Notizen über die Hapimag GV in Baar am 30.04.2008

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Notizen über die Hapimag GV in Baar am 30.04.2008
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Notizen über die Hapimag GV in Baar am 30.04.2008
Frau Dr. Spitz begrüßt die Anwesenden zur 44. Generalversammlung und erklärt, Hapimag schreibe seit zwei Jahren
wieder Gewinne und habe das selbstgesetzte Ziel erreicht. Dabei verweist sie auf die Anlagen in Cefalu/Sizilien, Marrakesch/ Marokko, Berlin und Dresden sowie die Zusammenarbeit mit Südafrika. Resortverkäufe erfolgten dort, wo Anlagen
den Ansprüchen nicht mehr genügten bzw. betriebliche Voraussetzungen nicht mehr erfüllt haben. Damit wird von ihr der
Verkauf der italienischen Anlagen und die Schließung der Anlage Kanzelhöhe begründet.
Neben vielen werberelevanten, philosophischen Betrachtungen zum Geschäftsmodell der Hapimag gibt sie auch die
nachfolgenden wichtigen Informationen für Aktionäre und Eigentümer bekannt:
Den Partnern soll die Gelegenheit gegeben werden, bei Hapimag zu bleiben oder auszusteigen. Mit der Schaffung der
Ferienaktie_21 habe man eine dafür langfristige, tragfähige Lösung gefunden. Weiter verweist sie auf die Hapimag-Card,
mit der Hapimag-Treue belohnt würde. Das Angebot sei jung, befände sich im Aufbau und werde erweitert.
Hapimag habe fast 140.000 Partner und jährlich über 3 Millionen Gäste in 57 Anlagen in Europa. Das Hapimag-System sei
in den Ferienorten eine Möglichkeit, nachhaltig Wohnraum wirtschaftlich und umweltverträglich zu nutzen. Hapimag habe
sich in den vergangenen Jahren an die Bedürfnisse angepasst. Sie sei von einer reinen Zweckgemeinschaft zur gemeinsamen Nutzung von Immobilien zu einem Feriendienstleister entwickelt worden, mit Reisedienstleistungen und Angeboten
in den Resorts. Wie man ihre abschließende Aussage: “Wir wollen uns über die reinen Freizeit- und Ferienbedürfnisse
unserer Kunden hinaus in Richtung einer noch offeneren Zukunft bewegen” deuten muss, kann nur jeder für sich
entscheiden.
Präsenzzahlen: 638 anwesende Partner, Aktienstimmen 69.734 insgesamt, Stimmrechtsvertreter Urs Hänggli: 60.994.
Frau Dr. Spitz legt die Spielregeln für Wortmeldungen wie folgt fest:
Pro Traktandum (Tagesordnungspunkt) nur eine Wortmeldung pro Redner
Rednerliste wird vor Aufrufen des Tagesordnungspunktes geschlossen.
Redezeit wird wie seit Jahren auf 3 Minuten beschränkt
Redner werden in der Reihenfolge der Anmeldungen aufgerufen
Abstimmung erfolgt mit elektronischen Hilfsmitteln
Herr Scholl geht in seinem Vortrag besonders auf die letzten fünf Jahre und den Jahresbericht 2007 ein.
Ziele waren: Kundenorientierung verbessern, Entwicklung Resortportfolio, Entwicklung zwischen Punkteangebot und
Nachfrage, neues Produkt Aktie_21 und finanzielle Gesundung der Hapimag.
Die Resortbelegung war über 80 %. Die Schere zwischen Kosten und Erträge habe sich durch die erfolgreiche Arbeit der
letzten Jahre in 2007 geschlossen. Die Gewinnung von neuen Partnern habe in den letzten Jahren nachhaltig zugenommen. Ein ganz wichtiger Punkt sei die Entwicklung auf der Rückkaufliste, die ihren Höhepunkt im Jahr 2005 mit ca.
