Das Ökosystem `Gewässer ´ – Bach und Teich

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Das Ökosystem `Gewässer ´ – Bach und Teich
Der Kreislehrgarten in Glashütten
als außerschulischer Lernort:
WAKI
Die
Wassererforschungskiste
eine Umweltinitiative der Kreissparkasse Bayreuth-Pegnitz
Dr. Klaus-Günter Dietel (Landrat des Landkreises Bayreuth):
Umwelterziehung als wesentlicher Baustein
einer nachhaltigen Regionalentwicklung
Im Landkreis Bayreuth besteht seit 1995 die bayernweit in ihrer Effizienz wohl einmalige „Initiative
Umwelterziehung“, in deren Rahmen Landratsamt
und Schulamt, der regionale Arbeitskreis Umwelterziehung sowie die Stiftung der Kreissparkasse Bayreuth-Pegnitz gemeinsam an Konzepten zur Verbesserung der Umwelterziehung arbeiten. Mittlerweile
konnte hierdurch den Kindergärten und Schulen eine
Vielzahl an Unterrichtsmaterialien zur Umwelterziehung an die Hand gegeben werden, die speziell auf
die regionale Situation zugeschnitten sind. Mit den
Lernmitteln der „Initiative Umwelterziehung“ können
die Schülerinnen und Schüler Lerninhalte mit ihrer Alltagserfahrung in
Deckung bringen.
Die neu konzipierten Naturerlebniskoffer zur experimentellen Untersuchung der Lebensräume Wasser und Boden eignen sich hervorragend für
den Unterricht im „Klassenzimmer im Freien“. Eine Vielzahl von Experimenten und Untersuchungsmöglichkeiten wurde zusammengestellt und
durch Sinneserfahrungsspiele ergänzt. Der Kreislehrgarten des Landkreises Bayreuth mit seinen Lebensräumen Teich, Wiese und Hecke soll zu
einem lebendigen außerschulischen Lernort werden.
Der Landkreis Bayreuth misst der Umwelterziehung auch im Rahmen der
Lokalen Agenda 21 eine besondere Bedeutung zu, denn eine nachhaltige
Regionalentwicklung ist ohne Umwelterziehung nicht denkbar.
Wir wünschen uns daher, dass möglichst viele Schulklassen von dem
neuen Angebot zum Naturerlebnis Gebrauch machen und wünschen den
Schulkindern und Lehrern dabei viel Spaß und Erfolg.
Bayreuth, Mai 2000
Dr. Klaus-Günter Dietel
Landrat
Siegmund Schiminski (Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse
Bayreuth-Pegnitz)
Umweltschutz als Unternehmensziel
Als eine der ersten Sparkassen in Bayern trat die
Kreissparkasse Bayreuth-Pegnitz bereits Anfang 1997
mit einem Umweltbericht an die Öffentlichkeit. Nach
unserer Ansicht kann ein Finanzdienstleister wie die
Sparkasse sein Handeln nicht ausschließlich an
betriebswirtschaftlichen Zielen ausrichten, sondern
muss auch ökologische Aspekte berücksichtigen.
Gleichzeitig haben wir mit diesem Bericht einen
wichtigen Baustein gelegt, um das
Umweltbewusstsein im Hause zu etablieren und ein
Umweltschutzkonzept auf die Beine zu stellen.
Mit diesem Ökobericht gab sich unsere Sparkasse
erstmals auch Umweltleitlinien für das eigene Tun und Handeln. Diese
Leitlinien beinhalten auch die Förderung des Umweltbewusstseins in der
Öffentlichkeit.
Die seit 1995 bestehende ”Initiative Umwelterziehung” des Landkreises
Bayreuth erscheint uns als besonders förderungswürdig. Sie überzeugt durch
einen logischen und didaktisch anspruchsvollen Aufbau, was Information und
Lernziele anbelangt. Zahlreiche aufeinander abgestimmte Projekte und
Unterrichtsmaterialien sind bislang mit unserer Unterstützung realisiert
worden.
Die Experimentierkoffer zum Naturerlebnis sind der neueste Baustein.
Konzipiert für den Kreislehrgarten in Glashütten ermöglichen sie den Kindern
ein unmittelbares Naturerlebnis mit allen Sinnen, was im zunehmend von
elektronischen Medien geprägten Wahrnehmungshorizont der Kinder von
besonderer Bedeutung ist.
