PDF Kursana Magazin Winter/Frühling 2011/2012

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PDF Kursana Magazin Winter/Frühling 2011/2012
MAGAZIN
Winter/Frühling 2011/2012
HEIMAT
Das Gefühl von Geborgenheit
Jörg Braesecke,
Vorsitzender der Geschäftsführung Kursana
Inhalt
Das Titelthema HEIMAT
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Ich freu’ mich aufs Heim“, sagt der Publizist und ehemalige Kulturchef beim Deutschlandradio, Dr. Konrad
Franke, in einem vielbeachteten Interview mit dem Magazin „chrismon“. Warum ist es immer noch etwas Besonderes, wenn ein unabhängiger, kritischer Geist ein
Plädoyer für das Leben in einer Senioreneinrichtung hält?
Warum bestehen weiterhin Vorurteile gegen Senioreneinrichtungen? Mit der Realität hat dies nichts mehr
zu tun; die Landschaft der Pflege hat sich grundlegend
geändert. Für Kursana kann ich sagen: Unsere Domizile,
Residenzen und Villen sind wohnlich und komfortabel
eingerichtet und verfügen überwiegend über Einzelzimmer. Die Qualität wird ständig, auch intern, kontrolliert.
Alle Häuser sind TÜV-zertifiziert und bei den regelmäßigen Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung liegen die Benotungen im Durchschnitt bei
„Sehr gut“.
Dem Leben älterer Menschen einen schönen und sicheren Rahmen zu geben, ist eine wunderbare Aufgabe.
Diese Überzeugung zeichnet unsere Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter aus. Ihr Engagement und ihre Freude
an der Arbeit mit Menschen machen aus einem Haus
erst ein Zuhause – eine „Heimat“, wie sie die Titelthemen dieser Ausgabe beschreiben.
Doch Vorurteile sind langlebig. In ihnen stecken auch
reale Ängste, sein Leben nicht mehr selbstbestimmt
führen zu können. Dagegen hilft nur eines: Schauen
Sie sich unsere Senioreneinrichtungen an. Beobachten
Sie, lassen Sie die Atmosphäre auf sich wirken – und
lassen Sie sich positiv überraschen.
Das Gefühl von Geborgenheit – Die Porträts und
Reportagen handeln von Menschen, die nach
Heimat suchen und sie gefunden haben, die sich
erinnern und nach vorn blicken
04
Marianne & Michael exklusiv
Das „Traumpaar der Volksmusik“ lud KursanaBewohner zu einer zünftigen Brotzeit ein
10
„Wi snakt Platt“ – Niederdeutsch lebt
Sprache ist ein Stück Identität – nicht nur
in Aurich
11
„My rěčimy serbsce“ – Wir sprechen sorbisch
Traditionspflege: „Mužakow“ steht auf dem
zweisprachigen Ortsschild in Bad Muskau
12
Klasse(n)-Fahrt
Reisen zu den Wurzeln – zu Orten der Kindheit.
Das Domizil Grimmen macht sie möglich
14
Seel-Sorge
Im Glauben haben viele ihre Heimat gefunden
– so auch im Domizil in Ergolding
15
Reiselust im Kopf
Lesen bedeutet Reisen in die Ferne ... im Kopf
– zum Beispiel von Berlin-Lichtenberg aus
16
Karriere in der Kursana-Familie
„Das hier ist mein zweites Zuhause“, sagt
Susanne Weidig, Pflegedienstleiterin in Krefeld
18
Die Wohlfühl-Beraterin
Wohnqualität ist Lebensqualität, findet die
Wohnberaterin der Residenz Prien
Es grüßt Sie herzlich
Titelbild: Seit 38 Jahren unzertrennlich. Marianne und Michael
bezaubern durch Charme und ihre Natürlichkeit
Standorte
Deutschland
Villa
Residenz
Domizil für Senioren
Grimmen Greifswald
Aurich
Wedel
Hamburg Stavenhagen
Torgelow
Oststeinbek Reinbek
Stralendorf
Rastow
Buchholz
Bremen
Domizil für Behinderte
Domizil in Bau
Gesundheitszentrum
Schwedt
Celle
Nienhagen
Hannover
Seelze
Barsinghausen
Lingen
Gütersloh
Krefeld
Grevenbroich
Refrath
Bonn
Berlin
Potsdam
Eisenhüttenstadt
Guben
Bad Pyrmont
Wittenberg
Forst
Wolfen
Bad Lauterberg
Bitterfeld
Bad Muskau
Weißwasser
Merseburg
Markkleeberg
Weimar
Siegen
Künzell
Oberursel
Königstein
Bruchköbel
Wiesbaden
Frankfurt
Kriftel
Mömbris
Seligenstadt
Hösbach
Dreieich
Griesheim
Otzberg
Alzey
Herzogenaurach
Kaiserslautern
Schweiz
St. Gallen
Meerane
Zwickau
Reichenbach
Schneeberg
Weiden
Fürth
Nürnberg
Lappersdorf
Regensburg
Vaihingen
Rastatt
SchrobenAalen
Gaggenau
Pilsting
Donzdorf hausen
Leinfelden-Echterdingen
Au Ergolding
Nürtingen
Diedorf
Friesenheim
Bobingen Dachau Ampfing
Pullach München
Österreich
Linz Donautor
Wien-Tivoli
Wörgl
Prien
Warmbad-Villach
Kursana Domizil –
Betreuung & Pflege
Kursana Residenz –
Servicewohnen & Pflege
Kursana Villa –
Premium-Wohnen & Komfortpflege
Die Kursana Domizile bieten Betreuung
und Pflege in einer gemütlichen Wohnatmosphäre. In komfortabel ausgestatteten
Einzel- und Doppelzimmern, mit eigenem
barrierefreiem Duschbad, werden die
Bewohner individuell gepflegt und umsorgt.
In der Kursana Residenz erwartet die
Bewohner unabhängiges und komfortables
Wohnen im Appartement mit zahlreichen
Serviceleistungen inklusive. Bei Bedarf
können auch Pflegedienstleistungen in
Anspruch genommen werden.
In der Kursana Villa genießen die Bewohner
Premium-Wohnen und Komfortpflege in
einem stilvollen Gründerzeit-Ambiente.
Eine maßgeschneiderte Rundum-Betreuung und ein erstklassiger Service suchen
ihresgleichen.
04
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Ältesten-Rat
102 und 103 Jahre, die man ihnen nicht ansieht
– zwei Bewohnerinnen und ihr Lebensrezept
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„Das wird lustig im Heim“
Die deutschen Heime sind besser als ihr Ruf,
sagt der Publizist Dr. Konrad Franke im Interview
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Noch mehr Abwechslung als zu Hause
Regional und saisonal: Seit April gibt es den
„13-Wochen-Rahmenspeiseplan Kursana“
11
26
26
Lachen heißt Leben
Gesundheits-Clownerie im Domizil Markkleeberg
ist Spaß mit einem ernsthaften Anliegen
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Mit-Gefühl
„Trauer gehört zum Leben und Trauer ist
Leben“, betont der Direktor der Villa Hannover
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Streiflichter
Ein kleiner Ausschnitt aus der Vielfalt an
Veranstaltungen der Kursana Häuser
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Coco der Genießer
Wie Papagei Coco die Herzen und den Alltag
der Bewohner in Nienhagen erobert hat
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Bewegungs-Melder
Über fünf Millionen Menschen in Deutschland
leiden an Arthrose, dem Gelenkverschleiß
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Die High-Tech-Helfer
Technik für Senioren soll im Alltag helfen.
Wir stellen innovative Neuerungen vor
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Rätseln & Gewinnen
40
Impressum
33
3
Marianne
„Jung
HEIMAT
Das Gefühl von Geborgenheit
... woran wir uns gern erinnern ... wo wir
verwurzelt sind ... wonach wir uns sehnen
... wo wir heimisch wurden ... was es zu
bewahren gilt ... wo wir Frieden finden ...
was unverwechselbar ist ... wobei wir uns
wohl fühlen ... was uns vertraut ist ... wo
wir zu Hause sind ...
Die Geschichten, Porträts und Reportagen
auf den nächsten Seiten handeln von
Menschen, die nach Heimat suchen und
sie gefunden haben, die sich erinnern
und nach vorn blicken.
4 I Das Titelthema
& Michael –
san ma, fesch san ma“
5
Momentaufnahmen: Marianne und Michael
konnten kaum fassen, wie fit Paula Köppl
(oben links) mit 102 Jahren ist. Heinz Bergmann (oben Mitte) freut sich über sein Autogramm, und Herbert Kapser (Mitte rechts)
sowie Katharina Parzinger (unten) nutzen die
Brotzeit für ein Gespräch mit den bodenständigen Stars
Seit über drei Jahrzehnten zählt das Traumpaar der
Volksmusik zu den Großen in der Unterhaltungsszene.
In der Nähe von München luden Marianne und Michael
exklusiv Kursana Bewohner zu einer zünftigen Brotzeit
ein. Ein unvergesslicher Nachmittag.
„Für Veronika, für Herbert, für
Katharina …“ Zuerst werden Autogramme geschrieben. Wie kleine
Schätze halten die Damen und Herren ihre Autogrammkarten in Händen. Doch damit ist der Starrummel
um die „Bambi“-Preisträger auch
erledigt an diesem Nachmittag.
ern“, betont Paula Köppl aus dem
Kursana Domizil Pullach. Mit 102
Jahren ist das Urteil der gebürtigen
Münchnerin fundiert. „Heute, das ist
einfach wunderbar“, sagt sie – und
hält die Hand von Marianne ganz
fest: „Ja mei! Immer hab’ ich Sie im
Fernsehen gesehen. Jetzt seh’ ich Sie
in echt!“ Paula Köppl und die andeEs ist fast wie bei einem Familien- ren Senioren genießen es, die beitreffen. Rund um einen riesengroßen den Stars hautnah zu erleben. „Ein
Tisch im Biergarten
Wunsch, der wahr
„So was gibt’s halt geworden ist“, sagt
„Gut Keferloh“ im
Osten Münchens sitErwin Vollherbst, 78,
nur in Bayern“
zen Marianne und
aus dem Domizil in
Michael zusammen mit 14 Senioren Schrobenhausen – und die Wanaus umliegenden Kursana Häusern. gen des Herrn im Trachtenjankerl
Auf dem Tisch eine typisch bayeri- glühen vor Begeisterung.
sche Brotzeit. „Das sind lauter gute
Sachen“, urteilt die Älteste am Tisch Marianne und Michael zeigen sich als
über die deftigen Leckereien: Obaz- ganz bodenständige, freundliche, zuda, Wurstsalat, Landjäger und Bre- gewandte Menschen. „Senioren liezeln. „So was gibt’s halt nur in Bay- gen uns wirklich am Herzen“, sagt
6 I Das Titelthema
Marianne – die mit vollem Namen
Marianne Hartl heißt und aus München stammt. Ihre Eltern hat die
58-Jährige jahrelang im eigenen Haus
gepflegt. Der Vater erkrankte an Parkinson, die Mutter entwickelte eine
Demenz, litt an einer arteriellen Verschlusskrankheit. „Wir haben sie bis
zuletzt gepflegt; nur einmal war sie
zur Kurzzeitpflege in einem Heim“,
sagt Marianne. Schon in der Vorbesprechung am Telefon – zugesagt
hatte sie spontan – wollte sie ganz
viel wissen über Kursana und die
Pflege. Kann man wirklich bei Kursana probewohnen? Was bedeutet
Komfortpflege? Gibt es wirklich über
100 Kursana Häuser? Und das ist
auch alles bezahlbar?
