Nutzung des Bunkers Lotharstraße Bonn als Kletteranlage

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Nutzung des Bunkers Lotharstraße Bonn als Kletteranlage
Kölnstraße 133 · 53111 Bonn
Nutzung des Bunkers Lotharstraße Bonn
als Kletteranlage
Moritz Ostbomk (1. Vorsitzender)
Tel.: 0163 4317513
E-Mail: [email protected]
Simon Walter (2. Vorsitzender)
Tel.: 0151 17279369
E-Mail: [email protected]
http://www.boennsche-monkeys.de
Vereinsregister 9013, Amtsgericht Bonn
Steuernummer 205/5759/1483, Finanzamt Bonn Innenstadt
Claudia Späth (Schatzmeister)
Tel: 0176 28066578
E-Mail: [email protected]
Nutzungskonzept Bunker Lotharstraße
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Nutzungskonzept Bunker Lotharstraße
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung_____________________________________________________________________ 4
2 Klettern als Breitensportart ______________________________________________________ 5
2.1
Klettern __________________________________________________________________ 5
2.2
Bouldern _________________________________________________________________ 5
3 Konzepte für die Nutzung des Bunkers ____________________________________________ 6
3.1
Art der Nutzung ___________________________________________________________ 6
3.1.1 Nutzung der Außenwände zum Klettern ___________________________________ 6
3.1.2 Lager im Innenbereich _________________________________________________ 7
3.1.3 Sicherheit ___________________________________________________________ 8
3.1.4 Pflege der Anlage _____________________________________________________ 8
3.1.5 Anfahrt _____________________________________________________________ 8
3.1.6 Lärmemission ________________________________________________________ 9
3.2
Betriebsbeschreibung _______________________________________________________ 9
3.2.1 Zielgruppen__________________________________________________________ 9
3.2.2 Nutzungszeiten _______________________________________________________ 9
3.3
Zukünftige Nutzungsmöglichkeiten ____________________________________________ 9
4 Bauliche Umsetzung ___________________________________________________________ 10
4.1
Installation von Kletterrouten an der Außenwand ________________________________ 10
4.2
Abtrennung eines Lagerraums _______________________________________________ 11
4.3
Einrichten von Stellplätzen__________________________________________________ 12
4.4
Finanzierung _____________________________________________________________ 13
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Nutzungskonzept Bunker Lotharstraße
1 Einleitung
Das Sportklettern hat sich mittlerweile zu einer eigenständigen Sportart nicht nur für Extremsportler
entwickelt. Auch durch den Bau von Kletterhallen wandelt sich der Klettersport immer mehr von einer
reinen Extremsportart, die nur in bestimmten Gegenden bei geeignetem Wetter betrieben werden kann,
zum Breitensport für die ganze Familie. Die Zahl der Anhänger des Sport- und Freizeitkletterns steigt
stetig.
Daher besteht ein ganzjähriger Bedarf an Kletter- und Trainingsmöglichkeiten mit geringen Anfahrtszeiten sowohl in freier Natur als auch in Indoor-Anlagen unabhängig von Wetter und Außentemperaturen. Die nächsten Kletterhallen in der Bonner Umgebung befinden sich in Köln (Wesseling, Frechen,
Ehrenfeld). Klettermöglichkeiten in der freien Natur (Siebengebirge, Eifel, Bergisches Land, …) sind
begrenzt und ihre Nutzung durch Naturschutzauflagen teilweise eingeschränkt.
Mittlerweile gibt es in Deutschland mehrere Hochbunker, die als Freiluftkletteranlage umfunktioniert
worden sind:
•
Hochbunker Bremen
Brunnenhofstr. 6
28717 Bremen
http://www.der-bunker.net
•
Hochbunker Hamburg
Kilimanschanzo e.V.
