Will o` Whisper 7 (2013)
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Will o` Whisper 7 (2013)
2013 2013 1 Wil o'Whisper Das Magazin der Koboldfreunde dem Fanclub der Irrlichter 2013 2 Wil o'Whisper Auf ein Wort Hallo liebe Koboldfreunde! nach längerer Pause ist die Whisper in der 7. Ausgabe mit Verstärkung in der Redaktion zurück. Feenkönigin, Gevatter Tod und Esther sind ab jetzt mit im Team. Mit neuem Elan, und hoffentlich vielen Koboldartikeln, wollen wir die Whisper nun zweimal im Jahr herausbringen. Wir werfen mit euch einen Blick zurück auf die vergangene Saison und auf die Auftritte in der vor uns liegenden Adventszeit. Koboldkicherkekse und Glühweinplätzchen dürfen uns dabei die Wartezeit versüßen. In der Zwischenzeit könnt ihr mit einer Tanzanleitung den Walzer üben, damit dieses Jahr hoffentlich viele Koboldfreunde mittanzen. Adventszeit, das ist auch Wichtelzeit und wer noch ein persönliches kleines Geschenk sucht, erfährt hier, wie er eine Pilgertasche anfertigen kann. Muschelschubser berichtet uns im Special, wie Seefahrt wohl im Mittelalter war. Außerdem haben wir nachgefragt, was das "beurlaubte" Irrlichter Ela in Frankreich so treibt und einmal hinter die Kulissen geschaut und den Kulturmanager und Veranstaltungsorganisator Dr. Lothar Jahn interviewt. Viel Spaß beim Stöbern und bis bald bei den Weihnachtskonzerten wünschen euch Brigitta, Séverine, Heinrich, Gevatter Tod, Feenkönigin, Esther und Motte 2013 Wil o'Whisper 3 Inhalt Inhalt Auf ein Wort 3 Inhalt 4 InternetShop 9 Irrlichter 6 VonLiedernundGeschichten Sawani IV: Gefangen Esthers Frisurenecke Nähkästchen Koboldküche 10 Haaröl 12 Mittelalterliche Pilgertasche 14 Koboldkicherkekse 17 GlühweinPlätzchen 19 GlühweinGelee 21 WeihnachtsWalzer 22 Interview mit Ela 24 2013 Tanzanleitung VonIrrlichtern 4 Wil o'Whisper Inhalt Koboldkinder Ohnedie geht's nicht Koboldfreunde Zahlenbild 28 Dr. Lothar Jahn 30 Steckbrief: Feenkönigin 32 Steckbrief: Gevatter Tod 33 Steckbrief: Knöpfchendreher 35 Eine Seefahrt die ist lustig ... 36 Eine kleine Reise mit einer Kogge 38 Jahresrückblick 2013 42 Familienmusikfest Düsseldorf 47 Winter und Weihnachtstermine 2013 53 Merlin sagt. . 55 kühneTaten&waghalsigeStreiche Special Eswareinmal. . Undwennsie nichtgestorbensind. . Kolophon 56 2013 Wil o'Whisper 5 Von Lied ern undGeschicht en Irrlichter T ext: Anna Karin Musik: Brigitta Jaroschek Kommentar: Sev e D Erschöpft vom Tag trat ich in die Taverne C H7 Der Himmel war schwarz, doch voll leuchtender Sterne e D So saß ich und trank und wollte vergessen C H7 Und habe dort Stunde um Stunde gesessen e D Doch drehen Gedanken sich schwindelnd im Kreis C H7 Dem zu entfliehen man nicht immer weiß e D Als leiser Gesang stark mein Herz berührte C H7 Und mich in die Klauen der Nacht entführte 2013 Interlude: e D C e 2x 6 Wil o'Whisper Von Liedern und Geschichten Vor meinen Augen tanzten fröhliche Lichter Ich wollt sie berühren, folgte, doch...dichter Wurde der Wald und nie war ich nah An den seltsamen Wesen, die ich hörte und sah Mal sangen sie traurig, mal schelmisch, mal heiter, Verzaubert vom Klang lief ich weiter und weiter Verlor meinen Weg, verlor meinen Sinn Als ich schließlich zum Waldsee gekommen bin Refrain: e Irrlichter tanzen im Dunkel der Nacht C H7 Locken dich, folg ihnen unbedacht e Führen dich heimlich tief in den Wald C H7 Verlierst du den Weg zieht der Wind eisig kalt C D e Doch zwischen den Bäumen vertreibt bis zum Morgen C D H7 e Ihr leiser Gesang deine quälenden Sorgen 2013 Wil o'Whisper 7 Von Liedern und Geschichten Der Waldsee lag still, geheimnisvoll tief Als ich ahnungslos in seine Wasser lief Doch plötzlich blieben die Lichter stehen Und waren verschwunden, bevor ich gesehen Wohin ihre Tänze nun wohl führten Während meine Füße den Grund nicht mehr spürten Ich suchte nach Boden und zitternd fand Mein Körper viel später das rettende Land Refrain + Interlude 2013 Vom Schlafe gepackt hört´ ich leises Singen Dennoch ließ der Schlaf sich nicht bezwingen Bis der Morgen früh graute über den Bäumen Und mich das Licht riss aus meinen Träumen Ich suchte den Weg, den verloren ich dachte Als ich schließlich eine Entdeckung machte Der Heimweg lag deutlich und sichtbar genau Entlang des schelmischen Glitzerns im Morgentau Irrlichter Dieses Lied beschreibt auch noch nach 10 Jahren hervorragend die Band und ihre Musik. Irrlichter sind verführerisch, verlockend, faszinie rend und manchmal wahrhaft unfassbar. Sie schlagen uns mit ihrer Musik in ihren Bann und entführen uns aus dem Alltag mit seinen Sorgen in eine andere, fantastische Welt. Das lyrische Ich erscheint mir wie der allererste Koboldfreund, lange vor unserem Fanclub. Verzaubert vom Klang folgen auch wir den Lichtern, teils auf abenteuerlichen Wegen, und finden uns an den unglaublichsten Orten wieder. Leider ist dieses schöne Stück, wie die Wesen von denen es erzählt, nur in ruhigen Momenten und oft unerwartet zu genießen, da seine leisen Klänge nicht dazu taugen, das lebendige und laute Treiben eines Marktes zu über tönen. Und wusstet ihr eigentlich, dass der Bandname von diesem Lied herrührt? 8 Wil o'Whisper Internet-Shop Internet-Shop Text: Severine N ach 12 Jahren Bandgeschichte bekommt der CDStand virtuelle Ver stärkung! noch Porto anfallen! Und zu guter letzt können Irrlich terfans ab jetzt einen weltneuen Trick: 4 Frauen auf einmal glücklich ma chen und das aus x Kilometern Entfernung! ;) Das darf uns ruhig gern jeder nach machen! Also schaut einfach mal rein! Und wer sich jetzt denk: Shop? Da war doch schon mal was. Stimmt! Zum Release des Goldstücks haben wir einen 'Fanshop' eingerichtet. Über die KoboldfreundeHP kommt ihr auf die Seite eines TShirtHer stellers, der KoboldfreundeFan shirts in 6 Designs anbietet. Kobo Gewandung für den Alltag!" Wil o'Whisper 9 2013 Wie einige von euch bestimmt schon entdeckt haben, hat sich auf der IrrlichterHomepage etwas ge tan. Nicht nur, dass seit der letzten Whisperausgabe viele tolle Rück blicke hinzugekommen sind, seit Anfang April begrüßt uns ein sym patischer kleiner Verkäufer im neu en OnlineShop. Ab jetzt lassen sich alle Produkte des CDStandes auch bequem nach Hause bestellen, ab 50 Euro Be stellwert kommt der Bote (inner halb Deutschlands) sogar gratis zu euch! Im neuen Shop kann man neben sämtlichen Silberscheiben der Irr lichter auch Fanartikel erwerben, wie [Poster], signierte Autogramm karten und die „Koboldfreunder kennungsAnstecker“ mit Irrlichterlogo in Grün und neu auch in Lila, für einen Euro das Stück. Außerdem besteht nun auch für alle IrrlichterFans mit weiterer Anreise die Möglichkeit, Konzerttickets, ak tuell für Bonn und Nörvenich, di rekt bei der Band zu bestellen und an der Abendkasse hinterlegen zu lassen, sodass weder VVKGebür Von Liedern und Geschichten Sawanis Abenteuer IV Gefangen von Heinrich 2013 A ngst durchlief Tollpatsch, als er das unbekannte Wesen vor ihm erblickte und für einen Augenblick erstarrte er. Das unbekannte Wesen starrte ihm direkt in die Augen. Unheimlich funkelten sie in sein Gesicht. Ein Frösteln durchzog seinen Körper, als er die Augen seines Gegenübers ansah. sie waren dunkel wie die Nacht in einem weißen Rahmen, der Tollpatsch an tote Knochen erinnerte. Diese unheimlichen Sehorgane sahen geradewegs in ihn hinein und durchlöcherten seine Gedanken. Mit einem Ruck riss sich Tollpatsch herum. Er wollte weg, so schnell wie möglich, um nach Hilfe zu rufen. Die anderen konnten ja nicht weit sein. Dabei verfing er sich aber an einer kleinen Wurzel und fiel der Nase nach hin. Sein Ruf ging unter und er stieß einen Fluch aus. Alles in allem nicht gerade ein furchterregender Anblick. Doch Sawani, die ihrerseits ganz verängstigt war, sah in dem kleinen Wicht ein gräßliches Ungeheuer, das gefährlich klingende Geräusche von sich gab, die sie an das Brechen von Knochen und das Zischen giftiger Schlangen erinnerten. Sie 10 Wil o'Whisper stieß einen Schrei aus und wollte in die entgegengesetzte Richtung rennen, fiel jedoch ebenfalls hin, als sie über ihre eigenen Beine stolperte. Der Schrei klang in den Ohren Tollpatschs wie der Schrei eines Heckenhechts, der im Begriff war, sich auf seine Beute zu stürzen. Wimmernd und fluchend kroch er weiter, bis er mit dem Kopf gegen das Bein von Kämpfer stieß. Stotternd berichtete Tollpatsch von seiner Begegnung mit der unheimlichen Kreatur und wies auf die Stelle, wo Sawani lag. Vater und Wisser, die noch etwas weiter weg gewesen waren, kamen zu den beiden, als Tollpatsch seinen Bericht gerade beendet hatte. "Es ist bestimmt gefährlich. Wir sollten es töten, bevor es uns töten kann." meinte Kämpfer. Doch Wisser wendete ein, dass es vielleicht gar nicht böse ist. Ein pflanzenfressendes Tier vielleicht, das sich hierher verirrt hat oder ein harmloser Geist, der durch die Wälder streift. Bald schon begannen Wisser und Kämpfer sich zu streiten, was sie tun könnten. Erst als sich Vater in die Debatte einschaltete, gaben sie Ruhe. Vater Von Liedern und Geschichten schlug vor, das Ding eine Weile zu beobachten und erst dann zu entscheiden, ob es getötet oder vertrieben werden musste oder ob es harmlos war und sie es einfach in Ruhe lassen konnten. Wil o'Whisper 11 2013 So versteckten sich die