zur Ausgabe

Transcrição

zur Ausgabe
Tote in XXL:
Schwerstarbeit für Bestatter
Mit Mut geht´s gut:
Ausbildung zum Thanatologen
Jahrgang 12 π Oktober 2007
Happy together:
Gespenster als Grabschmuck in
den USA
eternity
Das VDT Magazin
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eternity oktober 2007
Impressum
Editorial & Impressum
1
eternity – Fachzeitschrift des VDT
Herausgeber
Verband Dienstleistender Thanatologen
Emserstr. 7 · 15738 Zeuthen
Telefon: 0 18 03/12 55 12*, Fax: 0 18 03/13 55 12*
*für 12 Cent pro Minute
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Web: www.thanatologen.de
Verlag
Hülswitt GmbH Druck und Medien
Neckarstraße 9, 45768 Marl
Telefon: 0 23 65/2 07 17-0, Fax: 0 23 65/2 07 17-77
e-Mail: [email protected], www.huelswitt.de
Erscheinung
zweimonatlich
Auflage
6.000 Stück (in Deutschl., Österreich u. Schweiz)
Redaktion
Petra Willems (ViSdP)
[email protected]
Redaktionelle Mitarbeit:
Dr. Gisela Stiehler-Alegria, Reinhard Wylegalla,
Anja Schlange, Andrea Mills, Rudolf Knoche
Foto: Willems
1Lieber
sparen als anständig bestatten – das wollen inzwischen auch hierzulande viele Angehörige.
Grafik und Layout
Hülswitt GmbH Druck und Medien
Anzeigen
Hülswitt GmbH Druck und Medien
Druck
Hülswitt GmbH Druck und Medien
Anzeigenschluss nächste Ausgabe
15. November 2007
Redaktionsschluss nächste Ausgabe
08. November 2007
Einzelverkaufspreis
8 Euro
Alle Eigentums-, Verlags- und Nachdruckrechte liegen
bei Hülswitt GmbH Druck und Medien. Der Export von
Eternity und der Vertrieb im Ausland sowie die Wiederverwendung des Inhalts, auch auszugsweise, sind nur
mit schriftlicher Genehmigung von Hülswitt GmbH
Druck und Medien zulässig. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Zeichnungen wird keine
Haftung übernommen.
Dicke Deutsche
„Selbstverständlich erhalten Sie bei uns
auch XXL-Särge und Partnersärge – fragen
Sie in Ihrer Reservierung nach unseren Exklusiv-Modellen „Uferlos“, „Doppelmord“
und „Schulmassaker“. rent-a-sarg.de nennt
sich die Website, die ein bisschen lustig, ein
bisschen makaber das Thema Tod auf die
Schippe nimmt und sich selbst als „nicht
ernst gemeint“ outet.
Immerhin: der humoristische Ansatz ist
vorhanden, wie die Homepage des „Unternehmens“ zeigt. Und wie so oft bei gut
gemachter Satire, gibt es den berühmten
wahren Kern. Der steckt hier in der Erkenntnis, dass viele Deutsche lieber sparen als
anständig bestatten wollen.
Auch die obige Anmerkung zu den XXLSärgen in den FAQs zeugt von Sachverstand. Nicht nur in den USA und Großbritannien gibt es viele Übergewichtige, auch
in Deutschland werden die Dicken immer
mehr. Die Zahl der übergewichtigen Kinder
ist in den letzten Jahren um 50 Prozent gestiegen.
Früher oder später kommt dieses Problem in der Bestattungsbranche an. Särge
in Übergrößen gehören heute schon zum
Standardsortiment jedes Sargherstellers.
Und auch die anderen Zweige der Zulieferindustrie stellen sich mehr und mehr
auf den übergewichtigen Verstorbenen ein.
Glaubt man den aktuellen Prognosen, dürfte das zwingend erforderlich sein. Wie es in
den USA, in England und Australien schon
heute aussieht, lesen Sie in unserem Beitrag auf Seite 9.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Petra Willems
Redaktionsleiterin Eternity
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eternity oktober 2007
17
Ansturm der Azubis
Zwanzig junge Leute haben bei Ahorn-Grieneisen begonnen
produkte
20
Desinfektions-Tabs
Nebenwirkungsfrei, biologisch abbaubar und hochwirksam
1
Editorial & Impressum
3
1
Inhalt
Editorial & Impressum
Gesellschaft
5
Fünf K´s
Abschied nach Tradition der indischern Sikh
20
Vom Umgang mit Skeptikern
Praktisches NLP kann weiterhelfen
20
Krankenhausbestatter
Angehörige haben die freie Wahl
25
Tote in XXL
Übergewichtige machen den Bestattern schwer zu schaffen
25
Schöner Friedhof
Die meisten Deutschen sind zufrieden
26
7
8
9
9
10
11
12
Halt und Geborgenheit, und keine schlechte Rede
Professionelle Trauerredner schaffen lebendige Rituale
Trauerredner sind keine Subunternehmer
Künstlersozialkasse kotrolliert verschärft Verwertungsabgabe
Trauer Wege
Tod und Trauer für Profis
MAXXimale Belastbarkeit
Ferno Transportgeräte produziert Schwerlasttrage
Pieta 2008
Vom 16. bis 18. Mai in Dresden
Grabsteine ohne Kinderarbeit
Xertifix kontrolliert asiatische Steinbrüche
Forum in Hamburg
Fachausstellung am 24. November auf dem Airport
Titel
18
„Happy together“
In den USA: Gespenster und Kürbisse als Grabschmuck
Quelle des Lebens
Thementage am 3./4. November in ELmshorn
22
Branche
23
Wer? Wo? Was?
12
Trauerhaus
Neuer Internetauftritt
Kultur
26
Verarmt, verscharrt, vergessen?
Tagung des Kuratoriums Deutsche Bestattungskultur
Bettler, Huren, Andersgläubige
14. Jahrestagung der ETV zum Thema Außenseiter
Agonale und postmortale Phase. Teil 2
Welche Veränderungen treten beim Verstorbenen auf?
„Mit Mut geht´s gut“
Beginn der neuen Ausbildung zum Thanatologen
28
13
14
16
27
05
Inhalt
Termine
27
„...ich bin die Gerste, nicht vergehe ich“
Kornmütter und Kornmumien als Sinnbild von Leben
und Sterben
Buchtipps:
„Letzte Gedichte“, „Töte mich, aus Liebe“ und mehr
Gesellschaft
eternity oktober 2007
„Fünf K’s“
Abschied nach Tradition der indischen Sikh
1Der
Geistliche liest im heiligen Buch, dem Guru Granth Sahib.
Von Reinhard Wylegalla
Vier Männer tragen einen Leichnam auf
einer Bahre durch das Dorf. Die Hinterbliebenen weinen nicht. Als Sikhs wissen sie,
dass Geburt und Tod unmittelbar beieinander liegen. Beides gehört zum Lebenszyklus. Das irdische Sterben ist dessen
Vollendung und Beginn der Reinkarnation
gleichermaßen. Auf dem Platz vor dem
Dorf wird Holz aufgeschichtet und der
Leichnam daraufgelegt. Nun entzündet
der älteste Sohn des Verstorbenen den
Scheiterhaufen. Die Angehörigen sitzen
in gebührendem Abstand auf dem Boden
und singen Shabads, welche vom Schmerz
um den Verlust befreien sollen. Nachdem
das Feuer voll entfacht ist, werden die Kirtan Sohila und die Ardas, Gebete aus dem
Heiligen Buch, rezitiert.
„In Deutschland ist eine solche Totenfeier
nach indischem Brauch nicht möglich“, sagt
Baldev Singh Bajwa. Kompromisse seien
erforderlich, um den deutschen Bestattungsgesetzen gerecht zu werden, so der
Vorsitzende der Sikh-Gemeinde in Leipzig.
Da nach Überzeugung der Sikhs der Körper nur eine Hülle ist, hat die Einäscherung
Tradition. Weil die Asche des Verstorbenen
in ein Gewässer gestreut werden soll, wird
häufig die Urne nach Indien überführt.
Überführung
War der Verstorbene indischer Staatsbürger, muss in seinem Heimatland ein Angehöriger bei der deutschen Botschaft die
Erlaubnis für die Überführung beantragen.
Es wird ein Zertifikat ausgestellt, welches
der Überbringer der Urne von Deutschland nach Indien mitführen muss. Aus
zolltechnischen Gründen ist eine offizielle
Versiegelung erforderlich. Die Urne darf
erst am Zielort wieder geöffnet werden.
In Europa könne aber auch eine Seebestattung die religiösen Kriterien erfüllen,
empfiehlt der Leipziger Gemeindevorsitzende eine Alternative. Im Übrigen gerate
ein Sikh, der sich ausdrücklich eine andere Bestattungsart als die traditionelle Kremation wünscht, nicht unbedingt mit der
Lehre in Konflikt. Ebenso würden unter
besonderen Umständen, die keine Verbrennung zulassen, Ausnahmen geduldet.
Sikh ist abgeleitet aus dem altindischen
„shiksati“ und bedeutet „er lernt“. Als eine
der jüngsten monotheistischen Religionen
hat sich der Sikhismus aus einer religiösen
Reformbewegung entwickelt. Ende des
fünfzehnten Jahrhunderts n. Chr. hatte der
erste Guru Nanak (1469 – 1539) in Nordindien versucht, Hindus und Moslems auf
der Grundlage eines bilderfreien Monotheismus zu zusammenzuführen.
Singh und Kaur
Acht Nachfolger verbreiteten im Pandschab die neue religiöse Bewegung. Als
eigentlicher Gründer der Sikh-Religion gilt
der zehnte und letzte Guru Gobind Singh
(1675 – 1708).
Er organisierte die Gläubigen, um sich
gegen muslimische Aggressionen zu verteidigen. Damit sie sich der kastenlosen
Gemeinschaft zugehörig fühlen sollten,
bekamen alle männlichen Sikhs den Beinamen „Singh“ (Löwe), die Frauen nennen
sich seitdem „Kaur“ (Prinzessin).
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Kurz vor seinem Tod ernannte Guru Gobind Singh das heilige Buch Sri Guru
Granth Sahib als seinen geistigen Nachfolger und Ewigen Guru. Gleichzeitig schaffte
er das Priestertum ab, weil es seiner Meinung nach korrupt und von sich selbst eingenommen war. In der Sikh-Religion gibt
es bis heute lediglich Wächter des heiligen
Buchs, das neben der Poesie der Gurus
auch mit der Lehre der Sikh übereinstimmende Texte anderer Religionen enthält.
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„Gott ist eins. Es gibt für ihn nur unterschiedliche Namen und verschiedenen
Sprachen“, zitiert Baldev Singh Bajwa den
Religionsgründer. Jeder Mensch solle seine
kulturelle Eigenheit bewahren und nicht
die Religion wechseln. Der Sikhismus lehnt
Rituale, wie sie in zahlreichen anderen Religionen üblich sind, ab. Sowohl Andersgläubige als auch Männer und Frauen sind
gleichgestellt. Frauen sind auch berechtigt, religiöse Zeremonien durchzuführen.
Nach Überzeugung der Sikh ist weder ein
Verzicht auf weltliche Annehmlichkeiten
noch eine asketische Lebensweise oder
gar das Zölibat notwendig, um nach dem
irdischen Tod durch Gott erlöst zu werden.
Jeder Mensch, der seinen Lebensunterhalt
redlich verdient, seine Familie ernährt und
den Versuchungen dieser Welt widersteht,
lebt im Sinne der Lehre.
Liegt ein Gläubiger im Sterben, besuchen
ihn Angehörige und Freunde, um mit ihm
oder für ihn Verse aus dem Guru Granth
Sahib zu rezitieren. Ist aber keine Sterbebegleitung durch nahe stehende Personen
möglich, können auch CD mit Gebeten gespielt werden.
Der Verstorbene wird zunächst gewaschen
und eingekleidet. In Indien ist dies meistens Aufgabe der Hinterbliebenen oder
der Gemeindemitglieder. Es widerspricht
jedoch nicht der Lehre, wenn Andersgläubige den Leichnam berühren. Der Bestatter
kann aber die Hinterbliebenen mit einbeziehen.
