Laserschweißen von Mikrofluidik-Bauteilen
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Laserschweißen von Mikrofluidik-Bauteilen
22 l SPECIAL l MIKROLASERBEARBEITUNG Laserschweißen von Mikrofluidik-Bauteilen Für das Mikroschweißen und -schneiden von Kunststoffbauteilen für mikrofluidische Systeme existieren ausgereifte Systeme, die mittels BILDVERARBEITUNG eine Maßgenauigkeit von 10 µm erreichen. den, Kunststoffschweißen sowie Präzisionsabtragen. Mit dem zusätzlichen Angebot einer Bauteile- und Datenlogistik können die Maschinen an die jeweiligen Kundenwünsche angepasst werden. Im Falle von ThinXXS wurde der RayCutter für das Schneiden und Schweißen von Bauteilen mit zwei Laserquellen ausgestattet. Zudem wurden eine Pick-and-Place-Einheit, eine Dosiereinheit zur Teilemontage sowie eine Vermessungskamera zur Schweißbahnkontrolle installiert. ThinXXS kann mithilfe dieser Erweiterungen hochpräzise Schweißungen in der Verbindungstechnik reproduzierbar durchführen sowie Fertigungsprozesse für Anwendungen in der Diagnostik und Analytik schnell und sicher vorbereiten und für die spätere Serienfertigung anpassen. Im Laufe der Jahre spezialisierte sich das Unternehmen auf den Mikrospritzguss und die Mikromontage für die medizinische und chemische Analyse. Die hohe Positionsauflösung des RayCutter (< 1 µm) und die Dynamik im D as Unternehmen ThinXXS Microtechnology aus Zweibrücken arbeitet seit 2001 mit Laserpluss bei der Entwicklung und Produktion von Laserbearbeitungsanlagen zusammen. ThinXXS hatte als Lieferant von mikrotechnischen Systemen schon frühzeitig einen Prozess für das Laserschweißen entwickelt und war auf der Suche nach einem industriellen Partner, mit dem vorhandene Maschinen auf die Kundenspezifikationen angepasst werden konnten (Bild 1). Laserpluss erfüllte diese Voraussetzungen mit der Laser-Präzisionsbearbeitungsanlage der Serie ›RayCutter‹, die sich beim Mikroschweißen und -schneiden besonders bewährt hat. Laserpluss baut Laserbearbeitungsanlagen für das Beschriften, Gravieren, Schnei- > KONTAKT HERSTELLER LASERPLUSS AG 55743 Kirschweiler Tel. +49 6781 986640 Fax +49 6781 986649 www.laserplussag.de ANWENDER thinXXS Microtechnology AG 66482 Zweibrücken Tel. +49 6332 8002-0 Fax +49 6332 8002-22 www.thinxxs.com © MIKROvent, Rudelzhausen Bilder: Laserpluss Bild 1. Anwendungsbeispiel für das Laserschweißen: eine folienbasierte Perestaltikpumpe, die mithilfe des Laserschweißens montiert wird MIKROPRODUKTION 03/13 MIKROLASERBEARBEITUNG l SPECIAL l 23 Bild 2. Laserbearbeitungsanlage ›RayCutter‹ mit einer Positionsauflösung kleiner 1 µm im 3D-Bereich Mikrosekundenbereich sorgen zusammen mit der geschwindigkeitssynchronen Lasersteuerung für überzeugende Qualität und konstante Ergebnisse (Bild 2). Durch den Einsatz des RayCutters konnten bereits viele Pilotprojekte erfolgreich in Serie überführt werden. 2008 gab ThinXXS eine zweite Laseranlage in Auftrag, um den gewachsenen Anforderungen an die Produktionskapazitäten gerecht zu werden. Diese Maschine der Serie ›RayMarker‹ sollte an die Spezifikationen der Reinraumumgebung angepasst sein und wurde für eine kontrollierbare Sauberkeit mit einem Gehäuse aus Edelstahl ausgestattet (Bild 3). Um die Kundenanforderungen, die an ThinXXS gestellt wurden, erfüllen zu können, wurden weitere Optionen ergänzt, beispielsweise eine Absaugeinheit für Partikel und Dämpfe, eine Anpassung der Steuerung, eine optische Präzisionsvermessung sowie ein Datentracking. Mikroschweißen mit Bildverarbeitung Entscheidend beim Mikroschweißen ist die genaue Steuerung