Diplomarbeitsbroschüre 2014
Transcrição
Diplomarbeitsbroschüre 2014
STUDIUM Bachelorarbeiten 2014 Bachelor of Science FHO in Elektrotechnik Vorwort des Studiengangleiters Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern und Interessierte 47 Bachelors of Science FHO schliessen dieses Jahr das Studium der Elektrotechnik an der HSR erfolgreich ab. Wir sind stolz auf unsere Absolventinnen und Absolventen und freuen uns, Ihnen hier die Abschlussarbeiten des Jahrgangs 2014 zu präsentieren. Die Bachelorarbeit ist das umfangreichste eigenständige Projekt und stellt den krönenden Schlusspunkt eines dreijährigen Ingenieurstudiums dar. Anfang Semester erhielten die Studierenden die Aufgabenstellung. Innerhalb von 16 Wochen erarbeiteten sie ein tragfähiges Konzept, realisierten eine brauchbare Lösung und verfassten einen ansprechenden technischen Bericht. Beurteilen Sie selbst, was sie in Anbetracht der knappen Zeit dank Motivation, Engagement und mit vielen Überstunden erreicht haben. Die vorliegende Diplomarbeitsbroschüre zeigt, wie vielfältig die Arbeitsgebiete eines Elektroingenieurs sind und wie kreativ die Absolventinnen und Absolventen die auftretenden Probleme gelöst haben. Wir freuen uns über Ihr Interesse und wünschen Ihnen eine anregende Lektüre. Rapperswil, im September 2014 Prof. Dr. -Ing. Heiner Prechtl Studiengangleiter Elektrotechnik 3 Preisstifter Electrosuisse SEV, Fehraltorf, ZH Mettler-Toledo AG, Greifensee, ZH Phonak AG, Stäfa, ZH Sensirion AG, Stäfa, ZH Siemens Schweiz AG, Zürich Swiss Engineering STV, Zürich 4 Examinatorinnen und Examinatoren Dr. Ivar Austvoll 13 Prof. Reto Bonderer 19, 20 Prof. Erwin Brändle 21, 22, 23 Prof. Heinz Domeisen 36 Dr. Martin Geidl 24 Prof. Guido Keel 30, 31 Prof. Dr. Markus Kottmann Prof. Dr. Heinz Mathis Prof. Dr. Guido Schuster Prof. Dr. Jasmin Smajic Prof. Dr. Paul Zbinden Alfred Züger 35, 36 32, 33, 34 12, 14, 15, 16, 17 18, 27, 28 29 25, 26 5 Experten Dr. Bogdan Cranganu-Cretu 18 Dr. Kjersti Engan 13 Dr. Iossif Grinbaum Stefan Hänggi Dr. Thilo Krause Dr. Markus A. Müller Urs Reidt 32, 33, 34 24 35, 36 19, 20 Dr. Robert Reutemann 29, 30, 31 Theo Scheidegger 21, 22, 23 Gabriel Sidler Prof. Martin Wiederkehr 6 27, 28 12, 14, 15, 16, 17 25, 26 Themen Digitale Bildverarbeitung Automatische Rohrkontrolle mittels Digitaler Bildverarbeitung 12 Detection of heart rate and breathing frequency from human video 13 Digitale Signalverarbeitung Automatische Flüssigkeitsdosierung 14 Automatischer Handheld Pulver- und Flüssigkeitsdosierer (HPD) 15 Brückenmesssystem mit 3-D-Visualisierung 16 Support Vector Machines for Basecalling 17 Elektromagnetische Felder und Wellen Elektrisches Antriebssystem für einen Messaufbau 18 Embedded Software Engineering E-Ticketing: Kommunikation zwischen Zuordnungs- und Erfassungsmodulen und dem Bordrechner für ein BeIn/BeOut-System 19 Wireless On-Chip Debugger 20 Embedded Systems BLDC/LinMot Controller 21 IceHSR Rapperswil – Eurobot 2014: Prehistobot 22 Universal Bootloader Environment 23 Energiesysteme Analyse des Regelenergiemarktes in der Schweiz und in den Nachbarländern 24 Erneuerung des Kraftwerks Mühlehorn 25 Optimaler Einsatz von Wasserkraftwerken zur Spannungshaltung 26 Leistungselektronik Asynchronmaschine mit Steuerung im Rotorkreis 27 Entwicklung eines frequenzvariablen dreiphasigen Sinuswechselrichters 28 Mikroelektronik Elektro-Impedanztomografie mit Pseudo-Random-Noise (PRN)-Anregung 29 Induktive Energie- und Datenübertragung 30 Testaufbau für «Time of Flight»-Kameras 31 7 Themen (Fortsetzung) Mobilkommunikation Energy Harvesting for HSRvote 32 HSR DemoSat and Ground Station 33 Phase centre simulation and measurement of a GNSS antenna for cubETH 34 Regelungstechnik 8 Positionsregelung für einen Quadrocopter 35 Schnelle digitale Regelung 36 Bachelors, Diplomandinnen und Diplomanden Amiet Dorian 29 Auer Michael 24 Bader Roger 36 Badertscher Hannes 17 Berni David 26 Bollmeier Matthias 16 Bolz Julian 14 Bolzern Sven 16 Bruhin Urban 22 Cherpillod Jonathan 31 Eugster Jonas 35 Falett Nino 26 Franz Thomas 27 Furger Damian 30 Grauer Bernhard 20 Gross Sebastian 31 Gwerder Christian 15 Hofer Felix 23 Inauen Adrian 30 Kistler Linus 34 Kopelent Yves 20 Köppel Gian Claudio 12 Körner Sven 15 Kündig Miklos 14 Meienhofer Matthias 34 Méndez Tabea 17 Mullis Matthias 33 Narath Marc 21 Nay Dominik 25 Niedermann Fabian 19 Oberhänsli Fabian 21 Olsthoorn Timo 25 Racine Philip 27 Rast Felix 29 Rast Jürg 12 Rohrer Martina 18 9 Bachelors, Diplomandinnen und Diplomanden (Fortsetzung) 10 Schärer Michael 35 Schmid Christian 28 Schmid Thomas 22 Stocklin Armin 13 Suter Yannick 32 Tam Lok Lun 33 Vogt Nicolas 36 Waldvogel Andreas 19 Wettstein Marco 12 Wright David 32 Zett Tobias 24 11 Diplomanden Gian Claudio Köppel, Jürg Rast, Marco Wettstein ExaminatorProf. Dr. Guido Schuster Experte Gabriel Sidler, Eivycom GmbH, Uster, ZH ThemengebietDigitale Bildverarbeitung Projektpartner Gian Claudio Köppel Jürg Rast Otto Rohrunterhalt GmbH, Zürich Marco Wettstein Automatische Rohrkontrolle mittels Digitaler Bildverarbeitung Erkennung von verschobenen Muffen Ausgangslage: Bei Umbauten und Renovierungen ist es oftmals nötig, die bestehenden Kanalisationsleitungen zu überprüfen. Sowohl der Architekt als auch die Behörden sind am Zustand der Leitungen interessiert – einerseits, um die Funktionstüchtigkeit zu garantieren, andererseits um sicherzustellen, dass keine Flüssigkeiten in den umliegenden Boden diffundieren. Die Firma Otto Rohrunterhalt GmbH führt solche Inspektionen mit branchenüblichem Kanal-TV durch. Die aufgenommenen Videos werden direkt vor Ort oder zu einem späteren Zeitpunkt ausgewertet. Trotz der Tatsache, dass die Defekte immer ein ähnliches Schadensbild aufweisen, ist die Auswertung sehr zeitaufwendig und erfordert grosse Konzentration. Beispiel einer «guten» Muffe Beispiel einer verschobenen Muffe 12 Ziel der Arbeit: Das Ziel dieser Arbeit ist die automatische Erkennung von häufig auftretenden Schäden in Kanalisationssystemen. Dazu werden die Videos mit Hilfe von digitaler Bildverarbeitung untersucht und entsprechende Schäden detektiert. Das primäre Ziel ist, sogenannte «versetzte Muffen» zu finden, da diese zu den grössten Schwachstellen zählen. Eine Muffe wird dazu verwendet, zwei Rohre miteinander zu verbinden. Bei diesen Übergängen besteht die Gefahr, dass sich die Rohre gegeneinander verschieben und nicht mehr dicht sind. Nebst dieser Verschiebung muss auch die entsprechende Position im Rohr angegeben werden können. Um dies zu ermöglichen, wird die im Videobild eingebettete Distanzangabe verwendet. Ergebnis: In dieser Arbeit konnte eine erste Abschätzung über die Machbarkeit einer automatischen Detektion von verschobenen Muffen erarbeitet werden. Ebenso wurde ein Prototyp erstellt, mit welchem die automatische Auswertung von Videos durchgeführt werden kann. Die Muffen werden dabei mittels einer Kreisdetektion gesucht und verfolgt. Somit kann jeweils das beste vorhandene Bild einer Muffe ausgewählt und analysiert werden. Anhand verschiedener Features wurde ein Klassifikator erstellt, der die gefundenen Muffen in die beiden Klassen «verschoben» und «nicht verschoben» einteilt. Aufgrund der bisher kleinen Anzahl an Trainingsdaten und einer grossen Zahl völlig unterschiedlicher Videoqualitäten ist die Zuteilung teilweise nicht zuverlässig. Dies könnte weiter verbessert werden, indem der Klassifikator laufend mit verifizierten Daten erweitert würde. Graduate Candidate Armin Stocklin Examiner Dr. Ivar Austvoll, University of Stavanger, Norway Co-Examiner Dr. Kjersti Engan, University of Stavanger, Norway Subject Area Digitale Bildverarbeitung Project Partner Laerdal Global Health, Stavanger, Norway Armin Stocklin Detection of heart rate and breathing frequency from human video Feasibility study of detecting heart rate and breathing frequency of African babies using a webcam Introduction: Leardal Global Health, a company in Stavanger, manages a project called Safer Births, which is a collaboration between Tanzanian, Norwegian and international research institutions. The goal of the project is to increase the survival of newborns in lowresource countries by improving training and contributing equipment. This leads to new knowledge and the development of innovative products. The black crosses show the pulse detection made by a webcam. The blue dots show the pulse measured with an ECG device The movement of the stomach between two images on t1 and t2 is shown on the right figure Proceeding: The idea is that measurement of the pulse and breathing of a newborn baby could be done with a cheap camera. The camera is mounted on the top of the bed of the baby and detects both the breathing and the pulse. Advantages of this method are that we use a cheap camera instead of an expensive electrode and we do not need to touch the baby. An important reason why this would be useful in low-resource countries