Tipps von TV-Koch Björn Freitag
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Tipps von TV-Koch Björn Freitag
Magazin für Menschen mit Energie • 1/2007 ergo: WEIN UND ESSEN Tipps von TV-Koch Björn Freitag ENERGIEEFFIZIENZ GENUSS Der Gebäudeenergiepass hilft Mietern und Käufern von Immobilien Rezepte und Tipps zur Weinauswahl von Starkoch Björn Freitag Parkräume Lebensräume Freiräume Wir haben unser über 40-jähriges Garagenwissen in einer Broschüre für Sie dokumentiert. Rufen Sie uns an! Fertiggaragen für alle Bedürfnisse. Individualität – Millionenfach bewährt! KESTING Garagen- und Elementbau GmbH & Co. KG Friedrich der Große 12, 44628 Herne, Tel.: 0 23 23 / 98 89-0, Fax: 0 23 23 / 98 89-200 www.kesting.de KESTING ® Die Garage der Erfinder ergo: 4 IMPULSE Editorial • Neue Ökostrom-Anlage auf der Mont-CenisGesamtschule • Die schönsten Golfplätz der Welt – in Bochum • Der Staat verdient kräftig am Strom • 3 Fragen an Mittelstands-Sprecher Reginald Hohmeister zur guten Stimmung in der Ruhrgebiets-Wirtschaft • E-News 6 BRENNPUNKT Hochspannung in Deutschland: Kommunale Versorger wie die Stadtwerke Herne rütteln am Oligopol der großen Konzerne und steigen selbst in den Kraftwerksbau ein – den Kunden kann das nur recht sein. 10 MARKT Kundenporträt: Ob Rollläden, Thermoskannen oder Außenspiegel – fast jeder begegnet täglich Produkten von Ter Hell Plastic in Herne, ohne es zu wissen. Der Perso fürs Haus: Der Gebäudeenergiepass macht die Energieeffizienz von Häusern transparent – Käufer oder Mieter von Gewerbeobjekten können davon profitieren. 14 TRENDS Kochen mit Leidenschaft: TV- und Sternekoch Björn Freitag hat exklusiv für ergo:-Leser zwei delikate Gerichte zum Nachkochen komponiert – und Tipps für die richtige Weinauswahl zusammengestellt. Osmose-Kraftwerk: Wissenschaftler erntwickeln eine Membran, mit deren Hilfe aus Salz- und Süßwasser Strom erzeugt werden soll. 18 IMPULSE Berdis Business: Offen für Innovation? • VPN: Die private Datenautobahn • Erfinderische Energie: Die Computerfestplatte • Stadtwerke-Fahrzeuge in neuem Look • Neuer Online-Service der Stadtwerke für die Immobilienwirtschaft • Impressum Ausgabe 1/2007 4 An zahlreichen Standorten in Deutschland sind neue Kraftwerke unter Stadtwerke-Ägide in Planung oder im Bau – die Erzeugungslandschaft steht vor einem grundlegenden Wandel. 10 Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff – und auch diese Mischung, die das Werk verlässt, muss ganz besonderen Anforderungen genügen. Kein Problem für Ter Hell Plastic in Herne. 14 Für Sie abgeschmeckt: Fernsehkoch Björn Freitag hat für Sie zwei Gerichte komponiert, die perfekt zu den beiden Sieger-Weinen des rewirpower-Weintests passen. 4 IMPULSE EDITORIAL Innovativ und bodenständig zugleich – das zeichnet die Küche von Björn Freitag aus. Offensichtlich eine ausgesprochen erfolgreiche Kombination, schließlich darf sich der Spitzenkoch aus Dorsten seit Jahren mit einem Michelin-Stern schmücken. Seine Gäste lässt er nach allen Regeln der Kunst die Energie kulinarischer Genüsse erleben. Um Energie im engeren Sinne kümmern sich die Stadtwerke. Ein ganz anderes Metier – und doch gibt es eine interessante Gemeinsamkeit: Auch die Stadtwerke haben mit der gezielten Verbindung von Innovation und Bodenständigkeit Erfolg. Diese Mischung und die damit verbundene Nähe zur eigenen Region und ihren Kunden unterscheidet sie maßgeblich von den ganz großen Playern im Markt. Denen man gleichwohl Paroli bietet. Am Beispiel Kraftwerksbau wird das in unserem Brennpunkt deutlich. Eine angeregte Lektüre wünschen wir Ihnen – und natürlich viel Vergnügen mit den kulinarischen Finessen von Björn Freitag … Ihre ergo:-Redaktion Umweltfreundlich und pädagogisch wertvoll: die neue Solaranlage auf der Mont-CenisGesamtschule. Neuer Ökostrom – dank Ökostrom 21 Quadratmeter Fläche, 2.200 Kilowattstunden Strom jährlich – seit einigen Monaten produziert eine Solaranlage auf dem Dach der Herner Mont-Cenis-Gesamtschule umweltschonend Energie. Und finanziert wurde die Anlage ebenfalls auf umweltgerechtem Weg. Die Kunden des Angebots rewirnatur zahlen für die umweltfreundliche Energie freiwillig drei Cent pro Kilowattstunde mehr. Das Geld legen die Stadtwerke zurück und erhöhen den im Jahr erzielten Betrag um die selbe Summe – schon gibt es eine neue An- lage mit regenerativer Kraft. Insgesamt konnten in Herne so bereits vier Solaranlagen gebaut werden: Eine ist auf dem Dach der Künstlerzeche in Wanne-Eickel installiert, drei befinden sich auf Schuldächern. „Auf diesem Weg wird Schülern auch die Stromerzeugung aus regenerativen Quellen nahe gebracht“, sagt Angelika Kurzawa von den Stadtwerken Herne. Und obendrein kann die Solaranlage auf dem eigenen Schuldach eher trockene Unterrichtsthemen wie Klimapolitik sehr viel anschaulicher machen. « Die schönsten Golfplätze der Welt – in Bochum G olfen in Kalifornien, Spanien oder Kanada ganz ohne Reisestress und mit immer währendem Sonnenschein – Indoor-Golfen macht es möglich. Ende letzten Jahres eröffnete der Oase Health & Sports Club Bochums ersten virtuellen Golfplatz. Zwei Hightech-Videoanlagen schicken die vor einer Großleinwand geschlagenen Bälle in Echtzeit über das Grün. Sensoren erfassen Richtung, Schlaggeschwindigkeit und anderes, und während der echte Ball von der Leinwand abprallt, fliegt der virtuelle über die Fairways von insgesamt 27 auswählbaren Golfplätzen – und das sind natürlich die schönsten, die die Welt zu bieten hat. Licht und Schatten, Seen und Berge, Grün und Wege – die computeranimierten Grafiken wirken äußerst real. Geeignet ist die Indoor-Anlage für Könner, die sich über den Winter den Spaß nicht nehmen lassen möchten, aber auch für Anfänger. Die Oase hat Schnupperkurse und Trainingseinheiten