des Lasers hinsichtlich seiner Leistung und Position. Eine ebenso große Bedeutung hat die hochauflösende Bildverarbeitung zur Kompensation von Lage- und Formabweichungen der Bauteile. Ein Bauteil mit einer Größe von 50 mm hat beispielsweise eine Formtoleranz (durch Temperaturen, Wasseraufnahme) von 0,5 Prozent, was einer SchwanMIKROPRODUKTION 03/13 ERGÄNZENDE PRÄZISION Zwei Maschinen, die für sich genommen schon durch höchste Präzision glänzen, erreichen im Zusammenspiel Ergebnisse maximaler Güte. In der Werzeugfertigung mit den Stoffen PKD und CBN liefern der RayCutter® und der PreCutter von LASERPLUSS Ergebnisse mit µm-Genauigkeiten. Hochharte Werkstoffe können mit dem PreCutter in 5 Achsen fein geschnitten und mit dem RayCutter® mit 3D-Präzisionsabtrag bearbeitet werden. Mikrozahnrad, Ø 0,7 mm, CVD-Diamant Vermessung nach der Bearbeitung Werkzeugeinsatz mit PKD-Schneide LASERPLUSS AGàMühlwiesenstraße 10aàD-55743 Kirschweiler Telefon +49 (0) 67 81 - 98 66 40àTelefax +49 (0) 67 81 - 98 66 49 [email protected]àwww.laserplussag.de l SPECIAL l MIKROLASERBEARBEITUNG Bild 3. Reinraumgerechte Laserbearbeitungsanlage ›RayMarker‹ mit Edelstahlgehäuse Schweißnaht mit einer Breite von weniger als 0,2 mm. Mikroschweißnähte von weniger als 0,2 mm kung in der Abmessung von 250 µm entspricht. Die Genauigkeit der Schweißbahn sollte aber mindestens 25 µm relativ zu den Kanalstrukturen betragen. Hier kommt die Software und Bildverarbeitung von Laserpluss ins Spiel, mit der auf einem RayMarker auf einer Fläche von 100 ✕ 100 mm2 eine Maßgenauigkeit von 10 µm erreicht werden kann. Dies entspricht einer Auflösung von einem Zehntausendstel des Arbeitsbereichs. Als besondere Vorteile der Laserbearbeitung beurteilt ThinXXS die hohe Präzision, die punktuelle Verbindung, den geringen Wärmeeintrag sowie die hohe Festigkeit der Verbindungen. Zudem entfallen Klebemittel oder Zusatzstoffe. Ein Anwendungsbeispiel für das Laserschweißen ist eine neuartige folienbasierte Perestaltikpumpe, die mittels Laserschweißen montiert wird (Bild 1). Dabei entsteht bei nur geringer Wärmeeinbringung eine sehr dünne und gleichmäßige Zwischen den aufgebrachten Folien entsteht mithilfe von Druck ein Transportkanal, durch den die Flüssigkeit transportiert und gesteuert wird. Zudem wird durch das zusatzstofffreie Lasern sichergestellt, dass die zu transportierenden Flüssigkeiten nicht durch Restpartikel aus der Herstellung verunreinigt werden. Die Pumpe wird im Bereich Life-Sciences zum Beispiel in der Kultivierung und Analyse von Zellen angewendet. »Wir haben die komplette Technologie im Hause und können unsere Marktposition weiter ausbauen, denn wir können jetzt noch flexibler reagieren und die erforderlichen Mengen produzieren«, so Volker Nickel, Leiter Mikromontage bei ThinXXS. Auch in der Mikrobearbeitung wird der RayCutter wegen seiner hohen Genauigkeit und Stabilität eingesetzt. Hier existiert ein breites Anwendungsfeld für diamantbestückte Werkzeuge. So können Werkzeugschneiden mit minimalen Kantenverrundungen von weniger als 1 µm und höchster Genauigkeit hergestellt werden (Bild 4). Mit herkömmlichen Verfahren wie Schleifen oder Erodieren ist dies nicht möglich. Neben Bohr-, Fräs- und Drehwerkzeugen mit PKD-Bestückung werden auch Mikrofräser aus MKD-Diamant für die Mikrofrästechnik hergestellt. Solche Fräser kommen auch bei ThinXXS zum Einsatz. ■ MI310299 Bild 4. PKD geschliffen (links) und laserbearbeitet (rechts); 2000-fache Vergrößerung der Kantenansicht © MIKROvent, Rudelzhausen MIKROPRODUKTION 03/13 Bilder: Laserpluss 24