is the lack of nurses and doctors to watch babies in intensive care units. Work with motion magnification showed that it is possible to make the pulse visible in a video from a human. The reason is that skin colour changes a little with every heartbeat. With motion magnification it is possible to see the colour changing in a video. A similar method can be used to detect the movement of the stomach and the respiratory frequency can be monitored. Our goal is not to make the pulse visible in a video, but we would like to measure it by a video, so that it would be possible to sound an alarm if necessary. Result: Based on some videos of the face from European adults, an algorithm implemented that allows detecting and measuring of the heart rate. An error measurement was implemented to be able to test the results of the video pulse algorithm with a reference ECG. Laerdal recorded videos of newborn babies from Tanzania during the semester. Based on these videos and the implemented error measurement, the algorithm was tested and optimized. The time signal is in red, green and blue. The black signal is the green signal subtracted with the blue and red signal, which contain the pulse 13 Diplomanden Julian Bolz, Miklos Kündig ExaminatorProf. Dr. Guido Schuster Experte Gabriel Sidler, Eivycom GmbH, Uster, ZH ThemengebietDigitale Signalverarbeitung Projektpartner Julian Bolz Mettler-Toledo AG, Greifensee, ZH Miklos Kündig Automatische Flüssigkeitsdosierung Flüssigkeitsdosierung basierend auf Durchfluss-, Druck- und Füllstandmessung Auftrag: Es sollte ein Prototyp für ein automatisches Flüssigkeitsdosiersystem entwickelt werden. Die einzige Bedingung war, dass auf eine Waage verzichtet werden muss. Ansonsten durfte jeder mögliche Sensor verwendet werden. Eine möglichst hohe Genauigkeit und Präzision betreffend eine Zielmasse von zwei Gramm war anzustreben. Neben der momentanen Präzision und Genauigkeit ist auch das Langzeitverhalten, welches bei einer Waage sehr gut ist, von Interesse. Die Tests sollen automatisiert ausgeführt werden. Schematische Darstellung des Gesamtsystems Vorgehen: Die Flüssigkeit wird mit einem Schaltventil dosiert. Der perfekte Zeitpunkt für das Schliessen des Ventils ist zu bestimmen. Ein Durchflussmesser, ein Drucksensor und eine Kamera kommen zum Einsatz. Vorhersagen für die dosierte Masse ergeben sich durch den von einer druckabhängigen Korrekturfunktion unterstützten Durchflusssensor, die Beziehung von Druck und Fluss in Form eines Modells sowie den Druckabfall während einer Dosierung. Mit Hilfe der klassischen Statistik werden die drei Masseschätzungen fusioniert. Mit einer präzisen optischen Füllstanderkennung wird eine anfängliche Kalibration des Durchflusssensors und des Modells vollzogen. Ergebnis: Mit einer Druckmessung bei einer Flüssigkeitsdosierung lässt sich viel gewinnen. Für eine exakte Füllstanderkennung ist eine Kamera sehr gut geeignet. In Kombination ergibt sich ein präzises Flüssigkeitsdosiersystem. Bezüglich Genauigkeit kann es aber noch nicht in wirkliche Konkurrenz mit einer Waage treten, was jedoch nicht heisst, dass es keine sinnvollen Anwendungen für die Entwicklung gibt. Druckabfall während einer Dosierung Füllstanderkennung mit Hilfe einer Kamera 14 Diplomanden Christian Gwerder, Sven Körner ExaminatorProf. Dr. Guido Schuster Experte Gabriel Sidler, Eivycom GmbH, Uster, ZH ThemengebietDigitale Signalverarbeitung Projektpartner Christian Gwerder Mettler-Toledo AG, Greifensee, ZH Sven Körner Automatischer Handheld Pulver- und Flüssigkeitsdosierer (HPD) Erweiterung des Quantos HPD für automatische Dosierung von Pulvern und Flüssigkeiten Ausgangslage: Genaue und schnelle Pulver- und Flüssigkeitsdosierungen werden heutzutage in der Pharmaindustrie immer mehr gefordert. Deshalb bietet Mettler-Toledo AG das neue, preisgünstige Quantos HPD an, ein Handheld zum Dosieren von Pulver. Die dosierte Menge bestimmt dabei der Laborant mit seinem geübten Daumen. Dies ermöglicht es dem Laboranten, eine einfache und relativ genaue Pulverdosierung vorzunehmen, ohne dabei mit dem Pulver direkt in Kontakt zu kommen. Das Dosieren mit der Hand erfordert jedoch eine hohe Konzentration, wobei für hohe Genauigkeiten die Dosierung entsprechend langsam erfolgen muss. Dies führt dazu, dass nur geübte Personen über mehrere Dosierungen hinweg eine entsprechende Genauigkeit in angemessener Zeit erreichen. Übersicht des kompletten Dosiersystems mit erweitertem HPD, Pulverdosierköpfe und Flüssigkeitsdosiermodul Rauschen gefiltert durch Kalman- & Limited-Information-Filter Ziel der Arbeit: Um genaue und rasche Dosierungen auch bei vielen Dosiervorgängen zu gewährleisten, soll der Dosierungsprozess mit dem Quantos HPD automatisiert werden. Neben der Pulverdosierung soll neu auch das Dosieren von Flüssigkeiten mit Hilfe des Flüssigkeitsdosiermoduls von Mettler-Toledo AG ermöglicht werden. Dadurch entsteht zudem die Möglichkeit, präzise Lösungen aus dem Gemisch von Pulver und Flüssigkeit zu erstellen. Die Dosierung erfolgt dabei auf einer Präzisionswaage, welche per BluetoothVerbindung die aktuell dosierte Menge an den Quantos HPD übermittelt. Über das Steuerpanel der Waage soll der Laborant eine einfache Möglichkeit erhalten, die gewünschten Dosierungsparameter einzustellen. Ergebnis: Mit einer Abweichung unter ±1 mg zur Sollmenge bei den Pulverdosierungen erreicht der erweiterte Quantos HPD die Genauigkeit eines geübten Laboranten in einer deutlich kürzeren Zeit. Durch die Erweiterung der Hardware ist es nun möglich, automatisch Flüssigkeiten zu dosieren, was eine hochpräzise Lösungserstellung ermöglicht. Da das Messsignal stark verrauscht und mit einer Totzeit belegt ist, wurde ein Regler mit integriertem Kalman-Filter direkt auf dem Quantos HPD implementiert. Ein sehr kompaktes Bluetooth-Modul im Quantos HPD ermöglicht die Kommunikation mit der Waage, so kann das Quantos HPD die geforderten Parameter von der Waage lesen. Messdaten des automatisierten Quantos HPD bei Dosierung von 2 g Wasser 15 Diplomanden Matthias Bollmeier, Sven Bolzern ExaminatorProf. Dr. Guido Schuster Experte Gabriel Sidler, Eivycom GmbH, Uster, ZH ThemengebietDigitale Signalverarbeitung Projektpartner Matthias Bollmeier IBU Institut für Bau und Umwelt der HSR, Rapperswil, SG Sven Bolzern Brückenmesssystem mit 3-D-Visualisierung GPS-gestütztes Messsystem, bestehend aus verteilten Geräten, zur Auswertung und Visualisierung der Vibrationen von Brücken Einleitung: Der Studiengang Bauingenieurwesen der HSR befasst sich u. a. mit der Erhaltung von Tragwerken. Für die Beurteilung des Zustands können die gemessenen Eigenfrequenzen wichtige Erkenntnisse liefern. Grundsätzlich gilt, dass bei kleineren Eigenfrequenzen als berechnet, die Tragwerkssteifigkeit kleiner ist als angenommen. Dies kann durch Risse, Korrosion etc. verursacht sein. Durch Schwingungsmessungen können Zustandsveränderungen festgestellt und Gegenmassnahmen ergriffen werden. Ziel der Arbeit: Aufbauend auf früheren Projektarbeiten soll mit dieser Bachelorarbeit ein Messsystem entwickelt werden, welches die Schwingungen an mehreren Punkten einer Brücke misst und aufzeichnet. Anschliessend sollen die gesammelten Daten ausgewertet und visualisiert werden können, sodass diese mit den Berechnungen vergleichbar sind. Visualisierung Sparrenaubrücke in Sihlbrugg 3-D-Modell eines Messgeräts Blockschaltbild 16 Lösung: Das Messsystem besteht aus verteilten Geräten, welche über GPS synchronisiert werden. Dies ist notwendig, da die Messungen unabhängig voneinander gestartet, die Messdaten jedoch zeitsynchron ausgewertet werden müssen. In jedem Gerät befinden sich drei Geophone, welche feinste Schwingungen dreidimensional messen. Diese Signale werden mit einer Frequenz von 1 kHz abgetastet und auf einer SD-Karte gespeichert. Nach erfolgter Messung können die Daten auf den PC heruntergeladen und ausgewertet werden. Hierbei kommt eine 3-D-Visualisierung zum Einsatz, welche die Verformung der Brücke animiert darstellt. Die Entstehung dieses Messsystems war durch viele Teilaspekte geprägt: .. Entwicklung der Elektronik und Elektromechanik .. Entwicklung der Firmware für ein Realtime Embedded System .. Einarbeitung in GPS .. Datenkompression .. Erstellung verschiedener Matlab-Auswertungen mit GUI .. Aufbereitung der Sensordaten Diplomanden Hannes Badertscher, Tabea Méndez ExaminatorProf. Dr. Guido Schuster Experte Gabriel Sidler, Eivycom GmbH, Uster, ZH ThemengebietDigitale Signalverarbeitung Hannes Badertscher Tabea Méndez Support Vector Machines for Basecalling Bestimmung der Basenabfolge in einer DNA-Sequenz mithilfe einer Supervised Learning Strategie Ausgangslage: In den letzten Jahren wurden verschiedene Next-Generation-SequencingVerfahren entwickelt, welche eine schnelle und günstige Bestimmung von DNA-Sequenzen erlauben. Bei solchen Verfahren wird jede Position in der DNA-Sequenz mit einem Laser belichtet, wobei