K le t t e r fü h r e r - AG Klettern und Naturschutz im Odenwald

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K le t t e r fü h r e r - AG Klettern und Naturschutz im Odenwald
Kletterführer
Schriesheim · Ziegelhausen · Stiefelhütte · Lautertal · Heubach · Hainstadt
panico Alpinverlag
Klettern in
Schriesheim
Ziegelhausen
Stiefelhütte
Lautertal
Heubach
Hainstadt
Impressum
Titelbild
Schmutztitel
Frontispitz
Topos
Karten
Redaktion, Layout
Inhaltsverzeichnis
Das ist doch der Superclou (7+). Roland Schmitt in Schriesheim, Sektor Alpenjodler | Foto: Ronald Nordmann
Mila Trauth in Geronimo (8), Ziegelhausen 3, Sektor Supercrack | Foto: Philip Trauth
Achim Dohle übt sich in Verzicht (6) | Foto: Helge Kramberger
Johanna Widmaier
Kilian Geiger, Anna Rösch
Peter Brunnert, Johanna Widmaier, Tobias Reinke
978-3-95611-005-4
Auflagen Nr.
ISBN
6
978-3-95611-005-4
© 2015 by
Panico Alpinverlag
Gunzenhauserstr. 1
D-73257 Köngen
Tel. 0049 (0) 7024 82780
Fax 0049 (0) 7024 84377
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printed by:
Druckerei & Verlag Steinmeier GmbH & Co. KG
Gewerbepark 6
D-86738 Deiningen
Tel. +49 (0 90 81) 29 64-0
Fax. +49 (0 90 81) 29 64-29
Email [email protected]
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36 86 96 118 126
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184
192
ab Seite206
Vorwort
Gebrauch des Führers
Sicherungssituation
Klettern & Naturschutz
Was gar nicht geht
Wissenswertes (AKN, Karten, Führer, Internet, Übernachtung)
Alternativprogramm
Geologie und Langschaftsgeschichte
Wohin mit Kindern, bei Hitze, bei Kälte, bei Regen, bei Ehrgeiz?
Schriesheim
Riesenstein Ziegelhausen Stiefelhütte Jakobswand Steigkopf
Lautertal – Hohenstein, Borstein
Brohmfels Billerstein
Heubach Silberwald Hainstadt A
B
C
D
E
F
G
H
I
K
L
M
Felsregister
RÄ
RT
VE
TU
R
Das Gütesiegel „naturverträglich Klettern“ von Deutschem Alpenverein, IG Klettern
und den Naturfreunden Deutschlands zeichnet Kletterführer aus, die den Belangen
natur- und umweltverträglichen Kletterns in besonderem Maße gerecht werden.
NA
NaturFreunde Deutschlands e.V.
Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur
Warschauer Straße 58a/59a
10243 Berlin
Tel.: 030/29773260
Fax: 030/29773280
Email: [email protected]
www.naturfreunde.de
RN
Deutscher Alpenverein e.V.
Von-Kahr-Straße 2-4
80997 München
Tel.: 089/1400390
Fax: 089/1400323
Email: [email protected]
www.alpenverein.de
www.dav-felsinfo.de
TE
Bundesverband IG Klettern e.V.
Am Freibad 2
31171 Nordstemmen
Tel.: 05069/516700
Email: [email protected]
www.ig-klettern.de
Kletterführer-Gütesiegel für den Kletterführer Odenwald
ET
Am Gütesiegel beteiligte Verbände
KL
GL
IC
H
Die Beschreibung aller Wege und Routen erfolgte nach bestem Wissen und Gewissen. Der Autor, der Verlag oder sonstige am Führer beteiligte Personen übernehmen jedoch für ihre Angaben keine Gewähr. Die Benutzung des vorliegenden Führers geschieht auf eigene Gefahr.
© Panico Alpinverlag Köngen – Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung sowie Übersetzung.