Vier und wisperten leise miteinander. Wisser und Kämpfer waren sich immer noch uneins und schmissen sich Beleidigungen gegen den Kopf. Allzu leise waren sie dabei allerdings nicht, denn Sawani hörte sie und in ihren Ohren klang es wie zischen und knacken, das nichts Gutes bedeuten konnte. Ängstlich kroch sie fort, sie wollte sich von dem Gewisper entfernen. Doch es folgte ihr. Sie schrie in die Richtung: "Lass mich in Ruhe!" und warf mit Erde und Blättern in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Stolpernd richtete sich Sawani auf und lief los, einfach nur weg von hier. Die Wichte sahen sich angegriffen und Kämpfer ließ sich nun durch nichts mehr aufhalten. Er stürmte mit einem Kampfschrei nach vorne und heftete sich dem Wesen, das er für aggressiv und gefährlich hielt, an die Fersen. Vater, Wisser und Tollpatsch, die aus unterschiedlichen Gründen nicht dafür waren, die Kreatur zu verfolgen, mussten notgedrungen Kämpfer folgen. Das gefährliche Knacken folgte Sawani eine ganze Weile und sie achtete nicht mehr darauf, wohin sie lief. Und so übersah sie auch das Erdloch vor ihr in das sie fiel und wo sie erst einmal benommen liegen blieb. Auch das Zischen und Knacken hatte aufgehört, denn Kämpfer war völlig außer Puste und lehnte sich an einen Baum ganz in der Nähe des Erdloches. Auch wenn Sawani alle Knochen weh zu tun schienen, war sie doch auch sehr müde und da sie das Wispern nicht mehr hörte, glaubte sie, im Erdloch erst einmal sicher zu sein. Aber während Sawani in einen unruhigen Schlaf dämmerte, beratschlagten Vater, Wisser, Kämpfer und Tollpatsch, was sie tun sollten. Sie näherten sich dem Erdloch und sahen, dass das vermeintlich gefährliche Wesen schlief. Wisser kam auf die Idee, Sawani zu fesseln, um die unbekannte Kreatur näher untersuchen zu können, ohne dass von ihr eine Gefahr ausging. Außer Kämpfer, der das Wesen am liebsten gleich umgebracht hätte, waren alle der Meinung, dass dies eine gute Idee wäre. Trotzdem half Kämpfer, wenn auch grummelnd und murrend, die Lianen von den Bäumen zu holen und Sawani zu fesseln. Est hers Frisurenecke Haaröl T ext: Esther H 2013 eute gibt es von mir aus nahmsweise mal keine Frisu renanleitung, sondern stattdessen einen Pflegetipp. Die kalte Jahreszeit bringt ihre ganz eigenen Beanspru chungen für unser Haar mit sich, ich stelle hier bei mei nen Haaren vor allem die vermehrte Reibung an der Kleidung als Negativfak tor fest (Wollpullover, Kapuzen, Mützen, etc.). Insbesondere den Haar spitzen und den Längen kann man hier mit klei nem Aufwand etwas Gutes tun, indem man eine Ölkur macht. Diese kann man ganz nach Belieben in Auf wand und Mischung nutzen und bringt Ge schmeidigkeit und Glanz fürs Haar. Die einfachste Möglichkeit, welche mir für mein Haar die liebste ist, 12 Wil o'Whisper sieht folgendermaßen aus: Vor dem Waschen kämme ich die Haare aus, nehme einige Tropfen Mandelöl und verteile die ses vorsichtig von den Spitzen her nach oben in den Haarlängen. Statt Mandelöl kann man auch jedes andere Pflan zenöl nehmen, das hängt ganz vom eigenen Ge schmack und dem Haartyp ab. Olivenöl z.B. ist bei einigen sehr beliebt als Haaröl, mei ne Haare werden davon jedoch nur unglaublich schwer und fettig. Da muss man dann ein wenig ausprobieren. Wichtig ist bei mir auch, dass das Öl ab Schulterlänge aufwärts nicht mehr ans Haar gebracht wird, da es dann auch nach der Wäsche strähnig aussieht. In den Längen ab Schulter abwärts hingegen fühlt Esthers Frisurenecke sich das Haar nach der Ölkur ein fach toll an und glänzt sehr schön. In der radikalen Kurzform kann man nun das Öl kurz einwirken lassen und direkt danach die Haare waschen. Ich bevorzuge es jedoch, das Öl länger im Haar zu belassen, so dass es länger einwirken kann. Das kann von einer halben Stunde bis zu einem ganzen Tag oder über Nacht gehen einfach einflechten und wegstecken, das fällt dann auch gar nicht auf. Aber wie gesagt: Ich für meinen Teil bevorzuge die ganz simple Pflege, welche meine Haare dankend an nehmen: einölen, einwir ken lassen, auswaschen. So einfach und so wir kungsvoll viel Spaß beim Ausprobieren! 2013 Alternativ kann man natürlich auch die wildesten Mischun gen ausprobieren, so findet sich zum Beispiel auf der Seite www.kupferzopf flechtfrisuren.de (welche ohnehin absolut empfeh lenswert ist als Einstieg in Sa chen (Lang)Haar pflege und frisuren) ein Rezept für selbstgemachten Spitzenbalsam, wel ches neben Mandelöl auch noch Shea und Kakaobutter sowie ätherisches Öl enthält. (Unter Selbstgemachtes > Für die Haare > Spitzenbalsam) Und wer dann noch weiter experi mentieren möchte, der kann sich mal unter www.langhaarnetzwerk.de umschauen hier gibt es eine um fangreiche Abteilung zu selbstge machten Haarkuren etc. Das geht von ausgefallenen Rezepten bis zu detaillierten Pflegeanleitungen (so kann man zum Bei spiel zum besseren Einwirken die gekur ten Haare in Alufolie einpacken und vorsichtig erwärmen). Wil o'Whisper 13 Nähkäst chen Mittelalterliche Pilgertasche T ext: Eraek W er schon einmal Stoff gekauft hat um sich sein Gewand zu nähen, der kennt das: ist das neue Kleidungstück fertig, bleiben immer noch einige Stoffreste. Was man mit denen noch machen kann, zeigt der folgende AnleitungsBericht: 1 Es soll eine Umhängetasche entstehen, die auch von Pilgern genutzt wurde. Heute kann man modernen Kram wie eine kleine Wasserflasche, Taschentücher, Son nenmilch oder ähnliches darin verschwinden lassen. Zuschnitt Man beginne mit dem Nachbau der Schablone wie auf Bild 1 zu sehen. Dazu muss man die Schablonen aus Pappe ausschneiden und so wie auf den Bil dern zu sehen falten. Auch der Stoff wird gefaltet und dann zeichne man mit Kreide die Form auf den Stoff. Der Kreidestaub ist leicht abzuklopfen, wenn er nicht mehr be nötigt wird. Ein Bild der Arbeit ist Bild 4. Sind beide Seiten ausgeschnitten fehlt noch ein Stoffstreifen, der später den Träger bildet. Die ser sollte 8 bis 10 cm breit und ca. 1,5 m lang sein. Alle Teile sieht man auf Bild 5, das „I“ markiert die spätere Innenseite Tasche. 2013 2 14 Wil o'Whisper Nähkästchen Ein Wort zu Stoffen und Stichen 3 Grundsätzlich kann man Leinen und Wolle gut für Mittelalterliches verwenden, wer alles nicht so eng sieht, darf auch gern zur Baum wolle greifen. Bei Leinen und Baumwollstof fen sollte man die Schnittkannten auf jeden Fall einfassen. Bei der Nähmaschine kann man dies mit einem ZickzackStich machen, mit der Hand verwende man den Überwendstich (Stich1). Man kann dies auch bei Wollstoffen tun, hier ist es aus meiner Sicht aber nicht ganz so wichtig. Bei dünnen Stoffen sollte man ein Innenfutter einbauen, hier eignet sich dünnes Leinen oder dünne Baumwolle sehr gut. Man schneidet einfach Vorder und Rückseite nochmal aus und näht diese dann auch, wie die Flächen mit dem „I“. Mit der Hand sei der Überwend stich (Stich1) oder der zweimalige Heftstich (Stich2) empfohlen. Man sollte im Idealfall immer dasselbe Material für Gran und Stoff verwenden, d.h. man nähe Wolle mit einem Wollgarn. 4 5 Das nutze Ich Ich verwende hier relativ dicke Wolle, die ich mit Zwiebelschalen im zweiten Zug selbst ge färbt habe. Der erste Zug hat eine kräftigere Farbe, jedoch wurde nur Dochtwolle und kein Stoff gefärbt. Den Träger mache ich aus dem ungefärbten Stoff. Genäht wird mit einer Stahlnadel und dickem weißen Wollgarn. Ich nähe alles mit der Hand und im Überwendstich, wie ihr später sehen könnt. Diese Naht ist recht aufwendig, aber ebenso schön. Jeder darf von meinem Weg abweichen, wenn er mag. 6 2013 Wil o'Whisper 15 Nähkästchen Das Nähen Nach dem zusammensticken der beiden Teile (so dass die späteren Innenseiten außen lie gen), kommt die Nadel in die Hand. Das Nähen kann beginnen, fast eine Sucht. Ein Jeder mag hier auf seine Art nähen, ob mit Hand oder Maschine es bleibt selbstgemacht. Nachdem man die Tasche auf der späteren In nenseite zusammengenäht hat, kann man den Überstand noch innen vernä hen. Dazu bietet sich ZickZack oder Überwendstich an. Ich habe eine andere Technik benutzt und die Tasche auf der späteren Außenseite zusammenge näht. So wird die Naht sichtbar. (Bild 6) Ist die Tasche auf der richtigen Seite (ggf wen den), sollte man den Rand des Deckels zweimal umschlagen, feststecken und vernähen: ZickZack oder Überwendstich. (Bild 7) Den Träger schlage man wie auf Bild 8 und 9 um, stecke den Stoff zusammen und vernähe ihn. Damit das hier gut aus sieht empfehle ich den zweimaligen Heftstich (Stich 2) Fertig sieht das Werk dann so aus wie das Ein gangsbild es zeigt. Ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg beim Nachbau. 7 8 9 Schlusswort Alle Empfehlungen zu Stichen und zur Technik entstammen meiner persönlichen Erfahrung. Wenn ihr bei einigen Punkten anderer Mei nung seid, können wir uns gerne austauschen. Dies gilt auch, wenn ihr beim Nachbau Dinge anders machen würdet oder auf Fehler stoßt. Meldet euch einfach bei mir, ich freue mich dazuzulernen. Ich schreibe auch gern aus zum Färben mit Zwiebelschale, wenn es ge wünscht wird. 2013 10 16 Wil o'Whisper Kobol d küche Koboldkicherkekse T ext & Bilder: Fee Zutaten: Für den Teig: 300 g Mehl 2 gestrichene TL Backpulver 100 g brauner Rohrzucker 1 Päckchen Vanillezucker 1 Ei 150 g Margarine oder Butter 2 TL geriebene Limettenschale Für die Glasur: mindestens 100 g Puderzucker 12 EL Cachaça (Alkohol für Caipirinha) 2 EL Limettensaft Für die Deko: 2 TL geriebene Limettenschale 1 EL brauner Rohrzucker Wil o'Whisper 17 2013 Mehl, Backpulver, Rohrzucker, Vanillezucker und Limettenschale schon einmal trocken vermischen, damit alles hinterher optimal verteilt wird. Das Ei in eine Schüssel schlagen und mit weichen Butterflocken verrühren, dann die trockene Mischung nach und nach hinzugeben. Da der Teig relativ fest wird, geht es am Besten mit den Knethaken. Den entstandenen Teig zu einer Kugel formen und für ca. