Meine Notizen über die Hapimag Generalversammlung vom 24

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Meine Notizen über die Hapimag Generalversammlung vom 24
Meine Notizen über die Hapimag Generalversammlung
vom 24. April 2013 in Baar in der Schweiz
Die Generalversammlung begann um 10.00 Uhr. Frau Spitz erinnerte zunächst daran, dass diese
Versammlung mit der Gründungsversammlung die 50. Versammlung sei. Die Hapimag sei damals
vollständig aus eigenen Mitteln finanziert worden. Das flexible Punktesystem sei die DNA des
Unternehmens. Man würde das Hapimagsystem mittlerweile überall als nachahmenswert
beurteilen. Die zwischenzeitliche Produktentwicklung würde die Aktien ergänzen. Hapimag sei
zwar ein europäisches Unternehmen, aber mit “swissness”, Schweizer Grundsätzen. Hapimag
Mitglieder seien Aktionäre und Kunden zugleich.
Beat Villinger, der Landammann (Regierungspräsident) von Zug sprach einige Grußworte.
Der Mitbegründer, Herr Renggli, erinnerte in einem kurzen Vortrag an die Gründung der Hapimag
vor 50 Jahren. Es habe sich aus der Anfangszeit im Laufe der Jahrzehnte bei der Hapimag vieles
geändert, die geniale Idee habe immer noch Bestand.
Der Vorsitzende des Beirates, Jack de Jonge, gab einen kurzen Bericht über die Themen, mit
denen der Beirat sich befasst hat und fand Hapimag auf einem guten Weg in die Zukunft.
Aktuelle Trends seien die Nachfrage nach gesunder Ernährung, regionale Produkte. Kritisch
müsse die Entwicklung der demografischen Alterung (Altersstruktur) betrachtet werden. Die
Buchungen im Internet hätten zugenommen, das Management würde sich den aktuellen Problemen stellen.
Die Ausführungen von Herrn Scholl waren gegliedert in einen Rückblick 2012, in einen Ausblick
2013 und die allgemeine Beurteilung von Ferien.
Zum Bericht 2012 gehörte, dass die IT-Umstellung abgeschlossen sei. Hapimag habe sich intensiv
mit einer anonymen Anzeige zum Verstoß gegen Finanzmarktgesetzte in Österreich beschäftigen
müssen. Festgestellt worden sei, dass es sich bei der Hapimag - Aktie nicht um ein Finanzmarktprodukt handele und deshalb diese auch nicht den Vorschriften der Finanzmarktaufsicht unterworfen sei. Für Hapimag gelte der Konsumentenschutz und die europäische Timeshare-Richtlinie.
Für den Immobilienbereich erwähnte er, dass im Kanton Zug ein eigenes Grundstück zur Errichtung eines Bürogebäudes erworben wurde. Die Wirtschaftlichkeit von Grundstückserwerb
und Neubau sei gegeben, da die eingesparten Mietkosten für das derzeitige Gebäude die
Fremdfinanzierungskosten decke.
Zu den Resorts erinnert er an den Erwerb in Hamburg, den Umbau in Salzburg, die Renovierung
in Meran und Marbella, die Planungen für die Anlage in Lissabon und die Planung der Renovierungen von London und La Madrague.
Erwähnt werden von ihm Zahlen aus dem Bereich Verkauf. Er erinnert an den neu eingeführten
dezentralen Service durch Errichtung der Service Points in den Ländern. Das Papierarchiv sei
durch eine elektronische Archivierung aufgelöst worden.
Für die Resorts weist er auf eine hohe Auslastung hin, eine gute Annahme der Angebote, die zu
höheren Umsätzen führten. Auch die Einführung der tageweisen Buchung habe dazu beigetragen, dass es insgesamt eine Belegungsnutzung von 71,2 % gegeben habe. Hapimag habe 2012
etwa 9.000 Aktien zurückgenommen und etwa 6.000 seien im Erbgang oder privat weitergegeben worden, so dass insgesamt ca. 15.000 Aktien den Besitzer gewechselt haben.