Kein Teil dieses Buchs darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Panico Alpinverlags reproduziert werden oder unter
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Seite GÜTESIEGEL
Geologie und Landschaftsgeschichte
Der Sandstein-Odenwald im Süden und Osten
Zum Glück hat es die Erosion jedoch nicht überall geschafft das Deckgebirge komplett abzutragen und so findet man im östlichen und südlichen Teil des Odenwaldes noch Reste des widerständigen mittleren
Buntsandsteins. Er wurde zu Beginn der Trias - vor etwa 250 Millionen
Jahren - abgelagert, als weite Teile Süddeutschlands eine flache, halbwüstenartige Beckenlandschaft bildeten. Die meist rötlichen Ablagerungen
wurden später noch durch jüngere Gesteine der Trias und des Juras
bedeckt und dabei unter hohem Druck zu hartem Buntsandstein verfestigt. Auch wenn die Sandsteinmassive des Odenwaldes nicht mit denen
des benachbarten Pfälzer Waldes konkurrieren können, finden sich beispielsweise am Riesenstein und in Hainstadt sowie in den Steinbrüchen
von Ziegelhausen und Stiefelhütte schöne Sandsteinwände, die deutlich
höher sind als etwa im Nordschwarzwald.
Ein besonderes Merkmal des Odenwaldes ist die Tatsache, dass häufig
in ehemaligen Steinbrüchen und damit an künstlich geschaffenen Felswänden geklettert wird. Solche Wände sind weniger stark verwittert und
bewachsen als natürliche Felsoberflächen und bieten daher festen, oft
jedoch eher griffarmen Fels. Dagegen sind die natürlichen Felsmassive
das Ergebnis von Abtragungsprozessen, die über Jahrmillionen andauerten. Insbesondere der Neckar und
seine Nebenflüsse haben sich tief in den Odenwald eingeschnitten und viele idyllische Täler geschaffen.
Auch die Kaltzeiten während der letzten 1,5 Millionen Jahre haben mit intensiver Frostverwitterung ganz
wesentlich zur Landformung und Freistellung der Felsmassive beigetragen, eine Vergletscherung wie im
Nordschwarzwald gab es im Odenwald jedoch nie. Insgesamt bietet die vielfältige Geologie und spannende
Landschaftsentwicklung dieses kleinen Mittelgebirges abwechslungsreiche Kletter- und Wandermöglichkeiten. Und nicht zu vergessen, der höchste Berg des Odenwaldes ist mit 626 Meter der Katzenbuckel, ein
echter Vulkan, der allerdings schon seit etwa 60 Millionen Jahren erloschen ist.
Schräggeschichteter Buntsandstein. I Foto: Joachim Eberle
Der Sandstein des Odenwalds ermöglicht das ein oder andere Lustgeschäft (9).
Foto: Helge Kramberger
32
A
Ü
Schriesheim
Übersicht
Koordinaten
Ausgangspunkt
Ausrichtung
Sonne
Wandhöhe
Wandfuß
Routenanzahl
Niveau
49°28`07.65``N
08°40`47.99``E
Schriesheim
W
ab Vormittag
8 - 25 m
meist eben
270
1-5
6-7
8-11
Wenn engagierte norddeutsche Kletterer auf der Fahrt nach
Chamonix oder Ceüse mit sturem Blick gen Süden düsen,
verschwenden sie kaum einen Gedanken an die Waldmugel,
die die Autobahn kurz vor Heidelberg eine gute Viertelstunde
lang linkerhand begleiten. Ähnlich geht es dem baiuwa­
rischen oder schwäbischen Auslandsbergfahrer, der schon
die Cordillera Blanca oder die Wände des Yosemite vor dem
73
153 inneren Auge, im Intercity nach Frankfurt vor sich hindöst.
44 Was dem Liebhaber großer und kleiner Wände jedoch selbst
im Halbschlaf auffallen dürfte, ist der große Schriesheimer
Steinbruch, der sich über die Jahrzehnte auffällig in den Wald
hineingefressen hat.
