PDF 10,4 MB - AEFCA | Alliance Of European Football Coaches

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PDF 10,4 MB - AEFCA | Alliance Of European Football Coaches
Journal
BDFL
Nr. 48
November
2014
Verbandszeitschrift Bund Deutscher Fussball-Lehrer
ITK 2014
Interviews H. Flick & T. Schaaf
Nachlese ITK 2014 Mannheim
BDFL trauert um Gero Bisanz
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Mannheim
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Inhaltsverzeichnis
Journal
BDFL-Journal
1
BDFL
Inhalt Journal Nr. 48
Editorial
Lutz Hangartner/Manfred Schaub:
Hohes Niveau auf breitem Fundament . . . . � 2
Interview
Hansi Flick: Die DFB-Akademie
wird uns einen Schub verleihen . . . . . . . . . . � 4
DFB
Auf neuen Wegen: die U-Trainer des DFB . . . � 8
Trainer des Jahres
Bundestrainer Joachim Löw zum
Trainer des Jahres 2014 gewählt . . . . . . . . . 10
DFB
Joachim Löw krönt seine
Trainer-Laufbahn mit WM-Titel . . . . . . . . . . 12
ITK 2014
Rekordbeteiligung beim
57. ITK in Mannheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
ITK 2014 hervorragend
von Teilnehmern bewertet . . . . . . . . . . . . . . 18
Von Hütchenspielern
und schwimmenden Stürmern . . . . . . . . . . 22
Markus Babbel: Die Menschen in
Mannheim sind etwas Besonderes . . . . . . . 24
Bundesgeschäftsstelle
ITK-Dokumentation 2015 online . . . . . . . . . 26
Bundesgeschäftsstelle nach
Wiesbaden umgezogen . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder . . . . 27
Personalien
BDFL trauert um
Ehrenmitglied Gero Bisanz . . . . . . . . . . . . . . 28
Runde BDFL-Geburtstage . . . . . . . . . . . . . . . 30
DFB-Vizepräsident
Rainer Milkoreit 70 Jahre . . . . . . . . . . . . . . . 34
Ronny Zimmermann
DFB-Vizepräsident Qualifizierung . . . . . . . . 34
Ottmar Hitzfeld erhält
Walther-Bensemann-Preis . . . . . . . . . . . . . . 35
Interview
Thomas Schaaf: Wir müssen uns als Trainer
mehr zu Wort melden . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Profitrainer
21. BDFL-BLTT mit hohem Input . . . . . . . . . 40
Aufsteiger-Trio sorgt für Furore
in der 2. Bundesliga . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Workshop
Medienworkshop mit
Markus Hörwick/FC Bayern München . . . . . 44
Selbstmanagement
Teamentwicklung:
Auswirkungen von Machtmissbrauch . . . . . 46
Adidas
Thomas Müller mit Silbernem Ball
und Silbernem Schuh geehrt . . . . . . . . . . . . 47
Iintersport
Intersport Krumholz gewinnt bundesweite
Qualitätsoffensive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
Recht
Arbeitnehmereigenschaft eines
nebenberuflichen Fußballtrainers . . . . . . . . 49
Fussball.de
Der kleine Fußball kommt groß raus . . . . . . 50
Impressum
Herausgeber
BUND DEUTSCHER FUSSBALL-LEHRER e.V.
Daimlerring 4
65205 Wiesbaden
Fon 06122 / 7048060 • Fax 06122 / 7048055
[email protected] • www.bdfl.de
Redaktion
Marcus Dippel ([email protected])
Michael M. Meurer ([email protected])
Bildredaktion
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Michael M. Meurer ([email protected])
Anzeigen
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Produktion und Vertrieb
BDFL-Bundesgeschäftsstelle, Wiesbaden
Satz und Druck
Dinges & Frick GmbH
Greifstraße 4 • 65199 Wiesbaden
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Alle Rechte der Vervielfältigung und Verbreitung einschließlich Film, Funk, Fernsehen
sowie der Fotokopie und des auszugsweisen
Nachdruck sind vorbehalten. Für unverlangt
eingesandte Manuskripte wird keine Haftung
übernommen.
AEFCA
Europäischer Trainerverband
mit neuer Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
UEFA
Wichtiger Dialog beim
16. Elitetrainer-Forum . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
International
Niederländischer Trainer-Kongress
in Zwolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Michael Krüger weltweit unterwegs . . . . . . . 58
Deutsche Auslandstrainer als
Entwicklungshelfer gefragt . . . . . . . . . . . . . . 60
Monika Staab: Deutsche
Fußballbotschafterin 2014 . . . . . . . . . . . . . . 63
Soziales Engagement und Hilfe
in Südindien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
Bürgermeister im
Nationaltrikot erfolgreich . . . . . . . . . . . . . . . 65
Training
VBG: Verletzungsprävention
durch gezieltes Aufwärmen . . . . . . . . . . . . . 66
Marketing
Rückblick ITK 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
Teamsportbedarf.de neu im Boot . . . . . . . . 68
ASS: Sonderkonditionen
für BDFL-Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
Buchvorstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
Verbandsgruppen
Baden-Württemberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
Bayern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
Hessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
Nord . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
Nordost . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
Nordrhein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
Südwest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
Westfalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
Fortbildung 2015
Fortbildungstermine in den VG 2015 . . . . . . 88
Verlängerung der DFB-Lizenz . . . . . . . . . . . . 88
Beilagenhinweis
Dieser Ausgabe liegen ein Katalog der Fa.
Teamsportbedarf und ein Flyer der VBG bei.
Titelfotos vom ITK 2015:
Oben: Prominent besetzte Podiumsdiskussion.
Unten: DFB-Sportlehrer Christian Wück bei der
Praxis.
Editorial
2BDFL-Journal
Hohes Niveau auf
breitem Fundament
neuen Rekord, der uns vor große logistische Herausforderungen stellte, die aber
nach allen positiven Rückmeldungen, die
wir bekommen haben, gemeistert werden
konnten.
BDFL-Präsident
Lutz Hangartner
Liebe BDFL-Mitglieder,
liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
was für ein erfolgreicher Sommer 2014
für den deutschen Fußball. Nach dem
bereits sehr eindrucksvollen Sommermärchen, der WM 2006 im eigenen
Lande, krönte der Gewinn des Weltmeister-Titels die ohnehin schon großartige Bilanz der letzten Jahre.
Und mit dem vierten Stern auf dem
Trikot der A-Nationalmannschaft noch
nicht genug: Auch die Siege der U19
bei der Europa- und der Frauen U20 bei
der Weltmeisterschaft stellen dem deutschen Fußball international ein glänzendes Zeugnis aus.
Die Fachwelt blickt nach Deutschland
und auf unser Fördersystem, das durchdacht und strukturiert nicht auf kurzfristige Ergebnisse und einzelne Mannschaften ausgerichtet ist, sondern erfreulicherweise ein breites und stabiles Fundament
für langfristigen Erfolg bildet.
ITK 2014 mit Rekordbeteiligung
Das wurde nicht zuletzt beim Internationalen Trainer-Kongress in diesem Sommer
in Mannheim deutlich, der in all seinen
Facetten neue Rekorde zu verzeichnen
hatte. Da war ein in dieser Größenordnung außergewöhnlicher internationaler
Zuspruch mit der Anwesenheit zahlreicher Nationaltrainer. Mannheim brachte
aber mit 1.200 Teilnehmern auch einen
An diesem Punkt möchten wir uns
vor allem bei denen bedanken, die im
Vorstand, den Regionalgruppen, im
Präsidium und in der Geschäftsstelle
mit großem Engagement dabei sind,
die hohe Qualität der Fortbildung sicherzustellen. Wir sollten dabei nie
aus den Augen verlieren, welch hoher
ehrenamtlicher Einsatz gebracht wird
und welch großartiges Niveau wir damit
– auch international anerkannt – erreichen konnten.
Kooperationsverträge
Unser Dank gilt aber auch den Kooperationspartnern, die wir bei all den Aktivitäten an unserer Seite wissen. Es ist in
diesen Zeiten keineswegs selbstverständlich und deshalb umso erfreulicher, dass
es uns gelungen ist, Verträge so rechtzeitig
zu verlängern, dass wir auf eine langfristige Unterstützung bauen können.
Stark gestiegen präsentierte sich in
Mannheim auch das mediale Interesse.
Zahlreiche Journalisten sorgten für eine
hohe Aufmerksamkeit auch außerhalb
der Tagungsräume. Dies macht deutlich, in welchem Scheinwerferlicht sich
der Fußball von heute bewegt.
Das hatte sicher auch mit der Analyse
der WM zu tun: Einigkeit besteht darin,
dass die deutsche Mannschaft das kompletteste Team stellte. In ihren einzelnen
Teilen sehr gut aufgestellt, bestach vor
allem das perfekte Zusammenspiel. Nur,
wem es gelingt, Offensive und Defensive
in ein harmonisches Zusammenspiel zu
bringen, wird langfristig Erfolg haben
können.
Auf neue Anforderungen flexibel
reagieren
Das gilt sowohl für das Defensiv-Verhalten
der „stürmenden Abteilung“ wie in gleicher Weise für die Offensiv-Stärken der
Abwehrspieler. Konsequenzen aus der
1. Vizepräsident
Manfred Schaub
WM für die Aus- und Fortbildung ergeben
sich aus der Tatsache, dass manch starre
Elemente bekannter Spielsysteme im Verlauf eines Spiels und erst Recht innerhalb
eines Turnieres aufgelöst werden müssen,
um sich flexibel den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen. Dies stellt hohe Anforderungen an die Spieler und auch an das
Coaching der Trainer.
Perfekt und für die deutschen Erfolge verantwortlich zeigten sich Teamgeist auf dem Spielfeld wie im Umfeld
und in der Vorbereitung. Die Präzision
der Organisation ist ein wesentlicher
Bestandteil der Arbeit des DFB-Teams.
Wir freuen uns, dass unsere Kooperation
mit dem DFB und der DFL weiter gefestigt werden konnte. Dies wurde u.a.
dokumentiert durch die Anwesenheit
einer namhaften Delegation beim ITK,
mit Vizepräsident Ronny Zimmermann
und Generalsekretär Helmut Sandrock
von Seiten des DFB und durch den DFLGeschäftsführer Andreas Rettig.
In Hinsicht auf die inhaltliche Gestaltung des ITK-Programms haben
wir sehr eng mit den DFB-Sportlehrern
Bernd Stöber und Frank Wormuth zusammengearbeitet. Wir sind sehr zuversichtlich, dass sich auch der neue
DFB-Sportdirektor Hansi Flick als BDFLPräsidiumsmitglied engagiert in unsere
Fortbildungsarbeit einbringen wird.
Editorial
Fester Platz in DFB-Akademie angestrebt
Professionalisierung ist das Stichwort unserer Arbeit. Eine neue Geschäftsstelle, die
Kongress-Evaluation mit der wissenschaftlich fundierten Fragebogenaktion, aber
auch die immer stärkere Nutzung digitaler Wege sind die Stichworte, die unsere
Arbeit beeinflussen.
Mit der neuen Geschäftsstelle in
Wiesbaden haben wir die Weichenstellung vorgenommen, die aus der umfassenden Sanierung der DOSB-Gebäude in
der Frankfurter Otto-Fleck-Schneise resultiert, um nicht mehrfach umziehen
zu müssen. Aus modernen Räumlichkeiten heraus werden wir die Arbeit in
den nächsten Jahren organisieren, mit
dem Ziel, letztlich einen Platz in der geplanten DFB-Akademie zu finden.
Die immer bessere Nutzung der mo­
dernisierten Homepage mit zig-Tausenden von Zugriffen lässt es erkennen, die
Rückmeldungen auf die von der RuhrUniversität Bochum durchgeführte
Befragung bestätigen den Eindruck:
Immer mehr werden Smartphones, Tablets und PC für die Beschaffung von
Informationen und zur Vorbereitung
von Trainingseinheiten eingesetzt. Wir
werden für künftige Dokumentationen
die Schlüsse daraus ziehen: Die Anzahl
derer, die sich aus dem Netz bedienen,
ist nach der Umfrage so hoch, dass der
Druckaufwand ab dem kommenden
Jahr durch die Internet-Aufarbeitung
der Kongress-Dokumentation abgelöst
werden soll.
ITK 2015 in Wolfsburg geplant
Und für den kommenden Internationalen Trainer-Kongress steht der Veranstaltungsort bereits fest: In unserem Bemühen, sehr frühzeitig die Planung für alle
Teilnehmer, aber auch für unsere Organisation auf den Weg zu bringen, haben
wir in der Stadt Wolfsburg und dem VfL
Wolfsburg gute Partner gefunden, die uns
beste Rahmenbedingungen garantieren,
um vom 27. bis 29. Juli 2015 an der Fortentwicklung des Fußballs zu arbeiten.
Auf große Resonanz stoßen die von
uns organisierten BundesligatrainerTagungen. Nicht zuletzt, seit die Fachpresse und die Boulevard-Presse im
BDFL-Journal
Schulterschluss die Teilnahme empfehlen, sind der Austausch, das damit verbundene Netzwerk und die inhaltliche
Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Teilen der Arbeit zu einer wesentlichen Bereicherung der intensiven Saisongestaltung geworden.
BDFL trauert um Gero Bisanz
Wir trauern um unseren Freund und
langjährigen Wegbegleiter Gero Bisanz,
der uns vor einigen Tagen ganz plötzlich
verlassen hat. Gero hat über einen langen
Zeitraum den deutschen Fußball, aber
auch ganz besonders die Arbeit des BDFL
geprägt und an entscheidenden Stellen
mitgestaltet. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren und bringen
dies mit einem ausführlichen Nachruf in
diesem Journal auch zum Ausdruck.
Lutz Hangartner
Präsident
Manfred Schaub
1. Vizepräsident
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Interview
4BDFL-Journal
„Die DFB-Akademie
wird uns einen Schub verleihen“
Text: Marcus Dippel
Interview mit DFB-Sportdirektor Hansi Flick über Ziele und Visionen
Die Fußball-WM 2014 in Brasilien wird
Hansi Flick (49) nie wieder vergessen. Mario Götzes goldenes Tor im WM-Finale in
Rio am 13. Juli krönte seine achtjährige
Zusammenarbeit mit Bundestrainer Joachim Löw bei der Nationalmannschaft.
Seit Oktober vergangenen Jahres stand bereits fest, dass Flick ab dem 1. September
2014 in das Amt des DFB-Sportdirektors
wechseln würde. Der absolute Schwerpunkt seiner neuen Position liegt in der
Eliteförderung unter Einbeziehung alle
verfügbaren sportfachlichen und wissenschaftlichen Erkenntnisse. Dazu zählen
Scouting-Methoden genauso wie die Leistungsdiagnostik oder die Videoanalyse.
Einheitliche Spielphilosophie
Flick soll im Zusammenspiel mit seinem
Team eine einheitliche Spielphilosophie
für die Auswahlmannschaften des DFB
erarbeiten. Außerdem ist er im Rahmen
seiner neuen Tätigkeit zuständig für die
Kommunikation mit den Vereinen der
Bundesliga sowie deren Nachwuchsleistungszentren und verantwortet das Trainerwesen des DFB.
Über seine ersten Schritte im neuen
Amt unterhielt sich der gebürtige Heidel-
berger Ende Oktober mit dem Pressechef
des BDFL, Marcus Dippel, und gewährte
interessante Einblicke in seine Ziele und
Visionen.
Realität werden liess. Schöner konnte für
mich der Übergang vom Co-Trainer zum
Sportdirektor gar nicht sein, das ist natürlich unglaublich.
Marcus Dippel (MD): Zunächst einmal
herzlichen Glückwunsch von Seiten des
BDFL zum WM-Titel. Wie fühlt es sich an,
dass Ihr Traum in Erfüllung gegangen ist,
als Co-Trainer der Nationalmannschaft
mit diesem großen Erfolg abzutreten und
komplett in Ihre neue Aufgabe als DFBSportdirektor einzusteigen?
Hansi Flick (HF): Generell war es
Wahnsinn, bei der WM in Brasilien dabei gewesen zu sein. Es war das vierte
große Turnier, das ich miterleben durfte.
Auf dieses Ziel haben wir alle über Jahre
hinweg hingearbeitet. Man hat schon im
Vorfeld des Turniers und natürlich auch
im Verlauf der WM gespürt, dass wir über
eine große Turniererfahrung verfügen.
Wir haben uns durch nichts aus der Ruhe
bringen lassen und hatten unser großes
Ziel immer fest im Visier. Die Abläufe
bei der WM haben wir akribisch geplant
und so haben wir dann auch gearbeitet.
Die Krönung dieser Arbeit war das fantastische Tor von Mario Götze, das unseren
gemeinsamen Traum vom WM-Titel zur
MD: Seit 1. September haben Sie nun offiziell das Amt des DFB-Sportdirektors übernommen. Wie sahen Ihre ersten Schritte
als DFB-Sportdirektor genau aus?
HF: Ich glaube, dass uns hier ein fließender und insgesamt geräuschloser
Übergang gelungen ist. Im Oktober letzten Jahres haben wir gemeinsam bekannt
gegegeben, dass ich das Amt des Sportdirektors nach der WM in Brasilien übernehmen werde. Und seitdem konnten
wir schon einige Weichen stellen, in der
Zwischenzeit lag also nichts brach, ganz
im Gegenteil. So haben wir sukzessive einiges umstrukturiert, beispielsweise mit
der Verpflichtung neuer U-Trainer. Das
Thema Fortbildung der Trainer liegt mir
sehr am Herzen, das haben wir direkt in
den Trainer-Tagungen angepackt. Und als
Bindeglied zwischen der Nationalmannschaft und den U-Mannschaften habe ich
mich immer schon gesehen.
Ebenfalls ganz wichtig ist mir die
Kommunikation und der Dialog, vor allem mit der DFL, den Lizenzvereinen und
deren Leistungszentren. Ich möchte die
handelnden Personen vor Ort besuchen,
mich mit ihnen austauschen. Ich habe
bislang rund 20 Lizenzvereine besucht
und sehr interessante Gespräche geführt.
Die Trainer und Mitarbeiter in den Vereinen bzw. in den Nachwuchsleistungszentren können sehr gut bewerten, welche
Dinge im deutschen Fußball schon gut
laufen und vor allem welche noch verbessert bzw. optimiert werden können. Diese
Einschätzungen sind für unsere Arbeit
enorm wertvoll.
DFB-Sportdirektor Hansi Flick (re.) im Interview mit BDFL-Pressechef Marcus Dippel.
MD: Sie haben das Amt des DFB-Sportdirektors nun seit ein paar Wochen offiziell
inne. Es stand aber bekanntlich schon
länger fest, dass Sie nach dem Weggang
von Robin Dutt zu Werder Bremen diesen
Posten übernehmen werden. Sie haben
bereits geschildert, dass Sie bis zur of-
Interview
fiziellen Amtsübernahme diese verantwortungsvolle Aufgabe schon parallel zu
Ihrem Job bei der Nationalmannschaft
wahrgenommen haben. Wer waren in
diesem Zeitraum ihre wichtigsten Mitstreiter und wie hat diese Zusammenarbeit konkret ausgesehen?
HF: Mein wichtigster Mitstreiter in dieser Zeit war natürlich DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock, mit dem ich mich
immer wieder sehr konstruktiv ausgetauscht habe. In regelmäßigem Kontakt
aber stehe ich natürlich auch mit Jogi
Löw und den Trainern unserer U-Teams.
Mit Oliver Bierhoff tausche ich mich über
die Fußball-Akademie aus, Oliver hat immer einen Blick über den Tellerrand hinaus, sieht immer das Große Ganze. Meine
Aufgabe sehe ich darin, die sportlichen
Inhalte einzubringen und zu definieren,
was wir aus Sicht der Eliteförderung benötigen. Der Leiter des Büros der U-Nationalmannschaften, Joti Chatzialexiou,
ist für mich ein wichtiger Partner, da er
die Abläufe innerhalb des DFB sehr gut
kennt. Wir arbeiten sehr gut zusammen,
tauschen uns aus und bereisen momentan zusammen die Lizenzvereine. Wir
sind beim DFB in allen Bereichen eng
miteinander verknüpft und verfügen über
ein hohes Maß an Qualität. Neben dem
Austausch mit den Lizenzvereinen ist mir
auch der gute Austausch mit der DFL, und
hier mit Andreas Rettig, besonders wichtig, um Dinge gemeinsam auf den Weg zu
bringen.
MD: Was reizt Sie so an der Aufgabe des
DFB-Sportdirektors?
HF: Als Sportdirektor des DFB werde
ich mich künftig mit meinem Team dem
Elitebereich widmen und dafür einsetzen,
dass die besten Fußballer in Deutschland
auch das beste Umfeld bekommen, um
sich weiter entwickeln zu können. Nur
dann können wir Weltklasse-Leistungen
einfordern und das muss unser Anspruch
im DFB sein. Wir wollen den Fußball entwickeln. Und wir wollen in der Weltspitze
bleiben. Gleichzeitig wird der DFB immer
aber auch die Basis im Auge behalten, die
auch von den Erfolgen in der Spitze profitiert.
MD: Wie schwer fiel Ihnen persönlich der
Wechsel vom Trainer hin zum strategischen Arbeiten als Sportdirektor des DFB?
HF: Für mich war es schon eine kleine
Umstellung, nicht mehr Trainer zu sein.
Genau diese Herausforderung habe ich
aber gesucht. Weil ich glaube, dass auch
für mich persönlich ein nächster Schritt
kommen musste. Und einen besseren
Zeitpunkt als nach dem Gewinn des WMTitels gibt es doch gar nicht. Ich konnte
es kaum erwarten, richtig loszulegen. Der
DFB ist exzellent aufgestellt, wir haben
hervorragende Voraussetzungen, gute
Strukturen, vor uns allen liegen große Projekte und spannende Aufgaben.
MD: Auf welches Projekt bzw. auf welche
Aufgaben freuen Sie sich am meisten?
HF: Ganz besonders freue ich mich auf
den Aufbau der DFB-Akademie. Da gibt es
schon zum jetzigen Zeitpunkt viele Dinge,
die wir in die Wege leiten müssen. Die
DFB-Akademie wird dem DFB einen riesigen Schub verleihen. Sie wird neuer Sitz
der DFB-Zentralverwaltung und Heimat
der Trainer und unserer U-Mannschaften
sein.
BDFL-Journal
5
oben nach unten umzusetzen und diese
natürlich auch in die Trainerausbildung
weiter zu geben, ebenso wie an die Basis
des deutschen Fußballs. Ich denke hier vor
allem an die Stützpunkte und die Landesverbände. Wir müssen die Talente aller Altersklassen optimal fördern. Hier sind wir
gut, wir können aber noch besser werden.
Innerhalb der Auswahlmannschaften des
DFB muss es das Ziel sein, altersspezifisch
konsequent nach einer einheitlichen Philosophie zu spielen. Wenn die Spieler aus
den Juniorenmannschaften an der Spitze
ankommen, dürfen sie von den positionsspezifischen Anforderungen des ATrainers nicht überrascht werden. Es geht
um eine einheitliche Spielphilosophie des
DFB, nicht einer Mannschaft. Genauso
aber müssen wir auch die individuelle
Entwicklung der Spieler berücksichtigen.
MD: Die Idee einer einheitlichen Spielphilosophie besteht ja schon länger. Wo wollen Sie diesbezüglich konkret ansetzen?
HF: Wir müssen durchgängig sein.
Wenn die Akademie bezogen ist, wird
dies noch einfacher. Aber wir können
uns schon jetzt verbessern. Ich kann dafür gerne ein Beispiel geben. Mit Joachim
Löw ist besprochen, dass bei den Lehrgängen der Nationalmannschaft künftig
auch mal ein Trainer einer U-Mannschaft
hospitiert. Wir müssen Synergien schaffen
und nutzen. Im Rahmen der Vorbereitung
auf die WM in Brasilien haben wir dies mit
der Einbeziehung der U20 von Frank Wormuth bereits getan. Wir waren uns einig,
dass alle Seiten davon profitiert haben.
DFB-Sportdirektor Hansi Flick.
Meine Mannschaft sind nun die Trainer. Sie sind der Schlüssel hinsichtlich der
Entwicklung des Fußballs und der Spieler. Die Akademie ist die Ideenschmiede
des deutschen Fußballs, hier entwickeln
wir Konzepte, im Bereich der Spielanalyse und des Scoutings und letztlich aller
Themen und Bereiche zur optimalen Betreuung und Entwicklung unserer Mannschaften. Die besten Spieler Deutschlands
brauchen die besten Bedingungen. Das ist
unser Anspruch. Wir werden mit der DFBAkademie ganz neue Möglichkeiten erhalten. In der DFB-Akademie liegt insgesamt
eine gewaltige Chance für den gesamten
deutschen Fußball. Wir werden in ihr alle
Kompetenzen bündeln, vor allem werden
wir unsere Ideen auch leben.
Abseits der DFB-Akademie wollen wir
versuchen, eine einheitliche Spielidee von
MD: Zu Ihrem Aufgabengebiet gehört
unter anderem die Führung und Steuerung der U-Trainer. Mit André Schubert
(U15), Meikel Schönweitz (U16) und Guido
Streichsbier (U18) sind seit Saisonbeginn
drei neue U-Trainer im Amt. Sicherlich haben Sie bei deren Verpflichtung eine entscheidende Rolle gespielt. Was versprechen Sie sich von den Trainer-Kollegen?
HF: Zunächst einmal ist Frank Engel
im Bereich der Talentförderung für mich
eine sehr wertvolle Unterstützung, da er
sich in diesem Bereich wie kein Zweiter
auskennt. Für mich war es von Anfang an
wichtig, dass ich auch die besten Trainer
in meinem Team habe. Die optimale Besetzung der U-Trainer liegt mir ganz besonders am Herzen. In unseren U-Mannschaften haben wir in meinen Augen
momentan eine sehr gute Mischung an
Trainern. Wir haben auf der einen Seite erfahrene Trainer wie Horst Hrubesch, unseren Ausbildungsleiter Frank Wormuth und
Interview
6BDFL-Journal
Marcus Sorg. Guido Streichsbier, Christian
Wück und Meikel Schönweitz sind junge
Trainer, die aber dennoch schon über ein
gehöriges Maß an Erfahrung im Trainerbereich verfügen. André Schubert hat alle
Facetten des Fußballs schon mitgemacht.
Wir haben im U-Bereich ein Trainer-Team,
das von seiner Zusammensetzung her sehr
viel voneinander profitiert. Wir diskutieren sehr offen miteinander und bringen
unterschiedliche Dinge in die Diskussion
ein. Ich bin mit unserer Konstellation im
U-Bereich sehr zufrieden.
MD: Mit dem Gewinn des WM-Titels der
A-Nationalmannschaft in Brasilien, dem
Europameistertitel der U19 in Ungarn sowie des WM-Titels der U20-Frauen in Ka-
Vita Hansi Flick
Geboren am 24. 02. 1965 in Heidelberg;
erlernte Berufe: Bankkaufmann, Fußball-Lehrer; verheiratet; zwei Kinder
Sein Vereine als Spieler:
1985-1990 FC Bayern München
1990-1993 1. FC Köln
Seine Erfolge als Spieler:
Deutscher Meister 1986, 1987, 1989
und 1990 mit dem FC Bayern München
DFB-Pokalsieger 1986 mit dem FC
Bayern München
Finalist im Europapokal der Landes­
meister 1987 mit dem FC Bayern
München
Seine Stationen als Trainer:
1996-2000 FC Viktoria Bammental
2000-2005 TSG 1899 Hoffenheim
2005/2006 Red Bull Salzburg (CoTrainer)
2006-2014 Deutsche Fußball-Nationalmannschaft (Co-Trainer)
seit 01. 09. 2014 DFB-Sportdirektor
Seine Erfolge als Trainer:
Weltmeister 2014 in Brasilien
Vize-Europameister 2008 in Österreich
und der Schweiz
3. Platz bei der Weltmeisterschaft 2010
in Südafrika
Meister der Oberliga Baden-Württemberg 2001 mit der TSG 1899 Hoffenheim
Hansi Flick in seiner Funktion als Co-Trainer der DFB-Nationalmannschaft.
nada liegt einer der erfolgreichsten Sommer – wenn nicht sogar der erfolgreichste
– hinter dem DFB. Wie wollen Sie diesen
„Status quo“ sichern?
HF: Wir wollen natürlich auch in Zukunft weiterhin erfolgreich sein. Das wird
aber kein Selbstläufer, das wissen wir. Hinter jedem dieser Erfolge steckt harte Arbeit. Wir dürfen uns gerade in der Stunde
des Erfolgs nicht zufrieden zurücklehnen.
Wir müssen hart daran arbeiten, wenn
wir weiterhin in der Weltspitze bleiben
wollen. Und das muss unser Anspruch als
DFB sein. Wir wollen immer oben mitspielen, wollen Impulse und Trends setzen.
Wahrscheinlich ist die Herausforderung,
an der Spitze zu bleiben, größer als die,
nach oben zu kommen. Das reizt mich,
das reizt uns alle im DFB und im deutschen Fußball. Und das geht nur, wenn
wir offen für Neues bleiben. Ich habe
aber nicht den Eindruck, dass wir uns im
Erfolg zurücklehnen. Im Gegenteil: Mein
Eindruck ist, dass alle wissen, dass wir agil
bleiben müssen, wenn wir titelfähig bleiben wollen.
Dazu kommt natürlich, dass die anderen Nationen ihre Arbeit auch sehr gut
machen. Ich habe zum Beispiel von der
englischen U19 ein ausgezeichnetes Spiel
gesehen. Aus dem Feedback unserer UTrainer ist klar ersichtlich geworden, dass
Spanien in der U17 über sehr starke Einzelkönner verfügt, die individuell top ausgebildet sind.
Daher ist es unerlässlich, dass wir unsere Arbeit permanent hinterfragen. Wir
haben in Deutschland in den letzten Jahren einen wahnsinnigen Fortschritt in Sachen Technik und Taktik gemacht. Ich bin
mir nicht sicher, ob es bei der U15 schon so
wichtig ist, perfekt als Viererkette zu ver-
teidigen. Im Bereich der U14/U15 macht
es vielleicht mehr Sinn, individuelle Dinge
mehr in den Vordergrund zu rücken, wie
z.B. die Ballan- und -mitnahme, den ersten Kontakt oder das Verhalten in 1:1-Situationen. Die mannschaftstaktischen
Maßnahmen sollten dann etwas später in
den Fokus unserer Arbeit mit den jungen
Talenten rücken. Diesbezüglich tauschen
wir uns rege innerhalb unseres Teams aus
und diskutieren diese Ansatzpunkte sehr
kontrovers. Hier interessiert mich vor allem auch die Meinung der Vereinstrainer.
MD: Was empfinden Sie als wichtiger? Das
Erreichen von weiteren Titeln oder das
Ausbilden von Talenten?
HF: Ich glaube, dass das eine das andere nicht unbedingt ausschließen muss.
Selbstverständlich ist eine gute Ausbildung enorm wichtig und stellt die Basis
von allem dar. In der Ausbildung müssen
wir mittlerweile in Teilen früher ansetzen,
da die Top-Talente heute bereits mit 18,
19 Jahren soweit sind, in den Profiligen
eine gute Rolle zu spielen. In früheren
Zeiten waren Spieler erst mit 22 Jahren so
weit.
MD: Trotz des WM-Titelgewinns herrscht
momentan in unserer A-Nationalmannschaft und in Fußball-Deutschland generell ein „Mangel“ an Außenverteidigern
und Spielern im Sturmzentrum. Wie wollen Sie diesem Trend in der Ausbildung
unserer vielen Talente begegnen?
HF: Der DFB, vor allem aber die Vereine begleiten die Spieler in ihrer Entwicklung. Die Ausbildung und die Strukturen
im deutschen Fußball sind sehr gut und
suchen Ihresgleichen auf der Welt. Positionsspezifisch gibt es aber bei uns den
Interview / DFB
Trend, dass die besten Spieler im Zentrum spielen, da das Mittelfeldzentrum
der Motor einer jeden Mannschaft ist. Von
daher ist es oft eine logische Konsequenz,
dass die Außenbahnen ein Stück weit vernachlässigt werden. International gibt es
hierzu andere Sichtweisen, das verfolgen
wir aufmerksam.
Die Position des Außenverteidigers
hat sich in den letzten Jahren enorm
verändert. Es reicht nicht mehr nur, seinen Gegenspieler auszuschalten und die
Seite dicht zu machen. Vor allem auf den
Außenpositionen werden mittlerweile
enorme Anforderungen an die Spieler in
Sachen Spielaufbau und Kreativität gestellt. Wenn ich Philipp Lahm mit seinen
Möglichkeiten sehe, bleibt mir nur der
Schluss, dass sich auch auf dieser Position
unglaubliche Möglichkeiten bieten, am
Spiel teilzunehmen, es zu gestalten. Dies
gilt es, den Spielern zu vermitteln.
MD: Sie waren auch bei der BundesligaTrainer-Tagung des BDFL in Mönchengladbach am 7. Oktober anwesend. Wie
haben Sie diese Tagung persönlich empfunden?
HF: Ich habe gespürt, dass auch die
Bundesliga-Trainer sich von einer solchen
Tagung einen Mehrwert versprechen, es
gibt eine große Offenheit für jede Form
des Austauschs untereinander. Vorausgesetzt, dass Themen auf der Agenda stehen, die für die Trainer wirklich eine Relevanz haben. Alle Trainer haben generell
wenig Zeit, dennoch haben sehr viele den
Weg nach Mönchengladbach gefunden.
Die Trainer wollen untereinander diskutieren, sie möchten über den Fußball
reden und Themen gezielt und spezifisch
besprechen.
MD: Kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh
kritisierte in einem Kommentar, dass nur
10 von 18 Bundesliga-Trainern bei der Tagung in Mönchengladbach dabei waren.
Seiner Ansicht nach hätten die Trainer
somit eine Chance verpasst, öffentlich
als Einheit aufzutreten und nicht immer
nur als Einzelkämpfer wahrgenommen zu
werden. Ist das eine Einschätzung, die Sie
mit ihm teilen?
HF: Ich denke, dass es generell wichtig
ist, die Gemeinschaft der Trainer untereinander zu fördern. Das habe ich in Mönchengladbach auch so empfunden. Einer,
der diesen Gedanken zu Einhundert Prozent verkörpert, ist für mich Jürgen Klopp.
Natürlich ist auch er sehr eingespannt
und hätte aktuell sicher gute Gründe,
in Dortmund zu bleiben, trotzdem ist er
bei diesen Tagungen immer dabei. Gerade die persönlichen Gespräche sind
BDFL-Journal
7
von enormer Bedeutung und fördern den
Gemeinschaftsgedanken der Trainer untereinander. Aber wie gesagt: der Nutzen
besteht darin, dass wir wichtige Inhalte
und Themen setzen, dann kommt diesen
Treffen auch der Charakter einer Weiterbildung mit einem Mehrwert für die Trainer zu.
MD: Ihre Vorgänger im Amt des DFBSportdirektors Matthias Sammer und
Robin Dutt haben den Verlockungen des
Tagesgeschäftes „Bundesliga“ nicht widerstehen können. Können Sie das für sich
absolut ausschließen?
HF: Absolut ausschließen sollte man
generell nichts, aber ich bekenne mich
klar zu dieser Aufgabe und weiß gerade
um die Wichtigkeit, dieses Amt langfristig
und kontinuierlich zu bekleiden. Ich habe
ein fantastisches Team, mit dem ich konzeptionell arbeiten und die Dinge gestalten kann. Ich freue mich auf die Aufgaben, die auf mich als Sportdirektor in der
Zukunft warten.
MD: Für diese Aufgaben wünscht Ihnen
der BDFL weiterhin viel Spaß und Energie
und bedankt sich für das informative Gespräch.
HF: Sehr gerne!
DFB verzeichnet 2014
­erneuten Mitgliederrekord
Die Zahl der Mitglieder des Deutschen
Fußball-Bundes (DFB) hat den höchsten
Stand in der Verbandsgeschichte erreicht.
Insgesamt 6.851.892 Mitglieder und damit
29.659 mehr als im Vorjahr sind in den 21
Landesverbänden des DFB gemeldet.
Steigerungen gibt es zudem im Bereich der Vereine und der Frauenmannschaften. Mit 25.513 ist die Zahl der Klubs
so hoch wie noch nie, im Jahr 2013 waren es 25.456. Und bei den im DFB registrierten Frauenteams konnte mit 5855
(2013/5782) ebenfalls eine Bestmarke erreicht werden.
“Der Mitgliederrekord unterstreicht
den enormen Stellenwert und die hohe
Anziehungskraft des Fußballs in Deutschland. Dass wir trotz der allgemeinen demografischen Entwicklungen einen leich-
ten Anstieg bei den Vereinen verzeichnen
können, ist genauso erfreulich wie der
positive Trend im Frauenfußball”, sagt
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und
ergänzt: “Um die vielen Mitglieder an der
Basis in Zukunft noch besser erreichen
und effektiver unterstützen zu können,
haben wir mit dem Masterplan Amateurfußball ein umfangreiches Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht.”
Die Gesamtzahl der Mannschaften ist
nur noch leicht rückläufig. 2013 waren
165.229 Teams gemeldet, 2014 sind es
164.384. Mit 0,51 Prozent ist der Rückgang bei den Mannschaften damit deutlich niedriger als im Zeitraum von 2012
bis 2013 – das Minus hatte damals 2,33
Prozent betragen. Zentrale Ursache der
Entwicklung ist auch hier der demogra-
fische Wandel. Er hat zur Folge, dass die
rückläufige Tendenz im Bereich der Juniorinnen- und Juniorenteams am stärksten
ausfällt. 2013 gab es in diesem Bereich
100.035 gemeldete Mannschaften, 2014
sind es 99.546.
Dazu erklärt Niersbach: “Die Entwicklungen bei den Jugendmannschaften machen uns deutlich, dass wir hier vor großen Herausforderungen stehen. Wir sehen
bereits erste Resultate der gemeinsamen
Anstrengungen von DFB, Landesverbänden und Vereinen, aber wir werden künftig durch innovative Konzepte und Ideen
noch mehr für Jugendliche und die Ehrenamtlichen tun. Dazu gehört das neue
Onlineportal Fussball.de, auf dem seit 29.
Juli jeder Fußballer umfangreiche Serviceangebote findet und sich wie ein Profi
darstellen kann.”
AUF NEUEN
Pünktlich vor Beginn der kommenden Saison hat der DFB wichtige Personalentscheidungen im Nachwuchsbereich getroffen
und drei neue Trainer für die U-Nationalmannschaften verpflichtet. Guido Streichsbier, Meikel Schönweitz und André Schubert haben sich über Jahre profiliert in der
Arbeit mit Talenten. Und alle wollen ihre
Spieler weiterentwickeln auf ihrem Weg zu
einer möglichen Profikarriere.
Guido Streichsbier (U 18),
André Schubert (U 15) und Meikel
Schönweitz (U 16) vervollständigen
den DFB-Trainerstab.
DFB-Journal
2/2014
Quelle:
108 DFB JOURNAL
02 | 2014
›› JUNIOREN
WEGEN
Text Maximilian
Geis
N
eue Wege wolle man gehen, sagte Helmut Sandrock, als er nach Neubesetzungen im Stab der
U-Trainer gefragt wurde. Die Erkenntnis des
DFB-Generalsekretärs reifte während einer Analyse der
Arbeit mit den Junioren-Nationalmannschaften. „In
diesen Altersklassen kommen ganz spezielle Herausforderungen auf die Trainer zu. Daher haben wir intensiv gesichtet, ehe wir uns für drei neue Kandidaten
entschieden haben“, sagt Sandrock. Die Verträge von
U 16-Coach Stefan Böger und U 18-Trainer Christian
Ziege wurden zuvor nicht verlängert. Der bisherige
U 15-Trainer Frank Engel widmet sich künftig ausschließlich seiner Tätigkeit als sportlicher Leiter der DFBNachwuchsförderung.
Neue Wege, neue Gesichter, neue Fachleute in der
Arbeit mit Spitzentalenten in den Altersklassen, in denen
sie künftig für den Deutschen Fußball-Bund wirken.
André Schubert wird Trainer der U 15, Meikel Schönweitz betreut die U 16-Junioren und Guido Streichsbier
übernimmt die U 18-Nationalmannschaft. Alle drei unterschrieben Verträge bis zum Sommer 2016. Der neue
DFB-Sportdirektor Hansi Flick sagt: „Wir werden mit
diesen Personalien frischen Wind in den Trainerstab
unserer Junioren-Nationalmannschaften bringen. Wir
haben drei Übungsleiter verpflichtet, die sich in den
entsprechenden Altersklassen auskennen und Spieler
entwickeln können. Damit haben wir unser Team für
die kommende Saison gut aufgestellt.“
André Schubert ist Fußball-Fans in Deutschland durch
seine Arbeit mit dem FC St. Pauli und dem SC Paderborn
in der Bundesliga bekannt. 2004 absolvierte der jetzige
DFB-U 15-Trainer die Ausbildung zum Fußball-Lehrer, die
er gemeinsam mit Maren Meinert und Olaf Janßen als
Jahrgangsbester abschloss. Paderborn führte er zum
Aufstieg in die 2. Bundesliga. Weniger bekannt in der
Öffentlichkeit ist die Erfahrung des 43-Jährigen in der
Jugendarbeit. Bereits seit 1989 war er Nachwuchstrainer, und ehe er sich seine Meriten im Profi-Fußball
verdiente, war er Leiter des Nachwuchsleistungszentrums in Paderborn. Auch für den DFB war er bereits
aktiv. Zwischen 2002 und 2006 fungierte er als Stützpunkt-Koordinator für Nordhessen, leitete damit 15 Stützpunkte mit 45 Trainern und war drei Jahre lang der
Sprecher der DFB-Stützpunkt-Koordinatoren. Außerdem
war Schubert unter Bernd Stöber Assistenztrainer der
U 15-, U 16- und U 17-Nationalmannschaft. „Da ich in diesem Bereich schon Erfahrungen gesammelt habe, wird
mir der Einstieg nicht so schwerfallen“, sagt er.
Ein weiterer Zugang im Team der U-Trainer ist auch
Guido Streichsbier. Der 45-Jährige, der 2011 seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer abschloss, startete 2002
als Jugendkoordinator beim FC-Astoria Walldorf. Bald
wurde er Honorar-Trainer beim Badischen Fußballverband. Von 2004 bis 2011 trainierte er zunächst die U 17
und anschließend die U 19 bei der TSG 1899 Hoffenheim. Mit der U 17 der Kraichgauer gewann er 2008 die
Deutsche Meisterschaft der B-Junioren, mit der U 19
2010 den DFB-Junioren-Vereinspokal. Ein Jahr danach
schloss er sich dem 1. FC Kaiserslautern an und betreute
die U 17 der „Roten Teufel“, ehe er 2011 zum FC-Astoria
Walldorf zurückging. Das Team führte er zur Meisterschaft der Oberliga Baden-Württemberg und zudem in
die erste Runde des DFB-Pokals 2014/2015.
Das neue Trainertrio komplettiert Meikel Schönweitz. Seit zwei Jahren ist der 34-Jährige im Besitz der
Fußball-Lehrer-Lizenz. Bereits mit zwölf trainierte er
mit seinem Vater die U 9 beim SV 07 Geinsheim, von
2002 bis 2008 war er DFB-Stützpunkt-Trainer in GroßGerau und anschließend zwei Jahre lang Verbandssportlehrer beim Hessischen Fußball-Verband. Seit 2010
coachte er die U 17 des 1. FSV Mainz 05 und errang mit
den Rheinhessen die Meisterschaft in der B-JuniorenBundesliga Süd/Südwest.
Einiges ist neu. Doch das Ziel bleibt unverändert,
wie Sandrock betont: „Unser Anspruch bleibt es weiterhin, Spieler auf die nächste Stufe bis an die Nationalmannschaft heranzuführen und zugleich sportliche
Erfolge mit den U-Teams zu feiern.“
DIE U-TRAINER DES DFB
U 21: Horst
Hrubesch
U 20: Frank
Wormuth
U 19: Marcus
Sorg
U 18: Guido
Streichsbier
U 17: Christian Wück
U 16: Meikel
Schönweitz
U 15: André
Schubert
Quelle:
02 | 2014DFB-Journal
DFB JOURNAL2/2014
109
Trainer des Jahres
10BDFL-Journal
Auszeichnung für alle
Trainer im deutschen Fußball
Text: Marcus Dippel
Bundestrainer Joachim Löw zum Trainer des Jahres 2014 gewählt
Die Bilanz von Bundestrainer Joachim
Löw mit der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft stimmte seit seiner Amtsübernahme im Jahre 2006 schon immer.
Er war nach Siegen schon lange der erfolgreichste deutsche Nationaltrainer aller Zeiten. In Rio de Janeiro feierte Löw
den absoluten Höhepunkt seiner Karriere.
Mitte August erhielt der DFB-Coach die
Anerkennung seiner Arbeit auch von den
Journalisten. Der 54-Jährige gewann mit
großer Mehrheit erstmals die vom Fachmagazin „Kicker“ seit 2002 durchgeführte
Wahl zum Trainer des Jahres.
„Für mich ist dies eine große Ehre und
ein ganz besonderer Moment in meiner
langen Laufbahn als Fußballtrainer“, sagte
Löw und reichte die Lorbeeren gleich weiter. „Es ist mir bei dieser Gelegenheit
auch wichtig, hervorzuheben, dass dies
eine Auszeichnung für alle Trainer im
deutschen Fußball ist. Ohne die hervorragende, nachhaltige Jugendarbeit schon in
den kleinen Vereinen und die gute Arbeit
in den Bundesligavereinen hätte ich nie
eine so gute Mannschaft mit so gut ausgebildeten Spielern führen können.“
„WM-Sieg war Gemeinschaftsleistung“
Insofern war für Löw klar, der „WM-Sieg war
eine Gemeinschaftsleistung. Ich nehme
diese Auszeichnung nur stellvertretend an
für alle. Jedes Mitglied unseres Teams ist
ein Stück vom Trainer des Jahres.“
„Seit dem 13. Juli 2014 steht Jogi Löw
in einer Reihe mit Sepp Herberger, Helmut Schön und Franz Beckenbauer. Diese
Aufzählung beschreibt am besten die herausragende Leistung, die unser Bundestrainer mit seinem Team in Brasilien vollbracht hat. Ich weiß nicht, ob er gewählt
worden wäre, wenn er das Finale verloren
hätte. Für mich wäre er auch dann der
Trainer des Jahres gewesen“, stellte DFBPräsident Wolfgang Niersbach klar.
Ein Kapitel deutscher Erfolgsgeschichten bei Weltmeisterschaften gehört Löw
jedoch ganz alleine: Er war der erste
Coach, der mit einem europäischen Team
in Südamerika triumphierten konnte.
„Das macht uns alle stolz“, sagte Löw.
Vita Joachim Löw
Geboren am 03. 02. 1960 in Schönau;
erlernter Beruf: Fußball-Lehrer
Sein Vereine als Spieler:
1978-1980 SC Freiburg
1980-1981 VfB Stuttgart
1981-1982 Eintracht Frankfurt
1982-1984 SC Freiburg
1984-1985 Karlsruher SC
1985-1989 SC Freiburg
1989-1992 FC Schaffhausen
1992-1994 FC Winterthur
1994-1995 FC Frauenfeld (Spielertrainer)
„Wir haben Potenzial“
Löw will seine Arbeit mit der goldenen
Generation in der anstehenden Qualifikation für die EM 2016 in Frankreich – trotz
der Punktverluste gegen Polen und Irland
im Oktober – bestätigen und fortsetzen.
„Wir haben noch viele junge Spieler,
auch einige, die bei dieser WM gar nicht
dabei waren. Sie können noch einige Jahre
spielen. Wir haben das Potenzial, mit dieser Mannschaft auch in den kommenden
Jahren in der Weltspitze vertreten zu sein“,
sagte Löw und träumt bereits vom nächsten Coup, dem Gewinn der EM 2016.
Joachim Löw ist einer von zehn Kandidaten, die auf der Liste für die FIFA-Wahl
zum Welttrainer des Jahres 2014 stehen.
Der Preis des Welttrainers wird seit 2010
analog zur Auszeichnung zum Weltfußballer des Jahres im Rahmen der FIFA
Ballon d’Or-Gala verliehen, die am 12. Januar 2015 in Zürich stattfinden wird. Der
BDFL drückt Joachim Löw, dem als Coach
des Weltmeisters sehr gute Chancen eingeräumt werden, für diese Wahl beide
Daumen!
Seine Stationen als Trainer:
1993-1994 D-Jugend FC Winterthur
1994-1995 FC Frauenfeld (Spielertrainer)
1995-1996 VfB Stuttgart (Co-Trainer)
1996-1998 VfB Stuttgart
1998-1999 Fenerbahce Istanbul
1999-2000 Karlsruher SC
2000-2001 Adanaspor
2001-2002 FC Tirol Innsbruck
2003-2004 Austria Wien
2004-2006 D
eutsche Fußball-Nationalmannschaft (Co-Trainer)
seit 12. 07. 2006 Deutsche Fußball-­
Nationalmannschaft
Seine Erfolge als Trainer:
Weltmeister 2014 in Brasilien
Trainer des Jahres 2014
Vize-Europameister 2008 in Österreich
und der Schweiz
3. Platz bei der Weltmeisterschaft 2006
in Deutschland (als Co-Trainer) und
2010 in Südafrika
Österreichischer Meister 2002 mit dem
FC Tirol Innsbruck
Finalist im Europapokal der Pokalsieger
1998 mit dem VfB Stuttgart
DFB-Pokalsieger 1997 mit dem VfB
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DFB
12BDFL-Journal
Joachim Löw krönt
seine Trainer-Laufbahn
Text: Lars Wallrodt
Quelle: DFB-Journal
Authentisch: Weltmeister wird man nur mit einem starken Trainer
Acht Jahre lang war Joachim Löw der
Architekt des deutschen Spielstils. Der
Mann, der Fußball „Made in Germany“
wieder zum internationalen Gütesiegel
machte. Der Mann mit der besten Bilanz
aller Bundestrainer. Das ist er auch nach
dem 13. Juli 2014 noch. Aber seit diesem
Tag ist er noch mehr: Weltmeister. Lars
Wallrodt begleitet als Journalist den Weg
des 54-Jährigen schon seit einigen Jahren.
Eindrücke und Erfahrungen einer
außergewöhnlichen WM
Ich habe Joachim Löw schon oft getroffen.
Nach einem Interview während der Europameisterschaft 2012 haben wir anschließend eine Partie Tischfußball zusammen
gespielt. Vor der Weltmeisterschaft 2014
sichteten wir für eine Geschichte gemeinsam die schönsten WM-Bilder. Es waren
stets nette Begegnungen. Doch nie habe
ich mich mehr gefreut, ihn zu sehen, als
Mitte Juni am Strand von Santo André.
Die Heimat der deutschen Nationalmannschaft während der WM in Brasilien
ist ein Paradies. Ein kleines Fischerdorf
mit zwei Straßen, drei kleinen Einkaufsläden und einigen spektakulär guten Fischrestaurants. Das Schönste an dem Ört-
chen ist aber der Strand. In einem sanften
Bogen schwingt er sich die Küste entlang,
gesäumt von Palmen auf der einen und
dem Atlantik auf der anderen Seite. Wenn
Ebbe ist, kann man hier wunderbar joggen. Hier traf ich eines Morgens durch Zufall den Bundestrainer.
Die Hände lässig in den Taschen einer
kurzen Trainingshose, die Pilotenbrille
auf der Nase, wanderte er am Strand entlang, den Blick fast träumerisch über das
Meer gerichtet. Wir plauderten über die
Weltmeisterschaft und verabschiedeten
uns. Anschließend wusste ich: Deutschland wird Weltmeister. Weil Deutschland
den tiefenentspanntesten Löw aller Zeiten hat. Drei Wochen, einen unfassbaren Kantersieg gegen Brasilien und dem
wahnsinnig spannenden Finale gegen
Argentinien später, war es so weit: Löw
reckte den Goldpokal in den Nachthimmel von Rio de Janeiro.
Weltmeister wird man nur mit einem
starken Trainer. Solche Trainer werden
nicht geboren, sie entstehen in einem langen Prozess. Auch Joachim Löw begann
nicht als starker Trainer. Zwar gewann
er schon 1997 mit dem VfB Stuttgart den
DFB-Pokal. Doch sein Weg an die Spitze
Mario Götze bekommt von Joachim Löw erfolgreiche Tipps mit auf den Weg.
war lang und steinig: Fenerbahçe Istanbul, Karlsruher SC, Adanaspor, FC Tirol
Innsbruck, Austria Wien – nirgends blieb
er länger als ein Jahr.
Wer weiß, wo er im Sommer 2014
gewesen wäre, wenn nicht Jürgen Klinsmann ihn 2004 zu seinem Assistenten
gemacht hätte und damit zu einem der
Väter des deutschen Fußball-Umbruchs.
Am Strand von Santo André wäre er dann
vermutlich nicht gewesen. Jedenfalls
nicht als der vielleicht coolste Coach der
Welt. Ein Weltmeistertrainer, um den die
Welt Deutschland beneidet.
Er trinkt Espresso statt Filterkaffee,
trägt taillierte Hemden statt Trainingsjacke, nippt am Rotwein statt am Bier. In
einem Interview hauchte eine Journalistin einmal: „Sie sind der erste Bundestrainer, dessen Gesicht wirklich jeder vor
Augen hat. Sie könnten Model sein. Das
liegt auch an Ihrem Haarschnitt, so als ob
die Beatles nie gegangen wären …“ Man
stelle sich vor, eine ähnliche Frage wäre
Jupp Derwall oder Helmut Schön gestellt
worden. Sie wären wohl wahlweise schreiend weggelaufen oder vor Lachen unter
den Tisch gesackt.
Klinsmann und Löw schenkten dem
Fußball ab 2004 etwas Besonderes: Eine
nie gekannte Leichtigkeit, gepaart mit akribischer Ernsthaftigkeit und einem neuen
Look. „Fußball hat für mich immer etwas
mit Ästhetik und Leichtigkeit zu tun“, hat
Löw einmal gesagt. Und: „Ich habe schon
früher viel von Trainern gehalten, die Mut
zum Risiko hatten. Es war immer mein
innerer Drang, so als Trainer zu sein. Ich
gehe gern Risiken ein.“
Das war faszinierend für die deutschen
Fans. Mit großen Augen bestaunte die Öffentlichkeit die Nationalmannschaft, als
sie 2010 England und Argentinien aus
den Schuhen spielte. Nach den trüben
Jahren zu Anfang des Jahrtausends, als
die DFB-Auswahl zweimal in Folge in der
Gruppenphase einer Europameisterschaft
scheiterte, war das wie Mozart nach einem Metal-Konzert.
Doch es war auch ein bisschen unheimlich. Löw wagte einen Gegenentwurf
DFB
Bundestrainer Joachim Löw während des Trainings.
zum gängigen Modell. Seine „flache Hierarchie“ wurde nach Siegen gelobt und nach
Rückschlägen verdammt. Und je weiter er
mit seiner Mannschaft kam, desto ungeduldiger wurde die Öffentlichkeit.
Bei der WM 2008 war Spanien zu stark,
das war okay. 2010 in Südafrika auch
noch. Aber spätestens zwei Jahre später
nach dem verlorenen EM-Halbfinale gegen Italien zürnte Fußball-Deutschland
mit seinem Bundestrainer. Musste er wirklich Toni Kroos bringen, der zuvor noch
kein Spiel von Beginn bestritten hatte?
War es klug, Mesut Özil aus dem Zentrum
nach außen zu beordern? Hatte Löw gar
seine eigene Spielphilosophie verraten
und die Taktik zu sehr nach dem Gegner
ausgerichtet?
Die Heftigkeit der Debatte erschütterte Löw. Zuvor war er auf einer Welle
der Sympathie geschwommen und bei
den Wahlen der beliebtesten Deutschen
regelmäßig auf einen der ersten Plätze
gewählt worden. Und nun diskutierten
die Experten, ob das Mitsingen der Hymne
Pflicht sein sollte, klagten über fehlende
Alphatiere und verhätschelte Nationalspieler. Scheindebatten, die weit am
Thema vorbeigingen. Aber warum?
Nur wer heftig liebt, kann schwer
getroffen werden. Die Öffentlichkeit reagierte wie ein verstoßener Liebhaber
auf das EM-Aus. War die Nationalmannschaft nicht prädestiniert dafür, endlich
einen Titel zu holen? Einen Titel, auf den
Deutschland schon so lange wartete?
Im Moment der Niederlage zeigte sich,
dass Löw noch nicht jenes Renommee
hatte, auf das einige seiner Kollegen und
Vorgänger sich berufen konnten. Löw ist
als Fußballer kein Weltstar gewesen wie
Franz Beckenbauer oder Rudi Völler. Als
Trainer hatte er keine großen Klubs trai-
niert wie Louis van Gaal oder Luiz Felipe
Scolari. Er wusste spätestens nach dem
Italien-Spiel, dass er einen Titel braucht,
um wieder in Ruhe arbeiten zu können.
Dieser Titel sollte in Brasilien kommen.
Im Vorfeld der WM zeigte sich, dass Löw
bereit war, diesen entscheidenden Schritt
zu gehen. Denn nur die Großen sind bereit, dem Erfolg alles unterzuordnen. Sogar ihre eigene Philosophie.
Löws ideale Vorstellung von Fußball
sieht aus wie das, was 2010 in Südafrika zu
sehen war. Atemberaubende Passfolgen,
überfallartiges Umschaltspiel. Dass dabei
mitunter die Defensive litt, kalkulierte
er ein. Ein 4:3 war ihm lieber als ein 1:0.
Fußball als Spektakel. Doch dann reifte in
ihm die Erkenntnis: Damit komme ich in
Brasilien nicht weit.
Bundestrainer Joachim Löw krönte seine
­Trainer-Laufbahn mit dem Titelgewinn
bei der Fußball-WM 2014 in Brasilien.
