Gestaltung von Berufsorientierung

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Gestaltung von Berufsorientierung
Handreichung – Gestaltung von Berufsorientierung
Handreichung
Gestaltung von Berufsorientierung
- Empfehlungen für Mittelschulen im Freistaat Sachsen -
2002
Gestaltung von Berufsorientierung
1
Impressum
Die Handreichung wurde erarbeitet am
Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und
Schulentwicklung
Comenius-Institut
Dresdner Straße 78c
01445 Radebeul
von der Arbeitsgruppe
Jacqueline Gäbler/Wolfgang Hahn, 132. MS Dresden;
Thomas Schneider, 141.MS Dresden;
Thomas Klinkhart, Arbeitsamt Bautzen;
Christoph Koban/Susan Mittelstädt, Regionalprojekt;
Bärbel Nöhring, Landesarbeitsamt Sachsen;
Elke Pietsch, CI
unter Mitwirkung von Regine Kunde, SMK
Herausgeber
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
Sächsischer Bildungsserver
http://www.sachsen-macht-schule.de
4
Gestaltung von Berufsorientierung
Inhaltsverzeichnis
0
Vorwort des Sächsischen Staatsministers für Kultus .............................................. 7
1
Fragebogen zur Selbstevaluation ............................................................................... 9
2
Berufsorientierung - eine pädagogische Aufgabe der Mittelschule ...................... 11
3
Berufsorientierung im Wandel................................................................................... 13
4
Schuleigenes Konzept zur Berufsorientierung ....................................................... 15
5
5.1
5.2
Berufsorientierung in den Lehrplänen der Mittelschule ......................................... 17
Zielsetzungen für die Klassenstufen ............................................................................. 17
Beiträge der Fächer ...................................................................................................... 18
6
6.1
6.2
6.3
6.3.1
6.3.2
6.4
6.4.1
6.4.2
Formen der Berufsorientierung ................................................................................ 19
Kooperation mit der Arbeitswelt .................................................................................... 19
Veranstaltungen ............................................................................................................ 20
Projekte ........................................................................................................................ 21
Grundidee ..................................................................................................................... 21
Projektbeispiele ............................................................................................................ 21
Schülerfirmen ................................................................................................................ 27
Grundidee ..................................................................................................................... 27
Beispiel für eine Schülerfirma ....................................................................................... 27
7
Informationsangebote auf einen Blick ..................................................................... 29
Literaturhinweise .......................................................................................................................... 31
Anhang
...................................................................................................................................... 33
Anhang 1: Rechtliche Grundlagen der Berufsorientierung ............................................................. 34
Anhang 2: Vereinbarung über Zusammenarbeit von Schule und
Berufsberatung im Freistaat Sachsen vom 11.06.2001 ................................................ 35
Anhang 3: Gestaltungsvorschlag zur Vorbereitung, Durchführung und
Nachbereitung des Schülerbetriebspraktikums ............................................................ 37
Anhang 4: Beispiel Kooperationsvertrag ........................................................................................ 39
Gestaltung von Berufsorientierung
5
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1:
Abb. 2:
Abb. 3:
Abb. 4:
Abb. 5:
Verwendung von Informationsmaterialien zur Berufswahl im Unterricht....................... 12
Entwicklungstrends der Erwerbsarbeit ......................................................................... 13
Phasen der Berufswahl ................................................................................................ 14
Arbeitsschritte für die Erarbeitung einer schuleigenen Konzeption
zur Berufsorientierung .................................................................................................. 15
Zusammensetzung des Teams „Berufsprojekt“ ............................................................ 24
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Zielsetzung für die Klassenstufen ................................................................................. 17
Thematische Anknüpfungspunkte für die
Berufsorientierung in Unterrichtsfächern ...................................................................... 18
Tabelle 3: Projektphasen „Fit durch das Schülerbetriebspraktikum“ ............................................ 22
Tabelle 4: Projektplan für die Zeit vor dem Schülerbetriebspraktikum .......................................... 24
Tabelle 5: Projektplan für die Zeit nach dem Schülerbetriebspraktikum ....................................... 25
Tabelle 6: Zeitplan des Berufsorientierungsprojektes ................................................................... 26
6
Gestaltung von Berufsorientierung
0 Vorwort des Sächsischen Staatsministers fürKultus
Soll das Wort „Nicht für die Schule, sondern für
das Leben lernen wir“ nicht eine Worthülse bleiben, hat die Schule die Pflicht, ihre Schüler auch
mit dem künftigen Berufsleben in einer sich ständig modernisierenden Wirtschaft vertraut zu machen. Das sollte nicht so geschehen, dass die
Schüler vorrangig auf bestimmte Berufe hingelenkt werden, die augenblicklich die besten Aussichten eröffnen oder einem bestimmten Rollenverständnis entsprechen. Die Schüler sollen die
Anforderungen der Berufsausbildung und des
Berufes kennen lernen, die sich vom Unterricht
an einer allgemein bildenden Schule oft unterscheiden, aber auch einen Überblick über die breite
Vielfalt möglicher Berufe erhalten. Nicht zuletzt ist
es wichtig, die Schüler auch zum unternehmerischen Denken anzuregen.
Oft helfen diese Kenntnisse, Enttäuschungen zu
vermeiden. Enttäuschungen beispielsweise, wenn
ein Modeberuf oder ein Traumberuf gewünscht
werden und diese sich als hoffnungslos überlaufen erweisen. Zum anderen, wenn sich der ersehnte Beruf in der Praxis als völlig anders als
erwartet herausstellt.
Lehrer haben eine große Verantwortung und Aufgabe bei der Berufsorientierung ihrer Schüler. Sie
kennen deren Stärken und Schwächen am besten. Lehrer können die Berufseignung ihrer Schüler dann richtig einschätzen, wenn sie selbst Berufe kennen und auch die Anforderungen, die diese Berufe an die künftigen Lehrlinge stellen.
Die Lehrer haben aber auch die Aufgabe, in den
Schülern Eigenschaften zu wecken und zu fördern, die wichtig für ein Berufsleben in der heutigen Wirtschaft sind: Kreativität, Selbstständigkeit
und Entscheidungsfähigkeit.
durch eine enge Verbindung zur örtlichen Wirtschaft. Schülerbetriebspraktika schaffen Verbindungen zur Praxis, vermitteln erste Erfahrungen
und können bestimmend für die spätere Berufswahl sein.
Diese Handreichung hilft den Lehrern bei der komplexen Aufgabe der Berufsorientierung über eine
Analyse des Istzustandes, der Vermittlung der
theoretischen Grundlagen und der praktischen Erfahrungen bis hin zu Anregungen, die Wirtschaft
der Region mit einzubeziehen oder etwa Schülerfirmen ins Leben zu rufen.
Diese beiden Aufgaben – Orientierung geben und
Fähigkeiten wecken - müssen gemeinsam gelöst
werden.
Ich wünsche unseren Lehrerinnen und Lehrern,
dass sie mit Hilfe dieser Handreichung und der
eigenen Kreativität und Erfahrung für ihre Schüler den Übergang von der Schule ins Berufsleben so gestalten, dass es ein Schritt in ein erfülltes Berufsleben ist.
Die Überarbeitung der Lehrpläne zur verstärkten
Vermittlung ökonomischer Grundlagen und die
Einführung des Faches Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales (WTH)an den Mittelschulen ist eine
wesentliche Hilfe zur Berufsorientierung der
Schüler. Unterstützt werden muss der Unterricht
Professor Dr. Karl Mannsfeld
Sächsischer Staatsminister für Kultus
Gestaltung von Berufsorientierung
7
1 Fragebogen zur Selbstevaluation
Als Einstieg in diese Handreichung versuchen Sie doch zunächst
einmal den folgenden Fragebogen zu beantworten. Er wurde von
einem Schulleiter entwickelt und soll Ihnen helfen, den derzeitigen Stand im Prozess der Berufsorientierung an Ihrer Schule einzuschätzen.
Zwölf Fragen zur Berufsorientierung an Ihrer Schule
1.
Wissen Sie, wieviele Schüler an Ihrer Schule im letzten Schuljahr
einen Ausbildungsplatz im dualen System erhalten haben?
2.
Gibt es an Ihrer Schule eine Konzeption zum Prozess der Berufsorientierung, die mit der Lehrerkonferenz und der Berufsberatung des
Arbeitsamtes abgestimmt worden ist?
3.
Haben Sie an Ihrer Schule bereits einen pädagogischen Tag zur
Berufsorientierung durchgeführt?
4.
Führt die Berufsberatung des Arbeitsamtes in Ihrer Schule
regelmäßige Sprechstunden durch?
5.
Kann die Berufsberatung des Arbeitsamtes in ihrer Schule einen
eigenen Raum nutzen?
6.
Wissen Sie, welche Fächer laut Lehrplan berufsorientierende
Themen zum Inhalt haben?
7.
Wird in Ihrer Schule mit den Medien „Was werden“ und „Machs
richtig“ gearbeitet?
8.
War eine Klasse Ihrer Schule im letzten Jahr bei den Ausbildungstagen der Kammern, bei Bildungsmessen oder ähnlichen Informationsveranstaltungen?
9.
Kennen Sie Ihren Ansprechpartner im Arbeitskreis Schule-Wirtschaft?
JA
NEIN
10. Kooperieren Sie mit beruflichen Schulzentren?
11. Haben Sie regelmäßigen Kontakt mit Unternehmen Ihrer Region?
12. Waren schon einmal Kollegen Ihrer Schule im Lehrerbetriebspraktikum?
Gestaltung von Berufsorientierung
9
Auswertung
Konnten Sie 10 der 12 Fragen ohne Schwierigkeiten mit „Ja“ beantworten?
JA
è Dann ist diese Handreichung eine Bestätigung Ihrer Arbeit. Sicher finden Sie
hier weitere Anregungen.
10
NEIN
è Dann finden Sie in dieser Handreichung
Vorschläge für eine erfolgreiche Gestaltung der Berufsorientierung an Ihrer Schule.
Gestaltung von Berufsorientierung
2 Berufsorientierung - eine pädagogische Aufgabe der
Mittelschule
Berufsorientierung vollzieht sich in einem längerfristigen Prozess, der spätestens ab der Klassenstufe 7 realitätsnah und aktuell in enger Kooperation mit Unternehmen systematisch gestaltet werden muss. Die Schüler1 sollen über die Entwicklungstrends und Vorhaben in der Region, einschließlich der dafür benötigten beruflichen Qualifikation informiert werden. Die Einbindung von
Wirtschaftsvertretern in den Unterricht bzw. eigenständige Angebote der Wirtschaft garantieren
dabei den notwendigen Realitätsbezug. Erfahrungen aus Projekten des Programms „Schule –
Wirtschaft/Arbeitsleben“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, wie „Trans – Job“
(www.sdw.org) und „Sozial Handeln – Sozial tätig sein – sich engagieren“ (www.sasj.de), wie z.
B. die Gestaltung von Kooperationsvereinbarungen zwischen Schulen und Unternehmen, werden in den Lehrplan des neuen Faches WirtschaftTechnik-Haushalt/Soziales (WTH) der Mittelschule aufgenommen. Möglichkeiten, besondere Interessen und Fähigkeiten der Mittelschüler zu fördern, bieten darüber hinaus Neigungskurse im
Wahlpflichtbereich, wie z. B. Schülerfirmen sowie
die Vertiefungsangebote in Klassenstufe 10, in die
verstärkt auch entsprechende Angebote von außerschulischen Partnern, insbesondere Unternehmen der Region, integriert werden können.
Kooperationsbeziehungen Schule-Wirtschaft sind
übrigens auch ein Kriterium im Qualitäts- und Leistungsvergleich sächsischer Schulen im Schulporträt.