Die Tatsache, dass unser Haus Jahr für Jahr namhafte Beträge für Zwecke
des Umweltschutzes bereitstellen kann, ist der Stiftung der Kreissparkasse
Bayreuth-Pegnitz zu verdanken. Die Sparkassenstiftung widmet sich
zusätzlich zur Förderung von gesellschaftspolitischen und kulturellen
Aufgaben schwerpunktmäßig dem Natur- und Umweltschutz. So wurden in
den letzten Jahren speziell für diesen Bereich Fördermittel in sechsstelliger
Höhe für verschiedenartige Projekte und Maßnahmen zur Verfügung gestellt.
Wir werden diese Arbeit gezielt fortsetzen.
Allen Lehrern und Schulkindern wünsche ich viel Freude beim Entdecken und
Erforschen der Pflanzen, Tiere und Lebensräume und hoffe, dass die
Naturerlebniskoffer hierbei eine hilfreiche Unterstützung sein werden.
Bayreuth, Mai 2000
Siegmund Schiminski
Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Bayreuth-Pegnitz
Ökosysteme und Biotope
Begriffserklärung
Ein Ökosystem besteht aus einem Lebensraum mit Lebensgemeinschaften von
Pflanzen und Tieren sowie seinen ganz speziellen Standortbedingungen für Licht,
Wasserverfügbarkeit, Bodenbeschaffenheit und Temperatur. Es ist gekennzeichnet durch mehr oder weniger geschlossene Stoffkreisläufe. Werden solche Beziehungsnetze zwischen einem Lebensraum und seinen Bewohnern nicht durch
äußere Einflüsse (Mensch) belastet, können sie Störungen abfangen und sich
selbst erhalten.
Beispiele für Ökosysteme: Fluss, Wald, Moor, Boden
Der Biotop ist der Lebensraum für eine Gemeinschaft von Lebewesen, also für
jeweils eine bestimmte Gruppe von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Bakterien, die
ähnliche Umweltbedingungen brauchen.
Beispiele für Biotope: Wiese, Hecke, Trockenmauer
Das Ökosystem `Gewässer ´ – Bach und Teich
Der Bach
Entstehung
Bäche und Flüsse sind Fließgewässer. Ein Bach entsteht durch den Zusammenfluss mehrerer Quellrinnsale. Treffen mehrere Bäche zusammen, werden sie gemeinsam zum Fluss.
Aussehen
Naturnahe Bäche und Flüsse sind durch einen häufig die Richtung wechselnden
Verlauf gekennzeichnet, auf kurze gerade Abschnitte folgen Schleifen und
Windungen. Man sagt: „Der Bach oder der Fluss mäandriert“. Ufer und Bachbzw. Flussbett sind reich strukturiert. Schnell strömende Bereiche schließen an
träge fließende Bereiche an. Steil abfallende Ufer (Prallufer) wechseln mit flachen
Ufern aus Kies- und Sandablagerungen (Gleitufer).
So vielgestaltig das Ökosystem Bach und Fluss ist, so zahlreich sind auch dessen
Kleinst-Lebensräume. Jeweilige Strömung, Wassertemperatur, Wasserqualität,
Bodenbeschaffenheit und der Sauerstoffgehalt prägen die Zusammensetzung der
Tier- und Pflanzengemeinschaften.
Funktionen
Fließgewässer stellen die Lebensadern in unserer Landschaft dar. Sie gewähren
einer großen Anzahl von Tieren und Pflanzen Lebens-, Fortpflanzungs- und
Nahrungsraum. Darüber hinaus werden sie als Wander- und Ausbreitungslinie
genutzt und bieten Orientierungshilfe für landlebende Tiere wie z.B. Vögel.
Auch Pflanzen können als Same größere Strecken in einem Bach oder Fluss
zurücklegen und werden so weiter verbreitet.
Nutzen des Baches für den Menschen
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Be- und Entwässerung von Flächen
Grundwasserneubildung
Regenwasserspeicher
Speisung der Flüsse mit Wasser
Gefährdung
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Begradigung
Gewässerausbau und Kanalisierung
Aufforstung der Fluss- oder Bachaue mit standortfremden Baumarten
Schad- und Nährstoffeintrag durch intensive landwirtschaftliche Nutzung
angrenzender Flächen
Der Teich
Entstehung
Weiher, Teiche, Tümpel und Seen sind Stillgewässer. Sie finden sich in Senken,
in denen der Untergrund wasserundurchlässig ist.
Aussehen
Teiche, Weiher und Tümpel sind stehende Kleingewässer; sie haben nur eine
geringe Wassertiefe von weniger als drei, häufig sogar weniger als zwei Metern.