BDFL-Journal
13
Die WM im Herzensland des Fußballs, das
wusste Löw, würde Anforderungen an die
Mannschaft stellen, die weit über das normale Maß hinausgehen würden. Schon
wer in Recife oder Fortaleza die Stadion­
treppen hochgeht, ist bei 30 Grad und 80
Prozent Luftfeuchtigkeit schweißgebadet.
Wie es ist, bei diesem Klima 90 Minuten
unter teilweise direktem Sonneneinfall zu
spielen, mochten sich die Beobachter gar
nicht ausmalen.
Diese Bedingungen stellen hohe Anforderungen an die Fitness. Doch Kondition
allein reicht nicht. Löw ahnte: Er musste
sein Ideal vom Tempofußball anpassen,
um in Brasilien Erfolg zu haben. Das tat
er. Mit zunächst vier gelernten Innenverteidigern in der Abwehrkette und drei
defensiven Mittelfeldspielern davor ging
er das Turnier an, stellte erst nach dem
Achtelfinale um, als er merkte, dass seine
Schlüsselspieler Bastian Schweinsteiger
und Sami Khedira nach Verletzungen wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte waren.
Sukzessive steigerte sich die DFB-Auswahl, nahm den Rhythmus des Turniers
auf, biss sich in die WM hinein. Die 7:1-Gala
gegen Brasilien im Halbfinale geht in die
Geschichte ein als das vielleicht unglaublichste WM-Spiel aller Zeiten. Doch erst
im Finale zeigte Löws Team alle Facetten,
die ein Weltmeister braucht: Kampfkraft,
spielerische Klasse, mannschaftliche Geschlossenheit und Geduld. Als das Werk
vollbracht war, sagte Bastian Schweinsteiger zu uns Journalisten: „Lasst den Jogi
hochleben. Er hat es am meisten verdient.“
Hinter Löw liegt eine lange Reise. Hat
er sich dabei verändert? Eigentlich nicht.
Er ist authentisch geblieben. Er zwingt
sich nicht zum Hochdeutsch, schwingt
keine trapattoniesken Reden, verpasst
sich keine Kampffrisur, trägt nie Dreitagebart. „Ich habe schnell gemerkt: Ich kann
nur überzeugen, wenn ich nach meiner
Intuition handle und meinem Gefühl
folge“, sagte er einmal. Löw wollte es immer als Löw an die Spitze schaffen. Das ist
ihm gelungen.
Nun steht er in einer Reihe mit Sepp
Herberger, Helmut Schön und Franz Beckenbauer. Legenden, die alle ihren eigenen Weg ganz nach oben gefunden
haben. Löw nahm den letzten Schritt
auf den Trainer-Olymp mit jener Gelassenheit, die ihn stets umgeben hat. Im
Augenblick des Triumphes gab es keine
wüsten Gesten, keine Abrechnung mit den
Kritikern. Es war eine elegante Freude, die
Löw ausstrahlte, fernab aller Bierduschen.
Er steht Deutschland gut zu Gesicht, dieser Weltmeistertrainer.
ITK 2014
14BDFL-Journal
Rekordbeteiligung
beim 57. ITK in Mannheim
Text: Marcus Dippel
WM-Analyse: Schon im Erfolg die Weichen für die Zukunft stellen
Noch nie war die Teilnehmerzahl in der
Geschichte des Bundes Deutscher FußballLehrer (BDFL) bei einem Internationalen
Trainer Kongress (ITK) so groß wie bei der
57. Auflage vom 28. bis 30. Juli 2014 in
Mannheim, der Geburtsstadt des BDFLMitbegründers und Trainer-Legende Sepp
Herberger. Der über die Grenzen Deutschlands hinaus hoch angesehene ITK des
BDFL war somit ein Erfolg in zuvor nicht
gekannter Größenordnung. Rund 1.200
Fußballtrainer aus 24 Ländern waren von
den angebotenen Inhalten sehr angetan
und konnten für die Trainingsarbeit in ihren Vereinen viele wichtige Erkenntnisse
mit nach Hause nehmen.
WM-Titel als Zugpferd
Der 4. WM-Titel der deutschen FußballNationalmannschaft lag kaum zwei Wochen zurück und so bildete die gerade
zu Ende gegangene Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien einen der Schwerpunkte des diesjährigen ITK in Mannheim
und war selbstverständlich über die drei
Tage hinweg immer noch das GesprächsThema Nummer 1 unter den KongressTeilnehmern.
In insgesamt 19 Referaten, darunter
vier Praxis-Demonstrationen im Mannheimer Carl-Benz-Stadion, wurde das
Kongress-Thema „WM-Analyse und Spielvorbereitung – Schon im Erfolg die Weichen für die Zukunft stellen“ von den
unterschiedlichsten Seiten ausführlich
beleuchtet und dem fachkundigen Publikum näher gebracht.
Rekordkulisse im CCR
Die Rekordteilnehmerzahl von rund 1.200
Trainern bildete eine beeindruckende Kulisse und die Trainer arbeiteten diszipliniert
über die die kompletten drei Tage. Das
Congress Center Rosengarten (CCR) und das
Carl-Benz-Stadion waren die Schauplätze
des diesjährigen ITK. Da beide Veranstaltungsorte räumlich ein paar Kilometer voneinander entfernt lagen, organisierte der
BDFL einen Straßenbahn-Shuttle für die
Kongress-Teilnehmer, um einen reibungslosen Ablauf des ITK zu gewährleisten.
Dank an Kongress-Helfer
„Wir konnten mit dem ITK in Mannheim
den hohen Standard unserer Trainerfortbildung in Deutschland untermauern und
fortführen. Ich bin überzeugt, dass die
Trainer-Kollegen im Verlauf des Kongresses viele wichtige Erkenntnisse erhalten
haben, die ihnen bei der täglichen Arbeit
mit ihren Teams wichtig und hilfreich
sein werden. Gefreut hat mich vor allem
die hohe Teilnehmerzahl, was eine tolle
Bestätigung unserer Arbeit innerhalb des
BDFL darstellt. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bei
allen Kongress-Helfern bedanken, ohne
deren ehrenamtliches Engagement ein
ITK in dieser Größenordnung niemals
möglich gewesen wäre. Nicht vergessen
möchte ich natürlich auch unsere Bundesgeschäftsstelle um Michael M. Meurer,
Waltrud Wurmbach und Jürgen Pforr, die
ebenfalls fantastisch gearbeitet hat“, so
BDFL-Präsident Lutz Hangartner bei der
Kongress-Eröffnung.
In seiner Eröffnungsrede am Montagmorgen begrüßte Hangartner die TrainerKollegen und Ehrengäste aus dem In- und
Ausland und hieß sie herzlich in Mannheim zum ITK 2014 willkommen. Darüber hinaus dankte der BDFL-Präsident
der Stadt Mannheim, insbesondere dem
Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, der
den BDFL im Vorfeld und während des
Kongresses vorbildlich unterstützte und
diesem viele Türen öffnete. Darüber hinaus dankte er dem Congress Center Rosengarten mit seiner engagierten Mannschaft mit Herrn Arac an der Spitze für die
tatkräftige Unterstützung, ohne die ein
Kongress dieser Größenordnung ebenfalls
nicht denkbar gewesen wäre.
WM-Gewinn würdigt Trainerarbeit
„Es gibt keinen besseren Zeitpunkt für
den diesjährigen Kongress als den jetzigen” sagte Hangartner, als er den 57. ITK
offiziell eröffnete. Der BDFL als Berufsverband der deutschen Fußballtrainer legt in
seiner Arbeit ein besonderes Augenmerk
auf die Arbeit der Coaches und jetzt, so
kurz nach dem Titelgewinn, könne er de-
BDFL-Präsident Lutz Hangartner
ren Engagement entsprechend würdigen.
Von der Basis der Talentförderung, die
eine Vielzahl junger Top-Talente hervorgebracht hat, bis hin zu dem weltmeisterlichen Turnierentscheidungen Jogi Löws
ist das Trainerwirken hierzulande aktuell
sehr erfolgreich.
So lobte der Präsident auch die frischgebackene, deutsche Weltmeistermannschaft, Joachim Löw und das gesamte
Team dahinter. Während der Weltmeisterschaft habe man nicht nur eine großartige sportliche Leistung gezeigt, sondern
gleichzeitig auch als Botschafter des deutschen Fußballs fungiert.
Ausbildung weiter optimieren
Bei all dem Lob mahnte der BDFL- Präsident allerdings auch, sich nicht auf dem
Erfolg auszuruhen, sondern Trainer und
Spieler stetig weiter- und fortzubilden,
um somit den Bogen zu dem diesjährigen Motto des ITK zu spannen. Ziel dabei
soll es sein, die Strukturen innerhalb des
Verbandes weiter zu verbessern und die
Qualität der Fußballausbildung in den
Vereinen und den Leistungszentren weiter zu optimieren, so dass in Zukunft kein
Talent verloren geht. Dies sei zwar ein langer Weg, bis man die Früchte der Arbeit
ernten kann, doch das deutsche Ausbildungssystem gilt dabei, ohne überheblich
zu sein, als ein vorbildliches.
ITK 2014
BDFL-Journal
15
In die gleiche Kerbe schlug Manfred
Schaub, 1. Vizepräsident des BDFL, der
gewohnt sicher und eloquent durch das
gesamte Programm des ITK führte. „Wenn
Erfolg da ist, gilt es die Weichen zu stellen,
um das was Erfolg bringt, weiter zu verbessern”, so Schaub. Lobende Worte fand
er für die Zusammenarbeit zwischen dem
DFB und dem BDFL, der im Auftrag des
DFB für die Weiterbildung der A-LizenzInhaber und Fußball-Lehrer zuständig ist
und bezeichnete die Beziehung der beiden Verbände als optimal.
Neue Heimat DFB-Akademie
Anschließend ließ es sich auch Dr. Peter Kurz, Oberbürgermeister der Stadt
Mannheim, nicht nehmen, die KongressTeilnehmer herzlich in der Quadratestadt
willkommen zu heißen. Ihm war der Stolz
Gastgeber des erfolgreichsten ITK in der
Geschichte des BDFL zu sein, deutlich anzumerken.
Ronny Zimmermann, Vizepräsident
des DFB für den Bereich Qualifizierung
und Präsident des Badischen Fußballverbandes, bezeichnete in seinem Grußwort
Mannheim als eine tolle Fußballstadt, die
sich momentan noch etwas im Dornröschenschlaf befinde. Er unterstrich, dass
die Traineraus- und -fortbildung ein zentrales Thema und Anliegen des DFB und
seiner Landesverbände darstellt, sowohl
in der Breite als auch in der Spitze. „Die
Trainerausbildung in Deutschland ist in
der Spitze sehr gut, trotzdem versuchen
Frank Wormuth und sein Team immer
besser zu werden, um somit die Grundlagen für weitere Erfolge in der Zukunft zu
schaffen.“
Prominenz und internationaler Glanz
Mit dieser Aussage schlug Zimmermann
einen wunderbaren Bogen in Richtung
des Kongress-Themas. Zum Abschluss
stellte der Vize-Präsident des DFB in Aussicht, dass beim Bau der DFB-Akademie,
die alle Kräfte des deutschen Fußballs
bündeln soll, auch der BDFL eine neue
Heimat auf dem Areal der Frankfurter
Galopp-Rennbahn finden soll. „Erste Gespräche in diese Richtung sind geführt
worden“, so Zimmermann.
Auch dieses Jahr waren wieder einige
prominente Persönlichkeiten aus dem bezahlten Fußball vor Ort. Der BDFL freute
sich über die Anwesenheit von DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock, DFB-Sportdirektorin Steffi Jones, DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig sowie der aktuellen
Bundesliga-Trainer Thomas Schaaf (Ein-
Das Congress Center Rosengarten bot beste Rahmenbedingungen für den ITK 2014 in
Mannheim.
tracht Frankfurt), Armin Veh (VfB Stuttgart) und Christian Streich (SC Freiburg).
Mit Volker Finke (Kamerun) und Jorge Luis
Pinto (Costa Rica) verliehen zwei aktuelle
WM-Trainer dem ITK zu internationalem
Glanz. Beide gewährten den anwesenden
Trainer-Kollegen höchst interessante Einblicke in ihre Arbeit. Unter den Teilnehmern weilten dieses Jahr unter anderem
Markus Babbel, Thorsten Fink, Michael
Wiesinger, Ulf Kirsten und Alois Schwartz
um nur einige zu nennen.
Riesige Medienresonanz
Der ITK in Mannheim erfuhr dieses Jahr
auch ein noch nicht gekanntes Echo in
den Medien. So waren das Fachmagazin
kicker, Sky Sport News HD, RTL, SAT.1,
Sport 1, Radio Regenbogen, der SWR (Hörfunk und Fernsehen), der Hessische Rundfunk, das Rhein-Neckar-Fernsehen, die
Sport Bild, die Deutsche Presse-Agentur
(DPA), der Sport-Informations-Dienst (SID),
der Mannheimer Morgen, die Rheinpfalz,
die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die
Frankfurter Rundschau, die BILD Frankfurt, die Rhein-Neckar-Zeitung, der Focus,
Die Zeit und einige freie Journalisten vor
Ort, um vom ITK zu berichten. Ein Umstand der dem BDFL in der öffentlichen
Wahrnehmung sehr zu Gute kommt.
Nach der Programmeinführung des
1. Vizepräsidenten Manfred Schaub präsentierten Frank Wormuth (DFB-Chefausbilder und U20-Nationaltrainer) und sein
DFB-Sportlehrer-Kollege Bernd Stöber nur
15 Tage nach dem WM-Finale in Rio de
Janeiro dem fachkundigen Publikum eine
erste fundierte WM-Analyse. In der Kürze
der Zeit stellten die beiden Experten zusammen mit ihrem Team eine beeindruckende Präsentation auf die Beine, die
eine überaus positive Resonanz unter den
Kongress-Teilnehmern erfuhr.
WM-Analyse: Verdienter Weltmeister
Im Fokus ihrer Betrachtungen standen
überwiegend die Teams, die es bis ins
Achtelfinale geschafft hatten und natürlich speziell die Deutsche Nationalmannschaft. Wormuth bezeichnete in seiner
Analyse die deutsche Elf als die kompletteste Mannschaft, die völlig objektiv betrachtet, verdient Weltmeister wurde. Als
besondere Merkmale machte der Leiter
der Hennes-Weisweiler Akademie des DFB
dabei vor allem „das kontrollierte aber
zielorientierte Umschalten nach Ballgewinn” und das herausragende „Mitspielen
des Torhüters” aus. Ebenfalls in seine Beurteilung floss auch das disziplinierte und
kollektive Umschalten in die Defensive
mit ein, wobei er an dieser Stelle einen
gegensätzlichen Vergleich zu den Brasilianern zog, die als Negativbeispiel über
keine Kompaktheit bei Ballbesitz und
keine Defensivstrategie verfügten.
Nach einer kurzen Kaffeepause gab
mit Volker Finke (Nationaltrainer Kamerun) ein Protagonist der WM in Brasilien
zusammen mit dem Spielanalytiker Boris
Notzon einen Einblick in seine Arbeitsweise während der Endrunde. „Die Videoanalyse ist eine wichtige Entwicklung und
ITK 2014
16BDFL-Journal
mittlerweile unerlässlich für Trainer”, gab
Notzon im Rahmen des Vortrages zu Protokoll. Gemeinsam mit Finke stellte er das
Konzept der ­Videoanalyse, ihre Vorteile
und ihre Möglichkeiten dar.
Videoanalyse unterstützt Trainerarbeit
Die Spielanalyse mittels digitaler Videoaufzeichnung definierte Finke als „strukturierte Präsentation der gegnerischen
Mannschaft in bewegten Bildern”. Bezogen auf die Arbeit mit der Mannschaft
dient sie maßgeblich als Unterstützung
der Trainerarbeit, indem man mit ihrer
Hilfe Informationen über Stärken und
Schwächen des Gegners ausmachen kann.
„Das macht die Videoanalyse zu einem
unverzichtbaren Baustein in der Spielvorund -nachbereitung”, so Finke.
Für den ehemaligen, langjährigen
Coach des SC Freiburg ist das dabei entstehende „Wir- Gefühl” ein sehr entscheidender Faktor, da das gemeinsame Aufzeigen
von Lösungsmöglichkeiten dieses Gefühl
verstärkt und den Spielern das Gefühl
vermittelt, gut vorbereitet in ein Spiel zu
gehen.
Ohne diese Vorteile der Videoanalyse
ist es also durchaus schwierig, das eigene
Team auf ein bevorstehendes Spiel ideal
vorzubereiten. Für eine optimale Analyse
braucht man Fachleute, wie Notzon, die
mit ihrem Know-how im Medien- & ITBereich Videoanalysen erstellen und aufbereiten. Dies weiß auch Volker Finke zu
schätzen und mahnt: „Wer nicht anfängt
mit Fachleuten zu arbeiten, der bleibt auf
der Strecke”.
Walldorf, das in der Regionalliga Südwest
beheimatet ist. Hierbei geht ein besonderer Dank des BDFL an die beiden DemoGruppen aus Mannheim und Walldorf.
Nach den guten Erfahrungen des
letzten ITKs in Bremen, bot der BDFL am
Dienstag wieder Parallel-Veranstaltungen
in zwei Hörsälen an, damit die anwesenden Trainer-Kollegen sich die Themen
aussuchen konnten, die sie auch tatsächlich interessierten.
Elementare Erfolgsvoraussetzungen
Während im Raum Mozart des Congress
Center Rosengarten der Fitness-Trainer
der U21-Nationalmannschaft, Krunoslav
Banovcic, über die konditionelle Vorbereitung am Spieltag referierte, gab Christian Klein von der VBG im Raum Mahler
einen interessanten Einblick in die Möglichkeiten der Verletzungsprävention. Es
schlossen sich weitere Fachreferate von
Helmut Hoffmann (Fußballspezifische
Veränderungen am Bewegungsapparat
und deren Kosequenzen für ein Präventionstraining) und Prof. Dr. Billy Sperlich
(Multidirektionale Handlungsschnelligkeit
als elementare Erfolgsvoraussetzung bei
der WM 2014) an.
Kurz vor der Mittagspause gab DFBSportlehrer Jörg Daniel im Raum Mozart
einen Einblick in den aktuellen Stand der
DFB-Torwart-Trainer-Ausbildung und referierte über die Leistungen der Torhüter
während der WM 2014. Interessant waren
hierbei unter anderem seine Anmerkungen zum riskanten Torwartspiel von Ma-
nuel Neuer und dem Verhalten des argentinischen Keepers Sergio Romero beim
goldenen Treffer von Mario Götze im WMFinale, das Daniel als klaren Torwartfehler
bezeichnete.
Enke-Stiftung für Prävention
Parallel zu Jörg Daniels Referat kam es zu
einem vielbeachteten Auftritt von Teresa
Enke und Jan Baßler im Raum Mahler.
Die Witwe des ehemaligen Nationaltorhüters Robert Enke und Baßler sprachen
über die Aufgaben und Ziele, die sich die
Robert-Enke-Stiftung gesetzt hat.
„Die psychische Krankheit Depression
wird in der Gesellschaft leider viel zu wenig als Krankheit wahrgenommen”, sagte
Jan Baßler, Geschäftsführer der RobertEnke-Stiftung, in seinen Ausführungen.
Und doch ist die Depression mit jährlich
4 Millionen Erkrankungen in Deutschland
mittlerweile eine Volkskrankheit. Was
Fußballtrainer gegen depressive Erkrankungen ihrer Spieler unternehmen können, möchte die 2010 gegründete RobertEnke-Stiftung aufzeigen. „Wir möchten
nicht den Leistungssport Fußball verändern und auch nicht Trainer zu Psychiatern ausbilden” stellte Baßler klar.
Vielmehr gehe es darum, den Fußballtrainern Möglichkeiten aufzuzeigen,
wie sie durch Einfühlungsvermögen und
durch gezielte Kommunikation ihren
Spielern präventiv aber auch im Falle
einer depressiven Erkrankung zur Seite
stehen können. „Es geht um den betroffenen Sportler und darum ihm möglichst
Praxis im Carl-Benz-Stadion
Der Nachmittag startete mit der Einführung in die Praxis-Demonstration durch
die beiden U-Nationaltrainer des DFB
Christian Wück (U17) und Guido Streichsbier (U18), an deren Ausführungen sich
ein Vortrag von Lutz Michael Fröhlich (Leiter der DFB-Schiedsrichter-Kommission
Elite) über die Erkenntnisse der Regelauslegung bei der WM 2014 anschloss.
Anschließend wurden die Teilnehmer
in Straßenbahnen zum Carl-Benz-Stadion
gebracht, wo den Teilnehmern und Trainer-Kollegen die Praxis-Demonstrationen
von Christian Wück (Spielaufbau unter
Gegnerdruck) und Guido Streichsbier
(Spiel im letzten Drittel) vorgestellt wurden. Während Wück mit der U19 des Gastgebers SV Waldhof Mannheim arbeitete,
feierte Streichsbier ein Wiedersehen mit
seinem ehemaligen Team vom FC Astoria
ITK-Praxisdemonstration mit der U19 des SV Waldhof Mannheim.
ITK 2014
BDFL-Journal
17
schnell eine Therapiestruktur zu offerieren“, so der Geschäftsführer. „Ungemein
wichtig sei es dabei, aktiv auf den oder
die Betroffene zuzugehen, da unter Depressionen leidende Menschen von sich
aus diesen Schritt nicht machen und als
herausragende Schauspieler im Kaschieren ihrer Probleme gelten.“
Parallelen zum Hockey
Diese Erfahrung musste leider auch Teresa
Enke machen. Deshalb kämpft sie heute
dafür, dass „Sportler in solchen Situationen Unterstützung bekommen”, denn sie
und ihre Familie waren damals komplett
auf sich alleine gestellt. Die Vorstandsvorsitzende der Robert-Enke-Stiftung bat
abschließend in ihrem Vortrag die anwesenden Fußballtrainer auf die Psyche ihrer Spieler einzugehen und appellierte an
diese, empfänglich für die Probleme ihrer
Spieler zu sein.
Nach der Mittagspause führten zunächst Jens Rasiejewski (U17-Trainer bei
der TSG Hoffenheim) und Thomas Krücken (U17-Trainer beim FSV Mainz 05)
die Kongress-Teilnehmer theoretisch in
ihre Praxis-Demonstrationen ein. Danach
wagte der BDFL mit dem Vortrag von
Hockey-Bundestrainer Markus Weise einen Blick über den Tellerrand, der in der
Nachbetrachtung als überaus gelungen
zu bezeichnen ist.
Weise stellte in seinem Vortrag die Prozedur der Spielvor- und -nachbereitung
dar. Die Spielvorbereitung ist beim Hockey wie beim Fußball elementar wichtig.
Sie erfolgt in mehreren Stufen. Die erste
Besprechung findet um 22.00 Uhr des Tages vor dem Spiel statt, weil dann Weises
Überzeugung nach die Themen kurz vor
dem Schlafengehen besser im Kopf bleiben. Die Visualisierung direkt vor dem
Schlaf sei dabei auch mental eine gute
Vorbereitung. Am Spieltag selbst folgen
zwei weitere Teamsitzungen, die der Besprechung der Taktik und der Standards
dienen, ehe die Mannschaft sich „emotional anheizt bis die Kabine explodiert”, so
Weise. Ungewöhnlicherweise findet diese
letzte Vorbereitungsmaßnahme kurz vor
dem Spiel ohne den Coach statt, da er
seine eigene Vorbereitung für das Spiel
benötige.
Coach oder Trainer
Ein zentraler Unterschied ergibt sich in
dem Verständnis der Bezeichnung des
Trainers. Weise sieht seinen Job als Coach,
nicht als Trainer, an. Damit meint er das
aktive Coaching seines Teams an der Sei-
Podiumsdiskussion am Ende des ITK 2014 (v.l.n.r.): Moderator Michael Leopold (Sky),
Christian Streich (SC Freiburg), Armin Veh (VfB Stuttgart), Helmut Sandrock (DFB), Thomas
Schaaf (Eintracht Frankfurt) und Volker Finke (Nationaltrainer Kamerun).
tenlinie, um sicher zu gehen, dass sein
Team exakt das umsetzt, was vorher geübt
wurde. Wesentlich ist die Rollenverteilung
und nicht die taktische Aufstellung seines Teams, so der Nationaltrainer. Jeder
auf dem Platz muss genau wissen, was er
zu tun hat und seinen Job machen, sonst
kann das fatale Folgen in Form eines
schnellen Gegentores haben.
Nach dem Spiel ist die gemeinsame
Nachbereitung, sprich die Videoanalyse,
genau wie beim Fußball unerlässlich. Unterschied hier ist jedoch, dass das Feedback der Spieler als Experten genauso
wichtig ist, wie das des Coaches. Dies
mache die Nachbereitung zu einer „gegenseitigen Lernatmosphäre”, die für das
gesamte Team sehr wichtig ist, so Weise.
Nach dem abermaligen Transport der
Teilnehmer per Straßenbahn zum CarlBenz-Stadion und den anschließenden
Praxis-Demonstrationen von Jens Rasiejewski (Abwehrverhalten im 16m-Raum)
und Thomas Krücken (Umschalten nach
Ballverlust) mit ihren jeweiligen JuniorenTeams aus Hoffenheim und Mainz folgte
traditionell am Dienstag der Kameradschaftsabend in der Baumhainhalle des
Mannheimer Luisenparks, den wieder
viele Trainer-Kollegen dazu nutzten, sich
auszutauschen und ein paar gesellige
Stunden miteinander zu verbringen.
Leistung durch Erholung
Den letzten Tag läutete der Vortrag „Nur
wer richtig erholt ist, kann auch volle
Leistung bringen“ von Prof. Dr. Michael
Kellmann von der Uni Bochum ein. Danach folgte das hoch interessante TrainerInterview von Sky-Moderator Michael Leopold mit Jorge Luis Pinto, dem Coach des
Überraschungs-Teams der WM aus Costa
Rica, der Einblicke in seine Arbeitsweise
gewährte und sehr lebendig seine taktischen Ansichten vermittelte.
Zur anschließenden Podiumsdiskussion waren neben DFB-Generalsekretär
Helmut Sandrock und Volker Finke, die
Bundesliga-Trainer Thomas Schaaf (Eintracht Frankfurt), Christian Streich (SC
Freiburg) und Armin Veh (VfB Stuttgart)
auf dem Podium vertreten, um gemeinsam eine launige Bestandsaufnahme des
deutschen Fußballs nach der WM 2014
in Brasilien vorzunehmen. Im Rahmen
dieser Podiumsdiskussion beeindruckten
alle anwesenden Bundesliga-Trainer als
auch Helmut Sandrock und Volker Finke
sowohl durch ihre Fachkompetenz und
ihre klare Ansprache als auch durch ihre
gleichzeitige Lockerheit.
ITK 2015 in Wolfsburg
Den Schlusspunkt des diesjährigen ITK
setzte der Präsident des BDFL, Lutz Hangartner, am Mittwoch um die Mittagszeit.
Er blickte zufrieden auf die gelungene
Fortbildungsveranstaltung unter der
neuen Rekordbeteiligung zurück und
dankte allen Referenten und Helfern, die
zum reibungslosen Ablauf der Veranstaltung beigetragen haben. Auch der Gastgeberstadt Mannheim zollte Hangartner
ein Lob („Wir kommen gerne wieder“) und
beschloss den Trainer-Kongress mit der
Ankündigung, dass der nächste ITK voraussichtlich in Wolfsburg in der Zeit vom
27. Juli bis 29. Juli 2015 stattfinden wird,
was sich mittlerweile bestätigt hat.
Anmerkung:
Der Bericht über den ITK kann inhaltlich nicht in die Tiefe gehen. Dafür
empfehlen wir die Kongress-Dokumentation des diesjährigen ITK in Mannheim oder die Videosequenzen und
Referate von allen Programmpunkten des ITK auf unserer Homepage
www.BDFL.de!
ITK 2014
18BDFL-Journal
ITK 2014 in Mannheim
hervorragend bewertet
Text: Dr. Gerd Thissen
David Wiesche
Maxime Brinkkemper
Mitglieder mit BDFL-Angeboten überdurchschnittlich zufrieden
Die Teilnehmer des Internationalen
Trainerkongresses 2014 in Mannheim
bescheinigen dem BDFL eine hervorragende Fortbildungs- und Verbandsarbeit!
„Wer aufhört, besser zu werden, hat
aufgehört, gut zu sein!“ Gemäß dieser
Devise haben das Präsidium und der
Bundesvorstand des BDFL beschlossen,
zum vierten Mal beim Internationalen
Trainerkongress (ITK) 2014 in Mannheim
nach der Selbstevaluation des ITK 2002
in Saarbrücken, des ITK 2005 und des ITK
2010 jeweils in Düsseldorf eine Teilnehmerbefragung mithilfe eines Fragebogens
durchzuführen. Für zukünftige Diskussionen über die Möglichkeiten zur Qualitätssicherung und Qualitätssteigerung in den
Fortbildungsveranstaltungen sowie der
Verbandsarbeit des BDFL sollten objektive Bewertungsgrundlagen zusammengestellt werden.
Mit der gesamten Durchführung der
Teilnehmerbefragung wurde die Fakultät
für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum beauftragt.
Zielsetzungen der Befragung
Wie schon teilweise bei den vorherigen
Evaluationen sind mit der Teilnehmerbefragung beim ITK 2014 in Mannheim
folgende konkrete Zielsetzungen verbunden:
• Es soll eine objektive und repräsentative Datengrundlage für die Nachbetrachtung und Auswertung des ITK
2014 geschaffen werden. Diese Datengrundlage kann in der Gesamtbewertung durch die weiterhin bedeutsamen Beurteilungen von Funktionsträgern des BDFL und des Deutschen
Fußball-Bundes, von Referenten, ausländischen Gästen usw. ergänzt und
vervollständigt werden.
• Es sollen systematische Rückmeldungen zur Kongressorganisation, zu
einzelnen Kongressbeiträgen, zu aufgetretenen Problemfeldern, Teilnehmerwünschen usw. zusammengestellt
werden.
• Es sollen aufgrund der Auswertungsergebnisse Planungs- und Orientierungshilfen für die Organisation, inhaltliche Ausrichtung usw. zukünftiger
Internationaler Trainerkongresse abgeleitet und formuliert werden.
• Es sollen darüber hinaus grundsätzlich Möglichkeiten und Maßnahmen
sowie inhaltliche Schwerpunktsetzungen zur Qualitätssicherung und Qualitätssteigerung in der zukünftigen
Trainerfortbildung des BDFL diskutiert
und entwickelt werden.
• Es sollen Erkenntnisse über die gegenwärtige Außendarstellung des BDFL,
die derzeitigen Service-Angebote des
BDFL usw. in der Mitgliederwahrnehmung gesammelt werden, um über
zukunftsorientierte und bedarfsgerechte Weiterentwicklungen diskutieren zu können.
Aufbau des Fragebogens
Der entworfene Fragebogen orientiert
sich an Untersuchungsinstrumenten, die
in der Vergangenheit bei der Evaluation
von Kongressen und Tagungen im sportwissenschaftlichen Bereich sowie im kommerziellen Sektor eingesetzt wurden.
Der Fragebogen erstreckt sich über
vier Seiten. Er untergliedert sich in neun
Teilbereiche. Die Teilbereiche Personaldaten, Trainertätigkeit, Fortbildungsteilnahme, Kongressbewertung, Bewertung
der Theoriebeiträge, Praxisbewertung,
Fortbildungswünsche und BDFL-Leistungsangebote sind mit geschlossenen
Items versehen, die jeweils von den Teilnehmern angekreuzt werden sollen. Die
einzelnen Items in den Teilbereichen
Kongressbewertung, Vortragsbewertung
und Praxisbewertung beinhalten eine
fünfstufige Likert-Skalierung, von 1 = sehr
gut“ bis „5 = mangelhaft“, angelehnt an
die den Teilnehmern bekannte Schulnotenbewertung. Hinzu kommt als weitere
Beantwortungsalternative bezogen auf
die besuchten Veranstaltungen die Möglichkeit, das Item zur Nicht-Teilnahme
anzukreuzen. Bei der Trainertätigkeit und
Fortbildungswünschen sind Mehrfachantworten möglich.
Die Teilbereiche Kritikpunkte, Verbesserungsvorschläge und spezielle Fortbildungswünsche sind als offene Fragestellungen gestaltet, so dass sie von den
Teilnehmern in beliebiger Art und Weise,
was insbesondere den Umfang und die
sprachliche Darstellung betrifft, beantwortet werden können.
Durchführung der Fragebogenaktion
Die schriftliche Befragung der Teilnehmer
erfolgte anonym während der Kongressveranstaltungen. Die Fragen wurden in
die Kongressmappen eingelegt und den
Teilnehmern mit den allgemeinen Kongressunterlagen bei der Anmeldung zum
Kongress ausgehändigt. Die Rückgabe der
Fragebogen durch die Teilnehmer erfolgte
unmittelbar nach Abschluss des Kongresses beim Empfang der individuell ausgestellten Testate zur Kongressteilnahme.
Rücklaufquote
Über die Kongressmappen wurden 1.008
Fragebogen an die teilnehmenden BDFLMitglieder ausgegeben.
Insgesamt wurden 896 ausgefüllte
Fragebogen von den Teilnehmern an den
BDFL übergeben. Demnach ergibt sich
eine sehr hohe Rücklaufquote von 88,9 %.
Von den 896 ausgefüllten Fragebogen
enthielten 567 Fragebogen (69,9 %) keine
Antwort zu den offenen Fragestellungen
(Kritikpunkte, Verbesserungsvorschläge
bzw. Fortbildungswünsche). In 329 Fragebogen werden die offenen Fragestellungen beantwortet, das sind 36,7 % der 896
ausgefüllten Fragebogen. 61 Teilnehmer
und damit 6,8 % aller Teilnehmer geben
eine Rückmeldung sowohl bei den Kritikpunkten als auch bei den Fortbildungswünschen.
Beantwortungsverhalten
der ­Teilnehmer
Die Art und Weise, wie die 896 Fragebogen ausgefüllt wurden, dokumentiert einen hohen Motivationsgrad der Teilneh-
ITK 2014
mer und eine große Identifikation der
Teilnehmer mit der Fragebogenaktion.
Nahezu alle Antwortmöglichkeiten wurden vollständig genutzt, nur in wenigen
Fragebogen blieben einzelne Fragestellungen unbeantwortet. Generell erfolgte
die Beantwortung der einzelnen Fragestellungen äußerst sorgfältig.
Die offenen Fragestellungen sind
größtenteils sehr differenziert und ausführlich beantwortet, woraus sich ein hoher qualitativer Aussagewert ergibt.
Repräsentativität der Ergebnisse
Insgesamt sind die vorgelegten Untersuchungsergebnisse als repräsentativ für
alle beim deutschen Fußball-Bund registrierten Fußball-Lehrer und A-Lizenz-Trainer anzusehen.
Die Repräsentativität der Kongressbewertung ergibt sich aus der freiwilligen,
also zufälligen Teilnahmemöglichkeit der
Befragten, der sehr hohen Rücklaufquote
und der sorgfältigen sowie nahezu vollständigen Beantwortung der entsprechenden Fragestellungen.
Nachfolgend werden einige ausgewählte Ergebnisse der Teilnehmerbefragung des Internationalen Trainerkongresses 2014 in Mannheim in stark vereinfachter Form vorgestellt.
Schulnoten: Bewertung der Theorieund Praxisveranstaltungen
Alle Veranstaltungen des ITK in Theorie
und Praxis werden im Mittel mit der Note
„gut“ bewertet. Einen Überblick über die
jeweilige Bewertung der Veranstaltungen
zeigt Abbildung 1. Es werden alle Theorieeinheiten in blau, alle Praxisdemonstrationen in rot und die sechs Parallelveranstaltungen in grün dargestellt. Der Abbildung lassen sich die Mittelwerte entnehmen, die zwischen m=1,61 und m=2,43
liegen. Der durchschnittliche Mittelwert
beträgt m=2,09 und ist als Orientierungshilfe ebenfalls dargestellt. Da Schulnoten
als Bewertungssystem zugrunde gelegt
wurden, lässt ein niedriger Mittelwert
auf eine bessere Bewertung schließen.
Demnach ist der durchschnittliche Mittelwert m=2,09 als „gut“ zu interpretieren.
Wenngleich ein differenzierter Blick unterschiedliche Bewertungen aufzeigt und
mögliche „Problemfelder“ offenbart, sind
kritische Analyseansätze immer vor dem
Hintergrund zu verstehen, dass die Veranstaltungen des Kongresses gute Bewertungen erhalten haben!
Im Mittel werden die Theorievorträge
mit „gut“ bewertet. Es zeigt sich eine
BDFL-Journal
19
Anhand der geringen fehlenden Bewertungen kann auf eine hohe Teilnahme
und damit auf ein hohes Interesse der
Teilnehmer an den Praxisdemonstrationen geschlossen werden.
Die im Vergleich etwas schlechtere Bewertung muss unter dem Gesichtspunkt
gesehen werden, dass auch die praktischen Veranstaltungen im Mittel mit der
Note „gut“ bewertet sind und der Vergleich immer bezüglich aller bewerteten
Veranstaltungen gezogen wird.
Positiver wird die Veranstaltung „Umschalten nach Ballverlust“ gesehen, die
als einzige Praxisdemonstration über dem
generellen Mittelwert bewertet wird und
in der Rangordnung der Bewertungen ge-
leicht bessere, mittlere Bewertung als bei
der gesamten Einschätzung aller Einheiten. Der Mittelwert beträgt m=2,05.
Die vier Praxisdemonstrationen wer­
den durchschnittlich geringfügig schlechter bewertet als die theoretischen Vorträge. Dies ist daran zu erkennen, dass
drei der vier praktischen Veranstaltungen
unter dem allgemeinen Mittelwert liegen.
Nur die Veranstaltung „Umschalten nach
Ballverlust“ kommt auf einen Mittelwert
von m=2,03, der über dem Allgemeinen (m=2,09) liegt. Die Veranstaltungen
„Spielaufbau unter Gegnerdruck“, „Spiel
im letzten Drittel“ und „Abwehrverhalten
im 16m-Raum“ erreichen Mittelwerte zwischen m=2,29 und m=2,37.
Bewertung der besuchten Veranstaltungen
Theorieeinheiten
Praxiseinheiten
Parallelveranstaltungen
Ø-Bewertung (2,09)
1
2
Analyse der WM 2014
3
Videoanalyse
2,16
Regelauslegung bei der WM 2014
Spielvor-/Spielnachbereitung (Hockey)
2,27
1,61
Nach richtiger Erholung volle Leistung
1,75
n=857; fehlend=39
n=822; fehlend=74
n=822; fehlend=74
n=780; fehlend=116
2,09
Trainerinterview
Podiumsdiskussion
n=863; fehlend=33
1,99
n=795; fehlend=101
1,98
n=776; fehlend=120
Einführung in die Praxis (Spielaufbau)
2,15
n=851; fehlend=45
Einführung in die Praxis (Letztes Drittel)
2,19
n=838; fehlend=58
Einführung in die Praxis (16m-Raum)
Einführung in die Praxis (Umschalten)
2,33
n=838; fehlend=58
n=828; fehlend=68
2,05
Spielaufbau unter Gegnerdruck
2,31
n=850; fehlend=46
Spiel im letzten Drittel
2,29
n=838; fehlend=58
Abwehrverhalten im 16m-Raum
Umschalten nach Ballverlust
Konditionelle Vorbereitung am Spieltag
Verletzungen - Präventionsmöglichkeiten
Veränderungen am Bewegungsapparat
2,37
DFB-Torwarttrainerausbildung
Psychische Gesundheit
n=843; fehlend=53
2,03
n=802; fehlend=94
1,96
n=381; fehlend=515
2,01
n=481; fehlend=415
1,99
Multidirektionale Handlungsschnelligkeit
2,43
1,93
1,90
n=824; fehlend=72
n=598; fehlend=298
n=696; fehlend=200
n=429; fehlend=467
Abb. 1: Bewertung der einzelnen ITK-Veranstaltungen nach Schulnoten.
ITK 2014
20BDFL-Journal
nau in der Mitte der Bewertung aller Veranstaltungen zu finden ist.
Bewertung der Kongressorganisation
Die allgemeine Organisation des ITK wird
insgesamt mit „gut“ bewertet. Dies zeigt
auf der einen Seite der Mittelwert aller
Benotungen, die organisatorische Aspekte
betreffen, der bei m=1,88 liegt. Auf der
anderen Seite ist auf die Abschlussbewertung des ITK zu verweisen, die im Gesamturteil der Teilnehmer durchschnittlich bei
m=1,85 liegt. Diese gute Einschätzung der
Organisation des Kongresses kann jedoch
differenzierter betrachtet werden, so dass
die verschiedenen Unteraspekte genauer
analysiert werden können. Besonders
positiv wird das Anmeldeverfahren eingeschätzt, das offensichtlich reibungslos
abgelaufen ist und von den Teilnehmern
Leistungsangebote BDFL
Leistungsangebote
Alles in allem bin ich
sehr zufrieden mit dem
BDFL.
Nachbereitung
1
Ø-Bewertung (2,20)
2
3
n=855; fehlend=41
1,79
Die Arbeit des BDFL
entspricht meinen
Vorstellungen einer
idealen Verbandsarbeit.
n=849; fehlend=47
1,92
Ich bin mit dem
Versicherungsschutz des
BDFL zufrieden.
2,30
Die Höhe des
Mitgliedbeitrages und die
angebotenen Leistungen
des BDFL stehen in
einem guten Verhältnis.
n=848; fehlend=48
1,94
Ich fühle mich in den
Medien gut vom BDFL
vertreten.
2,50
Ich fühle mich vom BDFL
gut beraten.
Ich habe das Gefühl,
dass der BDFL gut
organisiert ist.
2,35
2,20
Mir fällt es leicht, einen
Ansprechpartner beim
BDFL zu erreichen.
2,05
Die Leistungen des BDFL
erfüllen meine
Erwartungen.
2,06
Ich bin mit den
Informationsangeboten
auf der neuen BDFLHomepage zufrieden.
2,34
Ich nutze als ITKNachbereitung die
Videos auf der BDFLHomepage.
2,72
Ich nutze als ITKNachbereitung die PDFs
auf der BDFLHomepage.
2,68
2,22
n=810; fehlend=86
n=810; fehlend=86
n=849; fehlend=47
1,81
Ich fühle mich stets mit
Informationen des BDFL
versorgt.
Ich nutze als ITKNachbereitung die
gedruckte
Dokumentation.
n=856; fehlend=40
2,11
Ich bin mit dem
Fortbildungsangebot des
BDFL zufrieden.
n=724; fehlend=172
n=845; fehlend=51
n=828; fehlend=68
n=847; fehlend=49
n=801; fehlend=95
n=805; fehlend=91
n=793; fehlend=103
n=816; fehlend=80
Abb. 2: Bewertung der Kongressorganisation und des gesamten Kongresses
unabhängig von der
Bewertung Kongress und Kongressorganisation
Art der Anmeldung
1
2
3
(vor Ort oder über das
Wahl des
n=851; fehlend=45
BDFL-Büro) mit „sehr
1,66
Kongressmottos
Umsetzung des
guten“ Noten belohnt
n=820; fehlend=76
1,95
Kongressmottos
wird.
Anmeldeverfahren über
n=844; fehlend=52
1,42
BDFL-Büro
Außerdem liegt die
Bewertung des „KaAnmeldung vor Ort
n=842; fehlend=54
1,43
meradschaftsabends“
Ausschilderung
n=851; fehlend=45
1,91
deutlich über dem allTransfer
n=799; fehlend=97
gemeinen Mittelwert,
1,81
der in Abbildung 2 zur
Anreise
n=823; fehlend=73
1,86
Orientierung mit der
Parkplätze
n=786; fehlend=110
grauen Linie verdeut2,30
licht wird. Genau auf
Ausstellerangebote
n=845; fehlend=51
2,13
diesem Mittelwert lieTagungsunterlagen
n=859; fehlend=37
gen die Einschätzun1,82
Begrüßung und
gen zu der „Moderan=866; fehlend=30
1,67
Einführung
tion zu den einzelnen
Moderation zu den
n=845; fehlend=51
1,87
einzelnen Beiträgen
Beiträgen“ und die
Bewertungen zu den
Parallelveranstaltungen
n=811; fehlend=85
2,19
„Gesprächen bzw. dem
Gespräche/Erfahrungsn=849; fehlend=47
1,82
austausch mit Kollegen
Erfahrungsaustausch
Verpflegung
mit Kollegen“, die ein=856; fehlend=40
2,31
Kaffeepause
nen Mittelwert von
Verpflegung Mittagessen
n=849; fehlend=47
2,21
m=1,87 und m=1,82
Kameradschaftsabend
n=768; fehlend=128
aufweisen. Die „Begrü1,60
1,85
ßung und Einführung“
Bitte bewerten Sie das
n=846; fehlend=50
Ø=1,88
Gesamtpaket
in den Kongress wurde
mit m=1,67 im Mittel
besser als die durch- Abb. 3: Bewertung der Leistungsangebote des BDFL
schnittliche Organisation bewertet. Die „Parallelveranstaltunorievorträge, Praxisdemonstrationen und
gen“ allerdings sind deutlich schlechter
ITK-Organisation wider. Mit einem durchbewertet (m=2,19). Bei dieser schlechteschnittlichen Wert über alle abgefragten
ren Bewertung scheinen allerdings neben
Teilbereiche der Organisation von m=1,88
organisatorischen Aspekten auch inhaltkommt die Bewertung der ITK-Organisaliche Problemfelder ausschlaggebend zu
tion am nächsten an die Abschlussbewersein.
tung heran. Die Theorievorträge werden
mit der Note „gut“ bewertet (m=2,09), die
mittlere Bewertung der PraxisdemonstAbschlussbewertung des Kongresses
rationen ist mit m=2,25 im Bereich der
In der Gesamtschätzung der Teilnehmer
Schulnote „gut minus“ angesiedelt.
„Gesamtpaket ITK 2014“ anhand einer
Schulnote wurde der ITK im Mittel mit
Bewertung der ­Leistungsangebote
„gut plus“ und einem Mittelwert von
des BDFL
m=1,85 bewertet. Diese gute Bewertung
Neben der Kongressbewertung wurden
ist differenziert in den Bereichen Theoriedie Teilnehmer des ITK aufgefordert, den
vorträge, Praxisdemonstrationen und ITKBDFL hinsichtlich seiner LeistungsangeOrganisation beschrieben.
bote zu bewerten.
Das Lebensalter der Trainer hat eiGenerell sind die Teilnehmer sehr
nen Einfluss auf das Antwortverhalten
zufrieden
mit den Leistungsangeboten
bezüglich der Abschlussbewertung. Die
des BDFL. Das Item „Alles in allem bin
Jüngeren (bis 50 Jahre) erreichen einen
ich sehr zufrieden mit dem BDFL“ wird
Mittelwert von m=1,94 während die über
im Mittel mit m=1,79 bewertet und liegt
50-Jährigen einen Mittelwert von m=1,78
dabei noch deutlich höher als der durchangeben.
schnittliche Mittelwert bezogen auf alle
Die Abschlussbewertung des KonFragestellungen dieses Bereiches, der bei
gresses mit dem Mittelwert von m=1,85
m=2,20 liegt. Dies zeigt auch Abbildung
und der Schulnote „gut plus“ spiegelt
3, auf der alle Mittelwerte vergleichend
allerdings nicht das durchschnittliche
dargestellt sind. Ferner sind dieser Grafik
Antwortverhalten in den Bereichen The-
ITK 2014
die fehlenden Werte und die gültigen Antworten zu entnehmen. Der Aussage „Die
Arbeit des BDFL entspricht meinen Vorstellungen einer idealen Verbandsarbeit“
stimmen beispielsweise die Teilnehmer (n
= 849), die diese Frage beantwortet haben, fast völlig zu. Mit dem Mittelwert von
m=1,92 liegt die Zufriedenheit mit dem
BDFL im oberen Bereich der Skala.
21
Fortbildungswünsche
Fortbildungswünsche (Bereiche)
Fortbildungswünsche (Inhalte)
höherer Amateurbereich
48,9 %; H=438
Kinder- und Jugendbereich
41,6 %; H=373
Profifußball
32,3 %; H=289
unterer Amateurbereich
20,2 %; H=181
5,1 %; H=46
Frauenfußball
Fortbildungswünsche der Teilnehmer
Die Fortbildungswünsche, differenziert
nach Bereichen und Inhalten, sind in
Abbildung 4 dargestellt. Neben den prozentualen Nennungen, die für die Fortbildungsbereich in blau, für die Fortbildungsinhalte in grün dargestellt und
jeweils sortiert sind, können dieser Abbildung die absoluten Häufigkeiten „H“
entnommen werden. Die Summe dieser absoluten Häufungen und auch die
Summe der Prozentwerte können die
Stichprobengröße übersteigen, da bei der
Frage Mehrfachnennungen möglich sind.
Die Angaben in Prozent beziehen sich allerdings immer auch auf die „normale“
Stichprobengröße, so dass gezeigt werden
kann, wie viel Prozent der Stichprobe sich
in dem jeweiligen Bereich eine Fortbildung wünschen.
Bei den Fortbildungsbereichen gibt
es ein stufiges Bild, wobei der „höhere
Amateurbereich“ und der „Kinder- und
Jugendbereich“ mit fast 50 % bzw. ca.
40 % die meisten Nennungen aufweisen. Frauenfußball und Mädchenfußball
kommen mit gemeinsam H=77 Nennungen (8,6 %) nicht auf den Wert, der vom
„unteren Amateurbereich“ mit 20,2 % als
dritt-niedrigster Wert eingenommen wird.
Jeder fünfter Teilnehmer des ITK (insgesamt H=289 Teilnehmer) wünscht sich,
im Bereich „Profifußball“ fortgebildet zu
werden. Deutlich herauszuheben ist an
dieser Stelle allerdings der Wunsch, Fortbildungen im Bereich „höherer Amateurbereich“ anzubieten.
Dem Antwortverhalten der Teilnehmer bezogen auf die Fortbildungsinhalte
liegt insgesamt eine ziemlich hohe Motivationsstruktur zugrunde. Der Inhalt
„Kondition“ ist mit 16,6 % zwar auf dem
letzten Rang, jedoch wünschen sich immerhin H=149 Teilnehmer diesen Inhalt
zur Fortbildung. Mit jeweils fast 50 %
aller Teilnehmer des ITK werden die Inhalte „Coaching“ und „Taktik“ gewünscht.
Das Thema „Mannschaftsführung“ sowie „Belastungssteuerung“ sind immer
noch aktuell, da insgesamt H=391 bzw.
H=321 diese Bereiche angeben. Mit ca.
20-25 % erreichen „Technik“, „Erholungs-
BDFL-Journal
3,5 %; H=31
Mädchenfußball
Coaching
47,5 %; H=426
Taktik
47,4 %; H=425
Mannschaftsführung
43,6 %; H=391
Belastungssteuerung
35,8 %; H=321
Technik
24,8 %; H=222
Erholungsmethoden und Regeneration
23,4 %; H=210
Trainigswissenschaftliche Grundlagen
19,9 %; H=178
Kondition
16,6 %; H=149
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
Abb. 4: Fortbildungswünsche der Teilnehmer des ITK 2014
methoden und Regeneration“ und „Trainingswissenschaftliche Grundlagen“ zwar
keinen hohen relativen Rang, jedoch
wünscht sich jeder vierte bis fünfte Teilnehmer diese Fortbildungsinhalte.
Schlussfolgerungen
Der Internationale Trainer-Kongress 2014
in Mannheim ist alles in allem von den
Teilnehmern gut bewertet worden! Im
Mittel werden alle Vorträge und Praxisdemonstrationen mit guten Noten eingeschätzt, allerdings fallen die Rückmeldungen zu den Praxisvorführungen etwas
kritischer aus.
Bezüglich der Organisation des Kongresses gibt es sehr positive Kritiken.
In dieser Erhebung werden außerdem
die Leistungen des BDFL im Allgemeinen
bewertet. Die Arbeit des BDFL entspricht
für viele Teilnehmer in ihren Erwartungen
einer idealen Verbandsarbeit und die Zufriedenheit mit den Leistungen des BDFL
wird durchschnittlich im oberen Bereich
der vorgegebenen Skalierung angegeben.
Fortbildungsangebote des BDFL entsprechen schon weitgehend den Wunschvorstellungen der Teilnehmer, können in
Teilbereichen aber noch deutlicher differenziert werden.
Grundsätzlich zieht sich bei den Teilnehmerbewertungen ein Muster auffällig
durch die unterschiedlichen Fragenbereiche: Jüngere Trainer haben andere Erwar-
tungen und Vorstellungen als ihre älteren
Kollegen.
Gesamtfazit
Die Untersuchungsergebnisse auf der Basis einer objektiven und repräsentativen
Datengrundlage dokumentieren, dass die
Teilnehmer den ITK 2014 in Mannheim
als eine BDFL-Fortbildungsveranstaltung
mit hervorragendem Niveau bewerten.
Sowohl hinsichtlich der Gesamtorganisation des Kongresses als auch bezogen
auf viele Teilbereiche wird dem BDFL eine
außerordentlich gute Arbeit bescheinigt.
Darüber hinaus werden von den Teilnehmern zahlreiche Teilaspekte thematisiert,
die bei zukünftigen Trainer-Kongressen
noch Verbesserungsmöglichkeiten beinhalten.
Weiterhin sind die Untersuchungsergebnisse zu den Fortbildungswünschen
und den Leistungsangeboten des BDFL so
aussagekräftig, dass sie als Planungs- und
Orientierungshilfe für zukünftige BDFLFortbildungsveranstaltungen und die
Ausrichtung der gesamten Verbandsarbeit
verwandt werden können.
ITK 2014
22BDFL-Journal
Von Hütchenspielern und
­schwimmenden Stürmern
Text: Jens Watermann
Impressionen vom 57. ITK des BDFL 2014 in Mannheim
Beim ITK 2014 in Mannheim verrät
Andre Trulsen welches Job-Angebot er
ausgeschlagen hat, Michael Wiesinger
wie er sich auf seinen ­zukünftigen Job
vorbereitet und Teresa Enke, warum sie
stolz auf ihre Stiftung ist …
Ein Mann, eine Haltestelle. Eine unglaubliche Geschichte. Es geht nicht um Forest
Gump in der gleichnamigen preisgekrönten Literaturverfilmung. Wir befinden uns
auch nicht in Savannah, Ohio, sondern
in Mannheim, Haltestelle Rosengarten.
Vor mir sitzt Emil Flohr (79), ein BDFLDinosaurier und erinnert sich an einen
besonderen Moment seiner fast 50-jährigen ITK-Geschichte: „Auf einmal saß ich
mit Sepp Herberger an einem Tisch und
konnte mit ihm plaudern. Dabei war er
doch unerreichbar für uns. Wir haben
ihn damals wie einen Gott verehrt.“ Als
Mannheimer Junge hätte Herberger sicherlich seine wahre Freude am RekordITK 2014 in seiner Heimatstadt gehabt.
1200 Trainer – darunter zwei WM-Coaches
mit Volker Finke und Jorge Luis Pinto, der
mit Costa Rica erst im Viertelfinale an den
Niederlanden scheiterte.
Je wilder das Spiel, desto größer
die Herausforderung
Der kleine Kolumbianer trifft auf seinen
alten Lehrmeister Erich Rutemöller. Die
beiden umarmen sich innig. Erinnerungen
erwachen zum Leben. „Ich war als Gasthörer an der Deutschen Sporthochschule
in Köln und habe von Erich jede Menge
gelernt“, erinnert sich Pinto, schwingt
sich aus seinem Sessel auf der Bühne des
Mozartsaales und enthüllt auf der Großleinwand mit Hilfe eines virtuellen Taktikboard seine Spielidee. In Windeseile
schiebt Pinto die Hütchen von rechts nach
links, von oben nach unten. Und wieder
zurück. Zack. Wie ein Hütchenspieler am
Alexanderplatz in Berlin. Pinto errichtet
Mauern, spannt Ketten, bastelt Dreiecke
und hat für die gleichermaßen faszinierten wie verwirrten Zuhörer noch ein
Sprichwort aus seiner Heimat auf Lager.
„Je wilder das Spiel, desto größer ist die
Emil Flohr und Paul Kurz warten auf den Sonderzug zum Stadion.
Herausforderung.“ Äh genau, denkt selbst
der Übersetzter Christoph Rocholl. Von
Sky-Moderator Michael Leopold auf seine
Zukunftspläne angesprochen, sorgt der
Südamerikaner für unfreiwillige Situationskomik. „Ich bin dankbar für Hinweise
für einen möglichen Trainerjob.“ Gelächter mit ernstem Hintergrund.
Jedem ist klar: Wer hier die Schulbank
drückt, ist auf Jobsuche. Zumindest was
die Fußball-Lehrer betrifft. So wie Michael
Wiesinger. Der 41-jährige ehemalige ClubCoach erlebt seinen ersten Trainerkongress. „Ich war immer im Job, hatte nie
die Zeit dafür.“
Trainerjob an der Fleischtheke
Wie er sich auf kommende Tätigkeiten
vorbereitet? Mediencoaching, Nachhilfe
in Business Englisch, Praktika. „Wer von
sich behauptet, er wisse schon alles, ist
auf dem falschen Dampfer“, analysiert
Wiesinger, der sich auch eine Tätigkeit im
Ausland durchaus vorstellen kann.
Die Faszination Premier League teilt er
mit André Trulsen. Trulsen spricht leise im
Frühstücksraum des Hotels. Als der Kaffee
auszugehen droht, fragt er eine Asiatin
vom Nebentisch, ob sie mit ihrer Kanne
aushelfen könne. Nachschub gesichert.
„Ich bin früher zu den HSV-Spielen gegangen und durch Kevin Keegan hat mich
der englische Fußball fasziniert.“ Bei St.