Innerhalb der modernen Wirtschaft- und Gesellschaftsstrukturen prägt die Zugehörigkeit zu einem Beruf meist wesentlich die soziale und persönliche Identität eines Menschen. Der Beruf gibt
Gestaltung von Berufsorientierung
Auskunft über Arbeitsinhalte und Anforderungsprofile, kennzeichnet den gesellschaftlichen Status und dient der Sicherung des Lebensunterhaltes. Zugleich bietet er Chancen, aber auch Risiken bei der Verwirklichung individueller Ziele und
Wünsche. Für viele Jugendliche ist die Berufswahl die erste eigenverantwortlich getroffene Lebensentscheidung. Nicht selten spüren sie gegen
Ende der Schulzeit den Druck ihrer Umwelt sich
für einen Ausbildungsberuf entscheiden zu müssen. Zu oft noch sind es Fehlentscheidungen, die
bei Jugendlichen nicht selten in Ausbildungsabbrüchen münden. Ungefähr jeder fünfte Auszubildende hat in den vergangenen Jahren in Sachsen die Ausbildung abgebrochen, davon ca. 40%
im ersten Ausbildungsjahr. In der Probezeit wurden ungefähr 16% der Ausbildungsverträge aufgelöst2. Ein Grund hierfür dürfte die Abweichung
der Vorstellungen der Jugendlichen über den gewählten Ausbildungsberuf von der erlebten Realität sein.
Vor diesem Hintergrund stimmen Sie sicherlich
der Aussage zu, dass die Wahl eines Ausbildungsberufes ein wichtiger Schritt im Leben eines jungen Menschen ist. Die zukünftige Arbeitsund Berufswelt ist heute noch nicht voraussehbar. In jedem Fall wird die Veränderungsgeschwindigkeit rasant sein. Um so mehr hängt der Erfolg
der beruflichen Tätigkeit vom Wissen und den
Kompetenzen ab. Mitdenkende und verantwortungsbereite Mitarbeiter, die Freiräume zu nutzen
wissen, aber auch Risiken nicht scheuen, die
auch als Arbeitnehmer unternehmerisch denken
und handeln, werden eher in der künftigen Arbeitswelt bestehen.
Damit die Jugendlichen den Übergang in die Arbeitswelt erfolgreich bewältigen können, ist eine
konsequente Vorbereitung auf den Prozess der
beruflichen Entscheidung unbedingt notwendig.
Genau an dieser Stelle sind die allgemein bildenden Schulen gefragt, denn ein Anspruch schulischen Lernens ist es, die Jugendlichen auf die
Bewältigung von künftigen Problem- und Entschei-
1
2
Die Begriffe Schüler, Lehrer, Berufsberater usw. werden geschlechtsneutral
verwendet.
Auftragsrecherche beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) im März
2001
11
Abbildung 1:
Verwendung von Informationsmaterialien zur
Berufswahl im Unterricht
(Quelle: Mittelstädt 2001, S. 64)
dungssituationen vorzubereiten. Jedoch bleiben
gerade hier noch viele Möglichkeiten ungenutzt.
Dies zeigte sich auch in den Ergebnissen von Befragungen zur Problematik der Berufsorientierung
bei sächsischen Mittelschülern (Mittelstädt 2001).
Beispielsweise erhielten rund 27 % der befragten
Jugendlichen in der Schule keine Informationsmaterialien zur Berufswahl ausgehändigt. Sogar
knapp drei Viertel der Schüler sagten aus, im
Unterricht nicht mit erhaltenen Informationsmaterialien gearbeitet zu haben.
Hinsichtlich der von der Schule organisierten Informationsmöglichkeiten zur Berufswahl gehört
der Besuch im Berufsinformationszentrum (BIZ)
der Arbeitsämter zum Standardprogramm. Etwa
zwei Drittel der Schüler hatte in der Schule bereits Kontakt zu Vertretern von Firmen bzw. Bildungseinrichtungen3. Projekttage bzw. Projektwochen sowie Vorträge wurden von der Hälfte der
Schüler als berufsorientierende Maßnahme ihrer
Schule genannt. Knapp 24 % der Jugendlichen
hatte in der Schule die Möglichkeit, Filme zum
Thema Berufswahl zu sehen. Den Aussagen der
befragten Jugendlichen zufolge finden im überwiegenden Teil der Schulen ein bis zwei berufsorientierende Veranstaltungen im Schuljahr statt.
Diese Ergebnisse zeigen, dass teilweise noch
großer Handlungsbedarf hinsichtlich der Berufsorientierung an den Mittelschulen besteht.
Gewiss kommt es nicht darauf an, die Schüler
mit Informationsmaterialien „einzudecken“ bzw.
möglichst viele Informationsveranstaltungen zu
organisieren. Vielmehr ist es von Bedeutung, die
Schüler zielorientiert und systematisch auf die
nicht einfache Entscheidung für einen Beruf vorzubereiten. Um diese Aufgabe erfolgreich bewältigen zu können, ist ein individuelles Konzept zur
Gestaltung der Berufsorientierung an Ihrer Schule von großem Vorteil.
Die vorliegende Handreichung soll Sie anregen
bzw. bei der Erarbeitung einer schuleigenen Konzeption zur Berufsorientierung unterstützen.
3
12
Hierunter fallen auch die von Krankenkassen, Versicherungen u.a.
angebotenen Bewerbungstrainings.
Gestaltung von Berufsorientierung
3 Berufsorientierung im Wandel
Die Herausforderung für die allgemeinbildende
Schule besteht vor allem darin, die Schüler auf
eine sich rasch verändernde Welt im Übergang
zur unternehmerischen Wissensgesellschaft vorzubereiten, in der die Berufs- und Lebenswege
immer weniger berechenbar werden.
In Abbildung 3 werden Ihnen die einzelnen Phasen der Berufswahl bis zum Übergang in das
System der Berufsbildung verdeutlicht. Aus diesen lassen sich die Ziele für den Prozess der Berufsorientierung ableiten.
Der heutige Arbeitsmarkt unterliegt zahlreichen
Einflüssen, die durch den wirtschaftlichen, technologischen, sozialen, kulturellen und politischen
Wandel bedingt sind. Die in Abbildung 2 dargestellten Entwicklungstrends beeinflussen nicht nur
die Erwerbsarbeit und die Gestaltung der Ausbildung, sondern auch die Entscheidungsstrategien
der Berufswahl.
Heute bedeutet Ausbildungsfähigkeit, sich für eine
erste Stufe in seiner beruflichen Entwicklung entscheiden zu können, sich jedoch auch darüber
bewusst zu sein, dass das Lernen damit nicht beendet ist. Durch die stärkere Nutzung außerschulischer Lernorte können Unsicherheiten und Ängste gegenüber der Arbeitswelt abgebaut und die
Motivation für eine selbstbestimmte Lebensplanung aufgebaut werden.
Informatisierung
Globalisierung
Durchdringung aller Arbeitsbereiche mit Informations- und
Kommunikationstechnologien
(bereits 50% Arbeitsplätze)
Veränderung der Arbeitsorte,
Arbeitsbedingungen und
Konkurrenzsituation
Trend zur
Höherqualifizierung
Notwendigkeit zum lebenslangen Lernen; Abnahme einfacher beruflicher Tätigkeiten
ERWERBSARBEIT
Erhöhung der
Eigenverantwortung
Eigenständige Übernahme der
sozialen Absicherung durch
Arbeitnehmer
Veränderung der
Berufsbiographie
Veränderung der
Wirtschaftssektoren
Neue
Erwerbsformen
Aufhebung der lebenslangen
Bindung an ein Tätigkeitsfeld
Verlagerung der Arbeitsplätze
vom Produktionssektor hin zum
Dienstleistungssektor
Zunahme von Selbstständigkeit, Projektarbeit und Telearbeit
Abbildung 2:
Entwicklungstrends der Erwerbsarbeit (Quelle: in Anlehnung an Bundesanstalt für Arbeit 2001)
Gestaltung von Berufsorientierung
13
Entscheidungs- und
Realisierungsphase*
- Entscheidung für einen
Ausbildungsberuf/
- Erlangung und Sicherung der
Ausbildungsfähigkeit
Berufsfindungsphase*
- Herausbildung eines beruflichen Selbstkonzeptes
- Erlangung der Berufswahlreife
Undifferenzierte
Berufsphantasie und
Tätigkeitsvorstellung
Klasse 5
Klasse 6
Klasse 7
Klasse 8
Klasse 9
Klasse 10
* Die Entscheidungs- und Realisierungsphase sollte bei Schülern, die einen Hauptschulabschluss anstreben entsprechend früher einsetzen.
Abbildung 3: Phasen der Berufswahl
Daraus lassen sich für die Gestaltung von Berufsorientierung an der Schule folgende Aufgaben
ableiten:
Ÿ Entwicklung von Orientierungskompetenz bei
den Schülern durch bedarfsorientierte Lernangebote
Ÿ Entwicklung zusätzlicher bedarfsorientierter
Lernangebote zur individuellen Förderung
Ÿ Strukturierung der Berufsorientierungsangebote und Erhöhung der Transparenz für Schüler,
Lehrer und Eltern
Ÿ Entwicklung von Lernkonzepten zum Erwerb
von Selbstkompetenz und Selbstverantwortung
14
Ÿ Nutzung von Kooperationspartnerschaften und
Vernetzung des schulischen Lernens mit Lernorten in Handwerk, Handel, Industrie und
Dienstleistungen zur Vermittlung von
- Wissen über den sich vollziehenden Strukturwandel in der Arbeitswelt
- Wissen über zukunftsträchtige Wirtschaftsbereiche mit hoher Innovationskraft
- Wissen über Chancen und Risiken beruflicher Flexibilität und räumlicher Mobilität
- Wissen über alternative Ausbildungsmöglichkeiten auch in strukturschwachen Regionen.
Diese umfassenden Aufgaben zu erkennen und
zu gestalten, erfordert das Zusammenwirken von
Schülern, Eltern, Lehrern, Berufsberatern des Arbeitsamtes und Unternehmern. Dabei entscheidet natürlich jede Schule über die spezifische
Ausgestaltung ihres schuleigenen Konzeptes der
Berufsorientierung selbst.
Gestaltung von Berufsorientierung
4 Schuleigenes Konzept zur Berufsorientierung
Elternräte, Schulkonferenzen) diesen Prozess
aktiv zu fördern und mitzugestalten.
Der Prozess der Berufsorientierung an einer
Schule kann vielfältig gestaltet werden. Neben der
Nutzung eines breiten Medienangebotes in verschiedenen Unterrichtsfächern bieten vor allem
Kontakte mit Außenpartnern aus der Wirtschaft
die wichtige Realitätsnähe. Um diese Möglichkeiten zielgerichtet und wirkungsvoll zu bündeln, ist
die Erarbeitung eines schuleigenen Konzeptes
zur Berufsorientierung empfehlenswert.
In einem ersten Schritt ist das Kollegium mit der
Thematik bekannt zu machen. Aus einem Kreis
interessierter Kollegen sollte sich ein Team bilden,
welches die Planung, Durchführung und Analyse
des Prozesses der Berufsorientierung an der
Schule übernimmt und die ständige Entwicklung
des Prozesses steuert (siehe Abbildung 4). Von
besonderer Bedeutung ist hierbei die Bewertung
der eigenen Arbeit mit der Zielsetzung, auftretende Probleme aufzudecken und zu beseitigen sowie auf veränderte Anforderungen zu reagieren.
Professionelle Hilfe bei der Erstellung und Umsetzung des Konzeptes bietet die Berufsberatung des Arbeitsamtes in Ihrer Region. Zudem
kann auf vielfältige Informationsmöglichkeiten der
Berufsberatung zur unterrichtlichen und individuellen Nutzung zurückgegriffen werden. Eine hilfreiche Unterstützung für Schüler kann im Einzelfall die Einschaltung der Fachdienste des Arbeitsamtes (psychologischer und ärztlicher Dienst)
durch die Berufsberater sein.
Planungsphase
- Bekanntmachen des Lehrerkollegiums
für die Thematik
- Bilden eines Teams/Festlegen eines
Koordinators
- Entwickeln einer Grobkonzeption mit
Zielplanung
- Suchen von Partnern
- Abstimmen der Aufgabenbereiche
- Erstellen der Feinkonzeption mit Zielplanung
- Auswählen der Arbeitsschwerpunkte
Durchführungsphase
- Umsetzen der gefassten Beschlüsse im Team
In allen Phasen des Prozesses ist die Unterstützung des gesamten Lehrerkollegiums notwendig.
