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Kopiervorlage Seite 11 Wangari Maathai
Mutter der Bäume
Wangari Maathai wird auch liebevoll Mama
Miti (Mutter der Bäume) genannt. Die heute
70-jährige kenianische Umweltschützerin
erhielt 2004 als erste afrikanische Frau den
Friedensnobelpreis.
Wangari Maathai wurde als Gründerin des
„Green Belt Movement“ (Grüngürtel-Bewegung)
bekannt: 1977 gründete sie als Präsidentin des
kenianischen Frauenverbandes dieses größte
Aufforstungsprojekt Afrikas. Es begann damit,
dass wenige Frauen einige Bäume pflanzten,
inzwischen sind es afrikaweit beinahe 40 Millionen. Das machte sie in der Folge auch zur Streiterin für Demokratie, Entwicklung und Umweltschutz.
Aufgewachsen im ländlichen Hochland von
Kenia, zur Biologin ausgebildet in den USA und
die erste Frau mit Doktorinnentitel in Ostafrika – dennoch entdeckte Wangari Maathai ihre
Lebensaufgabe erst, als sie sich den Frauen auf
dem Land zuwandte, wo sie aufgewachsen war.
Die Frauen erzählten ihr, dass das Leben für sie
untragbar geworden war: Sie mussten ungeheure
Distanzen gehen, um Brennholz zu fi nden, sauberes Wasser wurde rar, die fruchtbare Erde verschwand von ihren Feldern und die Kinder litten
an Mangelernährung.
Wangari Maathais Grundidee war denkbar
einfach und pragmatisch: Bäume pflanzen –
zur Brennholzgewinnung, zur
Nahrungsaufbesserung und zur
Rettung der ausgelaugten Böden.
Kenia ist heute von einem Netz
grüner Baumgürtel durchzogen.
Wangari Maathai pflanzte aber
auch ein neues Selbstbewusstsein
in die Köpfe der kenianischen
Frauen und Männer. Durch das
Green Belt Movement erhielten
© Green Belt Movement
Zehntausende Menschen Arbeit.
Das Beispiel machte Schule und
führte zu ähnlichen Projekten in ganz Afrika.
von
Durch die Ökologiebewegung schärfte Wangari
Maria
Maathai auch das Bewusstsein für die demokraSchelkshorntischen und sozialen Rechte der Bevölkerung.
Magas
Sie kämpfte lange Jahre gegen die Regierung des
damaligen kenianischen Diktators Daniel arap
Moi und gegen Korruption im Land.
Wangari Maathai wurde immer wieder inhaftiert und brutal misshandelt. Trotz allem trat sie
weiter für ihre Überzeugungen ein. Sie ging in
Hungerstreik und musste sich in ihrem Haus vor
der Polizei verbarrikadieren.
Ihr Privatleben verlief ebenso stürmisch: Ihr
Mann, mit dem sie drei Kinder hat, gab bei der
Scheidung als Grund an, dass Wangari „zu gebildet, zu stark und für einen Mann zu schwer zu
kontrollieren“ sei. 
Kurzbiografie
 1940 geboren in Nyeri, Kenia
 Schulbesuch im „Institute of the Blessed Virgin Mary“
der Loreto Schwestern/Kenia
 Stipendium für ein Biologiestudium in Kansas/USA, das
sie 1964 abschließt; danach Studien in Pittsburgh und
Deutschland
 1971 erste kenianische Frau, die einen Doktortitel an
der Universität von Nairobi erwirbt und 1976 erste Universitätsprofessorin dort
 1976–1981 Vorsitzende des Nationalen Frauenrats von Kenia
 1977 Geburtsstunde des Green Belt Movement, das
heute ein Netzwerk aus 6.000 Gemeindegruppen und
Baumschulen umfasst
Heft 6
WegbereiterInnen
 1984 erhält sie den Right Livelihood Award (Alternativer
Nobelpreis)
 1990-er Jahre: Sie wird mehrmals inhaftiert.
Amnesty International setzt sich für sie ein
 Insgesamt erhält sie für das Green Belt Movement
17 renommierte internationale Preise
 2002–2007 stellvertretende Umweltministerin Kenias
 2004 erhält sie als erste afrikanische Frau den Friedensnobelpreis für ihren Einsatz für „nachhaltige Entwicklung, Frieden und Demokratie“
 2009 wird sie zur Friedensbotschafterin der Vereinten
Nationen ernannt