Commercial Banking Securitization Handel von Kreditrisiken: Pros

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Commercial Banking Securitization Handel von Kreditrisiken: Pros
Commercial Banking
Securitization
Commercial Banking Wahrenburg
Handel von Kreditrisiken: Pros und Cons
Pros
• effiziente Risikoallokation
• Flexibilität der Portfoliorestrukturierung
Cons
• Adverse Selection (Lemons Problem)
• Moral Hazard
– Sorgfalt bei Kreditabschluß
– Laufende Überwachung des Kreditnehmers
– Work Out
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Wege zur Erleichterung des Handels von Kreditrisiken
1. Verringerung des Adverse Selection Problems
2. Verringerung von Moral Hazard Problemen
• Pooling: Handel von zufällig ausgewählten Portfolios, z.B.
Kreditkartenforderungen
• Handel von Derivaten auf Aggregate, z.B. Ausfallraten
• Asymmetrische Teilung des Kreditrisikos
Bsp: Bank trägt Ausfallrisiko im Bereich bis 3% Ausfälle
Anleihegläubiger tragen Restrisiko
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Securitization: 2 Grundformen
Asset Backed Securities
Pass Through
SPV= Emitent = 100% Tochter
SPV = Treuhändergesellschaft ohne
Kapitalverflechtung
SPV erwirbt Assets von Mutter
und emittiert (ein) Wertpapier
SPV kauft Assets von Originator und
emittiert (eine, mehrere)
Zertifikat-Tranchen, die die
Asset-Pay Offs vollständig
aufteilen
Sicherung durch:
1. Overcollateralization
2. Garantien von dritter Seite
3. Garantien der Mutter
Sicherung durch:
1. Garantien des Originators
2. Garantien Dritter
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Aufbrechen der Wertsschöpfungskette im Kreditgeschäft
Traditionelle Wertschöpungskette: eine Bank bietet Bündel von
Dienstleistungen an:
Analyse,
Vertrieb
Vertragsabschluß
Risikoübernahme
Refinanzierung
Abwicklung,
Workout
Wertschöpfungskette mit Verbriefung:
Analyse,
Vertrieb
Vertragsabschluß
Plazierung
Handel
Strukurierung
Sicherung,
(Credit
Enhancement)
Abwicklung,
Workout
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Durch Verbriefung induzierte Substitutionsvorgänge
1. Handelbare Anleihe ersetzt Kreditforderung
2. Direktplazierung von Krediten bei Endanleger anstelle von
Intermediation durch Kreditbank
3. Wertpapiere anstelle von Einlagen als Anlageinstrument
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Verbriefung ermöglicht Neugestaltung der Risikoaufeilung
1. Separation von Ausfall- und Zinsänderungsrisiko
Bsp: Mortage Backed Bonds:
- Invetor trägt Prepayment Risiko
- Credit Enhancer trägt Ausfallrisiko
2. Komplexe Aufteilungen des Kreditrisiko auf Anleihekäufer,
Emittent und dritte Parteien anstelle von Emittent allein
Tranche 2
Haftung
Tranche 1
Credit Enhancer
Originator
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Ausfallrate des Portfolios
Aufsichtsrechtliche Bedenken
1. Banken veräußern ihre sichersten Aktiva
Verschlechterung der Aktivaqualität
2. Geringe Anreize zur laufenden Überwachung von
Kreditnehmern
3. Schwierigkeit der Einschätzung verbleibender Kreditrisiken zur
Bemessung der Eigenkapitalanforderungen
Bsp: “Emittent trägt Ausfallrisiken bis zu 2% des
Emissionsbetrages im Form eines Letter of Credit”
--> Risiko abhängig von Kreditkorrelationen
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Aufsichtsrechtliche Eigenkapitalvorschriften
Voraussetzung für (100% ige) EK-Entlastung:
1. Keine Kapitaverflechtung zum emittierenden SPV
2. Keine Übernahme von Garantien für das SPV, z.B.
a) Letter of credit
b) Put Option auf Assets des SPV
c) Kauf einer Tranche des SPV
Nichterfüllung der Voraussetzungen --> keinerlei EK-Entlastung
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Kritik und Reformvorschläge zur EK-Regulierung
Kritik 1: Steigerung des (aggregierten) EK möglich
Bsp: Bank A verkauft ABS über Tochter-SPV und sichert ABS über Letter
of Credit von Bank B ab.