In einer (Folien-)Präsentation erläuterte er die Abrechnung der Jahresbeiträge. In einer weiteren
Präsentation erklärte er den Einzelabschluss der Hapimag AG. Erläuterungen zu Punktepreisen
wurden auch in einer Präsentation vorgetragen.
Als Ausblick verwies er darauf, dass Punkte zukünftig 5 Jahre + 16 Monate Gültigkeit hätten.
Damit sei die Möglichkeit geschaffen, mit Verfallpunkten die schwachen Zeiten der Nebensaison
zusätzlich zu belegen.
In vergleichenden Präsentationen stellte er die Bewertungen von Hapimag Anlagen dar. Danach
halten mehr als 90 % das Preis- Leistungsverhältnis für angemessen und besser.
Die Turbulenzen der Finanzmärkte könnten Hapimag wegen der hohen Eigenkapitalfinanzierung
nicht gefährden. Der Marktwert der Aktie bleibt nach seiner Aussage stabil bis steigend.
Frau Spitz trifft die Feststellung, dass die Einladung zur GV termingerecht und gemäß dem
Obligationenrecht erfolgte. Es gäbe eine ordnungsgemäße Einberufung der GV. Das Protokoll der
Vorjahres GV sei am 4.9.2012 genehmigt worden.
Die Redezeit wurde von ihr wieder auf drei Minuten je Wortmeldung beschränkt. Wortmeldungen seien nur bis zum Aufruf des jeweiligen Punktes möglich.
Präsenzzahlen:
anwesend:
Aktienstimmen gesamt
unabhängiger Stimmrechtsvertreter
489 Aktionäre
59.041 Stimmen
45.022 Stimmen
(Der HFA - Hapimag Ferienclub für Aktionäre war für diese Generalversammlung von über 5.200
Aktionären bevollmächtigt worden und hat insgesamt 11.508 Stimmen bei den Abstimmungen
eingebracht.)
1. Jahres- und Konzernrechnung 2012, Jahresbericht und Bericht der Revisionsstelle
Die Konzernrechnung der Hapimag Unternehmensgruppe schließt mit einem Gewinn von
164.281 Euro ab. Die Jahresrechnung der Muttergesellschaft schließt mit einem Verlust von
67.362.352 CHF ab.
In einer Wortmeldung wird bemängelt, dass die Anlage Bad Neuenahr zum Buchwert und nicht
zum Marktwert verkauft worden ist. Außerdem wird nach dem Stand in Sachen “Verkauf der
Anlage Kanzelhöhe” gefragt.
Frau Spitz erklärt, man habe Bad Neuenahr eigentlich zum Marktwert verkaufen wollen, konnte
aber nur den Buchwert erzielen. Dies sei jedoch kein Verlust für die Hapimag.
Was die Anlage Kanzelhöhe betreffe, so habe der damalige Käufer den Kaufpreis nicht aufbringen
können. Die Anlage sei von Hapimag geringfügig renoviert worden und wäre jetzt verpachtet. Sie
stünde jedermann, damit auch Hapimag - Aktionären für Urlaub zur Verfügung. Man sei jedoch
in Übernahmeverhandlungen mit dem Pächter, der zunächst einmal überprüfen wolle, welche
Belegungszahlen mit der Anlage zu erzielen sind.
Eine weitere Wortmeldung bezog sich darauf, dass der Verlust von 67.362.352 CHF aus Rückstellungen beglichen werde. Die Erklärungen dazu wären völlig unklar, diese müssten detaillierter
dargestellt werden. Außerdem wird ein Sparprogramm angemahnt, da es Hapimag nicht gut
gehe.
Zu den Erklärungen verweist Frau Spitz auf die Seite 51 des Geschäftsberichts. Der Verlust hänge
mit dem Wechselkurs zusammen, es wäre kein bilanzieller Verlust für die Hapimag.
Für den HFA macht R. Andermann den Hinweis, dass bei den Aktionären, die der HFA per Mail
erreiche eine Nachfrage erfolgte, welche Probleme und Anregungen diese für die GV 2013
hätten. Dabei kristallisierten sich drei Themen heraus: 1. Stress am Buchungsstichtag, 2. die
Kostensteigerungen bei Jahresbeiträgen und Nebenkosten sowie 3. eine unklare Rückkaufabwicklung, die er an Beispielen zu erläutern versuchte.
