KliniK Augustinum münchen
Transcrição
KliniK Augustinum münchen
Klinik Augustinum München Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München | Mittelpunkt Innere Medizin Information für Ärzte | Ausgabe 07/2013 Einführung des Radialis-Zugangs für Herzkatheter im Augustinum Liebe Kolleginnen und Kollegen, T vor einem halben Jahrhundert, am 13. November 1963, dem Geburtstag unseres Namensgebers Augustinus, wurde unsere Klinik eröffnet. Der Weg von der Stiftsklinik Augustinum zum heutigen Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München war uns nicht in die Wiege gelegt. Wir können auf fünf Jahrzehnte erfolgreicher medizinischer Versorgung zurückblicken, die wir gemeinsam mit Ihnen und unseren Mitarbeitern realisieren konnten. Dafür wollen wir uns recht herzlich bei Ihnen bedanken und freuen uns auf die vor uns liegenden gemeinsamen Aufgaben zum Wohle unserer Patienten. Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern Mit freundlichen Grüßen raditionell wird der Herzkatheter über die Leiste durchgeführt. 1989 wurde erstmals ein alternativer Zugangsweg über die Arteria radialis beschrieben. Mittlerweile konnte diese Methode (mit den hierfür vorgesehenen Kathetern/Schleusen) so weit verbessert werden, dass dieser Zugangsweg sicher und zuverlässig durchgeführt werden kann. Deshalb bieten wir in unserer Klinik seit Ende 2012 als Zugang beim Herzkatheter auch den Zugang über die Arteria radialis am Handgelenk an. Der größte Vorteil des Zugangs via A. radialis ist die geringere Blutungskomplikationsrate, da eine Kompression der Einstichstelle nach Schleusenzug besser möglich ist. Zudem ist natürlich auch der höhere Patientenkomfort zu nennen, da der Patient nach der Untersuchung sofort aufstehen darf. Dies kann insbesondere bei chronischen Rückenschmerzen von Vorteil sein, da die – im Falle einer Punktion von der Leiste – notwendige Liegezeit (auf dem Rücken) von bis zu 10 Stunden entfällt. Nachteil dieses Vorgehens kann ein mögliches Scheitern sein, wenn ungünstige anatomische Varianten im Radialisstromgebiet vorliegen. Im Falle eines schwierigeren Kathetervorschubes sind dann auch die damit verbundene (etwas) längere Prozedurdauer sowie die höheren Strahlendosen zu nennen. Auch kann es nach Schleusenzug in seltenen Fällen zu einem Verschluss der A. Fortsetzung Seite 4 radialis kommen. Vitamin K Antagonisten, neue orale Antikoagulantien oder Vorhofohrverschlußsystem Interventionelle Herzklappentherapien Etabliertes Standbein der Kardiologie und wichtiges Therapieangebot im Augustinum Prof. Dr. med. Matthias Blumenstein CO2 reduziert Druckgefühl nach Koloskopie CO2-Insufflation für die Koloskopie Kardiologie Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern Vitamin K Antagonisten, neue orale Antikoagulantien oder Vorhofohrverschlußsystem D ie Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern (VHF) hat sich durch die neuen oralen Anti koagulantien (NOAC) Dabigatran, Rivaroxaban und Apixaban in der Klinik deutlich vereinfacht. Der Start der Antikoagulation kann im Gegensatz zu Vitamin K Antagonisten ohne eine individuelle Einstellung des INR mit überlappender intravenöser oder subkutaner Verabreichung von Heparinen erfolgen. Ähnliches gilt für das sogenannte Bridging mit Heparinen bei nicht unter Vitamin K Antagonisten durchführbaren Eingriffen. Da aber Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ( Kreatininclearance < 15 bzw. 30 ml/min) und Leberproblemen mit den NOAC nicht behandelt werden können und viele mit Vitamin K Antagonisten gut antikoagulierte Patienten weiter Phenprocoumon nehmen werden, ist das differentialtherapeutische Wissen bezüglich der Antikoagulation