Was man ihr nicht ansieht: Auch Marianne ist inzwischen stolze Oma.
„Der Bub hat die Intelligenz von der
Mama“, ergänzt Gatte Michael galant. Seit 1973 sind die beiden ein
Paar. Zur Familie gehören zwei Söhne
– und das Terrierpaar Lucy und Winni. Längst haben sich die weißen
Wonneproppen der Runde angeschlossen und liegen entspannt
weiter auf Seite 9
Superstars Marianne & Michael
Marianne & Michael übernahmen Ende 1985 die Moderation der „Superhitparade der Volksmusik“ im ZDF und der Musikshow „Lustige Musikanten“,
von der weit über 100 Ausgaben produziert wurden. Mit dem Titel
„Germany is’ schee“ gewann das Duo die „Superhitparade der Volksmusik
1996“. Die Liste der Erfolgstitel ist lang – u. a. „Ich lieb die Heimat, meine
Berge“, „Herz gewinnt“ und „Heimatglück und Alpenglüh’n“. Weitere Infos:
www.marianne-und-michael.de. Ab Ende November 2011 sind beide
gemeinsam mit Stefanie Hertel & Stefan Mross sowie den „Grand Prix der
Volksmusik“-Siegern 2010, Belsy & Florian, wieder auf Tournee. Unter dem
Titel „Alpenländische Weihnacht“ gibt es Konzerte in 17 deutschen Städten.
Karten über die Bestellhotline 01805 – 57 00 70 oder unter www.eventim.de.
7
Wunschträume aus
bayrischen Kursana Häusern
Bei der Aktion „Wünsch dir was!“ geht es
um Träume, deren Erfüllung in weite Ferne
gerückt schien. Zu der Brotzeit im bayrischen Keferloh hatten Marianne & Michael
gemeinsam mit Kursana eingeladen: Bewohner aus den Häusern in München, Pullach,
Schrobenhausen, Dachau, Ampfing, Ergolding und Prien.
8 I Das Titelthema
Gesprächsstoff satt: Während sich Veronika
Selder und Berta Murr mit Marianne über
Dirndl-Mode unterhielten, scherzte Michael mit
den beiden Priener Damen Gisela Dörflinger
und Adelheid Maahsen. Rosa Förstl und Heinz
Bergmann kamen aus der Villa München
zwischen Michael Hartl und Elisabeth Zwetschgendatschi.“ „Rund san ma,
Tragutsis, 82. Die Bayerin, die im Do- gesund san ma“, stimmt Marianne
mizil in Pullach lebt,
ausgelassen an. „Es„Ja mei! Jetzt seh’
hat einen Griechen
sen und Trinken ist
geheiratet. „Natürein Stück Heimat.
ich Sie in echt!“
lich kam so auch eiAlles zusammen gibt
ne neue Kultur in mein Leben“, sagt ein Wohlgefühl“, sagt Heinz Bergsie. Und so kommt das Gespräch auf mann, 86, der in der Villa München
das Thema Heimat.
lebt. Die anderen pflichten ihm bei.
Sie erzählen, wie wichtig in ihren
„Heimat kann ein Ort sein, aber es Kursana Häusern das Restaurant ist.
ist weitaus mehr. Freunde, Familie, „Aber es ist nicht nur das gute EsKultur, Bräuche“, sagt Michael. Seine sen, es ist auch die Atmosphäre. Das
Heimat, die Steiermark, hat er ver- hält uns jung“, ergänzt Alterspräsilassen. In Graz geboren, zog es den dentin Paula Köppl.
heute 62-Jährigen über verschiedene Stationen nach München. Jo- Es wird Zeit, sich die Füße zu vertredeln, Schuhplattlern, Volkslieder sin- ten. Die Gruppe macht sich auf den
gen – all das hatten beide seit frühs- Weg. Für einige Senioren ist der
ter Kindheit gelernt. „Wir sind damit Rundweg zu anstrengend, sie warten
aufgewachsen“, erklärt Marianne im Biergarten. Als die Wandergruppe
ihre Liebe zur volksum die Volkssänger
„Rund
san
ma,
tümlichen Musik. Sie
und Moderatoren zuscheint den beiden
rückkehrt, ist das
gesund san ma“
Musikern in Fleisch
schon von weitem zu
und Blut übergegangen zu sein. Ganz hören. „Jung san ma, fesch san ma“,
natürlich kommt ein Jodeln über Ma- hat die Gruppe angestimmt. Es
riannes Lippen.
scheint, als könnte sie noch kilometerweit zusammen mit den Stars lauDer frische Pflaumenkuchen zum fen. Marianne sagt aus vollem HerNachtisch entlockt Michael den Ge- zen: „Wenn ich auf euch so schau,
sang: „Da gibt’s ein Zwi, ein Zwu, dann freu’ ich mich aufs Altwerein Zwatschi, da gibt’s ein feinen den.“
Individuelle Lebensstile
So unterschiedlich wie das Leben eines
jeden Menschen ist, sind auch die Ansprüche an das richtige Zuhause im Alter.
Kursana bietet eine Vielfalt an Lebensformen – vom unabhängigen Service-Wohnen
bis zur professionellen Pflege. Dabei bestimmen die Ansprüche der Senioren das
Umfeld: Im Domizil werden sie in komfortablen (meist Einzel-) Zimmern betreut und
gepflegt, in der Residenz herrscht ein hotelähnlicher Charakter vor, und in der Villa
genießen sie in stilvoll ausgestatteten Appartements Wohnen mit höchstem Komfort.
Auch in Bayern sind alle Wohnformen zu
finden. Und so tauschten sich im „Gut
Keferloh“ Bewohner der Münchener Kursana Villa mit Senioren aus der Residenz
Prien und Domizilen aus. Fazit: Wo immer
sie wohnen, für jeden stimmt die Wahl.
Das bestätigten auch Berta Murr, 86,
(vorne) und Veronika Selder, 79, (hinten)
aus dem neu eröffneten Kursana Domizil
Dachau. Wie familiär es bei ihnen im
Domizil zugeht, wurde am Morgen vor dem
Treffen mit Marianne und Michael deutlich. Zusammen mit Altenpflegerin
Frederike Freundorfer, 48, brachten sie
voller Vorfreude ihre Dirndl in Ordnung.
Selbst bei der jüngsten im ausgelassenen
Trio kamen dabei Kindheitserinnerungen
hoch: „Ich bin ein richtiger Fan. Die
‚Lustigen Musikanten’ sind für mich
ein Stück Kindheit“, verriet sie.
9
„Wi snakt Platt“
Sprache ist Identität – und auch ein Stück Heimat. Deshalb wird in Kursana Häusern
in ganz Deutschland der heimische Dialekt gepflegt. Nicht nur in Ostfriesland …
Jeden Montag – namiddags
Klock dree (um 15 Uhr) – wird im
Kursana Domizil Aurich aufgetischt: Kluntje (Kandis), Friesentee
und Rohm (Sahne), dazu Kuchen
oder Kekse. Hochdeutsch gilt ab
jetzt nicht mehr.
Heute scheint die Sonne (Word ja
ok maal Tied na dat Schietweer! –
Das wurde aber auch Zeit nach dem
schlechten Wetter) und das Porzellan
im Friesendesign wird kurzerhand
ins Freie verfrachtet.
Wilhelmine „Mine“ de Wall, 85, voll- In Aurich wie auch in anderen Rezieht das Ostfriesen-Ritual: Zuerst gionen zwischen Nord- und Ostsee,
den Kandis in die Tasse, dann den zwischen der dänischen Grenze und
Tee und zum Schluss
dem Harz sprechen
„Moin,
ein bisschen Sahne.
2,6 Millionen MenGenüsslich betrachschen noch aktiv
wat gifft Neeis?“
tet sie die weißen
Niederdeutsch. In
Wulkjes (Wolken), die sich ihren Weg den Kursana Häusern des Nordens
durch den Tee bahnen. „Nicht um- gibt es plattdeutsche Gesprächsrühren, sonst wird man gleich als runden, Singkreise und Literatur‚Ausländer’ erkannt“, schmunzelt nachmittage. Dabei ist das ostfrieMaren Alps, 33, die sich ihren Sta- sische Platt eine Besonderheit: „Als
tus als Friesenteekocherin hart erar- ich nach Aurich kam, verstand ich
beiten musste. „Die ostfriesische zunächst nur Bahnhof“, bekennt DoTeezeremonie ist eine Wissenschaft mizil-Direktorin Sabine Häßner, 47.
für sich. Und die
Sprache ebenfalls“, Übersetzerhilfe leisten ihr die Begibt die Sozialdienst- wohner im Auricher Domizil. Sie alle
leiterin und gebürti- sind zweisprachig aufgewachsen und
ge Gifhornerin zu.
praktizieren das Platt bis heute.
„Döntjes (Anekdoten) aus der Kindheit auf Hochdeutsch zu erzählen,
das geht doch gar nicht“, erklärt Wilhelmine de Wall. Stilecht wird auch
der wöchentliche Klönsnack beendet: „Dree Tassen Tee is Oostfresenrecht. Mehr gifft ‘t neet.“ (Drei Tassen
Tee ist Ostfriesenrecht, mehr gibt es
nicht).
„Klönsnack“: Wilhelmine de Wall (links) und
ihre Domizil-Nachbarn halten das ostfriesische Platt lebendig – wie immerhin jeder
Fünfte in der Region
10 I Das Titelthema
„Lausitz“ kommt aus dem Sorbischen und bedeutet „sumpfige, feuchte Wiesen“. Hier leben
50.000 Sorben, die ihre Bräuche bis heute pflegen
„My rěčimy serbsce“
„Mužakow“ steht auf dem zweisprachigen Ortsschild in Bad Muskau. Sorben und
Deutsche leben in der Lausitz seit Jahrhunderten zusammen. Das kleine Volk pflegt
seine Bräuche – auch im Kursana Domizil Bad Muskau.
„Dobry dzen“,
´ ´ ruft Klaus Zuchold fröhlich, als er die sorbische
Tracht erblickt. „In der Schule habe
ich noch Sorbisch gelernt“, sagt der
70-Jährige und fügt hinzu: „Die gehören dazu, die Sorben.“ Rudolf
Moedebeck, 66, stimmt zu: „Wir sind
schon ein bisschen stolz auf die
Sorben. Die haben sich nie verbiegen
lassen.“ Und weil das so ist, freuen
sich die Senioren im Kursana Domizil Bad Muskau über den Besuch
von Sylvia Panoscha, 48. Die Leiterin
des Sorbischen Kulturzentrums aus
dem kleinen Ort Schleife kommt
regelmäßig ins Domizil, um über
Bräuche und Traditionen zu sprechen.
Bad Muskau ist dabei nur eines von
vielen Beispielen für lebendige Traditionspflege in allen Kursana Häusern: Es gibt Feste und Veranstaltungen und viele Bewohner tragen auch
im Alltag ihre heimische Tracht –
auch wenn das langsam aus der Mode kommt. Sylvia Panoscha frischt
Erinnerungen auf: „Ich trage die Alltagstracht einer verheirateten Frau“,
sagt die zweifache Mutter. „Natürlich kennen wir hier alle Sorben vom
Sehen und früher gehörten Frauen in
Tracht in den Dörfern zum Straßenbild“, sagt die Ergotherapeutin Anja
Luther, 37, deren Uroma ebenfalls
Sorbin war.
Bei diesem Brauch stellen Kinder im
Januar einen Teller auf die Fensterbank. Am nächsten Tag liegen Süßigkeiten darauf. Die Vögel, die den
Winter über gefüttert wurden, haben
sich bedankt ...