29.000 Aktien erreicht habe. Man habe es geschafft, die Liste auf 25.900 bis zum 31.12.2007 zu reduzieren. Für 10.000
Aktien habe sich in 2007 ein Eigentumswechsel ergeben (Kauf, Tausch, Erbfall o. ä.).
Herr Scholl geht ausführlich auf die Funktionsweise des Hapimag-Systems ein. Wenn Hapimag eine Aktie, ein Residenzprodukt verkauft, geht ein Teil des Erlöses direkt in die Bilanz, sei es als Investitionsrücklage bei der Aktie oder bei
Residenz wird es passiviert, als vorausbezahlter Jahresbeitrag. Ein anderer Teil aus dem Produkteverkauf finanziert die
Aufwendungen für Marketing und Direktverkauf. Dies werde direkt in der Erfolgsrechnung verbucht. Vorausgezahlte
Jahresbeiträge fließen in die Erfolgsrechnung ein, wenn die Punkte abgewohnt wurden.
Ausdrücklich betont Scholl, dass die Jahresbeiträge für die Aktien nicht als Preis für die Punkte anzusehen seien. Der
Jahresbeitrag sei der Beitrag den der Aktionär leistet, um den Betrieb der Hapimag aufrecht zu erhalten. Das Grundprinzip
der Hapimag sei nicht Gewinnoptimierung sondern Kostendeckung. Im September / Oktober werde jeweils das Budget für
das Folgejahr unter Berücksichtigung der kalkulierbaren Kosten geplant. Dabei müsse berücksichtigt werden, wieviel
Aktien im Umlauf sind und in welcher Anzahl Jahresbeiträge erhoben werden können. Zu berücksichtigen sei auch, wieviel
Punkte in etwa abgewohnt werden. So werde dann der individuelle Jahresbeitrag ermittelt.
Die Punkte würden unabhängig davon gutgeschrieben, allerdings könnten sie nur genutzt werden, wenn der Partner bei
Hapimag keine offenen Rechnungen habe. Aktienpunkte hätten, da sie eben nichts mit dem Jahresbeitrag zu tun haben,
auch keinen direkten Einfluss auf die Gewinn- und Verlustrechnung der Hapimag.
Hapimag sei es lieber, wenn die Partner Aktienpunkte in den Anlagen abwohnen und Geld in den Resorts ausgeben,
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anstatt ihre Aktienpunkte verfallen zu lassen.
Die Nebenkosten dagegen fließen auf der Aufwands- und auf der Ertragsseite in die Erfolgsrechnung ein. Zur Nebenkostenkalkulation werden die anfallenden Aufwandbudgets der einzelnen Anlagen herangezogen, die Belegung abgeschätzt und die Marktsituation berücksichtigt.
Überschüsse, die Hapimag in anderen Bereichen erwirtschaftet, subventionierten sowohl Jahresbeiträge wie auch
Nebenkosten (Überschüsse im Verkauf, Reiseservice, Tandem Tours, etc.). Lokale Nebenkosten würden entlastet durch
Überschüsse im Gastrobereich, in den Shops oder durch Kartenverkauf (Skipass, Golf, Theater, Konzerte etc.).
Weitere wichtige Kennzahlen: 28 % Personalkosten im Konzern; 2007 Jahresbeitrag insgesamt 106,5 Mio CHF. Davon ist
etwa rund die Hälfte (ca. 53 Mio CHF) Abschreibung. Seit 2005 ausgeglichenes Gesamtergebnis.
Auf die Nebenkosten würden auch die unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze in den einzelnen Ländern einwirken (7% 25%). 2007 wurde aus dem Produkteverkauf ein Cash-Flow von 17 Mio CHF generiert, der komplett zum Aktienrückkauf
ausgegeben worden sei. Wichtige Meilensteine: die allgemeinen Geschäftsbedingungen zur Ferienaktie_21, insbesondere
das Kündigungsrecht, Hapimag-Card, Kooperation Südafrika.