Pauli, in Hoffenheim und Köln hat er an
der Seite von Holger Stanislawski gearbeitet. „Wir haben jahrelang erfolgreich zusammengearbeitet. Wir ergänzen uns halt
super und ich freue mich auf weitere gemeinsame Herausforderungen mit ihm!“
Wird er ganz bestimmt. Obwohl Trulsen
bereits ein nicht ganz ernst gemeintes
Jobangebot seines Freundes ausgeschlagen hat. „Stani hat mir die Fleischtheke
angeboten“, flachst der 49-Jährige. Als
Supermarkt-Chef einer Rewe-Filiale im
Hamburger Stadtteil Winterhude arbeitet
Stanislawski aktuell fernab der glitzernden Fußballbühnen, deren Schattenseite
die Robert-Enke-Stiftung in einem Vortrag
ITK 2014
BDFL-Journal
23
im Raum Mahler thematisiert: Depressionen im Leitungssport.
Tragödie hautnah erlebt
„Da gibt es wichtige Hinweise, wie wir
Trainer bei depressiven Spielern Hilfestellung leisten können“, lobt Trulsen.
Nach dem Vortrag geht er zur Bühne
und spricht persönlich mit Teresa Enke.
Es geht um einen gemeinsamen Weggefährten. Andreas Biermann. Teresa telefonierte regelmäßig mit Biermanns Frau
Juliane, Trulsen kannte den talentierten
Rotschopf aus seiner Zeit bei St. Pauli.
„Ich habe die Tragödie damals hautnah
miterlebt.“
Die Leiden des Berliners im Zeitraffer:
Schwere Verletzungen. Spielsucht. Suizidversuche. Im Juli 2014 nahm sich der
33-Jährige das Leben. „Wir müssen den
Menschen immer wieder ins Bewusstsein
rufen, dass es die Krankheit Depressionen
gibt“, fordert die 37-jährige Vorstandsvorsitzende der Robert-Enke-Stiftung. Wie
schwer es ihr falle öffentlich über die
Krankheit und den Tod ihres Mannes zu
sprechen? „Das ist natürlich mit Emotionen verbunden – aber auch mit positiven.
Die Stiftung hat schon viel erreicht. Darauf können wir stolz sein.“
WM-Trainer Jorge Luis Pinto (Costa Rica)
beim Schnell-Imbiss vor dem Mannheimer
Carl-Benz-Stadion.
Reporter Jens Watermann mit André Trulsen (rechts) beim Frühstück.
Jogi Löw is my friend
Stolz ist die versammelte Belegschaft natürlich auf die deutsche Nationalmannschaft. Bernd Stöber und Frank Wormuth decodieren den Erfolgscode der
Weltmeistermannschaft in einer ersten
Analyse während Israels Nationaltrainer
Eli Guttmann „Jogi Löw is my friend“,
ins Mikro trällert. Ne, so geht das nicht.
Jogi ist für alle da. „Gerne hätte ich auch
den Bundestrainer mitgebracht“, sagt
DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock,
„vielleicht klappt es ja beim nächsten
Mal.“ Auch ohne den Schwarzwälder
versprüht die Podiumsdiskussion „högschden“ Un­ter­haltungswert. Sandrock
lobt die Dorfplatzatmosphäre im deutschen WM-Quartier, Freiburgs Trainer
Christian Streich hält ein Plädoyer auf
schwimmende Stürmer, während Frankfurts Trainer Schaaf der ewigen SystemDiskussionen im Fußball ein jähes Ende
setzt: „Es wird keine neuen Systeme
mehr geben. Nur Trends.“
Auf die Frage, wie die Vorbereitung
beim VfB laufe, antwortet Veh: „Selbst
wenn die Vorbereitung beschissen war,
sagt das kein Trainer der Welt. Niemals.“
Eine kurze Sprechpause. „Unsere läuft
übrigens super.“ Der Mozartsaal bebt.
Nicht der einzige unfreiwillig witzige Vorfall. Beim Vortrag über multidirektionale
Handlungsschnelligkeit gibt Frank Eppelmann den Tipp auf „Richtungswechsel
in Badelatschen zu verzichten“, während
Professor Doktor Billy Sperrlich Wissenschaft im Kindesalter erklärt. „Meine
kleine Tochter fällt hin. Steht wieder auf.
Fällt wieder hin. Das ist supramaximales
Kraftraining.“
Ein echter Scheiss-Job
Trainer-Ikone Eckhard Krautzun (73)
schwebt elfengleich im jugendlichen
Deutschland-Trikot zum Mikro und erkundigt sich nach dem Speed-Court,
während Hockey-Nationaltrainer Markus
Weise den Job des Suicide-Runners im
Hockey auf eine einfache Formel runterbricht: „Das ist ein echter Scheiß-Job.“ Wie
wahr: Bei einer Strafecke muss sich der
Suicide-Runner in den Schuss des Gegners
werfen. Ohne Helm versteht sich, um den
Ball besser erkennen zu können. Hat was
von Opferlamm. Weise, der die australischen Gegenspieler als sauschnelle Typen
und sackstarke Killer bezeichnet, verbindet hohen Unterhaltungswert mit beeindruckender Kompetenz. Infotainment auf
höchstem Niveau.
Und dann erlebt der mittlerweile in
die Niederungen des Amateurfußballs
abgestürzte SV Waldhof zumindest für einen Moment den Hauch der großen weiten Fußballbühne: Vor dem Carl-BenzStadion gönnt sich der Kolumbianer Pinto
eine leckere Bratwurst.
Beim Kameradschaftsabend in der
Baumhainhalle im Luisenpark herrscht
die einhellige Meinung, dass der ITK in
Mannheim ein voller Erfolg war. Dem
würde sicher auch Armin Veh zustimmen.
ITK 2014
24BDFL-Journal
„Die Menschen in Mannheim
sind etwas ganz Besonderes“
Text: Jens Watermann
Warum Bülent Ceylan-Fan Markus Babbel zu Führungskräfteseminaren geht
Jens Watermann (JW): Herr Babbel, wie
gefällt Ihnen Mannheim, der diesjährige
Austragungsort des ITK?
Markus Babbel (MB): Mannheim
kenne ich sehr gut. Mein Lebensmittelpunkt liegt nur zehn Kilometer entfernt.
Ich hatte ein echtes Heimspiel. Ich habe
diese Stadt wirklich schätzengelernt.
Auch wenn es Städte gibt, die einen im
ersten Moment sicherlich mehr flashen.
JW: Das müssen Sie erklären….
MB: Die Menschen in Mannheim sind
etwas ganz Besonderes. Hier herrscht ein
riesiger Zusammenhalt. Mir gefällt dieses
Multi-Kulti. Und es gibt hier viele schöne
Ecken. Das ganze Drumherum mit Weinheim, Viernheim und Schwetzingen. Die
Lage ist auch ideal. Gerade wenn ich mir
ein Bundesligaspiel anschauen möchte,
bin ich schnell in Stuttgart oder Frankfurt.
JW: Verzweifeln Sie nicht am Mannheimer Slang?
MB: Die Sprache ist dem Bayerischen
gar nicht so unähnlich. Neulich war ich
beim Comedian Bülent Ceylan und habe
fast alles verstanden.Der hat einen überragenden Humor.
JW: Sicher dürften Sie als ehemaliger
Berliner und Hoffenheimer Bundesligatrainer beim Trainerkongress auch das
meiste verstanden haben. Gab es trotzdem irgendwelche neuen Erkenntnisse?
MB: Man merkt schon, dass sehr viel
Arbeit dahinter steckt. Auch wenn ich
fast alles sicherlich schon einmal gehört
habe. Trotzdem ist es aber eine gute Auffrischung.
JW: Welche Inhalte würden Sie sich persönlich wünschen?
MB: Ich finde die Thematik mit dem
Schuhwerk spannend. Gefühlt nehmen
die schweren Verletzungen bei den Spielern zu. Liegt es wirklich an den Schuhen
oder sind Gründe im mentalen Bereich
dafür verantwortlich? Überbelastung
oder Stress? Wobei ich diese These mit
Vorsicht genieße. Wenn ich mich an
meine Karriere erinnere, mussten wir ja
auch ganz schön rödeln.
JW: Wie einige namhafte Trainer beim
Kongress sind Sie momentan in der Warteschleife. Sehen wir Sie bald in der Bundesliga wieder?
MB: Natürlich wäre es ein Traum wieder in der Bundesliga zu arbeiten. Aber
es gibt auch in der 2. Liga einige Topklubs mit einer guten Perspektive. Ich
könnte mir durchaus auch eine Aufgabe
im Ausland vorstellen.
Markus Babbel, als Teilnehmer beim ITK
2014 in Mannheim immer am Ball.
JW: Haben Sie schon einen VHS-Kurs Englisch, Spanisch oder Italienisch belegt?
MB: Nein. Weil ich nicht weiß, wo
die Reise hingeht. Ich bin jetzt auch kein
Markus Babbel ist mittlerweile Cheftrainer
beim FC Luzern in der Schweiz.
außergewöhnliches Sprachtalent, das in
wenigen Wochen mal eben eine Sprache
lernt.
JW: Verständlich. Wie nutzen Sie dann
die Zwischenzeit?
MB: Ich habe den Leiter eines Führungskräftetrainings getroffen und an
einigen Seminaren teilgenommen. Dabei
sind Führungskräfte aus verschiedenen
Berufen zusammengekommen. Die Parallelen sind erstaunlich. Im Fußball geht
es auch darum eine Gruppe zu motivieren, um gemeinsam das gleiche Ziel zu
erreichen. Die Meetings sind sehr spannend, da bleibe ich am Ball.
ENDLICH! Wir sind wieder WELTMEISTER.
Damit wir nicht erneut 24 Jahre auf den nächsten Titel warten müssen, trägt die größte und erfolgreichste Fußballschule Europas nächstes Jahr erstmals die 1. Deutsche Fußballcamp Meisterschaft der INTERSPORT
kicker Fußballcamps aus. Eine Veranstaltung von der alle Beteiligten profitieren: Die Trainer lernen von ausgewählten DFB lizensierten Cheftrainern, die Kinder erhalten ein professionelles Training und der Verein kann zusätzliche Einnahmen generieren, u.a. hat er die Chance auf eine Förderung für ein Jugendfußballprojekt.
Der 1. Deutsche Fußballcamp Meister geht aus einer Vielzahl an Wettbewerben hervor. Bereits im Vorfeld der
Camps hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit mit dem PRO TOUCH Trikotdesigner sein eigenes Trikot zu gestalten. Gemeinsam wird dann abgestimmt welches der Unikate zum „Trikot of the Camp“ gekürt und an alle
Teilnehmer ausgeteilt wird.
Gestaltungsbeispiele
PRO TOUCH Trikotdesigner
Die besten Teilnehmer jeder Altersklasse der einzelnen Wettbewerbe, können neben den Pokalen und Urkunden,
tolle Preise wie z.B.
- Eintrittskarten für ein Bundesligaspiel inkl. Übernachtung,
- eine Pro Touch Teamsport Ausrüstung oder sogar
- ein Teilstipendium für das Deutsche Fußball-Internat gewinnen.
Drei Tage lang arbeiten alle darauf hin, die Teilnehmer für den Zauber des Fußballs zu begeistern und sie selbst zu
kleinen Zauberern auf dem Spielfeld zu machen.
Allein im letzten Jahr wurden über 100 INTERSPORT kicker Fußballcamps durchgeführt, sodass fast alle Regionen Deutschlands in den Genuss der erfolgreichen INTERSPORT kicker Fußballcamps kommen konnten. Alle Orte
und Termine sowie weitere Informationen gibt es im Internet unter www.fussballcamps.de
FUSSBALLCAMP
Bundesgeschäftsstelle
26BDFL-Journal
Aktuelles aus der
Bundesgeschäftsstelle
Seit der letzten Ausgabe des BDFL-Journal Nr. 47 im April des Jahres hat sich beim BDFL
einiges getan: Wir konnten seitdem rund 100 neue Mitglieder im BDFL begrüßen. Die
Bundesgeschäftsstelle ist zur Jahresmitte von Frankfurt nach Wiesbaden umgezogen.
Die BDFL-Homepage wird sehr gut angenommen. Hervorragende Resonanz auf ITK
2014 in Mannheim. Letzte Druck-Ausgabe der ITK-Dokumentation.
ITK-Dokumentation ab
2015 nur noch online
Bundesgeschäftsstelle
jetzt in Wiesbaden
Beim ITK 2014 in Mannheim wurde wieder eine turnusmäßige Teilnehmerbefragung durchgeführt. Im September hat der
BDFL erste Ergebnisse der Teilnehmerbefragung des ITK 2014 Mannheim erhalten.
Auf der Grundlage des aktuellen Medienverhaltens der BDFL-Mitglieder soll in diesem Jahr letztmalig eine gedruckte ITKDokumentation heraus gegeben werden,
die alle Mitglieder postalisch zugesendet
bekommen.
Mittlerweile ist die Nutzung der Online-Dokumentation (PDF-Dateien und Videos) auf der BDFL-Homepage so intensiv
und umfangreich, dass Aufwand und Kosten für eine separate Print-Ausgabe nicht
mehr zu rechtfertigen sind. Wer zukünftig
eine gedruckte Ausgabe haben möchte,
kann diese bei unserer Druckerei beziehen (Print-on-demand).
Wie angekündigt, ist die BDFL-Bundesgeschäftsstelle zur Jahresmitte von Frankfurt
nach Wiesbaden umgezogen. Mittlerweile
haben wir uns am sehr verkehrsgünstig
(Wiesbadener Kreuz A3/A66) gelegenen
Standort eingelebt. Nach einem problemlosen Umzug kurz vor dem ITK 2014
in Mannheim lief der Geschäftsbetrieb
nahtlos und mit Erfolg weiter. Mit einem
Vierjahres-Mietvertrag ausgestattet warten wir nun auf die Fertigstellung der
„DFB-Akademie“ in Frankfurt, die für
2017/2018 vorgesehen ist.
Es besteht Handlungsbedarf Ihrerseits:
Zur Erteilung einer aktualisierten Einzugsermächtigung und zur Mitteilung Ihres
IBAN sowie des Kreditinstituts (Name und
Swift BIC) wurden Sie vom BDFL Anfang
2014 gesondert angeschrieben. Diese Erklärung kann dann vom BDFL von 2014
an als Einzugsermächtigung für das SEPALastschriftmandat genutzt werden. Vielen Dank!
ITK 2015 in Wolfsburg
Ende September 2014 hat das BDFLPräsidium auf einer Sitzung seine Entscheidung ratifiziert, den Internationalen
Trainer-Kongress 2015 nach Wolfsburg zu
vergeben. Termin: Montag, 27. bis Mittwoch, 29. Juli 2015.
Veranstaltungsorte werden das Congress Center Wolfsburg und das neue Stadion bzw. die „Volkswagen Arena“ sein.
Die Verhandlungen mit den jeweiligen
Ansprechpartnern in Wolfsburg sind in
vollem Gange.
Weitere Infos und Details veröffentlichen wir in der nächsten Ausgabe des
„BDFL-Journal“ im April 2015 und aktuell
auf der BDFL-Website.
zum o. g. Zeitpunkt auf den europäischen Standard SEPA umgestellt werden.
Das bedeutet, dass seit 2014 anstelle
der Bankleitzahl und Kontonummer nur
noch IBAN (International Bank Account
Number) und BIC (Business Identifier
Code) für Euro-Zahlungen – auch innerhalb Deutschlands – verwendet werden
dürfen.
Darüber hinaus verlangt das SEPAVerfahren (Single Euro Payments Area)
zur Vereinheitlichung des europäischen
Zahlungsraums, dass der BDFL seinen
Mitgliedern die Gläubiger-Identifikationsnummer, die Mandatsreferenz sowie den
Zeitpunkt und die Höhe der Abbuchung
bzw. Lastschrift mitteilt.
• Die BDFL-Gläubiger-Identifikationsnummer lautet: DE42ZZZ00000563462
• Die Mandatsreferenz ist die BDFL-Mitgliedsnummer
• Zahlungsart: Der Zeitpunkt des jährlichen Bankeinzugs bzw. Lastschrift ist
jeweis der 1. März eines Kalenderjahres oder der darauffolgende Werktag
(Arbeitstag der Bank)
• Die Höhe der Lastschrift entspricht
dem jeweiligen Mitgliedsbeitrag (Fußball-Lehrer, A-Lizenz, Rentner).
Nachfolgend die neuen
BDFL-Kontaktdaten seit 1. Juli 2014:
BDFL e.V.
Daimlerring 4
Gebäude Nord/EG
65205 Wiesbaden-Nordenstadt
Fon 06122/70480-60
Fax 06122/70480-55
Mail: [email protected]
Bankeinzug: Umstellung
auf SEPA-Verfahren 2014
Seit 2014 muss der BDFL sein Lastschriftverfahren zum Einzug der Mitgliedsbeträge umstellen. Die EU-Kommission hat
beschlossen, dass die nationalen Zahlverfahren Überweisung und Lastschrift
Achtung: Änderung
der Bankverbindung
bitte mitteilen
Nach vielen Problemen mit der alten BDFLHausbank durch den Wechsel von SEB zu
Santander, hat sich der BDFL entschieden,
die Bank für alle Zahlungen zu wechseln.
Die alte Santander-Bankverbindung bleibt
bestehen, soll aber nur noch sehr eingeschränkt verwendet werden. Unsere aktuelle Bankverbindung lautet nun:
Frankfurter Sparkasse 1822
Kontonummer 263 370
Bankleitzahl 500 502 01
IBAN DE07 5005 0201 0000 2633 70
BIC HELADEF1822
Mitglieder, die einen Dauerauftrag bezüglich der Beitragszahlung eingerichtet
Bundesgeschäftsstelle
haben, bitten wir diesen entsprechend
zu ändern. Von 2014 an ändert sich auch
das Bankeinzugssystem. Dann wird es
notwendig sein, dass wir die IBAN und
den BIC Ihres Kontos erfahren, damit der
Beitragseinzug in 2014 reibungslos vorgenommen werden kann.
Wir begrüßen unsere
neuen Mitglieder
Gerne möchten wir unsere neuen Mitglieder regelmäßig im „BDFL-Journal“ begrüßen und sie im Bund herzlich willkommen heißen.
Sicher interessiert es auch sehr viele Mitglieder, wer neu in unseren BDFL aufgenommen wurde. Nachfolgend die Liste
der Neuaufnahmen seit Mai 2014.
(Stand: 1. 11. 2014)
Name VornameOrt
AhmadBasit Erftstadt
AltigKai Edingen-Neckarh.
Baron ThomasDresden
Bauer BerndMössingen
BieschkeMarcel Dortmund
Birsin TimurKarben
BlumentrittBodo
Neuenhagen b. Berlin
Boy SvenScharbeutz
Braun
Carolin
Karlsruhe, Baden
Chowdhury
Anjan
Ruislip M.iddlesex
CirrincioneMarco Paderborn
DreßlerDirk Dresden
EbleKai Haslach im Kinzigtal
FeldhusenMarco Börnsen
FinkeReneBobingen
Galli FelixKrefeld
GökkurtKoray Köln
Gunkel
Peter-Sebastian Freiburg im Br.
Güven AlparslanDüsseldorf
Haliti
Gazmend
Kirchen, Sieg
HartmannMichael Rostock
Held JohannesJüchen
Hess JulianBremen
HilbleMarioMünchen
HildebrandtStephan Erkner
Hirsch DietmarLübeck
HofackerRobert Pfullingen
Holzmann
Fabian
Mülheim an der R.
Jagatic MiroslavBerlin-Steglitz
Jank
Andreas
Nürnberg, Mittelfr
Jara ManuelBocholt
Kaspelherr
Janis Arne
Kirchlengern
KeidelRalf Bergheim
Kienle
Marc
Ehningen, Kr Böbl.
KnackmußMarkus Villingen-Schwenningen
Kocak MehmetAnkara
KrienenRené Mönchengladbach
Kufner
Daniel Rene Eppingen
KuringPaul Rostock
Lalla
Nicola
Schmelz, Saar
Leitl StefanIsmaning
Lützler MarkusRieneck
Maloku
Faruk
Weiden, Oberpf
Maskell NicholasKöln
Mechtenberg Michael
Morsbach, Sieg
Meggle ThomasHamburg
MehnertBjörn Dortmund
Mislintat
Sven
Kamen, Westf
MöllersSebastian
Wettringen, Kr. Steinf.
MollocherChrstian Köln
MulderYouri Enschede
Müller
Karl
Frankfurt am Main
Müller ChristophPaderborn
NeumannBastian Rödermark
Nouri
Alexander
Weyhe b. Bremen
NubbemeyerTobias
Osnabrück
OikonomouNikolaos München
PeschelPeter Bochum
Podesky
Stefan
Frankfurt am Main
BDFL-Journal
27
Pollak
Patrick
Nürnberg, Mittelfr
Pribyl RomanAsch
Richter KonradAmpfing
Roy ThomasOttobeuren
Rydlevicz-Rene
Cottbus
Gabanow
Sager DanielHamburg
Sanjug
Zeljko
Frankfurt am Main
Savic MiroslavBerlin-Charlottenb.
Scharrer
Martin
Lauf a. d. Pegnitz
Schilling
Ralf
Kempten, Allgäu
SchleuterPeter Mönchengladbach
SchneiderUwe
Mössingen
Schöll
Andreas
Fürth, Bay.
Schur
Alexander
Hofheim am Taunus
Secerli
Serkan
Schwarzach, Odenw.
Stalph
Yuki
Bad Berka
StuckmannMichael Unna
SverissonEyjolfur Kopavogur
Tönnies
Dirk
Essen, Ruhr
ToppmöllerDino
Rivenich
ToumiNabil Hamburg
Unser
Marco
Sinsheim, Elsenz
Valerien
Ismael
Mariental b. Helmst.
Vocks
Hanjo
Lingen, Ems
Wagner ChristianMönchengladbach
WaierWilli Schelklingen
Weiland
Niclas
Mainz a. Rhein
Weiland
Dennis
Mainz a. Rhein
WeinzierlMarkus Straubing
Weiß MichaelBacknang
WensingPatrick Wettringen, Kr. Stein.
WesselsStefan Osnabrück
Wicht
MaximilianWülfrath
Wissink MarleenEnschede
Wolf
Jacob Paul
Mönchengladbach
Yakan ErdoganBremen
Yalcin
Taner
Frankfurt am Main
Zdebel
Thomas
Bergisch Gladbach
ZiegnerTorstenJena
Zinnbauer
Josef
Nürnberg, Mittelfr.
Das ganze Team des BDFL beim ITK 2014: Präsidium, Bundesvorstand, erweiterter Bundesvorstand, Revisoren, Kongress-Helfer.
Personalien
28BDFL-Journal
BDFL trauert um
Ehrenmitglied Gero Bisanz
Der Bund Deutscher Fußball-Lehrer e. V.
(BDFL) trauert um sein Ehrenmitglied Gero
Bisanz. Nur wenige Tage vor seinem 79.
Geburtstag verstarb der Pionier des deutschen Frauenfußballs urplötzlich auf dem
Golfplatz an den Folgen eines Herzinfarktes. Die eingeleiteten Maßnahmen durch
einen Notarzt halfen nicht mehr.
Der BDFL verliert durch seinen Tod
einen seiner prominentesten Trainer, dessen Maßnahmen für den Fußball in der
ganzen Welt bleiben werden. Sein Wirken
in Europa, in Japan und in Südost-Asien
(Malaysia) brachten dem Fußball jeweils
die notwendigen Impulse und Erfolge.
Tausende von Trainer-Kollegen werden
und können ihn nicht vergessen. Für den
BDFL leistete Gero Gigantisches, ob als
Referent oder als Präsidiumsmitglied im
BDFL, verantwortlich für die Planung und
Durchführung der Internationalen Trainer-Kongresse oder auch von regionalen
Fortbildungen in den Verbandsgruppen.
Auf ihn war immer und jederzeit Verlass.
Er zeigte sich stets als offener, einfacher
und hilfsbereiter Kollege.
Am 3. November 1935 erblickte Gero
Bisanz in Konojady (Polen), seinerzeit
Westpreußen, das Licht der Welt. Er entwickelte sich bald zu einer fairen Persönlichkeit, wurde ein unprätentiöser, zuvorkommender Kollege, jederzeit zielbewusst
und geradlinig, dessen Motto dabei immer hieß: „Immer etwas mehr wissen als
meine Spieler“.
Pionier des Frauenfußballs
Er war sich nie zu schade für schwierige
Aufgaben, übernahm 1982 den Aufbau
der Frauen-Nationalmannschaft, wozu
ihn der damalige Bundestrainer Jupp Derwall drängte. Bisanz gilt als Pionier des
Frauenfußballs: 14 Jahre war er Trainer
der Frauen-Nationalmannschaft (19821996), mit der er dank seines großen Engagements drei Mal Europameister (1988,
1991, 1995), einmal Vize-Weltmeister
wurde und bei den Olympischen Spielen
1996 einen der vorderen Plätze belegte.
Text: Horst Hülß
Vom DFB fürs Lebenswerk geehrt
BDFL-Ehrenmitglied Gero Bisanz (†78)
Diese Erfolge brachten dem DFB und seinem Trainer Gero Bisanz ein riesiges Ansehen und eine großartige Wertschätzung
des Frauenfußballs über Deutschland hinaus ein. 1996 übergab er Tina Theune,
seiner Lieblingsschülerin und damaligen
Assistentin, die Leitung der Frauen-Natio­
nalmannschaft. Für seine Verdienste um
den Frauenfußball in Deutschland verlieh
ihm der damalige Bundespräsident Roman Herzog 1996 das Bundesverdienstkreuz am Bande.
DFB-Chefausbilder
Gero Bisanz leitete von 1971 bis 2000
die DFB-Trainerausbildung und führte
in dieser Funktion 44 Fußball-LehrerLehrgänge an der Deutschen Sporthochschule in Köln durch. Er bildete unter
anderem die heutigen Profitrainer Felix
Magath, Thomas Schaaf, Ralf Rangnick,
Jürgen Klinsmann, Joachim Löw, Matthias Sammer, Jupp Heynckes, Erich
Rutemöller, Holger Osieck und die Bundestrainerin der Frauen Nationalmannschaft, Silvia Neid, aus. Nachfolger von
Gero als DFB-Chefausbilder wurde 2000
Erich Rutemöller.
Gero Bisanz war niemals nur Lehrer,
Dozent oder Fußballtrainer. Seine Überlegungen um den Fußball fasste er 1980
mit Dr. Gunnar Gerisch in dem FußballLehrbuch: „Fußball-Technik, Taktik, Kon­
di­
tion“ zusammen, was er später um
das Kapitel „Coaching“ erweiterte. Seine
Ideen stellte er übrigens für lange Jahre
als Schriftleiter der DFB-Zeitschrift „fußballtraining“ des Philippka-Verlags zur
Verfügung.
Immer wieder wurde er als sehr geschätzter Referent und Lehrgangsleiter auf der
ganzen Welt eingeladen, unter anderem
bei der FIFA, der UEFA, der AFC, der AEFCA, beim DFB und beim BDFL.
Von 1992 bis 1996 fungierte er als
technischer Instruktor und Expert Adviser innerhalb der UEFA. 1998 bis 2000
war er Vizepräsident der JIRA-Kommission. Neun Jahre hatte er auch einen Sitz
im BDFL-Präsidium. 2009 beim ITK in
Pforzheim ehrte ihn der damalige BDFLPräsident Horst Zingraf mit der Ehrenmitgliedschaft.
Ehrenmitglied wurde er auch bei Viktoria Köln für seine Verdienste um den
Verein im Dezember 2012. Der DFB ehrte
ihn dann am 27. 3. 2013 in Bonn durch
Präsident Wolfgang Niersbach mit dem
Trainer-Ehrenpreis für sein Lebenswerk
und für die großartige Ausbildung der
Fußball-Lehrer sowie für seine Pionierarbeit im Frauenfußball.
BDFL-Ehrenmitglied
„Die Nachricht von seinem plötzlichen
Tod hat uns beim DFB alle tief getroffen.
Bisanz war ein wunderbarer Mensch und
absoluter Fachmann, der sich bleibende
Verdienste um den Fußball erworben hat.
Als Leiter hat er die Trainerausbildung
über viele Jahre geprägt“, so DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. „Wir sind tief
betroffen über die Nachricht vom Tod von
Gero Bisanz“, erklärte BDFL-Präsident Lutz
Hangartner, “mit ihm verlieren wir nicht
nur einen kompetenten Trainerkollegen,
sondern auch einen hervorragenden
Sportsmann, langjährigen Mitstreiter und
echten Freund. Er wird unvergessen bleiben.”
Unsere Trauer um ihn ist beim BDFL
tief empfunden. Präsident Lutz Hangartner verneigt sich mit allen Trainer-Kollegen vor einem ganz großen Trainer und
einzigartigem Menschen.
Unser Beileid gilt auch besonders
seiner Frau Elisabeth und seiner Tochter
Meike. Gero bleibt uns allen unvergessen!
Wir werden ihm im BDFL ein ehrendes Gedenken bewahren.
TRAUMZEIT IN BRASILIEN
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Personalien
30BDFL-Journal
Kalli Feldkamp
wurde 80 Jahre
Kalli Feldkamp zählt mit seinen über 400
Bundesliga-Einsätzen als Chefcoach fraglos zur Prominenz der deutschen Trainergilde. Seine Erfahrung und seine Erfolge
in Deutschland, Ägypten und in der Türkei sprechen eine deutliche Sprache.
Mit dem 1. FC Kaiserslautern wurde
er 1991 Deutscher Meister und holte mit
drei verschiedenen Vereinen den DFBPokal: 1985 mit Bayer Uerdingen, mit
Eintracht Frankfurt 1988 und 1990 mit
dem 1. FC Kaiserslautern.Auch bei seinen Auslandsaufenthalten in Ägypten bei
Al Ahly Kairo wurde er 1989 Pokalsieger,
holte 1990 ebenfalls die ägyptische Meisterschaft und damit das Double. Dramatisch verliefen seine Engagements in der
Türkei, wo er beim Kult-Club Galatasaray
Istanbul Mitte der neunziger Jahre auf Anhieb die türkische Meisterschaft gewann
und ebenfalls den türkischen Pokal.
Zwischenzeitlich kannte man ihn
vom Bildschirm, wo er als Co-Kommentator von Dieter Kürten beim ZDF bei
Fußball-Länderspielen wirkte. Er sagte in
dieser Zeit: „Ich bewerte das jetzt alles
aus einem anderen Blickwinkel. Ich bin
unabhängig und unvorbelastet, habe mit
den Terminen der Bundesliga nichts mehr
zu tun. Ich habe gespürt, dass ich in den
Jahren, in denen ich den Verband (BDFL)
nur extern beobachtet habe, sehr schlecht
informiert war. Das ist wahrscheinlich das
Übel der Trainer in der Bundesliga, dass
sie sich nicht informieren. Ich hätte mir
mehr Zeit nehmen müssen, denn es gibt
sie, diese Zeit, in der man sich dem Verband stellen kann!“
Von 1994 bis 1997 fungierte er als
BDFL-Vizepräsident für die BundesligaTrainer, trug somit auch Verantwortung
und referierte in Oberhaching beim ITK
vor rund 600 Trainern über die EURO 96
unter dem Aspekt „Europameisterschaft
1996 – ein Medienspektakel.“
Erst mit 40 Jahren gab Kalli Feldkamp
übrigens die sichere Position als EDVKaufmann auf, um sich ganz dem Fußball
zu widmen. Zunächst bei der SG Wattenscheid 09, der DJK Gütersloh, Arminia Bielefeld (Aufstieg in die 1. Bundesliga), dann
beim 1. FC Kaiserslautern, Bayer Uerdingen und Eintracht Frankfurt (Pokalsieg),
Al-Ahly Kairo (Meisterschaft und Pokalsiege), erneut beim 1. FC Kaiserslautern
1990-92 (Pokalsieg und Deutscher Meister), dann Galatasaray Istanbul (türkischer
Meister), Besiktas Istanbul und erneut Galatasaray (2007/08) zuletzt als technischer
Direktor.
Kalli hat immer sein Wissen um den
Fußball, sein Denken um das Spiel und
seine große Erfahrung zur Verfügung gestellt. Das zeichnet einen Spitzentrainer
wie ihn aus, der am 3. Juni 1934 in Oberhausen geboren wurde. Auch mit Achtzig
kann er sich vorstellen über neue Herausforderungen nachzudenken. Seine Erfolge
bleiben freilich grandios und zeigen damit seine außergewöhnliche Stellung als
Erfolgstrainer im Kreise der deutschen
Trainergilde. Vor einem Jahr zog das
Ehepaar Feldkamp vom sonnigen Süden
Andalusiens nach Braunschweig, damit
beide ganz nahe bei ihrer Enkelin Marina
leben können. Lieber Kalli, der BDFL gratuliert zum Achtzigsten und wünscht dir
weiterhin alles Gute. Horst Hülß
75. Geburtstag
von Klaus Lobert
Vier Monate vor Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 wurde
Klaus Lobert in Ortelsburg (Ostpreussen)
in der Nähe von Königsberg, heute Kaliningrad (Russland), geboren. Nach der
dramatischen Flucht in den damaligen
Kriegswirren aus dem fernen Osten verschlug es ihn mit seinen Eltern nach
Nürnberg, wo er zunächst in Mittelfranken heimisch wurde. Er besuchte dort die
Oberrealschule und erwarb das Fachabitur, spielte zunächst bei der DJK Nürnberg-Süd und wechselte als Auswahlspieler zum ruhmreichen „Club“, später dann
noch einmal zu Shell-Nürnberg.
Seine Versetzung als Fallschirmjäger
bei der Bundeswehr ins Saarland ermöglichte es ihm dann in der Abwehr bei den
„Roten Jägern“ von 1962 bis 1965 als einer
von wenigen Amateurspielern zu spielen,
neben Größen, wie Harald Braner vom 1.
FC Kaiserslautern und Karl-Heinz Handschuh vom VfB Stuttgart.
In Saarbrücken studierte er an der
Höheren Fachschule für Sozialpädagogik,
lernte dort auch seine Frau Brigitte kennen. Am Staatlichen Aufbaugymnasium
mit Internat in Lebach wurde er angestellt. Drei Kinder – zwei Mädchen und
ein Junge – sind der ganze Stolz der Eltern.
In vielen Vereinen des Saarlandes trainierte Klaus überaus erfolgreich. Sechs
Meisterschaften sind dabei eine vorzeigbare Bilanz. Gerne denkt er rückblickend
an die kleineren Vereine zurück, wo immer ein tolles Engagement herrschte
und das Geld längst nicht die große Rolle
spielte. In Lebach lebt der mittlerweile
pensionierte Pädagoge, der sich aber
noch nicht zur Ruhe setzen kann.
Als er 1972 dem Bund Deutscher
Fußball-Lehrer beitrat, wurde er sehr bald
zum stellvertretenden Vorsitzenden der
VG Südwest gewählt. Sein Überblick, sein
Können und seine Souveränität waren vor
allem ausschlaggebend, dass die Kollegen
im Mai 2003 ihn als Nachfolger von Horst
Zingraf wählten. Bis 2009 blieb Klaus
Vorsitzender der VG Südwest. Beim ITK
in Pforzheim trat er dann aus Altersgründen vom Amt zurück und machte Platz
für seinen Nachfolger Günter Noel. Der
damalige BDFL-Präsident Horst Zingraf
ehrte Klaus Lobert in Anerkennung seiner
erfolgreichen Arbeit für den BDFL, für das
deutsche Trainerwesen und den Fußballsport mit der BDFL-Verdienstnadel.
Einigen saarländischen Vereinen steht
er heute noch als Berater mit Rat und Tat
zur Seite. Im saarländischen Trainerstab
wirkt er dabei als Vertrauensperson. Auch
bei den Tagungen der VG Südwest ist er
stets anwesend, wie auch zuletzt bei der
regionalen Tagung in Bitburg am 13. Oktober 2014.
Viel Gesundheit, lieber Klaus, und
alles Gute weiterhin wünschen Deine
Freunde vom BDFL! Horst Hülß
Personalien
Heinz Wulf feierte
75. Geburtstag
Das Ehrenmitglied von Viktoria Sindlingen, Heinz Wulf, prägte über lange Jahre
den Fußball im Main-Taunus-Kreis. Als
renommierter und überaus erfolgreicher
Trainer stieg er mit Viktoria Sindlingen,
Rot-Weiß Walldorf und Croatia Frankfurt einst in die Oberliga Hessen auf und
führte auch die SG Westend Frankfurt in
die Landesliga Süd. In der höchsten hessischen Spielklasse betreute er den SV Wehen, den FV Bad Vilbel und den SV Raunheim mit großem Erfolg.Am 18. 06. 1939
in Frankfurt geboren, schuf er sich mit
der Mittleren Reife und Höheren Handelsschule die schulischen Voraussetzungen,
um beruflich Großhandelskaufmann zu
werden. Nach der Bundeswehrzeit baute
er in Frankfurt die Geschäftsstelle der
HUK Coburg auf, wurde dort Geschäftsstellenleiter und blieb bis zu seiner Pensionierung 1997 in dieser Position.
Sein Wissen um den Fußball reicht von
der Bundesliga bis zu den unteren Amateurklassen. Sein letzter Verein als Trainer
war der VfB Unterliederbach in der Landesliga Mitte. Große Erfolge errang Heinz
Wulf seit 2006 als sportlicher Leiter der
SG Hoechst Classique. Diese Traditionsmannschaft wurde zweimal Kreismeister,
fünfmal Hessenmeister, errang dazu zwei
süddeutsche Meisterschaften und zwei
Vizemeisterschaften bei den Deutschen
Meisterschaften der Ü40. Mittlerweile
übergab er die Leitung der Mannschaft
2013 in jüngere Hände.
Dem Fußball und dem BDFL bleibt er
aber nach wie vor erhalten. Er steht dem
Vorsitzenden der VG Hessen, Jörg Udo
Keck, als ZBV bei den regionalen Fortbildungstagungen zur Verfügung. Für seine
großartigen Leistungen für den Fußball
und um das Trainerwesen verlieh ihm der
damalige BDFL-Präsident Horst Zingraf
beim ITK 2012 in Augsburg die BDFL-Verdienstnadel. Lieber Heinz, Glückwunsch
und alles Gute weiterhin.
Horst Hülß
Karlheinz Raviol
70 Jahre jung
Fußball spielte er in der Jugend bei
der Spvgg. 05 Oberrad und mit 17 Jahren
dort schon in der 2. Amateurliga. Sein
Traum bei seinem Lieblingsverein Eintracht Frankfurt in der Oberliga Süd als
Vertragsspieler aktiv zu werden, fiel mit
der Einberufung zur Bundeswehr buchstäblich ins Wasser. Er kehrte 1959 nach
Oberrad zurück, spielte danach fast zehn
Jahre bei Viktoria Sindlingen, gehörte damals zum Stamm der Hessenauswahl und
war Kapitän bei der Frankfurter Stadtauswahl. Seine Karriere endete 1969 durch
einen Abriss der Achillessehne.
1975 absolvierte er in Hennef bei KarlHeinz Heddergott den A-Schein. Fünfzehn
Jahre engagierte er sich als Vorsitzender
der Trainervereinigung im Main-TaunusKreis. Über 20 Jahre fungierte er bis zu
seinem Ausscheiden beim ITK in Augsburg 2012 als zweiter Vorsitzender der VG
Hessen im BDFL, erst unter Wolfgang Solz,
später unter Jörg Udo Keck.
Nach wie vor lebt Karlheinz in KarlsruheDurlach, wo er am 28. 10. 1944 das Licht
der Welt erblickte. Mit der Mittleren Reife
schloss er die Schule ab und lernte danach den Beruf des Industriekaufmanns.
Ein erfolgreiches betriebswirtschaftliches
Studium und vielfältige Praktika in Südafrika (Importagentur) schlossen sich an.
Seit 1991 arbeitet er als selbständiger
Marketing- und Unternehmensberater in
seiner Heimatstadt.
Schon früh zog es ihn zum Fußball. Er
spielte beim ASV Durlach in der Jugend
und danach in der zweiten Amateurliga
Nordbadens. Sein Wechsel 1964 zum KSC,
wo er zum Kader der damals bundesweit drittklassigen 1. Amateurmannschaft
zählte, die 1965 die nordbadische Meister-
BDFL-Journal
31
schaft holte, war ein weiterer Schritt in seiner sportlichen Entwicklung. Ein beruflich
bedingter Wechsel nach Südafrika brachte
ihm weitere fußballerische Erfahrungen
als Halbprofi bei Arcadia United (Pretoria)
in der ersten und bei Viktoria Johannesburg in der zweiten Division.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland spielte er noch beim ATSV 1860 Bremen, wo Karlheinz auch seinen B-Schein
als Trainer 1977 absolvierte, zwei Jahre
später folgte in Hennef die A-Lizenz unter
Karl-Heinz Heddergott.
1980 trat er in den BDFL ein und
übernahm 1994 die wichtige Funktion
im Trainerverband als Chef für Marketing, Werbung und Public Relations. Nach
dem Tod von Lothar Meurer 2002 machte
Karlheinz einen mächtigen „Sprung“ in
seiner Karriere, als er im November 2002
beim UEFT-Symposium in Paris zum Generalsekretär ernannt wurde. Auf eigenen
Wunsch beendet Karlheinz am Jahresende 2014 seine zwölfjährige Tätigkeit für
die 2008 in AEFCA (Alliance of European
Football Coaches’ Associations) umbenannte Dachvereinigung aller europäischen Fußballtrainer-Verbände.
Als Generalsekretär organisierte er
sehr erfolgreich weitere 13 AEFCA-Symposien quer durch Europa: von Estoril
über Basel, Prag, Helsinki, Minsk, Warschau, Split und zuletzt Antalya. Ein herausragender Kongress fand 2008 mit der
Unterstützung des DFB und des BDFL in
Frankfurt am Main statt. Außerdem leitete er ergebnisorientiert alle Sitzungen
des AEFCA-Exekutivkomitees in zahlreichen Metropolen Europas.
Auch der Ausbau des internationalen
Trainernetzwerkes wurde von ihm initiiert. Weiterhin muss der erstmalige Vertragsabschluss mit der UEFA, das so genannte „Memorandum of Understanding“
sowie die inhaltliche und gestalterische
Umstellung von UEFT auf AEFCA in 2008
mit einer komplett neuen Corporate Identity (CI) und einer zeitgemäßen Gestaltung
(Corporate Design) genannt werden. Aber
auch der zweisprachige Webauftritt mit
einer äußerst umfangreichen Datenbank,
die seit Juli 2009 „auf Sendung“ ist und
allen Interessierten zur Verfügung steht.
Der BDFL kann sich freuen, dass Karlheinz uns sein exzellentes Fachwissen
auch weiterhin zur Verfügung stellen und
seine Aufgaben vorbildlich erfüllen wird.
Er bleibt damit für uns ein unverzichtbarer Kollege. Glückwunsch zum Siebzigsten, lieber Karlheinz, und alles Gute nach
Durlach.
Horst Hülß
Personalien
32BDFL-Journal
Günter Noel 65 Jahre jung
Günter Noel wurde am 15.06.1949 in
Dahlem (Eifel) geboren, besuchte dort die
Grundschule, um später auf dem Gymnasium in Wittlich sein Abitur 1968 zu bestehen. Ein Praktikum bei der Baufirma
Rauen in Salmtal und sein Dienst bei der
Bundeswehr schlossen sich an. Als Leutnant der Reserve schied er aber aus, um
von 1970 bis 1975 am Sportwissenschaftlichen Institut der Universität Saarbrücken
zu studieren, was er am 13.01.1975 als
Diplomsportlehrer beendete. Von 1975
bis 1980 unterrichtete Günter am Gymnasium Albstadt-Ebingen im Schuldienst.
Beim 24. Lehrgang zum Fußball-Lehrer vom 18.09. 1978 bis 16.03.1979
schnitt er als Jahrgangsbester mit der
Note sehr gut ab, mit dabei u.a. Jochen
Figge, Heinz Krollmann, Otto Pfister und
Reinhard Saftig. Auch seine A-Scheinprüfung hatte er 1975 in Hennef unter KarlHeinz Heddergott ebenfalls mit der Note
sehr gut bestanden.
Aktiv spielte er nach der Jugend von
1955 bis 1967 beim FSV Salmrohr und
1968 bis 1973 beim SV Wittlich, bevor er
als Spielertrainer 1973 den FSV Saarwellingen übernahm. In gleicher Funktion
wirkte er von 1975 bis 1977 beim SV 07
Ebingen in der Schwarzwald-BodenseeLiga. 1977 bis 1978 trainierte Günter den
BSV Schwenningen und erreichte über das
württembergische Halbfinale die DFBHauptpokalrunde. Auch mit dem FV 08
Villingen holte er in der Amateuroberliga
Baden-Württemberg in der Saison 79/80
den südbadischen Pokal und schaffte somit erneut die Qualifikation zur DFB-Pokalhauptrunde. Mit diesen erstklassigen
Resultaten versehen holte ihn Borussia
Neunkirchen in die 2. Bundesliga Süd und
damit zurück in das Saarland. Ein kurzes
Gastspiel als Trainer in der Profiliga Kanadas bei den Calgary Mustangs folgte. 1984
bis 1985 verpflichtete der FK Pirmasens
ihn für die Amateuroberliga Südwest.
Anschließend folgte sein Engagement
beim Saarländischen Fußballverband von
1985 bis 1998. Mehr als 800 Trainer und
Übungsleiter bildete er in dieser Zeit als
Verbandssportlehrer aus. Günter Noel war
in dieser Zeit in Personalunion Leiter der
Sportschule und Verbandssportlehrer.
Seit 1991 sieht Günter sein Aufgabe
vor allem in der VG Südwest im Bund
Deutscher Fußball-Lehrer. Seine Bescheidenheit und Offenheit sowie sein Mut zu
Entscheidungen, um sich ständig weiter
zu entwickeln, sind die Voraussetzung
für seine Positionen. Mehr als zehn Jahre
fungierte er als Stellvertreter von Horst
Zingraf und auch von Klaus Lobert. 2006
schenkten die Kollegen der VG Südwest
nach dem freiwilligen Ausstieg von Klaus
Lobert Günter Noel das Vertrauen als
Vorsitzenden. Seine Wiederwahl bei den
Internationalen Trainer-Kongressen in
Pforzheim 2009 und Augsburg 2012 fiel
jeweils einstimmig aus.
Seine umsichtige Art, mit den Kollegen zu kommunizieren und seine
Kompetenz waren für die Wahl sicherlich
ausschlaggebend. Zusammen mit seinem
hervorragend funktionierenden Team um
Heinz Histing und Frank Lebong erhält die
Verbandsgruppe Südwest weiterhin eine
hohe Anerkennung und Wertschätzung.
Seine Hobbies bleiben auch in Zukunft
die „Liebe“ zum Mittelmeer und zur Cote
d` Azur, das Bergwandern in den Alpen
und der regelmäßige Besuch von Fußballspielen, vor allem der Bundesliga. Glückwunsch zum Fünfundsechzigsten, lieber
Günter, und alles Gute für Deine vielfältigen Aktivitäten.
Horst Hülß
60. Geburtstag von
Benno Möhlmann
Kein anderer Trainer stand bei mehr Spielen der zweiten Liga an der Außenlinie,
niemand verfügt über so viel Erfahrung
wie er: Benno Möhlmann, Coach des FSV
Frankfurt und Vertreter der Trainer der 2.
Bundesliga im BDFL-Vorstand, wurde am
1. August 60 Jahre jung.
Seinen Ehrentag feierte er im kleinen
Kreis. Der Norddeutsche, zwischen Osnabrück und Oldenburg in dem beschaulichen Städtchen Lohne geboren und mit
seiner Familie immer noch in Bremen
wohnhaft, mag es bodenständig. Auf
Oberflächlichkeiten hat Möhlmann noch
nie viel gegeben, nicht im privaten Leben
und auch nicht in seinem Beruf.
Wahrscheinlich hat ihn genau das in
den 40 Jahren im deutschen Profifußball
so erfolgreich gemacht. Am 3. Februar
2013 bestritt er bei der Partie des FSV
Frankfurt gehen den FC Ingolstadt seine
1.000 Begegnung als Spieler oder Trainer
in der 1. oder 2. Liga. Eine nahezu unglaubliche Zahl, die Beleg für die Konstanz und Bodenständigkeit Möhlmanns
ist.
Als Spieler war er für Preußen Münster,
den SV Werder Bremen und den Hamburger SV aktiv. Seine längste und erfolgreichste Zeit verbrachte er unter den
Direktiven von Trainer-Legende Otto Rehhagel in Bremen.
Seine lange Laufbahn als Trainer begann beim HSV als Co-Trainer, wo er 1992
als Nachfolger von Egon Coordes zum
Cheftrainer befördert wurde. 1995 übernahm Möhlmann den Cheftrainer-Posten
bei Eintracht Braunschweig, ehe es ihn
zwei Jahre später erstmals zur SpVgg.
Greuther Fürth zog. Für die „Kleeblättler“
war er insgesamt dreimal tätig (19972000, 2004-2007 und 2008-2009). Dazwischen trainierte Benno Möhlmann vier
Jahre lang Arminia Bielefeld und noch
einmal die Eintracht aus Braunschweig
(2007-2008). Nach dem dritten Gastspiel
in Fürth übernahm er den FC Ingolstadt,
ehe ihn Anfang 2012 der FSV Frankfurt
verpflichtete, mit dem er trotz geringer
finanzieller Mittel bis heute beachtliche
Erfolge feiern konnte.
Benno Möhlmann ist regelmäßiger
Besucher der Bundesliga-Trainer-Tagungen des BDFL. Sein Wort zählt innerhalb
der Trainergilde. Benno steht dem BDFL
immer zur Verfügung, wenn er gebraucht
wird, sei es bei regionalen Tagungen oder
beim großen ITK. Gerade erst im Oktober
war die VG Hessen um den Vorsitzenden
Jörg Udo Keck wieder mit einer RFT beim
FSV Frankfurt im Frankfurter Volksbank
Personalien
Stadion zu Gast. Selbstverständlich ließ
es sich Benno Möhlmann nicht nehmen,
den anwesenden Trainer-Kollegen interessante Einblicke in seine Arbeitsweise als
Trainer zu geben. Sicherlich keine Selbstverständlichkeit im heutigen Profifußball.
Lieber Benno, herzlichen Dank für
Dein Engagement innerhalb des BDFL.
Wir wünschen Dir nachträglich alles Gute
zu Deinem 60. Geburtstag und freuen uns
auf weitere gemeinsame Herausforderungen!
Marcus Dippel
Folker Liebe feierte
50. Geburtstag
Folker Liebe, Stellvertretender Vorsitzender der Verbandsgruppe Hessen, feierte
am 1. Juli im engen Kreis seiner Familie
seinen 50. Geburtstag. „Große Feiern sind
nicht meine Sache. Ich hatte an dem Tag
noch schulische Verpflichtungen und
habe dann zusammen mit meinen Liebsten den Tag verbracht und am Abend in
Ruhe die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft verfolgt“, so der gebürtige Flörsheimer. Die Familie brachte ihn auch in die
Funktion beim BDFL. So ist sein Schwiegervater Heinz Wulf gleichzeitig auch sein
Vorgänger in seinem BDFL-Amt. Da Wulf
2012 im Rahmen des ITK in Augsburg
aus Altersgründen als Stellvertretender
Vorsitzender der VG Hessen ausscheiden
musste, riet er seinen Schwiegersohn das
Amt zu übernehmen. Folker Liebe willigte
gerne ein und bildet seitdem mit Jörg Udo
Keck, Reinhard Jung und Steffen Winter
ein gut aufeinander abgestimmtes Team
in der VG Hessen.
Lehrer-Trainer, der innerhalb der Schule
für den gesamten Fußballbereich (männlich) verantwortlich zeichnet.
Seit 1994 ist Liebe im Besitz der ALizenz. Der Lehrgang in der Sportschule
Grünberg wurde vom jetzigen DFB-Sportlehrer Bernd Stöber geleitet.
Als aktiver Fußballer hinterließ Folker
im Rhein-Main-Gebiet seine Spuren. Als
schönste und prägendste Zeiten seiner
Laufbahn bezeichnet er seine Stationen
bei Rot-Weiß Walldorf und der Spvgg.
Bad Homburg. In Walldorf war Heinz
Wulf sein Trainer. Zusammen schafften
sie 1988 den Aufstieg von der Landes- in
die Oberliga Hessen. Mit der Spvgg. Bad
Homburg wurde Liebe 1992 DeutscherVize-Amateur­meis­ter.
Seine Trainer-Laufbahn begann als
Spielertrainer in der Landesliga bei Viktoria Kelsterbach. Danach war Folker unter
anderem in Trebur als Trainer tätig, ehe
er die letzten Trainer-Jahre in Rüsselsheim
verbrachte. „In Rüsselsheim war mit den
Verantwortlichen klar verabredet, dass
ich aufgrund meiner beruflichen und familiären Verpflichtungen (verheiratet, ein
Sohn) mein fußballerisches Engagement
reduzieren musste“.
Mit seinen Kollegen als Stellvertreter
Reinhard Jung und Steffen Winter sowie
dem Vorsitzenden der Verbandsgruppe
Hessen Jörg Udo Keck arbeitet Folker
Liebe vertrauensvoll zusammen. „Wir
werden den Mitgliedern der Verbandsgruppe Hessen auch in der Zukunft ein
abwechslungsreiches und interessantes
Fortbildungsprogramm bieten“. Der BDFL
wünscht Dir, lieber Folker, alles Gute zu
Deinem runden Geburtstag und ist froh,
Dich in seinen Reihen zu wissen.
Marcus Dippel
Dieter Hecking
50 Jahre jung
Der gelernte Diplom-Sportlehrer absolvierte sein Studium an der Uni Mainz und
ist seit 1997 an der Carl-von-WeinbergSchule in Frankfurt tätig. „Seit 29. August
dieses Jahres sind wir eine Eliteschule des
Fußballs“, freut sich der sympathische
Dieter Hecking, Stellvertreter von Thomas
Schaaf als Vertreter der Trainer der 1.
Bundesliga im BDFL-Vorstand, feierte am
12. September seinen 50. Geburtstag.
Der fünffache Familienvater wurde
1964 in Castrop-Rauxel geboren, verbrachte seine Kindheit nach dem Umzug
der Familie in Soest und lebt jetzt mit
seiner Familie in Bad Nenndorf. Hecking
erlernte die Berufe des Polizisten und des
Bürokaufmanns. Darüber hinaus schloss
er sein Sportmanagement-Studium erfolgreich ab. Dies alles schaffte er neben
seiner Karriere als Profifußballer und
-trainer.
BDFL-Journal
33
Hecking war als Spieler für Borussia
Mönchengladbach, Hessen Kassel, Waldhof Mannheim, den VfB Leipzig, den TuS
Paderborn-Neuhaus, Hannover 96 und
Eintracht Braunschweig aktiv. Seine größten Erfolge als Spieler waren der Aufstieg
1993 mit dem VfB Leipzig in die Bundesliga und mit Hannover 96 1998 in die 2.
Bundesliga.
Schon als Spieler machte sich Hecking
viele Gedanken über taktische Dinge, so
dass eine Karriere als Trainer fast zwangsläufig erschien. Die Karriere als Trainer
vollzog er Schritt für Schritt. Über den SC
Verl und den VfB Lübeck (Aufstieg in die 2.
Liga 2003) kam er 2004 zu Alemannia Aachen. Mit dem Kult-Club vom Tivoli stieg
er 2006 in die Bundesliga auf, wechselte
aber kurz darauf aufgrund der Nähe zu
seinem Wohnort zu Hannover 96. Dort
verbrachte er drei Jahre, ehe es ihn 2009
ins Frankenland zum 1. FC Nürnberg zog.
Nach überaus erfolgreichen Jahren beim
„Club“ entschied sich Hecking Anfang
2013 für einen Wechsel zum VfL Wolfsburg, mit dem er sich für die Europa
League qualifizieren konnte und auch
einen guten Start in die laufende Bundesliga-Saison schaffte.
Dieter Hecking ist regelmäßiger Besucher der Bundesliga-Trainer-Tagungen
des BDFL. Sein Wort hat unter den Trainer-Kollegen Gewicht. Hecking fordert
immer wieder, dass sich die Trainer als
Gemeinschaft und Berufsstand deutlicher
positionieren müssen und mahnte im
letzten Interview mit dem BDFL an, dass
der Respekt vor den Trainern nicht verloren gehen dürfe. Dieter Hecking steht
dem BDFL immer zur Verfügung, wenn er
gebraucht wird. So auch beim ITK 2013 in
Bremen als Teilnehmer an der Podiumsdiskussion.
Der BDFL wünscht alles Gute zu Deinem 50. Geburtstag und wir freuen uns
auf die weitere Zusammenarbeit mit Dir!
Marcus Dippel
Personalien
34BDFL-Journal
DFB-Vizepräsident
Rainer Milkoreit feierte
70. Geburtstag
Gleich drei Präsidenten machten Rainer
Milkoreit ihre Aufwartung, als er am 24.
August im Erfurter Waldcasino seinen 70.
Geburtstag feierte. Natürlich hatte es sich
Wolfgang Niersbach, der Präsident des
Deutschen Fußball-Bundes (DFB), nicht
nehmen lassen, seinem Präsidiumsmitglied persönlich zu gratulieren.
die Grußworte beim diesjährigen ITK in
Mannheim sprach.
Zu Milkoreits Aufgaben innerhalb des
DFB zählen unter anderem Grundsatzfragen des Freizeit- und Breitensports, Futsal, Beachsoccer, Fußball für Ältere, die
Vertretung im Deutschen Olympischen
Sport-Bund und Umweltfragen sowie
Sportstättenbau. Aufgaben, die der Jubilar
noch bis 2016 ausfüllen wird. Dann findet
in Erfurt der DFB-Bundestag statt. Hier
wird Rainer Milkoreit satzungsgemäß als
dann 72-Jähriger offiziell verabschiedet.
