WIESBADEN

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WIESBADEN
Dienstag, 1. April 2014 | Rhein Main Presse
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WIESBADEN
Hermines Nachbar mit
den flinken Fingern
KURZ NOTIERT
Demokratie
in der Türkei
BESUCH Der Pianist Alexander Krichel steht
Viertklässlern der Riederbergschule Rede und Antwort
WIESBADEN (red). Cemal
Karakas von der Hessischen
Stiftung Friedens- und Konfliktforschung referiert zu dem
Thema „Demokratie in der
Türkei – aktuelle Lage und
mögliche Förderung“ am heutigen Dienstag, 1. April, 19.30
Uhr, im Presseclub, Wilhelmstraße 19. Der Eintritt ist frei.
Von Kathrin Handschuh
Eigenliebe und
gute Partnerschaft
WIESBADEN (red). Am heutigen Dienstag 1. April, 19 Uhr,
hält Gesundheitsberater Markus Lamla beim Naturheilforum einen Vortrag zum Thema
„Eigenliebe und gute Partnerschaft“. Die kostenlose Veranstaltung findet im Restaurant
„Alt-Wiesbaden“, Kurt-Schumacher-Ring 17, statt. Weitere
Informationen gibt es unter
Telefon 0611 / 84 31 01.
Frühlingsfest
bei der LAB
WIESBADEN (red). Am Mittwoch, 2. April, feiert die Lebensabendbewegung „Leben
aktiv bereichern“ (LAB), Karlstraße 27, von 12 bis 16 Uhr
ihr Frühlingsfest. Es sollen allerlei kreative Ideen zur Frühlings- und Osterzeit angeboten
werden mit Bastel- und Handarbeiten der Kreativ-Werkstatt.
Parkinson-Forum
im Rathaus
WIESBADEN (red). Das Parkinson-Forum der Regionalgruppe der Deutschen Parkinson-Vereinigung findet am
Mittwoch 2. April, ab 14.30
Uhr, im Stadtverordnetensaal
des Rathauses statt. Die Veranstaltung beginnt mit einem
Vortrag von Carl-O. Zubiller
zum Thema „Parkinson eine
Volkskrankheit?“. Anschließend spricht Dr. Wolfgang Fogel über „Genetische Einflussfaktoren bei Parkinson“. Der
letzte Vortrag vor der sich anschließenden Podiumsdiskussion ist „Therapie-Chancen bei
Morbus Parkinson aus der
Sicht eines Rehabilitationsmediziners“ von Dr. Michael Werner.
Gesprächsrunde
zum Thema Frauen
WIESBADEN (red). Unter
dem Titel „Frauen haben
Recht(e)“ lädt das „Institut
Weiterbildung im Beruf“ (iwib)
der Hochschule Rhein-Main
für Mittwoch, 2. April, 14 bis
17.30 Uhr, zu einer Gesprächsrunde. Dabei geht es um die
Geschichte und die Geschichten über den Kampf um gleiche Rechte für Frauen und
Männer. Veranstaltungsort ist
die Hochschul- und Landesbibliothek, Rheinstraße 55.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Um Anmeldung per E-Mail an
[email protected] oder unter Telefon 0611 / 949 53 166 wird gebeten.
Österliches
Frühlingsgericht
WIESBADEN
(red).
Am
Sonntag, 6. April, kocht Sascha Zwölfer mit Eltern und
Kindern ein österliches Frühlingsgericht. Der Familienkochkurs im Café Wellritz,
Wellritzstraße 38a, beginnt um
11 Uhr und dauert bis etwa 14
Uhr. Die Teilnahme kostet
neun Euro für Erwachsene
und 4,50 Euro für Kinder. Eine
Anmeldung per E-Mail an
[email protected] oder unter Telefon
0611 / 411 87 612 ist erforderlich.
(c).