Weiher sind natürliche Stillgewässer mit klar abgegrenzten Uferzonen und einem
ausgeprägten Pflanzengürtel. Tümpel sind noch kleiner und seichter als Weiher;
sie können zeitweise völlig austrocknen.
Teiche sind künstliche, stehende Gewässer, die meist zur Fischzucht dienen. Sie
werden geschaffen, wenn Dämme im Lauf eines Flusses oder Baches von Menschenhand aufgeschüttet werden; daher haben sie einen Zu- und Abfluss.
Bewirtschaftete Fischteiche haben kaum Bedeutung als Lebensraum für die sonst
typischen Wassertiere und Wasserpflanzen. Trockenlegung im Winter, Düngung
und Streuen von Ätzkalk verschlechtern die Lebensbedingungen beträchtlich.
Werden Teiche aber zur Entwässerung benachbarter Flächen oder zu Erholungszwecken angelegt, können sie, gleich dem Weiher, ein vielfältiges Leben am und
im Wasser ermöglichen. Am Ufer wachsen Feuchtwiesen-, Moor- und Sumpfpflanzen, es folgt ein Schilf- und Röhrichtgürtel, daran schließt eine Schwimmblattzone im offenen Wasser an. Verschiedenartigste Tiere besiedeln diese
Lebensräume.
Funktionen
Für den Fortbestand vieler Tierarten wie Frösche und Kröten, Molche, Libellen
und andere Insekten ist das Vorhandensein von Kleingewässern, wie z.B. naturnahen Teichen, lebenswichtig. Ihre Larven entwickeln sich im Wasser; die ausgewachsenen Tiere finden dort tierische und pflanzliche Nahrung, sind selbst Beute
für andere Tiere und damit Teil einer funktionierenden Nahrungskette.
Die Schilfzone eines Teiches spielt eine wichtige Rolle beim Herausfiltern von
Nährstoffen und damit bei der natürlichen Gewässerreinigung. Außerdem ist sie
Laichstätte für viele Fischarten.
Als Wasserspeicher haben Teiche eine ausgleichende Wirkung auf den
Luftfeuchte-Haushalt ihrer Umgebung.
Gefährdung
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Verschmutzung
Überdüngung
Trockenlegung
Zuschüttung
Was du an Bach und Teich ausprobieren kannst
Hilfsmittel und Untersuchungsgeräte für das Fangen und Bestimmen von
Gewässertieren
! Haushaltssieb (engmaschiges Drahtsieb), ca. 15 cm Öffnungsdurchmesser,
das mit einem Besenstiel verlängert werden kann und als Kescher dient
! Messbecher zum Wasserschöpfen
! Besenstiel, als Verlängerung für Kescher und Messbecher
! Paketklebeband zum vorübergehenden Befestigen des Besenstiels
! Spritzflasche für Tiere, die sich in Fließgewässern an Steinen festhalten
! Bestimmungskarten für Bach- und Teichtiere
! helle Schüssel, in die der Fang vorsichtig aus dem Sieb oder aus dem
Messbecher geleert wird
! Pinsel oder Spatel, um damit vorsichtig unter die empfindlichen Tiere fassen
und sie vom Stein oder Sieb abheben zu können
! Pipette, Plastiklöffel zum Umsetzen sehr kleiner Tiere aus dem Messbecher
oder aus der Schüssel in die Sortiergefäße
! mehrere kleine, mit Deckel verschließbare Plastikgefäße sowie leere
Filmdosen zum Sortieren der Tiere und als Aufbewahrungsgefäße
! Becherlupe mit 2 bzw. 4facher Vergrößerung zur Übersicht
! das Stereomikroskop erleichtert wegen der plastischen Wiedergabe und der
20 bzw. 40fachen Vergrößerung das genaue Beobachten und Bestimmen
kleiner Tiere
! Geschirrhandtücher zum Abtrocknen der verwendeten Gegenstände nach
Beendigung der Untersuchungen
Vorgehen und praktische Tips zur Bestimmung von Bach- und
Teichtieren
1. Suche im Bach nach größeren Steinen, drehe sie vorsichtig um und
untersuche sie nach kleinen Lebewesen. Setze die Tiere in eine mit
Bachwasser gefüllte Schüssel.