Der BDFL wünscht Ihnen, lieber Herr
Milkoreit, alles Gute und beste Gesundheit. Marcus Dippel
DFB-Vizepräsident
Ronny Zimmermann für
­Qualifizierung zuständig
In einer launigen Rede würdigte der erste
Mann des deutschen Fußballs den Jubilar als einen bescheidenen Funktionär,
der viel für den Thüringer Fußball getan
habe. Niersbach hob die Verdienste Milkoreits insbesondere für den Fußball im
Osten und das große persönliche Engagement an der und für die Basis heraus.
Als Nachfolger von Rainer Milkoreit
sprach Dr. Wolfhardt Tomaschewski, der
Präsident des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV), seine Glückwünsche aus.
Auch Thüringens Ministerpräsidentin
Christine Lieberknecht ließ es sich nicht
nehmen, dem Jubilar zu gratulieren. Sie
hob die Verdienste des TFV-Ehrenpräsidenten bei der Verbands- und Spielklassenstruktur hervor. Selbstverständlich
zählte auch Erfurts Oberbürgermeister,
Andreas Bausewein, zu den Gratulanten.
Rainer Milkoreit ist seit 2010 Präsident
des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes, Ehrenpräsident des Thüringer Fußball-Verbandes und ebenfalls seit 2010
DFB-Vizepräsident, wo er für den Breitensport zuständig ist.
Bis zum letztjährigen DFB-Bundestag
in Nürnberg war Milkoreit auch noch
für den Bereich Qualifizierung zuständig
und in dieser Funkton Wegbegleiter und
kompetenter Ansprechpartner des BDFL.
Den Bereich Qualifizierung verantwortet innerhalb des DFB seitdem Ronny
Zimmermann, der in seiner Eigenschaft
als zuständiger Vizepräsident des DFB
Beim diesjährigen ITK sprach DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann die Grußworte für den Deutschen Fußball-Bund.
Unweit seiner Heimat ließ es sich Zimmermann, der zugleich Präsident des Badischen Fußballverbandes ist, nicht nehmen, als Nachfolger von Rainer Milkoreit
für den Bereich Qualifizierung, den ITKTeilnehmern einen guten Kongress und
ein paar schöne Tage in Mannheim, der
Geburtsstadt von Trainer-Legende Sepp
Herberger, zu wünschen.
DFB-Mitarbeiter Jochen Breideband
stellte im DFB-Journal den sympathischen Fußball-Funktionär, dem besonders die Basis des Fußballs am Herzen
liegt, mit folgendem Text vor:
In Kindertagen hat Ronny Zimmermann seine Mutter mit seiner Leidenschaft für den Fußball an den Rand der
Verzweiflung getrieben. Er hat die Schuhe
und die Hosen nicht gezählt, die beim Kicken in der Freizeit kaputtgingen. Es waren einige, so viel steht fest. „Unser Dorf
war damals ein einziger Fußballplatz. Wir
haben gegen alles getreten, was wie ein
Ball aussah“, erzählt er. Im Verein landete
Zimmermann erst als Teenager und entwickelte sich später zum Torjäger in der
badischen Verbandsliga.
Seine größten Erfolge feierte der offensive
Mittelfeldspieler im Trikot des VfB Leimen
mit dem Aufstieg in die Oberliga. Nach
dem sofortigen Wiederabstieg ließ es Zimmermann ruhiger angehen, weniger aus
sportlichen als aus beruflichen Gründen.
Er hatte gerade sein zweites Staatsexamen
in Jura abgelegt und die Arbeit als Rechts-
anwalt aufgenommen. Es war die Zeit,
in der seine zweite Fußballkarriere ihren
Anfang nahm. Eine Karriere, die ihn nun,
rund zwei Jahrzehnte später, ins DFB-Präsidium geführt hat, als DFB-Vizepräsident
Qualifizierung.
„Dieser Weg im Verband entsprach
bestimmt nicht meiner Lebensplanung“,
sagt Zimmermann. Klar war anfangs nur,
dass er sich für den VfB Wiesloch engagieren wollte, den Verein, in dem er fußballerisch groß geworden war. Also ließ
er sich dort 1994 zum stellvertretenden
Vorsitzenden wählen. Nur ein Jahr später gehörte Zimmermann dem Vorstand
des Badischen Fußballverbandes an. Ein
Schiedsrichter aus seinem Geburtsort
hatte ihn kontaktiert und darauf hingewiesen, dass der Verband jemanden
suche, der neben fußballerischen auch
juristische Kenntnisse mitbringe, um den
Vorsitz des Satzungsausschusses zu übernehmen. „Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich irgendwann Präsident
des Landesverbandes werde, hätte ich dafür nur ein müdes Lächeln übrig gehabt.“
So kam es aber. 2001 wurde Zimmermann
Vizepräsident, drei Jahre später war er die
Nummer 1 in Baden. Zimmermann wird
vor allem für seine Bodenständigkeit,
seine Basisnähe und seinen Pragmatismus geschätzt. Er führte bereits persönlich Vereinsbesuche durch, als das mittlerweile bundesweit beschlossene Projekt
„Vereinsdialog“ noch graue Theorie war.
Bis heute ist er Beisitzer beim VfB Wiesloch. „Es kann nicht schaden, wenn Fußballer auf die andere Seite wechseln“, sagt
er. „Man kann sich kümmern und gestalten und hört den Puls des Fußballs schlagen.“ Das macht er nun seit gut einem
Jahr auch im DFB-Präsidium.
Der BDFL freut sich auf eine weiterhin vertrauensvolle Zusammenarbeit mit
Ronny Zimmermann, dem für die Qualifizierung zuständigen Vizepräsidenten des
DFB!
Marcus Dippel
Quelle: DFB Journal
Personalien
BDFL-Journal
35
Ottmar Hitzfeld wird Walther-Bensemann-Preis verliehen
Text: Marcus Dippel
Deutsche Akademie für Fußballkultur würdigt Erfolgstrainer
Ottmar Hitzfeld hat in seiner Karriere fast
alles erreicht, was man erreichen kann.
Der 65-Jährige befindet sich seit dem Ausscheiden der Schweizer Nationalmannschaft im Achtelfinale der WM in Brasilien
gegen Argentinien (0:1 nach Verlängerung) im wohlverdienten Ruhestand. Ende
Oktober erhielt der ehemalige Fußballtrainer den Walther-Bensemann-Preis der
Deutschen Akademie für Fußballkultur.
Hitzfeld nahm den Preis im Rahmen
der Gala zum diesjährigen Kulturpreis
in der Nürnberger Tafelhalle persönlich
entgegen. Mit der nach dem Gründer des
Sportmagazins „Kicker“ benannten Auszeichnung ehrt die Akademie seit neun
Jahren alljährlich Persönlichkeiten, die
Herausragendes für den Fußball geleistet haben und darüber hinaus für gesellschaftliche Verantwortung, Fairplay und
interkulturelle Verständigung stehen.
Fußballtrainer statt Lehrer
Nach seiner Spieler-Laufbahn wollte
Hitzfeld eigentlich das Referendariat für
die Realschule mit den Fächern Mathematik und Sport beginnen, doch das Staatliche Schulamt verlangte eine zusätzliche
Nachprüfung, da sein Studium schon zu
lange her gewesen sei. Aus Ärger darüber
beschloss Hitzfeld, eine professionelle Trainer-Laufbahn zu beginnen. Im Nachhinein
betrachtet eine glückliche Fügung für ihn.
Seine Trainerkarriere begann 1983 in
der Schweiz. Hitzfeld war Coach in Zug,
Aarau und Zürich, ehe er 1991 zu Borussia Dortmund kam. Mit den Westfalen
wurde er zweimal Deutscher Meister und
1997 Champions League Sieger. Ab 1998
trainierte er dann den FC Bayern München. Dort gewann er unter anderem fünf
Meisterschaften, die Champions League
im Jahr 2001 und den Weltpokal. In den
vergangenen sechs Jahren war Hitzfeld
Nationaltrainer der Schweiz.
Er ist neben Carlo Ancelotti, Ernst
Happel, José Mourinho und Jupp Heynckes einer von fünf Trainern, die die UEFA
Champions League bzw. den Europapokal
der Landesmeister mit zwei verschiedenen Vereinen gewannen.
Erfolgreichster BL-Trainer aller Zeiten
2010 wurde ihm der Ehrenpreis der Bundesliga verliehen. Mit dieser Auszeichnung wurde Hitzfeld als bisher erfolgreichster Bundesliga-Trainer aller Zeiten
gewürdigt. Hitzfeld hat aber nicht nur
sportlich Spuren hinterlassen, vor allem
menschlich wusste und weiß er stets zu
überzeugen. Ein Grund, warum er mit
dem Walther-Bensemann-Preis ausgezeichnet wurde.
„Ottmar Hitzfeld ist ein Fußball-Lehrer,
der mit seinen Mannschaften nicht nur 25
nationale und internationale Titel errang,
sondern der als „Gentleman-Trainer“ in
die Annalen des Fußballs eingehen wird.
Er gab sich immer korrekt und höflich zu
seinem Umfeld. Und dennoch als Chef
unumstritten, ob bei Borussia Dortmund,
dem FC Bayern, der schweizerischen Nationalmannschaft, wo Hitzfeld arbeitete,
war Erfolg“, sagt kicker-Herausgeber und
Juror Rainer Holzschuh über den Preisträger: „Mit seiner brillanten Fachkenntnis,
seinem taktischen Ideenreichtum, vor allem auch seinem Einfühlungsvermögen
vermochte er Spieler zu begeistern, auf ein
Ziel zu fokussieren. Ottmar Hitzfeld imponiert als Fußball-Experte wie als Mensch.“
Erfolgsgeheimnis: Nie locker lassen
Hitzfeld war „mächtig stolz über die Ehrung“, die er wegen eines kürzlich erlittenen Hexenschusses allerdings nicht lange
halten konnte. Dennoch stellte Hitzfeld
klar, dass er keine Sekunde aus seinen
17 Jahren Bundesliga missen möchte –
und das trotz einiger bitterer Niederlagen.
„Ich habe bittere Niederlagen erleiden
müssen, aber auch die größten Momente
erleben dürfen, die man in einem Sportlerleben erleben darf“, sagte Hitzfeld, der
dann auch sein Erfolgsgeheimnis verriet:
„Man darf keinen bevorzugen und muss
permanent am Teamgeist arbeiten und
nie locker lassen.“
Ottmar Hitzfeld wird den Fußball in
Zukunft gelassener Ruhe verfolgen können, dennoch wird er uns als Fachmann
im TV beim Sender Sky erhalten bleiben.
Wir freuen uns darauf!
Vita Ottmar Hitzfeld
Geboren am 12.01.49 in Lörrach; er­
lernte Berufe: Lehrer (Mathem. u. Sport),
Fußball-Lehrer; verheiratet; ein Sohn
Seine Stationen als Trainer:
1983-1984 SC Zug
1984-1988 FC Aarau
1988-1991 Grashoppers Zürich
1991-1997 Borussia Dortmund
1998-2004 FC Bayern München
2007-2008 FC Bayern München
2008-2014 Schweizer Nationalmannsch.
Seine Erfolge als Trainer:
Weltpokalsieger 2001 mit dem
FC Bayern München
Champions-League-Sieger 1997 mit
Borussia Dortmund
Champions-League-Sieger 2001 mit dem
FC Bayern München
Deutscher Meister 1995 und 1996 mit
Borussia Dortmund
Deutscher Meister 1999, 2000, 2001,
2003 und 2008 mit dem FC Bayern
München
DFB-Pokalsieger 2000, 2003 und 2008
mit dem FC Bayern München
Schweizer Meister 1990 und 1991 mit
den Grashoppers Zürich
Schweizer Pokalsieger 1985 mit dem FC
Aarau
Schweizer Pokalsieger 1989 und 1990
mit den Grashoppers Zürich
Qualifikation mit der Schweizer
Nationalmannschaft für die Welt­
meisterschaften in Südafrika (2010) und
Brasilien (2014)
Seine Ehrungen als Trainer:
Welt-Trainer des Jahres 1997 und 2001
UEFA-Trainer des Jahres 2001
Trainer des Jahres in Deutschland 1994,
1995, 1996, 1999, 2000 und 2008
Trainer des Jahres in der Schweiz 1985
und 2014
„Ehrenpreis der Bundesliga“ 2010
Walther-Bensemann-Preis 2014
Interview
36BDFL-Journal
„Wir müssen uns als
Trainer mehr zu Wort melden!“
Text: Marcus Dippel
Interview mit Thomas Schaaf, Cheftrainer Eintracht Frankfurt
MD: Sie haben im Sommer mit Nelson Valdez, Lucas Piazon, Haris Seferovic, Makoto
Hasebe und vielen mehr einige Transfers
getätigt. Nach welchen Gesichtspunkten
haben Sie diese Spieler ausgewählt? Gibt
es ein bestimmtes Anforderungsprofil,
das ein Spieler erfüllen muss, um unter
dem Trainer Thomas Schaaf bei Eintracht
Frankfurt zu arbeiten?
TS: Die wichtigste Voraussetzung ist,
dass jeder Spieler zunächst einmal Spaß
daran haben muss, bei der Eintracht zu
arbeiten. Er muss bereit sein, seine Fähigkeiten voll und ganz in das Team einzubringen. Jeder Spieler ist für sich einzigartig und hat etwas Besonderes. Genau um
dieses Besondere geht es. Wenn er sich
darüber hinaus noch mit dem Standort
und dem Verein voll und ganz identifiziert, dann ist das umso besser.
Seit 1. Juli dieses Jahres trainiert Thomas
Schaaf (53) den Fußball-Bundesligisten
Eintracht Frankfurt. Die Zwischenbilanz
fällt äußerst positiv aus. Die Beobachter,
die Fans und die Mitarbeiter in Frankfurt
sind froh, diesen akribischen Arbeiter im
Lager des Frankfurter Traditionsvereins zu
wissen. Schaaf tut der Eintracht gut, die
Eintracht aber auch Thomas Schaaf. Selten
hat man den Trainer so aktiv coachen sehen wie zu Saisonbeginn bei der Eintracht.
Er wirkt nach außen offener als zu seinen
Bremer Zeiten. Über seine Ziele und Visionen mit der Eintracht sprach der sympathische Fußball-Lehrer mit dem Pressechef
des BDFL, Marcus Dippel, in der Frankfurter Commerzbank-Arena Ende Oktober.
Marcus Dippel (MD): Wie haben Sie sich
nach einjähriger Abstinenz wieder im
„Haifischbecken“ Fußball-Bundesliga eingelebt? Sind Sie froh, wieder als Trainer
zurück zu sein?
Thomas Schaaf (TS): Wenn Ihre Frage
darauf abzielt, ob mir die Arbeit mit der
Mannschaft Spaß macht, dann bin ich
froh zurück zu sein. Auf der anderen Seite
ist es aber auch so, dass ich die Zeit ohne
Trainer-Job im letzten Jahr gut genutzt
habe. Es war eine sehr gute Zeit für mich
persönlich, aber die Arbeit mit meiner
Mannschaft und allen Mitarbeitern im
Umfeld der Eintracht bereitet mir momentan einfach sehr viel Freude.
MD: Das merkt man Ihnen in Ihrer Arbeitsweise zu jedem Zeitpunkt an. Was
macht denn den Job als Trainer bei der
Eintracht aus?
TS: Man muss als Trainer generell das
Gefühl haben, etwas einbringen zu können. Ich habe das Gefühl, hier etwas bewegen und meine Spieler mitnehmen zu
können. Es ist schön zu sehen, dass das,
was wir als Trainer-Team Tag für Tag anstreben, eine Wirkung hat. Dieses Gefühl
habe ich hier jeden Tag. Es macht Spaß,
gemeinsam Ziele zu verfolgen.
MD: Mit Sebastian Jung, Sebastian Rode,
Pirmin Schwegler und Joselu haben etli-
Thomas Schaaf beim Coaching.
che Leistungsträger im Sommer den Verein verlassen. Wie sind Sie zusammen an
die Aufgabe, eine neue Mannschaft in
Frankfurt aufzubauen, herangegangen?
TS: Bruno Hübner hatte sich schon
vor meiner Verpflichtung viele Gedanken
gemacht, was den Spielerkader betraf. Er
hat gut vorgearbeitet. Wir haben uns nach
meiner Zusage sofort zusammengesetzt,
relativ schnell Lösungen aufgezeigt und
gefunden und diese dann versucht, gemeinsam zu verfolgen. Den Großteil unserer Überlegungen konnten wir dann auch
tatsächlich in die Tat umsetzen.
MD: Wodurch zeichnet sich Ihre Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen
um den Vorstandsvorsitzenden Heribert
Bruchhagen und Sportdirektor Bruno
Hübner aus?
TS: Das gegenseitige Vertrauen ist zwischen uns vorhanden. Wir gehen sehr gut
aufeinander ein und unterstützen uns
sinnvoll in unseren unterschiedlichen
Aufgabengebieten.
MD: Sie gehen offensichtlich mit sehr viel
Freude an Ihre Aufgabe hier in Frankfurt
heran. Sie haben für den Betrachter von
außen früher nicht immer so aktiv gecoacht wie jetzt in den ersten Spielen mit
der Eintracht. Täuscht dieser Eindruck?
Benötigt diese neu zusammengestellte
Mannschaft diese Art der Unterstützung
von außen?
TS: Man muss als Trainer immer ganz
genau beobachten, welche Zeichen die
Mannschaft einem gibt. Es geht darum,
ob die Mannschaft Hilfe bzw. Unterstützung benötigt. Man entwickelt dann als
Trainer ein Gefühl, dass man in diesen
Situationen aktiv dabei sein muss. Meine
Mannschaft ist gerade noch im Zusammenwachsen. Deshalb ist es in meinen
Augen wichtig, dass ich ihr diese Hilfe
gebe. Allerdings ist es bei der tollen Kulisse in der Commerzbank-Arena nicht
immer ganz einfach, diese Informationen
auch auf das Spielfeld zu transportieren.
MD: Wie versuchen Sie generell als Trainer
mit Ihren Spielern umzugehen?
TS: Es ist sehr wichtig, dass wir so viel
wie möglich miteinander kommunizieren. Wir müssen uns darüber im Klaren
sein, dass wir nur erfolgreich sein können,
Interview
BDFL-Journal
37
wenn wir eine gemeinsame Linie bzw.
gemeinsame Ziele verfolgen. Wir müssen
gemeinsam nach unseren Zielen streben.
MD: Sie haben Ihr alt bewährtes TrainerTeam aus Bremen mit Wolfgang Rolff, Matthias Hönerbach und Michael Kraft auch in
Frankfurt wieder an Ihrer Seite. Wieso ist es
in Ihren Augen so wichtig, vertraute Personen in Ihrem Trainer-Team zu haben?
TS: Wir sind erst relativ spät nach
Frankfurt gekommen. Wenn man den
Standort wechselt und etwas völlig Neues
erlebt, dann benötigt jeder Mensch eine
gewisse Eingewöhnungszeit. Wenn ich
mich neben diesen ganzen neuen Einflüssen auch noch an ein neues Trainer-Team
gewöhnen müsste, dann braucht man für
diesen Prozess sehr viel Zeit und diese
hast Du für gewöhnlich in der Bundesliga
nicht. Deshalb ist es meiner Ansicht nach
gut, wenn Abläufe und Ideen innerhalb
des Trainer-Teams klar definiert sind, was
z.B. auch die Methodik und die Pädagogik
betrifft. Dadurch gewinnen wir Zeit und
können uns schon weiteren Dingen – die
Mannschaft betreffend – widmen. Das ist
sehr hilfreich und vereinfacht das Geschehen auf dem Platz.
MD: Zu Beginn Ihrer Trainer-Tätigkeit in
den 90er Jahren sah das Aufgabenfeld eines Trainers sicherlich noch ganz anders
aus, oder?
TS: Das Arbeiten als Trainer war und
ist ein ständiger Prozess. Es ist eine konstante Entwicklung, die diesbezüglich vollzogen wird. Wenn ich an meine Anfangszeit als Trainer zurückdenke, war damals
das Trainer-Team sehr klein und der Trainer fungierte mehr als Übungsleiter. Wir
wurden früher allerdings nicht vor Probleme wie heute gestellt, dass die Spieler
z.B. zeitlich sehr unterschiedlich in das
Trainingsprogramm einsteigen. Das war
früher bei weitem nicht so verzerrt, wie
dies heute der Fall ist.
Es sind mittlerweile viele Punkte und
Aufgabengebiete hinzugekommen, die
ein Trainer erfüllen muss. Denken wir nur
einmal an die Öffentlichkeitsarbeit, die
wir heute leisten müssen. Diesen neuen
Aufgaben müssen wir uns als Trainer stellen und dadurch entsteht unweigerlich
ein anderes Anforderungsprofil an uns.
MD: Ihr 750. Einsatz als Spieler und Trainer in der Bundesliga steht bevor. Das
ist schon eine beeindruckende Zahl. Wie
versuchen Sie den Druck, dem Sie als
Bundesliga-Trainer permanent ausgesetzt
sind, zu kompensieren?
Thomas Schaaf während der Besprechung mit seinem Team.
TS: Indem ich mich zunächst einmal
auf die Dinge besinne, auf die ich als Trainer Einfluss habe und dementsprechend
etwas bewegen kann. Ich muss mich als
Trainer in meiner Arbeit wiederfinden.
Natürlich versuche ich mir einen gewissen Ausgleich zu verschaffen, sei es über
Gespräche mit der Familie und mit Freunden oder Bekannten. Ich versuche mich
immer wieder von gewissen Situationen
frei zu machen bzw. Dampf abzulassen.
Da ist der Sport natürlich ein guter Ausgleich.
MD: Sie waren dem Fußballgeschäft als
Spieler und Trainer eigentlich ununterbrochen ausgesetzt und haben sich in der
letzten Saison ganz bewusst eine Auszeit
genommen. Sie haben gesagt, dass es Ihnen wichtig war, dass Sie während dieser
Zeit nicht überall auftreten. Wie haben Sie
diese einjährige Abstinenz vom TrainerJob persönlich erlebt?
TS: Ich habe diese Zeit vermehrt und
ganz bewusst für private Dinge genutzt.
Wenn wir einmal ehrlich sind, schöpfen
wir unsere Zeit, die wir für den Beruf
verwenden, meistens von der Zeit für die
Familie und Freunden ab. Ich habe versucht, das letzte Jahr ganz bewusst mit
der Familie und Freunden zu verbringen
bzw. zu erleben. Ich habe mir einfach viel
Zeit für die Dinge genommen, die mein
Privatleben ausmachen und versucht
meiner Familie und meinen Freunden etwas zurückzugeben. Nach einer gewissen
Zeit habe ich mich wieder intensiv mit
Fußball beschäftigt. Es ist ja bekannt, dass
ich dann einige Aufgaben für die UEFA
übernommen habe.
MD: Was genau waren dort Ihre Aufgaben?
TS: Ich habe für die UEFA Spiele beobachtet und innerhalb der UEFA TrainerSeminare besucht.
MD: Es gab in dieser Zeit sicherlich das ein
oder andere Job-Angebot als Trainer. Was
hat schließlich den Ausschlag für Ihre Zusage hier in Frankfurt gegeben?
TS: Die Anfrage der Eintracht kam
einfach zum richtigen Zeitpunkt, scheinbar mit den richtigen Fragen (lacht). Natürlich waren genug Anfragen da, aber
für mich war klar, dass ich nicht sofort
wieder ins Trainer-Geschäft einsteigen
wollte, sondern mir bewusst eine längere
Auszeit gönnen würde. Natürlich habe
ich mich auch in dieser Zeit entwickelt.
Irgendwann war ich dann wieder bereit,
eine neue Aufgabe anzugehen. Da war
die Eintracht, mit dem was sie dargestellt
hat, einfach zum richtigen Zeitpunkt zur
Stelle.
MD: Sie sind als Vertreter der Trainer der
1. Bundesliga im Bundesvorstand des
BDFL aktiv und regelmäßiger Besucher
der Bundesliga-Trainer-Tagungen des
BDFL, in denen Sie auch immer wieder
als Wortführer der Trainer-Kollegen in Erscheinung treten. Wie sehen Sie Ihre Rolle
im BDFL?
TS: Ich nehme mich diesbezüglich
gar nicht so wichtig. Ich bin nun einmal
schon ein paar Tage im Trainer-Geschäft
dabei und kann deshalb etwas zu Situa-
Interview
38BDFL-Journal
Vita Thomas Schaaf
Geboren am 30. 04. 61 in Mannheim;
erlernter Beruf: Fußball-Lehrer; verheiratet; eine Tochter
Sein Vereine als Spieler:
1978-1995 SV Werder Bremen
Seine Erfolge als Spieler:
Deutscher Meister 1988 und 1993 /
DFB-Pokalsieger 1991 und 1994 /
Europapokalsieger der Pokalsieger
1992 (alle Vereinstitel mit dem SV
Werder Bremen)
Seine Stationen als Trainer:
1988-1995 SV Werder Bremen Jugend
1995-1999 SV Werder Bremen Amateure
1999-2013 SV Werder Bremen Profis
seit 01. 07. 2014 Eintracht Frankfurt
Seine Erfolge als Trainer:
Deutscher Meister 2004
DFB-Pokalsieger 1999, 2004 und 2009
Finalist im UEFA-Pokal 2009 (alle Titel
mit dem SV Werder Bremen)
Trainer des Jahres 2004
tionen sagen, die wir in unserem Berufsstand nun einmal tagtäglich erleben. Mir
ist es wichtig, dass wir uns als Trainer in
gewissen Momenten Gedanken machen
müssen, auch und vor allem über unseren
Berufsstand. Wir müssen uns als Trainer
in der Gesamtheit darüber im Klaren sein,
welche Rechte wir haben, bei allem was
wir im Tagesgeschäft aushalten müssen.
MD: Am 7. Oktober fand in Mönchengladbach die letzte Bundesliga-Trainer-Tagung des BDFL statt. Wie haben Sie diese
Tagung persönlich empfunden?
TS: Ich glaube, dass wir eine sehr gute
Tagung hatten. Wir haben uns die Zeit genommen, uns gegenseitig auszutauschen.
Wir haben am Sonntag gemeinsam das
Spiel Gladbach gegen Mainz verfolgt und
dann den Abend zusammen verbracht.
Da kommt man in lockerer Atmosphäre
schon einmal ins Diskutieren. Bei der
Tagung selbst haben wir einige wichtige Dinge thematisiert. Ich finde diese
Zusammentreffen immer sehr sinnvoll.
Dass meine Trainer-Kollegen das ähnlich
sehen, zeigt die in meinen Augen gute Beteiligung.
Thomas Schaaf beim Mediengespräch im
Rahmen des Internat. Trainer-Kongresses.
MD: Kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh
kritisierte in einem Kommentar, dass nur
10 von 18 Bundesliga-Trainern bei der Tagung in Mönchengladbach dabei waren.
Seiner Ansicht nach hätten die Trainer
somit eine Chance verpasst, öffentlich
als Einheit aufzutreten und nicht immer
nur als Einzelkämpfer wahrgenommen zu
werden. Ist das eine Einschätzung, die Sie
mit ihm teilen?
TS: Ich glaube, dass man absolutes
Verständnis für die Trainer-Kollegen haben muss. Bei dem einen oder anderen
war die sportliche Situation nicht die
beste. Dann möchte ich mal die Schlagzeilen hören, wenn sich ein Trainer in dieser
kritischen Situation auf den Weg zu einer
Tagung macht und nicht bei seiner Mannschaft vor Ort bleibt. Genau das wird ihm
dann negativ ausgelegt. In einem Punkt
gebe ich ihm allerdings Recht. Ich glaube,
dass wir Trainer uns als Berufsstand wesentlich mehr zu Wort melden müssen,
als wir das bisher getan haben, sei es als
Einzelperson oder als Gemeinschaft.
TS: Es war für mich persönlich natürlich eine unglaublich intensive Zeit. Ich
war als Spieler auf dem Weg aufzuhören
und hatte schon einige Jahre parallel als
Jugendtrainer gearbeitet. Während der
Ausbildung habe ich zusammen mit einem Trainer-Kollegen, der natürlich immer vor Ort war, eine eigene NachwuchsMannschaft betreut und trainiert. Ich
war, soweit es die Zeit zugelassen hat, als
Trainer bei der Mannschaft dabei, habe
selbst noch gespielt und war in Köln zur
Trainer-Ausbildung. Unsere Tochter war
zu diesem Zeitpunkt zwei Jahre alt. Da
blieb naturgemäß nicht viel Zeit übrig.
Das Ganze hat mich sehr viel Substanz
gekostet. Trotzdem möchte ich von dieser Zeit keine Sekunde missen, da es
auch eine sehr produktive Zeit war. Ich
habe gelernt, dass ich sehr viel erreichen
kann, wenn ich das Größtmögliche von
mir selbst abverlange. Es war insgesamt
ein sehr guter Lehrgang mit vielen schönen Erlebnissen. In dem Kurs waren viele
gute Fußballer dabei, wie z.B. Marcel Raducanu, Bernd Krauss, Stephan Engels um
nur ein paar zu nennen. Wir hatten viel
Spaß zusammen.
MD: Während Ihrer Zeit als Spieler in
Bremen war Otto Rehhagel jahrelang Ihr
Trainer. Was hat den Trainer Otto Rehhagel, der dieses Jahr auch den Ehrenpreis
des DFB erhielt, ausgezeichnet?
TS: Ich glaube, dass man sich von einem Trainer wie Otto Rehhagel einiges
MD: Wieso genießt die Traineraus- und
-fortbildung in Deutschland im internationalen Vergleich einen so guten Ruf?
TS: Die Trainerausbildung in Deutschland ist inhaltlich sehr hochwertig. Es
werden sehr viele Teilbereiche des Trainergeschäfts genau beleuchtet und thematisiert, sei es z.B. im Bereich der Trainingslehre oder der Öffentlichkeitsarbeit.
Man wird in der Trainer-Ausbildung mit
Situationen und Themen konfrontiert, die
man dann später in der Realität wiederfindet. Das ist sehr hilfreich und bereitet
einen gut auf das Tagesgeschäft als Trainer vor.
MD: Sie haben Ihre Fußball-Lehrer-Lizenz
noch während Ihrer aktiven Zeit als Spieler absolviert. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?
Thomas Schaaf korrigiert Timothy Chandler im Training.
Interview
BDFL-Journal
39
abschauen und für seine eigene TrainerTätigkeit mitnehmen kann. Man setzt das
sicherlich nicht 1:1 um, sondern macht es
für sich als Trainer passend. Otto Rehhagel ist ein überragender Trainer, der fantastische Erfolge feiern konnte. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht unter und mit
ihm zu arbeiten. Er hatte ein unglaubliches Gefühl, eine Mannschaft zusammen
zu stellen.
MD: Welchen Spielstil bzw. welche Spielidee bevorzugen Sie als Trainer und welchen Fußball sollen die Zuschauer hier in
der Commerzbank-Arena sehen?
TS: Ich und sicherlich auch die Zuschauer bevorzugen den Fußball, der Erfolg bringt. Wenn dieser dann noch schön
anzusehen ist und den Fans Spaß bereitet, dann ist das natürlich noch besser. Die
Zuschauer wollen möglichst viele Tore,
Offensivaktionen und Zweikampfsituationen sehen. Wenn man das eigene Spiel
mit diesen ganzen Elementen schmücken
kann, ist das umso schöner.
MD: Die Zusammenarbeit mit dem Team
und den Verantwortlichen bei der Frankfurter Eintracht harmonisiert augenscheinlich sehr gut. Wie möchten Sie den
eingeschlagenen Weg mit Ihrer Mannschaft weitergehen?
TS: Wir wollen diesen Weg mit der
Mannschaft Stück für Stück weitergehen.
Das ist in meinen Augen ganz wichtig. Es
bringt nichts, die ganz großen Ziele anzu-
Thomas Schaaf, Cheftrainer Eintracht Frankfurt und Mitglied des BDFL-Bundesvorstandes,
im Interview mit BDFL-Pressechef Marcus Dippel im Frankfurter „Waldstadion“.
peilen und in die Öffentlichkeit zu tragen.
Wir versuchen es so gut zu machen, wie
es geht. Natürlich müssen wir eine Idee
haben, wo wir hin wollen. Wir wollen diesen Verein auf gesunde, stabile und feste
Beine stellen und ein gutes Fundament
errichten. Aus diesem Fundament heraus
wollen wir bestimmte Ziele anpeilen und
gemeinsam angehen. Dazu gehört es zu-
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nächst einmal das aktuelle Tagesgeschäft
so gut umzusetzen wie es geht.
MD: Dafür wünschen wir vom BDFL Ihnen
und Ihrer Mannschaft viel Erfolg und Ihnen persönlich, dass Sie weiterhin so viel
Freude in der Ausübung ihrer Trainer-Tätigkeit haben.
TS: Dankeschön!
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Modell (5.000 Mehrkilometer gegen
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Profitrainer
40BDFL-Journal
21. Bundesligatrainer-Tagung
des BDFL mit hohem Input
Text: M. M. Meurer
Profitrainer trafen sich in Mönchengladbach zur Fortbildung
Der offizielle Anpfiff der Begegnung VfL
Borussia Mönchengladbach gegen den 1.
FSV Mainz 05 am 5. 10. 2014 im Borussia-Park war auch gleichzeitig der inoffizielle Anpfiff zur 21. BundesligatrainerTagung (BLTT) des BDFL. Auf besonderen
Wunsch der Profitrainer – Cheftrainer
der 1. und 2. Bundesliga sowie inaktive
Trainerkollegen – startete die Veranstaltung bereits Sonntagsabends mit einer
Spielbeobachtung. Die Vereinsspitze der
Borussia hatte den rund 25 anwesenden
Profitrainern eine eigene Loge zur Verfügung gestellt, in der nach Spielende noch
reichlich Gelegenheit bestand, über den
Spielverlauf zu diskutieren und sich auszutauschen.
Die dritte Halbzeit fand im Restaurant des Dorint Hotels statt, wo in
ungezwungener, lockerer Atmosphäre
Kontakte geknüpft oder vertieft werden
konnten. Diese Möglichkeit wurde insbesondere von den „neuen“ Kollegen, wie
Joe Zinnbauer, Dirk Schuster und Kasper
Hjulmand sehr positiv auf- und angenommen.
Gruppenbild bei der 21. BDFL-BLTT.
Am folgenden Montagmorgen startete die 21. BDFL-BLTT pünktlich im
Veranstaltungsraum „Bökelberg“ des
Borussia-Parks. Von Seiten der Borussia wurde die Veranstaltung tatkräftig
von Mario Vossen (stv. Vorsitzender der
Verbandsgruppe Nordrhein und Chefkoordinator Scouting des VfL) unterstützt.
Von Vereinsseite wurden die rund 35
Teilnehmer durch die „Trainerlegende“
und VfL-Vizepräsident Hans Meyer launig
begrüßt, der zu seiner aktiven Zeit selbst
viele Jahre zur Berufsgruppe „Profitrainer“ gehört hat.
Positive Teilnehmerresonanz
BDFL-Präsident Lutz Hangartner eröffnete das offizielle Programm und freute
sich über die rege Beteiligung. Er begrüßte insbesondere den neuen DFBSportdirektor Hansi Flick, der erstmalig
an einer der vom BDFL organisierten
BLTT teilnahm. Hangartner appellierte
an die Trainer, auch in Zukunft bei der
Findung von Fortbildungsthemen und
Referenten mitzuwirken, damit die Weiterbildung möglichst bedarfsgerecht
ist und inhaltlich alle Teilnehmer profitieren können. Er freute sich über die
positive Resonanz, die aus dem Kreis
der Berufsgruppe an ihn herangetragen
wird: „Der BDFL veranstaltet diese BLTT
seit Mai 2005. In dieser Zeit haben sich
die Veranstaltungen zu einer echten Institution entwickelt. Neben der Zielsetzung Fortbildung bieten diese Zusammenkünfte die Möglichkeit, Interna zu
besprechen und die Kameradschaft zu
pflegen.“
Im ersten Referat dieser Fortbildungstagung plädierte Hellmut Krug
(DFL) für eine Versachlichung im Umgang mit Schiedsrichter-Entscheidungen.
Pro Spiel werden im Durchschnitt 220
Entscheidungen vom Schiedsrichter (SR)
getroffen, von denen mindestens 90%
korrekt sind. Jeder SR hat einen Coach,
mit dem jedes Spiel in der Nachwoche
intensiv aufbereitet wird. Übergeordnetes Ziel seitens der SR laute Versachlichung und weniger Diskussionen in der
Gastgeber VfL Borussia Mönchengladbach.
Öffentlichkeit bzw. in den Medien. Im
zweiten Teil referierte Lutz M. Fröhlich
(DFB) über „Nachvollziehbare Regelauslegung – eine Herausforderung für die
Schiedsrichter“. Dabei ging es u. a. um
die Bewertung des Handspiels und die
entsprechende Regelauslegung in der
Praxis.
Die Trainer forderten in der anschließenden Diskussion eine bessere Nachvollziehbarkeit der Regelauslegung und
eine einheitlichere Regelauslegung innerhalb der SR-Gruppe. Es wurde vereinbart, durch verschiedene Maßnahmen
die Kommunikation und den Austausch
zwischen den SR und den Trainern zu intensivieren und zu verbessern.
Technologie in der Bundesliga
Im zweiten Teil der Fortbildung präsentierte Andreas Rettig, DFL-Geschäftsführer
Spielbetrieb, u. a. die aktuelle Entwicklung der Torlinien-Technologie und den
Sachstand bei der Einführung in der Bundesliga. Darüber hinaus wurde über zahlreiche andere technische Hilfsmittel diskutiert. Rettig: „Ziel der DFL ist es, nicht
den Charakter des Spiels zu verändern,
sondern durch die technischen Hilfsmittel
mehr Objektivität anzustreben und mehr
Gerechtigkeit herzustellen.“ In der anschließenden Diskussion lautete ein Einwand der Trainer, das Spiel so einfach wie
möglich zu halten, damit es für alle Beteiligten möglichst nachvollziehbar bleibt.
Als dritter und abschließender fachlicher Input stand eine Präsentation von
DFB-Sportlehrer Bernd Stöber auf dem
Programm. Stöber stellte den Trainern
die DFB-Analyse der Fußball-WM 2014
Profitrainer
BDFL-Journal
41
tige Dinge thematisiert. Ich finde diese
Zusammentreffen immer sehr sinnvoll.
Dass meine Trainer-Kollegen das ähnlich
sehen, zeigt die in meinen Augen gute Beteiligung.“
Dem schloss sich der neue DFB-Sportdirektor Hansi Flick an: „Die BundesligaTrainer versprechen sich einen Mehrwert
von einer solchen Tagung. Es gibt eine
große Offenheit für jede Form des Austauschs untereinander. Alle Trainer haben
generell wenig Zeit, dennoch haben sehr
viele den Weg nach Mönchengladbach gefunden. Die Trainer wollen untereinander
diskutieren, sie möchten über den Fußball reden und Themen gezielt und spezifisch besprechen.“
Steigerung der Kollegialität
BDFL-Präsident Lutz Hangartner begrüßt die Teilnehmer der 21. BDFL-BLTT.
vor. Er präsentierte taktische Trends der
Spielsysteme, die jeweils auf einer variablen Grundordnung basierten. Ob mit
3er- oder 5er-Kette hätten alle Teams
eine Kompaktheit im letzten Drittel angestrebt. Durch intensives Gegenpressing
wurde versucht, die Gegner am Spielaufbau zu stören. Charakteristisch für das
Turnier waren als Erfolgsfaktoren: Kürzere Ballbesitzzeiten, effektives Passspiel,
dosierte Positionswechsel, Stoßstürmer
oder falsche 9, individuelle Qualität in
Defensive und Offensive, schnelles Umschalten, Joker-Tore (ca. 30%), Tore durch
Standardsituationen. Fazit: Deutschland
Vor diesem Hintergrund strebt der BDFL
an, auch die nächste, 22. BLTT, die voraussichtlich im Frühjahr 2015 stattfinden
wird, in demselben Format zu veranstalten. Es ist sehr deutlich geworden, dass
ist aufgrund seiner Spielanlage verdient
Weltmeister geworden.
Austausch im Vordergrund
Am Ende der 21. BDFL-BLTT zog Thomas
Schaaf ein überaus positives Fazit: „Ich
glaube, dass wir eine sehr gute Tagung
hatten. Wir haben uns die Zeit genommen, uns gegenseitig auszutauschen.
Wir haben am Sonntag gemeinsam das
Spiel Gladbach gegen Mainz verfolgt und
dann den Abend zusammen verbracht.
Da kommt man in lockerer Atmosphäre
schon einmal ins Diskutieren. Bei der
Tagung selbst haben wir einige wich-
Kollegialer Austausch zwischen Thomas
Schaaf und Kasper Hjulmand.
der Austausch für die Profitrainer einen
genauso hohen Stellenwert hat wie die
fachliche Fortbildung.
Seitdem der BDFL diese BLTT veranstaltet, ist es zu deutlich weniger „Zwischenfällen“ unter den Trainerkollegen
gekommen. Um dem vorzubeugen, haben
die Trainerkollegen vor einigen Jahren einen „Ehrenkodex“ beschlossen, gegen den
so gut wie keine Verstöße zu verzeichnen
sind. Auch diese Steigerung der „Kollegialität“ ist ein überaus positiver Effekt der
regelmäßigen BDFL-BLTT.
Spielbeobachtung im Borussia-Park.
Profitrainer
42BDFL-Journal
Aufsteiger-Trio sorgt
für Furore in der 2. Bundesliga
Text: Christoph Ruf
Quelle: Bundesliga-Magazin
Drei neue Zweitligisten mit drei Trainernovizen erfolgreich
Die Aufsteiger in die 2. Bundesliga werden
allesamt von Trainern betreut, die erstmals im Profifußball verantwortlich tätig
sind: Frank Schmidt (1. FC Heidenheim),
Dirk Schuster (SV Darmstadt 98) und Alexander Zorniger (RB Leipzig) haben mit
ihren Mannschaften allesamt einen sehr
guten Start in die Saison der 2. Bundesliga
hingelegt.
Frank Schmidt kennt in Heidenheim
jeden Winkel. Und dennoch schafft es die
Stadt im Osten von Baden-Württemberg
manchmal noch, ihn zu überraschen.
Annähernd 10.000 Zuschauer im Schnitt
konnte der Meister der 3. Liga in der vergangenen Spielzeit zu seinen Heimspielen
begrüßen, nun wurden zur ersten Saison
des Clubs in der 2. Bundesliga mehr als
7.000 Dauerkarten verkauft. „Sensationell“, sagt Schmidt und muss unweigerlich an seine erste Saison als Coach des
1. FC Heidenheim 1846 denken: „2007
konnte man als Spieler oder Trainer noch
durch die Fußgängerzone gehen – und
fast niemand hat einen erkannt.“
Diese Zeiten sind schon lange vorbei,
Schmidt ist in dem 48.000-Einwohner-Ort
längst zu einer Art Volksheld geworden.
Der Mann, der als FCH-Coach in seine
achte Saison geht, ist keiner, der mit
Kappe und Sonnenbrille zum Lieblingscafé schleicht, um nicht wahrgenommen
zu werden. Langjährige Weggefährten wie
das Geschäftsführende Präsidiumsmit-
glied Holger Sanwald beschreiben ihn als
„offenen Menschen, der auf die Leute zugeht und sich die Neugierde bewahrt hat“.
Unweit des Stadions geboren
Dabei spricht der 40-Jährige die Sprache
der Leute – und das im wahrsten Sinne
des Wortes. Nach einer bewegten Profikarriere, in der es nicht über die 2. Liga
hinausging, zog es ihn 2003 in seine
Geburtsstadt, für die er bis dahin noch
nicht Fußball gespielt hatte. Mit dem
Heidenheimer Sportbund 1846, aus dem
der jetzige Proficlub 2007 durch die Ausgliederung der Fußball-Abteilung hervorging, gelang ihm sofort der Sprung in die
Oberliga. Die weiteren Aufstiege – 2008,
2009 und 2014 – verantwortete er dann
bereits als Trainer. Seit 2009 spielt der FCH
in der neu errichteten Voith-Arena – nur
200 Meter entfernt erblickte Schmidt im
Krankenhaus das Licht der Welt.
Manchmal, sagt Schmidt, mag er
selbst kaum glauben, dass das kleine Heidenheim nun tatsächlich auf Größen des
deutschen Fußballs wie den 1. FC Kaiserslautern oder den 1. FC Nürnberg trifft.
Doch Schmidt wäre kaum er selbst, wenn
er nicht sofort einen anderen Satz nachschieben würde: „Uns hat den Aufstieg
niemand geschenkt, den haben sich die
Spieler hart erarbeitet.“
Vertrag bis 2020 verlängert
Trainer Frank Schmidt inmitten seiner Schützlinge beim Torjubel.
Um den langen Weg
in die 2. Bundesliga
noch einmal Revue
passieren zu lassen,
hat Schmidt kürzlich mal wieder eine
DVD eingeschoben.
In der Dokumentation
„Trainer!“
von Adolf-GrimmePreisträger Aljoscha
Pause ist Schmidt
neben Kollegen wie
Armin Veh, Michael
Oenning oder Jürgen Klopp einer
der Protagonisten.
Der Film zeigt ihn als emotionalen und
reflektierenden Coach, dem die Spieler
wie gebannt zuhören. Schmidt, auch das
macht der Film deutlich, ist sich durchaus
bewusst, dass er als Trainer auf einem
schmalen Grat zwischen gefeiertem Helden und Sündenbock wandelt. Wohl auch
deshalb sagt der gelernte Bankkaufmann:
„Ich hätte kein Problem damit irgendwann etwas anderes zu machen und wieder in der freien Wirtschaft zu arbeiten.“
Seinen Vertrag in Heidenheim hat er allerdings erst jüngst bis 2020 verlängert.
Entwicklung in Darmstadt eine
echte Sensation
Auch für Dirk Schuster endete die vergangene Saison mit dem Hochgefühl des
Aufstiegs. Doch im Gegensatz zu dem der
Heidenheimer, die schon früh in der 3.
Liga vorneweg marschierten, war die Entwicklung des SV Darmstadt 98 eine echte
Sensation. Zu Beginn der Spielzeit hatte
man den Klassenerhalt als Ziel ausgegeben, nach 38 Spielen jedoch standen die
„Lilien“ auf Rang drei. Die beiden Relegationsspiele gegen Arminia Bielefeld gerieten zum Thriller. Nach einer 1:3-Heimniederlage gewannen die Hessen das Rückspiel nach Verlängerung mit 4:2. Danach
gab es viel Lob für das Team, das nach
Heidenheim (25) die wenigsten Gegentore
(29) zuließ und mit Dominik Stroh-Engel
(27 Treffer) den besten Torschützen der
Spielklasse in seinen Reihen hatte.
„Mal langsam“, sagt Schuster als er
mit den Zahlen konfrontiert wird: „Wir
sind nicht aufgestiegen, weil wir individuell einer der drei Besten gewesen wären, sondern weil wir vom Teamspirit her
eine Spitzenmannschaft waren.“ So habe
man sich vor dem Rückspiel in Bielefeld
geschworen, die einmalige Chance nicht
zu verpassen, in zwei Spielen etwas zu
schaffen, auf das man anderenfalls wohl
wieder jahrelang würde warten müssen. Das gelang, auch weil Schuster, den
die Spieler als ebenso bodenständigen
wie kompetenten Trainer beschreiben,
die richtigen Worte fand, wie Goalgetter
Stroh-Engel betont.
Profitrainer
Über den Teamgedanken
­erfolgreich sein
Schnee von gestern, findet Schuster: „Wir
werden auch in der 2. Bundesliga über
die Physis und den Teamgedanken kommen müssen. Gelingt es uns nicht, das
umzusetzen, haben wir keine Chance.“
Zu bescheiden seien die wirtschaftlichen
Möglichkeiten. Mitleid ist rund um das
Merck-Stadion am Böllenfalltor dennoch
unerwünscht, betont Schuster, der es als
Profi zu 200 Bundesliga-Spielen (6 Tore)
für den Karlsruher SC und den 1. FC Köln
und sieben Länderspielen (vier für die
DDR-Auswahl, drei nach der Wiedervereinigung für das DFB-Team) gebracht hat,
ehe er 2006 ins Trainerfach wechselte.
Keine Rede von einem Selbstläufer
Als gebürtiger Chemnitzer weiß Schuster,
dass der Aufstieg von RasenBallsport Leipzig in Sachsen ambivalent gesehen wird,
insgesamt glaubt er aber, „dass das für die
Region ein gute Sache ist“. Dorthin kam
Trainer Alexander Zorniger, verpflichtet
von Sportdirektor Ralf Rangnick, 2012 als
Nachfolger von Peter Pacult – und das als
allgemein unbeschriebenes Blatt. Denn
Zorniger, geboren im baden-württembergischen Ostalbkreis, hatte als Aktiver noch
weniger als Kollege Schmidt für Aufsehen
gesorgt. Bis zu seinem Wechsel nach Leipzig, wo die zur Weltmeisterschaft 2006 errichtete Red Bull Arena ideale Voraussetzungen für den Club und mehr als 44.000
Plätze bietet, war ein kurzes Engagement
als Co-Trainer beim VfB Stuttgart an der
Seite von Markus Babbel seine bemerkenswerteste Station. Von 2010 bis 2012
war Zorniger Chefcoach bei der nun in die
3. Liga aufgestiegenen SG Sonnenhof Großaspach.
Vehement wehrt sich Zorniger dagegen, dass die neue Herausforderung aufgrund der Gegebenheiten bei RB Leipzig
ein Selbstläufer sei: „Wir hatten für die 3.
Liga und die Regionalliga eine außergewöhnlich gute finanzielle Ausstattung, in
der 2. Bundesliga liegen wir aber vom Etat
her sicher nicht ganz vorne.“ Mit viel Geld
könne man zudem viel Unsinn anstellen,
wenn die Kompetenz fehle, sagt FußballLehrer Alexander Zorniger: „Ich bin in
zwei Jahren von der Regionalliga in die 2.
Bundesliga zweimal direkt aufgestiegen.
Das haben in letzter Zeit nicht allzu viele
Trainer geschafft.“
BDFL-Journal
„Fühle mich wohl in Sachsen“
Nicht allein wegen dieser Erfolge fühlt
sich Zorniger wohl in Sachsen: „Die positive Mentalität in Leipzig gefällt mir. Da
wird bei einem Autogrammwunsch noch
freundlich Bitte und Danke gesagt.“ Er
selbst kann unangenehm werden, wenn
er Unrecht sieht und spürt. Als einer seiner
Spieler in der vorletzten Saison rassistisch
beleidigt wurde, ist Zorniger also „ziemlich laut geworden“, wie er berichtet. Seit
2013 engagiert sich der Trainer für den
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Als Coach der SG Sonnenhof Großaspach traf Zorniger einige Male auf die
Clubs von Frank Schmidt und Dirk Schuster (damals noch Stuttgarter Kickers).
Nun ist er voll des Lobes über die beide
Mannschaften, die RB Leipzig gerade in
die 2. Bundesliga begleitet haben: Den 1.
FC Heidenheim nennt er „ambitionierter
Aufsteiger“, in Darmstadt sieht er „eine
Mannschaft mit Qualität“. Nur zu gerne
möchte RB Leipzig am Saisonende aber
die „Aufsteigerwertung“ in der Tabelle anführen.
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Workshop
44BDFL-Journal
Der Trainer ist der
wichtigste Mann im Verein
Text: Marcus Dippel
Herausragender Medienworkshop mit Markus Hörwick / FC Bayern
Die Verbandsgruppe Westfalen, mit FranzJosef Reckels und Elmar Wienecke an der
Spitze, konnte am 5. Mai einen ganz besonderen Referenten für die RFT in der
Sportschule Kamen-Kaiserau gewinnen.
Kein Geringerer als Markus Hörwick, Pressesprecher und Direktor für Medien und
Kommunikation beim Branchen-Primus
FC Bayern München, gestaltete den kurzweiligen und überaus interessanten Medienworkshop für Trainer. Er gab dabei
auch die ein oder andere Anekdote aus
seiner langjährigen Tätigkeit zum Besten,
vor allem vermittelte er den rund 60 anwesenden Trainern (darunter Persönlichkeiten wie Michael Rummenigge und Rüdiger Abramczik) auf außergewöhnliche
Art und Weise einige interessante Aspekte,
die für die spätere Trainertätigkeit der
Kollegen von besonderem Nutzen sein
werden.
Mit dem Medienworkshop trug die VG
Westfalen der Tatsache Rechnung, dass
die Medien in ihrer Vielfalt ein immer
einflussreicherer Bestandteil des heutigen
Fußballs geworden sind. Wenn Trainer an
die Medien denken, verbinden sie damit
zumeist etwas Negatives. Ist diese Sichtweise klug und richtig?
Markus Hörwick gab im Rahmen dieser Fortbildung einen Einblick, wie man
als Trainer die Medien auch nutzen kann,
um sich als Persönlichkeit in der Öffentlichkeit zu positionieren und positiv zu
verkaufen. Er gab Einblicke in seine tägliche Praxis und verdeutlichte den Trainerkollegen, warum eine vertrauensvolle
Zusammenarbeit zwischen dem Trainer
und dem Pressechef von existenzieller Bedeutung ist.
Markus Hörwick ist Sprecher des Arbeitskreises der Medienverantwortlichen
der 36 Klubs der 1. und 2. Fußball-Bundesliga. Der gebürtige Münchener ist
seit 1983 Pressesprecher des FC Bayern
München, hat seitdem viele Erfolge mit
dem Verein gefeiert und hat in diesem
Zeitraum mit den unterschiedlichsten
Trainern zusammengearbeitet. Er war
seinerzeit der erste hauptberufliche Pressesprecher der Fußball-Bundesliga. Zuvor
war er bereits zwei Jahre als Gründer des
Bayern-Magazins tätig und verdiente sich
Karsten Schlette, Michael Rummenigge, Helmut Horsch, Marcus Dippel, Elmar Wienecke,
Markus Hörwick, Franz-Josef Reckels und Rüdiger Abramczik (v. li.)
seine erste Meriten als Sportjournalist bei
der Bild-Zeitung.
Seit 1983 hat sich in der Medienlandschaft sehr viel getan. Spätestens mit der
Einführung des Internets ist die Berichterstattung viel schneller und leider auch
aggressiver geworden. Die Qualität des
Journalismus ist damit zwangsläufig gesunken.
Riesiges Medienaufkommen
Zum Start des Medienworkshop gab Markus Hörwick mit einem halbstündigen
Vortrag einen überaus interessanten Einblick in die Medienarbeit beim FC Bayern
München. Mittlerweile umfasst die Pressestelle des FC Bayern neun Mitarbeiter,
die an sieben Tagen in der Woche erreichbar sind. Er betonte, dass das Medienaufkommen in München mit keinem anderen Bundesliga-Verein zu vergleichen ist.
„Wenn bei uns einmal nichts los ist, haben wir immer noch zehn bis 15 Journalisten und fünf bis sechs TV-Stationen auf
dem Gelände an der Säbener Straße“, gab
Hörwick zu bedenken. Beim ersten Training von Pep Guardiola waren 210 Journalisten aus elf Ländern vor Ort, 13 TVSender übertrugen live. Das sind nahezu
unglaubliche Dimensionen!
Er verdeutlichte, warum er sich in
seiner Medienarbeit nicht an den Engländern orientiere, bei denen es nur darum
gehe, sich die Journalisten so gut es geht
vom Leib zu halten. Hörwick stellte die
Vorzüge der offensiven Medienpolitik in
Deutschland dar, die ihren Ursprung in
München fand.
„Mein Credo ist es, die Journalisten
auf unser Gelände zu bekommen! Wir
verfahren beim FC Bayern München nach
folgendem Grundprinzip: Das Wichtigste
ist der Schutz des Vereins, der Mannschaft
und der Personen, die für ihn arbeiten.
Wenn dies alles gewährleistet ist, bieten
wir den bestmöglichen Medienservice.“
In Deutschland gibt es 25 Millionen Fußball-Interessierte (davon sind 12 Millionen Bayern-Fans), 170 Zeitungen, 19 TVSender und 50 Radiostationen berichten
täglich über den FC Bayern, das sind rund
Workshop
500 Journalisten, die auf der Jagd nach
Nachrichten beim deutschen Double-Gewinner sind.
Hörwick stellte heraus, dass über
kein Unternehmen bzw. keine Partei in
Deutschland so viel berichtet wird wie
über den FC Bayern München. Nach der
Bundesregierung hat der FC Bayern die
größte Medienpräsenz in Deutschland.
Mit der Aggressivität und Schnelllebigkeit
der Medien muss man als Trainer heutzutage umgehen können. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Medienchef und Trainer ist daher unabdingbar
geworden. Die Zeit mit Trainer Ottmar
Hitzfeld bezeichnete Hörwick als die beste
und vertrauensvollste Zusammenarbeit
in seinen über 30 Jahren beim FC Bayern
München.
Alle Medien werden bedient
Er stellte im Rahmen seines Vortrages
klar, dass der Trainer der wichtigste Mann
im Verein ist, vor allem für die Öffentlichkeit. Ein Trainer lebt seiner Mannschaft
die Öffentlichkeitsarbeit immer vor. Ein
Trainer hat die Möglichkeit, die Berichterstattung zu beeinflussen, vor allem wenn
er vertrauensvoll mit seinem Medienchef
zusammenarbeitet. Von daher ist es besonders wichtig, dass der Medienchef sehr
nah an der Mannschaft dran ist. Hörwick
sieht sich und sein Team von der Pressestelle als PR-Berater, Kritiker und Lebensversicherer für seine Spieler. „Wir platzieren unsere Spieler in der Öffentlichkeit
dort, wo es für sie wichtig ist. Dabei gibt
es zwischen den Spielern natürlich Unterschiede. Ein Philipp Lahm ist so erfahren
im Umgang mit der Presse, dass er unsere
Hilfe kaum benötigt. Bei dem ein oder
anderen jungen Spieler sieht das schon
anders aus.“
Von Markus Hörwick und seinem
Team werden sämtliche Medien bedient.
