Ein ziemlich freiwilliger Rückzug

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Ein ziemlich freiwilliger Rückzug
82. Jahrgang
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
Donnerstag, 23. Juni 2016
Nr. 25
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Ein ziemlich freiwilliger Rückzug
Mit dem Wollenladen «Lana
e più» von Erika Pucci ist
ein weiteres Fachgeschäft
am Morgental zugegangen.
Das ist hart. Trotz einer
respektablen Rückrunde verpasste der FC Wollishofen
den Ligaerhalt in extremis.
Nun bleibt der traurige
Gang in die dritte Liga.
Lorenz Steinmann
Die leicht aufgedrehte Kundin hat
ihren Filzhut im Zug liegen lassen.
Nun möchte sie sich einen neuen stricken. Sie löchert Erika Pucci mit Fragen zur Stricktechnik, erzählt von der
Geschichte des abhandengekommenen Hutes, kauft nach 20 Minuten
aber tatsächlich drei Wollknäuel für
je 3.90 Franken. Erika Pucci ist sich
solche Kundinnen (es sind zu 99 Prozent Frauen) gewohnt. «Ich wurde
nicht reich an Geld, aber an Lebenserfahrung», lacht die 54-Jährige.
Wurde? Tatsächlich. Erika Pucci hat
ihr Wolllädeli am Morgental, zwischen dem kürzlich Konkurs gegangenen Elektro Trachsler und der Bäckerei Milchbar, still und ohne knalliges Ausverkaufsschild wie etwa bei
der Bijouterie gegenüber geschlossen. «Meine Stammkundinnen konnten von Rabatten profitieren, aber ich
wollte nicht, dass nun die Schnäppchenklientel noch alles wegkauft», erzählt Pucci entspannt.
Mehr Zeit mit dem Ehemann
Natürlich habe ihr die Internetkonkurrenz zu schaffen gemacht und die
Rastlosigkeit der jüngeren Generation. Dass der wichtige Zulieferer, die
Schulana AG, Konkurs machte, war
auch nicht förderlich für den Geschäftsgang. Pucci: «Eigentlich liegt
der Grund der Geschäftsaufgabe am
Morgental aber in der Pensionierung
meines Mannes. So haben wir mehr
Zeit füreinander, zudem sind unsere
Kinder mit 17 und 21 Jahren mittlerweile sehr selbstständig».
Erika Pucci hat in ihren sieben
Jahren als Kleinunternehmerin am
Morgental viel gesehen und erlebt.
Sie, die selbst an der Tannenrauchund später an der Besenrainstrasse
aufgewachsen ist. «In meiner Jugend
Spiel gewonnen – dem Abstieg
leider nicht entronnen
Erika Pucci ist weg. Ihre Teddys hat sie der Schule für Körper- und MehrFoto: ls.
fachbehinderte (SKB) an der Mutschellenstrasse geschenkt.
war hier an der Morgentalstrasse ein
Hutmacherladen, quer gegenüber
war das noble Bally-Schuhhaus, dort
wo seit kurzem der Bonsailaden ist»,
blickt Pucci ohne Wehmut zurück.
Der verliebte Kunde
Was war denn das speziellste Kundenerlebnis? «Wohl der verliebte junge Mann, der seiner Angebeteten einen Schal stricken wollte und zu mir
in einen Strickkurs kam», schmunzelt
Pucci. Dass die Liebe dann doch
nicht hielt, ist eine andere Geschichte. Gut in Erinnerung ist Erika Pucci
das Häkeln der 300 Topflappen für
alle Wohnungen der Gemeinnützige
Baugenossenschaft Zürich 2. «Ich habe 20 kg Garn verarbeitet dafür, das
sind umgerechnet 32 km», rechnet
Pucci vor. Es sei ein Willkommensgeschenk für die Mieter nach einem
Umbau gewesen. Pucci: «Am Schluss
hatte ich pro Lappen nur noch 40 Minuten.»
Nicht wenige Kundinnen kamen
vor allem auf einen Schwatz vorbei,
schütteten ihr Herz aus. «Das ging
mir oft nahe, ich musste lernen, diese
Probleme hier im Laden zu behalten», berichtet Pucci. Sie habe diese
Geschichten immer gehandhabt wie
das Arztgeheimnis. Pucci: «Es blieb
alles hier drin.» Stolz ist sie, dass
einige ihrer Strickerzeugnisse – Baby
Tigerfinkli, Baby Converse, Mützen
und Schals – in den fast sieben Geschäftsjahren auch in die weite Welt
hinaus geliefert wurden. In die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Japan, Venezuela, Südafrika, Australien, USA, Kanada, Italien, Frankreich,
Deutschland, England. «Es Wullelädeli
us
Wollishofe
als
Mikroweltladen», wie Pucci findet.
Als grösste Herausforderung für
die nahe Zukunft sieht Erika Pucci
die Disziplin, sich die Tagesstruktur
zu erhalten, wie sie sagt. Dabei will
sie von zu Hause an der Stockenstrasse 31 in Kilchberg aus weiterhin
Strickkurse anbieten und auch die einen oder anderen Wollprodukte anbieten, etwa am Wolli-Märt. Und Auftragsarbeiten wie jüngst violette Socken für den pensionierten Pfarrer
Erich Holenstein will sie ebenfalls
weiterhin erledigen. Sie ist zudem
Präsidentin der Kantorei Kilchberg –
und nach wie vor eine der Kolumnistinnen im «Zürich 2».
Dem FC Wollishofen erging es am
Sonntag wie dem FC Zürich Wochen
zuvor. Er gewann das letzte Spiel,
doch weil die Konkurrenz (der FC Zürich-Affoltern) ebenfalls siegte, bleibt
nun doch der Abstieg in die dritte Liga. Dort warten (immerhin) Teams
wie der FC Adliswil, Albisriefen und
Wiedikon.
Zum Matchbericht: Tiefer Boden
nach dem Dauerregen bot den beiden
Mannschaften für das letzte Spiel der
Saison eine schwierige Grundlage für
ein Fussballspiel. Der FC Regensdorf
begann das Spiel mit viel Druck, bereits nach 3 Minuten verzeichnete er
einen Schuss an die Querlatte. Wollishofen brauchte eine gute Viertelstunde, um ins Spiel zu kommen, in der
20. Minute schloss Yves Reiniger ein
Durchspiel mit einem satten Schuss
zur 1:0-Führung ab. Die Platzherren
hatten das Spiel nun im Griff, und
hielten das Resultat bis zur Pause. In
der zweiten Halbzeit begannen die
Gäste wiederum mit druckvollen An-
griffen, in der 57. Minute fiel der
nicht unverdiente Ausgleich durch
Brambilla zum 1:1. Nur drei Minuten
später düpierte Loosli den Torhüter
und stellte den alten Vorsprung wieder her. 2:1.
Verbleib unter dem Strich
Wer glaubte, der FCW hätte das Spiel
nun im Griff, der irrte. Immer wieder
schlichen sich kleine Fehler ein. Ein
solcher ermöglichte in der 75. Minute
Brambilla wiederum den Ausgleich.
Es hiess 2:2, zu spielen noch eine
Viertelstunde. Nachdem sich die
Platzherren vom Schock erholt hatten, wurde alles nach vorne geworfen, und man erarbeitete Chance um
Chance. Die Gäste retteten zweimal
hintereinander auf der Torlinie. Drei
Minuten vor dem Abpfiff bekam Wollishofen einen Foulelfmeter zugesprochen, der erst vom Torwart blockiert,
aber von Oswald im Nachschuss zum
verdienten 3:2 verwertet wurde. Leider genügte dieser Sieg nicht, da der
FC Affoltern-Zürich sein Spiel ebenfalls gewann, und der FCW «unter
dem Strich» verblieb. In der Saison
16/17 werden die Stadtclubs Altstetten, Albisrieden, Wiedikon wie auch
Adliswil, Wollerau und Siebnen auf
der Sonnau zu Gast sein. Ziel des
FCW ist jedoch der sofortige Wiederaufstieg in die 2. Liga. (wn./ ls.)
Neue Mieterin
An die Albisstrasse 58 zieht übrigens
bald die junge Geschäftsfrau Ina
Kern. Sie bietet Polsterarbeiten und
alles rund um die Lederbearbeitung
an. Zusätzlich verkauft sie kreativ gestaltete Lampen aus Leitungsrohren,
die ihr Lebenspartner herstellt.
Erika Pucci, E-Mail: [email protected], Tel.
044 715 62 01.
Warum nur? Der FCW am Boden. Trotz Sieg bleibt nach Saisonschluss nur
der Frust des Abstiegs in die dritte Liga.
Archivfoto: Bruno Lendenmann
VBZ bessern nach
Pestalozzi-Bibliothek feiert
Glühwürmchen paaren sich
Nach dem Umbau des Albisriederplatzes musste nachträglich
die Haltestelle der Buslinie 72 nach Wollishofen angepasst
werden. Erstaunlich: Die Millimeteranpassung kostet laut
den VBZ 25 000 Franken.
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Seit 120 Jahren gibt es die Pestalozzi-Bibliothek Zürich.
Streng genommen ist es nicht mehr nur eine, sondern es
sind viele Bibliotheken, die den Namen und den Grundgedanken von Johann Pestalozzi hochhalten. Seiten 12 und 13
In Wollishofen werden zurzeit Glühwürmchen gezählt. Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohner haben hierzu gemeinsam Fallen gebastelt. Sie sollen paarungsbereite Leuchtkäfermännchen anlocken.
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Stadt Zürich
Nr. 25
23. Juni 2016
AKTUELL
Klare Mehrheit für ZSC-Stadion
Haarsträubende Erlebnisse
Der Zürcher Gemeinderat
sagt deutlich Ja zum neuen
Eishockeystadion in Altstetten. Nun geht der Puck für
das «Theatre of Dreams»
der ZSC Lions ans Volk, das
im September entscheidet.
«Johnny Depp», Band 1 der
Jugendbuchreihe «Schule
ist doof» von Blanca Imboden und Frank Baumann,
hält sich seit drei Monaten
in den Top Ten des Schweizer Buchhandels.
Der Entscheid fiel mit 93 Ja- zu 19
Nein-Stimmen bei 6 Enthaltungen.
Praktisch alle Parteien von links bis
rechts sprachen sich für das Projekt
aus: CVP, FDP, GLP, SP und SVP. Nur
eine Mehrheit der Grünen (wegen
ihrer Grünstadt-Initiative) und die AL
(wegen der Kosten) waren dagegen.
Konkret bewilligte das Parlament ein
Darlehen von 120 Millionen Franken
für den Bau, das verzinst und in 65
Jahren zurückgezahlt werden muss,
sowie 2,8 Millionen für die Altlastensanierung und 1,9 Millionen für allfällige Erschliessungsmassnahmen.
Zudem sprach sich das Parlament für
einen jährlichen Betriebsbeitrag von
2 Millionen Franken aus, wobei die
vorberatende Spezialkommission die
In «Johnny Depp» erzählt Johnny, der
zum Nachnamen eigentlich Janser
heisst, von seinem doppelt schweren
Schülerleben: Sein Vater ist der Mathelehrer seiner Klasse und die Mutter
eine bekannte Volksmusiksängerin.
Für seine Mitschüler ist eine derart
auffällige Familienkonstellation zu viel
des Guten, und deshalb ist Johnny auf
der Beliebtheitsskala seiner Klasse
ganz weit unten. Sara Super, Tim Tabak und Georg Gepard, die hipsten
seiner Mitschüler, mobben ihn, und
von den anderen, insbesondere den
Mädchen, wird er gar nicht erst wahrgenommen. Doch dann passiert rund
um seine Mutter ein haarsträubendes
Verbrechen mit allem Drum und
Dran, das Johnny in den Mittelpunkt
So soll sich das Stadion des ZSC dereinst präsentieren.
Dauer von 60 auf 30 Jahre halbiert
hatte.
Insgesamt kostet das Stadion in
der Nähe des Bahnhofs Altstetten
169 Millionen Franken, wobei der
Eishockeyclub 36 Millionen Franken
selbst bezahlt. Das 28 000 Quadratmeter grosse Grundstück erhält der
ZSC für einen jährlichen Baurechtszins von 35 000 Franken. An zehn
Tagen (davon mindestens vier halbe
Visualisierung: zvg.
Tage an einem Wochenende) muss
die Eishalle für die Öffentlichkeit geöffnet sein.
Entstehen sollen eine Halle mit
11 600 Plätzen, eine Trainingshalle
sowie Restaurants und Büroflächen.
Sagen am 25. September auch die
Stimmberechtigten Ja, kann man
voraussichtlich 2019 mit dem Bau
beginnen, das erste Spiel fände 2022
statt. (ho.)
Kanton vergibt Beiträge für Literatur
Die Fachstelle Kultur vergibt dieses
Jahr sieben Beiträge für Werke, die im
Entstehen begriffen sind, sowie Anerkennungsbeiträge für publizierte Texte. Davon geht ein Werkbeitrag an ein
Graphic-Novel-Projekt und ein Anerkennungsbeitrag an eine Übersetzerin. Die unterstützten Literaturschaffenden präsentieren ihr Werk im September anlässlich einer Leserreise.
ANZEIGEN
Folgende sieben Zürcher Autorinnen und Autoren werden dieses Jahr
mit Werkbeiträgen von insgesamt
228 000 Franken unterstützt: Silvio
Blatter, Odette Frey, Annina Haab,
Barbara Kopp, Simone Meier, Jolanda Piniel und Kati Rickenbach (Graphic Novel).
Zudem erhalten zwei Zürcher Autoren auf Empfehlung der Fachgrup-
pe Literatur einen Anerkennungsbeitrag von je 10 000 Franken für veröffentlichte Texte: Catalin Dorian Florescu für «Der Mann, der das Glück
bringt», Peter Stamm für «Weit über
das Land». Einen Anerkennungsbeitrag von 10 000 Franken für ihre
Leistung als Übersetzerin erhält:
Gunhild Kübler für «Emily Dickinson:
Sämtliche Gedichte». (pd.)
Wettbewerb
Lokalinfo verlost drei Exemplare
von «Johnny Depp. Schule ist
doof». Einfach bis 27. Juni eine
Mail mit Betreffzeile «Johnny»
und vollständigem Absender schicken an [email protected]
oder eine Postkarte an
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Johnny»
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich.
des Interesses katapultiert und sein
Leben verändert. Von Grund auf.
«Schule ist doof» ist eine originelle
Buchreihe für junge Menschen ab 12
Jahren, die auch von Erwachsenen
mit Vergnügen gelesen wird. Die Geschichten sind witzig, frech und erzählen haarsträubende Abenteuer aus
der Sicht des jeweiligen Protagonisten
einer Schwyzer Kantonsschulklasse.
Als Autoren von «Schule ist doof»
fungiert ein eigentliches DreamTeam: die Bestsellerautorin Blanca
Imboden und der x-fach ausgezeichnete Texter, Autor und TV-Produzent
Frank Baumann, von dem auch die
Illustrationen in den Büchern stammen. (pd./mai.)
Blanca Imboden/Frank Baumann, «Johnny Depp. Schule ist doof 1», WörtersehVerlag, 2016; 224 Seiten, Hardcover. ISBN
978-3-03763-066-2.
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 25
23. Juni 2016
3
AUF
EIN WORT
IN KÜRZE
Stadttaler
Im Beisein von Regierungsrätin
Jacqueline Fehr ehrte Stadtpräsidentin Corine Mauch letzte Woche zwei für das Kulturleben der
Stadt Zürich bedeutende Persönlichkeiten: Sie dankte Peter F.