gleichzeitig die vier Intensitäten, welche den möglichen Basen (C, T, A, G) entsprechen, gemessen werden. Aus den gemessenen Intensitäten muss anschliessend die entsprechende Base bestimmt werden, was als Basecalling bezeichnet wird. Verschiedene Fehlereinflüsse, z. B. ein Übersprechen (Crosstalk) zwischen den Intensitäten oder eine Verschiebung innerhalb der DNA-Sequenz (Phasing), erschweren das Basecalling und begrenzen die Möglichkeiten heutiger Verfahren. Um Fehlereinflüsse zu korrigieren, nutzen bestehende Verfahren statistische Modelle oder Supervised-Learning-Strategien (SLS). Prozess des Basecalling: Detektion der korrekten Base anhand der gegebenen Intensitäten Trennebenen der Support-Vektor-Maschinen, welche die Messpunkte (Vektoren der Intensitäten) in die vier Gruppen (C, T, A, G) aufteilt Vorgehen: In der vorliegenden Arbeit wird das Basecalling mit Support-Vektor-Maschinen (SVM), einer SL-Strategie, gelöst. In einem ersten Schritt wurde dazu ein bestehender SVM-Basecaller analysiert, welcher bereits gute Ergebnisse liefert. Dabei lernt die SVM in einer Trainingsphase die Muster der Fehlereinflüsse, indem sie Messpunkte (Vektoren der Intensitäten) bekannter DNA-Sequenzen der jeweiligen Base zuordnet und die vier Gruppen mittels Trennebenen voneinander separiert. Neue Messdaten können anschliessend mittels der gefundenen Trennebenen den Basen zugeordnet werden. In einem zweiten Schritt wurde ein neuer Basecaller entwickelt. Dieser wurde anschliessend mit systematischen Tests optimiert und mit bestehenden Verfahren verglichen. Ergebnis: In dieser Arbeit wurde gezeigt, dass das Basecalling mit Support-Vektor-Maschinen deutlich bessere Resultate erreicht als bisher eingesetzte Verfahren. So konnte mit dem neu entwickelten Basecaller der Anteil korrekt gecallter DNA-Sequenzen gegenüber dem bisherigen Verfahren um 76% gesteigert werden. Dadurch sinkt die Fehlerrate (Anteil falsch gecallter Basen) auf unter 10%. Die Erhöhung der für das Basecalling benötigten Zeit von wenigen Minuten auf insgesamt 1716 Minuten (Training: 1152 min, eff. Basecalling: 546 min) könnte durch eine zukünftige Parallelisierung der Software noch stark reduziert werden. Somit bildet diese Arbeit eine solide Grundlage für mögliche Weiterentwicklungen. Ergebnisse der Support-Vektor-Maschine, verglichen mit dem bisherigen Verfahren 17 DiplomandinMartina Rohrer ExaminatorinProf. Dr. Jasmin Smajic Experte Dr. Bogdan Cranganu-Cretu, ABB Schweiz AG, Zürich ThemengebietElektromagnetische Felder und Wellen Martina Rohrer Elektrisches Antriebssystem für einen Messaufbau Auslegung des linearen Motors Ausgangslage: Der Bachelorarbeit liegt ein Messaufbau zu Grunde, in welchem ein Projektil beschleunigt wird. Dieses Messgerät wird zurzeit vorwiegend von Hand bedient und benötigt eine mechanische Bewegung für die Messauslösung. Das Auslösesystem des Messgerätes soll automatisiert werden. Ziel der Arbeit: Es wird gefordert, dass das Projektil mit sehr genau definierter Geschwindigkeit beschleunigt wird und die gleiche Anordnung fähig ist, das Geschoss im Anschluss wieder in die Ausgangsposition zu bringen. Diese Beschleunigung soll mit Hilfe eines Linearmotors automatisiert werden. Das Spulenfeld soll sich so schnell fortbewegen, dass das Projektil nach der geforderten Zeit die zwingend zu erreichende Geschwindigkeit aufweist. Die Auslegung des Linearmotors soll mit Hilfe von Simulationen erfolgen. Beschleunigung des Projektils Ergebnis: Im Simulationsprogramm COMSOL wurde ein Simulationsmodell des Linearmotors entworfen, und die Ergebnisse wurden mit MATLAB überprüft. Das Simulationsmodell besteht aus den mechanischen Bewegungsgleichungen des Projektils, elektromagnetischen Gleichungen des Spulensystems und des Permanentmagneten und dessen Kopplung durch die magnetische Kraft. Durch diese Kopplung konnten die mechanischen Bewegungsgleichungen des Projektils und die elektromagnetischen Gleichungen des gesamten Systems eingebunden werden. Um die Beschleunigung tief zu halten und der Zeitvorgabe gerecht zu werden, sind Anpassungen der Spulendimensionen nötig. Der Stromverbrauch kann durch Einsetzen eines Magneten mit geeigneter Grösse und Remanenzflussdichte niedrig gehalten werden. .. Herunterfahren Magnetischer Teil des Projektils und Feld der Spulen Das Projektil startet an der obersten Spule mit einer Geschwindigkeit von 0 m/s und erreicht durch konstante Beschleunigung im Bereich der Spulen die berechnete Geschwindigkeit an der untersten Spule. Um die Geschwindigkeit des Feldes und somit auch jene des Projektils zu erhöhen, wird die Frequenz des Stroms linear auf die berechnete Endfrequenz gebracht. .. Hochfahren Durch Vertauschen zweier Phasen läuft das Feld entgegengesetzt und befördert das Projektil wieder in seine Ursprungsposition. Frequenz des Stromrichters 18 Diplomanden Fabian Niedermann, Andreas Waldvogel ExaminatorProf. Reto Bonderer Experte Urs Reidt, Hamilton Medical AG, Bonaduz, GR ThemengebietEmbedded Software Engineering Projektpartner Fabian Niedermann Albis Technologies AG, Zürich Andreas Waldvogel E-Ticketing: Kommunikation zwischen Zuordnungs- und Erfassungsmodulen und dem Bordrechner für ein BeIn/BeOut-System Datenverbindung und Stromversorgung in einem Ethernetring Ausgangslage: Ein bei Albis Technologies AG in der Entwicklung stehendes E-TicketingSystem für den öffentlichen Verkehr (öV) kann mit einem speziell dafür ausgelegten, batteriebetriebenen Ticket kommunizieren, sobald ein Fahrgast damit ein Verkehrsmittel des öVs betritt. Die im Verkehrsmittel fest installierten Kommunikationsmodule (Erfassungs-/ Zuordnungsmodule), über welche mit dem elektronischen Ticket kommuniziert werden kann, werden von einem zentralen Bordrechner über ein Ethernetkabel gesteuert. Alle Module sind zurzeit in einem sternförmigen Netzwerk angeordnet und haben je ein eigenes Netzteil zur Stromversorgung. Ethernetring mit redundanter Datenübertragung und Stromversorgung über Power over Ethernet (PoE) Entwickeltes Adapter-PCB mit Ethernetswitch und Einspeisungspunkte für PoE Ziel der Arbeit: Um den Verkabelungsaufwand zu minimieren und gleichzeitig für jedes Modul eine redundante Datenverbindung und Stromversorgung zur Verfügung zu stellen, sollen alle Kommunikationsmodule mit dem Bordrechner über Ethernet in einen Ring geschaltet werden. Gleichzeitig sollen Standardethernetprotokolle weiterhin unterstützt werden. Die Stromversorgung der einzelnen Module soll direkt über das Ethernetkabel geschehen (Power over Ethernet: PoE). Der Bordrechner speist den dazu nötigen Strom direkt in den Ethernetring ein. Ergebnis: Für die Stromversorgung wie auch für die Datenverbindung wurden verschiedene Varianten erarbeitet. Dabei war immer auch der Stückpreis eines fertigen Gesamtmoduls ein Entscheidungskriterium. So wurde für die Stromversorgung eine proprietäre Lösung entwickelt, bei der die ganze Überwachung der Stromversorgung im Bordrechner untergebracht ist. Für die ringförmige Datenverbindung unter allen Netzwerkteilnehmern wurde jedes Modul mit einem Ethernetswitch ausgestattet, mit welchem im Fehlerfall sofort auf die redundante Ethernetverbindung zum Bordrechner umgeschaltet werden kann. Die Kommunikation eines Moduls mit dem Bordrechner und die Steuerung des eigenen Ethernetswitches wird von einem auf jedem Modul vorhandenen FPGA mit synthetisiertem Softcore übernommen. Blockdiagramm des Testaufbaus eines Kommunikationsmoduls 19 Diplomanden Bernhard Grauer, Yves Kopelent ExaminatorProf. Reto Bonderer Experte Urs Reidt, Hamilton Medical AG, Bonaduz, GR ThemengebietEmbedded Software Engineering Bernhard Grauer Yves Kopelent Wireless On-Chip Debugger Entwicklung einer Debugger- und Kommunikationsschnittstelle für Cortex-M3 Microcontroller Ausgangslage: Im Auftrag des Instituts für Mikroelektronik und Embedded Systems IMES wurde das Entwicklungsteam im Rahmen des Projekts «Wireless On-Chip Debugger» vor die Herausforderung gestellt, eine Problemstellung im Bereich des Embedded Software Engineerings zu lösen. Ziel war es, eine Debugger-Schnittstelle zu entwickeln, welche auf einem Microcontroller mit ARM Cortex-M3-Architektur lauffähig ist. Im Wesentlichen sollte dieses Debugger Interface die Funktionen «Single Step», «Pause» und «Run» beherrschen sowie das Setzen von Breakpoints unterstützen. Dabei sollte die Kommunikation zwischen dem Host und einem Testsystem während des Debuggens ausschliesslich über Funk erfolgen. Use Cases: «Funkverbindungen verwalten», «Programmdaten verwalten», «Breakpoints verwalten», «Programmausführung steuern» Funkmodul am Host: «CC1111» USB Dongle von Texas Instruments Vorgehen: Zu Beginn der Arbeiten mussten die Anforderungen des Auftraggebers analysiert und in einem Pflichtenheft spezifiziert werden. Die daraus resultierende Spezifikation der Anforderungen wurde im Anschluss an die Analyse durch Auftraggeber und -nehmer abgenommen. Zeitgleich wurde ein