2. Stehst du an einem Ufer mit Sand oder Schlamm, so nimmst du ein Sieb,
ziehst es mit kreisenden Bewegungen gegen die Strömung so durch den
Schlamm, dass der Rand noch ein bißchen über die Wasseroberfläche hinausragt. Die gefangenen Tiere setzt du gleich in deine Beobachtungsschale, die
mit Bach- bzw. Teichwasser gefüllt ist (nicht in die Sonne stellen). Dann
kannst du die Tiere in die kleinen Plastikgefäße sortieren.
3. Streife das Sieb an der Wasseroberfläche durch dichten Pflanzenbestand in
Teich oder Bach, wiederhole dies später etwas tiefer im Gewässer. Du kannst
die Lebewesen, die auf den Wasserpflanzen sitzen, auch mit der Spritzflasche
in das Sieb hinein spülen
4. Zum Umsetzen der gefangenen Tiere in die Schüssel verwendest du Löffel,
Pinsel, Spatel oder Pipette, ebenso zum Sortieren der Tiere in die kleinen
Plastikdosen. Vergiss nicht, die Gefäße kühl zu stellen (Gefäße nicht in die
direkte Sonne stellen !!!).
5. Die Bestimmungskarten helfen beim Erkennen der Tiere.
6. Bringe nach der Untersuchung die Tiere in den Teich und in den Bach zurück
(immer dorthin, wo du sie geholt hast).
Physikalische und chemische Messungen
Temperatur
Zur Messung der Wassertemperatur wird das Schöpf-Thermometer verwendet,
das mit einer Schnur an einer Stange befestigt ist und jeweils 3 bis 5 Minuten
verschieden tief eingetaucht wird. Die Zeit wird zur Einstellung der Gewässertemperatur benötigt. Danach wird das Thermometer schnell herausgezogen und
die Temperatur abgelesen.
Handhabung des Thermometers:
Die obere Rändelmutter ist ein wenig heraus gedreht, die untere Rändelmutter
wird vom schwarzen Dichtungsring weg nach oben gegen die obere R.m. ganz
festgestellt. Jetzt lässt sich das Thermometer drehen, indem man beide R.m.
fasst und bewegt; die Thermometerskala erscheint vorne. Wenn man danach die
untere R.m. gegen den schwarzen Dichtungsring zurückdreht, ist das
Thermometer festgestellt. Nach den Messungen wird – nachdem man die untere
R.m. in Richtung obere R.m. bewegt hat - das Messinggehäuse wieder nach
außen gedreht.
Markierungen der Eintauchtiefe an der Schnur:
Klebeband am Thermometer: bei 15 cm Tiefe
„gelbes Ei“, unten : bei 30 cm Tiefe
„blaues Ei“, unten : bei 50 cm Tiefe
„rotes Ei“, unten : bei 75 cm Tiefe
„grünes Ei“, unten: bei 100 cm Tiefe
Gesamtlänge der Schnur: 150 cm
Das Thermometer selbst ist 28 cm lang und wurde bei der Markierung der
Eintauchtiefe mit berücksichtigt.
Die Temperatur eines stehenden Kleingewässers schwankt sehr stark im Tagesverlauf. Die Unterschiede sind umso größer, je flacher das Gewässer ist.
Tagsüber erwärmen sich die oberen Schichten je nach Sonneneinstrahlung, Lufttemperatur und Beschattung. Nachts kühlen die Wasserschichten von oben nach
unten ab; die kälteren Schichten sinken infolge ihrer ansteigenden Dichte in die
Tiefe. Wird die Wasseroberfläche von Wind bewegt, führt dies ebenfalls zur
Temperaturdurchmischung des Gewässers.
Die Wassertemperatur bestimmt ausschlaggebend das Wachstum der Lebewesen.
Mit steigender Temperatur beschleunigen sich ihre Stoffwechselvorgänge, was
sich in einer erhöhten Vermehrungsrate ausdrückt. Ab spätestens 40° C jedoch
bewirkt die weitere Temperatursteigerung eine Verlangsamung des Stoffwechsels
und der Vermehrung. Bei noch höheren Temperaturen sterben die Wasserorganismen.
Die Temperatur ist auch für das Lösungsvermögen des Sauerstoffs im Wasser
von entscheidender Bedeutung.