Weibel und Elmar Weingarten für
ihr grosses Engagement für die
Festspiele Zürich und überreichte
ihnen die Ehrenmedaille der
Stadt Zürich, den «Stadttaler».
Villa Winkelwiese
Da sich der Lebensmittelpunkt
von Baurechtsnehmer Frank Binder aus beruflichen Gründen ins
Ausland verlagert, verzichtet dieser auf die Erstellung des Wohnhauses auf dem Grundstück der
Villa Winkelwiese 10. Damit
kommt es zum vorzeitigen Heimfall der Liegenschaft an die Stadt.
Diese prüft nun mögliche Nutzungen für das Grundstück.
Feriengeld sammeln
Ob Euro, Peso oder Pfund – wer
aus den Ferien zurückkehrt,
bringt nebst vielen Erinnerungen
meist auch übrig gebliebenes Feriengeld in ausländischer Währung mit nach Hause. Ob Münzen
oder Noten – Procap Schweiz
sammelt übrig gebliebenes Feriengeld in allen Währungen. Der
Erlös wird für Menschen mit Behinderung eingesetzt.
Parteipräsidium
Die Delegiertenversammlung der
CVP Kanton Zürich hat auf dem
«Top of Zurich» die Parteispitze
für die nächsten vier Jahre gewählt. Präsidiert wird die Partei
weiterhin von der Stadtzürcherin
Nicole Barandun. Die ehemalige
Kantonsrätin steht seit Mai 2011
als erste Frau der Partei vor. In
ihrer Arbeit unterstützt wird Nicole Barandun neu von einem
neunköpfigen Präsidium.
Fäkalinstallation
Die Gemeinderäte Daniel Regli
und Martin Götzl (beide SVP) verlangen vom Stadtrat mittels eines
Postulats, dass die Fäkalinstallation von Mike Bouchet an der
Manifesta 11 aus dem Programm
gekippt und entsorgt wird. Wie
verschiedene Medien berichteten,
habe die Kunstinstallation aus 80
Tonnen Fäkalien das Löwenbräu-Areal mit einem unangenehmen Geruch überzogen. Regli
und Götzl sorgen sich wegen des
Gestanks um die positive Ausstrahlung der Stadt Zürich.
Blinden helfen
Die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Zürich spendeten im Jahr 2015 1 234 856 Franken der CBM Christoffel Blindenmission. Mit diesem Betrag können 24 697 Operationen am
Grauen Star durchgeführt werden, die erblindeten Menschen in
Armutsgebieten die Sehkraft zurückbringen. Von den weltweit
39 Millionen Blinden leben rund
90 Prozent in den Entwicklungsgebieten. Von ihnen ist jeder
zweite am heilbaren Grauen Star
(Katarakt) erblindet.
Lorenz Steinmann
Der Asia Spa im Sihlcity – in seiner heutigen Form – schliesst am 31. Juli. Ob und wie die Angestellten des
Fitnessbereichs weiterbeschäftigt werden, ist unklar.
Foto: zvg.
Sihlcity: Migros realisiert Fitnesspark,
Hamam bleibt bei Asia Spa
Migros will die Fitness- und
Saunaanlage im Sihlcity
ausbauen und Bewerbungen
bisheriger Mitarbeiter «wohlwollend prüfen».
Thomas Hoffmann
Bislang betreibt die Asia Spa GmbH
mit rund 120 Mitarbeitenden das
Asia Spa im Sihlcity. Wie bereits gemeldet, wird hier die Genossenschaft
Migros Zürich im Herbst einen Fitnesspark eröffnen. Sie entschied in
Absprache mit dem Centermanagement Sihlcity, die Fitness- und Saunaanlage umzubauen. Die Asia Spa
GmbH bleibe bestehen und führe das
Hamam und Spa im Sihlcity weiter.
Den Betrieb der Fitness- und Saunaanlage stellt sie hingegen auf den
31. Juli ein. Wie viel Geld Migros in
den Umbau investiert, will sie nicht
sagen. Klar ist jedoch, dass eine einladende Saunalandschaft entstehen
soll und die Fitnessfläche um 450
Quadratmeter vergrössert wird. «Die
Kundinnen und Kunden erhalten am
Standort Sihlcity mehr und eine grössere Vielfalt an Ausdauer- und Kraftgeräten unterschiedlicher Hersteller,
neu eine funktionale Trainingszone
und den eGym Kraft-Zirkel», teilt Migros auf Anfrage mit. Zudem werde
das Gruppenkurseangebot ausgebaut. Ungefähr in der zweiten Juliwoche wird die neue Website zum
Fitnesspark aufgeschaltet, ab dann
ist das gesamte Angebot online ersichtlich. Nebst dem Zugang via Hotellobby soll es neu einen direkten
Zugang von der Shoppingmall geben.
Was geschieht mit den bisherigen
Mitarbeitenden aus den der Bereichen Fitness und Sauna, denen ge-
kündigt wurde? «Der Fitnesspark
Sihlcity setzt sich dafür ein, dass sie
weiterbeschäftigt sind», heisst es bei
Migros Zürich.
Mit Mitarbeitenden im Gespräch
«Bewerbungen werden entgegengenommen und wohlwollend geprüft.»
Die Migros Zürich stellte den Mitarbeitenden das neue Konzept vor und
sei mit diversen Mitarbeitenden im
Gespräch. Auf die Frage, ob alle Personen zu gleichen Konditionen und
gleichem Lohn wie bisher übernommen werden, meint man ausweichend: «Da der neue Fitnesspark
Sihlcity der Genossenschaft Migros
Zürich angehört, gelten die Konditionen und Anstellungsbedingungen der
Migros.» Der Zeitpunkt der Anstellung sei je nach Person und Funktion
unterschiedlich. Geöffnet wird der
neue Fitnesspark am 31. Oktober.
MIT VIEL SCHARF
Schäm dich!
Benny Epstein
Ich scrolle mal wieder den Verlauf
der sozialen Medien, bei denen ich
selbst aktiv bin, runter. Eine Mischung zwischen Staunen und Brechreiz kommt in mir hoch. Doch das ist
nichts Neues. Muss denn heute wirklich jeder Mann und jede Frau erstens allen mitteilen, wenn er/sie ins
Gym – heisst ja heute nicht mehr Fitness, das klänge zu uncool – geht und
zweitens ein Beweisfoto hochladen?
Er beim Gewichte stemmen, sie ihre
verschwitzte Kurvenpracht in Leggings zur Schau stellend. Oder anders gefragt: Wen interessiert es,
dass du gerade Sport treibst, für den
gezielten Muskelaufbau einen Proteinshake schlürfst und dein abgewogenes Portiönchen Poulet, Reis und
Salat im Tupperware hübsch vorbereitet hast?
Ich frage mich, wie lange diese
Unsitte, dieser Stumpfsinn noch andauert oder wohin das noch führt,
dass so viele Menschen jeden noch so
uninteressanten und auch jeden noch
so intimen Moment dokumentieren
und mitteilen. Es hat wohl jede Generation ihre Marotten, ihre Musik- und
Modesünden, für die man sich später
schämt. In den Achtzigerjahren trug
man Vokuhila. Mensch, wie kam einer auf diese schlechte Idee? Wie
konnte sich so ein Fehlschnitt durchsetzen? Später trugen Frauen MissSixty-Jeans, Männer liefen in Trainerhosen rum, die an den Seiten nur
von Druckknöpfen zusammengehalten wurden. Jugendliche tranken Alcopops wie Smirnoff Ice, hörten Tokio Hotel, liessen sich ein Arschge-
weih stechen.
Die Tokio-Hotel-CD konnte
man immerhin
fortwerfen.
Wie gerne
hätte ich die
Fähigkeit,
schon heute zu
sehen, was uns
morgen pein- Benny
Epstein
lich ist. An wel- sähe gerne schon
che Dinge wir heute, was uns
lieber
nicht morgen peinlich
mehr erinnert ist.
Foto: zvg.
werden
oder
steif und fest behaupten, man kenne
das nur vom Hörensagen. Gehört das
Bild aus dem Gym dazu? Hier noch
ein paar weitere potenzielle Schandflecken von heute:
• Tattoos. Ist mir doch egal, wie ich
mit siebzig aussehe, lautet das
landläufige Argument. Ich sage: Die
Botschaft hör ich wohl, allein mir
fehlt der Glaube. Und zumal wir
immer älter werden, muss die bemitleidenswerte nächste Generation die tätowierten Greise wohl
ziemlich lange ansehen. Tätowierte
Schrumpelhaut, ojemine.
• Fussball. Eines Tages werden wir
lachen und sagen: «Weisch no, wie
wir wirklich glaubten, die Schweizer Nati könne an einem grossen
Turnier richtig weit kommen? Nur
weil wir in der Gruppenphase mal
Spanien besiegt und Frankreich einen Punkt abgeluchst hatten.»
• Musik. Naja, Musik, ist ein grosses
Wort für das, was David Guetta von
sich gibt. Der französische DJ-Superstar trifft mit seinen Stücken
zwar stets in die Mitte der Mainstreamzielscheibe, aber das schafft
ja sogar DJ Antoine. Ganz schlimmes Zeugs, was wir uns anhören.
Nicht besser als Tokio Hotel. Dafür
werden wir uns noch gehörig auslachen müssen von unseren Nachkommen.
• Assi-TV. Was vor wenigen Jahren
noch «Big Brother» war, ist jetzt der
«Bachelor» oder die «Bachelorette».
Naiv und sensationsgeil ziehen wir
uns Woche für Woche rein, wer
denn diesmal seinen Speichel vor
laufender Kamera miteinander austauscht, wer in miesem Deutsch flache Sprüche klopft, wer blamiert
wird und leer ausgeht. Und glauben
fest daran, dass letztlich ein Paar
übrig bleibt, dass sich liebt und ehrt
in guten wie in bösen Zeiten, bis
dass der Tod es scheidet. Wer hätte
damals gedacht, dass wir nach dem
Dschungelcamp noch tiefer sinken?
• Internet. Wir klicken im Netz in den
sozialen Medien und mittlerweile
auch auf so mancher Newsseite
ständig auf Artikel, die uns mit
«Was dann passierte, ist kaum zu
glauben» ködern. Tausendmal wurden wir enttäuscht, aber vielleicht
ist ja genau die eintausendunderste
Geschichte jene, die wir auf keinen
Fall verpassen dürfen. Klick.
Ja, die Trends und Ticks von heute sind wohl die No-Gos von morgen.
So, Zeit fürs Znacht. Ab in die Küche.
Eine Dorade mit Gemüse, im Ofen gegart, soll es werden. Ist unheimlich
lecker. Und sieht vor allem fantastisch aus auf einem Instagram-Foto.
Benny Epstein ist Journalist und lebt in
Wollishofen. Er postet viel zu oft Bilder
von seinem Essen auf Instagram. Epstein
schreibt alle 14 Tage eine Kolumne im Lokalinfo-Blatt «Zürich 2». Seine Meinung
muss nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen.
«Ich bin der Allergrösste. Warum
Narzissten scheitern»: So lautet
der Titel des neuen Buchs von Roger Schawinski. Das ist irgendwie
mutig, weil natürlich jeder bei diesem Titel auch an den Autoren
denkt. Durchaus clever, dieser
Schachzug des Verlags.
Konstruktiv am Buch ist die
Forderung von Schawinski, dass
Fachleute gezielt neue Frühwarnsysteme entwickeln sollen, um das
Narzissmus-Problem der Wirtschaftselite rechtzeitig zu erkennen. Er meint damit vor allem
Headhunter und Assessment-Spe-
Schawinski
interviewt sich selbst
zialisten. Jene Leute also, die
krankhafte Narzissten erst in einflussreiche Positionen hieven.
Trotzdem finde ich den Ansatz
von Roger Schawinski etwas gar
reaktiv. Denn der Medienpionier
zeigt primär einfach mit dem Finger auf gescheiterte Menschen.
Schon klar, das sind denn auch die
spannenden, wenn auch etwas voyeuristisch angehauchten Passagen. Das Dunkle über Lance Armstrong, Sepp Blatter, Marcel Ospel,
Daniel Vasella. Das ist unterhaltend, aber eigentlich wenig erhellend. Denn nachher ist man immer klüger. Ob nach dem Börsencrash 2008 oder einer Nullnummer der Schweizer Nati.
Mutiger wäre eine Analyse der
heutigen Wirtschaftselite mit ihren
Gehaltsansprüchen und der Politikverweigerung. So aber ist das
Buch ziemlich mainstreamig geworden.
Recht hat Schawinski, wenn er
in seiner Talksendung auf Radio 1
jene Journalisten anprangert, die
sich dank Kritik an ihm besser
fühlen. Dass er sich in der gleichen Sendung aber vom eigenen
Chefredaktor unkritische Stichworte liefern lässt, zeigt, wie
schmal der Grat der objektiven
Selbsteinschätzung für Schawinski
(71) geworden ist.
Dabei ist die ätzende Kritik an
Schawinskis Recherchemethoden
für sein Buch wohl erst am Entstehen. Der «Tagi» hat herausgefunden, dass Schawinski einige Passagen ohne Quellenangabe («Spiegel», «Zeit», Wikipedia) übernommen hat. So könnte Schawinskis
Prognose, sein montäglicher Auftritt im SAT1-Frühstücksfernsehen
sei erst der Anfang, in einer ungemütlichen Negativspirale enden.
Denn Neider, ja gar Feinde, hat
Roger Schawinski nicht wenige.
Und Abschreiben ohne Quellenangabe – das geht gar nicht.
«Züri rännt 21 km»
«Züri rännt 21 km». Nicht gegen die
Uhr. Sondern als Erlebnislauf durch
die zwölf Zürcher Stadtkreise. Am
Sonntag, 26. Juni 2016, ab 9.30 Uhr
ab Sechseläutenplatz Zürich. Organisation: Laufgruppe Züri rännt. Die
Teilnahme ist frei zugänglich. Die
Guides heissen Marianne Haller und
Robert Peterhans. Gesamtdauer inklusive Stopps rund 2:30 Std. Finishergeschenk: ein Gütterli des kultigen Vivi Kola. (eing.)
Alle Infos laufend aktuell unter: www.zürirännt.ch und Facebook.
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Stadt Zürich
Nr. 25
23. Juni 2016
MARKTPLATZ
Verkehrssicherheit fördern
Die Tertianum-Residenz Im Brühl in Höngg widmet sich am 30. Juni dem Thema «Hirn».
Publireportage
«Brain Day» in der Tertianum-Residenz Im Brühl
Am Donnerstag, 30. Juni,
machen die «Brain Days»
in der Tertianum-Residenz
Im Brühl in Höngg Halt.
Kernstück der interaktiven
Ausstellung bildet ein
begehbares Hirn.
Ein riesiges, aufblasbares Gehirn entführt auf einem Rundgang durch sein
Inneres in die spannende Welt der Gehirnforschung. Am «Brain Day» dreht
sich in der Tertianum-Residenz Im
Brühl alles um das Denkorgan und
dessen Gesundheit.