Aufgabe der Schulleitung ist es, den Prozess in
Gang zu setzen sowie beratend und kontrollierend zur Seite zu stehen.
Analysephase
Es sind jedoch nicht nur die Lehrer, sondern auch
die Schüler und deren Eltern in die Gestaltung
des Prozesses der Berufsorientierung systematisch einzubeziehen. Da die Eltern in der Regel
die wichtigsten Partner der Jugendlichen bei der
beruflichen Orientierung sind, können sie wertvolle Impulse einbringen.
Arbeitsschritte in neuer Qualität
Die Eltern haben die Aufgabe und das Recht durch
die Mitwirkung in verschiedenen Gremien (z. B.
Gestaltung von Berufsorientierung
- Ermitteln des Ist-Standes
- Analysieren von Problemen
- Planungsphase
(beginnend mit der Weiterentwicklung der
Grobkonzeption)
- Durchführungsphase
- Analysephase
Abbildung 4:
Arbeitsschritte für die Erarbeitung einer schuleigenen Konzeption
zur Berufsorientierung
15
Zusätzlich gibt das Landesarbeitsamt Sachsen
mit dem „Regional Service Mittelschule“ einen
Überblick über verschiedene Ausbildungswege
und weitere Informationsquellen.
Eine moderne Berufsorientierung ist nur über einen lebendigen Dialog zwischen Schule und Wirtschaft machbar. Die Landesarbeitsgemeinschaft Schule – Wirtschaft in Verbindung mit den
regionalen Arbeitskreisen Schule – Wirtschaft
initiiert und koordiniert als offenes Netzwerk den
Dialog zwischen Schule und Wirtschaft.
In den jeweiligen regionalen Arbeitskreisen haben
sich Pädagogen aller Schularten, Vertreter der regionalen Unternehmen, der Kammern, der Abteilung Berufsberatung des örtlichen Arbeitsamtes
und andere an der Zusammenarbeit Interessierte
zusammengeschlossen. Ziel ist es, zwischen den
Beteiligten den Austausch von Informationen und
Erfahrungen zu ermöglichen und damit das gegenseitige Verständnis zu fördern.
Zudem bieten direkte Kooperationen mit der Wirtschaft den Lehrern die Chance, Einblicke in wirtschaftliche Zusammenhänge, Probleme und Prozesse zu erhalten. Andererseits kann Wirtschaftsvertretern ein Überblick über die Aufgaben und
Möglichkeiten der Schule vermittelt werden.4
Kooperationsvereinbarungen zwischen Mittelschule – Unternehmen, vor allem im regionalen
Umfeld, gewährleisten über kurze Wege einen
gegenseitigen Informationsaustausch, gemeinsame Überlegungen für schuleigene Konzepte und
auch die Unterstützung der ökonomischen Grundbildung im Fach Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales (Beispiel siehe Anhang).
Vielfältige Unterstützungsangebote aus den Kammerbezirken Dresden, Leipzig und Chemnitz sind
für die Schulen über die Online-Börse „Unternehmen und Schule“ der Industrie- und Handelskammern und der Handwerkskammern Sachsens abrufbar. Die Unternehmen unterbreiten hier u. a. Angebote für Schülerbetriebspraktika, Lehrerbetriebspraktika, Betriebserkundungen und Expertenvorträge.
Informationen über wirtschaftliche Zusammenhänge, technische und soziale Entwicklungen in der
Arbeitswelt, Bewerbungstipps, aber auch Lehrstellenbörsen finden Lehrer und Schüler auf diesen Internetseiten (siehe Kapitel 7).
Zunehmend sollten die Mittelschulen die Zusammenarbeit mit beruflichen Bildungseinrichtungen
aktivieren und in Form von Kooperationsvereinbarungen zwischen Mittelschulen – Beruflichen Schulzentren verankern. Als Impuls für
Partnerschaften mit Beruflichen Schulzentren eignet sich beispielsweise ein gemeinsamer Pädagogischer Tag.
4
16
Detaillierte Informationen – auch über Ihren Arbeitskreis – erhalten Sie über
die folgende Adresse:
Landesarbeitsgemeinschaft SCHULE WIRTSCHAFT Sachsen,
Frau Ursula Herzig, Rudolf-Walther-Straße 4, 01156 Dresden,
Telefon: 0351/4250218, E-Mail: [email protected]
Gestaltung von Berufsorientierung
5 Berufsorientierung in den Lehrplänen der Mittelschule
In den nachfolgenden Übersichten werden Ihnen
die Ziele der Berufsorientierung für die einzelnen
Klassenstufen sowie Anknüpfungspunkte in einzelnen Unterrichtsfächern aufgezeigt. In Abhängigkeit von Ihrem schuleigenen Konzept der
Berufsorientierung und dem Entwicklungsstand
der Schüler müssen die Zielsetzungen und Inhalte individuell angepasst werden.
5.1 Zielsetzungen für die Klassenstufen
Klassenstufe
5
Leitsätze:
Die Schüler sollen...
... für die Thematik sensibilisiert werden.
... altersgemäß mit Berufsfeldern vertraut gemacht werden.
6
... einen weiterführenden Einblick in Berufe erhalten.
... mit Informationsangeboten zur Berufsorientierung
vertraut gemacht werden.
7
... sich in der Arbeitswelt orientieren.
... eigene Interessen entdecken, lernen diese zu ordnen und in Beziehung
zu bestimmten Berufsfeldern und Berufen zu stellen.
8
... unternehmerisch Denken und Handeln lernen.
... zunehmend lernen, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten einzuschätzen
und dabei ihre Interessen und Neigungen zu berücksichtigen.
... einen Überblick über Informationsmöglichkeiten in unterschiedlichen
Medien erwerben.
... lernen, sich eigenständig in Medien zu orientieren, Informationsangebote auszuwählen und für sich zu werten und zu nutzen.
... Verhalten in Bewerbungssituationen kennen lernen und üben.
... Eigenverantwortung für die Gestaltung der Arbeits- und Berufsbiografie
übernehmen lernen.
... Kenntnisse über Rechte und Pflichten in der Berufsausbildung erwerben.
9
... sich des Spannungsfeldes zwischen persönlichen Voraussetzungen,
eigenen Vorstellungen, beruflichen Erfordernissen und gesellschaftlichen
Einflussfaktoren bewusst werden.
... ihre Berufsvorstellungen konkretisieren und lernen, Entscheidungen
bewusst vorzubereiten.
10
... in der Lage sein, nach Alternativen zu suchen und diese gegebenenfalls
zu nutzen.
... einen Überblick über weiterführende Schularten und mögliche Studienrichtungen erhalten.
Tabelle 1: Zielsetzung für die Klassenstufen
Gestaltung von Berufsorientierung
17
5.2 Beiträge der Fächer
Berufsorientierung ist ein fachübergreifender und auch ausgewiesener Bestandteil in den Lehrplänen
der sächsischen Mittelschule. So gibt es im Lehrplan Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales einen
eigenständigen Lernbereich Berufsorientierung.
Fach
Inhalte
Wirtschaft-Technik-
-
Vermitteln von ökonomischem Grundwissen
Haushalt/Soziales
-
Vorstellen von Berufen aus gewerblich-technischen, kaufmännischen, hauswirtschaftlichen,
sozialen und medizinischen Bereichen
-
Vorstellen von neuen Berufsfeldern und Berufen
Beschaffen von Sachinformationen über ausgewählte Berufsfelder und Berufe
-
Bekannt machen mit dem Dienstleistungsangebot des Arbeitsamtes
Analysieren von Einstellungen zur Arbeit und persönlichen Interessen,
-
Neigungen und Fähigkeiten
Entwickeln der Eigenverantwortung für die Gestaltung der eigenen Berufsbiografie
-
Trainieren von Bewerbungsgesprächen und Auswahlverfahren
Vorbereiten, Begleiten und Auswerten von Betriebserkundungen
-
-
Vorbereiten, Begleiten und Nachbereiten der Schülerbetriebspraktika
Gewinnen von Einblicken in unternehmerisches Denken und Handeln
Bekannt machen mit dem Strukturwandel in der Erwerbsarbeit
Bekannt machen mit der Standortproblematik
von Unternehmen in der Region (Interessen und Risiken)
u.a. durch die Kooperation von Schulen und Unternehmen
Erwerben eines Überblicks über das Arbeitsrecht (Ausbildungs- und Arbeitsvertrag,
-
Probezeit, Kündigung, Kündigungsschutz, Arbeitnehmervertretungen)
Darstellen der Einkommenszusammensetzung aus Sicht des Arbeitnehmers
Dokumentieren und Präsentieren von Arbeitsergebnissen aus Projekten sowie
der Abschlussarbeit im Fach Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales
Technik/
Angewandte Informatik
-
Vorstellen und Beschreiben von Berufen
Durchführen von Betriebsbesuchen in Anbindung an die konkreten Lernbereiche des Faches
Erkunden eines Arbeitsplatzes von Bezugspersonen der Schüler
Informatik
-
Beschaffen von berufskundlichen Informationen über das Internet
Erstellen von Online-Bewerbungen
Deutsch
-
Erstellen von Bewerbungsunterlagen (Bewerbungsschreiben, Lebenslauf)
Sprachliches Reflektieren des Schülerbetriebspraktikums (z.B. Referieren)
Gemeinschaftskunde/
Rechtserziehung
-
Aneignen von Kenntnissen über Wirtschaftsordnungen und Wirtschaftssysteme
Erwerben eines Überblicks über arbeitsrechtliche und soziale Sicherung des Arbeitnehmers
Darstellen des Lohn- und Gehaltsgefüges aus Sicht des Arbeitgebers
Kennen von Tarifpartnern sowie der Aufgaben und Funktionen von Verbänden
Englisch
-
Anwenden der Lexik für Bewerbungsverfahren
Anfertigen von Lebenslauf und Bewerbungsschreiben
Kennen der europäischen Bildungsmöglichkeiten (Europäische Berufsberatungszentren)
Erwerben von Einblicken in Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten in
nicht europäischen Ländern
Ethik
- Thematisieren des Berufes im Zusammenhang mit der Lebensplanung
Tabelle 2: Thematische Anknüpfungspunkte für die Berufsorientierung in Unterrichtsfächern
18
Gestaltung von Berufsorientierung
6 Formen der Berufsorientierung
Erweiterung von im Unterricht gewonnenen Kenntnissen über Arbeits- und Produktionsprozesse.
Zudem soll das Praktikum den Berufswahlprozess durch die Überprüfung oder Erweiterung von
berufsbezogenen Interessen und Neigungen unterstützen.
Nachfolgend beschriebene, erfolgreich erprobte
Angebote sollen Ihnen helfen, Ihr schuleigenes
Konzept der Berufsorientierung lebendig und lebensnah zu entwickeln.
6.1 Kooperation mit der Arbeitswelt
Wichtig ist die gezielte Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der nachfolgend aufgeführten Kooperationen mit der Arbeitswelt. Durch eine
fachspezifische und fachübergreifende Einbindung in den Unterricht können die Aktivitäten im
Hinblick auf die Erlangung der Berufswahlreife
wirksam werden.
Gerade die Vorbereitungsphase sollte nicht nur
die Organisation der Kontakte mit der Berufs- und
Arbeitswelt umfassen, sondern beispielsweise
auch die Erarbeitung von Erkundungsaufträgen.
Unterstützung bei der Suche nach geeigneten
Unternehmen für die Durchführung berufsorientierender Maßnahmen bieten nicht nur die regionalen Arbeitskreise Schule – Wirtschaft, sondern
verstärkt die Online-Börsen „Unternehmen und
Schule“ der Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern in Sachsen an.
Bei der Auswertung sollten verschiedene Präsentationsformen (z.B. Schautafel, Video, Beitrag für
Homepage, Berufsbildsammlung für die Schule)
genutzt werden, damit die Ergebnisse einem breiten Personenkreis zugänglich werden und somit
die Aufmerksamkeit für diese Thematik erhöht
werden kann.