Die „Fünf K’s“
Im Heimatland ist es üblich, dass die Angehörigen für Männer ein traditionelles
Gewand mit Hose und für Frauen einen
Sari nähen. Baldev Singh Bajwa: „Verstorbene über Fünfzig werden meistens weiß
gekleidet. Aber auch farbige Gewänder
– zum Beispiel für Kinder – oder aber die
Lieblingskleidung des Toten sind erlaubt.“
Kosmetische und rekonstruktive Maßnahmen würden ebenso wenig wie Obduktionen und Organspenden der Lehre widersprechen, so der Gemeindevorsitzende.
Auf keinen Fall sollte versäumt werden, einem verstorbenen Sikh die „fünf
K’s“ mit auf den letzten Weg zu geben:
1Blick
in die Haupthalle des Leipziger Gurdwara,
der Gebets- und Schulstätte.
• „Kesh“, das Haar. Als Geschenk Gottes
ein Leben lang nie geschnitten, beweist es
die Annahme des göttlichen Willens und
ist ein Zeichen von Demut.
• die „Khanga“ ist ein kleiner goldener
Kamm. Er ist Symbol der Sauberkeit und
wird zum Hochstecken des Haars benutzt.
Dieses wird unter einem Turban verborgen,
der dem Toten auch beim Waschen nicht
abgenommen werden soll.
• die „Karra“ – ein Armreif, den Singh tragen müssen. Er soll sie an den im Guru
Granth Sahib niedergeschriebenen Moralkodex erinnern und vor schlechten Taten
bewahren.
• die „Kachhera“, traditionelle Unterwäsche.
• das „Kirpan“ – eine Art Schwert, die seit
Gründung des Sikhismus 1699 sichtbares
Glaubenszeugnis der Männer ist. Diente
das Kirpan einst auch als Verteidigungswaffe, so werden heute nur noch sechs bis
neun Zoll lange Exemplare als Symbol der
Selbstachtung getragen.
Für die Verabschiedung sollte einen Tag
vor der Einäscherung ein entsprechender
Abschiedsraum oder die Feierhalle im Krematorium zur Verfügung gestellt werden.
Blumenschmuck ist üblich. Bilder oder
Statuen des Verstorbenen und Denkmäler
haben aber keine Tradition. Allenfalls das
Symbol für den einen und einzigen Gott
oder aber der „Khanda“, das religiöse Zeichen der Sikhs, ist als Raumschmuck sinnvoll. Zudem sollten ein Harmonium und
eine Tabla für die musikalische Begleitung
der Verse aus dem Guru Granth Sahib vorhanden sein. Zehn Tage nach der Kremation beten die Hinterbliebenen im Gurdwara, der religiösen Versammlungsstätte,
für den Verstorbenen.
eternity oktober 2007
Gesellschaft
Vom Umgang mit Skeptikern....
Praktisches NLP kann weiterhelfen
Von Andrea Mills, M.A. und NLP-Coach
Vielleicht kennen Sie diese Situation. Sie haben, so denken Sie, eine wunderbare Idee für
eine Verbesserung in Ihrem Unternehmen
oder für eine Veränderung in Ihrem privaten
Umfeld. Sie sind begeistert und stellen diese
Idee nun den Personen vor, die direkt davon
betroffen wären. Aber was passiert? Statt wie
Sie begeistert zu sein, kommen kritische Bemerkungen und sogar Ablehnung. Sicher, im
Laufe der Zeit haben auch Sie Strategien entwickelt, die anderen letztendlich doch noch
zu überzeugen. Aber nur allzu oft kostet es
Sie viel Zeit und Energie, diese Idee gegen
den Widerstand von Mitarbeitern oder auch
Familienangehörigen umzusetzen. So haben Sie sich vielleicht in diesen Situationen
schon gefragt: Wäre es nicht hervorragend,
wenn es einen Weg gäbe, die anderen in der
Kommunikation so zu erreichen, dass sie mit
dabei sind, mich in der Idee unterstützen?
Sie wissen bereits aus Büchern und aus Kommunikationsseminaren, dass Kommunikation
immer genau das ist, was der andere versteht.
Kommunikation ist also nicht, was ich versuche, dem anderen verständlich zu machen.
Kommunikation ist auch nicht, was der andere
verstehen soll. Der Trick in der professionellen
Kommunikation besteht also darin, dass ich
meine Ideen so passgerecht gestalte, dass
mein Gegenüber es auch wirklich versteht.
Geschieht das aus irgendeinem Grunde nicht,
liegt es an mir, meine Botschaft wieder zu verändern. Und zwar solange und so oft, bis der
andere mich versteht. Das kann unter Umständen eine äußerst langwierige Sache sein.
Im Kommunikationsmodell des NLP (Neurolinguistisches Programmieren) geht man davon aus, dass eine gut vorbereitete und strukturierte Kommunikation mehr Erfolg hat.
1.2.3.-Methode
Aus diesem Grunde haben sich die Menschen, die sich mit diesem Modell beschäftigen, verschiedene gut funktionierende
Systeme angeschaut und zu einer praktisch
umsetzbaren Strategie zusammengefasst.
Eine davon ist die 1.2.3. Position in der Kommunikation.
So wussten die alten Griechen bereits, dass
Menschen generell Informationen eher annehmen, die ihre eigene Sichtweise der Welt
unterstützen. Informationen, die nicht in
ihr System passen, werden eher verneint.
Beispiel: Einen Mitarbeiter, der sich für technische Errungenschaften interessiert, werden
Sie schneller von den Vorzügen einer technischen Erneuerung im Unternehmen überzeugen können, als eine Person, die der Technik
eher kritisch oder vielleicht sogar ablehnend
gegenübersteht. Ein traditionsbewusster
Mensch, wird modernen Veränderungen in
der Arbeitswelt und/oder den Einsatz neuer
noch nicht erprobter Arbeitsmaterialien eher
skeptisch oder auch ablehnend entgegen treten als eine Person, die offen und modernen
Veränderungen eher positiv gegenüber steht.
Mit einer klaren Strategie haben Sie die Möglichkeit, auch diese Personen in Ihrer Kommunikation zu erreichen. In der bewussten
Kommunikation empfiehlt es sich, zum einen
Ihre Idee durch drei Positionen einmal selbst
zu checken. Dies läuft folgendermaßen ab:
Die 1. Position sieht die eigene Idee vom eigenen Standpunkt aus. „Normal“ werden Sie sagen, das kenne ich. Ich sehe, fühle meinen eigenen Standpunkt und meine eigenen Ideen.
Wenn ich in dieser 1. Position bin, weiß ich genau, was ich will. Der Nachteil ist jedoch, dass
ich oft nicht verstehen kann, warum der andere meine Position nicht teilt. Wenn ich verstehe, was im anderen vor sich geht, bin ich in
der 2. Position. Bestatter und Berater kennen
diese Position aus den Trauergesprächen und
aus der Vorbereitung von Trauerfeiern. Dann
nämlich, wenn Sie sich fragen: Welche/r Trauerredner/in wird für diese Familie am besten
sein. Welche Musik passt zu ihnen, unabhängig davon, was Ihnen selbst gerade gefällt.
Ich verstehe mein Gegenüber ist der Kernsatz
dieser Position, stecke sozusagen in seinen
Schuhen. Beide Positionen, erste und zweite erlauben dem Kommunizierenden jedoch
nicht, einmal „sachlich“ Abstand zu nehmen.
Die dritte Position kann hier hilfreich sein.
Sie erlaubt den Kommunizierenden aus einer
Distanz heraus, die eigene Idee, die eigene
Reaktion und auch die Position des anderen
zu betrachten. Eine andere Bezeichnung für
diese Position ist vielleicht die einer Fliege
an der Wand. Auch diese Position kennen Sie
bereits. Erinnern Sie sich bitte einmal daran,
wie Sie zwei Personen gesehen und ihnen zugehört haben, wie diese sich über eine Sache,
eine Idee gestritten haben.
Sie, als Beobachter, haben einen anderen Blick
und können somit auch andere Lösungsmöglichkeiten einbringen, wenn zum Beispiel erwachsene Kinder sich darüber streiten bzw.
unterschiedliche Meinungen haben, wie die
Beerdigung eines Elternteils aussehen soll.
Im Vorfeld aushebeln
Die dritte Position erlaubt es Ihnen, einen
Gesamtüberblick einzunehmen- eben wie die
Fliege an der Wand, das gesamte Bild zu betrachten. Wenn Sie bei der Vermittlung Ihrer
Idee erst einmal diese drei Positionen durchlaufen und somit alle Argumente der Gegenseite durchgehen, wird es Ihnen leichter fallen
zu argumentieren. Durch die dritte Position
können Sie auch Ihre eigenen Ideen und die
mögliche Reaktion des Gegenübers mit Ab-
stand betrachten. Diese neuen Sichtweisen
geben Ihnen mehr Spielraum und mehr Information, die es Ihnen leichter macht, auf
den anderen einzugehen und abweisende
Argumente bereits im Vorfeld auszuhebeln:
z.B. „Sie mögen sich vielleicht gefragt haben,
welche positiven Veränderungen bringt diese
Erneuerung mir in meiner Arbeit? Diese Frage
beantworte ich Ihnen gerne….“
Wollen Sie nun einen skeptischen Gesprächspartner überzeugen, gibt es noch
ein weiteres Mittel einer professionellen
Kommunikation. Die folgenden vier Schritte
sind hilfreich, um sich optimal auf ein solches, kritisches Gespräch vorzubereiten:
Bestimmen Sie ihr Hauptanliegen (was genau
wollen Sie erreichen?) Machen Sie sich Gedanken über die möglichen Gegenargumente
Ihres Gesprächspartners. (was könnte er dagegen haben, welche Argumente hat er gegen
Ihre Idee?) Finden Sie allgemeine Beispiele
dafür, warum diese Idee doch funktionieren
kann. Denken Sie an die alten Griechen! Entwerfen Sie einen Einstieg in das Thema, in
dem Sie die Vorbehalte und Gegenargumente
integrieren und gleichzeitig allgemeingültige
Erfahrungen verbinden. Die praktische Umsetzung könnte so aussehen:
Punkt 1:
Ich möchte eine Trauerhalle/ein Trauercafe
bauen.
Punkt 2:
Die Gegenargumente könnten sein: Das ist
zu teuer. Das Angebot werden unsere Kunden
niemals annehmen. Es gibt doch bereits genug.
Punkt 3:
Es hat bereits bei vielen Kollegen funktioniert.
Eine Erweiterung des Serviceangebotes funktioniert in vielen Bereichen. Der Bedarf muss
manchmal erst geweckt werden, dann ist er
erfolgreich. (s. Trauerredner vs. Kirchliche Beerdigungen)
Punkt 4:
„Ich habe mir Gedanken gemacht zu einem
neuen Serviceangebot, was unser Unternehmen für unsere Kunden interessanter macht
und sie auch stärker an uns bindet. Sicherlich
mögen Sie denken, dass es vielleicht erstmal
eine Investition beinhaltet, aber sehen Sie
sich um, wie viele Unternehmen dadurch gerade eine Kundenbindung erzielt haben und
so wettbewerbsfähig geblieben sind? Ich würde Ihnen meine Idee gerne vorstellen....
Und letztlich unterstützen Sie Ihre Argumente
mit Bildern, Vergleichen und Metaphern, denn
unser Gehirn lernt ja bekanntlich in Bildern.
G esellschaft
eternity o k t o b e r 2007
„Krankenhausbestatter“
Angehörige haben die freie Wahl
Foto: Willems
1Wenn
ein Mensch im Krankenhaus oder Altenheim verstirbt, wird in aller Regel stets derselbe Bestatter hinzu gerufen. Wollen die Angehörigen aber ein anderes
Institut beauftragen, muss der Krankenhausbestatter den Verstorbenen unverzüglich an den Kollegen übergeben.
Häufig kommt es vor, dass ein Angehöriger in einem Krankenhaus, Alten- oder
Pflegeheim verstirbt. Ebenso häufig ist es,
dass vom Krankenhaus oder der sonstigen
Einrichtung ein bestimmter Bestatter mit
der Abholung des Leichnams beauftragt
wird, ohne dass die Angehörigen hierzu
vorher gefragt worden sind. Viele Angehörigen beauftragen in solchen Fällen dann
den betreffenden Bestatter auch gleich mit
der Durchführung der Bestattung, sei es
aus Bequemlichkeit oder in Unkenntnis der
Möglichkeit, den Bestatter frei auszuwählen.