Ab 10 Uhr beleuchten mehrere
Stationen verschiedene Hirnareale
und deren Funktionen und nehmen
neurologische Erkrankungen wie Demenz und Parkinson genauer unter
die Lupe. Um 15 Uhr greift die Alzheimer-Vereinigung des Kantons Zürich in einem Fachvortrag die sensible Frage «Vergesslich oder schon dement?» auf. Dem Thema Gesundheit
widmen sich ab 14 Uhr ebenfalls ver-
In der Stadt Zürich hat die Verkehrserziehung an den Volksschulen lange
Tradition. Dieses Jahr findet bis l. Juli an zehn verschiedenen Orten die
70. Veloprüfung statt. Seit 2014 findet die Veloprüfung während der Unterrichtszeit statt. Dies ist eine Massnahme im Zug des städtischen Masterplans Velo und hat zur Folge, dass
praktisch alle der über 2800 Schülerinnen und Schüler die Veloprüfung
absolvieren werden. An fünf Prüfungsorten konnten die Fünftkläss-
lerinnen und -klässler dank fest installierter Routen bereits im Vorfeld
üben. Seit 2015 stehen die Strecken
in Schwamendingen, Affoltern und
Altstetten permanent mit Verkehrsschildern fürs Üben zur Verfügung.
Dieses Jahr kamen weitere Strecken
in Höngg und Unterstrass hinzu. Ziel
ist es, bis 2018 alle zehn Veloprüfungsstrecken fix mit Verkehrsschildern auszustatten. Dadurch können
die Schüler die sichere Fortbewegung
noch vermehrt üben. (pd.)
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
Publireportage
Fussballfreuden ohne Ärger
Begehbares Hirn: Stationen beleuchten verschiedene Hirnareale.
schiedene Marktstände mit Informationsmaterial und Beratungsmöglichkeiten. Zwischendurch ergänzen um
14 und 16 Uhr Rundgänge durch die
95 Appartements umfassende Anlage
das Programm: Besichtigt werden
können neben der kürzlich renovierten Lounge/Empfangshalle und dem
Restaurant auch das hauseigene Hallenbad, der Gymnastikraum sowie
die Minigolf-Anlage. Für den Hunger
zwischendurch hat das Küchenteam
Fotos: zvg.
des Restaurants «Am Brühlbach»
kleine Köstlichkeiten zum Degustieren vorbereitet und verwöhnt ebenfalls gerne mit marktfrischen Tagesmenus und wechselnden Saisonspezialitäten. (pd.)
Brain Day, Donnerstag, 30. Juni, 10 bis 16
Uhr, Tertianum-Residenz Im Brühl, Kappenbühlweg 11, 8049 Zürich.
Eintritt frei.
Infos unter www.imbruehl.tertianum.ch
und Tel. 044 344 43 43.
Eine Fussball-EM begeistert zahlreiche Menschen. Deshalb ist während
dieser Zeit Toleranz besonders wichtig. Denn trotz allem gelten die gesetzlichen Ruhezeiten (in der Regel
von 22 bis 6 bzw. 7 Uhr) auch während der EM weiterhin. Es besteht also kein Recht darauf, unbegrenzt
Lärm zu produzieren. Es gehört sich
grundsätzlich nicht, Fernseh- und
Musikgeräte ins Freie zu stellen und
auf Hochtouren laufen zu lassen.
Auch im Wohnungsinnern sind derartige Geräte auf Zimmerlautstärke
einzustellen.
Im Prinzip dürfte das Aufhängen
von Nationalfahnen in aller Regel
problemlos sein. Mieter und Stockwerkeigentümer müssen sich allerdings bewusst sein, dass die Aussenfläche einer Liegenschaft nicht zur
Mietsache bzw. nicht zum Sonderrecht gehört und in diesem Bereich
für den Aushang von Fahnen eine
ANZEIGEN
STELLEN
Cornel Tanno.
Foto: zvg.
Bewilligung notwendig wäre. Aufgrund der beschränkten Dauer ist allerdings zu empfehlen, den Aushang
von Nationalfahnen zu tolerieren, sofern dadurch nicht der Sichtbereich
der Nachbarn beeinträchtigt wird.
Cornel Tanno, Leiter
Rechtsberatung/Prozessführung
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr.
28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00.
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 25
23. Juni 2016
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Kirche Enge: Abschied von Pfarrer Theo Haupt
Der Engemer Pfarrer Theo
Haupt wird pensioniert. Er
und seine Frau Helen blicken auf ihre 17 Jahre auf
dem Bürgli-Hügel zurück.
Verabschiedung mit
Musikgottesdienst
Pfarrer Theo Haupt und seine
Frau Helen werden am Sonntag,
26. Juni, um 10.30 Uhr mit einem
Familiengottesdienst feierlich aus
der Kirche Enge verabschiedet.
Der Gottesdienst wird von der
Kantorei, dem Barockorchester
Capriccio sowie dem Kantor und
Organisten Ulrich Meldau mitgestaltet. Die Verabschiedung erfolgt
durch Kirchenratspräsident Pfarrer Michel Müller und Kirchenpflegepräsidentin Theresa Hensch. Im
Anschluss an den Gottesdienst lädt
die Kirchenpflege zu einem Apéro
auf der Bürgliterrasse ein.
Lisa Maire
Als die Pfarrfamilie Haupt vor 17 Jahren aus den Bündner Bergen nach Zürich kam und ihren ersten Weihnachtsgottesdienst in der Kirche Enge
erlebte, sassen kaum 30 Leute in den
Kirchenbänken. «Augenfälliger hätte
der Unterschied zwischen Stadt- und
Landkirche nicht sein können», meint
Helen Haupt. Damals habe die Kirchgemeinde Enge vor allem von der Seniorenarbeit gelebt, erklärt Theo
Haupt. Und doch war der Pfarrer
überzeugt, am richtigen Ort gelandet
zu sein. Den Schlüssel zur Belebung
des Gemeindelebens sah er in der Musik: «Wer Menschen für etwas gewinnen will, kann dies mit Worten versuchen. Leichter und besser geht’s aber
mit Musik», sagt er.
Musik als Brücke
Ein begeisterter Partner für das Anliegen war bald gefunden: Ulrich Meldau. Der engagierte Organist (und
langjährige Kantor) habe ihm von Anfang an die Gewissheit gegeben, dass
der Aufbruch zu einer neuen Dynamik
im Kirchgemeindeleben möglich ist,
sagt Theo Haupt. Denn für ihn hat
Musik eine klare Funktion, einen Auftrag. In seinen Augen geht es bei einer
musikalischen Darbietung, etwa im
Gottesdienst, nicht darum, Klangerlebnisse zu vermitteln, sondern Gemeinsamkeit herzustellen. Er versteht
Musik «als Brücke zwischen dem gelesenen und gehörten Wort Gottes und
den Menschen». Die Worte «Glaube,
Liebe, Hoffnung», so der Pfarrer, verstehe jeder Mensch ganz für sich persönlich. «Wenn wir jedoch ‹Glaube,
Liebe, Hoffnung› musikalisch thematisieren, und sich die Zuhörer dafür öffnen, geschehen ganz andere Dinge.
Und diese sprechen nicht nur den Verstand an, sondern auch das Herz.»
Viele Projekte haben Theo und Helen Haupt gemeinsam mit Ulrich Meldau entwickelt und realisiert. Der An-
Auf zu neuen Horizonten: Theo und Helen Haupt verlassen das Pfarrhaus an der Bürglistrasse.
spruch war, die Menschen nicht als
«Konsumenten» anzusprechen, sondern sie zum Miterleben und Mitmachen zu bewegen. Und so entstanden
ungezählte Musikgottesdienste und
Konzerte, für die sich jeweils bis zu
hundert Akteure oder mehr aus Nah
und Fern engagierten.
Eines der vielen Highlights der
Kirchenmusik war und ist die jährliche Chor- und Ferienwoche in Magliaso. Dort finden sich seit 15 Jahren jeweils in der ersten Maiwoche zwischen 80 und 120 Erwachsene und
Kinder ein. In gemeinsamen täglichen
Proben studieren sie teilweise anspruchsvolle Chormusik ein, die nach
der Chorwoche in der Kirche Enge zur
Aufführung gelangt. «Das waren immer aussergewöhnlich schöne Ereignisse», erinnert sich Theo Haupt.
Gemeindeaufbau von unten
Wie die Musik kann auch die Kunst
neue, andere Zugänge zu Kirche und
Glauben ermöglichen. Die Aufmerksamkeit, die den verschiedenen
Kunstprojekten von Helen Haupt – vor
allem ihren «Performances» im Juni –
zuteilwurde, beweist es. Nachhaltige
Magnetwirkung entfaltete zudem der
Engemer Weihnachtsmarkt, den sie
ins Leben rief.
Theo Haupt indes machte den
«Gemeindeaufbau von unten» zum
Schwerpunkt seiner Arbeit. So rief er
etwa nach dem Aus der Schulbibelstunde den «Mittagstisch mit biblischen Geschichten» ins Leben. Vor allem aber steckte er sehr viel Energie
in den Konfirmationsunterricht. Auch
hier setzte er darauf, die Kinder und
Jugendlichen zum Mitmachen zu animieren. Gemeinschaftsprojekte entstanden, die Begeisterung der Jugendlichen wuchs. Theo Haupt: «Die Freude, mit der die Jungen oft mitmachten, war für mich selbst der beste Motivator.» Eine ähnliche Dynamik entwickelte sich am «Mittagstisch mit biblischen Geschichten»: Die Mütter der
teilnehmenden Kinder machten bei
den Vorbereitungen mit, kamen immer wieder, schlossen untereinander
neue Freundschaften. Auch dieser
Mittagstisch, so ist Theo Haupt überzeugt, sei ein Beispiel für eine «gelungene und gelebte Gemeinschaft».
Wer sich in der Kirchgemeinde
Enge umhört, erfährt bald einmal,
Foto: Felix Nussbaum
dass die Türe des Pfarrhauses in der
Bürglistrasse 19 stets offen stand.
«Ein Pfarrer muss rund um die Uhr
ansprechbar sein», präzisiert Theo
Haupt seine Berufsauffassung. Und
meint damit, dass im Pfarrhaus nicht
nur engagierte Kirchgemeindemitglieder willkommen sind, sondern alle
Menschen. «Lebensgemeinschaft leben» lautete das Credo, in das bald
auch die drei Söhne eingebunden waren.
Einen
Telefonbeantworter
brauchte die Familie nicht, es war immer jemand zu Hause, der den Hörer
abnahm. Oft klingelte es auch an der
Tür: Die Leute kamen zum Essen,
zum Reden, zum Diskutieren, zum
Musikmachen, zum Duschen. Das
Ein- und Ausgehen im Pfarrhaus
empfand keines der Familienmitglieder als Belastung. «Wer so gut eingebettet ist in die Kirchgemeinde wie
wir, hat damit kein Problem», so
Theo Haupt. «Es war immer ein gegenseitiges Geben und Nehmen.»
Nach 17 Jahren in der Kirche Enge steht nicht nur für Theo und Helen
Haupt fest: Das Leben in der Kirche
Enge ist dynamischer geworden.
«Junge Menschen spielen heute im
Beim Umbau des Albisriederplatzes
im vergangenen Jahr wurde die Haltestelle der Linie 72 Richtung Morgental
mit einem 16-cm-Hochbord ausgerüstet. Dies ermöglicht eine exaktere Anfahrt, um das automatische Aufbügeln
der Trolleybusse zu erleichtern und
den Abstand zu den Türen gering zu
halten. Solche 16-cm-Bordsteine wurden zuvor schon an anderen Haltestellen verwendet, nicht nur in der Stadt
Zürich, weiss Daniela Tobler, Mediensprecherin der VBZ.
Zehn Busse setzten auf
Ein 16-cm-Bord erlaubt normalerweise auch ein «Überwischen» durch
die Busse, das heisst, dass das Trottoir mit dem vorderen Fahrzeugüberhang überstrichen werden kann. Am
Albisriederplatz gab es damit aber
Probleme. Wegen der «komplexen
Vertauschte Rollen
Jetzt ziehen Theo und Helen Haupt
weg. Sie bleiben in der Region. «Nach
der Hektik unseres Umzugs wird eine
Pause sicher guttun», sagt Theo
Haupt, der die letzten zehn Jahre
auch noch als Dekan amtete und zudem in der Projektsteuerungsgruppe
den Reformprozess der Reformierten
Kirche Zürich begleitet. Der Pfarrer
geht mit einem lachenden und einem
weinenden Auge in Pension. Vor allem
die Musikgottesdienste und die Kontakte mit den Kindern werde er vermissen, meint er. «Wäre dies nicht so,
wäre etwas gehörig schiefgelaufen»,
lacht er und kündigt einen zumindest
partiellen Rollentausch an: Seiner
Frau, der Künstlerin Helen Haupt,
möchte er künftig den Rücken freihalten, nachdem sie viele Jahre lang den
seinen freigehalten habe. «Das ist
doch eine neue Herausforderung!»
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Millimeteranpassung
kostet 25 000 Franken
Nach dem Umbau des Albisriederplatzes musste nachträglich die Haltestelle der
Buslinie 72 nach Wollishofen angepasst werden.
Kirchgemeindeleben eine starke Rolle», sagt Theo Haupt. «Und die Kirchenmusik in all ihren Varianten und
Variationen, die zahlreichen Foren
und Veranstaltungen lassen das Attribut ‹lebendige Gemeinschaft› nicht als
leere Worthülse erscheinen, sondern
als zentralen Schwerpunkt des gelebten Glaubens.» Sichtbar geworden sei
dies etwa am letzten Weihnachtsgottesdienst, als eine Vielzahl Kinderwagen vor dem Eingang stand. «Einfach
wunderbar!»
Kurvenlage» musste an der Haltestelle des 72-ers Richtung Morgental das
Bord länger ausgebildet werden, und
der Bus muss hier tiefer überwischen
als an anderen Haltestellen üblich.
Die Folge: Einzelne Busse setzten
leicht auf dem Bord auf. «Es wurden
etwa zehn derartige Vorfälle gemeldet, an den Fahrzeugen entstanden
dabei keine nennenswerten Schäden», erklärt Daniela Tobler auf Anfrage. Daraufhin haben die VBZ ihre
Chauffeure aufgefordert, die Haltestelle ohne Überwischen des fraglichen Bereichs anzufahren.
Dies hatte allerdings zur Folge,
dass der Abstand zwischen Türen
und Kante grösser wurde und zudem
die Fehlerquote beim automatischen
Einbügeln (nach der stromlosen Passage über den Platz) zunahm. Nun
hat man eine Lösung gefunden: Man
senkte das 16-cm-Bord leicht ab, damit beim Überwischen keine Busse
mehr aufsetzen. «Es handelt sich um
Nachbesserungen im Millimeterbereich», so Tobler. Die Kosten belaufen
sich auf rund 25 000 Franken. Die
Bauarbeiten sind inzwischen abgeschlossen. (ho./ls.)
Das 16-cm-Bord für den 72er-Bus beim Albisriederplatz musste minim
abgesenkt werden.
Fotos: Lorenz Steinmann
Das korrigierte Bord, im Hintergrund der 72-er Bus.
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Zürich 2
Nr. 25
AKTUELL/ MARKTPLATZ
23. Juni 2016
Fraumünster-Krypta bietet neu Multimedia-Tour
Das Fraumünster hat letztes
Wochenende die Eröffnung
der Krypta gefeiert. Der
neue Multimedia-Raum
zeigt die tausend Jahre
alte Geschichte.