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen, damit er sich später beim Rollen besser verarbei ten lässt. Danach den Teig 3 5 Millimeter dick (je nach Vorliebe) ausrollen, mit Plätzchenformen ausstechen. Koboldküche Wer nicht ausrollen und ausstechen, sondern schneller naschen möchte, kann auch eine dicke Rolle formen und nach der Ruhezeit einfach CaipiTa ler machen, indem er dünne Scheiben abschneidet. Die geformten Plätzchen auf ein Blech mit Backpapier legen und bei bei 180°C bzw. 160°C (Umluft) für ca. 15 bis 20 Minuten in den Backofen. Da jeder Backofen etwas anders ist, würde ich nach 15 Minuten nachschauen, ob sie schon die gewünschte Bräune haben. Dann heißt es dem leckeren Duft widerstehen und die Plätzchen gut aus kühlen lassen. 2013 Für den „Anstrich“ den Limettensaft und den Cachaça in eine kleine Schüs sel geben und mit soviel Puderzucker verrühren, dass daraus eine leicht zähflüssige Masse entsteht. Alternativ nehme ich einfach etwas mehr Limetten bzw. Zitronensaft, dann ist es auch tauglich für kleine Naschkatzen. Die Plätzchen damit bestreichen. (Statt eines Pinsels tut es auch ein Teelöffel oder ein Messer schwieriger in der Portionierung, leichter zu reinigen). Schnell mit gehackter Limettenschale und Rohrzucker bestreuen, bevor der CaipiGuss trocknet. Fertig. 18 Wil o'Whisper Koboldküche Glühwein-Plätzchen T ext & Bilder: Sevrich (Koboldbäckerei) Zutaten: Für den Teig 240 g Mehl 60 g Speisestärke 200 g weiche Butter 75 g Zucker 2 Päckchen Vanillezucker 1 Ei Mehl zum Ausrollen Für die Füllung: 1 Tasse Glühweingelee (oder anderes Gelee, z. B. Johannisbeer) Für die Dekoration: 100 g Puderzucker Das Ei mit der weichen Butter, dem Zucker und Stärke verrühren, langsam das Mehl mit einarbeiten, bis ein gleichmäßiger, mürber Teig entsteht. Den Teig zu einer Kugel formen und in Folie gewickelt für eine Stunde in den Kühlschrank. Wil o'Whisper 19 2013 Dann auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche den Teig ca. 1/2 cm. dick aus rollen (Vorsicht, der Teig klebt leicht) und je 2 gleiche Formen ausstechen und auf ein Backblech mit Backpapier legen. Aus einer Form ein Loch aus stechen, der andere wird der Boden. Erst auf's Blech, dann das Loch ausstechen, da mit sich der Teig nicht verschiebt beim Trans port und beide Hälften hinterher gut aufeinander passen. Das Loch in der Mitte der oberen Plätzchenhälfte sollte nicht zu groß sein, sie zerbrechen sonst nach dem Backen sehr leicht. Koboldküche Wenn man keine zwei ineinander passenden Keksförmchen hat, kann auch einfach mit einem Messer die Mitte ausge schnitten werden. Im vorgeheizten Backofen bei 160° ca. 10 Minuten backen und danach gut auskühlen lassen. In einer Tasse Glühweingelee erhit zen, bis es halb flüssig ist. Wer kein Glühweingelee nehmen mag, kann auch jedes andere süße Gelee oder Marmelade verwenden. Das Gelee bekommt man auf vielen Weihnachtsmärkten oder man kann es selbst aus Glühwein machen. Je ein Plätzchen ohne Loch dünn komplett mit dem warmen Gelee bestreichen, dann ein Plätzchen mit Loch daraufsetzen und vorsichtig andrücken. Mit einem Löffel das Loch mit Gelee füllen und ggf. etwas verteilen. 2013 Wer mag kann die Glühweinplätzchen hinter her mit Puderzucker bestäuben. Bis das Gelee wieder fest wird, sodass man die Plätzchen in die Dose packen kann, dauert es ein paar Stunden, also am Besten über Nacht stehen lassen. Aber Vorsicht! Nicht dass ein Kobold über Nacht die frischen, warmen Plätzchen klaut. 20 Wil o'Whisper Koboldküche Glühwein-Gelee T ext & Bild: Sevrich (Koboldbäckerei) Zutaten: 600 ml Glühwein (oder Saft) 100 ml Orangensaft 500 g Gelierzucker, 2:1 2 Päckchen Vanillezucker Glühwein, OSaft, Vanillezucker und Gelierzucker in einem Topf zum kochen bringen und 23 Minu ten sprudeln lassen. In ausgekochte Gläser füllen, Gläser fest verschlie ßen und für 10 Minuten auf den Kopf stellen, damit sich eine Dichtung am Deckel bildet. Dann kann man sie wieder umdrehen und ein paar Stunden auskühlen lassen. Man kann als Basis sowohl selbstgemachten, als auch gekauften Glühwein nehmen oder für kleine Kobolde Kinderpunsch (Fruchtsaftmischung mit Glühweingewürz). Nach dem gleichen Rezept lassen sich mit diversen Säften auch Fruchtgelees für den Frühstückstisch zubereiten, die das ganze Jahr schmecken. (Bei süßem Saft würde ich den Vanillezucker weglassen.) Das Rezept ergibt 45 kleine Gläser Gelee, das einige Wochen haltbar ist. Mit selbst gestalteten Etiketten und Deckeln eignet sich das Gelee super als kleines Weihnachtsgeschenk. 2013 Wil o'Whisper 21 Tanzanl eit ung Weihnachts-Walzer Text: Esther W eihnachtskonzert, festliche Stimmung, ein Walzer – was fehlt? Na klar, die Tanzpaare! Dabei ist ein Walzer so an und für sich gar nicht mal so schwer – man muss ja nicht gleich Wiener OpernballNiveau anstreben. Um ein bisschen im Walzertakt (123, 123, …) durch den Konzertsaal zu schwofen braucht es für den Anfang nur den Grundschritt. Bei diesem läuft man in der Schrittfolge quasi ein Viereck ab, insbesondere für die Herren der Schöpfung merkt es sich vielleicht besser als so genannter „Bierkisten Walzer“. Die Schrittfolge für den Herrn ist folgende: 1. rechtes Bein vor 2. linkes Bein schräg vor nach links 13 Merkspruch: "vorseitran" 3. rechtes Bein schließen 4. linkes Bein zurück 5. rechtes Bein schräg nach rechts 46 Merkspruch: "rückseitran" 6. linkes Bein schließen Und dann geht’s wieder von vorne los. 2013 Für Die Damen läuft es genauso, nur dass diese mit Punkt 4 anfangen (also links zurück). Die Tanzhaltung sieht folgendermaßen aus: Die Dame legt ihre rechte Hand in die geöffnete linke Hand des Herrn, die linke Hand auf seinen rechten Oberarm. Die rechte Hand des Herrn liegt an der Taille der Dame. 22 Wil o'Whisper Tanzanleitung Natürlich gibt es da noch viel mehr Feinheiten, die man beachten könnte, wenn man wollte. Um einfach zu tanzen geht es aber auch mit diesen we nigen Grundlagen. Denn: Entscheidend ist, wie beim Singen, dass man sich traut! aus Nemt, vrouwe, disen kranz Sô zieret ir den tanz, mit den schœnen bluomen, als ir si ûfe traget. hete ich vil edele gesteine, daz müeste ûf iuwer houbet, ob ir mirs geloubet. sêt mîne triuwe, daz ichz meine. Walther von der Vogelweide Ein klein wenig Übung ist zwar vonnöten, um die Bewegung der Tanzpart ner aufeinander abzustimmen, aber da dann die Schrittfolgen immer parallel zueinander erfolgen, sollte man sich nicht auf die Füße treten und selbst wenn doch: es gibt Schlimmeres. Die Führung liegt natürlich, wie beim Tanzen üblich, beim Herrn. Wenn der Grundschritt sitzt, kann er die Dame in Drehbewegungen durch den Saal di rigieren. Tanzbeschreibungen verständlich zu schreiben ist nicht immer so einfach, aber wer sich das noch einmal in anderen Worten durchlesen oder es sich in Ton und Bild anschauen möchte, der kann sich heutzutage neben dem Be such eines Tanzkurses natürlich auch via Youtube o.ä. informieren. Traut euch einfach mal, es macht wirklich Spaß! P.S.: Hinweis von Hohli an die Männer: „Mit Tanzen fängt man Frauen! Also traut euch!“ 2013 Wil o'Whisper 23 Von Irrl icht ern Interview mit Ela Fragen: Brigitta 2013 Whisper: Was genau studierst du eigentlich jetzt in Frankreich? Ela: Zur Zeit mache in Frankreich einen Drei fachstudiengang im Fach traditionelle Mu sik. Dieser findet an zwei Institutionen statt: Zum Einen an der Uni, wo ich zum Teil im Stu diengang für Musikwis senschaft bin, zum Anderen, und das war der Hauptgrund für mich nach Poitiers zu gehen, am CESMD (Centre d’études supérieures musique et danse ) der Region PoitouCharentes, was das Äquivalent der Musikhochschulen in Deutschland ist. Dort bin ich in zwei Studiengängen, ein Studien gang, der mit dem DNSPM (Diplô me national supérieur professionnel de musicien) ab schließt, ein Studiengang der sich 24 Wil o'Whisper hauptsächlich um das Musikmachen und die Vertiefung und Perfektion musikalischer und kultureller Kennt nisse dreht. Zum Anderen habe ich seit diesem Jahr noch einen dritten Studiengang ange fangen, der eher einen pädagogi schen Schwerpunkt hat und dessen Ab schlusszeugnis man in Frankreich braucht, um an den Konservatorien un terrichten zu können. Hauptsächlich nach Poitiers hat mich vor allem das DNSPM gezo gen, da dieses den Schwerpunkt traditionelle Musik hat und mir die Möglichkeit gibt, mich ganz auf meine Instrumente (Harfe und Du delsack) und deren kulturellen Von Irrlichtern des Studiums ist, der mich interes Hintergrund zu konzentrieren. Ge siert, da die Diplome selbst wohl rade die Cornemuse du Centre, vor allem etwas nützen, wenn man mein Dudelsack, kommt