TV-Stationen genauso wie die Kollegen
von der schreibenden Zunft. Der OnlineBereich hat im letzten Jahrzehnt gehörig
an Fahrt aufgenommen, genauso wie die
klubeigenen Medien. Nicht zu vergessen
ist die Betreuung der Radio-Journalisten
und auch der Fotografen.
Medienregeln für Trainer
Im Rahmen des Medienworkshops in Kaiserau kam Markus Hörwick immer wieder
darauf zu sprechen, wie wichtig eine enge
und vertrauensvolle Zusammenarbeit
zwischen dem Trainer und dem Medienchef ist. Er sah sich in der Vergangenheit
und auch heute noch im Zusammenspiel
mit Pep Guardiola als Vertrauter bzw.
„Scout“ des Trainers, der diesem sehr viele
wichtige Dinge mit auf den Weg geben
kann, um sich in der Öffentlichkeit positiv in Szene zu setzen. Dabei gab er den
rund 50 anwesenden Trainern aus seiner
langjährigen Erfahrung die wichtigsten
Medienregeln für deren zukünftige Trainertätigkeit an die Hand:
1. Nehmen Sie die Medien ernst bzw.
wichtig!
2. Zeigen Sie den Medien Respekt. Den
gleichen, den sie wollen!
3. Nehmen Sie dennoch Abstand zu den
Medien!
4. Bevorzugen Sie niemanden!
5. Nehmen Sie das, was die Medien
berichten, nicht so ernst bzw. wichtig!
6. Sehen Sie in jedem Interview Ihre
Chance!
7. Lassen Sie sich nie zu Beleidigungen
gegen Journalisten hinreißen!
8. Beschäftigen Sie die Medien!
9. Versuchen Sie so weit wie möglich die
Kontrolle zu behalten!
10.Do the unexpected!
Nach einem rund zweistündigen Austausch und der anschließenden Kaffeepause wurde das Plenum in drei Gruppen
unterteilt. In den jeweiligen Gruppen bearbeiteten und diskutierten jeweils rund
20 Trainer Fälle die Markus Hörwick im
Vorfeld zusammen gestellt hatte. Es war
sehr schön zu sehen, mit welcher Intensität und wie kontrovers die Trainer in
ihren jeweiligen Gruppen die einzelnen
Szenarien bearbeiteten und diskutierten.
Nach der intensiven halbstündigen Gruppenarbeit stellte jeweils ein Sprecher der
jeweiligen Gruppe die Ergebnisse vor. Es
ging in diesen Szenarien darum, wie man
selbst als Trainer reagieren würde. Im Plenum ergänzte Hörwick die Ausführungen
der Gruppen und reicherte die Gruppenergebnisse mit seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz an.
Trainerregeln von Ottmar Hitzfeld
Immer wieder im Verlauf des Workshops
kam Hörwick auf die große Trainerpersönlichkeit Ottmar Hitzfeld zu sprechen,
der es mit seiner menschlichen Art und
Weise immer wieder verstand, die Mannschaft des FC Bayern auf Kurs zu halten.
Aufgrund seiner besonderen Beziehung
zu Hitzfeld, konnte er den anwesenden
Trainern auch die goldenen Trainerregeln vom ehemaligen Nationaltrainer der
Schweiz an die Hand geben und näher
erläutern:
BDFL-Journal
45
1. Zeige Respekt!
2. Vertraue Deinen Spielern!
3. Achte auf den Charakter!
4. Behalte Distanz!
5. Lerne aus Fehlern!
6. Schütze Deine Stars!
7. Lüge nie!
8. Vertraue Deinem Gefühl!
9. Halte den Druck fern!
10.Vermeide Neid!
11.Wähle einen guten Co-Trainer!
Zum Abschluss des Workshops gab Markus Hörwick den Teilnehmern noch Einblicke in die Zusammenarbeit mit jedem
einzelnen Bayern-Trainer während seiner
Amtszeit und gewährte somit den anwesenden Trainern interessante und sehr
intime Einblicke in die Welt des FC Bayern
München. Trotz seines kurz bevorstehenden Rückflugs nach München ließ er es
sich nicht nehmen, noch einen sehr emotionalen 12-minütigen Kurzfilm zum dramatischen Saisonfinale 2001 zu präsentieren, als der FC Bayern dem FC Schalke 04
in letzter Sekunde noch den Meistertitel
vor der Nase wegschnappte.
Offenheit und Kompetenz
Der Vorsitzende der gastgebenden Verbandsgruppe Westfalen, Franz-Josef Reckels, bedankte sich bei Markus Hörwick
mit sichtbarer Zufriedenheit und Freude
für dessen außerordentliches Engagement, von der Vorbereitung bis zur letzten Sequenz der Präsentation. Ebenso bedankte er sich bei den Trainern, die sich
im Verlauf des Nachmittags und speziell
im Workshop in einer ganz besonderen
Art und Weise einbrachten. Abschließend
und mit sichtlicher Freude stelle Reckels
fest, dass bisher noch kein Referent einen
derart langen Applaus bekommen habe.
Und das will bei Trainern etwas heißen!
Als Fazit der beeindruckenden fünf
Stunden in der Sportschule Kamen-Kaiserau, bleibt nur das Fazit, dass es für alle
Beteiligten eine ganz besondere Fortbildung war, aus der jeder anwesende Trainer sicherlich sehr viel für seine weitere
Laufbahn mitnehmen konnte. Uns bleibt
zum Schluss nur noch, uns bei Markus
Hörwick, auch im Namen der anwesenden Trainerkollegen, für seine Offenheit,
seine Fachkompetenz und sein Engagement zu bedanken!
Selbstmanagement
46BDFL-Journal
Team-Entwicklung: ­
Auswirkungen von Machtmissbrauch
Text: Hannes Kern
www.hannes-kern.de
Trainerverhalten im Tagesgeschäft: Macht gut gebrauchen – Teil 2
Im letzten BDFL-Journal beschrieb ich
die Ursachen von Macht und Selbstwert.
Heute beschreibe ich im zweiten Teil die
Auswirkungen von Machtmissbrauch und
deren Folgen auf die Teamentwicklung.
Der Machtmissbrauch wird durch einen Schiefstand in der Beziehungsebene
deutlich. Im Alltag zeigt sich das wie folgt:
Ober sticht Unter, ich verfüge willkürlich
über Zeiten Dritter, ich stehe über den Regeln, ich bin respektlos gegenüber Grenzen und Menschen, ich komme ohne Anklopfen ins Büro, ich breche konsequent
(auch meine von mir getroffenen) Vereinbarungen, ich komme zu spät, ich überziehe, ich schränke Freiheiten ein, Ich
verbanne auf die Ersatzbank, ich entziehe
Kontakt und Zuneigung, ich schaffe ungesunde Co-Abhängigkeiten, ich nutze (Existenz-)Angst als Druckmittel, ich erzeuge
Ohn(e)-Macht beim Gegenüber, ich … die
Strategien scheinen unendlich.
Wirkungsweisen
meines Trainerverhaltens
Für Spieler und andere Mitglieder im Betreuerstab ist ein gesundes Feedback zum
Trainer unmöglich, da es die Konstruktion dessen eigener Wirklichkeit zerstört.
Die Folge ist zwanghaftes Gekränktsein,
äußerste Sensibilität, Ausstieg aus der
Kommunikation bis hin zu ungesundem
Narzissmus. Die Konsequenzen für die
Teamentwicklung sind existenziell, da nur
die Information weiter gegeben wird, die
gerne gehört werden will.
Sicherlich haben die Clubs und Teams
Druck. Doch irgendwann ist jede Leistung ausgereizt: In der Diskussion schneller, höher, weiter verlängert Doping den
Zeitraum zum bewussten Neinsagen. Ein
Strategiewechsel erfolgt möglicherweise
im Selbst-Bewusstsein um die Wirkungsweisen meines Trainer-Verhaltens sowie
dem systematischen Aufarbeiten der Ursprungsmotive.
Mensch oder Funktion?
Hannes Kern
Wertekonstrukt Führen
Menschlich, respektvoll, klar, ethisch einwandfrei, langfristig, selbstdiszipliniert,
sind Basis-Attribute im Wertekonstrukt
Führen.
– In der Geschäftsstelle arbeiten
­Menschen
– Nachwuchsspieler sind Menschen
– Putzkräfte sind Menschen
– Sicherheitspersonal sind Menschen
– Ehrenamtliche sind Menschen
– Führungskräfte sind Menschen.
Der Autor:
Hannes Kern
Magister Sportwissenschaft /
­Pädagogik spezialisiert auf Coaching,
­Körper­sprache und Moderation
Gastdozent für Rhetorik und
­Selbst­präsentation
www.hannes-kern.de
Die Antwort darauf erfahren wir in der
Reaktion auf fehlende Wertschätzung
und Entwertung: die Funktion/Leistung
wird weniger, Dienst nach Vorschrift,
destruktives Handeln bis hin zum
absicht­
lichen Nicht-Leisten. Im Streik
(z. B. Fluglotsen, Müllabfuhr, gegen den
Trainer spielen …) bekommen die Spieler
eine Form von Aufmerksamkeit. Ein
menschliches Grund­motiv wird erfüllt.
Ein Spieler, der Mehrfachentwertungen erfährt, wächst nicht. Manchmal genügt schon eine einzige Herabsetzung,
um grundsätzlich vorhandene Leistungsbereitschaft zu verhindern. Wenn meine
Spieler nicht wachsen, stagniert die Mannschaft, verliert zunächst und verschwindet
schließlich aus der Spielklasse.
Für professionell geführte Vereine ist
dies existenziell. Im jetzigen Markt ist das
Führen durch Machtmissbrauch meines
Erachtens nicht mehr zeitgemäß.
Unvollkommenheit akzeptieren
Führen ist ein möglicher Weg und er ist
immer unvollkommen, so wie es jeder
Mensch ist. Wenn es gelingt, die eigene
Unvollkommenheit bedingungslos anzunehmen, dann kann ein guter Umgang
mit Macht entstehen. Meine Selbstkontrolle lautet: Schränkt meine Macht die
Freiheit der Anderen ein?
Ich möchte an dieser Stelle meinen
Gedankengang erweitern: Beim Führen
spreche ich nicht nur von Mitarbeitern,
sondern von den Führungskräften von
morgen, unseren Jungendmannschaften.
Wie führen wir sie und die Jugendtrainer?
Es ist eine bewusste Entscheidung, wie
ich generell mit mir und Mit-Menschen
umgehen will. Wer sich gut führt, braucht
keine Macht.
Bis dahin gute Spiele
Hannes Kern
adidas
FIFA und adidas zeichnen ­
deutschen WM-Helden aus
Text: adidas
Thomas Müller mit Silbernem Ball und
Silbernem Schuh geehrt
Preisträger Thomas Müller mit dem Silbernen Ball (FIFA) und dem Silbernen Schuh (adidas).
Großer Empfang für einen der besten
Spieler der Welt: Thomas Müller wurde
Anfang Oktober 2014 in der adidas-Konzernzentrale in Herzogenaurauch vor
den Augen von mehr als tausend adidasMitarbeitern mit dem Silbernen Ball und
dem Silbernen Schuh geehrt. adidas-Vorstandschef Herbert Hainer überreichte
dem Fußball-Weltmeister die prestigereichen Trophäen für den zweitbesten Spieler und den zweitbesten Torschützen bei
der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2014.
adidas präsentiert
Crazylight-Technologie
adidas hat vor Kurzem den ersten
Predator-Fußballschuh mit CrazylightTechnologie vorgestellt. Der Predator
Crazylight wurde mit der revolutionären
Lightweight-Technologie
ausgestattet,
die sich durch besonders geringes Gewicht auszeichnet. Der Schuh ist Teil des
neuen „Crazylight Packs“, zu dem neben
dem Predator auch neue f50-, 11pround Nitrocharge-Modelle gehören. Seit
der Einführung des adidas adizero™
f50 im Jahr 2010 dominiert adidas die
Sparte der leichten Fußballschuhe, was
sich nun mit dem Crazylight Pack fortsetzt. Der neue Predator Crazylight wiegt
nur 215 Gramm. Die Modelle f50, 11pro
und Nitrocharge bringen lediglich 140
Gramm, 180 Gramm beziehungsweiße
225 Gramm auf die Waage.
Der Predator Crazylight
ist eine der 14 Sonderausführungen des Predator Instinct, die im Laufe
des Jahres 2014 auf den
Markt gebracht werden,
um den 20. Geburtstag
der Fußballschuhikone
zu feiern. Wie der Predator Instinct verfügt auch
der Predator Crazylight
über die sogenannten Le-
BDFL-Journal
47
Thomas Müller sagte: „Diese Trophäen sind wirklich etwas Besonderes,
sie bestätigen meine Leistung. Wir reden
ja schließlich von der Weltmeisterschaft.“
Herbert Hainer sagte: „Wir sind glücklich, mit Thomas Müller einen der besten
Spieler der Welt als Partner zu haben. Er
ist ein außergewöhnlicher Sportler mit
tollem Charakter.“
Thomas Müller zeichnete sich bei dem
deutschen WM-Triumph als torgefährlichster Akteur des deutschen Angriffs aus.
Der 25-jährige Bayern-Profi erzielte fünf
Tore selbst – darunter ein Dreierpack im
ersten Gruppenspiel gegen Portugal – und
bereitete drei weitere Treffer vor. Nur Kolumbiens James Rodriguez war mit sechs
Treffern noch erfolgreicher.
Müller und Rodriguez erzielten ihre
Treffer allesamt in dem Fußballschuh
adidas f50 – mit keinem anderen Schuh
wurden bei dem Turnier in Brasilien mehr
Tore geschossen. Die Trophäe des Silbernen Schuhs ist dem adidas Copa Mundial
nachempfunden, dem meistverkauften
Fußballschuh aller Zeiten.
Thomas Müller ist einer von vielen
von adidas ausgerüsteten Spielern, die
in Brasilien für Furore sorgten. Zuvor war
bereits James Rodriguez mit dem adidas
Goldenen Schuh als Torschützenkönig
geehrt worden. Leo Messi erhielt den Goldenen Ball als bester Spieler des Turniers,
Manuel Neuer wurde mit dem Goldenen
Handschuh für die besten Torhüterleistungen ausgezeichnet.
thal Zones, sowie die Control und Pass Pads
für ultimative Ballkontrolle und Präzision.
Neu ist die „Sprintframe“-Technologie, die
bei deutlich reduziertem Gewicht gleichzeitig maximale Kontrolle gewährleistet.
Für den f50 und den 11pro wurde eine
neuartige, leichte Außenhaut entwickelt,
die das Gewicht des Obermaterials deutlich
reduziert und gleichzeitig hohe Qualität
und Leistungsfähigkeit sicherstellt.
Intersport
48BDFL-Journal
Fokussierung auf
den Sportartikel-Kunden
Text: intersport
INTERSPORT Krumholz gewinnt bundesweite Q
­ ualitätsoffensive
Beim verbandsinternen Qualitätswettbewerb der INTERSPORT Deutschland gewinnt das Sportfachgeschäft INTERSPORT
Krumholz aus Mülheim-Kärlich in der
bundesweiten Wertung für 2014 und belegt Rang eins. Der Wettbewerb beinhaltet eine Kundenbefragung, Testkäufe und
einen intensiven Storecheck, der die Stärken und Schwächen der Sportfachhändler
in fünf Kategorien genau analysiert.
Über alle Qualitäts-Kategorien hinweg hat INTERSPORT Krumholz mit der
Filiale in Mülheim-Kärlich am Ende den
Gesamtsieg errungen. Die entscheidende
Rolle spielten dabei die Gesamtzufriedenheit der Kunden, die Zufriedenheit
der eigenen Mitarbeiter, aber auch Sortiments- und Beratungsqualität sowie die
Geschäftsatmosphäre.
Oliver Krumholz, Geschäftsführer von
INTERSPORT Krumholz, freut sich: „Der
Sieg bei der diesjährigen Qualitätsoffensive erfüllt uns alle mit Stolz. Das ist für
das gesamte Team ein großer Ansporn,
den eingeschlagenen Weg in Sachen Qualitätsverbesserung tatkräftig weiterzugehen. Wir werden jetzt die Erkenntnisse-
Die Gewinner von Intersport Krumholz mit Thomas Römer (re.) von der Heilbronner Zentrale.
Daus dem Wettbewerb nutzen und die
empfohlenen Maßnahmen anpacken, um
unseren Kunden den perfekten Service zu
bieten.“
Das Siegerteam: Die Belegschaft von Intersport Krumholz in Mülheim-Kärlich.
Thomas Römer, Bereichsleiter Mitgliederbetreuung bei INTERSPORT und
Initiator der Offensive, sieht in der qualitativen und nachhaltigen Entwicklung
der Mitgliedsunternehmen nicht nur
eine individuelle Stärkung des einzelnen
Geschäfts, sondern auch Wirkung für die
ganze Verbundgruppe sowie Stärkung der
Marke INTERSPORT: „Wir setzen mit dieser
Maßnahme neue Qualitäts-Standards und
ermöglichen gleichzeitig deren objektive
Messbarkeit für alle unsere Händler. Der
entscheidende Ansatz für erhöhte Kundenzufriedenheit ist dabei die Fokussierung auf den Kunden und die notwendige
permanente Aus- und Weiterbildung der
Fachberater vor Ort.“
Der weltweit erfolgreichste Händlerverbund INTERSPORT wurde 2012 für
seine Qualitätsoffensive zur Stärkung der
mittelständischen Sport-Fachhändler mit
dem Kreativpreis des Mittelstandsverbundes / ZGV ausgezeichnet. Eine prominent
besetzte Jury würdigte damit die beste
Maßnahme für das Qualitätsmanagement
unter den 320 Mitgliedskooperationen
des ZGV.
Recht
Recht
Recht
BDFL-Journal
Arbeitnehmereigenschaft:
Nebenberuflicher Trainer
einer Amateurmannschaft
49
Text: Dr. Michael Bachner
Schwegler Rechtsanwälte
Der Kläger trainierte die erste SeniorenIn seiner Entscheidung hat das LAG
In der Praxis stellt dieses vom LAG
4mannschaft
BDFL-Journal
Recht
eines Amateurvereins auf
Hamm festgestellt, dass Trainer einer
Hamm zur Begründung der Entscheidung
der Basis eines mündlichen Vertrages und
Amateur-Fußballmannschaft abhängig
herangezogene Abgrenzungskriterien nur
erhielt dafür monatlich einen Betrag in
von den konkreten Umständen des Eineins von vielen möglichen AbgrenzungsHöhe von insgesamt 230 Euro netto. Nach
zelfalls sowohl Arbeitnehmer als auch
kriterien dar. Insgesamt kommt es zur
seinem Rauswurf hat er vor dem Arbeitsselbstständiger Dienstnehmer sein könnBeantwortung der Frage, welches Rechtsgericht – auf der Grundlage des Annahten. Im vorliegenden ging das LAG von eiverhältnis im konkreten Fall vorliegt, auf
meverzuges – Restvergütungsansprüche
ner selbstständigen Tätigkeit aus.
eine Gesamtwürdigung der maßgebenden
gegenüber dem Verein geltend gemacht.
Das LAG Hamm hat seine EntscheiUmstände im Einzelfall an. Dies macht
Dabei ging der Kläger davon aus, dass
dung im Wesentlichen damit begründet,
die Abgrenzung in der Praxis schwierig
aufgrund seiner Arbeitnehmerschaft der
dass der Kläger nicht verpflichtet gewesen
und auch nur bedingt vorhersehbar.
Rechtsweg zu den Arbeitsgerichten eröffsei, das Training persönlich zu leiten. Genet sei. Das Arbeitsgericht hat den Rechtsrade die persönliche Verpflichtung sei jeLandesarbeitsgericht Hamm, ­
weg zu den Arbeitsgerichten für unzuläsdoch für ein Arbeitsverhältnis typisch (vgl.
Urteil vom 13. 03. 2012,
sig erklärt und den Rechtsstreit an das AG
LArbG Nürnberg, Beschl. v. 28. 04. 2010 –
Aktenzeichen 2 Ta 680/11.
Recklinghausen verwiesen. Gegen diese
4 Sa 566/09).
Entscheidung hat der Kläger sofortige BeOffizieller
Offizieller
Kooperationspartner
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des BDFL
des BDFL
schwerde beim LAG Hamm eingelegt.
für diefür
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www.schwegler-rechtsanwaelte.de
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rechtsanwälte‘
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für alle Mitglieder
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Dr. MichaelDr.
Bachner
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Arbeitsrecht
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Michael Merzhäußer
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D-60313 Frankfurt
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BERLIN BERLIN
Unter den Unter
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D-10117 Berlin
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Dr. Michael Bachner
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Michael Merzhäußer
Rechtsanwalt
›› FUSSBALL.DE
Frymuth, DFB-Vizepräsident für
Spielbetrieb und Fußballentwicklung.
Der kleine
Fußball kommt
groß raus
Der Platz
Für alle
amateure:
Fussball.De
FUSSBALL.DE –
alles neu ab dem 29. Juli 2014.
Unsere amateUre. echte profis.
Wichtigster Bestandteil von
FUSSBALL.DE wird jedoch auch weiterhin der Ergebnisbereich sein. Hier
tummeln sich die knapp sieben Millionen Amateurfußballer nach ihren
Spielen, schauen, wie die Konkurrenz gespielt, wer die Tore erzielt
und wie sich die Tabellensituation
verändert hat. Das alles gibt es
natürlich auch weiterhin, nur grafisch wesentlich anspruchsvoller
und einfacher zu bedienen, doch die
Möglichkeiten, die sich dem User
fortan in diesem Bereich bieten, sind
deutlich ausgeweitet worden.
Jede Mannschaft bekommt eine
eigene Seite, jede Liga ein eigenes Diskussionsforum
FUSSBALL.DE und dem Launchtermin durchaus ambiundRainer
jeder einzelne
Spieler
die Möglichkeit,
sich ein hochbemessen
war. „Das, was von allen
Beteiligten Dr.
Es ist, wie estioniert
der 1.
DFB-Vizepräsident
Amateure,
Koch,
treff
end bezeichnet,
wertiges und individuelles Spielerprofil anzulegen. „Wenn
binnen eines Jahres auf die Beine gestellt wurde, wird
nicht weniger
als
der Aufbruch
deutschen
Amateurfußballs
in ein neues
digitales
der elektronische Spielbericht
vorliegt, was
bei über 60
neue
Maßstäbe
setzen“, sagt des
er. „Aber
natürlich sehen
Prozent
aller
Partien
bereits
der
Fall
ist,
können
auch
wir
noch
viele
Entwicklungsmöglichkeiten
und
Zeitalter. Am 29. Juli hat der DFB die technische und redaktionelle Hoheit über das sogar
seine aktuellen Leistungsdaten und viele weitere Inforhaben zahlreiche kreative Ideen, die wir in den kommenInternetportal
FUSSBALL.DE
übernommen.
Und die
Seiteangezeigt
von Grund
auf
erneuert,
mitdas
mationen
werden.
Spätestens
dann sieht
den Jahren
im engen Austausch
mit den LandesverbänSpielerprofiallen
l eines Kreisligakickers
auf FUSSBALL.DE
den und
vor
allem den UsernGeschichten,
von FUSSBALL.DEallen
nach Spielen,
neuem Design,
mit
exklusiven
Toren, mit Profi
len für
nicht anders als das eines Bundesliga-Profis auf andeund nach umsetzen wollen.“
Spieler, Mannschaften, Vereine. Hier haben die Amateure
einsogar
Heimspiel.
ren Seiten immer
aus. Vielleicht
besser“, sagt Köttker.
Vor allem auch im redaktionellen Bereich setzt das
Natürlich kann der DFB ein solch langfristig angeneue FUSSBALL.DE komplett auf die Karte Amateurfußlegtes
wirtschaftlich
alleine
stemmen.
So Großprojekt
war es irgendwie
logisch, nicht
dass auch
aus
diesem
ball.
Allein
der
Profi
-Newsfl
ash
auf
der
Startseite
versorgt
er
eine
Internetseite
neu
gestaltet,
spricht
Text Stephan
Muss
er
auch
nicht,
denn
mit
der
Deutschen
Post
AG
Grund
in
den
zurückliegenden
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zahlreiche
lokale
den
User
rund
um
die
Uhr
auch
mit
den
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Kurzgerne
von
einem
Relaunch.
Der
Look
wird
Brause
konnte
strategischer
Hauptpartner
für den
Portale ein
entstanden,
die sich
ausschließlich
aufAmaden
nachrichten verändert,
aus Bundesliga,
Europapokal
und
vom amtievielleicht
ein paar
Inhalte.
Und
teurfußball
und somit
ein tatkräftiger
Unterstützer
für
„kleinen“ Fußball
fokussierten.
„Natürlich
kann man
renden
Fußball-Weltmeister,
lange
Texte
allerdings sucht
fertig. „Doch
das wäre im Fall
von
FUSSBALL.DE
viel
FUSSBALL.DE
gewonnen
werden
„Wir freuen
uns sehr,
darüber diskutieren,
ob wir
den Schritt,
FUSSBALL.DE
man
hierzu
vergeblich.
Die sind
allein
dem „kleinen“SeitFußzu kurz
gegriffen,
wir haben
alles
umgekrempelt.
dass
die Deutsche Post
nichtAmateurfußball
nur weiterhin Premiumals Internetheimat
für den
selbst zu
ball
„Wironline
wollen
die vielen
spannenden
dem vorbehalten.
wir am 29. Juli
gegangen
sind,
ist nichts
partner
desschon
DFB ist,
sondern
sich
in Zukunft
auch
sehr
betreiben,
vor
ein paar
Jahren
hätten
treffen
Geschichten,
die der
tagtäglich
liefert,
mehr, wie es war“,
sagtAmateurfußball
DFB-Mediendirektor
Ralf Köttker.
stark
im Amateurfußball
engagiert“,
sagt DFB-Präsident
sollen“,
sagt Stefan Ludwig,
Geschäftsführer
der DFBjournalistisch
hochwertig
aufarbeiten
und
Zu Recht, denn
mit seinem
Vorgänger
hatbundesweit
das neue
Wolfgang
Niersbach.Aber
„Mit darüber
einem solch
zuverlässigen
Wirtschaftsdienste.
zu diskutieren,
sei
verbreiten.
Immer
mitnoch
demetwas
Ziel, möglichst
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kaum
gemein. Außer
und
an der Seite,
es dem DFB und
jetztstarken
müßig: Partner
„Jetzt bringen
wir inistFUSSBALL.DE
ein
schen
zu zeigen,
Leidenschaft
und exklusiv
Emotiolich dem
Namen mit
undwelcher
der Tatsache,
dass hier
seinen
Landesverbänden
möglich,
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Portal auf den
Markt,das
dasServiceangebot
seinesgleichen
nalität
der Fußball
an der Basis
gelebt
Köttker.
und zeitnah
nach Schlusspfi
ff die
offiwird“,
ziellensagt
Ergebnisse
für
den Amateurfußball im Internet auf ein nie da gewesucht.“
und Statistiken der rund 80.000 Partien zu finden sind,
senes Niveau zu heben.“ Der zweite Partner, der bereits
FUSSBALL.DE
demOberstDeutdie Darüber
Woche fürhinaus
Wochebietet
zwischen
Flensburg und
seinDer
Engagement
FUSSBALL.DE
hat,
Wunsch derfür
Basis
bildete also zugesichert
den Startschuss,
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Fußball-Bund
Regional- und
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Kleveund
undseinen
Guben26
ausgetragen
werden.
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langjähriger
Generalausrüster
desTelekom,
DFB.
undadidas,
nachdem
der Vertrag
mit der Deutschen
desverbänden die einmalige Möglichkeit, direkt mit
an die FUSSBALL.DE bislang verpachtet war, fristgerecht
der Rückblende:
Basis zu interagieren.
Ein zentraler
Punkt
dabei
Es war Ende Februar
2012, als
der GrundKlar istworden
jedoch,war,
dass
sich
neue FUSSBALL.DE
gekündigt
ging
dasdas
Projektteam
im verganist
derfür
Servicegedanke.
Spieler, Trainer,
ehrenamtliche
stein
das wohl ambitionierteste
Internetprojekt
in
vor
allem
dannmit
durchsetzen
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von den
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Sommer
Hochdruck wird,
an diewenn
Arbeit.
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aus gelegt
den unterschiedlichsten
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wurde. Und zwar von
der
Amateuren
auch wirklich
angenommen
wird.
Dass dies
bei der DFB-Medien
GmbH
in Hannover,
redaktionell,
chen
Schiedsrichter
finden im neuen Bereich
„TraiBasisund
selbst.
Auf dem Amateurfußballkongress
in Kassel
der
Fall seinund
wird,
davon ist nicht
nur Jennifer
Schmidt
funktional
wirtschaftlich
in Frankfurt.
„Wir
haben
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Service“ zahlreiche
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überzeugt:
„Wir
waren
ja
bislang
schon
immer
auf
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Neuaufbau
der
Seite
vor
allem
auf
die
Userfreundstellungen
und
Tipps
für
ihre
chen
Wunsch
in
Richtung
DFB
und
Landesverbände,
dass
auf die neue Seite:
BALL.DE
unterwegs,
auch
wenn
die
Seite
bislang
nicht
lichkeit
und
Interaktionsmöglichkeiten
geachtet.
In
unsetägliche
Arbeit
an
der
Basis.
„Deses
allerhöchste
Zeit
sei
für
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Heimat
im
www.FUSSBALL.DE
auf
Amateurfußball
ausgelegt
war. die
Jetzt
macht die
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Team
arbeiten zahlreiche
Kollegen,
nebenberufhalbFUSSBALL.DE
ist FUSSBALL.DE
weit
Internet. Zwar existiert
schon auch
seit vielen
Seite
richtig
Spaß und
bietet viel mehrals
Möglichkeiten.
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in kleinen
Amateurvereinen
Trainer oder
mehr
ein
einfacher
Onlineauftritt.
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und
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doch aktiv
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sind.wir
Diese
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haben
wir von
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Bündelung
aller
Serviceangebote
des DFBwenig
und
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jedoch
wurde
vor allem redaktionell
nur
zu hoffen,
dass
es möglichst
AmateurfußbalBeginn
an in das
Projekt
einfließenviele
lassen“,
sagt Köttker.
seiner
Landesverbände
für die Basis
und der wohl
Augenmerk
auf den Amateurfußball
gelegt.
ler so sehen, wie die Torjägerin des Frankfurter Kreiswichtigste Schritt auf dem gemeinsamen Weg der Verligisten
SC Riedberg.
Mit
der neuen
haben
sieZeitauf
Allerdings
weist er
auch
darauf Seite
hin, dass
der
bände, auch im Internet noch stärker als Dienstleister
jeden
Fall die perfekte
Vorlage bekommen.
raum zwischen
der Entscheidung
für ein komplett neues
für den Amateurfußball zu fungieren“, sagt Peter
W
DFB-Journal
2/2014
Quelle:
86
84 DFB JOURNAL
02 | 2014
›› FUSSBALL.DE
Frymuth, DFB-Vizepräsident für
Spielbetrieb und Fußballentwicklung.
Der Platz
Für alle
amateure:
Fussball.De
FUSSBALL.DE –
alles neu ab dem 29. Juli 2014.
Unsere amateUre. echte profis.
FUSSBALL.DE und dem Launchtermin durchaus ambitioniert bemessen war. „Das, was von allen Beteiligten
binnen eines Jahres auf die Beine gestellt wurde, wird
neue Maßstäbe setzen“, sagt er. „Aber natürlich sehen
auch wir noch viele Entwicklungsmöglichkeiten und
haben zahlreiche kreative Ideen, die wir in den kommenden Jahren im engen Austausch mit den Landesverbänden und vor allem den Usern von FUSSBALL.DE nach
und nach umsetzen wollen.“
Vor allem auch im redaktionellen Bereich setzt das
neue FUSSBALL.DE komplett auf die Karte Amateurfußball. Allein der Profi-Newsflash auf der Startseite versorgt
den User rund um die Uhr auch mit den wichtigsten Kurznachrichten aus Bundesliga, Europapokal und vom amtierenden Fußball-Weltmeister, lange Texte allerdings sucht
man hierzu vergeblich. Die sind allein dem „kleinen“ Fußball vorbehalten. „Wir wollen die vielen spannenden
Geschichten, die der Amateurfußball tagtäglich liefert,
journalistisch hochwertig aufarbeiten und bundesweit
verbreiten. Immer mit dem Ziel, möglichst vielen Menschen zu zeigen, mit welcher Leidenschaft und Emotionalität der Fußball an der Basis gelebt wird“, sagt Köttker.
Darüber hinaus bietet FUSSBALL.DE dem Deutschen Fußball-Bund und seinen 26 Regional- und Landesverbänden die einmalige Möglichkeit, direkt mit
der Basis zu interagieren. Ein zentraler Punkt dabei
ist der Servicegedanke. Spieler, Trainer, ehrenamtliche
Vereinsmitarbeiter aus den unterschiedlichsten Bereichen und Schiedsrichter finden im neuen Bereich „Training und Service“ zahlreiche HilfeUnd so kommen Sie
stellungen und Tipps für ihre
auf die neue Seite:
tägliche Arbeit an der Basis. „Deswww.FUSSBALL.DE
halb ist FUSSBALL.DE auch weit
mehr als ein einfacher Onlineauftritt. Es ist die digitale Bündelung aller Serviceangebote des DFB und
seiner Landesverbände für die Basis und der wohl
wichtigste Schritt auf dem gemeinsamen Weg der Verbände, auch im Internet noch stärker als Dienstleister
für den Amateurfußball zu fungieren“, sagt Peter
86
DFB JOURNAL 02 | 2014
Wichtigster Bestandteil von
FUSSBALL.DE wird jedoch auch weiterhin der Ergebnisbereich sein. Hier
tummeln sich die knapp sieben Millionen Amateurfußballer nach ihren
Spielen, schauen, wie die Konkurrenz gespielt, wer die Tore erzielt
und wie sich die Tabellensituation
verändert hat. Das alles gibt es
natürlich auch weiterhin, nur grafisch wesentlich anspruchsvoller
und einfacher zu bedienen, doch die
Möglichkeiten, die sich dem User
fortan in diesem Bereich bieten, sind
deutlich ausgeweitet worden.
Jede Mannschaft bekommt eine
eigene Seite, jede Liga ein eigenes Diskussionsforum
und jeder einzelne Spieler die Möglichkeit, sich ein hochwertiges und individuelles Spielerprofil anzulegen. „Wenn
der elektronische Spielbericht vorliegt, was bei über 60
Prozent aller Partien bereits der Fall ist, können sogar
seine aktuellen Leistungsdaten und viele weitere Informationen angezeigt werden. Spätestens dann sieht das
Spielerprofil eines Kreisligakickers auf FUSSBALL.DE
nicht anders als das eines Bundesliga-Profis auf anderen Seiten aus. Vielleicht sogar besser“, sagt Köttker.
Natürlich kann der DFB ein solch langfristig angelegtes Großprojekt wirtschaftlich nicht alleine stemmen.
Muss er auch nicht, denn mit der Deutschen Post AG
konnte ein strategischer Hauptpartner für den Amateurfußball und somit ein tatkräftiger Unterstützer für
FUSSBALL.DE gewonnen werden „Wir freuen uns sehr,
dass die Deutsche Post nicht nur weiterhin Premiumpartner des DFB ist, sondern sich in Zukunft auch sehr
stark im Amateurfußball engagiert“, sagt DFB-Präsident
Wolfgang Niersbach. „Mit einem solch zuverlässigen
und starken Partner an der Seite, ist es dem DFB und
seinen Landesverbänden möglich, das Serviceangebot
für den Amateurfußball im Internet auf ein nie da gewesenes Niveau zu heben.“ Der zweite Partner, der bereits
sein Engagement für FUSSBALL.DE zugesichert hat,
ist adidas, langjähriger Generalausrüster des DFB.
Klar ist jedoch, dass sich das neue FUSSBALL.DE
vor allem dann durchsetzen wird, wenn es von den
Amateuren auch wirklich angenommen wird. Dass dies
der Fall sein wird, davon ist nicht nur Jennifer Schmidt
überzeugt: „Wir waren ja bislang schon immer auf FUSSBALL.DE unterwegs, auch wenn die Seite bislang nicht
auf den Amateurfußball ausgelegt war. Jetzt macht die
Seite richtig Spaß und bietet viel mehr Möglichkeiten.
Ist doch klar, dass wir da mitmachen.“ Bleibt eigentlich
nur zu hoffen, dass es möglichst viele Amateurfußballer so sehen, wie die Torjägerin des Frankfurter Kreisligisten SC Riedberg. Mit der neuen Seite haben sie auf
jeden Fall die perfekte Vorlage bekommen.
Quelle:
DFB-Journal 2/2014
� Service
Foto: Sven Hehl
Von der FT-Redaktion
Das Portal
für Trainer U
ND Spieler
Neu auf dfb.de:
Mein Fußball
Essen und Trinken
Fitnessprogramme
Eine sportgerechte Ernährung ist die Basis einer
guten Fitness. Sie fördert die Leistungsfähigkeit, wirkt
sich auf den Trainingseffekt aus und unterstützt regenerative Prozesse. ‘Essen und Trinken’ liefert den Spielern
viele Informationen zu diesem Themenbereich.
Viele Spieler versuchen, mit dem Gang ins Fitnessstudio etwas für ihre Athletik zu tun. Doch helfen ihnen die
dort praktizierten Trainingsprogramme auf dem Platz oftmals nicht weiter. Unter ‘Fitnessprogramme’ ist ein breites
Angebot an fußballspezifischen Übungen zu finden.
INFO
Der neue Internetauftritt des
DFB hat einiges zu bieten.
Unter ‘Mein Fußball’ erhalten
Trainer nicht nur Hintergrundwissen zu den verschiedenen
Altersklassen, sondern auch
interessantes Know-how für
die Praxis. Auch bei der Trainingsorganisation wird Ihnen
mit dem Online-Tool zur
Erstellung eigener Trainingsgrafiken geholfen.
Doch nicht nur Übungsleiter,
sondern auch Spieler erwartet
hier ein attraktives Angebot.
Das Besondere daran ist ebenfalls der direkte Bezug zur
Altersklasse. Sie finden dort
eine Vielfalt an Themen mit
‘passgenauen’ Inhalten für
Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Quelle:
fussballtraining 10/2014
fussballtraining 10/2014 Mein Fußball
Eigene Abbildungen mit ‘easy Sports-Graphics’
Die Online-Anwendung von ‘easy Sports-Graphics’ ist
ein Highlight des neuen Internetauftritts. Auch fussballtraining arbeitet seit August 2014 mit diesem
Grafikprogramm. ‘Mein Fußball’ gibt dem User Zugriff
auf eine Light-Version der Software. Er kann damit
eigene Abbildungen erstellen, um sein Training systematisch planen und archivieren zu können. Aber auch
bei taktischen Besprechungen bieten diese Abbildungen einen absoluten Mehrwert!
Mehr Informationen zu dieser Software unter
www.easy-sports-software.com
INFO
Machen Sie ‘Mein Fußball’ zu Ihrem Co-Trainer!
Ein Spieler, der sich verbessern und auch außerhalb des Mannschaftstrainings etwas für sich tun will, ist hier genau richtig. Mit
der Kategorie ‘Fit und in Form’ wird er zu seinem eigenen Personal
Trainer. Außerdem findet er unter anderem Hinweise zu gesunder,
sportgerechter Ernährung sowie Fitnessprogramme zur Verbesserung der Athletik. Diese Rubrik zeigt ihm nicht nur, was eine
gesunde Lebensführung ausmacht, sondern auch, wie er sich in
Form bringen und Verletzungen verhindern kann, um auf dem
Platz überzeugen zu können.
Wenn man etwas ohne Mitspieler verbessern kann, dann sind es
bestimmte Elemente der Technik und des Ballgefühls. Dazu nimmt
die Kategorie ‘Ballschule/Ballzauber’ den User an die Hand und
zeigt ihm vielseitige Möglichkeiten des Eigentrainings. Detaillierte
Videos helfen dabei, immer wieder neue Finten zu erlernen und zu
erfahren, worauf es bei dem jeweiligen Trick zu achten gilt.
Es gibt aber noch weitaus mehr zu entdecken. Wie haben es Götze,
Schürrle und Co. in die Nationalmannschaft geschafft? Warum
kam Per Mertesacker eher unerwartet zum Profifußball und welche heutigen Talente sind auf dem Weg zu einer vielversprechenden Karriere? ‘Mein Fussball’ bietet auch dazu interessante Artikel
und zeigt, wie unterschiedlich die Karrierewege von Spielern verlaufen können.
Profi-Tricks
Weg zum Nationalspieler
Cristiano Ronaldo ist bekannt für sein großes Repertoire an Finten. Viele Kinder und Jugendliche trainieren
seine Tricks, um sie später selbst im Spiel anzuwenden.
Der Bereich ‘Profi-Tricks’ zeigt in detaillierten Videos,
worauf es bei den einzelnen Finten ankommt.
Die Rubrik ‘Weg zum Nationalspieler’ macht deutlich,
wie unterschiedlich die Wege in den Profifußball bzw. in
die Nationalmannschaft aussehen können. Sie zeigt,
dass es kein einfacher Weg ist – Talent, Engagement
und auch Glück prägen eine Karriere.
Nutzen Sie die Vorzüge, die diese Internetplattform zu bieten hat!
Hier erhalten Ihre Spieler viele Informationen, die ihnen dabei helfen, sich weiterzuentwickeln. Eine derartig umfangreiche Betreuung ist für einen Amateurverein nur schwer zu leisten – mit ‚Mein
Fußball’ können Sie quasi Ihren Trainerstab erweitern.
Besser werden mit ‘Mein Fußball’
Quelle:
fussballtraining 10/2014
AEFCA
54BDFL-Journal
AEFCA mit neuer Struktur
In der ersten September-Woche fanden
im „Home of FIFA“ in Zürich zwei wegweisende Sitzungen des Exekutiv-Komitees der AEFCA statt. Am Nachmittag des
3. Septembers wurde mit der russischen
Fernsehgesellschaft Telesport aus Moskau
ein Partnerschaftsvertrag über drei Jahre,
von 2015 bis 2017, abgeschlossen. Es war
ein Meilenstein in der Entwicklung der
AEFCA.
Walter Gagg
hen. Ein klares Konzept für die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen
ist ebenso Gegenstand eines sinnvollen
Tätigkeitskatalogs wie die Bescheidenheit
im strategischen Vorgehen.
Der Arbeitsbereich soll nicht in erster
Linie den professionellen Spitzenfußball
beinhalten, sondern insbesondere den
Breitenfußball (Jugend- und Frauenfußball). Es ist das wichtigste Anliegen der
AEFCA, den Fußball an der Basis weiterzuentwickeln.
Es kann nicht die Aufgabe der AEFCA
sein, für die Aus- und Weiterbildung der
Trainer in den europäischen Nationalverbänden zu sorgen; vielmehr ist es eine
ehrenvolle und verpflichtende Aufgabe,
diese Organisationen in ihren Tätigkeiten
zu begleiten, sie beratend zu unterstützen
und effiziente Hilfe zu leisten.
Dies ist ein wichtiger Teil der Verantwortung der AEFCA gegenüber den Natio­
nalverbänden. Nicht zuletzt soll es auch
die Aufgabe der AEFCA sein, unsere Trainerkollegen in den 48 Mitgliedverbänden –
analog zur FIFPRO für die Spieler – mit Rat
und Tat zu unterstützen und die Trainer als
wichtige Partner zu verstehen und ihnen in
schwierigen Situationen beizustehen.
„Unsere Partner, die UEFA und die
FIFA, werden uns dabei beratend zur Seite
stehen und gemeinsam mit uns zum Erreichen unserer Ziele beitragen. Ich bin
überzeugt, dass die AEFCA zunehmend an
Bedeutung gewinnen wird. Denn gerade
in diesen schnelllebigen Zeiten sind Respekt und Solidarität entscheidende Werte.
Und dafür stehen wir ein,“ so AEFCA-Präsident Walter Gagg abschließend.
Text: AEFCA
Philip J. Müller neuer
Generalsekretär
Was ist ihr Aufgabengebiet?
Als Generalsekretär bin ich hauptverantwortlich für die Führung der Geschäftsstelle und alle administrativen Anfragen rund um die AEFCA. Zudem stelle
ich die Koordination und Anleitung der
vier Arbeitsgruppen sicher und bin in Absprache mit dem Präsidenten und dem
Exekutivkomitee der AEFCA das Bindeglied zwischen dem Präsidenten und dem
Schatzmeister. Außerdem vertrete ich die
AEFCA in permanenter Verbindung mit
dem Präsidenten und dem Exekutivkomitee gegenüber allen Mitgliedsorganisationen, Partnern, Sponsoren und Medien.
Wie kann man die AEFCA ihrer Meinung
nach noch effizienter machen?
Die AEFCA muss sich als Dienstleistungsorganisation mit einem kompetenten und geeigneten Programm für die
48 AEFCA-Mitgliedsverbände verstehen.
Erforderlich ist eine klare Absprache mit
allen Beteiligten, den Mitgliedsverbänden, der UEFA und der FIFA, aber auch
mit den nationalen Fußballverbänden
Europas. Desweitern muss eine klare und
direkte Kommunikation innerhalb der
AEFCA sowie mit den Mitgliedsverbänden
gewährleistet sein. Darüber hinaus ist eine
sinnvolle Mischung zwischen den Themen
Breitenfußball (Jugend- und Frauenfußball) und Spitzenfußball zu finden und zu
vereinheitlichen.
Im Herzen des Hauptgebäudes der FIFA,
im „Home of FIFA“, wurde der symbolträchtige Partnerschaftsvertrag gegenseitig unterzeichnet. Die AEFCA ist stolz,
diese Partnerschaft mit dem führenden
Unternehmen im russischen Sportmarkt,
Telesport, eingegangen zu sein. Der Dank
geht in diesem Zusammenhang an diejenigen Personen, die sich für die Umsetzung entscheidend eingesetzt haben
– insbesondere an den verdienstvollen
ehemaligen Generalsekretär Karlheinz
Raviol sowie an ExCo-Mitglied Mikhail
Gershkovich aus Moskau.
Wie sieht ihrer Meinung nach die Zukunft
Die AEFCA freut sich auf
der AEFCA aus?
eine erfolgreiche, langjährige
Die AEFCA hat
Neue Struktur der AEFCA
produktive und inspirierende
eine sehr gute
Walter GAGG
Zusammenarbeit mit TeleZukunft vor sich
(Schweiz)
sport, die es ihr erlauben wird,
Präsident
und wird dabei
sich noch gezielter für eine
ihren Platz in
Philip J. MÜLLER
Wim ADOLFSEN
(Schweiz)
(Niederlande)
qualifizierte Ausbildung der
der
europäiGeneralsekretär
Schatzmeister
europäischen Fußballtrainer zu
schen FußballJukka VAKKILA
José PEREIRA
Graig BROWN
engagieren sowie deren Berufsfamilie weiter
(Finnland)
(Portugal)
(Schottland)
stand und Ansehen zu fördern.
1. Vizepräsident
2. Vizepräsident
Präsidiumsbeauftragter
ausbauen. Es
Am 4. September setzte die
muss das Ziel
Ismail DILBER
Dr. Fredi FIORENTINI
Dr. Zdenek SIVEK
(Türkei)
(Kroatien)
(Tschechische Republik)
AEFCA ihre Zusammenkunft
der AEFCA sein
Vizepräsident
Vizepräsident
Vizepräsident
mit einer reich befrachteten
Lutz HANGARTNER
Jacques MÜLLER
Luca PERDOMI
ein verantwor(Deutschland)
(Luxemburg)
(Italien)
Tagesordnung von elf Punkten
tungsbewusster
Vizepräsident
Vizepräsident
Vizepräsident
fort. Im Fokus stand die WahPartner für alle
Dr. Ladislav BORBELY
Ron SCHNEIDER
Mikhaïl GERSHKOVICH
rung der Eigenständigkeit der
M i t g l i e d s v e r(Slovakische Republik)
(Israel)
(Russland)
Kooptiertes Mitglied
Kooptiertes Mitglied
Kooptiertes Mitglied
Organisation. Diese soll jedoch
bände und unAndreas T. MICHAELIDES
Jürgen PFORR
Wilhelm TEMPER
im Einklang mit dem europäisere Partner zu
(Zypern)
(Deutschland)
(Österreich)
Kooptiertes Mitglied
Revisor
Revisor
schen Dachverband UEFA stewerden!
Zusammensetzung der Arbeitsgruppen
ARBEITSGRUPPE 1
ARBEITSGRUPPE 2
UEFA
Wichtiger Dialog beim
16. UEFA-Elitetrainer-Forum
BDFL-Journal
55
Text: Marcus Dippel
Quelle: www.uefa.com
Europas Top-Trainer diskutieren aktuelle Entwicklungen im Fußball
Die UEFA und Europas führende Vereinstrainer trafen sich am 3. und 4. September
im schweizerischen Nyon, um zwei Tage
lang intensiv über die Entwicklungen im
europäischen Vereinsfußball zu diskutieren und Ideen auszutauschen. Die Trainer
konnten der UEFA zudem wertvolle Vorschläge für ihre weiteren Überlegungen
unterbreiten.
Im Haus des Europäischen Fußballs
waren zahlreiche Spitzentrainer zu Gast.
Geleitet wurde das UEFA-ElitetrainerForum, welches erstmals 1999 stattfand,
von UEFA-Trainer-Botschafter und Trainer-Legende Sir Alex Ferguson. Das Treffen ist mittlerweile ein fester Bestandteil
des UEFA-Kalenders und gibt den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Ansichten zu
aktuellen Themen im europäischen Fußball zu äußern. In aller Ruhe konnten sich
die Trainer auch dieses Jahr wieder über
verschiedene Angelegenheiten unterhalten und austauschen. Über die Jahre
hinweg haben führende Trainer dieses
Forum als wichtige Plattform zum Dialog
und Austausch gelobt.
Aus der Bundesliga waren die Trainer
der vier deutschen Champions-LeagueTeilnehmer Jürgen Klopp (Borussia Dortmund), Jens Keller (FC Schalke 04), Roger
Schmidt (Bayer 04 Leverkusen) und Pep
Guardiola (FC Bayern München) nach
Nyon eingeladen und folgten dieser
selbstverständlich sehr gerne.
Für die Trainer war es eine sehr willkommene Möglichkeit, mit den Kollegen
bei der Trainer-Tagung der UEFA zu fachsimpeln. „Es ist immer wieder spannend,
hier zu sein“, meinte Zenit-Trainer André
Villas-Boas. „Man trifft die Kollegen in
einem viel offeneren Umfeld, als es im
Rahmen eines Wettbewerbs der Fall ist.
Man bekommt die Gelegenheit, bei diesen Treffen Ideen auszutauschen. Es gibt
immer wieder Vorschläge, welche die
UEFA eines Tages beeinflussen könnten,
wenn sie mit dem Exekutivkomitee und
den Klubs zusammenkommt und über
die Vorschläge berät.
„Im Laufe der Zeit sind einige Dinge
umgesetzt worden, die wir ursprünglich
Gruppenbild der europäischen Trainer-Elite.
hier diskutiert haben“, fuhr Villas-Boas
fort. „Und ich denke, wir werden eine
Fortsetzung davon erleben. Es ist schön
und eine gute Sache für uns, Teil der Entscheidungsfindung zu sein.“
Dies sieht auch Manuel Pellegrini so.
Der Trainer von Manchester City fügte
hinzu: „Ich denke es ist wichtig, dass alle
Trainer zu einem solchen Anlass zusammenkommen. Wir können über verschiedene Themen und verschiedene Probleme
reden, denen wir jedes Jahr in der Praxis
begegnen. Es ist ein Arbeitstreffen, aber zusätzlich können wir auch Zeit miteinander
verbringen und über die verschiedensten
Dinge reden. Das ist für die Entwicklung
von uns allen sehr förderlich.“
„Es ist eine Gelegenheit für die Trainer,
ihre Meinungen über Trends im Fußball,
die taktischen Entwicklungen und die Angelegenheiten der Trainer auszutauschen“,
meinte Sir Alex Ferguson. „Es gab angeregte Diskussionen, was vielversprechend
ist, denn es ist wichtig, dass wir die Ansichten der Trainer hören, um die notwendigen Verbesserungen vorzunehmen.“
Die Veranstaltung ist vor allem für
jüngere Trainer eine Chance, von erfahrenen Kollegen zu lernen – und die anderen
Vereinstrainer in einem entspannten Umfeld kennenzulernen. „Es bringt mir viel,
denn ich bin noch nicht lange auf diesem
Level dabei“, sagte Leverkusens Trainer
Roger Schmidt. „Es ist gut, die Ansichten
anderer Trainer mit mehr Erfahrung ken-
nenzulernen – das ist mir sehr wichtig.
Deswegen freue ich mich, hier zu sein.“
„Was ich heute gesehen habe, ist für
mich sehr wichtig“, so Sir Alex. „Besonders
schön ist es, die jüngeren Trainer hier
zu sehen, denn sie sind die Zukunft. Sie
konnten am Forum teilnehmen, den älteren Trainern zuhören und ihre Meinungen zur Entwicklung des Fußballs mitteilen. Für mich war das fantastisch.“
Auch taktische Entwicklungen spielten
in Nyon eine Rolle, wie zum Beispiel die
Bedeutung der Konter im modernen Fußball, um mit ihrer Hilfe die Defensivorganisation des Gegners zu überwinden. „Vor
30 Jahren konterte man mit vielleicht
einem oder zwei Spielern“, sagte Sir Alex.
„Heute strömen bei Kontern fünf oder
sechs Spieler aus, ganz offensiv ausgerichtet, mit schnellen Pässen.
„Ich denke nicht, dass es große taktische Veränderungen gegeben hat“, fügte
der Ex-Trainer von Manchester United
hinzu. „Es gibt eine konstante Formation:
4-2-3-1. Ich denke, dass das ein Zeichen
unserer Zeit ist. Und dann gibt es kleine
Änderungen, aber keine großen taktischen Veränderungen. Wir haben dieses
Jahr erneut ein großartiges Endspiel in
der UEFA Champions League zwischen
Real Madrid und Atletico Madrid gesehen,
ein wirklich intensives Spiel, ein echtes
Derby im Finale. Es gab im letzten Jahr
eine ganze Menge an Positivem“, zog Alex
Ferguson abschließend ein zufriedenes
Fazit.
International
56BDFL-Journal
Holländische Schule
nicht immer erfolgreich
Text: Horst Hülß
Niederländischer Trainerkongress mit mehr als 1.200 Teilnehmern
Zum dritten Mal fiel die Wahl zur Austragung des diesjährigen Trainerkongresses
auf Zwolle, dessen PEC auch am Saisonende 2014 wiederum einen sicheren 11.
Tabellenplatz in der Ehrendivision einnahm und vor allem mit dem Gewinn
des KNVB-Pokals über Ajax Amsterdam
mit 5:1 für eine faustdicke Überraschung
im niederländischen Fußball sorgte. Ein
überragender Erfolg vom Trainerkollegen
Ron Jans (55), der die Mannschaft seit
dem 1. Juli 2013 trainiert.
Zwolle, die moderne Hansestadt in
der Provinz Overijssel, an mehreren Wasserstraßen gelegen, wurde einst im 15.
Jahrhundert durch die Buchdruckerkunst
berühmt. Strukturell ist Zwolle in der
Gegenwart mittlerweile ein Dienstleistungszentrum, eine Studentenstadt mit
etwa 15.000 Studierenden bei insgesamt
120.000 Einwohnern und seit 1963 auch
Partnerstadt von Lünen im Ruhrgebiet.
Das Wahrzeichen von Zwolle bleibt
der Peperbustoren (Pfefferstreuerturm),
der 75m hohe Turm der Liebfrauenbasilika, der schon seit dem 14. Jahrhundert
als der Blickfang innerhalb der monumentalen Kaufmannshäuser und beeindruckenden Festungsanlagen gilt.
Zum ersten Mal sagte ich als ehemaliger Pressechef des BDFL der persönlichen
Einladung vom CBV und VVON in Absprache mit dem BDFL-Präsidium zu und fuhr
am 9. Mai mit der Deutschen Bahn nach
Zwolle.
Wie vereinbart, holte mich Wim Adolfsen (Sekretär vom VVON und gleichzeitg
AEFCA-Schatzmeister) am Bahnhof in
Zwolle persönlich ab und begleitete mich
bei regnerischem Wetter zum in der Nähe
gelegenen Grand Hotel Wientjes, wo wir
am frühen Abend, inzwischen war auch
Manfred Schaub, unser 1. Vizepräsident
des BDFL, eingetroffen, mit allen Verantwortlichen der beiden Trainerverbände
ein gemütliches Dinner einnahmen. Dabei konnten wir die freundschaftlichen
Beziehungen zwischen den niederländischen Trainerkollegen und dem BDFL erneut dokumentieren und vertiefen.
Am Freitagmorgen trafen beide deutschen Ehrengäste mit über 1.200 Trainern
pünktlich im Ijssel-Delta Stadion vom
PEC Zwolle ein, wo aber leider „Petrus“
zunächst seine Schleusen stark geöffnet
hatte und damit für eine unvorhergesehene Regenpause bis 11.20 Uhr sorgte,
bevor dann Arnold Westen (Vorsitzender
vom VVON) und Gerard Marsman (Direktor von CBV) die anwesenden Trainerkollegen und Gäste begrüßten und
willkommen hießen. Quintessenz beider
Ansprachen bildete die Notwendigkeit
dieser Fortbildungen für die einzelnen
Trainer, denn ohne die entsprechenden
Zertifikate ist auch in den Niederlanden
keine Trainerbeschäftigung mehr möglich
ist. Beide stellten wiederum die absolute
Wichtigkeit und Bedeutung der Trainer
heraus.
Basistraining mit AFC Ajax und
AZ Alkmaar
Trotz permanenter Regenschauer begann
dann unter der Leitung von Michel Hordijk (Ajax Amsterdam) mit einer Handvoll
Assistenten ein Basistraining mit technischen Fertigkeiten und Passspiel für die
Jüngsten vom AFC Ajax. „Straßenfußball
hat alles: viele Ballkontakte auf kleinen
Feldern und damit eine hohe Spielintensität!“ lautet dabei die Maxime.