inklusive fünf Stunden auf dem Indoor-Grün samt Trainer und Videoanalyse im Programm. „Das Angebot im Bereich Indoor-Golf entspricht unserer ganzheitlichen Ausrichtung“, erläutert Oase-Geschäftsführer Vincent Bradley. Außer den Ball über das Grün zu schlagen, können Neulinge wie Profis daher mit einem speziellen Programm aus Fitness- und Beweglichkeitsanalyse sowie Checks zu Körperhaltung, Atem- und Schwungtechnik ihre Golf-Fitness überprüfen, erhalten und verbessern. Zudem ist die Bochumer Oase als einziger deutscher Health-Club von der Professional Golfers Association Deutschland (PGA) als Golf-Clinic zertifiziert. Kursteilnehmer erhalten so von den entsprechend qualifizierten Golf-Trainern und Physiotherapeuten auch wertvolle Tipps für die Therapie von typischen Golfverletzungen. Die Indoor-Golfanlage kann auch von Nichtmitgliedern genutzt werden. « www.oase-bochum.de Sind Sie neugierig geworden? Dann sollten Sie unser Antwortfax nutzen! Denn gemeinsam mit der Oase verlost ergo: einen medizinischen Golf-Check im Wert von 300 Euro und 5 x 1 Stunde Indoor-Golfen. Einsendeschluss: 16. Februar. ergo: 1/07 IMPULSE 5 3 Fragen an … 22,0 „Ruhrgebiet besonders optimistisch“ + 9,60 37,6 Nettopreis € /Monat 12,4 Staat … Reginald Hohmeister, Regionalgeschäftsführer für das Ruhrgebiet und den Niederrhein im Bundesverband mittelständische Wirtschaft, zur Stimmung in den Unternehmen des Ruhrgebiets. 34,7 – 2,90 Die Konjunktur kommt wieder in Schwung, die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist ganz hervorragend. Gilt das auch fürs Ruhrgebiet? Allerdings, die Stimmung ist auch hier so gut wie lange nicht. Laut einer Konjunkturumfrage unseres Verbandes schauen die Unternehmer im Ruhrgebiet sogar noch ein Stückchen optimistischer in die Zukunft als Rest des Landes NRW. Hier in der Region rechneten im Herbst 42 Prozent mit einer weiteren Verbesserung der Geschäftslage, im Rheinland und in Westfalen nur 35 bzw. 36 Prozent. Folgen dieser positiven Grundstimmung auch Taten? Das darf man annehmen. 30 Prozent der Firmen im Ruhrgebiet gaben in der Umfrage an, ihr Investitionsvolumen in den kommenden zwölf Monaten weiter steigern zu wollen. Und jede dritte plante kurzfristige Neueinstellungen. Der Staat verdient kräftig am Strom Die Steuereinnahmen sprudeln – auch bei der Energie: 2006 verdiente der Staat mehr als 12 Milliarden Euro am Strom. Wie sich der hohe Staatsanteil auf die monatliche Stromrechnung eines Drei-Personen-Haushaltes (3.500 kWh/Jahr) auswirkt, zeigt unsere Grafik. Während die Nettostromkosten (Erzeugung, Transport und Vertrieb) um knapp drei Euro gesunken sind, kamen kam mehr als das Dreifache an Steuern und Abgaben hinzu. Quelle: VDEW Was muss geschehen, damit die Stimmung so gut bleibt? Neben den ungelösten Dauerthemen wie Lohnnebenkosten und zu hoher Steuerlast sollte speziell das Ruhrgebiet endlich einen deutlichen Schritt weg von der Kirchturmspolitik und hin zur Profilierung als Gesamtregion machen. Wir stehen im weltweiten Wettbewerb. Aber welcher Investor in den USA kennt Bottrop oder Datteln? Ein gemeinsames Auftreten würde auch die Wirtschaft in unserer Region noch einmal deutlich stärken. E-NEWS Die Kraft der Wellen Das weltweit größte Wellenkraftwerk soll noch in diesem Jahr vor der walisischen Küste in Betrieb gehen. Auf der Meeresoberfläche schwimmend (Bild), soll der „Wave Dragon“ die Kraft der Wellen in elektrische Energie umwandeln. Es soll eine Leistung von sieben Megawatt haben – und eine große Zukunft, sagt sein Erfinder Lars Christensen. Er glaubt, dass „Wellenkraft in ein paar Jahren ein ernsthafter Konkurrent für Offshore-Windenergie“ werden könnte. ergo: 1/07 Stadtwerke stärken den Wettbewerb „Stadtwerke sorgen für mehr Wettbewerb im Energiemarkt“, so Gerhard Widder, Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). „Wer mehr Wettbewerb will, muss also die Stadtwerke stärken.“ Widder sagte dies jüngst mit Blick auf die aktuelle Diskussion über den Wettbewerb im Energiemarkt und mögliche strukturpolitische Eingriffe. Er wies darauf hin, dass kommunale Unternehmen bis zum Jahr 2012 rund 3,7 Milliarden Euro in den Bau neuer Kraftwerke investieren wollen, um so die Ab- hängigkeit von den wenigen großen deutschen Energieerzeugern zu verringern. Neu: EnergieAgentur.NRW Aus zwei mach eins: Die Landesinitiative Zukunftsenergien (Gelsenkirchen) und die Energieagentur NRW (Düsseldorf und Duisburg) sind seit dem 1. Januar unter dem Namen „EnergieAgentur.NRW“ zusammengefasst. Dadurch wurden Ressourcen im Bereich Energie gebündelt und unter anderem Unternehmen in Form von Contracting-Beratungen sowie Informations- und Weiterbildungsangeboten zur Verfügung gestellt. www.ea-nrw.de 6 BRENNPUNKT ergo: 1/07 BRENNPUNKT 7 Vorsicht, Hochspannung! Energieerzeugung Das Thema Energieerzeugung war für die Stadtwerke lange Zeit eigentlich keines. Das ändert sich nun grundlegend. Zahlreiche kommunale Versorger beteiligen sich hierzulande an neuen Kraftwerken. Und die Kunden können davon profitieren. D reißig Pferdestärken hatte der Zweizylindermotor unter der Haube. Doch nicht ein Automobil kam damit ins Rollen, sondern die Stromversorgung im Mittleren Ruhrgebiet. Der Motor trieb einen Dynamo an, und Bochums Bürger kamen in den Genuss der elektrischen Energie, die ihre Stadtwerke für sie erzeugten. Damals, anno 1892, reichten vergleichsweise bescheidene Mengen Strom aus, um eine ganze Stadt zu versorgen. Doch im Laufe des 20. Jahrhunderts stieg der Bedarf stark an. Große Kraftwerke wurden benötigt, um die wachsende Nachfrage von Industrie und Bevölkerung zu stillen. So entstand eine Arbeitsteilung: Den Strom produzierten einige wenige Konzerne als Kraftwerksbetreiber. Die Stadtwerke kümmerten sich im Wesentlichen