Schülerbetriebspraktikum
Durch die Ausübung von Arbeitstätigkeiten, das
Kennenlernen von betrieblichen Arbeitsbedingungen und Arbeitsabläufen erfolgt die Vertiefung und
Gestaltung von Berufsorientierung
Um Schülerbetriebspraktika als effektiven Weg
zur beruflichen Orientierung nutzen zu können,
müssen alle Beteiligten diese Form als einen wesentlichen Bestandteil des schuleigenen Konzeptes zur Berufsorientierung erfassen. Im Anhang
sind in Form eines Leitfadens Empfehlungen zur
Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung
des Schülerbetriebspraktikums zu finden.
Betriebserkundungen
Betriebserkundungen unterscheiden sich in Dauer
und Intensität vom Schülerbetriebspraktikum. Hier
erhalten die Schüler Einblicke in die Berufs- und
Arbeitswelt, in Unternehmensstrukturen sowie in
Ausbildungsmöglichkeiten für Jungen und Mädchen in typischen und atypischen Berufsbereichen. Analog zum Schülerbetriebspraktikum ist
die Betriebserkundung ebenfalls in den drei Phasen Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung umzusetzen. Durch die Vergabe von vielseitigen Schüleraufträgen kann die Erkundung zielgerichtet und ergebnisorientiert durchgeführt werden.
Exkursionen in Ausbildungsstätten,
Berufliche Schulzentren
In den genannten Einrichtungen können die Lernund Arbeitsbedingungen innerhalb der Berufsausbildung für viele verschiedene Berufe erlebt werden. Darüber hinaus werden die Schüler mit Aufgaben, Pflichten und Rechten von jungen Menschen in der Ausbildung sowie anderen Informationen über die Ausbildung in unterschiedlichen
Berufsbereichen vertraut gemacht.
Ein Tag mit den Eltern auf Arbeit
Die Schüler können mit ihren Eltern oder einer
anderen erwachsenen Bezugsperson einen Tag
bzw. einen Nachmittag am Arbeitsplatz verbringen, um die Arbeitsbedingungen und Tätigkeiten
des Berufes kennen zu lernen. Um die Einordnung der Erkundung in den Gesamtkontext der
Berufsorientierung zu sichern, erfolgt eine Vor- und
Nachbereitung im Unterricht.
19
Lehrerbetriebspraktikum
Mit dem Ziel Berufsorientierung als Bestandteil der
ökonomischen Bildung zeitgemäß und lebensnah
umzusetzen, sind Lehrerbetriebspraktika in Kooperation mit der Wirtschaft zu organisieren.
Durch die eigene Mitarbeit in einem Betrieb können sich Lehrer mit aktuellen Entwicklungen in
der Wirtschaft vertraut machen und damit ihre
Beratungskompetenz im Prozess der Berufsorientierung sowie bei wirtschaftlichen Fragestellungen
im Unterricht erhöhen.
6.2 Veranstaltungen
Eine Ergänzung der Kontakte zur Berufs- und
Arbeitswelt bieten die nachgenannten Veranstaltungen.
Schulbesprechung
Entsprechend der „Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen Schule und Berufsberatung
im Freistaat Sachsen“ stehen der Berufsberatung
in Kooperation mit den Lehrern mindestens sechs
Unterrichtsstunden für jeden Schüler zur Verfügung. Der Zeitpunkt der Beteiligung sollte so vereinbart werden, dass ein inhaltlicher Bezug zu den
Lernzielen der ökonomischen Bildung besteht und
entsprechende Themen sinnvoll in die Berufs- und
Lebensplanung einfließen können5. Die von der
Berufsberatung des Arbeitsamtes durchzuführende Schulbesprechung dient vor allem der Vermittlung allgemeiner Informationen zur Ausbildung und
gibt Hinweise auf die Angebote der Berufsberatung.
Sprechstunde für Schüler in der Schule
Das Angebot von regelmäßigen Sprechstunden
in der Schule mit Berufsberatern des Arbeitsamtes gibt den Schülern Gelegenheit, sich regelmäßig Informationen abzuholen und aktuelle Probleme bei der Berufswahl zu besprechen. Empfehlenswert ist es, der Berufsberatung einen Raum
zur ständigen Nutzung zur Verfügung zu stellen
und den Schülern die Termine im Voraus bekannt
zu geben.
Veranstaltungen für Eltern
zum Thema Berufsorientierung
Diese sollen spätestens ab der Klassenstufe 8
durchgeführt werden, um die Eltern mit Inhalten
der Berufsorientierung vertraut zu machen. Dabei sind die Schüler mehr und mehr in die Veranstaltungen einzubinden, indem sie Projektergebnisse präsentieren oder auch begleitende Ausstellungen gestalten.
20
Folgende Durchführungsvarianten bieten sich an:
- Elternabend ...
... zur allgemeinen Information oder zu bestimmten Schwerpunkten des schuleigenen
Konzeptes der Berufsorientierung
... zu Projekten mit Unternehmen
... in der jeweiligen Klassenstufe, jahrgangsübergreifend oder jeweils für den
Hauptschul- und Realschulbildungsgang
... gemeinsam mit der Berufsberatung des
Arbeitsamtes
... gemeinsam mit ehemaligen Schülern und
heutigen Auszubildenden
... in der Schule oder im Berufsinformationszentrum (BIZ)
- Elternsprechtage
- schulinterne sowie regionale Elternseminare
Berufskundliche Veranstaltungen
Den Schülern und Eltern wird unter Mitwirkung
von Ausbildern, Auszubildenden, Berufsvertretern
und Lehrern eine aktuelle und praxisnahe Berufsinformation angeboten. Diese Veranstaltungen
werden nicht nur vom Arbeitsamt, sondern beispielsweise auch von den Kammern, beruflichen
Schulzentren und anderen Organisationen angeboten.
Bewerbungstraining
In Seminarform werden den Schülern Informationen zu den Inhalten des Bewerbungsverfahrens
gegeben. Anhand von Rollenspielen werden Bewerbungsgespräche realitätsnah geübt. Dadurch
kann den Schülern für die Bewerbungssituationen
mehr Sicherheit gegeben und ihre Kommunikations- und Präsentationsfähigkeit gestärkt werden.
Erfahrungsaustausch mit Auszubildenden
Empfehlenswert ist es, Absolventen der Mittelschule, die sich in einer schulischen oder betrieblichen Ausbildung befinden, als „Experten“ in den
Unterricht oder in Veranstaltungen zur Berufsorientierung einzuladen. Der direkte Kontakt zu
nahezu gleichaltrigen Jugendlichen fördert eine
realistische Sichtweise auf den Bewerbungsprozess, die Ausbildung sowie die Probleme des Arbeitsalltages. Ebenso interessant kann der Besuch am Ausbildungsort eines ehemaligen Schülers sein.
5
Siehe hierzu Vereinbarung über die Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung im Freistaat Sachsen vom 11.06.2001 im Anhang.
Gestaltung von Berufsorientierung
Pädagogischer Tag im Arbeitsamt
Durch die Thematisierung gemeinsamer Fragen
und Probleme der Berufswahl und -orientierung
können sich eine engere Verbindung und ein kontinuierlicher Kontakt zwischen der Berufsberatung
des Arbeitsamtes und dem Lehrerkollegium entwickeln.
Öffentlichkeitsarbeit
Wichtig ist es, an der Schule Informationen zur
Berufsorientierung für alle Schüler, Lehrer sowie
Eltern problemlos zur Verfügung zu stellen. Beispielsweise können Ankündigungen und Ergebnisse von Veranstaltungen in ansprechender
Form im Schulhaus veröffentlicht werden.
6.3 Projekte6
Vielfältige Projekte an sächsischen Mittelschulen
und Gymnasien ermöglichen die intensive Kooperation von Schulen und Unternehmen und vermitteln Lehrern und Schülern arbeitsweltbezogenes
Wissen.
6.3.1 Grundidee
6.3.2 Projektbeispiele
Projekt „Fit durch das Schülerbetriebspraktikum!“ für Schüler der 132. Mittelschule Dresden7
Vorbemerkung
Im Mittelpunkt dieses fach- und klassenübergreifenden und in eine schuleigene Konzeption zur
Berufsorientierung eingebetteten Projektes steht
das Schülerbetriebspraktikum. Bestandteil des
Projektes sind verschiedene Workshops.
Zielsetzung
Entsprechend des im Lehrplan des Faches Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales verankerten
Lernkomplexes Berufsorientierung in Klassenstufe 8 sollen die Vorbereitung, Begleitung und
Nachbereitung des Schülerbetriebspraktikums
schülerzentriert erfolgen.
Dauer
Das Projekt wird an insgesamt drei Tagen durchgeführt, wobei ein Tag vor dem Praktikum und zwei
Tage nach dem Praktikum genutzt werden.
Für das Arbeiten mit Projekten sind verschiedene Formen mit unterschiedlichen inhaltlichen und
organisatorischen Konsequenzen möglich. Einerseits ist ein projektorientierter Unterricht denkbar,
in dem Einzelprojekte an ein Fach oder an mehrere Fächer gebunden und in den laufenden Unterricht eingebettet sind. Andererseits kann die
übliche Unterrichtsorganisation zugunsten der
Durchführung von Projekttagen oder -wochen
aufgelöst werden.
Im Folgenden werden Ihnen zwei Beispiele für
Projekte zur Berufsorientierung an Mittelschulen
vorgestellt.
Gestaltung von Berufsorientierung
6
An dieser Stelle sei auf die vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus
(1999) herausgegebene Handreichung „Projekte im Unterricht. Empfehlungen für Mittelschulen im Freistaat Sachsen“ sowie auf die von der Sächsischen Akademie für Lehrerfortbildung (2001) herausgegebenen Siebeneichener Diskurse, Nr. 1 „Projektarbeit in der Schule“ verwiesen.
7
Ansprechpartner: Vorsitzende des Arbeitskreises Schule Wirtschaft der
Region Dresden, Herr Wolfgang Hahn. Zu erfragen über die Landesarbeitsgemeinschaft Schule Wirtschaft Sachsen (Seitenverweis S.13).
21
Planung und Durchführung
Vorphase
- Informieren der betreffenden Lehrer und Klassensprecher
-
Erstellen bzw. Weiterentwickeln einer Konzeption für die Vorbereitung, Durchführung
und Organisation des Schülerbetriebspraktikums durch ein Team aus Lehrern und Schülern
Einstiegsphase
- Festlegen der organisatorischen Bedingungen und Inhalte des Projektes
-
Hauptphase
Festlegung der Workshopthemen des Projektes
(Themenbeispiele: Erwartungen an das Schülerbetriebspraktikum und deren Erfüllung, Gestaltung
des Praktikumshefters, rechtliche Grundlagen usw.)
Informieren der Schüler und Eltern zum organisatorischen Ablauf
Erster Tag (mindestens 4 Zeitstunden):
-
Motivieren der Schüler (z. B. Brainstorming)
-
Formulieren und Visualisieren von Erwartungshaltungen
-
Kennen lernen der Bewertungskriterien für den Praktikumshefter
Anlegen eines Praktikumshefters (Inhalte: z. B. Vorstellung der eigenen Person,
-
Belehrungen, Beschreibung „Mein Praktikumsplatz“, Aufträge zur Arbeitsplatzerkundung,
Tagesberichte, Gesamtauswertung des Praktikums)
Erarbeiten und Aufteilen der Aufträge im Hinblick auf die im zweiten Teil des Projektes erfolgende
Auswertung des Praktikums
-
Organisatorische Absprachen (z. B. Verhalten bei Krankheit/Unfällen, Termin für eine
Kontaktstunde, Praktikumsbesuche, Fahrscheine)
-
In der Kontaktstunde können die Jugendlichen ihre Erlebnisse austauschen und
ihre Probleme ansprechen. Die Lehrkräfte überprüfen, ob die Belehrungen seitens der
Unternehmen erfolgt sind.
