PDF Kursana Magazin 01/08
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PDF Kursana Magazin 01/08
SENIORENZEITSCHRIFT DER DUSSMANN-GRUPPE Sommer |Herbst 2008 MAGAZIN Mit Goethe und Schiller: Begegnungen in Weimar Mit Gefühl und Geduld: Pflege im Wachkoma Mit Pinsel und Farbe: Erfüllung als Künstler Jörg Braesecke, Geschäftsführer Kursana, Mitglied des Vorstandes der Dussmann-Gruppe Inhalt 04 „Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein“ Vier Berliner Domizil-Bewohner machen Kurzurlaub in Weimar – und erfreuen sich an Goethe, Schiller und Rostbratwurst weit über eine Million demenziell Erkrankter leben unter und mit uns. Es sind Prominente wie Walter Jens – aber auch viele Menschen, die in unseren Kursana Häusern gepflegt werden. 08 Spätberufene der Kunst Ein Ehepaar in Prien widmet sich seiner Passion und lässt andere Bewohner teilhaben Kursana ist sich seiner Verantwortung bewusst. Wir wissen, dass die Betreuung von Demenzkranken vielfältige und hohe Anforderungen an uns als Betreiber von Senioreneinrichtungen stellt. Dazu gehören die Fachkompetenz und die ständige Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Dazu gehört es, in unseren Einrichtungen eine Atmosphäre der Geborgenheit und Sicherheit zu schaffen. Und dazu gehört es, alle Betreuungs- und Therapiemöglichkeiten zu nutzen, um die Lebenszufriedenheit der demenziell erkrankten Bewohner zu steigern. Alles muss darauf ausgerichtet sein, ihre Persönlichkeit zu achten und ihnen ein Leben in Würde zu ermöglichen. 10 Mit Niveau und Sicherheit Kursana wächst: Für Bau und Einrichtung der Domizile gibt es einheitliche Qualitätskonzepte 13 „... der Isolation entkommen“ Gespräch über das Tabuthema Depression mit Professor Dr. Harald J. Freyberger 14 Vertrauens-Arzt Mit täglichen Visiten ist Dr. Hans-Ulrich Keck eine Institution in der Residenz Freiburg 16 Küchenreise in die Erinnerung Im Domizil Gaggenau gibt es eine Koch- und Backrunde – für demenziell Erkrankte 18 Ältesten-Rat Das Alter ist auch eine Zeit des Neubeginns – Beispiele geben zwei Kursana Bewohner Liebe Leserin, lieber Leser, Die Kursana Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen dafür – mit viel Engagement, mit durchdachten und erprobten Konzepten. Das „Kursana Magazin“ schildert in jeder Ausgabe solche Beispiele. Wir haben über unsere Dementen-Gärten berichtet und über unsere Tier-Therapien. In dieser Ausgabe geht es um einen Koch- und Backkurs im Domizil Gaggenau und um die „Bushaltestelle“ im Schwedter Domizil und anderenorts. Es sind Beispiele, die berühren – aber auch Mut machen: Wir lassen die demenziell erkrankten Bewohner nicht allein, sondern sind für sie da. In diesem Sinne grüßt Sie herzlich Titelseite: Walter Fürhoff, 95, lebt in der Kursana Residenz Krefeld und begann dort zu malen (siehe Seite 19) Inhalt 20 Der Tag des Herrn Im Domizil ist der Sonntag der Tag der Besinnung – Beobachtungen in Pilsting 22 Der ruhende Pol Auch die Bushaltestelle, an der nie ein Bus hält, ist sinnvoll – zur Demenztherapie 24 Eine Liebe im Alter: 200 Schritte ins Glück Bei getrennten Wohnungen – in der Residenz Bad Pyrmont sind sie sich nahe gekommen 26 Männer unter sich Im Domizil Friesenheim entstand eine „Dorfkneipe“ zum Kickern und Knobeln 28 Wege aus dem Dunkeln Im Domizil Bad Muskau ist Schwester Damaris die Stimme der Bewohner im Wachkoma-Bereich 30 Gesunde Partner Mit einem Fitnesskurs fing die Kooperation zwischen Kneipp-Verein und der Residenz an 31 Gesunde Basis Füße sind unser Halt und begleiten uns ein Leben lang. So viel Leistung braucht gute Pflege 32 Kleine Helfer Kluge Techniker haben sie entwickelt: Helfer für den Seniorenalltag. Ausgewählte Beispiele 34 Rätseln & Gewinnen 14 16 24 3 „Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein“ Hannsgerd Protsch war zwar in Australien, aber noch nie in Weimar. Zusammen mit drei weiteren Bewohnern des Kursana Domizils Berlin-Landsberger Tor genoss er nun eine Einladung in die Literaturhauptstadt Deutschlands. Auf der Suche nach Goethe und Schiller: (v.l.n.r.) Hannsgerd Protsch, Anneliese Pöschel, Eva Maskos und Herrmann Schnacke vor dem neugotischen Rathaus in Weimar 4 Wünsch Dir was! Impressionen einer Städtereise: die Besucher aus Berlin im Residenz-Café („Resi“), dem ältesten Kaffeehaus Weimars (l.), in Friedrich Schillers Wohnhaus (m.) und in der weltberühmten Herzogin Anna Amalia Bibliothek (r.) „Nichts gegen Goethe und Schiller überwältigt. Die großen Dichter– aber die Thüringer Rostbratwurst fürsten sind allgegenwärtig. Anneist mein Höhepunkt von Weimar“, liese Pöschel schwärmt vom Park sagt Hannsgerd Protsch mit einem an der Ilm, wo Goethes GartenAugenzwinkern. haus steht und Und der 78- „…wie früher, wenn man mit vom legendäJährige ist kein den Kindern unterwegs war“ ren Hotel EleMensch, dem phant. In diekulturelle Genüsse fremd sind. Jahr- sem Hotel heiratete vor mehr als zehntelang war er in der Welt unter- 30 Jahren ihre Tochter. wegs, als Diplomat in den USA, Norwegen, Australien. Nur in Wei- Die Fahrt nach Weimar vergeht wie mar, da war er nie. So ging für ihn im Fluge. Auf der Höhe von Halle ein Wunsch in Erfüllung, als das erzählt Eva Maskos, dass sie jahreWeimarer Kursana Domizil vier Be- lang hier gelebt und im Handel wohner des Domizils Berlin-Lands- gearbeitet hat. Die beiden Damen berger Tor einlud: Kurzurlaub in wohnen seit acht beziehungsweise Weimar – vier Tage lang. Mit ihm sechs Jahren im „Landsberger Tor“. unterwegs sind Anneliese Pöschel, Eva Maskos zog in den Bereich 84, Eva Maskos, 83, und Herrmann „Betreutes Wohnen“, als ihr Mann Schnacke, 82. Die Berliner Direkto- schwer krank war und auf der rin Sigrid Rott hat eigenhändig für Pflegestation umsorgt wurde. ihre Ausflügler Stullen geschmiert Auch ihre Mitreisenden Herrmann und Kaffee gekocht. „Es ist wie Schnacke und Hannsgerd Protsch früher, als man lernten diese mit den Kin- „Herrlich, und von da oben Seite des Haudern unterwegs ses schätzen: guckten die Schillers“ war“, freut sich in der Nähe Eva Maskos, als sie zusammen mit des kranken Partners zu sein und den anderen im Kleinbus sitzt und sich doch nicht ständig um ihn nach Süden fährt. kümmern zu müssen. „Gut, dass es solch liebevolle Betreuung gibt“, Sie sind in freudiger Erwartung. meint Herrmann Schnacke nachJeder, der einmal in Weimar war, ist denklich. Wunschträume in Weimar und Berlin Haben auch Sie einen ganz besonderen Wunschtraum? Einen Traum, dessen Erfüllung in weite Ferne gerückt ist? Kursana könnte Ihnen diesen Wunsch erfüllen: im Rahmen der Aktion „Wünsch dir was!“ Schreiben Sie uns und schildern Sie Ihren Wunschtraum. So wie die vier Berliner Senioren. Kursana konnte ihnen den Urlaubswunsch nach Weimar erfüllen. „Dauerurlaub“ in der Kulturmetropole machen die Besuchten: die Bewohner des Kursana Domizils Weimar. Die Pflegeeinrichtung wurde 2004 neu gebaut und bietet 127 Bewohnern ein komfortables Zuhause. Das Domizil liegt ruhig und doch zentrumsnah. Das gleiche gilt auch für das Kursana Domizil Berlin-Landsberger Tor. Dort gibt es komfortable 118 Ein- und ZweizimmerAppartements sowie einen Pflegebereich mit 37 Doppel- und 25 Einzelzimmern. Beide Domizile gehören zu den über 80 Kursana Häusern bundesweit und bieten alle Pflegeformen unter einem Dach – von der Kurzzeitpflege bis zur Pflege Schwerstpflegebedürftiger und der Betreuung demenziell Erkrankter. Weitere Informationen unter: www.kursana.de/domizile-residenzen 5 „Hier ist tatsächlich ‚Wilhelm Tell’ entstanden“, staunt Hannsgerd Protsch nach der Besichtigung von Schillers Arbeitszimmer (l.). Sein Wohnhaus, vor dem Anneliese Pöschel steht (r.), kostete 4.200 Reichstaler – die Schiller sich vom Mund absparte. Kulinarische Genüsse (m.) – wie mehr als 200 Jahre später – waren selten Ankunft im Weimarer Domizil. In schlechthin. Sonntags promenierte ist der restaurierte Saal wieder der der Bibliothek stehen Kaffee und die Fürstin