Terminplan aufgestellt und Meilensteine mit Arbeitspaketen definiert. Da der Auftraggeber eine Implementation auf einem Evalbot von Texas Instruments favorisierte, musste in einem weiteren Schritt die Machbarkeit auf der gewünschten Zielplattform im Rahmen einer kleineren Projektstudie bewiesen werden. Einer der Schwerpunkte des Projekts bildete die Erarbeitung einer geeigneten Softwarearchitektur, mit deren Hilfe der Debugger schlussendlich implementiert wurde. Neben den eigentlichen Fragestellungen im Bereich des Embedded Software Engineering lag der Fokus ebenso stark auf dem Projektmanagement, weshalb das Projekt thematisch sehr breit abgestützt war. Aufgrund der spezifizierten Anforderungen im Pflichtenheft war es dem Entwicklungsteam möglich, zielgerichtet zu arbeiten und sich während der Umsetzung auf technische Probleme zu konzentrieren. Eine grössere Herausforderung bestand allerdings darin, die einzelnen Komponenten des Debuggers und deren Kommunikationsschnittstellen geeignet zu modellieren. Ergebnis: Während des 16-wöchigen Projekts konnte ein Debugger Interface für den Evalbot mit allen geforderten Funktionen implementiert und in die Entwicklungsumgebung Eclipse integriert werden. In diesem Zusammenhang wurde für die drahtlose Datenübertragung eine passende Kommunikationsschnittstelle entwickelt, welche im geforderten Betriebsradius stabil funktioniert und die Übermittlung verschlüsselter Daten erlaubt. Testsystem: Mit «CC1110»-Funkmodul ausgerüsteter Evalbot von Texas Instruments 20 Diplomanden Marc Narath, Fabian Oberhänsli ExaminatorProf. Erwin Brändle Experte Theo Scheidegger, swens GmbH, Schänis, SG ThemengebietEmbedded Systems Marc Narath Fabian Oberhänsli BLDC/LinMot Controller Aufbau einer Versuchsplattform für Permanentmagnet-Synchronmotoren Ausgangslage: Um Permanentmagnet-Synchronmotoren und Linearmotoren anzusteuern, gibt es unterschiedliche Konzepte und Varianten. Eine qualitativ sehr gute und zunehmend verbreitete Umsetzung basiert auf dem sogenannten Prinzip des Field Oriented Control (FOC). Ein bedeutender Vorteil von FOC ist, dass ein Motor damit jederzeit mit dem optimalen Drehmoment und der idealen Geschwindigkeit betrieben werden kann. Mit FOC lassen sich sehr exakte und zugleich hochdynamische Geschwindigkeitsregelungen realisieren. Ein grosser Vorteil der feldorientierten Regelung ist, dass dank der geringeren Drehmomentschwankungen ein sehr gleichmässiger Motorenlauf erreicht werden kann. Damit reduzieren sich einerseits die Motorgeräusche, und andererseits werden die mechanischen Lager geschont, was zu einem geringeren Verschleiss führt. Struktur der feldorientierten Regelung (FOC) Versuchsaufbau für BLDC-Motoren Aufgabenstellung: Das Hauptziel dieser Bachelorarbeit besteht darin, einen BLDC/LinMot Controller in Hard- und Software zu entwickeln und aufzubauen. Damit sollen drehende und lineare Permanentmagnet-Synchronmotoren (PMSM) im sogenannten Field Oriented Control (FOC) getestet und betrieben werden können. Die Hard- und Software des BLDC/LinMot Controller ist so auszulegen, dass gleichzeitig zwei PMSM parallel und unabhängig voneinander betrieben werden können. Für den BLDC/LinMot Controller soll ein passender Mikrocontroller mit geeigneten Peripherien und ausreichender Rechenleistung evaluiert und eingesetzt werden. Als Leistungsstufen für beide Motoren kann auf zwei Motortreiber BoosterPacks von Texas Instruments zurückgegriffen werden. Als grafische Bedienapplikation soll PC-seitig ein passendes GUI entwickelt werden. Mit diesem GUI sollen beispielsweise Drehmoment, Geschwindigkeit, Distanz sowie weitere zentrale Regelparameter der Motoren eingestellt bzw. visualisiert werden können. Ergebnis: In dieser Arbeit sind zwei verschiedene Versuchsplattformen entstanden, auf welchen Tests und Versuche mit der Field Oriented Control für BLDC-Motoren und Li nearmotoren durchgeführt werden können. Es wurde eine grafische Benutzeroberfläche entwickelt, auf welcher das Drehmoment und die Geschwindigkeit der BLDC-Motoren und die Position des Linearmotors eingestellt und die Motormessungen visualisiert werden können. PC-seitige Benutzeroberfläche der Motoren 21 Diplomanden Urban Bruhin, Thomas Schmid ExaminatorProf. Erwin Brändle Experte Theo Scheidegger, swens GmbH, Schänis, SG ThemengebietEmbedded Systems Urban Bruhin Thomas Schmid IceHSR Rapperswil – Eurobot 2014: Prehistobot Bau zweier autonomer Roboter Eurobot 2014: Prehistobot Spieltisch ARM Cortex-M4F Development Board: Herzstück der beiden Roboter Einleitung: Bei der jährlich stattfindenden Eurobot-Meisterschaft war die Hochschule für Technik Rapperswil in den vergangenen Jahren immer mit mindestens einem Team vertreten. Auch in diesem Jahr führte ein HSR-Team diese Tradition weiter. An den EurobotWettbewerben messen sich Teams mit ihren autonomen Robotern im nationalen und internationalen Vergleich. Dabei haben sich die Roboter jeweils zuerst an einer nationalen Meisterschaft zu bewähren. Die besten Teams ringen anschliessend an der Weltmeisterschaft um den begehrten Eurobot-Meistertitel. Das HSR-Team IceHSR Rapperswil bestand aus zwei angehenden Maschinenbau- und zwei angehenden Elektrotechnikingenieuren. Von zentraler Bedeutung für ein erfolgreiches Gelingen des Eurobot-Vorhabens war einerseits eine gut funktionierende Kommunikation zwischen allen Teammitgliedern und Beteiligten. Auf der technischen Seite war andererseits ein geeignetes und ausreichend flexibles Gesamtkonzept zu erarbeiten und in einer zuverlässigen Implementierung umzusetzen. Das elektronische und steuerungstechnische System war mit der mechanischen Konstruktion und deren Teilsystemen bestmöglich in Einklang zu bringen. Aufgabenstellung: Das Thema von Eurobot 2014 lautete Prehistobot. Dabei ging es darum, sich in der Prähistorie zu bewähren, indem beispielsweise ein Mammut gejagt und eingefangen, Früchte geerntet und korrekt abgelegt oder Feuer unter Kontrolle gebracht werden musste. Die Aufgabe des Teams bestand darin, einen oder zwei autonome Roboter zu entwickeln, welche die gestellten Aufgaben optimal zu lösen im Stande waren und erfolgreich an den Wettbewerben teilnehmen konnten. Die in den offiziellen Eurobot-Spielregeln gemachten Vorgaben und Spezifikationen waren strikte einzuhalten und sinngemäss umzusetzen. Bei der konzeptionellen und technischen Umsetzung sollte und durfte auf bestehende Module aus früheren Eurobot-Teilnahmen zurückgegriffen werden, sofern dies zweckmässig und erfolgversprechend erschien. In den wesentlichen Teilen waren jedoch eigene Lösungen und Konzepte erforderlich und mussten entsprechend umgesetzt werden. Ergebnis: Als Ergebnis dieser Arbeit entstanden zwei zuverlässig funktionierende Roboter, die sich an der Schweizer Meisterschaft hervorragend geschlagen haben und es auf den zweiten Platz schafften. Durch dieses gute Abschneiden durfte das Team die HSR und die Schweiz am internationalen Wettkampf in Dresden (DE) vertreten und sich mit den besten Mannschaften aus aller Welt messen. Dort konnten die Roboter des Teams IceHSR bis ins Viertelfinale vorstossen und schliesslich den erfreulichen fünften Rang erzielen. Die beiden Elektrotechnikstudenten mit ihren Robotern 22 DiplomandFelix Hofer ExaminatorProf. Erwin Brändle Experte Theo Scheidegger, swens GmbH, Schänis, GL ThemengebietEmbedded Systems Felix Hofer Universal Bootloader Environment Konzeption und Implementation einer universellen Bootloader-Lösung für die ARM Cortex-M4-Familie Ausgangslage: Während der Entwicklung von Software für Embedded Devices wird diese meist über ein JTAG-Interface in den Programmspeicher des Zielsystems geladen. Die Debug-Schnittstelle eröffnet zugleich vielfältige Debug-Möglichkeiten, die im Produktivbetrieb jedoch meistens nicht mehr notwendig sind. Der Zugang zum Debug-Interface ist dann nicht mehr gewährleistet. Um trotzdem Firmware-Updates vornehmen zu können, ist man deshalb auf einen sogenannten Bootloader angewiesen, der diese Funktionalität über eine alternative Schnittstelle zur Verfügung stellt. Beispiel-Systemaufbau (Prinzip-Darstellung) Ziel der Arbeit: Es soll eine universelle Bootloader-Lösung für die ARM Cortex-M4-Familie auf TI Tiva C-Launchpads konzipiert, mit der Programmiersprache C implementiert und umfassend getestet werden. Mit der entwickelten Bootloader-Lösung sollen FirmwareUpdates zuverlässig über mindestens zwei Ebenen (Tiers) möglich sein. Dazu muss auch eine PC-seitige Serviceapplikation entwickelt werden, die in einer Windows-Umgebung mit .NET Framework lauffähig sein soll und die Kommunikation mit dem 1st Tier (Master) über eine COM-Schnittstelle übernimmt. Weiter muss für die Launchpads eine Zusatzhardware zur Energieversorgung der Slaves (2nd Tier) und zur Vernetzung von 1st und 2nd Tier über einen CAN-Bus entwickelt werden. Das Ausgangsformat für ein FirmwareUpdate über die entwickelte Bootloader-Lösung soll das Intel-Hex-Format sein, wie