830 n. Chr. bis 1590
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830 n. Chr. bis 1590
Geschichtliches aus der Rigi-Region seit 830 n. Chr. bis 1590 Quellenverzeichnis Gemeinde Weggis, Bezirk Küssnacht, Gemeinde Greppen Gemeinde Vitznau Kanton Schwyz (Gersau) RigiRama (Geschichte und Geschichten zur Rigi) Gemeinde Habsburg (Kt.Aargau) sowie aus „Schweizer Geschichte“ von Peter Dürrenmatt Am Fusse der Rigi und den Gestaden des Vierwaldstättersee’s standen keltische, alemannische und römische Siedlungen. Der Name Küssnacht, zurückzuführen auf die Siedlung des römischen Gutsherrn Cossinius, (Siedlung Cossiniacum) taucht erstmals ums Jahr 830 auf. Da vermachte der Adlige Recho seinen Besitz dem Kloster St. Leodegar Der Ortsname Weggis ist keltischen Ursprungs und bedeutet "Ort der Fährleute". Der gallische Ausdruck „wado-tegiâs“ heisst übersetzt „bei den Fährmannshütten . Die um 1020 auf dem aussichtsreichen Grat des Wülpelsberges über dem Dorf erbaute Habsburg gilt als Stammsitz der Habsburger. Gemeinde Habsburg - im Schweizer Kanton Aargau - trägt den Namen des einst mächtigsten europäischen Adelsgeschlechts. 1064 Gersau – die frühere alemannische Siedlung wurde erstmals als Eigentum des Klosters Muri urkundlich erwähnt. 1116 Am 29. Januar bestätigt Papst Paschalis II. dem Kloster Pfäfers unter anderem seine Rechte und Pflichten, darunter den Besitz „aecclesiam sancte Marie cum villa Guategisso“ (die Kirche der heiligen Maria mit dem Hof Weggis) Damit wurden Weggis und Vitznau erstmals erwähnt. Vitznau stand unter dem Amtsrecht und der Vogteiherrschaft von Weggis. Die Herren von Hertenstein werden als Vögte über den Hof in Weggis gesetzt. Ihre Stammburg erhebt sich als schlichter Wohnturm auf dem mit Bäumen und Buschwerk gekrönten Felsen über dem Ufer auf der östlichen Seite des Tanzenberges bei der Hertensteiner Seebucht. Die Burg wird im 14. Jahrhundert zerstört. 1168 Merlischachen – das idyllische Gelände am Vierwaldstättersee - wird erstmals erwähnt, als der Ritter Hermanno de Merlascachen in einer Schenkungsurkunde als Zeuge auftritt. Die Wiesen, Wälder und Rebberge sowie die Fischereirechte gehörten den Klöstern Luzern und Engelberg. 1259 Mit „Henricus de Crepon“ erscheint Greppen – das Dorf zwischen Weggis und Küssnacht – erstmals in Urkunden. Vor und während der Gründungszeit der Eidgenossenschaft – verbunden mit der Befreiungssage der Urschweiz, die Rütli- und die Tellensage – heisst Weggis in den Urkunden um 1275/76 „Wetgis“ oder „Waetgis“. Die Hohle Gasse und die Gesslerburg – im Herzen der Schweiz – inmitten unserer Region sind bedeutende historische Erinnerungsstätte. Dem „Weissen Buch von Sarnen“ zufolge erschoss Tell in der Hohlen Gasse mit einem Pfeil den habsburgischen Landvogt Gessler Peter Dürrenmatt schreibt in seiner „Schweizer Geschichte“ Letzten Endes scheint es doch unwesentlich, wie viel historische Wahrheit in der Befreigungssage enthalten ist; wichtiger als die Frage, ob Tell, Fürst, Stauffacher und Melchtal genau so existiert haben, wie es erzählt wird, ist die in der Sage wirkende erlebte Wahrheit. Sie bildete den Kern einer Ausstrahlung, die alle Jahrhunderte überstanden hat und die in irgendeiner Weise immer wieder durchgebrochen und ihre erneuernde Wirkung ausgeübt hat. Es gehört zum Eindrücklichsten und Bewegensten, dass die Eidgenossen welscher und italienischer Zunge später die Befreiungssage der Innerschweiz fast selbstverständlich als die von ihnen empfundene und geteilte Wirklichkeit annahmen. Die Befreiungssage der Urschweiz, die Rütli- und die Tellensage, gewannen für die Entstehung des schweizerischen Staatsbewusstseins und seiner Eigenart eine gleiche zentrale Bedeutung wie für andere Völker zum Beispiel das englische, der monarchische Gedanke oder für die Amerikaner die Erklärung der Menschenrecht vom Jahre 1776 1284 wurde Immensee – das idyllische Dorf an einer sanften Bucht am Zugersee – erstmals urkundlich erwähnt. Der Name ist auf den Ritter Immo von Buonas zurückzuführen. 1300 Jetzt gehört Weggis (und Vitznau = Hof Weggis) zur Vogtei der Habsburger 1302 Der Burgherr in Küssnacht – Ritter Eppo – verlangt unnachsichtig Steuern, Abgaben und Frondienst, so dass ihn die Dorfgenossen von Küssnacht, Immensee und Haltikon überfielen Topfhelm – gefunden in der Ruine der Burg zu Küssnacht (Gesslerburg) 1304 Ein „Ulrich von Wetgis“ wird in das Bürgerrecht der Stadt Luzern aufgenommen. 