Florapark
20357 Hamburg
http://www.kilimanschanzo.de
•
Großer und Kleiner Bunker im Humboldthain
Berlin-Wedding
Eigentümer: DAV Sektion Berlin
•
Abbildung 1: Bunker Bremen
Kletterbunker Gießen
Hannah-Arendt-Straße
35394 Gießen
Eigentümer: GSW Gesellschaft für soziales Wohnen in Gießen mbH
http://www.kletterbunker.de
Abbildung 2: Bunker Hamburg
•
Kletterbunker "Monte Pinnow"
Ladestraße
26452 Sande
Eigentümer: DAV-Sektion Wilhelmshaven
http://www.dav-wilhelmshaven.de/turm1.htm
•
Klettergarten im Landschaftspark
Emscherstrasse 71
47137 Duisburg
http://www.dav-duisburg.de/sites/klettergarten/klettgart.html
Abbildung 3: Bunker Gießen
© Fotos: Bunker Bremen, http://www.der-bunker.net / Bunker Hamburg, Birgit Kocher / Bunker Gießen, Erhard Bösch/Uwe Steih
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2 Klettern als Breitensportart
2.1 Klettern
Klettern ist in seiner ursprünglichen Form kein Wettkampfsport. Vielmehr geht es um das Erreichen
von individuellen Zielen und das Lösen von Problemstellungen. Das heutige Sportklettern hat sich aus
dem Alpinen Klettern entwickelt.
Zum Klettern gehören in der Regel mindestens zwei Personen: Einer, der klettert, und einer, der sichert.
Hierfür ist Teamarbeit, Vertrauen und Verantwortungsbereitschaft erforderlich. Leicht können größere
Gruppen, auch mit unterschiedlichen Könnensstufen der Einzelpersonen, den Sport gemeinsam ausüben.
Klettern vermittelt Gemeinschaftserlebnisse und befriedigt das Bedürfnis nach individuellen sozialen
Kontakten, weshalb es in den letzten Jahren verstärkt in der Jugendarbeit und zu therapeutischen Zwecken entdeckt wurde.
Zum Klettern bedarf es nicht viel: Ein gewisses Maß an Sportlichkeit, einen Gurt, ein Seil und das
Grundwissen der Sicherungstechnik.
2.2 Bouldern
Bouldern nennt man das Klettern an Felsblöcken, Felswänden oder in der Kletterhalle ohne Seil und
Gurt in Absprunghöhe.
Bouldern war ursprünglich als Trainingsmöglichkeit in flacherem Gebirge und Städten entstanden. Seit
einigen Jahren hat sich das Bouldern weg vom reinen Training als eigene Sportart etabliert. Dies wird
gerade von jungen und leistungsorientierten Menschen favorisiert, auch hier wird immer stärker der pädagogische Nutzen entdeckt. Dabei kommt weniger auf die bezwungene Höhe an, als auf die Technik
des Kletterns und die Bewältigung schwieriger Kletterstellen. Es soll beispielsweise dazu dienen, Bewegungsmuster ohne das Risiko gefährlicher Stürze trainieren zu können.
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3 Konzepte für die Nutzung des Bunkers
Abbildung 4: Grundstücksplan
3.1 Art der Nutzung
3.1.1 Nutzung der Außenwände zum Klettern
Die an die Straße grenzende Außenwand des Bunkers kann ohne bauliche Änderungen als Kletterwand
(Vorstieg, Toprope) und zum Bouldern im unteren Bereich genutzt werden. Die nutzbare Fläche ist ca.
15 Meter breit und 10 Meter hoch. Die Fassade ist gegenüber den beiden Eingängen um 4.25 Meter zurückgesetzt, so dass auf dem Grundstück ein ausreichend breiter Sicherheitsstreifen zur Verfügung
steht. An die Wand sollen Klettergriffe, Bohrhaken und Umlenkungen angebracht werden. Mit relativ
wenig Aufwand entstehen so Kletterrouten in verschiedenen Schwierigkeitsstufen.
Beim Bau von Hochbunkern wurde so genannter „Blauer Beton“ verwendet. Dieser spezielle Beton war
zur damaligen Zeit einer der widerstandsfähigsten Baustoffe und ist erst nach etwa 30 Jahren voll ausgehärtet. Deshalb kann davon ausgegangen werden, dass eine ausreichende Stabilität der Mauern und
Wände gewährleistet ist. Dies muss allerdings im Einzelfall überprüft werden. Klettergriffe und Befestigungsvorrichtungen sind im Fachhandel für Kletterhallenausrüstung erhältlich und gewährleisen die
notwendige Sicherheit.
Der Betrieb der Anlage soll entsprechend der Richtlinien des Deutschen Alpenvereins und unter Berücksichtigung der europäischen Norm für künstliche Kletteranlagen (DIN EN 12572) durchgeführt
werden.
