Insel Procida - Michael Müller Verlag

Transcrição

Insel Procida - Michael Müller Verlag
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Amalfiküste
Prachtblick auf Atrani und den östlichen Teil der Amalfiküste
Amalfiküste
Die berühmte Amalfiküste am Golf von Salerno wird vom schroffen Gebirge
der Monti Lattari überragt – eine atemberaubende Landschaft mit imposanter Steilküste. Die Tempel von Paestum und Salerno sind beliebte Ziele
für kulturell interessierte Besucher.
Völlig zu Recht gilt die Costiera Amalf itana als der spektakulärste Küstenabschnitt
des gesamten Mittelmeerraums. Weitgereiste Italienliebhaber fühlen sich ein wenig
an Cinque Terre in Norditalien erinnert. Aber eben nur ein wenig, denn in puncto
landschaftlicher Dramatik halten die „Fünf Gemarkungen“ einem Vergleich mit der
Amalf iküste nicht stand. Rund um Positano ist die Landschaft am spektakulärsten,
denn vom höchsten Punkt der Monti Lattari, dem 1444 m hohen Monte San Michele, fallen die Kalkfelswände mehr oder weniger kompromisslos steil direkt zum
Meer hin ab. Kleine Gemüse-, Zitronen- und Weinfelder schmiegen sich auf
waghalsigen Plattformen, die von den Bauern in mühseliger Plackerei den Steilwänden abgetrotzt wurden. Logisch, dass sich auch die Stadtplanung der vertikalen
Baurichtung angepasst hat: Positano ist das anschaulichste Beispiel einer radikal
vertikal angelegten Ortschaft, die vom Hafen bis zur Chiesa Nuova im oberen Ortsteil eine beeindruckende Differenz von 200 Höhenmetern überwindet. Andere Städtchen wie Amalf i, Minori oder Maiori wiederum fügen sich wie Tortenstückchen in
tief eingeschnittene Täler ein, obwohl auch hier zahlreiche Treppenwege vom allseits waltenden Prinzip der Vertikalität künden. In Amalf i und Atrani verlieren sich
Ortsfremde nicht selten in den − teils unterirdisch verlaufenden − Treppentunnels,
obwohl die beiden Ortschaften von überschaubarer Größe sind.
Die einstige Seerepublik Amalf i ist das unbestrittene Zentrum dieses außergewöhnlichen Küstenabschnitts. Hier erreicht die Küstenstraße, die Amalf itana, erstmals
wieder das Meeresniveau − zumindest für Reisende, die aus westlicher Richtung
angekommen sind. Zwischen der Halbinsel von Sorrent und Amalf i verlaufen die
Amalfiküste → Karte S. 286/287
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Amalfiküste
Die Costiera Amalf itana gliedert sich atmosphärisch in zwei Teile. Der Westen
birgt die bekannten Reiseziele Amalf i sowie Positano und ist demzufolge der eigentliche „touristische“ Küstenabschnitt. Entsprechend hoch sind das Preisniveau –
und der Standard. An Unterkünften, Restaurants und sonstiger touristischer Infrastruktur herrscht kein Mangel − hier ist man seit jeher an den Fremdenverkehr gewöhnt. Zu Stoßzeiten können Amalf i und Positano sogar unangenehm überlaufen
sein! Wem das zu viel ist, sollte besser auf den östlichen Teil der Amalf iküste ausweichen, der in touristischer Hinsicht weniger entwickelt ist. Zwar f inden sich
auch hier Gästeherbergen, insgesamt aber sind Ortschaften wie Minori, Maiori und
Vietri sul Mare weit weniger vereinnahmt vom Fremdenverkehr als Amalf i oder
Positano. Der typisch süditalienische Alltag koexistiert mit dem Tourismus auf angenehme Weise, obendrein sind die Wege in die Provinzhauptstadt Salerno und zu
den Tempeln von Paestum kürzer. Vietri sul Mare ist zudem für Liebhaber mediterraner Keramikkunst ein lohnendes Ziel! An der Grenze zwischen dem westlichen und östlichen Abschnitt der Küste ruht in hinreißender Lage hoch über dem
Meer Ravello − ein kultivierter Ort, der seinerzeit bereits Richard Wagners künstlerische Schaffenskrise zu beseitigen half!
