Spezialisierung tut not Leistung Futurum
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Spezialisierung tut not Leistung Futurum
Studie der Handelskammer zum grafischen Gewerbe – Gute Noten bei der Hardware, Nachholbedarf bei der Software Spezialisierung tut not Südtirols Unternehmen im grafischen Gewerbe verfügen über modernste technische Ausrüstung, bewegen sich aber hauptsächlich am heimischen Markt. Dies sind zwei wichtige Ergebnisse aus einer Studie der Handelskammer. Bozen – Der Gruppe grafische Industrie im Unternehmerverband Südtirol gehören 11 Unternehmen mit insgesamt rd. 900 Mitarbeitern an. Unter der Leitung von Gruppensprecher Christian Unterhofer (Athesia Druck GmbH) pf legt die Gruppe vor allem enge Kontakte zu den Berufsschulen und anderen einschlägigen Ausbildungsstätten, um das Ausbildungsangebot den sich ständig wandelnden Erwartungen der Unternehmen anzupassen. Auch versucht die Gruppe, Imagepflege für den Sektor zu betreiben. Ziel ist es, der Jugend die Arbeit im grafischen Gewerbe schmackhaft zu machen, wo in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von neuen Berufsbildern entstanden sind. Die Palette reicht von den traditionellen Berufen wie Drucker oder Buchbinder bis zu den neuen Angeboten wie Mediengestalter für Digital- und Printmedien oder Multimedia-Gestalter. Wir haben uns mit Christian Unterhofer über die wichtigsten Ergebnisse der Studie unterhalten, die das Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer im vergangenen Sommer im Druckereigewerbe (Industrie und Handwerk) durchgführt hat. Herr Unterhofer, können Sie die wichtigsten Ergebnisse der Studie kurz zusammenfassen? Unterhofer: Lassen Sie mich mit den positiven Aspekten beginnen. Unse- re Betriebe sind durchwegs technisch sehr gut ausgestattet, arbeiten pünktlich und zuverlässig, liefern gute Qualität und betreuen die Kunden rund- Es ist eine Tatsache, dass Umsätze und Gewinne in den allermeisten Betrieben unseres Sektors rückläufig sind. Viele Probleme sind schon seit geraumer Zeit bekannt, wurden aber nicht mit der nötigen Energie angegangen. Wir tun uns, zumindest in bestimmten Bereichen, schwer, preislich mit den Konkurrenten von außerhalb mitzuhalten. Und viele Betriebe sind ganz einfach zu klein, um in anderen Märkten erfolgreich zu bestehen. Eine internationale Ausrichtung eines Unternehmens erfordert eben mehr als nur eine gute technische Ausstattung. Die Besinnung aufs Kerngeschäft wird wichtiger. um. Die Betriebe leisten viel als Ausbildner der Jugend. Insgesamt arbeiten die Unternehmen des grafischen Gewerbes hautpsächlich für den heimischen Markt. Der heimische Markt ist aber immer mehr durch einen Preisverfall und ein schlechtes Preis-LeistungsVerhältnis gekennzeichnet. Das macht die Angelegenheit zunehmend schwieriger. Andererseits tun sich Unternehmen auch schwer, außerhalb Südtirols Fuß zu fassen. Der Drucksektor ist europaweit von hohem Preisdruck gekennzeichnet. Dazu kommen die neuen Mitgliedsländer der EU, welche insbesondere bei den Personal- und Raumkosten wesentliche Vorteile gegenüber Südtiroler Unternehmen haben. Wo sehen Sie persönlich Lösungsansätze? Wichtig erscheint mir, dass sich auch die Betriebe unseres Sektors zunehmend spezialisieren. Es wird in Zukunft nicht mehr so sein können, dass alle Betriebe die gesamte Palette anbieten können. Die Besinnung auf das eigene Kerngeschäft wird zunehmend wichtiger. Die Spezialisierung kann andererseits zu interessanten Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Unternehmungen entlang der Wertschöpfungskette führen. Unternehmen, welche diese Zeichen erkennen, werden auch künftig Erfolge aufweisen können. Weitermachen wie bisher hingegen wird für viele Unternehmen zu einem gefährlichen Spiel, mit der Gefahr vom Markt zu verschwinden. Darüber hinaus scheint es mir wich- Zeigt die Studie auch die Gründe auf, warum die Unternehmen vorwiegend am lokalen Markt tätig sind? Bau- und Wirtschaftsgruppe – 21. Preis für Arbeitseinsatz tig, wie in anderen Branchen auch, mit öffentlichen Auftraggebern enger zusammenarbeiten, um mehr Aufträge im Land zu halten. Dabei dürfen neben dem Preis die Qualitätskriterien nicht aus den Augen verloren werden. Und innerbetrieblich gilt es natürlich, alle Hausaufgaben