Will o` Whisper 7 (2013)

Transcrição

Will o` Whisper 7 (2013)
2013
2013
1
Wil o'Whisper
Das Magazin der Koboldfreunde
dem Fanclub der Irrlichter
2013
2
Wil o'Whisper
Auf ein Wort
Hallo liebe Koboldfreunde!
nach längerer Pause ist die Whisper in der 7. Ausgabe mit Verstärkung in der
Redaktion zurück. Feenkönigin, Gevatter Tod und Esther sind ab jetzt mit im
Team. Mit neuem Elan, und hoffentlich vielen Koboldartikeln, wollen wir die
Whisper nun zweimal im Jahr herausbringen.
Wir werfen mit euch einen Blick zurück auf die vergangene Saison und auf die
Auftritte in der vor uns liegenden Adventszeit.
Koboldkicherkekse und Glühweinplätzchen dürfen uns dabei die Wartezeit
versüßen. In der Zwischenzeit könnt ihr mit einer Tanzanleitung den Walzer üben,
damit dieses Jahr hoffentlich viele Koboldfreunde mittanzen. Adventszeit, das ist
auch Wichtelzeit und wer noch ein persönliches kleines Geschenk sucht, erfährt
hier, wie er eine Pilgertasche anfertigen kann.
Muschelschubser berichtet uns im Special, wie Seefahrt wohl im Mittelalter war.
Außerdem haben wir nachgefragt, was das "beurlaubte" Irrlichter Ela in Frankreich
so treibt und einmal hinter die Kulissen geschaut und den Kulturmanager und
Veranstaltungsorganisator Dr. Lothar Jahn interviewt.
Viel Spaß beim Stöbern und bis bald bei den Weihnachtskonzerten
wünschen euch
Brigitta, Séverine, Heinrich, Gevatter Tod, Feenkönigin, Esther und Motte
2013
Wil o'Whisper
3
Inhalt
Inhalt
Auf ein Wort
3
Inhalt
4
Internet­Shop
9
Irrlichter
6
VonLiedernundGeschichten
Sawani IV: Gefangen
Esthers Frisurenecke
Nähkästchen
Koboldküche
10
Haaröl
12
Mittelalterliche Pilgertasche
14
Koboldkicherkekse
17
Glühwein­Plätzchen
19
Glühwein­Gelee
21
Weihnachts­Walzer
22
Interview mit Ela
24
2013
Tanzanleitung
VonIrrlichtern
4
Wil o'Whisper
Inhalt
Koboldkinder
Ohnedie geht's nicht
Koboldfreunde
Zahlenbild
28
Dr. Lothar Jahn
30
Steckbrief: Feenkönigin
32
Steckbrief: Gevatter Tod
33
Steckbrief: Knöpfchendreher
35
Eine Seefahrt die ist lustig ...
36
Eine kleine Reise mit einer Kogge
38
Jahresrückblick 2013
42
Familienmusikfest Düsseldorf
47
Winter­ und Weihnachtstermine 2013
53
Merlin sagt. .
55
kühneTaten&waghalsigeStreiche
Special
Eswareinmal. .
Undwennsie nichtgestorbensind. .
Kolophon
56
2013
Wil o'Whisper
5
Von Lied
ern undGeschicht
en
Irrlichter
T ext: Anna Karin
Musik: Brigitta Jaroschek
Kommentar: Sev
e
D
Erschöpft vom Tag trat ich in die Taverne
C
H7
Der Himmel war schwarz, doch voll leuchtender Sterne
e
D
So saß ich und trank und wollte vergessen
C
H7
Und habe dort Stunde um Stunde gesessen
e
D
Doch drehen Gedanken sich schwindelnd im Kreis
C
H7
Dem zu entfliehen man nicht immer weiß
e
D
Als leiser Gesang stark mein Herz berührte
C
H7
Und mich in die Klauen der Nacht entführte
2013
Interlude: e D C e 2x
6
Wil o'Whisper
Von Liedern und Geschichten
Vor meinen Augen tanzten fröhliche Lichter
Ich wollt sie berühren, folgte, doch...dichter
Wurde der Wald und nie war ich nah
An den seltsamen Wesen, die ich hörte und sah
Mal sangen sie traurig, mal schelmisch, mal heiter,
Verzaubert vom Klang lief ich weiter und weiter
Verlor meinen Weg, verlor meinen Sinn
Als ich schließlich zum Waldsee gekommen bin
Refrain:
e
Irrlichter tanzen im Dunkel der Nacht
C
H7
Locken dich, folg ihnen unbedacht
e
Führen dich heimlich tief in den Wald
C
H7
Verlierst du den Weg zieht der Wind eisig kalt
C
D
e
Doch zwischen den Bäumen vertreibt bis zum Morgen
C
D
H7
e
Ihr leiser Gesang deine quälenden Sorgen
2013
Wil o'Whisper
7
Von Liedern und Geschichten
Der Waldsee lag still, geheimnisvoll tief
Als ich ahnungslos in seine Wasser lief
Doch plötzlich blieben die Lichter stehen
Und waren verschwunden, bevor ich gesehen
Wohin ihre Tänze nun wohl führten
Während meine Füße den Grund nicht mehr spürten
Ich suchte nach Boden und zitternd fand
Mein Körper viel später das rettende Land
Refrain + Interlude
2013
Vom Schlafe gepackt hört´ ich leises Singen
Dennoch ließ der Schlaf sich nicht bezwingen
Bis der Morgen früh graute über den Bäumen
Und mich das Licht riss aus meinen Träumen
Ich suchte den Weg, den verloren ich dachte
Als ich schließlich eine Entdeckung machte
Der Heimweg lag deutlich und sichtbar genau
Entlang des schelmischen Glitzerns im Morgentau
Irrlichter ­ Dieses Lied beschreibt auch noch nach 10 Jahren hervorragend
die Band und ihre Musik. Irrlichter sind verführerisch, verlockend, faszinie­
rend und manchmal wahrhaft unfassbar. Sie schlagen uns mit ihrer Musik
in ihren Bann und entführen uns aus dem Alltag mit seinen Sorgen in eine
andere, fantastische Welt. Das lyrische Ich erscheint mir wie der allererste
Koboldfreund, lange vor unserem Fanclub. Verzaubert vom Klang folgen
auch wir den Lichtern, teils auf abenteuerlichen Wegen, und finden uns an
den unglaublichsten Orten wieder.