ja ur unterrichten will, weniger jedoch sprünglich aus Frankreich und ist für Bühnenprojekte. Wichtig ist es daher fester Bestandteil der tradi mir vor allem die Zeit und die Mög tionellen Musik Zentralfrankreichs. lichkeiten des Studiums zu nutzen, Traditionelle Musik wurde und wird um möglichst in den meisten viele Einflüsse Regionen Frank "Wichtig ist mir möglichst viele und Kenntnisse reichs zu einem Kenntnisse mitzunehmen." mitzunehmen. nicht unerhebli Ein großer Vorteil des Studiums ist, chen Teil ohne Noten weitergege dass wir in dessen Rahmen mit ben und erlernt. Wir spielen also zahlreichen hervorragenden Musi auch im Studium fast nie nach Par kern zusammenarbeiten, die ich tituren sondern nach Gehör. Wich vorher nur von CDs kannte. Außer tiger, als Noten genau vom Blatt zu dem nimmt das CESMD jedes Jahr spielen ist, dass man eine Melodie nur relativ wenige Studenten im und ihre Feinheiten relativ schnell Studiengang für traditionelle Musik aufschnappen, verstehen und auf auf, da es Wert auf individuell zu seinem Instrument lebendig werden geschnittene Studiengänge legt. Ich lassen kann. Natürlich haben wir konnte daher zum Beispiel bei der trotzdem auch Unterricht zur Mu Wahl der Musiker, mit denen ich im siktheorie, denn ganz ohne erreicht Einzelunterricht an meinen Instru man als professioneller Musiker menten zusammenarbeite, einiges sonst doch recht schnell seine mitreden. Das hat ab und zu auch Grenzen. Allerdings haben in der zur Folge, dass ich mich für den In Praxis das Spielen nach Gehör, Im strumentalunterricht quer durch provisation und die Kommunikati Frankreich bewege. on mit den anderen Musikern und den Tänzern oder dem Publikum Whisper: Wie bist du darauf ge einen ganz anderen Stellenwert als kommen in Frankreich zu studie zum Beispiel in der klassischen ren? Musik. Ela: Also zum Einen ist ja wie ge sagt der Dudelsack, den ich spiele, sehr verankert in der zentralfranzö Wil o'Whisper 25 2013 Ich bereite hier also gerade eine ganze Menge Diplome vor, muss aber sagen, dass es mehr der Inhalt Von Irrlichtern 2013 sischen Musik und auch die Harfe hat zumindest in der bretonischen Musik seit Alan Stivell ihren festen Platz. Die Anzahl der Musikhoch schulen, die Studiengänge für tra ditionelle Musik anbieten, hält sich außerdem in Europa eher in Gren zen. Die Harfe ist zwar an relativ vielen Musikhochschulen auch in Deutschland vertreten, allerdings ist es fast immer die klassische Konzertharfe im Studiengang für klassische Musik, was in der Her angehensweise, der Spieltechnik und im Repertoire nicht wirklich viel mit der Musik, die ich mache, zu tun hat. Hier spezialisiere ich mich also wirklich auf die Haken harfe und auf die Cornemuse du Centre und die Musik aus den Re gionen, in denen diese Instrumente traditionellerweise gespielt wurden und werden. Generation hier meine Begeisterung für diese Musik teilen. Es war sehr toll zu sehen, dass traditionelle – also Volksmusik – hier noch ein viel größerer, lebendiger Bestandteil der Kultur ist als bei uns und so gar nichts Altbackenes hat. (Ich möchte allerdings anmerken, dass es auch in Deutschland eine sich mehr und mehr vergrößernde traditionelle Musikszene mit herausragenden Musikern gibt. Man muss nur ein bisschen mehr suchen als in Frank reich). Auch in Poitiers haben wir zur Zeit mindestens einmal in der Woche einen Abend, an dem man sich trifft, zusammen musiziert, singt und tanzt. Das ist schon eine ganz besonders schöne Stimmung, die dabei entsteht. Ein weiterer Grund ist, dass tradi tionelle Instrumente und Musik ja fast immer sehr regionsgebunden sind. Es Bereits in Deutsch war also land bin ich oft "Volksmusik ist in Frankreich ein recht na dank verschiedener lebendiger Bestandteil der Kultur." helie Workshops oder gend, mich in dem Land zu Bal Folks mit der französischen spezialisieren, in dem ein Teil mei Musik in Berührung gekommen nes Instrumentariums auch tradi und im Sommer 2011, als ich zum tionell gespielt wird. ersten Mal nach Frankreich gereist bin, um die großen Folkfestivals Whisper: Ein Musiker kann ja gar (Château d'Ars, Gennetines) zu be nicht ohne musikalische Projekte suchen, hat sich mir eine neue Welt leben – erzähl doch mal etwas über eröffnet. Sehr begeistert habe ich deine aktuellen Projekte dort! festgestellt, dass viele Leute meiner 26 Wil o'Whisper Von Irrlichtern Ela: Ja, da gab es tatsächlich Eini ges, seitdem ich vor einem Jahr an gekommen bin. Ganz zu Beginn habe ich mit zwei Pariser Musikern (Gitarre, Kontrabass/EBass und ich) ein Folk Trio gegründet, mit dem wir zum Tanz hauptsächlich Eigenkompositionen aber auch ein paar traditionelle Sachen in einer Mischung aus Folk und verschiede nen Einflüssen aus der aktuellen Musik gespielt haben. Gleich bei unserem zweiten Auftritt haben wir "Arzian spielen traditionelle Musik verschiedener Länder." in der Auvergne sogar einen Band wettbewerb gewonnen. Da die an deren beiden aber nicht hauptberuflich Musiker waren, war das Projekt mit der Entfernung recht schwer zu organisieren, daher haben wir es dann bei einer Hand voll schöner Auftritte belassen. Neben dem Studium und den Auf tritten unterrichte ich außerdem an mehreren Musikschulen Harfe, Du delsack und traditionellen Tanz. Whisper: Vermisst du die Irrlich ter und die Koboldfreunde? Ela: Na klar, sehr sogar! Denke gerne an die schönen Auftritte mit den Irrlichtern und den Ko boldfreunden, die mich nicht selten immer noch inspirieren und moti vieren. Dank Internet bekomme ich aber selbst 900km weiter im Wes ten noch ab und an mit, was sich so tut. Ich freue mich also immer über Bilder, Videos und Berichte von Konzerten und Koboldtreffen! Whisper: Bist du irgendwann mal wieder zu Besuch? Ela: Jaa, tatsächlich werde ich wohl auf dem Heimweg kurz vor Weihnachten einen Stop in Nörve nich einlegen, um beim Konzert in Nörvenich am 22.Dezember dabei zu sein. Darauf freue ich mich schon sehr. Wir sehen uns also hof fentlich dort wieder! Wil o'Whisper 27 2013 In Poitiers angekommen lernte ich dann zwei weitere sehr gute Musi ker und Freunde kennen: David an Flöten, schottischen und mittelal terlichen Dudelsäcken und Louise an der Barockgeige. Zusammen spielen wir unter dem Namen Arzi an ein Programm aus schwerpunkt mäßig traditioneller Musik verschiedener Länder, an manchen Stellen auch beeinflusst von der al ten Musik. Auf unserer Homepage http://www.arzian.fr könnt ihr auch ein paar Konzertausschnitte finden. 2013 Koboldkinder 28 Wil o'Whisper Koboldkinder 2013 Wil o'Whisper 29 Ohne d ie geht 's nicht Dr. Lothar Jahn Interview: Sev 2013 D ieses Mal möchten wir euch jemanden vorstellen, dessen Arbeit wir Koboldfreunde normalerweise kaum direkt mitbekommen, aber ohne den viele der Veranstaltungen auf denen wir schöne Auftritte der Irrlichter und anderer Künstler genießen, nie hätten stattfinden können. Die Rede ist von Dr. Lothar Jahn, Musikjournalist, Musiker und Kulturma nager. Viele von euch kennen seine Veranstaltungen aus den letzten Jahren, wie dem Minnesängerwettstreiten oder von Märkten mit besonderem Ambiente wie in Fritzlar und auf Burg Falkenstein. Aber er steht auch selbst mit eige nen Stücken auf der Bühne. Whisper: Deinen Homepages www.min nesang.com und www.lotharjahn.de kann man entnehmen, dass du sehr umtriebig auf mehreren Gebieten bist. Magst du dich kurz mit ein paar eigenen Worten vorstel len und sagen, was du alles machst und evtl. auch wie du darauf gekommen bist? Ist ja nun kein normaler 08/15Job... Jahn: Mein Arbeitsfeld ist in der Tat sehr breit. Das Motto ist "Geschichte zum Klin gen bringen", das heißt: Ich erarbeite zu Stadtjubiläen, historischen Festen, bedeut samen Ereignissen maßgeschneiderte Pro gramme mit Musik und Theater. Dabei bin © Archiv www.minnesang.com ich als Texter, Arrangeur, Autor, künstleri scher Leiter, PRManager und Organisator aktiv. Dabei sind auch schon diverse CDs entstanden. 30 Wil o'Whisper Ohne die geht's nicht Whisper: Nach welchen Kriterien wählst du die Künstler für deine Veranstaltungen aus? Jahn: Qualität und Bezug zum je weiligen Thema. "Das Motto ist: Geschichte zum Klingen bringen." Whisper: Wie bist du damals auf die Irrlichter gekommen? Jahn: Erstmalig habe ich mit ih nen beim Kaiserfest Fritzlar zusam mengearbeitet, dort beeindruckten sie durch Witz und Charme. Damals hat mich ein Bekannter auf die Gruppe aufmerksam gemacht, ich habe dann das Material gesichtet und sie engagiert. Whisper: Wie oft hast du schon mit den Irrlichtern zusammengear beitet? Welche deiner Veranstal tungen haben Koboldfreunde demnach vielleicht schon besucht? Jahn: Sechsmal: Zweimal auf Burg Falkenstein, zweimal in Fritzlar, einmal beim großen Europäischen Minnesangfestival Braunschweig, einmal bei der Woche der Romanik in Bad Arolsen. Ich hoffe doch, die Koboldfreunde waren immer dabei. Whisper: Was war das schönste Erlebnis mit den Irrlichtern? Jahn: Die Feuerschau beim Euro päischen Minnesangfestival, ge meinsam mit Lux Aeterna, Musiktheater Dingo und Triskilian. Das war großartig. Whisper: Was war das lustigste Erlebnis mit den Irrlichtern? Jahn: Als sie auf Burg Falkenstein beim OugenweideTributevent gleich drei Preise bekamen. "Die Irrlichter beeindrucken durch Witz und Charme." Whisper: Möchtest du den Ko boldfreunden noch etwas sagen? Jahn: Haltet den Mädels die Treue. Und schaut auch bei meinen anderen Veranstaltungen vorbei, es gibt fast jedes Jahr einen Minne sängerwettstreit! Wil o'Whisper 31 2013 Wir danken Dr. Lothar Jahn herzlich für die schnellste Interviewantwort in der Geschichte der Whisper (in unter 10 Minuten)! Kobol d freund e Steckbrief: Feenkönigin Seit wann? So richtig aktiv eigentlich erst seit letztem Jahr. 2013 Mein erstes Mal: Das 2007er Weihnachtskonzert in der Harmonie in Bonn. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie aufgedreht und voller Freude ich danach war. Was tust du hier? Gute Frage. Im Forum gebe ich am liebsten möglichst sinnfreie Kom mentare von mir. Live genieße ich einfach nur die schönen Stunden mit euch allen und übernehme bei Bedarf auch manchmal eine „tra gende Rolle“ (© by Sev). 32 Wil o'Whisper Lieblingslied der Irrlichter (und warum?): Puh, da gibt’s so viele. „Roter Mond“, weil es die letzte Zugabe bei meinem ersten Konzert war und ich das nie vergessen werde. „Les filles des forges“, weil das das erste Lied ist, was ich überhaupt von euch ge hört habe. „Black and grey“, weil ich diese Melodie einfach liebe. „TANZ MIT MIR“, weil…ja…weil es einfach toll ist! Die „Tora“ , weil ich solche Geschichten einfach unheimlich mag. Und nicht zuletzt „Eno sagra do en vigo“, weil ich das auf ewig mit dem geilsten Wochenende, das ich je hatte, verbinden werde (und weil es einfach SO romantisch ist ). Andere Bands: Mike Oldfield, Dunkelschön, Kat zenjammer, Dire Straits, Master boy, Nightwish, Axel Rudi Pell, Meat Loaf, Omnia, Roxette, Schandmaul, Iron Maiden, The Koboldfreunde Cranberries, Thetis, Versengold, Fragma, Within Temptation, Lo reena McKennitt, L’Âme Immor telle. Da gibt es noch SO viele, das würde den Rahmen hier sprengen. Lieblingszeile aus einem Irr lichterLied: „Die beste Taverne im Umkreis von Meilen, gefrorenes Koboldki chern auf Eis“ – Lunas Blocksbar Montag Morgen klingelt der Wecker. Was ist dein erster Gedanke? Hoffentlich ist bald Freitag! Was Du den Koboldfreunden noch sagen möchtest: Danke euch allen, dass ich Teil die ses wunderbaren Ganzen sein darf! Steckbrief: Gevatter Tod Mein erstes Mal: Ummpf... das ist lange her. Irgend wann, wenn ich es noch recht weiß, im Jahre 2006 auf Burg Satzvey. Ich war mit Freunden um Pfingsten rum auf dem Markt und durfte die sen wunderschönen Klängen lau schen. Danach hatte ich erst mal eine neue CD. Es folgten mehrere Besuche anderer Märkte und nach dem Weihnachtskonzert 2010 war es endgültig geschen. Wil o'Whisper 33 2013 Was tust du hier? Doofe Frage. Mit meinem magi schem SchnellzeichenKobold die Auftritte in Bilder bannen. Auch so manche tatkräftige Unterstützung auf den diversen Märkten und Konzerten wird geliefert. Koboldfreunde Seit wann? Na ja so richtig aktiv seit 2011. Lieblingslied der Irrlichter (und warum?): Ups, das ist echt schwer. Das kommt auf meine momentane Stimmung an. Meistens ist es ent weder "Roter Mond" (erinnert mich an die schönste Fahrt in Norwegen. An diese wunderschöne Einsamkeit und Ruhe in den Fjells). Für mich persönlich hat das Lied noch eine andere sehr tiefgehende Bedeu tung. Oder "Wildgänse". 2013 Andere Bands: Soar Partol, Duivelspack, Heiter bis Folkig, Ignis Fatuu, Schandmaul, Feu erschwanz, Haggard, Hei devolk. Das war ein Teil der Mittelalterseite und nun der Rest: Iron Mai den, Manowar, Hammer fall, Blind Guardian, Die apokalyptischen Reiter und meine große Samm lung an Filmmusik. Lieblingszeile aus ei nem IrrlichterLied: "Nimm den Schädel, hal te den Schädel, dreh den Schädel 3 mal im Kreis, klopf auf den Schädel, 34 Wil o'Whisper wirf hoch den Schädel dann schützt er dich, wie jeder weiß." (Das letzte Eichohrkatz) Montag Morgen klingelt der Wecker. Was ist dein erster Gedanke? *****! Ist es schon wieder Zeit mit diesen komischen Leuten agieren zu müssen? Was Du den Koboldfreunden noch sagen möchtest: Macht weiter so. Es ist immer wie der toll euch auf den Märkten zu treffen. An den Tod Mich aber schone, Tod, Mir dampft noch Jugend blutstromrot Noch hab ich nicht mein Werk erfüllt, Noch ist die Zukunft dunstverhüllt Drum schone mich, Tod! Wenn später einst, Tod, Mein Leben verlebt ist, verloht Ins Werk wenn das müde Herz sich neigt, Wenn die Welt mir schweigt Dann trage mich fort, Tod! Gerrit Engelke Koboldfreunde Steckbrief: Benni / Knöpfchendreher Lieblingslied der Irrlichter (und warum?): Lunas Blocksbar... die Spielfrauen haben es so oft durch meine Mischkiste geschickt, dass es sich in meinem Innenohr festgebrannt hat. Andere Bands: Queen, Muse, Slash, Nigel Kennedy, Metallica, Baroness uvm. Lieblingszeile IrrlichterLied: Dumm Dumm Didel dummdei Mein erstes Mal: Ganz schön intim als zweite Frage... Auf dem GluthöllenMPS zu Telgte im Jahr 2012 als Knöpfchendreher. Die Geschichte des Kennenlernens erspare ich euch aus Gründen der Diskretion. Was tust du hier? Gelegentlich reinschaun und ab und an sinnloses Zeug von mir geben. aus einem Dideldummdei, Montag Morgen klingelt der Wecker. Was ist dein erster Gedanke? Fick dich früher Vogel, jetzt wirst Du gegrillt! Was Du den Koboldfreunden noch sagen möchtest: Wenn ich ein Einhorn wäre, könnte ich Schmetterlinge pupsen. 2013 Seit wann? *nachguck* 31.10.2012 Wil o'Whisper 35 kühne Tat en & waghal sige Streiche Eine Seefahrt die ist lustig . . . Die Koboldfreunde machen einen Betriebsausflug T ext: Gevatter Tod und Feenkönigin I m Rahmen des Vierthälermarktes in Bacharach im Wonnemonat Mai wurden die dort anwesenden Koboldfreunde von den Marktleuten zu ih rem Betriebsausflug am Freitag eingeladen. 2013 mit an Bord. Allerdings war Gevatter Tod das Erscheinen in der Gewandung des Todes strengstens untersagt worden. Man wollte keine Unfälle oder sonstige... UPPSSS... Der Markt hatte offiziell geschlos sen, was aber nicht heißt, dass dort tote Hose herrschte. So kam es, dass sich mehr als 50 Gewandete morgens an der Anlegestelle des Ausflugsdampfers zur Loreley ver sammelten. Laut dem Personal der Rederei durften alles, was an Waffen und dergleichen getragen werden kann 36 Wil o'Whisper Es wurde in der üblichen Weise das Schiff geentert. Zuerst die Piraten und dann alle Anderen in einem wüs tem Kampfknäuel. Die anwesenden Fahrgäste staun ten nicht schlecht über die seltsa men Passagiere, die Crew war sehr begeistert und die Küche fluchte, da alle Kaffeereserven vernichtet wurden. Nach einer gemütlichen, wenn kühne Taten & waghalsige Streiche auch etwas kühlen Fahrt erreichte das Schiff die Loreley und kurze Zeit später St.Goar. Die hier zusteigenden Gäste wurden von einem der Piraten mit dem Spruch: „ Willkommen auf den Schiff der verdammten Seelen“ begrüßt. Dies führte zu einem Schmunzeln der Fahr gäste. Auf der anderen Rheinseite wurde eine Gruppe älterer Herrschaften an Bord genommen. Diese hatten zum größten Teil keinerlei Ver ständnis für uns Gewandete. Alle samt wurden als Wilde oder Verrückte abgetan. mit der Höhe einer Tür. Nun wurde erstmal ein Imbiss organisiert, in zwischen hatten ja fast alle Händler und Tavernen geöffnet. Mit einem gemütlichen Tavernen abend klang ein etwas anderer Markttag mit Wein, Weib und Ge sang spät in der Nacht aus. Eine Gruppe älterer Herren war so angetan von den Gewandungen, dass es eine kleinere Fotosession und viele Gespräche mit uns allen auf dem Oberdeck gab. 2013 Nach gut zwei Stunden war das Schiff wieder in Bacharach, wo alle von Board gingen. Hierbei hatten die lau fenden Blechdosen und die Piraten ein paar kleinere Probleme Wil o'Whisper 37 Special Eine kleine Reise mit einer Kogge Unterwegs mit dem Lastesel der Hanse Text & Bilder: Muschelschubser 2013 V or einigen Wo chen erhielt ich die Einladung, für einen Tag lang auf der 'Kieler Hansekogge', dem Nachbau einer al ten Hansekogge aus dem Jahr 1380, mitzu reisen. Da ich mir diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen wollte, fand ich mich am 25. August im Jah re des Herrn 2013 am Satorikai ein, um bei bestem Segelwetter an Bord zu ge hen. Neugierig sah ich mich auf dem Kaufmannssegler erst einmal um. Obwohl Koggen das typische Handelsschiff des Mittelalters wa ren, wusste man interessanterweise bis 1962 nicht, wie diese Schiffe ge nau aussahen. Bis dahin war man auf wenige Bruchstücke und vor al lem auf zeitgenössische Abbildun gen angewiesen. Das änderte sich erst, als man 1962 in der Weser bei 38 Wil o'Whisper Bremen eine Originalkogge fand. Nach diesem Vorbild wurde dann von 1987 bis 1991 die Kieler Hanse kogge im Rahmen einer Arbeitsbe schaffungsmaßnahme unter professioneller Anleitung und Hilfe nachgebaut. Dazu kamen außerdem noch einige gut getarnte Zuge ständnisse an die Moderne. Beson ders beliebt scheint dabei die moderne Sanitärtechnik zu sein. Zwar konnte ich an Bord auch die Special: Reise mit einer Kogge modernste Sanitärtechnik anno 1380 (also ein Plumpsklo) bewun dern, aber nach meiner Beobach tung wurde ausschließlich von der Chemietoilette Gebrauch gemacht, die gut verborgen in den bauchigen Rumpf des Schiffes eingebaut wur de. Nach einigen Stunden auf See nahmen wir dann wieder Kurs auf unse ren Heimatha fen. Dabei begann ich all mählich, mir Gedanken zu machen. Es wurde nämlich Wil o'Whisper 39 2013 Nach meiner kurzen Besichtigungs tour verließ das Schiff auch schon bald den Hafen. Als erstes passier ten wir die großen Kräne der Werft HDW, in deren Schatten ich prak tisch aufgewachsen bin. Einige Zeit lang war das Ufer dann noch eng bebaut, bis wir das Kieler Stadtgebiet hinter uns lie ßen. Allmählich wurde die Be siedlung aber spärlicher. Strände, einzel ne Häuser und kleinere Ortschaften wie Möltenort, Heikendorf und Laboe wechselten einander ab, als wir weiter auf die Kieler Förde hinausfuhren. Durch den Anblick der schönen Land schaft und das ruhige Dahingleiten konnte ich mich nach und nach an genehm entspannen. Allerdings merkte man ungefähr ab dem Leuchtturm Friedrichsort (In Friedrichsort wurde die Hansekog ge übrigens gebaut.), dass man so langsam auf offene See kam, da der Seegang nun spürbar rauer wurde. Um uns herum nutzten noch viele andere Segler das schöne Segelwet ter, von den Surfern und kleinen Jollen bis hin zu der wunderschö nen Dreimastbark „Thor Heyer dahl“. Am meisten wimmelte es allerdings von KiteSurfern. Die sind in den letzten Jahren zu einem richtigen Massenphänomen hier geworden. 