in der Anlage und ließ Öffentlichkeit zugänglich. Hunderte Kuchen bereit. Heidrun Kiem, die sich vom Volk bestaunen. „Und von Interessierte warten nun auf einen junge Direktoda oben guck- Besichtigungstermin – der Chefin „Ich könnte stundenlang rin des Hauses, ten die Schil- des Kursana Domizils Weimar ist begrüßt ihre lers aus dem es gelungen, für die Berliner sowie bleiben und schauen“ Gäste und beFenster“, freut interessierte Bewohner aus dem gleitet sie – nicht nur durchs Haus, sich Anneliese Pöschel und zeigt Weimarer Domizil einen Extratermin sondern auch durchs klassische auf ein eher unscheinbares, gel- zu organisieren. „Herrlich ist der Weimar. Nach der Kaffeepause bes Eckhaus. Saal wieder geworden“, meint Eva zuerst natürlich zum Denkmal der Maskos, die ihn von früher kennt. beiden Helden der Stadt: Johann Keine Frage, die beiden Wohnhäu- Viele Bücher stehen auf ihren Wolfgang von Goethe und Friedrich ser der Dichter stehen natürlich angestammten Plätzen, die Büsten Schiller. Am dahinter stehenden auch auf dem Kurzurlaubs-Pro- der Weimarer Honoratioren aus Nationaltheater prangt die Ankün- gramm. „Es ist doch spannend zu der Klassik-Zeit sind auf Augenhöhe digung zu „Faust I“. Anneliese sehen, wie die beiden Weltbe- mit den Besuchern. Ruth Schlegel, Pöschel kennt selbstverständlich rühmtheiten vor 200 Jahren lebten eine der Weimarer Kursana Bewohdie Zeilen aus dem „Osterspazier- und arbeiteten“, sagt Hannsgerd nerinnen, erzählt von der legengang“ auswendig: „Hier bin ich Protsch und bleibt sehr lange vor dären Treppe, die aus einem einMensch, hier darf ich’s sein.“ Ihre Schillers Schreibtisch stehen. zigen Baumstamm geschaffen wurMitreisenden zitieren im Chor mit. Weiter geht es de. Als sie elf „Kommt, kommt, Die Stimmung des Osterspazier- zur „Herzogin Jahre alt war, gangs, dieser heitere Optimismus, Anna Amalia Biging sie drei, ausgeruht wird später!“ erfasst auch die vier Berliner beim bliothek“. Sie vier Stufen die Gang durch die Weimarer Espla- machte 2004 Schlagzeilen, als der Treppe hinauf und wurde deshalb nade. Seit Anna Amalias Zeiten, der berühmte Rokokosaal und tausende vom Museumspersonal so angeHerzogin des Fürstentums Sachsen- Bücher einem Großbrand zum Op- raunzt, dass es ihr heute, mit über Weimar-Eisenach, die Prachtstraße fer fielen. Erst seit Dezember 2007 80, noch in den Ohren klingt. 6 Wünsch Dir was! Weltkulturerbe Weimar Herrmann Schnacke hat gar nicht zugehört. Er kann sich nicht satt sehen an der Pracht: „Ach, wenn’s hier einen Sessel gäbe, würde ich stundenlang bleiben und schauen.“ Auch er war noch nie in der berühmten Bibliothek. In Weimar schon, schließlich lebte er in Bad Klosterlausnitz, etwa 80 Kilometer entfernt. Aber für Kultur hatte er sein Leben lang keine Zeit. „Ich habe mich immer nur um die Arbeit gekümmert“, sagt er bedauernd, „da ist das jetzt um so schöner.“ sich die Reisenden? Anneliese Pöschel sagt es mit Goethes Worten und mit dem ihr eigenen schelmischen Lächeln: „Nichts ist schwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen.“ Dann steht sie abrupt auf und ergänzt: „Kommt, kommt, ausgeruht wird später!“ Weimar erlebte seine Blütezeit, als Herzog Carl August 1775 seine Regentschaft antrat. Er versammelte die Geistesgrößen jener Zeit um sich: Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Johann Gottfried Herder, Johann Sebastian Bach. 1919 gründete Walter Gropius das Bauhaus in Weimar, heute gibt es die Bauhaus-Universität. Ebenfalls 1919 fand in Weimar die verfassungsgebende Nationalversammlung statt. Die „Weimarer Republik“ endete 1933 mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Vor den Toren der Stadt mahnt die KZ-Gedenkstätte Buchenwald. Wieder im Kursana Domizil, macht Heidrun Kiem mit ihren Gästen einen ausführlichen Hausrundgang. Viel Zeit haben die Berliner allerdings nicht. Noch stehen eine Stadtrundfahrt und Schloss Belvedere auf dem Programm. Und wie fühlen „Den rechten Weg wirst nie vermissen, handle nur nach Gefühl und Gewissen“ – Johann Wolfgang von Goethe weist den Weg für Weimar-Besucher Hannsgerd Protsch Urlaub bei Kursana Der Kurzurlaub der Berliner Senioren in Weimar war etwas Besonderes. Alltäglich dagegen ist inzwischen, dass ältere Menschen ihren Urlaub in seniorengerechter Umgebung verbringen. Oder dass Angehörige ihre pflegebedürftigen Senioren in sicherer Obhut wissen wollen, um selbst Ferien zu machen. Diese Kurzzeitpflege bezahlt bis zu vier Wochen lang sogar die Krankenkasse. Erholung in Appartements mit allem Komfort und der Möglichkeit einer Rund-um-Betreuung bieten die meisten Kursana Residenzen – von Norden bis Süden. Die Kursana Residenz Wedel ist eine davon. 77 Euro kostet eine Übernachtung mit Vollpension und allen Programmen und Leistungen des Hauses (mit Ausnahme von Pflege- und Betreuungskosten). „Erholungspflege“ ist ein anderes Angebot, das zum Beispiel die Kursana Residenz Fürth als Überbrückung nach einem längeren Krankenhausaufenthalt offeriert. Spezielles hat die Kursana Residenz & Hotel Bad Pyrmont zu bieten: Dort gibt es extra 45 Hotelzimmer – auch für Individualreisende, Kurgäste und Senioren-Reisegruppen. Die Kursana Residenz Prien am Chiemsee hält 2008 besondere Angebote bereit: zum Beispiel sieben Tage Übernachtung und Frühstück im Doppelzimmer für zwei Personen für 499 Euro. Das Haus weist auf seine herrliche Lage hin – ebenso wie die Kursana Residenz Freiburg, die zudem mit ihrem neurologisch-geriatrischen Therapiezentrum (siehe Seite 15) wirbt. Und wiederum im Norden, in der Kursana Residenz Hamburg, wird extra ein Veranstaltungskalender zusammengestellt, den Urlaubsinteressenten zugeschickt bekommen. Langeweile kommt da nicht auf. Detaillierte Informationen unter: www.kursana.de 7 Spätberufene der Kunst Anneliese und Horst-Hermann Seyring können sich erst im Alter ihrem liebsten Hobby intensiv widmen: der Kunst. Die Kursana Residenz Prien bietet ihnen die Gelegenheit dazu – und sie lassen die anderen Bewohner an ihrem Können und Wissen teilhaben. Wer Anneliese und Horst-Hermann blicke in die Natur schmücken den Seyring im dritten Stock der Kur- Flur. „Die sind alle von mir“, sagt sana Residenz Horst-HerPrien besucht, „Ich musste diese Schönheit mann Seyring kommt vorbei stolz. Die Bilder einfach festhalten“ an hier ausgeerzählen von stellten Aquarellen von Seen und seiner Begeisterung für die Natur Bergen. Kleine, farbenfrohe Aus- und von einem erstaunlichen Wan8 del: Als Pensionär wurde der frühere Bundeswehroberst zum Landschaftsmaler. Den Grund dafür versteht jeder, der bei strahlendem Sonnenschein an einem klaren Tag nach Prien kommt: Wie ein Gemälde liegt der Künstlerisch aktiv In der Residenz-Wohnung von Anneliese und Horst-Hermann Seyring finden sich viele Schätze ihrer lebenslangen Kunstsammel-Leidenschaft. Auch einige Gemälde des heute 91-Jährigen gehören dazu Chiemsee zu Füßen der majestäti- hat sie einst gehabt, immer noch schen Bergkette der bayerischen 5.000 hebt sie in dicken, wohl sorAlpen. Horst-Hermann Seyring war tierten Ordnern in ihrer Wohnung nach der Pensionierung gemein- auf. Mit ihrem Mann besuchte die sam mit seiner Ehefrau Anneliese ehemalige Kosmetikerin die bedeuvon Köln hiertendsten Muhin gezogen „Wir haben immer Kontakt seen der Welt. und hatte in So erwarb sie zu Künstlern gehabt“ Priens Nachüber die Jahre barort Bernau ein Haus gebaut. „Die enormes Hintergrundwissen über Landschaft war so schön, dass ich die Kunstgeschichte, das sie in angefangen habe, Skizzen davon eigenen Dia-Vorträgen weitergibt. zu machen“, erzählt der heute 91- Ihre stets gut besuchten Vorträge Jährige. „Ich musste diese Schön- und Bildbetrachtungen, zum Beiheit einfach festhalten.