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Inhalt
Grußwort Erika Hauß-Delker ................................................................................................................
Grußwort Botschafterin Christine Nkulikiyinka ......................................................................................
Grußwort Ministerpräsidentin Malu Dreyer ...........................................................................................
Grußwort Landrat Paul Junker .............................................................................................................
Grußwort Dr. MUTAGANZWA Avite ........................................................................................................
Grußwort Dr. Richard Auernheimer .......................................................................................................
Festprogramm 25 Jahre Krankenhaus Ruanda e. V. .....................................................................
Wir über uns ........................................................................................................................................
Erinnerungen von Schwester Carme ....................................................................................................
Rückblick von Waisenhauskindern .......................................................................................................
Kinderchirurgie Dr. Alfred Jahn .............................................................................................................
Geburt Kabanda Helmut Salah .............................................................................................................
5 Jahre HNO in Ruli, Dr. Peter Mattinger ...............................................................................................
Bericht Augenoptiker, Hendrik Steuerwald ............................................................................................
Bulletin Augen-OP-Schwester, Antje Drefs ............................................................................................
Zahnärztliche Mission in Ruli, Dr. Michael Lautenschläger ....................................................................
Bildimpressionen Ruli September 2012 ...............................................................................................
Land der tausend Hügel .......................................................................................................................
Nachruf Jean-Baptist Minani ................................................................................................................
Neue Waisenhäuschen .........................................................................................................................
Renovierung Augen- und HNO-OP ........................................................................................................
Neubau Krankenhausküche .................................................................................................................
Schimitti-Song .....................................................................................................................................
Bilder aus Ruli .....................................................................................................................................
Bildimpressionen Land und Leute ........................................................................................................
Nahrungsmittel für das Waisenhaus .....................................................................................................
Patenkind Josiane ................................................................................................................................
Unser Geld kommt an: Neue Mühle ......................................................................................................
Rezept Igisafuriya ................................................................................................................................
Buchtipp ..............................................................................................................................................
SABIZEZE bya SABIYOGERA (Märchen aus Ruanda) ..............................................................................
Chronologie .........................................................................................................................................
25 Jahre Krankenhaus Ruanda ............................................................................................................
25 Jahre: 1,5 Millionen Euro für Ruli ....................................................................................................
Im Hospital in Ruli hat sich viel getan ...................................................................................................
Pianoman Donovan Aston ....................................................................................................................
Schulpatenschaften .............................................................................................................................
Spende juwi .........................................................................................................................................
Danke ..................................................................................................................................................
Grußwort Redaktion .............................................................................................................................
Impressum ..........................................................................................................................................
Aufnahmeantrag ..................................................................................................................................
Überweisungsträger KSK .....................................................................................................................
Karten ..................................................................................................................................................
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Liebe Mitglieder, Freunde und Unterstützer unseres Vereins, liebe Interessierte, auf 25 Jahre Krankenhaus Ruanda e. V. möchte ich mit Ihnen in dieser Jubiläumsbroschüre zurückblicken. Der Verein wurde 1989 von Helmut Schmitt gegründet, der beseelt war von dem Wunsch, für die Kinder Ruandas eine medizinische Versorgung aufzubauen. Dafür hat er mit viel Fantasie unendlich viele Spendenaktionen durchgeführt und Menschen begeistert, das Projekt zu unterstützen. So wuchs in Runda die bereits bestehende kleine Krankenstation Ruli kontinuierlich zu einem der besten Distriktkrankenhäuser Ruandas heran. Helmut Schmitt unterstützte ruandische Ärzte bei ihrer Ausbildung und sorgte dafür, dass ein deutscher Kinderarzt in Ruli tätig wurde. Den Aufbau der Krankenpflegeschule hat er aktiv mit begleitet und das Mädchenwohnheim dazugebaut. Das Krankenhaus Ruli wurde zum Motor der ländlichen Entwicklung im Distrikt Gakenke und Helmut Schmitt hat durch die Finanzierung großer Infrastrukturmaßnahmen, wie dem Bau einer Wasserleitung, auch zur allgemeinen Lebensverbesserung in Ruli beigetragen. Außerdem lag ihm die Schulausbildung der Kinder am Herzen und er initiierte sechs Schulpartnerschaften zwischen Schulen in der Region von Kaiserslautern und von Ruli. Leider ist Helmut Schmitt Ende 2011 plötzlich und unerwartet verstorben, doch seine Begeisterung für die Unterstützung der armen und kranken Menschen in Ruli hat sich auf seine Mitstreiter übertragen, die nun sein Lebenswerk fortsetzen. So bin ich von Herzen dankbar, ein engagiertes Team im Präsidium und Beirat um mich zu haben, die wiederum viele eigene Ideen einbringen und diese mit Freude umsetzen. Unser Patenkinderteam betreut zum Beispiel zurzeit etwa 100 Patenschaften zwischen deutschen Pateneltern und ruandischen Patenkindern und ist Garant dafür, dass die Waisenkinder die Schulen besuchen können und genug zu essen haben. Auch den vielen Ärzten, OP Schwestern und OptikerInnen, die jedes Jahr in vier Arbeitseinsätzen ehrenamtlich in Ruli tätig sind, gebührt größter Dank und Anerkennung. Durch die gute Kooperation mit der Partnerschaft Rheinland-­‐Pfalz/Ruanda erfahren wir viel Unterstützung beim Bewältigen bürokratischer Hürden und praktische Hilfe in allen Lebenslagen, wenn wir in Ruanda sind. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der ruandischen Botschaft in Berlin hat viele Türen geöffnet. Der Landkreis Kaiserslautern hat die Arbeit von Helmut Schmitt von Anfang an unterstützt und hält dem Verein weiterhin die Treue. Im Andenken an Helmut Schmitt möchte ich allen Aktiven, Mitgliedern, Freunden und Unterstützern von Herzen danken und blicke zuversichtlich in die Zukunft.
Erika Hauß-­‐Delker, Ehrenamtliche Präsidentin 3
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REPUBLIK VON RUANDA BOTSCHAFT IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND Die Botschafterin Sehr geehrte Freunde und Förderer des Vereins Krankenhaus Ruanda e.V., Krankenhaus Ruanda in den letzten 25 Jahren wahrhaftig Rechnung getragen. Zu diesem wichtigen Jubiläum möchte ich, auch im Namen der ruandischen Regierung, herzlichst gratulieren. Der leider viel zu früh von uns gegangene Helmut Schmitt, Initiator und Gründer des Vereins, hatte eine Vision: Er wollte dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung der Menschen in Ruanda, in Ruli, zu verbessern. Über einen Zeitraum von 22 Jahren hat er sein ganzes Herz in sein n Realität. Das 25-­jährige Jubiläum ist auch für mich persönlich von besonderer Bedeutung, denn ich hatte das Glück das Projekt von Anfang an zuerst als Studentin, später in verschiedenen Ämtern für die ruandische Regierung zu begleiten und das Krankenhaus auch persönlich zu besuchen. Die Arbeit, die dort geleistet wird, ist beeindruckend und genießt die Anerkennung meiner Regierung. Hinter so viel Erfolg steckt natürlich auch viel Engagement von vielen verschiedenen Menschen, die tatkräftig im Verein arbeiten, oder den Verein finanziell, moralisch oder auch in anderer Form unterstützen. Trotz des schmerzvollen Verlusts seines Vorsitzenden haben die Mitglieder des Vereins den Mut nicht verloren und sich sogar erst recht mehr engagiert, um dieses großartige Projekt fortzusetzen.
Stellvertretend für alle Vorstandsmitglieder und für zahlreiche Freunde und Förderer des Vereins möchte ich an dieser Stelle Frau Erika Hauß-­Delker unseren Dank und unsere Anerkennung aussprechen. Dass Ihnen allen das Wohlergehen der Menschen in Ruanda am Herzen liegt und dass Sie mit so viel unentwegtem und beispiellosem Engagement dabei sind, halte ich nicht für selbstverständlich. Seit Jahren entwickelt sich unser Land Ruanda sehr positiv, und mit Freude stelle ich fest, dass der Verein auch Maßnahmen fördert und durchführt, die dieser Entwicklung Rechnung tragen.
Dass der Verein mittlerweile Modellcharakter hat, ist mehr als erfreulich. Viele Engagierte in Rheinland-­Pfalz und darüber hinaus mögen gerne aus Ihrem wertvollen Erfahrungsschatz schöpfen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen auch für die kommenden Jahre weiterhin viel Erfolg, eine weiterhin so große Wirkung und viele erfreuliche und bereichernde Momente des Austauschs mit den Menschen in Ruanda.