um die Verteilung des Stroms vor Ort und um die Betreuung ihrer Privat- und Geschäftskunden. Das ist in Deutschland größtenteils noch heute der Status quo, auch im Mittleren Ruhrgebiet. Zwar erzeugen die hiesigen Ver- sorger hier auch einen Teil des Stroms selbst, mit Deponie- und Grubengas etwa oder aus Wasserkraft. Aber die Mengen sind eng begrenzt; insgesamt liegt der Anteil, den die Stadtwerke der Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet (ewmr) vor Ort selbst produzieren, nur zwischen zwei und drei Prozent. Die Masse stammt von mehreren Vorlieferanten. Das Problem: Nachdem Strom Ende der 90er-Jahre zunächst deutlich günstiger geworden war, schnellten allein im Laufe der vergangenen vier Jahre die Großhandelspreise um rund 50 Prozent in die Höhe. Dieser unerfreulichen Entwicklung wollen die Stadtwerke der ewmr nicht tatenlos zusehen. Die Lösung liegt auf der Hand: selbst Strom zu erzeugen. „Wir wollen unabhängiger von unseren Vorlieferanten werden und vor allem von den Schwankungen auf den Bezugsmärkten“, erläutert Dietmar Spohn, Geschäftsführer Technik der Stadtwerke Bochum, die Strategie. Selbst Strom zu erzeugen, bedeutet einen ZEICHENERKLÄRUNG ergo: 1/07 wichtigen unternehmerischen Schritt. „Wir erschließen uns damit ein neues, interessantes Geschäftsfeld, das die Stadtwerke langfristig stärken soll“, so Marlies Mathenia, Geschäftsführerin der Stadtwerke Witten. Damit handelt der regionale Versorger ganz im Sinne seiner Kunden. Die ewmr optimiert ihre Energiebeschaffung, um dauerhaft faire, marktgerechte Preise zu sichern. Erste Erfahrungen mit einem eigenen Kraftwerk von größeren Dimensionen sind bereits gesammelt. Die Biomasse-Anlage in Papenburg an der Ems, an dem sich die Bochumer im Jahr 2003 beteiligt hatten, verarbeitet Holzabfälle aus der industriellen Möbelfertigung – und ist in der Lage, eine kleine Stadt zu versorgen. Nun gehen die ewmr-Stadtwerke gemeinsam einen wichtigen Schritt weiter und engagieren sich beim Bau des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks in Hamm-Uentrop. Eine Anlage von imposanter Kapazität: 817 Megawatt werden die beiden Blöcke leisten können, die in diesem Jahr ans Netz gehen. Einen Anteil von 150 Megawatt haben sich die Stadtwerke des Mittleren Ruhrgebiets gesichert. „Damit möchten wir rund 30 Prozent des Strombedarfs der ewmr decken“, erklärt Leo Mating, Vorstand der Stadtwerke Herne. Das wäre also ein Quantensprung. Bei der Energieerzeugung kommt es auf den richtigen Mix an. Einerseits benötigt man die Möglichkeit, flexibel auf Lastspitzen zu reagieren. Andererseits geht es darum, die große Menge Strom, die garantiert benötigt wird, zu möglichst günstigen Konditionen bereitzustellen – für die so genannte Grundlast. Deswegen gibt es in der ewmr zurzeit intensive Überlegungen, sich auch an einem 8 BRENNPUNKT Kraftwerk zu beteiligen, das Steinkohle als Energieträger nutzt und die stets benötigte Sockelmenge Strom besonders wirtschaftlich erzeugt. Ein neues Kraftwerk zu errichten, erfordert allerdings Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe oder mehr. Dass Großprojekte wie diese nicht ein regionaler Energieversorger alleine stemmen kann, versteht sich von selbst. Im Fall Hamm-Uentrop haben sich die ewmr mit mehr als zwei Dutzend anderen Stadtwerken zusammengetan, um gemeinsam den Bau zu realisieren. Solches Teamplay ist keine Ausnahme. Im Gegenteil: Eine Vielzahl regionaler Versorgungsunternehmen will derzeit in die Energieerzeugung einsteigen. 28 Prozent planen, sich am Bau eines Kraftwerks zu beteiligen, haben die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young bei einer Untersuchung festgestellt. Immerhin jedes neunte Stadtwerk will sogar in Eigenregie ein Kraftwerk errichten. Ob aus all diesen Plänen Realität wird, muss sich noch zeigen. Doch schon jetzt zeichnet sich ab: Die Erzeugungslandschaft in Deutschland wird sich grundlegend verändern. Bislang produzierten die regionalen Energieversorger gerade einmal zehn Prozent des von ihnen vertriebenen Stroms selbst. Nicht nur, dass sich der Anteil zukünftig erheblich steigern könnte – vom Engagement der regionalen Energieversorger versprechen sich Experten auch eine Signalwirkung auf die Kraftwerkskonzerne, die bislang den Erzeugungsmarkt in einem Oligopol untereinander aufteilen und sich nun erstarkender Konkurrenz gegenüber sehen. „Der Stromerzeugungsmarkt ist inzwischen auch für neue Anbieter interessant geworden“, kommentiert Eberhard Meller, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), die neue Situation. „Der Wettbewerb funktioniert.“ Dynamik kommt in diesen Umbruch überdies durch den Handel mit Emissionsrechten. Wer nun neue, umweltgerechte Anlagen errichtet, ist im Vorteil gegenüber den Betrei- bern von älteren, modernisierungsbedürftigen Anlagen. Er muss keine Emissionszertifikate erwerben, sondern kann diese teilweise veräußern und damit Einnahmen erzielen. Die Stadtwerke der ewmr sind mit ihren Kraftwerksbeteiligungen auf der sicheren Seite, wenn es darum geht, ihren Beitrag an der Reduzierung von Treibhausgasen zu leisten. Die Konjunktur im Kraftwerksbau hat aber noch einen weiteren Hintergrund. Etwa die Hälfte des deutschen Kraftwerkparks muss im Laufe der kommenden 15 Jahre aus Altersgründen vom Netz gehen. Laut VDEW sind neue Kraftwerke mit einer Leistung von rund 20 Gigawatt geplant oder bereits im Bau . Diese gewaltig anmutende Menge wird aber noch nicht ausreichen, um den erwarteten Wegfall von Kapazitäten auszugleichen. Die Entwicklung ist also noch lange nicht zu Ende. Auch für die Stadtwerke nicht, die als Energieerzeuger gewissermaßen zu ihren Wurzeln zurückkehren, um ihre Zukunft zu sichern. « GuD-Kraftwerk Hamm-Uentrop Gemeinsam mit 27 anderen