Während dieser Brauch eher Kindheitserinnerungen weckt, werden vor
Ostern auch in den anderen Kursana Häusern der Region die Eier
in sorbischer Tradition verziert. Mit
Rund 50.000 Sorben leben in der Wachstechnik entstehen dabei kleiLausitz zwischen Bautzen, Hoyers- ne Kunstwerke. Viele Bräuche blüwerda, Weißwasser und Bad Mus- hen allerdings nur noch im Verborkau. Ihr Recht auf
genen. Warum kaum
Wahrung ihrer Kuleine Sorbin in far„Die Sorben
tur und Sprache ist
benfroher Tracht heigehören dazu“
gesetzlich verankert.
ratet, kann die TraIm Laufe des jahrhundertelangen Zu- ditionspflegerin ebenfalls klären: „Es
sammenlebens haben einige sorbi- gibt eine bunte Tracht für die jungsche Bräuche in den regionalen All- fräuliche und eine schlichte für die
tag Einzug gehalten. „Die Vogel- andere Braut“, schmunzelt Sylvia Pahochzeit ist etwas sehr Schönes“, noscha.
schwärmt eine Seniorin im Publikum.
11
Klasse(n)-Fahrt
Reisen zu den Wurzeln – zu Orten der Kindheit. Das bietet das Kursana Domizil
Grimmen an. Für die Senioren sind diese Touren weit mehr als ein Tagesausflug.
Erfrischende Erinnerungen werden wach, das gemeinsame Erleben verbindet.
Ein Gekicher und Geschnatter in den Schulbänken. Und dann
ist Ruhe: Die Lehrerin steht kerzengerade neben dem Lehrertisch,
richtet einen strengen Seid-stillBlick auf die Klasse und fragt: „Sechs
mal fünf?“ Die Schülerinnen melden
sich brav.
12 I Das Titelthema
Nein, natürlich sind wir nicht in einer
heutigen Schule – sondern auf einem Ausflug in die Vergangenheit,
der offensichtlich verjüngt. Die Lehrerin, Hildegard Stiehm, ist 88 Jahre alt und arbeitete fast 50 Jahre in
diesem Beruf. Sie ist plötzlich wieder die strenge, geachtete Respekts-
person. Und ihre Schülerinnen, alle
zwischen Mitte 70 und Ende 80, sind
wieder die kleinen Mädchen mit den
Zöpfen, die sich gern unter dem
Blick der Lehrerin wegduckten. Jede
erzählt, auf welcher Bank sie aus
taktischen Gründen früher gesessen hat.
Zusammen in Erinnerungen schwelgen: In
der „Biographiearbeit“ beschäftigen sich die
Senioren mit der eigenen Lebensgeschichte.
Sie weckt Erinnerungen, hält sie lebendig
und schafft neue Impulse im Alltag
Tatsächlich sind die Damen nie zusammen zur Schule gegangen, aber
sie leben alle schon seit Jahren im
Kursana Domizil in Grimmen. Und
das Team um Direktorin Irene Salomo und Pflegedienstleiterin Elfriede Henning hatte die Idee, für
die Bewohner Reisen an die Stätten der Kindheit zu organisieren. Für
die Expertinnen ist das – neben der
Freude für die Bewohner – auch ein
Stück so genannter „Biographiearbeit“: Mehr über einen Menschen
zu erfahren, bedeutet, ihn individueller pflegen und betreuen zu können.
sie wieder die Blasen an
den Füßen zu spüren.
Auf der Tour durch die Dörfer heißt
es immer wieder: „... und da stand
die Schule, da das Kulturhaus. Was
haben wir dort getanzt und gefeiert.“ Und es fallen auch anerkennende Sätze für die spätere Generation: „Das ist jetzt aber schön geworden.“ Der Kleinbus hält oft, um
Zusammen mit der ehemaligen Leh- die Damen aussteigen zu lassen. In
rerin Hildegard Stiehm sind dieses Gransebieth, wo Thea Rehfeldt zu
Mal vier weitere Frauen mit dem Hause war, kommt sofort eine eheKursana-Bus unterwegs: Dora Has- malige Kollegin, um sie zu begrüßen.
sel, 85, Ursula Orlowski, 81, Thea In Borgstedt, beim ehemaligen Haus
Rehfeldt, 79, und Charlotte Heyer, von Charlotte Heyer, sind die Nach76. Mittelpunkt des Ausflugs: der barn zur Stelle. Charlotte Heyer ist
mecklenburg-voretwas verstimmt,
Jünger, fröhlicher
pommersche Ort
denn als sie hier
Kirch-Baggendorf,
kommen sie zurück lebte, war alles pidas Hauptdorf mit
kobello, jetzt rankt
Kirche. Hier sind vier der Frauen kon- das Unkraut. Schwamm drüber,
firmiert worden, und hier steht auch scheint sie sich aber zu sagen, als
das Schulmuseum, das sie heute sie wieder im Bus sitzt.
besuchen. „Ich musste fünf Kilometer bis zur Schule laufen – in Holz- Das Wasserschloss Thurow ist das
pantinen“, erinnert sich Charlotte nächste Ausflugsziel – und gleich
Heyer, und augenblicklich scheint nach dem Krieg der Arbeitsplatz
von Lehrerin Hildegard
Stiehm. Das bedeutete gleichzeitiger Unterricht vor 60 Kindern in
zwei Klassenstufen. „Und die waren
diszipliniert“, erinnert sie sich. Ob
es an der Legende lag? Schließlich
sollen im großen Saal des Schlosses eingemauerte Ritter manchmal
an den Türen kratzen. Alle Frauen
erinnern sich lachend an diese alte
Grusel-Geschichte.
Über drei Stunden ist das Trüppchen
unterwegs, kein Anzeichen von Müdigkeit, ganz im Gegenteil: Aufgekratzt kommen sie zurück ins Domizil. „Die Stätten meines Lebens
zu besuchen, ist einfach schön“,
sagt Hildegard Stiehm. „Aber richtig
schön war es, die Geschichten zu
teilen, die wir uns erzählt haben.“
13
Im Kursana Domizil Ergolding ist die Kapelle zu Gertrud Sagners
Lieblingsort geworden. Auch viele andere Kursana Häuser verfügen
über Andachtsräume
Seel-Sorge
Im Glauben haben viele Bewohner ihre Heimat gefunden.
Auch zwei Berlinerinnen, die in der domizileigenen
Kapelle in Ergolding die Nähe Gottes suchen.
Zwei Türen trennen die Ka- stets allen offen. Viele Senioren,
pelle vom allgemeinen Trubel des Mitarbeiter und Angehörige komKursana Domizils Ergolding. Wer die- men hierher.
se Türen hinter sich lässt, kehrt ein
an einen besonderen Ort. Kraftvoll „Die Erinnerung ist das Licht, das
leuchtet das Blau, Orange und Gelb leuchtet, wärmt und tröstet“, steht
der Bleiverglasung hinter dem Altar. auf einem Kärtchen, das im GebetDer heilige Konrad ist dargestellt, buch von Hildegard Käs, 81, steckt.
die Sonne, eine MaEs ist weit mehr als
„Unser Glaube
rienfigur. Das hohe
die Erinnerung, die
Spitzdach verstärkt
sie und ihre sieben
gibt uns viel“
den erhabenen EinJahre ältere Schwesdruck einer Kirche. Es gibt einen Al- ter Gertrud Sagner regelmäßig in die
tar, Tabernakel, Harmonium, eine Kapelle zieht. „Unser Glaube gibt
schöne Kreuzwegdarstellung. Und uns sehr viel“, sagt Hildegard Käs.
die Kapelle steht – wie auch die zahl- Ihr Elternhaus in Berlin war kathoreichen Kapellen und Andachtsräu- lisch, die schönsten Jugend-Erinneme in anderen Kursana Häusern – rungen verbinden beide mit der Kir14 I Das Titelthema
che, mit der Jugendgruppe, mit der
Familie. „Aus dem Beten ziehe ich
Kraft“, betont Gertrud Sagner. Dafür
schätzt die Berlinerin diesen Ort,
der für den Glauben reserviert ist.
„Viele sagen ja, beten kann man
überall. Das stimmt. Aber in der Kirche gibt es zusätzlich die Gemeinschaft.“
Deshalb ist sie froh, dass ihr das
Domizil in Ergolding diese Gemeinschaft bietet. Und sie lobt den
Pfarrer: „Der sagt ein paar Worte,
und schon fühle ich mich geborgen
und zu Hause.“ Die Geborgenheit
des Andachtraums wissen viele zu
schätzen – auch ohne religiösen
Hintergrund. Die Ergotherapeutin
Alexandra Süßenguth beispielsweise. Sie hatte in ihrer Kindheit in Thüringen keinen Bezug zum Glauben.
Doch im Domizil ist ihr die Bedeutung
der Kapelle bewusst geworden. Sie
versteht, was dieser Ort gläubigen
Senioren bedeutet: „Eine Bewohnerin, die nach einem Schlaganfall
die Sprache verlor, begleite ich so
oft wie möglich mit ihrem Rollstuhl
in die Kapelle. Sobald sie dort ist,
beginnt sie zu strahlen.“
Reiselust im Kopf
Bücher sind die Nahrung der Seele, sagt ein arabisches Sprichwort. Das Kursana
Domizil Berlin-Lichtenberg kümmert sich besonders um diese nahrhafte Seelenkost.
Bis zu 40 Bücher tauscht Kathrin Witzenhausen jede Woche aus. Langeweile ist damit in der
Bibliothek des Kursana Domizils Berlin-Lichtenberg ausgeschlossen
Reisen – das war für Horst
Brusig Lebenselixier. Die ehemalige
Sowjetunion, Bulgarien und wo man
sonst noch so hindurfte als Bewohner der ehemaligen DDR. Nach dem
Mauerfall kam Italien dazu. „Das
ist der Dom von Siena“ sagt der
81-Jährige mit blitzenden Augen, als
er den Bildband über die Stätten des
UNESCO-Weltkultur- und -Naturerbes aufschlägt.
Horst Brusig stöbert gern in dem großen Bücherregal, das einladend im
Foyer des Domizils in Lichtenberg
steht. Eine Bibliothek stellt man sich
zwar größer vor, aber die Überschaubarkeit ist Konzept. „Früher hatten
wir einen Raum mit fast 40.000
Bänden“, erzählt Kathrin Witzenhausen, 39. Mit engen, nicht gerade rollstuhlgerechten Regalreihen und fixen Öffnungszeiten. Bis die Sozialarbeiterin eine Idee hatte: Warum
nicht einen zentralen Blickpunkt
schaffen, an dem jeder vorbeikommt?
und ausleihen“, erklärt sie. Denn das
Besondere: Nicht nur die Bewohner
greifen gern ins Regal.
Gäste, die zu Kulturveranstaltungen
oder dem öffentlich zugänglichen
Mittagstisch kommen, leihen sich
oft ein Buch aus. Das geht ganz unbürokratisch: Einfach mitnehmen
Seit zwei Jahren ist die sich stetig und nach dem Lesen wieder zurückerneuernde Kompakt-Bibliothek ein stellen.
beliebter Treffpunkt. Romane, Biographien, eine Krimiecke – für jeden Auch Horst Brusig wird den Bildband
Geschmack ist etwas dabei. Selbst „Das Welterbe“ mit in sein Zimmer
Bilderbücher, wenn Enkel und Ur- nehmen. „Über Orte zu lesen, die
enkel zu Besuch kommen. „Auch bei man schon einmal besucht hat, ist
Angehörigen und den Leuten aus herrlich“, schwärmt er, „Lesen hält
dem umliegenden Wohngebiet hat Geist und Seele zusammen.“
sich herumgesprochen, dass wir immer spannenden Lesestoff suchen ...