Alles Gute zum 25-­jährigen Jubiläum! Ihre Christine Nkulikiyinka 4
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Grußwort von Ministerpräsidentin Malu Dreyer zum 25-­‐jährigen Bestehen des Vereins Krankenhaus Ruanda e. V. Liebe Mitglieder, Freunde und Freundinnen des Vereins Krankenhaus Ruanda e. V., zum 25-­‐jährigen Bestehen des Vereins Krankenhaus Ruanda e. V. gratuliere ich sehr herzlich. Durch die persönliche Initiative von Herrn Helmut Schmitt erwuchs ein Projekt, das seines Gleichen sucht. Aus den noch recht bescheidenen Anfängen eines Kinderkrankenhauses entstand im Lauf der Jahre ein Gesundheitszentrum im ländlichen Raum Ruandas, das eine Allgemein-­‐ und Kinder-­‐Chirurgie, eine Augen-­‐ und Optikabteilung sowie eine HNO-­‐Abteilung mit inzwischen insgesamt 190 Betten umfasst. Ein weiterer wichtiger Arbeitsbereich war und ist die AIDS-­‐
Vorsorge und Behandlung. Besonderer Wert wird darauf gelegt, Wissen weiterzugeben. Für die Krankenpflegeschule und die Ausbildung zum Optiker können auch Ausbildungspatenschaften übernommen werden; Unterkünfte und Werkstätten für Waisen wurden eingerichtet. Doch damit gab sich der Verein noch lange nicht zufrieden. Vor Kurzem wurden eine neue Küche und neue Sanitäreinrichtungen gebaut. Ich bin davon überzeugt, dass auch im Jubiläumsjahr wieder zahlreiche Maßnahmen realisiert werden, die den Menschen in Ruli und Umgebung zugutekommen. Das Gesundheitszentrum Ruli ist ein Vorzeigeprojekt unmittelbarer Entwicklungszusammenarbeit, auf das Sie mit Recht stolz sein können. Herr Helmut Schmitt hat ein Lebenswerk hinterlassen, das von Frau Erika Hauß-­‐Delker und den Vereinsaktiven weitergeführt wird und große Anerkennung verdient; es zeigt beispielhaft, wie viel durch die Initiative eines Einzelnen auf den Weg gebracht werden kann. Es ist mir bewusst, welches Engagement nötig ist, um Mitbürgerinnen und Mitbürger über einen so langen Zeitraum hinweg für eine Sache zu motivieren, vor allem auch, wenn eine solche Fülle von Aktivitäten zu bewältigen ist. Ich freue mich, dass ich auf diesem Weg Ihnen allen, die sich für den Verein Krankenhaus Ruanda e. V. engagieren, sehr herzlich für Ihren Einsatz danken kann. Ich wünsche Ihrem wichtigen Projekt auch in Zukunft viel Erfolg und Ihnen allen viel Freude bei der Feier Ihres Jubiläums. Malu Dreyer Ministerpräsidentin 5
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Grußwort von Landrat Paul Junker Landkreis Kaiserslautern L
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Wenn 2014 der Verein e. V., Kaiserslautern-­‐Ruli Jubiläum feiert, so kann das sein Gründer Helmut Schmitt leider nicht mehr miterleben. Aber, da , wissen wir, wie glücklich und stolz er wäre, zu sehen, dass sich sein Lebenswerk für die Menschen in Ruanda so toll weiterentwickelt. Wir erinnern uns an seine begeisterten Berichte aus Ruli, an die ständig neuen Ideen und Aktivitäten zum Ausbau der Infrastruktur des Krankenhauses und seine Projekte zur Aus-­‐ und Fortbildung von ruandischen Fachkräften, um zukunftsorientiert mit der Hilfe zur Selbsthilfe die bestehenden Fachabteilungen des Krankenhauses auszubauen und um damit eine möglichst breite medizinische Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Mit seinem Charme und seiner Überzeugungskraft für das Krankenhausprojekt hat er nachhaltig die Herzen vieler Menschen für Ruanda geöffnet: So begeistern sich Schulklassen für Partnerschulen in Ruanda, so opfern Ärzte und Techniker ihren Urlaub, um Kollegen in Ruanda auszubilden, so haben sich Menschen gefunden, die Waisenkindern in Ruli eine Ausbildung finanzieren und so spenden Firmen und Privatleute gezielt für die Projekte im Wirkungsfeld des Krankenhauses in Ruli. Mit einer fundierten kaufmännischen Berufserfahrung und einem hervorragenden Organisationstalent war Helmut Schmitt über 22 Jahre lang Impulsgeber und Garant für diese Erfolgsgeschichte. Und wie sollte es auch anders sein: Auch für seine Präsidentschafts-­‐
nachfolge hat er beizeiten hervorragend vorgesorgt. 2005 konnte er die Optikerin Erika Hauß-­‐Delker . So bekam bereits im Jahr 2006 das Krankenhaus in Ruli durch ihr Engagement und die Unterstützung des Universitätskrankenhauses Mannheim eine Augenabteilung, ab 2007 engagierte sich Erika Hauß-­‐Delker als Vizepräsidentin und seit 2012 ist sie ehrenamtliche Präsidentin des Krankenhaus Ruanda e. V.. Helmut Schmitts Lebenswerk ist also in guten Händen. Ich wünsche der Vorstandschaft, dem Beirat und allen Menschen, denen das Krankenhaus in Ruli am Herzen liegt, noch viele glückliche und erfolgreiche Jahre zum Wohl der ruandischen Bevölkerung. Paul Junker Landrat D
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Grußwort von Dr. Avite MUTAGANZWA Medizinischer Direktor des Distrikt Krankenhauses Ruli Liebe Partner, seit der Gründung des Krankenhaus Ruanda e.V., hat das Krankenhaus Ruli von dieser Partnerschaft profitiert, durch verschiedene Hilfen in der Infrastruktur, Materialien und medizinische Ausstattung, als auch durch technische Unterstützung der Ärzte, Krankenschwestern und medizinischen Kräften in verschiedenen Fachrichtungen. Das Krankenhaus Ruli konnte dadurch der Bevölkerung spezielle Behandlungen in der Augenheilkunde, Zahnheilkunde Hals-­Nasen-­Ohren-­Heilkunde und Kinderchirurgie zugänglich machen;; dieses hat außerdem die Zufriedenheit des Krankenhauspersonals und der Menschen, die von den Dienstleistungen profitiert haben, verbessert. Die Partnerschaft ist für uns von großem Wert, da sie sich an der Vision und Mission des Krankenhauses Ruli orientiert und viel zur Verbesserung der Qualität der Behandlungen beiträgt, die wir anbieten. Zum 25. Jubiläum des Krankenhaus Ruanda e.V. möchte ich, im Namen der Belegschaft des Hospitals Ruli und der nutznießenden Bevölkerung, unseren tiefen Dank ausdrücken, gegenüber all jenen, die zum Erfolg aller Projekte beitragen. Ich bewahre ein ehrendes Andenken an unseren lieben Helmut Schmitt, dem wir noch nachtrauern. Wir werden nie seine Entschlossenheit vergessen, den Schutzbedürftigsten zu helfen und seine Tatkraft, die das solide Fundament des Krankenhaus Ruanda e.V. begründete. Herzliche Glückwünsche Dr. MUTAGANZWA Avite
Medizinischer Direktor des Krankenhauses Ruli Chers partenaires, %#!%
"%#%#$)-+ $%))) artenariat, différents appuis en infrastructures, matériels $)!% $#)%'#!%-###$$!%#)#""#$")%'&)"$# )$)s. $-+ $% %""##( %$n les soins spécialisés en Ophtalmologie, Dentisterie et en Oto-­rhino-­
laryngologie (ORL) et Chirurgie Pédiatrique;; ce qui a augmenté davantage la satisfaction de son personnel et de la population bénéficiaire de ses services. Ce partenariat est pour nous -%"&%""*"(&#$##-+ $%$$"%%% (
-)"$!%$)###!%%#"# -#%&"#"
"%#%%-)!% % "#-+pital de Ruli et de la population bénéficiaire de ses services, je présente nos sincères remerciements à tous ceux qui contribuent à la réussite de tous ces projets. Je rends aussi ($""""$$)%$$$%#-%"###détermination pour aider les plus démunies et ses réalisations qui constituent la solide fondation de Krankenhaus Ruanda. Joyeux anniversaire Dr MUTAGANZWA Avite, )"$%"-+ $% 7
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Grußwort Staatssekretär a. D. Dr. Richard Auernheimer Präsident Partnerschaftsverein Rheinlandpfalz-­Ruanda Das Distriktkrankenhaus Ruli des Vereins Krankenhaus Ruanda e. V. Kaiserslautern-­Ruli ist in Rheinland-­Pfalz und Ruanda ein sichtbarer Beweis der erfolgreichen Partnerschaft in einer für die Menschen besonders wichtigen Aufgabe. Viele Menschen wurden im Krankenhaus in Ruli versorgt und behandelt. Sie erhalten Hilfe und eine sehr gute medizinische Behandlung und Ausstattung mit Hilfsmitteln, wo sie früher vergeblich auf Hilfe warteten. Das Besonders an Ruli ist, dass hier nicht nur der Bau eines Gebäudes finanziert wurde. Der Krankenhausverein unterstützte in den erfolgreichen 25 Jahren seit seiner Gründung durch Helmut Schmitt den weiteren Ausbau und trug dadurch dazu bei, dass das Angebot dem Bedarf der Menschen folgen konnte. Daneben entstanden Netzwerke der medizinischen Versorgung. Sie sind das Einmalige des Krankenhauses Ruanda. Damit wurde es möglich, fachliches Engagement zu gewinnen und immer wieder weiterzugeben. Die Dynamik, die Kraft und die Fruchtbarkeit der Graswurzel-­Partnerschaft wurden hier sichtbar. Die Schnittstellen von ständig sich verbessernder Regelversorgung und Qualifizierung der Beteiligten sind in Ruli spürbar. Wenn man sich in der Entwicklungszusammenarbeit sonst oft fragen muss, wer denn eine Aufgabe übernimmt, wenn die Spezialisten ihren Einsatz beendet haben, in Ruli gibt es viele Beweise der positiven Kontinuität und der nachhaltigen Qualifizierung der Fachkräfte vor Ort. Leider ist es in der Vergangenheit nicht gelungen, die berufliche Qualifizierung der Pflegekräfte in Ruli auszubauen. Es wäre für die Alltagsprobleme sicher besser gewesen, auf die praxisbezogene Qualifizierung zu setzen und damit Ruli auch im Bereich der pflegerischen Kompetenz zu einem bedeutenden Ausbildungsort zu machen. Ruli als erfolgreiches Distriktkrankenhaus war ohne Helmut Schmitt, dem großherzigen Spender und mutigen Unternehmer nicht denkbar. Sein Vorbild ist für die Partnerschaft wirksam. Die Idee, den Menschen direkt vor Ort zu helfen, lebt. Dem Vorstand, dem Verein und den vielen Unterstützern des Krankenhauses in Ruli, den Fachärztinnen und Fachärzten, den Fachleuten und Experten verschiedenster medizinischer Fächer danke ich Namen der Partnerschaft Rheinland-­
Pfalz / Ruanda für das, was bisher geleistet wurde. Ich wünsche allen, die das große Werk weiterführen, besonders der neuen Vorsitzenden und ihrem Vorstand, viel Tatkraft, viel Energie und die Vielfalt guter Lösungen, die in der Partnerschaft immer notwendig sind. Ruli ist für uns Verpflichtung und Ermutigung zugleich. Richard Auernheimer 8
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Wir über uns,
die wir alle ehrenamtlich für die Menschen in Ruli tätig sind.
Erika Hauß-Delker
Präsidentin
[email protected]
Rudi Blauth
Vizepräsident (Finanzen)
Veranstaltungen
[email protected]
Elisabeth Barth
Vizepräsidentin (Patenprogramm)
[email protected]
Inge Selzer
Schatzmeisterin
Silvia Spiegel
Schriftführerin
Karin Olle
Pressearbeit
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Oliver Schreyer
Öffentlichkeitsarbeit
Finanzausschuss
[email protected]
Sigrid Neff
Jahresbroschüre
Dr. med. Peter Mattinger
Vertreter der HNO Ärzte
http://www.hno-gruenstadt.de
Dr. med. Rainer K. Fontana
Vertreter der Augenärzte
http://www.dr-fontana.de
Claudia Müssenich
Postkarten
[email protected]
Janina Fautz
Jugendbotschafterin
[email protected]
Wilfried Halfmann
Mitgliederverwaltung, Kassenprüfer
Eduard Bastian
Kassenprüfer
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Erinnerungen von Schwester Carme,
Leiterin des Waisenhauses und
des Ateliers in Ruli
Wenn ich an Herrn Schmitt denke, denke ich
immer an Helmut, so wie die Kinder ihn immer genannt haben. Er hat immer mit einem
kleinen Lächeln geantwortet. Er, Helmut, war
unser großer Freund. Eine Person, die mir sehr
nahe stand und ein Herz voller Güte und Großzügigkeit besaß, wenn es um die sehr harten
Lebensbedingungen der Waisenkinder ging.
Für die Kinder war er ein Freund, ein Großvater, mit dem man durch den Speisesaal rennen, spielen und singen konnte... Seine Hilfe
war immer unkompliziert und unmittelbar, und
er konnte sich gut in die Probleme anderer
hineinversetzen. Er hatte immer 1000 Projekte
im Kopf, die er mit großem Einsatz realisiert
hat. Zu unserem großen Erstaunen hat er Din-
ge umgesetzt, die wir ohne seine Hilfe niemals
hätten bewerkstelligen können. Ihm ist es zu
verdanken, dass das Postkartenatelier so groß
und so bekannt geworden ist.
Er weilt immer noch unter uns in Ruli. Er fehlt
uns als Großvater, der die Kinder liebte, als Förderer der Jugendlichen und als großer Freund
und Mitstreiter, den wir sehr gern hatten.
Sein Werk, das er in Ruli begonnen hat, wird
fortgesetzt, denn, obwohl er nicht mehr da
ist, ist er immer noch bei uns.
(aus dem Französischen übersetzt von Elisabeth Barth)
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Kinder aus dem Waisenhaus erinnern sich
an Helmut Schmitt
Häufig wird erzählt, dass wahrhaft große
Menschen niemals sterben. Das ist richtig.
Eines Tages ist die Sonne über dem Waisenhaus „Freunde Jesu“ aufgegangen, ein Lichtstrahl ist auf die Kinder gefallen und hat viel
zu ihrem Überleben beigetragen, so wie dieses Licht auch die Pflanzen überleben lässt.
Es hat ihnen Nahrung gegeben, ihnen ein
Haus zum Schlafen gebaut, Kleidung beschert,
alles Mittel, um ihre Moral und ihre Freude zu
fördern, aber auch die schulischen Mittel, um
ihnen den Zutritt zur intellektuellen Welt zu ermöglichen.
An einem anderen Tag ist die Sonne verschwunden, aber Monsieur Helmut lässt seine
Seele zurück.
Hören wir einmal hinein in eine kleine Gesprächsrunde von Waisen- und Patenkindern aus Ruli.
Aus ihren Gedanken ist ein Gesamtbild von Helmut Schmitt entstanden:
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Liliane, 18 Jahre:
Möge Gott ihn segnen, auf dass er in Frieden
ruhe. Er hat uns gelehrt, mit unseren Nächsten zu teilen (...)
Er hatte die Kinder gern. Ich erinnere mich,
dass er sich - trotz seines Alters - gut in mich
hineindenken konnte, als ich ihn kennengelernt habe. (...)
