Cochem-Zell

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NR. 150 . DONNERSTAG, 30. JUNI 2016
SEITE 11
Dezernent Heimes tritt ab
Seit mehr als 30 Jahren hat er als Beamter der
obersten Leitungsebene die Kreisverwaltung
geprägt: Bernd Heimes. Heute geht der 63-Jährige
in den Ruhestand – und zieht Bilanz. Seite 13
Cochem-Zell
Y
Fotos, Videos,Berichte auf www.rhein-zeitung.de/cochem-zell
Schnelles
Netz
kommt
Internet Altlayer Bachtal
nicht mehr abgehängt
Ruhe, Entspannung und Gesundheitsvorsorge stehen im Konzept von Gesundland ganz oben. Mittlerweile wurde auch viel Infrastruktur geschaffen, wie hier in Bad Bertrich.
Fotos: Kevin Rühle
Eifel braucht beim Tourismus langen Atem
Fremdenverkehr Wachstumszahlen fallen gering aus – Gesundland Vulkaneifel will mehr Überzeugungsarbeit vor Ort leisten
Von unserem Redakteur
Kevin Rühle
M Eifel. Der Tourismus in der Eifel
hat seit einigen Jahren ein neues
Gesicht. Ein blaues Herz über einem gelben Vulkan – das Logo der
Gesundland Vulkaneifel GmbH –
steht für die Zusammenarbeit von
drei Verbandsgemeinden und dem
Kurort Bad Bertrich, für das Ende
des Kirchturmdenkens in Sachen
Tourismus. Und obwohl dieses Projekt aus der Mitte der Region gewachsen ist, fehlt es der Gesellschaft noch an Akzeptanz in der
Heimat. Das Verständnis für die
neue Marke Gesundland soll
schneller wachsen als die Übernachtungszahlen in der Eifel. Denn
diese stagnieren, obwohl die Touristiker erste Früchte ihrer Arbeit
erkennen.
„Wir sind bisher einen guten
Weg gegangen. Aber es ist noch erhebliche Aufklärung nötig“, sagt
Rainer Schmitz, der GesundlandGeschäftsführer. Es müsse stärker
kommuniziert werden – an Bürger
und Kommunalpolitiker –, dass
man die Aufgabe Tourismus nicht
im Alleingang angehen könne. Gerade dieser Wunsch nach Einigkeit
hat sich bisher weder bei Unternehmern noch bei den Eiflern
durchgesetzt. Nur 65 Mitglieder
hat die Genossenschaft „Gesundheitslandschaft Vulkaneifel“, sozusagen der private Arm der Gesundland, der die Entwicklung des
Tourismus vorantreiben möchte.
„Das ist viel zu wenig“, sagt
Schmitz. Entsprechend war die Zusammenarbeit in der Region auch
Thema der Generalversammlung
am Dienstag in Ulmen. „Wir müs-
Die Entstehung der Gesellschaft Gesundland Vulkaneifel
2009 beteiligten sich
die drei Kurorte Daun,
Manderscheid und Bad
Bertrich gemeinsam an
einem Ideenwettbewerb. Sie gewannen.
Kontakt:
Später ermöglichten
EU-Fördergelder, das
Konzept zu verwirklichen und die Strukturen der VGs zusammenzulegen. 2014
wurde die Gesellschaft
gegründet, jetzt steht
die Gesundland auf
eigenen Beinen: mit
einem Budget von 1
Million Euro. ker
Rhein-Zeitung
Ravenéstr. 18-20, 56812 Cochem
sen einen langen Atem haben“,
sagt Schmitz. Damit mehr Unternehmen in Zukunft in die Genossenschaft eintreten, will Schmitz
mehr Öffentlichkeitsarbeit vor Ort
leisten. Bei Zertifizierungen und
Seminaren werben die Touristiker
für das Projekt, zudem sollen die
Ortsgemeinden in Zukunft stärker
eingebunden werden. Auch soll es
weitere Kooperationen mit Schulen
geben. Weitere Ansprechpartner
für die Touristiker sind die Gewerbevereine der Region, auch
hier soll die Zusammenarbeit verbessert werden.