“ Das ge- spiel über die Geburt Christi oder lang ihm als Schüler des Malers das Marienbild in der abendländiJörg Schreyögg mit den folgenden schen Kunst, gehören fest in das Jahren immer besser. Horst-Her- Programm der Residenz. mann Seyring stellte seine Bilder aus, verkaufte und verschenkte ins- „Wir haben immer Kontakt zu gesamt 700 Stück – bis nach China Künstlern gehabt, und auch hier im und Kanada. Hause fanden wir viele Kunstinteressierte“, erzählt Horst-Hermann 2005 entschlossen sich die bei- Seyring. Eine Ausstellung seiner den, ihr Haus zu vermieten und in Werke gab es in der Seniorenresieine Zwei-Zimmer-Wohnung der denz auch schon. Was er nicht verKursana Residenz Prien zu ziehen. kaufen wollte, stiftete der Kunst„Das war Liebe auf den ersten freund dem Haus. Auch ihre stilBlick“, lächelt volle Wohnung Anneliese Sey- „Ich sammle von ägyptischer dekorierten die ring. Auch ihr Seyrings mit Kunst bis zur Moderne“ größtes Hobby den Werken des ist die Kunst. Von Kindesbeinen an Künstlers. „Ist doch kuschelig hier“, hatte sie Freude an Farben und sagt Anneliese Seyring zufrieden Bildern. „Ich sammele Kunstrepro- und tritt auf den langen Balkon mit duktionen – alles von der ägypti- Blick auf die Berge hinaus. „Maschen Kunst bis in die Moderne“, lerisch“, ergänzt ihr Mann. erzählt die 85-Jährige. 10.000 Stück Kunst – auch im Rheinland Wie in anderen Kursana Einrichtungen betätigen sich auch Bewohner der Kursana Residenz Refrath bei Köln künstlerisch. Die Malgruppe wurde 1994 gegründet und besteht derzeit aus fünf Mitgliedern im Alter zwischen 80 und 90 Jahren und einer „Juniorin“ von 60 Jahren. Bei allen handelt es sich um Laien, denen es Spaß macht, ihrer Kreativität eine Form zu verleihen. Einmal in der Woche ist ein Treffen, um sich auszutauschen und zu malen. Zu den bevorzugten Techniken gehören Acrylmalerei und Gouachen. Zweimal jährlich stellt die Malgruppe ihre Werke im Haus aus - und hatte außerdem mehrere Ausstellungen in Galerien und städtischen Einrichtungen. Die eindrucksvolle Landschaft rund um den Chiemsee inspirierte den ehemaligen Rheinländer zu vielen seiner Werke 9 Wie eine Pflegeeinrichtung entsteht Mit Niveau und Sicherheit Die Kursana Familie wächst: Sechs neue Häuser sind es in diesem Jahr, sechs weitere kommen 2009 hinzu. Welche Qualitätsstandards liegen dabei zugrunde, worauf wird bei Bau und Einrichtung besonders geachtet? Der erste Eindruck ist der einer Hotel-Eingangshalle: Ein weißer Kamin schmückt die Wand gegenüber der Rezeption, Sitzmöbel aus hellem Holz mit terrakottafarbenen 10 Bezügen laden zum Verweilen ein, das Licht fällt durch große, bis an den Fußboden reichende Fenster, Grünpflanzen wachsen in großen Kübeln oder hängen von der Empore des ersten Stocks herunter. Der Eindruck einer modernen Eingangshalle eines Hotels trügt nicht: Das im vorigen Jahr eröffnete Kursana Domizil Lingen in Niedersachsen Kursana wächst Das Kursana Domizil Lingen in Niedersachsen – von dem die Fotos auf dieser Seite stammen – ist eines von zehn in 2007/2008 neu eröffneten Häusern. Allen gemeinsam sind die Qualitätsstandards in Bau und Ausstattung – ein Konzept, das sich seit 1985 bewährt hat Großzügige, stilvoll möblierte Zimmer, schön angelegte, gepflegte grüne Oasen in den Außenanlagen und das Licht durchflutete Restaurant: Hier lässt es sich gut leben. Liebevolle Details wie die alte Nähmaschine erinnern an frühere Zeiten setzt auf Komfort, Großzügigkeit und Niveau. Der Standard ist hoch – nicht nur in der Pflege, sondern auch beim Baukonzept. kontinuierlich gestiegen. In den Kursana Neueröffnungen liegt er bei mindestens 80 Prozent. Die baulichen Veränderungen lassen sich auch an den Quadratmeterzahlen „Wichtig sind das Wohlbefinden und ablesen. Vor wenigen Jahren hatten die Lebensqualität. Beides muss Einzelzimmer eine Fläche von 12 bis stimmen“, weiß 14 Quadratmeder Lingener „Wichtig sind Wohlbefinden tern, DoppelDirektor John zimmer kamen und Lebensqualität“ Cyrannek, 47, auf 18 Quadratein Diplom-Kaufmann. Ähnlich wie meter. Heute sind es bei Kursana hier sieht es auch in den anderen 18 beziehungsweise 26 QuadratKursana Häusern aus. „Wir wollen meter, und jedes Zimmer verfügt älteren Menschen ein sicheres, über ein eigenes, barrierefreies Bad selbstbestimmtes und in jeder Hin- – also ohne lästige Stufen und sicht niveauvolles Leben bieten“, Schwellen. sagt Kursana Geschäftsführer und Dussmann-Vorstandsmitglied Jörg Mehr Platz, das macht sich für die Braesecke, „dieses Konzept hat sich Bewohner im Domizil auch außerseit 1985 bewährt“. halb der eigenen vier Wände bemerkbar. Im Haus gibt es mehrere Die Erfahrungen als inzwischen füh- „Gemeinschaftsbereiche“, in denen rendem Betreiber von Seniorenein- es sich die Senioren gemütlich marichtungen in Deutschland hat Kur- chen und Kontakte knüpfen könsana in einer nen. Wer mag, „... ein selbstbestimmtes, „Standard-Baukann hier Karbeschreibung“ niveauvolles Leben bieten“ ten spielen, ein zusammengeKaf feekränzfasst. Es ist ein Katalog, der ver- chen halten oder in einem Buch pflichtend Größe, Struktur und Ein- aus der Haus-Bibliothek stöbern. richtung aller neuen Häuser fest- Eine Art Wohnzimmer für alle, mit legt. So ist in den Pflegeeinrichtun- Kamin, Sessel und Standuhr. gen der Anteil der Einzelzimmer 11 Zu den Kursana Häusern gehört ein Garten; meist gibt es sogar noch einen zweiten im Innenhof, der an die Dementenstation angegliedert ist. Das Domizil Lingen hat vor seiner Haustür gleich einen ganzen Park, den es gemeinsam mit der beDr. Ute Meltzer, Leiterin der Pre-Opening-Abteilung bei Kursana nachbarten Reha-Klinik nutzt. Das Haus steht Besuchern offen, viele Veranstaltungen sind zugleich Nachbarschaftstreffs. Doch bei aller Offenheit gilt: Die Bewohner sollen sicher und in ihrer Privatsphäre geschützt leben. „An unserer Rezep- tion kommt keiner so leicht vorbei“, weiß auch John Cyrannek. Sein Fazit: „Wir wollen den pflegebedürftigen Senioren einen – so weit und so lange wie möglich – selbstbestimmten Alltag schaffen.“ Kursana liegt in der Regel über den Vorgaben der „Heimmindestbauverordnung“. Das Gesetz regelt die baulichen Anforderungen an Senioreneinrichtungen. „Wir wollen ein in jeder Hinsicht niveauvolles Leben bieten“, sagt Kursana Geschäftsführer Jörg Braesecke „Ein tolles Gefühl, wenn das Haus anfängt zu leben“ Fragen an Dr. Ute Meltzer, Leiterin Pre-Opening bei Kursana; die promovierte Geisteswissenschaftlerin war zuvor Projektmanagerin bei einem Bauträger. Pre-Opening – ein neuer Begriff und eine neue Tätig- Wie lange betreuen Sie die neuen Einrichtungen? keit. Was genau machen Sie? In der Regel bis zum Tag der offenen Tür mit viel Präsenz vor Ort, Es geht um die Koordination vor der Inbetriebnahme einer Einrichtung. Ursprünglich entstanden ist das übrigens in der Hotellerie. In der heißen Phase vor einer Eröffnung müssen alle Räder ineinander greifen und alle an einem Strang ziehen: vom Qualitätsmanagement bei Kursana bis zu den Installateuren am Bau. danach eher nur noch sporadisch und mit viel Telefonkontakten. Meine Kollegen aus der Operative und dem Qualitätsmanagement steigen dann verstärkt und intensiv in die Begleitung ein. Auf mich warten schon die neuen Häuser. Sie kommen herum ... Ein Beispiel? Wir sorgen dafür, dass drei Monate vor einer Eröffnung der neue Direktor und sein Pflegedienstleiter vor Ort sind. Wir richten ein Informationsbüro ein, an das sich zukünftige Bewohner und Interessenten wenden können, organisieren Bewerbungsgespräche, knüpfen Kontakte und führen Informationsveranstaltungen durch. Ich war gerade in Buchholz. Das Haus eröffnen wir im Herbst. Dort ist der Blinden- und Sehschwachen-Verein an Kursana herangetreten, denen habe ich unser Pflegekonzept vorgestellt. 