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Edouard, 26 Jahre:
Schimitti war wirklich gut. Er hat viel fürs
Waisenhaus und für unsere Fußballmannschaft getan. Ich war Kapitän. Eines Tages
kam er mit 6 Fußbällen, Sportkleidung und
vielen anderen Sportartikeln zu uns.
__________________________________
Louise, 17 Jahre:
Ich erinnere mich, dass Schimitti ein guter
Papa war. Wenn ein kleines Mädchen geweint
hat, hat er es getröstet und seine Tränen abgewischt und das Kind hat wieder gelächelt.
__________________________________
Augustin, 22 Jahre:
Unter den Vorbildern, die ich habe, gehört
Schimitti zu den drei wichtigsten. (...) Ich
habe von ihm gelernt, dass man mit anderen
teilen muss, vor allem mit denen, die nichts
haben. (...)
__________________________________
Esperance, Erzieherin:
Er war ein echter Führer. Bei seinem letzten
Aufenthalt in Ruli hat er viel mit uns gespielt,
so als wollte er „Bye-bye“ sagen und seine
Liebe an uns weitergeben. Er war ein sehr
guter Mensch. (...)
Dominique, 22 Jahre:
In meiner Erinnerung ist Schimitti ein
Mensch, der Ruhe ausstrahlt, wenn man ihn
trifft und der die Kinder und Jugendlichen
wirklich gern hat. (...) Er war ein wahrer
Freund.
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Kiriku, 11 Jahre:
Schimitti war gut. Er hat uns ein kleines Lied
beigebracht. Wir singen oft dieses Lied.
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Moise, 3 Jahre
Auf die Frage: „Kennst Du jemanden, der
Schmitt heißt?“
Wir zeigen ihm ein Foto, auf dem beide zu
sehen sind. „JA“! -Auf seine Weise macht
er uns klar, dass er von ihm die Gazelle aus
Plüsch erhalten hat, mit der er immer schläft.
(aus dem Französischen übersetzt von Elisabeth Barth)
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KINDERCHIRURGIE IN RULI
“Können Sie sich vorstellen, in Ruli Kinder
zu operieren?”, fragte mich anno 2002 Helmut Schmitt. Ich sagte: “Nein.” Aber ich versprach ihm, einmal dorthin zu fahren und mir
das Krankenhaus anzuschauen. Ich arbeitete
damals im Zentralkrankenhaus von Kigali
(CHUK), wo ich an fünf Wochentagen Kinder
operierte. Der Besuch in Ruli bestätigte meine
Annahme. Es gab weder einen Anästhesisten,
der in Kindernarkosen erfahren war, noch Kinderkrankenschwestern, die in der Lage gewesen wären, die Kinder prä- und postoperativ
zu versorgen, auch keine Ärzte, die eine pädiatrische Vorbildung hatten. Das Labor machte
nur Basisuntersuchungen, keine Elektrolyte.
Es gab ein Ultraschallgerät und einen Röntgenapparat. Der Notstromgenerator gehörte
der Diozöse. Unter diesen Bedingungen hätte
ich nicht arbeiten können. Außerdem fand ich,
dass Ruli sehr abgelegen liegt und nicht an einer der Hauptstraßen des Landes, was für Patienten, die von weiterher anreisen mussten,
umständlich und kostenträchtig war.
gerät und Monitoren zur Überwachung vitaler
Funktionen unter der Narkose.
Aber Helmut Schmitt insistierte und bot mir
an, alles zu finanzieren, was ich verlangte, um
die Voraussetzungen für eine Kinderchirurgie
zu schaffen.
Dr. Jahn beim Operieren
Daraufhin ging Jean Marie, der Anästhesist,
für drei Monate nach Landshut an meine frühere Arbeitsstelle, dem Kinderkrankenhaus St.
Marien, wo ihn Dr. Hofmann mit den Besonderheiten der Kinderanästhesie vertraut machte.
Dann ging auch der OP-Pfleger Innocent nach
Landshut, um das Instrumentieren und Sterilisieren zu lernen. Ich bestellte hervorragende
Instrumente bei Aesculap und Storz. Helmut
Schmitt hat alles großzügig finanziert. Auch
ein moderner OP-Tisch von Maquet wurde herangeschafft, eine Wärmematte, ein Narkose-
Es war mir klar, dass ich in Ruli verantwortlich
nur solche Operationen machen konnte, bei
denen das Risiko absehbar war. Die Operation als solche ist nur ein Teil der Behandlung,
wenn auch der wesentliche. Ein Kinderchirurg
braucht Pädiater und Kinderkrankenschwestern, mit denen er sich beraten kann, wenn es
Probleme gibt. Solche Mitarbeiter gab es und
gibt es nicht in Ruli.
Ich habe meine Tätigkeit im CHUK fortgesetzt,
musste mich also aufteilen. Ich arbeitete
in Kigali an jedem Mittwoch, und montags,
dienstags und donnerstags in Ruli. Meine
Patienten kamen aus dem ganzen Land. Ich
sah sie in der Sprechstunde und vergab die
Operationstermine, wobei ich die riskanten
Operationen z. B. an Neugeborenen mit einem
Darmverschluss oder an Kindern mit bösartigen Tumoren in Kigali und die anderen in Ruli
durchführte.
Ich habe seit 2002 etwa 4000 Kinder allein in
Ruli operiert und etwa 200 Erwachsene. Bei
den Erwachsenen handelte es sich überwiegend um alte Frauen, die einen Kropf hatten.
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Der Krankenhausverein Ruanda unter den
Präsidenten Schmitt und jetzt Hauss-Delker
hat mich immer voll unterstützt. Nie gab es
irgendwelche Probleme.
auch klar, dass kein Nachfolger in Sicht ist.
Ruli, im Mai 2013
Alfred Jahn
Der Anästhesist Jean Marie und der OP-Pfleger Innocent sind meine engsten Mitarbeiter
geworden. Wir verstehen uns ohne Worte. Wir
sind aufeinander eingespielt.
In einem Alter von 76 Jahren denke ich zwar
immer noch nicht ans Aufhören, aber es ist mir
Geburt von Kabanda Helmut Salah
Einen wunderschönen Tag, meine liebe Erika,
wie geht’s? Wir sind hier sehr glücklich über
die Geburt eines zweiten Mädchens, unserem zweiten Kind, das Kabanda Helmut Salah
heißt.
Ich habe sie “Helmut” genannt, weil ich Helmut immer noch gern habe (Gott möge ihn
segnen). Ich werde meinen geliebten Vater
Helmut niemals vergessen.
Vielen Dank, meine liebe Freundin, das wollte ich Ihnen mitteilen und Ihnen einen Gruß
schicken.
Möge Gott Sie segnen und behüten!
Grüßen Sie die ganze Familie und die Freunde
von mir.
Dein Freund Vincent.
10. Juli 2013
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5 Jahre HNO IN RULI
Ende April 2013 machten wir uns wieder auf
den Weg nach Ruli.
Wie gewohnt waren bereits Voruntersuchungen erfolgt und eine Auswahl von zu operierenden Patienten getroffen worden, die sich am
ersten Tag vorstellten. Der Operationsplan war
schon nach wenigen Stunden für die gesamte
Woche gefüllt. Leider schätzten wir die Anzahl
der durchführbaren Operationen erneut zu optimistisch ein, und Patienten mussten bereits
in den ersten Tagen auf Folgetage verschoben
werden. So kam es leider, dass wir am Ende
der Woche Patienten auf den nächsten Einsatz
im Spätjahr vertrösten mussten.
Nadja Sohn, Dr. Peter Mattinger, Dr. Antje Große
Wir - Nadja Sohn (vierter Einsatz in Ruanda), Dr. Antje Große, die uns bereits vor drei
Jahren begleitete, und ich (zum fünften Mal
dabei) - waren in Sachen Hals-Nasen-OhrenHeilkunde in Ruanda tätig.
Bereits bei unserer Ankunft am Samstag wurden wir informiert, dass sehr viele Patienten
zur Untersuchung erwartet werden. Zusätzlich
zu den Bekanntmachungen in den Kirchen
und einer Ansage im Radio war eine Ankündigung auf der Internetseite des Krankenhauses
erfolgt.
Nachdem wir unsere mitgebrachten Verbrauchsmaterialien für Operationen verstaut
hatten, bekamen wir Gelegenheit den fertig
ausgebauten, zukünftig gemeinsam und im
Wechsel mit den Augenärzten zu nutzenden
Operationsraum zu begutachten.
Am Montagmorgen hatten sich bereits zahlreiche Patienten vor der HNO-Ambulanz eingefunden. Seit gut einem Jahr, nach dem Weggang
von Dr. Safari, hält Dr. Judson die HNO-Abteilung in Ruli, auch zwischen den Einsätzen der
HNO-Ärzte aus Deutschland, am Leben.
Dr. Ncogosa, Nadja Sohn, Dr. Judson, Dr. Dushimiyimana
Die weitreichende Bekanntmachung unseres
Einsatzes führte zu der unerfreulichen Situation, dass nicht alle Patienten untersucht werden
konnten, besonders bitter für Patienten, die aus
weit entfernten Landesteilen angereist waren.
Obwohl neben Dr. Große und Dr. Judson auch
Dr. Ncogosa und Dr. Dushimiyimana, die beiden
Ärzte in HNO-Weiterbildung, einen wesentlichen
Teil der Arbeit in der Ambulanz schulterten, war
die Masse der Patienten nicht zu bewältigen.
Dr. Große
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Wir führten Operationen durch bei sowohl für
uns alltäglichen Krankheitsbildern, wie chronisches Entzünden der Ohren oder Tumore der
Zunge und des Halses, als auch bei für uns
exotisch anmutenden Krankheiten, wie kompletten narbigen Verschlüssen der Nasenhöhle
nach Infektionen.
Ohroperation
Die mittelfristige Nachbehandlung erfolgt
durch Dr. Judson. Patienten, die in der Nähe
von Kigali wohnen, werden sich dort im Zentralkrankenhaus vorstellen.
Wegen der überwältigenden Anzahl ambulanter Patienten war es nur eingeschränkt möglich, Dr. Ncogosa und Dr. Dushimiyimana, wie
eigentlich geplant, hauptsächlich an Operationen teilhaben bzw. diese durchführen zu las-
sen. Dennoch konnten beide auch operative
Erfahrungen sammeln und kleinere Eingriffe
durchführen.
Auch bei diesem Besuch wurde die Ausrüstung der HNO-Abteilung verbessert. Fa. Storz
stellte uns ein flexibles Endoskop zur Verfügung, das in der Ambulanz sicher gute Dienste
leisten wird. Wünschenswert für die Zukunft
ist meines Erachtens die Anschaffung eines
besseren Mikroskops, um eine Beobachtung
der Operation durch Weiterbildungsassistenten zu ermöglichen.
Seit meinem ersten Besuch in Ruli vor fünf
Jahren, mit dem die Tätigkeit von Ohrenärzten
in Ruli begann, hat sich viel geändert. Begonnen hatten wir lediglich mit der ambulanten
Untersuchung von Patienten. Bereits ein halbes Jahr später begann Dr. Maurer mit seinem
Team Operationen durchzuführen.
Seitdem erfolgen regelmäßig halbjährlich
operative Eingriffe und gezielte intensive
ambulante Untersuchungssprechstunden, in
der Zeit, in der HNO-Teams vor Ort sind. In
den Monaten dazwischen erfolgt wöchentlich
eine ambulante Sprechstunde zur Behandlung von HNO-Krankheiten durch Dr. Judson, einen unsererseits ausgebildeter Arzt.
Dr. Dushimiyimana
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Patient vor und nach der Operation
Seit drei Jahren existiert ein Programm zur
Ausbildung von HNO-Ärzten in Ruanda. Bis
zum jetzigen Zeitpunkt sind in Ruanda lediglich sechs HNO-Ärzte tätig.
Die für Ruanda außergewöhnlich gute apparative Ausstattung der HNO-Abteilung in Ruli
macht es möglich, dass in ein bis zwei Jahren
ein ausgebildeter HNO-Arzt ständig in Ruli tätig sein wird.