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Serpentinen in teils beträchtlicher Höhe, immer wieder fällt der Blick auf verschwiegene Buchten, die auf schmalen Treppenwegen (nicht selten in privater Hand) und
vom Boot aus erreichbar sind. Überhaupt ist eine Bootsfahrt dringend zu empfehlen, denn vom Meer aus lässt sich die natürliche Schönheit der Küste entspannt genießen. Amalf i und Positano sind die besten Ausgangspunkte für einen Bootstrip.
Eine fantastische Möglichkeit, tiefer in die Topograf ie und den ländlichen Alltag
einzutauchen, bieten Wanderungen. Nicht zufällig sind fünf der zwölf Wanderungen, die hinten im Buch ausführlich beschrieben werden, hier verortet! Nur das anschließende Bad im Meer wird in den meisten Fällen buchstäblich „ins Wasser fallen“ müssen: Denn eine Badedestination ist dieser ansonsten mit allem gesegnete
Küstenabschnitt nicht. Zwar verfügt fast jeder Ort über einen Strand, aber dieser
ist in der Saison oft überfüllt, während die abgelegenen Badebuchten wiederum
zwar romantisch, aber eben auch schwer zugänglich sind.
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Amalfiküste
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Amalfiküste → Karte S. 286/287
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Amalfiküste
Positano
Blick über die Chiesa Nuovo auf Positano und den Strand
Positano
ca. 4000 Einwohner
Normalerweise bleibt die Küste Kampaniens standhaft gegenüber Avancen durch Amalfiküst
den internationalen Jetset-Tourismus. Sieht man einmal vom Sonderfall Capri ab, e
gibt es jedoch eine Ausnahme von der Regel − und diese Ausnahme heißt Positano.
Deshalb verwundert es auch nicht, dass in den 1960er-Jahren ausgerechnet hier die
Bikinimode den Ruch des Skandalösen verlor und salonfähig wurde. Prêt-à-porter
ist auch gegenwärtig wichtig für das Selbstverständnis der Stadt, denn als Markenbegriff genießt die Moda Positano in Italien noch immer einen exzellenten Ruf.
Boutiquen in großer Anzahl bestätigen diesen Ruf, der beliebteste Stoff ist Leinen,
es dominieren florale Muster sowie sommerliche Farben. Die Mehrzahl der Gäste
kommt per Ausflugsboot nach Positano, weshalb während der Saison um den Bootsanleger herum zuweilen starkes Gedränge herrscht. Je weiter man sich hingegen
vom Strand entfernt, desto ruhiger wird es. Diese Ruhe hat jedoch einen Preis, der
in der Währung „Schweiß“ bezahlt wird: Positano ist nämlich von einem Geflecht
anstrengender Treppenwege durchzogen. Wer von der Bar Internazionale im Zentrum der Oberstadt hinab zum Strand läuft und anschließend die Treppen wieder
hinaufsteigt, der weiß in der Regel genau, was er geleistet hat! Nicht ohne Grund
bezeichnete der amerikanische Autor John Steinbeck in einem viel beachteten Essay Positano als „einzige senkrechte Stadt der Welt“. Der Besuch des Schriftstellers
steht stellvertretend für eine ganze Reihe prominenter Italienreisender, die seit der
Wiederentdeckung der im Zerfall befundenen Mittelaltersiedlung hierher kamen:
Pablo Picasso, Tennessee Williams, Stefan Andres, Elizabeth Taylor und Richard
Burton. Die bis heute nicht abreißende Faszination der Gäste schlägt sich in einem
gehobenen Preisniveau nieder, das einen Vergleich zu Capri nicht zu scheuen
braucht und sämtliche Lebensbereiche durchdringt.