so gut wie möglich zu machen, um höchste Produktivität zu erreichen. In einem Sektor, welcher gekennzeichnet ist durch einerseits hohe Kapitalintensität und andererseits aber auch durch hohe Personalintensität, müssen ständig Arbeitsprozesse überdacht und infrage gestellt werden, der Automatisierungsgrad muss erhöht und die Innovation im weitesten Sinne vorangetrieben werden. Herr Unterhofer, wie bewerten Sie insgesamt den Wirtschaftsstandort Südtirol? Ich denke, Südtirol ist auf einem guten Weg, Chancen zu entwickeln, um immer mehr zu einem Unternehmerland zu werden. Damit dieser Prozess noch stärker vorangetrieben wird, müssen aber auch Unternehmen als „Kunden“ seitens der öffentlichen Institutionen gesehen werden. Die öffentlichen Haushalte werden in den nächsten Jahren nicht wachsen, sodass die knapperen Mittel noch zielorientierter eingesetzt werden müssen. Großes Augenmerk muss auf den Abbau unnötiger Bürokratie gelegt werden. Information – 2. Südtiroler Bildungsmesse vom 10.–13. Dezember 2009 Leistung Futurum Foto: Dolomiten/fm Zehn junge Arbeitnehmer/innen zwischen 17 und Die „Futurum 2009“ informiert und orientiert 24 Jahren wurden kürzlich in Burgstall für ihren umfassend über die vielfältigen Bildungsmögbesonderen Einsatz am Arbeitsplatz geehrt. lichkeiten in Südtirol. Burgstall – Die Gewinner der 21. Auflage des Preises für Arbeitseinsatz hatte eine unabhängige Jury ausgewählt, bestehend aus den Vorstandsmitgliedern der Bau- und Wirtschaftsgruppe des Burggrafenamtes. „Arbeit sichert den wirtschaftlichen Wohlstand unseres Landes. Südtirol ist von den schlimmsten Auswirkungen der Wirtschaftskrise verschont geblieben, was auch dem Arbeitseinsatz der Mitarbeiter zu verdanken ist“, so der Präsident der Gruppe, Attilio Calligio ne, in seiner Festansprache. Bei der Feier mit dabei waren u.a. der Meraner Bürgermeister Günther Januth, dessen Vize Diego Cavagna, der Vizepräsident des Unternehmerverban- des, Vittorio Repetto, der Bezirksvertreter des Burggrafenamtes im Unternehmerverband, Roberto Caser, und die persönliche Referentin von Innovations-Landesrätin Barbara Repetto, Barbara Passarella. Mit dem Preis für Arbeitseinsatz wurden heuer ausgezeichnet: Marion Federspiel (Dr. Schär GmbH), Stefanie Fink (Athesia Papier), Benjamin Hofer (Oberhofer&Kuenz), Andreas Lanthaler (Larcher&Mayr GmbH), Tobias Nussbaumer (Höllrigl OHG), Roland Oberschmied (Unionbau GmbH), Stefan Paris (Zimmerei Zuech Dietmar), Daniel Schöpf (Vigiljoch GmbH), Jürgen Reich (Obstgenossenschaft Lanafruit), Hubert Unterhofer (Plattner Bau AG). Bozen – Vom Donnerstag, 10. Dezember, bis einschließlich Sonntag, 13. Dezember 2009, jeweils von 9.00 bis 18.00 Uhr, können sich in der Bozner Messe alle Interessierten einen Überblick über das Bildungsangebot in SüdtiFuturum rol und Umgebung informiert verschaffen. Die und orientiert „Futurum 2009“ informiert und orientiert umfassend über die vielfältigen Bildungseinrichtungen, Bildungsangebote und Bildungslaufbahnen, vom Kindergarten bis zu den Universitäten, und über die verschiedenen Möglichkeiten für die Aus- und Weiterbildung von Erwachsenen in Südtirol. Bildungsinseln – Nach dem erfolgreichen Muster der ersten Südtiroler Bildungsmesse im September 2007 umfasst auch die „Futurum 2009“ wieder verschiedene Bildungsinseln. Diese werden von den Bildungsanbietern im jeweiligen Bereich organisiert, in enger Abstimmung mit der Wirtschaft. Auch der Unternehmerverband Südtirol war in die vorbereitenden Arbeiten einiger Bildungsinseln eingebunden, wie z.B. in jene für „Bauwesen und Installation“, „Elektronik und Elektrotechnik“, „Kunst, Musik, Grafik, Medien“, „Maschinenbau, Metall, Mechanik“, „Ernährung, Hauswirtschaft“, Informatik, Netzwerk- technik“ und „Beruf liche Weiterbildung“. Abgerundet wird das Angebot der „Futurum“, die kostenlos zugänglich ist, von Ständen verschiedener Universitäten, Forschungseinrichtungen, Reiseanbietern, Verlagshäusern usw. Rahmenprogramm – Das Kongressprogramm der Futurum 09 beinhaltet Vorträge, Diskussionen und verschiedene Workshops zum Themenfeld „Perspektive Bildung in der Wissens- und Ideengesellschaft“. Renommierte Referenten und Referentinnen aus dem Inund Ausland werden im Kongresszentrum Sheraton über die neuesten Entwicklungen