es die Entwicklungsumgebung Code-Composer-Studio erzeugt. Über eine eindeutige Kennzeichnung in der Hex-Datei und im Speicher der Embedded Devices soll die Kompatibilität der Firmware zur Hardware überprüft und so unzulässige Konstellationen verhindert werden. Weiter sollen Übertragungs- und andere Fehler erkannt und dementsprechende Massnahmen eingeleitet werden. Realer Hardwareaufbau Ergebnis: Trotz massiven Schwierigkeiten aufgrund einer nicht (richtig) funktionierenden CAN-Arbitrierung bzw. Kollisions-Detektion und entsprechendem Handling seitens CANController/-Libraries konnte dank einer manuellen Implementation schlussendlich dennoch ein Gesamtsystem entwickelt werden, welches die gegebenen Anforderungen erfüllt und in der Lage ist, auch über CAN zuverlässig Firmware-Updates durchzuführen. PC-seitige Serviceapplikation 23 Diplomanden Michael Auer, Tobias Zett ExaminatorDr. Martin Geidl Experte Dr. Thilo Krause, ETH, Zürich ThemengebietEnergiesysteme Michael Auer Tobias Zett Analyse des Regelenergiemarktes in der Schweiz und in den Nachbarländern Statistische Betrachtung der Regelleistungsangebote und deren Einflüsse Einleitung: Swissgrid ist seit 2009 die einzige Übertragungsnetzbetreiberin der Schweiz. In dieser Funktion ist sie verantwortlich für einen sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb. Um dies zu erfüllen, besorgt Swissgrid Systemdienstleistungen, zu welchen auch die Leistungs-Frequenz-Regelung zählt. Die Leistungs-Frequenz-Regelung erfolgt in drei Regelungsstufen und wird in täglichen und wöchentlichen Ausschreibungen beschafft. Sie dient dazu, die Netzfrequenz bei 50 Hz zu stabilisieren und den Austausch der Regelzone Schweiz zu kontrollieren. Marktanpassung: Zusammenarbeit mit Deutschland im Bereich der Primärregelleistung Marktanpassung: Reduktion der vergebenen Tertiärregelleistung Preisverlauf tägliche Tertiärregelleistung positiv und negativ 24 Ziel der Arbeit: In dieser Arbeit werden der Regelenergiemarkt der Schweiz und der Nachbarländer Deutschland und Österreich beschrieben. Die grundlegenden Eigenschaften dieser Märkte, die Systemdienstleistungen und Netzregelungsprodukte der verschiedenen Länder sowie die Präqualifikationskriterien zur Teilnahme an den jeweiligen Märkten werden in einem ersten Schritt erläutert. In einem zweiten Schritt werden die Ausschreibungen des Schweizer Regelenergiemarkts genauer betrachtet und untersucht. Neben der Darstellung der Preis- und Mengenverläufe der drei Regelprodukte werden auch Einflüsse von kausalen Einflussgrössen wie Niederschlag, Temperatur sowie des Börsenstrompreises SwissIX mithilfe von Korrelationen untersucht. Ausserdem wird der Einfluss von verschiedenen Marktanpassungen analysiert. Des Weiteren werden die veröffentlichten Angebote und ihre Eigenschaften sowie Extremereignisse untersucht. Aufgrund der zeitlichen Begrenzung der veröffentlichten Daten wurde der untersuchte Zeitraum von Anfang 2011 bis zur Kalenderwoche 22/2014 festgelegt. Ergebnis: Die Analyse der Marktanpassungen zeigte, dass die Zusammenarbeit mit Deutschland im Primärbereich einen grossen Einfluss auf das Preisniveau der Primärregelleistung hatte. Dagegen zeigte die Zusammenarbeit mit Österreich (ebenfalls Primärregelleistung) und die Anpassung der Mengen bei der Tertiärregelung praktisch keine Wirkung auf die Preisniveaus. Die Regelprodukte Primär und Sekundär sowie die negative Tertiärregelleistung weisen untereinander eine mittlere bis hohe Korrelation auf. Die Untersuchung mit den Niederschlagsdaten und der Temperaturabweichung ergab lediglich schwache Korrelationen. Die untersuchten Extremereignisse wurden mithilfe von Thesen erläutert. Unter anderem konnten langanhaltende extreme Wettersituationen als mögliche Ursache identifiziert werden. Diplomanden Dominik Nay, Timo Olsthoorn ExaminatorAlfred Züger Experte Prof. Martin Wiederkehr, FHNW Fachhochschule Nordwestschweiz, Windisch, AG ThemengebietEnergiesysteme Projektpartner Dominik Nay Technische Betriebe Glarus Nord, Näfels, GL Timo Olsthoorn Erneuerung des Kraftwerks Mühlehorn Hauptprojekt Ausgangslage: Aufgrund diverser Maschinen- und Anlageschäden ist das Kraftwerk Mühlehorn am Meerenbach seit mehreren Jahren stillgelegt. Nach der Fusion mehrerer Gemeinden zu Glarus Nord wurden die Elektrizitätswerke in die Technischen Betriebe Glarus Nord (TBGN) zusammengefasst. Diese möchten nun das Kraftwerk reaktivieren. Ziel der Arbeit: Das Ziel der Arbeit ist, die beste Variante hinsichtlich der folgenden Aspekte aufzuzeigen. .. Ökologische Aspekte Ansicht des projektierten Entsanders bei der Wasserfassung Die Analyse der Verfügung des Amts für Umwelt Glarus sowie das Studium der allgemeinen Gewässerschutzbestimmungen waren die Grundlage, um die Wasserentnahmeund Wasserrückgabestandorte sowie die Ausbauwassermenge im Hinblick auf bestimmte «Konzessionsvarianten» zu beurteilen. Diese bestimmen den Spielraum der Kraftwerkserneuerung wesentlich. .. Technische Aspekte Die technische Auslegung der Wasserfassung, des Entsanders, der Druckleitung, der Turbine, der Leittechnik und Energieableitung wurde ausgeführt. .. Wirtschaftliche Aspekte Die zu erwartende jährliche elektrische Energieproduktion wurde berechnet. Das Abschätzen der Sanierungskosten und die Abklärungen betreffend die «Kostendeckende Einspeisevergütung» (KEV) seitens der Swissgrid ermöglichten eine Investitionsrechnung. Ansicht des Meerenbachs in Mühlehorn vom Turbinenhaus aus Ergebnis: Technische, wirtschaftliche und ökologische Aspekte wurden miteinander verknüpft, die KEV abgeschätzt und letztlich eine Bestvariante für die Totalerneuerung des Kraftwerks Mühlehorn vorgeschlagen. Ansicht einer möglichen Kraftwerksturbine; die Wahl (Art, Grösse, Einsatzbereich usw.) erfolgte gemäss detaillierter Berechnungen. 25 Diplomanden David Berni, Nino Falett ExaminatorAlfred Züger Experte Prof. Martin Wiederkehr, FHNW Fachhochschule Nordwestschweiz, Windisch, AG ThemengebietEnergiesysteme Projektpartner David Berni Axpo Power AG, Baden, AG Nino Falett Optimaler Einsatz von Wasserkraftwerken zur Spannungshaltung Ausarbeitung eines Konzeptes zur automatischen Steuerung der Blindleistungsproduktion eines Hochdruck-Wasser kraftwerkes Ausgangslage: Das Übertragungsnetz der Netzebene 1 (NE-1) in der Schweiz wird seit 2009 von der Swissgrid geführt, um die Betriebssicherheit zu verbessern und einen diskriminierungsfreien Zugang zum Energiemarkt zu gewährleisten. Die Steuerung der NE-1 liegt im Jahre 2014 weitestgehend noch bei den vorherigen Besitzern. Diese erhalten von der Swissgrid genaue Vorgaben betreffend die Spannung und Frequenz. Die Spannung wird durch die Regulierung der Blindleistung in den einzelnen Kraftwerken gesteuert. Die Regulierung erfolgt nach den Vorgaben der Swissgrid, welche die zu erreichende Knotenspannung vorgibt. Das Ziel der Swissgrid ist es, dadurch den Blindleistungsaustausch im Netz und somit die Verluste zu verringern. Zurzeit erfolgt die Steuerung der Kraftwerke in der Regel manuell aus der Netzleitstelle. Konformität der Blindleistung mit Toleranzen für Messfehler (aus Sicht des Generators) Zusammenhang Netzblindleistung/Ist-Spannung: Durch Steuerung der Blindleistung wird versucht, die Ist-Spannung der Soll-Spannung anzugleichen. Dieses Powerchart zeigt die Leistungsgrenzen der Maschinen in Mapragg. 26 Aufgabenstellung: Im Rahmen dieser Bachelorarbeit soll ein Konzept erstellt werden, welches sich mit der Automatisierung der Blindleistungsproduktion von Wasserkraftwerken befasst. Dazu soll untersucht werden, in welchem Teil der Kraftwerkssteuerung eine Automatisierungssoftware implementiert werden könnte und wie der genaue Ablauf einer solchen Software aussehen sollte. Um das Konzept zu konkretisieren, wurde das Pumpspeicherkraftwerk Mapragg der Kraftwerke Sarganserland respektive der Axpo ausgewählt. Ergebnis: In Gesprächen mit Vertretern der Axpo und der Rittmeyer AG konnte evaluiert werden, was die Anforderungen an ein solches Programm sind und welcher Standort für die Implementierung geeignet wäre. Die Abklärungen haben ergeben, dass das Leitsystem des jeweiligen Kraftwerks die geeignetste Wahl darstellt. Je nach Kraftwerk kann die Software in einem zentralen Leitsystem oder in den Leitsystemen der einzelnen Maschinengruppen implementiert werden. Anschliessend wurde der konkrete Ablauf der Software festgelegt. In einem ersten Schritt geht es darum, den Sollwert aus dem Spannungsfahrplan der Swissgrid von der 380-kV-Ebene des Übertragungsnetzes auf die 11-kV-Ebene der Sammelschiene der Maschinen umzurechnen. In einem zweiten Schritt wird der optimale Blindleistungsaustausch ermittelt. Dabei werden diverse momentane Messwerte beim jeweiligen Kraftwerk benötigt. Im letzten Schritt wird kontrolliert, ob der ausgerechnete Blindleistungssollwert konform ist und somit die Spannung in die gewünschte Richtung beeinflusst wird. Anschliessend wird der Blindleistungssollwert