komplex geworden. Hierzu trägt auch bei, dass die NOAC sich in manchen Punkten unterscheiden, wie z. B. Nachweisverfahren ihrer Effektivität durch Laborteste, unterschiedliche Pausen vor Operationen in Bezug auf die Nierenfunktion, etc.. Prof. Dr. Michael Block Chefarzt Kardiologie Zusammen mit sechs weiteren Münchner Kardiologen wurde er in die Ärzteliste 2012 des Magazins FOCUS gewählt. Studie des LAA-Verschlusses mittels Watchman (Abbildung) gegenüber der Antikoagulation mittels Vitamin K Antagonist berichtet. Hier war der LAA-Verschluss bezüglich des primären Endpunktes (Schlaganfall, kardiovaskulärer oder ungeklärter Tod und systemische Embolien), aber auch bezüglich der Gesamtmortalität überlegen. Unsererseits wird seit 4 Jahren die T herapie des LAA-Verschlusses ohne nennenswerte Komplikationen durchgeführt. Auch Patienten mit VHF, bei denen eine herzchirurgische Operation erforderlich wird, erhalten im Augustinum einen Verschluss des linken Vorhofohres mittels Clip oder eine Resektion, um eine dauerhafte Antikoagulation zu vermeiden. Auch wenn sich die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft im September 2012 noch grundsätzlich für die Vitamin K Antagonisten als Substanz der ersten Wahl ausgesprochen hat, so haben große Register im Frühjahr 2013 die Überlegenheit der NOAC auch bei der Anwendung im Alltag bestätigt und die im Herbst 2012 erfolgte Pressekampagne gegen NOAC widerlegt. Damit sollte man den Empfehlungen der Organisationen wie der European Society of Cardiology oder der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft folgen, die alle den Einsatz der NOAC für die Schlaganfallprophylaxe bei VHF befürworten. Für Patienten, die nicht mit NOAC behandelt werden können, die aber mit Phenprocoumon nur schwierig einstellbar sind oder eine ständige Kontrolle des INR nicht wünschen, kommt auch der interventionelle Verschluss des linken Vorhofohres (LAA) als Alternative in Frage. Bisher hatten wir diese Therapie fast ausschließlich bei Patienten mit Blutungskomplikationen angewandt. Zwischenzeitlich wurden aber die 4-Jahres-Ergebnisse der randomisierten 2 Klinik Augustinum | Fachinformation 07/2013 Watchman zum Verschluß des linken Vorhofohres mit Durchmessern von 21 – 33 mm erhältlich. Die weiße PET-Membran dichtet das Ohr ab. Die Fixierung wird durch ein selbstexpandierendes Nitinolgerüst und kleinen seitlichen Widerhaken erreicht. Kardiologie Interventionelle Herzklappentherapien Etabliertes Standbein der Kardiologie und wichtiges Therapieangebot im Augustinum H erzklappenersatz und -reparatur durch Kathetertechniken sind mittlerweile ein sich ständig weiter entwickelndes Feld der Kardiologie geworden. Sie haben sich zu einem der wichtigsten Therapieangebote des Augustinums entwickelt. Wurden seit Ende der Neunziger Jahre nur vereinzelt Valvulotomien bei Aortenklappen ( > 20) oder Mitralklappenstenosen ( > 50) vorgenommen, so werden mittlerweile jede Woche im Augustinum Aortenklappen interventionell implantiert ( TAVI, > 200) und Mitralklappen interventionell rekonstruiert (Mitra Clip, > 50). Mitralvalvulotomien werden selten durchgeführt, da Mitralklappenstenosen zu einem seltenen Klappenfehler geworden sind, insbesondere die wenig verkalkten, gut behandelbaren rheumatischen Mitralklappenstenosen. Die im hohen Alter sehr häufige stark verkalkte Aortenklappenstenose kann durch eine Valvulotomie nur bedingt und passager geweitet werden. Trotzdem werden als Überbrückung bis zur TAVI vereinzelt Valvulotomien vorgenommen. Die TAVI ist für inoperable Patienten, Patienten mit hohem Operationsrisiko und sehr alte Patienten, die keine Operation mehr wünschen, eine Alternative, die