kommunalen Energieversorgern beteiligen sich die ewmr-Stadtwerke am Gasund Dampfturbinenkraftwerk in Hamm-Uentrop. Hier wird besonders effizient Strom erzeugt werden. Denn auch die Abgase, die bei der Verbrennung von Erdgas entstehen, nutzt die Anlage und arbeitet deswegen mit einem sensationellen Wirkungsgrad von fast 58 Prozent (zum Vergleich: Kohlekraftwerke erreichen normalerweise nur 35 bis 45 Prozent). Mit der in Hamm produzierten Menge Strom lassen sich insgesamt rund 230.000 Haushalte versorgen, davon ist knapp ein Drittel für die ewmr reserviert. ergo: 1/07 BRENNPUNKT 9 Biomasse-Kraftwerk Papenburg Seit dreieinhalb Jahren ist das Biomasse-Kraftwerk Papenburg nun am Netz. 180.000 Tonnen Altholz werden dort pro Jahr verstromt – derzeit der einzige Energieträger, der verwendet wird. Es ist allerdings auch möglich, andere Bioabfälle zu verwerten. Das Kraftwerk wird nach dem Energieeinspeisegesetz gefördert. Die Stadtwerke Bochum halten rund 40 Prozent der Anteile an der Anlage. Pro Jahr wurden bislang an der Ems mehr als 160 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt – genug für die Versorgung von 40.000 bis 50.000 Haushalten. Stromerzeugung im Mittleren Ruhrgebiet Auch einige Anlagen im ewmr-Gebiet liefern Strom. Dabei handelt es sich teils um kleinere Kraftwerke, bei denen die Stadtwerke Akzente in Sachen Innovation und Ökologie setzen. Zum Beispiel: Dank der energetischen Verwertung von Grubengas in Herne wird vermieden, dass klimaschädliches Kohlendioxid aus den stillgelegten Bergwerksschächten in die Atmosphäre entweicht. Das Heizkraftwerk in Bochum-Kornharpen hat einen ähnlichen Effekt, nur nutzt es als Energieträger das Gas, das sich auf der Deponie bildet. Nicht zu vergessen: Das Wasserwerk an der Ruhr in Stiepel setzt nebenbei auch Wasserkraft in elektrische Energie um. ergo: 1/07 10 MARKT Kundenporträt Die Kunst der Kunststoffe Ter Hell Plastic Produkte des Herner Unternehmens begegnen einem im Alltag ständig – beim Arzt, im Auto, am Fenster. Man erkennt sie nur nicht wieder … ergo: 1/07 MARKT Kundenporträt 11 Erfolg mit Kunststoffen: Die Geschäftsführer Klaus Kleeb und Dr. Wolf Köhler (Foto oben, v. r.) stehen vor der Produktionsstätte von Ter Hell Plastic an der Hafenstraße in Wanne. Das Unternehmen liefert pro Jahr rund 70.000 Tonnen Kunststoff an seine Kunden, darunter zahlreiche Sonderanfertigungen wie etwa das rote Granulat links. E ine riesige Spaghetti-Maschine? Zwei helle Fäden, dünner als Bleistifte, schießen durch eine Lochplatte in ein Wasserbad. Anlagenfahrer Rainer Hörster nimmt sie auf, legt sie über eine kleine Rolle und führt sie weiter zu einer Schneidemaschine. Was aus der Ferne erst wie die bekannte Nudelart aussieht und schließlich vom Granulator kleingehäckselt wird, ist Kunststoff. Ein ganz besonderer – denn Ter Hell Plastic hat ihn nach den speziellen Anforderungen eines Kunden produziert. Kunststoff ist eben nicht gleich Kunststoff. Die Abnehmer arbeiten nicht immer mit Standardware. Sie benötigen oft auch Spezialitäten: Mal muss der Kunststoff besonders wetterresistent und mal extrem schlagfest sein. Oder mal eine besondere Farbe haben. „Wir stellen dann die richtige Mischung zusammen. Das ist ähnlich wie in einer Backstube“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Klaus Kleeb. Ter Hell Plastic beherrscht die Kunst der Kunststoffe: Je nachdem, welche Eigenschaften das Produkt haben soll, mischen die Mitarbeiter im sogenannten Extruder Rohstoffgranulat mit bestimmten Zusatzstoffen. Das Granulat wird dann in der Maschine, die einem überdimensionalen Fleischwolf gleichkommt, geschmolzen und ausgeformt. Die Entwicklung eines speziellen Kunststoffes kann bis zu eineinhalb Jahre dauern. Zuerst produziert Ter Hell Plastic eine Testmenge. Wird die dann vom Kunden für gut befunden, kann in der Produktionsstätte des Herner Unternehmens an der Hafenstraße in Wanne die Massenherstellung beginnen. ergo: 1/07 Mit der Ware von Ter Hell Plastic stellen die Kunden zum Beispiel Außenspiegel für Autos her, Rollläden, Einwegspritzen, Thermoskannen oder Gehäuse für Fotokameras. „Unsere Kunststoffe finden sich fast überall im Alltag wieder“, so Kleeb. Die Veredelung von Kunststoffen, Compoundierung genannt, macht aber nur einen Teil der Geschäfte von Ter Hell Plastic aus. Die 1977 von Ter Hell & Co. mit Sitz in Hamburg und dem Herner Manfred Meimberg gegründete Firma liefert im Jahr rund 70.000 Tonnen Kunststoff an ihre Kunden. „Unsere Produkte sind unterteilt in Standard-, technische und Hochleistungskunststoffe“, erklärt Kleeb. Neben den Produkten aus eigener Fertigung vertreibt Ter Hell Plastic auch eine große Menge Kunststoffe weltbekannter Partnerunternehmen. Das wohl bekannteste Produkt, mit dem das Unternehmen handelt, ist Plexiglas. In Fachkreisen ist aber auch die Hausmarke Terez ein Begriff für Qualität. Zu den Vertriebspartnern der Herner zählen zum Beispiel Degussa, Samsung Cheil Industries und Total Petrochemicals. Ter Hell Plastic verfügt über Vertriebsniederlassungen in ganz Europa. In Deutschland hat das Unternehmen insgesamt neun Verkaufsbüros, verteilt auf alle Bundesländer. „Hier in der Region zählen beispielsweise Hersteller von Verpackungen, Werkzeugen und Kabeln zu unseren Abnehmern“, so der Geschäftsführer Technik Dr. Wolf Köhler. Die Produkte von Ter Hell Plastic sind gefragt: Im Bundesgebiet etwa beliefert das Unternehmen rund die Hälfte aller Kunststoffverarbeiter. „Unser Vorteil ist, dass wir den Kunden alles aus einer Hand anbieten können. Wir liefern zudem schnell und auch in Kleinmengen ab 25 Kilogramm“, so Köhler. Um die Qualität zu sichern, investiert Ter Hell Plastic regelmäßig in ihre Produktion. Das Unternehmen wird demnächst einen zehnten, topmodernen