE Fairbanks ist zwar eine Stadt, aber die Wildnis ist an jeder Ecke zu spüren. Immer wieder starten vom Vogelschutzgebiet Creamers Field ausgefallene Formationen über die Häuser hinweg. Spaziergänger stapfen durchs hohe Gras und fotografieren die Kraniche. Ein paar Kilometer entfernt heult Mary Shields mit ihren Huskys. Die rüstige 71-Jährige schaffte als erste Frau das legendäre Iditarod-Schlittenhunderennen über 1.049 Meilen. Obwohl die Temperatur bereits unter null Grad liegt, blüht und wächst es in ihrem Garten. Wem das zu kalt ist, kann sich in den Chena Hot Springs erwärmen oder die Athabascan-Indianerin Dixie Alexander besuchen. Während sie über ihre Traditionen erzählt, tischt sie selbst geräucherten Lachs auf und nutzt jede Gelegenheit für einen Scherz. ANCHORAGE BORKUM Alaska to go Alaska ist groß. Wer alles sehen will, braucht Zeit. Alle, die sich diesen Luxus nicht leisten können, sollten Anchorage besuchen. Die weitläufige Stadt mit viel Grün bietet Bären, Gletscher und Wildnis. Im Heritage Center präsentieren sich elf Indiander-Völker. Jedes ihrer Lieder erzählt eine Geschichte. Ganz andere Klänge bekommt man im „Prince Die Hauptstadt Anchorage . Quelle Frank K. 46 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 Auch junge Leute leben noch die alten Traditionen. Vor dem Winterschlaf gönnen sich die Bären noch ein paar fette Lachse. William Sound“ zu hören. Hier gibt es Tausende Gletscher. Plötzlich ein Grollen – der Gletscher kalbt, meterhohe Blöcke fallen ins Meer. Ein Naturspektakel jagt das nächste. Rendezvous mit Bären E i n e s Mit dem Wasserflugzeug geht’s zur Bärenbeobachtung in den Katmai Nationalpark. Eine Stunde lang fliegen wir die Küste entlang, vorbei an Vulkanen und Gletschern. Nach der Landung auf einem Bergsee wandern wir im Gänsemarsch über den grünen Tundraboden, erklimmen steile Moränen und arbeiten uns durch Erlenbüsche zum Flussbett vor, dem Reich der Bären. Hier hat der Bär immer Vorrang und es wird ihm großer Respekt entgegengebracht. Lebensmittelreste oder Müll liegen zu lassen ist absolut tabu im Bärenland. Alles, was der Mensch mitbringt, muss er wieder mitnehmen. Spuren dürfen ausschließlich die Tiere hinterlassen. Erste Pfotenabdrücke tauchen im Sand auf, abgefressene Lachsskelette weisen den Weg. Die dunkelgrünen Hüftstiefel sind zwar nicht besonders schick, aber erweisen sich beim Durchqueren des Flussbettes doch als ganz praktisch. In einer kleinen Bucht hocken wir uns ins Gras und warten geduldig auf die erste Begegnung mit dem Bär. Behebig schreitet er das Flussufer ab und starrt wie magnetisiert ins reißende Wasser. u n s e r e r O b j e k t e Schönes Einfamilienhaus am Westkaap - verfügbar nach Absprache - Baujahr: 1961 Grundstück: 1.004 m2 | Wohnfläche: ca. 254 m2 Kaufpreis: 675.000 € zzgl. 3,57 % Maklercourtage inkl. 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Fakten Alaska als größter Bundesstaat der USA ist mehr als vier Mal so groß wie Deutschland. Anchorage ist die größte Stadt mit rund 300.000 Einwohnern, das ist fast die Hälfte aller Einwohner Alaskas (www.visitanchorage.com). Fairbanks Tiere können hautnah erlebt werden. 48 Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 hat über 31.000 Einwohner und liegt als ehemalige Goldgräberstadt weit im Norden (www.explorefairbanks.com). Reisezeit Hochsaison ist von Juni bis Ende August, im September und Oktober sind die Preise günstig und die Natur zeigt sich im bunten Kleid. Anreise Condor fliegt in den Sommermonaten von Frankfurt direkt nach Anchorage und Fairbanks (Flugzeit ungefähr 13 Stunden). Ansonsten sind die beiden Flughäfen täglich mit anderen Städten der USA und Kanada verbunden. Vor Ort empfiehlt sich ein Mietauto. Rund um Anchorage gibt es hervorragende Wandermöglichkeiten. 