Im folgenden zweiten Demonstrationstraining unter Koen Stam (U19) und
Michael Buskermolen (U17) zeigten 16
bis 19jährige vom AZ Alkmaar unter Marijn Beuker ebenfalls ein Basistraining
mit technischen Grundelementen, vorher zunächst ein „Warming-up mit Ball“,
später Überzahlspiel und am Ende gezielt
Sturm gegen Abwehr. „Mit AZ wollen wir
immer dominant spielen, möglichst mit
einem Spieler mehr im Mittelfeld!“ verriet
Koen Stam die taktische Ausrichtung der
Übungseinheiten.
Nasser Rasen, andauernder Regen
und nur zeitweise Sonnenschein konnten
in keiner Phase den Eifer und das Engagement der Jugendlichen bremsen. Großer
Beifall von den Sitzplätzen der Beobachter
auf der Tribüne war ein verdienter Lohn
für alle Aktiven und die Trainerkollegen
der beiden Vereine. Ein ausgiebiger Lunch
zur Mittagszeit bildete die passende Zäsur
des durchaus spannenden Vormittags.
Verleihung des Rinus Michels
Awards an Frank de Boer (CBV)
und Simon Quaali (VVON)
Internationale Gäste mit den holländischen Gastgebern.
Gegen 14 Uhr versammelten sich wiederum die Trainer zum festlichen Höhepunkt des Trainer-Tages, zur Verleihung
International
des Rinus Michels Awards in der Conference Hall Ijssel Delta Center. Leider
konnten einige bekannte Trainer am
Höhepunkt aus verschiedenen Gründen
nicht teilnehmen. Louis van Gaal bereitete die niederländische Nationalmannschaft gerade auf die WM in Brasilien vor,
Marco van Basten bestritt am nächsten
Tag mit seinem SC Heerenveen ein Relegationsspiel gegen den AZ Alkmaar und
Frank de Boer weilte mit Ajax auf einer
Indonesien-Reise, konnte also seinen
erneuten Erfolg, den vierten als bester
Profitrainer, nicht persönlich entgegennehmen.
unmöglich zu machen. Bei PEG Zwolle
klappte in diesem Spiel alles, was man
der Taktik von Ron Jans, dem Erfolgstrainer, zuschreiben muss.
Interview mit zwei Trainern
der „Hollandschule“
Zum Abschluss dieses ereignisreichen
Trainer-Tages interviewte NOS-Kommentator Joep Schreuder zwei äußerst erfolgreiche Spieler und Trainer der sogenannten „Holländischen Schule“ Co Adriaanse
und John van der Brom.
Adriaanse wurde schon 2003/04 niederländischer Trainer des Jahres bei den
Profis, 2005/06 Meister und Pokalsieger
mit dem FC Porto sowie 2008/09 mit RB
Salzburg österreichischer Meister.
„Was ihr bei einem Trainerkurs nicht
lernen könnt, ist die Planung der Karriere“, meinte er nachdenklich und selbstkritisch. Übrigens war es für ihn als Sportlehrer nichts Neues, vor einer Gruppe zu
unterrichten. Wichtig ist für ihn als Cheftrainer aber auch ein vertrauensvoller
und loyaler Assistent, der damit die Linie
des Cheftrainers jederzeit vertritt.
Als technischer Leiter des FC Utrecht
bleibt er nun dem niederländischen
Fußball erhalten und auch als Dozent für
Trainerseminare beim KNVB sowie als
Kommentator fürs Fernsehen. Fußball
verändert sich von seiner Sichtweise aus
rasant, ist also schnelllebig, vor allem
verlangt er aber auch vom Trainer ein
hohes Maß an Flexibilität: „Fußball ist
wie Schach auf dem Feld!“ Es bedeutet.
57
voraus zu denken, das Spiel zu lesen und
auch ein Visionär zu sein.
John van der Brom wurde als Spieler
zweimal mit Ajax niederländischer Meister und trug 1990 zweimal das Trikot der
Elftal (Nationalmannschaft). Zuletzt trainierte er 2012/13 die belgische Meistermannschaft des RSC Anderlecht.
„Man muss sich trauen, von der holländischen Schule abzuweichen, wenn es
nötig ist! Offensiv zu spielen, wie es die
holländische Schule kennzeichnet, muss
nicht immer erfolgreich sein“, so van der
Brom. Ronald Koemann (Feyenoord) und
Louis van Gaal (Nationalmannschaft) gingen schon einen anderen Weg mit dem
1-5-3-2 System ihrer Mannschaften.
Nach der Ausgabe der Testate trafen
sich am Abend die Verantwortlichen mit
allen Ehrengästen wiederum im Hotel
Wientjes, um den Tag zu reflektieren und
ausklingen zu lassen.
In Vertretung des BDFL-Vizepräsidenten Manfred Schaub bedankte sich
Ex-Pressechef Horst Hülß bei den Gastgebern für die Einladung und ausgezeichnete Gastfreundschaft, aber auch für die
hervorragende Organisation, die intensiven Vorträge und Demonstrationen am
Trainer-Tag selbst.
Preisträger des Rinus-Michels-Awards
2014: Frank de Boer.
Zwillingsbruder Ronald vertrat ihn allerdings bestens bei der Übergabe des
Pokals, und Joep Schreuder verstand
es dabei wiederum meisterhaft, in seiner Moderation dies zu überspielen. Als
bester Amateurtrainer der Niederlande
wurde übrigens Simon Quaali von Sparta
Nijkerk ausgezeichnet, für die beste Jugendarbeit Feyenoord/Excelsior.
Ron Jans in Theorie und Praxis
Anschließend kam die Zeit von Ron Jans,
der zunächst den sensationellen Pokalsieg über Ajax mit Videos ausführlich dokumentierte und danach die taktischen
Überlegungen des Pokal-Finales in der
Praxis auf dem Hauptfeld demonstrierte,
nämlich Ajax ständig unter Druck zu setzen und damit deren spielerische Überlegenheit, den Spielaufbau vom Gegner,
BDFL-Journal
Praxisdemonstrationen im Issel-Delta-Stadion von Zwolle.
International
58BDFL-Journal
Malaria überlebt
und fast gesteinigt
Text: Jens Watermann
Michael Krüger: „Irgendwie ist Afrika mein Schicksal!“
Er überlebte Malaria. Er überlebte sudanesiche Rebellen. Er überlebte Steinwürfe.
Und ganz nebenbei wurde der deutsche
Fußballtrainer Michael Krüger zur Legende auf dem schwarzen Kontinent. Eine
Autobiografie als Doppelpass zwischen
Heldentum und Einsamkeit, zwischen
Lebensgefahr und Leidenschaft. Eine Autobiografie, die sie an die buntesten und
bedrohlichsten Orte Afrikas entführt und
in die Kabine von Traditionsvereinen wie
Schalke 04, Alemannia Aachen und Hannover 96 begleitet. Nachfolgend einige
Auszüge aus seiner Autobiografie:
Der Tod kommt aus der Wüste –
Omdurman, 2008
Ein ohrenbetäubender Knall. Fenster zerbersten durch die Druckwelle in Millionen
Teile. Gewehrschüsse, Rauchschwaden,
Schreie. Omdurman. Juni 2008. Meine
Spieler des sudanesischen Fußballklubs
SC Al-Merreikh hocken zusammengepfercht wie Vieh im Besprechungsraum.
Sie schauen ängstlich auf das am Stadion
majestätisch thronende Konterfei unseres
mächtigen Präsidenten Gamal AL Walid,
dessen Telefonanruf den Auftrag für die
nächsten Stunden auf eine einfache Formel bringt: „Verkriecht euch, versteckt
euch. Versucht zu überleben.“ Ich hocke
mitten im Spielerpulk, den Blick auf den
Boden gerichtet. Die Hitze ist unerträglich.
Angstschweiß tropft auf den Boden, die Klimaanlage dröhnt nicht mehr. Sie schweigt.
Ebenso wie die Handys. Jedes Geräusch
entscheidet über Leben und Tod. Bis Verteidiger Musa Zuma sich erhebt, seine
Hand aufs Herz legt und anfängt die Vereinshymne zu singen. Ein nigerianischer
Mitspieler fegt ihm eine und schreit. „Halt
die Klappe. Ich will nicht sterben.“ Stunden
vergehen. Der Tod kommt aus der Wüste.
40 schwerbewaffnete sudanesische Rebellen ziehen durch die Straßen. Ohne Gnade,
ohne politische Botschaft. Das Militär lässt
sie gewähren, will im Schutz der Dunkelheit zuschlagen, um die Bevölkerung nicht
zu gefährden. Für einige kommt jede Hilfe
zu spät. Ihre leblosen Körper säumen den
Straßenrand – enthauptet und weggeworfen. Diese Bilder werde ich niemals
vergessen. Um Mitternacht schrecke ich
hoch, als eine Truppe sudanesischen Militärs in meinem Zimmer aufkreuzt, um
die nun etwas entspanntere Lage zu nut-
Vom Meister geadelt: Krüger (l.) meets Pep.
Im Freundschaftsspiel in Doha 2014 unterliegt Al Merreikh gegen Bayern 0:2.
zen. In einem Autokonvoi fahren wir flankiert durch einen Soldatentrupp über die
Nilbrücke vorbei an brennenden Jeeps in
die nahegelegende Hauptstadt Khartoum.
Die Flucht gelingt. Die Mannschaft wird
um Mitternacht umquartiert. An Schlaf ist
nicht zu denken. Um der Weltöffentlichkeit zu demonstrieren, dass die politische
Lage unter Kontrolle sei, wird das Spiel
gegen die Highländers aus Simbabwe,
das ursprünglich am Abend des Rebellenangriffs hätte stattfinden sollen, auf den
darauffolgenden Tag im Nationalstadion
von Khartoum ausgetragen. Um 17 Uhr bei
50 Grad Celsius auf Kunstrasen. Das muss
man sich mal vorstellen. Die Jungs haben
in der Nacht zuvor um ihr Leben gezittert
und kein Auge zugemacht.
Kaffeekränzchen im Grünen –
­Poggenhagen, 2014
Jubelfoto: Nach dem Gewinn der Meisterschaft 2013 werfen die Spieler vom sudanesischen
Klub Al Merreikh ihren deutschen Trainer in den afrikanischen Himmel.
Wir sitzen im Garten meines idyllisch gelegenen Häuschens in Poggenhagen bei
Neustadt. Ein ruhiger, verträumter Ort –
würde nicht die Einflugschneise des Hannoveraner Flughafens in regelmäßigen
Abständen die Stille durch donnerndes Getöse durchkreuzen. Wie ich in dieser Nacht
vor mehr als sechs Jahren so ruhig bleiben
konnte, ist mir bis heute ein Rätsel. Psycholgisch betrachtet stellt dieses Nahtoderlebnis in einem gesunden Organismus
International
Im Tonstudio sprechen Michael Krüger (l.) und Jens Watermann das Hörbuch zur Biografie ein.
ein Paradoxon im Gehirn da. Ein Gefühl
der Schmerzlosigkeit und Ruhe stellt sich
ein. Erinnerungen und Sinneseindrücke
verschwimmen. Meine Frau Gaby habe
ich erst nach der Fahrt mit dem Konvoi
über die Nilbrücke aus dem Hotel in Khartoum informiert.
Am Abend nach dem Spiel liege ich
im Bett auf dem Hotelzimmer. Zwei Spieler musste ich auswechseln, sie hatten
sich ihre Füße auf dem brennend heißen
Kunstrasen blutig gelaufen. Noch keine
endgültige Entwarnung in der Stadt. Der
Flughafen bleibt vorerst gesperrt. Wieder
eine schlaflose Nacht. Aufatmen erst am
Montagmorgen. Durch das Radio erfahre
ich, dass der Flughafen seinen Betrieb wieder aufgenommen hat. Betreuer Mustafa,
Modell Teddybär mit großem Herzen, begleitet mich zum Airport.
„Wie kannst
du nur dahin zurückgehen?“ Das
war die Reaktion
von meiner Familie und Freunden.
Ich ziehe an
meiner Zigarette
und lasse den
Rauch
durch
meine zusammengekniffenen
Lippen entweichen. Irgendwie
ist Afrika mein
Schicksal. Das
war es von Anfang an.
Korrupte Schiris und ein
­Jahrhundertspiel – Kairo, 1995
Dabei hätte es den Anfang fast gar nicht
gegeben. Neben dem Interesse von Arab
Contractors aus Kairo, buhlte auch der VfL
Wolfsburg um meine Dienste. Einen Tag
nach Weihnachten 1995 musste ich dem
gesamten VW-Vorstand in einer ungewohnten Casting-Atmosphäre Rede und
Antwort stehen. Ich sollte beim Zweitligisten Willi Reimann als Co-Trainer unterstützen. Freund und Fußballboss Wolfgang Heitmann riet mir, mich im Laufe
der Vertragsgespräche für den mittleren
der angebotenen Gehaltsentwürfe zu
entscheiden. Nicht zu bescheiden und
nicht zu gierig. Heitmann entgleisten
alle Gesichtszüge als ich den VW-Bossen
signalisierte, nur für den teuersten aller
möglichen Verträge anfangen zu wollen.
Auf der Autobahn in Richtung Hannover
klingelte mein
Handy.
Fußballboss Heitmann war dran.
„Wenn du willst,
kannst du sofort
anfangen.“ Ich
wollte nicht, zumindest vorerst.
Nicht ohne mir
vorher vor Ort
ein Bild in Ägypten gemacht zu
haben.
Einen
Tag
vor Silvester flog
ich nach Kairo.
Fast gesteinigt: Beim Auswärtsspiel bei Amal Atbara (1:0) 2008 werden Wo bin ich denn
Spieler und Trainer von betrunkenen Fans mit Steinen beworfen. Krühier gelandet,
ger kommt mit einer Platzwunde und einem Schock davon.
schoss mir durch
BDFL-Journal
59
den Kopf. Dass alles kam mir „arabisch“
vor. Dem ersten Reflex, das Flughafengebäude auf direktem Wege zu verlassen, widerstand ich mühevoll und durchforstete
die Namensschilder in der Ankunftshalle.
Es werde mich jemand in Empfang nehmen, hatten die Verantwortlichen von Arab
Contractors in einem Fax versprochen. Die
Anzahl der Schildträger schrumpfte minütlich und auf keinem stand mein Name.
Kroga las ich zwar, allerdings war das ja
strenggenommen nicht mein Name und
außerdem wollte sich mich diesem in eine
landestypische Galabiya-Tracht gehüllten
Männchen nur ungern anvertrauen. Ich
wartete weitere zwanzig Minuten bis nur
noch der kleine Ägypter übrig blieb. Die
Begrüßung des wenig bis gar nicht vertrauenserweckenden Mannes fiel dann auch
eher wenig bis gar nicht aus. „Passport“,
sagte er nur, worauf ich ihm diesen aushändigte und wie ein begossener Pudel
hinterher dackelte. Als der Fremde dann
verschwand und nach fünf Minuten noch
nicht zurückgekehrt war, wurde ich nervös.
Kein Ausweis, keine Telefonnummer und
keine landestypischen Sprachkenntnisse.
Keine gute Gesamtsituation.
Neugierig, wie es weitergeht? Kekse
für Fußballhelden, Wüstenfüchse und
die magische Nacht von Kairo unter
www.memoria-verlag.de – auch als Hörbuch mit Michael Krüger!
Jens Watermann (34)
ist Absolvent der renommierten
Axel Springer Akademie und wurde
in Berlin, Hamburg und New York
ausgebildet. Für Sport Bild hat er als
Bundesligareporter gearbeitet und
unter anderem auch für die Welt
publiziert. Seit 2014 arbeitet er als
Sportbiograf und ist auch Mitglied im
BDFL. Die Autobiografie von Michael
Krüger erscheint voraussichtlich 2015.
Fragen? Besuchen Sie die Webseite
www.memoria-verlag.de
(jenswatermann.de) oder schreiben Sie
eine Mail an [email protected]!
International
60BDFL-Journal
Deutsche Auslandstrainer
als ­Entwicklungshelfer gefragt
Text: Holger Obermann
30 Jahre Entwicklungshilfe – Deutscher Fußball-Botschafter 2O13
Die deutschen Fußball-Trainer sind seit
über dreißig Jahren vor allem in Afrika
und Asien unterwegs. Es sind oft Erfolgsgeschichten. Obwohl in den vor Jahren
vom Auswärtigen Amt, dem Deutschen
Olympischen Komitee (DOSB) und dem
Deutschen Fußball-Bund (DFB) festgelegten Grundformen die Basisarbeit an erster Stelle steht, sind Einsätze mit Natio­
nal­mann­schaften in den letzten Jahren
immer mehr in den Fokus der Arbeit hinein­ge­raten.
Praxis als wichtige Voraussetzung
Zwar zählt nach wie vor das Prinzip der
Pyramide, nach der das Oben nur gut ist,
wenn das Unten stimmt. Doch herausragende Erfolge der deutschen Nationalmannschaft wie zuletzt bei der FußballWeltmeisterschaft in Brasilien beeinflussen die Wünsche der Vertragspartner,
selbst in den Entwicklungsländern. Tendenz: die Auslandsexperten sollen durchaus in beratender Funktion auch für Nationalmannschaften eingesetzt werden.
Vorrangig jedoch sind Aufgaben im Jugendfußball, Trainerausbildung, Verbesserung der Verbands-Strukturen, Aufbau
von Ligen sowie Sportmedizin, Administration und Regelkunde. Seit zehn Jahren
wird auch der Frauenfußball gezielt gefördert.
Die deutschen Experten haben ihre
Kenntnisse einer guten Trainerausbildung in den Landesverbänden und an
der Kölner Sporthochschule zu verdanken. Die erworbene Praxis als Spieler
wie auch Trainer ist darüber hinaus eine
wichtige Voraussetzung, um in den Kreis
der Kandidaten für eine Tätigkeit im Ausland zu gelangen.
Doch was verbirgt sich weiter hinter
dem notwendigen „Handwerkszeug“ für
solche Einsätze? Welche weiteren Qualitäten sind für einen Trainer notwendig, um
ihn als besonders geeignet erscheinen zu
lassen? Und ist das, was er draußen tut,
ein Traumjob? Keine leichte Frage.
Hohe Erwartungshaltung
Im Ausland kommt auf den Trainer zunächst eine hohe Erwartungshaltung der
Einheimischen zu. Sicher auch deswegen, weil er aus einem Land kommt, das
gleichbedeutend für den Erfolg ist. Dieser Druck kann sich kontraproduktiv auf
seine Arbeit auswirken. Das bezieht sich
auf das Abschneiden der von ihm betreuten Mannschaften beispielsweise bei regionalen Meisterschaften, aber auch – falls
so vereinbart – im Rahmen der Vorbereitung auf kontinentale Wettbewerbe wie
den Asien- oder Afrika-Cup. Zielorientiert,
mit Kenntnissen über die Infrastruktur des
Landes, geht er die Herausforderungen
an. Die lokalen Medien drängen ihn dabei oft in die Rolle eines Wundermannes.
Er sieht sich also zunächst zwei Aufgaben
gegenüber. Einerseits muss er selbst mit
dem Druck fertig werden, andererseits in
der Lage sein, den auch auf seinen Spielern liegenden Druck abzubauen.
Die Formel kann aber auch lauten:
Druck aufbauen, um daraus Positives
zu schöpfen, Druck abbauen, um ihn
und seine Spieler nicht zusätzlich zu
überlasten. Fordern ist ein Leistungsprinz, Überfordern nicht. Die psychische
Stabilität hat sich seit vielen Jahren neben Technik, Taktik und Kondition als
ein wichtiger Leistungsfaktor erwiesen,
ihn einzusetzen mindert den Stress und
damit den Druck, der auf Spielern wie
auch Trainern lastet. Meditative Schulung nach Trainingseinheiten oder auch
Spielen ist ein gutes Mittel, um dem Erfolgsdruck und der Erwartungshaltung
etwas entgegen zu setzen. Vor allem bei
meinen Einsätzen in asiatischen Ländern
hatte ich Erfolg damit.
Schwierige Niederlagenbewältigung
Holger Obermann gibt Instruktionen als Auslandsexperte in Afghanistan.
Die Asiaten sind im Gegensatz zu den
Afrikanern im Fußball lern- und wissbegieriger, wenn auch zumeist nicht so motorisch begabt. Darüber hinaus reagieren
die Asiaten und Afrikaner in der Akzeptanz von Niederlagen verschiedenartig.
Asiaten sind mental eher in der Lage,
nach Niederlagen in einem relativ kurzen
Zeitraum an die nächste Herausforderung
zu denken und sich von ihrem Trainer
einstimmen zu lassen. In Afrika dagegen
bricht nach Niederlagen sehr oft die Welt
zusammen, „die Nerven liegen blank“.
Mit der Motivation tut sich dann auch ein
ausländischer Trainer schwer.
international
Meine Tätigkeit in Gambia in Westafrika im Jahr
1985 war für mich diesbezüglich überaus lehrreich.
Weil vor einem Spiel um den Westafrika-Cup gegen Cap
Verde der Mannschaftsbus auf dem Weg zum Stadion
die Reste von grünem Waschpulver vor unserer Hütte
überfahren hatte, kippte die Stimmung im Bus völlig
um. „Das ist ein schlechtes Omen, wir sind verhext“,
schrie der Kapitän. Im Bus herrschte plötzlich helle
Aufregung. Die Mannschaft konnte im anschließendem
Spiel nicht überzeugen, vergab viele Chancen und lief
dann in einen Konter des Gegners hinein– 0:1.
Wie sehr Druck bzw. notwendige Lockerheit auch
in Asien den Ausgang eines Spiels beeinflussen kann,
stellte ich im Spiel des U14-Asian-Pacific-Cups im Jahr
1995 in Kuala Lumpur fest. Mein koreanischer Trainerkollege redete noch zwei Stunden vor dem Endspiel gegen Malaysia in unserem gemeinsamen Hotel auf seine
Spieler ein, benutzte Grafiken und Videos, um seine
Taktik zu untermauern. Doch Malaysia gewann 4:0. Die
Mannschaft hatte sich vor dem Spiel lediglich einen humorigen Film mit Mr. Bean angeschaut.
Diese beiden Ereignisse charakterisieren die Arbeit
der deutschen Trainer im Ausland nur in bescheidenem
Ausmaß, aber sie spielen sich immer wieder ab. Doch
es gibt die andere Seite, die ebenso farbig ist: die der
Breitenarbeit in Krisen- und Kriegsgebieten. Gemeint
ist die Arbeit an der Basis, aber es ist doch viel mehr.
Beispielsweise in Ländern wie in Afghanistan und Ost
Timor, wo die Kriege Spuren hinterlassen haben. Oder
in Sri Lanka nach der Sturmflut im Jahr 2004. Dort standen oft einhundert junge Spieler vor mir, die beschäftigt
werden wollten.
BDFL-Journal
In Nepal muss man beim Spielfeld auch mal Fünf gerade sein lassen.
Neuaufbau Nationalmannschaft
Da sind Spiele auf kleinen Feldern, ob 4 gegen 4 oder
7 gegen 7, mit und ohne Torhüter, an der Tagesordnung. Einerseits stellt dieser „Massenbetrieb“ hohe Anforderungen an die Flexibilität der Trainer und seiner
Assistenten. Andererseits schult dieser „kleine Fußball“,
wie er oft genannt wird, Ballkontrolle, Übersicht, Zweikampfstärke und räumliches Denken. Vor allem: alle
sind beschäftigt, es fallen viele Tore und die Leute sind
begeistert.
In Afghanistan erlebten die Menschen dreißig Jahre
lang Krieg und Zerstörung. Die Ländermannschaft, einst
der Stolz der Nation, war nicht mehr existent. Die Arbeit
in Afghanistan war eine Tätigkeit rund um die Uhr, und
auch stressig, weil wir ständig mit den Gefahren von Anschlägen rechnen mussten. Nach Maßnahmen im Straßen- und Schulfußball mit hoher Beteilung der zuvor in
den Strassen herum sitzenden jungen Menschen hatte
die Organisation einer neuen Liga Priorität. Im Olympic
Stadium, in dem vor unserem Einsatz von den Taliban
noch unschuldige Menschen hingerichtet worden waren, spielte die neue Generation einen attraktiven Fußball, der teilweise 25.000 Besucher anzog.
Schon bald wurde der Ruf nach dem Neuaufbau
einer Nationalmannschaft immer stärker. Eineinhalb
Jahre nach dem Abzug der Taliban kehrte er schließlich
auf die Weltbühne der FIFA zurück. Es war ein wichtiger Schritt, den Afghanen Attribute wie Selbstwertgefühl und ein Wir-Gefühl zurückzugeben. Noch zu Zeiten
Holger Obermann mit einer erfolgreichen Jugendmannschaft in Pakistan.
„Öffentliches Training“ in Pakistan zieht viele Besucher an.
61
International
62BDFL-Journal
Großer Vorteil für mich damals: ich
konnte relativ selbständig planen und
schalten, wie ich es für richtig hielt. Ein
wichtiger Schritt war die erstmals eingeführte Trainerausbildung auch in den
Regionen abseits der Hauptstadt. Ein Jugendzentrum wurde etabliert, die Besten
mit Unterstützung der Lufthansa in eine
Fußballschule nach Deutschland entsandt. Die vom Projekt aufgebaute Juniorenmannschaft U18 stellte nach drei
Jahren den Stamm der Nationalmannschaft, die bei den Südasiatischen Spielen
in Dhaka im benachbarten Bangladesch
die Goldmedaille gewann. Das deutsche
Projekt hinterließ Spuren! Rudi Gutendorf
war Jahre vorher in Nepal tätig gewesen.
Und Jochen Figge hatte Jahre vorher bereits Gold im Asien-Cup gewonnen.
Techniktraining mit Kindern und Jugendlichen auf Sri Lanka.
des Taliban-Regimes war den Kindern
Fußballspielen verboten gewesen. Zuwiderhandlungen wurden streng bestraft.
Trotz aller Problemstellungen wurde auch
der Frauenfußball etabliert. Wer die Rolle
der Frau im islamischen Afghanistan (und
nicht nur dort) kennt, kann in etwa ermessen, wie viele Vorurteile zu überwinden
waren, um den Fußball nach Jahrzehnten
wieder in den Blickwinkel der Einheimischen zurück zu bringen.
In Afghanistan war das deutsche
Trainergespann auch im Medienbereich
gefordert. Bei Pressekonferenzen in stets
überfüllten Räumen mussten sie Rede
und Antwort stehen und auch ausländischen TV-Stationen mitteilen, wie der
doch kurzfristig geschaffte Erfolg zu erklären ist. Meine deutschen Kollegen Klaus
Stärk und Ali Askar Lali (ein DeutschAfghane mit hohem organisatorischem
Können) und ich ließen durchblicken,
dass dieser Erfolg auch ein Erfolg der
deutschen Arbeitgeber und der FIFA sei.
Vom Auswärtigen Amt immer wieder
gern gesehen: Werbung für ein positives
Deutschland-Bild!
In anderen Krisenländern wie Pakistan nach dem Erdbeben musste ich
feststellen, welch hohes Maß an sozialer
Verantwortung notwendig ist, um Entwicklungshilfe umzusetzen. Der Trainer
gewinnt auch an Einfluss in der Förderung
von Fairplay und dem Bewusstsein, dass
eine Niederlage zum Spiel und damit zum
Alltag gehört.
In diesen Ländern habe ich auch
wiederholt mit den Jüngsten Malwettbewerbe organisiert. Und es war ganz
erstaunlich, was dabei heraus kam. Die
Motive spielten oft in erschreckender
Weise das ganze Leid dieser traumatisierten Kinder wider, die teilweise Eltern,
Geschwister und Freunde verloren hatten.
Das deutsche Goethe-Institut war bei diesen Veranstaltungen vor Ort oft ein wichtiger Partner. Positiv und immer wieder
gern gesehen: die von deutschen Trainern
übergebenen Spenden aus der Heimat,
vom Auswärtigen Amt, den Verbänden,
Vereinen und auch der deutschen Industrie. Sie sind – ein Parallel zum TV-Auftritt
in Kabul – stets eine willkommene Gelegenheit, um auf die Arbeit eines deutschen Trainer-Teams hinzuweisen. Denn
diese Spenden, beispielsweise von deutschen Bundesligavereinen oder der Franz
Beckenbauer-Stiftung, kommen meistens
durch die persönlichen Kontakte des Auslandstrainers mit dem Zuhause zustande.
Eigeninitiative ist hier sehr hilfreich.
Kein Fußball im Monsun
Langzeitprojekte werden in der Regel zunächst auf die Laufzeit von zwei Jahren
festgelegt, können dann auf weitere zwei
Jahre verlängert werden. Das Beispiel Nepal: Kastensystem. Blutige Unruhen sechs
Monate vorher. Von einer ausreichenden
Infrastruktur kann keine Rede sein. Nur
ein Stadion in der Hauptstadt Kathmandu,
ansonsten Hartplätze. Im Monsun ist Spielen kaum möglich. Und nur ein Drittel des
Landes ist bewohnt bzw. bewohnbar. Die
Himalaya-Berge prägen das Land, locken
jährlich nach wie vor viele Touristen an.
Aber: Nepal zählt zu den fünf ärmsten
Ländern dieser Erde, hat eine unsichere
Zukunft auf fast allen Gebieten.
Sozialer Aufstieg durch Fußball
Gründe für die Erfolge? Die Nepalesen
sind lernbegierig und fleißig. Vorteilhaft
für einen ausländischen Trainer. Obwohl
die nepalesischen Spieler verschiedenen
Kasten angehören, spielen sie in einer
Mannschaft zusammen, zeigen Teamgeist, gewinnen und verlieren gemeinsam. Positiv: auch in Nepal wurden herausragende Spieler mit besseren Positionen in ihren Berufen belohnt, der Fußball
also identisch mit einem sozialen Aufstieg
in die Gesellschaft. Im Grund genommen
herrschten in Nepal die gleichen Bedingungen wie in anderen Krisen- und
Kriegsländern zuvor: Fußballentwicklung
unter jeweils erschwerten Bedingungen.
Ganz wichtig war dabei, dass vom Experten das Vertrauen bei den Funktionären
und Aktiven, aber auch der Bevölkerung
positiv aufgebaut werden musste. Auch
wenn die Sterne einmal schlecht standen!
Ein Fazit. Ich habe an der Entwicklung
des Fußballs in 30 Ländern mitgewirkt,
einer Aufgabe, die mich herausgefordert
und rundherum zufrieden gemacht hat.
War bei mir genügend Motivation vorhanden, um in 30 Ländern immer wieder
die Ärmel hoch zu krempeln – und das
unter teilweise widrigen Umständen? Ich
kann diese Frage mit JA antworten und
weiß heute, dass auch die Praxis in der
damaligen deutschen Oberliga und in
der US-Profiliga sowie Trainertätigkeiten
u.a. bei Kickers Offenbach und Eintracht
Frankfurt mir vieles mit auf den weiten
Weg gegeben haben, um die oft auf den
ersten Blick zu hohen Berge wie das Himalaya-Gebirge in Nepal zu erklimmen.
Meistens wurde ich durch das Lachen der
mir anvertrauten jungen Menschen reichlich belohnt.
International
BDFL-Journal
63
Monika Staab: Deutsche
Fußball Botschafterin 2014
Text: Marcus Dippel
Deutsche Trainer und Spieler zeichnen
sich in Deutschland und im Ausland
durch ihr Engagement aus. Auf der gesamten Welt sind deutsche Trainer bei
Nationalmannschaften oder Vereinen tätig. Weltweit spielen und engagieren sich
zahlreiche deutsche Trainer und Spieler in
ihrem jeweiligen Gastland.
Reputation für Deutschland
Während ihrer internationalen Einsätze
repräsentieren die Trainer und Spieler ihr
Heimatland. Zudem nehmen sie als Vorbilder und Imageträger Einfluss auf das
positive Ansehen von (Fußball)Deutschland.
Die Initiative „Deutscher Fußball Botschafter“ würdigt das Engagement eben
dieser Trainer und Spieler mit einer jährlichen Auszeichnung.
Als Schnittpunkt zwischen Sport und
Kultur möchte die Initiative dieses Engagement weiterhin fördern, ausweiten und
das positive Image von Deutschland im
Ausland stärken.
Trainerlegende Rudi Gutendorf –
Botschafter im Trainingsanzug
Mit der Trainerlegende Rudi Gutendorf
wurde ein erstklassiger Schirmherr für die
Initiative Deutscher Fußball-Botschafter
gefunden. Gutendorf selbst war als Trainer bei mehr als 50 Stationen auf allen
Kontinenten aktiv. Er hat dabei fußballerisches Wissen vermittelt und sich sozial
engagiert – ein idealer Botschafter des
Fußballs in der Welt.
Auch dadurch ist Rudi Gutendorf als
„Botschafter im Trainingsanzug“ bekannt
geworden. Für sein weltweites sportliches
und soziales Engagement als Trainer erhielt Rudi Gutendorf zahlreiche Auszeichnungen, darunter auch das Bundesverdienstkreuz und ein Eintrag im „Guinness
Buch der Rekorde“.
Im Fokus der Ehrung stehen die sportliche und gesellschaftliche Entwicklungsarbeit der einzelnen Persönlichkeiten.
Gleichzeitig werden mit der jährlichen
Auszeichnung soziale Projekte im Ausland
unterstützt.
Monika Staab war in mehr als 60 Ländern
als Trainerin und Entwicklungsexpertin aktiv.
Monika Staab als Nachfolgerin
von Holger Obermann
Am 5. Mai 2014 wurden die Awards zum
Deutschen Fußball Botschafter zum zweiten Mal, diesmal im Auswärtigen Amt in
Berlin, vergeben. Unter Anwesenheit von
Außenminister Frank-Walter Steinmeier
und weiteren Vertretern aus Sport, Politik und Wirtschaft wurde Monika Staab
(seit Anfang November Ex-Frauen-Na­
tionaltrainerin Katar) für ihr Engagement
im Ausland und die Rolle als Deutscher
Fußball-Botschafter ausgezeichnet.
Monika Staab war in mehr als 60 Ländern als Trainerin und Entwicklungsexpertin aktiv und prägte den nationalen
und internationalen Frauenfußball nachhaltig. Vor allem in muslimisch geprägten
Ländern integrierte Staab den Frauenfußball in der Gesellschaft und verdient hierfür höchste Anerkennung.
Die ehemalige Trainerin des 1. FFC
Frankfurt setze sich gegen Winfried Schäfer, der in Kamerun und Thailand große
Erfolge feierte und aktuell die National-
mannschaft von Jamaika trainiert, sowie
Klaus Stärk, der als technischer Direktor
des namibischen Fußballverbandes Strukturen schuf und sich speziell für den Jugend- und Frauenfußball in Namibia einsetzte, durch.
Von Februar 2013 bis November 2014
war Staab als Trainerin der Frauen-Natio­
nalmannschaft in Katar tätig. „Meine
Spielerinnen mussten noch viel lernen,
aber sie wollten ja etwas lernen. Ich
wollte meine Spielerinnen auf diesem
Weg unterstützen. Ich sah meine Arbeit
in Katar als Art Entwicklungshilfe an“, so
die 55-jährige Fußball-Lehrerin, die zu
den Teilnehmerinnen des diesjährigen
ITK in Mannheim zählte. Für die Mädchen und Frauen in Katar war Staab mehr
als nur eine Trainerin: „Ich musste ganz
vielfältige Aufgaben wahrnehmen. Ich
war Freundin, Mutter und Psychologin
zugleich. Ich musste meine Spielerinnen
ein Stück weit erziehen und auf das Leben
vorbereiten, da sie das von ihrer Familie
zu Hause nicht vermittelt bekamen.“
„Diese Auszeichnung ist ein Dank für
diese Arbeit, die ich über 45 Jahre geleistet
habe, um den Frauenfußball zu fördern.
Durch diesen Preis rückt der Frauenfußball für den Moment ins Rampenlicht“,
freute sich Staab Anfang Mai im Rahmen
der Preisverleihung in Berlin.
Staab unterstützt das
Layan-Projekt in Katar
Das Layan-Projekt ist eine vom Flüchtlingshilfswerk der UNO (UNHCR) offiziell
anerkannte Kampagne und steht unter
der Obhut des Roten Kreuzes in Katar.
Aufgebaut wurde das Projekt von einer
freiwillig engagierten Gruppe junger Menschen, um die Flüchtlinge aus Syrien im
Nord Libanon zu unterstützen. Die Unterstützung basiert auf der Hilfe und Wiedereingliederung der Asylanten, durch Bereitstellung von Unterkunft, Lebensmittel
und Gesundheitsversorgung.
Die Namensgeberin ist ein syrisches
Mädchen das durch eine Herzerkrankung
nicht einmal 7 Monate alt wurde. Monika
Staab übergab ihr gespendetes Preisgeld
an Adel Lamy, ehemaliger katarischer Nationalspieler, der zusätzlich einer der Organisatoren des Layan-Projektes ist.
International
64BDFL-Journal
Soziales ­Engagement
und Hilfe in Südindien
Text: Marcus Dippel
„Entwicklung durch Fußball“ hilft sozial benachteiligten Jugendlichen
Nach seinem ersten Aufenthalt 2008 in
Südindien gründete BDFL-Mitglied Harald
Braner, ehemaliger Fußballprofi des 1. FC
Kaiserslautern und Fußball-Lehrer, im August 2009 den Verein „Hilfe für Südindien
e.V.“ Dieser setzt mit der Initiative „Entwicklung durch Fußball“ auf die verbindende Kraft des Fußballs, um zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern,
Jugendlichen und jungen Erwachsenen im
südindischen Trivandrum und Cochin, im
Bundesstaat Kerala, beizutragen.
Durch Fußball Talente fördern und
Persönlichkeiten stärken
Der Titel des Projekts ist gleichzeitig Programm: Mit „Entwicklung durch Fußball“
wird auf eine Begeisterung gesetzt, die
Menschen in der ganzen Welt – mehr und
mehr auch in Indien – verbindet: Fußball. Auch hilfsbedürftige Mädchen und
Jungen spielen begeistert Fußball. Wenn
sie auf einfachen Bolzplätzen zusammenkommen, entsteht aus der ansteckenden
Begeisterung eine ungeahnte Menge an
Euphorie und Energie.
„Entwicklung durch Fußball“ setzt auf
das soziale Potenzial des Fußballs: Das Projekt wirkt als Menschenmagnet und Türöffner zugleich. Es nutzt und lenkt die positive Energie, die entsteht, wenn die Jungen
und Mädchen mit größter Freude Fußball
spielen und leistet somit einen wichtigen
Beitrag zur positiven Persönlichkeitsentwicklung.
Lokale Initiativen stärken und
­unterstützen
Der Verein konzentriert sein Engagement
derzeit auf die Errichtung örtlicher Begegnungszentren, in denen regelmäßige
Fußballcamps für Jungen und Mädchen in
Verbindung mit weiterführenden Lernangeboten, um z. B. die eigene Persönlichkeit
und soziale Kompetenzen zu stärken, stattfinden. Anlaufpunkte sind die Randbezirke
der südindischen Städte Cochin und Trivandrum im Bundesstaat Kerala. In beiden
Städten gibt es bereits lokale Fußballvereine und Schulen, die es sich zur Aufgabe
gemacht haben, mittels Fußball einen positiven Wandel in ihren Gemeinden herbeizuführen. Dies schafft die Voraussetzung
eine zukunftsfähige Infrastruktur aufzubauen und bessere Entwicklungschancen
für die jungen Menschen zu bewirken.
Aufbau einer Fußballakademie
für Waisenkinder in Aluva
Harald Braner, Gründer des Vereins Hilfe
für Südindien e. V. vor Ort in Action.
In jährlich stattfindenden Trainingscamps erfuhren bisher mehr als 200 sozial
benachteiligte Jugendliche mittels des Fußballs Hilfe. Für ein paar Wochen im Jahr
wird den jungen Menschen die Möglichkeit
geboten, ihren tristen Lebensalltag zu vergessen und eine andere Lebensrealität zu
erfahren.
Während der letzten zehn Jahre konnten
die Verantwortlichen des Waisenhauses
„Janaseva Sisubhavan“ mehr als 1100 Kinder von den Straßen holen und ihnen ein
fürsorgliches Leben mit einem Dach über
dem Kopf, hygienischen Lebensverhältnissen und medizinischer Versorgung bieten.
Die ehrenamtlichen Helfer übernehmen die Verantwortung für die vernachlässigten Kinder und tun ihr Bestes, um ihnen
bei ihrer Entwicklung zu selbstständigen
Persönlichkeiten zu helfen. Hierbei kommt
dem Sport, insbesondere dem Fußball, seit
2008 eine besondere Bedeutung zu.
Gerade mit dem Spaß beim Fußballspielen gelingt es den Trainern, die erlebten Traumata der Jungen zum Teil ver-
gessen zu machen und sie an ihr neues
soziales Umfeld zu gewöhnen. Mit dem
geplanten Fußballplatz wird ein weiteres
Ziel für die Etablierung des Waisenhauses
umgesetzt: Eine langfristige Basis zu schaffen, um den fußballbegeisterten Jungs ein
regelmäßiges Training unter günstigen Voraussetzungen zu ermöglichen.
Die Erfahrung zeigt, dass eine dauerhafte Förderung nur gelingen kann, wenn
es einen Platz gibt, an dem die Jugendlichen regelmäßig trainieren können und
eine intensive Betreuung für sie da ist.
Ein Leben mit und für den Fußball
Harald Braner (geboren am 19. August
1943) startete seine Fußball-Laufbahn im
Alter von zehn Jahren beim Wormser Vorstadt-Klub SV Horchheim. Früh wurde sein
Talent entdeckt und er wechselte mit 16
Jahren zu Wormatia Worms. Von dort kam
er 1963 zum 1. FC Kaiserslautern, wo er
seine Karriere als Profi-Fußballer begann.
Er brachte es in der Pfalz in vier Jahren auf
88 Bundesligaspiele und zwölf Tore. In den
weiteren zwölf Jahren spielte er außerdem
für den SSV Reutlingen, den VfL Osnabrück
und Wormatia Worms.
Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn erwarb Harald Braner an der Sporthochschule in Köln 1976 die Fußball-Lehrer-Lizenz und trainierte im Anschluss den
FV 09 Weinheim, den SV Schriesheim, Tus
Göllheim, den SC Bobenheim-Roxheim,
den FC 08 Homburg, die B-Junioren des
1. FC Kaiserslautern, Wormatia Worms und
als Co-Trainer den 1. FC Kaiserslautern.
Weitere Informationen zu dem Projekt
findet man im Internet unter
www.fussball-entwicklung.de
Finanziell kann man Harald Braners
Projekt mit einer Spende unterstützen. Nachfolgend die Daten des Spendenkontos:
Kontonummer: 150 29 005; Bankleitzahl: 550 912 00 (Volksbank Worms)
IBAN: DE12 55091200 0015029005;
SWIFT-BIC GENODE61AZY
International
BDFL-Journal
65
Bürgermeister
im Nationaltrikot erfolgreich
Text: Maximilian Schwartz
Nationalmannschaft der Bürgermeister fördert auch soziale Projekte
Egal, wo auf der Welt, der Fußball spricht
eine eigene Sprache, die jeder versteht.
Selten trifft dieser Ausspruch so zu wie
auf die deutsche Nationalmannschaft der
Bürgermeister. Seit mehr als sechs Jahren
bestreitet das Team internationale Turniere und Spiele, pflegt dabei den Kontakt
mit anderen Ländern und fördert soziale
Projekte im In- und Ausland.
Im Mai 2008 fing alles an. Der österreichische Gemeindebund veröffentlichte vor der EURO in Österreich und
der Schweiz eine Ausschreibung. Ziel: Die
Austragung einer weiteren EM – für Nationalmannschaften der Bürgermeister. Was
als PR-Gag begann, wird seitdem erfolgreich fortgeführt. Mittlerweile gibt es 13
Bürgermeister-Nationalmannschaften in
Europa.
Beim ersten Turnier vor sechs Jahren
holte die deutsche Nationalmannschaft
der Bürgermeister gleich den Europameistertitel. Im Finale wurde Italien mit
3:0 besiegt. Teamchef und Bürgermeister von Neuenburg am Rhein, Joachim
Schuster, erinnert sich gerne zurück:
„Nach dem tollen Erlebnis haben wir
gesagt: Wir bleiben zusammen und bemühen uns, dass in vier Jahren wieder
eine EURO ausgespielt wird.“ Das wurde
sie. Beim zweiten europäischen Turnier
in Polen belegten unsere Bürgermeister
den vierten Platz.
Internationale Kontakte
Soziale Projekte
Auch zwischen den großen Turnieren wurden immer wieder internationale Erfahrungen gesammelt. Bei der WM 2010 in Südafrika waren die deutschen Bürgermeister
vor Ort. Zum ersten Mal fand ein Treffen
zwischen deutschen und südafrikanischen
Kommunalvertretern statt. Dem Reisebericht ist zu entnehmen, dass die Reise eine
unvergessliche Erfahrung mit vielen Eindrücken und neuen Freundschaften darstellte.
2011 wurde die Nationalmannschaft der
Bürgermeister dann nach Israel eingeladen.
Die Gastgeber gründeten extra eine eigene
Nationalmannschaft, um neben dem Austausch auf kommunaler Ebene auch ein
Fußballspiel austragen zu können.
„Es gibt drei Aspekte, die unsere Nationalmannschaft so interessant machen“, erläutert Teamchef Schuster. „Erstens haben
wir auf internationaler Ebene Kontakt mit
Bürgermeistern aus anderen Ländern. Wir
können uns über die Themen austauschen,
die jeder im Alltag hat. Wie der Kollege in
Prag zum Beispiel seine kommunalpolitischen Themen löst, wir können uns gegenseitig Tipps geben. Zu dem Fachlichen kommen dann der freundschaftliche Austausch
und die menschlichen Begegnungen.“ Man
bekomme schließlich sonst nie so viele Bürgermeister auf einen Schlag zusammen.
Sogar Städtepartnerschaften sind durch die
Reisen der Nationalmannschaft entstanden.
„Der zweite wichtige Aspekt sind die sozialen Projekte, die wir im In- und Ausland
fördern“, führt Schuster fort. Wie zum
Beispiel während der WM in diesem Jahr.
Da reiste das Bürgermeister-Team nach
Brasilien und fördert seitdem vor Ort ein
Projekt der brasilianischen Schiedsrichter,
bei dem Kinder in Favelas von Fußballtrainern und Sozialarbeitern unterstützt
werden. Ganz nebenbei sorgten die Bürgermeister beim Viertelfinale der WM in
Rio gegen Frankreich im Stadion auch
dafür, dass Löws Mannschaft in die Runde
der letzten Vier einzog. „Das war super,
ein Riesenerlebnis. Auch dabei haben wir
natürlich viele tolle Menschen kennengelernt“, berichtet der Teamchef. Neben den
sozialen Projekten in den Ländern, die die
Nationalmannschaft der Bürgermeister
bereist, werden die SOS-Kinderdörfer tatkräftig unterstützt.
Die deutsche Nationalmannschaft der Bürgermeister konnte 2008 die Europameisterschaft gewinnen. (Foto: Rolf Reinhard)
Ehrgeizige Fußballer
„Und der dritte Aspekt ist natürlich der
Sport an sich, der einen hohen Stellenwert
hat. Wir sind alle sehr ehrgeizige Fußballer“, erklärt Schuster, der wie sein Trainerkollege Dieter Hahn die A-Lizenz besitzt.
„Vorgabe ist bei uns neben der aktiven,
hauptamtlichen Tätigkeit als Bürgermeister, dass man mindestens mal Bezirksliga
gespielt haben muss. Einige haben sogar
mal Regionalliga oder Oberliga gespielt.“
Derzeit gehören 21 Bürgermeister aus
acht Bundesländern dem ambitionierten
Team an. Das letzte Event war der Alpencup Mitte September in Österreich. „Natürlich wollen wir dort unser Bestes geben, unsere Ansprüche sind immer hoch“,
so Schuster im Vorfeld.
Da die Bürgermeister seit 2008 allerdings nicht jünger geworden sind, sind sie
auch immer auf der Suche nach „Nachwuchs“. Bei der Aussicht auf internationale Erfahrungen, verbunden mit der
Förderung sozialer Projekte und einer
engagierten Einstellung zum Fußballspiel
sollte diese Suche unter den knapp 14.000
Bürgermeistern in Deutschland kein Problem darstellen.
Training
66BDFL-Journal
Anfang gut, alles gut –
Warm-up im Fußball
Text: Christian Klein
VBG Sportreferent
Verletzungsprävention durch gezieltes Aufwärmen erfolgreich
Nie zuvor war die individualisierte athletische Vorbereitung jedes einzelnen
Spielers von so entscheidender Bedeutung für Sieg oder Niederlage. Das Fußballspiel ist intensiver und schneller
geworden. Indikatoren dafür sind die
Erhöhung der Gesamtlaufdistanz, der
Anzahl der Sprints sowie die Reduktion
der Ballkontaktzeiten (vgl. Wormuth,
2001; Jansen et al., 2012). Eine unangenehme Begleiterscheinung dieser Intensivierung ist allerdings eine erhöhte Unfallhäufigkeit: Im Schnitt erleidet jeder
Bundesliga-Profi 2,5 Verletzungen pro
Saison. Wie lassen sich Verletzungen der
am häufigsten betroffenen Körperteile
Oberschenkel, Sprung- und Kniegelenk
vermeiden? Ein Umdenken im Training
hin zu einem effektiven Präventionstraining ist notwendig.
Training präventiv gestalten
Gerade das Warm-up bietet die Möglichkeit, athletische, technische und
koordinative, also leistungssteigernde
sowie verletzungspräventive Elemente
regelmäßig und ohne zusätzlichen Zeitaufwand ins Training, aber auch in die
Spielvorbereitung zu integrieren. Dabei
sind zwei Punkte von besonderer Relevanz: Zum einen sollte möglichst wenig
Material benötigt werden, um Kosten
und Aufwand gering zu halten. Zum an-
deren ist es bedeutsam, auf einen variablen, abwechslungsreichen Ablauf zu achten, um Motivation und Akzeptanz der
Spieler aufrechtzuerhalten. Außerdem
gewährleisten Übungsvariationen unterschiedliche Trainingsreize und dienen
somit einer kontinuierlichen Leistungssteigerung. Um präventiv und leistungssteigernd wirksam zu sein, sollte ein modernes Aufwärmprogramm Übungen aus
den vier folgenden Bereichen enthalten:
Allgemeine
Erwärmung/Koordination
Eine allgemeine Erwärmung als Vorbereitung des gesamten Organismus auf die
nachfolgenden Belastungen ist zwingend
notwendig. Durch eine Aktivierung des
Herz-Kreislauf-Systems wird die Durchblutung der Muskelzellen angeregt und
als Folge der damit verbundenen Temperaturerhöhung die gesamte Muskulatur
geschmeidiger und elastischer. Es bietet
sich an, die allgemeine Erwärmung mit
koordinativen Übungen zu kombinieren.
Dadurch werden Wahrnehmung und Bewegungsausführung gezielt gefördert.
Bewegungsabläufe können schneller
und zielgerichteter durchgeführt, im besten Fall automatisiert werden. Außerdem
gelingt es dadurch, die Wahrnehmung
zu schärfen und den Sportler nicht nur
physiologisch, sondern auch mental auf
Training und Wettkampf vorzubereiten.
Mobilisation/Beweglichkeit
Die Übungen der VBG-Kampagne
„Sei kein Dummy“ helfen, Muskelverletzungen zu vermeiden. Mehr Informationen unter www.seikeindummy.de
Dynamische Mobilisationsübungen sind
bewegungsvorbereitende Übungen, die
die Beweglichkeit verbessern und die
Muskulatur gezielt aktivieren. Darüber
hinaus wird das Zusammenspiel von
Gelenken und der entsprechenden Bewegungsmuskulatur verbessert, wodurch
der Körper ideal für nachfolgende Belastungen vorbereitet wird. Ein umfangreiches Dehnprogramm mit statischen
Übungen sowie Übungen mit der Faszien-Rolle sind im Anschluss an Training
oder Wettkampf ratsam.
Rumpfstabilisation/funktionelle
Kräftigung
Stabilisationsübungen haben vorrangig
die Kräftigung der Rumpfmuskulatur zum
Ziel. Diese ist als zentrales Widerlager für
eine gute Kraftübertragung aus den Beinen in den Oberkörper und andersherum
zuständig und insofern für eine gute Bewegungsqualität unabdingbar. Bei Stabilisationsübungen wird v. a. die tiefer liegende, gelenkstabilisierende Muskulatur
angesprochen. Neben der Festigung der
Band- und Sehnenapparate helfen stabilisations- sowie fußballspezifische Kräftigungsübungen dem Spieler, Zweikämpfe
nicht nur verletzungsfrei, sondern auch
erfolgreich zu gestalten und die gesamte
Sensomotorik/Beinachsenstabilität
Sensomotorische Übungen verbessern die
sensorische Wahrnehmung von Gelenkpositionen und die motorische Ansteuerung der Gelenkmuskulatur. Damit wird
gezielt die Fähigkeit trainiert, instabile
und daher kritische Körper- beziehungsweise Gelenkpositionen zu korrigieren
(z. B. Umknicken). Darüber hinaus schulen sensomotorische Übungen die Gleichgewichtsfähigkeit, was zur Verbesserung
von Bewegungsabläufen beiträgt. Durch
gezieltes Ausgleichen muskulärer Dysbalancen wird die gesamte Achse HüfteKnie-Sprunggelenk stabilisiert und somit
gleichzeitig die Kraftleistungsfähigkeit gesteigert. Das Risiko von Verletzungen, insbesondere des Sprung- und Kniegelenks,
wird so reduziert.
Fazit
Das Anforderungsprofil im Fußball hat
sich durch unterschiedliche Einflussfaktoren enorm entwickelt. Diese neuen
Anforderungen bedingen eine Anpassung
des Trainings hin zur kontinuierlichen
Aufnahme präventiver Trainingsinhalte.
Durch den leistungssteigernden Effekt
dieser Inhalte schützt sich der Spieler
nicht nur vor Verletzungen, sondern ist
angemessen auf die Leistungsanforderungen im Fußball vorbereitet.
›› Fussball.de
NEBEN DEM
PLATZ IST
FUSSBALL.DE
FUSSBALL.DE –
alles neu ab dem 29. Juli 2014.
UNSERE AMATEURE. ECHTE PROFIS.
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Quelle:
02 | 2014DFB-Journal
DFB JOURNAL2/2014
85
Marketing
68BDFL-Journal
BDFL Marketing –
Werbung – Public Relations
Neuer BDFL-Kunde
Teamsportbedarf.de
Karlheinz
Raviol
Kurzfazit: ITK 2014
in Mannheim erfolgreich
Mit den sich präsentierenden 20 Ausstellern im Mannheimer Congress Center Rosengarten hatten wir die maximal
mögliche Ausstellungsfläche laut CCR voll
ausgenutzt.
Allerdings kamen etliche negative
Stimmen seitens der Kunden auf, die einen weniger frequenzstarken Stand in der
Kongresshalle zugewiesen bekamen. Bei
diesem Thema müssen wir beim anstehenden ITK in Wolfsburg unbedingt versuchen, uns zu verbessern.
Mit den in der Quadratestadt erzielten
Umsatzerlösen waren wir allerdings mehr
als zufrieden.
Kampagne der VBG: „Sei kein Dummy“.
Letzteres trifft auch auf unser Gesamtergebnis in diesem Kalenderjahr zu. Dazu
trug vor allem der Neukunde Trainingsunterlagen GmbH („Teamsportbedarf“)
aus Zielitz in Sachsen-Anhalt einen Großteil mit bei.
Neben einem Stand auf dem ITK finden Sie auf der Rückseite dieses Journals
seine Vierfarbanzeige (gleiches wird in allen Ausgaben bis einschließlich Nr. 52 in
2016 erfolgen) sowie zusätzlich beigelegt
den aktuellen Gesamtkatalog des Teamsportspezialisten.
Auch der neuen „ITK-DOKU“ ist ein
Beileger der Zielitzer beigefügt. Wir haben mit diesem Unternehmen eine mehrstufige, breit aufgestellte Werbeaktion
vereinbart, die zunächst bis Ende 2016
laufen wird.
Bitte achten Sie daher bei Ihren und
den Einkäufen Ihres Vereins auf solche
den BDFL aktiv unterstützende Firmen.
Über weitere Partner und deren attraktive Angebote für BDFL-Mitglieder ist
auf dieser beziehungsweise den nachfolgenden Seiten zu lesen.
Kontakte vermitteln!
Auch bei diesem ITK waren wieder Firmen
einiger BDFL-Mitglieder per Stand oder
mit einer Beilage in der Kongressmappe
präsent. Wir sind fest davon überzeugt,
dass es innerhalb unseres eigenen Mitgliederstamms – immerhin über 4.500 aktuell – noch zahlreiche Kollegen gibt, die
mit Unternehmen verbunden sind, deren
Produkte und Dienstleistungen auch attraktive Angebote für BDFL-Mitglieder sein
können. Nennen Sie uns diese, gern aber
auch jeden anderen an einer Werbung mit
und bei uns Interessierten. BDFL-Mitglieder
erhalten beispielsweise bei einer Anzeigenschaltung, einer Beilage in unseren Magazinen oder für eine ITK-Standbuchung
bekanntermaßen einen Nachlass von 20
% auf die Listenpreise. Wir erwarten gern
entsprechende Hinweise aus Ihrem Kreis.
Abschließend noch ein Hinweis für alle:
Der Verlag Die Werkstatt hat in dieser
Ausgabe mal wieder 11 Bücher zwecks
Verlosung unter den Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Am neuen Werk über die
Trainerlegende Hennes Weisweiler sollten
alle interessiert sein. Ein Mitmachen lohnt
sich also! Mehr darüber auf Seite 70.