Zweiter Tag (mindestens 4 Zeitstunden):
-
Moderierte Gesprächsrunden, um das „Eingewöhnen“ in der Schule zu unterstützen
Abgeben der Praktikumshefter
Aufarbeiten von Praktikumserfahrungen von den Schülern für Schüler, Eltern und Lehrer durch
den Einsatz von Flipcharts, Anwenden der Kartenabfrage usw.
Vorstellen der Themen für klassenübergreifende Workshops am dritten Projekttag
Jeder Lehrer betreut einen Workshop zu einem Thema, der dann im Wechsel von den
verschiedenen Gruppen durchlaufen wird.
Einteilen und Treffen der Gruppen zur Vorbereitung auf die Workshops
Dritter Tag (mindestens 4 Zeitstunden, davon 3 Stunden Workshops):
Schlussphase
Planen eines Elternabends durch das in der Vorphase gegründete Team
Gestaltung des Elternabends vorrangig durch Schüler.
Feedback-Runden zum gesamten Projekt in den Klassen
Präsentation der Ergebnisse
- Feedback-Runde des Projektteams in der Schulkonferenz
- Erfassen des aktuellen Arbeitsstandes (Ist-Stand)
- Analysieren von Problemen und Ableiten von Verbesserungsmaßnahmen für die
weitere Gestaltung des Schülerbetriebspraktikums als Bestandteil des
schuleigenen Konzeptes „Berufsorientierung“
Tabelle 3: Projektphasen „Fit durch das Schülerbetriebspraktikum“
22
Gestaltung von Berufsorientierung
Dokumentation und Präsentation
Die Arbeitsergebnisse der Workshops werden in
Form von Zeitungsberichten für die örtliche Tagespresse, in einer einmalig erscheinenden Praktikumsausgabe der Schülerzeitung, an Pinnwänden, auf Plakaten, in Collagen, in Flyern für Eltern und Schüler sowie in Lernspielen (z. B. Puzzle, Brettspiele, Frage-Antwort-Spiele) dargestellt.
Außerdem entwerfen die Schüler ein Rahmenprogramm für einen Elternabend. Dieser wird in Zusammenarbeit der Schule mit regionalen Unternehmen, Auszubildenden (ehemalige Schüler)
und der Berufsberatung des Arbeitsamtes gestaltet. Für die erfolgreiche Teilnahme am Schülerbetriebspraktikum, die Teilnahme an Workshops
und die Beteiligung im Organisationsteam erhalten die Schüler Zertifikate. Neben dem schülereigenen Praktikumshefter wird zu Beginn der Klassenstufe 9 ein Memo-Ordner angefertigt. Dieser
befindet sich an mehreren festen Standorten der
Schule (z. B. Bibliothek, Klassenzimmer) und
beinhaltet Muster für Bewerbungsunterlagen,
Praktikumsverträge, Hinweise für Praktikumsplätze usw.
Schulinterne Bewertung des Projektes
Alle am Projekt Beteiligten zogen aus dem Projekt einen hohen Nutzen. So konnten die Schüler
und die Lehrer Einblicke in die Arbeitswelt gewinnen. Des Weiteren wurde u. a. die Teamfähigkeit
bei den Schülern und im Lehrerkollegium gefördert. Wertvoll war ebenso die gemeinsame Arbeit der Schüler mit den Lehrern im Projektteam.
Durch die Anwendung von individuellen Lernformen konnte besonders intensiv auf die Anliegen der Schüler eingegangen werden. Förderlich
erwies sich hierfür die fachübergreifende Umsetzung des Projektes, da die Lerninhalte nicht segmentiert in den einzelnen Unterrichtsfächern sondern in zusammenhängenden Themenblöcken erarbeitet wurden. Auf Grund der kritischen Selbstbewertung am Ende des Projektes konnten wichtige Schlüsse für die weitere Umsetzung des Konzeptes „Schülerbetriebspraktikum“ gezogen werden.
Probleme bei der Vorbereitung
und Durchführung
In Vorbereitung des Projektes war es zunächst
schwierig, die Lehrer für das Projekt aufzuschließen und inhaltlich einzubeziehen. Überdies war
es keine leichte Aufgabe, die Zusammenarbeit des
fest installierten Teams mit nur zeitweilig Beteiligten zu koordinieren. Die Erstellung der zeitlichen
Gestaltung von Berufsorientierung
Konzeption unter der Maßgabe der Bündelung
aller Aktivitäten und das Auflösen der vorhandenen Klassenstrukturen, der gewohnten Unterrichtszeiten und Unterrichtsformen ergaben weitere Probleme. Der zeitliche Abstand zwischen
Hauptphase und Präsentation im Elternabend
wurde als zu lang empfunden. Auswirkung auf die
Entwicklung der Schule: Mit diesem Projekt wurde ein Prozess der gesamt-schulischen Verantwortung im Hinblick auf die Entwicklung der Berufswahlreife der Schüler ausgelöst.
Berufsprojekt der 141. Mittelschule
Dresden 8
Vorbemerkung
Das Berufsprojekt ist ein fachübergreifendes
Jahrgangsstufenprojekt der neunten Klassen und
wird jährlich durchgeführt.
Zielsetzung
Durch eine optimale Vernetzung aller Fächer, die
in der Klassenstufe 9 das Thema Berufsorientierung im Lehrplan haben sowie die Integration außerschulischer Partner, soll eine effiziente und abgestimmte Vermittlung berufsorientierender Themen erfolgen. Zudem werden in das Projekt die
Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung
des zweiten Betriebspraktikums, der Besuch des
Berufsinformationszentrums (BIZ) des Arbeitsamtes und eines beruflichen Schulzentrums einbezogen.
Dauer
Die Dauer des Projekts beträgt sieben Tage, wobei zwei Tage vor und fünf Tage nach dem Schülerbetriebspraktikum liegen. Als günstig hat sich die
Zeit vor den Herbstferien erwiesen, da hierdurch
auch den Hauptschülern bis zum Verlassen der
Schule genügend Zeit bleibt, das erworbene Wissen im Hinblick auf ihre eigene Bewerbung zu
nutzen.
Planung und Durchführung
Geplant und organisiert wird das Projekt von einem Lehrerteam. Dieses besteht aus vier ständigen Mitgliedern, von denen zwei die Leitung
übernehmen. Zusätzlich werden die Klassenlehrer
der Jahrgangsstufe 9 und die entsprechenden
Fachlehrer für ein Jahr Teammitglieder (siehe Abbildung 5).
8
Kontakt: 141. Mittelschule, Ginsterstr. 1, 01169 Dresden,
Telefon: 0351 4122727.
23
Jährlich wechselnde Mitarbeiter
Ständige Mitarbeiter
Projektkoordinatoren
Fachlehrerin
(Informatik)
Fachlehrerin
Deutsch/GK
Fachkoordinatoren
Englisch/Deutsch/
Profilbereich bzw. WTH
Fachlehrerin
WTH
Außenpartner
Fachlehrerin
Ethik
Klassenlehrerinnen der
Praktikumsklassen
Abbildung 5: Zusammensetzung des Teams „Berufsprojekt“
In gemeinsamen Besprechungen erfolgt die Abstimmung der Projektplanung und Aufteilung der
Zuständigkeiten für die Zusammenarbeit mit den
Außenpartnern. Die stellvertretende Schulleiterin
erstellt für das Projekt einen Kollegen- und Stundenbedarfsplan und damit auch den entsprechenden Vertretungsplan. Der Ablauf des Projektes
erfolgt wie in den Tabellen 4 und 5 dargestellt.
Std.
Donnerstag
Feitag
1.
Einführung in das Berufsprojekt
ethische Aspekte der Arbeit (Ethik*)
2.
Wege in den Beruf
Einführung des „Lebensordners“ (Ethik*)
3.
Praktikumsvorbereitung
(Grundlegendes wie Ablauf, Belehrungen usw.)
Bewerbung in englischer Sprache (Englisch*)
4.
Praktikumsvorbereitung (Vorbereiten und
Verteilen der Erkundungsaufträge)
Gruppe I
Lebenslauf
(Deutsch*)
Gruppe II
Informationen im Internet
(Informatik*)
5.
Einführung in die Problematik „Bewerbung“
(Deutsch*)
6.
Besuch im Berufsinformationszentrum
(BIZ) des Arbeitsamtes**
Gruppe I
Informationen im Internet
(Informatik*)
Gruppe II
Lebenslauf
(Deutsch*)
7.
Tabelle 4: Projektplan für den Teil vor dem Schülerbetriebspraktikum
24
Gestaltung von Berufsorientierung
Std. Montag
1.
Reflexionen
zum Praktikum
2.
Auswertung
des Praktikums
3.
Berufstests
Job Lokomotive**
4.
Dienstag
Mittwoch
Versicherungen
DEBEKA***
Gruppe I
Bewerb.gespräch
(Deutsch*)
7.
Bewerbung in
englischer Sprache
(Englisch)
Fit for future
ALLIANZ***
Beenden des
Lebensordners
(Ethik*)
Exkursionsauswertung
Bewerbung in
englischer Sprache
(Englisch*)
„Mäuse, Konto und
noch mehr“
Sparkasse**
Exkursion in ein
Berufsschulzentrum**
Berufe beim Bund
Bundeswehr***
Rechte und Pflichten
im künftigen Beruf
Anmerkung: Entsprechend
Ihrer Interessen können
sich die Schüler in Listen
für die Berufsschulzentren
eintragen. In Abhängigkeit
von den Anmeldezahlen
werden Exkursionen in
fünf bis acht Berufsschulzentren parallel angeboten.
Ausführlicher
Lebenslauf
(Deutsch*)
Arbeitslos – und nun?
Leerlauf e.V.***
Vorbereitung der
Exkursion in ein
Berufliches
Schulzentrum
für Mittwoch
Tabellarischer
Lebenslauf
Vorbereitung für
die Umsetzung
am PC
Freitag
Infos zum Zivildienst
Ausführlicher Lebenslauf
und dem sozialen Jahr (Deutsch*)
BARMER***
5.
6.
Gruppe II
Tabell.
Lebenslauf
Bewerb.schreiben
(Info.*)
Donnerstag
Arbeit am
Lebensordner
(Ethik*)
Gruppe I
Tabell.
Lebenslauf
Bewerb.schreiben
(Inform.*)
Gruppe II
(Bewerb.gespräch
(Deutsch*)
„16 und nun? –
Was nach der
Schule noch so
wichtig ist“
Anmerkung:
Die Thematik wird
nach der Projektwoche innerhalb
der regulären
Unterrichtsstunden
fortgeführt.
8.
Tabelle 5: Projektplan für den Teil nach dem Schülerbetriebspraktikum
Erläuterungen:
*
Die aufgegriffenen Themen sind in den Lehrplänen der
Klassenstufe 9 der genannten Fächer verankert.
** Veranstaltungen außerhalb der Schule.
*** Veranstaltungen außerschulischer Partner innerhalb der Schule
Dokumentation und Präsentation
Die Schüler legen einen „Lebensordner“ an, in dem
sie später alle für eine selbstständige Lebensführung notwendigen Unterlagen abheften. Sie speichern ihren tabellarischen Lebenslauf und ein
Bewerbungsschreiben auf Diskette, die sie für ihre
Bewerbung verwenden können. Außerdem wird
ein ausführlicher Lebenslauf handschriftlich von
ihnen angefertigt.
Sie erhalten Materialien der Berufsberatung mit
denen bereits im Projekt gearbeitet wurde und
Gestaltung von Berufsorientierung
selbstständig weitergearbeitet werden kann. Das
Schülerbetriebspraktikum wird von den Schülern
anhand der bearbeiteten Beobachtungsaufträge
sowie den Notizen im Praktikumsheft ausgewertet. Jeder Schüler dokumentiert auf einer Seite
einen Beruf, den er im Praktikum genauer kennen gelernt hat. Diese Ergebnisse werden in einem Ordner in der Schulbibliothek gesammelt.
Einzelleistungen werden in den, in das Projekt einbezogenen Fächern, benotet.