15
„Ein Teil des Teams“
„Ich leite ein Haus, das ich von der Eröffnung an wachsen gesehen habe und
mit dem ich selbst gewachsen bin“, sagt
Maik Kilian, 31. Seit April 2011 ist er
Direktor des Kursana Domizils Barsinghausen. „Die Entscheidung für die Altenpflege war für mich goldrichtig. Ich arbeite
gerne mit Menschen und empfinde meine
Arbeit tagtäglich als sinnvoll und sehr
befriedigend“, meint der Familienvater.
Nach seiner Ausbildung zum Altenpfleger
absolvierte er an der Kursana Akademie
mehrere Fortbildungen, darunter eine
Weiterbildung zur Hygienefachkraft und
die Ausbildung zur Pflegedienstleitung.
Ins Kursana Domizil kam Maik Kilian am
Eröffnungstag im Oktober 2007 als Wohnbereichsleiter. Im Zwei-Jahres-Rhythmus
stieg er die Karriereleiter hoch: zum Pflegedienstleiter und dann zum Direktor. Für
ein Porträtfoto allerdings wollte er sich
nicht zur Verfügung stellen: „Wenn, dann
nur im Kreis der Mitarbeiter. Schließlich
bin ich ein Teil des Teams.“
Karriere in der
Kursana-Familie
„Das hier ist mein zweites Zuhause“, sagt Susanne Weidig,
die seit Mai den Pflegedienst der Kursana Residenz Krefeld
leitet – und dabei mit Riesenschritten Karriere gemacht hat.
Infos zur Kursana Akademie unter
www.kursana.de
Gute Pflege durch gute Mitarbeiter: Mit Kompetenz, Engagement und Freude im Umgang mit
Menschen hat es Susanne Weidig von der Pflegeassistentin bis zur Pflegedienstleiterin geschafft
Dienstagmorgen gegen 9 Uhr.
Pflegedienstleiterin Susanne Weidig
ist auf ihrem täglichen Gang durch
die Wohnbereiche. „Guten Morgen,
Frau Schulz! Klappte es mit dem
Durchschlafen letzte Nacht? ... Hat
nicht heute Ihre Tochter Geburtstag?
16 I Das Titelthema
... Haben Sie auch genug getrunken?“
Sie nimmt sich Zeit, wartet geduldig
auf Antworten und führt Gespräche:
„Sind Sie am Wochenende wieder
Motorrad gefahren?“, fragt Bewohner Johannes Georgi, 85, sie nach
ihrem Hobby. Die beiden fachsim-
„Wir brauchen engagierte
Pflegekräfte“
peln. Das Verhältnis zwischen der
48-Jährigen und den Bewohnern ist
vertraut. „Ich kenne die Menschen
hier sehr gut. Kenne ihre Biographien, weiß, was sie erlebt haben“,
sagt Susanne Weidig.
verteilt konkrete Aufgaben. Hier zeigt
sich, wie vertraut sie inzwischen mit
den Managementaufgaben einer Pflegedienstleiterin ist. Im Laufe des Tages steht noch viel Verwaltungsarbeit an. Sie spricht mit externen
Dienstleistern und Lieferanten, kümmert sich um Personalfragen. Und
immer ist Zeit zwischendurch für Gespräche mit zukünftigen Bewohnern
– und mit Angehörigen: „Ich will früh
genug erfahren, wenn etwas nicht so
läuft, wie es die Angehörigen wünschen.“
2009 kam sie als Pflegeassistentin
zur Kursana Residenz Krefeld und
beendete hier auch ihre Ausbildung
zur Pflegefachkraft. Seit dem 1. Mai
2011 leitet sie den stationären Pflegedienst – der vorläufige Höhepunkt
einer Blitzkarriere. „Für mich ist der
Beruf wirklich eine Berufung. Man
bekommt so viel zurück. Wenn die „Unser Haus lebt von der KommuBewohner mich anlächeln, wenn ich nikation und dem familiären Miteinmerke, dass sie sich wohl fühlen, ander“, ergänzt Residenzdirektorin
macht mich das einfach zufrieden“, Angelika Hensen, 50. Für ihre Pflesagt sie. Obwohl ihr
gedienstleiterin heißt
„Das hier ist
auch anzumerken ist,
das vor allem Teamdass der Beruf nicht
work. „Ich komme ja
meine Berufung“
nur fröhliche Seiten
von der Basis, von
hat: „Ja, ja, Stress muss man auch der Pflege. Und das möchte ich auch
aushalten können und Kraft kostet er nicht verlieren“, sagt Susanne Weiauch“, gibt sie zu.
dig und packt mit an, um einen Bewohner aus seinem Rollstuhl zu heDie Begrüßungsrunde durch die ben. „Stillstand gibt es bei uns nicht“,
Wohnbereiche ist das erste, was Su- schnauft sie noch ein wenig außer
sanne Weidig morgens macht. An- Atem.
derthalb Stunden nimmt sie sich
dafür jeden Tag. Danach setzt sie
sich mit dem Pflegeteam zusammen
und bespricht die aktuelle Situation,
Für die Altenpflege verließ die tiefgläubige
Swapna Njondimackal, 32, sogar ihren
Orden. Die Inderin, die im Alter von
15 Jahren in ein Kloster eintrat, später
studierte und dann als Lehrerin arbeitete,
absolvierte in Deutschland eine Ausbildung zur Altenpflegerin. Danach wurde
sie nach Indien zurückbeordert – und
war verzweifelt: „Für mich ist das der
schönste Beruf, den es gibt. Aber in Indien würde ich damit keine Arbeit finden.“
Diese Arbeit hat sie nun im Kursana
Domizil Vaihingen gefunden. Direktorin
Silvia Wöhrle hatte alle Hebel in Bewegung
gesetzt, um die indische Pflegefachkraft,
die ihr wärmstens empfohlen worden war,
nach Vaihingen zu holen: „Wir brauchen
doch hier in Deutschland solch professionelle und engagierte Pflegekräfte. Da
war es eine Selbstverständlichkeit, dass
wir uns für Swapna eingesetzt haben.“
Seit einem Jahr sind alle rundherum
zufrieden mit der fast immer strahlenden
Fachkraft. „Wenn sie in ein Zimmer
kommt, ist es so, als ginge die Sonne
auf“, sagt die Direktorin.
Infos über Stellenangebote und Karrieremöglichkeiten unter dem Stichwort
„Jobs & Karriere“ auf der Kursana Website
www.kursana.de sowie in der Broschüre
„Gute Pflege sucht gute Mitarbeiter“
(als PDF zum Download).
17
Einen alten Baum verpflanzt man ... nur ganz sanft. Gisela Dörflinger zog nicht nur in die Kursana
Residenz Prien ein, sie brachte ein Stück Zuhause gleich mit – unterstützt von Eleonore Mathaus
Die WohlfühlBeraterin
Heimisch werden hat viel mit dem Umfeld zu tun. Denn
Wohnqualität ist Lebensqualität, findet Wohnberaterin
Eleonore Mathaus aus der Kursana Residenz Prien. Sie
steht neuen Bewohnern zur Seite.
Das Bett passt zentimeterge- tung und Wohnberatung, zufrieden
nau, auch die Ahnengalerie und ei- an. „Ich fühle mich hier zu Hause“,
nige Erbstücke sind
sagt die Seniorin und
„Den eigenen Stil
würdig platziert. Im
strahlt. Im Oktober
Appartement von Gi2010 ist sie umgeweiter pflegen“
sela Dörflinger, 87,
zogen. „Von der groblicken sich die Bewohnerin der Re- ßen Wohnung, in der ich 39 Jahre
sidenz am Chiemsee und Eleonore gelebt habe, in dieses Appartement.“
Mathaus, 56, zuständig für Vermie- Fast zwei Drittel weniger Platz hat
18 I Das Titelthema
die Witwe nun. „Da musste ich mich
von vielem trennen, aber es hat gut
geklappt“, sagt sie.
Zu verdanken hat sie den reibungslosen Ablauf zu einem wesentlichen
Teil Eleonore Mathaus. Mit Zollstock,
Grundriss, Stift und Block kam sie
in die Wohnung von Gisela Dörflinger
nach Traunstein. „Zuerst einmal gilt
es, genau zuzuhören, zu erfassen,
was dem Einzelnen wirklich wichtig
ist“, sagt die energiegeladene Frau,
die seit vielen Jahren in der Residenz
arbeitet und 2009 eine von Kursana
unterstützte, sechsmonatige Fortbildung zur Wohnberaterin gemacht
hat. Aus ihrer Erfahrung weiß sie:
„So ein Umzug bedeutet Stress.
Wenn sich die Senioren verstanden
fühlen, verschwinden die Ängste und
der Schritt in die Senioreneinrichtung fällt leichter.“
Residenz-Direktor Ralf Menze, 42,
ergänzt: „Damit der Neuanfang gelingt, rate ich den Senioren, sich Zeit
zu nehmen. Damit tut man sich einen
Auswahl mit Bedacht
Zehn goldene Tipps zur Wahl einer
Senioreneinrichtung
großen Gefallen. Gut ist, wenn ein
Verwandter am Umzugstag dabei ist.
Und wichtig ist, dass man Dinge behält, die einem ans Herz gewachsen
sind. Und dass man den eigenen Stil
weiter pflegt.“
und nicht als Rückschritt empfinde:
„Die Energie, die vorher für lästige
Pflichten aufgebraucht wurde, wird
wieder frei – denn darum kümmern
sich jetzt andere.“ Bevor es soweit
ist, sorgt die Priener Wohnberaterin
dafür, Struktur in den Umzug zu brinDoch natürlich bedeutet jeder Um- gen. Es wird ein Zeitfenster festgezug ein Abschiednehmen, einem jah- legt, alle vor dem Umzug notwenrelang vertraute Gedigen Schritte sind
genstände bleiben „Jedes Teil gehört zur geplant. Meist orgazurück. „Jedes Teil ist
Lebensgeschichte“ nisiert Eleonore Maein Stück Lebensgethaus auch Spedition
schichte und gehört dazu“, weiß und Möbelpacker. „Die kenne ich seit
Eleonore Mathaus. Sie hat aber auch Jahren als rücksichtsvolle Helfer, die
Gegenteiliges erlebt: „Es kann be- vor allem die Ruhe bewahren.“
freiend sein, Ballast abzuwerfen.“ Ansonsten rät sie: „Bei besonderen Ge- Mit Ruhe allein ließ sich Gisela Dörfgenständen ist es etwas sehr Schö- lingers kniffligstes Umzugsproblem
nes, sie zu verschenken. Es gibt dem allerdings nicht beheben: der zu groBeschenkten Anerkennung und man ße Flachbildschirm. „Zusammen mit
bleibt in Verbindung.“ Wenn kein Ver- meinem Sohn hatte ich ihn extra
wandter oder Bekannter da ist, ver- für die Residenz gekauft. Aber dann
mittelt sie solche Dinge an Hilfs- passte er nirgends richtig hin“, sagt
organisationen.
sie. Ein Priener Elektriker sorgte
schließlich durch eine spezielle AufGrundsätzlich gehe alles leichter, hängung für die Lösung. Vermittelt
wenn man den Einzug als Chance natürlich durch Eleonore Mathaus.
1. Notieren Sie sich vor der Besichtigung,
was Ihnen wichtig ist. Kann man
probewohnen?