Die Verbraucherinitiative Aeternitas weist
www.cofano.de
darauf hin, dass kein Zwang und keine Verpflichtung bestehen, den von einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung gerufenen
Bestatter mit der Bestattung zu beauftragen.
Die Wahl des Bestatters ist völlig frei, der
Bestattungsauftrag kann jederzeit dem Unternehmen nach Wahl übertragen werden.
Der „Krankenhausbestatter“ ist verpflichtet,
den Leichnam an den von den Angehörigen beauftragten Bestatter unverzüglich
zu übergeben. Er darf nur die bis dahin erbrachten Leistungen (Transport und Aufbewahrung) in Rechnung stellen. Dabei darf
er keine „Mondpreise“ ansetzen, sondern
nur den ortsüblichen Durchschnittspreis.
Für jedermann ist zu empfehlen, Preisvergleiche anzustellen und nach einer gründlichen Vorauswahl den Bestatter des Vertrauens zu beauftragen. Eine Aufstellung
von Betrieben, die sich zu besonderer Kundenfreundlichkeit verpflichtet haben, findet
man im Aeternitas-Netzwerk „Qualifizierter
Bestatter“ unter www.gute-bestatter.de oder
in den Angeboten der Bestatterverbände.
Bei Streitigkeiten mit Bestattungsunternehmen steht den Mitgliedern der Verbraucherinitiative außerdem die Aeternitas-Rechtsauskunft mit Rat und Informationen zur Verfügung.
www.seebestatter.com
Gesellschaft
eternity oktober 2007
Tote in XXL
Übergewichtige machen den Bestattern schwer zu schaffen
Fettsucht, auch Adipositas genannt, gehört
in den Industrienationen zu den führenden
Auslösern von Todesfällen und Invalidität.
Studien zufolge ist die Krankheit weltweit
für jährlich rund 2,6 Millionen Todesfälle
verantwortlich. Das spürt auch die Bestattungsbranche: Särge in Übergrößen, XXLBestattungswäsche und vor allem die Probleme beim Transport übergewichtiger
Verstorbener gehören auch in Deutschland
zu den meistdebattierten Themen der Zunft.
Die „Studie zur Gesundheit von Kindern und
Jugendlichen in Deutschland“ hat ergeben,
dass 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen
in Deutschland übergewichtig sind. Bei rund
6,3 Prozent liegt eine Adipositas vor. Der Anteil
der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen
ist, verglichen mit den Referenzdaten aus den
Jahren 1985 bis 1999, um 50 Prozent gestiegen.
In Amerika ist man diesen Daten weit voraus. Die Firma Goliath Casket stellt Särge
in Übergrößen her. Das Sortiment umfasst
mehrere Modelle, bis zum 500-Kilo-Sarg
mit verstärkten Tragegriffen. Der Absatz lege
Jahr um Jahr um ein Fünftel zu, so die Sargmacher aus den USA. „Die Leute leben und
sterben größer, und die Industrie muss sich
anpassen“, heißt es dazu von Seiten der International Size-Acceptance Association,
eine Interessengruppe von Übergewichtigen.
Größere Brennöfen
Auch in Australien sind die Dicken auf dem
Vormarsch. Immer mehr Krematorien müssen XXL-Brennöfen installieren, weil die Verstorbenen in Särge mit Übergröße gebettet
werden müssen. Der Verband der Beerdigungsinstitute hat seine Mitglieder zwischenzeitlich angewiesen, Särge nicht mehr mit
Seilen von Hand in die Gräber hinab zu lassen, sondern Hebemaschinen einzusetzen.
Eine halbe Tonne wog der Sarg eines 38jährigen Engländers, der jetzt in seiner Heimatstadt Wigan bestattet wurde. Der 317-KiloMann setzte eine traurige Rekordmarke:
Er wurde im wohl größten Sarg beigesetzt,
„Schöner Friedhof“
Die meisten Deutschen sind zufrieden
Der Großteil der Bundesbürger ist mit der
Gestaltung der örtlichen Friedhöfe zufrieden. Das ergab eine Umfrage zum Thema
Friedhöfe und Bestattung, die TNS Infratest
für Aeternitas e.V., der Verbraucherinitiative
Bestattungskultur, im Frühjahr 2007 durchgeführt hat.
Befragt wurden 1001 repräsentativ ausgewählte Personen im gesamten Bundesgebiet.
Über 80 Prozent gaben an, dass sie ihren örtlichen Friedhof schön oder akzeptabel fänden. Nur 5,5 Prozent der Bundesbürger gefällt
ihr örtlicher Friedhof nicht. Keine Angaben
wollten oder konnten 11,4 Prozent machen.
Der Sarg aus massivem Mahagoni war etwa
2,30 Meter lang, 1,37 Meter breit und 76 Zentimeter tief und ein eher rechteckiger Kasten,
weil die typische Sargform in dieser Übergröße nicht gebaut werden konnte. Kommentar
des britischen Bestatters, der den Riesen unter
die Erde brachte: „Er war wohl der schwerste
Mann, der je in diesem Land begraben wurde.
Diese Beerdigung hat die Fähigkeiten aller Beteiligten wirklich strapaziert“.
Finden Sie Ihren örtlichen Friedhof schön?
Weiß nicht / keine
Angabe
11,4
Nein, gefällt m ir nicht
Attraktivität des örtlichen Friedhofs
Finden Sie Ihren örtlichen Friedhof schön?
Weiß nicht / keine
Angabe
5,5
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Akzeptabel, aber
Verbesserungen
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engagierter Interessent (31) ist
bereit die Nachfolge, gerne mittelfristig, bundesweit zu begleiten.
Qualifikation wird nachgewiesen.
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Ihnen gerne zur Verfügung:
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der in Großbritannien je gebaut wurde.
Als er kurz vor seinem Tod ins Krankenhaus
eingeliefert worden war, hatte die Feuerwehr
ihn durch das Schlafzimmerfenster nach
draußen transportieren müssen. Der Leichnam konnte nicht eingeäschert werden, weil
der Sarg nicht in das Krematorium passte. Auch für einen Leichenwagen war er zu
groß und musste vom Bestattungsunternehmer per Pferdewagen transportiert werden.
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G esellschaft
eternity o k t o b e r 2007
Halt und Geborgenheit, und keine schlechte Rede!
Professionelle Trauerredner schaffen lebendige Rituale
auch inhaltlich von den kirchlichen und
anderen religiös geprägten Institutionen,
die im Prozess der Säkularisierung unserer Gesellschaft an Überzeugungskraft
und Glaubwürdigkeit verloren haben.
„Die nicht-kirchlich gebundenen Trauerfeiern lösten sich in den 1980er und 90er
Jahren von weltanschaulichen Traditionen
und wurden zu einer gesellschaftlich akzeptierten Form des Abschieds, so wie bereits 40 Jahre lang die Praxis in der DDR
die Anliegen der Menschen ohne den Einfluß einer Religion beschrieb“, heißt es unter www.batf.de
Zwei Drittel aller Trauerfeiern
Von Rudolf Knoche, Vorsitzender der BATF e.V.
Noch heute werden am Grab letzte Worte
gesprochen – ein Überrest der Gepflogenheit des 19. Jahrhunderts, unter Verwendung christlicher Traditionen Stand und
Bedeutung eines Menschen zu benennen,
der Trauer beteiligter Anwesender einen
zeremoniellen Rahmen zu geben. Der
Berufsstand der freien Redner hat sich
erst nach dem Zweiten Weltkrieg beständig entwickelt, als in der Bundesrepublik
Deutschland neue außerkirchliche Gruppen entstanden, „die im Rahmen freidenkerischer oder freireligiöser Überzeugungen Bestattungen für nicht-kirchlich
gebundene Menschen durchführten. Indessen wuchs die Zahl der Menschen, die
ihren Kirchenaustritt erklärten, ohne sich
einer neuen weltanschaulich geprägten
Organisation anzuschließen.“
Die Internetseite des Berufsverbandes der
Trauerredner (BATF) schreibt weiter: „Die
Entwicklung in der DDR verlief indes anders
als in der BRD.“ Dort wurde der Beruf des
„Bestattungsredner“ etabliert, Kandidaten
wurden besonders ausgebildet und bekamen mit der Aufnahme ihres Berufs einen
offiziellen Zulassungsausweis. Spätestens
aber mit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde der Bedarf für den kulturellen
Beitrag von Trauerrednern und Trauerrednerinnen überdeutlich: zum einen führen
nun wirtschaftliche Zusammenhänge immer öfter zum Kirchenaustritt aufgrund
der Höhe der Kirchensteuer, zum anderen
entfremden sich immer mehr Menschen
Heute werden in den neuen Bundesländern
mehr als zwei Drittel aller Trauerfeiern von
Trauerrednern und Rednerinnen gestaltet.
Ähnliches gilt für die großen Städte Berlin,
Hamburg und Bremen – bundesweit ist
es wohl annähernd die Hälfte aller Trauerfeiern, welche von etablierten Rednern
durchgeführt werden. Ein Berufsstand, der
neben nicht-kirchlichen und „freien“ oder
sogar ausdrücklich atheistisch begründeten Abschiednahmen nunmehr auch religiöse oder ausdrücklich christliche Feiern
anbietet. So sagt es jedenfalls die Bundesarbeitsgemeinschaft Trauerfeier e.V., übrigens auch der „Fachverband für weltliche
Trauer- und Bestattungskultur“ oder sogar
die „Arbeitsgemeinschaft freier Theologen“ zum Thema freie Hochzeiten.
Allerdings gab es viel zu lange schlecht
gestaltete (kirchliche) Routine-Feiern, die
die Menschen nicht ansprachen. Feiern
wurden lieblos gehalten als überkommene
Rituale in vergangener Sprache für moderne Menschen, die modern angesprochen,
persönliche berührt und umsichtig geführt
werden wollen. Menschen, die sich danach sehnen, dass jede einzelne Feier zu
einem persönlich bedeutsamen Erlebnis
wird und eine persönlich bedeutsame Erfahrung vermittelt.
Verlust, Abschied und Trauer sind nicht
technisch zu bewältigende Ereignisse,
sondern betreffen den ganzen Menschen.
Wer Abschied nehmen muß, verlangt
nach Halt und Geborgenheit – nicht nach
schlechter Rede! Auch nicht nach Liedern,
wenn man mit trauriger Kehle nicht singen
kann! Schon gar nicht nach Vorschriften
und Ordnungen, sondern nach Leben – lebendige Rituale müssen es sein, stets mit
persönlicher Note und privaten Symbolen!
Sie alle kennen das Problem des Bestatters mit den Pastoren: Mitunter dauert es
Tage, bis Herr Pastor nach seinem freien
Montag den Anrufbeantworter abhört. Selten ist schon die Absprache von Terminen
unkompliziert. Weil Herr Pastor nebenbei
noch seine Konfirmanden, Hochzeiten,
Schulunterreicht, Besuche im Seniorenheim, Konferenzen und den Kirchenvorstand neben dem Gottesdienst am nächsten Sonntag auf seinem Zettel hat. Und
dann auch noch eine Trauerfeier, womöglich gar zwei .....
Nicht nebenbei
Auch ein Bestatter kann eine Trauerfeier
nicht „nebenbei“ gestalten. Sollten Sie
schon mal eine gute, persönliche und
sinn-stiftende Trauerfeier gehalten haben,
dann wissen Sie: Die Anstrengung und der
Aufwand dafür stehen in keinem Verhältnis zum erzielbaren Honorar. Sie würden
diesen Aufwand gerne abgeben! Sollten
Sie auch!
So etwas kann richtig gut eigentlich nur ein
richtig guter freier Redner übernehmen,
der professionell seine Arbeit versieht,
der sich die Kunst und die Kunde ritueller
Gestaltungen angeeignet und interpretieren gelernt hat; der sich mit dem Wissen
um unsere Kultur und ihre Erscheinungsweisen ebenso auf seine Profession spezialisiert, wie sich der Bestatter auch als
professioneller Begleiter von Menschen in
Notlagen versteht – als Spezialist in einem
dienstleistenden Gewerbe.
