Herzlichen Glückwunsch, Marbach
Transcrição
Herzlichen Glückwunsch, Marbach
Deutschlands ältestes Staatsgestüt feier t 500. Gebur tstag . ZUCHT . DER TRAKEHNER 04/2014 Der Julianus-Sohn Julmond nimmt bei der züchterischen Umformung des Württembergers zum modernen Reitpferd eine Heldenfunktion ein. 19 500 Jahre ND U T P U HA TÜT S E G D N LA H MARBAC FOTO: HELMAR MUTSCHLER Herzlichen Glückwunsch, Marbach FOTO: ARCHIV SCHULTE Pregel hat durch die Mitgabe von hohen Rittigkeitswerten den weiteren Weg des Württemberger Sportpferdes maßgeblich geprägt. Furchtlos und treu. Il Divo xx *2005 v. Dashing Blade xxPolar Falcon xx, GAG 92,5 kg, 10. Dt. Derby, NEU: für Holstein anerkannt, EU-Besamungsstation Offenhausen Das Haupt- und Landgestüt Marbach im Jahr 2014: Es ist nicht nur das älteste staatliche Gestüt Deutschlands, es stellt sich als Kompetenzzentrum für Pferdezucht und -haltung dar, als touristischer Anziehungspunkt und als größter deutscher Ausbildungsbetrieb für die Berufe rund ums Pferd. M arbach beherbergt aber auch eine der traditionsreichsten und kostbarsten Vollblutaraberzuchten der Welt, es betreibt eine international positionierte und mit Spitzenhengsten besetzte EU-Besamungsstation. Seine große Geschichte soll in der kommenden Ausgabe beleuchtet werden, hier geht es um die jüngere Vergangenheit und die aktuelle Gegenwart eines der gemeinsam mit Graditz, Neustadt a.d. Dosse und Schwaiganger vier letzten staatlichen Hauptgestüte und gleichzeitig des ältesten unter ihnen. Marbach stellte sich im Reigen der deutschen Staatsgestüte immer als etwas Besonderes dar, Tausenden pferdebegeisterten Menschen bedeutet es Vieles und nicht wenigen unter ihnen Alles, wenn sie züchterische Tradition und hippologische Kultur vor Augen haben. Die Lage des Hauptgestüts inmitten des UNESCO Biosphärengebiets „Schwäbische Alb“ ist Garantie für eine der idyllischsten Landschaften Deutschlands, sie erschwert aber auch insbesondere in niederschlagsreichen Jahren die alljährliche Futterwerbung. Die Aufzucht in dem auf der Alb vorherrschend rauen Klima wirkt abhärtend und vitalisierend, Marbachs Verbindung zu Trakehnen und der ostpreußischen Warmblutzucht Trakehner Abstammung ist seit jeher eng, obwohl sie sich in Organisation und Administration wesentlich unterschieden. Trakehnen, zunächst Eigentum der preußischen Könige, erlebte wenige Jahrzehnte später unter dem Dach der Preußischen Gestütverwaltung während zweier Jahrhunderte Zeiten großer Blüte. Marbach erhielt 1573 die Funktion eines Hof- und Landgestütes und wusste sich im Lauf der Jahrhunderte in den fördernden und schützenden Händen der Herzöge und später Könige von Württemberg unter sicherer Oberregie. Wechselvolle Zeiten Vom Württemberger Hauptgestüt gingen die wesentlichen züchterischen Direktiven für die gesamte Pferdezucht im Lande aus, im Fokus aller Bemühungen und Überlegungen war dabei stets die Wirtschaftlichkeit der bäuerlichen Züchter. Bei den jeweiligen züchterischen Erfordernissen, die politische und wirtschaftliche Veränderungen mit sich brachten, waren immer wieder gravierende Umzüchtungsprozesse inszeniert worden. Nach den wiederholten und erfolglosen Versuchen geeignete Hauptbeschäler aus anderen, vornehmlich norddeutschen Zuchtgebieten heranzuziehen, erwarb Landoberstallmeister Storz im Jahr 1938 im Friedrich-Wilhelm-Gestüt Neustadt a. d. Dosse den Hengst Optiker. „Nach den bisherigen Erfahrungen haben die Oldenburger, Holsteiner und Hannoveraner hier nicht gut eingeschlagen. Die Verbindung Feiner Kerl, Opalanda von Polarsturm hat mich bereits beim Kauf des Hengstes Guten ahnen lassen. Ich wusste, dass das ostpreußische Blut aus der Polarsturm-Linie nur nützen und nicht schaden konnte.