Bianca Lüthy
Im Fraumünster ist es ruhig, die kühle Brise fegt durch die Reihen der Gebetsbänke. Auf dem Münsterplatz
tummeln sich frühmorgens bereits
die ersten chinesischen und japanischen Touristen. Sie warten ungeduldig, bis dass sich die Tore des Fraumünsters öffnen.
In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Holzer Kobler und der
Stadtarchäologie hat die reformierte
Kirche Fraumünster neue Einblicke
in die Geschichte der Stadt- und Religionsgeschichte ermöglicht. Zu den
wichtigsten Erneuerungen gehören
die Lichtführung in der Marienkapelle, der Zugang zur ausgestalteten
Krypta mit multimedialem Raum und
die neue Besucherlenkung.
In der Marienkapelle wurde eine
bessere Lichtführung installiert, um
die Deckenmalereien besser begutachten zu können. Der Zugang für
Besucher ist zwar nicht möglich,
aber neu können sie einen Blick in
den historisch bedeutenden Raum erhaschen.
Neue Besucherlenkung
Durch die Ausgestaltung der Krypta
sind erstmals der Zugang und eine
multimedial begleitete Tour durch
die Krypta möglich. Der Zugang
führt vom Chor mit den ChagallFenstern durch den freigelegten Zugang über eine schmale Treppe hinunter in die Krypta. Darin wurden
im Mittelalter Reliquien aufbewahrt
und Verstorbene beigesetzt, obwohl
keine derartigen Objekte gefunden
wurden, wie die Stadtarchäologie
sagt. In der Krypta befindet sich an
drei Wänden eine multimediale Ausgestaltung, die kurz und knapp
durch die Stadt- und Religionsgeschichte von Zürich führt.
Neu können Besucher mit AudioGuides in acht Sprachen Führungen
durch das Fraumünster unternehmen. Auch für Kinder gibt es eine eigene Führung auf dem Audio-Guide.
Dort wird die Geschichte des Fraumünster auf einfache Weise erklärt
Die erstmals eröffnete Krypta bietet historische Informationen in moderner Form.
und enthält ein Spiel, wobei die Kinder im Münsterhof Engelsfigürchen
suchen können. Die Belohnung für
die erfolgreichen Finder: ein kleines
Engelsfigürchen.
Das neue Konzept der Besucherlenkung soll die Ruhe in der Kirche
trotz steigenden Besucherzahlen erhalten. Jährlich besuchen nach Anga-
«Nur zu Hause bleiben wäre günstiger»
Publireportage
Am nächsten Sonntag findet der Jubiläumsbrunch
«20 Jahre Brockenstube»
im Alterszentrum Mittelleimbach statt. Dazu gibt
auch die Harmonie Wollishofen ein Konzert.
Führungen mehr geben wird. Neu
werden Besuchergruppen nur nach
Voranmeldung in klar definierten
Zeitfenstern eingelassen, sodass sich
nicht mehr als 60 Gruppenteilnehmer
gleichzeitig im Fraumünster tummeln. Mit der besseren Schulung von
Tour-Guides soll auch die Besucherinformation verbessert werden.
Die Nacht der Chöre
am kommenden Samstag
Am Samstag wird die Kirche
St. Franziskus zum Stelldichein einiger hochkarätiger Chöre. Sie treten im
Halbstundentakt auf.
Hansruedi Gurtner
Die Brockenstube im Alterszentrum
Mittelleimbach feiert ihr 20-Jahr-Jubiläum. Aus diesem Grund steht der
diesjährige Brunch ganz im Zeichen
der Zahl Zwanzig. Zum einen befinden wir uns im Jubiläumsjahr und
zum anderen bietet uns das leistungsfähige Gastroteam vom Alterszentrum unter der Leitung von Barbara Meier einen absolut grandiosen
Brunch, der keine kulinarischen
Wünsche offenlässt. Und das zum
überaus speziellen Superpreis von
nur 20 Franken pro Person. Nur zu
Hause bleiben wäre günstiger. Am
26. Juni werden unsere Türen weit
geöffnet sein und unser bewährtes
wieselflinke Team wird sich alle erdenkliche Mühe geben, Ihnen einige
unvergessliche kulinarische Höhepunkte zu bieten. Wer Mittelleimbach
kennt, der weiss, was es heisst, wenn
man zum Brunch ins Alterszentrum
gerufen wird. Einzig aufs Wetter haben wir keinen Einfluss. Die vergangen Jahre haben jedoch gezeigt, dass
auch der Wettergott ein Freund des
Mittelleimbacher
Brocki-Brunches
ist. Wie heisst es doch so schön und
leicht abgeändert: « Wenn Engel reisen und feiern, dann lacht der Himmel.»
Hier ein kleiner Rückblick: Unsere
Brockenstube wurde vor 20 Jahren
durch eine Gruppe von freiwilligen
Mitarbeitenden ins Leben gerufen.
Federführend war das damalige
Heimleiter-Ehepaar Margo und Beat
Fischer, die aus dem jährlichen Möbelbasar eine ständige Brockenstube
gründeten. Das tönt sehr einfach, hat
aber viel Überzeugungsarbeit gekostet. Ist doch eine Brockenstube nicht
unbedingt eine Kernaufgabe des Alterszentrums; wie sich aus der bisherigen 20-jährigen Erfahrung aber
zeigt, eine überaus gelungene Einrichtung im Hause Mittelleimbach. Ist
ben der reformierten Kirche Fraumünster bis 500 000 die Kirche. Der
grosse Besucheransturm störe die
Menschen, die für Andacht und Besinnung ins Fraumünster pilgern. Um
die ruhesuchenden Besucher nicht zu
vertreiben, werden künftig nur noch
Führungen im Flüstermodus angeboten, sodass es keine gesprochenen
Foto: Bianca Lüthy
Die Brockenstube Mittelleimbach ist ein beliebter Treffpunkt.
die Brockenstube doch ein Treffpunkt
verschiedener Personen aller Altersklassen geworden.
«Finkeneinkaufsparadies»
Hier kann man in alten Sachen stöbern und in alten Büchern schmökern. Einige finden auch ein durchaus passendes Kleidungsstück im
Fundus oder kommen einfach nur zu
einem Schwatz. Ich nenne uns auch
mal spasseshalber «Das Finkeneinkaufsparadies» im zweiten Untergeschoss des Alterszentrums Mittelleimbach, da die Bewohnenden in
Finken, ohne Jacke und Regenschirm
einkaufen gehen können. Bei uns
werden die Menschlichkeit und der
soziale Kontakt grossgeschrieben.
Wir spüren dies jeden Samstag,
wenn die Brockenstube offen ist.
Wenn dann nebenbei noch einige
brauchbare Gegenstände verkauft
werden können, haben wir unsere
Daseinsberechtigung allemal bestätigt. Unsere Erfolgsgeschichte ist nun
im 20. Jubiläumsjahr.
Der Erlös aus dem Verkauf
kommt zum grössten Teil den Bewohnenden vom Alterszentrum zu
gute. Kleinere und grössere Investitionen, die das Leben im Alterszentrum verschönern oder auch erleichtern. Ich denke da ganz speziell an
unseren tollen Bus, mit dem wir
Kleinausflüge
und
sonntägliche
Transporte in die reformierte und katholische Kirche anbieten und durchführen.
Einmal im Jahr wird ein Anlass
für die Brockenstubenmitarbeiterinnen finanziert, als Dank für den
wirklich grossen Arbeitseinsatz. Ja,
Foto: zvg.
es sind vorwiegend Frauen, die in
der Brockenstube mittun, bin ich
doch das einzige männliche Wesen
im Team. Wir bräuchten noch
«Mann-Power». Ich kann die schweren Gegenstände nicht alleine herumwuchten, da komme ich manchmal
an meine Leistungsgrenze. Interessierte vor! Melden Sie sich. In unserem Team sind neue Mitglieder herzlich willkommen.
Ein herzliches Willkomm!
Zurück
zum
Jubiläums-BrockiBrunch vom 26. Juni. Er beginnt um
10 Uhr und ab 11 Uhr ist unsere Brockenstube geöffnet, Sie können also
auch nach Herzenslust eintauchen,
schauen, stöbern suchen, finden und
sich freuen. Ein weiterer Höhepunkt
am Sonntag: Am Nachmittag ab 15
Uhr wird die Harmonie Wollishofen
bei uns im Garten zu einem Platzkonzert aufspielen. So wird unser Jubiläum mit einem musikalischen Blumenstrauss anstelle eines Feuerwerkes beendet. Wie Sie all den Schilderungen entnehmen können, bieten
wir fast für alle Sinne etwas. Also
dann, bis zum Sonntag ab 10 Uhr.
Auf zahlreiche Anmelden freuen sich
Monika Otter, Leiterin des Alterszentrums, und Hansruedi Gurtner sowie
das ganze Team. Vielfaches herzliches Willkommen!
Jubiläums-Brocki-Brunch am Sonntag, 26.
Juni. Er beginnt um 10 Uhr und ab 11 Uhr
ist die Brockenstube geöffnet. Am Nachmittag ab 15 Uhr wird die Harmonie Wollishofen im Garten zu einem Platzkonzert
aufspielen. Brockenstube des Alterszentrums Mittelleimbach, Leimbachstrasse
210, 8041 Zürich.
Acht Chöre aus Wollishofen und eingeladene Zürcher Gastchöre singen
im Halbstundentakt in der Kirche
St. Franziskus. Sie präsentieren – im
Rahmen von «Musik in St. Franziskus» – Chorwerke aus ihrem aktuellen Repertoire, a cappella oder mit
Begleitung. Die einzelnen Auftritte
dauern rund 20 Minuten, dazwischen
gibt es kurze Umbaupausen und die
Möglichkeit, ein- und auszutreten.
Ein gemeinsam gesungenes Schlussbouquet um 23 Uhr schliesst die
Nacht der Chöre stimmungsvoll ab.
Um auch die Sommernacht zu geniessen, gibt es im Garten eine kleine
Cafeteria mit Liveübertragung des
Konzerts (nicht der EM …). So können Gäste in Geselligkeit den Durst
löschen und man verpasst trotzdem
nichts. Bei nassem Wetter darf man
sich im Zentrum eine kleine Verschnaufpause gönnen. Das Detailprogramm: 19.00 Kinder-/Jugendchor
St. Franziskus (Leitung Manuela Crola): Best of Wollishofer Kids; 19.30
Franziskus Chor Wollishofen (Leitung
Moana N. Labbate): Zwischen Himmel und Erde; 20.00 Reformierter
Kirchenchor Wollishofen (Leitung
Jutta Freiwald): Leoš Janácek: Otke
Náš «Vater unser»; 20.30 Jodel-Doppelquartett TV Adliswil (Leitung
Auftritt um 20.30 Uhr: Das JodelDoppelquartett TV Adliswil.
Auch der Männerchor Leimbach ist
zu geniessen – um 21 Uhr.
Christian Scheifele); 21.00 Männerchor Leimbach (Leitung Christian
Enzler): Von traditionell bis modern;
21.30 Jugendchor Zürich (Leitung
Michael Gohl): Nocturno, eine nächtliche Reise; 22.00 Gospel Singers
Wollishofen (Leitung Christer Løvold):
Feel the spirit; 22.30 Zürcher Vokalisten (Leitung Christian Dillig): Nordlichter; 23.00 Schlussbouquet: Gemeinsames offenes Singen und Ausklang. (eing.)
Samstag, 25. Juni 2016, 19–23 Uhr, Kirche St. Franziskus, Cafeteria mit Leinwandübertragung des Konzerts im Garten.
Um 21.30 Uhr tritt der Jugendchor Zürich auf.
Fotos: zvg.
M Ü N S TE R H O F
Zürich 2
Nr. 25
Gegen Abend löste sich das Hudelwetter in Minne auf: Ein gut gelauntes Festpublikum geniesst das Zusammensitzen und die jazzigen Klänge von der Bühne.
23. Juni 2016
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Fotos: Lisa Maire
Wasser vom Himmel, Wein aus dem Brunnen
Zur festlichen Einweihung
des Kulturplatzes Münsterhof sprudelten Wasser,
Wein, Worte, Laute und
Töne. Den Leuten gefiels.
Am Samstag standen zwar nicht annähernd so viele Menschen wie damals auf dem Platz (und erst recht
keine auf den Dächern), aber «Churchills» donnernde Mahnung, «Europa
kommt nicht vorwärts im Rückwärtsgang», bewegte auch das aktuelle Zürcher Publikum zu begeistertem Beifall.
Lisa Maire
«Wir sind nicht gaga, wir sind dada»,
rief der Sprecher des Fördervereins
Kulturplatz Münsterhof von der Bühne, bevor er das Mikro an Gottfried
Breitfuss übergab. Der stimmgewaltige österreichische Schauspieler interpretierte zur Eröffnung des zweitägigen Einweihungsfests am Samstag
Gedichte von Hugo Ball. Für den irren
lautmalerischen Wortschwall, den er
auf das Publikum niederprasseln liess,
erntete er viele Lacher aus dem Publikum. Nach der wütend gen Himmel
geschleuderten Schlusszeile «Kusala –
Umbaba – Umpff!» (ohne Gewähr)
schien sogar der Wettergott ein Einsehen zu haben: Es hörte auf zu regnen.
Für ein paar Minuten wenigstens.
Vom Dada-Jubiläum und den Zürcher Festspielen imprägniert, rollte
danach eine imposante Harley-Karawane auf den autofreien Platz. Unter
dem Taktstock einer jungen Lady in
engem, rotem Leder liessen die neun
Harley-Fans vom Sun Hill Chapter ih-
Das Wunder am Brunnen
Der geköpfte Hans Waldmann.
Ein Dada-Hit: Die Harley-Sinfoniker unter Leitung von Steffi Weismann.
re Maschinen knattern, brummen, hupen, dröhnen. Das furiose Schlussbouquet, das den ersten Satz der DadaSinfonie «Harley Davidson – für neun
Harleys, Trompete und Synthesizer»
mit Abgaswolken und gefühlten 1000
Dezibel-Standgas-Gedonner
krönte,
liess das Publikum in der ersten Reihe
ehrfürchtig zurückweichen. Trotzdem
gab es johlenden Schlussapplaus für
die musikalischen Töfffahrer, die danach sanft davontuckerten.
platz zum heutigen Kulturplatz, sagte
sie in ihrer Festrede, in der sie die
wichtigsten Etappen des historischen
Ortes abrief. Um historische Biografien (gespickt mit aktuellen Bezügen)
ging es dann bei den sogenannten
Fensterreden: Aus einem Fenster im
Haus Leder Locher lehnend, erzählten
fünf Persönlichkeiten, die auf dem
Münsterhof Geschichte schrieben, ihr
Leben. Als Erster schilderte der Heerführer und Zürcher Bürgermeister
Hans Waldmann – sein eigenes Haupt
im Arm –, was ihm so alles widerfuhr,
bevor er 1489 auf dem Schafott landete. «Alles Ding hat seine Zeit», sagte
sich Zürichs letzte Äbtissin Katharina
von Zimmern, als sie 1524 entschied,
Fensterreden mit Dada-Einschlag
Auch Stadtpräsidentin Corine Mauch
war angetan von der Dada-Sinfonie.