Temperatur
Sauerstoff
0
5
10
15
12,6 12,8 11,4 10,2
20
25
30
° Celsius
9,2
8,4
7,6
mg/löslich
Abhängigkeit der Sauerstoffsättigung von der Temperatur
Fließgewässer, wie Bäche und Flüsse, sind allgemein kühler und daher besser
belüftet, d.h. sie enthalten mehr Sauerstoff, als Stillgewässer.
pH-Wert
Der pH-Wert ist in der Chemie ein Maß dafür, wie sauer bzw. wie basisch eine
Flüssigkeit oder eine feste Substanz ist. Stoffe mit Säurecharakter haben niedrige pH-Werte unter 7, basische (auch `alkalisch´ genannt) Stoffe sind durch pHWerte über 7 gekennzeichnet. Destilliertes Wasser, d.h. Wasser, das keine Nährstoffe enthält, ist chemisch neutral und hat einen pH-Wert von genau 7. Nimmt
der pH-Wert um eins ab, z.B. von 6 auf 5, besagt dies, dass die Säurekonzentration in der Substanz mit dem niedrigeren Wert zehnmal höher ist.
Beispiele für typische pH-Werte
! sauberes Regenwasser: 5,6 (biologischer Neutralpunkt)
! Zitronensaft: 4,0
! Milch: 6,5
Der pH-Wert in stehenden Gewässern, z.B. in einem Teich, schwankt i.d.R.
zwischen 6 und 8.
Tödlich für die meisten Fischarten sind pH-Werte von 5 und darunter.
Der pH-Wert von Bach- oder Teichwasser kann z.B. mit Hilfe von pHTeststäbchen bestimmt werden. Es genügt völlig, nur einen Streifen zu
verwenden, wenn man den pH-Wert in Bach oder Teich messen möchte. Möchte
man beide Gewässer testen, benötigt man je einen Streifen.
Experimente und Spiele
! Netz zum Tümpeln
! Dosenlupe
! Fließgeschwindigkeit des Baches
! Welches Wassertier habe ich gesehen ?
! Die Wasseroberfläche – eine elastische Haut
! Brunnenkresse im Eigenbau
! Moskitonetz
! Stechmückenlarven reinigen Tümpelwasser
! Tiere im Wasser, auf der Erde, in der Luft
! Teststäbchen für Säuren und Basen
! Das Wasserleitungssystem in der Pflanze
Netz zum Tümpeln
Was man braucht:
" Gaze, Stramin oder einen alten Seidenstrumpf für das Netz
" einen Drahtbügel
" eine Stange
So wird es gemacht:
!
!
!
!
Den Stoff zu einem Schlauch zusammennähen,
an einem Ende abbinden,
das offene Ende an den Drahtbügel nähen,
die Stange mit Schnur oder Draht an dem Drahtbügel befestigen.
Dosenlupe
Was man braucht:
" Konservendose
" Klarsichtfolie
" Klebeband
So wird es gemacht:
! Deckel und Boden der Konservendose mit dem Dosenöffner entfernen,
! Klarsichtfolie an einem Dosenende mit Klebeband so befestigen, dass
sie wasserdicht sitzt.
Fließgeschwindigkeit des Baches
Was man braucht:
"
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"
"
Armbanduhr mit Sekundenzeiger oder mit digitaler Anzeige
Metermaß (Zollstock in der Bodenerlebniskiste)
Stöcke o.ä. zum Abstecken der Mess-Strecke
ein Blatt oder etwas Anderes, das im Wasser schwimmt
So wird es gemacht:
! je nach Strömung des Baches wird eine Mess-Strecke von 3-5 m
abgesteckt, bei starker Strömung sollte die Strecke 10 m lang sein
! am Anfang der Strecke wird das Blatt in den Bach geworfen und
gleichzeitig die Zeit genommen
! wenn das Blatt am Ende der Strecke angekommen ist, wird die Zeit
abgelesen oder gestoppt
Jetzt kann man ausrechnen, wieviel Meter pro Sekunde sich das Blatt
fortbewegt hat (Zeitdauer durch Strecke teilen).
Für kleinere Kinder: Welches Wassertier habe ich
gesehen ?
Was man braucht:
" Messbecher und Sieb zum Fangen der Tiere aus einem Gewässer
" Plastiklöffel oder Pipetten zum Umsetzen der Tiere in eine Schüssel
oder in eine Becherlupe (Tiere nicht in der direkten Sonne stehen
lassen)
So wird es gemacht:
! Tiere alle anschauen
! jedes Kind sucht sich ein Tier, das es genauer betrachten möchte
(Aussehen, Fortbewegungsweise)
! einige Zeit zum Anschauen lassen
Danach beschreibt jedes Kind sein Tier in eigenen Worten, z.B. „auf dem
Wasser schwebendes Spinnenviech“ (Wasserläufer). Die anderen können
raten, welches es wohl gewesen ist.