den Patienten von Dyspnoe und Angina pectoris befreit und sein Leben deutlich verlängert. Durch die hohe Akzeptanz der TAVI bei diesen Patienten steigen die Zahlen hierfür im Augustinum weiter an. Zunehmend wird auch bei Patienten mit schwerer systolisch eingeschränkter linksventrikulärer Pumpfunktion und Mitralklappeninsuffizienz die Klappe im Insuffizienzbereich geclipt. Diese interventionelle Behandlung kann die Herzinsuffizienzsymptome deutlich bessern. Häufig wird bei diesen Patienten die Mitralklappeninsuffizienz unterschätzt. Ein Systolikum ist auf Grund des geringen Schlagvolumens manchmal kaum auskultierbar und das transthora k ale Echokardiogramm zeigt wenig Regurgitation. Erst das trans ösophageale Echokardio gramm (TEE) lässt in der Regel eine korrekte Einschätzung der Mitralklappeninsuffizienz zu. Ähnliches gilt auch für sogenannte low gradient – low flow Aortenklappenstenosen, bei denen auf Grund des geringen Schlagvolumens ( Cardiomyopathie, simultane Mitralklappeninsuffizienz, ausgeprägte myokardiale Hypertrophie ) trotz einer hochgradigen Einschänkung der Klappenöffnungsfläche nur ein leises Systolikum zu hören ist und der über der Aortenklappe gemessene Gradient nur 15 – 30 mm Hg beträgt. Auch hier hilft das TEE mit einer planimetrischen Einschätzung der Klappenöffnungs fläche. Zur Vorbereitung eines möglichen interventionellen Klappeneingriffes können diese TEE im Augustinum auch prästationär erfolgen. Entwicklung der Klappentherapie über die letzten 15 Jahre im Augustinum. (Die Zahlen für 2013 wurden auf Basis des ersten Halbjahres hochgerechnet.) Klinik Augustinum | Fachinformation 07/2013 3 Kardiologie Therapie von Vorhofflimmern Rhythmuserhaltend oder frequenzkontrolliert D as Augustinum führt im Jahr mehr als 600 Elek trokardioversionen, mehr als 300 Vorhofflimmerablationen und zahlreiche Einstellungen auf Antiarrhythmika durch. Ungelöst ist weiterhin das Problem, ob sich dieser Aufwand zur Erhaltung des Sinusrhythmus bei allen Patienten lohnt. Die Leitlinien machen die Wiederherstellung des Sinusrhythmus weitgehend davon abhängig, ob das Vorhofflimmern (VHF) Symptome verursacht. Prinzipiell ist eine den Sinusrhythmus erhaltende Therapie eher wünschenswert, aber die vorhandenen Therapien sind häufig nicht hoch effektiv und haben nicht zu vernachlässigende Nebenwirkungen. Um eine Karriere des Patienten von gelegentlichem paroxysmalem VHF über häufiges VHF mit persistierenden Episoden bis zum permanentem VHF zu vermeiden, findet derzeit die internationa- le EAST-Studie statt. Hier wird die These geprüft, dass ein frühzeitiger Einsatz von Antiarrhythmika und/oder Ablationen zur Beginn der VHF-Karriere eines Patienten dieses Fortschreiten zu permanentem VHF unterbinden kann. Diese Strategie wird gegen ein konservatives Vorgehen randomisiert, das im wesentlichen auf Frequenzkontrolle und allenfalls Symptom getriggerte Elektrokardioversionen ausgerichtet ist. Seit fast einem Jahr nimmt das Augustinum an dieser Studie teil und rüstet alle Patienten, bei denen eine stringente Rhythmuskontrolle erfolgen soll mit EKG-event-recordern zur sofortigen Erkennung von VHF-Rezidiven aus. Für die Studie und die Beurteilung der EKGs verantwortlich sind Dr. Zimmer und Frau Manthey als study nurse. Einführung des Radialis-Zugangs für Herzkatheter im Augustinum (Fortsetzung von Seite 1) Die Untersuchung bietet sich insbesondere bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit der Femoral arterien, starkem Kinking der Beckengefäße oder eines Aortenaneurysmas an. Auch für Patienten mit Adipositas oder bestehender Anti koagulation (Marcumar) ist diese Methode wegen der erhöhten Komplikationsrate