Damit wäre ein wesentliches Ziel unserer
Tätigkeit erreicht: die dauerhafte Versorgung
der HNO-Patienten vor Ort. Unsere zukünftige
Aufgabe läge dann lediglich noch in der Unterstützung des dort tätigen Arztes, insbesondere
bei der Verbesserung operativer Techniken.
Dr. Peter Mattinger
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Einsatzbericht Augenteam Ruli Februar 2013
Im Februar 2013 flog ich mit den Augenärzten
Dr. med. Matthias Derse und Dr. Gunther Kahle
sowie OP-Schwester Antje Drefs zu meinem
zweiten Einsatz nach Ruli. Für die Augenärzte
war es bereits der dritte Einsatz in Ruli.
Zu Beginn unserer Arbeitswoche bereiteten
wir den neu renovierten OP-Saal und die Augenambulanz vor. Es war alles funktionsbereit,
lediglich das Sterilisationsgerät machte etwas
Probleme. OP-Schwester Antje Drefs und der
einheimische Elektriker konnten jedoch nach
etlichen Versuchen das Sterilisationsgerät
zum Laufen bringen. An unserem ersten Arbeitstag waren bereits sehr viele Patienten
vor der Augenambulanz versammelt, unsere
Ankunft wurde, wie die letzten Jahre zuvor,
angekündigt. Von Bindehautentzündungen
über Grauer Star bis hin zu einem Augentumor und unterschiedlichsten Sehschwächen
waren wir die Woche über sehr gefordert. Mit
am Ende 54 Operationen, 60 gefertigter Brillen
und insgesamt fast dreihundert behandelter
Patienten können wir glücklich und zufrieden
zurückblicken.
Insgesamt ist festzustellen, dass sich seit
2009, bei meiner letzten Reise nach Ruli,
sehr viel verbessert und weiterentwickelt
hat. Beeindruckend für mich war vor allem
der sprachliche Fortschritt des Personals, das
nun teilweise auch fließend Englisch sprechen
konnte. Zudem ist auch der Weiterausbau und
die Vergrößerung des Krankenhausgeländes
zu erwähnen, der nun auch mehreren Patienten stationären Aufenthalt ermöglicht.
Alleine schon bei der Landung in Kigali konnte man bei Nacht an der Vielzahl der Lichter
erkennen, dass das Land und seine Leute im
Aufschwung sind. Die Technisierungen nehmen zu, die Ausbildungen an Schulen und in
Berufen werden besser und die Unterstützungen durch den Staat werden größer. Ruanda
und seine Menschen waren wieder einmal
sehr beeindruckend, und wenn sich die Gelegenheit auftut, würde ich stets die Reise nach
Ruanda nutzen.
Für mich ist der Austausch zwischen Kulturen
die Basis eines friedvollen Miteinanders, weltweit gesehen.
Augenoptiker Hendrik Steuerwald,
Optik Delker, Mannheim
Optiker Hendrik Steuerwald, Dr. Matthias Derse, Dr. Gunther Kahle, Emmanuel Rizinde, Faustin, OP Schwester Antje Drefs
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Bulletin Augen-OP-Schwester/Frühjahr 2013
Am 22. Februar 2013 reisten wir wieder einmal für 10 Tage nach Ruli/Ruanda.
zwischen der Augenabteilung in Ruli und der
Augenklinik Kabgayi.
Unser Team: Dr. Matthias Derse, Augenchefarzt, Stiftungsklinikum Koblenz; Dr. Gunther
Kahle, niedergelassener Augenarzt Berlin;
Hendrik Steuerwald, Augenoptiker, Optik Delker Mannheim; Antje Drefs, OP-Schwester,
Stiftungsklinikum Koblenz.
Anschließend machten wir einen kleinen Abstecher zum Kivusee. Leider wurde unser
Aufenthalt von einem heftigen Gewitterregen
beeinträchtigt. In Kigali verursachte das Unwetter massive Schäden (mit sogar drei Todesfällen). Das Ausmaß des Erdrutsches und
der Überschwemmungen war am Sonntag bei
unserer Rückfahrt deutlich zu erkennen.
Der Aufenthalt begann gleich mit einem prall gefüllten Wochenendprogramm:
Gemeinsames Essen mit Ehepaar Mayer (er, Büroleiter der Jumelage in Kigali und
sie, Mitarbeiterin der englischen Botschaft).
Das vorzügliche Essen fand in sehr angenehmer, informativer Atmosphäre statt!
Am Samstagvormittag erfolgte ein Kurzaustausch mit Dr. R. Fontana (Augenarzt) u. Dr.
M. Lautenschläger (Zahnarzt), die gerade aus
Ruli abreisten und uns einen Überblick der zu
erwartenden Behandlungen gaben.
In Kabgayi besuchten wir gemeinsam die dortige Augenklinik. Der leitende Augenarzt Dr.
Piet Noe (Belgier) verweilte im Ausland, aber
wir wurden von einem sehr netten tschechischen Kollegen durch die Klinik geführt. Wir
gaben Medikamente ab und die Ärzte besprachen konkrete Therapiekooperationen
Trotzdem trafen wir pünktlich in Ruli ein. Soeur
Carme händigte uns den umfangreichen
Schlüsselbund aus und ließ es sich nicht nehmen, uns persönlich die sanierten OP Räume
bzw. die neuen Lagerschränke zu zeigen. Wir
begannen sofort mit dem Aufbau und Einrichten unseres OPs und der Ambulanz. Der neue
Yag-Laser (gespendet von der Firma Zeiss) und
die von Dr. Derse mitgebrachte USV, das ist ein
Gerät zur unabhängigen Stromversorgung,
sollten sich in der Arbeitswoche gut bewähren. Ein Problem mit dem Sterilisationsgerät
konnte von Dr. Derse am Montagmorgen, nach
telefonischer Rücksprache mit dem Techniker
in Hamburg, behoben werden.
Wider Erwarten waren früh am nächsten Morgen bereits 15 Patienten eingetroffen und
warteten auf ihre Behandlung. Die Woche über
hatten wir viel zu tun, so dass wir bis Freitag
recht stolze Zahlen erreichen konnten und uns
sogar teilweise die mitgebrachten OP-Materialien ausgingen. Dr. Derse operierte 40 Patienten (davon 34 Cataract-OP’s). In der Ambulanz
wurden 14 YAG-Laserbehandlungen durchgeführt. Dr. Kahle, Hendrik Steuerwald und Emmanuel Rizinde berechneten und passten über
Dr. M. Derse, tschechischer Arzt, Dr. M. Lautenschläger,
Dr. R. Fontana, Dr. G. Kahle
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60 Brillen an, die dann in der Optikwerkstatt
von Silidyo Yandereye angefertigt wurden.
Wie immer gab es am Freitagabend eine stimmungsvolle Abschlussfeier mit leckerem einheimischem Essen, Livemusik und vielen Dankesworten von u. a. Dr. Avite, Chefarzt Ruli, Sr.
Carmen, Dr. Derse.
Am Samstagmorgen, nach einer kurzen,
letzten Visite in der Augenambulanz, hieß es
dann wieder einmal Abschied nehmen. Eugen, einer der Klinikfahrer, brachte uns in
einem sehr gekonnten Fahrstil zurück nach
Kigali. Dort durchstreiften wir noch den großen, quirlig-bunten Markt. Am Nachmittag
besuchten wir eine einheimische Familie,
deren älteste Tochter Yvette im vorigen Jahr
auf Vermittlung von Dr. Kahle in Berlin am
Auge operiert wurde. Zur Genesung war sie
anschließend mit ihrer Mutter drei Wochen zu
Gast bei Erika Hauß-Delker in Ludwigshafen.
Am Abend brachte uns der Flieger nach einer
arbeits- und erlebnisreichen Woche zurück in
die immer noch winterliche Heimat.
AUF WIEDERSEHEN IN RUANDA
Antje Drefs
sanierter OP-Raum mit unabhängiger Stromversorgung (schwarzer Kasten)
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Zahnärztliche Mission in Ruli
„Zum ersten aber sicherlich nicht zum letzten
Mal“ hieß es für mich im Februar, im Zuge der
Partnerschaft zum Krankenhaus in Ruli, eine
zahnärztliche Mission zu starten, in welcher
ich das „Erbe“ des geschätzten Kollegen Mark
Vongerichten, der fünf Jahre zuvor die Zahnstation ins Leben gerufen hat, antrat.
Fazit: Man kann auch unter widrigsten und
scheinbar unmöglichen Umständen Erfolge
erzielen, auch wenn man öfters als einem lieb
ist, improvisieren muss, aber vielleicht lässt
einen eine solche Herausforderung oft über
sich selbst herauswachsen. In diesem Sinne
freue ich mich auf meinen nächsten Einsatz.
Im Vorfeld bei einem Treffen in Kaiserslautern
berichtete er mir über seine damalige Reise
und gab mir wertvolle Tipps für das nicht ganz
alltägliche Behandeln, wie wir es sonst aus
unseren eigenen Praxen täglich gewohnt sind.
Gespannt und mit 35 kg zahnärztlicher Materialien, die mir kostenlos von mit meiner Praxis
kooperierenden Dentalfirmen zur Verfügung
gestellt wurden, begann dann meine Mission
unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“.
P. S. Ich möchte mich an dieser Stelle noch
für die reichhaltigen Material- und Gerätespenden bedanken bei der Firma ESPE, NWD,
ACCURATA, MERZ-DENTAL. Michael Lautenschläger
Nachdem unsere Ankunft schon über den
hauseigenen
Radiosender
angekündigt
wurde, konnte ich mich über Patientenmangel nicht beklagen. 143 Patienten wurden zahnärztlich versorgt. Hierbei wurden
nicht nur Zähne gezogen, vielmehr konnte
ich meinen ruandischen Kollegen auch für
zahnerhaltende Maßnahmen begeistern,
sodass, statt einer Extraktion, der Zahn endodontisch (Wurzelbehandlung) und anschließend mit einer zahnfarbenen Kompositfüllung
versorgt wurde. Die Polymerisationslampen
und das Capmixgerät fanden ebenso großes
Interesse wie auch Zuspruch und wurden
täglich mit Sachverstand benutzt. Auch das
Potenzial des kleinen Labors zur Herstellung
von Interims-Prothesen für teilbezahnte oder
zahnlose Patienten konnte ich den Kollegen
nahebringen und zeigen, wie ohne großen
technischen Aufwand wieder ein glückliches
Lächeln in ein zuvor zahnloses Patientengesicht gezaubert werden kann.
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Ruanda - Land der tausend Hügel
„Land der tausend Hügel“ so wird Ruanda häufig
genannt. Tatsächlich ist der Großteil des ostafrikanischen Binnenstaates ein Hochland mit, besonders im westlichen Teil, sehr hügeliger Landschaft. Ruanda liegt auf einer mittleren Höhe
von 1400 Metern etwas südlich des Äquators.
Angrenzende Länder sind die Demokratische
Republik Kongo, Uganda, Tansania und Burundi.
Mit seiner Fläche von 26.338 km² zählt Ruanda zwar zu den Kleinstaaten Afrikas, ist mit elf
Millionen Einwohnern aber sehr dicht besiedelt.
Allein in der Hauptstadt Kigali leben derzeit rund
1,3 Millionen Menschen. Die Lebenserwartung
beträgt etwa 56 Jahre, das Bevölkerungswachstum liegt bei 2,75 %.
Seit dem 1. Juli 1962 ist die präsidiale Republik Ruanda unabhängig. Ruanda war früher eine
deutsche, später eine belgische Kolonie. Daraus
erklärt sich wohl, dass die vorherrschende Religion das Christentum, mit etwa 52 % Katholiken
und 36 % Protestanten, ist.
Immer noch leben rund 80 % der Bevölkerung
von der Landwirtschaft, doch der von Präsident
Dr. h.c. Paul Kagame ausgegebene Entwicklungsplan 2020 zeigt bereits Veränderungen.