Die Geschichte des Bestattungswesens
gibt es längst her: Der Trauerredner geht
einem alle soziale Schichten berührenden
und übergreifenden Beruf nach, der sich
weder von der Kirche, noch vom Amt eines
Pastors, noch vom Beruf des Bestatters
herleiten lässt. Trauerredner übernehmen
stattdessen ein gesellschaftliches Mandat, welches ihnen in jedem Einzelfall von
den von einem Todesfall betroffenen Hinterbliebenen angetragen und übergeben
wird. Weil sich der Trauerredner als Teil
seiner Gesellschaft versteht, spricht und
handelt er zwar für die Trauernden und vor
den Hinterbliebenen, durch diese aber generell für deren Gesellschaft, deren Teil er
selber immer schon ist.
Der Trauerredner arbeitet vor dem kulturellen und dem bürgerlich-gesellschaftlichen kulturgeschichtlichen Hintergrund,
dem er entstammt; und zwar nicht etwa
willkürlich, sondern in der Verantwortung
für die Werte einer Gesellschaft, in der
Pflicht der grundsätzlichen Objektivität
vor der Gesellschaft, auf der Basis ihrer
Gesetze, Regeln und Normen bzw. sonstigen Gepflogenheiten.
eternity oktober 2007
Gesellschaft
11
Eigene Profession
Jüngst haben bundesdeutsche Gerichte
dem an sich recht jungen Berufsstand der
Trauerredner seine eigene Profession zugesprochen. Zunächst: Trauerfeiern sind ÖFFENTLICHE Ereignisse, wie auch immer
eine kleine trauernde Familie privat ihre
Öffentlichkeit umschreibt.
Trauerredner sind Künstler und Publizisten, welche seit 2006 per Gesetz verpflichtet sind, sich in der Künstlersozialkasse zu
versichern – sofern sie sich versichern wollen. Trauerredner publizieren letztgültige
Worte, auch wenn diese nur ein „engster
Familienkreis“ stellvertretend für die Öffentlichkeit hört. Denn Trauerfeiern – so
ihre soziologische Bedeutung – veröffentlichen den Tod und sprechen den Hinterbliebenen eine auf den Verstorbenen bezogene neue gesellschaftliche Bedeutung zu.
Der Redner zahlt – anders als der Bestatter
– keine Gewerbesteuer. Das ist längst juristisch entschieden. Trauerredner wurden
jüngst in die Liste der „sonstigen“ freien
Berufe aufgenommen.
Soeben hat zudem der Bundestag ein neues Künstlersozialversicherungsgesetz be-
schlossen: Schon immer hätten Bestatter
für ihre als „Eigenleistung“ verkaufte Trauerrede die sogenannte „Künstlersozialabgabe“ abführen müssen. Nun wird diese
Pflicht durch die Rentenversicherung massiv kontrolliert, auch die Bestatter werden
ganz sicher „Fragebögen“ bekommen: 3,8
bis 5,8 Prozent auf den Netto-Umsatz, je
nach Jahr seit 2001. Was sich übrigens auch
auf sonstige Künstler, wie Organisten, Cellisten, Sängerinnen oder Trompeter bezieht;
sogar Webmaster gehören dazu! Mehr
dazu siehe www.kuenstlersozialkasse.de)
Auch die Finanzgerichte klären derzeit den
Stand der Trauerredner – aus eigenständiger Berufstätigkeit üben sie als Künstler
bzw. Publizisten eine eigene publizistische
Tätigkeit aus – im Auftrag der trauernden
Hinterbliebenen.
Ziele des Verbandes
Es ist die Aufgabe und das Ziel der „Bundesarbeitsgemeinschaft Trauerfeier e.V.“
(BATF), der Verantwortung und der Be-
deutung des eigenständigen Berufsstands
der Trauerredner Rechnung zu tragen. Eine
der wesentlichen Anliegen der BATF ist die
Zusammenarbeit mit dem Bestattungsgewerbe und seinen Aufgaben. Die BATF ist
daher Mitglied im Kuratorium Deutsche
Bestattungskultur und in der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal, kommuniziert mit den Berufsverbänden der
Bestatter BDB, VBD und VDT, auch mit
den Berufsverbänden der Redner („Fachverband“, Humanisten, etc).
Die Mitglieder der BATF arbeiten in Seminaren und öffentlich für eine Trauer- und
Abschiedskultur, die jedem einzelnen
Menschen vor seiner Öffentlichkeit gerecht werden will und die der Trauer in
unserer Gesellschaft einen angemessenen
Raum zu bewahren. Wir empfehlen Ihnen unsere Mitglieder als Trauerredner
und Rednerinnen für Ihre Kunden, damit
Sie sich als professioneller Bestatter präsentieren, der seinen Kunden die beste
mögliche Begleitung und dem Nachruf
die besten öffentlichen Worte vermittelt.
Ihre Kunden werden es Ihnen danken!
Trauerredner sind keine Subunternehmer
Künstlersozialkasse kontrolliert verschärft Verwertungsabgabe
Die Künstlersozialkasse (KSK) wird ihre
Einnahmen der Künstlerverwertungsabgabe massiv erhöhen und hat soeben das Prüfungs-Personal vertausendfacht. Wichtig
zu wissen: Trauerredner, Friedhofsmusiker
(und auch Webmaster) unterliegen der Versicherungspflicht in der Künstlersozialkasse.
Mit der soeben beschlossenen neuen
Zuständigkeit der Deutschen Rentenversicherung (ehem. BfA) für die entsprechenden Recherchen zur Erhöhung der
Zahlungsmoral hat die KSK per Gesetz
ein Programm aufgelegt, mit der ab sofort
alle Verwerter von Leistungen der Künstler zur pflichtgemäßen Zahlung der sog.
„Verwertungsabgabe“ herangezogen werden. Knapp viertausend BfA-Mitarbeiter,
welche in den Betrieben die Renten-Abgaben prüfen, sind ab sofort auch für die
„Künstlerverwertungsabgabe“ zuständig.
Achtung! Bestatter müssen die Künstlerverwertungsabgabe entrichten, sobald diese den
Trauerredner als eigene Leistung verkaufen!
Jetzt wird der aktuellen Gesetzgebung zum
Berufsstand der Trauerredner Rechnung getragen. Das Gesetz verlangt nach der Interpretation der BATF, dass das Bestattungsgewerbe die Honorare der Trauerredner
(und für Musiker) nicht länger als eigene
Leistung verkauft und auch nicht mehr mit
Aufschlägen versieht. Der Bundesverband
der Trauerredner (BATF) rät: Man empfehle
und organisiere künftig den Trauerredner
– wie den Pastor, Pfarrer, muslimischen
Imam – selbstverständlich kostenfrei!
Trauerredner sind als „freie“ Mitarbeiter
und Partner des Bestattungsgewerbes
keine Subunternehmer. Wer das anders
sieht, sah oder kaufmännisch die Trauerredner als Provisions-Quelle betrachtete, bezahlt ab sofort (und rückwirkend)
tatsächlich die Künstlerverwertungsabgabe; und zwar für sämtliche Umsätze
für Trauerredner- und Friedhofsmusiker, nachträglich ab einschließlich 2002.
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G esellschaft / Branche
eternity o k t o b e r 2007
Quelle des Lebens?
Thementage am 3./4. November in Elmshorn
Abschied & Trauer als Quelle des Leben?
Um diese Frage geht es bei den so genannten Thementagen, zu denen der Förderverein Fontiva Hospiz Elmshorn und die
Hospizgruppe Pinneberg-Uetersen am 3.
und 4. November in Elmshorn einladen.
Das ausführliche Programm der bei-
den Tage kann man im Internet unter
www.abschied-und-trauer.de abrufen. Die
Teilnehmerkosten belaufen sich auf 8
Euro je Tag. Die Veranstaltung findet statt
in der Freien Waldorfschule Elmshorn,
Adenauerdamm 2
in 25337 Elmshorn.
TrauerHaus
Neuer Internetauftritt
Einen neuen Internetauftritt bietet das
TrauerHaus des Kölner Bestatters Brian Müschenborn an. Nach acht Jahren,
vielen Erweiterungen, einem „Facelifting“ und technischen Verbesserungen,
habe sich das TrauerHaus entschlossen, eine neue Seite ins Netz zu stellen.
Angehörige, aber auch das Fachpublikum
hat hier Möglichkeit, zahlreiche Informationen als PDF abzurufen, Kostenanfragen zu stellen oder virtuelle Rundgänge
durch die drei Filialen des Unternehmens
zu machen. Die Adresse ist geblieben:
www.trauerhaus.de
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43
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MB E 220 CDI, VF 210,
143 PS, ca. 81.900 km,
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2-Sargversion, Klima, ABS,
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MB E 270 CDI, VF 210,
170 PS, ca. 98.900 km,
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eternity oktober 2007
Branche
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Verarmt, verscharrt, vergessen?
Tagung des Kuratoriums Deutsche Bestattungskultur
Unter dem Titel „Verarmt, verscharrt, vergessen?“ lädt das Kuratorium Deutsche
Bestattungskultur e.V. am 22. und 23. No-
vember zu einer Tagung in München ein.
Unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr.
Rita Süssmuth sollen an den beiden Tagen Themen zur Sprache, die mit dem
dramatischen Wandel der Bestattungsrituale in Deutschland zusammenhängen.
Dr. Kerstin Gernig, Geschäftsführerin des
Kuratoriums: „ Wo sich eine Entsorgungsmentalität abzeichnet, die dazu führt,
dass Verstorbene ihrer Menschenwürde beraubt und wie ein Objekt behandelt
werden, lässt sich von Verfall sprechen.
Erste Anzeichen dafür gibt es in unserer
Gesellschaft bereits. Billiganbieter drängen auf den Markt, bei denen nicht der
Wert, sondern der Preis einer Bestattung
im Zentrum steht. Was bedeuten uns die
Übergangsrituale – Taufe, Hochzeit, Begräbnis –, die die zentralen Momente des
Lebens gestalten, heute eigentlich noch?“
Sozialbestattungen haben in den letzten
Jahren ebenso wie anonyme Beisetzungen
in signifikantem Ausmaß zugenommen.
Auf den Friedhöfen finden sich mehr und
mehr namen- und gesichtslose Rasenflächen. Zeitgleich verändern neue Beisetzungsformen in Wäldern, auf Wiesen oder
in den Bergen die Bedeutung des Friedhofs.
Dr. Gernig: „Es entsteht der Eindruck, dass
so manches Tier heutzutage auf eigens
dazu eröffneten Tierfriedhöfen würdevoller beigesetzt wird als viele Menschen.“
Bei der Münchener Tagung werden renommierte Vertreter aus den Bereichen
Theologie, Palliativmedizin, Bestattungsund Friedhofsbranche, Seelsorge, Trauerpsychologie und Politik über Bedeutung
und Folgen dieser Entwicklungen für die
Menschenwürde diskutieren. Veranstaltungsort ist das Kardinal Wendel Haus
in der Mandlstraße 23, 80802 München0.
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B ranche
eternity o k t o b e r 2007
Agonale und postmortale Phase. Teil 2
Welche Veränderungen treten beim Verstorbenen auf?
folgt der Wegfall des Herzschlages, die Beendigung des spontanen Atmens, und der
Wegfall der Gehirnaktivität. Dieser Prozess
geschieht in einer Abfolge von kleinen Schritten, die als eine sich ausweitende Unfähigkeit
des Körpers beschrieben werden kann, seine
lebensnotwendigen physiologischen und metabolischen (den Stoffwechsel betreffenden)
Prozesse aufrecht zu erhalten. Diese Zeitperiode, während der diese Schritte stattfinden,
bezeichnen wir als Agonalphase.
Agonale Phase
Foto: Dabringhaus
1Ablösen
der Haut im fortgeschrittenen Stadium der Verwesung.
Von Anja Schlange
Der Tod ist ein Prozess und nicht ein Moment. Während dieses Prozesses geschehen
verschiedene physikalische und chemische
Veränderungen, die vor dem gerichtsmedizinischen Zeitpunkt des Todes beginnen und
sich hinterher fortsetzen… In diesem Vorgang
gibt es einen Zeitpunkt der Irreversibilität, der
von den Medizinern diagnostiziert wird. Wenn
dieser Punkt erreicht ist, gibt es nichts, das intelligentes Leben wieder herstellen kann.