Das Risiko- und Krisenmanagement sei aufgrund der Erfahrungen der letzen Jahre ausgebaut und optimiert worden
(Hurrikane, Brände).
Ausblick auf das Jahr 2008: Partnerzufriedenheit ausbauen, neues und jüngeres Publikum ansprechen, Segelboote
anbieten, Befürchtungen vor Personal- und Energiekostensteigerungen, Probleme mit Wechselkursen. Absacken der
Immobilienpreise z.B. in USA und Spanien, d.h. dort zu kaufen bzw. verkaufen.
Abstimmung TOP 1: Jahres- und Konzernrechnung 2007, Jahresbericht und Bericht der Revisionsstelle und des Konzernprüfers: Ja: 61'354; Nein: 6'983; Enthaltung: 1'371; HFA stimmte nicht dafür.
Abstimmung zu TOP 2: Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns der Jahresrechnung 2007 der
Hapimag (Einzelabschluss): Ja: 60'039; Nein: 7'482; Enthaltung: 2'161; Der Änderungsantrag des HFA, die Gelder für die
Reduzierung der Rückkaufliste zu verwenden, wurde als unzulässig abgelehnt, deshalb stimmte der HFA dagegen.
(Einzelheiten dazu siehe im Verlauf des nachstehenden Textes)
Abstimmung TOP 3: Entlastung des Verwaltungsrates: Ja: 60'445; Nein: 7'528; Enthaltung: 1'643; HFA stimmte dagegen,
Hapimag soll kein üblicher Reisekonzern werden.
TOP 4.1: Festlegung auf 5 Mitglieder: Frau Dr. Spitz begründet den Verwaltungsratsvorschlag zur Festlegung auf 5
Mitglieder Sie gibt den HFA-Antrag auf 7 Verwaltungsratsmitglieder bekannt, der damit begründet wird, dass auch
langjährige Aktieninhaber - die Aktionäre der ersten Stunde - mit ihren Interessen nachhaltig berücksichtigt werden. Sie
führt weiterhin in Ablehnung dieses Antrages u. a. aus, es käme darauf an, das System für künftige Generationen
interessant zu machen.
Abstimmung TOP 4.1: Festlegung auf 5 Mitglieder: Ja: 58'696; Nein: 9'418; Enthaltung: 1'468;
HFA stimmte dagegen, da er die Aufstockung auf 7 Mitglieder beantragt hat.
Abstimmung TOP 4.2: Wiederwahl der bisherigen Mitglieder des Verwaltungsrates (gesamthaft):
Ja: 59'776; Nein: 9'571; Enthaltung: 193; HFA stimmte dagegen, da wir für unsere Personalvorschläge stimmen wollten.
Abstimmung TOP 5a: KPMG als Revisionsstelle: HFA stimmte zu.
Abstimmung TOP 5b: KPMG als Konzernprüfer: HFA stimmte zu.
TOP 6: lt. Verwaltungsrat lagen keine weiteren rechtlich zulässigen Anträge von Aktionären vor, die in die Zuständigkeit
der GV fallen oder zu traktandieren wären.
Im Rahmen der Erläuterungen von Verwaltungsrat und Konzernleitung zum TOP 1 wurde auch einige Inhalte der schriftlich
vom HFA vorgelegten Fragen (nicht im Wortlaut verlesen) und dazu teilweise beantwortet.
Unsere HFA Fragen in vollem Wortlaut und die erteilten Antworten dazu siehe im Anhang!
Aus unserer Sicht: der wesentliche Inhalt der Diskussion auf der GV in Baar zu den einzelnen Tagesordnungspunkten:
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Von Rudolf Andermann, als Vertreter des HFA, wird zunächst Kritik an dem fehlenden Hinweis in der Einladung zu dieser
Generalversammlung geübt, dass man auch dieser Aktionärsvereinigung Stimmrechtsvollmacht erteilen könne. Dazu wird
auf Beispiele in den Einladungen von deutschen Aktiengesellschaften verwiesen. Die Unparteilichkeit der Sitzungsleitung
wird in Frage gestellt, außerdem scheine mit der Redezeitbegrenzung von Anfang an ein Missbrauch der Regelungsvollmacht der Vorsitzenden vorzuliegen. Beanstandet wird auch, dass im Schriftverkehr der Hapimag mit Aktionären die
Aktionärsvereinigung negativ dargestellt würde.