Flick – Spitzenweine vom
Tor zum Rheingau
Nur wenige Kilometer von der pulsierenden Metropole Frankfurt entfernt, in Wicker, dem Tor zum Rheingau, trifft man
auf die Straßenmühle mit ihrer über 700
jährigen Geschichte.Die schön hergerichtete Straßenmühle ist ein guter Ort, um
Spitzenweine zu erzeugen und die Gastfreundschaft des Rheingaus zu erleben.
Seit Generationen sind die Flicks Winzer und Bauern in Wicker, doch erst Joachim Flick machte 1973 den Weinbau
zum Voll­erwerb.
Nur wenige Kilometer von der pulsierenden Metropole Frankfurt entfernt, inmitten des Rhein
Seither
Mit demFKauf
Strassenmühle mit ihrer 700 jährigen Geschichte.
Hierist
hatviel
das geschehen.
WEINGUT JOACHIM
LICK sein Dom
im Jahr
1994 und de- des Rhe
zu Straßenmühle
Rieslingerzeugern
Innovation zu verbinden. Joachim Flick zähltder
den kleinen, feinen
ren liebevoller
Sanierung wurde
die große
Basis Stärke d
Rieslinge mit vielfachen, nationalen und internationalen
Auszeichnungen
sind die
für das
heutige
Weingut gelegt,
welches
stehen mit der Strassenmühle und der zum
Weingut
gehörenden
alten Sektkellerei
Falke
heute die
rund
20 Feier
HektarzuRebfläche
in besten
jede
einem unvergesslichen
Erleb
außergewöhnliche Feste und Firmenevents bereit,
Lagen bewirtschaftet.
www.flick-wein.de oder unter www.flick-event.de
Unsere Weine spiegeln ihre Herkunft
wieder
und entwickeln
na- Flörsh
Joachim Flick · Weingut inunverfälscht
der Straßenmühle
· Straßenmühle
· D-65439
Tel.: 0 61 45 - 76 86 · Fax: 0 61 45 - 5 43 93 · Email: [email protected] · www.f
Marketing
türliche und intensive Aromen. Sie tragen
unsere unverwechselbare Handschrift.
Die Basis unseres Schaffens, der Grund
und Boden, mit dem wir wirtschaften, sichert unsere Existenz und ist unser wertvollstes Gut. Dies wollen wir erhalten und
an künftige Generationen weitergeben.
Wir suchen deshalb nach den besten
Lösungen für eine nachhaltige Zukunft.
Vieles haben wir schon auf den Weg gebracht. Die Rückführung von Rohstoffen
und Nutzung erneuerbarer Energien sind
dabei unser Hauptziel.
Wir schützen Flora und Fauna durch
biologische Schädlingsbekämpfung und
Ansiedelung von Nützlingen. Wir fördern
die Biodiversität und den Erhalt der Artenvielfalt. Wir erhalten die Bodengesundheit mit dem Einbringen von organischen
Düngern und verzichten auf Herbizide in
unseren Weinbergen.
Tolle Weine definieren sich immer über
ihre Herkunft. Der Weinberg ist die „Kinderstube“ eines jeden Weines. Deshalb
sind die Lagen, deren Bodenbeschaffenheit und deren Mikroklima so wichtig für
die späteren Eigenschaften eines Weines.
Auf über 100 verschieden Parzellen in
den Lagen Hochheimer Hölle, Wickerer
Mönchsgewann und Stein sind unsere Reben daheim. Einen ganz besonderen Platz
nehmen jedoch unsere beiden Monopollagen Wickerer Nonnberg und Hochheimer Königin Victoriaberg ein.
Diese beiden Weinberge werden ausschließlich von uns, dem Weingut Joachim Flick, bewirtschaftet und daher als
Monopollage bezeichnet. Sie erhalten
diese Wein nur bei uns oder ausgewählten
Partnern unseres Weingutes.
BDFL-Journal
69
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Wie immer schließe ich an dieser Stelle
mit dem Appell an Sie alle, Anregungen
und Ideen, aber auch kritische Anmerkungen an mich unter folgender Anschrift
weiterzugeben:
Karlheinz Raviol
Geigersbergstr. 13, 76227 Karlsruhe
Fon 0721 / 9 41 46 04
Fax 0721 / 9 41 46 05
[email protected]
Nur wenige Kilometer von der pulsierenden Metropole Frankfurt entfernt, inmitten des Rhein-Main-Gebietes, trifft man auf die
Strassenmühle mit ihrer 700 jährigen Geschichte. Hier hat das WEINGUT JOACHIM FLICK sein Domizil. Ein guter Ort um Tradition und
Innovation zu verbinden. Joachim Flick zählt zu den kleinen, feinen Rieslingerzeugern des Rheingaus. Finessenreiche, interessante
Rieslinge mit vielfachen, nationalen und internationalen Auszeichnungen sind die große Stärke des VDP-Mitgliedes. Darüber hinaus
stehen mit der Strassenmühle und der zum Weingut gehörenden alten Sektkellerei Falkenberg zwei traumhafte Orte für
außergewöhnliche Feste und Firmenevents bereit, die jede Feier zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Info´s unter :
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Joachim Flick · Weingut in der Straßenmühle · Straßenmühle · D-65439 Flörsheim-Wicker
Tel.: 0 61 45 - 76 86 · Fax: 0 61 45 - 5 43 93 · Email: [email protected] · www.flick-wein.de
Sportarztspezifische
­Rehabilitation und
­Integrationstraining
für Leistungssportler
Das sportartspezifische Integrationstraining hat in letzter Zeit im Leistungs- und
Hochleistungssport eine wachsende Bedeutung erlangt. Sowohl als Teil der konservativen Therapie als auch in der postoperativen Rehabilitation zählt es zu den
wichtigsten Maßnahmen, insbesondere
bei Schäden und Verletzungsfolgen am
Stütz-, Halte- und Bewegungsapparat.
Im dem vorliegenden Buch wird –
stellvertretend für andere orthopädisch
traumatologische Erkrankungen – das
Integrationstraining von Fußballspielern
am Beispiel von Verletzungen und Schäden an der Achillessehne beschrieben. Die
trainingswissenschaftlichen und sportmedizinischen Grundlagen, die praktischen
Inhalte und Methoden zur Planung,
Durchführung, Kontrolle und Auswertung
des fußballspezifischen Integrationstrainings werden zusammenhängend und
ausführlich behandelt.
Hennes Weisweiler –
Vordenker des
modernen Fußballs
Vor 50 Jahren übernahm Hennes Weisweiler das Traineramt bei Borussia Mönchengladbach. In den folgenden zwei Jahrzehnten prägte er die Bundesliga als Trainer wie kein Zweiter. Die blutjunge Mönchengladbacher Mannschaft um Günter
Netzer wuchs unter seiner Führung zum
Dauerrivalen der Münchner Bayern heran. Weisweiler gewann mit den Borussen
vom Niederrhein, mit dem 1. FC Köln,
aber auch mit Cosmos New York und mit
Grashoppers Zürich nationale Meistertitel
und Pokale. Viel zu früh starb er im Sommer 1983. Der eigenwillige Architekt einer
neuen Fußballkultur war seiner Zeit weit
voraus. Als Pionier des Angriffsfußballs
nahm er vieles vorweg, was inzwischen
von den jungen „Konzepttrainern“ in der
Bundesliag etabliert worden ist.
en alle interessierten Sportärzte, Ärzte in der
ehrer, Sporttherapeuten, Physiotherapeuten,
emeister, Trainer und Aktive in allen Leissprochen.
Sportartspezifische Rehabilitation und Integrationstraining für Leistungssportler
ieses Buches, die optimalen Trainingsmethoinzelnen Phasen dieses speziellen Rehabilitamplexen Wirksamkeit darzustellen.
Peter Götzinger
– stellvertretend für andere orthopädisch
ngen – das Integrationstraining von Fußballruktiv am Beispiel von Verletzungen und
ne. Erstmals werden die trainingswissenzinischen Grundlagen, die praktischen Inhalte
, Durchführung, Kontrolle und Auswertung
grationstrainings zusammenhängend und
Netzer, Toni Schumacher, Wolfgang Niersbach, Erich Rutemöller und das vor kurzem erst verstorbene BDFL-Ehrenmitglied
Gero Bisanz.
Auch unser vormaliger Pressereferent,
Horst Hülß, erinnert sich darin gern an
seine erste Begegnung 1958 mit der Trainerlegende bei seiner Aufnahmeprüfung
im Fach Fußball zur Sporthochschule
Köln. Später holte der damals bei SC Viktoria 04 Köln tätige Weisweiler den zuvor
nur in der C-Klasse Frankens spielende
Jungspund zum Oberligisten, wo er schon
bald neben solch Größen wie Karl-Heinz
Rühl und Klaus Matischak fester Bestandteil des seinerseits äußerst erfolgreichen
Viktoria-Sturms wurde. Sein persönliche
Beitrag („Einen wie dich könnte ich gebrauchen“) findet der Interessierte auf
den Seiten 56/57.
Eine überaus beeindruckende Hommage an den unvergessenen Trainerguru
Weisweiler, der eine ganze Fußballepoche
geprägt hat.
G. Giersberg (Hrsg.), K. Röttgen,
H.J. Weskamp:
Hennes Weisweiler – Vordenker des modernen Fußballs
Verlag Die Werkstatt, Göttingen, 2014
144 Seiten, A4, Hardcover
ISBN 978-3-7307-0100-3
€ 19,90
Peter Götzinger
ezifische Integrationstraining in seinen vielhat in den vergangenen Jahren im Leistungssport eine wachsende Bedeutung erlangt.
konservativen Therapie als auch in der posttion zählt es zu den wichtigsten Maßnahmen,
den und Verletzungsfolgen am Stütz-, HalteVor allem bei Hochleistungs- und Berufseingliederung in den Trainings- und Wettter Zeit und mit dem geringsten Risiko – von
rlag:
.de
Bücher
70BDFL-Journal
Gewinnspiel
Sportartspezifische
Rehabilitation und
Integrationstraining
für Leistungssportler
unter besonderer Berücksichtigung
von verletzten Fußballspielern
Hauptanliegen dieses Buches ist es, die
optimalen Trainingsmethoden und -inhalte in den einzelnen Phasen dieses speziellen Rehabilitationstrainings in ihrer
komplexen Wirksamkeit darzustellen.
Das Buch wendet sich an Sportärzte,
Ärzte in der Rehabilitation, Sportlehrer,
Sport- und Physiotherapeuten, Trainer
und Aktive in allen Leistungsklassen.
Peter Götzinger
Sportartspezifische Rehabilitation und
Inte­grationstraining für Leistungssportler
unter besonderer Berücksichtigung von
verletzten Fußballspielern
ecomed MEDIZIN, Verlagsgruppe Hüthig
Jehle Rehm GmbH, 2005
168 Seiten, Hardcover Format 17 x 24 cm,
ISBN 3-609-16326-7, EUR 39,–
Unvergessen ist aber auch seine Zeit als
Dozent bzw. Lehrgangsleiter für die Ausbildung der Fußball-Lehrer an der Deutschen Sporthochschule (DSHS). In den 13
Jahren seiner Tätigkeit lernten 254 Trainer, die später zum Teil seine Konkurrenten wurden, bei ihm das Handwerk. Ihm
zu Ehren wurde die heute noch bestehende Trainerausbildungsstätte des DFB
im Jahr 2005 „Hennes-Weiler-Akademie“
benannt.
Der Verlag Die Werkstatt legt nun das
erste Buch über den Startrainer vor. Die
Autoren würdigen alle Aspekte seiner
Trainertätigkeit, zeigen aber auch den
liebenswerten und lebensfrohen Privatmann. Sie präsentieren zudem zahlreiche
bisher unveröffentlichte Fotos. In sehr
persönlich gefassten Beiträgen beleuchten prominente Weggefährten die diversen Facetten des Menschenfischers und
Meistermachers Weisweiler aus eigener
Erinnerung; darunter Jupp Heynckes,
Franz Beckenbauer, Hannes Löhr, Günter
Mit etwas Glück können Sie eines von 11
Exemplaren dieses Hennes-WeisweilerBuches gewinnen. Einfach E-Mail an:
[email protected] oder Postkarte an:
Karlheinz Raviol, BDFL-Marketing,
Geigersbergstr. 13, 76227 Karlsruhe.
Stichwort: Hennes Weisweiler
Einsendeschluss: 31. Dezember 2014
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Herr Guardiola
Das erste Jahr mit Bayern München
Mit dieser Neuerscheinung stellt unser
„BDFL-Journal“ bereits das vierte Buch
über den Spitzentrainer vor (siehe die
Ausgaben 46 und 47). Im vorliegenden
Werk fasst der spanische Journalist und
ehemalige Hochspringer Marti Peranou
seine Eindrücke der Saison 2013/14 in
nächster Nähe zum Meistertrainer zusammen. Ob beim Training, bei den
Spielvor- und nachbereitungen, bei Pressekonferenzen, in der Spieler-Lounge der
Allianz-Arena oder beim persönlichen Ge-
Bücher
spräch mit Guardiola – immer war er an
dessen Seite und versuchte den Geheimnissen des Erfolgs auf die Spur zu komen.
Von Unverständnis wegen einiger darin
wiedergegebenen kritischen Äußerungen
von Guardiola persönlich über seine FCBSpieler war zuletzt bei etlichen Medien
und Fußballexperten die Rede.
Marti Perarnau:
Herr Guardiola
Das erste Jahr mit Bayern München
Verlag Antje Kunstmann, München, 2014
428 Seiten, gebunden
ISBN 978-3-88897-974-3
€ 19,95
derungen mit Hintergrundwissen anzureichern und dafür eine stimmige, packend
zu lesende Sprache zu finden. Natürlich
steht dabei Jogi Löws erfolgreiches Team
im Vordergrund und sein Weg bis zum
großen Finale im Maracana.
Doch auch die anderen Höhepunkte
des Turniers werden erzählt: Hollands
Gala gegen die entthronten Spanier, Messis Zaubertore, das Drama um Neymar
und seine Selecao. Natürlich gehören
auch hunderte Fotos in solch ein Buch.
Neben den Pflichtmotiven (Götzes Siegtor,
Luis Suarez‘ Bissattacke…..) wählten die
Autoren zahlreiche ungewöhnliche Perspektiven aus und präsentieren sie in einem optisch gelungenen Layout-Konzept.
Eine ausführliche Statistik rundet das Erinnerungsbuch ab.
Ulrich Kühne-Hellmessen/Detlef Vetten:
Der Triumpf von Rio
Brasilien 2014 – Die Fußball-Weltmeisterschaft
Verlag Die Werkstatt, Göttingen, 2014
176 Seiten, A4, Hardcover
ISBN 978-3-7307-0112-6
€ 16,90
BDFL-Journal
71
und Nachtclubs. Wir sprechen von den
kaugummikauenden Siebzigern, die von
der WM in Mexiko eröffnet wurden, so wie
dieser fabelhafte Bildband, in dem die
schönsten Fußballfotografien jenes Jahrzehnts versammelt sind“.
Das opulente, über 2,5 kg schwere
Werk zeigt sie alle: die Großereignisse und
die nicht wenigen „Jahrhundertspiele“
der 70er, die Stars und großen Clubs wie
Ajax Amsterdam, Bayern München oder
den FC Liverpool. Aber auch die Welt der
Amateurmannschaften, der großen wie
kleinen Fans, von Island bis Südafrika,
deren Blut die schönste Nebensache der
Welt in Wallung brachte.
Mit den besten Toren des Jahrzehnts
im Anhang, den schönsten Trikots, Hintergrundgeschichten zu den besten Spielern
der Welt und dem Fußball in den Medien.
Reuel Golden (Hrsg.):
The Beautiful Game
Fußball in den 1970ern
Taschen Verlag, Köln, 2014
300 Seiten, Hardcover
ISBN 978-3-8365-5481-7
€ 39,99
The Beautiful Game
La Roja
Brasilien 2014 –
Die Fußball-Weltmeisterschaft
Fußball in den 1970ern
Dieser fabelhafte, 26 x 34 cm formatige
Bildband wurde vor kurzem von der
hochkarätig besetzten Jury der Akademie
für Fußballkultur zum „Fußballbuch des
Jahres 2014“ gekürt.
Geschichte des spanischen Fußballs
Trotz des überraschend schwachen Auftretens ihrer Nationalmannschaft – „La Roja“
(Die Rote) genannt – bei der diesjährigen
Weltmeisterschaft gilt der spanische Fußball als mitführend in der Welt. Wie er zu
dem wurde, was er heute ist, erzählt der
in Spanien und England aufgewachsene,
preisgekrönte Autor Jimmy Burns in seinem fesselnd geschriebenen Buch.
Der Sieg bei der Fußball-WM ist für Fußballfans als Erfolgserlebnis kaum zu
toppen. Daher ist das Interesse an Erinnerungsbüchern zu Weltmeisterschaften
immer sehr groß. Obwohl der großformatige Band nur wenige Tage nach dem
Titelgewinn in die Buchhandlungen kam,
wirkt er keineswegs wie „mit der heißen
Nadel gestrickt“. Die beiden erfahrenen
Sportjournalisten Vetten und Kühne-Hellmessen verstehen es, aktuelle Spielschil-
Jürgen Kaube von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Teamchef der Jury
kommentiert folgendermaßen: „Natürlich war früher alles besser! Was denn
sonst? Johan Cruyff zum Beispiel war
unsterblich, die Deutschen gegen die
Sowjetunion 1972 das beste Team aller
Zeiten, es wurde noch geraucht auf‘m
Trainingsgelände und auf der Trainerbank, die Spieler, also George Best jetzt,
besaßen Modeläden, Reiseunternehmen
Der Triumph von Rio
Burns beginnt mit einem Blick auf die frühen Anfänge, als Fußball erstmals in Spaniens Hafenstädten von britischen Seeleuten und Händlern gespielt wurde. Er zeigt
Bücher
72BDFL-Journal
die Verbindungen zwischen Politik und
Fußball – Franco nutzte den Fußball zu
Propagandazwecken, Vereine wie FC Barcelona und Athletico Bilbao wirkten für
Katalanen und Basken identitätsstiftend.
Und er erklärt, welchen Einfluss ausländische Stars auf die Entwicklung des spanischen Fußballs hatten: So schoss der Argentinier Alfredo Di Stéfano Real Madrid
in den 1950er und frühen 1960er Jahren
fünfmal zum Gewinn des Landesmeisterpokals. Dem Ungarn Ladisloa Kubala
wurde bei Barça gar ein Stadion erbaut,
und ohne den Niederländer Johan Cruyff
würde Spanien heute nicht den erfolgreichen Tiki-Taka-Fußball spielen.
Besonders spannend: Im Laufe seiner
jahrelangen Recherchen begegnete der
Autor vielen Zeitzeugen persönlich, darunter Cruyff, Kubala und die Torwartlegenden Antoni Ramallets und José Àngel
Iribar. Und auch den heutigen spanischen
Nationaltrainer Vincente des Bosque,
der auch das Geleitwort zu diesem Buch
beisteuerte, traf er mehrmals zu persönlichen Gesprächen. Eine ebenso intelligente wie unterhaltsame Lektüre über die
Meister des schönen Spiels.
bahnarbeiter lebten, die den berühmten
Verein ins Leben riefen.
Für den Erfolg sorgten später vor allem zwei schottische Trainer: Matt Busby
und Alex Ferguson. Busby überlebte jenes fürchterliche Flugzeugunglück 1958
in München, bei dem acht seiner Spieler
starben. Er schwor, zu ihrem Andenken
den Europapokal zu gewinnen – und
hielt zehn Jahre später Wort. Es waren
diese Katastrophe und das Comeback, das
den Verein schon früh zum Mythos werden ließen.
Jimmy Burns
La Roja – Eine Geschichte des spanischen
Fußballs
Aus dem Englischen von Markus Montz
Verlag Die Werkstatt, Göttingen, 2013
384 Seiten, Paperback
ISBN 978-3-7307-0043-3
€ 19,90
Überraschend positiv bewertet SchulzeMarmeling die Personalpolitik des Vereins. Zwar wird dort immer wieder viel
Geld für große Transfers in die Hand genommen. Aber den Erfolg garantieren
letztlich eine gute Nachwuchsarbeit und
Kontinuität auf der Trainerbank. Letzteres
zumindest bis zum Ende der FergusonÄra. Das Buch ist eine ebenso spannende
wie aufschlussreiche Lektüre über einen
Klub, an dem sich viele reiben, ohne den
die Fußballgeschichte aber sehr viel ärmer wäre. Das Werk ist übrigens auch als
E-Book (€ 12,99) erhältlich.
Manchester United
Vom Arbeiterverein zum FußballUnternehmen
Was verbindet die legendären FußballHeroen Bobby Charlton, George Best, David Beckham und Christiano Ronaldo? Sie
alle spielten für Manchester United, dem
neben FC Barcelona, Real Madrid und
Bayern München wohl populärsten Verein der Welt.
Dem Autor Schulze-Marmeling gelingt
eine gekonnte Mischung aus Chronik, Analyse und Anekdote über den englischen
Rekordmeister. Seine Darstellung beginnt
nicht erst im Jahr 1878 – als der Vorgängerverein Newton Heath gegründet wurde
–, sondern bereits drei Jahrzehnte zuvor.
Damals legte der junge Friedrich Engels
eine brillante Studie zur sozialen Situation
in der Industriemetropole Manchester vor
– und skizzierte darin anschaulich, in welchem Umfeld seinerzeit auch jene Eisen-
Dietrich Schulze-Marmeling
United
Vom Arbeiterverein zum Fußball-Unternehmen
Verlag Die Werkstatt, Göttingen, 2014
384 Seiten, Paperback
ISBN 978-3-7307-0098-3
€ 16,90
Modernes Passspiel
Der Schlüssel zum High-Speed-Fußball
Ein sicheres Passspiel ist die Grundlage für
ein variables und effizientes Zusammenspiel auf höchstem Niveau. Für Pässe, die
präzise, gut getimt, flach und scharf sein
sollen, sind effektive Trainingseinheiten
auf dem Platz notwendig. In ihrem Buch
Modernes Pass-spiel beschreiben die beiden erfahrenen Trainer Peter Hyballa und
Hans-Dieter te Poel zahlreiche Passarten
und Leistungs-faktoren und legen damit
die Grundlagen für ein modernes Passspiel im Fußball. Das Buch richtet sich an
Trainer aller Spielklas-sen, die an der aktuellen, detaillierten und anforderungsorientierten Aus- und Weiter-entwicklung
ihrer Spieler interessiert sind.
Neben wesentlichen spieltheoretischen
Überlegungen stellen die Autoren ihren
komplexen Hyballa/te Poel-Pass-PuzzleIQ® vor, der einen Beitrag zu dem immerwährenden Wunsch nach höchster Passqualität leisten soll. Darüber hinaus werden dem Leser ca. 150 Übungs- und Spielformen dargeboten, die direkt auf dem
Trai-ningsfeld umgesetzt werden können.
Ende des Jahres 2014 legen Peter Hyballa
und Hans-Dieter te Poel ein zweites Buch
zum Thema internationales Passspiel vor.
Peter Hyballa & Hans-Dieter te Poel
Modernes Passspiel –
Der Schlüssel zum High-Speed-Fußball
Meyer & Meyer Verlag
1. Auflage Juli 2014, 416 Seiten
ISBN 978-3-89899-717-1
€ 24,95
Bücher
„Optimales Taktiktraining im Kinder-, Jugendund Leistungsfußball“
Die Buchreihe mit den drei Bänden „Optimales Taktiktraining im Kinder-, Jugendund Leistungsfußball“ ist in 2. Auflage erschienen. Neu: Jeder Band verfügt über
eine CD-ROM mit allen Taktik-Spielformen
zum Ausdrucken.
Taktische Fähigkeiten spielen im modernen Fußball in allen Altersbereichen
und auf jedem Leistungsniveau eine entscheidende Rolle, denn im taktischen Bereich scheinen die größten Potenziale zu
schlummern. Die Buchreihe „Optimales
Taktiktraining im Kinder-, Jugend- und
Leistungsfußball“ hilft Trainern dabei,
taktische Kompetenzen von Kindesbeinen
an zu schulen und Individual- und gruppentaktische Anforderungen zielgerecht
in das Übungsangebot von Kindern und
Jugendlichen sowie in den leistungsausgerichteten Amateur- und Profifußball
einzubinden.
Band 1: „Optimales Taktiktraining
im Kinderfußball“.
Mit diesem Buch können sich Trainer
und Übungsleiter auf den neuesten Stand
des Kinderfußballs bringen. Neben dem
vielfältigen und spielerischen Zugang beschreibt der Band sieben offensive und
vier defensive individualtaktische Anforderungen. Schwerpunkte wie Passen,
Dribbeln oder das Umschalten von defensiv nach offensiv dienen dazu, frühzeitig
fußballspezifische Techniken in relativ
komplexen Situationen zu schulen.
Band 2: „Optimales Taktiktraining
im Jugendfußball“
vertieft im Kinderfußball gelegte Bausteine und integriert Kompetenzen, die
später im Leistungsfußball wichtig sind.
Neben altersgerechten Individual- und
Gruppentaktiken gibt der Band anhand
von 73 verschiedenen Spielformen die
Möglichkeit, zielgenau und effektiv die
taktischen Kompetenzen der Jugendspieler zu verbessern. Dieser Band wurde in
der 2. Auflage um drei neue Taktiksituationen erweitert.
Band 3: „Optimales Taktiktraining
im Leistungsfußball“.
Dieser Band greift die koordinativen
und taktischen Anforderungen in der Bewegungswissenschaft auf und bezieht sie
auf den leistungsausgerichteten Amateurfußball und den Profifußball. 14 Gruppentaktiken und 38 Spielformen unterstützen
Fußballtrainer dabei, das Taktiktraining
zu professionalisieren, um Fußball auf
höchstem Niveau zu praktizieren.
Neu: CD-ROM mit Taktik-Spielformen
In der 2. Auflage liegt allen drei Bänden eine CD-ROM bei, auf der die jeweiligen Taktik-Spielformen des Buches als
Formulare zum Ausdrucken enthalten
sind.
BDFL-Journal
73
men aktuelle Fotos, neue Infos und zahlreiche Statistiken.
Die besten Fotos internationaler Agenturen und spannende Texte renommierter
Sportautoren machen dieses Buch zum
„Standardwerk“ (11Freunde) und einer
„Delikatesse in Gold“ (FAZ).
Die Erstauflage wurde um 32 Seiten
erweitert, auf denen u.a. Erfolgsautor
Ronald Reng den Titelgewinn 2014 in einem ausführlichen Rückblick schildert.
Zugleich wurde der Preis um satte 20 Euro
gesenkt: der Dank des Verlages an Jogi
Löws Weltmeister.
Optimales Taktiktraining im Kinderfußball, Band 1
Spitta Verlag GmbH & Co. KG, Balingen
2. überarbeitete Auflage, Juli 2014
166 S., 67 Abb., Broschur,
ISBN 978-3-943996-42-5, EUR 24,80
Optimales Taktiktraining im Jugendfußball, Band 2
Spitta Verlag GmbH & Co. KG, Balingen
2. überarbeitete und erweiterte Auflage,
Juli 2014
212 S., 76 Abb., Broschur,
ISBN 978-3-943996-43-2, EUR 24,80
Optimales Taktiktraining im Leistungsfußball, Band 3
Spitta Verlag GmbH & Co. KG, Balingen
2. überarbeitete Auflage, Juli 2014
128 S., 43 Abb., 5 Tab., Broschur,
ISBN 978-3-943996-44-9, EUR 24,80
Das goldene Buch
der FußballWeltmeisterschaft
Das viel gerühmte „Goldene Buch“ zur
Fußball-Weltmeisterschaft wurde aktualisiert und erweitert: Ein exquisites Buch
erscheint jetzt als preisgünstige Sonderausgabe. Dieser opulente, großformatige
und (mit fast drei Kilo) schwergewichtige
Band hält alle wichtigen Ereignisse in der
WM-Geschichte fest: von den Fußballpionieren 1930 bis zur umjubelten Weltmeisterschaft der deutschen Mannschaft 2014
in Brasilien. Dietrich Schulze-Marmeling
analysiert die problematische Politik des
Weltfußball-Verbandes FIFA. Hinzu kom-
An dem Buch haben zahlreiche bekannte
Fußballautoren mitgewirkt, darunter Ronald Reng (Autor u. a. von „Spieltage“),
Christoph Biermann (11 Freunde), Ludger
Schulze (ehem. Süddeutsche Zeitung), Jonathan Wilson („Revolutionen auf dem
Rasen“), Harald Kaiser (kicker), Christoph
Siemes (Die Zeit) u.v.a. Die Herausgeber
Bernd-M. Beyer und Dietrich SchulzeMarmeling arbeiten als Lektoren im Verlag Die Werkstatt.
Das Goldene Buch der Fußball-Weltmeisterschaft
Verlag die Werkstatt, Göttingen
1. Auflage 2014
448 Seiten, 22,5 x 31 cm, Hardcover
Mit ca. 700 Fotos, Beiträge von Christoph
Biermann, Ronald Reng, Jonathan Wilson
ISBN: 978-3-7307-0159-1
Euro 29,90
Fast alle Bücher (nicht nur die hier
vorgestellten) können BDFL-Mitglieder
versandkostenfrei beziehen über:
Vereins- und Verbands-Service,
Rolf Höfling, Otto-Fleck-Schneise 12,
60528 Frankfurt/Main,
Fon 069 / 96741375 · Fax 069 / 6749-06
E-Mail: [email protected]
Verbandsgruppen
74BDFL-Journal
Baden-Württemberg
André Malinowski
gen sehr gewinnbringend. Es geht hierbei um eine psychische und körperliche
Ausgeruhtheit, um eine Verbesserung des
Körperbewusstseins und um die Vorbereitung auf ein ggf. geplantes Mentaltraining. Die Teilnehmer an der Fortbildung
erfuhren durch die eigene Ausführung
der Übungen in den genannten Teilbereichen, wie sinnvoll Yoga zur Ergänzung des
Fußballtrainings sein kann. Da Alexandra
Roth die Thematik sehr begeisternd und
überzeugend vermitteln und auch über
Erfahrungen mit Fußballmannschaften
berichten konnte, war dieser Blick über
den Tellerrand des Fußballs für alle sehr
wertvoll.
Regionale Fortbildung der
VG Baden-Württemberg
am 09. 04. 2014
Über den Tellerrand hinaus blickte die
Verbandsgruppe Baden-Württemberg bei
ihrer Fortbildungsveranstaltung am 09.
April 2014 an der Südbadischen Sportschule Steinbach. Mit der Referentin Alexandra Roth und dem Thema „Yoga im Fußball“ widmete man sich der körperlichen
Verfassung der Fußball-Spieler/innen von
einer Seite, die den Körper, den Geist und
die Seele als Ganzes sieht. Dieser ganzheitliche Ansatz kann Trainer(inne)n helfen, die Spieler/innen mit Körperübungen
(Asanas) in den Bereichen muskuläre Balance, Verletzungsprophylaxe, Steigerung
der koordinativen Leistungsfähigkeit und
Laktathaushalt zu verbessern. Darüber hinaus helfen Atemübungen (Pranayama),
die körperliche und geistige Klarheit zu
fördern, Kraftreserven bewusst zu mobilisieren, die Sauerstoffzufuhr in Muskeln
Ganzheitlicher Ansatz: Yoga im Fußball.
und Gehirn zu erhöhen und mehr innere
Ruhe zu finden. Entspannungsübungen
(Shavasana) wiederum sind der Gegenpol zur Anspannung und deshalb für die
Regeneration nach sportlichen Leistun-
Regionale Fortbildung der
VG Baden-Württemberg
am 12. 05. 2014
Die TSG 1899 Hoffenheim ermöglichte
den Teilnehmern an der Fortbildung am
12. Mai 2014 den Einblick in eine ganz
besondere Trainingshilfe im Fußball.
Bernhard Peters als Direktor Nachwuchsförderung stellte dabei den sogenannten
„Footbonauten“ vor, ein computergesteuertes Trainingsgerät zur Verbesserung
der Stoß- und Mitnahmetechniken im
Fußball. In seinen theoretischen Ausführungen wies Bernhard Peters auf die Sinnhaftigkeit und die Einsatzmöglichkeiten
dieses (nicht ganz günstigen) Apparates
hin, der einem oder mehreren Spielern,
ähnlich einer Ballmaschine im Tennis,
die Möglichkeit gibt, ohne die Anwesenheit eines Trainers viele Wiederholungen
mit bestimmter Zielsetzung innerhalb
kurzer Zeit zu ermöglichen. Dabei erhält
der Übende nach jeder Wiederholung und
nach Ende der gesamten Trainingseinheit
eine direkte Rückmeldung zur Zielerreichung in der jeweiligen Aufgabe.
Teilnehmer sammeln praktische Erfahrungen.
Für den zweiten Teil der Veranstaltung
konnte man mit Uwe Staib einen sehr erfahrenen Trainer der Freiburger Fußballschule gewinnen. Als Inhaber der UEFA-ALizenz und der Konditionstrainer-Lizenz
des Schweizerischen Fußball-Verbandes
wusste Uwe mit fundiertem Wissen und
jeder Menge Praxiserfahrung über das
Thema „Aktuelle Trainingsformen zur
Entwicklung der fußballspezifischen Ausdauer“ zu berichten. Die praktische Umsetzung wurde über die U19-Junioren
des Offenburger FV gewährleistet, die
auf dem Platz mit hoher Laufbereitschaft
überzeugten.
In den theoretischen Ausführungen
wurden die Begriffe polarisierendes Training, intermittierendes Training und
hochintensives Intervalltraining erklärt
und immer wieder auf die fußballspezifischen Belastungsanforderungen hingewiesen. Dabei wurde auch die Frage
erörtert, mit welchen Trainingsformen
die jeweiligen Trainingsziele am besten
zu erreichen sind. Eine Darstellung der
Trainingsplanung der U23 des SC Freiburg
zur Entwicklung der Ausdauer in der Vorbereitungsperiode rundete die theoretische Einführung in das Thema ab. In der
Trainingseinheit auf dem Platz standen
danach die beim SC Freiburg erprobten
Formen im Vordergrund.
Julian Nagelsmann bei seiner Praxisdemo.
Im zweiten Teil der Fortbildung überzeugte U19-Trainer Julian Nagelsmann
mit einem deutlich sichtbaren roten Faden in der Praxisdemonstration
zum Thema „Umschaltverhalten nach
Ballgewinn/-verlust“ und mit einer klaren
Handschrift in der Trainingsarbeit mit seinen Spielern, was sich 2014 im Erreichen
der Deutschen Meisterschaft bei den AJunioren widerspiegelte.
Arne Barez, Chefredakteur der Zeitschrift
„fussballtraining“, beschloss die sehr informative Veranstaltung in Theorie zum
Thema „Vom Spiel in die Tiefe zum systematischen Spielaufbau“ ab. Dabei bezog
er sich auf einen eigenen Beitrag in der
Zeitschrift und stellte einen trainingsmethodischen Weg zur Entwicklung der Thematik in gezielt ausgearbeiteten Schritten
dar.
Verbandsgruppen
Bayern
Hermann Lutz
Die wichtigste Grundlage ist das offensive Duell 1 gegen 1. Für diese Situation
gilt es den Spielern Lösungsmöglichkeiten anzubieten, diese aber nicht nur zu
erlernen, sondern zu automatisieren.
Ziel sollte sein, 200 Aktionen pro Tag zu
trainieren. Ausspielbewegungen, Richtungsänderungen und Anschlussaktionen
(Pass/Flanke/Torschuss) stellen die Grundlage dar, Überzahl zu schaffen und dadurch Chancen herauszuspielen. Das entscheidende Kriterium ist aber nicht nur
das Erlernen der Bewegungen, sondern
das situative Coaching, damit die Spieler
im richtigen Augenblick die optimale Entscheidung treffen können. Diese Entwicklung hört nicht auf.
Regionale Fortbildung am
24. 3. 2014 in Bad Aibling (DFI)
55 Teilnehmer folgten der Einladung des
DFI (Deutsches Fußball Internat) zur Fortbildung des BDFL am 24. 03. 2014 nach
Bad Aibling.
Nach der Begrüßung stellte Holger
Fritz (BDFL Mitglied und Organisator der
Veranstaltung) die Referenten Percy van
Lierop (sportlicher Leiter des DFI) und
Ingo Schlösser (Trainer am DFI) vor.
Herrlicher Kunstrasen vor beeindruckender
Kulisse
Entgegen unseren sonstigen Gepflogenheiten, begann die Fortbildung mit einer
Praxisveranstaltung auf dem neu angelegten Kunstrasenplatz. Diese organisatorische Änderung sollte nicht ohne Folgen
bleiben, denn unmittelbar vor Beginn der
Praxis begann es heftig zu schneien. Diese
Schneefälle, gepaart mit Wind und Regen
endeten erst mit Ende der Vorführungen.
Fast alle anwesenden Trainer harrten jedoch geduldig aus.
Percy van Lierop zeigte mit seinem
Thema: „Entwicklung individueller technischer Fähigkeiten zur Erarbeitung von
Torchancen“ sehr engagiert, wie man
Spieler entwickeln kann, die letztendlich
„den Unterschied machen“. Die besten
Spieler der Welt sind in der Lage Torchancen zu kreieren und damit den spielentscheidenden Unterschied zu machen.
Dies gilt auch für jedes andere Niveau im
Fußball.
Ingo Schlösser und Percy van Lierop
Im zweiten Praxisteil demonstrierte Ingo
Schlösser mit einer Auswahl von talentierten Spielern des DFI, wie man Torchancen
gegen eine geordnete Defensive kreiert.
Ziel sollte sein, Mannschaften zu entwickeln, die das Spiel bestimmen können.
Spieler mit individuellen Fähigkeiten erleichtern dieses Vorhaben. Geduld, Risikobereitschaft und Disziplin sind Grundvoraussetzungen für ein variables Angriffsspiel. Taktische Muster von Lauf- und
Passwegen sowie richtiges Timing beim
Laufen und Passen sind ebenfalls unabdingliche Bausteine eines erfolgreichen
Angriffspiels. Auch ein Ballverlust kann
durchaus eine Möglichkeit für eine Torgelegenheit sein, wenn ein gut organisiertes
Gegenpressing folgt und somit die Chance
auf Desorganisation in der gegnerischen
Abwehr relativ groß ist.
Percy van Lierop
BDFL-Journal
75
Percy van Lierop konnte in der anschließenden Theorie noch einmal seine Überzeugung anhand von Videos verdeutlichen. Eine angeregte Diskussion mit den
Teilnehmern rundete die gelungene Veranstaltung ab.
Großer Dank noch einmal an das DFI
für die Einladung, sowie die hervorragende Bewirtung (Finger Food, Kaffee,
Kuchen, Getränke).
Regionale Fortbildung am 28. 4. 2014
bei der Spvgg. Unterhaching
Erstmalig waren wir am 28. 4. 2014 zu
Gast im Sportpark der Spvgg. Unterhaching. Hermann Lutz eröffnete pünktlich
die zweite Fortbildung der VG-Bayern im
Jahr 2014. 66 Teilnehmer konnten die
hervorragenden sportlichen Rahmenbedingungen der Spvgg. bewundern. Florian Rensch, Geschäftsführer Verwaltung/
Organisation/Medien und Leiter des NLZ
begrüßte stellvertretend für den Präsidenten Manni Schwab (der zeitgleich eine
Sitzung leitete, später aber noch die Veranstaltung besuchte) die zahlreichen Teilnehmer.
Claus Schromm, der sportliche Leiter
des Vereins und Florian Rensch eröffneten dann die Tagung mit dem Thema:
„Vereinsphilosophie der Spvgg. Unterhaching“, die das Ziel hat, über den konzeptionellen Ansatz höchstmöglichen
sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg zu
erreichen.
Ein ganzheitliches Konzept, in dessen
Zentrum „die Haching Spielphilosophie“
steht, ist der Schlüssel zu diesem Ziel.
Diese Philosophie wird bereits ab den U12
Junioren konsequent angewandt.
Kognitive Fähigkeiten, Technik-, Athletik und Persönlichkeitstraining bilden die
Säulen dieses Konzeptes das von Trainern
vermittelt wird, an die der Verein ein festes Anforderungsprofil festgelegt hat.
Eine enge Bindung aller Trainer und
Mannschaften zum Profi-Bereich ermöglicht eine große Transparenz und Motivation für alle Altersgruppen.
Beide Referenten konnten einen beeindruckenden Blick in die Arbeitsweise
des Vereins geben. Bleibt zu hoffen, dass
sich diese absolut professionelle Struktur
langfristig auch im sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg niederschlägt.
Die Praxis, übernahm dankenswerter Weise der neue Cheftrainer Christian
Ziege. „Erkennen und ausnützen der
Räume in der Offensive, sowie schnelles
Verarbeiten und Weiterleiten der Bälle zur
Verbandsgruppen
76BDFL-Journal
Vorbereitung einer Torchance“ lautete das
Thema. Die U17 der Spvgg. setzte dies unter der lautstarken Leitung von Christian
Ziege eindrucksvoll in die Realität um.
Der Referent wies immer wieder auf die
Bedeutung der schnellen Ballverarbeitung und des exakt getimten Passspiels
für ein erfolgreiches Offensivspiel hin.
Mit motivierendem Coaching und ständigen Korrekturen im Detail erreichte er
schnell eine sichtbare Verbesserung des
ursprünglichen Status Quo.
F. Copado, C. Ziege, A. Schmalhofer, M.
Hofman (v. li.).
Position 2: Hat die zweite Priorität
und wird immer vom Ballnahen Spieler
besetzt.
Position 3: Hat letzte Priorität und
wird vom ballentfernten Spieler besetzt.
Ex-Cheftrainer der Spielvereingung Unterhaching: Manuel Baum.
Der ausgebildete Realschullehrer mit der
Fächerkombination Sport und Wirtschaft
und diplomierte Sportwissenschaftler bereitete dieses, für die Teilnehmer vordergründig etwas exotische Thema, in Theorie und Praxis didaktisch höchst professionell auf, so dass letztendlich alle Trainer
begeistert nach Haus gefahren sind.
Was bedeutet nun dieses priorisierte Einlaufverhalten und wie ist die
Anwendung? Um dies zu erklären ist es
wichtig zu wissen, dass der Referent das
Offensivspiel in drei Teile strukturiert:
Den Spielern Lösungsmöglichkeiten anbieten, die sie dann im Wettkampf auch
unter extremen Drucksituationen abrufen
können und so Torchancen kreieren die
für einen attraktiven, erfolgreich Fußball
nötig sind, betrachtet er als eine seiner
wichtigsten Aufgaben als Trainer.
Großer Dank noch einmal an die
Spvgg. Unterhaching, sowie den Referenten und der U17, für die Gastfreundschaft
incl. Bewirtung der Kollegen.
Regionale Fortbildung am
13. 5. 2014 beim FC Augsburg
Nach einer dreijährigen Pause waren wir
am 13. 5. 2014 zu Gast beim FC Augsburg. Ich beglückwünschte Trainer Markus Weinzierl, die Mannschaft und den
Sportmanager und Weltmeister von 1990
Stefan Reuter, zur äußerst erfolgreichen
Saison 2013/14.
Trotz terminlicher Verpflichtungen hat
es sich der Cheftrainer nicht nehmen lassen, unserer Veranstaltung als aufmerk­
samer Zuhörer beizuwohnen.
Manuel Baum, Ex-Cheftrainer der
Spvgg. Unterhaching und künftiger sportlicher Leiter des NLZ Augsburg behandelte
in Theorie und Praxis ein auf den ersten
Blick etwas kompliziert wirkendes Thema,
nämlich: „Priorisiertes Einlaufverhalten
in Abhängigkeit von der Spielerzahl“.
Diese Einlaufverhalten sind jeweils unabhängig von der Grundordnung und dem
System. Je nachdem wie viele Spieler letztendlich sich in Erwartung der Flanke in
der Nähe der Positionen 1 bis 3 befinden,
werden diese priorisierend angelaufen.
Das bedeutet, ist nur ein Spieler in der
Nähe, läuft er immer Position 1 an. Sind
es zwei Spieler, werden Bereiche 1 und 2
besetzt usw.
In der Praxis mit der U23 des FC Augsburg wurde dieses Einlaufverhalten methodisch aufgebaut und final durch Spielformen 8 gegen 8 angewandt.
Bedanken möchte ich mich im Namen
aller Kollegen beim FC Augsburg und dem
Referenten für eine gelungene Fortbildung.
Regionale Fortbildung am
16. 9. 2014 beim FC Ingolstadt
1.Spieleröffnung
2.Übergangsspiel
3. Herausspielen von Torchancen und
Toren
Hier wiederum sollte explizit auf das Laufverhalten der Angreifer im finalen Flügelspiel eingegangen werden.
Durch Analyse von vielen Spielen ergaben sich bei zu erwartenden Flanken
drei Positionen die im Zentrum zu besetzten sind, da hier die größte Aussicht
auf Erfolg besteht. Im Einzelnen ergaben
sich drei Positionen mit unterschiedlicher
Wertigkeit, die immer im vollen Tempo
angelaufen werden, wenn Flanken aus
den Bereichen „Höhe C und Höhe B zu
erwarten sind.
Position 1: Ist gleichzeitig der wichtigste Bereich, der immer von dem Spieler
besetzt, der nicht auf 2 oder 3 läuft.
Bei hervorragenden Rahmenbedingungen konnte am Dienstag 16. 09. 2014
die BDFL-Fortbildung beim FC Ingolstadt
stattfinden. NLZ-Leiter Ronnie Becht
begrüßte die 50 Teilnehmer und moderierte die Veranstaltung.
Den inhaltlichen Teil der Fortbildung
übernahm Roland Reichel, der seit Sommer 2013 Sportlicher Leiter des NLZ in
Ingolstadt ist. Der ehemalige bayerische
und badische Verbandssportlehrer referierte über Taktiktraining im Angriffsverhalten.
Zunächst widmete sich Reichel
„neuen didaktisch-methodischen Überlegungen und Trainingsformen zur Taktikschulung im Angriffsspiel“. Entsprechendes Training liefere einen Gedanken- und deshalb auch Aktionsvorsprung
dem Gegner gegenüber. Ein Trainer
müsse in der Lage sein, absolutes Verständnis für das „richtige“ bzw. gewollte
Verbandsgruppen
Spielverhalten zu schaffen. Dies würde
durch technisch-taktische Übungsformen und das Spielen erreicht.
Im Praxisteil demonstrierte Roland
Reichel mit der U23-Mannschaft des
FC Ingolstadt gekonnt, wie „geplantes
und detailliertes Angriffsspiel durch das
Zentrum gegen einen organisierten, tief
stehenden Abwehrverbund“ vermittelt
werden kann. Klare Demonstrationen
auf dem Platz seien Voraussetzung dafür, taktische Details zu lernen. Dieser
bewusste Lernprozess würde vom Trainer
durch Visualisierung gelehrt. Ganz nach
dem Motto: Einmal sehen ist besser als
tausendmal hören.
Alle anwesenden Trainer konnten
sich durch diese anschauliche Fortbildung inspirieren lassen und somit zufrieden die Heimreise antreten.
Regionale Fortbildung am
13. 10. 2014 bei Greuther Fürth
Cheftrainer Frank Kramer am Flip-Chart.
Unter perfekten Rahmenbedingungen
fand am Montag 13. 10. 2014 die BDFLFortbildung im VIP-Bereich der SpVgg
Greuther Fürth statt. Jürgen Weber begrüßte die Teilnehmer und übergab das
Wort an Mario Himsel (Sportlicher Leiter),
der kurz den Ablauf der Veranstaltung
vorstellte.
Der Trainer der Lizenzmannschaft
Frank Kramer und Tobias Gitschier (CoTrainer und Videoanalyst) stellten die
professionelle Spielvorbereitung und
-nachbereitung an Hand eines konkreten
Beispiels sehr detailliert vor. Ihre Ausführungen von der Organisation der Gegenerbeobachtung bis hin zur Auswertung der
Maßnahmen nach dem Spiel und entsprechender Evaluation und Dokumentation
fesselten die Zuhörer.
BDFL-Journal
77
Hessen
Jörg Udo Keck
DFB-Chef-Ausbilder Frank W
­ ormuth
Anfang Mai 2014 in Wiesbaden
Co-Trainer und Videoanalyst Tobias
Gitschier.
Nach seinem Vortrag gab es naturgemäß
Fragen an Frank Kramer, die er alle ausführlich zur Zufriedenheit der Zuhörer
beantwortete.
Nach einer kurzen Pause ging es zur
Praxis mit Mirko Reichel und seinem
Team von der U23.
Auf dem Platz wurde der strukturierte
Trainingsaufbau deutlich, in dem das
Thema Spielaufbau von einer Übungsform über eine kleine Spielform bis hin
zum Spiel auf zwei Großtore erläutert
wurde.
Mario Himsel als Chef der Ausbildung
erläuterte die Vorführungen auf dem
Platz für die Fortbildungsteilnehmer.
Zum Abschluss des Abends zeigte er
noch einige Folien zur Trainingsmethodik
und rundete damit diese gelungene Veranstaltung ab.
Frank Wormuth, Leiter der „HennesWeisweiler-Akademie“, Leiter der DFBFußball-Lehrer-Ausbildung und U20-Nationaltrainer, nahm zum vierten Mal in
„seinem Wohnzimmer“, wie er es selbst
formulierte, in der BRITA-Arena in Wiebaden, Platz und begrüßte 87 Kollegen,
nicht zuletzt unseren BDFL-Präsidenten,
Lutz Hangartner. Allein die Ankündigung,
dass Frank Wormuth an diesem schönen
Frühlingsnachmittag, am Montag, 05. Mai
2014, zum Einsatz kommen werde, hatte
zu dieser überwältigenden Teilnehmerzahl geführt.
Frank Wormuth und die Spieleröffnung
Mirko Reichel (2. v. l.) mit der U23 von Greuther Fürth bei der Praxisdemo.
Der VIP-und Presse-Raum platzte aus allen Nähten, doch das sehr spannende
Thema: „Spieleröffnung – mit Plan in die
gegnerische Hälfte“, vom Referenten wie
gewohnt sehr anschaulich und lebendig
vorgetragen, sorgte für große Aufmerksamkeit.
Die trainings- und wettkampfnahe Po­
wer-Point-Präsentation, angereichert mit
Verbandsgruppen
78BDFL-Journal
besonders gut zum Thema passenden
Video-Sequenzen, ließ keine Langeweile
aufkommen. Im Gegenteil, einige Kollegen stellten interessante Fragen und es
kam immer wieder zum munteren Dialog
mit Frank.
Mit dem ausdrücklichen Dank an
Frank Wormuth, an die A-Junioren des SV
Wehen-Wiesbaden und an den Geschäftsführer der BRITA-Arena, Christian Seiffert,
beendete der Vorsitzende der BDFL-Verbandsgruppe Hessen, Jörg Udo Keck, diesen sehr lehrreichen Fortbildungsnachmittag der Hessen-VG.
BDFL-Fortbildung in Zusammen­
arbeit mit der Universität Kassel
Interessierte Kollegen auf der Tribüne der
BRITA-Arena.
Die Kaffeepause, gekennzeichnet von
großzügiger Gastfreundschaft der Mitarbeiter-/Mitarbeiterinnen der BRITA-Arena
und des SV Wehen-Wiesbaden, gab Gelegenheit zu dem einen oder anderen kollegialen Erfahrungsaustausch und Fachgespräch.
Das Hörsaal-Thema war auch Thema
der Praxisdemonstration im Stadion. Mit
16 Feldspielern und 2 Torhütern der A-Junioren-Auswahl des SVWW vertiefte Frank
Wormuth das anspruchsvolle Thema:
Spieleröffnung und erzielte ungeteilte
Zustimmung der aufmerksamen Kollegen
auf der Tribüne.
Horst Hülß, Marcus Dippel und Jörg Udo
Keck als aufmerksame Beobachter auf der
Tribüne der BRITA-Arena.
Mit dem Hinweis, dass er das Thema:
Spieleröffnung, mit seiner U20-Nationalmannschaft während des Trainingslagers
der deutschen Nationalmannschaft in
Südtirol Ende Mai 2014 vorführen werde,
unterstrich er die Wichtigkeit und ermunterte unsere Fußball-Lehrer und Trainer
mit A-Lizenz, durchaus häufig passende
Trainingsformen der Spieleröffnung im
Training zu üben.
Vom 24. bis 26. September 2014 führte
die Universität Kassel, Institut für Sport
und Sportwissenschaften, das 9. dvsSportspielsymposium durch. Mehr als
500 Symposiumteilnehmer-/innen aus
dem In- und Ausland waren nach Kassel
gekommen, um das sehr abwechslungsreiche Programm vor Ort zu erleben.
Unter Berücksichtigung des Leitfadens:
„Sport. Spiel. Trends: interdisziplinär, innovativ, international“ durfte im Jahr der
Fußball-WM der BDFL nicht fehlen. Und
so war die sich über einige Monate erstreckende, sehr erfreuliche Zusammenarbeit
zwischen der „Deutschen Vereinigung für
Sportwissenschaft“ (dvs) / dvs-Kommission
Fußball, der Universität Kassel, Institut
für Sport und Sportwissenschaften, und
der BDFL-Verbandsgruppe Hessen die
selbstverständliche Folge im Hinblick auf
die Gestaltung des Programm-Bausteines:
Fußball, im Rahmen der diesjährigen
Sport-Spiel-Tage.
Am frühen Donnerstagnachmittag,
25. September 2014, nach der Begrüßung
durch Prof. Dr. Oliver Höner, Universität
Tübingen, und Prof. Dr. Norbert Hagemann, Organisationsleiter, Universität
Kassel, sowie dem BDFL-Grußwort des
Vorsitzenden der Verbandsgruppe Hessen, Jörg Udo Keck, begann die Fortbildungsveranstaltung für Fußball-Lehrer,
Trainer mit A-Lizenz und weitere fußballinteressierte Symposiumteilnehmer im
Plenum des Instituts für Sport und Sportwissenschaften.
Verbandssportlehrer des Hessischen FV
und Referent: Steffen Winter.
Die hoch interessanten Ausführungen des
Referenten, Prof. Dr. Jens Kleinert, Dipl.
Sportlehrer und approbierter Arzt, Leiter
der Abteilung Gesundheit und Sozialpsychologie am psychologischen Institut der
„Deutschen Sporthochschule Köln“ zum
Thema: „Wirichihr – Stellschrauben gruppendynamischer Prozesse im Teamsport“
waren bestens geeignet, den Übergang zu
den sich anschließenden, mehr fußballspezifischen Themen, herzustellen.
Dafür stand Steffen Winter, Verbandsportlehrer des HFV und Teilnehmer
am zur Zeit laufenden Fußball-LehrerLehrgang, als Referent zur Verfügung.
Zunächst widmete er sich dem Thema:
„FIFA-Fußball-WM 2014 – Erkenntnisse,
Trends, Auswirkungen auf Training und
Spiel“ und stellte sich auch den Fragen
Steffen Winter mit den Spielern des KSV
Baunatal bei der Praxisdemonstration.
Danach ging’s raus auf den Kunstrasenplatz, wo sich zwischenzeitlich die Spieler der Regionalliga-Mannschaft des KSV
Baunatal unter Leitung ihres Trainers, Tobias Nebe, schon aufgewärmt hatten.
Die folgende, 90 Minuten dauernde
Praxis-Demonstration, von fast 50 Symposiumteilnehmern aufmerksam beobachtet, geleitet von Steffen Winter, hatte
das Thema: „Handlungsschnelligkeit
unter Druck – Spielformen zur schnellen Entscheidungsfindung in komplexen
Spielsituationen“; ein Thema, das den
Aktiven viel abverlangte, aber auch viel
Spaß machte. Steffen ließ auch die eine
oder andere anspruchsvolle Spielform
üben und gab damit zum Teil auch ganz
aktuelle, neue Anregungen, nicht zuletzt
dem Stoffplan der „Hennes-WeisweilerAkademie“ entnommen. Der Referent
versäumte es allerdings auch nicht, wiederholt darauf hinzuweisen, dass sich
sichtbare Erfolge von Trainingseinheiten
mit dem Ziel der Verbesserung der Handlungsschnelligkeit meistens erst nach
Wochen / Monaten feststellen lassen. Mit
dieser Praxis-Demonstration überzeugte
nicht nur der Referent mit vorbildlichem
Fachwissen, sondern auch die Spieler des
KSV Baunatal mit erfreulichem Einsatz
und präzisem Vormachen. Als Dank und
Verbandsgruppen
zur Erinnerung gab’s vom Verbandsgruppenvorsitzenden ein „Flachgeschenk“ für
die Mannschaftskasse und einen Wimpel
fürs Vereinsheim.
Zurück im Hörsaal hatten die Teilnehmer Gelegenheit, die Theorie und Praxis
dieser Fortbildungsveranstaltung im Dialog mit dem Referenten nachzubereiten
und schließlich von Heinz Wulf die Testate
entgegen zu nehmen.
Prof. Dr. Hagemann genauso wie Prof.
Dr. Höner ließen es sich nicht nehmen,
dem BDFL im allgemeinen und der BDFL
VG Hessen im besonderen dafür ausdrücklich zu danken, dass auch das diesjährige
9. dvs-Sportspielsymposium einmal mehr
vom BDFL nachhaltig unterstützt wurde.
herzlich willkommen, was Uwe Stöver,
FSV-Geschäftsführer Sport, bei seiner Begrüßung unterstrich. Auch die Anwesenheit zahlreicher FSV-Verantwortlicher,
beispielsweise Julius Rosenthal, FSV-Präsident, Clemens Krüger, Geschäftsführer
Finanzen, Jens-Uwe Münker, Geschäftsführer Organisation und Mikayil Kabaca,
Teammanager, brachte das zum Ausdruck.
Prof. Dr. Daniel Memmert, Deutsche
Sporthochschule Köln, blickte in die Zukunft und bat darum, dass der BDFL im
Herbst 2016 das 10. dvs-Sportspielsymposium in Köln, dann von der DSH auszurichten, hoffentlich wieder so zielführend
und gewinnbringend wie 2014 und in den
Jahren zuvor unterstützen werde. Unser
BDFL-Präsidium wird darauf bei passender Gelegenheit eingehen.