Mit diesem Programm strebt die Regierung an,
Ruanda bis zum Jahr 2020 zu einem Land der
mittleren Einkommensgruppe zu machen. Derzeit ziehen immer mehr Menschen in die Stadt.
Besonders die Jugend ist ehrgeizig und im Aufbruch. Fast die Hälfte der Bevölkerung in Ruanda
ist nach dem Genozid geboren und hofft auf eine
erfolgreiche Zukunft.
Die Einschulungsrate beträgt etwa 95 %, etwa
15 % der Schüler beenden die Primarschulausbildung nicht. Bei den Erwachsenen liegt die Analphabetenrate bei etwa 29 %.
Die Wirtschaft des Landes ist im Wachstum, da
es eine stabile Nachfrage nach den wichtigsten
Exportprodukten Tee, Kaffee und Mineralien gibt.
Ruanda ist Mitglied in der Ostafrikanischen Uni-
on, die das Ziel einer Wirtschafts- und Zollunion
hat. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig Ruandas ist der Tourismus. Vor allem die Berggorillas, die im Nationalpark der Virunga-Vulkane
leben, sind Besuchermagneten. Landessprachen
in Ruanda sind Kinyarwanda, Englisch - seit
2008 erste Fremdsprache -, und Französisch.
Karin Olle
Quellen: www.auswaertiges-amt.de; www.rlpruanda.de; www.liportal.giz.de; www.bmz.de;
Kalender 2013 Partnerschaft mit Ruanda
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Jean-Baptiste Minani ✝
Am 21. September 2012 wurde mein lieber
Optikerkollege Jean-Baptiste Minani zu Grabe
getragen. Es war der Tag meiner Ankunft in
Kigali und ich hatte, wie bei jeder Reise nach
Ruanda, einen Besuch bei ihm, in seinem Geschäft Kigaloptic, eingeplant.
Mit großer Trauer aber auch großer Dankbarkeit denke ich an ihn, denn ohne die stete
Hilfsbereitschaft und Unterstützung Herrn Minanis hätte ich das Optikprojekt in Ruli nicht
verwirklicht und hätte auch nicht die Organisation der Ärzteeinsätze begonnen.
2005 traf ich ihn das erste Mal, als ich versuchte die Strukturen in Ruanda zum Aufbau
einer Brillenversorgung im Land kennenzulernen. Damals gab es 3 Optiker für 9 Millionen
Menschen. Herr Minani war sofort begeistert von der Idee, auch auf den Hügeln Brillen anzubieten. Er war ein sozial engagierter
Mensch, Mitglied bei den Rotarieren und
unterrichtete bereits angehende Optometristen am Kigali Gesundheits-Institut. Er bildete
3 junge Menschen aus Ruli aus, damit diese
lernten, die Sehstärke der Augenpatienten zu
messen und Brillen anzufertigen.
Die gleichen Maschinen, die Herr Minani in seinem Geschäft einsetzte, besorgte ich dann für
Ruli, damit die jungen angehenden „Optiker“
in Ruli durch unsere Mitarbeiter von Delker
Optik, die jedes Jahr zweimal nach Ruli reisten, weiter gebildet werden konnten. Heute
leiten die jungen Ruander weitgehend selbständig die Abteilung und senden monatlich
einen Arbeitsbericht.
Durch das Engagement von Herrn Minani war
klar, dass das Optikprojekt ein ruandisches
Projekt sein würde und wir hier Hilfe zur
Selbsthilfe geben konnten.
Es ist unendlich schade, dass er so früh gehen
musste.
Er wird immer in unseren Herzen sein.
Erika Hauß-Delker
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Neue Häuschen für Waisenkinder
18. Februar 2013, Schwester Rosa schreibt
in einer E-Mail:
… Guten Tag bei Sonnenschein und vielen Kranken im Krankenhaus und auch bei
Dr. Fontana … Ich sende Ihnen Fotos des
Bauplatzes. Der Platz reicht aus für drei
Häuser und liegt vier bis fünf Minuten vom
Krankenhaus entfernt. Eine hübsche Ecke …
Im September ist der Rohbau der Häuser fertiggestellt. In der neuen „Village
Schimitti“ werden Patenkinder, die auch
Waisen sind, untergebracht.
Die offizielle Einweihung findet 2014 in
unserem Jubiläumsjahr statt. Bei der nächsten Reise nach Ruli im Oktober gibt es sicher
neue Bilder und Informationen.
Besuchen
Sie
unsere
www.krankenhaus-ruanda.de
Homepage:
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Renovierung Augen- und HNO-OP
OP vor der Renovierung
Der neu renovierte und geflieste Augen- und HNO-OP
Unser 2006 eingerichteter Augen- und HNOOP platzte seit langem aus allen Nähten.
Im OP-Raum wurden auch alle OP-Geräte, Instrumente, Medikamente, Augenlinsen, Sterilisator und vieles mehr in Schränken gelagert.
Es gab zu wenige Stromanschlüsse und die
Wände waren zum Teil nicht gefliest.
Bei den Herbsteinsätzen 2012 der Augen- und
HNO-Teams wurde der Plan zur Renovierung
von Dr. Gerd Scheurer, Claudia Müssenich, Dr.
Joachim Maurer, Martina Fischer und Erika
Hauß-Delker erarbeitet.
Zum Glück konnten wir einen Nachbarraum
an den OP angliedern, der nun als Lager dient
und mit einer Schwingtür mit dem OP verbunden ist.
Kurz vor den Arbeitseinsätzen von Dr. Rainer
Fontana, Dr. Matthias Derse, Dr. Gunther Kahle, Antje Drefs, Dr. Peter Mattinger, Dr. Antje
Große und Nadja Sohn im Frühjahr
Plan Renovierung Augen- und HNO-OP
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Dr. Kahle und Dr. Derse beim Einrichten der neuen Räume
2013 wurde die Sanierung abgeschlossen.
Wir sind glücklich, dass wir nun in einem
wesentlich hygienischeren Umfeld arbeiten
können.
Die Maßnahme hat 3.000 € gekostet und
wurde voll aus Spenden finanziert.
Erika Hauß-Delker
Schlussrechnung der Baufirma in Ruli
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Nahrungsmittel für Waisenhaus
Zur Ankündigung der Überweisung schreibt
Schwester Rosa am 27. Januar 2013:
Aufstellung der Nahrungsmittel für das Waisenhaus, die von unserem Verein finanziert
wurden:
Bohnen, Reis, Nudeln, Kartoffeln, Salz, Zucker,
Eier, Öl, Süßkartoffeln, Kochbananen, Avocados, Rindfleisch, Bananen
Ihre Nachrichten sind immer ein großes Geschenk am frühen Morgen. Gerade erst habe
ich mich gefragt, wie wir all die vielen Kinder
während des Schuljahres satt bekommen
können. Und hier kommt schon die Lösung...
Helmut hilft uns auch weiterhin. Ich bin sicher,
er lässt die Engel so lange nicht in Ruhe, bis
sie ihm erlauben, einen Blick auf uns zu werfen, damit er sieht, was bei uns los ist und was
wir brauchen.
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Josiane
UNIVERSITY OF MYSORE
INDIA
10th, JUNE, 2013.
Dear, Madam
Hello, it’s with deepest pleasures that I write this letter with the wish to know about
you, they are never the right words to express how deeply I always thank you, and think
about you, how are you? How is today’s life? I will never forget you.
In nowadays, my life In India is going well, I became familiar with climatic conditions,
in 5 month ago, the climates was very hot in MYSORE the CITY in which I live, about
40 0c degree, but the temperature is now decreasing, climate becoming good. I’m so
very happy now because I finished my first year studies of Masters in biotechnology,
there is one week, and now I’m in a holidays of one or two month.
Studies were done well and I hope to succeed well. In this holidays I want to attend a
driving school, and get the driving permit, I hope to get it. I will also visit different place
here in MYSORE, like zoo, gardens and natural areas, and also I will read about some
course of the following semester.
On market now things are very expensive due to long periods of sun , I know to
prepare some kind of Indian food, like fast food, chicken rice, dossa, parata . I like to
drink milk tea, and water, here in India I like to eat chicken rice, parata, fried rice and
sugi. How is your place, how is your family?
For once time when I was in my country I have got your very nice picture with your
young son till now I hold it forever and I wish to see you again and all members of
your family because you are always in my prayers. As far as I’ m concerned I believe
still having your support either advices or materials.
May the blessing of God be up on you, may its peace abide with you, with my deepest
sympathy.
Yours sincere, JOSIANE
Die Waise Josiane aus Ruli schreibt hier an ihre langjährige Patenmutter in Deutschland. Josiane hat in Ruanda ihren Bachelor gemacht und studiert jetzt für ihren Masterabschluss in Indien. 35
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Unser Geld kommt an
Hier ein Brief vom Pfarrer von Munyana:
Am 23.07.13 erhielten wir diese Nachricht:
Mit großer Freude nehme ich die Gelegenheit
wahr, Ihnen für die Hilfe, die Sie der Pfarrei Munayana gegeben haben, zu danken.
Eigentlich sollte die Mühle schon im Mai in
Betrieb gehen, aber es gab Probleme mit dem
Stromanschluss. Seit letzter Woche Mittwoch
funktioniert die Mühle gut und die Leute sind
glücklich.
Am 18.04.2013 hat uns Sr. Carmen den
Scheck mit den 3.180.000 frw (4000 €) von
Ihnen gegeben. Nachdem wir das Geld bekommen haben, haben wir direkt mit dem
Bau des Hauses begonnen, in dem die Mühle
stehen soll. Die Arbeiten schreiten gut voran,
wir hoffen, dass wir bis zum Ende des Monats
fertig sein werden. Da unsere Region bald an
das öffentliche Stromnetz angeschlossen sein
wird, planen wir eine elektrische Mühle statt
der mechanischen Mühle zu kaufen, die wir
in der Projektplanung hatten. Wir haben die
Mühle schon bestellt. Wir werden Sie auf dem
Laufenden halten und Ihnen Fotos senden, sobald alles fertig ist.
Ich möchte Ihnen noch einmal von Herzen danken und wünsche schon im Voraus alles Gute
für das 25. Jubiläum des Krankenhaus Ruanda
Vereins.
Dass Gott Sie behüte und im Gebet vereint.
A. J. Jacques NDUNGUTSE
Wir wünschen Ihnen erfolgreiche Arbeit.
Im Gebet vereint Jacques Ndungutse, Pfarrer
von Munyana.
Bei der Arbeit
In diesem Haus steht die Mühle.
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Igisafuriya - Ein ruandisches Rezept
Vielen ruandischen Familien stehen häufig nur
einfache Kochmöglichkeiten und eine begrenzte Anzahl an Nahrungsmittel zur Verfügung.
Das Essen wird meist auf einer einfachen Kochstelle, die in der Regel mit Holzkohle befeuert
wird, zubereitet. Es werden hauptsächlich Zutaten aus dem eigenen Anbau oder aus der Region verwendet: wie Kochbananen, Süßkartoffeln,
Maniok, Bohnen, Auberginen, Paprika, Tomaten,
Zwiebeln, Kohl, Karotten, Erdnüsse und je nach
finanziellen Möglichkeiten Fleisch oder auch
Fisch. Erdnüsse werden gemahlen, das so
hergestellte Mehl kann zum Binden der Kochflüssigkeit verwendet werden und verleiht dem
Gericht einen typisch nussigen Geschmack. Die
ruandische Küche bedient sich nicht vieler Gewürze. Neben Salz wird mit Piripiri gewürzt. Piripiri ist eine besonders scharfe Peperoniart. Die
Schote wird mitgekocht und vor dem Verzehr
aus dem Essen entfernt. Eine besonders intensive Schärfe wird erreicht, wenn die gekochte
Schote direkt auf dem Gericht mit der Gabel
leicht ausgedrückt wird. Vorsicht: sehr scharf!
Ein oft verwendetes Speiseöl ist das Palmöl.
Die traditionelle ruandische Küche kennt keine
Vorspeise oder Dessert, allerdings wird in vielen
Familien nach dem Essen etwas Obst gereicht.
Bei meinen Reisen nach Ruanda habe ich die
ruandische Küche als einfache, aber sehr leckere Küche kennengelernt.