beim Zugang von der Leiste besonders geeignet. Selbst komplizierte Ballondilatationen und Stentimplantationen können über den transradialen Zugang erfolgen. Auch im Falle einer ambulanten Herzkatheter-Untersuchung bieten wir den radialen Zugangsweg bevorzugt an. Wegen der Möglichkeit der Herzkatheteruntersuchung über das Handgelenk können die Patienten bereits vier Stunden nach Ende der Maßnahme die Klinik verlassen. Sollte eine Aufdehnung eines Herzkranzgefäßes erforderlich werden, wird diese in den meisten Fällen sofort durchgeführt. Dann werden die Patienten zur Überwachung nach der Ballondilatation bzw. Stentimplantation stationär aufgenommen. 4 Klinik Augustinum | Fachinformation 07/2013 Über die in der Handgelenksarterie liegende Schleuse wird der Herzkatheter (blau) zum Herzen vorgeschoben. Nach der Herzkatheter untersuchung wird ein kleiner Druckverband am Handgelenk angelegt. Nach Entfernung des Druckverbandes verbleibt nur noch ein kleines Pflaster. Gastroenterologie CO2 reduziert Druckgefühl nach Koloskopie Die Klinik Augustinum München setzt grundsätzlich nur noch die sogenannte CO2 -Insufflation für die Koloskopie ein P atienten klagen oft nach einer Koloskopie über ein starkes Druckgefühl oder sogar Bauchschmerzen. Ursache dafür ist der Einsatz von Raumluft, die in den Darm gepumpt wird, um die Darmwand für die endoskopische Untersuchung zu entfalten. Nach der Untersuchung entweicht die Luft nur langsam, was die Patienten als Druck oder Schmerz empfinden. Kohlendioxid (CO2) hingegen wird 150 Mal schneller über die Darmschleimhaut abgebaut und über die Atmung ausgeschieden. Mit dem Einsatz von CO2 kann das subjektive Druck- oder Schmerzempfinden nach der Koloskopie deutlich reduziert werden. Studien zeigten, dass knapp die Hälfte der Patienten (45 Prozent) eine Stunde nach der Koloskopie mit Raumluft noch über Schmerzen klagte. Beim Einsatz von CO2 waren es nur noch neun Prozent der Probanden. Nach sechs Stunden verringerten sich diese Zahlen auf 31 Prozent bei Luft und sieben Prozent bei CO2. Denn nach etwa 30 Minuten ist der überwiegende Teil des CO2 über die Lunge bereits ausgeschieden. Privatdozent Dr. med. Tilman Gerlach Chefarzt der Gastroenterologie Hepatologie Um die Koloskopie für die Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten, setzt die Klinik Augustinum München grundsätzlich nur noch die sogenannte CO2-Insufflation für die Koloskopie ein, ohne diese Leistung extra in Rechnung zu stellen. Mit der Reduktion der unangenehmen Nachwirkungen soll die Bereitschaft zur regelmäßigen Darmkrebsvorsorge erhöht werden. Herzchirurgie Die Herzchirurgie im Augustinum Qualität und Zuverlässigkeit stehen im Mittelpunkt S eit Oktober 2011 ist Prof. Dr. Christian Hagl Direktor der Herzchirurgischen Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians Universität München und damit auch der Herzklinik der Universität am Augustinum. Mit dem Chefwechsel hat die traditionsreiche Herz chirurgie am Augustinum eine neue Führung bekommen: Prof. Dr. Ralf Sodian heißt der neue Leiter, der zusammen mit Priv. Doz. Dr. Gerd Juchem die Abteilung neu strukturieren durfte. Das Ziel der beiden lag vom ersten Tag an darin, eine moderne Herzchirurgie mit höchster Qualität zu betreiben. Die Zwischenbilanz kann sich sehen lassen, denn am Augustinum wird das gesamte Spektrum der Erwachsenenherzchirurgie inklusive Herztransplantation und Kunstherzunterstützung bei schwerer Herzinsuffi zienz erfolgreich operiert. Der große Aufwand hat sich gelohnt und somit konnten bis zum heutigen Tag ca. 1.300 Herzoperationen mit einer Gesamtmortalität von 1,5 % durchgeführt werden. „Für das ganze Team steht eine