Nachdem nach einem Brand 1967 der Abbau von Porphyr
eingestellt wurde und der Steinbruch nun anderen Zwecken
dienen konnte, begaben sich an den Wänden neben Eid­
echsen und Spinnengetier auch die ersten Kletterer auf
Erkundungstour. Wo anderenorts noch viel Eisen verbaut
wurde, übten sich die Freikletterpioniere Reinhard Karl,
Richard Mühe und Thomas Nölter im Schriesheimer
Steinbruch erfolgreich in neueren Formen des Kletterns.
Ab dem Ende der 1970er Jahre wurden fleißig ehemalige
Technorouten befreit.
Im Herbst 1986 fand das mutere Treiben ein jähes Ende: Das
Klettern im Steinbruch wurde verboten. Seit je her war der
Bruch für die Naturschützer ein Sorgenkind. Schon 1919, als
die sogenannten „Edelsteine“, eine Gruppe von Felstürmen,
nach nur wenigen Jahren ihres Daseins als Naturdenkmal in
den Steinbruch stürzten, ging es zwischen Naturschützern
und den Porphyrwerken heiß her.
Felswart Rolf Habich feiert den Karneval (6-) in Schriesheim. | Foto: Ronald
Nordmann
36
A
9
Schriesheim
Offhand Ebene 3
Klettersteig
zur Ebene 4
Geröllfeld
1
2
3
a 5
4
6
8
7
1 Kurzweil
Clean, zweifelhaftes Gelände. Besser Finger weg.
Sektor Mannheimer
2 Offhand
7/7+
Eindrehen erhöht die Erfolgschancen.
3 Numerus Clausus
Tricky
8-
M. Mayer, 1998
4 Klein aber oho
Leicht für den Grad.
8
W. Flögel, 1985
a Rechter Einstieg
7-
Nicht ohne. Zum klinken des 2. BH nach links.
A. Flögel, 1985
5 Draculine (2)
6
Einstieg wie Rechter Einstieg von Klein aber oho.
6 Feuerzange
Unten sehr brüchig.
4+
7 Alter Pfeiler
Clean
6
M. Mayer, J. Fischer, 1998
8 Nussknacker
Clean
Ein Traum. Uli Krumb in der Traumkante (6-) | Foto: Ronald Nordmann
64
K
4
Heubach
Überhang
Heubach
Überhang
1 Lichtblick
9+
Super-Linie an überhängender Kante.
Fabian Gutknecht, 2005
2 Projekt
3 Hier schneit‘s
Schwerste Route im Odenwald.
11-
Paul Goertz
Alexander Förschler, 2011
4 Sophistenschleuder
8-
Johannes Altner, 2004
Herausragende Wandkletterei, die von kratzigen Leisten bis hin zu pumpigen
Henkelreihen alles bietet was das Herz begehrt.
Helge Kramberger, 2004
7+
5 Mit alles und scharf
Großartige Risslinie mit moderatem Auftakt, saugendem Handriss und technisch anspruchsvoller Klemmerei in ungängiger Breite.
Kirsten Schütz, 2004
7+
6 Mädchenboulder
Leider etwas inhomogene Route in der die Schmerztoleranz gefordert wird.
7 Lustgeschäft
9
Johannes Altner, 2006
Gut gesicherte, sehr abwechslungsreiche und lohnende Kletterei.
8 Seitenwechsel
6+
Maren Engel, 2005
Komfortabel mit Bühlern gesicherte Kletterei (Riss, Risskamin, Kamin).
überhängender
Wandbereich
9 Verzicht
6-
Stefan Gumbarth, 2011
Leichter, gängiger und besser abzusichern als es aussieht. Man sollte aber
nicht zum ersten Mal einen Kamin von innen sehen.