In das ein oder andere Gericht habe ich mich
ein wenig verliebt.
Eines davon ist „Igisafuriya“. Übersetzen könnte man den Begriff sinngemäß mit „ein großer
Topf, aus dem man mit Vielen isst“.
Vielleicht bekommen Sie beim Lesen Lust aufs
Nachkochen.
Gutes Gelingen und Muryoherwe wünscht Ihnen
Andrea Müller
(Hähnchen in Erdnusssoße mit Kochbananen)
Zutaten für vier Personen: 6 Kochbananen, 4
Hähnchenschenkel, 250 g Erdnussmehl, 3 Zwiebeln, 3 Knoblauchzehen, 1 Tube Tomatenmark, 3
Piripiri, Öl, Salz, Wasser Zubereitung:
Kochbananen waschen und mit Schale in Wasser
kochen. Hähnchenstücke waschen, trocknen und
in Öl goldgelb anbraten. Zwiebeln ebenfalls klein
schneiden, mit Knoblauch anbraten. Nun Tomatenmark, Wasser und Erdnussmehl einrühren. Piripiri
hinzugeben und je nach gewünschtem Schärfegrad mitkochen. Salzen. Diese Masse aufkochen
lassen, dann die Hähnchenteile zugeben und für
mindestens 20 Minuten weiterköcheln lassen.
Nun die fertig gekochten Bananen schälen und
in Stücke schneiden. Am Ende in die Erdnusssoße geben, nochmals abschmecken und heiß
servieren.
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Buchtipps
Ingagi und der fliegende Roller
Zehn Freunde auf großer Entdeckungsreise
Autorin: Silvia Peter
Preis: 14,95 €
Herausgeber: Verein Partnerschaft
Rheinland-Pfalz/Ruanda e. V.
Verlag: Edition Zweihorn
Jahr: 2006 (1. Auflage)
ISBN/EAN: 978-3-935265-43-0
Kuchen backen in Kigali
Roman aus dem alltäglichen Familien- und
Nachbarschaftsleben aus dem heutigen Kigali
Autorin: Gail Parkin
Preis: 8,95 €
Verlag: Ullstein Tb
ISBN: 978-3-550-08780-6.
Die Geschichte von Angel, die einen kleinen
Kuchenbackbetrieb führt und für alle frohen
oder traurigen Anlässe im Viertel Kuchen
backt. In ihrem Wohnzimmer werden auch
die letzten Neuigkeiten und Gerüchte der
Nachbarschaft getauscht.
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Ngucire umugani nkubambuze umugani n’uzava i Kantarange azasange ubukombe
bw’umugani bumanitse kumuganda w’inzu. ubusa bwaritse ku manga, uruvu ruravugiriza,
agaca karacuranga, nyiramusambi isabagirira inanga. Harabaye ntihakabe, harapfuye
ntihagapfe, hapfuye imbwa n’imbeba hasigaye inka n’ ingoma.
(Mit diesem Gedicht beginnen alle ruandischen Märchen. Es bedeutet: „Pass mal auf, ich
werde Dir ein Märchen erzählen….“)
„SABIZEZE bya SABIYOGERA“
Es war einmal eine schöne Frau, sie heiratete
einen König. Sie blieb mehrere Jahre kinderlos
und wurde letztendlich von dem König verstoßen und wurde mittellos.
Sie war alleine und sehr unglücklich. Eines
Tages ging sie in den Garten, um Gemüse zu
suchen und jammerte laut: „Ach, warum bin
ich nur kinderlos, mein Leben ist so sinnlos!“
Dann hörte sie eine weibliche, sanfte Stimme:
„ Ach, sei nicht so traurig Frau, nimm mich
nach Hause mit und lege mich in Milch. Ich
werde Dir zwar keine Kühe verschaffen, aber
ich werde Dir einen Hausgenossen bringen.“
Die Stimme kam nicht von einem Menschen
aber von einem Knöchelchen.
Die Frau nahm das Knöchelchen mit nach
Hause und legte es in eine Milchkrug-Kalebasse (UMUKERENKE, Kürbisgefäß zum Milch
Aufbewahren). Nach wenigen Monaten wuchs
ein Wurm daraus. Der Wurm wurde immer
größer, immer größer. Die Frau musste umtopfen in ein größeres Gefäß (IGISABO, heiliges
Kürbisgefäß zum Butter machen). Es dauerte ein paar Tage und aus dem IGISABO kam
ein kleiner Junge heraus. Die Frau nahm das
Baby, besorgte feinste Gräser und Schafsfell
um ein Bett vorzubereiten.
Das Baby wuchs sehr schnell.
Er sagte zu der Mutter: „Du darfst niemandem
erzählen, woher ich komme.“
Das Kind wurde mit großer Liebe aufgezogen,
mit der besten Kuhbutter eingekremt und wurde ein richtig hübscher Junge. Die Nachbarn
konnten nur seine Schönheit bewundern und
sagen: „Dieser Junge stammt von keinem
Hutu und von keinem normalen Tutsi, er kann
nur von dem König selber stammen.“
Es sprach sich herum bis zum König. Der König
SABIYOGERA sandte eine Gruppe von 12 Gutachtern. Sie sollten die Mutter und den Jungen
besuchen und ihre Meinung dazu äußern.
Die gesandten Personen machten sich auf
den Weg und trafen die Mutter, wo sie wohnte, weit weg in einem Wald. Sie sagten zu ihr:
„Gute Frau, der König schickt uns, um Deinen
Sohn abzuholen.“ Die Frau sagte, dass er nicht
zuhause ist, weil er die Kälber hüten muss,
aber, dass es kein Problem wäre, ihn zu holen.
Der Junge wurde nach Hause gerufen. Die
gesandten Personen sagten zu ihm: „Junge,
der König schickt uns, um dich abzuholen.“
Der Junge sagte: „Ich komme nicht mit. Ich
kann nicht meine Mutter und meine Freunde
verlassen.“
Die gesandten Personen gingen zurück und
erzählten dem König, wie es war. Sie sagten:
„Majestät, der Junge hat eine solche Schönheit, er stammt von keinem Hutu und von kei39
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nem normalen Tutsi, er kann nur von dem König selber stammen. Er hat Ihre Augen, Ihren
Mund, Ihre Nase, er ist Ihr Sohn.“
Der König war beglückt und sagte: „Ich habe
jetzt einen Sohn, mindestens werde ich einen
Thronnachfolger haben.“ Der König war auch
mit der zweiten Frau kinderlos.
Der König machte sich selber in den nächsten
Tagen auf den Weg und besuchte seine ExFrau und ihren Sohn. Als er den Jungen sah,
brach er vor Freude in Tränen aus. Er glaubte,
dass die Frau schon schwanger war, als sie
verstoßen wurde und dass der Junge wirklich
sein Sohn ist.
Er wollte die Ex-Frau und ihren Sohn zu sich
mitnehmen, aber der Junge weigerte sich, die
Freunde zu verlassen. Der König SABIYOGERA
überhäufte die Ex-Frau mit Dutzenden von Kühen, Palästen und Dienern. Es fehlte ihr wirklich an nichts.
Es gab aber leider eine böse Nachbarin. Sie
fragte immer die Mutter des Jungen: „Ach
meine gute Nachbarin, woher hast Du den
Jungen, ich habe vorher nie einen Mann bei
Dir gesehen?“ Die Frau antwortete: „Ich habe
das Kind selbst geboren.“ Die böse Nachbarin
versuchte Ihr Vertrauen zu gewinnen und fragte nach einer Weile immer wieder, woher der
Junge stammt. Irgendwann glaubte die Mutter, dass sie der Nachbarin vertrauen kann,
und erzählte ihr die Wahrheit.
dass Du ein Königssohn bist, dabei bist Du
aber nur eine Kürbisfrucht.“
Als SABIZEZE dies hörte, eilte er gleich zu
seiner Mutter. Er sagte: „Mutter, Du hast unser Geheimnis verraten! Ich kann mit dieser
Schande nicht mehr leben, deswegen werde
ich wieder dahin verschwinden, woher ich gekommen bin.“
Die Mutter flehte ihn an zu bleiben, vergeblich.
Der Sohn versank im Garten, im Boden.
Er verschwand samt dem ganzen Reichtum
und die Mutter blieb allein ohne Vermögen und
ohne Kind.
Sijye wahera hahera umugani.
(„Das Märchen ist zu Ende, aber es ist nicht das Ende
des Erzählers“. Mit dieser Formel enden alle ruandischen
Märchen.)
Traditionelles Märchen aus Ruanda über die
Bedeutung der Kinder für das Leben der Frau.
Die Kinder bringen Glück und Reichtum.
Nacherzählt von Annonciata Mukamurenzi Haberer, Murakoze cyane!
Die böse Nachbarin verwandelte sich sofort
in einen Sprechvogel und eilte zu SABIZEZE,
wo er mit seinen Freunde Schieß-Übungen
machte.
Der Vogel fing an zu singen: „SABIZEZE, Sohn
von SABIYOGERA. Deine Mutter behauptet,
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Eine Idee nimmt Gestalt an – eine Chronologie
1989 Gründung des Vereins „Krankenhaus Ruanda e. V.“ zum Bau und der finanziellen Unterstützung
eines Kinderkrankenhauses in Ruanda
1990 Erster Spatenstich
1991 Symbolische Schlüsselübergabe in Kaiserslautern an den Erzbischof von Kigali; Übernahme von
Leitung und Verwaltung durch fünf Dominikanerinnen
1994 Genozid; 3 Monate Einstellung sämtlicher Aktivitäten; Wiederbelebung der Anlage samt Krankenhaus auf Bitten der Johanniter-Organisation; Unterstützung durch die Johanniter bis zum Jahr 2000
1995 Bau des zweiten und des dritten Hauses inklusive Einrichtung
1999 Inbetriebnahme Allgemein-Chirurgie und Frauenabteilung mit Untersuchungsraum
2000 Bau Gesundheitszentrum in Munanira, Verkürzung Weg für Patienten und Träger
2001 Weiterentwicklung der Chirurgie mit Schwerpunkt Kinder-Chirurgie; Einrichtung eines Waisenhauses, einer Schneiderei und eines Ateliers zur Herstellung von Grußkarten
2002 Einrichtung einer Früherkennungsstation für AIDS-Kranke;
PMTCT-Programm (Prevention of mother to child transmission);
Therapie von AIDS-erkrankten Schwangeren mit kostenloser Unterstützung von Boehringer, Ingelheim
2003 Einrichtung einer Krankenpflegeschule
2004 Einrichtung einer Fachbibliothek für Krankenpflegeschule; in Planung Schlafräume für 240 SchülerInnen; Ausstattung Kinder-Chirurgie mit OP-Besteckmaterial (Dr. A. Jahn)
2005 Fertigstellung Krankenpflegeschule mit 240 Schlafplätzen und Übergabe an Schulleitung. Unsere
„Bohnen Aktion“ brachte den Erlös zum Kauf von: • 30 Tonnen Bohnen • 47 Tonnen Maismehl
• 2,5 Tonnen Reis • 0,6 Tonnen Milchpulver. Ein beispielloser Erfolg
2006 Aufbau von Augen- und Optikabteilung dank Universitätsklinikum Mannheim und Delker-Optik
2007 Einrichtung der Augenoptikabteilung; Ausbildung von zwei Augenoptikerinnen
2008 Aufbau HNO Abteilung mit OP-Raum; Fortbildung einer ruandischen Augenärztin
Gründung Ausbildungs-Patenprogramm
2009 / 2010 Augenabteilung erweitert: Anbau OP-Raum und Anschaffung von 2 neuen Narkosegeräten;
Fortbildung eines Arztes zum HNO-Arzt
2011 Tod des Vereinsgründers Helmut Schmitt
2012 Über 80 Ausbildungspatenschaften
2013 Neubau Küche, Renovierung Augen- und HNO-OP;
Bau von Häuschen zur Unterbringung von Waisen
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1990
Krankenhausbau in Ruli
Erster Entwurf
Beim ersten Spatenstich:
v.l.n.r. Bürgermeister Bojens, Egide (Dolmetscher), Helmut Schmitt,
Hr. Brunner, Pater Emmannuel, Chef der Baufirma
2001
Einrichtung Grußkarten-Atelier
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Errichtung eines Waisenhauses
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2002
Errichtung Früherkennungsstation für AIDS-Kranke
Krankenzimmer
Bau Aids-Klinik
2003
Einrichtung Krankenpflegeschule
Krankenpflegeschule und Wohnheim
Grundsteinlegung mit Staatspräsident Kagame
2004
OP-Besteck für die
Kinder-Chirurgie
Fachbibliotkek für
Krankenpflegeschule
mitt,
2006
Einrichtung Augenklinik und Optikerladen
v.l.n.r.