Die Wasseroberfläche - Eine elastische Haut
Was man braucht:
"
"
"
"
Glasschale mit Wasser
Löschpapier
eine Nähnadel
Spülmittel
So wird es gemacht:
!
!
!
!
!
Löschpapier auf dem Wasser schwimmen lassen,
vorsichtig die Nadel darauf legen,
das Löschpapier saugt sich mit Wasser voll, wird schwer, geht unter,
die Nadel schwimmt,
einen Tropfen Spülmittel ins Wasser geben - die Oberflächenspannung
des Wassers, die die Nadel getragen hat, wird dadurch aufgelöst und
die Nadel sinkt zu Boden.
Moskitonetz
Was man braucht:
" Sonnenhut mit breiter Krempe
" ein Netz aus Gaze oder dünnem Vorhangstoff
So wird es gemacht:
! Das Netz wird an der Hutkrempe so befestigt, dass es locker über
Schultern und Rücken fällt,
! An der Netzunterseite ein Band einziehen, mit dem man es einhalten
kann.
Da das Moskitonetz dicht vor den Augen liegt, beeinträchtigt es die Sicht
kaum und es kann losgehen wie bei einer richtigen Tropenexpedition.
Stechmückenlarven reinigen Tümpelwasser
Was man braucht:
" Einmachglas
" durch Grünalgen gefärbtes Tümpelwasser
" Stechmückenlarven
Die Larven im Tümpelwasser verfärben sich grün. Sie haben die
Grünalgen aus dem Wasser gefiltert und dabei selbst die Farbe
gewechselt.
Ein Spiel für kleinere Kinder: Tiere im Wasser, auf der
Erde, in der Luft
Was man braucht:
" einen Ball oder einen anderen Gegenstand, den man leicht werfen und
fangen kann
So wird es gemacht:
! alle Mitspieler setzen sich im Kreis zusammen
! der Ball wird einem Mitspieler zugeworfen, dabei ruft man „Wasser“
oder „Erde“ oder „Luft“
! wer den Ball fängt, muss ganz schnell ein Lebewesen nennen, welches
im Wasser, auf oder in der Erde oder in der Luft lebt
! wenn der Befragte antworten kann, darf er selbst als nächster werfen
und fragen
! wenn er kein Lebewesen aus dem entsprechenden Lebensraum weiß,
muss er ein Pfand abgeben
! wer das dritte Pfand hergegeben hat, scheidet aus
Am Schluss werden die Pfänder wieder ausgelöst. Denkt euch etwas
Lustiges dafür aus.
In der Schule vorbereiten: Teststäbchen für Säuren und
Basen
Was man braucht:
" Rotkohlblätter
" Kaffeefilterpapier
So wird es gemacht:
! Rotkohlblätter trocknen und mahlen,
! aus dem Filterpapier Streifen schneiden,
! das Pulver in Wasser auflösen und damit die Filterpapierstreifen
tränken.
Ein Teststreifen reagiert in einer Flüssigkeit deutlich: Je höher der pHWert, desto stärker verfärbt sich der Streifen blau bis grün (Base), je
kleiner der pH-Wert, desto deutlicher wird er rot (Säure). Reines Wasser
ist neutral, der Streifen bleibt violett.
In der Schule durchzuführen: Brunnenkresse im
Eigenbau
Was man braucht:
" wasserdichtes Gefäß
" nährstoffreiche Erde
" Brunnenkressesamen
So wird es gemacht:
! Den Boden des Gefäßes mit Erde bedecken,
! Brunnenkresse aussäen,
! wenn sie keimt, das Gefäß mit Wasser auffüllen, so dass die Spitzen
der Brunnenkresse immer knapp aus dem Wasser schauen,
! wenn die Triebe ca. 8 cm lang sind, nach ungefähr 4-6 Wochen, kannst
du das erste Mal ernten
In der Schule durchzuführen: Das Wasserleitungssystem
in der Pflanze
Blumen färben - So wird es gemacht:
! Eine Blume mit weißer Blüte eignet sich am besten,
! den Stiel bis zur halben Länge spalten,
! ein Ende in ein Glas mit Wasser geben, das andere Ende in ein Glas mit
roter Flüssigkeit,
! jetzt kannst du die Wasserleitungsbahnen in der Pflanze verfolgen,
! nach einiger Zeit wird die weiße Blüte rot-weiß sein.

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