Sie symbolisiere perfekt den Übergang
des Münsterhofs vom einstigen Park-
Kupferne Eleganz im Sonnenlicht: Heitere Stimmung rund um den neuen Brunnen.
die Fraumünster-Abtei der Stadt zu
übergeben und zu heiraten. Ins Dadaistische driftete der 1531 ermordete
Zürcher Reformator Huldrych Zwingli
ab: Wild gestikulierend lamentierte er
am Fenster über Dada, den Brunnen
und die Harleys und hielt seinen
Traum vom einzig wahren «leeren
Platz mitten in der Stadt» hoch. Nach
dem Zürcher Fuhrhalter Jakob Furrer,
Gründer des Transportunternehmens
Welti-Furrer, der von seinen Abenteuern als Dragoner am Züriputsch von
1839 erzählte, trat Winston Churchill
ans Fenster. Der britische Premier
hielt 1946 an der Uni Zürich seine legendäre Europa-Rede und sprach danach auf dem Münsterhof zum Volk.
Nach den Reden folgten biblisch anmutende Szenen beim neuen Brunnen: Sepp Wimmer, Wirt im Zunfthaus
zur Waag, und sein Team verwandelten dort Wasser in Wein. Aus dem
Rohr des zweiten, kleinen Brunnens –
er wurde mit einer Kupferplatte abgedeckt – sprudelte fröhlich Stadtzürcher Cuvée blanche. Wer auch immer
wollte, hielt sein Glas ans Brunnenrohr, der Mundschenk drückte auf ein
«Fusspedal» – et voilà.
Nicht nur rund um den Weinbrunnen, sondern auf dem ganzen Platz
heiterte sich die Stimmung gegen
Abend zunehmend auf: Die Sonne war
wieder da. Die zuvor leeren Bänke
und Tische, zum x-ten mal von fleissigen Helfern trockengewischt, waren
plötzlich alle besetzt. Man ass, trank,
redete und lauschte dem wunderschönen Doppelkonzert mit den Gruppen
Kaleidoscope String Quartet und
Chamber Soul mit Brandy Butler.
Das Weinwunder zu Zürich: Der kleine Bruder des grossen Brunnens hats in sich.
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Zürich 2
Nr. 25
23. Juni 2016
Zürich 2
U N TE R G R U N D KU L T U R
Auf dem Stockwerk «Ordnung» wird nicht nur die Zeit sorgfältig sortiert, sondern auch der Salat.
Fotos: Andrea Rist
Nr. 25
23. Juni 2016
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Eine Schülerin auf der Ebene «Zeitkopie».
Schüler zeigen Kunst im Atombunker
Im Zuge des Kinder- und
Jugendkunstfestivals
«Blickfelder» haben Schülerinnen und Schüler der Kanti Enge ihre Kunstperformance «ZeitRaumTraum»
im zum ersten Mal öffentlich zugänglichen Atombunker K85 vorgeführt.
RaumTraum» beeindruckte die Zuschauer. Auch die von Schülern und
Schülerinnen der Klasse N2b der
Kantonsschule Enge gezeigte Kunst
sorgte beim Publikum für interessierte und erstaunte Blicke. Unter der
Leitung von Irene Eichenberger, Per
Larsen und dem Musiker Igor Radosavljevic begannen die Jugendlichen
letzten Herbst mit der Erarbeitung
des Konzepts für ihre Performance.
Eigenschaften der Zeit
Leslie Haeny
Der Eingang zum unterirdischen Gebilde ist sehr unauffällig. Er liegt direkt neben der Friedenskirche am
Hirschengraben, ganz im Grünen
verborgen. Nur ein buntes Schild und
einige verstreute Besucher weisen
darauf hin, dass an diesem friedlichen Ort mitten in der Stadt gleich
die Zeit verrücktspielen wird. Bevor
die Veranstaltung beginnen kann,
müssen sich alle Besucher in eine Liste eintragen, damit am Ende niemand im 30 Meter tiefen Atombunker vergessen geht.
Der Bunker gehört den SBB und
dient als Notausgang. Ausserdem
schützt er die Besucher während der
im Rahmen des Kinder- und Jugendkunstfestivals «Blickfelder» stattfindenden Kunstperformance vor chemischen und atomaren Angriffen.
«Wir haben ein Jahr lang für diese
Location gekämpft», sagt der Videokünstler Per Larsen. «Es war uns
wichtig, einen Ort in der Stadt zu finden, den noch nicht jeder kennt und
der für die Kids und die Besucher
spannend ist», fügt Schauspielerin
Irene Eichenberger an.
Das unterirdische Gebäude war
vorletzte Woche dank dem Einsatz
der Künstler zum ersten Mal der
breiten Öffentlichkeit zugänglich.
Nicht nur die Location von «Zeit-
Auf fünf der insgesamt neun Bunkerstockwerke, machten die Kantonsschüler Eigenschaften der Zeit sichtund greifbar. Als Inspirationsquelle
dazu diente ihnen das Buch «Immer
wieder die Zeit – Einstein’s Dreams»
des amerikanischen Autors und Physikers Alan Lightman. In diesem geht
es darum, dass die Zeit ihre gewohnten Bahnen verlässt und neue, ungewohnte Formen annimmt. So gelangen die Besucher bei «ZeitRaumTraum» vom Stockwerk «klebrig»,
wo die Zeit nicht vergehen will, auf
eine Ebene, wo die Zeit wohl geordnet ist. Anschliessend wurden die
Kunstinteressierten zum Stockwerk
«körperliche und mechanische Zeit»
geführt, gelangten weiter in eine
Welt, wo sich die Zeit endlos im Kreis
dreht und endeten schliesslich in einem Raum voller Zeitkopien.
Alles was im Bunker zu sehen
und zu hören war, haben die Jugendlichen mitentwickelt. So entstanden
beispielsweise die auf jeder Ebene
gezeigten Makrofilme von chemischen Reaktionen im Chemieunterricht. «Ich würde behaupten, das
sind die ersten Makroaufnahmen von
chemischen Reaktionen, die in Zürich
entstanden sind. Auch der Chemielehrer, Linus Becker, war völlig begeistert davon», erzählt Larsen. Auch
bei der musikalischen Untermalung
des Projekts haben die Jugendlichen
mitgeholfen. Die Zusammenarbeit
mit dem dänischen Komponisten Igor
Radosavljevic war aber nicht immer
einfach. «Wir haben ihn drei Mal eingeflogen», schmunzelt der Videokünstler. Zwischendurch gab Radosavljevic den Schülern auch immer
wieder Aufträge von Dänemark aus.
So nahmen sie Töne und Geräusche
auf, die er später in seine Kompositionen einarbeitete.
Das Kunstprojekt verlangte den
Schülern so einiges ab. «Wir haben
viel von den Jugendlichen gefordert»,
sagt Eichenberger. Es sei nicht leicht,
fünf Stockwerke zu bespielen und im
kalten, dunklen Bunker Installationen
zu bauen und Performances abzuhalten. Ausserdem ging der Schulbetrieb, abgesehen von den für das Projekt reservierten Deutschstunden,
normal weiter. «Die Schüler haben
gerne am Konzept und der Umsetzung gearbeitet, aber sie standen
auch ständig unter hohem schulischem Druck», ergänzt Larsen.
Auch André Grieder, Leiter des
Blickfelder-Festivals war von der
Leistung aller Mitwirkenden beeindruckt: «ZeitRaumTraum war einer
der Höhepunkte der partizipatorischen Blickfelder-Projekte. Die Inszenierungen und Installationen waren
künstlerisch und atmosphärisch –
insbesondere durch die musikalische
Untermalung – sehr gelungen.»
Das Festival Blickfelder wird von
Schule und Kultur Zürich organisiert.
Es fand dieses Jahr schon zum
13. Mal statt. Theatervorführungen,
Lesungen, musikalische Attraktionen,
und andere kulturelle Angebote von
Kindern und Jugendlichen für Kinder
und Jugendliche gehörten zum Event.
Die Veranstaltungsorte waren über
die ganze Stadt verteilt. 2016 drehte
sich nicht nur «ZeitRaumTraum»,
sondern auch alle anderen Kunstprojekte um das Thema Zeit.
Vor dem Bunkereingang: Alles wirkt ganz unauffällig.
Igor Radosavljevic (links), Irene Eichenberger und Per Larsen.
Foto:lh
Foto: zvg
Eine der Makroaufnahmen von chemischen Reaktionen.
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Stadt Zürich
Nr. 25
23. Juni 2016
AU TO M O B I L
Dieser Käfer liebt keinen Sand, keine Dünen
Der Beetle Dune zitiert
optisch die Strand-Buggies
der 60er- und 70er-Jahre.
Ausgestattet ist der Lifestyle-Flitzer allerdings
topmodern.
mit sechs Gängen. Den Einstieg
macht ein 1,4-Liter-Turbobenziner
mit 150 PS, der zwar keinerlei sportliche Ambitionen weckt, aber für das
lässige Promenieren locker ausreicht.
Die satt klingende, durchzugsstarke
Topmotorisierung, ein 2-Liter mit
220 PS, dürfte in der Schweiz eher
gefragt sein, während der 2-LiterDiesel mit 150 PS nur eine Nebenrolle spielen wird.
Dave Schneider
Der Sand spritzt hoch, aufgewirbelt
von den durchdrehenden Rädern.
Das Heck pendelt munter hin und
her, der Fahrtwind pfeift um die Ohren, und während wir grinsend am
Lenkrad wirbeln, singen wir mit den
Beach Boys aus der Konserve
«Surfin’ USA».
So ungefähr stellt man sich das
vor, wenn man in einem Fahrzeug
namens Beetle Dune eine Spritztour
durch die Sanddüne macht – doch
wie so oft ist die Realität weit weniger romantisch. Denn obwohl sich
das Modellderivat optisch an den
Baja-Käfern und Dune-Buggies der
60er- und 70er-Jahre orientiert, würde er im weichen Dünensand keine
drei Meter weit kommen.
Guter Sound auch aus den Boxen
Von aussen ist der Dune gut erkennbar. Er liegt wie erwähnt etwas höher, ist mit den obligaten Plastikverkleidungen auf «off-roadesk» getrimmt und wirkt dank einem Lufteinlass in der Front und einem grossen Spoiler am Heck sportlicher als
die Basisversion. Im Innern sorgen
die geänderte Anzeigengrafik, der
Armaturenträger und die hübschen
Ziernähte für eine Differenzierung –
sie alle strahlen serienmässig in
«Sandstorm Yellow», einer Farbe, die
dem Beetle Dune hervorragend steht.
Die Soundanlage ist übrigens von
Fender, und die Beach Boys klingen
wirklich gut über dieses System. Immerhin hat die Surfrockband einst
auf Fender-Gitarren gespielt.
Spass macht er auf Asphalt
Spass macht die neueste Beetle-Version dennoch – nur eben brav auf Asphalt statt wild im Gelände. Der als
Coupé und Cabriolet erhältliche Dune
wird nur über die Vorderachse angetrieben, und obwohl die Karosse im
Vergleich zur Basisversion etwas höher liegt und vorne wie hinten Unterfahrschütze angedeutet sind, hat er
am Sandstrand nichts verloren. Doch
für die Fahrt dahin wird er Trendjägern gute Dienste leisten.
Diese sitzen dann bequem mit viel
Platz, selbst auf den beiden Rücksitzen, obschon es dort im Schulterbereich etwas kuscheliger zu- und
hergeht. Das Cabrio-Verdeck können
AUTONEWS
Renault
Mit dem neuen Grand Scénic
zeigt Renault jetzt die Langversion seiner Kompaktvan-Familie.
Die Neuauflage des Familienfahrzeugs misst mit 4,63 Meter Länge
24 Zentimeter mehr als der Basis-Scénic. Wie seine Vorgängermodelle ist er als Fünf- und Siebensitzer erhältlich. Marktstart
für den neuen Grand Scénic ist
Ende Jahr.
Ab 30 000 Franken zu haben
Offen zu fahren macht auch Spass. Doch der Beetle Dune macht nur äusserlich auf «Dune Buggy».
sie lässig per Knopfdruck auch während der Fahrt öffnen, allerdings
bleibt es dann etwas unschön hinter
den Rücksitzen zusammengefaltet liegen. Es kann freilich abgedeckt werden – doch das Montieren der dicken
Persenning ist ziemlich fummelig und
verlangt nach etwas Übung, genauso
wie das Anbringen des Windschotts.
Immerhin gibt es für Letzteres eine
Verstauvorrichtung im Kofferräumchen, während die sperrige Persen-
ning dort frei herumliegen muss und
einen guten Teil des bescheidenen
Ladevolumens für sich beansprucht.
Wer auf diese Fummelei verzichten
will, kann dies aber getrost tun, die
Abdeckung peppt lediglich die Optik
auf. Doch die ist bei einem solchen
Lifestyle-Auto oft entscheidend.
Allzu viele Beetle Dune wird man
hierzulande allerdings nicht zu Gesicht bekommen. Weltweit rechnet
VW mit einem Anteil von 10 Prozent
Fotos: zvg.
an der Beetle-Baureihe, von der jährlich immerhin 100 000 Einheiten abgesetzt werden können. In der
Schweiz geht der Importeur Amag
von 50 Fahrzeugen pro Jahr aus,
was rund 15 Prozent der Beetle-Verkäufe ausmacht. Überschaubar ist
denn auch das Motorenangebot. Der
Dune wird hierzulande mit zwei Benzinern und einem Dieselmotor angeboten; geschaltet wird manuell oder
per Doppelkupplungsgetriebe, beides
Mazda3 soll unter vier Liter verbrauchen
nutzt. Fahrleistungsmässig sind zwar
flottere Mazda3-Versionen im Angebot, doch dank der harmonischen
und gleichzeitig dynamischen Kraftentfaltung wirkt der 1,5-Liter-Diesel
stets munter und kräftig motorisiert.
Der Handschalter spurtet in 11 Sekunden auf Tempo 100 (mit Automatik 11,6 Sekunden) und bietet mit
185 Stundenkilometern einen auch
fürs nördliche Nachbarland erquicklichen Topspeed. Der Verbrauch wird
mit 3,8 Liter pro 100 Kilometer angegeben, die Automatik kommt auf 4,1
Liter. Entsprechend liegen die CO2Werte bei 99 respektive 114 Gramm
pro Kilometer.
Sparfüchse können sich
freuen: Die Palette des
kompakten Mazda3 wird
um einen kleinen Diesel
ergänzt. Der 1,5-Liter-Vierzylinder leistet 105 PS und
schafft mit Handschaltung
einen Normverbrauch von
3,8 Liter.
Martin Schatzmann
Toyota
Toyota hat Ende vergangenen
Monats die Marke von neun Millionen verkauften Hybridfahrzeugen überschritten. Für die letzte
Million benötigte der japanische
Hersteller gemäss eigenen Angaben nur neun Monate. Toyotas
Hybridhistorie begann 1997 mit
der Einführung des Prius, von
dem mittlerweile die vierte Generation auf dem Markt ist.
Volkswagen
Der Kleinstwagen Up kommt in
überarbeiteter Version. Stossfänger, Heckschürze, Aussenspiegel,
Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht und die Rückleuchten wurden geändert, das Motorenangebot wird um den 1.0 TSI mit 90
PS ergänzt, der als stärkste Variante mit einem Turbo ausgestattet ist. Der neue VW Up kann ab
sofort bestellt werden.
Der Beetle Dune spuckt gerne grosse
Töne – und das tut auch die PR-Abteilung von Volkswagen. Vom «unkonventionellsten Auto der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft» ist
da zu lesen, von einem «CrossoverModell» mit einer «verdammt souveränen» Frontpartie, was auch immer
das bedeuten mag. So weit wollen
wir nicht gehen. Doch für Beetle-Fahrer, die sich vom Mainstream abheben wollen, ist der Dune bestimmt eine willkommene Variante. Erhältlich
ist sie ab 30 350 Franken (Coupé) respektive 34 000 Franken (Cabrio).