Positano
289
Die vertikale Stadtanlage sorgt andererseits dafür, dass sich von den Treppenwegen
immer wieder Sichtachsen auf orientalisch anmutende Häuserfassaden mit bunten
Veranden und üppigen Bougainvillea-Blüten öffnen. Regelmäßig rückt die im Licht
der Sonne gleißende Majolikakuppel der Pfarrkirche Santa Maria Assunta in den
Blick. Bei dem Sakralbau handelt es sich um die einzige „echte“ Sehenswürdigkeit,
sieht man einmal davon ab, dass die Stadtanlage als Ganzes die eigentliche Attraktion ist. Im Zentrum spiritueller Wertschätzung steht eine schwarze Madonna, um
die sich mehrere Legenden ranken. „Posa, posa!“ (Absetzen!) soll sie gerufen haben,
als sie als Beutegut auf einem Sarazenenschiff an Positano vorübersegelte. Sehenswert ist ein Überbleibsel des Mosaikfußbodens aus byzantinischer Zeit sowie außerhalb des Gotteshauses das marmorne Halbrelief am freistehenden Kampanile.
Es stellt ein Fabel-Seeungeheuer dar, das entfernt an den biblischen Walf isch Ravellos erinnert (→ S. 312). Die mythische Bestie, die zu zahllosen spekulativen Interpretationen Anlass gegeben hat, wird von Einheimischen Pistrice genannt. Im Einklang mit der historischen Bausubstanz vervollständigt eine moderne Skulptur das
Ensemble am Kirchenvorplatz. In jüngster Zeit legten Archäologen unter der Kirche die Reste einer römischen Villa frei, die zukünftig öffentlich zugänglich gemacht werden sollen.
Ländlich-beschaulich geht es in den beiden Ortsteilen Nocelle und Montepertuso
zu. Sie liegen entrückt an den steilen Hängen der Monti Lattari und waren bis weit
ins 20. Jh. hinein nur zu Fuß erreichbar. Das letzte Straßenstück von Montepertuso
nach Nocelle wurde sogar erst 2001 fertiggestellt! Nocelle markiert den off iziellen
Endpunkt des berühmten Götterweges (→ Wanderung 8, S. 368ff ). Wer am Schluss
der Tour keine Lust mehr verspürt, den beschwerlichen Treppenweg hinunter ans
Meer zu nehmen, kann mit dem Bus nach Positano fahren. Ein Blickfang ist das
Naturkarstloch oberhalb von Montepertuso. Einer volkstümlichen Sage zufolge
durchbohrte der Zeigef inger der Madonna den Kalkfelsen − als sichtbares Fanal für
ein göttliches Wunder, das sich hier in den Bergen im 6. Jh. zugetragen haben soll.
Am Treppenweg von Montepertuso hinunter nach Positano
Amalfiküste → Karte S. 286/287
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Amalfiküste
Amalfitanische Inselgeheimnisse: der Archipel Li Galli
Man sieht sie von Positano, man erkennt sie vom Pfad der Götter aus. Auch
von der sorrentinischen Halbinsel sind die Inselchen im Golf von Salerno oft
hervorragend auszumachen − Reisende entlang der Amalf iküste erkundigen
sich häuf ig nach ihrem Namen. Li Galli, „die Hähne“, heißen die der Küste
vorgelagerten Inseln. Seit jeher gelten sie Einheimischen als mythischer Sitz der Sirenen, weshalb
sie folgerichtig auch als Sirenusen
bezeichnet werden. Bekanntermaßen waren es drei verführerische
Sirenen, an denen Odysseus vorbeigesegelt war (→ S. 13). Passend dazu zählen die Sirenusen
ebenfalls drei Inseln, wobei diese jedoch den Wermutstropfen schlucken müssen, dass sich nur wenige Kilometer entfernt die spektakulären Faraglioni-Klippen bei
Capri ebenfalls damit brüsten, Heimstatt der Sirenen zu sein.