49 N W O Veranstaltungen auf Borkum Burkana No. 46 | Mai/Juni 2016 S Führung durch das Inselmuseum Sturmfluten an der Nordseeküste 16., 23., 30. Mai 2016, 15 Uhr, Inselmuseum Borkum 20., 27. Mai + 10., 17., 24. Juni 2016, 19:30 Uhr, Kulturinsel Wer immer schon mehr über das frühere Inselleben wissen wollte, sollte unbedingt das Inselmuseum „Dykhus“ besuchen. Besonders zu empfehlen: die öffentlichen Führungen am Montag ab 15 Uhr mit vielfältigen Informationen zu Borkums Geschichte und Traditionen. Swingen und grooven Borkumer Jazztage 2016 13. – 16. Mai 2016, ab 11 Uhr, verschiedene orte Die Filmemacher Rolf Blank und Veronique Friedmann thematisieren in dem vorgeführten Dokumentarfilm die Folgen schwerer Sturmfluten für die Insel Borkum und die deutsche Nordseeküste. Hierbei kommen neben Zeitzeugen der verheerenden Sturmfluten von 1962 Wissenschaftler, Küstenschützer, Umweltorganisationen und Bewohner der Küste zu Wort, die sich zu Gefahren und bedrohlichem Meeresspiegelanstieg äußern. Bereits zum 32. Mal steht die Insel ganz im Zeichen der Borkumer Jazztage. Vom 13. – 16. Mai darf zwischen Fußgängerzone und Kulturinsel geswingt und gegroovt werden. Ob Kirchenkonzert, Frühschoppen, Konzerte in der Kulturinsel und im Musikpavillon oder als Straßenprozession – Bands wie Django Deluxe, die European Swing Stars oder Jeff Cascaro jazzen an vier Festivaltagen durch Borkum und heizen dem Publikum ordentlich ein. Vorträge von und mit Dipl. Biologin Claudia Thorenmeier Inselleben Borkum Die muntere Mannschaft des vierstimmigen Borkumer ShantyChores fährt auch 40 Jahre nach Gründung auf richtigem Kurs über alle Meere. Die stets gut aufgelegten Solisten sorgen für einen bestimmt unvergesslichen Abend mit Shantys, irischem Folk, englischsprachigen Stücken, fröhlichen und besinnlichen Klassikern und einer abwechslungsreichen Bühnenshow. Ein Programm für Jung und Alt! 16., 23., 30. Mai + 13. Juni 2016, 19:30 Uhr, Kulturinsel Im Dokumentarfilm Inselleben Borkum wird der Verlauf eines Jahres mit seinen traditionellen Festen und den wechselnden Jahreszeiten nachgezeichnet. Neben den faszinierenden Landschafts- und Tieraufnahmen gibt es hier interessante historische Foto- und Filmdokumente zu bestaunen. Echte Raritäten sind die ersten Filmstreifen über das Badeleben in den 1920er-Jahren, Filmdokumente von 1939 sowie Sequenzen aus den 1950er-Jahren. Puppentheater Rumpelkiste 19. Mai + 2., 16., 30. Juni 2016, 14:30 Uhr, Kulturinsel Alle kleinen und großen Liebhaber des Puppentheaters sind herzlich dazu eingeladen, dem wunderbaren Puppenspiel in der Kulturinsel zu folgen. Selbst geschriebene Stücke lassen der Fantasie dabei freien Lauf. Ein Besuch lohnt sich! Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Borkum 19. Mai + 30. Juni 2016, 20 Uhr, Kulturinsel Als größte Musikformation der Insel präsentiert der Musikzug der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr musikalische Unterhaltung vom Feinsten. 50 25. Mai + 1., 6., 20., 27. Juni, 20 Uhr, Kulturinsel Eine der besten Kennerinnen der hiesigen Flora & Fauna nimmt die Gäste an die Hand und stellt ihnen im Rahmen interessanter Vorträge die beeindruckende Inselnatur vor. Ob über Robben und Wale oder Borkums Schätze der Natur – Biologin Claudia Thorenmeier garantiert mit ihren Themen einen unterhaltenden sowie informativen Abend. Eintritt: Erw. 5 €, Kinder 2,50 €. Borkumer Shanty-Chor „Oldtimer“ 26. Mai + 8. Juni 2016, 20 Uhr, Kulturinsel Borkumer Weinfest 2016 02. – 06. Juni 2016, 11 Uhr, Promenade In diesen Tagen präsentieren sich verschiedene Winzer aus unterschiedlichen Weinanbaugebieten und stellen Borkumern und Gästen ihre guten Tropfen vor. Jedes Gebiet steht dabei für bestimmte Weinsorten. Watt’n Konzert mit Albertus Akkermann 26. Juni 2016, 18.45 Uhr, Start am Busbahnhof Auch in der Saison 2016 können Gäste unter der Leitung des Borkumer Originals Albertus Akkermann eine ganz besondere Wattwanderung erleben. Denn für „Watt’n Konzert“ nimmt der beliebte Musiker sein geliebtes Akkordeon mit ins Watt. Der Ausflug ins Watt beginnt am Busbahnhof und dauert ca. 2 – 2 ½ Stunden. Wusstest Du eigentlich schon? Ein Wir gestalten Dein Schaufenster Stück Borkum. im Internet! Wir bieten die individuelle Gestaltung und Programmierung Deiner neuen Webseite an. Von der kleinen Webvisitenkarte für Deine Ferienwohnung, der Webseite für Dein Unternehmen bis hin zum eigenen Webshop ist alles möglich auf Wunsch natürlich auch zum Selbstbearbeiten. 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