Leider ist dieses schöne Stück, wie die Wesen von denen es erzählt, nur in
ruhigen Momenten und oft unerwartet zu genießen, da seine leisen Klänge
nicht dazu taugen, das lebendige und laute Treiben eines Marktes zu über­
tönen.
Und wusstet ihr eigentlich, dass der Bandname von diesem Lied herrührt?
8
Wil o'Whisper
Internet-Shop
Internet-Shop
Text: Severine
N
ach 12 Jahren Bandgeschichte bekommt der CD­Stand virtuelle Ver­
stärkung!
noch Porto anfallen!
Und zu guter letzt können Irrlich­
terfans ab jetzt einen weltneuen
Trick:
4 Frauen auf einmal glücklich ma­
chen und das aus x Kilometern
Entfernung! ;­)
Das darf uns ruhig gern jeder nach
machen!
Also schaut einfach mal rein!
Und wer sich jetzt denk: Shop? Da
war doch schon mal was. Stimmt!
Zum Release des Goldstücks haben
wir einen 'Fanshop' eingerichtet.
Über die Koboldfreunde­HP kommt
ihr auf die Seite eines T­Shirt­Her­
stellers, der Koboldfreunde­Fan­
shirts in 6 Designs anbietet. Kobo­
Gewandung für den Alltag!"
Wil o'Whisper
9
2013
Wie einige von euch bestimmt
schon entdeckt haben, hat sich auf
der Irrlichter­Homepage etwas ge­
tan. Nicht nur, dass seit der letzten
Whisperausgabe viele tolle Rück­
blicke hinzugekommen sind, seit
Anfang April begrüßt uns ein sym­
patischer kleiner Verkäufer im neu­
en Online­Shop.
Ab jetzt lassen sich alle Produkte
des CD­Standes auch bequem nach
Hause bestellen, ab 50 Euro Be­
stellwert kommt der Bote (inner­
halb Deutschlands) sogar gratis zu
euch!
Im neuen Shop kann man neben
sämtlichen Silberscheiben der Irr­
lichter auch Fanartikel erwerben,
wie [Poster], signierte Autogramm­
karten und die „Koboldfreund­er­
kennungs­Anstecker“
mit
Irrlichterlogo in Grün und neu auch
in Lila, für einen Euro das Stück.
Außerdem besteht nun auch für alle
Irrlichter­Fans mit weiterer Anreise
die Möglichkeit, Konzerttickets, ak­
tuell für Bonn und Nörvenich, di­
rekt bei der Band zu bestellen und
an der Abendkasse hinterlegen zu
lassen, sodass weder VVK­Gebür
Von Liedern und Geschichten
Sawanis Abenteuer IV
Gefangen
von Heinrich
2013
A
ngst durchlief Tollpatsch, als
er das unbekannte Wesen vor
ihm erblickte und für einen
Augenblick erstarrte er. Das
unbekannte Wesen starrte ihm
direkt in die Augen. Unheimlich
funkelten sie in sein Gesicht. Ein
Frösteln durchzog seinen Körper,
als er die Augen seines Gegenübers
ansah. sie waren dunkel wie die
Nacht in einem weißen Rahmen,
der Tollpatsch an tote Knochen
erinnerte.
Diese
unheimlichen
Sehorgane sahen geradewegs in ihn
hinein und durchlöcherten seine
Gedanken. Mit einem Ruck riss
sich Tollpatsch herum. Er wollte
weg, so schnell wie möglich, um
nach Hilfe zu rufen. Die anderen
konnten ja nicht weit sein. Dabei
verfing er sich aber an einer kleinen
Wurzel und fiel der Nase nach hin.
Sein Ruf ging unter und er stieß
einen Fluch aus. Alles in allem
nicht gerade ein furchterregender
Anblick.