Violette Banganyimana,
Emmanuel Rizinde,
Sylidio Yandereye,
Team Augen-Ambulanz
2007
Besuch Ministerpräsident Beck
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„Helmut Schmitt in Afrika - Eine Erfolgsgeschichte aus
Ruanda“
Film von Bernd Schmitt über das von Helmut Schmitt ins
Leben gerufene Projekt Krankenhaus Ruanda e.V.
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2008
Golfen für Ruanda
Staatsminister Karl Peter Bruch mit den Siegern
Aufbau HNO-Abteilung
AusbildungsPatenprogramm
Dr. Peter Mattinger bei der Behandlung
2009/2011
Verleihung des
Verdienstkreuzes
am Bande der
Bundesrepublik
an Helmut Schmitt
Verleihung Ehrensache-Preis für
Erika Hauß-Delker
Meeting bei Gesundheitsministerin
Dr. Agnes Binagwaho
Unsere drei guten Seelen in Ruli
v.l.n.r. Dr. Jean de Dieu Ngirabega, Sr Carmen Villalon,
Erika Hauß-Delker, Dr. Agnes Binagwaho,
Helmut Schmitt, Dr. Avite Mutaganzwa
v.l.n r. Sr Carme Bosch Sampedro, Sr Rosa Dilme,
Sr Carmen Villalon
Krankenhaus 2013
Jedes Jahr fahren Ärzte, OP-Schwestern und Optiker nach Ruli ins Krankenhaus und arbeiten dort ehrenamtlich in ihrer Freizeit.
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25 Jahre: 1,4 Millionen Euro für Ruli
In den 25 Jahren des Bestehens unseres Vereins sind etwa 1,4 Millionen Euro nach Ruli
geflossen. Mehr als die Hälfte des Betrags
sind die Spendengelder unserer Mitglieder
und Förderer, die andere Hälfte sind Landesmittel, die als Kofinanzierung der Partnerschaft Rheinland-Pfalz/Ruanda unseren Projekten zugute kamen.
Besonders die großen Bauprojekte hätte unser
Verein nicht allein stemmen können. Hier sind
der Bau der Entbindungsstation, der Wasserleitung von den Bergen bis ins Krankenhaus,
Wiederaufbauarbeiten nach dem Völkermord,
Bau des Gesundheitszentrums Munanira, Bau
von Klassenräumen und Toiletten an verschiedenen Partnerschulen, Errichtung von Personalwohnungen, Bau des Mädchenwohnheims
an der Krankenpflegeschule und der Neubau
der Küche zu nennen.
Folgende Projekte wurden ausschließlich
aus unseren Spendengeldern finanziert: Kauf
eines Krankenwagens, Ausstattung mit OPGeräten und Verbrauchsmaterialien wie Ventile für Wasserköpfe, Bau der Augenabteilung,
Augen- und HNO-OP Erweiterung, Ausstattung
der Augen- und HNO-Abteilung, Bau einer Getreidemühle, Einbau von Zementfußböden und
Fenstern an Schulen, Bau eines Sportplatzes
und alle Frachtkosten. Dabei konnte sich unser Verein immer auf die aktive Unterstützung
des Landkreises Kaiserslautern verlassen.
Alljährlich hat unser Verein den Einkauf von
Lebensmitteln für die Mahlzeiten im Waisenhaus finanziell unterstützt, zuletzt 2013 mit
einem Betrag von 20.000 Euro.
t.
Zusätzlich haben wir Materialspenden für
das Krankenhaus und für die Tätigkeit der
deutschen Ärzteteams in Höhe von 200.000
Euro organisiert und nach Ruli transportiert.
Dazu gehören zwei Röntgengeräte, zwei Ultraschallgeräte, Krankenhausbetten, Sehtesteinheit, Schleifautomat, Zahnarztstuhl,
Brillenfassungen und Brillengläser, YAG Laser,
Untersuchungsliege, OP Instrumente, Medikamente, USV Gerät u.v.m.
Seit 2008 führen wir ein Patenprogramm in
Zusammenarbeit mit dem Sozialbüro in Ruli
durch. Dank der monatlichen Beiträge und
Sonderspenden der deutschen Paten konnten bisher 75.000 Euro nach Ruli transferiert
werden. Mit diesen Beträgen wird die Zukunft
der zurzeit über 90 ruandischen Patenkinder
nachhaltig verbessert, indem die bestmögliche Bildung und Ausbildung garantiert wird.
Ganz besonders hervorheben möchte ich die
unentgeltliche, engagierte Arbeit der Aktiven
in unserem Verein, wie auch die unzähligen
ehrenamtlichen Arbeitsstunden der Ärzte, OPSchwestern und Optiker in Ruli, die einen unschätzbaren Wert darstellen.
Herzlichen Dank an alle Spender, Förderer,
Partner und ehrenamtlich Tätigen für die unermüdliche Hilfe, damit das Leben der Menschen in der Region Ruli leichter wird.
Erika Hauß-Delker
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Im Hospital von Ruli hat sich „viel getan“
Von unserem Redaktionsmitglied Waltraud
Kirsch-Mayer
Martina Fischer, Dr. I. Fleischer, Dr. J. Maurer
Im ostafrikanischen Ruli-Hospital sieht Dr.
Joachim Maurer innerhalb einer Woche
bei erwachsenen Patienten mehr Löcher in
Trommelfellen als innerhalb von Jahren im
Klinikum. „Extreme Mittelohrentzündungen,
die unbehandelt bleiben, die gibt es bei uns
eigentlich gar nicht mehr“, kommentiert der
leitende Oberarzt der Hals-Nasen-OhrenKlinik der Mannheimer Universitätsmedizin.
An den zehn Einsätzen ehrenamtlich tätiger
HNO-Fachärzte in dem vom Verein „Krankenhaus Ruanda“ aufgebauten Hospital war er
unlängst zum fünften Mal dabei - OP-Assistentin Martina Fischer das sechste Mal.
Lange bevor deutsche Ärzteteams - auch die
anderer Fachrichtungen - anreisen, erfährt
dies die Bevölkerung aus dem Radio und von
Kirchenkanzeln. Deshalb strömen nicht nur
aus der näheren Umgebung Bewohner herbei, die medizinische Hilfe brauchen. Viele
Männer und Frauen, oft mit Kindern, nehmen
weite Fußmärsche auf sich. „Wir hatten uns
diesmal fest vorgenommen, nicht mehr wie
im vergangenen Jahr 18 Eingriffe auf den
OP-Plan zu nehmen - und dann waren es
sogar 19.“ Das ehrenamtliche HNO-Team
arbeitet in einer Woche eine Operationsmenge ab, die in einer deutschen Klinik während
eines Monats üblich ist. Dazu kommen die
Ambulanzsprechstunden.
1989 wurde der Verein Krankenhaus Ruanda gegründet - die Initiative ging auf Helmut
Schmitt aus Kaiserslautern zurück. Seit dem
Tod des Vereinsgründers wirkt die Optikerin
und Unternehmerin Erika Hauß-Delker als
ehrenamtliche Präsidentin der Organisation.
Sie hatte sich schon zuvor für den Aufbau einer Augenabteilung engagiert.
Das in Ruli 1991 mittels Spenden eröffnete
Hospital, dessen Leitung und Verwaltung Dominikanerinnen übernommen haben, entwickelte sich in Etappen. Seit 2001 werden in
der Chirurgie auch Kinder operiert. Seit 2002
gibt es eine Früherkennungsstation für AidsKranke.
Ab 2006: Aufbau der Augen-und Optikerabteilung, an der sich auch das Mannheimer
Uniklinikum beteiligte. 2008 folgte die HNOAbteilung mit jährlich zwei Einsatzteams
- eines aus Mannheim, eines aus der Pfalz.
Seitdem wurden 2800 Patienten in der Ambulanz betreut, ab 2011 um die 150 Patienten operiert.
Zu dem Hospital gehören eine Krankenpflegeschule, ein Waisenhaus und eine Schneiderei.
Infos im Internet: www.krankenhaus-ruanda.
de.
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Abgesehen von bösartigen Krebsgeschwulsten behandelt das Team so ziemlich alles vom Entfernen riesiger Polypen, die schon
aus der Nase wuchern, bis zur Korrektur einer
Kehlkopfbildung bei Säuglingen. Und immer
wieder heißt es zu improvisieren, wenn ein
Instrument fehlt oder mal wieder der Strom
ausfällt - „glücklicherweise sprang das Notstromaggregat zuverlässig an“.
„Hier wird man schön geerdet - weil nichts
selbstverständlich ist“, resümiert Martina Fischer. Facharzt Maurer ergänzt: „In Ruli werden bei Narkosen Medikamente verwendet,
die bei uns schon Jahrzehnte nicht mehr auf
dem Markt sind.“ Deshalb müsse mit sehr
viel Fingerspitzengefühl dosiert werden. Hilfe
zur (medizinischen) Selbsthilfe - das wollen
die deutschen Teams leisten. Um so erfreuter berichten die beiden Klinikumsmitarbeiter - die übrigens ihre Flüge selbst bezahlen
- dass sich seit ihrem letzten Einsatz „viel
getan hat“. Dank eines US-Projektes verbesserte sich nicht nur die Ausstattung der
OP-Säle - es steht nun eine angelernte Medizintechnikerin bereit, die Geräte warten kann
und „sehr geschickt“ ist. Neuerdings gibt es
in der Hauptstadt Kigali auch die Möglichkeit
zur HNO-Facharzt-Weiterbildung. Der am
Ruli-Hospital tätige einheimische Mediziner
Dr. Jean Safari hofft, in den Genuss einer
solchen Ausbildung zu kommen. Bei den Einsätzen hat er schon viel gelernt. „Entfernung
von kindlichen Polypen und die Verkleinerung
von Nasenmuscheln sind für ihn kein Problem mehr - solche Eingriffe kann er bereits
ohne uns sicher erledigen. Entsprechende
Instrumentenpakete stehen ihm zur Verfügung“, bilanzieren die deutschen Kollegen in
einem Bericht.
Dr. Maurer freut sich, dass die 2008 von zwei
ehrenamtlichen Teams aufgebaute HNO-
Abteilung so weit ist, dass diese eigenständig medizinische Versorgung zwischen den
beiden Einsätzen im Frühjahr und Herbst
bieten kann - konservativ und neuerdings
auch chirurgisch, sofern es sich um kleinere Eingriffe handelt. Manchmal lernen auch
deutschen Fachärzte dazu - beispielsweise,
dass es so etwas wie einen „Ohrwurm“ in
Käfergestalt gibt. Bei einem jungen Mann,
der über Schmerzen im Gehörgang klagte,
entfernte eine Ärztin ein großes Krabbeltier
- was zu einer Spontanheilung führte, die
der leidgeprüfte Patient in seinem Glück gar
nicht fassen konnte. „Bei unseren Einsätzen
wird man ganz schön demütig und begreift,
dass wir in Deutschland oft auf hohem Niveau jammern“, bringt Joachim Maurer seine Erfahrungen auf den Punkt. Ihn bewegen
auch die Schicksale in dem angegliederten
Waisenhaus. Er erzählt von einem kleinen
Jungen, der nach der Geburt in eine Toilette
geworfen wurde - und sich heute prächtig
entwickelt. Das gelte auch für Moses, der so
genannt wird, weil er als Baby ausgesetzt in
einem Körbchen gefunden wurde.