Im Herbst 2014 zu Gast im
Frankfurter Volksbank Stadion
Nach der sehr gut gelungenen Fortbildungsveranstaltung der VG Hessen im
April 2013, damals erstmals zu Gast beim
FSV Frankfurt, lag es nahe, im Frankfurter Volksbank Stadion erneut zu tagen.
Heinz Wulf hatte die Verbindung zur
FSV-Geschäftsführung hergestellt und 68
Fußball-Lehrer und Trainer mit A-Lizenz
erhielten am Mittwoch, 08. Oktober 2014,
die Gelegenheit, einen Blick über den Stadionzaun zu werfen.
In den sehr schönen Räumlichkeiten
des FSV Frankfurt waren wir einmal mehr
79
auf zwei Tore mit hoher und durchaus
länger andauernder Intensität, und mit
Torabschluss.
Benno Möhlmann erläutert die nächste
Trainingsform.
Benno Möhlmann im FSV-VIP-Raum bei
der ­Einführung in die Trainingseinheit.
Prof. Dr. Norbert Hagemann, Uni Kassel,
flankiert von vier BDFL-Funktionsträgern
VGV Hessen, Jörg Udo Keck – VGV Hessen,
Steffen Winter – VG Nord, Gerd Rathjen –
1. Vizepräsident, Manfred Schaub.
BDFL-Journal
Nach dem aktuellen FSV-Image-Film, der
u. a. zeigt, welche großen Anstrengungen
der FSV jahrzehntelang, überwiegend
aus eigener Kraft, unternommen hat, um
erfolgreich in Frankfurt / in Hessen / in
Deutschland vorne mitzuspielen, stellte
FSV-Cheftrainer, Benno Möhlmann, zunächst dar, in welcher Lage sich seine
Mannschaft im Herbst 2014 befindet. Er
ging dabei durchaus ins Detail und sprach
ganz offen über diesen oder jenen Fehler.
Er erwähnte auch eine etwas ungewöhnliche „Trainingsmaßnahme“: Gelegentliche
Gruppenarbeit mit der Mannschaft, und
dabei das Erarbeiten eines Anforderungsprofils für einzelne Positionen und jeden
Spieler. Sich daran im Spiel zu erinnern
und es auf dem Platz gewinnbringend
umzusetzen, war die Forderung an jeden
Spieler; erste positive Auswirkungen hat
Benno bereits festgestellt.
Danach stellte er seine tägliche Trainingsarbeit mit den Profis vor, verriet
Tricks und gab wichtige Tipps. Da er und
sein Co-Trainer, Sven Kmetsch, zuletzt immer wieder Zweikampfschwächen beobachtet hatten, legte er nicht nur am Fortbildungsnachmittag den Trainingsschwerpunkt auf geeignetes offensives wie auch
defensives Zweikampfverhalten. Vom
Leichten zum Schweren, von einfachen
Zweikampfübungen in der 2-er-Gruppe
bis hin zu komplexen Zweikampfübungen in der 4-er-Gruppe mit insgesamt 20
Feldspielern in 5 abgegrenzten Zonen, die
nicht verlassen werden dürfen. Schließlich
diese Trainingsform mit hohem Tempo
Zuvor hatten Bastian Kliem, Athletik-Trainer, das Aufwärmen, und Norbert Lorz,
Torwart-Trainer, das Torwart-Training geleitet.
Benno und Sven sorgten nicht nur für
den fordernden Trainingsablauf, sondern
gaben auch Hinweise an die am Spielfeldrand zuschauenden Trainerkollegen, beantworteten Fragen und standen danach
auch noch für kurze Gespräche zur Verfügung.
Nach einer gemütlichen Kaffeepause
– wir waren Gäste des FSV – setzte Slaven
Skeledzic, Leiter FSV-Nachwuchsleistungszentrum, fort. Er referierte über das NLZ,
seine Ziele und Aufgaben, seine Struktur
und personelle Besetzung sowie über
Einzelheiten der FSV-Spielphilosophie. Er
nahm sich die Zeit, Fragen ausführlich
und detailliert zu beantworten und beindruckte die Kollegen mit seiner geradlinigen und konsequenten Haltung. Und das
alles nur wenige Stunden vor Eintreffen
des Zertifizierungsteams !
Der FSV-Präsident, Julius Rosenthal, flankiert vom Cheftrainer, Benno Möhlmann,
VGV Hessen, Jörg Udo Keck, Leiter FSV-NLZ,
Slaven Skeledzic, FSV-Geschäftsführer
Sport, Uwe Stöver.
Der offensichtlich sehr zufriedene Verbandsgruppenvorsitzende hatte zum
Schluss die angenehme Aufgabe, im
Na­
men der ebenfalls zufriedenen 68
Verbandsgruppen
80BDFL-Journal
Kollegen, Danke zu sagen und das mit
jeweils einem kleinen Geschenk zu unterstreichen. Dass diese sehr lehrreiche
und hautnahe BDFL-Fortbildungsveranstaltung mit der erneuten Einladung des
FSV Frankfurt an die VG Hessen zu Ende
ging, nahmen die BDFL-Verantwortlichen
genauso dankbar wie die Trainerkollegen
mit sportlichem Beifall zur Kenntnis –
Danke FSV Frankfurt !
Nord
Wilfried Zander
Regionale Fortbildung in
­Osnabrück am 22. 09. 2014
Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften der Universität Osnabrück
„Coaching – (k)ein alter Hut“
mit Dr. Reinhard Jansson und
Peter Hyballa
Gerd Rathjen und Helmut Helken haben
als Vertreter der VG Nord am 22. September 2014 am Institut für Sport- und
Bewegungswissenschaften an der Universität Osnabrück 37 A-Lizenz-Trainer und
Fußball-Lehrer begrüßt. Die Teilnehmer
setzten sich in einem Workshop mit der
im Fußballspiel doch stark vernachlässigten Thematik „Coaching“ auseinander.
Die Fortbildung wurde unter der Leitung
von Dr. Reinhard Jansson, Arbeitsbereich
Sport und Bewegung an der Universität
Osnabrück, und Peter Hyballa (U-19 Bayer
Leverkusen) thematisch gestaltet.
So führte R. Jansson in das Thema
„Coaching“ ein, indem er zunächst begriffliche und inhaltliche Dimensionen
(zusammen mit den Teilnehmern) diskutierte, um anschließend einen spannenden Überblick über das doch weit zu
fassende Anwendungsfeld eines Trainers
zu geben. Dabei reicht der „enge“ Coaching-Begriff, der sich auf die Gestaltung
eines Mikrozyklus und die unmittelbare
Wettkampfbetreuung bezieht, mit dem
Ziel, das Spiel erfolgreich zu gestalten,
oder gar nur auf das konkrete Gestalten
der Halbzeit beschränkt, nicht aus. Coaching ist mehr und inhaltlich etwas anderes als Training, schließt dieses zwar mit
ein, fokussiert aber stärker die psychische
Leistungsfähigkeit: Technik, Taktik und
Kondition sind nicht alles, denn ohne Psyche ist alles nichts! Diese Perspektive wird
zwar allgemein akzeptiert, ist jedoch im
Alltag mehr eine „Worthülse“ und fließt
selten in die konkrete Praxisarbeit ein. Der
„weite“ Coaching-Begriff kennzeichnet
folglich einen pädagogisch-psychologischen Prozess in der Führung, Betreuung,
Bewertung und fachlichen Beratung, mit
dem Ziel, die Spieler zu befähigen, individuelle Leistungsressourcen (auch unter
psychisch belastenden inneren und äußeren Bedingungen) optimal auszuschöpfen
und Wettkampfsituationen erfolgreich zu
bewältigen – und kennzeichnen so das
Anforderungsprofil eines zeitgemäßen
Coachings.
Auf dieser Basis verdeutlichte der
zweite Themenschwerpunkte – die psychologischen Probleme beim Coaching
– eindrucksvoll konkrete Ansatzpunkte
für die Praxis: Über pädagogische und
psychologische Probleme in der Führung (Spieler/Mannschaft), das Problem
der Informationsgestaltung (incl. Wahrnehmung, Feedback/Kritik, Entscheiden
u. a.), die Persönlichkeit des Spielers oder
sozialpsychologischen Phänomene und
Mechanismen bis hin zu Konsequenzen
der Regulation auf emotional-motivationaler Ebene wurde aufgezeigt, dass dort
möglicherweise noch Ressourcen für die
weitere Trainingsarbeit brachliegen.
Wenn Training perspektivische Verhaltensbeeinflussung – mit dem Ziel des
Erwerbens, Veränderns oder Automatisierens sportiver Verhaltensweisen ist,
dann muss bei dieser Perspektive das
Training als Führungs-, Kommunikationsund Lernprozess – und damit der Interventionsprozess und das Verhalten des
Trainers unter dieser Perspektive stärker
unter die Lupe genommen werden. Hier
bleiben viele Fragen offen, die gerade im
Fußballspiel selten empirisch überprüft
wurden. Gerade vor dem Hintergrund einer ethisch-moralischen Verantwortung –
aber auch unter lernpsychologischen Aspekten ist an dieser Stelle zu fragen, ob es
gerechtfertigt ist, autoritär mit Menschen
umzugehen. Und es bleibt der „Mythos“
Halbzeitbesprechung. Selten sind hier
Strategien oder Effekte untersucht bzw.
überprüft worden. Stets authentisch illustrierte R. Jansson diesen Themenblock
mit autobiographischen Anekdoten und
Fallbeispielen aus der Praxis.
Den Abschluss dieser facettenreichen
Thematik bildete die Frage nach den Einflussmöglichkeiten in der täglichen Trainingsarbeit. Peter Hyballa konnte hierzu
einen interessanten Einblick in den Praxis-Alltag seiner Coaching-Strategie präsentieren.
Für die Teilnehmer ergab sich eine
Fülle von einzelnen neuen Erkenntnissen,
die sie für ihre praktische Trainingsarbeit
verwerten können. Es wäre wünschenswert, könnte die Thematik fortgesetzt und
weiter fundiert werden.
Mit breiter Zustimmung und dem besonders anerkennenden Dank an die Referenten Dr. Reinhard Jansson und Peter
Hyballa durch Gerd Rathjen, ging diese
regionale, 7 LE umfassende BDFL-Fortbildung, zu Ende.
Dr. Reinhard Jansson bei seinem Eingangsreferat sowie in der ersten Reihe von links:
Youri Mulder (FC Twente); Alfred Nijhuis und Referent Peter Hyballa.
Verbandsgruppen
FC Union Berlin im April
Nordost
Frank Engel
In den bisherigen drei Fortbildungsveranstaltungen unserer Verbandsgruppe
konnten wir in diesem Jahr in Berlin und
zweimal in Leipzig insgesamt 150 Trainerkollegen begrüßen. Mit interessanten
Themen im Wechsel von Theorie und
Praxis und der sich sehr gut bewährten
aufgabenbezogenen Gruppenarbeit zu
ausgewählten Schwerpunkten fanden alle
Veranstaltungen einen großen Zuspruch
und unsere VG-Leitung erhielt ein positives Feedback.
Dafür möchte ich auch an dieser Stelle
meinen Stellvertretern Dr. Ullrich Zempel,
Tom Heidemeier und Thomas Klemm sowie natürlich auch unserem ehemaligen
VG-Vorsitzenden und BDFL-Ehrenmitglied
Heinz Werner, der uns nach wie vor mit
Rat und Tat zur Seite steht, herzlich danken.
Mit der Fortbildung im April in Berlin waren wir zu Gast beim 1. FC Union. In den
Räumen der neu eröffneten Tribüne hatten wir tolle Arbeitsbedingungen und mit
einer Führung durch den Komplex des
Berliner Zweitligisten konnten sich alle
Teilnehmer von der enormen Entwicklung des Köpenicker Clubs überzeugen.
Inhaltliche Schwerpunkte der Fortbildung
waren die Vorstellung der Ausbildungsphilosophie des Unioner Nachwuchsleistungszentrums und das Regenerations- und Techniktraining im C- und BJugendbereich in Theorie und Praxis. Die
Leitung des Nachwuchsleistungszentrums
mit Lutz Munack und Hermann Andreew
mit ihrem Trainerstab gestalteten diesen
Nachmittag sehr interessant. Alle Teilnehmer erhielten ausreichend Hinweise und
Anregungen für die eigene Arbeit.
Die sportpsychologischen Ausführungen von Christian Reinhardt zum Teambuilding rundeten die Veranstaltung ab.
Leipzig im Mai
Auch auf der Mai-Fortbildung in Leipzig stand dieser interessante Beitrag von
Christian Reinhardt auf dem Programm.
Weitere Themen wie:
• High-Intensity-Training – Vor- und
Nachteile zu anderen Methoden (Referent: Robert Friedrich – Sportwissenschaftler und Fitnesscoach bei RB
Leipzig)
• Spielphilosophie – Möglichkeiten der
Spieleröffnung (Referent: Frank Engel
– DFB-Trainer/Sportlicher Leiter Talentförderung)
Seminarraum: Teilnehmer verfolgen die WM-Auswertung von Frank Engel.
BDFL-Journal
81
• Arbeit und Umgang mit den Medien
(Referent: Guido Schäfer – Chefreporter der Leipziger Volkszeitung, ehemaliger Zweitligaspieler vom FSV Mainz
05).
Leipzig im September
Bei der Fortbildung in Leipzig im September standen die Themen Spielbeobachtung/Spielanalyse/Spielphilosophie und
die Auswertung der WM 2014 in Brasilien
im Mittelpunkt der Veranstaltung. Nach
der Eröffnung und der Einführung in die
Beobachtungsaufgaben machten sich die
„Fahrgemeinschaften“ auf den Weg von
der Sportschule „Egidius Braun“ zum Trainingsgelände von RB Leipzig. Dort wurde
das A-Jugend-Bundesligaspiel RB Leipzig
gegen den HSV aufmerksam beobachtet
und anschließend in der Sportschule intensiv ausgewertet.
RB Leipzig hat uns mit der Reservierung von „Beobachter-Plätzen“ und
Parkmöglichkeiten dabei wieder wie gewohnt unterstützt. Das Spiel wurde in
kleinen Gruppen (8 Gruppenleiter waren
eingesetzt) entsprechend der vergebenen
Aufgaben analysiert und dann wurde der
gemeinsame Konsens im Internet auf der
DFB-Datenbank „Spiel plus“ fixiert. Unter
der Regie von Dr. Ullrich Zempel (gehört
zur externen Beobachtergruppe des DFB)
konnten die Trainer so sehen wie die Beobachtung der A- und B-Jugend-Bundesliga durch die externe Beobachtergruppe
erfolgt.
Die Fortbildungsteilnehmer waren sehr
angetan von der Entwicklung des Juniorenfußballs, vor allem vom enormen
Spieltempo und der Spielstärke beider
Teams. Über die zum Teil recht unterschiedlichen Spielphilosophien der beiden Bundesligisten wurde eifrig diskutiert. Die Auswertung der Fußball-Weltmeisterschaft erfolgte durch Frank Engel
in Anlehnung an den Vortrag auf dem ITK
2014 in Mannheim.
Die letzte regionale Fortbildung unserer Verbandsgruppe fand am 15. November dieses Jahres in Rostock statt. Die
Agenda beinhaltete noch einmal die WMAuswertung, die Schulung des 1 : 1-Verhaltens in Theorie und Praxis, die Unterstützung der Arbeit der Trainer durch
die Psychologie und einen sportmedizinischen Beitrag unter besonderer Berücksichtigung von Belastung und Regeneration sowie der Verletzungsprophylaxe. Als
Referenten traten Dr. Götz Dimanski, Dr.
Westhoff, Thomas Klemm und Frank Engel auf.
Verbandsgruppen
82BDFL-Journal
Am Spielfeldrand zur Beobachtung des
A-Jugend-BL-Spiels.
Trainersymposium in Polen
Das 17. Deutsch-Polnische Trainersymposium vom 28. bis 30. November 2014 findet in diesem Jahr in Swieradow Zdroj in
Polen statt. Eine Gruppe von 30 deutschen
Trainern der VG Nordost und des NOFV
wird auf Einladung des Niederschlesischen Fußball-Verbandes nach Polen reisen und gemeinsam mit zahlreichen polnischen Trainerkollegen eine interessante
dreitägige Fortbildung erleben. Für das
inhaltliche Programm zeichnet die polnische Seite verantwortlich. Die Schwerpunkte des Symposiums werden auf der
WM-Auswertung und Folgerungen für die
Ausbildung sowie im Gedankenaustausch
zur Talentförderung und natürlich im
intensiven Erfahrungsaustausch liegen.
Die Verantwortung unsererseits liegt bei
Dr. Ullrich Zempel, der diese Aufgabe von
Heinz Werner übernommen hat. Sicher
wird auch das 17. Treffen die Kontakte
unserer Verbandsgruppe zu den polnischen Trainern weiter vertiefen.
Fußballverbandes statt. Berliner Fußballfreunde und einige Vertreter unserer Verbandsgruppe Nordost waren als Gäste bei
der Premiere dabei.
Es hätte keinen besseren Zeitpunkt
für die Erstaufführung dieser Inszenierung von und mit Stefan Kleinert geben
können als der Vorabend von Jörg Bergers
Geburtstag, der am 13. Oktober 70 Jahre
alt geworden wäre. In Anlehnung an die
im Rowohlt Verlag erschienene Autobiografie ist die Hommage an den Leipziger
Fußball-Lehrer, der mit seinen zwei Halbzeiten, seinem Leben in Ost und West,
den deutsch-deutschen Fußball wie kaum
ein Zweiter prägte.
„Jörg Berger – Meine zwei Halbzeiten“ als Theaterstück in Berlin im
Oktober uraufgeführt
Am Sonntag, dem 12. Oktober 2014, fand
im Berliner Theater im Palais (unter den
Linden) die Premiere von Jörg Bergers Autobiografie „Meine zwei Halbzeiten“ mit
freundlicher Unterstützung des Berliner
Dr. Gerd Thissen
RFT am 12. 05. 2014 in der
­Sportschule Duisburg-Wedau
Premiere-Joerg-Berger-Theater-im-Palais
– Stefan Kleinert im Gespräch mit Frank
Engel und Dr. Pechtl
Vor den Augen der Familie Jörg Bergers,
seiner Leipziger Freunde und Wegbegleiter ist es dem Künstler, der Berger persönlich kannte, überzeugend gelungen, sein
Leben – ein Stück menschlichen Schicksals im geteilten Deutschland – authentisch darzustellen.
Oldie-Treffen abgesagt
Leider mussten wir das für September in
Leipzig geplante 16. Oldie-Fußballtrainertreffen auf Grund mangelnder Teilnahmemeldungen absagen, da so die ausgehandelten günstigen Konditionen für Hotel,
Bewirtung und das gesamte Rahmenprogramm nicht haltbar waren. Im neuen
Jahr werden wir einen neuerlichen Anlauf
unternehmen und hoffen, dass wir dieses
traditionelle Treffen der ehemaligen verdienstvollen Trainer erhalten können.
Nordrhein
Über 160 BDFL-Mitglieder hatten sich in
der Aula der Sportschule Duisburg-Wedau
versammelt, um den Vorträgen und der
Praxisvorführung der Referenten Christoph Daum und Dr. Gunnar Gerisch beizuwohnen. Zunächst erläuterte Christoph
Daum die geplante Trainingspraxis zum
Thema Handlungsschnelligkeit im Fußball: Umschaltspiel – in Angriff mit und
ohne Ball.
Während die Sprintschnelligkeit sich
kaum signifikant verbessern lässt, ist das
Spiel an sich immer schneller geworden.
So gehen Christoph Daums Empfehlungen zum Schnelligkeitstraining davon aus,
dass Sprints im höchsten Tempo in Kombination mit anderen Aufgaben zur Wahrnehmungsschulung trainiert werden, um
sie spiel- und wettkampfgerechter gestalten zu können. Die Erkenntnis hat sich
nach der Ansicht von Christoph Daum
durchgesetzt, dass Handlungsschnelligkeit der Spieler in Wettkampfsituationen
durch die gezielte Verbesserung von Informationsaufnahme, Informationsverarbeitung und Handlungsausführung er-
Stefan Kleinert auf der Bühne.
Für alle Gäste war es ein beeindruckender
Abend voller Emotionen. Die Aufführung
des Stückes ist an mehreren ehemaligen
Wirkungsstätten von Jörg Berger geplant,
unter anderem in Frankfurt, Gelsenkirchen und Leipzig. Darauf können sich
die Fußballfreunde und – interessenten
freuen – ein Besuch lohnt sich.
VG-Vorsitzender Dr. Gerd Thissen mit
Christoph Daum während der Abschlussdiskussion nach der Praxisvorführung.
Verbandsgruppen
zielt wird. Das vorwiegende Training des
Geradeaus-Sprints reicht deshalb seiner
Meinung nach nicht aus.
Die Praxisdemonstration mit der U23Mannschaft von Borussia Mönchengladbach setzte diesen theoretischen Ansatz
anschließend in die Trainingsarbeit um.
Die Spieler wurden durch Christoph Daum
für Spielsituationen, die zum schnellen
Umschalten geeignet waren, sensibilisiert.
Hervorzuheben ist hierbei seine engagierte und exzellente Coachingarbeit während der dargebotenen Trainingsformen.
Die theoretischen Grundlagen zu den
während der Praxisvorführung demonstrierten Ansätzen wurden abschließend
von Dr. Gunnar Gerisch detailliert referiert. Seine Trainingsempfehlung sieht ein
Sprinttraining ein- bis zweimal pro Woche
mit je 10 bis 18 Sprints vor, wobei immer
eine Kombination mit anderen Wahrnehmungsaufgaben gegeben sein sollte.
Christoph Daum bei seinem engagierten
Coaching während der Praxisdemonstration.
RFT am 15. 09. 2014 in der
­Sportschule Duisburg-Wedau
Vor über 100 Teilnehmern referierte Marcel Lucassen, u. a. Individual- und Techniktrainer der U-Nationalmannschaften
des DFB, zur Thematik Verbesserung der
Balltechnik – Individuelles Training und
Coaching innerhalb des Mannschaftstrainings. Zunächst legte er den theoretischen
Rahmen für seine Sichtweise auf den Leistungs- und Profifußball dar. Seine erste
Feststellung betraf die Notwendigkeit für
jeden Trainer, „immer Student des Spieles zu sein“, sich also als ein Lernender zu
verstehen und entsprechend zu agieren.
Er betrachtet es als grundlegend, immer
wieder Neues zu entdecken und „diese
Entdeckungen“ umgehend in die Ausbildung der Spieler einzubringen. Dementsprechend ist für ihn die ständige Analyse
der aktuellen Entwicklungen im Spitzenfußball von entscheidender Bedeutung.
Dabei bezieht er den Gewinn von Kenntnissen aus anderen Bereichen des Sports
und der Wissenschaft ausdrücklich mit
ein. Anschließend stellte er ausführlich
die Beziehung von Spielverständnis, Technik, Kommunikation und Kondition im
Fußballsport dar.
Über das theoretische Wissen hinaus
ist aber gerade die Trainingsarbeit auf
dem Sportplatz mit ständigen Hinweisen
und Korrekturen z. B. zur Bewegung der
Spieler von überragender Bedeutung für
Marcel Lucassen. Seine Anweisungen beziehen sich dabei nicht nur auf die Fußund Körperhaltung, sondern bezeugen
auch eine ganzheitliche Sichtweise auf
die zu trainierenden Spieler. So stellte
er einen Bezug her zwischen einer verspannten Finger- oder Armhaltung und
einer anzustrebenden Spannung im Fußgelenk. Erst wenn die Spieler sich dieses
Zusammenhangs bewusst werden, können sie den scharf gespielten Flachpass
auch sauber verarbeiten. Dass ein Spieler
in Erwartung eines Passes die wünschenswerte tiefe Körperhaltung einnehmen
muss, versteht sich seiner Meinung nach
von selbst.
Ein weiterer wichtiger Punkt in seinem Konzept ist die Schulung des Spielers
in Bezug auf die Wahrnehmung des Umfeldes sowohl was Mitspieler und Gegner
als auch den freien oder besetzten Raum
betrifft. Was selbstverständlich erscheint,
bekommt erst durch diese von Marcel Lucassen herausgearbeitete Fokussierung
seine besondere Bedeutung.
Erkennbar waren die Spieler der Vorführgruppe, die von der U17-Mannschaft
von Fortuna Düsseldorf gestellt wurden,
nicht mit vielen dieser von Marcel Lucassen herausgearbeiteten Zusammenhängen vertraut. Sie zeigten aber große Bereitschaft, diese Hinweise anzunehmen,
so dass sich bereits während der Praxisdemonstration erkennbare Fortschritte
ergaben.
Marcel Lucassen bei der Erläuterung
seiner in der Trainingsform aufgezeigten
Coachingaspekte.
Überzeugend beim Ausbildungsansatz,
den Marcel Lucassen in Theorie und Praxis herausarbeitete, sind vor allem die Akribie und die Konsequenz, mit denen er
zu Werke geht. Seine Erkenntnisse nützen
BDFL-Journal
83
dem Jugend- wie dem Seniorenspieler,
dem Kreisklassespieler wie dem Profi. Bei
der Praxisvorführung überzeugte Marcel
Lucassen vor allem durch sein umfassendes und detailliertes Coaching.
Marcel Lucassen mit der U17-Mannschaft
von Fortuna Düsseldorf und dem Trainerteam nach Abschluss der Praxisvorführung.
Zwei Seniorentreffen der
VG Nordrhein in 2014
Nach den positiven Erfahrungen im letzten Jahr und der Tatsache, dass mittlerweile über 100 Mitglieder der Verbandsgruppe Nordrhein ein Alter von 65 Jahren und mehr erreicht haben, hat der
Vorstand der VG Nordrhein auch in 2015
unter Leitung des stellvertretenden VG
Robert Begerau diese „Trainersenioren“
zu zwei „Expertenrunden“ eingeladen. An
zwei verschiedenen Standorten sollte mit
verkürzter Anreise die Gelegenheit angeboten werden, sich in einer gemütlichen
Gesprächsrunde bei Kaffee und Kuchen
über die alten Zeiten und die neusten Entwicklungen im Fußballsport austauschen
zu können.
Beim Treffen in der Sportschule Duisburg-Wedau war keine übermäßig große
Seniorenschar
zusammengekommen,
dafür waren aber die Anwesenden in
Gesprächsbereitschaft und Fußballfachwissen unschlagbar, es war sozusagen
die „Creme de la Creme“ eingetroffen.
Die Heldentaten vergangener Tage wurden ebenso ausgiebig dargeboten und
mit Schulterklopfen bedacht, wie auch
so mancher Bestechungsvorgang nach
vielen Jahrzehnten ans Tageslicht befördert wurde. Wenn auch Einigkeit darüber
bestand, dass der Fußball allgemein an
Tempo und Technik dazugewonnen hat,
so waren sich alle Anwesenden darüber
einig, dass schon damals Fußball als die
schönste (Neben-) Sache der Welt angesehen werden konnte.
Verbandsgruppen
84BDFL-Journal
Doch auch die Analyse des heutigen
Spitzenfußballs, besonders die Einschätzung der Chancen des deutschen Teams
bei der anstehenden WM, kam nicht zu
kurz. Einigen konnten sich die Anwesenden darauf, dass taktisches Geplänkel in
Bezug auf Erfolg und Nichterfolg allgemein überbewertet wird, Uneinig blieb
man sich allerdings bei der Einschätzung,
wer Fußball-Weltmeister wird.
Zweieinhalb Stunden reichten natürlich für die Erlangung eines abschließenden Fazits nicht aus, da aber jeder
genügend Kaffee und Kuchen zu sich
genommen hatte, wurde die SeniorenTrainersitzung dann doch beendet, nicht
ohne dem Verbandsgruppenvorsitzenden
den Auftrag mitgegeben zu haben, sich
Gedanken über weitere Angebote für Senioren zu machen, die zwar Mitglied im
BDFL bleiben wollen, aber nicht mehr an
irgendwelchen Jobs interessiert sind.
Der stellvertretende VG-Vorsitzende Robert
Begerau im Gespräch mit Trainerkollegen.
Auch bei der Zusammenkunft an der
Deutschen Sporthochschule Köln genossen der teilnehmenden Senioren ihr Wiedersehen bei Brötchen, Kaffee und Kuchen über alle Maßen. Für die Teilnehmer
wichtige Geschichten aus dem FußballNähkästchen wurden hervorgekramt und
etwas verschönert und aufgemotzt zum
Besten gegeben, es fehlte aber auch nicht
an Kommentaren zu aktuellen Fußballgeschehnissen. So sahen die Teilnehmer,
gerade auch anlässlich des Spiels Köln
vs. Gladbach Tags zuvor, die Gefahr, dass
die Spiele unter den taktischen Traineranweisungen an Attraktivität einbüßen
könnten. Außerdem wurde die Entwicklung des Spitzenfußballs zum Event hin,
bei dem sich die Zuschauer selber feiern
und das Geschehen auf dem Platz selbst
zur Nebensache gereicht, kritisch gesehen
aber als nicht umkehrbar eingestuft.
Gerade in der Vorstellungsrunde
wurde dann offensichtlich, dass sich hier
ein Haufen Fußballverrückter getroffen
hatte, für die erkennbar das Motto galt:
„Fußball ist unser Leben!“
Südwest
Robert Begerau, Markus Sensen, Erich Rutemöller und weitere Trainerkollegen zum
Ende des Expertentreffens.
Günter Noël
Workshop in Kooperation mit
­Borussia Mönchengladbach
am 28.10.2014 im Borussia-Park
Aufgrund der bisherigen hervorragenden
Zusammenarbeit zwischen Borussia Mönchengladbach und der Verbandsgruppe
Nordrhein wurde es auch durch die Vermittlung des stellvertretenden VG Mario
Vossen ermöglicht, dass BDFL-Mitglieder
an einer internen Trainerfortbildung
des Bundesligisten teilnehmen konnten.
Borussia Mönchengladbach stellte der
Verbandsgruppe Nordrhein insgesamt
15 Teilnehmerplätze zur Verfügung. Der
Workshop wurde inhaltlich gestaltet vom
Psychologe Lothar Linz. Er referierte zur
Thematik Coaching – u. a. Teamcoaching
und Differenzierung Training/Coaching.
Lothar Linz beim Vortrag zum Thema
Coaching.
Angereichert durch authentische Beispiele
und Videoszenen aus der Fußballpraxis
wurden dabei den Teilnehmern teilweise
in interaktiver Form Grundelemente der
Teambildung, Möglichkeiten der Entwicklung von gemeinsamen Zielsetzungen, Aspekte von Strategieentwicklungen, Möglichkeiten des Wettkampfcoachings usw.
vermittelt.
Die für die Verbandsgruppe Südwest
Verantwortlichen hatten zu Beginn des
Jahres 2014 versprochen, anspruchsvolle
regionale und überregionale Fortbildungsveranstaltungen anzubieten. Wenn
man ein Gesamtfazit zieht, kann dies als
insgesamt gelungen bezeichnet werden.
Die Tagungen wurden in den Sportschulen Saarbrücken, Edenkoben, und Bitburg
durchgeführt.
Wir bedanken uns bei den Verbandssportlehrern des Saarländischen FV, des
Südwestdeutschen FV und des FV Rheinland (Christian Oles, Heinz-Jürgen Schlösser und Clemens Decker). Unser Dank
gilt auch Kuno Wack und Fabian Ewertz
von der Sportschule Bitburg. Alle Vorgenannten unterstützen den BDFL seit
Jahren vorbildlich durch ihre Mithilfe in
organisatorischer Vorplanung und bei
der Durchführung der regionalen Fortbildungstagungen. Darüber hinaus stellen
sie sich immer als kompetente Referenten
mit ihren Auswahlmannschaften zur Verfügung. Mit diesen Rahmenbedingungen
schaffen wir ideale Voraussetzungen für
eine erfolgreiche Durchführung der RFTs.
Drei erfolgreiche RFTs
Nun soll der zeitliche und inhaltliche
Ablauf der Tagungen, die alle sehr gut
besucht waren, in Kurzform dargestellt
werden:
Die erste RFT der VG-SW fand in Saarbrücken statt. Roland Schwarzl, Athletik- und Fitness-Coach beim Regionalligisten SV Elversberg, erläuterte zunächst
in der Theorie die Trainingswirkungen
der verschiedenen motorischen Grundeigenschaften. In der Praxis legte er den
Schwerpunkt auf Trainingsformen zur
Schulung der Koordination und Stabilität.
Die anwesenden Trainer merkten sehr
Verbandsgruppen
schnell, dass mit R. Schwarzl ein absoluter
Fachmann auf seinem Gebiet referierte.
Christian Oles, der VSL des Saarl. FV, hatte
seine U15-Auswahlmannschaft einbestellt
und überzeugte mit dem anspruchsvollen
Thema: „Trainingsbeispiele zum Angriffspressing“. Beide Referenten stellten sich
bereitwillig einer lebhaften Diskussion zu
ihren Ausführungen.
ITK 2014 mit hoher SW-Beteiligung
Im Juli fand in Mannheim der ITK 2014
mit 147 Trainerkollegen (ca. 25% der
gesamten VG-Mitglieder) aus der Verbandsgruppe Südwest statt. Diese hohe
Teilnehmerzahl ist wohl auch auf den
nahe gelegenen Austragungsort zurückzuführen.
RFT in Edenkoben
Ende August trafen wir uns zur zweiten
regionalen Fortbildungstagung an der
Sportschule in Edenkoben. Jens Kiefer,
Chef-Trainer beim Regionalligisten SV
Elversberg, und sein Co-Trainer Pascal
Bach stellten unter dem Gesamtbegriff
„Periodisierung der Saisonvorbereitung“
ein Modell zur Saisonvorbereitung mit
Schwerpunkten aus der Trainingslehre
und Taktik vor. Jens Kiefer referierte souverän und ging keiner an ihn gestellten
Frage aus dem Weg.
Nach der Kaffeepause übernahm
Sven Hoeh, der Chef-TW-Trainer im Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Kaiserslautern, die praktische Vorführung. Zur
Demo hatte er zwei junge Torhüter aus
Kaiserslautern mitgebracht. Nach kurzer
theoretischer Einführung zeigte er zahlreiche Trainingsbeispiele zum TW-Spiel.
Das Thema „TW-Spiel – Analyse-KonzeptTraining“ wurde von ihm überzeugend
demonstriert. Methodisch geschickt gelang es Sven Hoeh, seine Torhüter zu verbessertem Verhalten hinzuführen.
Neuer Anlauf in Metz
Für den 09. 09. 2014 war eine Fortbildung
beim französischen Erstligisten FC Metz
geplant. Aufgrund struktureller Schwierigkeiten beim Aufsteiger musste dieser
seine feste Zusage zurückziehen, was wir
beide sehr bedauerten.
Der FC Metz hat uns in einem Schreiben aber mitgeteilt, dass er großen Wert
auf eine Zusammenarbeit mit dem BDFL
und der VG-SW legt. Wir haben gemeinsam den 29. 04. 2015 als Fortbildungstag
beim FC Metz festgelegt und bestätigt.
Nähere Einzelheiten zur Anmeldung, zum
organisatorischen Ablauf und zur inhalt-
lichen Gestaltung werden rechtzeitig bekannt gegeben.
BDFL-Journal
85
Westfalen
RFT in Bitburg
Die letzte regionale Fortbildungstagung
im Oktober an der Sportschule Bitburg
war mit 47 Teilnehmern wieder sehr gut
besucht. Nach einem kurzen Rückblick
auf das Jahr 2014 stellte der VG-Vorsitzende zunächst Uwe Koschinat als ersten
Referenten vor. Uwe Koschinat, ein junger
FL und Chef-Trainer von Fortuna Köln, 3.
BL, war schon mehrmals als Referent bei
der VG-SW tätig.
Spontan hatte er seine Bereitschaft
erklärt, zum Thema „Gedankliche Überlegungen zur Kaderplanung“ zu referieren. Rhetorisch geschickt erläuterte er
in(un)gewohnter Offenheit seine persönliche Einstellung zu diesem Thema.
Die anwesenden Kollegen waren beeindruckt.
Mit Horst Allmann, einem absoluten
Kenner der Trainingslehre und Leistungsdiagnostik, war ein äußerst anspruchsvolles Thema abgesprochen: „HIIT, Hochintensives Intervalltraining im Fußball“.
Fachlich fundiert und durch seine lebendige, unnachahmliche Vortragsart überzeugte er die Trainerkollegen und regte
sie zum Nachdenken an.
Es ist von unserer Seite hoch anzurechnen, dass alle Referenten ihre Ausführungen entweder als vorher angefertigtes
Hand-Out oder als PDF-Datei zur Verfügung stellten. Dies ist ein Zeichen offener
Kommunikation seitens der Referenten.
Wir bedanken uns bei allen Trainerkollegen der Verbandsgruppe Südwest für
die gute Zusammenarbeit.
Franz-Josef Reckels
Regionale Fortbildung am 02. Juni
2014 beim SV Rödinghausen
In das „Schmuckkästchen“ Häcker Wiehenstadion beim SV Rödinghausen hatte
die VG Westfalen zur Fortbildungsveranstaltung am 02. Juni 2014 eingeladen.
Das neue Stadion mit allen zur Verfügung
stehenden Räumlichkeiten ist hochmodern ausgestattet und wir bedanken uns
hiermit nochmals für die Ausrichtung und
Bewirtung an diesem Tag. Der SV Rödinghausen ist seit 2009 vom Kreisligisten in
die Oberliga Westfalen aufgestiegen.
V. links n. rechts: Andy Steinmann
(Co-Trainer SV Rödinghausen), Karsten
Schlette, Peter Hermann (Co-Trainer FC
Schalke 04), Prof. Dr. Elmar Wienecke,
Franz-Josef Reckels, Sascha Eickel (es fehlt
auf dem Foto Fotograf Maik Halemeier)
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der VG Westfalen, Franz-Josef Reckels,
und nach Grußworten des Bürgermeisters
Ernst-Wilhelm Vortmeyer startete das abwechslungsreiche Programm mit Werner
Mickler, bekannt durch die Leitung der
psychologischen Ausbildung im FußballLehrer-Lehrgang. Sein Thema umfasste die
Stress- und Willensschulung im Fußball.
Verbandsgruppen
86BDFL-Journal
Prof. Dr. Jürgen Freiwald von der Bergischen Universität Wuppertal, der viele
Jahre erfolgreich die Trainingssteuerung
bei Hannover 96 und Schalke 04 durchführte, referierte zum Thema: „Aufwärmen, Dehnen – Ausdauer: Was ist noch
zeitgemäß?“
In der anschließenden Kaffeepause
wurde diskutiert und einstimmig beschlossen, das Thema nochmal intensiver
in eine der nächsten Fortbildungen einzubinden. Da Hermann Gerland aufgrund
seines bevorstehenden „runden“ Geburtstages familiär eingebunden war, gab es
durch Prof. Dr. Elmar Wienecke mit Peter
Hermann (aktuell Co-Trainer Schalke 04)
eine Frage- und Antwortrunde bevor Peter Hermann mit der 1. Mannschaft des
SV Rödinghausen Automatismen auf dem
Rasen übte. Er erklärte den Spielern motivierend aber bestimmend die Passübungen zur Festigung des Positionsspiels.
Sowohl für die Spieler als auch die Trainer war das Zuschauen ein spannender
Abschluss des Fortbildungstages. Zum
Abschluss wurden alle Teilnehmer zum
Imbiss in den V.I.P. Bereich eingeladen.
Regionale-Fortbildung am
15. 09. 2014 in Kamen Kaiserau
Diese Fortbildung umfasste folgende
Themenbereiche: 1. Trainer in schwierigen Vertragskonstellationen, 2. Der optimale Weg zum Profi – mit oder ohne
U23: 3. Schnelligkeitstraining in Theorie
und Praxis.
1. Trainer in schwierigen
Vertrags­konstellationen
Prof. Dr. Markus Buchberger, Fachanwalt
für Arbeitsrecht und Inhaber einer Personalberatungsagentur im Bereich Besetzung von Positionen im Profi-Sport, referierte in einer sehr anschaulichen Art und
Weise und anhand von exemplarischen
Beispielen über juristische Details, die für
Trainer von besonderer Bedeutung sein
können.
Durch ein interessantes Frage-Antwort-Prinzip veranschaulichte der Jurist, der über eine große Erfahrung im
Profi-Sport verfügt, schwierige Vertragskonstellationen von Trainern und ging
insbesondere auf Fragestellungen wie
Vertragsabschlüsse, Freistellungen und
Aufhebungsverträge ein. Ohne eine übertriebene „Paragraphenreiterei“ zu betreiben, schaffte es Prof. Dr. Buchberger die
Teilnehmer durch seine Inhalte in den
Bann zu ziehen und juristische Details
V. links n. rechts: Franz-Josef Reckels, Prof. Dr. Elmar Wienecke, Prof. Dr. Markus Buchberger, Sascha Lewandowski, Oliver Ruhnert, Oliver Heine, Dennis Brinkmann, Sascha Eickel,
Karsten Schlette (es fehlt auf dem Foto Fotograf Maik Halemeier)
empathisch weiterzugeben. Somit wurde
ein ungewöhnliches und seltenes Fortbildungsthema zu einer Veranstaltung, die
allen Beteiligten einen persönlichen Wissensfortschritt erbrachte.
2. Podiumsdiskussion: Der optimale
Weg zum Profi – mit oder ohne U23
In einer mit Fachleuten besetzten Podiumsdiskussion wurde kontrovers über
die optionale Abschaffung der U23-Mannschaften der Proficlubs diskutiert, die im
März auf der Mitgliederversammlung der
DFL auf Antrag von Bayer 04 Leverkusen
mit Mehrheit durch Satzungsänderung
verabschiedet wurde. Neben Bayer Leverkusen haben mit Eintracht Frankfurt, FSV
Frankfurt, Darmstadt 98 und Heidenheim
vier Vereine davon Gebrauch gemacht
und zur aktuellen Saison ihre U23-Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet.
Sascha Lewandowski, sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von
Bayer 04 Leverkusen, begründete diese
Entscheidung des Vereins mit der geringen Durchlässigkeit der Nachwuchsspieler
über die U23-Mannschaft in den Lizenzspielerbereich. Die Top-Talente schaffen
aus seiner Sicht den Sprung direkt in den
Profibereich. Weitere Spieler, die nicht sofort den Weg bei Bayer Leverkusen schaffen, denen man aber durchaus in der
Zukunft diesen Schritt zutraut, werden
an Vereine ausgeliehen und dort weiterhin durch zusätzliches Personal von Bayer
Leverkusen beobachtet und betreut. Alle
anderen Spieler sollen nach der U19 den
Verein verlassen und kommen somit als
gut ausgebildete Spieler in den „normalen Kreislauf“.
Oliver Ruhnert, Direktor des Nachwuchses von Schalke 04, konnte den Argumenten von Sascha Lewandowski folgen,
machte aber ganz klar deutlich, dass die
U23-Mannschaft für die Weiterentwicklung der im Nachwuchs ausgebildeten
Spieler von Schalke 04 eine wichtige Funktion hat, um den Spielern die Möglichkeit
zu geben, sich an den Männerfußball zu
gewöhnen und regelmäßig Spielpraxis in
der Regionalliga zu bekommen. Der Verein würde sich also die Option erhalten,
Spieler über die U23-Mannschaft dem Profikader zuzuführen. Er stellte allerdings
die 5-staffelige Regionalliga als optimale
Spielklasse für die U23-Mannschaften in
Frage und wünschte sich eine Diskussion
über alternative Möglichkeiten.
Oliver Heine, sportlicher Leiter des
Nachwuchses von Eintracht Braunschweig,
sowie Dennis Brinkmann, Assistent der
Nachwuchsleitung und Co-Trainer der
U23 vom VfL Bochum, waren sich einig,
dass die U23-Mannschaft für ihre Vereine,
die finanziell andere Kapazitäten haben
als Schalke 04 oder Bayer 04 Leverkusen,
eine existentiell wichtige Bedeutung haben, um den Nachwuchsspielern ihrer
Vereine eine Möglichkeit zu geben, nach
der U19 im Übergangsbereich im Senio-
Verbandsgruppen
renfußball zu adaptieren und über die
U23 den Sprung in den Profibereich zu
schaffen. Beide machten auch deutlich,
dass der Sprung für viele U19-Spieler in
den Senioren-Regionalligabereich schon
eine große Herausforderung darstellt.
In der sehr spannenden Diskussionsrunde wurde aber auch kritisch angemerkt, dass die Möglichkeit, eine U23Mannschaft aus rein finanziellen Gründen
vom Spielbetrieb abzumelden, besteht
und dazu führen könne, dass einige Vereine nur deshalb davon Gebrauch machen. Ferner wurden Möglichkeiten angesprochen, aus einer U23-Mannschaft ein
U21-Team zu gründen, wie es beispielsweise der 1. FC Köln schon praktiziert.
Die Podiumsdiskussion wurde begleitet von zahlreichen Fragen und Anmerkungen aus dem Plenum, die gezeigt haben, dass diese in der Öffentlichkeit viel
diskutierte Thematik auch optimal in eine
Fortbildungsveranstaltung des BDFL eingebunden werden konnte.
3. Schnelligkeitstraining in T­ heorie und
Praxis
Winfried Vonstein referierte in seiner
Funktion als Leistungskoordinator des
Fußball- und Leichtathletik- Verbandes
Westfalen. Er ist absoluter Experte in der
Leichtathletik. Als ehemaliger sehr erfolgreicher Bundestrainer des Leichtathletik
Verbandes gelang es ihm, die Trainer in
seinen Bann zu ziehen. Schwerpunkt seiner Ausführungen sind variantenreiche
Koordinationsübungen und das SprintABC gewesen. Diese umfassten folgende
Aspekte: Gleichgewichtsfähigkeit, Kopplungsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit, Umstellungsfähigkeit und Rhythmisierungsfähigkeit.
Die Übungen sind immer unter Beachtung der beiden wesentlichen und zentralen Aspekte durchgeführt worden: Verkürzung der Bodenkontaktzeit/Stützzeit und
die Erhöhung der Geschwindigkeit der
Fußverlaufskurve. Als Demonstrationsgruppe für den praktischen Teil fungierten Spieler der U19 A-Jugend-Landesliga
des Hombrucher SV.
RFT am 05. Mai 2014 in der
­Sportschule Kamen-Kaiserau
„Vertrauen ist die Basis für eine gute Zusammenarbeit!“ – Außergewöhnlicher
Medienworkshop mit Markus Hörwick
Die Verbandsgruppe Westfalen, mit FranzJosef Reckels und Elmar Wienecke an der
Spitze, konnte am 5. Mai einen ganz be-
sonderen Referenten für die RFT in der
Sportschule Kamen-Kaiserau gewinnen.
Kein Geringerer als Markus Hörwick, Pressesprecher und Direktor für Medien und
Kommunikation beim Branchen-Primus
FC Bayern München, gestaltete den kurzweiligen und überaus interessanten Medienworkshop für Trainer.
Er gab dabei auch die ein oder andere
Anekdote aus seiner langjährigen Tätigkeit zum Besten, vor allem vermittelte
er den rund 60 anwesenden Trainern
(darunter Persönlichkeiten wie Michael
Rummenigge und Rüdiger Abramczik) auf
außergewöhnliche Art und Weise einige
interessante Aspekte, die für die spätere
BDFL-Journal
87
Trainertätigkeit der Kollegen von besonderem Nutzen sein werden (siehe eigenständiger Bericht in dieser Ausgabe auf
den Seiten 44 und 45).
Bevor der Workshop mit Markus Hörwick begann, informierte Franz-Josef Reckels die anwesenden Trainer über eine
höchst erfreuliche Entwicklung in der Verbandsgruppe Westfalen. Helmut Horsch,
langjähriger Verbandssportlehrer in Westfalen und in dieser Funktion Mitglied im
BDFL-Bundesvorstand als Sprecher der
Verbandssportlehrer, bleibt dem BDFL
nach seiner Pensionierung weiter erhalten. Er arbeitet ab sofort im Vorstand der
westfälischen Verbandsgruppe mit.
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Fortbildung 2015
88BDFL-Journal
Fortbildungstermine 2015
Die aktuellen Termine und Programme zu den einzelnen regionalen Fortbildungsveranstaltungen
(RFT) sind auf der BDFL-Homepage – www.bdfl.de – im Internet zu finden. Die Angabe der u. g. Daten
ist ohne Gewähr.
Einladungen zu den RFT werden zukünftig schwerpunktmäßig per E-Mail verschickt. Bitte senden Sie
uns ihre aktuelle E-Mail-Adresse an die BDFL-Bundesgeschäftsstelle: [email protected] – vielen Dank!
Eine Anmeldung zu allen RFT ist generell erforderlich und verbindlich! Bitte nutzen Sie den internen
Mitgliederbereich auf der BDFL-Homepage und melden Sie sich online zu den einzelnen RFT an.
INTERNATIONALER TRAINER-KONGRESS 2015: 27. bis 29. Juli 2015 in Wolfsburg / Congress Center Wolfsburg.
Anmeldung / Registrierung am So. 26. Juli 2015 von 15 bis 18 Uhr.
Verbandsgruppe Baden-Württemberg
André Malinowski, Fohrenbühlstr. 7, 79183 Waldkirch-Buchholz, Mobil 0160/90549375, [email protected]
Di. 05. 05. 2015 Sportschule Steinbach
14.00 Uhr (5 LE)
Mi. 28. 10. 2015 Sportschule Schöneck
14.00 Uhr (5 LE)
Weitere RFT-Termine 2015 sind in Planung und werden auf www.bdfl.de bekanntgegeben!
Verbandsgruppe Bayern
Hermann Lutz, Jahnstr. 23, 82069 Hohenschäftlarn, Mobil 0176/21640096, [email protected]
Di. 24. 3. 2015
Sportschule Oberhaching (keine Teilnehmerbegrenzung)
April
Feucht Mai Unterhaching
September
Nürnberg
Oktober Ingolstadt
15.00 Uhr (5 LE)
15.00 Uhr (5 LE)
15.00 Uhr (5 LE)
15.00 Uhr (5 LE)
15.00 Uhr (5 LE)
Verbandsgruppe Hessen
Jörg Udo Keck, Bonatistr. 7, 34560 Fritzlar, Fon 05622/930810, Mobil 0173/2808779, [email protected]
Mo. 08. 12. 2014 Frankfurt/LSB Hessen (70 Tn)
14.00 Uhr (5 LE)
Fr. 13. 02. 2015/ Grünberg/Hessischer FV (50 Tn)
14.30 Uhr (10 LE)
Sa. 14. 02. 2015 Sportschule und 4-Sterne-Sporthotel (Übernachtung im Einzelzimmer)
Ende: Sa. 14. 02. 2015, 12.30 Uhr,
Mo. 20. 04. 2015 Wiesbaden/BRITA-Arena, SV Wehen-Wiesbaden (60 Tn)
14.00 Uhr (5 LE)
Sept/Okt 2015
Zu Gast bei einem hessischen Spitzenclub (70 Tn)
14.00 Uhr (5 LE)
Mo. 07. 12. 2015 Frankfurt/LSB Hessen (70 Tn)
14.00 Uhr (5 LE)
Verbandsgruppe Nord
Wilfried Zander, Bramskampweg 9, 27578 Bremerhaven, Fon 0471/84363, Mobil 0171/2631993, [email protected]
Mo. 30. 03. 2015 Barsinghausen/Niedersächsischer FV
10.00 Uhr (7 LE)
Di. 05. 05. 2015 Bremen/SV Werder Bremen
10.00 Uhr (7 LE)
Di. 01. 09. 2015 60+ Weser-Stadion/Bremer FV
10.00 Uhr (7 LE)
Mo. 21. 09. 2015 Osnabrück/Univ. und VfL Osnabrück
10.00 Uhr (7 LE)
Mo. 30. 11. 2015 Hamburg/Hamburger FV
10.00 Uhr (7 LE)
Verbandsgruppe Nordost
Frank Engel, Tollweg 26, 04289 Leipzig, Fon/Fax 0341/8632208, Mobil 0151/16788640, [email protected]
Sa. 11. 04. 2015 Berlin
9.30 Uhr (7 LE)
Sa. 18. 04. 2015 Leipzig
9.30 Uhr (7 LE)
Mo. 14. 09. 2015 Leipzig
14.00 Uhr (5 LE)
Sa. 14. 11. 2015 Rostock
9.00 Uhr (7 LE)
Die Termine für das Deutsch-Polnische Trainersymposium (2015 in Deutschland)
und das Oldietreffen werden im April 2015 fixiert.
Verbandsgruppe Nordrhein
Dr. Gerd Thissen, Roermonder Str. 123, 52525 Heinsberg,
Fon 02452/989047, Mobil 0170/4702951, Fax 02452/989048, [email protected]
Mo. 09. 03. 2015 Sportschule Duisburg-Wedau (max. 150 TN)
Mo. 11. 05. 2015 Sportschule Duisburg-Wedau (max. 150 TN)
Mo. 14. 09. 2015 Sportschule Duisburg-Wedau (max. 150 TN)
Mo. 09. 11. 2015 Sportschule Duisburg-Wedau (max. 150 TN)
Sa. 21. 03. 2015 Fakultät für Sportwissenschaft Ruhr-Universität Bochum (max. 50 TN)
Gemeinsamer Workshop der VGs Nordrhein und Westfalen
14.00 Uhr (5 LE)
14.00 Uhr (5 LE)
14.00 Uhr (5 LE)
14.00 Uhr (5 LE)
ganztägig (9 LE)
Verbandsgruppe Südwest
Günter Noel, Baltersbacher Weg 20, 66564 Ottweiler, Fon/Fax 06824/931949, Mobil 0170/5569490, [email protected]
Mi. 29. 04. 2015 FC Metz (1. franz. Liga) (max. 70 Tn)
9.00 Uhr (8 LE)
(nähere Einzelheiten durch gesonderte Ausschreibung)
Mo. 11. 05. 2015 SB/Hermann-Neuberger- Sportschule (Wahlen) (50 Tn)
14.00 Uhr (5 LE)
Mi. 26. 08. 2015 Edenkoben/Sportschule Ludwigshöhe (50 Tn)
14.00 Uhr (5 LE)
Mo. 12. 10. 2015 Bitburg/Sportschule (50 Tn)
14.00 Uhr (5 LE)
Verbandsgruppe Westfalen
Franz-Josef-Reckels, Karl-Wagenfeld-Str. 16, 48493 Wettringen,
Fon 02557/7210, Mobil 0171/1425294, [email protected]
Mo. 23. 02. 2015 Halle/Westfalen (40 TN)
(Nur für Trainer der 1.-4. Liga und NLZ) Keine Anmeldung
über BDFL-Portal, nur auf persönliche Einladung.
Mo. 13. 04. 2015 Kaiserau (100 TN)
Mo. 01. 06. 2015 SC Paderborn (120 TN)
Mo. 14. 09. 2015 Kaiserau (100 TN)
Mo. 16. 11. 2015 Kaiserau (100 TN)
13.00 Uhr (7 LE)
14.00 Uhr (6 LE)
14.00 Uhr (6 LE)
14.00 Uhr (6 LE)
14.00 Uhr (6 LE)
Verlängerung der
DFB-Lizenz
Die vom DFB lizenzierten Trainer mit
B-, A- oder Fußball-Lehrer-Lizenz sind
gemäß der DFB-Ausbildungsordnung angehalten, ihrer Fortbildungspflicht nachzukommen. Innerhalb von drei Jahren
müssen alle Lizenzinhaber 20 Lerneinheiten (LE) an Fortbildung nachweisen.
Die Fortbildungsveran­stal­tungen für BLizenz-Inhaber werden durch den DFB
geregelt und durchgeführt. Unter www.
dfb.de Rubrik Trai­
ning / Ausbildungstermine stehen alle Informationen zu
Terminen und Veranstaltungsorten für
B-Lizenzfortbildungsmaßnahmen
zur
Verfügung.
A-Lizenz-Inhaber und Fußball-Lehrer
haben die Möglichkeit der Fortbildung
beim Bund Deutscher Fußball-Lehrer
(BDFL). Dieser bietet zahlreiche Fortbildungsmaßnahmen in den acht regionalen Verbandsgruppen und jährlich einen
Internationalen Trainer-Kongress (ITK)
an. Weitere Informationen zu Terminen
und Veranstaltungsorten erhalten Sie bei
den Landesverbänden bzw. beim BDFL
(www.bdfl.de).
Die Verlängerung der alle drei Jahre
ablaufenden DFB-Lizenzen erfolgt aus­
schließlich durch den Deutschen Fußball-Bund.
Ab dem 1. Juli 2012 müssen alle Lizenzinhaber (B-, A- und Fußball-Lehrer-Lizenz)
folgende Unterlagen zur Verlängerung
ihrer Lizenz beim DFB, Trainerwesen,
Otto-Fleck-Schneise 6, 60528 Frankfurt
am Main einreichen:
1. Fortbildungsnachweis (im Original)
2. Alte bzw. abgelaufene Lizenzkarte
Im Gegensatz zum vorherigen Verfahren
müssen Lizenzinhaber, die ihre Unterlagen eingereicht haben, nicht vorab die
jeweilige Verlängerungsgebühr überweisen.
Wenn die Unterlagen vollständig beim
DFB eingegangen sind, erhalten Sie eine
Rechnung und eine Rechnungsnummer
von uns. Bei der Zahlung ist diese Rechnungsnummer unbedingt anzugeben.
Erst nach Begleichung der Rechnung
wird Ihre Lizenz verlängert und Ihnen
zugesandt.
Sollte die Verlängerungsgebühr vorab
und ohne Rechnungsstellung überwiesen
worden sein, wird diese zurück überwiesen und dem Lizenzinhaber nach Erhalt
der jeweiligen Unterlagen eine Rechnung
ausgestellt.
Bei Rückfragen steht Ihnen die Abteilung
Trainerwesen gerne unter:
[email protected] oder +49 (0)69 6788 251
zur Verfügung.
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