Der Blaue Garten

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Der Blaue Garten
Der
Blaue
Garten
Im Blauen
Garten
ist zu Gast:
Lina
Die
Bewohner
Die
Besucher
Luftikus
Paula
Jonathan
Fips
Sophie
Zirper
Max
Viola
Heinrich
Tirili
Wieder
einmal wird es Tag
und die Sonne steigt freudig
am blauen Himmel empor.
Sie
blickt zu erst,
wie jeden Tag, in den
wunderschönen,
bunten Garten.
Ihre warmen und hellen
Lichtstrahlen wecken
den prächtigen, großen
und grünen Baum
Jonathan.
So
geweckt, streckt
und reckt er sich und
schüttelt den letzten
Schlaf aus seinen Ästen
und Blättern. Auch
Paula, Viola und Sophie,
die Blumen, werden
langsam nach und nach
wach.
Nur
Max das Gras, der Langschläfer, kann sich
wie immer nicht recht entscheiden:
Werde ich nun wach oder schlafe ich noch eine
kleine Weile?
Alle
Vögel singen
schon, so auch Tirili
und Zirper, sie
sind wie immer am
lautesten.
Die
Käfer Heinrich und
Fips krabbeln munter
zwischen den Halmen von
Max hin und her. Und
fröhlich durchstreift
Luftikus, der Schmetterling,
schon die Morgenluft.
Da
entschließt sich Max auch endlich die Augen
zu öffnen. Um wie jeden Morgen zu schauen, ob
der blaue Himmel noch da ist.
Der blaue
Himmel ist
noch da!!!
Wunderbar,
sagt Max zu
sich, so ein herrliches Blau.
schön blau möchte ich
auch sein.
Soooo
Das
hören Paula und
die Anderen und stimmen
gleich mit ein -Blau, blau
klingt es durch den kleinen
farbenprächtigen Garten.
Erstaunt
schaut
Jonathan auf sie herab
und fragt:
Was ist das für
ein Lärm am frühen
Morgen?
Wie möchtet ihr sein?
Blau dringt es aus allen
Winkeln,
wunderschön blau wie
der Himmel möchten
wir sein!
soooo
Neugierig
sieht Jonathan den
Himmel an und denkt: Ja, eine schöne
Farbe dieses Blau ... und er beginnt
in den Chor einzustimmen:
soooo blau wie der Himmel
möchten wir sein.
Sie
Als
die strahlende
Sonne alle anderen
Pflanzen und Tiere
geweckt hat, hört sie
erstaunt dem kleinen
Garten zu.
fragt Jonathan:
Was höre ich da, so
blau wie mein Bruder der
Himmel willst du werden?
Ja, sagt Jonathan und
alle anderen möchten
ebenso wie ich diese
wunderschöne
Farbe haben.
Die
Sonne schaut sehr
verwundert und denkt nach ....
Gut
sagt sie nach einer Weile,
ich will euch euren Wunsch
erfüllen!
Da
ist die Freude bei
allen Gartenbewohner
riesengroß. Alle
beginnen sofort zu
tanzen und zu singen.
Ihre kleinen Gäste
haben Mühe sich an
ihnen festzuhalten.
Der
Garten ist völlig außer
Rand und Band, so sehr freut
er sich darüber, was die
Sonne ihm versprochen hat.
Auch
Jonathan
springt vor Freude in
die Luft und Tirili und
Zirper, in den Zweigen
von Jonathan, müssen
aufpassen, dass sie
nicht herunterfallen.
Morgen
ist der große Tag jubeln die
Bewohner alle miteinander, endlich so
blau, so blau wie der Himmel werden wir
sein
Die
Gartenbewohner schlafen
erst ein, als es schon ganz dunkel
geworden ist und alles in ihren
Träumen nimmt die Farbe Blau an.
Der
neue Tag erwacht. Max, sonst der
Langschläfer, ist fast noch vor der Sonne
aufgestanden. Er kann noch gar nicht richtig
schauen. Blinzelnd betrachtet er seine Halme,
dreht sie hin und her und sie sind über und
über mit blauer Farbe bedeckt.
Er
kann es noch gar nicht
fassen, doch dann kommt ein
Jubelschrei über seine Lippen:
, ich bin ganz blau,
über und über blau.
Hurra
Von
diesem Schrei
geweckt schauen Paula,
Viola und Sophie und der
eben erwachte Jonathan
auch an sich herab und alle
erstrahlen in der gleichen
herrlichen Farbe.