“ Dies traf auch ein und war ein weiterer Hinweis darauf, dass die aus den härteren klimatischen Verhältnissen Ostpreußens kommenden Pferde sich in Marbach Herbstkönig/T. BH *2008 v. Interconti/T.-Timber/T. Laurel/T. FH *1995 v. Stan the Man xx-Pregel/T. Icare d'Olympe AA FH *1996 v. Feticheur AA-Impulsif AA Dschehim ox SH *1996 v. Pamir ox-Nasrodin ox Said ox SH *1999 v. Pamir ox-Saher ox Veredler 2014 Hengstvorstellung Sa 1. März, 17 Uhr live 1514 | 2014 Haupt- und Landgestüt Marbach mit Landesreit- und Landesfahrschule – das älteste staatliche Gestüt Deutschlands 72532 Gomadingen-Marbach Telefon (0 73 85) 96 95-0 www.gestuet-marbach.de 20 DER TRAKEHNER 04/2014 . ZUCHT . Deutschlands ältestes Staatsgestüt feier t 500. Gebur tstag Deutschlands ältestes Staatsgestüt feier t 500. Gebur tstag . ZUCHT . DER TRAKEHNER 04/2014 21 rechts | Vom arabischen Erbe deutlich geprägt: Der Maharadscha-Sohn Kornett II hat viele großen Sportpferde vor allem für den Parcours hinterlassen. FOTO: ARCHIV SCHULTE Landbeschäler in Georgenburg eingesetzt worden, bevor er am 27. Januar 1945 unter dem Sattel von Landstallmeister Wilhelm von Warburg mit einem Treck von etwa 200 Menschen und 90 Pferden über das Eis des Frischen Haffs und die Frische Nehrung bis nach Celle kam. Das Schicksal wollte es, dass er mit über 20 Jahren die Hauptbeschälerbox in Marbach bezog und dort eine neue Epoche der Württemberger Pferdezucht einleitete. Er hat seinen Kindern nicht nur seine klaren Konturen, seine langen Linien, seinen Adel und seine Harmonie mitgegeben, sondern sein seltenes Wesen, seine ungewöhnliche Intelligenz und seinen anständigen, folgsamen Charakter.“ Aus Breithülen kommend hatten ihn seine Söhne IKARUS, Hatto und TAIFUN als Absetzer begleitet, auch sie sollten sich später bei der weiteren Entwicklung der Württemberger Zucht als sehr wertvoll erweisen. Julmonds Nachfolger SCHABERNACK, KASTOR und HERZBUBE leisteten bei der Veredlung, insbesondere durch ihre Mitgabe von Größe, Rahmen und Langbeinigkeit gute Dienste, konnten in ihrer Einflussnahme und Nachhaltigkeit jedoch nicht an Julmonds Erfolge anknüpfen. Dies gelang erst dem Schimmelhengst PREGEL, der heute gern als ein zweiter Reformator des Württemberger Warmblutpferdes bezeichnet wird. Ihm wird vor allem eine durchschlagende Vererbung von hohen Rittigkeitswerten zugeschrieben, so dass nun auch die Reiterwelt in viel größerem Umfang als zuvor auf den bodenständige Warmblüter aufmerksam wurde. T R A K E H N E R L A N D B E S C H Ä L E R AU F M A R B AC H S S TAT I O N E N Abendregen v. Altan 1974 – 1979* Abiturient v. Schabernack 1972 Abschlag v. Schabernack 1970 – 1975 Absolut v. Julmond 1968 – 1975 Absynth v. Julmond 1965 – 1976 Achill v. Julmond 1966 – 1979 Adjutant v. Julmond 1964 – 1973 Admiral II v. Amor II 1991 – 1994 Agent v. Gharib ox 1979 – 1991 Amateur II v. Donauwind 1973 – 1983 Amethyst II v. Amor II 1983 Amor II v. Maharadscha 1973 – 1989* Amphitrion v. Imperator 1964 – 1967 Anorak v. Kastor 