1315 Der Sieg der Eidgenossen am „Morgarten“ gab der waldstättischen Richtung wieder Auftrieb und verstärkte das in der Luzerner Bürgerschaft seit langem vorhandene Streben, die Rechte des Vogtes einzuschränken, einen eigenen Rat zu wählen und den Schultheissen aus der Mitte der Bürgerschaft zu erküren. Im gleichen Jahr beschreibt ein Hofrecht die Grenzen (Marchen) von Weggis 1320 Luzern übernahm anlässlich einer neuen Fehde zwischen den Schwyzern und dem Kloster Einsiedeln, erfolgreich die Vermittlung und weitere zwölf Jahre später wagte sie einen bedeutsamen Schritt.... 1332 Am 7. November 1332 schloss die Stadt Luzern mit den drei Waldstätten einen ewigen Bund und.... im gleichen Jahr tritt auch Weggis dem Bund der Eidgenossen bei. 1342 Erste ausdrückliche Erwähnung des Namens Vitznau „Vitzenöwa“ in einer Urkunde. Darin werden im Amt Weggis die Dörfer Ober- und Niederweggis, Will und Vitznau genannt. 1352 Die Kriegssteuerliste Luzerns enthält 51 Personen aus Küssnacht und Greppen. 1359 Die beiden „Freistaaten“ Gersau und Weggis werden urkundlich anerkannt im sogenannten Bundesbrief der Gersauer und Weggiser 1368 Im ältesten bekannten Beleg zum Namen Rigi heisst es: .. in pede montis riginam... am Fusse des Berges Riginam 1378 Mit dem Freikauf von der Grundherrschaft des Klosters Pfäfers ist erstmals ein eigenes Weggiser Siegel nachweisbar. Dieses Siegel, das bis ins 18. Jharhundert verwendet wurde, zeigt auf einem mit Ranken und Blumen verzierten Grund die Madonna mit dem Kind auf dem Arm. In der rechten Hand hält die Madonna einen Weggiser Schild mit einem Fisch im Wappen. 1380 Die Herren von Ramstein und Ulrich von Hertenstein verkaufen ihre Weggiser Vogtei für 470 Gulden an die Stadt Luzern. In der Folge, d.h. vor dem Sempacherkrieg nimmt in Küssnacht der Einfluss von Luzern ab. Die Schwyzer setzen sich fest und errichten eine Zollstation. 1384 Ein weiterer Beleg spricht von den „Riginen“ (geologische Schichtungen) womit die Diskussion um die Entstehung des Namens wohl eher zu Gunsten der Geologie entschieden ist... 1385 Luzern nimmt unter anderen auch 17 Männer aus Greppen als Bürger auf Und so sah die die Gebietsaufteilung unmittelbar vor dem Sempacher-Krieg 1386 aus 1390 Gersau wird in den Bund der Waldstätte aufgenommen. 1406 Luzern kauft das Amt Habsburg, wozu auch Greppen und Weggis gehörte 1424 Küssnacht wird ein Bezirk des Kantons Schwyz mit eigenem Rat und Gericht. 1433 Dem Rat zu Luzern werden die Gerichtsbarkeit und die Siegelrechte zugesprochen und....Kaiser Sigismund bestätigt der Gersauer Bevölkerung die alten Freiheiten, wodurch Gersau als Freistaat und Repuplik direkt unter den Schutz der Deutschen Kaiser gestellt wurde. Die ehemals kleinste Repuplik der Welt erfreut sich im Status eines „zugewandten Ortes der Eidgenossenschaft“ 1440 Mit der Ausweitung der Eidgenossenschaft griffen die Schwyzer zu. Sie kauften für 60 rheinische Goldsgulden die Herrschaftsrechte und vereinigten Merlischachen mit Küssnacht. 1446 Aus einer Beschreibung der Steuernabgabe („Zehnten“) geht die Fruchtbarkeit von Weggis hervor: Wein, Korn, Mais, Kastanien, Nüsse, Obst, Fische 1456 Weggis zählt 98 Steuerzahler mit 34'535 Gulden Vermögen 1488 Unter Baumeister Hans Felder erhält Greppen eine gotische Wendelinskirche 1500 Die Kapelle Heiligkreuz am Rigiweg von Weggis wird erbaut und... die Schiffahrt auf dem Vierwaldstättersee entwickelt sich stark. Zwischen Meggen und der Liegenschaft „Postunen“ in Hertenstein verkehrt eine Fähre 1540 Bartholomäus Joler aus Weggis wird vom „Kalten Bad“ geheilt. 1573 Grepper Tuffsteine werden am heutigen Regierungsgebäude in Luzern verbaut 1585 Weggis besitzt 106 Feuerstellen (Haushaltungen) und 54 harnischpflichtige (wehrpflichtige) Männer und die ..... erste Kapelle und Einsiedelei auf Kaltbad entstand. Die Quelle auf Kaltbad war bekannt für Ihre Heilwirkung bei „Rückenweh und allerlei Fieber“ Die Badenden sollten sich im hölzernen Trog dreimal drehen, dann um die Kapelle laufen und fünf Vaterunser, fünf Ave Maria und ein Credo beten. 1590 Weil der Handelsverkehr auf der Gotthardroute unter Umgehung des Zolls von Luzern teilweise nun über Zug-Küssnacht-Flüelen geführt wird, entsteht an den Zinnen, am Ende der westlichen Landzunge von Weggis, eine Zollstation. 1593 Eine eisenhaltige Quelle wird nahe Scheidegg entdeckt