Bei Schröers herrscht Selbstbedienung, doch wenn‘s passt, hilft Marco Calamita den Gästen mit der Frühstücks-Etagere. Foto: wita/Uwe Stotz
Schnell, zweckmäßig, effektiv
SCHRÖERS Flotte Raststätte mit neun verschiedenen Frühstücken an der Mainzer Straße
Von Manfred Knispel
WIESBADEN. Wenn es ein Beispiel für eine Goldgrube gibt,
hier ist es. Wer immer auf die
Idee gekommen sein mag, genau
an dieser Stelle eine Bäckerei mit
angeschlossenem Café, Bistro
und Restaurant zu bauen, er hatte genau den richtigen Riecher:
Jeder, der auf der Mainzer Straße
Frühstücken
in Wiesbaden
in Richtung Autobahn fährt,
kommt hier vorbei. Dazu all die
Angestellten des riesigen Justizund Verwaltungszentrums sowie
inzwischen einem halben Dutzend weiterer Bürokomplexe.
Eine bessere Lage gibt es
schlechterdings nicht.
Denn jeden, der an Schröers
Bistro in der Mainzer Straße vorbeifährt, das ist sicher, juckt es
kurz, mal eben anzuhalten. Auch
die halbe Belegschaft von Eswe
Versorgung scheint, wenn sie
schon nicht hier frühstückt, sich
zumindest morgens mit frischen
Brötchen, Stückchen oder einem
Kaffee zum Mitnehmen einzudecken.
Selbstbedienung
Bei Schröers ist, wie in einer
richtigen Raststätte, Selbstbedienung angesagt. Der Kunde kann
am Tresen zwischen neun verschiedenen Frühstücken wählen.
Wobei es schon Fantasie verlangt, eine Brezel mit Kräuterfrischkäse als „Brezel-Frühstück“
zu verkaufen. Für den mittleren
oder großen Hunger viel eher geeignet sind das „HandwerkerFrühstück“ mit zwei Rühr- oder
Spiegeleiern mit Speck, einem
Brötchen und zwei Scheiben
Brot für 5,30 Euro oder das
„Backhaus Schröer Frühstück“
mit Wurst- und Käseplatte für
7,05 Euro – klugerweise auf
einer Etagere serviert, sonst würde das alles nicht auf die Tische
passen. Der Kaffee geht extra,
was das Essen trotz Selbstbedienung letztendlich nicht gerade
zu einem Schnäppchen macht.
Abräumen darf man ebenfalls
selbst, zwischen den Tischen stehen die Behälter für die gebrauchten Tabletts. Gemütlichkeit sieht anders aus. Aber darum geht’s hier ja vermutlich
nicht.
Die Portionen sind angemessen groß, die Eier werden frisch
zubereitet. Doch das Frühstück
passt sich dem Ambiente an. Es
ist irgendwie normal und wenig
originell. Geschmacklich reißen
die Zutaten ebenfalls nicht vom
Hocker, mal abgesehen von Brot
und Brötchen, die beste Bäckerqualität haben. Da passt es ins
Bild, dass Schröers mittags verspricht, dass das Essen in höchsten fünf Minuten auf dem Tisch
steht – schnell und effektiv, so
heißt das Motto. Und das wird
an der Mainzer perfekt umgesetzt.
Wer es dann noch schafft, mit
seinem Tablett das gesamte Café
zu durchqueren und bei schönem Wetter auf einem der bequemen Sitzmöbel auf der großen
Terrasse einen Platz zu ergattern,
der vergisst das Rastätten-Ambiente sofort. Hier gibt es, mit
Blick auf das Filmhaus, nachmittags Sonne, Schirme spenden
Schatten. Dann wird es tatsächlich sogar – gemütlich.
Frühstückslokale
im Test
Schröers Café & Bistro
Mainzer Str. 79, Tel. 2051305
Preis/Leistung
Auswahl
Kombinierbarkeit
WIESBADEN. Wenn ein berühmter Pianist eine Schule besucht, haben Kinder viele Fragen: Wann haben Sie angefangen, Klavier zu spielen? Wer
sind Ihre Vorbilder? Wann war
das erste Konzert? Hunderte
von Fragen musste auch Alexander Krichel am Montagvormittag beantworten. Der 25-Jährige
besuchte im Rahmen des Schulmusikprojekts „Rhapsody in
school“ die vierten Klassen der
Riederbergschule. Am Abend zuvor hatte er bereits ein Konzert
im Kurhaus gegeben. Für den gebürtigen Hamburger war der
Aufritt in der Grundschule eine
Premiere: „Ihr seid mein jüngstes Publikum“, begrüßte er die
Jungen und Mädchen in der Aula. Und gab sich direkt ganz unkompliziert: „Hi, ich bin Alex.“
„Fröhlicher Teufel“
Zu Beginn begeisterte er die
Schüler und ihre Musiklehrerin
Heike Marx mit dem südamerikanischen Klavierstück „El diabolo suelto“ (Der freie Teufel).