Der HFA bewertet den Umbau der Hapimag in ein beliebiges Touristikunternehmen negativ. Fehlende Ferienanlagen in
europäischen Hauptstädten werden bemängelt und sehr pointiert insbesondere die Investitionen in Afrika und Sizilien
ablehnend bewertet, dies übrigens auch von anwesenden nicht HFA-Mitgliedern.
Dr. Fritz König vom HFA kritisiert zusätzlich den Verkauf der italienischen Hapimag-Anlagen an der Adria und bezeichnet
die dafür angeschafften Anlagen als Hochrisikoinvestitionen in abgelegenen Lagen (Sizilien u. Marokko). König verweist
auf die hohe Anzahl der Verfallpunkte, die er als einen Beleg dafür ansieht, dass viele Partner aussteigen wollen, weil sie
mit der heutigen Geschäfts- und Preispolitik nicht zufrieden sind.
Die Sitzungsleiterin verteidigt in ihrer Antwort den Verkauf der Anlagen an der Adria. Außerdem verweist sie auf eine
technische Neuerung, dass das (EDV-)System erstmals erlaube, die nachrichtenlosen Aktien zu erfassen um festzustellen,
welche Aktionäre welche Punkte verfallen lassen. Dies wäre bis heute technisch nicht möglich gewesen.
Wegen eines Anlagenverkaufs in Orlando weist sie auf die derzeit schlechten Immobilienpreise in Amerika hin. Hapimag
werde die Anlage Orlando abstoßen, sobald der Preis es erlauben würde.
Frank Melmuka vom HFA erläutert in seinem Wortbeitrag, dass Hapimag auf Nachfragen vom Januar 2008 zu den
Antworten aus der Generalversammlung 2007, die der HFA im September erhielt, erst zwei Tage vor der heutigen
Generalversammlung 2008 teilweise geantwortet hat. Er verliest die noch offenen Fragen erneut.
Dabei geht es
- um die Finanzierungsgesellschaft in Liechtenstein,
- wieviel Partner bezahlen z.Z. keine Jahresbeiträge und was passiert dort,
- wie geht es weiter mit der Ferienaktie_21
- sowie die Bonitätsprüfung von Käufern wegen im Geschäftsbericht angegebener unerklärlicher Aufwandssteigerungen?
Herr Scholl bestätigt, dass die Firma in Liechtenstein nicht aufgelöst wird. Ausschlaggebend sei die Steuersituation,
Hapimag wolle sich diesen Vorteil offenlassen. Die laufenden Kosten für die Gesellschaft seien minimal und lägen unter
10.000 CHF jährlich.
Zur Ferienaktie_21: man habe allen Aktionären aus der Rückkaufliste gestaffelt nach dem Ausgabezeitpunkt der Aktie ein
persönliches Angebot unterbreitet, analog der Bedingungen zur Ferienaktie_21, aber mit dem Vorteil einer Kündigungsfrist
bis zum Ende des nächsten Jahres für das Wohnrecht, oder Wohnrechts- und Aktienkündigungsrecht zum Eigenkapitalwert pro Aktie 3.323 CHF (zum 31.12.2007). Dadurch habe man die Möglichkeit, seine Aktie relativ schnell an Hapimag
zurückzugeben. Von einem Mitglied der Geschäftsführung werden u.a. im Zusammenhang mit dem Ansparprogramm
Einzelheiten der Bonitätsprüfung vorgetragen.