Extruder mit ganz spezieller Technologie anschaffen – als erster Compoundeur überhaupt. „Für uns als führendes Distributionsunternehmen ist es eine Verpflichtung, auf dem neusten Stand zu bleiben“, sagt der Geschäftsführer Technik. Gefragt sind Kunststoffe von Ter Hell Plastic zunehmend auch in ganz weiter Ferne: in China. Eine Tochterfirma hat das Unternehmen im vergangenen Jahr dort bereits gegründet und die Vermarktung seiner Produkte ins Rollen gebracht. „Das Land ist ein wichtiger Zukunftsmarkt. Viele unserer Kunden verlagern ihre Fertigung dorthin und wollen nicht auf die bewährten Kunststoffe verzichten. Wir werden deshalb mittelfristig auch dort eine Produktion aufbauen und die Geschäfte ausweiten“, so Klaus Kleeb. Dann heißt es auch in Asien: Standard oder Spezialität? « K O N TA K T Ter Hell Plastic GmbH Bochumer Straße 229 44625 Herne Tel. (0 23 23) 9 41 - 0 www.terhell.de 12 MARKT Energie Der Perso fürs Haus Gebäudeenergiepass Ab Januar 2008 soll ein Ausweis transparent machen, wie effizient ältere Privathäuser und Firmengebäude mit Energie umgehen. Potenzielle Käufer und Mieter können dann direkt vergleichen, mit welcher Immobilie sich in diesem Bereich Geld sparen lässt. D ie Vision ist durchaus reizvoll: Jedes Wohnhaus, jedes öffentliche Gebäude, jeder Bürokomplex und jede Industriehalle besitzt einen Energiepass. Käufer oder Neumieter müssen lediglich nachfragen und schon zückt der Eigentümer das Dokument. Aus ihm geht die Energieeffizienz des fraglichen Gebäudes klar hervor – ähnlich übersichtlich wie die bunten und nach dem Alphabet unterteilten Verbrauchsnachweise an Kühlschränken. Dadurch wird die energetische Qualität jedes Hauses transparent, was auf dem Immobilienmarkt Vorteile bringen kann. Denn viele Kauf- und Mietinteressenten werden sich vermutlich für ein energiesparendes Objekt entscheiden. Für Neubauten und wesentlich umgebaute Gebäude ist diese Vision schon seit 2002 Wirklichkeit. Derzeit schreibt die Energiesparverordnung aus dem Jahre 2004 den „Perso“ für sie vor. Bei älteren Häusern greift diese Verordnung nicht – noch nicht. Vergangenen Herbst hat sich die Regierungskoalition jedoch auf Regelungen geeinigt, die zum 1. Januar 2008 verpflichtend werden sollen. Grundlage soll die Energiesparverordnung sein, die allerdings noch novelliert werden muss. „Von daher brauchen Hausbesitzer nichts zu überstürzen“, rät Gerd Hofman, bei den Stadtwerken Herne zuständig für Energieberatung. „Ich gehe davon aus, dass der Energieausweis für ältere Gebäude nun in einem Jahr kommt, aber hundertprozentig sicher ist dieser Termin noch nicht.“ Deshalb heißt die Devise noch Abwarten. Wer zum offiziellen Startschuss gut vorbereitet sein will, sollte sich allerdings bereits jetzt mit der Thematik auseinandersetzen: Der Energiepass wird für Wohn- und für Nichtwohngebäude gelten. Letztere umfassen z. B. beheizte oder gekühlte Produktions- und Werkstätten, Büro- und Verwaltungsgebäu- de, Schulen, Krankenhäuser, Hotels und Gaststätten. Er soll ab Januar 2009 für diese Gebäude Pflicht sein, wenn sie neu vermietet oder verkauft werden. Unternehmer oder Privatpersonen, die ihr Eigentum selbst nutzen oder bewohnen, brauchen also auch in Zukunft das Dokument nicht zwingend. Für Unternehmer außerdem wichtig: Der Ausweis für gewerbliche Objekte gilt immer für das gesamte Gebäude. Eine Ausnahme bildet lediglich die gemischte Nutzung. Wird in einem Haus gleichzeitig gewohnt und gearbeitet, müssen zwei Pässe ausgestellt werden – jeweils nach privatem und gewerblichem Gebrauch getrennt. Die Ausweise sind zehn Jahre gültig. Beträgt die Nettogrundfläche in öffentlichen Gebäuden mit regelmäßigem Publikumsverkehr wie Schulen oder Krankenhäuser mehr als 1.000 Quadratmeter, muss das Dokument grundsätzlich öffentlich ausgehängt werden. Es gibt zwei Arten: den Bedarfsausweis und den Verbrauchsausweis. Für die erste Variante werden Informationen zum energetischen Zustand eines Gebäudes zusammengestellt. Beispielsweise die Isolierung der Wände und Fenster. Aus den gesamten Daten lassen sich anschließend die Energiekennwerte ermitteln. Sie dokumentieren die energetische Güteklasse des Hauses. Da der Energiepass Vergleichswerte und Modernisierungsempfehlungen enthalten soll, kann er nützlich sein, um Sanierungspotenzialen auf die Schliche zu kommen. Beim Verbrauchsausweis erfolgt die Einordnung des Gebäudes mit Hilfe eines vorliegenden Energieverbrauchkennwertes, der sich vor allem aus dem Verbrauch von Warmwasser und Heizung ergibt. Für einen möglichst genauen Wert fließen Klima, Witterung etc. in die Berechnung ein. Für welche Berechnungsart sich der Besitzer eines Nichtergo: 1/07 MARKT Energie 13 wohngebäudes entscheidet, überlässt der Gesetzgeber ihm. „Für beide Ausweistypen sprechen gute Gründe“, sagt Gerd Hofmann von den Stadtwerken Herne. „Der Verbrauchsausweis wird oft vermutlich schneller zu erstellen sein, da er sich überwiegend vom Schreibtisch aus berechnen lässt. Der Vorteil beim Bedarfsausweis liegt darin, dass er die energetische Qualität einer Gewerbeimmobilie unabhängig vom individuellen Nutzerverhalten dokumentiert.