12 Ich bin häufig in der Woche einen Tag im Büro in Berlin und vier Tage unterwegs. Da schaffe ich locker 60.000 Kilometer im Jahr. Und Ihr Erfolg ist, wenn eine Eröffnung reibungslos und pünktlich stattfindet? Das kann man auch philosophisch sehen: dass sich eine Idee materialisiert. Ich bin von Anfang an dabei, wenn gar nichts da ist außer einer grünen Wiese. Und dann bin ich ein Jahr später bei der Eröffnung dabei und sehe die ersten Bewohner einziehen. Das ist ein tolles Gefühl, wenn so ein Haus anfängt zu leben. Experten im Gespräch „... der Isolation entkommen“ sind, und das Alleinsein am bedeutsamsten sind. Wie erkennt die Umgebung, dass jemand an Depression erkrankt ist? Und was sollte sie dann tun? Wenn, wie geschildert, ein Mensch länger als zwei Wochen sehr nieder geschlagen ist und leidet, dann muss man fachliche Hilfe suchen. Depression ist ein Tabuthema – kritisiert der Psychiater Vergleichen Sie es mit Ihrer Reaktion auf eine körperliche Erkranund Psychotherapeut Professor Dr. Harald J. Freyberger. kung, bei der die Sterberate zehn Prozent beträgt. Bei einer Depression sollte man ähnlich entschlosWoran erkenne ich, dass ich nicht Körper nicht mehr alles mit, die sen handeln. nur niedergeschlagen bin, son- Knochen schmerzen und das Gedern an einer Depression leide? dächtnis lässt nach. Dass aus solProfessor Dr. Harald J. Freyberger von der Eine Depression beginnt dann, wenn chen Prozessen auch depressive Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald ein Mensch ständig und länger als Erkrankungen entstehen, wird in zwei Wochen an einer gedrückten unserer Gesellschaft und bei vieStimmung leidet, wenn er die Inter- len Ärzten als „normal" angesehen essen und die Freude an Dingen ver- und dabei vergessen, dass es auch liert, die ihn zuvor positiv gestimmt psychisch gesundes Altern gibt. haben. Und wenn er über einen verminderten Antrieb und eine gestei- Und was können Betroffene tun? Bei kaum einer anderen Krankheit gerte Ermüdung klagt. sind die Patienten so sehr auf aktive Was kann gegen eine Depression Unterstützung angewiesen. Denn algetan werden? Ist sie heilbar? lein wird man damit kaum fertig. Eindeutig ja. Kommt ein erkrankter Wichtig ist es, unter Menschen zu Mensch innerhalb der ersten sechs kommen, raus aus den eigenen vier Bündnis gegen Depression Monate in die Behandlung eines Wänden – auch wenn es nicht leicht Facharztes oder eines psychologi- fällt. Kurse, Veranstaltungen, GrupDas „Deutsche Bündnis gegen Depression schen Psychotherapeuten, hat er pen, regelmäßige Treffen sind ein e.V.“ will die gesundheitliche Situation eine ausgesprochen hohe Chance, wichtiges Mittel, dem Kreislauf der depressiver Menschen verbessern und vollkommen gesund zu werden. Isolation zu entkommen. Menschen dazu beitragen, dass das Wissen über brauchen auch im Alter BeschäftiBesonders bei älteren Menschen gung und die Gesellschaft anderer. die Krankheit in unserer Gesellschaft zuwird eine Depression zu selten nimmt. Zahlreiche Städte und Kommunen erkannt, warnte jüngst das Ärz- Wie sieht es mit der Suizidgefahr haben sich angeschlossen und bislang teblatt. Woran liegt das? aus? 35 regionale Bündnisse gegründet. Je älter man wird, desto wahrschein- Das Suizidrisiko liegt bei jüngeren Informationen über solche regionalen licher ist es, Verluste zu erleiden. wie bei älteren Menschen um etwa Ansprechpartner gibt es unter der TelefonDas kann der Tod des Ehepartners zehn Prozent, wobei als Risikonummer 03 41 . 9 72 45 85 oder im Intersein oder Freunde und Verwandte faktoren der lange Zeitraum, den net unter www.buendnis-depression.de sterben. Zugleich macht auch der die Menschen bereits erkrankt 13 Vertrauens-Arzt Es gibt ihn noch, den traditionellen Hausarzt. Mit festen Sprechstundenzeiten und täglichen Visiten ist Dr. Hans-Ulrich Keck seit 18 Jahren eine Institution in der Kursana Residenz Freiburg. Die ehemalige Mediziner die aktuellen Werte in Kollegin hat – wie sein Notizheft eingetragen, und immer – nichts zu be- nach einer Fachsimpelei über die anstanzunehmenden. „Er „Er macht das mit Ruhe, viel de Bürokramacht das Sorgfalt und netten Worten“ tie im Gemit der nösundheitstigen Ruhe, viel Sorgfalt und wesen macht er sich auf den Weg netten Worten. So habe ich zum nächsten Termin. früher meine Patienten auch behandelt“, meint Dr. Seinen beruflichen Alltag hat sich Elisabeth Klotz. Gerade Hans-Ulrich Keck seit 1990 und wurden der pensionier- somit fast 18 Jahren selbst geten Medizinaldirek- wählt. „Ich liebe diese Aufteilung, torin aus Apparte- weil ich unbedingt im ständigen ment 428 in der Kontakt mit Menschen stehen Kursana Residenz möchte.“ So pendelt der Hausarzt Freiburg von Dr. durch die Schwarzwald-Metropole Hans-Ulrich Keck zwischen seiner eigenen Praxis im der Blutdruck gemes- Stadtteil Merzhausen und seinen sen und aus dem Behandlungsräumen im ErdgeZeigefinger ein paar schoss der Residenz. Immer dabei: Tropfen Blut ab- ein brauner Koffer mit Notfallgenommen. Recht- medikamenten, Spritzen und Verzeitig vor dem Mit- bandsmaterial. Sein Spezialgebiet tagessen der Dia- neben der Geriatrie sind eigentlich betikerin hat der Asthmaerkrankungen. Im Hausarzt58-jähr ige Alltag kümmert sich Hans-Ulrich Dr. Hans-Ulrich Keck: Zu vielen Bewohnern hat der Mediziner ein fast freundschaftliches Verhältnis 14 Gesunde Nähe äußerte Wünsche oder über schwierige Fälle erfolgt, lässt sich eine engmaschige ärztliche Betreuung erreichen“, findet die Direktorin. Selbstverständlich können sich Bewohner aber auch weiterhin von Drei Mal pro Woche hat „unser einem Arzt ihrer freien Wahl – wie Vertrauensarzt“, wie ihn Residenz- dem langjährigen Hausarzt – beDirektorin Cornelia Adam nennt, treuen lassen. für die Hausbewohner feste Sprechstundenzeiten. Im Haus kann er Gerade im Alter ergibt sich eine sogar auf ein kleines Labor mit besondere Beziehung zwischen Arzt EKG- und Lungenfunktionsgeräten und Patient. „Zu vielen meiner Pazurückgreifen. Selbst kleine chirur- tienten hat sich ein fast freundgische Eingriffe oder Infusionen schaftliches Verhältnis aufgebaut“, sagt Hans-Ulsind in diesem Trakt möglich. „Dieses Vertrauen lässt mich rich Keck. DieDazu kommen mit Volldampf weitermachen“ ses Vertrauen treibe ihn an, vor allem montags zahlreiche Hausbesuche in „bis zur Rente hier mit Volldampf den Appartements bei den weniger weiterzumachen.“ Doch eine Ausmobilen Patienten und immer mitt- zeit gibt es für den passionierten wochs in der Pflegestation. Dieser Mediziner: „Ich besitze eine Dauerbesondere Service ist für alle Be- karte für die Spiele beim SC Freiteiligten von großem Vorteil: „Weil burg. Diese 90 Minuten Fußball ein ständiger Austausch über ge- sind mir heilig.“ Keck jedoch um alles: von Symptomen wie Gelenkschmerzen oder Depressionen über Blutzucker bis hin zu Tabletteneinnahmen und Wundverbänden. Therapie-Experten kommen ins Haus Den Patienten bleiben beschwerliche Wege erspart: Seit September 2006 läuft die erfolgreiche Zusammenarbeit der Kursana Residenz Freiburg mit dem neurologisch-geriatrischen Therapiezentrum „interaktiv“ für die drei Schwerpunktbereiche Ergo-, Physio- und Sprachtherapie. Experten der Praxisgemeinschaft kommen mittlerweile täglich in die Einrichtung an der Rabenkopfstraße, um die Bewohner entsprechend der Rezepte individuell vor Ort zu behandeln. Häufig kommen Sturzfrakturen an den Armen und Beinen sowie unterschiedlich ausgeprägte Schlaganfälle vor. Das mobile Angebot sieht aber auch Selbsthilfe-, Hirnleistungs- oder Inkontinenztraining vor. Kontakt: „interaktiv“, Telefon: 0761 - 13 78 776, Internet: www.interaktiv-freiburg.de „Ihre Werte sind in Ordnung“: Der Arzt im Fachgespräch mit Patientin Dr. med. Elisabeth Klotz beim Hausbesuch in Appartement 428 15 Küchenreise in die Erinnerung Ob Kuchen, Suppe oder Salat: Die Frauenrunde im Kursana Domizil Gaggenau zaubert einmal wöchentlich Köstlichkeiten auf den Tisch – und arbeitet so gegen das Vergessen. Auch ohne große Worte sind die Aufgaben am Küchentisch klar verteilt. Während Agnes Mehl mit geübten Schnitten einen weiteren Apfel in mehrere Scheiben zerteilt, schätzt Gertrud Mahler mit Kennerblick die richtige Menge an Weizenmehl ab. „Der Teig sieht doch wirklich gut aus“, lobt unterdessen Berta Oehler und wischt mit einem Tuch die