Hans-Jochen Kuhl vom HFA macht in seinem Vortrag auf die sich widersprechende Situationsbeurteilung aus dem Jahre
2004 (Neuwahl Verwaltungsrat) und aus der heutigen Generalversammlung aufmerksam. Er fragt nach, welche dieser
gegensätzlichen Aussagen stimme.
Frau Dr. Spitz rechtfertigt die schriftliche Stellungnahme 2004 in wortreichen Ausführungen mit der Gefahr einer üblen
Übernahme. Man habe damals eben Jahresverluste im Rahmen von 11 Mio. CHF erlitten.
Kritische Aktionärsanfrage zum Risikomanagement: welche Abwägungen haben bei der Anschaffung der Anlagen in
Cefalu und Marokko stattgefunden?
Dazu wird erklärt, es sei eine Risikoabwägung vor dem Kauf gemacht worden. Dabei habe man sich an den Bedürfnissen
möglicher neuer Partner orientiert. Diese seien nicht die gleichen wie die langjähriger Partner. Man habe den Erwerb
verantworten können und die bisherige Belegung in beiden Resorts beweise die Richtigkeit der Entscheidungen.
Feststellung eines Aktionärs: unterschiedliche Buchungschancen bei schriftlicher Buchung, telefonischer Buchung und
Buchung über Internet!. Es wird von ihm bemängelt, dass er auf seinen schriftlichen Verbesserungsvorschlag noch nicht
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einmal einen Antwortbrief erhalten habe. Kritisch äußert er sich zu der Feststellung, dass Hapimag einen Gewinn
erwirtschaftet habe. Dies könne doch nur geschehen, weil man den Jahresbeitrag massiv zu hoch kalkuliert habe.
Herr Scholl erläutert zur Gewinnausweisung noch einmal kurz die Grundsätze der Kalkulation für den Jahresbeitrag. Neben
den Kosten seien auch Währungsrisiken zu berücksichtigen.
Weiterer Redebeitrag eines Aktionär: Nachdrückliche Anregung zur Verbesserung der Informationspolitik für die vorhandenen Partner. Diese müssten verstärkt Mitsprache- und Einflussmöglichkeiten z. B. bei neuen Produkten oder Änderungen
der Bedingungen haben. Schließlich finanzierten alle Aktionäre mit ihren Jahresbeiträgen und Nebenkosten das Unternehmen. Hapimag gehöre den Aktionären.
Frau Dr. Spitz verweist dazu auf den Beirat. Bei 140.000 Aktionären sei eine Abfrage an jeden nicht möglich, man mache
es nach bestem Wissen und Gewissen.
Ein weiterer Aktionär fragt nach, welcher Anteil an Rücklagen für neue Anlagen reserviert sei. Er stellt Fragen zu weiteren
Zahlen des Geschäftsberichtes und zur Aktienrückkaufsliste. Herr Scholl gibt dazu Auskunft.
Dr. Fritz König erinnert an die derzeitige problematische Diskussion in Finanzsachen mit dem Fürstentum Liechtenstein.
Er plädiert deshalb nochmals nachdrücklich dafür, die Hapimag-Finanzgesellschaft in Liechtenstein aufzulösen, um nicht
in einen negativen Finanzstrudel hineinzugeraten. Selbst 10.000 CHF pro Jahr für diese Spielwiese seien zu viel.
Hans-Joachim Kuhl vom HFA stellt den Antrag, den Bilanzgewinn zweckgebunden zum Rückkauf von Aktien von der
Rückkaufliste zu verwenden, wobei das Kaufpreisgebot den Bilanzwert plus eines Zuschlages von höchstens 20 %
betragen soll. So könne angeschlagenes Vertrauen in die Gesellschaft wieder hergestellt werden.
Der Antrag wird von der Hapimag als unzulässig zurückgewiesen.
Ein weiterer Aktionär macht geltend, dass der Gewinn von 2.9 Mio CHF nur auf Grund massiv erhöhter Jahresbeiträge
ausgewiesen werden könne; er macht Gewinnverwendungsvorschläge.