Mit einer Länge von 400 m und
einer Breite von 200 m ist Gallo
Lungo das größte Eiland des Archipels. Obendrein ist es das einzige, das seit der Antike zeitweiDie Felsinseln Li Galli
lig bewohnt ist. Beim Umbau der
Villa 1937 legte kein Geringerer
als Le Corbusier Hand an (vom gleichen Architekten stammt das Hotel
Punta Tragara auf Capri). Der erste Künstler, der sich in dieser Solitude
niederließ, war der russische Tänzer und Choreograf Léonide Massine. 1989
erwarb der Balletttänzer Rudolf Nurejew das Anwesen, das heute in der
Saison von privater Hand an steinreiche Feriengäste vermietet wird.
ĒBasis-Infos
Information Das gut organisierte Infobüro befindet sich in der Nähe des Stadtstrandes. Via Saracino 4, ¢ 089-875067, www.
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Ober- und Unterstadt ausgeschildert).
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Amalfi, die beiden wichtigsten Haltestellen
sind Chiesa Nuova (Oberstadt) und Torre
Sponda (Ortsausgang in Richtung Amalfi).
Stadtbusse der Firma Flavio Gioia fahren
von der Piazzetta dei Mulini im Zentrum etwa stdl. in die Ortsteile Montepertuso und
Nocelle sowie nach Praiano.
Schiff. Vom Bootsanleger am Strand verkehren Fähren via Amalfi nach Salerno sowie nach Capri, seltener nach Sorrent.
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als in anderen Küstenorten, u. a. bei Rent a
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an der Spiaggia Fornillo.
Einen erheblich größeren Romantikfaktor
bieten die drei Badestrände östlich von Positano. Vom Zentrum Positanos aus betrachtet sind dies, der Reihe nach, die Spiaggia
Arienzo, die Spiaggetta San Pietro und die
Spiaggia Laurito. Treppenwege verbinden
die Straße mit den Buchten, charmanter ist
die Anfahrt im Rahmen einer organisierten
Bootstour.
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Amalfiküste → Karte S. 286/287
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bewegt, desto mehr fallen die Preise. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier
die Regel!
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ca. 2100 Einwohner
Im Vergleich zu Positano und Amalf i spielt die Ortschaft in touristischer Hinsicht
allenfalls die zweite Geige. Aus diesem Grund ist es in Praiano aber auch wesentlich
ruhiger, was besonders die Feriengäste aus dem deutschen Sprachraum zu schätzen
wissen. Die Lage am vorgeschobenen
Capo Sottile bringt es mit sich, dass der
Ort − im Gegensatz zu Positano − beinahe von überall zu sehen ist. Praiano
ist obendrein eine der wenigen Siedlungen an der Amalf iküste, die in den Genuss eines respektablen Sonnenuntergangs kommen. Letzteres gilt allerdings
nicht für sämtliche Ortsteile, sondern
nur für Vettica Maggiore mit der gelb
getünchten Kirche im Zentrum. Sie ist
− wie der Dom von Neapel − keinem
Geringeren als San Gennaro geweiht.
Die blau-weiße und honiggelbe Majolikakuppel ist schlechterdings kaum zu
übersehen. Markierte Treppenwege verbinden das oberhalb der Küste gelegene
Zentrum mit dem Strand (Spiaggia La
Gavitella) und in der Gegenrichtung mit
dem Convento San Domenico, das entrückt am Steilhang der Monti Lattari
liegt. In der Klosterkirche Santa Maria a
Castro sind einige verwaschene Fresken
zu bewundern, außerdem handelt es sich
Praiano: Chiesa San Gennaro
um einen paradiesischen Belvedere, ein
einfacher Barbetrieb sorgt für kühle Getränke auf den romantisch gelegenen Tischen (tägl. 9−17 Uhr). Vom 384 m hoch
gelegenen Kloster ist in rund 20 Minuten der Götterweg (→ Wanderung 9, S. 371)
erreichbar, von dem Wanderer wiederum den unverstellten Blick auf die Ortschaft
genießen können.
Praiano

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