Doch Sawani, die ihrerseits ganz
verängstigt war, sah in dem kleinen
Wicht ein gräßliches Ungeheuer,
das gefährlich klingende Geräusche
von sich gab, die sie an das Brechen
von Knochen und das Zischen
giftiger Schlangen erinnerten. Sie
10
Wil o'Whisper
stieß einen Schrei aus und wollte in
die
entgegengesetzte
Richtung
rennen, fiel jedoch ebenfalls hin,
als sie über ihre eigenen Beine
stolperte. Der Schrei klang in den
Ohren Tollpatschs wie der Schrei
eines Heckenhechts, der im Begriff
war, sich auf seine Beute zu
stürzen. Wimmernd und fluchend
kroch er weiter, bis er mit dem
Kopf gegen das Bein von Kämpfer
stieß.
Stotternd berichtete Tollpatsch von
seiner
Begegnung
mit
der
unheimlichen Kreatur und wies auf
die Stelle, wo Sawani lag. Vater und
Wisser, die noch etwas weiter weg
gewesen waren, kamen zu den
beiden, als Tollpatsch seinen
Bericht gerade beendet hatte.
"Es ist bestimmt gefährlich. Wir
sollten es töten, bevor es uns töten
kann." meinte Kämpfer.
Doch Wisser wendete ein, dass es
vielleicht gar nicht böse ist. Ein
pflanzenfressendes Tier vielleicht,
das sich hierher verirrt hat oder ein
harmloser Geist, der durch die
Wälder
streift.
Bald
schon
begannen Wisser und Kämpfer sich
zu streiten, was sie tun könnten.
Erst als sich Vater in die Debatte
einschaltete, gaben sie Ruhe. Vater
Von Liedern und Geschichten
schlug vor, das Ding eine Weile zu
beobachten und erst dann zu
entscheiden, ob es getötet oder
vertrieben werden musste oder ob
es harmlos war und sie es einfach in
Ruhe lassen konnten.
Wil o'Whisper
11
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So versteckten sich die Vier und
wisperten leise miteinander. Wisser
und Kämpfer waren sich immer
noch uneins und schmissen sich
Beleidigungen gegen den Kopf.
Allzu leise waren sie dabei
allerdings nicht, denn Sawani hörte
sie und in ihren Ohren klang es wie
zischen und knacken, das nichts
Gutes bedeuten konnte. Ängstlich
kroch sie fort, sie wollte sich von
dem Gewisper entfernen. Doch es
folgte ihr. Sie schrie in die
Richtung: "Lass mich in Ruhe!" und
warf mit Erde und Blättern in die
Richtung, aus der die Geräusche
kamen. Stolpernd richtete sich
Sawani auf und lief los, einfach nur
weg von hier. Die Wichte sahen sich
angegriffen und Kämpfer ließ sich
nun durch nichts mehr aufhalten.
Er stürmte mit einem Kampfschrei
nach vorne und heftete sich dem
Wesen, das er für aggressiv und
gefährlich hielt, an die Fersen.
Vater, Wisser und Tollpatsch, die
aus unterschiedlichen Gründen
nicht dafür waren, die Kreatur zu
verfolgen, mussten notgedrungen
Kämpfer folgen. Das gefährliche
Knacken folgte Sawani eine ganze
Weile und sie achtete nicht mehr
darauf, wohin sie lief. Und so
übersah sie auch das Erdloch vor
ihr in das sie fiel und wo sie erst
einmal benommen liegen blieb.
Auch das Zischen und Knacken
hatte aufgehört, denn Kämpfer war
völlig außer Puste und lehnte sich
an einen Baum ganz in der Nähe
des Erdloches.
Auch wenn Sawani alle Knochen
weh zu tun schienen, war sie doch
auch sehr müde und da sie das
Wispern nicht mehr hörte, glaubte
sie, im Erdloch erst einmal sicher
zu sein. Aber während Sawani in
einen unruhigen Schlaf dämmerte,
beratschlagten
Vater,
Wisser,
Kämpfer und Tollpatsch, was sie
tun sollten. Sie näherten sich dem
Erdloch und sahen, dass das
vermeintlich gefährliche Wesen
schlief. Wisser kam auf die Idee,
Sawani zu fesseln, um die
unbekannte
Kreatur
näher
untersuchen zu können, ohne dass
von ihr eine Gefahr ausging. Außer
Kämpfer, der das Wesen am
liebsten gleich umgebracht hätte,
waren alle der Meinung, dass dies
eine gute Idee wäre. Trotzdem half
Kämpfer, wenn auch grummelnd
und murrend, die Lianen von den
Bäumen zu holen und Sawani zu
fesseln.
Est
hers Frisurenecke
Haaröl
T ext: Esther
H
2013
eute gibt es von mir aus­
nahmsweise mal keine Frisu­
renanleitung, sondern stattdessen
einen Pflegetipp.
Die kalte Jahreszeit bringt
ihre ganz eigenen Beanspru­
chungen für unser Haar mit
sich, ich stelle hier bei mei­
nen Haaren vor allem die
vermehrte Reibung an der
Kleidung als Negativfak­
tor fest (Wollpullover,
Kapuzen, Mützen, etc.).
Insbesondere den Haar­
spitzen und den Längen
kann man hier mit klei­
nem Aufwand etwas
Gutes tun, indem man
eine Ölkur macht.
Diese kann man ganz
nach Belieben in Auf­
wand und Mischung
nutzen und bringt Ge­
schmeidigkeit und Glanz
fürs Haar.