2. Wie ist Ihr erster Eindruck? Riecht es
gut? Wie ist die Atmosphäre?
3. Werden Ihre Fragen beantwortet, Ihre
Probleme ernst genommen? Zeigt
man Ihnen das ganze Haus?
4. Welche Wohn- und Pflegemöglichkeiten
gibt es? Können Sie eigene Möbel
mitbringen?
5. Bestehen Gemeinschaftsflächen? Hat
das Haus einen Garten oder Terrassen?
Gibt es Angebote wie Friseur oder
Fußpflege?
6. Wie gehen die Mitarbeiter mit den
Senioren um? Ist der Ton ruhig und
freundlich?
7. Gibt es ein Beschwerde- und Qualitätsmanagement?
8. Gibt es vielfältige, regelmäßige Aktivitäten? Welche therapeutischen Möglichkeiten werden angeboten?
9. Hat das Haus eine eigene Küche? Ist
der Speiseplan abwechslungsreich?
Nehmen Sie ruhig am Essen teil.
10. Wird der Heimvertrag vor der Unterzeichnung zur Prüfung ausgehändigt?
19
Ältesten-Rat
Stillsitzen ist nichts für mich
„Wie ich über 100 geworden bin? Ich brauche Aktion und
Bewegung, bin viel an der frischen Luft. Tanzen und Kegeln liebe
ich. Ich genieße die Sonne ... und den Piccolo am Feierabend.“
20 I Das Zitat
Maria Spohr, 102, aus Bad Godesberg führte ein stadtbekanntes
Bekleidungsgeschäft und sagt von sich, dass sie zeitlebens nie
ernsthaft krank war. Seit zwei Jahren lebt sie in der Kursana Villa
Bonn und schätzt besonders die kulturellen Angebote.
Ich lege Wert auf Schönes
„Wie ich über 100 geworden bin? Ein gepflegtes Äußeres, adrette
Kleidung, eine schöne Umgebung – das ist mir wichtig. Und
der Friseur alle 14 Tage ... und das NDR-Nordmagazin abends.“
Else Warning, 103, geboren in Stolp im ehemaligen Pommern, hat
eine Tochter, einen Enkel und einen Urenkel. Sie pflegt den Kontakt
zu ihrer Familie und nimmt rege an allen Veranstaltungen im
Kursana Domizil Greifswald teil.
21
„Das wird lustig im Heim“
Der Journalist und Autor Dr. Konrad Franke, 73, wird bald in eine Senioreneinrichtung
ziehen. Gern und freiwillig. Seinen Standpunkt begründet er in einem Streitgespräch
in der Zeitschrift „chrismon“, das wir in Auszügen wiedergeben.
Sie behaupten, es gäbe nichts liegt auf den Menschen, die jetzt alt
Besseres und Vernünftigeres, sind.
als im Alter ins Heim zu gehen ...
Jawohl!
Ich bin Jahrzehnte jünger und
will auch nicht ins Heim.
... aber da will kaum einer freiwillig Schauen Sie sich mal ein paar Heime
hin.
an, dann werden Sie Ihre Meinung
Die Leute, die das behaupten, sind ändern. Denn in der Mehrzahl der
geprägt davon, wie Heime nach Heime wird gut bis sehr gut bedem Krieg waren – die Kinderheime, treut und gepflegt. Ich weiß das, weil
Flüchtlingsheime, Lehrlingsheime, ich mir mittlerweile über 300 Heime
Soldatenheime. Die gute Idee Heim angesehen habe.
war völlig verkommen durch die Nazis und durch den Krieg. Diese Last Dann sag ich Ihnen mal ein paar
22 I Im Gespräch
Dinge, vor denen mir graust:
winzige Zimmer, sogar Mehrbettzimmer.
Die Zweibettzimmer werden gerade überall abgebaut. Der Standard
steigt im Moment ziemlich schnell.
Weil sonst die Klientel wegbleibt.
Ich will 23 Quadratmeter haben, mindestens, dazu noch ein Bad.
Urinpfützen auf dem Boden.
Schlimm. Eine Urinpfütze kann es natürlich immer mal geben, aber dann
muss gleich gewischt werden. Heute
hat jedes ordentliche Haus eine Hygienebeauftragte und ein Qualitätsmanagement. Da ist viel passiert.
Weil die Kundschaft anspruchsvoller
geworden ist, vor allem die Angehörigen. Die sind schwerer zu pflegen
als die Heimbewohner, sagt ein Branchenscherz.
Aber bestimmt werde ich bevormundet.
Ach was! Das zeitgemäße Heim zeichnet sich durch Flexibilität aus.
Warum reden Sie so positiv über
Altenheime?
Es fing damit an, dass meine Eltern
ins Heim kamen. Als ich sie besuchte, erwartete ich voll schlechten Gewissens, in ein schreckliches Heim
zu kommen – wo die Leute nicht genug zu trinken bekommen, wo sie
tagelang in ihrer Sch... liegen. Aber
meine Geschwister und ich waren positiv überrascht. Meine Mutter brauchte ein bisschen Zeit zum Eingewöhnen, aber nach vier Wochen sagte sie: Junge, wenn ich gewusst hätte, wie das hier ist, wäre ich schon
viel früher reingegangen. Da fragte
ich mich: Haben wir einfach unverschämtes Glück gehabt mit diesem
Heim, oder gibt es noch mehr solcher Heime? Also fing ich an, mir
Heime anzuschauen.
Und?
Es gibt viele gute Heime. Ich bin zwar
Laie, aber ich spreche immer mit den
Bewohnern, ich gehe manchmal bei
der Grundpflege mit, begleite den
Medizinischen Dienst der Krankenversicherung oder die Heimaufsicht,
um zu sehen, wie die prüfen. Der
MDK hat den Heimen ja auch gerade relativ gute Noten gegeben, 1,9 im
Schnitt. Das ist realistisch. Aber die
Deutschen sind empört: Das kann
doch nicht sein, ein Heim hat
schlecht zu sein!
Hm, bis jetzt haben Sie mich
noch nicht überzeugt, ein Leben
im Altenheim gut zu finden. Und
Sie wollen tatsächlich richtig
früh ins Heim ziehen?
Das habe ich vor. Wenn ich die vier
Treppen zu unserer Wohnung nicht
mehr gut schaffe, gehe ich in ein
Heim. Meine Frau ist jünger, die wird
nachkommen.
Ich sollte mich also schon in jüngeren Seniorenjahren ins Unvermeidliche fügen?
Ja, lieber Gott, das Leben hat ein
Ende, nur die Wurst hat zwei. Und
das weiß man. Wer hindert die Menschen daran, sich frühzeitig eins auszugucken? Ich freu mich aufs Heim.
Das wird lustig.
Wieso lustig?
Wissen Sie, ich bin dann schwerelos. Für Wohnung und Wärme, Essen und Trinken ist gesorgt. Ist
doch herrlich! Ich kann mich ganz
den Dingen widmen, die ich schon
immer machen wollte.
Abdruck in Auszügen mit freundlicher
Genehmigung von „chrismon - Das
evangelische Magazin“, Ausgabe 07.2011.
Interview: Christine Holch
Zur Person
Dr. Konrad Franke, 73, ist Journalist und leitete bis 2002 den
Kulturbereich beim Deutschlandradio Berlin. Seit seiner
Pensionierung hat er sich über 300 Alten- und Pflegeeinrichtungen angesehen. Er schrieb den Bestseller „Gut leben im
Heim“ (erschienen in der Serie Piper) und Heimführer für
Berlin und München („Gut wohnen im Alter“, Verlag Homilius)
sowie jährlich: „Residenzen - Premium-Wohnen im Alter“
(Edition Neureuter).
23
Noch mehr Abwechslung
als zu Hause
Regional und saisonal:
Seit April geht Kursana mit
dem „13-Wochen-Rahmenspeiseplan“ neue Wege in
der seniorengerechten
Ernährung – auch im
Domizil Seelze.
Küchenchef Lars Wallner, 30, freut sich, dass seine gesunde, ausgewogene Küche
mit viel Vitaminen und Nährstoffen bei den Bewohnern so gut ankommt ...
auch wenn über Geschmack gern gestritten wird
Über Geschmack lässt sich Senioren-Trio gehört der achtköpfitrefflich streiten. Das wird deutlich, gen Küchenkommission an, die den
wenn die Küchenkommission im nie- Speiseplan der Küche kritisch bedersächsischen Kursana Domizil gleitet.
Seelze tagt. Gemüseeintopf ist das
erklärte Leibgericht von Karl Woiski, „Die Bewohner gestalten mit. Ihre
87: „An die Kochkünste meiner Frau Anregungen sind wichtig für uns.
ist aber noch niemand herange- Es muss den Senioren schmecken“,
kommen.“ Margarete Siele, 78, wie- sagt Direktorin Elisabeth Mechelderum vermisst ihre
hoff, 58. „Nicht von
„Essen
hält
Leib
und
badische Heimat.
ungefähr heißt es,
Von Maultaschen
Seele zusammen“ Essen hält Leib und
träumt sie ... und
Seele zusammen“,
von Spätzle. Warum der Fisch denn sagt auch Küchenchef Lars Wallner,
immer paniert werde, fragt Hilde- 30. „Und eine ausgewogene Ernähgard Rochinski, 92: „Ohne Kruste rung ist für Senioren ganz besonschmeckt er doch viel besser.“ Das ders wichtig“, fügt er hinzu. Seit
24 I Die Ernährung
April hat er, wie alle Küchenchefs
bei Kursana, ein neues Instrument,
um die Ernährung so optimal wie
möglich zu gestalten: den „13-Wochen-Rahmenspeiseplan“.
Entwickelt wurde das Konzept von
Spezialisten bei Dussmann Service,
dem Betreiber der Kursana Küchen.
„Der Plan schafft einen einheitlichen
Rahmen für einen garantiert abwechslungsreichen Speiseplan in
den Domizilen“, erläutert Jürgen Eisermann, Dussmann-Bereichsleiter
Catering. Grundprinzip sei: mehr Abwechslung, mehr Auswahl, keine
Wiederholungen. In dem groben Rah-
men bleibt Platz für regionale Eigenheiten. Das ist ausdrücklich gewollt.
„Was dem Bayern seine Schweinshaxe, ist dem Niedersachsen der
Calenberger Pfannenschlag“, sagt
Jürgen Eisermann.
Die Beteiligten wissen aber auch davon zu berichten, dass, trotz der guten Vorsätze, in der Anfangsphase
nicht immer alles rund lief. Dafür
war das Gesamtprojekt zu bahnbrechend und komplex. Mittlerweile
erfährt das neue Ernährungsangebot aber eine sehr hohe Akzeptanz
und Anerkennung von den Senioren.
Für den „13-Wochen-Rahmenspeiseplan“ gilt die Devise „garantiert sai-
sonal und regional“. Für jede Jahres- Im Domizil Seelze gibt es noch eine
zeit gibt es einen eigenen Plan mit Besonderheit: Nach jedem Essen
täglicher Nährwertberechnung und können die Bewohner abstimmen,
erprobten Rezepturen. Dabei bleibt ob es ihnen geschmeckt hat. Jeder
– wie in Seelze – immer Raum für be- Gast im Speisesaal erhält dafür eine
sondere Wünsche der Bewohner. rote (negativ) und eine grüne Karte
Küchenchef Lars Wallner freut sich (positiv). Und wie oft sieht der Küüber Anregungen und setzt sie um, chenprofi die rote Karte? „Zum Glück
wo immer das machbar ist: „Ich ver- selten“, meint Lars Wallner. „Manchsuche, die Geschmämal kommen auch
„Garantiert
saisonale
cker unter einen Hut
Bewohner zu mir und
– genauer: in einen und regionale Küche“ schwärmen, dass es
Topf – zu bekomschmecke wie früher.
men.“ Aufmerksam verfolgt er daher Das ist für mich das schönste Komdie Diskussion um den „perfekten pliment.“ Wenn’s nicht schmeckt,
Gemüseeintopf“. „Zu viele Kartof- wird ein Gericht einfach abgesetzt
feln“, finden einige Bewohner. „Zu – „ohne Kompromisse“, sagt Elisaviel Gemüse“, bemängelt die Pro-Kar- beth Mechelhoff.
toffel-Fraktion.