2013 Special: Reise mit einer Kogge mündlich und auch in der schriftli chen Einladung verkündet, dass ei ne Überraschung auf uns warten würde. Unter der Überschrift „Fluch der Förde“ prangte auf der Einla dung zudem ein Foto, auf dem wilde Pi raten(darstel ler) beim En tern zu sehen waren. Nun erwartete ich gespannt einen Pira tenangriff. Ein solcher Piratenan griff fand dann … aber nicht statt. Vielleicht war DAS die Überra schung. Vielleicht war den Piraten aber auch einfach nur zu heiß. Das fand ich ein wenig schade. Die Menschen im Mittelalter wer den gänzlich anders empfunden haben. Gera de um die Zeit der Kielle gung der original 'Bremer Kogge', 1380, begannen die berüchtigten Vitali enbrüder oder Likedeeler (Gleichteiler) von sich Reden zu machen. Zu nächst noch als Kaper fahrer mit Kaperbriefen (eine Art Lizenz zum Rauben und Plündern gegnerischer Schiffe) gegen wech selnde feindliche Mächte kämpfend, wurden sie bald als Piraten zum 40 Wil o'Whisper Schrecken der gesamten Seefahrt auf der Ostsee. Erst nach jahrelan gen Kämpfen konnte der mächtige Kaufmanns und Städtebund der Hanse, der insgesamt fast 500 Jahre bestand, die Seeräuber aus der Ostsee vertreiben. Die gingen allerdings alsbald ihrem räuberischen Handwerk auf der West see (heute Nordsee) nach. Erst durch aber maliges energisches Nachsetzen der Hanse konnte die Bruderschaft der Likedeeler end gültig zerschlagen werden. Freilich schaffte es die Hanse nie, die See räuberei vollkommen zu beseitigen. Auch setzte schon bald nach dem Ende der Vitalienbrüder deren Ro mantisierung ein. Viele Menschen damals be griffen die Li kedeeler durchaus als Gegenentwurf zur damaligen starren Stän degesellschaft. Die Mann schaften hat ten Mitspra cherechte und bekamen einen gerechten Anteil an der Beute. Zur Zeit der sogenannten „zweiten Generation“ der Seeräuber konnten sich einfache Seeräuber Special: Reise mit einer Kogge der Arbeit mit anpacken. Zwar bin ich schon früher auf anderen, klei nen Segelschiffen mitgesegelt, aber ein Rahsegel mit 100 Quadratme tern Segelfläche zu bewegen, ist schon ein anderes Kaliber und er staunlich anstrengend. Ich fand das zwar spaßig, aber die Mannschaften Da aber bei mir keine Seeräuber damals dürften das wohl ganz an weit und breit zu sehen waren, ders gesehen haben. Wenn eine suchte ich mir nun eine andere Be Kogge beispielsweise von Lübeck schäftigung. Auf Wunsch konnten nach Nowgorod in Russland segelte, die Gäste an Bord nämlich auch bei unter doppelter Se aus Seefahrt gelfläche und bei Kälte und wechselnden Winden, dann dürfte Lange Tag' und Nächte stand mein Schiff befrachtet; das eine brutale Kno Günstger Winde harrend, saß mit treuen Freunden, chenarbeit gewesen Mir Geduld und guten Mut erzechend, sein. Dazu kamen Ich im Hafen. prekäre hygienische Und am frühen Morgen wards Getümmel, Verhältnisse und Und dem Schlaf entjauchzt uns der Matrose, eventuell – je nach Alles wimmelt, alles lebet, webet, Arbeitgeber – eine Mit dem ersten Segenshauch zu schiffen. miese Verpflegung. Nun ja, früher war Aber aus der dumpfen grauen Ferne auch nicht alles bes Kündet leisewandelnd sich der Sturm an, ser. Ich kam jedenfalls Drückt die Vögel nieder aufs Gewässer, glücklich und zufrie Drückt der Menschen schwellend Herz darnieder; den abends wieder im Doch er stehet männlich an dem Steuer: Heimathafen an. Und Mit dem Schiffe spielen Wind und Wellen, vielleicht habe ich zu Wind und Wellen nicht mit seinem Herzen. mindest den Hauch Herrschend blickt er auf die grimme Tiefe einer Ahnung davon Und vertrauet, scheiternd oder landend, gewonnen, wie das Seinen Göttern. Reisen im Mittelalter auf einer Hansekogge Johann Wolfgang von Goethe gewesen sein muss. durch Mut und Fleiß sogar zu Hauptleuten hocharbeiten. Wahr scheinlich durchliefen auch die heute noch bekannten Seeräuber Gödeke Michels und Klaus Störte beker eine entsprechende Karriere. 41 2013 Wil o'Whisper Es war einmal.. . Jahresrückblick 2013 Text & Bilder: Gevatter Tod Mit den ersten Sonnenstrahlen und steigenden Temperaturen kamen auch die Irrlichter und Kobold freunde wieder aus ihren Winter quartieren und Höhlen in die Sonne hin aus. Flugs wurde die Kutsche bela den und mit vielen Ko boldfreunden im Anhang wurde der erste Markt der Saison im schönen Bacharach angesteuert. 2013 Bacharach Da Motte einen wirklich schönen Rückblick geschrieben hatte, ist der einfach übernommen worden: Die Eisheiligen machten ihrem Namen alle Ehre und brachten nasse Füße und kalte Nächte mit zum 42 Wil o'Whisper Vierthälermarkt, der in diesem Jahr wieder auf den Rheinwiesen von Bacharach stattfand. Aber auch wenn öfter dunkle Wolken das ro mantische Städtchen nicht weit von der sagenumwobenenen Loreley verdunkelten, wärmten die Mai sonnenstrahlen Händler, Lagerleu te und Musiker nach jedem der Regenschauer zuverlässig wieder auf. So konnte auch das stürmische April ach nein, Maiwetter nieman dem die gute Laune verderben, vor allem da jede Windböe einen Kirschblütenregen über den Markt pustete, der aus dem Markt ein Frühsommermärchen werden ließ. Für Irrlichter und Koboldfreunde brachte der Vierthälermarkt nicht nur die neue Marktsaison, sondern auch ein neues Irrlicht mit: Zum ersten Mal war Bettina mit von der Partie. Neben der Davul hatte sie nicht nur ein ganzes Schlagzeug, sondern noch einen ausge Es war einmal Bad Arolsen In flottem Tempo ging die Reise weiter nach Bad Arolsen – Landau zum Landsknechtstanz. Die gesamte Stadt hatte sich in Ge wandet und auch tanzen konnten sie alle. Die Stadt war wunderschön und reichlich geschmückt. In dieser schönen Stadt waren sehr viele stattliche Landsknechte anzutref fen. Die meisten hatten auch statt liche Hüte und entweder eine Muskete oder Pistolen, welche auch ab und an sehr lautstark eingesetzt wurden. Mit dem Eintreffen der Irrlichter wurde es auch vor der Bühne voll und es stellte sich her aus, dass die Maiden und Recken gar vorzüglich tanzen konn ten. Dieses rauschende Fest ging bis tief in die Nacht und al le die dabei waren sind sich einig. Wir kommen gerne wieder nach Landau. Lüdge Weiter ging die Reise nach Liuhidi (Lüdge). Kein Wunder, dass der heutige Mittelaltermarkt in Lügde, der Anno 2001 entstand, diesen Namen trägt. Ein Name der schon Wil o'Whisper 43 2013 wachsenen BasedrumDrachen mit auf der Bühne, der die Irrlichter zu inspirieren schien: Neben altbe kannten Liedern nisteten sich neue Ohrwürmer von Drachentötern und Lindwurmbändigerinnen bei alten und neuen Fans ein. Neben Musik, Gauke lei, Tanz und Schau kampf sorgten wieder allerley Händler für das leibliche Wohl der Irrlichter und Ko boldfreunde (und der anderen Marktbesu cher, na gut) … und gestärkt mit Walderdbeerlikör der PechManu faktur und Schokokringeln der Feldbäckerey sangen alle noch die halbe Nacht hin durch. Dabei musste auch das ein oder andere Kirsch bier sein Dasein aushau chen. Ein wunderschöner Start in die Saison, der Zeit ließ für romantische Harfensets un ter Kirschblüten, eine Ko boldfreundeVerlobungstorte, ausgiebige Shoppingtouren und die längste Feuershow, die Bacharach je gesehen hat. Auch für die Irrlich ter hatte dieser Markt eine Neue rung. Sie wurden zusammen mit Heiter bis Folkig vom fränkischem Fußfolk im Lager verpflegt. Es war einmal 2013 im 8. Jahrhundert in den fränki schen Reichsannalen erschien. Auch hier hatte Motte einfach wie der den allerbesten Rückblick ge zaubert: Blauer Himmel strahlte über Lüg de, das Wasser der Emmer glitzerte in der Sonne und der helle Sand knirschte unter den Fußsohlen, als wir gemächlich Richtung Hänge matte schlenderten… Die Irrlichter machen Urlaub? Nicht ganz! Aber Petrus war dem LiuhidiMarkt in Lügde so wohlge sonnen, dass auf dem Marktgelände Ferienstimmung aufkam. Doch nicht nur Hängematten und Sand strand ließen in den Emmerauen das Herz von Marktleuten und Be suchern höher schlagen: Der ganze Markt war voller Leckereien, der Duft von Waffeln und der Bräterei wehte über den Markt und Ge schmeide, Gewandungen und aller ley Tand betörten vor allem das Weibsvolk. Die Herren der Schöp fung genossen die tavernennahen Bühnenplätze und die Kinder fan den Platz zum Spielen, eine Burg 44 Wil o'Whisper zum Bogenschießen und Greifvögel zum Bestaunen. So war für das Wohl aller gesorgt und der Bürgermeister höchstper sönlich eröffnete den Liuhidi Markt, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass Speis und Trank wohl allen kleinen und großen Besuchern munden wür den. Fast zu schön strahlte die Sonne den ganzen Tag über, sodass Brigitta nach einer dreiviertel Stunde auf der Bühne feststellte: „Wir sind jetzt gar!