1975 – 1981 Anteil v. Stern xx 1971 – 1979 Askot v. Schabernack 1971 Assistent v. Kornett II 1995 – Astor v. Pregel 1967 – 1984 Bachtiar v. Chochot 1971 – 1979 Bartholdy v. Mahagoni 1992 – 1996 Basalt v. Schabernack 1970 – 1981 Borusse v. Boris 1974 – 1980 Coral v. Tannenberg 1974 – 1976 Donar v. Pregel 1966 – 1969 Donaustein v. Malachit 1971 – 1992 Elfenprinz v. Ilmengrund 1969 – 1976 Enchantée v. Consul 2003 – 2006 Fakir v. Golddollar 1965 – 1970 Feldspat v. Persaldo 1973 – 1979 Felix v. Herzbube 1971 Ferlino v. Herbststurm 1982 – 1984 Figaro v. Ilmengrund 1971 Garbenbinder v. Maigraf xx 1967 – 1973 Gelria v. Kassio 1990 Golddollar v. Hansakapitän 1958 – 1965* Heliodor v. Schabernack 1969 – 1977 Herbstkönig v. Interconti 2011 – Herbsttanz v. Tannenberg 1976 – 1977* Herder v. Roman 1975 – 1983 Herrscher v. Schabernack 1976 – 1983 Herzbube v. Gunnar 1967 – 1968* Himalaja v. Golddollar 1963 –1966 u. 1969 – 1976 Hyalit v. Herzbube 1994 – 1998 Hydros v. Impuls 1964 – 1975 Ikarus v. Julmond 1961 – 1979* Ilmengrund v. Humboldt 1962 – 1977 Infant v. Hessenstein 1972 u. 1991 – 1994 Inox v. Amagun 1980 – 1982 Iskander v. Le Rouge 2009 – 2013 Jaspis v. Anteil 1976 Juchart v. Julmond 1961 – 1969 Trakehner Haupt- und Landbeschäler dominierten alsbald die Zucht im Hauptgestüt und im Lande. In den siebziger Jahren waren es häufig mehr als 30 Vertreter der Trakehner Rasse, die die Ställe im Gestüt und während der Decksaison auf den Beschälplatten bezogen. Neben den bereits erwähnten Ikarus, Himalaja, Lot und Taifun haben sich vornehmlich Vererber wie die Julmond-Söhne LOTHAR und ACHILL, LOGIKER und ROKOKO von Kastor, ROMAN und BASALT von Schabernack, PERFEKT v. Poet xx, HYDROS v. Impuls, KORNETT II v. Maharadscha oder TASSILO v. Lateran einen unvergessenen Namen gemacht und - lauscht man den anerkennenden Beschreibungen und Erinnerungen alter Gestütswärter - auch durch ihre vorbildliche Einstellung, ihre Leistungsbereitschaft und nicht zuletzt durch ihre darauf ausgerichtete Vererbung. Starke Stämme Marbach und das Hofgestüt Weil der Fürstin zu Wied als Hort der weltberühmten Vollblutaraberzucht wird immer in ganz enger Bindung zu Trakehnen stehen. Bei der Auflösung der Weiler Zucht und der Überstellung der Vollblutaraberherde nach Marbach konnte Trakehnens Landstallmeister Dr. Ehlert mit Glaukopis ox, Dongola ox, Czeska ox, alle von Jasir ox, sowie Khasa ox v. Dynamit ox vier der besten jüngeren Weiler Stuten für die neu geschaffene Herde in Trakehnens Vorwerk Taukenischken erwerben; sie zählten alle zum Stamm der legendären, 1817 im Orient angekauften Murana I, der tragenden Säule der Weiler Zucht. Auch wenn es lediglich über die Dongola ox - Tochter DONNA gelang das große Erbe bis in die Neuzeit zu sichern, erfüllt heute die weit verzweigte, blühende und maßgeblich einflussreiche Donna-Donau Familie die einstmals große hippologische Kultur mit vitalem Leben. Bei Aufsiedlung des Remontedepots Breithülen der Bundesvermögensverwaltung gelangten gemeinsam mit Julmond auch die Trakehner Mutterstuten LOGE v. Löwentin, ABAZIA v. Wilder Jäger, ANNETTE v. Tartar sowie die Julmond-Töchter ROMANZE, FAJUDE und BEGONIE in die Marbacher Stammherde. Dazu trat in Zuchtpatenschaft der Familie Kloock aus Konstanz die Schimmelstute HELLA v. Märywil xx, die in Marbach Mutter des Himalaja wurde; aus ihrem Stamm ging auch