im Bildungsbereich sowie auf dem Wirtschafts- und Arbeitsmarkt berichten. Auf der Bühne direkt in der Messehalle organisiert der Unternehmerverband in Zusammenarbeit mit der Stiftung Sparkasse und dem RAI-Sender Bozen am Freitag, 11. Dezember, von 11.00 bis 12.00 Uhr, eine Podiumsdiskussion zum Thema „Leistung lohnt sich“. Die Diskussion u.a. mit Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter-Mur wird direkt im Hörfunk der RAI übertragen und für die spätere Aussendung im Fernsehprogramm des RAI-Senders Bozen aufgezeichnet. Alle Informationen zur „Futurum 2009“ finden Interessierte im Internet unter www.futurum.it. Privacy-Tagung Informationen Bozen – Um die neuesten Bestimmungen im Datenschutz ging es bei einer Informationsveranstaltung, die der Unternehmerverband kürzlich für seine Mitgliedsunternehmen organisierte. Dass das Interesse an dieser Thematik ungebrochen groß ist, bewies der vollbesetzte Saal am Verbandssitz. Ein Grund für das Interesse (rd. ein Dutzend Interessierte mussten wegen Platzmangels abgewiesen werden) war, dass es gelungen ist, Riccardo Larese Gortigo als Referenten zu gewinnen. Larese ist Berater der Confindustria Vicenza und gilt italienweit als Datenschutzexperte. Larese erläuterte in Bozen insbesondere, wie die Unternehmen die Ernennung des sog. Systemadminsitrators handhaben können. Wie bekannt, wurde durch ein Dekret vom Dezember 2008 festgeschrieben, dass die Unternehmen den Systemadministrator innerhalb 15. Dezember 2009 benennen müssen. Als Systemadministratoren definiert das Gesetz jene Personen, welche für Software sowie Datenverarbeitung und -erfassung in einem Betrieb verantwortlich sind. Beim Treffen mit Larese wurde deutlich, dass es in der Praxis schwierig ist, die Rolle des Systemadministrators eindeutig abzugrenzen. Besonders schwierig ist es für Unternehmen, die externe IT-Experten beauftragt haben. Große Probleme haben auch Unternehmen, die mit einer entsprechend komplexen IT-Verwaltung international tätig sind. Larese sprach die Empfehlung aus, trotz aller Schwierigkeiten die Benennung des Systemadministrators innerhalb 15. Dezember jedenfalls vorzunehmen. Dies sei der beste Schutz, um möglichen sehr hohen Verwaltungsstrafen vorzubeugen. Einen weiteren Schwerpunkt des Treffens in Bozen bildete die sog. Log-Datei, welche die Unternehmen ebenfalls ab 15. Dezember 2009 führen müssen. Diese Log-Datei muss alle Zugriffe der letzten sechs Monate seitens des Systemadministrators dokumentieren. Damit will die Aufsichtsbehörde ein Instrument schaffen, um die Aufgaben des Systemadminisitrators im Falle von Datenmissbrauch wirksam überprüfen zu können. Die angeregte Diskussion am Ende der Informationsveranstaltung machte deutlich, dass in den Unternehmen auch gut zehn Jahre nach der Einführung des einschlägigen Gesetzes noch große Unsicherheit bei der Anwendung der Datenschutzbestimmgen besteht. Der Unternehmerverband hat den Mitgliedsunternehmen von Anfang an Information und Beratung zum Datenschutz geboten. Verantwortlich für diesen Bereich ist im Verband Bernhard Prünster, der eingebunden ist in den einschlägigen Arbeitskreis der Confindustria-Territorialverbände der Drei Venetien. Prünster steht für Detailberatungen der Mitgliedsunternehmen nach Terminvereinbarung zur Verfügung ([email protected]). Wasserqualität sichern Veranstaltung Bozen – Um Maßnahmen zur Einhaltung der mikrobiologischen Wasserqualität ging es bei einer Informationsveranstaltung des Zentrums für Technologie und Management (CTM) am 20. November 2009 in Bozen. Die Trinkwasserverordnung der Europäischen Union, die seit 2001 gilt, regelt die Verantwortung. Nicht mehr das Wasserwerk ist für die Trinkwasserqualität in der Hausinstallation verantwortlich, sondern der Betreiber bzw. Benutzer der Anlage, der das Wasser an Dritte weitergibt. Konkret bedeutet dies, dass ein Unternehmen für mikrobiell-hygienisch einwandfreies Trinkwasser im Haus zu sorgen hat. Im Rahmen der Informationsveranstaltung erhielten die Teilnehmer wertvolle Hinweise, welche Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen sind, um die Wasserqualität für Badeund Trinkwasser zu sichern. Geplant sind eine weitere Informationsveranstaltung im Dezember und ein spezifisches Weiterbildungsprogramm.