Gerhard Hinkelmann, 2012
10 Tresor
8
Im Mittelteil sehr athletisch, oben schwere Plattenstellen. Lohnend.
11 Traum vom Fliegen
8-
Gerhard Hinkelmann, 2012
Weite Züge an Henkeln, dynamische Schlüsselstelle und dann ein abruptes
Ende.
6
8
7
5
1
2
3
4
9
10
11
12
13
14
Gerhard Hinkelmann, 2012
12 Savoir Vivre
8
Fantastische Wandkletterei mit sehr technischer Schlüsselstelle. On sight ein
extrem hartes Brett.
Gerhard Hinkelmann, 2005
13 Dinettissima
8+
Erste Linie durch die Große Wand, technisch anspruchsvolle Crux, mittlere
Cams sinnvoll.
Fabian Gutknecht, 2005
14 Konflikt
9/9+
Körperspannung, Balancegefühl und gut haftende Sohlen sind gefragt.
Ruth Stephan nimmt Mit Alles und Scharf (7+). I Foto: Helge Kramberger
178
179
K
4
Felsregister
IndexGebiet
Felsregister
Höhe
Routenanzahl
Ausrichtung
IndexGebiet
A Schriesheim
1 Ebene 1, Fingerriss
2 Ebene 1, Tannenriss
3 Ebene 2, Eiertour + Cosmopolitan
4 Ebene 2, Phönix
5 Ebene 2, Piazriss
6 Ebene 2, Ikarus
7 Ebene 2, Big Dog
8 Ebene 3, Choucou
9 Ebene 3, Offhand
10 Ebene 3, Mannheimer
11 Ebene 3, Cassin
12 Ebene 4, Schinderhannes
13 Ebene 4, Mama Mia
14 Ebene 4, Alpenjodler
1 Massivwand
2 Kakerlakenhockerwand
17
20
29
15
20
13
7
13
7
41
23
16
29
32 W
W
W
W
W
W
W
W
W
W
W
W
W
W
Seite 44
Seite 46
Seite 50
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Seite 62
Seite 64
Seite 66
Seite 70
Seite 74
Seite 76
Seite 80
8 m
18 m
17
34
N
N
Seite 90
Seite 92
C Ziegelhausen
1 Ziegelhausen I
2 Ziegelhausen II
3 Ziegelhausen III – Batman
4 Ziegelhausen III – Supercrack
10 m
20 m
30 m
30 m
14
23
15
45
S, W
S, W
S, W
S, W
Seite 104
Seite 108
Seite 110
Seite 112
D Stiefelhütte 20 m
35
SW
Seite 118
E Jakobswand
60 m
54
SO
Seite 126
F
25 m
4
O
Seite 134
Steigkopf
206
Routenanzahl
Ausrichtung
G Lautertal
18 m
15 m
15 m
15 m
18 m
15 m
15 m
15 m
10 m
15 m
18 m
25 m
25 m
30 m
B Riesenstein
Höhe
1 Hohenstein
2 Borstein
15 m
8 m
59
42
SW, NO
SW, NO
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Seite 146
H Brohmfels
8 m
42
S, N, O
Seite 152
I
8 m
40
NO
Seite 158
1 Linker Bereich
2 Erster Hof
3 Klettersteig
4 Überhang
5 Zweiter Hof
6 Rechter Bereich
35 m
35 m
35 m
35 m
35 m
35 m
40
26
7
13
4
11
S
S
S
S
S
S
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Seite 172
Seite 176
Seite 178
Seite 180
Seite 182
L Silberwald
25 m
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S, W
Seite 184
20 m
25 m
15 m
20 m
20 m
11
27
16
9
12 S
S
S
S
S
Seite 196
Seite 198
Seite 200
Seite 202
Seite 204
Billerstein
K Heubach
M Hainstadt
1 Sektor 1
2 Sektor 2
3 Sektor 3
4 Sektor 4
5 Sektor 5
207