der beliebte Landbeschäler HELIODOR hervor. In den achtziger Jahren übernahm Marbach aus der Zucht dem Besitz und der Zucht des Fürsten zu Ysenburg und Büdingen die Mahagoni-Töchter und Vollschwes- links | Zu den sportlichsten FOTO: HELMAR MUTSCHLER 500 beste und einflussreichste Sohn des Julmond. Er wirkte auch als Hauptbeschäler. FOTO: HELMAR MUTSCHLER besser anpassten als alle anderen Rassen. Denn bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Marbach in Ostpreußen Mutterstuten erworben, die sich bewährten und züchterischen Einfluss geltend machten. Optiker hinterließ viele gute Mutterstuten und avancierte zum wohl bedeutendsten Hauptbeschäler während der Wirkungsperiode dieses Landstallmeisters. Im Zusammenspiel mit den alten Marbacher Stämmen entstand dann zu Beginn der vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts der Württemberger als Musterbeispiel eines gelungenen verstärkten Warmbluttyps. Über die Grenzen des Landes hinweg trug die Rasse mit ihrem landläufigen Namen „Herr und Bauer“ einen bezeichnenden Ehrentitel. Doch der weitere Weg, vor allem als es dann in den fünfziger Jahren um die endgültige Umformung zum modernen Reitpferd ging, sollte sich als steinig erweisen. Bereits 1952 wurde in aller Heimlichkeit der Trakehner RIVALKO v. Herold u.d. Ranka eingesetzt. Der Versuch scheiterte, da die Nachkommen an Wachstumsstörungen litten. Große Hoffnungen wurden auf seinen Nachfolger SUOMAR v. Pythagoras gesetzt, der 1954 nach Marbach kam. Der in Hunnesrück einflussreich gewordene PilgerEnkel erwies sich dann als unfruchtbar. Nach solchen Misserfolgen folgte 1958 der Rappe GOLDDOLLAR v. Hansakapitän, ein leichter, gut proportionierter, sehr edler Hengst, der im Gang viel Gleichgewicht und Takt entwickelte, jedoch lediglich 158 cm maß. Er vererbte sich wohl als Erbteil seiner Mutter GOLDELSE sehr viel schwerer und bedeutender als er sich selbst darstellte. Seine Nachkommen zeichneten durch hervorragende Reiteigenschaften, große Härte und gute Bewegungen aus. Seine Trakehner Söhne HIMALAJA, LOT und FAKIR sowie Grimaldi, Goldschmied, Goldfond und Goldfrieder aus der Landeszucht machten sich als Vererber einen guten Namen. Der große Treffer aber wurde JULMOND. Landoberstallmeister Dr. Georg Wenzler entdeckte ihn im benachbarten Gutshof und Jahre Remontedepot Breithülen, wo er UND HAUPT- STÜT durch seine Fohlen aus den dort LANDGEACH beheimateten Trakehner Stuten B R A M auf sich aufmerksam gemacht hatte. „Julmond war drei Jahre als links | Der noble Ikarus, der Vererbern der gegenwärtigen Generation zählt Laurel. Sein Vater Stan the Man xx hat internationale Championatspferde in Serie geliefert. links | Der Franzose Icare links | Herbstkönig steht am Beginn d‘Olympe AA verweist auf eine hohe Eigenleistung. Seine ersten Fohlen sorgten für Aufsehen. einer glanzvollen Karriere in Zucht und Sport. Der Interconti-Sohn begeistert bei allen seinen Auftritten. FOTO: SPORTFOTOS-LAFRENTZ.DE FOTO: HELMAR MUTSCHLER Deutschlands ältestes Staatsgestüt feier t 500. Gebur tstag . ZUCHT . DER TRAKEHNER 04/2014 500 Jahre UND T P U A H STÜT LANDGEACH MARB tern ASCONA und AKELEI, die sich mit ihren Söhnen ASSISTENT und AMELIO züchterisch in Szene zu setzen wussten. Vor allem Loge und Abazia waren in der Lage blühende Stämme zu begründen, deren Vitalität über lange Jahre anhielt. Abazia