hohe Qualität und Zuverlässigkeit im Vordergrund“, meint Professor Sodian und verweist auf die sehr gute Kooperation mit der Anästhesie und der Intensivmedizin, ohne die ein solches Ergebnis nicht zu erzielen wäre. Klinik Augustinum | Fachinformation 07/2013 5 Aus der Praxis Renale Denervation aus der Perspektive des Hausarztes und der Patientin Gespräch mit der Patientin Maria Höhne ( 79 Jahre ) und ihrem behandelnden Arzt Dr. Wolfgang Edele, beide aus München. Anamnese: Vor ca. fünf Jahren wurde bei der Patientin eine Hypertonie festgestellt. Im Alter von 70 Jahren erlitt sie einen leichten Schlaganfall ohne Folgeschäden. Familiäre Vorbelastung mütterlicherseits gegeben. Patientin klagt über gelegentliche Schwindelanfälle. verheiratet und habe bis zu meinem 70sten Lebensjahr als Buchbinderin und im Verlag gearbeitet. Eine Erkrankung wie Bluthochdruck, die man nicht sieht und nicht spürt, ist mir unheimlich. Herr Dr. Edele, wie ging die Therapie weiter? Bei therapierefraktärer Hypertonie hat sich die renale Denervation bewährt, wenngleich Langzeitergebnisse noch nicht vorliegen. Der Eingriff ist unkompliziert, die Komplikationsraten sind gering. Bei Frau Höhne war es der nächste folgerichtige Therapieschritt. Die Klinik Augustinum München zählt zu den Vorreitern dieser Therapie, die in München erstmals 2010 von Prof. Blumenstein durchgeführt worden war. Wir haben das weitere Vorgehen dann gemeinsam mit Prof. Blumenstein besprochen und abgestimmt. Dr. Wolfgang Edele und Maria Höhne Herr Dr. Edele, vor etwa drei Jahren kam Frau Höhne wegen ihres erhöhten Blutdrucks zu Ihnen. Wie waren die Werte und wie sah die Therapie aus? Wie in solchen Fällen üblich, erfolgte eine umfassende Diagnostik. Mit Spitzenwerten von systolisch 180 – 220 mm Hg wurde eine beträchtliche manifeste Hypertonie diagnostiziert, die in der Folgezeit mit bis zu sechs Medikamenten therapiert wurde. Doch trotz bis zu sechsfacher Kombi-Medikation in teilweiser Höchstdosierung war eine Blutdrucksenkung im Tag-Nacht-Durchschnitt nicht unter 155 mm Hg möglich, sodass eine therapierefraktäre arterielle Hypertonie vorlag. Frau Höhne, wie fühlten Sie sich in dieser Zeit? Als die Behandlung keine nennenswerten Erfolge zeigte, hatte ich Angst vor einem neuerlichen Schlaganfall. Denn auch meine Mutter litt unter Bluthochdruck und erheblichen, dadurch bedingten gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Wissen Sie, ich habe viel erlebt, bin seit 60 Jahren 6 Klinik Augustinum | Fachinformation 07/2013 Frau Höhne, hatten Sie Angst vor dem Eingriff? Nein, Prof. Blumenstein hat mir das Vorgehen genau erläutert und auch den Katheter gezeigt. Das hat Ängste abgebaut und Zuversicht geschaffen. Und wie war der Eingriff? Ich habe nichts gespürt und hatte anschließend keine Beschwerden. Nach dem knapp einstündigen Eingriff hatte ich nur Hunger. Ich konnte auch gleich wieder lachen und wäre am liebsten tanzen gegangen. Herr Dr. Edele, wie bewerten Sie den Eingriff? Der Erfolg eines solchen Eingriffs lässt sich nicht vorher sagen. In diesem Fall ist es sehr gut gelaufen. Frau Höhnes Blutdruck liegt heute, über einem Jahr nach der Denervation, bei 130 mm Hg oder darunter – bei geringerer Medikation. Wie sehen Sie das, Frau Höhne? Genauso. Ich fühle mich gut. Ich würde jedem Menschen raten, das zu tun. Vor allem ist diese unbestimmte Angst vor einem weiteren Schlaganfall geringer. Frau Höhne, Herr Dr. Edele, vielen Dank für das Gespräch. Das Gespräch führte der Medizinjournalist Dr. Ch. Erhard. Personalia Prof. Dr. Michael Block wird auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und Jahrestagung der Arbeitsgruppe Rhythmologie im Oktober