Mädchen - Designsquad

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Mädchen - Designsquad
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doxs! Begleitmaterial
1. Credits / Filmdaten
Filmtitel deutsch Mädchen
Filmtitel original Meisjes
Filmtitel englisch Girls
Land, Jahr
Niederlande, 2003
Länge
20 Minuten
Regie, Buch,
Schnitt
Menna Laura Meijer
Kamera
Bert Haitsma
Musik
David Spaans
Serie
Nachfolgefilm: „Boys“ 2005
Redaktion
Lioni Schrederhof (IKON)
Produktion
Joris Souren für IKON
Preise
2004
Jubiläumspreis Kids & Docs
1. Platz PRIX JEUNESSE, München
Bester Jugend-Dokumentarfilm, Dutch Academy Award
Kinderkast television award, Cinekid Filmfestival
2. Inhalt
Kelvin, Vijay und Nasif sind Freunde, und das schon lange bevor die Jungs bemerkt haben,
dass es außer Fußball auch noch etwas anderes im Leben gibt: Mädchen! Ein Thema, von
dem sie eigentlich ganz schön wenig verstehen, aber das sie umso mehr fasziniert. Wie soll
das perfekte Mädchen sein, wie wird das „erste Mal“ ablaufen, was muss ein Junge wissen
und tun? Das Wichtigste ist wohl: „cool bleiben“.
„Wir hängen zusammen rum, weil wir in der gleichen Klasse sind. Irgendwann macht man
dann die Hausaufgaben zusammen oder geht sich Pommes holen. Man redet über alles
Mögliche. Über Fußball – und welche Mädchen gerade angesagt sind.“
3. Personen
Kelvin: “Du bezahlst das Kino und das Popcorn. Du gehst mit ihr zu McDonalds, gibst dein
letztes Geld für einen Burger aus [...] Und dann macht sie Schluss. Ich war total sauer.“
Vijay: “ Ich sagte ihr, dass ich sie mochte und so. Sie sagt, sie müsse darüber nachdenken.
Sie müsste mit ihren Freundinnen sprechen. Und dann, nach einer Ewigkeit, sagte sie ja.“
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Nasif: „Ich kannte sie nicht besonders gut, als wir angefangen haben, uns zu treffen. Wir
quatschten am Telefon. Blah, blah, blah. Und plötzlich war es ernst.“
 Idee für den Unterricht: Wie alt Kelvin, Vijay und Nasif sind, erfährt man im Film nicht.
Auch wo und wie sie leben, ob sie Geschwister haben und wie sie in der Schule sind, bleibt
ein Geheimnis. Ist es trotzdem möglich etwas über die drei Jungs zu sagen? Überlegt euch
wie ihr Kelvin, Vijay und Nasif beschreiben würdet. Wer ist der Witzige, wer der Schüchterne
und wer der Coole?
4. Allgemeine Themenstichworte:
Jungen und Mädchen, das erste Mal, Aussehen , Sexualität, Medien
„Mädchen“, ist ein Film über...
... drei Jungen, die Freunde sind
... drei Jungen, die von ihren Erlebnissen mit Mädchen erzählen
... Ängste vor dem ‚ersten Mal’
 Idee für den Unterricht: Findet noch andere Stichworte zu den Themen, die man im Film
sieht oder die von Kelvin, Nasif und Vijay erzählt werden. Welche Themen interessieren euch
besonders?
5. Allgemeine Stichworte zur Machart / Erzählweise:
„Mädchen“ ist ein Dokumentarfilm ...
... über drei Jungen, die interviewt werden
... über drei Jungen, die mal gemeinsam und mal alleine interviewt werden
... in dem die Jungen in ihrem Alltag beobachtet werden
... mit viel Musik
... in dem Bilder aus Musikvideos zu sehen sind
 Idee für den Unterricht: Auch diese Liste könnt ihr weiterführen. In „Mädchen“ benutzt die
Regisseurin viele verschiedene Mittel für ihren Film. Sammelt was euch noch auffällt,
besonders auch im Unterschied zu anderen Filmen, die ihr so kennt.
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6. Entwicklung von Problem- und Themenstellung und
Filmische(s) Erzählen und Gestaltungsmittel (Beispiele)
In einer Filmkritik zu „Mädchen“ heißt es: „Die Regisseurin Menna Laura Meijer begleitet
die Jugendlichen in ihrem Lebensalltag – beim Friseur, beim Shoppen und auf Partys – oder
zeigt sie bei der Selbstinszenierung als Poser, Rapper und Tänzer. Durch die mit Musik
unterlegte Verflechtung von Dokumentarischem, inszenierten Szenen und von Jugendlichen
selbst gedrehtem Material, entsteht ein Bild des Lebensgefühls der Protagonisten in ihrem von
Pop und Tanzkultur geprägtem Alltag.“
Der Inhalt von „Mädchen“ ist also stark verknüpft mit der Machart des Films.
 Idee für den Unterricht: Überlegt euch welche Themen ihr diskutieren wollt und wie diese
Themen im Film „zur Sprache gebracht werden“ und wie sie „ins Bild gesetzt“ werden.
Themenvorschlag 1: Coole Jungs und coole Mädchen
Kelvin, Nasif und Vijay sind „coole“ Jungs, die sich was trauen: Sie tragen coole Klamotten,
reden über Sex und benutzen Worte wie „Titten“ und „Ärsche“, wenn sie über Mädchen
sprechen.
Filmisches Erzählen: Vorstellung der Jungen am Anfang des Filmes
Der Film beginnt mit den drei Jungen auf dem Sofa sitzend, während sie überlebensgroße
Musikvideos schauen. Die Jungen beobachten und werden von der Kamera und daher von uns
Zuschauern beobachtet.