stellte nicht weniger als sechs gekörte und als Landbeschäler tätige Söhne, unter denen Achill, Absynth und Adjutant die bedeutendsten waren. Ihre Dynastie war auch noch bis vor wenigen Jahren in der Herde durch die erstklassigen Pregel-Töchter ANGEL und ANGLERIN hervorragend repräsentiert. Loge bracht mit Lothar, Lord und Lot drei angesehene Vererber, unter denen der erstere als mütterlicher Vater der großartigen Mutterstute und Consul-Mutter CORNAU weiten züchterischen Einfluss nahm. In bester Erinnerung bleibt auch als strahlende Stutenpersönlichkeit die berühmte LIGA v. Pregel, fünffache Hengstmutter, unter denen der sportliche und unter solchen Aspekten höchst wertvoll gezogenen LAUREL, Sohn des Stan the Man xx, nach wie vor in Marbacher Staatsdiensten tätig ist. Die Passion der nun seit sieben Jahren im Amt stehenden Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck wird auch durch die Tatsache etikettiert, als sie bei Amtsübernahme und Sichtung des Stutenbestandes der Kornett II-Tochter LISETT v. Kornett II und der Tochter LAGUNA v. Cavallieri xx als letzten Botschafterinnen ihrer mütterlichen LogeFamilie eine besondere Stellung innerhalb der Herde zuordnete. Die vornehmen, etwas leichten, aber athletisch wirkenden Stuten aus dem Liga-Zweig danken es durch viel versprechende Nachzucht. Bezeichnend auch, dass die Chefin der Marbacher Zucht nichts unversucht lässt, um an weitere qualitätvolle Angehörige der alten, in der Herde längst ausgestorbenen Marbacher Stämme zu gelangen. Kein leichtes Unterfangen, denn seit ihrem Weggang aus Marbach bewegen sie sich naturgemäß auf äußerst schmalem Grat. Blühende Jahre Im August 2007 übernahm Dr. Astrid von Velsen-Zerweck die Leitung der umfangreichen Betriebe des Haupt- und Landgestüts Marbach. Mit ihr trat eine erfahrene Landwirtin, engagierte Züchterin, begeisterte Reiterin und erklärte Anhängerin der klassischen Ausbildung und Reitweise mit großem Elan ihr Amt an. Doch die Landoberstallmeisterin ist auch eine überzeugte Anhängerin des Edelpferdes, in diesem Fall sind es die Marbacher Vollblutaraber. Die „Wüstenpferde von der Schwäbischen Alb“ haben ihr Herz gewonnen, es kommt daher nicht von ungefähr, dass sich die Herde wieder auf hohem Qualitätsniveau bewegt und in den Beschälerboxen Vatertiere aus besten internationalen Blutlinien residieren. Dazu zählt die Tatsache, dass mit den Pamir ox- Söhnen Dschehim ox und Said ox zwei Vollblutaraberhengste auch den Trakehner Züchtern zur Verfügung stehen, wie sie in diesem Format in den letzten Jahren nicht immer verfügbar waren. Laurel, der in jungen Jahren eine glänzenden Karrierestart im Vielseitigkeitssport unternahm, genießt nach Jahren, in denen er nur wenig in den Genuss höherer Deckziffern kam, nun auch als einziger Sohn des großen Leistungsvererbers Stan the Man xx, eine weitaus höhere Beachtung und Frequentierung seitens einer sportlich orientierten Züchterschaft. In Neumünster erwarb Marbach den Prämienhengst KRONPRINZ, der sich mit seinen ersten Jahrgängen züchterisch hervorragend in Szene zu setzen wusste, bevor er viel zu früh von der züchterischen Bühne abtreten musste. Aus Neumünster kam auch der Siegerhengst ISKANDER; der imposante Sohn des Le Rouge konzentriert sich nach den ersten viel beachteten Jahrgängen nun auf seine sportliche Laufbahn. Im Jahr 2010 folgte der Reservesieger HERBSTKÖNIG v. Interconti, der gemeinsam mit dem Klosterhof Medingen erworben wurde. Der langbeinige, ungemein rittige Braune wartet mit ersten Aufsehen erregenden Jahrgängen auf und auch seine sportlichen Auftritte lösen ungeteilte Begeisterung aus. Nach wie vor wirkt der treue Assistent, ein Garant für Leistungstreue und Arbeitsfreude. 