Die einfachste Möglichkeit, welche
mir für mein Haar die liebste ist,
12
Wil o'Whisper
sieht folgendermaßen aus:
Vor dem Waschen kämme ich die
Haare aus, nehme einige Tropfen
Mandelöl und verteile die­
ses vorsichtig von den
Spitzen her nach oben in
den Haarlängen.
Statt Mandelöl kann man
auch jedes andere Pflan­
zenöl nehmen, das hängt
ganz vom eigenen Ge­
schmack
und
dem
Haartyp ab. Olivenöl
z.B. ist bei einigen sehr
beliebt als Haaröl, mei­
ne Haare werden davon
jedoch nur unglaublich
schwer und fettig. Da
muss man dann ein
wenig ausprobieren.
Wichtig ist bei mir
auch, dass das Öl ab
Schulterlänge aufwärts
nicht mehr ans Haar
gebracht wird, da es
dann auch nach der Wäsche
strähnig aussieht. In den Längen ab
Schulter abwärts hingegen fühlt
Esthers Frisurenecke
sich das Haar nach der Ölkur ein­
fach toll an und glänzt sehr schön.
In der radikalen Kurzform kann
man nun das Öl kurz einwirken
lassen und direkt danach die Haare
waschen. Ich bevorzuge es jedoch,
das Öl länger im Haar zu belassen,
so dass es länger einwirken kann.
Das kann von einer halben Stunde
bis zu einem ganzen Tag oder über
Nacht gehen ­ einfach einflechten
und wegstecken, das fällt dann
auch gar nicht auf.
Aber wie gesagt:
Ich für meinen Teil
bevorzuge die ganz
simple Pflege, welche
meine Haare dankend an­
nehmen: einölen, einwir­
ken lassen, auswaschen.
So einfach und so wir­
kungsvoll ­ viel Spaß
beim Ausprobieren!
2013
Alternativ kann man natürlich
auch die wildesten Mischun­
gen ausprobieren, so findet
sich zum Beispiel auf der Seite
www.kupferzopf­
flechtfrisuren.de
(welche ohnehin
absolut empfeh­
lenswert ist als
Einstieg in Sa­
chen
(Lang)Haar­
pflege
und
­frisuren) ein
Rezept
für
selbstgemachten
Spitzenbalsam, wel­
ches neben Mandelöl
auch noch Shea­ und Kakaobutter
sowie ätherisches Öl enthält.
(Unter Selbstgemachtes ­­> Für die
Haare ­­> Spitzenbalsam)
Und wer dann noch weiter experi­
mentieren möchte, der kann sich
mal unter
www.langhaarnetzwerk.de
umschauen ­ hier gibt es eine um­
fangreiche Abteilung zu selbstge­
machten Haarkuren etc. Das geht
von ausgefallenen Rezepten bis zu
detaillierten Pflegeanleitungen (so
kann man
zum
Bei­
spiel zum
besseren
Einwirken
die gekur­
ten Haare
in
Alufolie
einpacken
und vorsichtig
erwärmen).
Wil o'Whisper
13
Nähkäst
chen
Mittelalterliche Pilgertasche
T ext: Eraek
W
er schon einmal Stoff gekauft hat um
sich sein Gewand zu nähen, der kennt
das: ist das neue Kleidungstück fertig, bleiben
immer noch einige Stoffreste. Was man mit
denen noch machen kann, zeigt der folgende
Anleitungs­Bericht:
1
Es soll eine Umhängetasche entstehen, die
auch von Pilgern genutzt wurde. Heute kann
man modernen Kram wie eine kleine Wasserflasche, Taschentücher, Son­
nenmilch oder ähnliches darin verschwinden lassen.
Zuschnitt
Man beginne mit dem Nachbau der Schablone wie auf Bild 1 zu sehen. Dazu
muss man die Schablonen aus Pappe ausschneiden und so wie auf den Bil­
dern zu sehen falten. Auch der Stoff wird gefaltet und dann zeichne man mit
Kreide die Form auf den Stoff. Der Kreidestaub
ist leicht abzuklopfen, wenn er nicht mehr be­
nötigt wird. Ein Bild der Arbeit ist Bild 4. Sind
beide Seiten ausgeschnitten fehlt noch ein
Stoffstreifen, der später den Träger bildet. Die­
ser sollte 8 bis 10 cm breit und ca. 1,5 m lang
sein. Alle Teile sieht man auf Bild 5, das „I“
markiert die spätere Innenseite Tasche.
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2
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Wil o'Whisper
Nähkästchen
Ein Wort zu Stoffen und Stichen
3
Grundsätzlich kann man Leinen und Wolle gut
für Mittelalterliches verwenden, wer alles
nicht so eng sieht, darf auch gern zur Baum­
wolle greifen. Bei Leinen­ und Baumwollstof­
fen sollte man die Schnittkannten auf jeden
Fall einfassen. Bei der Nähmaschine kann man
dies mit einem Zickzack­Stich machen, mit der
Hand verwende man den Überwendstich (Stich1). Man kann dies auch bei
Wollstoffen tun, hier ist es aus meiner Sicht aber nicht ganz so wichtig.
Bei dünnen Stoffen sollte man ein Innenfutter
einbauen, hier eignet sich dünnes Leinen oder
dünne Baumwolle sehr gut. Man schneidet
einfach Vorder­ und Rückseite nochmal aus
und näht diese dann auch, wie die Flächen
mit dem „I“. Mit der Hand sei der Überwend­
stich (Stich1) oder der zweimalige Heftstich
(Stich2) empfohlen.