in Dresden ein Hauptreferat zur ICD-Implantation bei nicht- ischämischer Kardiomyopathie halten. Er ist erneut Direktor des 4. Fellowship Herzrhythmus, in dem 25 Nachwuchselektrophysiologen über 2 Jahre ausgebildet werden. Dieses Programm der Weiter- und Fortbildungsakademie Kardiologie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie wurde nun auf den gesamten deutschsprachigen Raum ausgedehnt und b ildet nun auch Fellows aus der Schweiz und Österreich aus. Für das Augustinum nimmt Dr. Daniel Basic als Fellow am Programm teil. Von seiner Oberarztstelle in den St. Vincentius-Kliniken, Karlsruhe ans Augustinum zurückkommend bekleidet Dr. Etienne Luciani nun die Stellung des leitenden Oberarztes für interventionelle Kardiologie am Augustinum. Frau Dr. Reichherzer und Herr Dr. Roenneberg sind derzeit als Aufnahmeärzte der Klinik Augustinum München tätig und damit verantwortlich für das B ettenmanagement und Ansprechpartner für Zuweisungen und ambulante Kathetereingriffe. Aus der UniKlinik Gießen kamen Dr. Daniel Basic und vom Uniklinikum Großhadern Dr. Carlos Bäzner (v. links) ans Augustinum. An die Klinik St. Georg in Hamburg zu Prof. Kuck wechselte Dr. Felix Kreidel und wurde dort zwischenzeitlich Oberarzt. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Oberarzt ist Dr. Carsten Kopf in die kardiologische Praxis Drs. Schuffenhauer/Adler in Erding/Freising gewechselt. Frau Silke Pasch verstärkt das Team im Sekretariat von Prof. Dr. Blumenstein, Chefarzt Nephrologie. Mit Abschluß Ihrer Ausbildung zum Kardiologen sind Dr. Sven Kriegeskorte auf eine Oberarztstelle ins Klinikum Fürstenfeldbruck, Dr. Marc Rümmler zur Zentralverwaltung der Asklepios-Kliniken nach Wiesbaden und Dr. Christoph Altendorfer in eine Münchener kardiologische Praxis gewechselt. Klinik Augustinum | Fachinformation 07/2013 7 Fortbildungen Thema der Veranstaltung Datum Zeit Ort Punktwert Anmeldung erforderlich Fortbildung für Patienten und Laien 17.07.2013 18:00 – 20:00 Uhr B 0 NEIN 19.07.2013 16:00 – 19:30 Uhr C 4 JA Rhythmologisches Gespräch „HOCM“ 18.09.2013 18:00 – 20:00 Uhr B 3 JA Fortbildung für Patienten und Laien im 13.11.2013 18:00 – 20:00 Uhr A 0 NEIN Sachkunde ICD-Therapie 15.11.2013 09:00 – 18:30 Uhr D 21 JA 16.11.2013 08:00 – 15:15 Uhr Rhythmologisches Gespräch „Neue 27.11.2013 18:00 – 20:00 Uhr B 3 JA Aufbaukurs Elektrophysiologie 20.09.2013 14:00 – 19:15 Uhr E 11 JA 21.09.2013 09:00 – 16:00 Uhr E Neue Entwicklungen in der 25.01.2014 08:45 – 14:00 Uhr A im Rahmen „50 Jahre Gesundheit im Augustinum“ über Herzklappen und Herzkranzgefäße Sommerakademie: Interventionelle Herzklappentherapie Rahmen der Herzwoche der Deutschen Herzstiftung „Herzinsuffizienz“ Antikoagulantien und Plättchenhemmer“ 6 JA Kardiologie und Kardiochirurgie – Fallbeispiele und Übersichtsreferate Veranstaltungsorte: A: Klinik Augustinum München, Theatersaal; B: Klinik Augustinum München, Vortragsraum Ebene 0; C: Hofgut Algertshausen, Algertshausen 1, 86922 Eresing; D: Residence Starnberger See, Feldafing; E: Dorint Hotel, Imhofstr.12, Augsburg Anmeldung per Post: Klinik Augustinum Wolkerweg 16 · 81375 München Anmeldung per Internet: www.augustinum-kliniken.de Aktuelles&Jobs > Fortbildungen > Ärzte Anmeldung per E-Mail: [email protected] Impressum: Klinik Augustinum München Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München Wolkerweg 16 · 81375 München Telefon: 089/7097-0 Fax: 089/7097-1819 E-Mail: [email protected] Internet: www.augustinum-kliniken.de Herausgeber: Angela Benne, Verwaltungsdirektorin Augustinum Wohnstifte gGmbH Kurt Wilkin, Geschäftsführer Redaktion und Layout: Klinik Augustinum München, Angela Benne, Dr. Christian Erhard