auf die in Betrieb stehenden Maschinengruppen optimal aufgeteilt. Diplomanden Thomas Franz, Philip Racine ExaminatorinProf. Dr. Jasmin Smajic Experte Dr. Iossif Grinbaum, ABB Schweiz AG, Baden-Dättwil, AG ThemengebietLeistungselektronik Thomas Franz Philip Racine Asynchronmaschine mit Steuerung im Rotorkreis Ausführung mit einem Drehstromsteller Aufgabenstellung: Ein Asynchronmotor mit Schleifringläufer soll mit Hilfe von Leistungselektronik im Rotorkreis betrieben werden. Das Statordrehfeld versetzt die gewickelten Rotorstränge des Schleifringläufers in Rotation. Die Wicklungsenden des Rotors sind auf ein Klemmenbrett geführt, wo sie kurzgeschlossen oder auf Anlaufwiderstände geführt sind. Ziel dieser Arbeit war es, die Anlaufwiderstände durch einen Drehstromsteller zu ersetzen. Dadurch sollen die Verluste minimiert werden. PSPICE-Ersatzschaltbild des Läuferkreises gesteuert mit Leistungselektronik PCB mit Drehstromsteller und Impulsmustersteuerung Vorgehen: Der erste Schritt bestand darin, den Asynchronmotor vom Labor auszumessen und die Drehmomentkennlinien aufzuzeichnen, mit oder ohne Anlaufwiderstände. Mit den gewonnenen Parametern wurde in PSPICE ein Modell des Motors aufgebaut, in welchem die Leistungselektronik integriert und simuliert werden konnte. Nach erfolgreichen Simulationen wurde die Schaltung in Hardware umgesetzt. Das Resultat ist eine Leiterplatte, die mit der Leistungselektronik und der Impulssteuerung bestückt ist. Gleichzeitig wurde eine Software in C-Code geschrieben, welche das Impulsmuster für die schaltbaren Leistungshalbleiter berechnet. Diese Software ist schliesslich auf einem MSP430 LaunchPad eingebettet worden. Ergebnis: Mit der entwickelten Schaltung kann der Asynchronmotor in den Nennbetrieb gefahren werden. Ein Detektor erkennt die Nulldurchgänge eines Strangstromes, mit welchen das Pulsmuster im Mikrocontroller berechnet wird und zum richtigen Zeitpunkt die Triacs zündet. Mit einem Potentiometer kann der Steuerwinkel zwischen 0° und 60° verstellt werden. Durch die angeschnittenen Sinusströme ändern sich die Drehmomentkennlinien des Motors. Anders als erwartet, erhalten die aufgenommenen Kennlinien nicht dieselben Formen wie mit den Anlaufwiderständen. Gründe dafür werden in der Arbeit mit einem mathematischen Modell bewiesen. Drehmomentkennlinien M(n) 27 DiplomandChristian Schmid ExaminatorinProf. Dr. Jasmin Smajic Experte Dr. Iossif Grinbaum, ABB Schweiz AG, Baden-Dättwil, AG ThemengebietLeistungselektronik Christian Schmid Entwicklung eines frequenzvariablen dreiphasigen Sinuswechselrichters Flexible Ansteuerung eines Asynchronmotors mit sinusförmigem Strom variabler Frequenz Ausgangslage: Moderne Antriebssysteme müssen eine Vielzahl an Kriterien erfüllen. An die Effizienz, Kosten, Wartungsfreundlichkeit und Flexibilität werden hohe Ansprüche gestellt. Um günstige und robuste Asynchronmaschinen flexibel betreiben zu können, ist es notwendig, die zur Verfügung stehende elektrische Energie entsprechend den Anforderungen des Betriebs anzupassen und umzuformen. Diese Aufgabe erfüllt ein Wechselrichter, welcher den angeschlossenen Motor ansteuert und dessen Kontrolle unter Betrachtung verschiedener Parameter erlaubt. Motorkennlinie bei 10 Hz Sinusfrequenz, 1 kHz Ansteuerungsfrequenz und verschiedenen Spannungen Drehmoment bei einer Versorgungsspannung von 64 V und verschiedenen Sinus- und Ansteuerungsfrequenzen Vorgehen: Im Rahmen der Studienarbeit wurde ein einphasiger Wechselrichter für ohmsch-induktive Lasten entworfen, welcher während der Bachelorarbeit erweitert und verbessert wurde. Mit der entwickelten Schaltung ist es möglich, einen dreiphasigen Asynchronmotor flexibel zu betreiben. Die Generierung der zur Ansteuerung des Leistungsteils notwendigen Steuersignale wurde mittels eines einfachen Mikrocontrollers realisiert. Die Umformung der Gleichspannung erfolgt mit einer dreifachen Halbbrückentopografie mit IGBTs. Dabei erwies sich insbesondere der Schutz vor den im Betrieb entstehenden Überspannungen durch die Schaltvorgänge als herausfordernd. Zur Untersuchung des Betriebsverhaltens wurden mehrere Messungen mit einer Asynchronmaschine durchgeführt. Betriebsparameter wie die resultierende Sinusfrequenz, die Ansteuerungsfrequenz und die Eingangsspannung wurden dabei variiert und deren Einfluss analysiert. Fazit: Durch die vielseitige Entwicklungsarbeit, welche Bereiche wie Messtechnik, Schaltungs-, Platinen- und Softwareentwicklung abdeckte, wurden wertvolle Erkenntnisse zur Funktionsweise von Wechselrichtern gewonnen. Weiter konnte gezeigt werden, dass die Kennlinie des Motors flexibel variiert und so an die Anforderungen des Betriebs angepasst werden kann. Der dreiphasige Wechselrichter (grün) mit Kühlkörper sowie der steuernde Microcontroller (rot) im Testbetrieb 28 Diplomanden Dorian Amiet, Felix Rast ExaminatorProf. Dr. Paul Zbinden Experte Dr. Robert Reutemann, Miromico AG, Zürich ThemengebietMikroelektronik Dorian Amiet Felix Rast Elektro-Impedanztomografie mit Pseudo-Random-Noise (PRN)-Anregung Vor- und Nachteile einer PRN-Einspeisung gegenüber dem konventionellen Lock-in-Verfahren mit sinusförmiger Anregung Ausgangslage: Weltweit müssen mehr als 3,8 Millionen Menschen jährlich auf Intensivstationen künstlich beatmet werden. Dabei erleiden 15% einen schweren Lungenschaden durch einen unerkannten Lungenkollaps. Mehr als 39% von ihnen sterben an den Folgen. Die Elektro-Impedanztomografie ist eine vielversprechende Technologie für die Diagnose solcher akuter Lungenkollapse. Tausende von Patienten könnten gerettet und Millionen von Franken eingespart werden. Zurzeit besteht ein funktionierendes Verfahren, bei welchem 32 Elektroden auf Brusthöhe an einen Patienten angeschlossen werden. An einer Elektrode wird ein sinusförmiger Strom eingespeist und an den übrigen Elektroden werden die daraus resultierenden Spannungen gemessen. Aus den Messdaten kann das Luftvolumen in der Lunge abgeschätzt werden. Prinzip der Lungenüberwachung mittels Elektro-Impedanztomografie Systemantworten des Körpermodells: Violett und olivgrün zeigen rein ohmsches, blau und grün ohmsch-kapazitives Verhalten. Ziel der Arbeit: Das Sinussignal soll durch eine PRN-Sequenz ersetzt werden. Durch Kreuzkorrelation der gemessenen Ausgangsspannungen mit den eingespeisten Signalen soll die Impulsantwort gemessen werden. Dies soll Rückschlüsse auf das transiente Verhalten des Gewebes ermöglichen. Zusätzlich sollen mehrere verschiedene Sequenzen gleichzeitig eingespeist werden. Durch Korrelation der resultierenden Spannungen mit den einzelnen anregenden Sequenzen sollen die unterschiedlichen Ausgangssequenzen den jeweiligen Quellen zugeordnet und separat ausgewertet werden können. Durch diese Parallelisierung soll sich die Messdauer verkürzen. Ergebnis: Es wurde ein Versuchsaufbau entwickelt, welcher die beiden Verfahren vergleicht. Es liess sich beweisen, dass der Einsatz von geeigneten PRN-Folgen mehrere Messstrecken im Körper ohne gegenseitige Beeinflussung ermöglicht. Dadurch wurde eine bessere zeitliche Auflösung bei vergleichbarer Genauigkeit erreicht. Ausserdem kann durch das neue Verfahren zusätzlich das transiente Systemverhalten ermittelt werden. Bezahlt werden diese Vorteile mit einem höheren Aufwand im Digitalteil. Systemdiagramm des entwickelten Versuchsaufbaus, welcher einen Vergleich der beiden Verfahren ermöglicht 29 Diplomanden Damian Furger, Adrian Inauen ExaminatorProf. Guido Keel Experte Dr. Robert Reutemann, Miromico AG, Zürich ThemengebietMikroelektronik Projektpartner Damian Furger ABB Schweiz AG, Baden, AG Adrian Inauen Induktive Energie- und Datenübertragung Bidirektionale Kommunikation mit gleichzeitiger Energieversorgung eines ASIC Ausgangslage: Die ABB hat ein Gerät entwickelt, welches Spannungspegel von 0 VDC bis 300 VDC messen kann. Diese Spannung wird mit einem ASIC ermittelt und galvanisch getrennt an ein FPGA übertragen. Diese Gewährleistung der Spannungsfestigkeit zwischen dem ASIC und dem Modul mit dem FPGA wird mit einem Optokoppler realisiert. Momentan können 12 Messungen gleichzeitig erstellt werden, doch für zukünftige Module sollen bis zu 24 Messungen möglich sein. Ebenso soll die aktuelle Präzision von 1 ms auf 100 μs erhöht werden. In einer Vorstudie der ABB Schweiz und dem IMES wurde das Schaltungskonzept überarbeitet und ein Vorschlag für diese Bachelorarbeit verfasst. Abbildung 1: Aufbau für die bidirektionale Kommunikation und induktive Energieübertragung Abbildung 2: Ausgänge von FPGA (Request) und ASIC (Response) während eines Kommunikationszyklus Aufgabenstellung: Im Rahmen dieser Arbeit soll die Realisierung der in der Vorstudie vorgeschlagenen Lösung vollzogen werden. Diese Lösung umfasst unter anderem die Verwendung eines Transformators für die bidirektionale Kommunikation zwischen dem FPGA und dem ASIC sowie die Energieversorgung des ASIC durch das FPGA. Zur Arbeit gehört die