Schulinterne Bewertung des Projektes
Im Anschluss an das Jahrgangsstufenprojekt erfolgt zur Überprüfung der gestellten Ziele eine
Auswertung. Dabei werden die Schüler in einem
Gruppeninterview und durch einen Fragebogen
befragt, um zu überprüfen, inwieweit die durch das
25
Lehrerteam gestellten Ziele erreicht wurden. Anschließend wird das Konzept für das Projekt durch
das Team optimiert.
Berufsorientierungsprojekt
der Mittelschule „F. Mauersberger“ Netzschkau9
Vorbemerkung
Auswirkung auf die Entwicklung der Schule
Durch dieses Projekt wird ein Prozess initiiert, in
dem nahezu alle Lehrer der Klassenstufe 9 Verantwortung für die Entwicklung der Ausbildungsfähigkeit der Schüler übernehmen. Durch das
gemeinsame Planen, Durchführen und Nachbereiten des Projektes konnte ein engeres LehrerSchüler-Verhältnis erreicht und die Selbstständigkeit der Schüler erhöht werden.
Seit Jahren praktiziert diese Mittelschule erfolgreich ein Projekt zur Berufsorientierung im Rahmen des schuleigenen Konzeptes zur Vorbereitung auf die Berufswahl.
Nachfolgend wird Ihnen der Zeitplan des Projektes vorgestellt.10
Klassenstufe 8
Klassenstufe 9
Klassenstufe 10
September
Erfassung von Neigungen,
Interessen und Berufswünschen
Anfertigung von Lebensläufen
Information über
verschiedene Bildungsgänge
Oktober
Berufe erkunden
Praktikumsbericht vorbereiten
Bewerbungstraining
Information über Ausbildungsstätten
Berufsbilder und
Ausbildungsberufe vorstellen
November
Arbeit mit der Zeitschrift
„Regional Service Mittelschule“
Tipps für Berufsanfänger
(Hörspiel)
Betriebspraktikum
Krankenkasse Thema:
Krankenkassenbeitrag
Dezember
Auswertung Betriebspraktikum,
Analyse eigener Fähigkeiten
Auswertung Betriebspraktikum
Praktikumsunterlagen
Vorstellung regionaler
Firmen durch deren Vertreter
Januar
Berufswunscherfassung
Selbst- und Fremdeinschätzung
Wie schreibe ich eine Bewerbung?
Betriebsvorstellung
Anfertigung von Bewerbungsunterlagen u.a. Lebensläufe
Februar
Elternvertreter stellen ihren
Betrieb vor
Anfertigung von
Bewerbungsunterlagen
Ablauf von Bewerbungsgesprächen
März
Berufe in Abhängigkeit von
Fähigkeiten und Interessen
„Mach´s richtig“ - Was Azubis
alles wissen müssen
(Bewerbungssituationen)
Krankenkasse
Thema: Eignungstests
April
Vorstellen von Betrieben der
Region
Berufsgruppen
„Mach´s richtig“ – Bewerbungsgespräche (Rollenspiele)
Information über den Stand
der Bewerbung
Mai
Überbetriebliches
Ausbildungszentrum
Arbeitsamt
Auswertung des Rollenspiels
zum Bewerbungsgespräch
Vorbereitung auf die
Abschlussprüfung
Juni
PC-Programm: Eignungstest,
Wie finde ich meine Lehrstelle?
Übungen zum kleinen Auswahltest
(Abschlussprüfung)
Juli
Thema: Berufsbildung und
ihre Chancen
Auswertung des Auswahltests
Tabelle 6: Zeitplan des Berufsorientierungsprojektes
9
Kontakt: 9. Mittelschule „F. Mauersberger“, Schulstraße 3
08491 Netzschkau, Telefon: 03765/34086
10
Weitere Informationen zur konkreten Zielsetzung, zur Planung und Durchführung sowie zur Bewertung des Projektes finden Sie in der Handreichung
herausgegeben vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus (1999). Handreichung. Projekte im Unterricht. Empfehlungen für Mittelschulen im Freistaat Sachsen.
26
Gestaltung von Berufsorientierung
6.4 Schülerfirmen
Schülerfirmen machen Schüler mit unternehmerischem Handeln vertraut. In den etwa 80 Schülerfirmen Sachsens (mehrheitlich an Mittelschulen) sind Schüler mit Begeisterung tätig und
schreiben schwarze Zahlen.
6.4.1 Grundidee
Eigeninitiative, Verantwortungsbereitschaft, Kommunikationsfähigkeit und die Motivation zum
selbstbestimmten Lernen sind Voraussetzungen
für die Arbeit in einer Schülerfirma. Ausgehend
von einer Geschäftsidee gründen die Schüler ein
eigenes Unternehmen an ihrer Schule und legen
gemeinsam dessen Rechtsform fest.
Da sich die Schülerfirmen an realen Unternehmen orientieren, gewinnen die Schüler Einblicke
in gesellschaftliche Prozesse, lernen wirtschaftliche Zusammenhänge kennen und werden somit zum wirtschaftlichen Denken und Handeln befähigt. Zudem übernehmen die Jugendlichen für
das eigene Handeln und das gesamte Projekt
Verantwortung, lernen gemeinsam auf ein Ziel hinzuarbeiten, nutzen Erfolge für neue Ideen, analysieren Rückschläge und ziehen daraus positive
Konsequenzen. Sie trainieren Aufgaben im Team
zu lösen, mit Konfliktsituationen umzugehen und
entwickeln ihr Selbstbewusstsein. Bedingt durch
die vielfältige Arbeit in den verschiedenen Tätigkeitsbereichen, erhalten die Schüler gleichzeitig
eine Orientierung für das spätere Berufsleben.
Sächsische Schülerfirmen arbeiten u. a. in den
Bereichen Marketing und Werbung, Pausenversorgung und gastronomische Betreuung von
Schulveranstaltungen oder als Reisebüro. Die
Schüler planen den Betriebsablauf und vermarkten ihre Produkte. Schülerfirmen an Schulen werden durch das Förderprogramm „Schuljugendarbeit“ des Sächsischen Staatsministerium für
Kultus (SMK) gefördert.
Künftig wird auch im Wahlpflichtbereich an Mittelschulen u.a. ein Neigungskurs „Schülerfirma“ angeboten. Hier finden schulische und regionale Besonderheiten in Kooperation mit außerschulischen Partnern Berücksichtigung.
Paten aus Schule und Wirtschaft stehen beratend
zur Seite. Die Schüler erhalten Einblicke in wirtschaftliche Zusammenhänge und müssen unternehmerische Entscheidungen treffen.
6.4.2 Beispiel für eine Schülerfirma
Schülerfirma „KiEZ- Projekt“
der 9. Mittelschule Dresden 11
Vorbemerkung und Zielsetzung
Die Schülerfirma „Kiez-Projekt“ entstand aus dem
fachübergreifenden Unterrichtsprojekt „Energie
und Umwelt“, welches im Kindererholungszentrum (KiEZ) „Am Braunsteich e.V“ Weißwasser
durchgeführt wurde. Neben den Freizeitaktivitäten
und Sportveranstaltungen fanden auch verschiedene Exkursionen in ein Kraftwerk und einen Tagebau statt. In Anlehnung an die Themen Arbeit
und Beruf, Maschine, Energie und Umwelt lernten die Schüler des wirtschaftlichen und technischen Profils die Struktur eines Betriebes und verschiedene Arbeitsabläufe kennen. Darüber hinaus hatten die Schüler die Möglichkeit, an ihren
Präsentationen (Mappen, Wandzeitungen, Modelle
und Videos) unter fachkundiger Anleitung zu arbeiten.
Die Schülerfirma „KiEZ-Projekt“ hat sich zur Aufgabe gemacht, diese Projektwoche für Schüler
aufzubereiten und in einem eigenen Reisebüro
(Schülerfirma) zu vermarkten. Dabei wurden die
im Projekt „Energie und Umwelt“ geknüpften Kontakte mit dem Kindererholungszentrum „Am
Braunsteich“ e.V. Weißwasser, den Verantwortlichen für Öffentlichkeitsarbeit der LAUBAG
Senftenberg, der VEAG Boxberg, der DREWAG
Dresden und dem Reisebüro Beck Bischofswerda vertieft.
Bei der Durchführung des Projektes wird aus fast
allen Unterrichtsfächern Wissen angewandt, wobei insbesondere auf Inhalte der Fächer Wirtschaft, Technik, Informatik und Deutsch zurückgegriffen wird. Die Arbeit in der Schülerfirma findet nach dem Unterricht statt.
Dauer
fortlaufend
Das Projekt JUNIOR (Junge Unternehmen Initiieren –
Organisieren – Realisieren; im Internet unter
www.juniorprojekt.de) bietet die Möglichkeit, im
Laufe eines Schuljahres sogenannte Miniunternehmen zu gründen, zu führen und abzuwickeln.
Gestaltung von Berufsorientierung
11
Kontakt: 9. Mittelschule, Lommatzscher Straße 121, 01139 Dresden,
Telefon: 0351/8492491.
27
Planung und Durchführung
Mit den beteiligten Unternehmen wurden Kooperationsvereinbarungen zur Ausgestaltung der Zusammenarbeit geschlossen.
Zehn Schüler der Klassenstufe 9 gründeten das
Reisebüro „KiEZ-Projekt“ in Form einer Aktiengesellschaft. Dabei nutzten sie ihre Erfahrungen
aus der Teilnahme am Projekt „Energie und Umwelt“ des vorangegangen Jahres.
Zunächst war es notwendig, eine Geschäftsidee
zu entwickeln und zahlreiche Kontakte zu Firmenpartnern aufzubauen. Das Hauptprodukt des
Reisebüros ist die Vorbereitung und Realisierung
der Projektwoche „Energie und Umwelt“ für andere Mittelschulen. Dazu gehören die vertraglichen Vereinbarungen mit dem Kindererholungszentrum „Am Braunsteich e.V.“, die Absprache der
Exkursionen mit den Beteiligten, die Organisation des Bustransfers von der jeweiligen Schule
zu den gewünschten Reisezielen, die Erledigung
der damit verbundenen Geschäftspost, die Buchführung und die Rechnungslegung. Darüber hinaus organisiert die Schülerfirma Fahrten unterschiedlichster Art in Zusammenarbeit mit dem
Reisebüro und Busunternehmen Beck in Bischofswerda. Angebote, Bestellungen und Anfragen werden telefonisch, postalisch oder per e-mail
gemanagt. Der Zahlungsverkehr wird über das
Konto des „KiEZ – Projektes“ abgewickelt.
schriftliche Zusage. Die Finanzierung des Unternehmens erfolgt über Aktien. Aktionäre sind neben den zehn Schülern, die direkt im Unternehmen mitarbeiten, auch andere Schüler, Lehrer und
Eltern.
Dokumentation und Präsentation
Die jungen Aktionäre dokumentierten ihre Arbeit
anhand von Wandzeitungen und Fotos sowie auf
einem Video. Sie präsentierten ihr Unternehmen
mit einer selbsterstellten PowerPoint-Präsentation an der Sächsischen Akademie für Lehrerfortbildung und in Schulleiterberatungen. Außerdem
gestalteten sie einen Ausstellungsstand zur Messe Agenda 21 im Sächsischen Staatsministerium für Kultus.
Schulinterne Bewertung des Projektes
Aufgrund der eigenständigen Organisation der
Projektwoche durch die Schüler werden folglich
ihre Interessen weitestgehend berücksichtigt. Die
erfolgreichen Aktivitäten der Firma führten zu einer hohen Akzeptanz der Jungunternehmer bei
ihren Mitschülern. Zudem bereitet die Arbeit im
Unternehmen praxisnah auf die zukünftige Berufsausbildung und das Arbeitsleben vor.
Durch die Präsentation der Produkte des Reisbüros durch die Jungunternehmer vor Schulleitern und den Einsatz von Werbematerialien für das
Schülerreisebüro und das Kindererholungszentrum konnten bereits erfolgreich Neukunden
gewonnen werden.