Obwohl diese belastenden Probleme für die Aktionäre schon seit Jahren vorhanden seien und
angesprochen würden, gäbe es keine Verbesserung. Der HFA sehe sich auch deshalb gezwungen,
den Beschlussvorschlag des Verwaltungsrates abzulehnen.
HFA Obmann Dorner stellt Nachfragen zu den im GV Info erwähnten Anzeigen aus Österreich
gegen die Hapimag und fordert detaillierte Auskünfte dazu. Er bedauert die mangelnde Gesprächsbereitschaft von Verwaltungsrat und Konzernleitung mit der größten Aktionärsvereinigung bei der Hapimag, dem HFA - Hapimag Ferienclub für Aktionäre. Dagegen bekräftigt er
die Gesprächsbereitschaft des HFA zum Wohle der Hapimag Idee und als Vertreter einer immer
größer werdenden Aktionärsgemeinschaft.
Die vom HFA - Hapimag Ferienclub für Aktionäre vorab schriftlich gestellten Fragen werden
beantwortet. Siehe dazu besondere Notiz!
Abstimmung: 43.521 Ja-Stimmen, 13.203 Nein-Stimmen, 2.345 Enthaltungen
Bei diesem Tagesordnungspunkt hat der HFA wie angekündigt nicht zugestimmt.
2. Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzverlustes der Jahresrechnung 2012 der
Hapimag AG (Einzelabschluss). Antrag des Verwaltungsrates:
Der Bilanzverlust 2012 der Hapimag AG von 67.362.352 CHF soll durch Entnahme aus den
allgemeinen gesetzlichen Reserven gedeckt werden.
Es wird nachgefragt, wie lange noch aus den allgemeinen gesetzlichen Reserven Verluste dieser
Größenordnung abgedeckt werden könnten.
Von Hapimag wird dazu ausgeführt, dass ein großer Teil der Verluste durch gesetzlich vorgeschriebene Bewertungsanpassungen hervorgerufen werde. Diese würden in 2014 abgeschlossen und die allgemeinen gesetzlichen Reserven würden dazu ausreichen.
Bei diesem Tagesordnungspunkt hat der HFA zugestimmt, da eine Abdeckung der ausgewiesenen
Verluste erforderlich war.
Abstimmung: 53.578 Ja-Stimmen, 1.201 Nein-Stimmen, 4.254 Enthaltungen.
3. Entlastung des Verwaltungsrates
Antrag des Verwaltungsrat: Den Mitgliedern des Verwaltungsrates sei Entlastung zu erteilen.
Vom HFA wird darauf hingewiesen, dass die von ihm zu TOP 1 aufgezeigten Problemfelder vom
Verwaltungsrat zu verantworten seien und es deshalb keine Entlastung der Verantwortlichen
geben könne.
Abstimmung: 43.325 Ja-Stimmen, 13.066 Nein-Stimmen, 2.596 Enthaltungen.
Bei diesem Tagesordnungspunkt hat der HFA nicht zugestimmt.
4. Ersatzwahl in den Verwaltungsrat
Für den aus persönlichen Gründen ausscheidenden Verwaltungsrat Dr. Früchtenicht (D) beantragt der Verwaltungsrat den langjährigen CEO von Hapimag, Kurt Scholl, zu wählen.
Herr Früchtenicht begründet seinen persönlichen Rücktritt mit strategischen Meinungsverschiedenheiten, er habe verschiedene Entscheidungen im Verwaltungsrat nicht mehr mittragen
können. Er bedankt sich für das langjährige Vertrauen in seine Person und empfiehlt, Herrn Scholl
zu wählen.
Da Frau Spitz ab Mai die Stelle von Herrn Scholl als CEO einnimmt, aber auch im Verwaltungsrat
bleibt, wurden Fragen nach diesem Doppelmandat gestellt. Der stellv. Vorsitzende des Verwaltungsrates Schalch macht in einer längeren Darstellung deutlich, dass unzweifelhaft sowohl
die Schweizer Gesetzgebung als auch die Statuten des Unternehmens es erlauben und diese
Personalkonstellation zulassen. Auch wenn dadurch die Verwaltung und Kontrolle in einer Hand
liegen.