Weil die meisten Menschen in unserem
Kulturkreis in Institutionen sterben, ist die
Todeserklärung die Verantwortung von Personen, die die legale Zertifikation haben, einen eingetretenen Tod als solchen zu bescheinigen. Dennoch gibt es solche Fälle, wo der
Tod anderswo als in einer Institution eintritt.
In solchen Fällen ist das Personal des Bestattungsinstitutes unter den ersten, die vor Ort
eintreffen. Deshalb ist es wichtig, dass sie die
Beziehung zwischen der ärztlichen Untersuchung und den juristischen Rahmenbedingungen verstanden haben und diese schätzen und befolgen. Für den Laien mag der
Tod als der Zeitpunkt bezeichnet werden, an
dem der Mensch „seinen letzten Atemzug“
tätigt. Tatsächlich ist es eine Reihenfolge von
Vorgängen, die zu diesem Punkt führen, und
eine Reihenfolge von Veränderungen, die mit
diesen Vorgängen einhergehen. In höheren
biologischen Organismen wie dem Menschen resultieren diese Veränderungen in der
Beendigung der damit zusammenhängenden
Gewebe- und Organfunktionen. Im Ergebnis
Die Agonalphase kann sehr kurz sein, zum
Beispiel bei einem Unfall, bei dem plötzliche,
fatale Verletzungen die Todesursache sind.
Andererseits kann diese Phase sich auch länger hinziehen, wenn zum Beispiel eine chronische Krankheit die Todesursache ist. Ob
die Agonalphase jedoch lang oder kurz ist,
ab einem bestimmten Punkt kann der Körper
nicht mehr als ganzheitlicher Organismus
funktionieren. Agonie heißt im Wörterbuch
für medizinische Fachausdrücke Todeskampf.
Während der Agonalphase bezeichnen wir den
Körper als moribund (im Sterben liegend), in
der Laiensprache sterbend. Physikalische Beobachtungen während des Sterbeprozesses
können mit dem Todesröcheln und dem eigentlichen Todeskampf einhergehen. Das
Röcheln ist ein respiratorisches Gurgeln oder
Rasseln im Rachen einer sterbenden Person,
hervorgerufen durch den Verlust des Hustenreflexes und die Ansammlung von Schleim.
Der eigentliche Todeskampf sind semikrampfhafte Zuckungen, die oft vor dem Tod auftreten. Die Agonalphase tritt in diesem Prozess
vor dem Zeitpunkt auf, wenn der Körper seine
Fähigkeit verliert, die lebensnotwendigen physiologischen und metabolischen Aktivitäten
aufrecht zu erhalten. Wenn der Körper diese
Aktivitäten nicht mehr aufrechterhalten kann,
tritt der körperliche Tod ein. Der körperliche
Tod ist definiert durch den Tod des ganzen
eternity oktober 2007
Körpers. Es folgt die systematische Abfolge
vom klinischen Tod zum Hirntod, dem biologischen Tod und schließlich zum postmortalen Zelltod. Der klinische Tod findet statt,
wenn die unwillkürliche Atmung (Asphyxia)
und der Herzschlag (Asystolie) aufhören.
Während dieser Zeit kann der Sterbende wieder belebt werden und daher bezeichnet der
klinische Tod die reversible Phase des Todesprozesses. Wenn Atmung und Herzschlag
nicht wieder hergestellt werden können, folgt
der Hirntod (Koma). Der biologische Tod bezeichnet den Abschnitt, wenn die einfachen
Lebensprozesse der verschiedenen Organe
und Gewebe des Körpers aufhören zu arbeiten. Wenn der biologische Tod eingetreten ist,
können Atmung und Zirkulation nicht wieder
hergestellt werden.
Zelltod
Nach dem Sterbeprozess kann ein Vorrat
an Sauerstoff, Nährstoffen und anderen Elementen in den Zellen vorhanden sein. Die
einzelnen Zellen können ihre Stoffwechselaktivität aufrechterhalten, indem sie die Vorräte
an Stoffen aufbrauchen. Sie sterben entweder, wenn die Vorräte aufgebraucht sind, oder
durch Autolyse (Abbau von Eiweiß durch
Enzyme). Dieser Vorgang heißt postmortaler
Zelltod. Je spezialisierter Zellen sind, desto
schneller reagieren sie auf den Abbau von
Sauerstoff oder Nährstoffen. Die Entwicklung
des Zelltodes kann demzufolge einige Stunden nach dem somatischen Tod erfolgen, wie
in diesen Beispielen:
Gehirn- und Nervenzellen:
Muskelzellen:
Corneazellen:
Blutzellen:
5 Minuten
3 Stunden
6 Stunden
6 Stunden
An dieser Stelle ist anzumerken, dass der Zelltod im Körper auch Teil normaler biologischer
Vorgänge und Ergebnis von Krankheitsverläufen sein kann.
Während der Prozess des Sterbens fortschreitet, finden Veränderungen im Körper statt.
Diese Veränderungen sind von großer Bedeutung für den Einbalsamierer, weil sie in ihren
Variationen zu unterschiedlichen Komplikati-
onen führen können, die durch unterschiedliche Abläufe und Techniken berücksichtigt
werden müssen. Diese Veränderungen werden in einem gewissen Maße vorgegeben,
welcher Ablauf und welche Technik für den jeweiligen Fall richtig sind. Insofern ist es wichtig, dass der Einbalsamierer den Tod als Prozess erkennt und versteht. Die Medizin hat
neue Therapien und Medikamente erbracht,
und damit sind die Voraussetzungen für verlängerte Agonalphasen erhöht. Als Ergebnis
werden wir als Einbalsamierer öfter Verstorbene vorfinden, bei denen Krankheitsverläufe länger auf den Körper eingewirkt haben,
Zweitinfektionen vermehrt auftreten, medikamentöse Therapien die Beschaffenheit des
Gewebes und chemische Balance des Körpers
dramatisch verändert haben. Wir können die
Agonalphase kategorisieren nach ihrem Einfluss auf die Körpertemperatur, die Fähigkeit
des Körpers, Blut zu zirkulieren, den Feuchtigkeitsgehalt der Körpergewebe, die Translokation von Mikroorganismen im Körper.
Zwei Temperaturveränderungen können
während der Agonalphase stattfinden. Die
sogenannte Totenkälte Algor mortis ist ein
Abkühlen des Körpers kurz vor dem Tod.
Dies wird oft beim Tod von älteren Menschen beobachtet, insbesondere wenn es ein
langsamer Tod ist. Der Stoffwechsel ist bei
diesen Sterbenden verlangsamt und auch
das Kreislaufsystem. Agonales Fieber ist
eine Erhöhung der Körpertemperatur kurz
vor dem Tod. Dies wird beim Tod von Menschen beobachtet, die infektiös oder toxisch
sind oder bestimmte Arten von Vergiftungen
haben. In der Regel stimuliert die erhöhte
Temperatur das Wachstum von Mikroben.
Drei Veränderungen der Zirkulation sind
möglich. Die agonale Hypostase ist das Absinken von Blut in die tiefer gelegenen Körperregionen. Dies ist Folge einer Verlangsamung
der Zirkulation kurz vor dem Tod, die es der
Schwerkraft erlaubt, die Kraft der Zirkulation
zu überwinden. Die agonale Koagulation tritt
ebenfalls durch eine Verlangsamung der Zirkulation auf, wenn die ausgebildeten Elemente
des Blutes anfangen zu gerinnen und zu verklumpen. Die agonale Ausdehnung der Kapillare ist das Öffnen der Poren in den Wänden der
Kapillare. Dies geschieht, wenn der sterbende
Organismus versucht, mehr Sauerstoff in das
Branche
15
Gewebe und in die Zellen zu transportieren.
Es gibt zwei Veränderungen des Feuchtigkeitsgehaltes der Gewebe während der
agonalen Phase. Agonale Ödeme sind eine
Zunahme der Feuchtigkeit oder von Flüssigkeiten in den Geweben und Körperhöhlen.
Ursächlich können Krankheiten oder agonale
Kapillarexpansion sein. Agonale Dehydration
(Feuchtigkeitsverlust) ist eine Verringerung
der Mengen an Feuchtigkeit oder Flüssigkeiten in den Geweben oder Körperhöhlen.
Ebenfalls ursächlich hierfür können Krankheiten oder agonale Kapillarexpansion sein.
Das Verhältnis zwischen agonalen Ödemen
und agonaler Dehydration kann man sich so
vorstellen, als ob das Gleichgewicht und die
Lage der Körperflüssigkeiten sich verändern.
Die Gewebeflüssigkeiten, die in andere Körperstellen fließen oder gravitieren, sind Ursache für die Umschichtung des Flüssigkeitsverhältnisses im Körper. Deshalb kann eine
Körperregion ödematös sein, während die Region, von der die Flüssigkeit geflossen oder
gravitiert ist, dehydriert ist. Bei der agonalen
Kapillarerweiterung, die eigentlich Sauerstoff
durchlässiger werden soll, dringen auch Flüssigkeiten aus den Kapillaren in die Zellzwischenräume. Diese Flüssigkeitsbewegung
begründet die Veränderung der Ausgewogenheit, wodurch größere Flüssigkeitsmengen in
den interzellularen Regionen vorhanden sind,
während die Flüssigkeitsmengen in den Kapillaren reduziert sind.
Translokation
Translokation ist die Bewegung von Mikroorganismen von einer Körperregion in eine
andere. Dies geschieht, wenn Organismen,
die normalerweise durch körperliche Abwehrmechanismen in bestimmten Körperregionen
abgegrenzt sind, sich ausbreiten können,
wenn der Körper die Fähigkeit verliert, sie
unter Kontrolle zu halten. Diese Ausbreitung
mag Ursachen im Organismus haben: 1. sie
können natürliches Bewegungsvermögen haben, 2. sie können in den Blutstrom eintreten
und zu anderen Körperregionen zirkulieren,
3. sie können während der Hypostase oder
Feuchtigkeitsveränderungen in andere Körperregionen gravitieren.
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B ranche
eternity o k t o b e r 2007
„Mit Mut geht’s gut“
Beginn der neuen Ausbildung zum Thanatologen
1Eine
faszinierende und lehrreiche Woche kennzeichnete den Auftakt zur Thanatologen-Ausbildung: obere Reihe von links Marco Neises, Günter Erkens, Ausbilder
Andreas Todt, Elmar Baur und Henrik Busch, untere Reihe von links Bea Nebel, Marc Stelljes, Daniela Scholz und Rainer Allendinger.
Anfang September hat in Stockelsdorf bei
Lübeck eine neue Gruppe die Ausbildung
zum Thanatologen begonnen. Neben Marc
Stelljes aus Osterholz-Scharmbeck, Rainer Allmendinger aus Murr, Günter Erkens
aus Erftstadt, Henrik Busch aus Bad Eilsen,
Elmar Baur aus Ehingen, Marco Neises
aus Wittlich und Bea Nebel aus Hamburg
nimmt auch Daniela Scholz aus Meerbeck
an der Ausbildung teil. Sie sagt: „Endlich
hat die Thanatologen-Ausbildung begonnen. Ich denke, jeder von uns hat diesem
Tag entgegen gefiebert. Wir wurden von den
Thanatologen Andreas Todt (Ausbilder) und
Detlef Mock (Geschäftsstelle) empfangen“.