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Abbildung 5: Nutzung der Außenwand zum Klettern
3.1.2 Lager im Innenbereich
Der Raum im linken Eingangsbereich soll als abschließbarer Lagerraum für Materialen und Werkzeuge
zur Pflege und Instandhaltung der Anlage dienen. Um ein Betreten der gesamten Innenanlage zu verhindern, wird die Tür zum Innenbereich verschlossen und ausreichend gesichert.
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3.1.3 Sicherheit
Für den Bunker wird eine Nutzungsordnung aufgestellt, die alle Benutzer unterschreiben müssen. Am
Bunker soll ein Schild in der Größe von einem Quadratmeter aufgehängt werden, auf dem Informationen über den Betreiber der Anlage sowie Warnhinweise bzw. Nutzungshinweise aufgeführt sind.
Ausreichend Verbandsmaterial und ein erste Hilfe Koffer können im Lager im Innenbereich aufbewahrt
werden. Der Verein sorgt dafür, dass das Material regelmäßig kontrolliert und erneuert wird. Hinweise
für Maßnahmen am Unfallort werden gut sichtbar im Innenbereich aufgehängt. Alle gesetzlichen Sicherheitsvorschriften müssen unbedingt eingehalten werden.
Das Abmontieren der Klettergriffe im unteren Bereich kann die Anlage vor unsachgemäßer Benutzung
bewahren. Alternativ kann der Schwierigkeitsgrad in den unteren 2.5 m so gewählt werden, dass ungeübte Kletterer nicht über diese Höhe hinaus kommen. In diesem Fall müssen die Griffe mit speziellen
Schrauben (im Fachhandel erhältlich) befestigt werden, um sie vor Diebstahl zu schützen.
3.1.4 Pflege der Anlage
Die Kletterwand wird regelmäßig von Vereinsmitgliedern auf Festigkeit der Klettergriffe und Sicherheitshaken geprüft. Es wird darauf geachtet, dass die Anlage nach dem Training in sauberem Zustand
verlassen wird. Die gesamte Außenanlage wird gepflegt, Müll und Unrat werden beseitigt.
3.1.5 Anfahrt
Abbildung 6: Anfahrt/öffentlicher Nahverkehr
Die Anfahrt erfolgt hauptsächlich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Busund Straßenbahnhaltestellen sind in Abständen von ca. fünf Minuten Laufzeit vorhanden (Straßenbahnlinien 61/62: Haltestelle Eduard-Otto-Str.; Buslinien 600/630/631: Haltestelle Graf-Stauffenberg-Str.).
Die Fahrzeit mit der Straßenbahn vom Bonner Hauptbahnhof bis zur Eduard-Otto-Straße beträgt neun
Minuten, Straßenbahnen fahren tagsüber im Abstand von fünf bis zehn Minuten. Für mit dem Auto anreisende Nutzer können bis zu drei Stellplätze auf dem Grundstück eingerichtet werden.
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3.1.6 Lärmemission
Der Klettersport an sich erzeugt keinen zusätzlichen Lärm. Es treten lediglich Geräusche auf, die im
Rahmen der Verständigung unter den Kletterern entstehen (Unterhaltung in Zimmerlautstärke, Zurufe
Sichernder/Kletterer).
3.2 Betriebsbeschreibung
3.2.1 Zielgruppen
Die Nutzung des Bunkers als Kletteranlage richtet sich sowohl an erfahrene Klettersportler als auch an
Personen, die das Klettern erlernen oder durch das Klettern ihre Grundfitness verbessern wollen. Sie
soll den Vereinsmitgliedern des Vereins Bönnsche Monkeys e.V. vorbehalten sein.
Die Gruppenstärke während des Vereinstrainings liegt voraussichtlich zwischen sechs und zwölf Personen.
Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, dass Feuerwehr und THW die Wand für Übungen nutzen.
3.2.2 Nutzungszeiten
Die Anlage wird ausschließlich an Werktagen tagsüber außerhalb der gesetzlichen Ruhezeiten genutzt,
d.h. an Werktagen zwischen 8:00 h und 20:00 h.
Die voraussichtliche Nutzungsdauer beträgt wöchentlich vier bis fünf Trainingseinheiten von jeweils
zwei bis drei Stunden. Grundsätzlich kann die Anlage nur bei trockenem Wetter und Temperaturen von
mindestens 8° C genutzt werden.