Da das Unternehmen bereits seit mehreren Jahren erfolgreich arbeitet, war es notwendig, neue
Mitstreiter einzustellen. Diese wurden von den
jungen Unternehmern in Einstellungsverfahren
ausgewählt. Dazu mussten die Bewerber zunächst ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen
einreichen und in Eignungstests neben Wissen
über die zukünftige Firma auch mathematische
Kenntnisse, logisches Denken und Kreativität
unter Beweis stellen. Im Vorstellungsgespräch
forderten die Unternehmer genaue Begründungen
dafür, warum sich die Bewerber für eine Mitarbeit
in der Firma interessieren und sie wurden gefragt,
wie sie sich in die Firma einbringen wollen. Danach bekamen vier von zwölf Bewerbern eine
28
Gestaltung von Berufsorientierung
7 Informationsangebote auf einem Blick12
Herausgeber/
Anbieter
Bezeichnung
Zielgruppe
S E L
Hinweise/Anmerkungen
Bundesanstalt für Arbeit (BA)
Internetseite: www.arbeitsamt.de
X X X
Zugang zu den Internetseiten der örtlichen
Arbeitsämter (über Dienststellen), zu BIZ-online
(über Services), zu BERUFEnet , ASIS sowie
zu weiterführenden Publikationen und Informationen zur Berufs- und Studienwahl
BERUFEnet
Internetseite: berufenet.arbeitsamt.de
X X X
zentrale berufskundliche Datenbank der BA
BERUF AKTUELL
X
Lexikon mit Kurzbeschreibungen für anerkannte Ausbildungsberufe und schulische
Berufsausbildungsmöglichkeiten
Blätter zur Berufskunde
X X
Einzelhefte mit ausführlichen Beschreibungen
von Ausbildungsberufen
MACH´S RICHTIG
Internetseite: www.machs-richtig.de
X
WAS WERDEN
Internetseite: www.was-werden.de
X X
ASIS
X
Orientierungshilfe zu Auswahltests
X
Auswahlverfahren im Überblick mit dazugehörigen Übungsaufgaben und Lösungen
CD-ROM „Berufswahl in Sachsen“
X
Anregungen, Hinweise und Datensammlung zur
Berufswahl und Ausbildungsplatzsuche
Info-Service sowie Regional-Service
Berufswahl Mittelschule
X
Broschüren mit einem Überblick über Ausbildungswege und Berufsberatungsstellen,
Informationsmöglichkeiten und Kontaktadressen
Berufsinformationszentrum
(BIZ) / BIZ-mobil
X X X
Einrichtung der Berufsberatung bei örtlichen
Arbeitsämtern
X X X
Zugang zu den Internetseiten der IHK Südwestsachsen, Dresden und Leipzig mit OnlineLehrstellenbörsen, Hinweisen zu Informationsveranstaltungen, Kontaktadressen, OnlineBörse „Unternehmen und Schule“
X
Ansprechpartner für Zusammenarbeit mit
Schulen (z.B. Erhalt von Informationsmaterialien,
Besuche in den Schulen)
X
jährlich erscheinender Berufswahlordner für
Mittelschüler mit Schülerarbeitsheften sowie
für LehrerInnen als Medienkombination zur
Gestaltung von Berufsorientierung im Unterricht
regelmäßig erscheinendes Magazin mit
aktuellen Berichten, Reportagen und Interviews
über Fragen der Berufswahl, Ausbildungs- und
Berufswege sowie die Situation auf dem
Ausbildungsmarkt, Sonderausgaben:
„Eltern & Berufswahl“ und „Berufskunde live“
X
Ausbildungs-Stellen-Informations-Service
Sächsische Industrie- und Handelskammern (IHK)
Internetseite: www.sachsen.ihk.de
Ausbildungsberater in den
Geschäftsstellen
12
IHK Dresden
„Verzeichnis ausbildende Unternehmen“
X
IHK
Südwestsachsen
„Job for Young“
X
IHK Leipzig
„Tob-Job“
X
erhältlich in den jeweiligen Geschäftsstellen:
Broschüren mit Adressen von Unternehmen mit
Ausbildungsberechtigung im Kammerbezirk,
Kurzvorstellung von Berufsfeldern und deren
Berufe, Tipps und Hinweise zu Fragen der
Berufswahl
Diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Sie beinhaltet lediglich eine Auswahl interessanter Informationsmöglichkeiten. Änderungen im
Laufe der Zeit sind möglich.
Gestaltung von Berufsorientierung
29
Herausgeber/
Anbieter
Bezeichnung
Zielgruppe
S E L
Hinweise/Anmerkungen
Sächsische Handwerkskammern (HWK)
Ausbildungsberater in den
Geschäftsstellen
HWK Dresden
X
siehe IHK
Lehrstellenatlas
X
Broschüre mit Adressen ausbildungsberechtigter
Unternehmen im Kammerbezirk
Internetseite: www.hwk-dresden.de
X X X
Zugriff auf regionale Lehrstellenbörsen, kurze
Berufsbeschreibungen sowie die Online-Börse
„Unternehmen und Schule“
HWK Chemnitz
Internetseite: www.hwk-chemnitz.de
X X X
HWK Leipzig
Internetseite: www.hwk-leipzig.de
X X X
Arbeitnehmerverbände
Deutscher Gewerkschaftsbund
www.dgb-jugend.de
X
Möglichkeiten der Ausbildungsberatung, Infos über
Berufe (Ausbildungstabelle), Bestellung von
kostenlosem Info-Material, Abruf von statistischen
Erhebungen zur Ausbildung
IG Metall
www.igmetall.de/jugend
X
Orientierungshilfen für Ausbildung und Studium
VERDI
www.verdi-jugend.de
X
Informationen zur Ausbildung und zum Studium
www.gesamtmetall.de
www.me-infomobil.de
X X
Ausführliche Informationen zur Berufswelt der
Metall- und Elektroindustrie
www.it-berufe.de
X X
Informationen zu Ausbildungsberufen der
Informationstechnologie
X X X
Homepage des Sächsischen Staatsministerium
für Kultus (SMK)
Arbeitgeberverbände
Gesamtmetall
Weitere empfehlenswerte Internetseiten
www.sachsen-macht-schule.de
www.bildungsserver.de
X
Deutscher Bildungsserver
www.schule-wirtschaft.de
X
Internetpräsentation der Bundesarbeitsgemeinschaft Schule-Wirtschaft
www.fit-for-future.net
X
Präsentation des Jugendprogramms von
Coca-Cola
www.berufsbildung.de
X X X
Aktuelles zu Berufsbildung, Studium und Job vom
W. Bertelsmann Verlag
X
Informationen des Bundesministerium für Bildung
und Forschung zu neuen Ausbildungsberufen
Alles zur Gründung von Schülerfirmen und
Übersicht über Schülerfirmen in Sachsen
www.neue Ausbildungsberufe.de
www.praktikum-in-sachsen.in-nbl.de
X
www.schuelerfirmen .de
X
X
Praktikumsbörse des Landes Sachsen
www.juniorprojekt.de
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www.regionalprojekt.de
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Hinweise für die Gründung von Schülerfirmen
schneller Zugang zu interessanten Angeboten zur
Berufsorientierung und Ausbildung, Projekt
des SMK
Eigene Favoriten
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Gestaltung von Berufsorientierung
Literaturhinweise
Sächsische Akademie für
Lehrerfortbildung (Hrsg.) (2001):
Projektarbeit in der Schule, in: Siebeneichener
Diskurse 1, Meißen.
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
(Hrsg.) (1999).
Handreichung. Projekte im Unterricht. Empfehlungen für Mittelschulen im Freistaat Sachsen, Dresden.
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
(2001).
„Fingerzeiger“/Extra-Ausgabe Ökonomische Bildung in der Schule , Zeitschrift für Lehrer im Freistaat Sachsen
Schober, Karin (2001).
Mittelstädt, Susan (2001).
Ansatzpunkte zur Intensivierung der Inanspruchnahme von Ausbildungsberatungsleistungen in
Sachsen. Eine empirische Untersuchung über
Kenntnis und Inanspruchnahme von Formen der
Ausbildungsberatung durch Mittelschüler, in: Technische Universität Dresden, Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl Wirtschaftspädagogik
(Hrsg.) Dresdner Beiträge zur Wirtschaftspädagogik, Heft 1/2001, Dresden.
Röhler, Britta (2002).
Analyse zur Nutzung von Ausbildungsberatungsleistungen. Eine Untersuchung im Rahmen des
Regionalprojektes, in: Technische Universität
Dresden, Fakultät Wirtschaftswissenschaften,
Lehrstuhl Wirtschaftspädagogik (Hrsg.) Dresdner
Beiträge zur Wirtschaftspädagogik, Heft 1/2002,
Dresden.
Gestaltung von Berufsorientierung
Berufsorientierung – Vorbereitung auf eine veränderte Arbeitswelt. Vortrag im Rahmen der 2. Fachtagung des Programms „Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben“ am 30./31. Mai 2001 in Bielefeld (Ib205/2001) Nürnberg: Bundesanstalt für Arbeit. Referat für Berufsorientierung und berufliche Beratung.
Schudy, Jörg (Hrsg.) (2002).
Berufsorientierung in der Schule. Grundlagen und
Praxisbeispiele, Bad Heilbrunn/ Obb.: Klinkhardt.
Zihlmann, René (Hrsg.) (1998).
Berufswahl in Theorie und Praxis. Konzepte zur
Berufswahlvorbereitung und Beratung unter veränderten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Bedingungen, Zürich: Sabe.
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32
Gestaltung von Berufsorientierung
Anhang
Gestaltung von Berufsorientierung
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Anhang 1: Rechtliche Grundlagen der Berufsorientierung
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Gestaltung von Berufsorientierung
Anhang 2: Vereinbarung über Zusammenarbeit von Schule und
Berufsberatung im Freistaat Sachsen vom 11.06.2001
Gestaltung von Berufsorientierung
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Anhang 2: Vereinbarung über Zusammenarbeit von Schule und
Berufsberatung im Freistaat Sachsen vom 11.06.2001
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Gestaltung von Berufsorientierung
Anhang 3: Gestaltungsvorschlag zur Vorbereitung, Durchführung
und Nachbereitung des Schülerbetriebspraktikums
Zeitrahmen
Inhalte
bzw. Methoden
Mögliche Formen
Verantwortlicher
Ab 5 Monate vor
Praktikumsbeginn
· Aufteilen Praktikumsverantwortung
(Klassenleiter, WTH-Lehrer,Praktikumsleiter)
· (Zentralen) Ansprechpartner bestimmen
· Einrichten eines Lehrerteams
„Schülerbetriebspraktikum“
· Einplanen schulärztlicher Untersuchungen
· Absprechen der Termine zwischen
Schulleitung und Regionalschulamt
Lehrerkonferenz
SchulleiterIn
Praktikumsleiterin
Ab 5 Monate vor
Praktikumsbeginn
Erstes Treffen Lehrerteam „Schülerbetriebspraktikum“ zur Erstellung eines Projektplanes
· Festlegen wichtiger Aufgaben
· Sammeln von Praktikumsbetrieben
(z.B. Onlinebörsen der Kammern)
· Planen möglicher Kontaktaufnahmen mit
Unternehmen (Welcher Lehrer übernimmt
welche Firma?)
· Vorbereiten Elterninformation
· Vorbereiten Schülerinformation
· Vorbereiten Information der Betriebe
(incl. Einschätzungsbogen)
· Zuordnen der genauen Termine
Vorbereitungsphase
Ab 4 Monate vor
Praktikumsbeginn
Informieren der Eltern
· Anschreiben der Eltern
· Durchführen eines Elternabends
· Abfragen der Erwartungen der Eltern
an das Praktikum
· Informieren über Aufgaben, Organisation,
Durchführung usw.
· Vorstellen von SchülerpraktikaAuswertungen des vergangenen
Schuljahres
Ab 4 Monate
vor Praktikumsbeginn
Vorbereiten der Schüler auf
Praktikumsplatzwahl
· Festhalten wichtiger Termine
· Erkunden von Interessen/Berufswünschen
· Für welche Berufe interessiere ich mich?
· Für welche Unternehmen/Branchen
interessiere ich mich?