Von 2014 auf 2015 stiegen die Verkäufe des Herstellers aus Hiroshima
hierzulande um über 30 Prozent, von
knapp 7600 auf rund 10 000 Neuzulassungen. Und der positive Trend
setzt sich auch 2016 fort. Zudem
wählen die Kunden hochwertige Optionen, was gemäss Yves Lauriot, Finanzdirektor Mazda Schweiz, ein
Hauptgrund ist, weshalb der Umsatz
überproportional höher ist als der
Absatz.
Das wichtigste Modell bleibt der
SUV CX-5, von dem seit Modelleinführung im Jahr 2012 die Verkäufe
Jahr für Jahr anstiegen. Mit dem
Mazda3 hingegen spielen die Japaner
im hart umkämpften Kompaktsegment, der sogenannten Golf-Klasse.
Vergangenes Jahr konnten gut 1800
Stück immatrikuliert werden, fürs
laufende Jahr hofft der in Genf domizilierte Importeur, die Grenze von
2000 zu knacken. Den dafür nötigen
Schub wollen die Japaner mit der aktuell eingeführten zusätzlichen Motorisierung holen. Dieser kleine 1,5-Li-
360 Autos für die Schweiz?
Der neue Mazda3 hat einen kleinen Motor und benötigt wenig Benzin.
ter-Diesel hatte seine Premiere vor
kurzem bereits im CX-3 und im Mazda 2 gefeiert.
Der Vollaluminium-Motor verfügt
über einen Turbolader mit variabler
Turbinengeometrie, wurde mittels gezielter, inner-motorischer Massnahmen verbrauchs- und abgasoptimiert
und hat ein Mazda-typisches, niedriges Verdichtungsverhältnis (14,8:1).
Zusammen mit der konsequenten
Leichtbauweise der Fahrzeuge aus
Hiroshima ergibt sich ein Gesamtpaket, mit dem der Mazda3-Käufer bei
105 PS und 270 Newtonmeter Drehmoment gut bedient wird.
Mit dem 1,5-Liter-Diesel wird der
4,46 Meter lange Wagen zwar nicht
zur Rakete, aber dank flacher und
früh ansteigender Drehmomentkurve
fährt sich der Mazda3 angenehm
spritzig und begünstigt gleichwohl
die schaltfaule Fahrweise. Es kommt
dabei nicht darauf an, ob man mit
der knackigen 6-Gang-Handschaltung oder der 6-Stufen-Automatik
(+2600 Franken) unterwegs ist, Motor und Schaltbox harmonieren in
beiden Fällen gut. Bei beiden Versionen überzeugt zudem die StoppStart-Automatik, wobei hier zu bemerken ist, dass Mazda als bislang
einziger Hersteller bei seinem i-Stop
genannten System den Verbrennungsvorgang als Startmethode und
eine
minimierte
Anlassergrösse
Die Preise beginnen 500 Franken
über dem teuersten Benziner, starten
demnach bei 25 400 Franken. Die
neue Motorisierung steht jetzt bereits
bei den Händlern, wobei Mazda
Schweiz fürs laufende Jahr mit noch
total 360 Verkäufen dieser Motorisierung rechnet. «Wir hatten noch nie in
diesem Segment einen so kleinen Motor mit Automatik, weshalb wir auch
nicht sicher sind, wie hoch der Automatikanteil ausfallen wird», erklärt
Yves Lauriot, nennt dann aber 50:50
als denkbare Aufteilung.
Doch wer jetzt hofft, nach der Erweiterung nach unten bald auch eine
Rückkehr des Überfliegers MPS erleben zu können, muss seine Hoffnungen begraben. «Diese Fahrzeuge finden im Rahmen der Skyactive-Technologie keinen Platz mehr», verneinen die Verantwortlichen die entsprechende Frage. Schade.
Stadt Zürich
Nr. 25
23. Juni 2016
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ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Für Schriftsteller Franz Hohler bedeutet das Aktionstheater immer
«Spektakel pur».
Immer gern dabei: Sculpteur Stephan Schmidlin mit seiner Freundin Geraldine Dondit.
Farbige Laune im strömenden Regen: Comedian Thomas Leuenberger von «Baldrian».
Sonniges Trio trotzt dem Regen: Drehbuchautor und Texter André Küttel mit
Comedian Anet Corti («Headhunter») und Moderatorin Monika Schärer (r.).
Kühne Premiere, apokalyptischer
Inhalt, reale Sintflut
«Sektor 1» heisst die neue Schau von
«Karl’s kühne Gassenschau». Bei der
Premiere strömten die prominenten
Gäste herbei, und es strömte auch
der Dauerregen. Die Darstellenden
spielten zweieinhalb Stunden bei maximalem Niederschlag. Brigitt Maag,
die eine beeindruckende schauspielerischen Leistung der betagten und
hinfälligen Ida zeigt, meinte mit
patschnassem Haar: «Nasser als nass
können wir ja nicht werden.» Auch
dem herausragenden Daniel Bill
(«Tatort», «Der Bestatter» und «Ein
Fall für zwei») schien der Regen
nichts anzuhaben. Der Schauspieler
gab sich bei der Premierenfeier bestens gelaunt. Die «Gassenschau»Gründer Ernesto Graf und Paul Wei-
ANZEIGEN
lenmann scherzten nach der mehr
als verregneten Premiere: «Jetzt gehen wir erst mal duschen.» Ein Zeichen, dass die Truppe den Humor nie
verliert. Bei «Sektor 1» sitzen die Zuschauenden zwar im Trockenen auf
einer komfortablen, gedeckten Tribüne, an der sich die Stadt Zürich
massgeblich mitbeteiligt hat. Dennoch gefriert einem beim Zusehen
das Blut in den Adern. Denn die dramatisierte Horrorvision eröffnet Abgründe, die an ein apokalyptisches
Strafgericht mahnen. Aber auch der
Unterhaltungswert kommt in den
zum Teil köstlichen und schrägen
Szenen nicht zu kurz. Eine einmalige
Mischung, vereint mit wahrhaft artistischen Höhenflügen.
Grandioses Team zeigt apokalyptische Zukunftsvisionen im Stück «Sektor 1» von «Karl’s kühne Gassenschau».
Regula Esposito («Helga Schnei- Vom Büro ins nasse Theater: Ecoder») lässt sich die Laune vom Re- nomiesuisse-Präsident Heinz Karrer
gen nicht verderben.
mit Gattin Sonja.
Frisch verheiratet: Schauspielerin
Sabina Schneebeli und Gartengestalter Paul Kurath.
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Stadt Zürich
Nr. 25
23. Juni 2016
120 Jahre PBZ Pestaloozzi Bibliothek Zürich
Ein Ort der kulturellen Förderung und der Begegnung
B
Das Festprogramm
Samstag, 25. Juni
Mit vielen Spezialanlässen in den
grossen PBZ-Bibliotheken, einer
Jubiläums-Generalversammlung im
Stadion Letzigrund und der Einweihung eines PBZ-E-Book-Busses feiert
die PBZ Pestalozzi Bibliothek Zürich
den 120. Geburtstag. Obwohl sie
sich im Lauf der Zeit zu einer
modernen Stadtbibliothek entwickelt hat, ist sie bis heute ein Ort
der Information, des Verweilens und
der Begegnung geblieben.
• 10 bis 14 Uhr, PBZ Altstadt: Ein
Buch wird foliert
• 10 bis 16 Uhr, PBZ Altstadt:
Kunstinstallation «Roter Faden»
• 10 bis 16 Uhr, PBZ Sihlcity:
Kunstinstallation mit Büchern
• 10 bis 16 Uhr, PBZ Altstadt:
FabLab Zürich
• 10.30 bis 11.30 Uhr, PBZ Alt-
Karin Steiner
Bildung soll auch nach der Schule nicht aufhören, forderte einst der Pädagoge und Philosoph
Johann Heinrich Pestalozzi (1746–1827). Aus
Anlass seines 150. Geburtstags wurde 1896 der
Verein Pestalozzigesellschaft in Zürich gegründet. Er richtete geheizte Lesesäle ein, in denen
die Menschen sich kostenlos informieren und
weiterbilden konnten. In Zeiten, in denen die
Leute sich weder eine Heizung noch Zeitungen
leisten konnten, wurden die Lesesäle zu beliebten Treff- und Aufenthaltsorten.
Bildung und Information damals und heute: Der Lesesaal im Zunfthaus zum Rüden und moderne Arbeitsplätze in der PBZ Bibliothek Altstadt im Pestalozzihaus.
Fotos: zvg.
Orte für verschiedene Bedürfnisse
Das ist bis heute so geblieben. «Wir haben in
den letzten Jahren unsere Bibliotheken renoviert und zu Aufenthaltsorten erweitert, an denen die Leute sich ohne Konsumationszwang
begegnen und informieren können», sagt PBZDirektorin Josephine Siegrist. «Die neuen Bibliotheken gestalten wir so, dass es Orte für verschiedene Bedürfnisse gibt, zum Beispiel Leseecken, wo man Ruhe findet, oder Kinderecken,
wo es auch etwas lauter werden darf.»
An 14 Standorten in der Stadt Zürich befinden sich heute rund 500 000 Medien, die jährlich von über einer Million Menschen 2,6 Millionen Mal ausgeliehen werden. 320 Events für
Kinder und Erwachsene runden das für Kinder
bis 16 Jahre kostenlose und für Erwachsene
sehr günstige Angebot ab. Die Kosten werden zu
85 Prozent von der Stadt Zürich getragen.
«Wir haben die Entwicklung von neuen Medien immer mitgemacht», begründet Josephine
Siegrist den anhaltenden Erfolg der PBZ. Ob
Kassetten, CDs oder Hörbücher – nebst allen
Neuerscheinungen findet man in den 14 Bibliotheken stets ein aktuelles Angebot, auch an englischsprachigen Medien. «Wir kaufen immer das
Aktuellste ein und berücksichtigen auch Kundenwünsche. Da wir keine Lagerräume besitzen, müssen wir gleich viele Medien, wie wir
einkaufen, auch wieder ausscheiden.» Als Beitrag zur Integration Fremdsprachiger betreibt
die PBZ in der Hardau eine Integrationsbibliothek mit Veranstaltungen, Medien und Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen.
Und seit 2009 gibt es den «Buchstart», ein Projekt in Zusammenarbeit mit Elternberatungsstellen und Kinderärzten, um bei Kindern so
früh wie möglich die Freude an Büchern zu wecken.
Jahren, die eine Jahreskarte besitzen, sind Mitglied des Vereins und somit stimmberechtigt
und eingeladen. Im Anschluss an die GV gibt es
einen kleinen Apéro, Live-Musik und um 20.45
und 21 Uhr Stadionführungen, für die man sich
anmelden muss. Um 20.15 Uhr werden der
PBZ-E-Book-Bus:
Ihre Bibliothek
für die Hosentasche
Neue Bibliothek am Escher-Wyss-Platz
Am Escher-Wyss-Platz plant die Stadt einen
Neubau, in dem Schule, Kindergarten, Quartierhaus und eine neue PBZ-Bibliothek Platz finden
sollen. Im Herbst wird über das Projekt abgestimmt. «Die digitale und die analoge Welt sollen dort verknüpft werden», sagt Josephine
Siegrist. Mit der Eröffnung dieser Bibliothek
wird dafür die nahe gelegene Bibliothek in Wipkingen geschlossen. «Wir haben dort keinerlei
Expansionsmöglichkeiten und können unserem
Anspruch, eine Bibliothek als Begegnungsort zu
gestalten, nicht gerecht werden.» Auch die Bibliothek in Affoltern sei viel zu klein. «Dort suchen wir krampfhaft nach einem geeigneten
neuen Ort.»
Auch die VBZ feiern dieses Jahr den 120.
Geburtstag und haben deshalb der PBZ ihren 40-jährigen VBZ-Bus, der jeweils in der
Adventszeit als Päcklibus verwendet wird,
zur Verfügung gestellt. Dieser wurde nun für
das Jubiläumswochenende zur digitalen Bibliothek umgewandelt.
Er steht an den folgenden gut frequentierten Standorten und macht auf die PBZ
und ihr digitales Angebot aufmerksam: Freitag, 24. Juni, 20.15 bis 22.30 Uhr beim Stadion Letzigrund, Badenerstrasse 500; Samstag, 25. Juni, 10 bis 18 Uhr an der Ecke
Rennweg/Bahnhofstrasse und Sonntag, 26.
Juni, 10 bis 16 Uhr auf dem Kanzleiareal,
Kanzleistrasse 56.
Grosses Festprogramm in den Bibliotheken
Am Freitag, 24. Juni, findet im Stadion Letzigrund ab 18.30 Uhr die Jubiläums-GV statt. Alle
Nutzerinnen und Nutzer der Bibliothek ab 16
Siehe www.plus.ch/ferienkurs
Ferienkurs der Pro Senectute
im Hotel Streiff, Arosa
vom 21. bis 26. August
Auskunft: M. Hinder, Jona
Telefon 055 534 32 85
der PBZ Altstadt beim FabLab scannen und als
Figur am 3D-Drucker ausdrucken lassen, in der
PBZ Sihlcity einer Lesung von Mitra Devi oder in
der PBZ Oerlikon von Franz Hohler beiwohnen
oder in der PBZ Aussersihl den Poetry Slam geniessen.
Sonntag, 26. Juni
• 10 bis 14 Uhr, PBZ Altstadt: Folieren
• 10 bis 15 Uhr, PBZ Altstadt:
Josephine Siegrist leitet als Direktorin die PBZ Pestalozzi Bibliothek Zürich.
Sie möchten Ihr Leben
aufschreiben?
Fachliche Anleitung zu Themenwahl, rotem
Faden und Schreibstil
bringt ein gfreutes Ergebnis.
PBZ-E-Book-Bus eingeweiht (sieh
he Kasten) und
eine Fotoausstellung eröffnet, die
e anschliessend
auf Wanderschaft in die PBZ-Bibliiotheken geht.
Ausserdem finden zur Feier in verschiedenen Bibliotheken Lesungen und besondere Anum Beispiel in
lässe statt. So kann man sich zu
stetten: Multimedial inszenierte
Vorstellung eines Kinderbuchs
• 11 bis 13 Uhr/14 bis 16 Uhr,
PBZ Altstadt: Workshop Buchobjekte herstellen
• 13 bis 14 Uhr, PBZ Altstetten:
Lesung und Gespräch mit Jürg
Halter und Röbi Koller
• 14 bis 16 Uhr, PBZ Oerlikon:
Gamen für Kids
• 14 bis 18 Uhr, PBZ Unterstrass:
Open Mic! Wort trifft Ton
• 19 bis 21 Uhr, PBZ Altstadt:
Szenische Lesung zu allen Lebensfragen
• 20 bis 22 Uhr, PBZ Sihlcity: Lesung mit Mitra Devi und Musiker
Erich Tiefenthaler
• 20 bis 22.30 Uhr, PBZ Aussersihl: Poetry Slam
• 22 bis 2 Uhr, PBZ Oerlikon: Game-Night
KLIO Buchhandlung und Antiquariat
von der Crone, Heiniger Linow & Co.