Der „13-Wochen-Rahmenspeiseplan“ von Kursana vereint seniorengerechte Ernährung
mit Abwechslung, saisonalen und regionalen Angeboten. Und: Es schmeckt!
Geschmack mit Konzept
Welche Vorteile hat der Rahmenspeiseplan für das Pflegepersonal?
Er gibt den Pflegemitarbeitern eine klare Orientierung für die
Ernährungsprotokolle und enthält Hilfestellungen beim Anrichten
der Teller.
Worauf kommt es bei seniorengerechter Ernährung an?
Mahlzeiten für Senioren müssen vor allem ausgewogen sein.
Außerdem ist es wichtig, auf Nährwerte zu achten. Viele
Senioren haben einen zu geringen BMI, sind untergewichtig.
Es gilt, ihnen schmackhafte und an ihre Bedürfnisse angepasste Liefern Sie den Domizilen Rezeptideen?
Gerichte zu bieten.
Die Projektgruppe hat eine Sammlung von 1.000 Rezepten mit Abbildungen angelegt. Die Küchenleitungen vor Ort ergänzen sie
Worauf haben Sie außerdem geachtet?
mit regionalen Rezepten und Bewohnerwünschen.
Bei der Ernährung von Senioren müssen viele Sonderanforderungen
Kathrin Sippel, Fachbereichsleiterin Ernährung & Hygiene,
berücksichtigt werden. So haben Bewohner mit Diabetes, KauDussmann Service
und Schluckstörungen oder Demenz besondere Bedürfnisse.
25
Lachen heißt Leben
Gesundheits-Clownerie ist Spaß mit ernstem Anliegen. Das Kursana Domizil Markkleeberg
engagiert Clowns aus Leipzig, um kranken Bewohnern zusätzlichen Lebensmut zu geben.
Mit roten Knollennasen und
riesigen Schuhen stehen „Kiki von
Hempel-Sofa“ und „Kasper Knilch“
an der nachmittäglichen Kaffeetafel.
Kiki kramt umständlich Kehrschaufel und Besen hervor. Nein, nein,
nicht zum Saubermachen. Zum Musizieren. „Wollen wir etwas singen?“
Therapeutischer Spaß: Lachen öffnet das
Herz, hebt die Grundstimmung und tut
Körper und Geist gut
26 I Die Betreuung
Ein Lächeln huscht über das ernste
Gesicht von Elsa Schaller*, 88. „Wer
seid ihr denn?“, fragt sie. Statt einer
Antwort kommen die ersten Klänge.
„In einer kleinen Konditorei, da
saßen wir zwei und fraßen für drei.“
Kiki und der Kasper sind voll in ihrem Element. Singen und spielen,
manchmal auch falsch, natürlich, sie
sind ja schließlich Clowns. „Das Lied
kenne ich“, sagt Elsa Schaller und
muss lachen. „Fraßen für drei, so
geht das aber nicht.“ Kaum gesagt, stimmt sie mit ein, nach und
nach wird es ein richtiger Chor.
Die Clownerie von Tine Göllner und Gerhard Neumcke (Foto Mitte) hat System:
Nach jedem Besuch dokumentieren sie die Reaktionen jedes Einzelnen und
berücksichtigen sie bei der nächsten „Vorstellung“
Seit September 2010 besuchen „Das macht man nicht.“ Da greift
Clowns des Leipziger Vereins Kiki ein und jagt den Ungehorsamen
„Clowns & Clowns“ alle zwei Wochen ein paar Runden um die Tafel … treibt
den Bereich für deihn mit Kehrschaufel
„Clowns wecken
menziell Erkrankte
und Besen raus auf
im Domizil Markden Flur. Natürlich
Erinnerungen“
kleeberg. „Das ist
gibt der Kasper klein
ein tolles Projekt“, schwärmt Uwe bei und muss zur Strafe ein GeburtsEbert, 41, Direktor des Domizils. „Da- tagsständchen für Waltraut Nowak*,
bei zeigt sich sehr deutlich, dass 89, singen. Und fröhlich stimmen alle
diese Auftritte Humor mit Methode mit ein: „Weil du heut’ Geburtstag
sind.“
hast“, schallt es durch das Haus.
„Wir müssen echt sein“
Denn für Tine Göllner, 31, alias „Kiki“, Wie ernst die Gesundheitsclowns ihsowie Gerhard Neumcke, 38, alias re Aufgabe nehmen, wird nach dem
„Kasper Knilch“ hat die spaßige Se- Schluss des Auftritts deutlich: Denioren-Clownerie einen ernsten Hin- tailliert füllen sie für jeden Bewohtergrund. „Wir wollen die Menschen ner ein „Tagebuch“ aus, das mit Einnicht in erster Linie ‚bespaßen’, son- willigung der Angehörigen angelegt
dern öffnen, ihre Gefühle locken“, wurde. Vermerkt sind darin beispielssagt Tine Göllner.
weise Biographien,
„Es ist sehr wichtig, „Lachen durchbricht bestimmte Vorlieden Bewohner so zu Negativstimmungen“ ben, aber auch konnehmen, wie er ist.“
krete Erlebnisse wähUnd Gerhard Neumcke ergänzt: „Für rend der Clown-Besuche. Dazu Dijeden von uns wecken Clowns mit rektor Uwe Ebert: „Angehörige blätihren lustigen Kostümen Kindheits- tern häufig darin und sind dann
erinnerungen. Sie regen Neugier an, erstaunt, wie intensiv die erkrankten
durchbrechen negative, depressive Bewohner am Leben im Haus teilStimmungen. Lachen hilft, schafft nehmen. Lachen ist eben doch die
eine offene Atmosphäre.“
beste Medizin.“
Welches Ziel verfolgt die GesundheitsClownerie?
In wenigen Worten gesagt: Wir wollen
mit unseren Auftritten bei den kranken
und pflegebedürftigen Menschen
Selbstheilungskräfte und Lebensfreude
stärken und die herkömmlichen therapeutischen Mittel durch die Kraft des
Humors ergänzen. Als Clown kann ich
auch dann Kontakt aufnehmen, wenn
der andere nicht mehr sprechen kann.
Kasper Knilch will doch plötzlich allen
Ernstes auf die Kaffeetafel klettern.
Mit Schuhen! Elisabeth Wolf*, 85,
ist entsetzt und protestiert lautstark.
* Namen von der Redaktion geändert
Der gemeinnützige Leipziger Verein
„Clowns & Clowns“ feierte kürzlich sein
fünfjähriges Bestehen. Er hat etwa
20 Mitglieder und ist auf GesundheitsClownerie spezialisiert. Alle haben eine
spezielle Ausbildung in der Clownerie.
Sophie Hanses-Ketteler, 31, ist Theaterwissenschaftlerin und an der Ecole
Lassaad de théâtre in Brüssel ausgebildete Improvisationsschauspielerin.
Der Gesundheitsclown als Schauspieler?
Nein, das würde nicht funktionieren. Wir
dürfen den Bewohnern nicht nur etwas
darbieten, sondern müssen sie vielmehr
individuell einbinden. Wir spielen also
keine Rolle, sondern leben den Clown,
sind echt. Nur so ist es möglich, Lethargien
zu vertreiben und Lebensgeister zu wecken.
27
Mit-Gefühl
„Trauer gehört zum Leben und Trauer ist Leben“, betont Rainer Frühsammer,
Direktor der Kursana Villa Hannover. Er begleitet Menschen in ihren letzten
Stunden – und deren Angehörige in ihrem Schmerz.
Hannovers Villen-Direktor Rainer Frühsammer (links auf dem Foto mit Bewohnerin Ingeborg
Riemenschneider) hat sich als Sterbe- und Trauerbegleiter ausbilden lassen – zum Wohl der
Betroffenen, denen der Trost hilft
Verstorbene haben ihren
eigenen Platz in der Kursana Villa
Hannover: Ein hölzerner Baum trägt
Namen und Lebensdaten. Direkt am
Eingang steht ein Tisch mit einem
Foto, das den Verstorbenen in einem
unbeschwerten Moment zeigt. Eine
Bibel, ein Buch über Engel sowie
eine dezente Dekoration ergänzen
die „Erinnerungsecke“.
Diese Form der Erinnerung entspricht der Philosophie von Kursana,
den Tod nicht auszuklammern. Viele Häuser haben Gedenknischen eingerichtet. Sie alle bleiben in Kontakt mit den Hinterbliebenen. Und
selbstverständlich nimmt immer ein
28 I Das Porträt
Vertreter des Hauses an der Beerdi- oder zu schweigen.“ Dennoch begung teil. Als ausgebildeter Sterbe- ruhigt es die meisten Bewohner,
und Trauerbegleiter weiß Hannovers dass und wie man sich einmal an
Direktor Rainer Frühsie erinnern wird.
Der Seele ein
sammer, 48: Wenn
So wie an Dr. Klaus
in einer SenioreneinDeumling, der im
Fenster öffnen
richtung ein Mensch
August mit 87 Jahstirbt, ist es den Mitbewohnern ren – nur wenige Monate nach seimeist wichtig, dass sie eine Mög- nem Einzug in die Villa – schwer erlichkeit zum Abschiednehmen er- krankte und starb. Noch steht sein
halten. Regelmäßig lädt er daher Foto im Entree, und seine Energie
mit den Angehörigen zu Trauergot- scheint spürbar.
tesdiensten in die Villa ein.
Bei einer Fortbildung am TrauerNicht allen Bewohnern fällt es leicht, institut Deutschland in Bonn hat sich
sich dem Thema Sterben zu öffnen. Rainer Frühsammer intensiv mit dem
Rainer Frühsammer respektiert das: Thema Tod auseinandergesetzt.
„Jeder hat das Recht, zu reden „Dieses Hintergrundwissen gibt mir
die Basis“, sagt er. Wichtig sei dann „Ich finde es richtig, dass das Theaber, immer ganz genau hinzuse- ma Sterben kein Tabuthema ist“,
hen, welche individuellen Bedürf- erklärt Ingeborg Riemenschneider,
nisse und Ansprüche es gebe. „Die 85. Sie zog gemeinsam mit ihrem
Biographie zu kenschwer erkrankten
nen, ist unumgängMann Werner, 86,
„Wir fühlen uns
lich“, weiß der gevor einem Jahr in
hier geborgen“
bürtige Schwabe.
die Villa im Zoovier„Manchen hilft in den letzten Stun- tel. Inzwischen genießt sie das Leden ein gemeinsames Gebet, andere ben in der stilvollen Umgebung umso
brauchen eher eine Berührung.“
mehr. Sie lernt Englisch und Bridge
und schwärmt vom Besuch des
Gerne arbeitet er in der Phase des Shakespeare-Stücks am Vorabend.