“ Doch das kühle Wasser der Emmer behob auch diesen Zustand schnell wieder, und nachdem alle Irrlichter die begrün te Badeinsel des Flusses erklom men hatten, stellte sich nur die Frage: Und wie kommt man jetzt wieder zurück? Doch auch dieser Feldzug (oder war es ein Schach zug?) gelang und die Irrlichter lie ßen kühl erfrischt die Marktleute beim Tanze schwitzen. So beglückten uns die Irrlichter nicht nur auf der Bühne, nein, auch an dem BeerenweineStand zwi schen den ganzen Flaschen mit ro mantischen Harfensets und mit Feuerspiel, Pestumzug (dessen Schandkarren wir zum Glück gerade noch ent kamen) und Tavernen spiel klang ein wunderschöner Tag in Es war einmal Lügde langsam aus. Der Sonntag zeigte sich be wölkter, aber nicht minder schön und auch hier hielt Pe trus seine Regen wolken so lange zurück, bis die Marktbesucher gegen Abend den Weg in die heimischen Gemächer antraten. Da das Wetter nicht zum Badesee lockte, strömten die Menschen massen in die Emmerauen und er freuten sich erneut an den schmucken Ständen, an Speis und Trank und irrlichternen Klängen. Das Marktvolk tanzte beinahe schon routiniert zu den verschie densten Weisen und die Irrlichter stellten fest: „Das wäre nie gesche hen, dies würde nie sein – ohne ro ten Wein!“ Treuchtlingen Wil o'Whisper 45 2013 Nach einem Ausflug in den Norden musste sich die Kutsche nun auf einen langen weiten Weg in den tiefen Süden aufmachen um pünkt lich in Treuchtlingen zu sein. Hier verschlug es die Irrlichter auf die imposante Burgruine. Die impo santen Ausblicke und die große alte Linde hatten es ihnen angetan. Die drei Irrlichter lichterten nun zwei Tage lang. Es war alles zum besten organi siert und hier über waren die Irrlichter sehr erfreut. Danach war dann mal wieder ein Event ganz in der Nähe an gesagt und so konnte die Eröffnung eines Wanderweges in der richtigen Art und Weise erfolgen. Aber Irr lichter und wandern? Mit Instru menten und in Schnabelschuhen? Nein, das geht nicht. So wurde nur der „Grafen und Mönch – Wanderweg“ im Bergi schen Land eröffnet. Das bergische Land ist immer eine Reise wert, besonders bei gutem Wetter. So genossen die Irrlichter das Leben und hatten auch keinerlei Wünsche mehr offen bei der leckeren Ver pflegung. Es waren auch Waffeln darunter, die aus der EBike Tank stelle kamen. So sehr auch ge sucht wurde, es waren keine Mönche zu fin den. Aber der Graf vom Berg war anwesend und so gab es Es war einmal auch allerlei Wissenswertes zu den Wanderwegen im Bergischen Land. Mit der wohlbekannten Musik im Ohr wurden die Wanderer auf ihre Reise geschickt. Hoffentlich ergeht es ihnen nicht so wie dem kleinen Geigling. 2013 Düsseldorf Als nächstes führte die Reise durch den schönen Sommer nach Düssel dorf. Hier war schwer was los! All diese Ereignisse wurden in ei nem sehr schönen und wunderbar passenden Rückblick von Motte eingefangen: Das mussten wir feststellen, als sich vier bepackte Irrlichter und ein Haufen Koboldfreunde aus allen Himmelsrichtungen der Tonhalle in Düsseldorf näherten: Bei strahlen dem Sonnenschein und glitzerndem Rheinwasser strömten nicht nur viele Familien mit Sack und Pack zur Tonhalle, aus der schon Trom melklänge, Gelächter und viele Stimmen zu hören waren. Auch die ersten Demonstranten der ange kündigten Großdemo gruppierten sich, sodass die anwesende Polizei nicht nur die Straßen, sondern auch die Künstlerparkplätze vor der Halle eifrig bewachte. Sicher ist si cher. Als endlich alle Irrlichter am Auftrittsort angekommen waren, war es auch nicht mehr lange bis zum ersten Auftritt unter dem Vor 46 Wil o'Whisper dach. Schon bei den ersten Tönen hatten sich viele, viele Kinder rund um die mittelalterlichen Spielfrau en versammelt, die die alten In strumente bestaunten und sich über den lauten Dudelsack, die „komische Geige“ und die „lustigen Schuhe“ freuten. Schnell wurde ge tanzt, geklatscht und mitgesungen und man sah in dieser Runde nur fröhliche Gesichter. Wie im Flug verging bei dem bunten Programm des Familienmusikfests die Stunde bis zum nächsten Set, denn überall auf dem Gelände fanden sich Chö re, Orchester, Trommler, Anima teure. Die IrrlichterKinder hatten auf jeden Fall einen riesen Spaß, aber man muss gar nicht unbedingt Kind sein, um einen tollen Sonntag auf diesem tollen Fest zu erleben. Höhepunkt war an diesem Sonntag dann der Auftritt in der Rotunde, wo viele Fans schon dem Sound check gespannt lauschten und sich später von 13 Feen und kleinen Geiglingen verzaubern ließen. Und so ging – märchenhaft wegge träumt mit „Flatworld“ auch die ses Fest seinem Ende entgegen, was sicherlich alle großen und klei nen Besucher am Abend selig und süß schlafen ließ. Auch etwas Be sonderes fand im Anschluss an das Konzert statt. Unser neues Irrlicht Bettina bekam von Gevatter Tod höchstpersönlich ihr Glöckchen Es war einmal Familienmusikfest Düsseldorf 07.07.2013 von Gaius D er Tag begann bereits morgens mit einem herrlichen Sommerwetter, welches unseren Irrlichtern gebührt. Um 12 Uhr kamen meine Tochter und ich an der Tonhalle an und konnten den ersten Auftritt der Irrlichter kaum erwarten. Etwa eine halbe Stunde später begegneten wir bereits den ersten Koboldfreunden und wurden wie immer mit großem Hallo begrüßt, als hätte man sich erst gestern verabschiedet. Nach einer Weile traten auch unsere Lichter in Erscheinung und erregten direkt die Neugier der anderen Besucher. Vielen von ihnen war anscheinend bis heute das Vergnügen und das Glück, solchen bewundernswerten Geschöpfen zu begegnen, verwehrt geblieben. Als dann die letzten 5 Jungfrauen des Rheinlandes mit ihrem Spiel begannen war das Volk kaum noch zu halten. Leider war der Auftritt nur kurz, wurde dafür aber nach einer dreiviertel Stunde noch gesteigert. Der Höhepunkt fand um 15 Uhr in der Rotunde statt. Nach einigen Problemen mit dem Soundcheck und einer Einlage der Düsseldorfer Trommel zeigten die Irrlichter trotz der TechnikWidrigkeiten ihr Können. Auch die beiden Zwerglichter waren mit vollem Eifer dabei. Marie Emilia übte sich als sehr begabte Unterstützung von Motte und brachte die handgeklöppelten Silberscheiben an die Frau und den Mann. Gevatter Tod und Frettchen hielten den Auftritt unserer Irrlichter natürlich wieder mit ihren magischen Geräten auf unvergängliche Weise fest. Nach einer Stunde war das Konzert zu Ende und unser neues Irrlicht Bettina bekam von Gevatter Tod höchstpersönlich ihr Glöckchen überreicht, denn „… Nicht nur jeder Koboldfreund – nein, auch jedes Irrlicht braucht sein Glöckchen…“. Danach verabschiedeten sich alle von einander und machten sich glücklich auf den Heimweg…. … und wenn sie nicht im Stau stecken geblieben sind, sind sie hoffentlich auch beim nächsten Konzert dabei. 2013 Wil o'Whisper 47 2013 Es war einmal überreicht, denn „… Nicht nur jeder Koboldfreund – nein auch jedes Irrlicht braucht sein Glöckchen….“ (Gevatter Tod) nach dem Interview nimmer ge sehn und wurde später leer wieder aufgefunden. Es waren mehr als 1,5 kg darin! Bückeburg Rottenburg am Neckar Nach diesem Besuch in Düsseldorf hatte die Kutsche keine Pause son dern musste sich direkt wieder weiter Richtung Bückeburg in Be wegung setzen. Hier fand an einem der ältesten und größten Spielorte das MPS statt. Der Wettergott zeigte sich von seiner besten Seite und es gab nur strahlenden Sonnenschein. Auf dem Festival durfte Bettina ihr Schlagzeug in voller Pracht präsen tieren und von Beginn an bis zum letzten Abendkonzert hatten alle viel Spaß. Die Irrlichter genauso wie viele der extra angereisten Ko boldfreunde. Es war zu jedem Auf tritt gute Stimmung vor der Bühne und am Sonntag wurde sogar Par tystimmung vor der großen Feuerspektakel Bühne ver breitet. Steffi hat es geschafft, sämt liche Kollegen und Radiomo deratoren um den Finger zu wickeln. Nun ist aber auch Einigen bekannt, was neben Schokolade die zweite Lieb lingsspeise der Irrlichter ist. Die Dose mit der bunten Mi schung Gummibärchen ward Nach nur sehr kurzer Erholung ging die Reise auch schon weiter. Bei hochsommerlichen Tempera turen ging es nach Rottenburg am Neckar. Hier fand ein kleiner aber fei ner Mittelalter markt statt. Es war wie ein klei ner Traum mit ten am Tage. Schöne Stände, schönstes Wetter und viele leckere Dinge gab es auf diesem Markt zu entdecken. Das Zentrum des Marktes bildete die Bühne. Nach dem Eintreffen der Irrlichter und Koboldfreunde wurde erst mal eine Stärkung zu sich genommen. Daraufhin folgte ein kleiner Rundgang über den Markt. Hierbei fand ein kleines Einhorn eine neue Heimat. Auch dem Wetter angepasst wur den einige Krüge Feen trunk und so mancher Krug Helles geleert. Als 48 Wil o'Whisper Es war einmal Wormersdorf Hiernach