in den OÖN vom 4.6.2007 - Andreas Steiner, Galerie Schau

Transcrição

in den OÖN vom 4.6.2007 - Andreas Steiner, Galerie Schau
30
Land&Leute
S
Montag, 4. Juni 2007
1000 LANDSLEUTE, DIE ETWAS BEWEGEN
Andreas Steiner
Beruf: Künstler
Wohnort: Amstetten
Geboren: 8. April 1958
Familienstand: Lebensgemeinschaft
Hobbys: Boccia-Spielen
Steiners Kunststadel ist
nicht nur ein Hammer
W
Klärschlammverwerter in Haag: Betreiber Josef D. wurde am Landesgericht St. Pölten freigesprochen.
Für Trinkwassergefährdung
fehlten Richter die Beweise
STADT HAAG. Neben der Wiese
verrottet ein Misthaufen, über
Altreifen wuchern die Brennnesseln. Für eine Verurteilung der
Kompostfirma in der ehemaligen Ziegelei wegen Trinkwassergefährdung hatte die Umweltkripo zu wenig in der Hand.
VON H ANNES F EHRINGER
Der Amtsgutachter des Landes NÖ. wusste gar nicht, wo er
im Morast mit dem Auto halten
und die Gummistiefel anziehen
sollte: „Da war überall nur
schwarzes Sickerwasser.“ Weil
der Klärschlamm nicht nur auf
dem Asphalt lagerte, sondern
auch in der Wiese verottete, wurde Umweltalarm gegeben.
Die Kompostverwertung in
der alten Ziegelei hat zuvor bereits Aktenschränke mit Strafverfahren gefüllt, weil auch Vorbesitzer Auflagen nicht erfüllt
haben. Weil beim jetzigen Betrei-
Serie im Internet
> Alle vorgestellten Landsleute
finden Sie im Internet unter
www.nachrichten.at/landsleute
Foto: Mottas
enn der Sohne mit dem
Vater: In der 19. Ausstellung der Amstettner Galerie „ST.A.LL“ widmet Andreas
Steiner eine Werksschau jemandem, den er gut und den das halbe Mostviertel vom Namen her
kennt: Professor Fritz Steiner, bekannte Spitzfeder, Reimeschmied
und Aquarellist zeigt einen Schaffensquerschnitt. Die Verwandtschaft ist nicht nur eine des Blutes, sondern der Seele. „Ich bin
sehr liberal erzogen worden“,
sagt Steiner junior, dessen Lebensweg von der Goldschmiedeschule in Steyr zum Magister Artis an der Universität für Angewandte Kunst führte.
An der Kunsthochschule – Diplomarbeit „Raumobjekte aus
Schrott“ – wandte sich der einstige Herr der Ehe- und Ohrringe
gröberem Material zu als ein paar
Unzen Gold und Karat-Edelsteinen. Steiner verformt Schaufeln
aus dem Baumarkt zu Sesseln
und eine Faust aus dickem Bau-
stellendraht umklammert eine
Neonröhre als Lampe. Das markanteste Werk des Amstettners ist
ein aus Kunststoff geformter Riesenhammer, der vor einem Jahrzehnt bei einem Skulpturenpark
in der Amstettner Fußgängerzone
bildlich in das Pflaster einschlug.
Eingeschlagen hat auch die
Idee, in Amstetten eine Galerie
für ironisch-nachdenkliche Zeitgeister zu gründen. In einem ehemaligen Reitstall eröffnete Steiner
1992 seinen „Schaustall“, in dem
keine Wiederkäuer an der Kette
des Modekitsch hängen und vom
Kunsthandel gemolken werden.
Nach mehr als zehn Jahren ist der
„ST.A.LL“ – die Schreibung ist ein
Spiel mit den Initialen des Erfinders – auf den Krautberg übersiedelt. Auch dort sind die Nächte
bei Vernissagen noch lang.
Foto: feh
VON H ANNES F EHRINGER
Wenn der Sohne mit Vater: Fritz und Andreas Steiner im ST.A.LL
WORDRAP
Kunst und Krempel…
Leider wird viel Schindluder getrieben
und auch Ramsch als Kunst vermarktet.
Rathausgalerie…
Gut gemeint, aber es bleibt die Behübschung eines Stiegenhauses.
Kunstbegriff
Meine Berufung ist…
Wegwerfgesellschaft…
Die Frage was Kunst denn ist, würde
natürlich eine Bibliothek füllen. Ich
habe heute jedenfalls das Gefühl, dass
sich die Künstler zu oft aus der Politik
heraushalten und im Gegenzug die Politiker zu stark eingreifen wollen.
Ich habe sehr viel Abfall, besonders
Schrott, aus einer Wertschätzung heraus zu neuen Gegenständen verschweißt.
ber Josef D. (60) aus Behördensicht der Schlendrian aber ganz
arg einriss, schaltete Bezirkshauptmann Heinz Lenze den
Staatsanwalt ein. Der Unternehmer aus Suben, bei dem sich
nicht nur Klärschlamm aus Linz
und Ansfelden türmt, sondern
nach dem Erwerb der Firma in
Haag ein 700.000 Euro hoher
Schuldenberg, musste sich wegen Gemeingefährdung infolge
einer etwaigen Verseuchung des
Grundwassers verantworten.