Arbeitsfläche sauber. Währenddessen stibitzt Luise Großmann voller Ungeduld einige ihrer selbst vorbereiteten Streusel. Ein Mal pro Woche wird im Demenzbereich im Kursana Domizil Gaggenau als gezielte Beschäftigungstherapie gemeinsam gekocht – um die einst so vertrauten Handgriffe und Erfahrungen beim Umgang mit Lebensmitteln in Erinnerung zu rufen. An diesem Mittwoch haben sich Noch immer sitzt jeder Handgriff: Teil der Therapie ist die Rückbesinnung auf Erlerntes 16 Praktische Therapie Von der regelmäßigen Back- und Kochrunde in der Küche profitieren alle – das gemeinsame Essen ist der krönende Abschluss „Uromas alte Küche“ die sechs Damen für das Kuchen- weniger stark berührt sind. So steibacken entschieden. Im Küchen- gert der gelungene Kuchen bei den bereich des Gemeinschaftsraums Bäckerinnen das Selbstbewusstverbreitet sich sein und führt „Das gemeinsame Essen ist damit zu neurasch ein angenehmer Duft em Wohlbeder krönende Abschluss“ nach frischen finden“, erläuÄpfeln. Sämtliche Zutaten werden tert Gaggenaus Pflegedienstleiter gestellt, danach ist die Frauenrun- Uwe Nordhausen, 47, das Therade meist eine Stunde konzentriert piekonzept und freut sich zusätzbei der Sache – mit unterstützenden lich: Ein Stück vom Apfelkuchen Hinweisen durch Pflegehelferin ist für ihn reserviert. Tanja Glatthaar. Die 36-Jährige trifft in einer Mischung aus Charme und Entschlossenheit den richtigen Ton gegenüber den Bäckerinnen. Mittlerweile ist der Ofen vorgeheizt, der Blechkuchen vorbereitet, und dem Genuss am Nachmittag steht nichts mehr im Wege. „Das gemeinsame Essen mit allen Bewohnern im Demenzbereich ist krönender Abschluss“, sagt Tanja Glatthaar, die den Speiseplan nach Absprache mit ihren Damen festlegt. „Wir greifen hier auf Fähigkeiten zurück, die durch die demenzielle Erkrankung Kursanas Therapiekonzepte gelten als vorbildlich. Dazu zählen Koch- und Backkurse, um an Erinnerungen anzuknüpfen und diese wachzurütteln. Gaggenau ist dabei ein Beispiel unter vielen. Häufig wird zudem „Uromas alte Küche“ wiederhergestellt. Ulita Merkel, Direktorin der Kursana Domizile Wolfen und Bitterfeld zum Beispiel suchte mit ihren Mitarbeitern auf Flohmärkten und bei Haushaltsauflösungen nach alten Küchenmöbeln und -utensilien. „Meine Schätze sind die AtaStreudose auf dem Handtuchbord und das Abwaschbecken aus emailliertem Blech“, sagt sie. Nienhagens Direktorin Anke-Bettina Winter legt besonders viel Wert auf das Kaffeekränzchen nach dem Backkurs: „Da kommt das Goldrandgeschirr auf den Tisch, es gibt Damasttischdecken und Silberbesteck. Kaffee wird frisch gemahlen und aufgebrüht. Dann wird gelacht und geplaudert.“ 17 Ältesten-Rat Machen Erinnerungen traurig? „Ich trauere nichts nach. Was nicht mehr geht, geht nicht mehr. Ich habe so schöne Erinnerungen an früher, an meine liebe Frau, an die vielen Reisen und die Natur zuhause. Ich schaue mit Glück im Herzen zurück und bin doch gerne im Hier und Jetzt.“ Günter Conrads, 91 Jahre, Kursana Residenz Bad Pyrmont: Der ehemalige Versicherungskaufmann reiste weltweit von China bis Mexiko. Zur Erinnerung schuf er eine kleine Bibliothek aus Fotoalben, die er sehr aufwändig gestaltete. 18 Muss das Alter langweilig sein? „Ich habe ständig etwas zu tun und lasse nie Langeweile aufkommen. Weil ich immer wieder Neues für mich entdecke. Daher habe ich auch vor einigen Jahren mit der Malerei begonnen. Auf die Idee brachte mich meine Enkelin beim Besuch einer Ausstellung.“ Walter Fürhoff, 95 Jahre. Der ehemalige Bauingenieur zog in die Kursana Residenz Krefeld, weil er sich nach dem Tod seiner Frau sagte: „Ich will unter Menschen sein.“ Als leidenschaftlicher Bastler stellt er auch die Rahmen für seine Bilder her. 19 9.00 Uhr: An diesem Sonntagmorgen hat sich das Restaurant des Kursana Domizils Pilsting schon wieder geleert. „Unsere Bewohner sind Frühaufsteher“, erklärt Helga Schiller, die Bedienung. Heute waren besonders viele zeitig dran, denn in einer Stunde wird eine bayerische Tradition aufleben: Es gibt ein Weißwurstfrühstück mit Bier und Salzbrezn. Der Tag des Herrn Immer wieder sonntags ist eine besondere Zeit – zum Beispiel im Kursana Domizil Pilsting. Es ist der klassische Besuchstag und der Tag der Besinnung. 10.00 Uhr: Anna Falk genießt ihre Brotzeit. „Wenn es so weiter geht, nehme ich ordentlich zu“, sagt sie. Sie ist seit fünf Monaten hier, ihr Arm macht nicht mehr mit. Es gefällt ihr gut im Haus. Froh gestimmt geht es auch einen Tisch weiter zu bei den Zimmernachbarinnen Luise Zeilhuber und Margarethe Rückert. Ob der Sonntag für sie ein besonderer Tag ist? „Ja und nein“, antwortet Luise Zeilhuber. Am Sonntag genieße sie die Ruhe, sie lese ausgiebig die Zeitung, und auch der Gottesdienst gehöre dazu, sagt sie. Ein Besuch in der nahe gelegenen Pfarrkirche oder in der kleinen Kapelle des Domizils, das müsse schon sein. 20 Sonntags im Domizil 11.00 Uhr: 15.00 Uhr: Auf die Minute pünktlich tritt Pfarrer Johann Ammer in die Kapelle und wird respektvoll von jedermann begrüßt. Jede Woche hält er einen Gottesdienst im Haus, der in die Zimmer übertragen wird. Der katholische Glaube spielt in diesem niederbayerischen Landstrich eine wichtige Rolle. Regelmäßig beten Bewohner gemeinsam den Rosenkranz in der Kapelle. Es gibt eine Mai-Andacht, und in der Fastenzeit wird der Kreuzweg gebetet. Der Pfarrer spendet die Krankensalbung. In Erinnerung an die Verstorbenen werden im Haus Heilige Messen gelesen. Das Geburtstagskind strahlt: Die Familie ist da, eine fröhliche Gruppe von 13 Personen, die Johanna Neumeier umarmen und küssen. „Wir haben einmal gesehen, dass eine Bewohnerin hier feierte“, erzählt Tochter Johanna Hornung. Eine gute Idee, fand sie. Das Domizil richtet den Raum festlich her, es gibt Kaffee und Kuchen. Umrahmt von ihren Enkelinnen schneidet Johanna 12.00 Uhr: Neumeier die GeDie Tische im Restaurant sind mit weißen Tisch- burtstagstorte an. tüchern festlich gedeckt, ein Glas Rotwein wird ein geschenkt und eine Rinderroulade mit Knödeln serviert: Sonntagsessen bei Kursana. 14.00 Uhr: 16.00 Uhr: Monika Kraus kommt am Nachmittag ins Haus. Sie will bei dem Kaiserwetter heute die Bewohnerin Wilhelmine Olbrich zu einem Stadtbummel mit dem Rollstuhl abholen. Einmal die Woche schaut die 57-Jährige bei Bewohnern vorbei, hilft außerdem regelmäßig in der beschützenden Abteilung und bietet eine Handarbeitsstunde an. „Ich bin glücklich, dass ich helfen kann“, sagt sie. „Mehr als alle anderen Tage ist der Sonntag der Besuchstag“, erzählt Domizil-Direktorin Frieda Gabriel. Auch Johanna Neumeier freut sich in ihrem Zimmer auf die Familie. Vor sechs Tagen ist sie 86 Jahre alt geworden. Heute wird die Familie das gebührend feiern. Ihre Tochter, der Schwiegersohn, die Enkel, Nichten und Neffen wollen zum gemütli- 20.00 Uhr: chen Kaffeeklatsch kommen. Nach dem Kommen und Gehen der Besucher am Nachmittag ist es am Abend wieder ruhig im Haus geworden. Der Sonntag klingt aus. Um 20.15 Uhr geht der Fernseher in vielen Zimmern an. Rosamunde Pilcher will niemand verpassen. 21 Der ruhende Pol Alle halbe Stunde fährt der Bus nach Criewen, einem Ausflugsziel in der Umgebung von Schwedt. So steht es auf dem Fahrplan. Aber an dieser Bushaltestelle wird nie ein Bus vorbeifahren. Auf einer Bank warten zwei Senioren auf die nächste Abfahrt. Das große Wandbild hinter der Bank zeigt die Kirche von Criewen, einem alten Fischerdorf an der Oder. Doch es kommt kein Bus. Denn die Haltestelle befindet sich im Kursana Domizil Schwedt in der Robert-KochStraße. Die Menschen, die auf dieser Bank Platz nehmen, haben schon nach kurzer Zeit vergessen, wohin sie wollten. Zuhause. Sehen sie die Haltestelle, könne die Erinnerung an die eigene Vergangenheit einsetzen. „Sie setzen sich auf die Bank, unterhalten sich mit anderen Wartenden, freuen sich.