Übergangs vom Leben zum Tod mit Ihr Urteil: „Hier ist es ein bisschen
ätherischen Duftölen, um Körper wie in einer Familie.“ Und wie in einer
und Seele in Einklang zu bringen. Familie gehöre auch der Tod dazu
Und aus Hannover hat er eine alte – „wichtig ist es, dann nicht allein
Tradition übernommen: Sobald ein zu sein. Deshalb fühlen mein Mann
Mensch verstorben ist, öffnet er der und ich uns hier geborgen.“
Seele ein Fenster.
Kursana Villa Hannover
Im denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Oberpostdirektion liegt die Kursana Villa Hannover. In stilvollem Ambiente
bietet die Villa in 87 Appartements individuelle Wohnformen unter einem Dach.
Neben Premium-Wohnen, Komfortpflege
und Komfort-Demenzpflege gibt es einen
normalen Pflegewohnbereich, dem –
ebenso wie den anderen Bereichen – vom
Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) hervorragende Qualität
bestätigt wurde. Die Bestnote 1,0 vergab
der MDK auch für die soziale Betreuung
in der Villa.
Begleitung auf dem letzten Weg
In der Sterbebegleitung geht es darum, Menschen in den Tagen
und Stunden vor ihrem Tod Beistand zu leisten. Neben einer
schmerzlindernden medizinischen Versorgung ist menschliche
Zuwendung sehr wichtig. An der Sterbebegleitung können auch
Angehörige und Freunde mitwirken.
Ausbildungsadressen vermittelt etwa der Deutsche Hospiz- und
Palliativ-Verband e.V. (DHPV): www.hhpv.de
Trauerbegleiter stehen den Hinterbliebenen bei. Das TrauerInstitut Deutschland (TID) bietet unter anderem eine „Kleine
Basisqualifikation“ für das Ehrenamt des Trauerbegleiters an.
www.trauerinstitut.de
Einen Überblick über seelische und praktische Hilfestellungen
im Trauerfall bietet die Broschüre „Kleine Trauer-Fibel“.
Zu bestellen unter www.die-ansprache.de
29
Streiflichter
Diese Rubrik stellt einen kleinen Ausschnitt
aus der Vielfalt der Veranstaltungen, Engagements
und Besonderheiten der 116 Kursana Häuser vor.
Aus den Residenzen
Residenzen haben einen hotelähnlichen Charakter, es gibt Ein- bis
Drei-Zimmer-Appartements. Bei Bedarf stehen eine Vielzahl an Serviceleistungen zur Verfügung – bis
zur Pflege im Appartement oder im
integrierten Pflegewohnbereich mit
komfortablen Einzel- und Doppelzimmern.
Jubiläum erstrahlt das Haus in neuem Glanz. Ein Wintergarten, ein modernisiertes Café und ein repräsentativer Eingangsbereich finden die
Zustimmung der Hanseaten. „Sehr
bequem“, urteilen (von links) Liselotte Kramer, 90, Ingrid Rohde, 78,
und Inge Berger, 85, über die neuen
Sessel in der Lobby.
16 Jahre Kunsttradition
Beeindruckende Vielfalt. Die zeigen
die Mitglieder der Bewohnermalgruppe und der „Kreativen Stunde“
regelmäßig bei ihren Ausstellungen
in der Residenz Refrath. Präsentiert
werden unterschiedliche Stile und
Techniken. Dabei kann die Malgrup- Die Band der 340 Jahre
pe auf Kontinuität verweisen: Sie besteht bereits seit 16 Jahren und damit fast so lange wie die Residenz.
„Die Musik hält uns jung“, sind sich
die vier Mitglieder der Hausband in
der Residenz Fürth einig. Friedrich
Neues Ambiente zum Jubiläum
Beyer, 91, Hans Nagler, 83, Erwin
Verjüngungskur zum 25-jährigen Be- Witte, 82, und Rosemarie Dreßler,
stehen der Residenz Hamburg. Zum 84,(v.r.n.l.) haben sich einen regel30 I Aus den Häusern
rechten Fanclub erspielt. Bis zum
letzten Platz besetzt ist das Foyer,
wenn das Bewohner-Quartett alle
14 Tage ein Konzert gibt. Ihre Erkennungsmelodie: „Horch, was kommt
von draußen rein.“
Fernweh à la Freddy Quinn
„Seemann, deine Heimat ist das
Meer“. Wenn der Shanty-Chor „Schulauer Jungs“ dieses Freddy-QuinnLied anstimmt, summt das ganze
Publikum in der Residenz Wedel mit.
In der Residenz, die unweit der
Schiffsbegrüßungsanlage liegt, wird
die maritime Tradition hochgehalten.
„Seemannslieder stehen für das
Fernweh, wenn man den Pötten am
Elbufer nachschaut“, sagt Direktor
Claus Heydebreck.
Messe für das Traditions-Kurbad
Bereits zum achten Mal fand die
„Hausmesse“ in der Residenz Bad
Pyrmont statt. Mehr als 40 Aussteller informierten über die Angebotspalette des Kurorts. „Eine tolle
Präsentationsplattform“, lobte Bürgermeisterin Elke Christina Roeder.
Aus den Domizilen
Limbacher mit Bewohnern und SchüKursana Domizile bieten pflegebe- lern gemeinsam entwickelt.
dürftigen Senioren aller Pflegestufen
ein sicheres und selbstbestimmtes Mit 90 in der Wohngemeinschaft
Leben. Die Häuser entsprechen dem
neuesten Stand an Wohnkomfort und
Funktionalität. Zentraler Bestandteil:
die 24-Stunden-Betreuung. Angeboten werden auch Sonderpflegeformen, wie Dementenbetreuung.
28 Meter lange Maultasche
Ein Baby namens Kursana
Kurt Kursana. So heißt das Patenkind der Auricher Senioren. Das Seehundbaby wird derzeit in der Seehundstation Norddeich aufgezogen.
Ein Jahr haben Mitarbeiter, Angehörige und Bewohner auf Veranstaltungen Geld gesammelt, um die Patenschaft zu übernehmen. Seit einem Besuch beim Patenkind sind die
Senioren erst recht Feuer und Flamme für Kurt.
Spaß in der Senioren-Wohngemeinschaft. Das haben die fünf Frauen
und zwei Männer im Obergeschoss
des Gubener Domizils. Die Bewohner im Alter zwischen Ende 60 und
Anfang 90 versorgen sich weitgehend selbst, der Gemeinschaftsraum ist ein beliebter Treffpunkt.
Zum Mittagessen geht es meist ins
Restaurant des Domizils: „Da genieße ich auch die Kontakte außerhalb der WG“, sagt Charlotte Bansemer, 91 (links).
Eine leckere Leistung für das Guinness-Buch der Rekorde. 28,13 Meter
lang war die Rekord-Maultasche, die
im Domizil Donzdorf gekocht wurde.
Zum Wickeln der gefüllten Riesennudel waren mehr als 30 Helfer notwendig. Satt wurden von der Maultasche rund 250 Menschen. „Eine Volkstümliches von Ehrenamtlern
sensationelle Aktion“, lobte DomizilDirektor Roland Penzenstadler.
Kunstwerk an der Mauer
Farbenfroh begrüßt das Domizil Kaiserslautern nun seine Gäste. Etwa
30 Schüler und zwei Lehrkräfte des
benachbarten Gymnasiums schwangen die Pinsel und bemalten eine
46 Meter lange Wand an der Außenfassade. Die Idee hatte Direktor Kurt
Harmonie nach 65 Jahren Ehe
„Bei uns wohnt immer die Harmonie
unter dem Dach”, sagen Hildegard,
84, und Hans Gerlach, 90, über
ihre 65 Jahre Ehe. Das sei auch im
„Im Frühtau zu Berge“, „Abend- Domizil Eisenhüttenstadt nicht
ruhe überall“, „Die Vögel wollten anders, verrieten sie bei ihrer EiserHochzeit feiern“.... Wenn die Enz- nen Hochzeit.
talsingers ein Volkslied aus ihrem
großen Repertoire anstimmen, strahlen die Gesichter der Bewohner im
Domizil Vaihingen. Die neun Ehrenamtler sind gern gesehene Gäste im
Domizil. „Besonders den dementiell
erkrankten Senioren bereiten sie
viel Freude“, sagt Direktorin Silvia
Wöhrle.
31
Aus den Villen
“We speak English” – in Hannover
Außergewöhnliche Lage und exklusive räumliche Ausstattung zeichnen die acht Kursana-Villen aus.
Jede bietet drei individuelle Wohnformen: Premium-Wohnen, Komfortpflege und spezielle Komfort-Demenzpflege. Die Senioren leben in
stilvollem Gründerzeit-Ambiente mit
höchstem Wohnkomfort.
Verwöhnen nach alten Rezepten
„Nichts geht über Selbstgebackenes“, sind sich die Hobby-Bäckerinnen in der Villa Wiesbaden einig,
wenn sie sich einmal wöchentlich
treffen. Mit ihren Kuchen nach alten
Rezepten verwöhnen die Back-Enthusiastinnen Annemarie Spieß, 82, Ilse
Müller, 90, und Hilde Haas, 88, die
Bewohner der Villa. „Da denkt keiner mehr an die schlanke Linie“,
meint Direktorin Liane Sieger.
32 I Aus den Häusern
Meeresbrise weckt Erinnerungen
„Herrlich, dieser Geruch nach Meer
und die frische Seeluft!“ Der Ausflug ins Ostseeheilbad Niendorf
brachte Bewohner der Villa Reinbek
ins Schwärmen. Gleich ein ganzer
Reisebus war gestartet. Auf dem Programm: Fischessen, Strandspaziergang und ein Eis auf der Promenade.
„Das weckt schöne Erinnerungen“,
sagt Rosita Schiewitz, 88, ehemalige
How do you do? So fing es in der Balletttänzerin an der Hamburger
Villa Hannover vor einem halben Staatsoper.
Jahr an. Im wöchentlichen Englischkurs werden Vokabeln und Grammatik wieder aufgefrischt oder komplett neu erlernt. „Ich bin begeistert.
Als kürzlich chinesische Gäste in der
Villa ein Konzert gaben, habe ich
mich sogar getraut, mit ihnen Englisch zu sprechen“, sagt Dina Meyer, 93.
Leidenschaft für Malerei
„Ich habe schon als kleines Kind mit
Pinsel und Farbe experimentiert“, er- Mit Muskelkraft auf Erlebnistour
klärt Ilse Witschel, 91, ihre Leidenschaft. Die Malerin studierte an der
Dresdner Kunstakademie und erntete internationale Anerkennung. Ihre
Bilder hängen weltweit in Galerien
– selbst in New York. Für Nachschub
ist gesorgt: Sie hat ihr eigenes Atelier
in der Villa Bonn und malt immer Einsteigen und los geht’s. Wenn die
Bewohner der Villa Frankfurt ihre
noch regelmäßig.
Stadt einmal aus einer anderen Perspektive erleben möchten, steht ein
„Velotaxi“ bereit. Der Transport mittels Muskelkraft schont die Umwelt
und macht Spaß. „Das wiederholen
wir auf jeden Fall“, begeistern sich
Walter Ernst, 93, und Liselotte Breitebach, 85.
Weitere Berichte & Reportagen
aus den Kursana Häusern finden
Sie unter www.kursana.de
Coco der
Genießer
Tiere gehören bei Kursana dazu. So wie Coco.
Er ist ein Papagei und seit vielen Jahren das
Maskottchen der Bewohner im Domizil Nienhagen.