“ Dadurch ließen sich gewerblich genutzte Gebäude im Hinblick auf ihre Energieeffizienz miteinander vergleichen. Gerd Hofmann rät deshalb dazu, sich von einem Fachmann individuell beraten zu lassen. Auch die meisten Besitzer von Wohngebäuden haben die Qual der Wahl. Lediglich Eigentümer von Häusern mit bis zu vier Wohneinheiten, die vor der Wärmeschutzverordnung 1978 errichtet wurden und diese Verordnung bis heute nicht einhalten, dürfen sich im Normalfall nicht entscheiden. Für sie kommt nur der bedarfsorientierte Energiepass in Frage. Ausstellen dürfen das Dokument für Wohn- und Nichtwohngebäude nur Berufsgruppen, die spezielle Voraussetzungen erfüllen. Dazu zählen beispielsweise Architekten und einige Ingenieure. Ziel des Ausweises ist, den Energieverbrauch zu senken und die Emission von Treibhausgasen im Gebäudebereich zu reduzieren. Und das nicht nur in Deutschland, sondern europaweit, wie eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 2002 vorschreibt. Für Haushaltsgroßgeräte gibt es die europaweiten Regelungen übrigens schon länger: In Deutschland müssen Kühlschränke und Co. « seit 1998 das EU-Energie-Label tragen. www.gebaeudeenergiepass.de ergo: 1/07 14 TRENDS Lebensart Kochen mit Leidenschaft Genuss Sie trinken gern Wein? Und Sie schätzen gutes Essen? Dann kommen Sie hier voll auf Ihre Kosten! Denn exklusiv für die Leserinnen und Leser der ergo: hat TV-Koch Björn Freitag zwei Gerichte zum Nachkochen komponiert – passend zu den beiden Siegern des rewirpower-Weintests. B jörn Freitag ist Fernsehkoch – aber was er seinem Publikum an Kochkünsten präsentiert, ist alles andere als bloße Show. Das hat Freitag auch schwarz auf weiß: Von den strengen Testern des Guide Michelin wird er seit Jahren stets aufs Neue mit einem der begehrten Sterne ausgezeichnet. Im Herbst war Björn Freitag Mitglied der Jury beim rewirpower-Weintest der Stadtwerke Bochum, Herne und Witten, der jedes Jahr die besten Weine unter sechs Euro kürt. Wie die anderen Juroren, darunter WeltmeisterSommelier Markus del Monego, ist auch Björn Freitag der Meinung, dass ein guter Wein keine Unsummen kosten muss: „Der Preis allein entscheidet nicht über die Qualität“, so seine Auffassung. „Mir ist wichtiger, wie ehrlich ein Wein ist. Er sollte nicht geschönt sein und zudem eher von kleineren Weingütern kommen. Die industrielle Fertigung von Massenweinen finde ich problematisch.“ Zwei exklusive Rezepte von Björn Freitag (2. v. r.) und Tipps zur richtigen Weinauswahl finden Sie im aktuellen ergo:-Leserservice! (siehe rechts) ZUR PERSON Spitzenkoch mit Stern „Das Leben ist schön und kochen macht Spaß.“ Das Motto lässt bereits erahnen, dass Björn Freitag seinen Beruf mit Leidenschaft ausübt. Doch nicht nur das: Er tut dies auch mit großer Virtuosität. Bereits im Jahr 2001 wurde der heute 32-jährige mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet – und war somit einer der jüngsten Sterne-Köche Deutschlands. Seit mehreren Jahren ist der gebürtige Gelsenkirchener zudem als „Fernsehkoch“ einem breiten Publikum bekannt. Auch in anderer Hinsicht war Björn Freitag schneller als viele seiner Kollegen: Nach „Lehr- und Wanderjahren“ in verschiedenen Spitzengastronomien übernahm er bereits mit 23 Jahren den Familienbetrieb in Dorsten. Dort begeistern er und sein Team die Gäste seither mit unkonventionellen Speisen in klassischem Ambiente. Sein Top-Wissen in Sachen gehobene Küche gibt Björn Freitag auch in exklusiven Events weiter. Unternehmen haben so die Möglichkeit, Ihren Mitarbeitern oder Geschäftspartnern kulinarische „Incentives“ der Spitzenklasse anzubieten. Diese Kochevents können in Räumlichkeiten nach Wahl des Kunden stattfinden. Devise: Motivation geht durch den Magen. Wer sich von den Kochkünsten Björn Freitags medial ein Bild machen möchte: Jeden Dienstag ist er ab 17 Uhr im WDR Fernsehen live auf Sendung. www.bjoern-freitag.de In seiner Küche hat Björn Freitag nun exklusiv für die ergo: zwei Gerichte kreiert, die zusammen mit den beiden Siegern des diesjährigen Weintests Hochgenuss versprechen: ein Knuspersandwich vom Thunfisch zum Weißwein und geschmorte Kalbsbacke zum Rotwein (siehe rechts). Wie eigentlich alle seine Speisen lassen auch diese beiden Björn Freitags „Markenzeichen“ erkennen: die Verbindung von bodenständiger Küche und der originellen Kombination exklusiver Zutaten. Auf eine bestimmte Richtung hingegen will sich der 32-jährige nicht festlegen lassen: „Dieses Schubladendenken mag ich nicht. Ich bin offen für Vieles.“ Und schmunzelnd fügt er hinzu: „Wir kochen alles, was uns so auf den Herd kommt.“ Das allerdings mit einer Perfektion, die Björn Freitag seit fünf Jahren regelmäßig den Stern beschert. « ergo: 1/07 TRENDS Lebensart 15 Kosten Sie selbst! Die Vorspeise Knuspersandwich vom Thunfisch mit Wasabi-Gurken Der Wein 2004er Riesling Classic, Weingut Querbach Die Hauptspeise Geschmorte Kalbsbacke mit Beluga-Linsen, Vanille-Schalotten und Sellerie-Püree Der Wein 2004er Canonico Salento IGT L E S E R S E RV I C E Die Rezepte, mit denen Sie die Gerichte am heimischen Herd nachkochen können, finden Sie in unserem Leserservice „Gutes Essen, guter Wein“, der in Kooperation mit Björn Freitag entstanden ist. Außerdem darin enthalten: „Welcher Wein passt zu welchem Essen?“ – Tipps für die richtige Weinauswahl. Füllen Sie einfach das beiliegende Antwortfax aus, und wir schicken Ihnen diesen exklusiven Leserservice zu. Die besten Weine 2006 unter sechs Euro finden Sie im Online-Portal „www.rewirpower.de“ in der Rubrik „Essen & Trinken“. ergo: 1/07 16 TRENDS Alternative Energien 2 1 Süßw a sser-B ehält er Osmose-Kraftwerk Mem bran 3 Süßw er ass zw Sal Brack er ass w ack Br Me er wass er-Be 4 hälte r 5 Das Prinzip der „platzenden Osmose-Kraftwerk Deutsche Wissenschaftler erforschen eine Membran, mit deren Hilfe aus Salz- und Süßwasser Öko-Strom erzeugt werden soll – völlig emissionsfrei. G eht es nach dem norwegischen Energiekonzern Statkraft, liegt ein Stück Zukunft der Stromerzeugung am Meer. Und zwar genau dort, wo sich Flüsse in die Ozeane ergießen. Riesige Mengen an Energie warten hier förmlich darauf, genutzt zu werden – mit Osmose-Kraftwerken. Seit mehreren Jahren arbeiten Norweger gemeinsam mit deutschen, niederländi- schen und portugiesischen Wissenschaftlern daran, den Prozess der Osmose in einem Kraftwerk anzuwenden. Beispiel ist die Natur. „Nehmen Sie eine im Regen aufplatzende, reife Kirsche“, erläutert Karen Gerstandt, Forscherin vom GKSS-Forschungszentrum in Geesthacht bei Hamburg. Die Osmose treibt Lösungen mit unterschiedlicher Konzentration eines Stoffes dazu, bei Kontakt miteinander einen Ausgleich herzustellen. Im Fall der Kirsche ist Zucker die treibende Kraft. Das zuckerarme Regenwasser dringt durch die Haut der Frucht, um den höheren Zuckergehalt im Inneren auszugleichen. Es entsteht ein Überdruck und die Kirsche platzt. Seit 200 Jahren ist die Osmose – griechisch für Schub – bekannt. Dass aber das Phänomen und der dabei entstehende Druck außer für platzende Kirschen auch zur Stromerzeugung taugen kann, weiß man erst seit rund 30 Jahren. 