Entwicklung eines Transformators sowie die Definition und Implementierung eines geeigneten Protokolls. Ergebnis: Mit der erarbeiteten Lösung ist die bidirektionale Kommunikation zwischen dem Modul und dem ASIC sowie die Spannungsversorgung des ASIC gewährleistet. Dabei wurde eine Transformatorschaltung modelliert, simuliert und erstellt. Weiter wurde ein Protokoll definiert, in VHDL implementiert und getestet. Die Kommunikation und Energieübertragung funktioniert mittels Manchester-Code, was ein codiertes Wechselsignal auf der ASIC-Seite zur Folge hat. Durch eine Gleichrichtung kann so die benötigte Energieversorgung für den ASIC erstellt und gewährleistet werden. Dank dieser Bachelorarbeit ist es dem Kunden möglich, eine geeignete Realisierung der induktiven Energie- und Datenübertragung einzusetzen. Abbildung 3: Erarbeitete Lösung mit dem Transformator in der Mitte und den Schnittstellen zu den Komponenten FPGA und ASIC auf jeder Seite 30 Diplomanden Jonathan Cherpillod, Sebastian Gross ExaminatorProf. Guido Keel Experte Dr. Robert Reutemann, Miromico AG, Zürich ThemengebietMikroelektronik Projektpartner Jonathan Cherpillod MESA Imaging AG, Zürich Sebastian Gross Testaufbau für «Time of Flight»-Kameras Testaufbau zur Charakterisierung der Pixel eines Bildsensors Aufgabenstellung: Für die Charakterisierung der Pixel des Bildsensors soll ein Testaufbau entwickelt werden, mit dem das zeitliche Verhalten genau getestet werden kann. Statt eines modulierten Signals sollen vom Testaufbau sehr kurze Laserpulse kontrolliert ausgelöst werden, die vom Chip gemessen und ausgewertet werden. Die Pulse sollen möglichst kurz sein und v. a. zeitlich sehr präzis kontrolliert werden, damit die Demodulation im Chip genau qualifiziert werden kann. Blockschema GUI Vorgehen: Die Entwicklung einer solchen Schaltung erfordert viel Zeit, da die Komponenten, welche dafür eingesetzt werden können, begrenzt sind. Das Projekt wurde in einen Hardware- und einen Softwareteil aufgeteilt. Der Softwareteil beinhaltet eine Programmierung des FPGA-Boards, um das Delay-Board zu steuern, und andererseits die Programmierung eines GUI in MATLAB, um die gewünschten Verzögerungen und Impulsbreiten einzulesen. Der Hardwareteil beinhaltet die Ausarbeitung der genauen Schaltung, um eine Leiterplatte zu entwerfen. Das Layout der Leiterplatte ist anspruchsvoller als übliche Schaltungen. Die eingesetzten Komponenten verfügen alle über LVPECL-Ein-/Ausgänge, ein Standard für differenzielle Signale. Beim Routen solcher differenziellen Leitungen müssen einige Details beachtet werden, um Störungen zu vermeiden. Ergebnis: Über das programmierte GUI können Verzögerung- und Impulsdauer eingegeben werden, welche in MATLAB so umgerechnet werden, dass sie über eine RS232-Schnittstelle auf das FPGA-Board geschrieben werden können. Dieses stellt die Verzögerungsglieder auf dem selber entwickelten Delay-Board auf die entsprechenden Werte ein. So kann ein Impuls von 350 ps bis 2 ns Dauer generiert werden. Die Auslösung dieses Impulses kann um bis zu 38 ns verzögert werden. Die eingesetzten Verzögerungsglieder können maximal 10 ns verzögern, bei einer Auflösung von 10 ps. Um die gewünschte Verzögerung von minimal 30 ns zu erreichen, wurden vier solcher Verzögerungsglieder in Serie geschaltet. Für jede positive Flanke des Triggers wird ein Impuls generiert. Um einen Impuls generieren zu können, wird das Signal gesplittet und auf zwei Delay-Lines geführt. Diese zwei Delay-Lines verzögern das Signal unterschiedlich. Die Differenz beider Signale entspricht der Dauer des Impulses. Mittels einer einfachen AND/NAND-Schaltung und der beiden unterschiedlich verzögerten Signale wird der Impuls generiert. Der eingesetzte Laser sendet Licht im Infrarotbereich aus. Um diesen zu treiben wird ein Lasertreiber eingesetzt. Z1: Zoom von 1 ns-Puls; C1 (rot): Trigger, C2 (gelb): generierter Puls 31 Graduate Candidates Yannick Suter, David Wright ExaminerProf. Dr. Heinz Mathis Yannick Suter Co-Examiner Stefan Hänggi, Armasuisse, Bern Subject Area Mobilkommunikation David Wright Energy Harvesting for HSRvote Using the piezoelectric effect The HSRvote A plot of the charging and transmission process: input voltage (turquoise), buffered voltage (green – red), applied force (blue) 32 Introduction: There is a fast-spreading interest in the process of energy harvesting in contrast to centralized respectively localized power plants that generate large amounts of energy. Energy harvesting exploits the behaviour of a device operator or the device itself and stores small amounts of energy generated from kinetic, thermal, or any other ambient energy to operate a low power device. One possible way to transform kinetic into electrical energy is piezoelectricity. The piezoelectric effect is best known for its use in gas grills, camping stoves and lighters, where a great amount of force is generated by a mechanic shock which causes a deformation of the piezoelement. The element in turn accumulates an electrical charge, which is then used to ignite the gas. Another well-known application that uses the electromechanical effect in the reverse direction is the piezo buzzer which generates sound. This effect is mostly used in sirens and fire alarms. Objective: The objective of this thesis is a high efficiency discrete circuit design that exploits the potential of piezoelectric energy harvesting to power a wireless radio frequency (RF) transceiver developed by the Institute for Communication Systems (ICOM), the HSRvote. The device is used for multiple choice tests or voting and has four buttons. It is desired that, by pushing either of these buttons, the energy that is necessary to start the controller and transmit the information to the receiver is generated and buffered. In addition to the energy supply, the buttons are still to be used as the source of information as to which button was pushed. In order to decrease the energy usage of the device, modifications of the software are also to be undertaken, but the controller is not to be replaced. Result: Since the energy output of piezoelements is extremely small, it was essential that every element of the circuit lay in the nanopower range. Therefore a special self-supplying active rectification circuit was designed which implemented the function of diodes with far superior efficiency compared to conventional rectifiers. In order not to lose energy through the HSRvote before the desired upper threshold voltage in the storage capacitors was reached, a voltage supervisory circuit was designed. This system connects the HSRvote to the buffer capacitors as soon as a sufficient energy level is reached. Although integrated circuits that implement that very behaviour are available at a very low power level, this power level is unfortunately still too high for this application. Also a discrete implementation of a Schmitt-Trigger circuit was impossible on account of the very low and inconstant supply voltage of the necessary voltage reference. Fortunately, another design idea with a voltage divider and a self-locking Metal Oxide Semiconductor Field Effect Transistor (MOSFET) circuit could be implemented that requires much less energy and thus renders the circuit significantly more satisfactory in terms of efficiency. Even though the energy consumption of the device was able to be reduced by more than 30% by software modifications and the circuit, it was not possible to generate enough energy by a single push of a button. Nonetheless it was possible to transmit the information by repeatedly pushing the button until the desired threshold was reached. Still, this thesis and the results presented therein serve as a deep and fundamental insight into the subject for future research. It might very well be possible to power the device by the piezoelectric effect, although significant changes regarding the circuit are in order. Mainly the controller would have to be replaced by another device which requires a smaller energy supply, for example an MSP430 controller in combination with a designated RF transmitter. Additionally, the harvesting circuit would have to be implemented as an Application Specific Integrated Circuit (ASIC), which would need to be matched to the piezo source. By designing an ASIC, the behaviour of the circuit could notably be improved regarding its precision and efficiency, which is undoubtedly crucial for this remarkable application. Graduate Candidates Matthias Mullis, Lok Lun Tam ExaminerProf. Dr. Heinz Mathis Matthias Mullis Co-Examiner Stefan Hänggi, Armasuisse, Bern Subject Area Mobilkommunikation Project Partner HB9HSR, Rapperswil, SG Lok Lun Tam HSR DemoSat and Ground Station Development of a demo satellite and establishment of communication with earth-orbiting satellites Introduction: Since 1957, thousands of satellites have been launched into orbit. They are used for a large number