Man sollte im
Idealfall immer dasselbe Material für Gran
und Stoff verwenden, d.h. man nähe Wolle
mit einem Wollgarn.
4
5
Das nutze Ich
Ich verwende hier relativ dicke Wolle, die ich
mit Zwiebelschalen im zweiten Zug selbst ge­
färbt habe. Der erste Zug hat eine kräftigere
Farbe, jedoch wurde nur Dochtwolle und kein Stoff gefärbt. Den Träger
mache ich aus dem ungefärbten Stoff.
Genäht wird mit einer Stahlnadel und dickem
weißen Wollgarn. Ich nähe alles mit der Hand
und im Überwendstich, wie ihr später sehen
könnt. Diese Naht ist recht aufwendig, aber
ebenso schön. Jeder darf von meinem Weg
abweichen, wenn er mag.
6
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Wil o'Whisper
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Nähkästchen
Das Nähen
Nach dem zusammensticken der beiden Teile
(so dass die späteren Innenseiten außen lie­
gen), kommt die Nadel in die Hand. Das Nähen
kann beginnen, fast eine Sucht. Ein Jeder mag
hier auf seine Art nähen, ob mit Hand oder
Maschine es bleibt selbstgemacht.
Nachdem man die Tasche auf der späteren In­
nenseite zusammengenäht hat, kann man den Überstand noch innen vernä­
hen. Dazu bietet sich Zick­Zack­ oder Überwendstich an.
Ich habe eine andere
Technik benutzt und die
Tasche auf der späteren
Außenseite zusammenge­
näht. So wird die Naht
sichtbar. (Bild 6)
Ist die Tasche auf der
richtigen Seite (ggf wen­
den), sollte man den Rand
des Deckels zweimal umschlagen, feststecken
und vernähen: Zick­Zack­ oder Überwendstich.
(Bild 7)
Den Träger schlage man wie auf Bild 8 und 9
um, stecke den Stoff zusammen und vernähe ihn. Damit das hier gut aus­
sieht empfehle ich den zweimaligen Heftstich (Stich 2)
Fertig sieht das Werk dann so aus wie das Ein­
gangsbild es zeigt. Ich wünsche euch viel Spaß
und Erfolg beim Nachbau.
7
8
9
Schlusswort
Alle Empfehlungen zu Stichen und zur Technik
entstammen meiner persönlichen Erfahrung.
Wenn ihr bei einigen Punkten anderer Mei­
nung seid, können wir uns gerne austauschen.
Dies gilt auch, wenn ihr beim Nachbau Dinge anders machen würdet oder
auf Fehler stoßt. Meldet euch einfach bei mir, ich freue mich dazuzulernen.
Ich schreibe auch gern aus zum Färben mit Zwiebelschale, wenn es ge­
wünscht wird.
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16
Wil o'Whisper
Kobol
d
küche
Koboldkicherkekse
T ext & Bilder: Fee
Zutaten:
Für den Teig:
­
300 g Mehl
­
2 gestrichene TL Backpulver
­
100 g brauner Rohrzucker
­
1 Päckchen Vanillezucker
­
1 Ei
­
150 g Margarine oder Butter
­
2 TL geriebene Limettenschale
Für die Glasur:
­
mindestens 100 g Puderzucker
­
1­2 EL Cachaça (Alkohol für Caipirinha)
­
2 EL Limettensaft
Für die Deko:
­
2 TL geriebene Limettenschale
­
1 EL brauner Rohrzucker
Wil o'Whisper
17
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Mehl, Backpulver, Rohrzucker, Vanillezucker und Limettenschale schon
einmal trocken vermischen, damit alles hinterher optimal verteilt wird.
Das Ei in eine Schüssel schlagen und mit weichen Butterflocken verrühren,
dann die trockene Mischung nach und nach hinzugeben. Da der Teig relativ
fest wird, geht es am Besten mit den Knethaken.
Den entstandenen Teig zu einer Kugel formen und für ca. 30 Minuten im
Kühlschrank ruhen lassen, damit er sich später beim Rollen besser verarbei­
ten lässt. Danach den Teig 3 ­ 5 Millimeter dick (je nach Vorliebe) ausrollen,
mit Plätzchenformen ausstechen.
Koboldküche
Wer nicht ausrollen und ausstechen, sondern schneller naschen möchte,
kann auch eine dicke Rolle formen und nach der Ruhezeit einfach Caipi­Ta­
ler machen, indem er dünne Scheiben abschneidet.
Die geformten Plätzchen auf ein Blech mit Backpapier legen und bei bei
180°C bzw. 160°C (Umluft) für ca. 15 bis 20 Minuten in den Backofen. Da
jeder Backofen etwas anders ist, würde ich nach 15 Minuten nachschauen,
ob sie schon die gewünschte Bräune haben.
Dann heißt es dem leckeren Duft widerstehen und die Plätzchen gut aus­
kühlen lassen.
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Für den „Anstrich“ den Limettensaft und den Cachaça in eine kleine Schüs­
sel geben und mit soviel Puderzucker verrühren, dass daraus eine leicht
zähflüssige Masse entsteht.