2014 hat auch der Prämienhengst HEUBERGER Einzug gehalten, um sich neben seinen züchterischen Aufgaben in berufenen Händen auf seine Sportlerkarriere vorzubereiten. Das Faible für den hochklassigen Blüter und die Notwendigkeit seines Einsatzes wird durch den Franzosen Icare d’Olympe AA, der auf eine vorbildliche Eigenleistung verweist, und den vielseitig veranlagten, durch hohe Rittigkeitswerte ausgezeichneten Il Divo xx dokumentiert. Es bleibt vor allem ein Bild aus allerjüngster Vergangenheit in leuchtender Erinnerung: Die freilaufende Herde der Marbacher Vollblutaraberstuten, angeführt von der zum alten Weiler MuranaStamm zählenden Matriarchin Dukna ox und gehütet von Stutenmeister HSM Klaus Niethammer war für viele Gäste im großen, begeisterten Publikum der Höhepunkt der Jubiläumsschau des Trakehner Hengstmarktes 2013. Selten zuvor wurde die jahrhundertealte enge Verbindung von Trakehnen und Marbach und ihren Pferden so mit Leben erfüllt wie an diesem Abend. Erhard Schulte IHR PLUS AN NÄHE Wir beraten Sie persönlich und kompetent in allen Versicherungsfragen rund um Ihr Pferd. T R A K E H N E R L A N D B E S C H Ä L E R AU F M A R B AC H S S TAT I O N E N Julmond v. Julianus 1961 – 1965* Karat v. Kompass 1967 - 1975 Kastor v. Pergamos 1969 – 1977* Korberg v. Tannenberg 1973 – 1976 Koriander II v. Himalaja 1972 – 1973 Kornett II v. Maharadscha 1969 – 1992* Kronprinz v. Hohenstein 2008 – 2010 Kufstein v. Märchenstein 1975 – 1984* Kupferberg Gold v. Mahon 1997 – 1998 Laurel v. Stan the Man xx 2002 – Lavendel v. Kastor 1974 – 1978 Leguan v. Pregel 1979 – 1984 Lichtenstein v. Chinatown xx 1991 – 2000 Lockruf III v. Kastor 1976 – 1979 Logiker v. Kastor 1973 – 1982 Lohengrin v. Lothar 1972 Lord v. Julmond 1965 – 1969 Lot v. Golddollar 1962 – 1982 Lothar v. Julmond 1963 – 1968 u. 1972 – 1977 Löwe v. Herzbube 1971 – 1973 Lumpazi v. Patron 1974 – 1982 Mainhar v. Lothar 1973 – 1976 Masur v. Flugsand 1973 – 1975 Pelikan v. Boris 1968 – 1969 Perfekt v. Poet xx 1966 – 1984* Pergamos v. Ernest 1972 – 1981 Persaldo v. Hessenstein 1969 – 1971* Pregel v. Tropenwald 1967 – 1979* Prometheus v. Waldfeuer 1969 - 1973 Repuls v. Pregel 1977 – 1983 Rivalko v. Herold 1952 – 1953* Rokoko v. Kastor 1974 – 1989 Roland v. Kastor 1973 – 1978 Roman v. Schabernack 1970 – 1975 Romantiker v. Kastor 1974 Rosenkavalier v. Schabernack 1972 – 1974 Schabernack v. Schöner Abend 1965 – 1968 u. 1971 – 1980* Schwalbenfreund v. Impuls 1981 – 1982 Schwarzer Prinz v. Dollarprinz xx 1971 – 1979 Suomar v. Pythagoras 1954 – 1956* Taifun v. Julmond 1960 – 1973 Tassilo v. Lateran 1972 – 1987* Tolstoi v. Kostolany 2000 Waldkönig v. Lateran 1957 Waldmann v. Julmond 1962 – 1966 Wolgaprinz v. Himalaja 1967 – 1977 Pferdezüchter Gerhard Senckenberg im Gespräch mit R+V-Fachberater Heiko Schwarz Sprechen Sie mit uns! Generalagentur Alexander Kuschel Telefon: 04324 882390 www.pferd.ruv.de (Die mit * gekennzeichneten Hengste wirkten auch als Hauptbeschäler in Marbach) 23 oder per E-Mail unter [email protected]