Vor den Teilnehmern stehen fünf theoretische
Module und zwei praktische Ausbildungsdurchgänge in Dublin und London. Begonnen
wurde die Ausbildung mit organisatorischen
Absprachen, einer Einleitung in die Grundlagen des Verbandes und der Geschichte der
Einbalsamierung. Daniela Scholz: „Mir kam
immer wieder meine eigene Einschulung in
den Sinn. Die anderen Teilnehmer wurden
unauffällig gemustert, und ich machte mir
Gedanken darüber, ob der Anzug, den ich mir
mit der Ausbildung überzuziehen versuchte,
nicht etwas zu groß sei? Es entstand jedoch
sehr schnell eine kameradschaftliche Atmosphäre und aus dem ICH wurde ein WIR.“
Am Nachmittag stand für alle Teilnehmer die
Vorführung einer kompletten Einbalsamierung in den Räumen des Thanatoriums des
Bestattungsunternehmens Dabringhaus auf
dem Plan. Daniela Scholz: „Nachdem wir am
Vormittag einen Einblick über die verschiedenen Lehrinhalte wie Zytologie, Histologie,
Biochemie oder Anatomie bekommen hatte,
erlebten wir am Nachmittag die Umsetzung
dieses Wissens in der Praxis. Spätestens danach waren sämtliche Zweifel an dieser Ausbildung verflogen.“
Am Abend des ersten Ausbildungstages gab
es für die Teilnehmer ein traditionelles Abendessen. Diese Einladung soll nicht nur zum
Kennenlernen dienen, sondern auch einen
Erfahrungsaustausch mit sich bringen. „In
gemütlicher Runde lernten wir neben Andreas Todt auch Olaf Nickel und Heiko Schönsee, den gesamten Vorstand des Verbandes,
kennen. Wir stellten sehr schnell fest, dass
eine Philosophie des Verbandes der freundschaftliche Umgang untereinander ist“.
Interessant war es zu erkennen, dass eigentlich alle aus demselben Grund an der
Ausbildung zum Thanatologen teilnehmen. Man möchte die Kompetenz erlangen,
auch in schwierigen Fällen, den Angehörigen eine Abschiednahme zu ermöglichen.
„Alles in allem kann ich sagen, dass wir mit
der Absolvierung des A-Moduls eine sehr
lehrreiche, anstrengende und faszinierende
Woche hinter uns gebracht haben. Wir haben
einen Eindruck bekommen, was uns in der
weiteren Ausbildung noch bevorsteht. So aufregend und anstrengend der Weg noch sein
mag, wir haben in diesen Tagen gelernt, dass
es sich lohnt, für unser Ziel, Thanatologe zu
werden, zu kämpfen. Um es mit den Worten meiner 7jährigen Tochter, am Tag ihrer
Einschulung, zu sagen: Mit Mut geht’s gut!“
Demnächst 27 neue Thanatologen
VDT freut sich über das Interesse an der Ausbildung
Im September 2006 haben zehn Teilnehmer die Ausbildung zum Thanatologen begonnen und mittlerweile ihre
theoretische und praktische Abschlussprüfungen absolviert. Die kompletten
Ergebnisse der Prüfungen lagen uns
bei Redaktionsschluss jedoch noch
nicht vor. Im Januar 2007 haben neun
weitere Teilnehmer die Ausbildung zum
Thanatologen begonnen und stehen
kurz vor ihren Prüfungen. Der VDT. e.V.
freut sich sehr, innerhalb kürzester Zeit
27 Personen zum Thanatologen ausbilden zu können. Dass es ein deutliches
Interesse an der Ausbildung gibt, zeigt
auch die Tatsache, dass es schon jetzt
mehrere Anmeldungen zur Ausbildung beginnend im Januar 2008 gibt.
eternity oktober 2007
Branche
17
Ansturm der Azubis
Zwanzig junge Leute haben bei Ahorn-Grieneisen begonnen
1Bestatter
zu werden – dieser Gedanke gefällt immer mehr jungen Leuten. Diese 20 haben bei Ahorn-Grieneisen jetzt mit der Ausbildung begonnen.
Das Bild des Bestatters hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Seit im August 2003 die staatlich geregelte Berufsausbildung zur Bestattungsfachkraft eingeführt
wurde, gibt es einen regelrechten Ansturm
auf den neuen Ausbildungsberuf. Nachwuchsprobleme kennt auch Ahorn-Grieneisen, der größte Ausbilder der Branche, nicht.
1000 Jugendliche haben sich in diesem Jahr
bei dem Unternehmen beworben, 20 haben jetzt mit ihrer Ausbildung begonnen.
Die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft dauert drei Jahre. Bei Ahorn-Grieneisen wird von
den Bewerbern ein Realschulabschluss und
ein hohes Maß an sozialer Kompetenz, Organisationstalent und Selbständigkeit erwartet. Zu den Aufgaben einer Bestattungsfachkraft
gehören neben der Betreuung von Hinterblie-
benen und der Versorgung der Verstorbenen
auch kaufmännische und handwerkliche Tätigkeiten. Der Lehrplan der Auszubildenden ist
entsprechend umfangreich: Bestattungsrecht,
Grabmachertechnik, Bestattungsrituale in
verschiedenen Kulturen und Religionen, Trauerpsychologie und Gesprächsführung. Gerade wegen dieser Vielfältigkeit ist der Beruf des
Bestatters bei vielen Jugendlichen so beliebt.
Die Ausbildungsplätze zur Bestattungsfachkraft sind selten, nur 360 Auszubildende waren im letzten Jahr deutschlandweit registriert.
Ahorn-Grieneisen bildet für den Eigenbedarf
aus. Von den zwanzig neuen Auszubildenden
werden elf zukünftig in Berlin bei Grieneisen
Bestattungen das Bestattungshandwerk erlernen, neun werden im restlichen Bundesgebiet
eingesetzt.
Einzige Fachmesse für Bestattungsbedarf
und Friedhofstechnik in Deutschland im Jahr 2008
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Abschied nehmen zu können.
18
Titel
eternity o k t o b e r 2007
„Happy together“
In den USA: Gespenster und Kürbisse als Grabschmuck
Als der niederländische Fotograf Jan Christiaan Braun über einen Friedhof im New
Yorker Stadtteil Queens schlenderte,
hatte er eigentlich das Ziel, eine amerikanische Flagge zu fotografieren. Doch
dann kamen ihm ungewöhnliche Motive
vor die Linse, die ihm einen Ruf zur 52.
Biennale nach Venedig einbrachten.
Jan Christiaan Braun entdeckte nämlich ein Grab, dass geschmückt war – die
Frau, die dort beerdigt war, hatte Geburtstag und jemand hatte auf ihrer letzten
Ruhestätte ein Schild mit den Worten
„Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Geburtstag im Himmel“ und Blumen niedergelegt. Das machte den Künstler neugierig.
Er besuchte verschiedene Friedhöfe in New
York, z.B. in der Bronx, in Brooklyn, Manhattan, Queens und Staten Island. Dabei
entstanden 144 Fotos, die die wichtigsten
Ereignisse eines Kalenderjahres widerspiegeln: Valentinstag, Unabhängigkeitstag,
St. Patrick`s Day, Vater- und Muttertag,
Geburtstag, Halloween oder Weihnachten. Da schmücken Gespenster und Kürbisse die Gräber. Oder aber Vater wird mit
einer aufblasbaren Bohrmaschine geehrt.
Manchmal ließen die Friedhofsverwaltungen den Schmuck entfernen, aber in
vielen Fällen erlaubten sie den Hinterbliebenen, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.
Jan Christiaan Braun nannte seine Fotoserie
„Happy Together – New York and the other
world“ und veröffentlichte sie in einem
gleichnamigen Buch. Schließlich bat ihn der
Kurator der 52. Biennale in Venedig, Robert
Storr, einige seiner Fotos dort auszustellen.
In der Ausstellungshalle des Arsenale sind
16 der Werke von Jan Christiaan Braun
noch bis zum 21. November (täglich 10 bis
18 Uhr, dienstags geschlossen) zu sehen.
Damit ist der Fotograf der einzige Niederländer, der an dem Festival teilnimmt. (sr)
19
20
Produkte
eternity o k t o b e r 2007
Desinfektions-Tabs
Nebenwirkungsfrei, biologisch abbaubar und hochwirksam
Desinfektion ist ein Thema, das alle Bestatter, ganz besonders aber die Thanatologen
interessiert. Viele Desinfektionsmittel töten
Viren, Bakterien, Hefen und Pilze zuverlässig
ab, haben aber erhebliche Nebenwirkungen,
sind im schlimmsten Fall Krebs erregend,
zellschädigend oder gar erbgutverändernd.
Die Firma Orbis Bestattungsbedarf bietet
ein Desinfektionsmittel an, das auf dem
Wirkstoff Chloramin-T beruht. Laut Hersteller „der einzige Desinfektionswirkstoff, der
ein umfassendes Wirkungsspektrum mit toxikologischer Unbedenklichkeit kombiniert“.
„Disinfin“, so der Name des Produkts, ist
erhältlich als anwenderfreundliche Tablette:
1 Dosiertablette ergibt 0,5 Liter Desinfektionslösung; Über- oder Unterdosierung sind
damit ausgeschlossen. Statt großer Kanister
sind lediglich die Tabletten Platz sparend zu
verwahren. Das Produkt ist 100 % biologisch
abbaubar, hautfreundlich und verursacht keine Korrosionsschäden an Oberflächenmaterialien. „Disinfin“ ist weltweit patentiert.
Weitere Infos direkt bei Orbis Bestattungsbedarf, Am Riedweg 30, 88682 Salem,Tel. 07533918280, www.orbis-bestattungsbedarf.de
Foto: www.messe-dresden.de (Archiv 2006)
1
Disinfin heißt dieses Produkt, das auf dem Desinfektionswirkstoff Chloramin-T beruht. Auch wenn der
Name so klingen mag, ist Chloramin-T kein Chlordesinfektionsmittel.
TrauerWege
Tod und Trauer für Profis
Wie „die kostbare Zeit zwischen Tod und
Bestattung“ sinnvoll zu nutzen ist, welche
Möglichkeiten es gibt, Rituale und Feiern mit traditionellen und neuen Impulsen so zu gestalten, dass der verstorbene
Mensch sichtbar und spürbar wird oder
wie sich eine persönliche Kompetenz in
der Begleitung Trauernder entwickeln lässt
– all das sind Themen, mit denen sich das
Unternehmen TrauerWege beschäftigt.
Weiterbildungswillige Bestatter oder Thanatologen können bei Inhaberin Petra Hugo
Seminare belegen oder sich beispielsweise für einen Ausbildungszyklus „Qualifizierung in Trauerbegleitung“ anmelden.
Das komplette Programm, Termine und an-
dere Infos erhalten Interessierte unter folgender Anschrift:
55288 Armsheim
Bahnhofstr. 11 Tel 06734 – 961781
[email protected]
www.trauer-bestattung.de
MAXXimale Belastbarkeit
Ferno Transportgeräte produziert Schwerlasttrage
Immer häufiger haben es Bestatter mit sehr
schweren Personen zu tun. Sie müssen die
Personen nicht nur auf die Trage heben, sondern auch die Trage mit dem Verstorbenen
ins Fahrzeug hinein schieben und wieder
herausziehen. All diese Arbeitsschritte
verlangen einen enormen Kraftaufwand.
Das Unternehmen Ferno Transportgeräte
hält für diese Fälle das Modell 24 MAXX bereit, das bei einem Eigengewicht von nur 35
kg bis 450 kg belastbar ist. Eine Besonderheit ist die extrabreite Liegefläche von 64 cm.
Hergestellt ist die Trage aus stabilem
Aluminium. Für ein schönes, pietätvolles
Aussehen wurden die Klappbeine weinrot
pulverbeschichtet. Das bekannte Roll-InSystem ermöglicht ein müheloses und sicheres Ein- und Ausfahren der Trage in das
bzw. aus dem Fahrzeug. Zwei Ziehgriffe
für unabhängiges Entriegeln der Klappbeinpaare ermöglichen die Bedienung
durch nur eine Person. Die Höhenverstellung in verschiedene Positionen ist problemlos von einer Person durchzuführen.
Weitere Informationen hierzu bekommt
man direkt beim Hersteller Ferno Transportgeräte GmbH, Zobelweg 9, 53842
Troisdorf, Tel. 02241 94830, www.ferno.de
1Bis
zu 450 kg hält diese Trage aus, die für den
Transport von besonders schweren Menschen
entwickelt wurde.
21
22
Termine
eternity o k t o b e r 2007
Oktober 2007
13./14. 10.
13./14. 10.
13./14. 10.
15.–19. 10.
19./20. 10.
23.–25. 10.
26. 10.
27./28. 10.