· Ermitteln der Fähigkeiten der Schüler
· Vorstellen/Erarbeiten von Informationsmöglichkeiten über Berufe
Ab 4 Monate
vor Praktikumsbeginn
Durchführen von Exkursionen
zur Praktikumsplatzwahl
· Besuchen des Berufsinformationszentrums
· Gemeinsames Planen/Durchführen
einer Betriebserkundung etc.
Ab 4 Monate vor
Praktikumsbeginn
Vorbereiten auf die Bewerbung
· Auswählen des Praktikumsbetriebes
nach Interessenlage der Schüler
durch die Schüler
· Zusammenstellen Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Anschreiben)
Gestaltung von Berufsorientierung
PraktikumsleiterIn
Lehrerteam
Brainstorming
MindMapping
Internetrecherche
PraktikumsleiterIn
KlassenleiterIn
Kartenabfrage
Präsentation (Fotowand, Dias usw.)
Zeitplan im
Klassenraum,
Kartenabfrage,
Kurzvorstellung
anhand vorgegebener Kriterien,
Internetrecherche,
Info-Pinnwand
in Klasse,
Musterordner
anlegen
PraktikumsleiterIn
ProfillehrerIn
bzw. WTHLehrerIn
PraktikumsleiterIn
ProfillehrerIn bzw.
WTH-LehrerIn
Musterordner
Test durchführen
Rollenspiel
Videofilm
PraktikumsleiterIn
DeutschlehrerIn
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Zeitrahmen
Inhalte
bzw. Methoden
Mögliche Formen
Verantwortlicher
· Vorbereiten auf Einstellungstests
· Vorbereiten von Bewerbungsgesprächen
· Vorstellen möglicher Fragen
· Ansprechen der Problematik
Kleidung/Auftreten
· Durchführen von Bewerbungsgesprächen
mit einer Person aus der Wirtschaft
2 Wochen vor
Praktikumsbeginn
Unmittelbares Vorbereiten auf
Praktikumseinsatz
· Festlegen der Arbeits- und Erkundungsaufträge
· Vorbereiten eines Praktikumshefters
(Selbst-Vorstellung, Wegbeschreibung
zur Arbeit, Arbeitsplätze/Tätigkeiten/Berufe
im Unternehmen, Schwerpunkte der
Belehrung, Tagesberichte, Werkzeuge und
Maschinen, Gesamteinschätzung/
Beurteilung des Praktikums)
· Besprechen von Verhaltensregeln und
Unfallverhütung
· Aufzeigen und Besprechen der
Beurteilungskriterien
PraktikumseiterIn
ProfillehrerIn bzw.
WTH-LehrerIn
Musterordner
Durchführungsphase
Nach Absprache
mit Betrieben
Betreuen der Schüler während des Praktikums
· Schaffen von Konsultationsmöglichkeiten
für Schüler und Eltern
· Erster Besuch im Betrieb
(Wie hat sich Schüler eingelebt?,
Rechtliche Bestimmung eingehalten?,
Foto am Arbeitsplatz!, Probleme?,
Praktikumsstationen usw.)
· Zweiter Besuch im Betrieb
(Zufriedenheit von Schülern und Stärken/
Schwächen-Analyse des Schülers usw.)
· Erfahrungsaustausch in einer Kontaktstunde
mit Klassenkameraden, Eltern, evtl. BerufsberaterIn usw. außerhalb des Unterrichts
E-Mail,
Sprechstunde
Fragebögen
für LehrerInnen
PraktikumsleiterIn
KlassenleiterIn
ProfillehrerIn bzw.
WTH-LehrerIn
z.B. gemeinsames
Frühstück
Nachbereitungsphase
Unmittelbar nach
Beendigung
Nachbereiten der Praktikumsunterlagen
durch LehrerIn
· Entgegennehmen und Besprechen der
Praktikumseinschätzungen
· Auswerten der Praktikumsmappen
(Vollständigkeit, Inhalt, Rechtschreibung,
Probleme, Erfahrungen usw.)
Spätestens 4 Wochen
nach Beendigung
Auswerten des Praktikums im Unterricht
· Gegenseitiges Informieren durch Schüler
· Vertiefen der Erfahrungen unter bestimmten
Fragestellungen (Arbeitswege, Arbeitszeiten,
Betriebsstruktur, Sozialleistungen)
· Aufzeigen von Problembereichen durch
LehrerIn (Stärken und Schwächen der
Schüler allgemein ansprechen)
· Stimmungsbarometer „Mein Praktikumsplatz
als zukünftiger Ausbildungsplatz?“
· Erheben der Zufriedenheit der Schüler
mit Praktikum
· Dokumentieren der Erfahrungen
· Planen eines Elternabends mit
VertreterInnen der Praktikumsbetriebe
6 Wochen
nach Beendigung
Anfertigen eines Abschlussberichtes
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PraktikumsleiterIn
KlassenleiterIn
ProfillehrerIn bzw.
WTH-LehrerIn
Analyseraster
für Lehrer
Erlebnisberichte,
Kurzvorträge
Fragebogen
Fotowand,
Kollagen,
Schülerzeitung
KlassenlehrerIn
ProfillehrerIn bzw.
WTH-LehrerIn
PraktikumsleiterIn
Gestaltung von Berufsorientierung
Anhang 4: Beispiel einer Kooperationsvereinbarung
TRANS – JOB
ÖKBIS(S)
Kooperationsvereinbarung
zwischen der
56. Schule - Mittelschule der Stadt Leipzig
Dieskaustraße 213, 04249 Leipzig, Tel. (0341) 42 70 98-0
(im folgenden Schule genannt)
und dem Unternehmen
Deutsche Telekom AG ( DTAG )
Kundenniederlassung Leipzig/Chemnitz, BBi
Zschochersche Str. 69, 04229 Leipzig, Tel. (0341) 4 85 97 51
(im folgenden Unternehmen genannt)
Die 56. Schule-Mittelschule Leipzig und das Unternehmen Deutsche Telekom AG treffen mit dem Ziel,
über die ökonomische Bildung die Berufsorientierung und Ausbildungsreife zu verbessern, folgende
Kooperationsvereinbarung:
1. Grundsätze / Vereinbarungsrahmen
- Schulrechtliche Bestimmungen des Freistaates Sachsen.
- Betriebsordnung und Sicherheitsbestimmungen des Unternehmens Deutsche Telekom AG.
2. Ziele der Kooperation
- Verbesserung der wirtschaftlichen Bildung und Erziehung.
- Förderung des wirtschaftlichen Denkens und Handelns.
- Größerer Beitrag zur Herausbildung fachlicher, methodischer und sozialer Kompetenzen für die
künftige berufliche Entwicklung der Schüler (Berufs- u. Studienorientierung).
- Praxisorientierterer Unterricht.
- Primärerfahrungen durch „Wirtschaft vor Ort“.
- Befähigung der Schüler und Azubis, sich selbstständig mit ökonomischen Fragen zu beschäftigen.
- Findung und Erprobung neuer Ausbildungsformen und -methoden (für Schule u. Berufsausbildung).
- Diskussion neuer Bewertungsformen.
- Gemeinsame Schüler-Azubi-Projekte zu ausgewählten Themen.
3. Maßnahmen / konkrete Vorhaben
- Stärkerer Einsatz schüleraktivierender Methoden zu praxisrelevanten Themen:
Gemeinsame Schüler-Azubi-Projekte (Erstellung und Pflege einer Schulhomepage für 56. MS;
Konzipierung und Bau einer Alarm- u. Sicherungsanlage für den gesamten MuD-Bereich der
56. Mittelschule Leipzig.
- Verknüpfung der theoretischen Aufarbeitung wirtschaftlicher Themen mit praxisorientierten
Übungsformen (möglichst fachübergreifend).
Gestaltung von Berufsorientierung
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- „Lernort Unternehmen“ (Konkrete Einblicke in Unternehmen u. Berufsausbildung).
- „Unternehmer an die Schule“ (Einbeziehung in Unterricht: Vorträge zu Rechtsformen von
Unternehmen; „Bin ich ein Unternehmertyp ?“; „Bedeutung des Mittelstandes für die Wirtschaft“).
- Projekte zur Berufsorientierung (Vorstellung ausgewählter Berufsbilder; Einbeziehung zum „Tag der
offenen Tür“ des BBi; gemeinsame Projektwoche zur Berufsorientierung für Klassen 7-10).
- Zusammenarbeit bei der Durchführung der Schülerpraktika.
- Fachliche Unterstützung unserer beiden Schülerfirmen:
~ „MuD - Medien unterm Dach“ (Schülertheater u. Medienverein)
~ „SSC - School Service Company“ (Schüleraktiengesellschaft)
- Lehrerfortbildung (kostenloser Computergrundkurs im BBi, später weitere Bausteine).
- Gemeinsame Durchführung von „Pädagogischen Tagen“ – u.a. zum Thema „Was soll und kann
Schule leisten?“ – Diskussion zu geforderten Leistungen der vorberuflichen Bildung und Erziehung
an sächsischen Mittelschulen.
- Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
(z.B. Einbindung in „Leipziger Agenda 21“; LAG SCHULE / WIRTSCHAFT; Erfahrungsaustausch
im Rahmen des TRANS-JOB-Projektes der Stiftung der Deutschen Wirtschaft).
- Förderung der Medienkompetenz – z.B. durch Nutzung des Know-hows und der Technik des MuDSchülervereins (Bereich: MuD-TV) für Projekte und Präsentationen der Azubis der DTAG.
- Einbeziehung der Eltern (u.a.: Vorstellung von Berufsbildern; Kontakte zu anderen Unternehmen u.
Institutionen; Hilfe bei der Absicherung der Schülerpraktika; Projektwoche zur Berufsorientierung).
- Vereinbarungen zur Öffentlichkeitsarbeit („Tag der offenen Tür der DTAG“; „Tag der offenen Mittelschultür“; Foto- u. Videodokumentationen; Presseartikel; Firmenzeitung und Schülerprintmedien).
4. Verantwortlichkeiten
Deutsche Telekom AG
Andreas Hengst
Leiter des Bereiches Berufliche Bildung (BBi) Leipzig
Klaus-Dieter Schmidt Projektbetreuer, Ausbilder im kaufmännischen Bereich
56. Schule-Mittelschule Leipzig
Wolfgang Hortsch
Projektbetreuer; Lehrer für das Profilfach Wirtschaft
Angelika Schäfer
Lehrerin
5. Zeitraum, Zeitplan
Gesamtdauer des sdw-Projektes: November 1999 bis Dezember 2003
November 1999
Vorstellung des Bereiches Berufliche Bildung und
der 56. Mittelschule Leipzig
(jeweils vor Ort) unter Einbeziehung von Schülern / Azubis / Lehrern.
Dezember 1999
Lehrveranstaltung zum Thema „Rechtsformen von Unternehmen“
(Deutsche Telekom AG)
Die zeitliche Feinplanung erfolgt als Anlage zur Kooperationsvereinbarung. Weiterhin wird pro Quartal mindestens eine Veranstaltung durch die Kooperationspartner geplant, vorbereitet und durchgeführt. Ein Review der
Wirksamkeit erfolgt jeweils halbjährlich.
Diese Vereinbarung gilt für die Dauer des Projektes (November 1999 bis Dezember 2003). Bei guter
Zusammenarbeit erscheint es sinnvoll, die Kooperation über diesen Zeitraum hinaus fortzusetzen. Zwischen
den Vertragspartnern besteht Einigkeit darüber, dass die Vereinbarung die Grundlage für einen Kooperationsprozess ist, in einzelnen Punkten der Anpassung bedarf und gemäß gemeinsamer Interessenslagen modifizierbar ist.
Für die Schule
Für das Unternehmen
Leipzig, 08.11.1999
Leipzig, 08.11.1999
............................................
Henrik Starke
Schulleiter
.............................................
Dr. Günther Reißner
Niederlassungsleiter
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Gestaltung von Berufsorientierung
Für Ihre Notizen
Gestaltung von Berufsorientierung
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Für Ihre Notizen
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Gestaltung von Berufsorientierung

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