Dabei durften die Zuhörer ihrer
Fantasie freien Lauf lassen und
das Volkslied kommentieren.
„Es ist ein fröhlicher Teufel, ein
lustiges Stück“, rief einer. Staunend beobachteten die Kinder
Krichels Finger, die in einem
Wahnsinns-Tempo über die Tasten flitzen. Doch der Pianist, der
mittlerweile in London lebt und
auf allen Kontinenten Konzerte
gibt, kam kaum dazu, seine virtuosen Künste unter Beweis zu
stellen. Denn die Kinder löcher-
ten ihn mit Fragen: Wie oft
musst du üben? Wie viele Klaviere hast du zuhause? Dabei
machte die Neugier der Grundschüler auch vor dem Privatleben des jungen Pianisten nicht
halt: Hast du eine Frau? Bist du
reich? Wie heißt dein Haustier?
Großes Interesse fand seine
Schilderung vom Leben in London. Als die Kinder hörten, dass
er in direkter Nachbarschaft mit
Emma Watson, der Hermine aus
„Harry Potter“, lebt, waren die
Viertklässler nicht mehr zu halten.
Besonders beeindruckte sein
junges Publikum auch die Tatsache, dass Krichel nicht nur ein
begnadeter Klavierspieler, sondern auch auf anderen Gebieten
begabt ist: Ursprünglich wollte
er Mathematiker werden, hatte
sogar ein entsprechendes Studium begonnen, bevor er sich
ganz auf die Musik konzentrierte. Mit sieben entdeckte Krichel
seine Liebe zum Piano, im Alter
von elf Jahren gab er sein erstes
Konzert vor 1000 Zuhörern.
2013 bekam er den begehrten
Musikpreis „Echo“. „Da hatte
ich über die Fernsehkameras in
ganz Deutschland drei Millionen Zuschauer.“ Schließlich
setzte er sich dann doch noch
mal ans Klavier und präsentierte
sein eigenes Stück „Christophs
Lullaby“, das er einem kürzlich
verstorbenen Freund gewidmet
hat. Die Kinder erkannten es sofort: „Das ist so langsam, das
muss ein Schlaflied sein.“ Am
Ende gab er dann noch zahlreiche Autogramme. Und für viele
stand fest: „Ich möchte auch Klavier spielen lernen.“ . KULTUR
Service
Atmosphäre
Familienfreundlich
Barrierefrei
Öffnungszeiten: Mo.-Do. 5 bis
22.30 Uhr, Fr.-Sa. 5 bis 20.30 Uhr,
So. 5 bis 18 Uhr.
Wertung:
5 = super; 4 = gut; 3 = befriedigend;
2 = mäßig; 1 = schlecht
Pianist Alexander Krichel spielt für die Klassen 4a und 4 c der Riederbergschule.
Foto: RMB/Heiko Kubenka
„Brust raus, Kopf gerade und mit dem Ärschle wackeln!“
KURSUS Wie geht man richtig auf Highheels? Lauftraining mit Ingrid Martin-Zick / Die eigene Weiblichkeit wiederentdecken
Von Claudia Kroll-Kubin
WIESBADEN. „Gib einem Mädchen die richtigen Schuhe und sie
wird die Welt erobern.“ So ein Zitat
der
US-amerikanischen
Schauspielerin und Sängerin Bette Midler, die eine bekennende
Liebhaberin hoher Absätze ist.