“ Berliner Pflegeeinrichtung steht zudem ein Koffer, und in Stavenhagen hängt neben der Haltestelle ein altes Telefon, um ein Taxi rufen zu können. Auch die Direktorin des Kursana Die Schwedter Haltestelle wurde Domizils in Merseburg, Heidrun Bell2003 von einem Bühnenmaler ent- mann, ist von dem Konzept überworfen. Dass die Bushaltestelle zeugt: „Als an Demenz oder Alzheiweiterhin rege mer Erkrankter „Wir entwickeln Zeitpläne verliert man ja genutzt wird, bestätigt die nicht alle intelfür den Tagesverlauf“ Und was zunächst wie eine Deko- heutige Direklektuellen Färation aussieht, ist in Wirklichkeit torin Sigrid Rauch: „Unsere Bewoh- higkeiten gleichzeitig. Bewährt haein erprobtes Therapiemittel in der ner nehmen Platz und ruhen sich ben sich Verfahren der geistigen Betreuung demenziell Erkrankter. eine Weile aus.“ Für die Gestaltung Aktivierung. Dabei greifen wir auf ErIn vielen Kursana Domizilen findet der therapeutischen Haltestelle ha- innerungen zurück, wir entwickeln man sie. „Die Bushaltestelle soll ben sich viele Kursana Domizile et- Zeitpläne für einen strukturierten ein Ruhepol sein“, erklärt Karola was Besonderes einfallen lassen. In Tagesverlauf. Und wir bieten SicherNiederhausen, die als damalige Di- Berlin-Landsberger Tor etwa hat ein heit und Geborgenheit. All das rektorin des Schwedter Domizils Kunstkurs des Otto-Nagel-Gymna- kommt im Therapiemodell der Bus– und heute in siums die Sta- haltestelle zusammen.“ Allerdings „Die Bushaltestelle ist eine tion entworfen gibt sie zu, dass man vielen AngeWittenberg – die Haltestelle und realisiert. hörigen diese Besonderheiten erbewährte Therapieform“ einführte. „Vie„Bei der Mal- klären müsse. So bleiben für viele le der Erkrankten haben einen un- Aktion kamen die Schüler mit den Außenstehende die liebevoll gestalendlichen Laufdrang. Sie müssen Bewohnern ins Gespräch“, erzählt teten Sitzecken im Domizil ledigsich bewegen, immerzu.“ Demente Direktorin Sigrid Rott. Ähnliche lich ein Hingucker. Denn die theraBewohner, sagt sie, seien häufig Aktionen gab es in Guben und peutische Wirkung sieht man ihrastlos auf der Suche nach ihrem Nienhagen. Neben der Bank in der nen nicht an. 22 Liebevoll beschützt Die „Bushaltestelle“ im Kursana Domizil Schwedt gestaltete ein Bühnenmaler. Was zunächst wie Dekoration aussieht, ist ein bewährtes Therapiemodell 23 200 Schritte ins Glück Die elegante Dame fällt auf. Und der Herr an ihrer Seite auch. Marion Binder von der Chevallerie und Hans-Egon Rittinghaus fanden sich in der Kursana Residenz Bad Pyrmont. Seitdem freuen sie sich über ihr neues Leben zu zweit. Zweihundert Schritte trennen Marion Binder von der Chevallerie und Hans-Egon Rittinghaus tagtäglich. Zweihundert Schritte den Gang entlang, von einer Wohnung zur anderen – und schon sind sie bei- 24 einander. Er bei ihr oder sie bei ihm, je nachdem, wer zuerst startet. Oder wie sehr die Sehnsucht drängt. „Dann laufen wir schneller“, schmunzelt die 81-Jährige und schaut ihren Hans-Egon dabei an. Ihr „Ach Schätzchen“ folgt wenig später, und da schmunzelt der ein Jahr Ältere. „Nun lach’ mal, du machst immer so ein ernstes Gesicht“, fordert sie. Sein Protest „Nein, ich habe auch gegrinst“, klingt liebevoll und auch ein wenig frech. Neu verliebt Kurz vor dem täglichen Spaziergang: Als Kavalier hilft der Herr der Dame in den Mantel. Ist das Wetter nicht danach, liest er ihr gerne vor. Das Buch „Neger, Neger, Schornsteinfeger“ erinnert beide an ihr Leben in der Nachkriegszeit Eine Szene einer glücklichen Be- barn gefiel ihr und auch seine wit- vor. Gerade aus „Neger, Neger, ziehung. Und einer jungen dazu: zige Art. Er als Herr der „alten Schornsteinfeger“. Das Buch über Vor nicht ganz zwei Jahren fand Schule“ erkundigte sich höflich nach eine Kindheit in Deutschland spielt Marion Binder von der Chevallerie ihrem Einleben im Hause. Man traf zu ihrer beider Jugendzeit; als sie ihr neues Zuhause in der Kursana sich am Aufzug, bei Tisch und auf 18-jährig im Hospital die MenResidenz Bad Spaziergängen. schen sterben sah oder ihm, dem „Ihr Lächeln hat mich von Den zufälligen Luftwaffenhelfer, nach der KriegsPyrmont. Bereits damals Begegnungen gefangenschaft die Anerkennung Anfang an fasziniert “ berichtete das folgten Einla- seines Notabiturs versagt blieb. Kursana Magazin exemplarisch über dungen, die beiden verabredeten Erlebnisse, die verbinden. ihren Neuanfang und die ersten sich. „Denn es sollte wohl so sein“, Tage in der schönen Wohnung. meint Hans-Egon Rittinghaus, „ihr Marion Binder von der Chevallerie Keiner ahnte, was noch folgen soll- Lächeln hat mich von Anfang an schenkte vier Kindern das Leben. Wenn die Familie zu Besuch kommt, te. Hans-Egon Rittinghaus war fasziniert.“ schon Jahre zuvor hier eingezogen bleibt Hans-Egon Rittinghaus im – gemeinsam mit seiner Ehefrau, Nun sind die beiden ein Paar. Mit Hintergrund. In seinem vorigen Ledie krankheitsbedingt der beson- zwei Wohnungen und einem gere- ben gab es nur seine Frau. Die Fürderen Fürsorge bedurfte. Sie starb gelten Tagesablauf. Gefrühstückt – sorge, die ihr einst galt, widmet er vor sechs Jahren. Ein Foto auf sei- er schläft bis nun seiner neu„Ach Schätzchen, nem Schreibtisch und ihre Hand- acht Uhr, sie en Gefährtin, arbeiten auf Tisch und Sofa erinnern nur bis sieben und sie lässt nun lach’ doch mal“ auch heute an sie. Der damals 76- – wird alleine, sich auch gerJährige, nun schweren Herzens al- mittags treffen sie sich am Aufzug ne einmal verwöhnen. Häufig findet lein, brauchte mehr als zuvor die und gehen gemeinsam zu Tisch. die ältere Dame kleine SchokolaGemeinschaft in der Residenz. Nach dem Essen schläft die Dame denriegel unter der Tür. Und der das morgendliche Stündchen nach, Strauß Tulpen in ihrem Zimmer ist Dann bezog Marion Binder von der und pünktlich um drei sind sie Hand frisch – sie mag sie in Rosé, das Chevallerie eine Wohnung am an- in Hand in Richtung Kurpark unter- lernte er schnell. 200 Schritte von deren Ende des Ganges. Die ele- wegs. Es sei denn, das Wetter einem Ende des Ganges zum andegante Erscheinung des Flurnach- spielt nicht mit. Dann liest er ihr ren halten jung. Und die Liebe auch. 25 Männer unter sich Im Dachgeschoss des Kursana Domizils Friesenheim wird über Kickern, Karten und Knobeln philosophiert – Frauen sind nicht erwünscht. Mit dem Herzbuben in der Hand kann natürlich nichts mehr schief gehen. Schwungvoll legt Karl Thomsen seine letzte Karte auf den Stapel ab und gewinnt diese Runde beim Klassiker „Mau-Mau“ gegen Dietmar Eichner. „Gut gemacht, Karl“, sagt Heinrich Sailer als aufmerksamer Beobachter. Nach fünf spannenden Spielen in Folge hat sich der 86-jährige Karl Thomsen 26 in seinem Rollstuhl nun eine kurze Im Dachgeschoss der Kursana PfleVerschnaufpause verdient. geeinrichtung ist ein „Refugium“ für die männlichen Bewohner entEs herrscht wieder gute Stimmung standen, die dort ganz bewusst unim so genannten „Männerzimmer“ ter sich bleiben wollen. im Kursana Domizil Friesenheim, das durch sein ausgewähltes Mo- Der mindestens einmal pro Woche biliar – ein geräumiger Holztisch mit genutzte Treffpunkt auf der Etage Eckbank sowie Bierkrüge und Po- „Geroldseckerland“ weist außerdem kale als passende Dekoration – an ein – noch selten strapaziertes – eine badische Dorfkneipe erinnert. Klavier, einen Tischkicker und einen Gemeinsame Freizeit „Hier haben wir das Sagen“: Männer in der „Dorfschänke“ im Domizil Friesenheim – Andreas Mannschott (l.) zählt seine Punktzahl im Kniffel-Duell mit Otto Engler nostalgischen Schallplattenspieler heit sind.