In einem Nutzwasserbrunnen
auf dem Firmengelände wurden
erhöhte Werte von Fäkalkeimen
gemessen. Für Verteidiger Georg
Eisenberger schoss der Strafprozess gegen seinen Mandaten
aber „mit Kanonen auf Spatzen“. Mit dem Vorwurf, dass
„die Behörde ihre Hausaufgaben
nicht gemacht hat“ kam der Anwalt bei Einzelrichter Helmut
Weichhart durch. Den Ausschlag
100 eilige Verfügungen
des Rathauschefs
WAIDHOFEN. Vor der Landesausstellung war beim
Umbau des Rothschildschlosses und bei den Fassaden Eile geboten: Gleich
100 Beschlüsse, in Summe
über 465.000 Euro, verfügte
der Bürgermeister alleine.
VON H ANNES F EHRINGER
100 Beschlüsse gingen
seit der konstituierenden
Sitzung nach der Neuwahl
des Gemeinderates den
Umlaufweg über den Tisch
des Rathauschefs. Insgesamt über Ausgaben von
465.000 Euro verfügte Bürgermeister Wolfgang Mair
(VP) mit Dringlichkeit.
39 Beschlüsse auf der ellenlangen Liste betrafen
den unter Zeitdruck stehenden Umbau des Rothschildschlosses für die
Landesausstellung, mit 19
Verfügungen wurden Waidhofner beim Färbeln ihrer
Fassaden unterstützt.
Für UWG-Mandatar Michael Elsner geht der Wust
an Dringlichkeitsverfügungen weit über das Ziel hinaus: „Diese an sich sinnvolle Bestimmung im Stadtrecht dient dazu, Schaden
abzuwenden, den ein Zeitverzug anrichten würde.“
Unter den 100 Dringlichkeiten befinden sich auch
neue Blumentröge, eine
Förderung des Stadtlaufes
und der Ankauf von Pilzpräparaten.
gab der Befund eines Landschaftsplaners, den der Verteidiger in den Zeugenstand rief. Der
Ziviltechniker erklärte, dass eine
20 Meter dicke Lehmschicht unter der Lagerstätte eine Wassergefährdung ausschließe. Die
Amtsgutachter trugen für Richter Weichhart wenig zur Klärung
bei, weil kein Nachbarbrunnen
untersucht und auch keine Bodenproben gemacht wurden.
Die als Zeugen vorgeladenen
Nachbarn befanden das Wasser
aus ihrem Hausbrunnen als einwandfrei. Nur ein Anrainer sagte, dass es von den Kompostmieten stinke. Weil es an Beweisen
mangelte, sprach Weichhart den
Angeklagten frei: „Die Gefahr einer
Grundwasserverseuchung
konnte nicht verifiziert werden.“
Strafverfahren wegen nicht
erfüllter Auflagen sind von dem
Freispruch vor Gericht allerdings nicht berührt.
Kino
Amstetten:
Cineplexx (07472/676 76): Bordertown (ab 14): 18.30, 20.45 Uhr. Born To Be Wild
(ab 6): 16.30 Uhr. Die Eisprinzen (ab 10): 16.45 Uhr.
Fluch der Karibik 3 (ab 10): 16, 17, 18, 19, 20, 20.45
Uhr. Die Fälscher (ab 12): 16 Uhr. Mr. Bean macht
Ferien (ab 6): 16.10 Uhr. Das perfekte Verbrechen
(ab 12): 20.30 Uhr. Spider-Man 3 (ab 10): 18 Uhr.
Kirchdorf:
07582/620 40: Fluch der Karibik 3
(ab 10): 18, 20 Uhr.
Liezen: 03612/22 438: Fluch der Karibik 3 (ab
10): 16.30, 19.30 Uhr.
Losenstein:
07255/6281 : Fluch der Karibik 3
(ab 10): 20 Uhr.
Steyr:
Cityplexxx (07252/488 22): Bordertown
(ab 14): 17.45, 20 Uhr. Born To Be Wild (ab 6): 18,
20 Uhr. Die Eisprinzen (ab 10): 20 Uhr. Fluch der Karibik 3 (ab 10): 17.15, 19, 20.15 Uhr. Das perfekte
Verbrechen (ab 12): 20.30 Uhr. Spider-Man 3 (ab
10): 17.15, 20.15 Uhr. Verführung einer Fremden (ab
14): 18.30 Uhr.
Waidhofen an der Ybbs:
Filmbühne
(07442/52 593): Fluch der Karibik 3 (ab 10): 17, 20
Uhr. Schweinchen Wilbur und seine Freunde (*): 17
Uhr. Verführung einer Fremden (ab 14): 20.15 Uhr.
Windischgarsten:
Kulturhaus Römerfeld (07562/54 171): Dreamgirls (ab 6): 20 Uhr.(*)
jugendfrei
!" # $
% " &'()* + (
) ,