of purposes such as observing the earth and its movements, broadcasting radio and television, sending navigation signals, watching weather conditions, transmitting phone calls and much more. The HSR, which is involved in the CubeETH project, is newly in possession of a ground station to track and communicate with those satellites. But it is not yet comfortable to use due to lack of tracking automation. Objective: .. The HSR ground station, consisting of antennas, radio equipment, a motor controller and other hardware, is to be extended and optimized. A satellite is to be automatically tracked to communicate with it. Satellites surrounding the earth (Source: European Space Agency ESA) .. In addition, a small demo satellite (10 ×10 ×10 cm) must be developed. Similar to the ongoing project CubETH, a transceiver that is capable of modulating and demodulating FSK and AFSK should be used. The demo satellite is used to test the new ground station and therefore must be able to send packets to and receive commands from the ground station. Result: .. The ground station is able to follow satellites with its two motors automatically. A software application is used to calculate the azimuth and elevation angles into motor movements. Also, the Doppler shift is taken into account, so the user can fully concentrate on his or her activities, such as listening to the ISS astronauts. There is the option to use the station as an internet gateway for the Automatic Packet Reporting System (APRS). HSR ground station antenna mast with two x-quad and one multiband monopol antenna .. The developed demo satellite is able to send AFSK modulated data. Due to its integrated GPS module, the HSR DemoSat is traceable over APRS. The hardware has been designed to the point that the functionality of the satellite can be easily extended by software. Developed HSR DemoSat with receive, transmit and GPS antenna 33 Graduate Candidates Linus Kistler, Matthias Meienhofer ExaminerProf. Dr. Heinz Mathis Linus Kistler Co-Examiner Stefan Hänggi, Armasuisse, Bern Subject Area Mobilkommunikation Matthias Meienhofer Phase centre simulation and measurement of a GNSS antenna for cubETH . Introduction: This study deals with the phase centre of GPS antennas, assembled on a cube-sat, the cubETH. The phase centre is defined as the point of an antenna from which radiation emanates spherically in every direction. The location of the phase centre may be affected by the antenna structure, and only individual analysis can establish its exact location. Geodesic measurements involving antennas can, for example, be set to a very high standard in terms of accuracy. Inexactitude is highly problematic, especially in space technology. The main objective of this study is to investigate the difference the phase centre encounters when such an antenna is first considered as an individual, independent unit and is then installed as part of a quadruple antenna array, on a satellite. Model of the satellite (cubETH) with the designated phase centre and the associated phase pattern Approach/Technologies: Utilization of the two conventional radio frequency simulation tools, CST MWS and Ansys HFSS, allow effects to be investigated by virtual means. Practical observation and measurement of the effects were performed in the university‘s internal anechoic chamber. Because no phase measurements had ever been carried out there, every aspect of the system initially needed to be reviewed. Based on the measurements obtained, an additional mathematical approach enabled the phase centre position to be computed, which shortened the procedure. Result: Comparison of the results not only revealed differences among the simulation software, but also produced notable measurements. A significant displacement of the phase centre was confirmed. However, although an antenna array appears to present a viable solution, detailed examination is recommended in order to guarantee precision. The current study lays a comprehensive basis for further research and development in this field of application. Antenna under test in an anechoic chamber, mounted onto a specifically developed positioning system Measured phase patterns of the patch antenna; used to determine the phase centre 34 Diplomanden Jonas Eugster, Michael Schärer ExaminatorProf. Dr. Markus Kottmann Experte Dr. Markus A. Müller, Frei Patentanwaltsbüro, Zollikon, ZH ThemengebietRegelungstechnik Jonas Eugster Michael Schärer Positionsregelung für einen Quadrocopter Entwicklung einer überlagerten Regelung Aufgabenstellung: Der Quadrocopter kann für verschiedenste Anwendungen eingesetzt werden. Die Luftbildfotografie und der Transport von leichten Gütern in schwer zugängliche Gebiete sind nur zwei Beispiele der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Es wurden bereits einige Bachelor- und Studienarbeiten zu diesem Themenbereich an der HSR durchgeführt. Sensorik und Regelung wurden bei diesen Arbeiten direkt auf dem Quadrocopter montiert. In dieser Arbeit soll eine Positionsregelung für einen ferngesteuerten Quadrocopter entwickelt werden. Dabei soll mit Hilfe einer externen Sensorik die Position erfasst und geregelt werden. Zu den intern stabilisierenden Inertialsensoren soll eine überlagerte Regelung implementiert werden, die es erlaubt, eine definierte Position zu halten. Abbildung 1: Quadrocopter Hubsan X4 Vorgehen: Mit einer handelsüblichen Webcam wird der Quadrocopter erfasst. Das implementierte Modell übernimmt dabei folgende Aufgaben: .. Detektion im Bild .. Positionserkennung (X-, Y-, Z-Anteil) .. Aufbereitung der Signale .. Positionsregelung Die Signale des Reglers werden über den Digital-/Analogwandler an die Fernsteuerung übertragen. Sie lenken den Quadrocopter zu der gewünschten Position. Somit wird der Regelkreis geschlossen. Um eine exakte Regelung zu ermöglichen, wird das Modell auf einem Echtzeitsystem ausgeführt. Dies erlaubt dem Regler 15-mal in der Sekunde die Korrektursignale zu erneuern. Abbildung 2: Aufbau des Regelkreises Ergebnis: Bei der Modellierung des Systems wurde festgestellt, dass im Regelkreis eine Verzögerung besteht. Diese wird durch die Kamera erzeugt. Für eine optimale Positionsregelung müssen die Signale aufbereitet werden. Mit einem geeigneten PID-Regler kann sichergestellt werden, dass die gewünschte Position mit einer maximalen Toleranz von ± 3 cm gehalten wird. Abbildung 3: Schematische Darstellung des geschlossenen Regelkreises 35 Diplomanden Roger Bader, Nicolas Vogt Examinatoren Prof. Dr. Markus Kottmann, Prof. Heinz Domeisen Experte Dr. Markus A. Müller, Frei Patentanwaltsbüro, Zollikon, ZH ThemengebietRegelungstechnik Roger Bader Nicolas Vogt Schnelle digitale Regelung Machbarkeitsstudie eines Reglers für Präzisionsmaschinen Ausgangslage: Zur Steuerung ihrer Systeme setzt eine namhafte Firma seit Jahren ihre selbst entwickelte Steuerung ein. Aufgrund der hohen Anschaffungs- und Unterhaltskosten dieser Steuerung und der rasanten Entwicklung im Bereich der industriellen Steuerungen und echtzeitfähigen Bussysteme, wird in dieser Bachelorarbeit evaluiert, ob eine solche industrielle Steuerung als Alternative in Frage kommt. Kaskadenregelung Vergleich des dynamischen Verhaltens der Regler. Ergebnisse werden in Abhängigkeit der Temperatur angezeigt. 36 Vorgehen: Zur Bestimmung der Einsetzbarkeit der industriellen Steuerung wurden sowohl theoretische als auch praktische Kriterien festgelegt, welche auf einem einfachen System getestet wurden. Für die Messungen mussten die wesentlichen Einflussfaktoren und Störgrössen ermittelt und herausgefiltert werden. Zur Ansteuerung wurde eine Kaskadenregelung verwendet, welche das Stromsignal für den Motor aus einer vorgegebenen Sollposition berechnet. In den einzelnen Abschnitten wurden PI-Regler gewählt und die anschliessende Bestimmung der Reglerparameter in Matlab durchgeführt. Da schnell und genau positioniert werden muss, ist die Anforderung an das Programm hoch. Die Steuerung muss den vorhandenen Programmcode in einer nützlichen Zeit abarbeiten, damit die Prozessdaten fristgerecht versendet oder eingelesen werden können. Deshalb ist der Code einfach und effizient geschrieben. Eine normierte Programmiersprache, welche speziell für industrielle Steuerungen bestimmt ist, unterstützt diese Umsetzung. Ergebnis: Die getestete Steuerung erreicht die Anforderung mit einer Zykluszeit von 250 Mikrosekunden. Die Messungen haben ergeben, dass die Genauigkeit ebenfalls gut ist. Umwelteinflüsse, wie erhöhte Temperaturen, können die Genauigkeit der Ergebnisse um bis zu 20% verschlechtern. Auch die Messgeräte kommen an ihre Grenzen, reichen hingegen für einen direkten Vergleich. Die industrielle Steuerung kommt für bestimme Anwendungen als Alternative in Frage. HSR Hochschule für Technik Rapperswil ■ Oberseestrasse 10 ■ Postfach 1475 ■ CH-8640 Rapperswil Telefon +41 (0)55 222 41 11 ■ [email protected] ■ www.hsr.ch