“ Doch das ändere sich auf. „Schlager von Mireille Mathieu, gerade, sagt Hans-Jürgen Wilhelm. bekannte Volkslieder und Klavier- Auch in Pflegeeinrichtungen steige stücke mit Ridie Zahl von „Männliche Bewohner chard Claydermännlichen Seman zählen zu nioren stark an. haben eigene Interessen“ den Favoriten“, „Und die männweiß Kursana Domizil-Direktor lichen Bewohner haben nun einmal Dr. Hans-Jürgen Wilhelm, 40. eigene Lieblingsthemen, einen eigenen Gesprächsstil und eigene Er hatte vor gut einem Jahr die Idee Interessen“, meint er. Das Wichzu der speziellen Männerrunde – tigste sei der Wunsch, einmal unter gleichzeitig übrigens wie sein Wede- sich zu sein. Deshalb ist das Kern- erin Simone Homberg, 29, die ab und zu nach dem Rechten schaut. „Ein gemeinsamer Fußball-Abend vor dem Bildschirm macht halt besonderen Spaß“, sagt Otto Engler. Nicht nur der 75-Jährige freut sich über die vielen Bilder von KickerHelden an der Wand – wie Fritz Walter, Franz Beckenbauer oder Uwe Seeler. Alte Werbeschilder aus dem Motorsport und ein großes Porträt von Boxer-Legende Max Schmeling zählen ebenfalls zu den Auf ein gutes Blatt hofft Karl Thomsen (l.), während Heinrich Sailer (r.) am Tischkicker in Führung gegangen ist – für Abwechslung ist gesorgt. Die Idee mit dem Männerzimmer kommt gut an ler Direktoren-Kollege Claus Heydebreck. Beider Erkenntnis: „Unsere Veranstaltungen sind mit Singen, Basteln und Malen meist auf Frauen ausgerichtet – weil weibliche Bewohner überwiegend in der Mehr- stück des „Männerzimmers“ in Friesenheim ein großer FlachbildFernseher und ein DVD-Gerät: Bei den Fußball-Übertragungen der Champions League sei es hoch hergegangen, erinnert sich Betreu- liebevollen Details. Für Andreas Mannschott heißt deshalb die Devise: „An diesem Stammtisch haben wir Männer das Sagen … endlich einmal“, erklärt der 94-Jährige schmunzelnd. 27 Wege aus dem Dunkeln Im Kursana Domizil Bad Muskau wird Wachkoma-Bewohnern ein Stück Leben zurückgegeben. Schwester Damaris ist die Stimme ihrer stummen Schützlinge. Mit fröhlichem Schwung betritt Schwester Damaris das Zimmer von Sebastian. „Bastie“, sagt sie, „wie geht es dir? Ist alles gut?“ Sie beugt sich zu seinem Gesicht, streichelt es. Er schaut sie an. Sie fragt ihn etwas. Seine Antwort: Einmal Augen aufschlagen bedeutet „Ja“, zweimal „Nein“. Er kann sich nicht bewegen, ist an Apparaturen angeschlossen. Sebastian, 25, ist im Wachkoma, er kann sich mit der Umwelt nur mit den Augen verständigen – und das ist mehr, als andere Bewohner in diesem speziellen Wachkoma-Bereich im Domizil können. Mit 20 Jahren hatte der damalige Auszubildende einen Autounfall. Er wollte Zerspanungsfacharbeiter werden, hatte eine Freundin, war fröhlich, intelligent, man mochte gern mit ihm zusammen sein – und von einer zur anderen Sekunde war alles vorbei. Er war nicht tot, doch aus dem Leben gerissen. Populärmedizinisch erklärt: Das Mittelhirn, in dem alle Nervenbahnen gebündelt Liebevoll umsorgt: Angehörige – wie Sebastians Großmutter – und Freunde sind jederzeit willkommen; es gibt keine festen Besuchszeiten 28 Engagiert betreut Einfühlsam gepflegt: In den Domizilen Bad Muskau und Greifswald leben Wachkoma-Bewohner in einem eigenen Pflegezentrum werden, wurde außer Kraft gesetzt; so ist die Verbindung zwischen Groß- und Stammhirn gestört. Das bedeutet, dass alle notwendigen körperlichen Funktionen intakt sind; der Mensch lebt, fühlt und spürt, ist jedoch nicht – oder wie bei Sebastian: nur sehr eingeschränkt – in der Lage, Kontakte zur Umwelt herzustellen. Damaris Röchert ist Leiterin des Wachkoma-Bereichs im Domizil und setzt sich seit Jahren leidenschaftlich wie professionell für diese besondere, intensive Pflege ein. Einmal hat sie ein Aufwachen aus dem Wachkoma erlebt. Als die 41-Jährige einen Bewohner in einen Rollstuhl hob, lachte er übers ganze Gesicht. Sie rührte vor Freude fast der Schlag. Ob das bei SeSeit fünf Jahren lebt Sebastian im Kursana Domizil – bastian auch geschieht? In diesem Kursana Domizil zunächst in Weißwasser, später wurde er in den neu wird alles dafür getan. Es ist eine der wenigen Spezialeingerichteten Wachkoma-Bereich von Bad Muskau einrichtungen – ebenso wie das Kursana Domizil Greifsverlegt. In seinem Zimmer gibt es wald – , das auf die sogenannte „Nicht vergessen zu sein, Bilder aus seinem früheren Leben zustandserhaltende Dauerpflege und aus seinem jetzigen. Ein Foto ausgerichtet ist. Es geht um würdas ist sehr wichtig“ zeigt Sebastian in seinen Lieblingsdige Lebensbedingungen für die farben naturbeige und blau gekleidet mit Basecap im Betroffenen. Acht Wachkoma-Patienten leben im DomiRollstuhl – und um ihn herum die Kumpels in Motorrad- zil Bad Muskau, und ebenso viel Fachpersonal kümmert Klamotten, manche haben ein Bier in der Hand. Nicht sich um sie. Der Physiotherapeut regt mit Reizen, wie vergessen zu sein, das ist sehr wichtig für Wachkoma- Kälte und Wärme, Beugen und Strecken, die Muskeln Patienten, gibt ihnen möglicherweise Kraft und Hoff- immer wieder an. Die Ergotherapeutin streicht mit nung, sich irgendwann aus der Isolation zu befreien, Pinseln, Bürsten und Igelkugeln über die Haut. erklärt Schwester Damaris. Schwester Damaris spürt, dass Sebastian und die anDie Freundin, die jetzt in München lebt, schaut ab und deren Bewohner nach solchen Behandlungen entspannan vorbei. Martina Batzke, seine Mutter, und Oma ter und gelöster sind. Sie kennt auch deren Vorlieben. Christel Starus kommen jeden Tag, abends gegen sie- Sebastian mag Quark und Leinöl, so bekommt er es ben. Sie erzählen ihm von ihrem Tag, schauen gemein- zart auf seine Lippen gestrichen. Und nichts geht über sam seine Lieblingsserie. Ob er es Honig. Auch Gerüche sind wichtig. „... würdige Lebensberegistriert? Sie wissen es nicht. Ein Hauch seines Lieblingsparfüms Doch sie spüren, dass er entdingungen für Betroffene“ weht durch den Raum und seine spannter ist. Wie er jetzt die HänSachen duften danach. Hip-Hopde locker über den Bauch legt, das ist wunderbar. Musik kommt aus dem Lautsprecher, die Mutter Noch vor ein, zwei Jahren hielt er sie starr und ver- schleppt das Neueste an, was ihm seine Freunde auskrampft nach oben. wählen. Da ist wieder ein Stück Leben. 29 Lebendige Residenz Verbindendes nicht nur bei Qi-Gong: Neben dem Kneipp-Verein kooperiert die Residenz Regensburg auch mit anderen sozialen Einrichtungen halb Jahren suchte der KneippVerein Regensburg dringend nach einer neuen Bleibe für den Kurs. Direktor Willy Wetter sagte unter der Bedingung zu, dass auch Bewohner der Residenz teilnehmen können. Seitdem ist die Zusammenarbeit vielfältig geworden: Der KneippVerein informiert am „Tag der offenen Tür“ der Residenz über KneippAnwendungen, und immer wieder gibt es im Haus Vorträge zur Naturheilkunde. Die Jahresversammlung für ihre 300 Mitglieder in RegensMit dem Fitnesskurs fing sie an – die Kooperation burg hält der Verein in der Resizwischen Kneipp-Verein und der Residenz Regensburg. denz ab – für Kaffee und Kuchen sorgt die hauseigene Küche. „Inzwischen leben auch Mitglieder Sanft schlagen sich die 15 Damen auf, wir wachsen der Sonne zu“, von uns in der Residenz“, berichtet mit der flachen Hand auf ihre sagt Kursleiterin Gabi Schneeberger Kneipp-Geschäftsführerin Uta Hildt. „Energie-Meridiane“. Sie klopfen mit ruhiger Stimme in die Runde. locker die Arme entlang, über die Für Residenz-Direktor Willy Wetter Schultern, Nieren, Beine. Sich sei- Dieser Kurs hat viele positive Sei- haben Kooperationen wie mit dem nes Körpers bewusst zu werden, ten: Er fördert das Wohlbefinden Kneipp-Verein einen hohen Stelist Ziel dieser Entspannungstech- der Teilnehmer. lenwert: „Eine „Wir gehören zum nik. Die Teilnehmerinnen des Qi- Er legte auch SenioreneinGong-Kurses in der Kursana Resi- den Grundstein richtung ist ja Leben von Regensburg“ denz Regensburg lernen, zur Ruhe für eine beikeine Insel. Unzu kommen, sich zu öffnen, neue spielhafte Kooperation zwischen ser Haus und die Bewohner sind Vitalität zu tanken. „Wir lassen alles einer Kursana Residenz und einem vielmehr ein aktiver Teil des Lebens Graue sinken, das Gute steigt hin- externen Partner. Vor gut andert- in Regensburg.“ Gesunde Partner Kneipp – einst und jetzt Gesund in Einklang mit der Natur leben, aktiv vorbeugen und Heilung finden: Diesen ganzheitlichen Ansatz machte Pfarrer Sebastian Kneipp (1821 bis 1897) zur Grundlage seines Heilverfahrens. Am Anfang stand eine Selbstan- 30 wendung: Er litt unter Tuberkulose und las zufällig über die Heilkraft von frischem Wasser; so badete er in der eiskalten Donau und gesundete. 