Rudolf Andermann vom HFA weist seinem Redebeitrag zur Entlasung des Verwaltungsrates darauf hin, dass die
aggressive Expansionspolitik der Hapimag die alten Partner abschreckt. Der kleine Aktionär mit einer oder zwei Aktien
würden von der Hapimag nur noch als Belastung angesehen. Umworben würden Golfer mit 10 und 15 Aktien und
Personen, die größere Aktienpakete kaufen wollten. Er bemängelt die Informationpolitik an einem Beispiel des Geschäftsinfos wegen fehlender Daten über den aktuellen Aktienverkaufspreis sowie die Zahl der verkauften Aktien als wichtige
Grunddaten. Nur weil Aktionäre mehr an Jahresbeiträgen und Nebenkosten zahlen, könne das Unternehmen schwarze
Zahlen schreiben, der HFA wird der Entlastung des Verwaltungsrates deshalb nicht zustimmen.
Dr. Fritz König vom HFA geht in seinem Wortbeitrag darauf ein, dass es bei Verwaltungsrat und Konzernleitung keine
Anzeichen gebe, Vorschläge anderer aufzunehmen. Man sei nicht bereit, das Ganze zu hinterfragen und umzudenken. Er
erinnert an die Ziele der Hapimaggründung und verweist auf eine mittlerweile davon abweichende, familienunfreundliche
Immobilienpolitik. Die hohe Anzahl von Verfallpunkten sei auch ein Ausdruck der Verzweiflung der Partner an der aktuellen
Geschäftspolitik. Es sei nicht gelungen, diese Aktionäre zu integrieren und ihnen das Vertrauen zu geben, dass auch ihre
Belange berücksichtigt werden. Er bezweifelt die Bereitschaft des Verwaltungsrates, diese Sichtweise und vorgetragene
Kritik aufzunehmen und die daraus nötigen Schlüsse zu ziehen.
Eine Aktionärin schildert aufgebracht ihren Urlaub in der Anlage Marrakesch ( leider in schwyzerdeutsch). Der kritische
Sinn war durchaus zu verstehen und anhand der geschilderten Details auch nachvollziehbar. Auf die Wortmeldung dieser
empörten Partnerin ging die Sitzungsleiterin nicht ein.
Durch die weiteren Redebeiträge zu den verschiedensten Punkten wurde deutlich, dass die vom HFA vorgetragene
Notwendigkeit, mehr Aktionärsinteressen zu berücksichtigen, auch anderen Aktionären auffiel. So wurde der Verwaltungsrat mehrfach von Aktionären, die dem HFA nicht angehören, aufgefordert, mit den bestehenden Aktionärsvereinigungen
Gespräche zu führen. Ein Vorschlag lautete: falls die Fronten zu verhärtet sind, solle man einen Mediator einschalten.
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Mehrere Aktionäre machten den Vorschlag, wenn schon kein zusätzliches Verwaltungsratsmitglied gewählt würde, einen
Ombudsmann für die Aktionäre zu installieren. Dies wurde zunächst mit dem Hinweis auf den Beirat abgelehnt, aber nach
kritischer Nachfrage zu dessen Funktion nicht mehr ganz ausgeschlossen.
Diese Aufzeichnungen über die Generalversammlung der Hapimag am 30. April 2008 in Baar erfolgten aus der Sicht des
HFA. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und geben nur die Punkte wieder, die im Verlauf der Sitzung
stichpunktartig mitgeschrieben werden konnten. Christa Andermann, Schriftführerin des HFA.
Anhang zu den Notizen zur GV Baar 2008:
Frage 1 des HFA zur Generalversammlung der Hapimag am 30.04.2008 in Baar:
Auf Seite 17 des “Holiday-Magazin” vom März 2008 wird dem überraschten Aktionär mitgeteilt, dass die Havag per
01.01.2008 mit der Hapimag fusioniert wurde. Es heißt: Die Gründe für diese Struktur sind heute weggefallen. Bitte
erläutern Sie, welche Gründe dazu führten, die Havag zu installieren und welche weggefallenen Gründe nun zur Fusion
führten. Mit welchen Gründungskosten für die Havag wurden die Aktionäre damals belastet, welche Fusionskosten haben
die Aktionäre nun zu tragen?