Die Sonne
hatte ihr
Versprechen
gehalten.
Unterdessen
erwachen
auch Heinrich und Fips aus
ihrem Schlaf. Erschrocken
blicken sie sich um.
Haben wir in einem See
geschlafen? So blau, das
kann nur das Wasser oder
der Himmel sein.
Schnell machen sie sich
auf und davon.
Der
Garten in seinem
Freudentaumel bemerkt
nicht, dass alle Tiere eilig
fliehen.
Tirili und Zirper,
die sich wie jeden Morgen
auf Jonathan niederlassen
wollen, um sich ausgiebig
den Schlaf aus den Augen
zu reiben, sehen sich
noch im Flug erschrocken
um und fliegen, genau
wie Luftikus, ganz rasch
weiter.
Der
Morgen geht
vorüber und es wird
Mittag. Alle Bewohner
in dem kleinen Garten
müssen Atem holen,
soviel haben sie vor
Freude über ihr neues
Aussehen getanzt
und gesungen. Jetzt
endlich wollen sie, wie
jeden Tag, ihre Gäste
begrüßen und bewirten.
Der
kleinen
Paula fällt es
als Erste auf,
es sind keine
Gäste da.
Sofort fragt
sie Sophie und
Viola: Wo sind
Heinrich, Fips
und Luftikus?
Wo
Alle
schauen sich um und
können weder die Käfer noch den
Schmetterling entdecken. Und als sie
den Atem anhalten, um zu lauschen,
ist es ganz still.
ist das fröhliche
Gesumme und Gebrumme,
wo das Gezwitscher von
Tirili und Zirper? Es
ist nichts zu hören, es
ist ganz ruhig. Jetzt
wird es noch stiller, so
still, dass man das leise
Weinen von Paula
hören kann.
Einer
schaut den
Anderen an, sie alle
sind wunderschön blau.
Max ist so blau wie
Paula, Sophie und Viola
und Jonathan sind so
blau wie Max. Aber
wo sind ihre Gäste,
Heinrich, Fips, Luftikus
und ihre gefiederten
Freunde Tirili und
Zirper? Keiner von ihnen
ist mehr da.
Sie
werden alle sehr
traurig. Als Erster sagt
es Jonathan, was jeder
denkt: Jetzt, da wir so
wunderbar blau aussehen,
erkennt uns keiner mehr.
Alle denken, dass wir
das Wasser oder der
Himmel sind.
Die
Sonne hat
schweigend zugesehen
und fragt Max:
Wie gefällt euch eure
neue Farbe? Ganz
leise und kaum hörbar
antwortet Max: Die neue
Farbe ist sehr, sehr
schön, doch uns erkennt
niemand mehr.
Alle
denken wir sind der Himmel oder das
Wasser. Ich möchte zwar so blau sein wie der
Himmel, doch wenn ich keine Freunde mehr
habe, Heinrich und Fips nicht mehr mit mir
spielen möchten, dann will ich viel lieber meine
alte Farbe zurück und einfach nur das schöne
grüne Gras sein.
Die
Blumen und Jonathan
nicken alle heftig und stimmen
den Worten von Max zu, denn
auch sie möchten wieder so
aussehen wie früher.
Paula,
die Kleinste
unter den Blumen, wagt
es die Sonne zu bitten:
Gibst du uns unsere alte
Farbe zurück?
Die
Sonne hat erneut aufmerksam
zugehört. Sie lächelt still und begibt sich
zur Ruhe, denn es ist spät geworden.
Am
nächsten Morgen
erwacht Jonathan, durch
die Sonne geweckt,
wieder als Erster. Er
schaut an sich herab
und sieht das schöne
grüne Kleid, das für ihn
gemacht ist.
Auch
Paula und ihre
Freundinnen erwachen
und jede von ihnen
hat wieder ihre ganz
eigene Farbe.
Wie
immer wird
Max als Letzter
wach. Er sieht
sich um, reibt
sich den Schlaf
aus den Augen und
sieht rings um sich
herrliche Farben:
Ein Rot, ein Gelb,
ein Violett, ein Grün
und auch ein Blau.
Als
Heinrich und
Fips Max zu necken
beginnen, ist seine
Freude riesengroß.
Endlich ist er wieder
herrlich grün und alle
seine Freunde sind
zu ihm in den kleinen
farbenprächtigen
Garten zurückgekehrt.
Burghard Reihs
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2016