3.3 Zukünftige Nutzungsmöglichkeiten
Wenn sich herausstellt, dass die Anlage gut angenommen wird und es keine Probleme mit den Anwohnern gibt, wäre es denkbar und wünschenswert, zukünftig auch einen Teil der Innenräume als Trainingsmöglichkeit im Winter und bei Regen zu nutzen. Grundsätzlich eigenen sich z.B. die Räumlichkeiten im Erdgeschoss sehr gut für den Bau einer Boulderanlage. Zum Klettern reicht die vorhandene
Geschosshöhe nicht aus.
Ob eine solche Nutzung möglich ist, muss mit der Feuerwehr und dem städtischen Bauamt geklärt werden. Erforderliche Maßnahmen zur Einhaltung der Brandschutzverordnung müssen durchgeführt, das
Vorhandensein von Fluchtwegen muss gewährleistet werden.
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4 Bauliche Umsetzung
4.1 Installation von Kletterrouten an der Außenwand
Speziell für künstliche Kletteranlagen gefertigtes und geprüftes Zubehör wie Sicherungspunkte, Klettergriffe und Befestigungsmaterial ist im Fachhandel erhältlich. An die Wand sollen Klettergriffe, Sicherungspunkte für Vorstiegsrouten sowie Umlenkungen am oberen Ende der Wand montiert werden.
Abbildung 7: Klettergriffe verschiedener Hersteller
Für die Befestigung der Griffe müssen Löcher von 10 mm Durchmesser und 5 cm Tiefe in die Betonwand gebohrt werden. In diese Löcher kommen spezielle Einschlaghülsen, in die die Klettergriffe geschraubt werden.
Abbildung 8: Montageanleitung Einschlaghülsen
Alle Sicherungspunkte müssen für eine Belastung von 10 kN (1 Tonne) ausgelegt werden, Voraussetzung ist die Norm für künstliche Kletteranlagen DIN EN 12572. Die Sicherungspunkte der Vorstiegsrouten werden für einen senkrechten Routenverlauf ausgelegt. Diese werden ebenfalls mit Hilfe von
Einschlaghülsen mit der Wand verschraubt. Für schräge Routenverläufe werden die Bestimmungen für
max. Abstände der Sicherungspunkte nach DIN EN 12572 eingehalten.
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Abbildung 9: Befestigungsset Beton, Sicherungshaken, Umlenkung
Umlenkungen werden beim Toprope-Klettern mit Kräften von 0.22 bis 0.33 kN belastet. Die Kräfte, die
auf die Umlenkung wirken, setzen sich zusammen aus der Kraft des Kletterers von 1.6 - 2.4 kN (je nach
dem wie straff das Seil und wie schwer der Kletterer ist, mehr oder weniger) und der Kraft, die auf den
Sicherungspartner wirkt von 0.9 - 1.4 kN. Diese Kräfte sind für durchschnittliche Umlenkungen in
Sportkletterrouten im Fels oder in Kletterhallen kein Problem.
Abbildung 10: Kletterwand (rote Linie) und Sicherungsbereich.
4.2 Abtrennung eines Lagerraums
Der linke Eingangsbereich bietet die Möglichkeit, einen Raum in der Größe von ca. 16 Quadratmeter
vom restlichen Bunker abzutrennen. Die Zwischentür, die den Vorraum vom Bunkerinneren trennt,
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wird aus Sicherheitsgründen verschlossen. Der Raum ist durch eine abschließbare Außentür erreichbar
und kann ohne Umbaumaßnahmen als Lagerraum für Materialen und Werkzeuge zur Pflege und Instandhaltung der Anlage verwendet werden.
Abbildung 11: Abtrennung Lagerraum (rot umrandete Fläche)
4.3 Einrichten von Stellplätzen
Rechts neben dem Bunker befindet sich eine Freifläche, auf der bis zu drei Stellplätze eingerichtet werden können. Öffentliche Parkplätze fallen dadurch nicht weg, da an der Zufahrt Parkverbot besteht.
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Abbildung 12: Stellplätze (rot umrandeter Bereich)
4.4 Finanzierung
Für die Finanzierung des Ausbaus und der Instandhaltung der Anlage sind folgende Geldeinnahmequellen geplant:
1. Mitgliedsbeiträge
2. Spenden
3. Fördermittel (z.B. Bürgerstiftung Bonn, Stadt Bonn, Stadtsportbund)
4. Sponsoring (z.B. Vertreiber von Sportgeräten, Sportausrüstung, Sportbekleidung, etc. sowie
ortsansässige Unternehmen, die gemeinnützige ehrenamtliche Tätigkeiten und den Breitensport
unterstützen wollen)
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