Fachbuchhandlung
Geschichte • Philosophie • Germanistik • Alte Sprachen
Soziologie • Politologie • Ethnologie • Theologie
Kommunikation • Belletristik
KLIO Buchhandlung KLIO Antiquariat
Zähringerstrasse 45 Zähringerstrasse 41
CH-8001 Zürich
CH-8001 Zürich
Tel. 044 251 42 12
www.klio-buch.ch
Kunstinstallation «Roter Faden»
• 10 bis 15 Uhr, PBZ Altstadt: FabLab Zürich
• 10 bis 11 Uhr, PBZ Oerlikon:
Kafi riche mit musikalischer Umrahmung durch Clara Moreau
• 11 bis 12 Uhr, PBZ Oerlikon: Lesung mit Franz Hohler
• 11 bis 13 Uhr, PBZ Altstadt:
Workshop Buchobjekte herstellen
• 11 bis 15 Uhr, PBZ Hardau:
Livemusik der Band Baklava
• 11 bis 12 Uhr, PBZ Altstadt:
Kasperlitheater «Di klaute Rüebli», mit Ariella Dainesi
• 11 bis 11.45 Uhr, PBZ Riesbach:
Szenische Lesung «Die Schule der
magischen Tiere»
• 14 bis 15 Uhr, Bad Allenmoos:
«Geschichtenpirat».
Das gesamte Festprogramm findet
man auf www.pbz.ch/120-Jahre.
Haben auch Sie
ein Jubiläum,
eine Einweihung oder
Baureportage?
Wir beraten Sie gerne.
Telefon 044 913 53 33
14
Zürich 2
Nr. 25
23. Juni 2016
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Wie hungern Zecken?
Jeden Montag und Mittwoch
Sonntag, 26. Juni
Wer
weiss
schon,
dass
sich der Lippfisch
ohne
männliche Fische fortpflanzen kann? Dass
eine Zecke bis
zu zehn Jahre
hungern kann? Oder dass Wölfe
Unerhörtes tun, um bei einer
Hungersnot als Rudel zu überleben? Wie anstrengend ist ein
Leben als Anführer einer Seeelefanten-Herde? Oder wie erörtern
Kuckucke
Bestandsproblematiken? Heinrich Wiesner greift auf
sein grosses Tierwissen zurück
und spinnt feine Geschichten mit
tierischen Protagonisten. Er zeigt
Tiere als Diskursteilnehmer in ihrem Reich, erzählt die Geschichte
einer einsamen Katze, deren Herz
bricht, oder lässt uns rätseln, was
es mit dem Schnabeltier auf sich
hat. Primarschülern werden die
Abenteuer von Iseblitz dem Fuchs
oder dem Hasen Hoppel in guter
Erinnerung sein. Nun schenkt
uns Wiesner Tiergeschichten für
Erwachsene. Ein Buch, um die
Fauna neu zu entdecken. Illustrationen des Grafikerduos CinCin
schmücken den Band.
Hatha Yoga in Wollishofen: Montag 9.30-11.00 Uhr
im ref. Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse 21,
Mittwoch, 18.30-20.00 und 20.15-21.45 Uhr, im
Rhythmiksaal des Zentrums für Gehör und Sprache Frohalpstr. 78. Eingang Hauptgebäude, hinten links. Heidi Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/EYU,
Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch
14.00 Theater: «Die N°1 – En Fän isch en Fän isch
en Fän», Kinderstück ab 9 Jahren von GMBHProduktion. Vorverkauf: 044 485 58 28, [email protected]. www.starticket.ch. Fabriktheater (Rote Fabrik), Seestrasse 395.
Donnerstag, 23. Juni
14.00–16.00 Gartencafé mit Tanzmusik: Mit Hans
Tanner. Pflegezentrum Entlisberg, Paradiesstrasse 45.
18.00–20.00 Abendcafé: Pflegezentrum Entlisberg,
Paradiesstrasse 45.
19.00 Kinderbetreuung: Wer soll das bezahlen?: Unter der Leitung von NZZ-Redaktor Walter Bernet
diskutieren Claudia Mühlebach, Geschäftsleiterin
der KiTa La Girolle in Rolle/VD; Karin Fehr, Kantonsrätin Grüne, Komitee Kinderbetreuung Ja;
Marc Bourgeois, Kantonsrat FDP. Hotel Glockenhof, Sihlstrasse 33.
Freitag, 24. Juni
Dienstag, 28. Juni
12.00 Einführung: Die ZB in 30 Minuten. Zentralbibliothek Zürich, Zähringerplatz 6.
18.00–22.00 Referat: Fatima Heussler, Magdalena
Seibl, Fragen und Diskussion, Apéro. Der Eintritt
ist frei. Es wird um Anmeldung bis spätestens 25.
Juni gebeten: 044 283 89 81, [email protected]. Pro Senectute Bibliothek, Bederst. 33.
Samstag, 25. Juni
19.00 Krimi & Dinner: Rita Kälin aus Leimbach
liest ihren zweiten, regionalen Krimi den Gästen
vor. Zwischen der Lesung werden saisonale Köstlichkeiten serviert. Leimbihof, Grossackerstrasse
121. Infos und Anmeldungen: www.leimbihof.ch.
19.00 Begegnungskonzert mit acht Chören: Kirche
St. Franziskus, Albisstrasse 5. Siehe Seite 5.
20.00–2.00 Sommernachtsball: Ein Tanz-Happening. In der leeren Halle des HB Zürich.
Heinrich Wiesner. Das Schnabeltier. Expeditionen in die Tierwelt. Zytglogge-Verlag.
Was ist Vernunft?
Vernunft
–
höchstes Denkvermögen oder
Illusion?
Das
genuin philosophische Thema
der
Vernunft
wird von Anton
Hügli
unter
verschiedenen Aspekten beleuchtet. Seine Essays bringen uns
dem näher, was es heisst, ein vernünftiges Wesen zu sein, zeigen
aber auch auf, warum wir daran
zweifeln können, diesem Anspruch je gerecht zu werden.
Die Hinwendung zur Vernunft
verlangt
eine
Entscheidung:
Übernehmen wir die Verantwortung für das, was wir für wahr
halten, oder überlassen wir uns
dem Geschäft des Überredens
und Überredet-Werdens? Wenn
wir vernünftig sein wollen, müssen wir in die Auseinandersetzung mit Gründen und Gegengründen eintreten. Dieses «Spiel»
setzt voraus, dass Überzeugungen
durch Regeln so verbunden sind,
dass die Überzeugung von der
Wahrheit eines Sachverhalts uns
nötigen kann, auch anderes für
wahr zu halten. Doch was gibt
Regeln diese normative Kraft?
Unser Denken lebt auch von
Bildern und Metaphern. Doch ob
Metaphern oder Argumente: Gäbe es keine Eingänge und Ausgänge aus dem Universum der
Überzeugungen, kreisten wir endlos in uns selbst. Gibt es Orte in
der Welt, an denen wir unsere
Überzeugungen festmachen können? Und wie vermeiden wir den
selbstgefälligen Anspruch, selber
immer schon auf der Seite der
Vernunft zu stehen?
Anton Hügli. Von der Schwierigkeit, vernünftig zu sein. Schwabe reflexe.
Montag, 27. Juni
radikalen Neuinterpretation. Rote Fabrik, Seestrasse 395.
Donnerstag, 30. Juni
20.00 «Das Festessen der neuen Präsidentin von Hunger Games»: Eine Mischung aus Theater und Fest,
detailverliebt und grössenwahnsinnig zugleich.
Rote Fabrik, Seestrasse 395.
Freitag, 1. Juli
20.00 Über Leben auf der Strasse: Schauspiel von
Theater HORA, Regie: Sara Hess. Fabriktheater
(Rote Fabrik), Seestrasse 395.
Samstag, 2. Juli
20.00 Randen Saft Horror: Schauspiel von Theater
HORA, Regie: Tiziana Pagliaro. Fabriktheater (Rote Fabrik), Seestrasse 395.
Montag, 4. Juli
16.00–19.30 Blutspenden: Röm.-kath. Kirchgemeindehaus, Rellstenstrasse 2. Adliswil.
Mittwoch, 29. Juni
Brunnenführung: Zürichs Brunnenvielfalt entdecken. Treffpunkt ist der Lindenhof mit Abschluss
auf dem neuen Münsterhof. Infos auf www.stadtzuerich.ch/wasserversorgung. Anmeldung erforderlich: [email protected] oder 044 415 21 11.
20.00 «Die Räuber»: Schillers Kultstück in einer
Mittwoch, 6. Juli
Brunnenführung: Zürichs Brunnenvielfalt entdecken. Treffpunkt ist der Lindenhof mit Abschluss
auf dem neuen Münsterhof. Infos auf www.stadtzuerich.ch/wasserversorgung. Anmeldung erforderlich: [email protected] oder 044 415 21 11.
Dinnerkrimi
auf dem Leimbihof
KIRCHEN
Reformierte Kirchgemeinde
Wollishofen
www.kirchewollishofen.ch
Sonntag, 26. Juni
10.00 Ökum. Gottesdienst im
Freien mit Pfarrer Walter Wickihalder, Diakon Uwe Burrichter und
der Harmonie Wollishofen
Kollekte: ½ Brot für alle, ½ Fastenopfer, Vorplatz, Kirche Auf der Egg.
Anschliessend Apéro
Dienstag, 28. Juni
20.00 Probe Gospel Singers, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Mittwoch, 29. Juni
19.15 Ökum. Nachtgebet
Alte Kirche
Pfarrei St. Franziskus
www.st-franziskus.ch
Samstag, 25. Juni
10.15 Wortgottesdienst
im PZ Entlisberg
17.30 Kein Gottesdienst
Sonntag, 26. Juni
10.00 Ökum. Gottesdienst im
Freien vor der reformierten Kirche
«Auf der Egg»
17.30 Santa Messa in lingua italiana
Kirche Enge
www.kirche-enge.ch
Sonntag, 26. Juni
10.30 Gottesdienst in der Kirche Enge, Verabschiedung
von Pfr. Theo Haupt
Kantorei Enge
Capriccio Barockorchester
Dienstag, 28. Juni
12.00 bis 13.30 Mittagstisch mit
biblischen Geschichten für PrimarschülerInnen, Kirchgemeindehaus
Bederstrasse 25
16.10 bis 16.55 Kinderchor
(1. bis 3. Klasse)
im Pfarreisaal Dreikönigen
17.45 bis 18.45 Jugendchor
(4. und 6. Klasse)
im Kirchgemeindehaus Enge
19.00 bis 20.00 Ängi Voices
(Oberstufe) in der Kirche Enge.
Kontakt: Barbara und Ulrich
Meldau: 044 781 25 25
Donnerstag, 30. Juni
17.00 Kirche Enge Turmführung
Treffpunkt vor dem Haupteingang
Beim 2. Krimi & Dinner auf dem
Leimbihof geht es wieder gfürchig zu
und her. Die Leimbacherin Rita Kälin
liest aus ihrem zweiten regionalen
Krimi – am Samstag ab 19 Uhr. Infos
und Reservationen: www.leimbihof.ch oder 044 481 53 34. Die Programmpunkte zum Gluschtigmachen:
Ein kühler Drink mit Häppchen –
mitten im Geschehen / Liebesduett
auf dem Teller / «Im Dunkeln schwer
zu ertasten …!» / Blutrünstiger Abgang / Auflösung.
Der Krimiabend mit Apéro und
Dinner kostet Fr. 48.– (alle Getränke,
ausser des Apéros, werden separat
verrechnet). Organisiert wird der
Abend vom Leimbihof-Gastro-Team
und von Rita Kälin. (zh2.)
www.leimbihof.ch, Tel. 044 481 53 34.
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.),
Tel. 079 660 28 59,
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
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Zürich 2
Veranstaltungen & Freizeit
Der Musikverein Harmonie Altstetten spielt am Samstag ab 10.30 Uhr auf.
Foto: zvg.
In der Stadtgärtnerei gedeiht Musik
Die Stadtgärtnerei Zürich ist eine
grüne Oase mitten in der Stadt. Am
Samstag, 25. Juni, erklingen in diesem kleinen Paradies in Albisrieden
schmissige Blasmusikmelodien, gespielt vom Musikverein Harmonie
Altstetten und dem Aspirantenspiel
der Stadt-Jugend-Musik Zürich.
Ab 10.30 Uhr spielt der Musikverein Harmonie Altstetten unter seinem
Dirigenten Bruno Erb auf. Als spezielle Gäste konnte die Dixielandband,
die bereits am Frühlingskonzert des
MHA für gute Stimmung gesorgt hat,
verpflicht werden, dieses Mal unter
dem Namen «Dixie Six». Gemeinsam
werden Band und Blasorchester die
schmissigen Titel «Tribute to Dixie»
und «Dixieland Jamboree» nochmals
zur Aufführung bringen.
Ab 14 Uhr tritt das Aspirantenspiel der Stadt-Jugend-Musik Zürich
auf. Unter der Leitung von Thomas
Mosimann zeigen die jungen Musi-
kantinnen und Musikanten ihr Können. Bereits ab 10 Uhr lässt sich mit
Kaffee, Zopf und Kuchen ein Znüni in
wunderbarer Umgebung geniessen,
zum Zmittag locken dann Feines vom
Grill und kühle Getränke zum Verweilen. Ausserdem finden den ganzen Tag Führungen durch die Schauhäuser der Stadtgärtnerei statt. (e.)
Samstag, 25. Juni, ab 10 Uhr, Stadtgärtnerei, Sackzelg 27 (VBZ-Haltestelle Hubertus, Tram 3, Bus 33 und 89). Eintritt frei.
GEMEINSCHAFTSZENTREN / QUARTIERVEREINE
GZ Leimbach
Quartiertreff Enge
Leimbachstrasse 200, 8041 Zürich
Telefon 044 482 57 09
E-Mail [email protected]
www.gz-zh.ch
Gablerstrasse 20, 8002 Zürich
Telefon 044 201 60 64
www.quartiertreff.ch
Gartenfest: Sa, 25. Juni, 14 Uhr, Museum Rietberg, Kinderprogramm im
Treff (bis 18 Uhr), Café/ Grillstand.
Sommerfest: So, 26. Juni, 11 Uhr, Gartenfest im Museum Rietberg, Kinderprogramm im Treff (14 bis 18 Uhr).
Für helfende Hände sich bitte melden
unter 044 201 60 64.
GZ-Bistro: Di bis Do 9 bis 11 und 14
bis 18 Uhr, Fr 9 bis 11 und 14 bis 20
Uhr, Sa 9 bis 15 Uhr.
Spielraum: Di bis Fr 14 bis 18 Uhr, Sa
9 bis 15 Uhr, für Kinder bis ca. 6 Jahre in Begleitung.
Offenes Atelier: Fr, 24 Juni/1. Juli, 14
bis 17.30 Uhr, für Kinder ab Schulalter oder in Begleitung.
Holzatelier: Zündhölzli-Werken: Sa, 26.
Juni, 10 bis 12.30 und 14 bis 17.30
Uhr, für Kinder ab Schulalter oder in
Begleitung.
WerkSpielBrache: Mi, 29. Juni, 14 bis
17.30 Uhr, ab Schulalter.
WerkSpielBrache: Fr, 24. Juni/1. Juli,
14 bis 15.30 Uhr, für Kinder ab 3
Jahren in Begleitung; 15.30 bis 17.30
Uhr Zvieri bräteln für alle.
Mütter-/Väterberatung: jeden Do 14 bis
16 Uhr.
Offener Krabbeltreff: jeden Do ab 15
Uhr im Bistro, für Kleinkinder mit
Begleitperson.