Alternativ nehme ich einfach etwas mehr Limetten­ bzw. Zitronensaft, dann
ist es auch tauglich für kleine Naschkatzen.
Die Plätzchen damit bestreichen. (Statt eines Pinsels tut es auch ein Teelöffel
oder ein Messer­ schwieriger in der Portionierung, leichter zu reinigen).
Schnell mit gehackter Limettenschale und Rohrzucker bestreuen, bevor der
Caipi­Guss trocknet. Fertig.
18
Wil o'Whisper
Koboldküche
Glühwein-Plätzchen
T ext & Bilder: Sevrich (Koboldbäckerei)
Zutaten:
Für den Teig
­
240 g Mehl
­
60 g Speisestärke
­
200 g weiche Butter
­
75 g Zucker
­
2 Päckchen Vanillezucker
­
1 Ei
­
Mehl zum Ausrollen
Für die Füllung:
­
1 Tasse Glühweingelee
(oder anderes Gelee, z. B. Johannisbeer)
Für die Dekoration:
­
100 g Puderzucker
Das Ei mit der weichen Butter, dem Zucker und Stärke verrühren, langsam
das Mehl mit einarbeiten, bis ein gleichmäßiger, mürber Teig entsteht. Den
Teig zu einer Kugel formen und in Folie gewickelt für eine Stunde in den
Kühlschrank.
Wil o'Whisper
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2013
Dann auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche den Teig ca. 1/2 cm. dick aus­
rollen (Vorsicht, der Teig klebt leicht) und je 2 gleiche Formen ausstechen
und auf ein Backblech mit Backpapier legen. Aus einer Form ein Loch aus­
stechen, der andere wird der Boden.
Erst auf's Blech, dann das Loch ausstechen, da­
mit sich der Teig nicht verschiebt beim Trans­
port und beide Hälften hinterher gut
aufeinander passen. Das Loch in der Mitte der
oberen Plätzchenhälfte sollte nicht zu groß sein,
sie zerbrechen sonst nach dem Backen sehr
leicht.
Koboldküche
Wenn man keine zwei ineinander passenden Keksförmchen
hat, kann auch einfach mit einem Messer die Mitte ausge­
schnitten werden.
Im vorgeheizten Backofen bei 160° ca. 10 Minuten backen
und danach gut auskühlen lassen.
In einer Tasse Glühweingelee erhit­
zen, bis es halb flüssig ist. Wer
kein Glühweingelee nehmen
mag, kann auch jedes andere süße Gelee oder
Marmelade verwenden. Das Gelee bekommt
man auf vielen Weihnachtsmärkten oder man
kann es selbst aus Glühwein machen.
Je ein Plätzchen
ohne Loch dünn komplett mit dem warmen
Gelee bestreichen, dann ein Plätzchen mit
Loch daraufsetzen und vorsichtig andrücken.
Mit einem Löffel das Loch mit Gelee füllen
und ggf. etwas verteilen.
2013
Wer mag kann die Glühweinplätzchen hinter­
her mit Puderzucker bestäuben.
Bis das Gelee wieder fest wird, sodass man die Plätzchen in die Dose packen
kann, dauert es ein paar Stunden, also am Besten über Nacht stehen lassen.
Aber Vorsicht! Nicht dass ein Kobold über Nacht die frischen, warmen
Plätzchen klaut.
20
Wil o'Whisper
Koboldküche
Glühwein-Gelee
T ext & Bild: Sevrich (Koboldbäckerei)
Zutaten:
­
­
­
­
600 ml Glühwein (oder Saft)
100 ml Orangensaft
500 g Gelierzucker, 2:1
2 Päckchen Vanillezucker
Glühwein, O­Saft, Vanillezucker und Gelierzucker
in einem Topf zum kochen bringen und 2­3 Minu­
ten sprudeln lassen.
In ausgekochte Gläser füllen, Gläser fest verschlie­
ßen und für 10 Minuten auf den Kopf stellen, damit
sich eine Dichtung am Deckel bildet. Dann kann
man sie wieder umdrehen und ein paar Stunden
auskühlen lassen.
Man kann als Basis sowohl selbstgemachten, als auch gekauften Glühwein
nehmen oder für kleine Kobolde Kinderpunsch (Fruchtsaftmischung mit
Glühweingewürz). Nach dem gleichen Rezept lassen sich mit diversen Säften
auch Fruchtgelees für den Frühstückstisch zubereiten, die das ganze Jahr
schmecken. (Bei süßem Saft würde ich den Vanillezucker weglassen.)
Das Rezept ergibt 4­5 kleine Gläser Gelee, das einige Wochen haltbar ist.
Mit selbst gestalteten Etiketten und Deckeln eignet sich das Gelee super als
kleines Weihnachtsgeschenk.
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Wil o'Whisper
21
Tanzanl
eit
ung
Weihnachts-Walzer
Text: Esther
W
eihnachtskonzert, festliche Stimmung, ein Walzer – was fehlt?
Na klar, die Tanzpaare!
Dabei ist ein Walzer so an und für sich gar nicht mal so schwer – man muss
ja nicht gleich Wiener Opernball­Niveau anstreben.