Auf die Gästezahlen in den Verbandsgemeinden Ulmen, Daun,
Wittlich-Land (früher Manderscheid) haben die Bemühungen
bisher offenbar keinen Einfluss.
Die Zahlen sind nahezu konstant.
Seit dem Jahr 2011 stieg die Zahl
der Gäste im Gesundland von
230 000 auf 240 000, hingegen sank
die Zahl der Übernachtungen um
knapp 30 000 auf 1,01 Millionen. In
Bad Bertrich wachsen Gäste- und
Übernachtungszahlen seit sechs
Jahren an, etwa um 7,3 Prozent in
diesem Zeitraum. Die Stadt Ulmen
hat hingegen im vergangenen Jahr
nur 3710 Gäste begrüßt – der nied-
Redaktion: 02671/9160-30
[email protected]
rigste Wert, seit das Statistische
Landesamt diese Zahlen erhebt
(1994). Der Vergleich zur Mosel ist
natürlich schwierig, allerdings verzeichnete die VG Cochem im vergangenen Jahr mehr als 500 000
Gäste und mehr als 1,5 Millionen
Übernachtungen. Doch gerade hier
sieht die Gesundland viel Potenzial. Es gibt einen verstärkten Gästeaustausch in der Region, berichtet Schmitz. Die Urlauber besuchen nicht einen Ort, sondern kombinieren den Urlaub an der Mosel
mit einem Ausflug in die Eifel. Da-
her ändert sich der Fokus der Branche in Richtung Tagesgäste, deren
Anzahl die anderen Urlauber übersteigt. Doch trotz aller Zahlen,
schon jetzt zählt das Gesundland
zu den touristisch stärksten Gebieten der Eifel. Zudem, davon ist
Schmitz überzeugt, lassen sich Projekte wie der Ulmener Römerstollen oder das Pumpenhaus wesentlich besser mit einer starken touristischen Stimme im Rücken angehen – vor allem wenn es um Fördergelder des Landes und Europas
geht.
M Zell. Die Anbindung des Altlayer
Bachtals an die digitale Datenautobahn kann kommen. Das teilt die
Firma Inexio mit. Nachdem die
Stadt Zell mit dem Unternehmen
einen Kooperationsvertrag unterzeichnet hat, liegen inzwischen
Bauanträge zur Genehmigung vor.
„Bis Jahresende geht es mit
Höchstgeschwindigkeit ins Netz“,
heißt es.
Damit nimmt die Glasfaseranbindung des Altlayer Bachtals eine
Wendung. Als Teil des kreisweiten
Breitbandausbaus von der Breitband-Infrastrukturgesellschaft Cochem-Zell (BIG) war eine Verbesserung nicht möglich gewesen,
heißt es. Landrat Manfred Schnur,
VG-Chef Karl Heinz Simon, Bürgermeister Hans Schwarz und Inexio suchten nach einer Lösung.
Das Unternehmen erklärte sich bereit, den Ausbau vorzunehmen,
wenn genügend Nachfrage besteht. Die verbleibende Wirtschaftlichkeitslücke von 15 000 Euro teilen sich Stadt, VG und Firma. „Das
Geld ist gut investiert. Damit können wir zügig die Versorgungslücke schließen und den Anspruch
einer flächendeckenden Versorgung mit schnellen Internetanschlüssen im Kreis erfüllen“, sagt
Simon. Inexio hat Bauanträge zum
Verlegen der Glasfaserkabel eingereicht. Dabei müssen Mosel und
Brücke im Tal beachtet werden.
Bis November soll alles abgeschlossen sein und damit die Bandbreiten von bis zu 100 Megabit pro
Sekunde Ende des Jahres zur Verfügung stehen.
Unser Wetter
Mehr Wolken als Sonne
Geschäftsführer Rainer Schmitz und Pressesprecherin Kathrin Bayerschen
sind zwei von 27 Angestellten der Gesundland Vulkaneifel GmbH.
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