1973 formulierte der amerikanisch-israelische Wissenschaftler Sidney Loeb als erster die Theorie eines Osmose-Kraftwerks, das Strom aus Süß- und Salzwasser gewinnt. Große Mengen an Süß- und Salzwasser werden dabei an einer der Kirschenhaut vergleichbaren Membran vorbeigeleitet. Das Süßwasser drängt es zum Ausgleich und es dringt durch die Membran zum Salzwasser. Der dabei entstehende Druck kann bis zu 27 Bar erreichen, – genug, um mittels einer Turbine Strom zu erzeugen. Die Schlüsseltechnik für den Bau von Osmose-Kraftwerken ist eine entsprechende Membran. Die darf nur das Süßwasser hindurch lassen, das Salzwasser jedoch muss sie ergo: 1/07 TRENDS Alternative Energien 17 DAS PRINZIP Die Natur macht Druck wasser Flus s Ein Osmose-Kraftwerk nutzt den Effekt der so genannten selektiven Diffusion. Allgemein tritt der Effekt dann auf, wenn zwei verschieden konzentrierte Lösungen über eine Membran miteinander in Kontakt gebracht werden. Die zwei Lösungen haben dann die Tendenz, ihre unterschiedliche Konzentrationen durch Diffusion aneinander anzugleichen. Im Osmose-Kraftwerk sind diese Lösungen Süß- und Salzwasser: Aus dem Meer wird Salzwasser in den sogenannten Brackwasser-Behälter gepumpt (1). Einem weiteren Bassin wird Süßwasser zugeführt (2). Beide Behälter sind durch eine halb durchlässige – im Fachdeutsch: semipermeable – Membran (3) getrennt. Sie ist für das Salzwasser undurchlässig, das Süßwasser aber dringt durch die Membran hindurch. Auf dieser „Einbahnstraße“ entsteht ein Druck, der bis zu 27 Bar erreichen kann. Das unter Druck stehende Gemisch aus Süß- und Salzwasser (Brackwasser) wird zu einer Turbine geleitet (4), die den Wasserdruck in Strom umwandelt. Das Brackwasser wird ins Meer zurückgeleitet (5). Geeignete Standorte für Osmose-Kraftwerke sind Flussmündungen am offenen Meer. Kirsche“ zurück halten. Im von der Europäischen Union finanzierten Projekt „Salinity Power“ entwickelte Karen Gerstandt vom GKSS gemeinsam mit anderen Forschern eine solche sogenannte „semipermeable“ (= halb durchlässige) Membran auf Basis einer Polymerlösung. Die Membran brachte es zunächst auf einen Druck, der für 0,1 Watt Leistung pro Quadratmeter reichte. „Aktuell liegt der Wert bei etwas über zwei Watt pro Quadratmeter“, beschreibt Karen Gerstandt den aktuellen Entwicklungsstand. „Unser Ziel ist es, in etwa das Doppelte zu erreichen.“ Mit einer Leistung von fünf Watt pro Quadratmeter wäre die Wirtschaftlichkeit eines Osmose-Kraftwerks erreicht, hat Statkraft berechnet. Weil für ein Kraftwerk mit einem Megawatt Leistung somit 200.000 Quadratmeter Membran notwendig wären, wird die ergo: 1/07 riesige Membranfläche spiralartig in Röhren untergebracht. In einer Pilotanlage im norwegischen Trondheim wird das Verfahren derzeit erprobt. Zwischen 2010 und 2015 soll es laut Statkraft reif sein, um Energie in größerem Stil zu erzeugen. 20 Prozent des norwegischen Strombedarfs könnten laut Statkraft mit Osmose-Kraftwerken gedeckt werden. Karen Gerstandt vom GKSS mit einer Flasche Polymerflüssigkeit – dem Grundstoff für die Membran, die den Schlüssel zur Stromerzeugung nach dem Prinzip der Osmose darstellt. Deutsche Küsten böten für ein OsmoseKraftwerk zwar keine optimalen Voraussetzungen, so Karen Gerstandt, doch möglich seien sie hier auch. „Der besondere Vorteil ist die Konstanz“, erläutert die Forscherin. Anders als bei Windrädern oder auch Solaranlagen erhält man mit einem Osmose-Kraftwerk eine jederzeit zuverlässige und dazu emissionsfreie Stromquelle. « 18 KURZ & GUT Private Datenautobahn mit VPN BERDIS BUSINESS Offen für Innovation? „Open“, also „offen“, heißt eines der Zauberworte der modernen Wirtschaft, und damit ist nicht der liberalisierte Ladenschluss gemeint. „Open Business“ beschreibt, wie weltweit Menschen und Organisationen zusammen an Ideen und Produkten arbeiten, ohne einander zu kennen oder irgendwie miteinander verbunden zu sein. Was sie eint, ist eine gemeinsame Idee. So sind in den vergangenen Jahren zum Beispiel neue Betriebssysteme für Computer (Linux), ein Online-Lexikon (Wikipedia) und eine Office-Software (OpenOffice) enstanden. Daraus kann man viel lernen. Vor allem, dass es wahrscheinlich irgendwo auf diesem Planeten einen Menschen gibt, der just das Problem löst, an das sich die eigene Forschung und Entwicklung gerade erst herantastet. Bisher tun sich Unternehmen damit schwer. Aber nun gibt es ein Konzept, wie der Forscherdrang dies- und jenseits des Nullmedirians für die eigenen Zwecke genutzt werden kann: Open Innovation. In den USA setzen gerade kleineund mittelständische auf Open Innovation. Sie sparen Geld, werden schneller, kommen auf neue Gedanken und partizipieren davon, dass sich das Wissen der Welt alle paar Jahre verdoppelt. Dazu gehört der Mut, Wissen zu teilen, die Geschicklichkeit, Briefings in die Welt zu schicken, ohne die geschäftlichen Absichten preiszugeben, und die Fairness, den Finder der Lösung über Lizenz- oder Patentgebühren angemessen am Erfolg zu beteiligen. Es lohnt sich, über Open Innovation