Um ein bisschen im Walzertakt (1­2­3, 1­2­3, …) durch den Konzertsaal zu
schwofen braucht es für den Anfang nur den Grundschritt. Bei diesem läuft
man in der Schrittfolge quasi ein Viereck ab, insbesondere für die Herren
der Schöpfung merkt es sich vielleicht besser als so genannter „Bierkisten­
Walzer“.
Die Schrittfolge für den Herrn ist folgende:
1. rechtes Bein vor
2. linkes Bein schräg vor nach links ­ 1­3 Merkspruch: "vor­seit­ran"
3. rechtes Bein schließen
4. linkes Bein zurück
5. rechtes Bein schräg nach rechts ­ 4­6 Merkspruch: "rück­seit­ran"
6. linkes Bein schließen
Und dann geht’s wieder von vorne los.
2013
Für Die Damen läuft es genauso, nur dass diese mit Punkt 4 anfangen (also
links zurück).
Die Tanzhaltung sieht folgendermaßen aus:
Die Dame legt ihre rechte Hand in die geöffnete linke Hand des Herrn, die
linke Hand auf seinen rechten Oberarm. Die rechte Hand des Herrn liegt an
der Taille der Dame.
22
Wil o'Whisper
Tanzanleitung
Natürlich gibt es da noch
viel mehr Feinheiten, die
man beachten könnte,
wenn man wollte. Um
einfach zu tanzen geht es
aber auch mit diesen we­
nigen Grundlagen. Denn:
Entscheidend ist, wie
beim Singen, dass man
sich traut!
aus Nemt, vrouwe, disen kranz
Sô zieret ir den tanz,
mit den schœnen bluomen, als ir si ûfe traget.
hete ich vil edele gesteine,
daz müeste ûf iuwer houbet,
ob ir mirs geloubet.
sêt mîne triuwe, daz ichz meine.
Walther von der Vogelweide
Ein klein wenig Übung ist
zwar vonnöten, um die
Bewegung der Tanzpart­
ner aufeinander abzustimmen, aber da dann die Schrittfolgen immer parallel
zueinander erfolgen, sollte man sich nicht auf die Füße treten ­ und selbst
wenn doch: es gibt Schlimmeres.
Die Führung liegt natürlich, wie beim Tanzen üblich, beim Herrn. Wenn der
Grundschritt sitzt, kann er die Dame in Drehbewegungen durch den Saal di­
rigieren.
Tanzbeschreibungen verständlich zu schreiben ist nicht immer so einfach,
aber wer sich das noch einmal in anderen Worten durchlesen oder es sich in
Ton und Bild anschauen möchte, der kann sich heutzutage neben dem Be­
such eines Tanzkurses natürlich auch via Youtube o.ä. informieren.
Traut euch einfach mal, es macht wirklich Spaß!
P.S.: Hinweis von Hohli an die Männer: „Mit Tanzen fängt man Frauen! Also
traut euch!“
2013
Wil o'Whisper
23
Von Irrl
icht
ern
Interview mit Ela
Fragen: Brigitta
2013
Whisper: Was genau
studierst du eigentlich
jetzt in Frankreich?
Ela: Zur Zeit mache in
Frankreich einen Drei­
fachstudiengang
im
Fach traditionelle Mu­
sik. Dieser findet an
zwei Institutionen statt:
Zum Einen an der Uni,
wo ich zum Teil im Stu­
diengang für Musikwis­
senschaft
bin,
zum
Anderen, und das war
der Hauptgrund für
mich nach Poitiers zu
gehen,
am
CESMD
(Centre
d’études
supérieures musique et danse ) der
Region Poitou­Charentes, was das
Äquivalent der Musikhochschulen
in Deutschland ist. Dort bin ich in
zwei Studiengängen, ein Studien­
gang, der mit dem DNSPM (Diplô­
me
national
supérieur
professionnel de musicien) ab­
schließt, ein Studiengang der sich
24
Wil o'Whisper
hauptsächlich um
das Musikmachen
und die Vertiefung
und
Perfektion
musikalischer und
kultureller Kennt­
nisse dreht. Zum
Anderen habe ich
seit diesem Jahr
noch einen dritten
Studiengang ange­
fangen, der eher
einen
pädagogi­
schen Schwerpunkt
hat und dessen Ab­
schlusszeugnis man
in
Frankreich
braucht, um an den
Konservatorien un­
terrichten zu können.
Hauptsächlich nach Poitiers hat
mich vor allem das DNSPM gezo­
gen, da dieses den Schwerpunkt
traditionelle Musik hat und mir die
Möglichkeit gibt, mich ganz auf
meine Instrumente (Harfe und Du­
delsack) und deren kulturellen
Von Irrlichtern
des Studiums ist, der mich interes­
Hintergrund zu konzentrieren. Ge­
siert, da die Diplome selbst wohl
rade die Cornemuse du Centre,
vor allem etwas nützen, wenn man
mein Dudelsack, kommt ja ur­
unterrichten will, weniger jedoch
sprünglich aus Frankreich und ist
für Bühnenprojekte. Wichtig ist es
daher fester Bestandteil der tradi­
mir vor allem die Zeit und die Mög­
tionellen Musik Zentralfrankreichs.
lichkeiten des Studiums zu nutzen,
Traditionelle Musik wurde und wird
um möglichst
in den meisten
viele Einflüsse
Regionen Frank­ "Wichtig ist mir möglichst viele
und Kenntnisse
reichs zu einem Kenntnisse mitzunehmen."