EAE-Tagung
Hygiene-Seminar 1
Kosmetik-Seminar – Perfect finish
B-Modul Thanatologen-Ausbildung 2007-2
Totenmaskenseminar
Necropolis Messe für Bestattungsbedarf
Theoretische Abschlussprüfung Thanatologen 2007-1
Totenmaskenseminar
England
Plauen
Stuttgart
Münster
Solingen
Moskau
Münster
Solingen
November 2007
2./3. 11.
10./11. 11.
10./11. 11.
5. 11 – 30. 11.
15. 11.
24. 11.
Kosmetik-Seminar – Perfect finish
Hygiene-Seminar 1
Kosmetik-Seminar – Perfect finish
Praktikum Thanatologen-Ausbildung 2007-1
Anzeigenschluss für eternity (Ausgabe Dezember)
Fachausstellung Forum (mit VDT e.V.)
Bremerhaven (ausgebucht)
Münster
Stuttgart
Dublin und London
Hamburg
Dezember 2007
1./2. 12.
1./2. 12.
3.–7. 12.
10.–14. 12.
Hygiene-Seminar 1
Hygiene-Seminar 2
C-Modul Thanatologen-Ausbildung 2007-2
Angebotspraktikum Thanatologen-Ausbildung 2007-2
Karlsruhe
Stockelsdorf
Stockelsdorf
Bremen
Januar 2008
7. 01–1. 02.
18. 01.
26.–27. 01.
Praktikum Thanatologen-Ausbildung 2007-2
Anzeigenschluss für eternity (Ausgabe Februar)
Hygiene-Seminar I
Dublin und London
Februar 2008
23./24. 02.
25.–29. 02.
Kosmetik-Seminar – Perfect finish
D-Modul Thanatologen-Ausbildung 2007-2
Stuttgart
Münster
März 2008
1./2. 03.
7.–9. 03.
15./16. 03.
18. 03.
29./30. 03.
Hygiene-Seminar 2
VDT Jahreshauptversammlung
Kosmetik-Seminar – Perfect finish
Anzeigenschluss für eternity (Ausgabe April)
Kosmetik-Seminar – Perfect finish
Stockelsdorf
Friedrichshafen
Bremerhaven
April 2008
11./13. 04.
19.–20. 04.
21.–25. 04.
26. 04.
VDT-Weiterbildung / –Info–Tage
Hygiene Seminar I
E-Modul Thanatologen-Ausbildung 2007-2
Fachausstellung Forum
Schwerin
Stockelsdorf
Stockelsdorf
Mainz
Mai 2008
15. 05.
17./18. 05.
31. 05.
Anzeigenschluss für eternity (Ausgabe Juni)
Kosmetik-Seminar – Perfect finish
Prüfung E-Modul Thanatologen 2007-2
Bremerhaven
Katzweiler
Juni 2008
28. 06.
Theoretische Abschlussprüfung Thanatologen 2007-2
Katzweiler
Juli 2008
5./6. 07.
14. 07.–08. 08.
Bremerhaven
London
Dublin
16. 07.
Kosmetik-Seminar – Perfect finish
Praktikum Thanatologen-Ausbildung 2007-2
Praktische Abschlussprüfung
Anzeigenschluss für eternity (Ausgabe August)
Oktober 2008
11./12. 10.
18. 10.
Kosmetik-Seminar – Perfect finish
Fachausstellung Forum
Bremerhaven
München
Dezember 2008
1./2. 12.
Kosmetik-Seminar – Perfect finish
Bremerhaven
Stockelsdorf
Stuttgart
Gerne können Sie uns Ihnen bekannte Termine nennen. Senden Sie uns diese per E-Mail an [email protected] – die Veröffentlichung der Termine liegt im Ermessen des VDT.
eternity o k t o b e r 2007
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Tel. 07553/918280
Fax 07553/918284
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24
Wer? Was? Wo?
eternity o k t o b e r 2007
QUO VADIS 2009
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8. - 10. Mai 2009
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Friedhofstechnik
Schulungen und Seminare
Thanathologen
Messen / Austellungen
Seebestattungs-Reedereien
Urnen
Anzeigenschluss für die
Ausgabe Oktober: 18.09.07
eternity o k t o b e r 2007
Produkte
25
PIETA 2008
Fachmesse vom 16. bis 18. Mai in Dresden
Die PIETA ist seit 1996 als Fachmesse für
Bestattungsbedarf und Friedhofstechnik in
Dresden etabliert. Bereits zum 5. Mal trifft
sich die Branche 2008 in der sächsischen
Landeshauptstadt, wobei die PIETA in
Dresden die einzige Fachmesse ihrer Art in
Deutschland im Jahr 2008 ist.
Die PIETA hat sich in den letzten Jahren stetig
erfolgreich entwickelt. Im Jahr 2006 konnten
102 Aussteller aus Deutschland, Österreich,
Italien, Ungarn, Liechtenstein, Frankreich,
der Niederlande und Tschechien begrüßt
werden. Die Fachbesucher kamen aus allen
Teilen der Bundesrepublik, Österreichs, der
Niederlande, aus Tschechien, der Schweiz,
der Slowakei, Ungarn, Italien, der Ukraine,
Lettland, Portugal und Übersee angereist.
Anknüpfend an den Erfolg von 2006 werden
auch im nächsten Jahr mehr als 100 nationale und internationale Aussteller in der
MESSE DRESDEN erwartet. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt haben zahlreiche Aussteller
ihre Teilnahme zugesagt. Die Nomenklatur
der Fachmesse umfasst dann auch die ganze Sortimentsvielfalt, die die Branche derzeit
zu bieten hat: von Aufbahrungsdekoration
und Bestattungsutensilien, über Friedhofsbedarf, bis hin zu Krematoriumstechnik.
Ebenfalls auf der Messe präsent sind Anbieter verschiedenster Bestattungsformen und
-möglichkeiten. Sonderschauen sowie ein
interessanter Fachkongress am 16. und 17.
Mai 2008, organisiert von der Eternity GbR,
runden die Messe zu einer inspirativen und
kommunikativen Handelsplattform ab und
werden ihr zusätzliche Impulse für Aussteller
und Fachbesucher verleihen. Als ideeller Träger fungiert erneut der Bundesverband Deutscher Bestatter e. V., Landesinnung Sachsen.
Grabsteine ohne Kinderarbeit
Xertifix kontrolliert asiatische Steinbrüche
Ein Großteil der Grabsteine auf deutschen
Friedhöfen kommt aus asiatischen Steinbrüchen. Bisher ist kaum nachvollziehbar, unter
welchen Bedingungen die Steine dort hergestellt werden. Als erster Bestattungsdienstleister in Deutschland ist die Ahorn-Grienei-
sen AG Mitglied im gemeinnützigen Verein
Xertifix geworden, der sich für Natursteine
ohne Kinder- und Sklavenarbeit einsetzt.
Xertifix kontrolliert die gesamte Wertschöpfungskette darauf, dass keine Beschäftigung
von Kindern im Sinne der ILO Konvention
Nr. 182 vorliegt. Zur Vermeidung von Kinder- und Sklavenarbeit fördert der Verein
die schulische und berufliche Bildung vor
Ort und leistet wichtige Aufklärungsarbeit.
Weitere Informationen unter
www.xertifix.de
26
Produkte / Kultur
eternity o k t o b e r 2007
Forum in Hamburg
Fachausstellung am 24. November auf dem Airport
Nach der außergewöhnlich positiven Resonanz auf die Kölner ›FORUM – Bestattung·Tr
ends·Ambiente‹ folgt am 24. November von
9 bis 17 Uhr in Hamburg die zweite Ausgabe
dieser Fachausstellung. Neben der umfassenden Präsentation von Produkten, Trends
und Dienstleistungen durch mehr als 50 Zulieferer bietet der außergewöhnliche Veranstaltungsort auf dem Hamburg Airport den
Besuchern auch diesmal ein ganz besonderes Ambiente. Beim Besuch im ›Ehemaligen
Charterterminal‹ profitieren sie durch die unmittelbare Nähe zum Hamburger Flughafen
von der hervorragenden Anbindung und der
perfekten Logistik vor Ort. Über 2000 qm
Ausstellungsfläche, Fachvorträge und Sonderschauen sowie die großzügigen Catering- und
Besprechungszonen sollen die 2. ›FORUM
– Bestattung·Trends·Ambiente‹ erneut zu
einem bedeutsamen Branchentreff machen.
Mit dabei ist auch der VDT, der seine Dienstleistung im Bereich der thanatopraktischen
Ausbildung – insbesondere die Seminare Hygiene I und II sowie das Perfect Finish Seminar – vorstellen wird.
Des weiteren informiert der Verband interessierte Besucher am Stand über die Ausbildung zum Einbalsamierer. Hierzu werden
zertifizierte Einbalsamierer Rede und Antwort
stehen.
Zwei Fachvorträge sind vorgesehen:
11.30 Uhr: ›Führungskraft Bestatter – Leistungen von Mitarbeitern entwickeln und steuern‹
Referent: Udo Gentgen
14.00 Uhr: ›FriedWald – eine Innovation setzt
sich durch.‹ Referentin: Nicola Lüke
Die ›FORUM – Bestattung·Trends·Ambiente‹
soll zukünftig in halbjährlichem Turnus in den
deutschen Metropol-Städten Hamburg (24.
November), Mainz (26. April ’08), München
(18. Oktober ’08), Berlin (Frühjahr ’09) sowie
Köln Station machen.
Weitere Informationen im Internet unter
www.forum-bestattung.de
Bettler, Huren, Andersgläubige
14. Jahrestagung der ETV zum Thema Außenseiter
Die Europäische Totentanz-Vereinigung
führt ihre 14. Jahrestagung vom 13. bis zum
16. März 2008 im Kunsthistorischen Institut, Max-Planck-Institut, Florenz durch.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen diesmal die Außenseiter. Gedacht
ist dabei zunächst an gesellschaftliche
Randgruppen im Totentanz, an Andersgläubige, Bettler, Huren, Krüppel, Narren
und Spielleute in makabren Bildern und
Texten aller Epochen und Kulturkreise.
Und weil jede Beschäftigung mit Artefakten die Frage nach dem Realitätsbezug
aufwirft, will die ETV umgekehrt wissen,
welche Todesbilder Angehörige geächteter
Minderheiten hervorbringen beziehungs-
weise mit welchen Liedern und Tänzen
sie Bedrohung und Trauer bewältigen.
Das Spektrum reicht von den Totentänzen verfolgter Künstler über das Brauchtum vom Aussterben bedrohter Völker
bis hin zum freiwilligen Leben in Subkulturen, die makabre Riten praktizieren.
Im Rahmen der Tagung sollen Vertreter
der unterschiedlichsten Disziplinen aufeinander treffen, um miteinander über
Außenseiter im Totentanz und makabre
Kunst von Außenseitern ins Gespräch zu
kommen. Pro Referat sind 20 Minuten
zuzüglich 10 Minuten Zeit zur Diskussion vorgesehen. Die Veröffentlichung erfolgt in „L‘art macabre“, dem Jahrbuch
der Europäischen Totentanz-Vereinigung.
Tagungsinformationen und Meldeformulare für Referenten findet man im Internet
unter:
www.totentanz-online.de/tagungen/ankuendigung.php
Deadline für Referenten ist der 31. Oktober
2007.
Informationen zum Ablauf der Tagung erteilen:
Dr. Uli Wunderlich &
Prof. Dr. Johannes Tripps,
Geschäftsstelle der ETV,
Josephstr.14,
D-96052 Bamberg,
Tel. 0049 951 29 72 832.
eternity o k t o b e r 2007
Kultur
27
„...ich bin die Gerste, nicht vergehe ich“
Kornmütter und Kornmumien als Sinnbild von Leben und Sterben
Von Dr. Gisela Stiehler-Alegria
Seit dem Beginn bäuerlicher Aktivität
schloss der Mensch die Erntezeit mit besonderen Feierlichkeiten ab. Auch wir
stellen zum Erntedankfest Feldfrüchte,
Getreide und Weintrauben auf, schmücken
Altäre mit Erntekronen und führen Prozession durch. Im November feiern wir die Totengedenktage, die traditionell eng mit den
Erntefesten verbunden sind.