150 Jahre später ist aus der Wasserund Kräuterheilerei ein anerkanntes Naturheilverfahren geworden. In Deutschland gibt es etwa 660 Kneipp-Vereine mit über 160.000 Mitgliedern. Gepflegt beweglich Gesunde Basis fen lassen und kurze Zeit von einem Fuß auf den anderen treten. Fachkundige Hilfe bei der Fußpflege in den Kursana Häusern leisten Podologen. So heißen die medizinischen Fußpfleger/innen, die sich – Sie geben Halt, begleiten uns Tag für Tag, ein Leben lang. nach zweijähriger Fachausbildung – um die Erhaltung der FußgesundDoch im Alter erreichen wir unsere Füße heit mit präventiven und therapeumanchmal nur noch schwer. Dabei braucht tischen Mitteln bemühen. Grundsätzlich sollte eine medizinische das Laufwerk der Natur ständige Pflege. Fachkraft in regelmäßigen Abständen den Fuß begutachten und gegeLeonardo da Vinci nannte den die Füße schon tagsüber so oft wie benenfalls behandeln. Speziell bei menschlichen Fuß ein Meisterwerk möglich hochlegen. Beim Sitzen Diabetes-Patienten ist eine qualifider Technik. Das geniale Geflecht die Beine nicht zierte Fußpfleaus über 25 Knochen, etwa 20 übereinander Beine hochlegen und nicht ge notwendig. Muskeln und Sehnen sowie rund schlagen. StützSie wird bei übereinander schlagen 100 Bändern trägt uns in einem strümpfe beuentsprechenMenschenleben geschätzte 80.000 gen Schmerzen vor. Zwischendurch der medizinischer Indikation auch Kilometer weit, macht 200 Milli- auch einmal die Schuhe ausziehen. von den Krankenkassen bezahlt. onen Schritte und kommt dabei Barfuß laufen tut gut. Eine Auszwei Mal um die Welt. Wer so viel nahme: Diabetiker sollten sich weleistet, benötigt gute Pflege. gen der erhöhten VerletzungsgeZur Fußgesundheit gehören Pflege, richtiges fahr immer mit Schuhwerk schütSchuhwerk und möglichst Bewegung Doch das fällt mit zunehmendem zen. Schuhe für Senioren müssen Alter schwerer. Die Beweglichkeit gut sitzen und bequem sein. Monimmt ab und die Leibesfülle zu. Die delle mit Riemchen vermeiden, da Füße geraten aus den Augen und sie Druck- und Scheuerstellen verdamit aus dem Sinn. ursachen können. Schuhe möglichst im Fachhandel, am besten im Wer beweglich ist, kann sich selber orthopädischen Fachgeschäft und helfen. Wichtig ist es, die Füße nach nachmittags kaufen. Dann ist der dem Duschen oder Baden insbe- Fuß dicker. sondere zwischen den Zehen gut abzutrocknen. Gerade im Alter wird Um die Fußreflexzonen zu stimuliedie Haut dünner und trockener. Des- ren, einen Igelball unter den Sohlen halb regelmäßig eincremen. Schuh- hin- und herbewegen, den Druck werk und Strümpfe möglichst je- nach und nach verstärken. Anschlieden Tag wechßend den Fuß 200 Millionen Schritte – seln, da ein kreisen lassen. Paar Füße mit Wassertreten bei ständiger Pflege über 250.000 wie bei kneippSchweißdrüsen täglich bis zu einem schen Anwendungen ist auch sitViertel Liter Flüssigkeit abgeben zend mit Eimern im Bad leicht mögkann. Schmerzen abends die Beine, lich. Einfach kaltes Wasser einlau31 Kleine Helfer Kluge Techniker haben sie entwickelt: Helfer für den Senioren-Alltag. Um länger selbstständig zu bleiben und nicht um Hilfe bitten zu müssen. Die Redaktion hat einige ausgewählt. Es sind Beispiele aus dem ständig wachsenden Sortiment von Seniorenprodukten im Versandhandel oder auch im Fachgeschäft. Schön frisiert Im rechten Licht Wenn das Heben der Arme beschwerlich ist oder der Hinterkopf nicht mehr erreicht wird: Haarekämmen oder -bürsten ist mit diesem langgriffigen Kamm auch weiterhin eigenständig möglich. Als Kamm oder Bürste erhältlich. Die dreifache Vergrößerung dieser Lupe und dazu das helle Licht durch acht Leuchtdioden im Gehäuse – so genannte LEDs – machen Details wie den Namen im Telefonbuch oder die Straße im Stadtplan endlich wieder lesbar. Gefunden u.a. bei Senio (www.senio.de) Telefon: 08 00 . 7 36 46 33 Gefunden u.a. bei Eurotops (www.eurotops.de) Telefon: 01 80 . 5 30 62 63 Pflege für Hörhilfen Hörgeräte sollten regelmäßig von Ohrenschweiß getrocknet werden, damit sie lange halten und einwandfrei funktionieren. In diesem Etui geschieht das stromsparend in ein bis zwei Stunden. Auch als praktisches Kissen erhältlich. Gefunden u.a. bei Hoerhelfer (www.hoerhelfer.de) Telefon: 08 00 . 3 30 51 53 32 Entkorken ohne Kraft So ist das Entkorken von Flaschen endlich einfach: mit dem PumpKorkenzieher durch den Nadelaufsatz Luft in die Flasche pumpen. Durch den so erzeugten Überdruck kann man die Flasche ohne Kraftaufwand öffnen. Gefunden u.a. bei SiSenior (www.sisenior.de) Telefon: 0 68 06 . 9 51 49 77 Schneller leichter schließen Dank festen Halts und besserer Hebelwirkung schließt die Schlüsseldrehhilfe auch schwergängige Schlösser oder hilft, kleine Schlüssel besser zu greifen. In den kräftigen ergonomischen Griff können bis zu drei Schlüssel eingespannt werden. Gefunden u.a. bei Senio (www.senio.de) Telefon: 08 00 . 7 36 46 33 Alles im Griff Wenn das Bücken schwerfällt: Mit diesem Schuh-Butler lassen sich Schuhe greifen, bereitstellen, anund wieder ausziehen. Alles ohne lästiges in die Hocke gehen und ohne Kraftaufwand. Gefunden u.a. bei Senio (www.senio.de) Telefon: 08 00 . 7 36 46 33 Gut bestrumpft auf Reisen Für alle, die sonst keine Stützstrümpfe tragen: Praktische Reisestrümpfe schützen bei Autofahrten genauso wie im Flugzeug oder bei der Bahnreise vor einer Thrombose. Denn die droht bekanntlich durch langes, beengtes Sitzen. Gefunden u.a. bei Eurotops (www.eurotops.de) Telefon: 01 80 . 5 30 62 63 33 Rätseln & Gewinnen Kennen Sie des Rätsels Lösung? Dann schicken Sie eine Postkarte an: Kursana Magazin, Friedrich-Ebert-Straße 1, 51429 Bergisch Gladbach. Mit etwas Glück gewinnen Sie ein Vierteljahr lang jeden Monat einen Blumenstrauß. Herzlichen Glückwunsch! Ingrid Herzog aus RegensOder: Geben Sie Ihre Postkarte einfach an der Re- burg ist die Gewinnerin der letzten Ausgabe. Das zeption einer Kursana Residenz oder eines Kursana Lösungswort lautete „Sicherheit“. Domizils ab. Einsendeschluss ist der 31. August 2008. ostasiatisches Volk 6 bayrisch: kleine Biermenge ein Fadenwurm Drüsen- franzöabson- sisch: derung Schrei englisch: eins ersuchen 4 italienisch, span.: See Wintersportgerät und so weiter (Abk.) Vorstellung im Geist rote Edelsteine f 5 2 G 8 ComicFigur von Rolf Kauka räumlich eingeschränkt Rufname von Pacino ‚laut‘ in der Musik Geldanleihen Düsenflugzeug Ausruf des Erstaunens englisch: oder ehem. deutsche Münze (Abk.) Tor zu d. 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Deutschland Standorte ● Residenzen Grimmen ■ Wedel ● Hamburg ■ Aurich Buchholz ■ Stavenhagen ■ Torgelow ■ ■ Stralendorf Rastow ●■ Oststeinbek ■ Bremen ■ Lingen ■ Greifswald ■ Domizile für Senioren ▲ Domizile für Behinderte Gesundheitszentrum Schwedt/Oder ■ Celle ■■ Nienhagen ■ Berlin Eisenhüttenstadt ■ Potsdam ■ Guben ■ Forst ▲ ● Bad Pyrmont ■ Wittenberg ■ Wolfen Bad Lauterberg ■ Bitterfeld ■ Bad Muskau ■ Weißwasser ■ Krefeld ■ Merseburg ● Refrath ■ Weimar ■ Meerane ■ Siegen Bad Klosterlausnitz ■ ■ Zwickau Reichenbach ■ Künzell ■ Estland ■ Tallinn Seelze ■ Barsinghausen ■ ● Bruchköbel ■ Seligenstadt ■ ■ Mömbris ■ Hösbach Weiden ■ Alzey ■ Herzogenaurach ■ Fürth Nürnberg Kaiserslautern ■ Lappersdorf Vaihingen ■ Regensburg Rastatt Aalen ■ Gaggenau ■ Pilsting Au ■ Leinfelden-Echterdingen ■ ■ Donzdorf ■ Ergolding Nürtingen ■ ■ Schrobenhausen ■ Friesenheim Diedorf ■ ●Freiburg Ampfing ■ Bobingen ■ Pullach ■ Prien/Chiemsee ● Schweiz St. Gallen ● Österreich Linz-Donautor ● Wien- ● Tivoli Wörgl ● Impressum Kursana Magazin Seniorenzeitschrift der Dussmann-Gruppe Kursana Residenzen GmbH Mauerstraße 85, 10117 Berlin Telefon 030 . 20 25 25 25 Telefax 030 . 20 25 25 40 Herausgeber Jörg Braesecke (V.i.S.d.P.) 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