durften sich unsere Spielfrauen erst mal etwas erholen bevor es zu den Tomburgrittern nach Wormersdorf ging. Hier stand der Rit terschlag einiger Teilnehmer an und dieser wurde in sehr würdiger Weise ab gehalten. Der Markt war unter halb der Ruine der Tomburg aufgebaut. Es war eher ein sehr großes Heerlager mit vielen Beteiligten. Sogar hoher Be such war anwesend. Kaiser Barba rossa und seine Garde gaben sich die Ehre dieser Zeremonie beizu wohnen. Am Beginn des Tages ging es zuerst einmal für zwei der Irr lichter und ihre Instrumente hoch hinaus. Mit Laute und Schäferpfei fe wurde die wahrscheinlich höchs te Bühne erobert. Auf dem Boden Wil o'Whisper 49 2013 es dann später wurde läutete „Can tus Lunaris“ die Konzertreihe ein. Dies ermöglichte es allen, erst ein mal verträumten Klängen in der lauen Sommer nacht zu lau schen. Nun folgte das erste der beiden Irr lichterkonzerte. Das Publikum war begeistert und die neuen Lieder kamen auch hier sehr gut an. Nach dem Konzert folgte eine wirklich traum hafte Feuershow. Nach dem Spiel mit dem Feuer ging es an das zwei te Konzert. Hier wurden neben der Möglichkeit zu tanzen auch einige der älteren Lieder dargeboten. So ergab es sich, dass „Irrlichter“ und „Roter Mond“ bei vielen im Publi kum verträumte Blicke hervorzau berten und so mancher in Erinnerungen schwelgte. Nebenbei wurde noch als kleiner Snack zwischen den Konzerten die Feldbäckerey geplündert. Hier gab es die absolut leckersten Teigfladen und die allseits beliebten Schoko kränze. Es war wirklich ein echter Som mernachtstraum für alle Beteilig ten. Es war einmal der Tatsachen zurück wurden die Teilnehmer und Gäste mit ver schiedensten Liedern und Tänzen zum träumen und mitmachen ge bracht. Der Ritterschlag erfolgte auf einer Waldeslichtung. Hierbei wurden sowohl die Ritter wie auch Gäste durch das liebli che 2013 Spiel der Instrumente an den richtigen Ort geführt. Auch der nächste Tag brachte viel Sonne mit sich. Die Stimmung war sehr gut und auch einige Koboldfreunde fanden zum wiederholten Male den Weg auf den Markt. Mit genügend leckerem Kaffee, viel kühler Cola, Kuchen und Eis lies es sich prima aushalten. Aufgrund eines fehlenden Park platzes ist Steffi standes gemäß mit dem Pferd angereist. 50 Wil o'Whisper Speyer Am 25. Tage des Monates August Anno 2013, also am Tage des Her ren, machte die Kutsche der Irr lichter einen Halt bei dem MPS in Speyer. Am Fuße des mächtigen Domes im Schatten von ein paar Bäumen war die Bühne der Irrlichter aufgebaut. Diese erschienen mit gewohnter Pünktlichkeit und begeistern das Volk direkt nach der Markteröff nung mit ihren Klängen. Bei ei nem neckischen, manchmal auch frechen Programm waren die Massen bald in den Bann gezogen und lauschten ehr fürchtig. Und so bewiesen sehr viele Gäste einen guten Musik geschmack und stürmten den CD Stand. Auch bei den weiteren Konzer ten, die nun im Wechsel mit Versengold erfolgten, war immer eine größere Masse von Zuschau ern vor der Bühne zu finden. Selbst der am späten Nachmittag einsetzende Regen konnte die Be geisterung nicht mindern, wenn gleich die Zuhörer Zuflucht unter den großen Bäumen suchten und von dort aus weiter lauschten. Es wurden den Recken und Mai den viele tolle Ratschläge und auch ein Kochrezept mit auf den Weg gegeben und Geschichten aus dem hohen Norden und seiner Sagen Es war einmal welt in musikalischer Form darge bracht. Irgendwann neigte sich der Tage dem Ende zu und nach dem letzten Konzert wurde es wieder still vor der Bühne. Aber dahinter wuselten Koboldfreunde durch die Gegend um alles schnell ins Tro ckene zu bekommen. Ein Kobold freund erhielt in diesem Gewusel sein Glöckchen, um von nun an nicht mehr ohne einen freudigen Klang seines Weges ziehen zu müs sen. gation aus Chateaudun davon ab halten, uns mit ihren Tänzen zu er freuen, noch schützte er manch einen unbedarften Zuschauer da vor, mehr oder weniger freiwillig in den Reigen der zu den Klängen der Irrlichter dargebrachten Tanzrun den gezogen zu werden. Diese wur den so wunderbar angeleitet, dass Und wieder ging die Kutsche auf eine weite Reise Richtung Süden. Dieses Mal war Ebelsbach das Ziel. Hier spielten die Irrlichter im Rah men der Veranstaltung „Historische Reise" im Schloßpark Gleisenau. Auch ein weiterer Termin in Bayern fand nur die Woche darauf statt, also Schwerstarbeit für die Kutsche mit all den Sachen an Bord. Schweinfurt Wil o'Whisper 51 2013 Hier ging es nun nach Schweinfurt zum mittelalterlichen Stadtfest. Dazu hat unsere Feenkönigin einen schönen Rückblick gezaubert: Wieder einmal hat sich eine lange Anreise zu einem Irrlichterauftritt mehr als gelohnt. Denn allem Re gen zum Trotz verbrachten wir im Frankenlande ein wirklich schönes Wochenende. Und so konnte jener Regen weder die französische Dele selbst die Kindelin an der Stätte und manch ein unerfahrener Recke stilsicher das Tanzbein schwangen. Und da der Wettergott den Irrlich tern ja bekanntlich meist wohlge sonnen ist, verzog sich der Regen gegen Abend hin auch wieder und wir konnten den Tag mit trockenen Haaren und „Irrlichtern nach Fei erabend“ vor, in und an der Taver ne ausklingen lassen. Hier durften die geneigten Zuhörer auch manch ungewohnten Klängen lauschen Es war einmal und erfuhren unter Anderem, wer da eigentlich für sie aufspielte. Der Sonntag begann zwar ohne den namensgebenden Himmelskörper, da für aber mit einem sehr schön gestalteten ökumenischen Gottesdienst. Wie der wurden zahlreiche Tanzbeine geschwungen und noch viel zahlreichere Besucher bevölkerten den Markt an der Schweinfurter Stadtmauer. Auch Irrlichter und Koboldfreunde gewannen an Zahl und so konnten wir sowohl Kyrians KoboNachwuchs begrüßen, als auch Zeuge eines supertollen Ga stautrittes unseres Zwer glichts Justus werden. 2013 Nebenbei eroberten die Spielfrauen sogar die Turnierpferde der Ritter. Über den Rest der Ge schehnisse wird der Man tel des Schweigens gebreitet. 52 Wil o'Whisper Undwenn sie nichtgestorben sind.. . Es weihnachtet sehr... Winter- und Weihnachtstermine 2013 T ext: Gevatter Tod N un da sich der Sommer dem Ende zuneigt und Herbst und Winter in großen Schritten näher kommen sind schon die nachfolgenden Termin mit einer magischen Feder in die Reiseplanung der Kutsche eingetragen. Am 30. November findet das erste Weihnachtskonzert in Emmerichenhain statt. D anach geht es frohen Mutes weiter in das Café F nach Pulheim, wo am Mittwoch, den 4. Dezember um 20:00 Uhr ein Weihnachtskonzert in kleiner Besetzung stattfindet. Hier spielen Jutta, Steffi und Brigitta. N ur 2 Tage später am 6. Dezember findet DAS Ereignis für alle Koboldfreunde und Irrlichter statt. Es ist das traditionelle Weihnachtskonzert in der Trinitatiskirche in BonnEndenich. Ja, es ist Nikolaus, aber das stört nicht weiter. Vielleicht schaffen wir es ja wieder, wie im letzten Jahr, das Irish Pub um die Ecke zu stürmen. 2013 Wil o'Whisper 53 Und wenn sie nicht gestorben sind A m darauffolgenden Wochenende, dem 13. bis 15. Dezember, geht die Fahrt der Kutsche, hoffentlich im Schnee, nordwärts. Ein ganzes Wochenende werden unsere nördlichen Koboldfreunde mit drei Events in Kutenholz beglückt. Es finden zwei mittelalterliche Buffets und ein Weihnachtskonzert in der Festhalle in Kutenholz statt. Es wird gemunkelt, dass mindestens ein, wahrscheinlich aber mehrere Koboldfreunde aus dem Süden sich auf den langen und beschwerlichen Weg machen werden. N ach dieser Schlemmerei geht es weiter durch die kalte und dunkle Jahreszeit am 20. Dezember in das Café der VHS Moers zum Weihnachtskonzert. Wie auch im Café F. spielen hier Jutta, Steffi und Brigitta. D er Abschluß des Jahres und somit auch das Ende der Irrlichtersaison findet am 22. Dezember in der kleinen Kirche in Nörvenich statt. Dieses Konzert beginn um 18:30 Uhr. 2013 Nun wird es wieder Zeit, sich in die Höhlen und anderen Behausungen zurückzuziehen um nicht in den Raunächten verloren zu gehen. So es der Zufall will und auch die Zeit, kann es passieren, dass der ein oder andere Kobold sich auf einen Weg neun Meilen hinter der Zeit verirrt. Dort soll ja bekanntlich die beste Taverne sein. Ihr wisst schon welche Bar dort ist......... 54 Wil o'Whisper Kolophon Herausgeber und Redaktion: Julia Haubs, Brigitta Jaroschek, Julia Knieper, Oskar Solich, Andreas Busch, Esther, Piet Kontakt: [email protected] Layout und Satz: Oskar Solich Titelbild: Jens Murer Merlin sagt: Esther Bildnachweise: Soweit nicht anders angegeben Fotos: Jens Murer Zeichnungen: Julia Haubs, Julia Knieper OpenClipart.org: Kategorieüberschriften: Von Liedern und Geschichten, Künstlerecke Die Artikel in dieser Ausgabe stellen die Meinung der einzelnen Autoren dar und müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, eingesandte Artikel zu kürzen oder zu ändern. Die Rechte der eingesandten Artikel und Zeichnungen verbleiben beim Urheber. Für unaufgefordert eingesandte Artikel kann keine Haftung übernommen werden. 2013 Wil o'Whisper 55 Merl in sagt .. Wir wollen eure Meinung! 2013 Wie hat sie euch die Will o'Whisper gefallen? Was fehlt eurer Meinung nach? Was ist besonders gelungen? Habt ihr selbst eine Idee für einen Artikel, dann immer her damit! Sendet uns alles an [email protected] 56 Wil o'Whisper