Wer das Domizil in der Die Direktorin gehört zu den weniNähe von Celle betritt, wird lebhaft gen Vertrauten, die Coco über das
begrüßt. „Hallo! Hallo!“, tönt es von Köpfchen streichen dürfen. „Das
rechts. Auf einem
habe ich mir hart erKletterbaum sitzt „Coco ist der Mittel- arbeitet“, schmunzelt
Graupapagei Coco,
punkt des Hauses“ sie. Immerhin hat sie
der jede Bewegung
dem Vogel jeden ermit wachen Augen verfolgt. In den denklichen Luxus ermöglicht: Über
Sitzgruppen des Foyers versuchen der Voliere brennt eine Wärmelamsich zumeist mehrere Bewohner an pe, die Heizung läuft auch bei someinem Kanon mit Schnalz- oder Pfeif- merlichen Temperaturen auf Hochgeräuschen. Das klare Ziel: ihren touren, um die von Arthrose geplagLiebling zum Sprechen oder Singen ten Krallen zu wärmen.
zu bringen.
„Coco ist der Mittelpunkt des Hauses. Er ist Hauptgesprächsthema
und hat uns alle im Griff“, sagt
Anke-Bettina Winter, 29.
Die Käfigtüren sind weit geöffnet –
denn Coco liebt es, durch die Gänge
des Domizils zu wandern und seine
Lieblingsbewohnerin Ingeborg Bartonitschek, 87, aus dem Zimmer zu
pfeifen. „Hast du mal Stöckchen?“,
fragt er keck und bekommt auch
prompt ein Leckerli. Wenn Coco will,
(aber auch nur dann!) dreht er mit
Ingeborg Bartonitschek eine Runde
auf dem Rollator. Behutsam nimmt
sie Coco in beide Hände und drückt
ihn an ihre Brust: „Ich genieße seine
Wärme.“
Als Erbstück einer Bewohnerin residiert Coco nun schon seit über fünf
Jahren in der Eingangshalle des Hauses. Mit einem geschätzten Alter
von 80 Jahren könnte der Graupapagei noch weitere 40 Jahre für Unterhaltung im Domizil Nienhagen
sorgen.
Coco ist immer und überall dabei:
beim Mensch-ärgere-dich-nichtSpielen, beim Singkreis, bei Feiern
aller Art. „Nur bei Konzerten muss
Coco raus, weil er so laut und intensiv mitflötet, dass er die Musiker
völlig aus dem Konzept bringt“, lacht
Anke-Bettina Winter.
Mit seinen 80 Jahren kann es Coco mit
vielen der Bewohner in Nienhagen aufnehmen,
die ihn wie ein Enkelkind verhätscheln
33
BewegungsMelder
Über fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden an
Arthrose, dem Gelenkverschleiß. Die Schmerzen beginnen
schleichend und werden dann immer belastender.
Dennoch gilt: Die Gelenke sollten weiter gefordert
werden. Bewegung ohne Belastung hilft am besten.
34 I Die Gesundheit
Jede Bewegung schmerzt,
die Gelenke fühlen sich steif an. Am
liebsten würde man dem Schmerz
aus dem Weg gehen und sich überhaupt nicht rühren. Doch das wäre
falsch. „Einfach im Bett liegen zu
bleiben, wäre für den Arthrotiker das
Schlimmste“, weiß Professor Heinrich Hess, ehemals Chefarzt an der
Orthopädischen Klinik in Saarlouis
und Sportmediziner der deutschen
Fußball-Nationalmannschaft. Als Berater der Deutschen Arthrose-Hilfe
e.V. wird er nicht müde, darauf hinzuweisen, wie wichtig Bewegung ist.
Er erläutert die Hintergründe: „Wie Knochen und die Schmerzen lassen
der Rest des Körpers altert auch der nach.
Gelenkknorpel. Das Gelenk ist zwar
sehr leidensfähig, unter starker „Viel Bewegung ohne große BelasBelastung oder im Alter ist aber tung ist für Arthrosepatienten ideal“,
irgendwann ein Punkt erreicht, an rät Professor Heinrich Hess. Dabei
dem der Knorpel Schaden nehmen sollte jeder nach seinen Möglichkann.“ Anders als ein Knochenbruch keiten aktiv sein. Ob eine regelmäverheilt der geschädigte Gelenk- ßige Gymnastik oder tägliches Spapuffer nicht. Bei fortzierengehen ist eischreitender Erkran- „Bewegung mindert nerlei. Hauptsache,
kung entstehen Risdie Gelenke beweden Schmerz“
se und Riefen, der
gen sich schonend.
Knorpel baut sich immer mehr ab. Für Patienten mit einer Knie-Arthrose
Jede Bewegung verursacht nun star- beispielsweise seien Schwimmen
ke Schmerzen. Abgeriebene Knorpel- und Radfahren ideal – solange es im
oder Knochenpartikel rufen Entzün- Alter noch geht. So lastet kaum Gedungen hervor. „Ein Patient neigt wicht auf dem Knie und der runde
spätestens jetzt zu Schonhaltungen Bewegungsablauf sorgt für eine aus– und schädigt sein Gelenk damit reichende Schmierung des Gelenks.
weiter“, sagt der Experte.
„Helfen kann auch der direkte Nach„Schonhaltungen sind für die Arthro- bar des Gelenks – der Muskel“, erse fatal. Ist der Gelenkpuffer beschä- klärt er weiter. Ein leichtes Kraftdigt, braucht das Gelenk Schmiere, training unter Anleitung eines Physioum sich schmerzfrei oder zumindest therapeuten kann dem alterstypischmerzarm bewegen zu können.“ schen Muskelabbau entgegenwirProfessor Hess: „Diese Schmiere ken. Stärkt man die Muskeln rund
entsteht aber erst durch die Bewe- um das geschädigte Gelenk, so köngung.“ Dieser sogenannte Anlauf- nen diese das Gelenk führen und entschmerz ist ein typisches Symptom lasten. Häufig verlangsamt dies das
der Arthrose: Zu BeFortschreiten der Ar„Spazierengehen
ginn einer Bewegung
throse und kann so– also beispielsweigar den Einsatz eines
ist ideal“
se bei den ersten
künstlichen Gelenks
Schritten nach dem Aufstehen – verhindern. Und die Lebensqualität
schmerzt das betroffene Gelenk. bleibt erhalten.
Geht man aber weiter, verteilt sich
die Gelenkschmiere zwischen den
Knorpelschaden am Kniegelenk
Oberschenkel
Knorpelschaden
Unterschenkel
Eine kleine Arthrose-Fibel
n Bewegen Sie das erkrankte Gelenk
regelmäßig – aber möglichst ohne
Belastung
n Muskeltraining unter Anleitung
entlastet die Gelenke
n Kühlen Sie nur entzündete Gelenke
n Wärmen Sie die Muskeln rund um
das schmerzende, aber NICHT
entzündete Gelenk
n Vermeiden Sie Übergewicht
n Nehmen Sie viele Vollkornprodukte
zu sich
n Essen Sie viel Gemüse und Fisch;
Soja-, Lein- und Walnussöl sind für
Sie gesund
n Verzichten Sie weitestgehend auf
Nikotin und Alkohol
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Die High-Tech-Helfer
Technik für Senioren soll im Alltag
helfen. Wir stellen einige innovative
Neuerungen vor. Nicht dabei, aber viel
diskutiert, sind Technikentwicklungen,
bei denen der Praxisbeweis noch fehlt:
„Serviceroboter“ zum Beispiel, die
Gegenstände greifen und anreichen
können ... oder ein vollautomatisches
Badezimmer, das an die regelmäßige
Medikamenteneinnahme und das
Zähneputzen erinnert. Merke: „Wenn es
so weitergeht mit der Technik, wird der
Mensch eines Tages auf sich verzichten
können.“
Vorlesen per Knopfdruck
Als Buchvorlesegerät für Sehbehinderte und Blinde ist der „Plustek
Book Reader BAT“ gedacht. Gedruckter Text aus Büchern, Zeitungen
oder Zeitschriften wird eingescannt, per Texterkennungs-Software
umgewandelt und anschließend vom Gerät laut vorgelesen. Das funktioniert tatsächlich zuverlässig. Mit einem Preis von rund 600 Euro
ist das Gerät vergleichsweise günstig.
Computer ohne Maus
Ähnlich wie spezielle Senioren-Handys gibt es jetzt auch spezielle SeniorenComputer und Computerprogramme. Die neueste Generation ist ohne Vorkenntnisse zu bedienen: Alle Funktionen werden durch die Bildschirmberührung („Touchscreen“) ausgelöst, das schwierige Hantieren mit der
Maus fällt weg. Bewährt haben sich diese in Österreich entwickelten Computer – sie heißen „Pinguin“ und „Colibri“ – auch für demenziell Erkrankte.
Dazu gibt es extra Softwareprogramme zum Gedächtnistraining.
36 I Die Neuheiten
Lupe zum Kreuzworträtseln
Lesehilfen und Leselupen gibt es inzwischen in vielen Formen und mit
verschiedenen Vergrößerungen. Neu ist eine Schreiblupe, die speziell
für die Anhänger von Kreuzworträtseln entwickelt wurde. Sie vergrößert
2,8-fach und sorgt durch LED-Lichttechnik für eine gute Ausleuchtung
der Schreibfläche.
Handy mit Sturzsensor
Große Tasten, große Schrift, ein gut lesbares Display und leichte
Bedienbarkeit – das sind Grundvoraussetzungen, die ein modernes
Handy für ältere Menschen erfüllen muss. Bei den Neuentwicklungen
kommen noch sprechende Tasten, Notrufknopf mit fest installierter
Telefonnummer und ein automatischer Sturzsensor hinzu, der dank
GPS den Aufenthaltsort in Notsituationen mitteilt.
Robbenbaby zum Anfassen
Große schwarze Augen schauen neugierig in die Welt. Ein weiches,
weißes Fell lädt zum Knuddeln ein. Das ist „Paro“, ein computergesteuertes Robbenbaby aus Plüsch. Streichelt man es, reagiert es mit
einem dankbaren Augenaufschlag. Entwickelt wurde die Plüschrobbe als
therapeutisches Hilfsmittel insbesondere bei der Dementenbetreuung.
Denn das Streicheln fördert das Wohlbefinden. Auch im Kursana Domizil
Meerane sprechen einige Bewohner positiv auf „Paro“ an. Direktorin
Andrea Tannert dämpft weitergehende Erwartungen: „Menschliche Pflege
und Betreuung kann und wird Paro nie ersetzen, es ist ein Hilfsmittel.“
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Rätseln & Gewinnen
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Redaktionelle Mitarbeit
Anette Bergermann, Claudia Deppermann,
Gerd Hartmann, Diana Haß, Julia JansenMeurer, Martina Krüger, Kirsten Metternich,
Jürgen Oehler, Klaus Pehle, Dr. Inge Pett,
Christine Reguigne, Frank-Michael Rall,
Silke Ruhnke, Uwe Schäfer, Dirk Schariott,
Franca Schön
Der Abdruck des Interviews mit Konrad Franke erfolgte
mit freundlicher Genehmigung von „chrismon“/ Evangelischer Pressedienst (epd)
Fotos und Illustrationen
Claas Abraham, Robert von Aufschnaiter,
Markus Bechtle, Birgit Cullmann, Claudia
Deppermann, Tilmann Ehrcke, Jörg Frenzel,
Diana Haß, Marc Herold (Illustrationen),
Christian Jungeblodt, Sabine Korneli, Martina
Krüger, Kursana, Kirsten Metternich, Marion
Reinhardt, Seehundstation Norddeich, Uwe
Schäfer, Jens Scholz, Olaf Staschik,
Matthias Wuttig
Layout und Satz
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und Verlagsgesellschaft Potsdam mbH

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