ANZEIGEN
GZ Wollishofen
GZ Neubühl
GZ Wollishofen, am See, Bachstr. 7
GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25
GZ Neubühl, Erligatterweg 53
Telefon 043 243 11 37
www.gz-zh.ch, [email protected]
GZ am See, Bachstrasse 7
Quartierwandel: Do, 23. Juni, ab 18
Uhr. Rundgang durchs Quartier.
Brunch am See: So, 26. Juni, 10 bis 12
Uhr.
Offener Werkwagen: Mi, 29. Juni, 14
bis 17.30 Uhr.
Kinderspielsaal: Do, 30. Juni, 14 bis
17 Uhr.
GZ Neubühl, Erligatterweg 53
Kleinkinder kreativ: Fr, 24. Juni, 14 bis
17 Uhr.
Pizzaabend: Mi, 29. Juni, ab 18 Uhr.
Anmelden: [email protected].
Tüftelabend: Mi, 1. Juli, 17.30 bis 19
Uhr für findige Kids.
Kinderhaus Entlisberg
OFFENER BEREICH ENTLISBERG
Butzenstrasse 49, 8038 Zürich
Telefon 044 412 89 89
E-Mail [email protected]
www.stad-zuerich.ch/offener-bereich
Familientreffpunkt Entlisberg für Kinder von 0 bis 5 Jahren mit Begleitperson jeden Mi 14.30 bis 17.30 Uhr,
grosser Saal, ohne Anmeldung.
Begleiteter Bewegungsraum: für Kinder
von 3 bis 18 Monaten mit Begleitperson. Jeden Di 14.30 bis 16.30 Uhr im
grossen Saal, gratis, ohne Anm.
Freie Spielgruppenplätze: für Kinder ab
2½ Jahren bis Kindergarteneintritt.
Tanzgruppe für Kinder: Für Mädchen
und Jungs zwischen 4 und 7 Jahren
jeden Do 16.15 bis 17.15 Uhr, grosser Saal. Anmelden: 078 769 11 05.
Kursräume für Angebote im Frühbereich:
Suchen Sie einen Raum, um ein regelmässiges Angebot für Kleinkinder
und/oder Bezugspersonen anzubieten? Tel. 044 412 89 78.
Quartierverein Enge
www.enge.ch
Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz:
Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr.
QV Wollishofen
www.wollishofen-zh.ch
Ortsmuseum Wollishofen
Widmerstrasse 8, 8038 Zürich
Ausstellung: «Inspiration Natur», Karin Köpfli-Fehlmann, Malerei. 19. Juni bis 10. Juli. Öffnungszeiten: Sa
und So 14 bis 16 Uhr.
Nr. 25
23. Juni 2016
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Zürich 2
Nr. 25
23. Juni 2016
L E T Z TE
Falsche Bräute locken liebestolle Männchen
In Wollishofen werden zurzeit Glühwürmchen gezählt.
Quartierbewohner haben
hierzu gemeinsam Fallen
gebastelt. Sie sollen paarungsbereite Leuchtkäfermännchen anlocken.
Gabi Faerber*
Am kommenden Samstag und Sonntag wird auf dem Rietberg ausgiebig
gefeiert. Das Museum Rietberg und
der Quartiertreff Enge laden zum
Garten- und Sommerfest ein. Ein
breites Angebot vom lustwandelnden
Geniessen über kulinarische Köstlichkeiten, kreative Aktivitäten und Ohrenschmäuse erwartet die Gäste.
Lisa Maire
Das Glühwürmchen mit seinem geheimnisvollen Leuchten ist eindeutig
ein Sympathieträger. «Würde es um
Erdkröten oder Nacktschnecken gehen, wären heute wahrscheinlich weniger Leute hier», freute sich Projektleiter Andreas Diethelm über die beachtliche Schar, die bei der Wollishofer Leuchtkäferkartierung mitmachen
will. Etwa 25 Interessierte nahmen
am Freitagabend im Gemeinschaftsgarten am Grenzsteig an einem Einführungsabend teil, zu dem im Rahmen des Glühwürmchenfestivals von
«Nahreisen» geladen worden war. Bevor es in der Gartenküche ans Fallenbasteln ging, führte Diethelm die
Gruppe auf einen Spaziergang zum
Rolliweg. Dort oben, auf dem kleinen
Hügelzug zwischen Kalchbühl- und
Kilchbergstrasse (dem «Klein-Rigi von
Wollishofen») erzählte der Biologe viel
Wissenswertes über das Glühwürmchenleben.
Zwei Jahre fressen, zwei Wochen
hochzeiten
Glühwürmchen oder Leuchtkäfer, wie
sie etwas weniger poetisch heissen,
seien ideale Botschafter für artenreiche Kulturlandschaft, sagte Diethelm.
Lebensraum beispielsweise auch von
Igel, Blindschleiche, Wiesel oder
Zaunkönig. Wie diese liebt der «Grosse Leuchtkäfer», um den es beim Kartierungsprojekt geht, Hecken, ungedüngte Wiesen, Waldsäume, Böschungen, naturnahe Gärten. Hier, an warmen, feuchten Plätzchen finden die
Käferlarven ihre Nahrung: Schnecken.
Was sie mit diesen anstellen, will nicht
so recht zum niedlichen Bild passen,
das wir Menschen von Glühwürmchen
haben. Die kleinen Larven erledigen
nämlich ihre um ein Vielfaches grösseren Opfer mit einem lähmenden
Giftbiss, der die Beute gleichzeitig vorverdaut.und schlürfen sie dann aus,
weiss der Leuchtkäferspezialist.
Zwei Jahre währt das gefrässige
Leben der Larve, dann beginnt ihr
Sommer- und
Gartenfest 2016 – der
Rietberg als Festgarten
«Unser riesengrosser Garten»
Damit alle wissen, wie Glühwürmchen eigentlich aussehen: Projektleiter Andreas Diethelm zeigt Bilder des Grossen Leuchtkäfers «Lampyris noctiluca» (im Foto das flugfähige, aber nicht leuchtende Männchen).
Fotos: mai.
sehr kurzes, zweites Leben als geschlechtsreifes Tier. In diesen ein,
zwei Sommerwochen leben die Käfer
nur noch von Luft und Liebe, das
heisst, von den angefressenen Energiereserven. Nach einer Geschlechtspartnerin suchend, geht der Grosse
Leuchtkäfer am späten Abend auf Erkundungsflug. Die Weibchen hocken
in Bodennähe. Sie haben keine Flügel,
dafür einen leuchtenden Hinterleib,
mit dem sie die Männchen heranwinken. Diese erkennen das einladende
Leuchtsignal und lassen sich sofort
aus der Luft fallen. Diethelm lacht:
Manchmal mache es über dem gleichen Weibchen gleich mehrfach
«Plopp» und es entstehe ein Gerangel.
Lichterlöschen um halb elf
Sobald das Männchen gelandet ist,
verdeckt es das Weibchen, und wir sehen nichts mehr leuchten. Das «Lichterlöschen» passiert ziemlich schnell.
Diethelm: «Das Hochzeitsfest beginnt
jeweils bei fortgeschrittener Dämmerung, etwa um 22 Uhr. Eine halbe
Stunde später ist das Meiste schon gelaufen.» Wolle man Leuchtkäfer ausfindig machen und zählen, müsse
man in dieser kurzen Zeitspanne aktiv
sein. Und vor allem eine List anwenden: ein falsches sexuelles Versprechen. So täuschen die Lichtfallen, die
später im Garten am Grenzsteig hingebungsvoll gebastelt wurden, zur
Paarung bereite Käferbräute vor. Sie
bestehen aus einem batteriebetriebe-
Effizientes Leuchten
Quartierbewohner beim Basteln
einer Zählfalle mit Leuchtdiode.
Leuchtkäfer setzen – bei der Oxidation des körpereigenen Leuchtmoleküls Luciferin – nahezu 100
Prozent der aufgewendeten Energie in Licht um. Glühbirnen und
Halogenlampen haben einen Wirkungsgrad von 5 bis 10 Prozent,
Leuchtdioden (LED) erreichen 30
Prozent. Glühwürmchen hätten
das effizienteste Leuchten überhaupt – und das einzige, dem
man ein Biolabel verpassen könnte, sagt Andreas Diethelm. (mai.)
nen LED-Lämpchen und zwei abgeschnittenen Böden von PET-Flaschen,
von denen der obere als Männchensammelbecher dient.
Für die Projektbeteiligten heisst es
nun, diese Fallen zur Flugzeit an mehreren Abenden und an verschiedenen
Orten im Kartierungsperimeter aufzustellen. Und zwar dort, wo sich Glühwürmchen zur Fortpflanzung bevorzugt aufhalten: an möglichst naturbelassenen, warmen und vor allem lichtarmen Orten, damit das weibliche
Leuchten von den Männchen überhaupt wahrgenommen werden kann.
Nach einer halben bis einer Stunde
müssen die Becher dann kontrolliert,
die allenfalls hineingeploppten Käfermännchen gezählt und wieder befreit
werden. Man solle auch darauf achten, die Becher nicht ausgerechnet ne-
ben ein leuchtendes Weibchen zu stellen, sagte Diethelm. «Das wäre doch
allzu fies.»
LESERBRIEF
PRESSESCHAU
Auswertung im August
Kleinräumig strukturierte Lebensräume, wie sie der Grosse Leuchtkäfer für
Paarung und Eiablage braucht, fänden
sich in der Stadt eigentlich recht viele,
sagt Diethelm, der vor zwei Jahren
schon ein erfolgreiches Kartierungsprojekt im Burghölzli-Gebiet durchführte. Der ausgewählte Wollishofer
Beobachtungsperimeter
(zwischen
Grenzsteig und Kirche Egg) sei jedenfalls vielversprechend. Genaueres
wird man im August erfahren, wenn
die Protokolle der engagierten Glühwürmchenzähler ausgewertet sind.
Weitere Infos: www.gluehhwuermchen.ch
10, nicht 12
Kirchenkreise
«Zürich 2» vom 16.6.2016: «Kirche
Leimbach: Abriss so gut wie beschlossen».
Wir haben uns über Ihre Berichterstattung zum Reformprozess grundsätzlich gefreut. Leider enthält die
grössere Box einige Fehler. Sie schreiben, es ginge um 12 Kirchenkreise
und nicht einfach um eine Kirchgemeinde Zürich. Diese Aussage ist unserer Ansicht nach falsch. Richtig ist,
dass sich eine Mehrheit des Stimmvolkes 2014 für eine Kirchgemeinde
Zürich ausgesprochen hat. Diesem
Volksentscheid trägt die Reformierte
Kirche Zürich Rechnung. Ab Januar
2019 wird diese eine Kirchgemeinde
Zürich ihren Betrieb aufnehmen. Die
erwähnten Kirchenkreise sind Unterstrukturen, die es braucht, um die
künftig grösste Kirchgemeinde der
Schweiz überhaupt organisatorisch
am Laufen zu halten. Und es sind
nicht 12, sondern 10 Kirchenkreise.
Karin Müller, Leiterin Kommunikation
Ref. Stadtverband und Reform
Kampf um das Zürcher Mythenschloss: Die Swiss Re will das grossbürgerliche Gebäude am Mythenquai 20 abreissen. Mieter wehren
sich aber gegen den geplanten Neubau, der nur noch Büros enthalten
soll. Auf der Seeseite leben heute in
den 65 Wohnungen 200 Bewohner.
Bei ihnen regt sich Widerstand. Ein
Mieter will mit weiteren Bewohnern
die Interessenvereinigung «Erhalt
des Mythenschlosses» bilden: «Wir
werden kämpfen, um die Sache
wenn nötig bis vor Bundesgericht
weiterzuziehen», zitiert ihn die
Quartierzeitung «Zürich 2». Die Einsprachefrist läuft bis 7. Juli. Auch
der Quartierverein Enge will sich in
dieser Sache engagieren. Noch fehlen ihm die entsprechenden Informationen. «Uns geht es vor allem
um den Erhalt von Wohnungen,
aber auch um das Ortsbild», sagt
Präsident Markus Gumpfer. Deshalb
wird er mit der Stadt und Swiss Re
das Gespräch suchen. (zh2.)
Sind wir ehrlich, eigentlich ist der
Rietberg unser aller riesengrosser
Garten. Wer immer in der Enge
wohnt, schöpft zwischendurch kurz
Atem unter den grossen Bäumen,
nimmt den Arbeitsweg durch den
Rieterpark und macht gern den kleinen Umweg zum Aussichtsplateau,
um an klaren Föhntagen das Alpenpanorama zu geniessen. Ganz zu
schweigen von den Minuten, die man
ruhig auf einer Bank sitzend verbringt, während ringsherum Alltag
und Verkehr rauschen.
Der Garten des Quartiertreffs Enge ist kleiner und äusserst kindertauglich, so ist unser Sommerfest seit
eh und je gleichzeitig ein Gartenfest;
die vielen Leute fänden im Haus gar
keinen Platz. Als fester Bestandteil
des Jahresprogramms findet dieses
Jahr das Sommerfest am Sonntag,
26. Juni, statt.
Im Rahmen der Sonderausstellung «Gärten der Welt» feiert das Museum Rietberg am 25./26. Juni sein
grosses Gartenfest. Was liegt näher,
als beide Feste zusammen zulegen.
So bieten Quartiertreff und Museum
Samstag und Sonntag von 14 bis
18 Uhr ein gemeinsames Kinderprogramm an, Café und Grill gibt es am
Samstag im Treff ab 14 Uhr.
Am Sonntag öffnet das Treffcafé
um 11 Uhr seine Tore und gibt damit
den Startschuss für unser Sommerfest. Dann zieht über den Treffgarten
auch wieder der feine Duft unseres
beliebten Risottos, natürlich von Peter Arnold, und es lockt ein vielseitiges Salatbuffet.
An beiden Tagen kann ein Spielpass gekauft werden. Neben bekannten Attraktionen wie Wasserrutsche
(«Grosse Giesskanne» – Badehose
oder Ersatzkleider mitnehmen), «Wilder Ameisenhaufen» in der Turnhalle
und das «Fang den Fisch»-Päcklifischen basteln wir an zwei verschiedenen Stationen «Kunterbunte Blumen» und einen kleinen «Miniaturgarten». Bunt wird es in der «Gemüseschminkerei», ein Angebot vom
Theater Purpur, und endlich können
Neugierige einen Blick in das kleine
Hexenhäuschen mitten im Park werfen, in dem Märchen erzählt werden.
Der Spielpass kostet 10 Franken und
ist im Treffcafé und am Infostand vor
dem Museum erhältlich.
Wir hoffen alle, dass das Wetter
mitspielt und wir an diesem Wochenende vom 25. und 26. Juni die grossen und kleinen Gärten auf dem Hoger vollauf geniessen können.
Helfende Hände gesucht!
Ja, es ist so: So ein Fest ist für den
Treff ein rechtes Ding, deshalb brauchen wir für Samstag und Sonntag
viele helfende Hände aus dem Quartier, viele Kuchen und Salate. Bitte
beteiligt euch zahlreich! Anmeldung
und Fragen für weitere Infos bitte an
[email protected]. Mithelfen und
sich engagieren ist die beste Gelegenheit, andere Menschen aus dem
Quartier kennen zu lernen!
*) Gabi Faerber gehört dem Team des
Quartiertreffs Enge an und ist für Projekte
und das Werken zuständig.

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