Für den HFA wird das Ausscheiden von Herrn Dr. Früchtenicht bedauert. Herr Scholl sei ein
ehrenwerter Kandidat. Man solle eine “Abkühlphase” von mindestens 2 Jahren einhalten, so wie
es im deutschen Corporate Governance Kodex für angemessen gehalten werde. Im Falle seiner
heutigen Wahl würde er die Früchte seiner Arbeit selbst kontrollieren.
Bei einer Ersatzwahl für den Verwaltungsrat sei sicher auch ein Ersatz für Frau Spitz angebracht,
die ja zukünftig die Konzernleitung übernehme. Dieser Verzahnung von Ausführung und Kontrolle
würde nicht zugestimmt.
Auf Nachfrage erklärt Frau Spitz, dass Sie nur als CEO bezahlt und kein doppeltes Gehalt beziehen
wird.
Abstimmung: 44.289 Ja-Stimmen, 12.792 Nein-Stimmen, 1.868 Enthaltungen.
Bei diesem Tagesordnungspunkt hat der HFA nicht zugestimmt.
5. Wahl der Revisoren
Der Verwaltungsrat beantragt, KPMG AG Zürich als Revisionsstelle für das Jahr 2013 zu wählen.
Vom HFA wird daran erinnert, dass die KPMG schon mehr als 10 Jahre unser Unternehmen prüft.
Ein Wechsel in der Revisionsstelle wird vom HFA schon seit einigen Jahren angemahnt. Es sei
unverständlich, dass die Hapimag nicht begreift, welche wichtigen Funktionen Prüfungsgesell-
schaften haben, um ausgefahrene Gleise zu verlassen.
Die KPM AG Zürich wurde mit Kapitalmehrheit als Revisionsstelle für das Jahr 2013 gewählt.
Der HFA hat bei diesem Tagesordnungspunkt nicht zugestimmt.
6. Verschiedenes
Unter diesem Tagesordnungspunkt kamen noch einige Beiträge.
Ein Aktionär zeigte sich nicht glücklich über die Aktienpreise, Nebenkosten und den Jahresbeitrag, die er für viel zu hoch hielt.
Auf die Frage, ob es stille Reserven gibt und wie hoch, erklärte Frau Spitz, es gäbe stille Reserven,
diese unterlägen aber Schwankungen.
Ein weiterer Aktionär hat überprüft, wie viel uns Aktionäre Verwaltungsrat und Geschäftsführung kosten. Er sei nach langem Suchen auf die Position “Transaktionen mit Nahestehenden”
gekommen. Danach habe er festgestellt, dass innerhalb von zwei Jahren für Verwaltungsrat und
Geschäftsführung eine 32,4 %ige Erhöhung der Gehälter stattgefunden habe.
Er fragte an, wie viel Vollzeitstellen Verwaltungsrat und Konzernleitung umfassen, und um wie
viel Prozent die Gehälter der anderen Mitarbeiter gestiegen sind.
Frau Spitz erklärt dazu, dass es im Verwaltungsrat fünf, und in der Geschäftsführung sechs
Vollzeitstellen gibt. Die Erhöhung der Gehälter seien durch den Wechselkurs CHF/Euro bedingt.
Auf die Frage nach dem Aktienwert wird erklärt, dass der derzeitige Aktienwert bei 2.062 Euro (in
2012 Euro 2.045) liegt.
Ende der Generalversammlung gegen 13.45 Uhr.
Dies sind meine Notizen aus der Teilnahme an der Generalversammlung.
Nicht alles konnte von mir mitgeschrieben werden. Die Zahlen der verschiedensten Präsentionen
sind erst verfügbar, wenn Hapimag diese zur Verfügung stellen würde. Es wurde angefragt!
Christa Andermann
Schriftführerin im HFA - Hapimag Ferienclub für Aktionäre