In der zweiten Szene stehen die Jungen an einer Wand und gehen einzeln auf die Kamera zu.
 Beschreibt wie auf euch die „Vorstellungen“ wirken. Könnt ihr mit den Begriffen
„Selbstinszenierung“ und „Selbstironie“ in diesem Zusammenhang etwas anfangen?
In der dritten „Vorstellung“ werden die drei in einer Großaufnahme gefilmt und ihre Namen
werden eingeblendet.
 Was „erzählen“ (zeigen, aufdecken) die einzelnen „Vorstellungen“. Auf welche
verschiedene Arten lernt der Zuschauer so die drei Jungen kennen? Kann man die Art, wie die
Jungen vorgestellt werden in Zusammenhang bringen, mit den Aussagen der Jungen und mit
ihrem Verhalten (zum Bespiel in der Schule)?
Die Jungen erzählen auch davon, wie schwer es ist ein Mädchen kennen zulernen, sie
anzusprechen und vor allem nicht von ihr ausgenutzt zu werden.
Also auch Mädchen können ‚cool’ sein.
Filmisches Erzählen: Toilettenszenen
Auch die Mädchen werden von der Regisseurin „vorgestellt“: die Mädchen posieren auf der
Schultoilette vor der Kamera.
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 Was haltet ihr von diesen Bildern? Welche Wirkung haben diese Szenen auf euch? Warum
glaubt ihr, hat sich die Regisseurin gerade die Schultoilette für diese Aufnahmen ausgesucht?
Themenvorschlag 2: ‚Das erste Mal’
In „Mädchen“ erzählen die Jungen viel über Sex und das erste Mal, obwohl sich herausstellt,
dass weder Kelvin noch Vijay bisher Sex hatten; bei Nasif bleibt es unklar.
 Wie findet ihr es, dass die Jungen auch mal „zugeben“, dass sie viele Fragen und auch
Ängste haben?
Filmisches Erzählen: Interviews alleine und zusammen
Für einen Dokumentarfilm in dem die Personen über sich erzählen sollen, ist es wichtig eine
geeignete Interviewsituation zu schaffen.
Die Regisseurin Menna Laura Meijer interviewt die drei Jungen mal gemeinsam und mal
alleine.
 Stellt ihr einen Unterschied fest in den Antworten der Jungen? Wie muss eurer Meinung
nach eine geeignete Interviewsituation sein, in der man offen über alles sprechen kann?
Würdet ihr vor einer Kamera über Themen wie Liebe und Sexualität sprechen?
Themenvorschlag 3: Fernseh-Bilder, Musik
Kelvin, Nasif und Vijay sind sich einig, dass Jungen und Mädchen anders mit den „Stars aus
dem Fernsehen“ umgehen: „Sie [die Mädchen] sehen jemanden im Fernsehen – Justin
Timberlake – und denken, sie könnten mit ihm ausgehen“.
 Diskutiert welche Bedeutung für Euch (Jungen/ Mädchen) die Stars (Schauspieler/innen,
Sänger/innen, Models und andere Prominente) haben. Ist es so, dass Mädchen mit ihren
Idolen anders umgehen als Jungen? Haben für euch die Stars eine Art Vorbild-Funktion
(Aussehen, Auftreten etc.)?
Filmisches Erzählen: Musikvideos, Musik im Film
Der Film beginnt mit Ausschnitten aus Musikvideos, die auf eine riesengroße Leinwand
projiziert sind. Dazu hören wir – wie auch an anderen Stellen im Film – Musik von zum
Beispiel Snoop Doggy Dogg, Usher oder 50 cent. Musik die, wenn auch von verschiedenen
Interpreten, für eine bestimmte Stimmung im Film sorgen soll.
 Welche Stimmung transportiert für euch die Musik? Kennt ihr die Musik, die in
„Mädchen“ benutzt wird und könnt ihr die Stilrichtung beschreiben? Welche Rollen haben in
den Videos die Männer, welche Rollen haben die Frauen? Warum hat sich eurer Meinung
nach die Regisseurin gerade für diese Musik und diese Videos entschieden?
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7. Referenzmedien und Recherchetipps
 Idee für den Unterricht: Fallen euch Filme, Serien, Lieder, Bücher ein, die sich mit
ähnlichen Themen beschäftigen und euch an „Mädchen“ erinnern?
Filme:
Jungs. Boys. Niederlande, 2005. Dokumentarfilm von Menna Laura Meijer.
Musik:
Musiker: Snoop Doggy Dogg, Usher, 50 cent
Musikrichtungen: R&B, HipHop, Soul, Rap, Pop
Bücher / Zeitschriften:
Filmkritik zu „Mädchen“ und „Jungs“ von Bettina Braun in:
Schnitt. Das Filmmagazin. Ausgabe 44. Köln, 2006
HipHop-Lexikon. Rap, Breakdance, Writing & Co: Das Kompendium der HipHop Szene.
Von Sebastian Krekow, Jens Steiner und Mathias Taupitz.
Überblick über alle Facetten der Hip Hop Kultur. Das Hip Hop-Lexikon ist der erste Versuch,
von innen heraus die Kultur wirklich umfassend und in all ihren Einzelheiten zu erfassen.
Geschrieben wurde es von Insidern, die schon viele Jahre im Hip Hop aktiv sind.
Internet:
Internet-Informationsseiten für Kinder und Jugendliche zu den Themen „Pubertät und
Sexualität“
Loveline: Internetseite für Jugendliche von der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung (BZgA):
Http://www.loveline.de/liebesthemen/
Sexundso: Internetseite von pro familia Deutsche Gesellschaft für Familienplanung,
Sexualpädagogik und Sexualberatung e.V., Landesverband Niedersachsen
http://www.sexundso.de/