Antwort: Die Havag wurde 1971 bereits aus rechtlichen und steuerrechtlichen Überlegungen gegründet. Diese sind heute
weggefallen. Die Kosten der Fusion der am 1.1.2008 vollzogenen Fusion mit der Hapimag betrugen ca. 3.000 CHF.
Frage 2 des HFA zur Generalversammlung der Hapimag am 30.04.2008 in Baar:
Auf die Fragen des HFA in der GV des letzten Jahres zu den am besten und am schlechtesten ausgelasteten Anlagen
haben Sie mitgeteilt, dass Orlando (24,5%) und Bodrum Village (24,5%) am untersten Ende der Auslastung nach Punkten
stehen. Die nächstschlechteste ausgelastete Anlage ist danach Kanzelhöhe mit 59,6 %.
Wieviel Verluste habe sich jährlich in den letzten 3 Jahren je Anlage (Orlando und Bodrum Village) durch den Betrieb
dieser Anlagen ergeben, die durch hohe Jahrebeiträge und überzogene/ überhöhte Nebenkosten in anderen Anlagen
erwirtschaftet werden mussten.
Welche Konsequenzen zieht die Konzernleitung aus diesem schlechten Auslastungsgrad der Anlagen Orlando und
Bodrum Village? Welchen Einfluss hat dabei der Investitonszuschuss für Bodrum, welcher noch mit einer Restsumme von
8'819 Mio CHF als sonstige Verbindlichkeit angesehen wird?
Antwort: Orlando Es bestehen bei Hapimag keine rechtlichen Abschlüsse pro Ressort, die zur Veröffentlichung bestimmt
sind. Es werden lediglich interne Kennzahlen zu Kontrollzwecken ermittelt. Zum Ausgleich der schlechten Belegung durch
Partner finden beispielsweise in Orlando Fremdvermietungen statt.
Bodrum: Dies ist eine reine Buchungsposition, die keinen Einfluss auf die Entscheidungsfindung des Verwaltungsrates in
irgendeiner Form hat. Die Verbuchung von Investitionszuschüssen wird auf S. 13 des Geschäftsberichtes erläutert.
Frage 3 des HFA zur Generalversammlung der Hapimag am 30.04.2008 in Baar:
Bitte geben Sie an, welche 3 Anlagen im Geschäftsjahr 2007 am besten und welche 3 Anlagen im Geschäftsjahr 2007 am
schlechtesten ausgelastet waren.
Antwort: Nach Wohnungsnächten waren Berlin, London und Bad Neuenahr am besten, und Hok-Yxenhaga (Schweden),
Kanzelhöhe (Österreich) und Punkaharju (Finnland) am schlechtesten ausgelastet.
Frage 4 des HFA zur Generalversammlung der Hapimag am 30.04.2008 in Baar:
Zur Kooperation mit dem südafrikanischen Unternehmen “Club Leisure Group” haben wir folgende Fragen:
a.) Wieviele Hapimag-Aktionäre haben 2007 dieses Angebot genutzt?
b.) Wieviele Mitglieder des südafrikanischen Partners haben bei Hapimag in welchen Anlagen wie viele Wochen Urlaub
gebucht?
c.) Gab es einen Kostenausgleich? In welcher Höhe? Gab es einen Buchungsstopp?
Antwort: Zur Kooperation Südafrika Verweis auf Vortrag Scholl
(soweit mitgeschrieben werden konnte: Kooperation Südafrika, bisher 483 Buchungen aus Südafrika bei Hapimag,
Buchungen von Partnern in Südafrika etwa 300 Wochen (100 Partner je 3 Wochen?). Das Angebot Südafrika bei Hapimag
soll erweitert werden, um ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen. Weitere Kooperationen werden angestrebt.)