nachzudenken, meint Christoph Berdi, Chefredakteur der „absatzwirtschaft – Zeitschrift für Marketing“. www.absatzwirtschaft.de Stockender Verkehr und Unsicherheiten auf dem Datenhighway – damit ist jetzt Schluss. TMR bietet Geschäftskunden das Einrichten eines Virtual Private Network (VPN) an, die Datenautobahn mit Geschwindigkeits- und Sicherheitsgarantie. Vereinfacht gesagt entsteht mit einem VPN ein privates Daten-Netzwerk über größere Distanzen hinweg. So können zum Beispiel mehrere Filialen miteinander verbunden werden und ihre Daten austauschen, ohne dass die sich ins Internet einwählen oder ein gemietetes Netz nutzen müssen. Das macht ein VPN flexibler und kostengünstiger. Zur Übertragung der Daten nutzt ein VPN das öffentliche Datennetz, jedoch ist die schnelle Übertragung garantiert und obendrein sind sowohl Zugang als auch Übertragung mit speziellen Verfahren gesichert. So ist es zum Beispiel auch möglich, mobile Mitarbeiter sicher und zuverlässig in ein VPN mit einzubinden. TMR bietet alle Services rund um VPN und die Datenlogistik aus einer Hand an. « K O N TA K T TMR – Telekommunikation Mittleres Ruhrgebiet GmbH Brenscheder Straße 62 D-44799 Bochum Tel.: (02 34) 9 60 - 380 Fax: (02 34) 9 60 - 38 19 www.tmr.de ERFINDERISCHE ENERGIE Die Computerfestplatte Mitsamt der Elektronik war sie so groß wie ein Kleiderschrank – und konnte doch nur fünf Megabyte Daten speichern: die „Plattenspeichereinheit 350“ von IBM. Es war die erste Festplatte der Welt. Vor wenigen Monaten wurde die Erfindung, die die Computerwelt revolutionierte, 50 Jahre alt. Bereits seit Anfang der 1950er Jahre hatten Ingenieure daran gearbeitet, die damals üblichen Lochkarten durch eine schnellere Speichertechnik zu ersetzen. Die Idee: magnetische Speicherscheiben aus Eisen. Doch die Ingenieure stießen auf ein Problem, denn die Scheiben drehten sich nicht so plan wie nötig. Im deutschen IBM-Entwicklungslabor in Böblingen gelang schließlich der Durchbruch. Mit Teilen eines Staubsaugers entstand eine Vakuumröhre, in der die Scheiben präzise rotierten. 50 dieser Scheiben montierten die Ingenieure samt Schreib- und Leseköpfen übereinander, jeweils 61 Zentimeter im Durchmesser. Kombiniert mit einem Großrechner füllte IBMs erster Festplattencomputer einen ganzen Raum. Wegen des lauten Vakuumkompressors der Festplatte musste das Personal bei der Bedienung einen Ohrenschutz tragen. Heutige Festplatten sind im Vergleich nicht nur winzig und leise, nach fünf Jahrzehnten Entwicklung ist ihre Kapazität auch viele Millionen Mal größer. ergo: 1/07 KURZ & GUT 19 Imageträchtig: Das neue Aussehen der Stadtwerke-Fahrzeuge zeigt den Energieversorger von seiner modernen Seite. Neuer Look Visitenkarten auf vier Rädern: Die Nutzfahrzeuge der Stadtwerke präsentieren sich künftig in neuer Optik. Frisches Weiß ersetzt die traditionelle orangefarbene Grundlackierung. Und die Fahrzeuge transportieren auch eine Botschaft. Sie zeigen die Stadtwerke als innovativen Dienstleister – mit aktuellen Motiven für Ökostrom aus 100 Prozent Wasserkraft, für rewirnatur oder für Erdgasfahrzeuge. Die „Flotte“ der Stadtwerke ist vielfältig. In Bochum umfasst sie 180 Fahrzeuge, in Herne 95 – vom Smart über verschiedene Sprinter und Transporter bis zur Lastwagen-Zugmaschine und zum Autokran. Sie alle werden nach und nach aufs neue Design umgestellt, die ersten sind seit Jahresanfang unterwegs. « Neuer Service für die Immobilienwirtschaft Die Stadtwerke entwickeln ihre Internet-Angebote für Geschäftskunden weiter: Neu hinzu gekommen sind Dienste, die sich speziell an die Wohnungsbaugesellschaften richten. Unternehmen der Immobilienwirtschaft stellen besondere Anforderungen. Einerseits liegt die Zahl der verwalteten Objekte um ein Vielfaches höher als bei anderen Businesskunden. Andererseits erfordert der ständige Wechsel der Mieter einen großen Verwaltungsaufwand. Hier setzen die Stadtwerke an: „Die Geschäftsprozesse werden schneller und komfortabler für den Kunden“, erklärt Volker Berg, Geschäftskundenbetreuer bei den Stadtwerken Herne. Um diesem Anspruch zu entsprechen, muss das Online-Kundencenter nicht nur die Informationen zu einer fünfstelligen Zahl von Wohneinheiten übersichtlich aufbereiten. „Wir bieten den Gesellschaften die Möglichkeit, die Daten zu ihren Objekten online einzusehen und selbst zu managen“, so Berg weiter. Beim Thema Leerstandsminimierung hilft das System durch mehr Transparenz: Auf ergo: 1/07 IMPRESSUM ergo: Magazin für Menschen mit Energie einen Klick lässt sich ersehen, ob für eine Wohnung ein Energieliefervertrag besteht. Attraktiv ist ebenfalls die detaillierte Übersicht, die Wohnungsverwaltungen für ihre allgemeinen Verbräuche erhalten. Selbstverständlich kann die Wohnungswirtschaft mit der Online-Rechnung auch einen Service nutzen, der allen Businesskunden das Handling ihres Energiebezugs erleichtert. « K O N TA K T Stadtwerke Herne Volker Berg Tel.: (0 23 23) 5 92 - 2 99 [email protected] Herausgegeben von der Stadtwerke Herne AG Grenzweg 18 44623 Herne Internet: www.stadtwerke-herne.de Redaktion Stadtwerke: Angelika Kurzawa (verantwortlich) Tel.: (0 23 23) 5 92-2 47 Fax.: (0 23 23) 5 92-4 12 [email protected] Sabine Arndt Redaktionelle Mitarbeit, Grafik, Layout: SeitenPlan GmbH, Heiliger Weg 60, 44135 Dortmund Fotomitarbeit: Ekkehart Bussenius, Thomas Philipp Abb. S. 17 u.: GKSS Abb. S. 16 u.: IBM Zugegeben: Nicht alles, was wir machen, steht auf dem Dienstplan. Als Ihr Partner aus der Nachbarschaft helfen wir gerne, wo immer wir können. Schließlich sind wir als Herner Unternehmen ganz nah bei Ihren Bedürfnissen. Von Mensch zu Mensch. Von früh bis spät. Auch wenn unser Dienstplan manchmal etwas anderes sagt ... www.stadtwerke-herne.de Ein kurzer Weg. Viele Lösungen.