Kritik 2: EK > maximaler Verlust möglich
Bsp: Bank A verkauft Assets an Trust Company (ohne Kapitalverflehtung)
und garantiert 3% der Ausfälle des Trusts
- EK = 8% der Assets
- Max. Verlust = 3% der Assets
Reformvorschlag: EK = max(8% der Assets ; Max. Verlust aus Garantien)
Zukunft: VaR-Regulierung mit Modellierung der Portfolioeffekte
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Motive für Verbriefung
1. Steigerung der Eigenkapitalrendite
Bilanz vor Verbriefung
50 DM
E(R) = 10%
8 DM EK
E(R) = 22,5 %
92 DM FK
E(R) = 10%
50 DM
E(R) = 12%
Bilanz nach Verbriefung
30 DM
E(R) = 10%
50 DM
E(R) = 12%
E(RA)=12,5%
E(RA)=11%
6,4 DM EK
E(R) = 41,25%
73,6 DM FK
E(R) = 10%
E(RP)=12,5%
E(RP)=11%
Einwand: Leverageeffekt führt zu entsprechender Steigerung der EK-Kosten
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Motive für Verbriefung ff.
2. Falsche Margenkalkulation durch Banken
Marge bei Verbriefung : Kreditzins - Anleihezins
Marge bei Bankkredit: Kreditzins - Kalk. Zins
Verbreitete Methode zur Berechnung des kalkulatorischen Zinses:
kalk. Zins = (fristenkongruente) Refinanzierungskosten
+ erwartete Ausfallrate (Prämie für erwartete Ausfälle)
+ X% EK-Kosten auf 8% des Kredits (Prämie unerwartete Ausfälle)
Folge: Kredite mit geringem Ausfallrisiko zu teuer, da
unerwartetes Risiko nicht konstant
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Motive für Verbriefung ff.
3. Spezialisierung auf Einzelkomponenten der
Wertschöpfungskette
4. Reduktion von Informationskosten durch Produktion
informationsinsesitiver Wertpapiere
Bsp: SPV mit Übersicherung emittiert AAA-Bond
5. Verbesserte Risikoallokation
- Streuung von Kreditrisiken
- Abgabe schwer hedgebarer Risiken (Prepayment Risk)
- Produktion risikoloser Wertpapiere aus riskanten Forderungen
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Grenzen der Verbriefung
♦ Homogenitätsanforderung der Forderungen
notwendig zur einfachen (statistischen) Ratinganalyse
♦ Standardisierbarkeit des Kreditgeschäfts
- reduziert Moral Hazrard bei Kreditvergabe
♦ Bedeutung von Wiederverhandlungen (Relationship Banking)
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Reaktion des Kapitalmarktes auf Verbriefungen
Lockwood et al, JoBank&Fin 20, 1996, 151-164:
Aktienkursreaktion bei Ankündigung von Asset Backed Security Emissionen:
Alle: + 0,45%
davon Banken: - 0.01 %
davon Banken mit hoher EK-Ausstattung: + 0,65%
Mögliche Interpretation:
a) ABS erhöhen grundsätzlich den Shareholder Value
b) ABS durch unterkapitalisierte Banken
= Signal für pessimistische Erwartungen des Bankmanagements
= Mittel zur Vermeidung zukünftiger EK-Engpässe
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Veränderung des Kreditgeschäfts durch Securitization
♦ Bilanz = “Zwischenlager” für Kredite
“Roll-On-Roll-Off-Prinzip”
--> Wachstumspotential entkoppelt von Kapitalbasis
♦ Aufweichen des Konfikts zwischen Spezialisierung und
Diversifikation
♦ Kreditmargen von Securitization-Markt diktiert
♦ Tendenz zu höherer Standardisierung des Geschäfts
- Vertragstypen
- Automatisierung der Kreditvergabeentscheidung
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