Das Phänomen der zyklischen Erneuerung
versuchten die Menschen vorchristlicher
Epochen mythologisch aufzuarbeiten, indem sie die Vegetationsgottheiten erfanden. Diese mussten nicht nur als Allegorien
für die Jahreszeiten und Erdfruchtbarkeit
herhalten, sondern auch Erklärungen für
die unsterbliche Seele liefern. Versinnbildlicht wurden diese Vorgänge durch das in
den Boden gesäte Getreidekorn, dessen
Keimen und Aufsprießen mit dem Weiterleben nach dem Tod gleichgesetzt wurde.
Im Altertum nahmen Mysterien, die das
periodische Geschehen von Leben und
Sterben thematisierten und eine Erlösung
versprachen, den wichtigsten Stellenwert
im religiösen Kalender ein. In diesem Zusammenhang betrachtete man das „Erdhacken“ als wichtige rituelle Handlung: Die
Feldbestellung und das Auflockern der Erde
mit Hacke und Pflug bedeuteten mehr als
nur den Beginn der agrarischen Ruhezeit.
Weil diesem Ritus stets auch das Darbringen des Opfers an die Toten voraus ging, reflektierten sie alte Bräuche des Totenkultes.
In einem altägyptischen Pyramidentext versprach die Gottheit: „Ich habe Emmer [eine
frühe Getreideart] gebaut und Dir Gerste bestellt“. Ägyptische Wandreliefs oder Papyrusillustrationen zeigen schwarze, den Pflug
ziehende Rinder, Gerste und Flachs säende
Knaben, die Aussaat segnende Priester.
Das sprießende Samenkorn diente als
Parabel für das periodische Werden und
Vergehen des Lebens, es wurde von den
Ägyptern und Griechen als Gottheit personifiziert. Die Korn-Mythologie dieser beiden Kulturen, die unsere Bräuche und unsere Weltsicht beeinflussten, soll deshalb
näher beschrieben werden.
lige Rückkehr: wie ein Samenkorn musste
Persephones nun ein Drittel des Jahres
unter der Erde verweilen, die restlichen
zwei Drittel durfte sie auf die Oberwelt
zurück. Von da an begann Persephones
Karriere als Unterwelts- und Auferstehungsgottheit, die nebenbei Verehrung
als Göttin der Fruchtbarkeit und des vegetativen Lebens erfuhr, das im Frühling
erblüht und im Winter erstirbt. Während
sie sich als gestrenge Unterweltsherrscherin profilierte, fiel ihrer Mutter Demeter
die Aufgabe zu, die Toten zu ernähren.
Im 6. Jh. v.Chr. gerieten die ursprünglich
agrarisch ausgerichteten Demeter-Feiern
in Athen zu einem Geheimkult mit Volksfestcharakter, deren Höhepunkt zweifellos
die rituelle Suche nach Persephone darstellte. Nach dem Auffinden der Gesuchten
schwangen die Eingeweihten der `Eleusinischen Mysterien´ brennende Fackeln, sie
durften die heiligen Kornähren schauen
und Hoffnung auf ein Weiterleben nach
dem Tode schöpfen.
„Mein Name ist Neper, ich bin das Korn“
Bei den Ägyptern stand der Sohn der Erntegöttin Thermuthis-Renenutet für das
Korn schlechthin, sein Name Neper war
Programm. Er verkörperte das Korn, das
uns in den Totensprüchen für die Ernährung der Toten begegnet, denen Neper
nicht nur Getreide, sondern das daraus
bereitete Bier spendet. Neper hilft den Verstorbenen zum Aufsteigen aus dem Grab,
denn „er ist einer der lebt, nachdem er gestorben ist“, wie es in den Texten heisst.
Zeremonien und Erntefeste für die Erdgöttin und ihren Sohn, den Getreidegott,
fanden am 1. Tag des 9. Monats statt. Als
Opfergabe erhielten sie Ährengewinde und
zu ihren Ehren worfelte man Kornhaufen.
Zeitgleich gab es Ernteopfer an die Toten,
nämlich von Federn gekrönte Gebilde in
Form eines Getreidehaufens. Weitere Saatfeste waren den Garben und dem Gott
Osiris gewidmet, mit dem Neper bei bestimmten Anlässen der Trauer verschmolz.
Persephone und Demeter
Osiris war ursprünglich eng verbunden mit
der Fruchtbarkeit schaffenden Kraft des
Nilwassers. Die Osirisfeiern fanden deshalb gegen Ende der Überschwemmungszeit statt, als die Bestellung der Felder begann. In Form von Umzügen und Kämpfen
stellte man das Schicksal des Gottes, die
Suche und Auffinden seines Leichnams,
für das Volk nach, während sich die Mysterien in der Stille der Tempel abspielten, wo
Priester das heilige Geheimnis des Neuerstehens vollzogen. Man ließ Getreidekör-
Persephone, Tochter der griechischen
Erd- und Getreidegöttin Demeter, wurde
bekanntlich von Hades geraubt und in die
Unterwelt verschleppt. Eine Schandtat mit
schlimmen Folgen, denn von nun an erstarb jegliches Wachstum auf der Erde, weil
die Demeter, auch „Kornmutter“ genannt,
über den Verlust der Tochter in Trauer versank und ihre Pflichten vernachlässigte.
Daraufhin veranlasste Zeus ihre zeitwei-
ner in osirisgestaltigen Figürchen keimen,
um die Kraft des verstorbenen Osiris und
die kommende Vegetationsperiode zu signalisieren.
Kornmumien
Nicht nur bei diesen Ritualen, auch vor der
Beisetzung Verstorbener formte man ein
Bild des Gottes aus Lehm und besäte es
mit Körnern. Ihr Ergrünen war Sinnbild und
magische Hilfe für das Wiedererstehen des
Toten, weshalb die Schutzgötter das Auskeimen mit dem Ruf begrüßten „das Korn
entstand in XY [Name der/des Toten]!“
Diese so genannten Kornmumien erfüllten
als Grabbeigabe regenerierende Funktionen
für die Toten, da deren Weiterleben dem
aufgehenden Getreidekorn gleichgesetzt
wurde. „Osirisbetten“ fand man schon in
Gräbern der 18. Dynastie kleine, bettartige
Bahren mit eingeschütteter Erde, übersponnen von Halmen! Die hölzernen Rahmen trugen modellierte Deckel und waren
mit Leinentüchern umwickelt. Literarische
Belege für die im „Kornosiris“ verborgene
Analogie zwischen dem Säen und der Auferstehung des Menschen bringen diverse
Sargtexte zum Ausdruck: „Ich lebe, ich sterbe, ich bin die Gerste, nicht vergehe ich“.
Fruchtbarer Nilschlamm
1 Persephone residiert an der Seite des Hades
in der Unterwelt, sie hält die Getreidehalme und
einen Hahn. Votivtafel (Ausschnitt) 5. Jh. v.Chr.
Museo Nazionale, Reggio (I).
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Kultur: Buchtipps
eternity o k t o b e r 2007
Buchtipps
Lucy im Licht
Töte mich, aus Liebe
Ein todkranker Vater bittet seine
Tochter um Sterbehilfe. In welche
inneren Konflikte die Tochter Anna
damit gerät, wie sie sich entscheidet, ihm mit Schlaftabletten zu
helfen und der Vater aber nach 60
Stunden, in denen sie an seinem
Bett wacht, wieder zu Bewusstsein
kommt, schildert der Autor Guido
Eckert in seinem Werk „Töte mich,
aus Liebe“, das im Echter Verlag
erschienen ist. Eckert: „Anna ist
die Arbeitskollegin eines ehemaligen Bekannten. Wir haben uns
auf einem Gartenfest kennen
gelernt, und sie fragte mich, ob
ich nicht von einem Buch wisse,
das ihr in ihrer Lage weiterhelfen
könne. (…) Das bewegt mich immer noch am meisten. Anna ist
eine von vielen, vielen tausenden
Menschen, die mitten unter uns
leben, ohne mit ihrem Schicksal
hausieren zu gehen, denen aber
Unglaubliches widerfahren ist“.
Eckert, Guido. Töte mich, aus
Liebe. Echter-Verlag. ISBN 978-3429-02880-0
Letzte Gedichte
Ich spür noch immer ihre Hand
Einen weiteren Sammelband hat
der Manesse Verlag Zürich herausgegeben: „Letzte Gedichte“
heißt er und versammelt die
lyrischen Werke von über 80
Dichtern aus acht Jahrhunderten zum Thema Tod. Mit dabei Walther von der Vogelweide
und Rainer Maria Rilke ebenso wie Charles Bukowski und
Heiner Müller. Herausgeberin
Das Band zwischen Müttern und
Töchtern ist ein ganz besonderes.
Wird es durch den Tod der Mutter
gelöst, dann heißt es Abschied
nehmen, von eigenen Sehnsüchten, vom Ringen um Liebe, aber
auch vom lebendigen, warmen
Kontakt Ruth Eder lässt in ihrem
Buch „Ich spür noch immer ihre
Hand“ 15 erwachsene Töchter zu
Wort kommen, die von Schmerz
Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Gibt es eine Seele und was geschieht mit ihr in dem Moment,
in dem wir sterben? Markolf H.
Niemz, Professor für Medizintechnik und Physik an der Uni
Heidelberg, stellt in seinem zweiten Werk zum Thema Sterben naturwissenschaftliche Phänomene
vor, die dem ähneln, was Menschen von der Schwelle zum Tod
berichten und entwickelt erstaunliche Parallelen zwischen den Erkenntnissen der modernen Physik
und diesen so genannten Nahtoderfahrungen. Reiseführerin Lucy,
vielen Lesern aus dem Niemz`
Erstlingswerk „Lucy mit c“ be-
Jutta Rosenkranz: „Niemals ist
Schreiben existentieller, niemals
endgültiger als im Angesicht
des Todes“.
und Trost erzählen. Jede hat den
Tod der Mutter auf ihre Art verarbeitet, aber keine fühlt sich gänzlich frei und losgelassen von ihr.
kannt, vermittelt komplizierte
physikalische Zusammenhänge
und spannende Einblicke in die
Strukturen von Raum und Zeit.
Rosenkranz, Jutta (Hg.) Letzte
Gedichte. DVA/Manesse-Verlag.
ISBN 978-3-7175-4065-6
Eder, Ruth. Ich spür noch immer
ihre Hand. Herder spektrum.
ISBN 978-3-451-05821-9
Niemz, Markolf H. Lucy im Licht.
Verlag Droemer. ISBN 978-3-42627420-0
Vorschau
eternity Dezember 2007
„Faszination Mithras“
60 Stunden Kerzenlicht
Eine Stunde vom Sterbeort
Dem Mithras-Kult wuchs im römischen Reich vom
1. Jahrhundert an eine wachsende Schar von Anhängern zu. Heutzutage gibt es Diskussionen darüber,
inwieweit diese Religionsgemeinschaft in Konkurrenz zum frühen Christentum gestanden hatte, das
das Datum des 25.12. okkupiert und zum Feiertag
der Geburt Christi bestimmt hatte.
Auch in der Dezemberausgabe finden Sie wieder
interessante Produkte. Eines davon sind die HELIOTRON-Ewigbrenner, die über eine Brenndauer von
bis zu 60 Stunden verfügen. Die Brennstunde kostet dadurch nur noch ca. 7 Cent und ist somit preisgünstiger als eine normale Leuchterkerze. Mehr hierüber und andere Produkt-News im nächsten Heft.
So schnell wie möglich wollen die Bahá’i, eine
kleine Religionsgemeinschaft, die überall in
Deutschland vertreten ist, ihre Toten beerdigt sehen. Einäscherungen sind verpönt, alles andere geht. Mehr dazu im nächsten Teil
unserer Serie über die Trauerkultur anderer
Religionen.
Qualität
Das ist Abendfrieden!
MS „Seewind“
Kap. Heinz Beutler
Gedenkstätte Abendfrieden
Nur echt mit dieser Anschrift:
Abendfrieden Seebestattungen GmbH
Kapitän Heinz Beutler jun.
Dorfring 26-30 24235 Stein/Laboe
Telefon 04343 49777 Fax 04343 497749
www.abendfrieden.de [email protected]
Genau passend.
”
Gerhard Dienemer
Bestattungshaus Gustav Dienemer
Holzminden, im September 2007
FOTO: ROLF WAGNER
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