Wie man aber auf rund zehn
Zentimeter hohen Stöckelschuhen richtig und vor allem unfallfrei läuft, will gelernt sein. Tipps,
inklusive Probelaufen, gab es von
Highheel-Trainerin und Expertin
Ingrid Martin-Zick in den Räumen von Schuh-Schäfer in der
Neugasse 1. Ein zweieinhalbstündiges Angebot, das sich 22 Frauen in bunt gemixter Altersgruppe
nicht entgehen ließen.
„Neues ausprobieren“
„Einfach mal etwas Neues ausprobieren, ich trage eigentlich
sonst nur flach und bin mit hohen Schuhen noch eher unsicher.
Ich habe mir gerade ein paar
Highheels gekauft und möchte
damit nicht wie auf Stelzen laufen.“ So die Gründe zweier Damen, doch einfach einmal einen
Kurs bei der Expertin zu belegen.
„Es geht generell um Haltung.
Diese sagt mehr über einen Menschen aus, als ihm bewusst ist.
Den Gang auf Stöckelschuhen zu
erlernen, ist aber auch ein Nebeneffekt, da die Wiederentdeckung
der eigenen Weiblichkeit und
sich selbst bewusst zu werden das
eigentliche Kursziel ist“, erklärte
Ingrid Martin-Zick, die mittlerweile rund 3000 Frauen im Alter
zwischen acht und 78 Jahren in
Sachen Highheels und damit
auch in Selbstbewusstsein und
Selbstakzeptanz trainiert hat.
Die heutige Inhaberin einer
Modelagentur für ÜbergrößenModels und selbst aktives Plussize-Model, hatte einst durch ihre
Mutter die Initialzündung bekommen, an ihrem Gang zu
arbeiten. „Ich lief wie ein Bauer“,
beschrieb Ingrid Martin-Zick den
Teilnehmerinnen die Aussage,
bevor sie alle einlud, sich ein paar
hohe Schuhe aus den Regalen für
den Kurs auszusuchen.
Nachdem bei jedem die passende Wohlfühlhöhe des Schuhes
gemessen wurde – barfuß auf die
Zehenspitzen stellen und mit
einem Zentimetermaß den Abstand vom Boden zur Ferse messen – ging es dann, nach einer
kurzen Aufwärmphase, erst einmal ohne Schuhe an den richtigen, aufrechten Gang heran. „Die
Füße beim Gehen leicht kreuzen,
dabei in einer Linie laufen, Schultern zurück, Brust raus, Kopf gerade und mit dem Ärschle wackeln“, gab die Expertin vom Bo-
densee vor. Die Damen taten es
ihr nach. Im Gänsemarsch und
dann zu zweit ging es quer durch
den Raum des Schuhgeschäfts.
Gefolgt von weiteren, griffigen
Tipps der Fachfrau, wie, „die
Brust betritt den Raum zuerst
oder „ihr werft eure Schultern in
die Hosentasche“.
Auch auf der Treppe
Immer schön aufrecht – Ingrid Martin-Zick (re.) bringt Frauen das Laufen auf Highheels bei. Foto: wita/Uwe Stotz
Verlagsgruppe Rhein Main GmbH & Co. KG 2003-2013 / Erstellt von VRM am 08.06.2015
Nachdem die „Trockenübung“
lief, ging es im entschleunigtem
„Klack Klack“ auf acht bis zehn
Zentimetern Höhe weiter. Wobei
sich die Frauen schon recht sicher fühlten und man in den Gesichtern ein erstes Strahlen sehen
konnte. Auch die folgende
Übung, beim Gehen ein Buch auf
dem Kopf zu balancieren, um das
Gefühl für eine gerade Haltung
auf hohen Absätzen zu entwickeln, sorgte für Aha-Effekte.
Nach dem abschließend noch geübten Gang über eine Treppe gab
Ingrid Martin-Zick noch den
Tipp, beim Schuhkauf ganz besonders auf den Hersteller zu
achten, der sein Handwerk mit
den Leisten versteht und diese
einfach stimmen. „Letztlich wollen wir auch nach einem langen
Tag wie eine Diva auf die Toilette
schweben und nicht im falschen
Schuh eingeengt sein oder mit
ihm hin- und her wackeln.“

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