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Frage 5 des HFA zur Generalversammlung der Hapimag am 30.04.2008 in Baar:
Hapimag hat auf Nachfrage erklärt, dass verfallene Aktienpunkte für die AG neutral sind; d.h. sie würden in der Rechnungslegung der AG keinen Gewinn oder Verlust darstellen.
Tatsache ist, dass der Partner für den nicht genutzten Punkt auf jeden Fall ein Zwölftel eines Jahresbeitrages ohne jede
Gegenleistung zahlte.
Welche Vorteile hat Hapimag davon, dass Partner ihre Wohnpunkte nicht nutzten?
Welche Nachteile hat Hapimag davon, dass Partner ihre Wohnpunkte nicht nutzten?
Antwort: Hapimag und die Hapimagpartner haben nur finanzielle Nachteile, wenn Punkte verfallen, weil nicht genutzte
Wohnpunkte auch keine Nebenkosteneinnahmen generieren.
Frage 6 des HFA zur Generalversammlung der Hapimag am 30.04.2008 in Baar:
Auf Seite 11 des Geschäftsberichtes 2007 klärt Hapimag über den buchhalterischen Umgang mit Wohnrechten auf und
erläutert dabei: “Anzahl Punkte mal durchschnittlich abgegrenzter Betrag pro Punkt”. Bitte geben Sie an, welchen
durchschnittlich abgegrenzten Betrag pro Punkt sie in 2006 und in 2007 dafür verwendet haben.
Antwort: Für Wohnpunkte befristeter Produkte (aus Residenz) wurde für die buchhalterische Abgrenzung im Jahr 2007
ein Wert von ca. 26 CHF pro Punkt angesetzt.
Frage 7 des HFA zur Generalversammlung der Hapimag am 30.04.2008 in Baar:
Im Anhang der Konzernrechnung wird bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen für 2007 eine pauschale
Wertberichtigung von CHF 5'943 angegeben. Schon für 2006 ist diese Position in Millionenhöhe (CHF 3'365) und nun für
2007 erneut, sogar um CHF 2'578 CHF gestiegen. Wodurch sind diese exorbitanten Wertberichtigungen verursacht?
Antwort: Erläuterungen dazu auf S. 18 Ziffer 6 und 31 des Geschäftsberichtes
Frage 8 des HFA zur Generalversammlung der Hapimag am 30.04.2008 in Baar:
Hapimag bewirbt zur Zeit sehr intensiv die so genannte Ferienaktie _21. Bei den Gesprächen mit den Verkäufern taucht
immer wieder der Begriff “Produkt” auf, für den Erwerb von Punkten wird von Hapimag auf so genannte “aktive Produkte”
abgestellt.
Bitte teilen Sie mit, was Hapimag als “Produkt” bezeichnet? Was ist ein “aktives Produkt”?
Bitte geben Sie der Generalversammlung eine Übersicht wieviel Produkte je Produktart am Stichtag 31.12.2007 im Umlauf
bzw. verkauft waren, welchen Umfang (Inhalt) und welche Laufzeiten diese Produkte haben. Durch Antwort auf diese
Frage sollen die Daten auf Seite 11 unten rechts des Hapimag Geschäftsberichtes für 2007 erläuternd ergänzt werden!
Antwort: Unter dem Begriff Produkt verstehen wir Ferienwohnrechtsprodukte wie z. B. Hapimag-Aktien, Ferienpässe usw.
Unter nicht aktiven Produkten verstehen wir solche, bei denen vom Partner kein Jahresbeitrag mehr gezahlt oder
geschuldet wird, z.B. beim Ferienpass der nur noch über Hauptsaisonpunkte verfügt.
Die weitergehenden Fragestellungen gehen u.E. über den Rahmen eines Auskunftsbegehrens hinaus.