Fragen und Antworten

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Fragen und Antworten
Ö1 macht Schule.
Ein Projekt von
Die Geschichte der Schokolade
Tradition und Konsum
Mit Michael Graf, Historiker
Teil 1– 3
Ö1 Betrifft:Geschichte
Redaktion: Martin Adel und Robert Weichinger
Sendedatum: 21. – 23. Dezember 2009
Länge: je ca. 5´
Fragen und Antworten
Teil 1: „Die Bedeutung der Schokolade im vorkolonialen Amerika“
1. Warum konnte man den Kakaobaum in Europa nicht anbauen?
Welche klimatischen Verhältnisse benötigt der Kakaobaum?
Wo ist der Baum beheimatet und wo waren seine ältesten Anbaugebiete?
Lösungshinweis auf Teil 1: (00:25 – 01:15)
Der Kakaobaum benötigt sehr viel Wasser und mindestens 16°C. Aus diesem Grund findet man ihn
nur zwischen dem 20. ° nördlicher und 20. ° südlich er Breite des Äquators.
Beheimatet ist der Baum in Südamerika. Vor allem in den Gebieten des Orinocos und Amazonas.
Die ältesten Anbaugebiete findet man in Mexiko, der Golfküste und dem heutigen Guatemala.
2. Wofür wurde Kakao im alten Amerika von den Mayas und Azteken verwendet?
Lösungshinweis auf Teil 1: (01:15 – 02:00)
Aus Grabbeigaben und dem heiligen Buch der Mayas ging hervor, dass Kakao als Getränk und
Zahlungsmittel Verwendung fand. Die Azteken benützten Kakao nicht nur als Getränk und
Zahlungsmittel sondern auch für religiöse Riten und als Medizin.
3. Welche Zubereitungsarten sind aus dem Reich der Mayas und Azteken bekannt?
Lösungshinweis auf Teil 1: (02:35 - 03:20)
Aus Überlieferungen sind vor allem die Zubereitung als Getränk und als eine Art Ölkuchen bekannt.
Für das Getränk nahm man ca. 30 gemahlene Bohnen, vermischte das Pulver mit Wasser und
schwenkte es in zwei Gefäßen hin und her um einen Schaum zu produzieren.
Für den Ölkuchen röstete und zermahlte man die Bohnen auf einem flachen Stein, vermengte das
Pulver mit Wasser zu einer Masse und ließ sie zirka eine Woche lang stehen ehe sie konsumiert
wurde.
© Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / Dr. Kurt Haim (Fachdidaktikzentrum Naturwissenschaften OÖ)
Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt.
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Ein Projekt von
4. Wann und von wem wurde die Kakaobohne erstmals nach Europa gebracht?
Lösungshinweis auf Teil 1: (03:20 – 04:20)
Christoph Kolumbus brachte die Kakaobohne von seiner 4. Reise erstmals nach Europa mit. Mit dem
Sack Kakaobohnen wusste er aber noch nichts anzufangen. Erst Hernando Cortés, der Eroberer des
Aztekenreichs brachte die Kakaobohne Mitte des 16. Jahrhunderts nach Europa.
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Teil 2: „Schokolade als adeliger Luxus“
5. Warum war das Kakaogetränk bis zum 18. Jahrhundert dem Adel vorbehalten?
Lösungshinweis auf Teil 2: (0020 – 02:00)
Das Kakaogetränk musste aus Amerika eingeführt werden und war somit ein exotisches und dadurch
auch ein sehr teures Produkt.
6. Welche Anwendungen fand der Kakao in Europa des 18. Jahrhunderts?
Lösungshinweis auf Teil 2: (02:00 – 03:37)
Der Kakao wurde hauptsächlich zum Frühstück als nahrhaftes Getränk zusammen mit viel Zucker
konsumiert. Entweder in der Tasse oder in der Schokoladekanne wurde er liegend oder sitzend im
Bett konsumiert.
Weiters wurde er als erotisches Konsumgut gesehen, da man der Schokolade eine aphrodisierende
Wirkung zusprach. Bei französischen Malern des 18. Jahrhunderts taucht die Schokolade oft als
Symbol des Müßiggangs und der Erotik auf.
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Teil 3: „Die industrielle Karriere der Schokolade“
7. Beschreibe die wichtigsten Schritte der Schokoladenherstellung.
Lösungshinweis auf Teil 3: (00:20 – 01:40)
Nach der Reinigung erfolgt die Röstung. Danach wird der Kern von der Schale getrennt und auf
einem Reibstein gemahlen. Nach der Zugabe der restlichen Zutaten (vor allem Zucker) kommt die
Masse in die Kakaopresse. Die fertige Masse wird auf ein Papier gestrichen und nach der Trocknung
mittels Reibe zerrieben.
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Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt.
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8.
Durch welches Verfahren wurde die Herstellung des Kakaopulvers erheblich verbessert?
Lösungshinweis: auf Teil 3: (01:10 – 01:40)
Durch das Van Houten Verfahren konnte mittels hydraulischer Presse ein Großteil der Kakaobutter
von der Kakaomasse getrennt werden. Dadurch entstand ein Kakaopulver mit verbesserter
Löslichkeit. Van Houten gilt als der Erfinder des Kakaopulvers.
9. Nenne einige bekannte österreichische bzw. internationale Firmen, die seit dem 19.
Jahrhundert Schokolade bzw. Kakaogetränke produzieren!
Lösungshinweis auf Teil 3: (01:40 – 02:30)
Österreichische Firmen: Heller, Hofbauer, Manner
Internationale Firmen: Suchard, Bensdorp, Stollwerk
10. Hier einige Fragen zu bedeutenden Zahlen und Fakten der Schokoladeproduktion:
Wie viel Tonnen Kakao pro Jahr werden weltweit produziert?
Wo ist die größte Kakaoproduktion und für welchen Kontinent ist dieser Kakao vorwiegend
bestimmt?
Wie viel Prozent der weltweiten Kakaoproduktion verbraucht Europa?
Wie viel Schokolade konsumiert jeder Österreicher pro Jahr?
Lösungshinweis auf Teil 3: (03:45 – 04:23)
Neben Kaffe und Zucker ist die Kakaoernte die drittgrößte weltweit.
Pro Jahr werden 3,5 Millionen Tonnen Kakao weltweit produziert.
In der Elfenbeinküste produziert man fast 40 % der gesamten Welternte. Der größte Teil wird für
Europa geerntet, das ca. 60 Prozent der weltweiten Schokoladenproduktion beansprucht.
Jeder Österreicher konsumiert ca. 8 Kilogramm Schokolade pro Jahr.
© Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / Dr. Kurt Haim (Fachdidaktikzentrum Naturwissenschaften OÖ)
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