© Mannheimer Morgen, Montag, 17.12.2012
Fortbildung für einheimische Ärzte im OP-Saal
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Piano Man Donovan Aston sang und spielte
für das Krankenhaus in Ruli
Unter Schirmherrschaft von Landrat Paul
Junker zeigte am 26. Oktober 2012 im
Rodenbacher Bürgerhaus bei Kaiserslautern
ein bestens aufgelegter Donovan Aston seine
Extraklasse.
bank Kaiserslautern Nordwestpfalz eG, waren
die Kosten des Konzerts bereits gedeckt und
so ging der gesamte Ertrag des Ticketverkaufs
direkt an den Verein für die Arbeit im Krankenhaus Ruli.
Er interpretierte in seiner eigenen Art Erfolgshits der Beatles, von Genesis, Billy Joel, Robby
Williams, Elton John und vielen anderen mehr.
Dabei führte Hans-Peter Hain, ehemaliger
RPR1-Moderator, souverän durch das Programm.
Zufrieden konnten die Zuhörer nach einem
kurzweiligen Abend den Weg nach Hause antreten, durften sie doch einen meisterhaften
Künstler am Piano erleben und nebenbei mit
ihrem Eintrittsgeld auch noch etwas Gutes
tun. „Es hat gepasst“, „es war sehr schön“,
„Donovan war super“, so die Stimmen einiger
Zuhörer.
Dank großzügiger Unterstützung durch die
Kreissparkasse Kaiserslautern und die Volks-
Der Verein „Krankenhaus Ruanda“ möchte sich bei allen Zuhörern und Spendern im
Rahmen des Konzerts, als auch bei Donovan,
nochmals auf das herzlichste bedanken und
verspricht, dass jeder Cent der Einnahmen im
Krankenhaus ankommt.
Piano Man Aston Donovan
beigeisterte Zuhörer: Erika Hauß-Delker, Fr. Junker,
Schirmherr Landrat Paul Junker, Dr. Richard Auernheimer
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Schulpatenschaften
Schulpartnerschaften im Umkreis von Ruli
und Kaiserslautern, die auf Helmut Schmitt,
Erika Hauß-Delker oder auf den Krankenhaus
Ruanda e.V. zurückgehen:
IGS Enkenbach
Grundschule Hettenleidelheim
Mehr Infos auf der Homapage der Schulen:
http://www.igs-enkenbach-alsenborn.de/ http://www.grundschulehettenleidelheim.de/
Spende Klasse 6b Gymnasium Nackenheim
Die Klasse 6b des Gymnasiums Nackenheim
(Kreis Mainz-Bingen) führte im Dezember
2012 eine Aktion zugunsten des Vereins Krankenhaus Ruanda e. V. durch.
Unter dem Motto “Solidarisch mit Kindern in
aller Welt” informierte die Klasse unter Lei-
tung des Klassenleiters Christian Tremmel und
seines Stellvertreters über Ruanda und unseren Verein. Durch Kakao- und Kuchenverkauf
sowie eine Sammelaktion am Tag der offenen
Tür des Gymnasiums kam insgesamt ein Erlös
von 375 Euro zusammen, der unserem Verein
im Januar 2013
überwiesen wurde.
Allen
Beteiligten
herzlichen Dank!
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juwi spendet für sichere
Stromversorgung in Ruli
Immer wieder kam es in der Vergangenheit in
Ruli zu Stromausfällen, die sich während der
Operationen katastrophal auswirken konnten.
Ein Team von juwi, Projektentwickler für erneuerbare Energien aus dem rheinhessischen
Wörrstadt, war bereits 2008 vor Ort um zu prüfen, ob eine Solaranlage hier Abhilfe schaffen
könnte. Sämtliche Verbräuche der lebensnotwendigen Maschinen und die entsprechenden
Dachflächen sowie verschiedene Leitungsführungen wurden geprüft. Der Stromverbrauch
ist tageszeitlich sehr unterschiedlich und kann
auch nachts sehr stark ansteigen. Darüber hinaus liegen die Operationssäle für die Gynäkologie und die allgemeinen OPs weit auseinander und werden ständig an- und umgebaut,
was die Integration einer Solaranlage eher
schwierig gestaltete. Da Ruli am allgemeinen
Stromnetz hängt, war eher die Speicherung
der vorhandenen Energie für die Ausfallzeiten
das Problem. Eine große Batterie (USV), um die
teils stundenlangen Ausfälle zu überbrücken,
wäre sehr teuer geworden und hätte hohe
Wartungskosten verursacht.
neue Mützen für die Waisenhauskinder
Der Notfall zwang uns zu einer schnellen Entscheidung: Als bei unserem Arbeitseinsatz im
Oktober 2012 der Generator komplett den
Dienst verweigerte und die stundenlangen
Stromausfälle ein sicheres Arbeiten fast unmöglich machte, sagte unser Verein sofort die
Übernahme dieser Kosten für die Reparatur
des Generators zu. Die Anfrage unseres Vereins beim juwi-Vorstand hat die unbürokratische Hilfe und die spontane Übernahme der
Gesamtkosten in Höhe von 4.254 Euro durch
juwi erbracht.
Wir danken juwi für die treue Unterstützung
und die unbürokratische Hilfe für das Ermöglichen sicherer Operationen in Ruli.
Murakoze cyane !!!
Fred Jung (juwi AG Vorstand),
Erika Hauß-Delker,
Michael Lengersdorff (juwi Umweltbildung),
Rudi Blauth
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DANKE
an alle Spender und
Spenderinnen für ihre Treue
und Großherzigkeit
DANKE
an alle Paten für ihr nachhaltiges
finanzielles Engagement wie auch
für die zahlreichen Sonderspenden
und Geschenke für die
ruandischen Patenkinder
DANKE
an Franz Link, Fa. AGRA-Immobilien,
Erwin Schubach, Fa. Fritsch,
Edwin Lugo, Hans Spiegel,
Dr. Fred Becker, Dr. Fred Schulze,
Andrea Gerlach-Hensel und
Mathias Hensel, Martin Schilling
und viele andere
für die langjährige und
großzügige Unterstützung,
für den Verzicht auf
Geburtstagsgeschenke,
die Gage, oder den Erlös
aus Veranstaltungen
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Liebe Leser, liebe Mitglieder, Freunde und
Unterstützer des Krankenhaus Ruanda Vereins,
wir freuen uns, dass der Verein auf eine
25-jährige Geschichte zurückschauen kann,
und möchten Ihnen in dieser Jubiläumsbroschüre auch einen kleinen bildlichen Rückblick dieser 25 Jahre ermöglichen.
Vieles ist in Ruli entstanden und wir alle
schauen mit Dank, Bewunderung und Freude
auf den gemeinsamen Einsatz vieler helfender
Hände zurück.
aller Beteiligten. In verschiedenen Berichten
erfahren wir von den Tätigkeiten direkt vor Ort
und hoffen, dass unsere Leser einen kleinen
Einblick gewinnen können.
Wir hoffen eine interessante und informative
Broschüre für Sie zusammengestellt zu haben
und hier noch ein kleiner Tipp:
Besonders möchten wir den Vereinsgründer
Helmut Schmitt nennen, dessen Idee und Einsatz die Basis unseres Vereins bildet.
Auf unserer Homepage www.krankenhausruanda.de finden Sie während des Jahres
weitere aktuelle Informationen über unseren Verein und über Veranstaltungen, die zur
Unterstützung der Arbeit in Ruli beitragen.
Die Arbeit in Ruli geht weiter und verlangt
großes Engagement und die Unterstützung
Sigrid Neff und Silvia Spiegel
Bitte geben Sie uns eine Mitteilung, wenn sich
Ihre Bankverbindung oder Kontonummer ändert, Sie einen Wohnungswechsel vornehmen.
Sie sparen uns je nach Kreditinstitut, bis zu
12 € Kosten für eine Rückbelastung des
Beitrages!
Danke im Voraus!
Sie können Ihren Jahresbeitrag auch verändern,
eine kurze Info genügt.
An:
Krankenhaus-Ruanda e. V.
Kaisermühlerstraße 57, 67659 Kaiserslautern
Telefon +49 (0)621 68 59 06 24, Fax +49 (0)621 68 59 06 25
E-Mail: [email protected]
Internet: www.krankenhaus-ruanda.de
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Einladung zur Jahreshaupt-­ versammlung Die Tagesordnung der Jahreshauptversammlung finden Sie ab 15. Januar 2014 unter www.krankenhaus-­ruanda.de im Mediensaal Kreissparkasse Kaiserslautern Am Altenhof 12 Kaiserslautern 7. Februar 2014 19:00 Uhr Impressum Redaktion: Sigrid Neff, Silvia Spiegel Krankenhaus Ruanda e. V. Kaisermühlerstraße 57 67659 Kaiserslautern Telefon +49 (0)621 68 59 06 24 Fax +49 (0)621 68 59 06 25 E-­Mail: erika.haussdelker@krankenhaus-­
ruanda.de Internet: www.kankenhaus-­ruanda.de Infobroschüre erscheint 1 x jährlich. Druck und Layout: KD MEDIENPARK FABER GmbH Zum Jagdhaus 12, 67661 Kaiserslautern E-­Mail: daten@kd-­medienpark.de 16. Auflage Fotos u. a. von: Andrea Müller Claudia Müssenich Dr. Alfred Jahn Dr. Joachim Maurer Dr. Mathias Derse Dr. Peter Mattinger Erika Hauß-­Delker Joachim Pohle Ruanda 6900 2014 013.indd 53
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Ruanda_ohne Nachbau 01.10.12 13:29 Seite 21
Aufnahmeantrag
KANN KOPIERT WERDEN
(Bitte in BLOCKSCHRIFT ausfüllen)
Ja,
ich will helfen und die Arbeit des Vereins Krankenhaus Ruanda e.V.
Kaiserslautern dauerhaft unterstützen. Ich stelle den Antrag auf eine
MITGLIEDSCHAFT im „Krankenhaus RUANDA e.V.“ Kaiserslautern.
Name, Vorname
Straße, Hausnummer
PLZ, Wohnort
Geburtsdatum
Telefonnummer
Telefax
E-Mail
Ort, Datum
Unterschrift
Hiermit ermächtige(n) ich / wir den Verein Krankenhaus Ruanda e.V. Kaiserslautern zu Lasten
meines / unseres Kontos einmal im Jahr mittels Lastschrift die unten angegebene Summe einzuziehen. Wenn mein / unser Konto die erforderliche Deckung nicht ausweist, besteht seitens
des kontoführenden Kreditinstitutes keine Verpflichtung zur Einlösung. Diese Ermächtigung
kann ich jederzeit ohne Angaben von Gründen widerrufen.
Name des Kontoinhabers
Konto-Nr.
Kreditinstitut
Bankleitzahl
Jährlicher Förderbeitrag (bitte entsprechend ankreuzen):
€ 10,00
€ 30,00
€ 40,00
€ 60,00
€ 100,00 oder €
Zahlungsempfänger:
Verein Krankenhaus Ruanda e.V. Kaiserslautern
Ort, Datum
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jede
Karte ein Unikat
Handarbeit,
Karte ein
In einer
Packung jede
sind jeweils
10Unikat
Karten und
In einer Packung sind jeweils 10 Karten und
Kuverts mit Weihnachts- oder
In einerKuverts
Packung
jeweils 10 oder
Karten und
mitsind
WeihnachtsJahresmotivgrußkarten zusammengestellt.
Kuverts mit Weihnachtsoder
Jahresmotivgrußkarten
zusammengestellt.
Jahresmotivgrußkarten zusammengestellt.
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KRANKENHAUS
Claudia Müssenich, Münsterweg 15, 56070 Koblenz
KRANKENHAUS
RUANDA
e.V., 15, 56070 Koblenz
Claudia Müssenich, Münsterweg
Telefon +49 (0)261 95 22 297
Claudia
Müssenich,
Münsterweg
15, 56070 Koblenz
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Pack. Weihnachtsgrußkarten
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Karten
____ Pack. Karten sortiert,
(Weihnachts+ Jahresmotive)
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Kleine Klappkarten (10 cm X 14 cm)
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