Eckfelder Maar - Maarmuseum Manderscheid

Transcrição

Eckfelder Maar - Maarmuseum Manderscheid
Wegbeschreibung
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Manderscheid
Luftbild der Grabung am Eckfelder Maar
Weitere Infos
Sachkundige Informationen zum Eckfelder Maar und anderen Maaren erhalten Sie von der Grabungsleitung „vor Ort“,
im Maarmuseum Manderscheid sowie im Naturhistorischen
Museum Mainz.
Wir empfehlen Ihnen an einer vom Maarmuseum geführten
Exkursion teilzunehmen, bei der Sie auf der GEO-Route in
vielfältige Geheimnisse der regionalen Erdgeschichte eingeführt werden.
Weitere Informationen erhalten Sie auch im Internet unter:
www.eckfelder-maar.de, www.maarmuseum.de oder
www.naturhistorisches-museum.mainz.de
Maarmuseum Manderscheid
Tel.: 06572 - 92 03 10
Wittlicher Str. 11
54531 Manderscheid
Das Eckfelder Maar liegt etwa 2 km westlich des Ortes Eckfeld
in der Verbandsgemeinde Manderscheid. Die Grabungsstelle
liegt am Pellenbach, kurz vor der Einmündung in die Lieser.
Ab Manderscheid führt die GEO-Route entlang der Lieser hinab
zur Grabung.
Vom Parkplatz Eckfelder Trockenmaar aus folgt man dem Lauf
des Pellenbachs bis zur Grabung.
ACHTUNG!
Das Eckfelder Maar unterliegt seit dem 27.05.1988 als
Grabungsschutzgebiet dem Denkmalschutzgesetz.
Privatpersonen dürfen nicht graben. Bitte respektieren
Sie dies! Jeder unsachgemäße Eingriff bedeutet einen
Informationsverlust. Unscheinbare, aber wissenschaftlich bedeutsame Funde könnten unwiederbringlich
zerstört werden.
Naturhistorisches Museum Mainz
Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz
Reichklarastraße 1+10 | 55116 Mainz
Telefon: 06131/12 26 46 | Fax: 06131/12 29 75
[email protected]
Das Eckfelder Trockenmaar
liegt in einem Waldgebiet
bei Eckfeld.
In den Sommermonaten
finden hier Grabungen des
Naturhistorischen Museums
Mainz und der Landessammlung für Naturkunde
Rheinland-Pfalz statt.
felder Maar hilft die
Bei Fragen über das Eck
t“ gerne weiter.
Grabungsleitung „vor Or
Was ist ein Maar?
Entstehung von Fossilien im Eckfelder Maar
Maare sind Vulkane. Sie entstehen, wenn aufsteigendes heißes Magma mit Grundwasser zusammentrifft. Dabei kommt
es zu einer Reihe gewaltiger Wasserdampfexplosionen, die
binnen Tagen oder weniger Wochen einen tiefen Krater in die
Landoberfläche sprengen.
Dieser Trichter füllt sich rasch mit Grund- und Oberflächenwasser, sodass ein Maarsee entsteht.
Der Eckfelder Maarsee hatte einen Durchmesser von 900 m und
war anfangs bis zu 150 m tief.
Bei der Zersetzung der abgesunkenen Mikroorganismen wurde
am Seeboden der Sauerstoff vollständig verbraucht. Gleichzeitig reicherten sich hier giftige Stoffe an. Am Grund des Gewässers herrschten also lebensfeindliche Bedingungen. Durch
diesen Umstand konnten auf den Seeboden abgesunkene Tierkadaver und Pflanzen nicht zersetzt werden, sondern wurden in
den äußerst fein geschichteten Tonen („Ölschiefer“) des Sees
für alle Zeit konserviert – und das in einer herausragenden
Qualität. Sogar Mageninhalt, Haut und Haar der Tiere sind noch
heute zu erkennen.
Die Bergung eines Großfundes erfordert viel Zeit und Erfahrung, da er in seinem Originalzustand eingegipst werden
muss.
Die Präparation der Objekte erfolgt in Mainz. Hier werden
auch alle Funde inventarisiert und aufbewahrt. Sie stehen
damit zur wissenschaftlichen Bearbeitung jederzeit zur Verfügung.
Ausgewählte Fossilien sind im Maarmuseum sowie im Naturhistorischen Museum ausgestellt.
380
380
360
320
280
Blüte
340
Frosch
Bergung eines Großfundes
Präparation eines Fundes
240
Seit wann wird gegraben?
200
100
m
Blockbild der Ablagerungen
des ehemaligen Maarsees
Wie alt ist das Eckfelder Maar?
Nach neuesten Erkenntnissen (Ar/Ar-Datierungen) entstand
das Maar vor 44.3±0.4 Mio. Jahren. Damit gehört es erdgeschichtlich zum mittleren Eozän, einer Epoche des Tertiär (Beginn der Erdneuzeit).
Vom Maarsee zum Trockenmaar
Aus der Umgebung wurden feinste Tonpartikel in den Eckfelder
Maarsee eingespült und mit unzählbaren Mengen abgestorbener Pflanzen am Grund des Sees abgelagert, bis dieser allmählich verlandete.
Diese Verfüllung des Sees dauerte ca. 250.000 - 300.000 Jahre.
Urpferdchen (Stute)
Käfer
Fisch
Funde im Eckfelder Maar
Seit Beginn der Grabung konnten weit mehr als 30.000 Funde
geborgen werden.
Vielfältige Pflanzenfunde von Algen bis hin zu Rosengewächsen
sowie Blüten und tausende Samen sind in den Sedimenten des
ehemaligen Sees zu finden.
Unter den Tieren sind sowohl kleinste Insekten wie auch fast
zwei Meter große Tapirverwandte vertreten. Während Käfer
häufig noch schillernde Farben zeigen, sind Urpferdchen mit
vollständigen Skeletten und teilweise sogar dreidimensional
erhaltenen Schädeln überliefert.
Was passiert mit den Funden
Kleinfunde werden in Glycerin konserviert, um sie vor Austrocknung zu schützen. Doch bereits größere Fische sind meist zerbrochen und können nur in mehreren Teilen geborgen werden.
1987 fand mit großem Erfolg eine Probegrabung statt. Seitdem wird regelmäßig von Angestellten des Naturhistorischen
Museums und der Landessammlung für Naturkunde RLP sowie Studenten und Zivildienstleistenden gegraben.
Klimaforschung im Eckfelder Maar
Vor 44 Mio. Jahren herrschte letztmalig ein Treibhausklima.
Bei einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von über 20°C
lebten hier in einem subtropischen Urwald Krokodile und Affen.
Die Jahresablagerungen der
Seesedimente dokumentieren viele natürliche Klimaschwankungen und deren
Auswirkungen auf Flora und
Fauna.
Der Einfluss des Menschen
auf Ökosysteme und die EntRekonstruktion
wicklung des Klimas kann
eines Affen aus dem
man anhand dieses einmaliEckfelder Maar
gen Beispiels aus der Vergangenheit verstehen lernen.