mitzunehmen.
nicht unerhebli­
Ein großer Vorteil des Studiums ist,
chen Teil ohne Noten weitergege­
dass wir in dessen Rahmen mit
ben und erlernt. Wir spielen also
zahlreichen hervorragenden Musi­
auch im Studium fast nie nach Par­
kern zusammenarbeiten, die ich
tituren sondern nach Gehör. Wich­
vorher nur von CDs kannte. Außer­
tiger, als Noten genau vom Blatt zu
dem nimmt das CESMD jedes Jahr
spielen ist, dass man eine Melodie
nur relativ wenige Studenten im
und ihre Feinheiten relativ schnell
Studiengang für traditionelle Musik
aufschnappen, verstehen und auf
auf, da es Wert auf individuell zu­
seinem Instrument lebendig werden
geschnittene Studiengänge legt. Ich
lassen kann. Natürlich haben wir
konnte daher zum Beispiel bei der
trotzdem auch Unterricht zur Mu­
Wahl der Musiker, mit denen ich im
siktheorie, denn ganz ohne erreicht
Einzelunterricht an meinen Instru­
man als professioneller Musiker
menten zusammenarbeite, einiges
sonst doch recht schnell seine
mitreden. Das hat ab und zu auch
Grenzen. Allerdings haben in der
zur Folge, dass ich mich für den In­
Praxis das Spielen nach Gehör, Im­
strumentalunterricht quer durch
provisation und die Kommunikati­
Frankreich bewege.
on mit den anderen Musikern und
den Tänzern oder dem Publikum
Whisper: Wie bist du darauf ge­
einen ganz anderen Stellenwert als
kommen in Frankreich zu studie­
zum Beispiel in der klassischen
ren?
Musik.
Ela: Also zum Einen ist ja wie ge­
sagt der Dudelsack, den ich spiele,
sehr verankert in der zentralfranzö­
Wil o'Whisper
25
2013
Ich bereite hier also gerade eine
ganze Menge Diplome vor, muss
aber sagen, dass es mehr der Inhalt
Von Irrlichtern
2013
sischen Musik und auch die Harfe
hat zumindest in der bretonischen
Musik seit Alan Stivell ihren festen
Platz. Die Anzahl der Musikhoch­
schulen, die Studiengänge für tra­
ditionelle Musik anbieten, hält sich
außerdem in Europa eher in Gren­
zen. Die Harfe ist zwar an relativ
vielen Musikhochschulen auch in
Deutschland vertreten, allerdings
ist es fast immer die klassische
Konzertharfe im Studiengang für
klassische Musik, was in der Her­
angehensweise, der Spieltechnik
und im Repertoire nicht wirklich
viel mit der Musik, die ich mache,
zu tun hat. Hier spezialisiere ich
mich also wirklich auf die Haken­
harfe und auf die Cornemuse du
Centre und die Musik aus den Re­
gionen, in denen diese Instrumente
traditionellerweise gespielt wurden
und werden.
Generation hier meine Begeisterung
für diese Musik teilen. Es war sehr
toll zu sehen, dass traditionelle –
also Volksmusik – hier noch ein viel
größerer, lebendiger Bestandteil der
Kultur ist als bei uns und so gar
nichts Altbackenes hat. (Ich möchte
allerdings anmerken, dass es auch
in Deutschland eine sich mehr und
mehr vergrößernde traditionelle
Musikszene mit herausragenden
Musikern gibt. Man muss nur ein
bisschen mehr suchen als in Frank­
reich). Auch in Poitiers haben wir
zur Zeit mindestens einmal in der
Woche einen Abend, an dem man
sich trifft, zusammen musiziert,
singt und tanzt. Das ist schon eine
ganz besonders schöne Stimmung,
die dabei entsteht.
Ein weiterer Grund ist, dass tradi­
tionelle Instrumente und Musik ja
fast immer sehr regionsgebunden
sind. Es
Bereits in Deutsch­
war also
land bin ich oft "Volksmusik ist in Frankreich ein
recht na­
dank verschiedener lebendiger Bestandteil der Kultur."
helie­
Workshops
oder
gend, mich in dem Land zu
Bal Folks mit der französischen
spezialisieren, in dem ein Teil mei­
Musik in Berührung gekommen
nes Instrumentariums auch tradi­
und im Sommer 2011, als ich zum
tionell gespielt wird.
ersten Mal nach Frankreich gereist
bin, um die großen Folkfestivals
Whisper: Ein Musiker kann ja gar
(Château d'Ars, Gennetines) zu be­
nicht ohne musikalische Projekte
suchen, hat sich mir eine neue Welt
leben – erzähl doch mal etwas über
eröffnet. Sehr begeistert habe ich
deine aktuellen Projekte dort!
festgestellt, dass viele Leute meiner
26
Wil o'Whisper
Von Irrlichtern
Ela: Ja, da gab es tatsächlich Eini­
ges, seitdem ich vor einem Jahr an­
gekommen bin. Ganz zu Beginn
habe ich mit zwei Pariser Musikern
(Gitarre, Kontrabass/E­Bass und
ich) ein Folk Trio gegründet, mit
dem wir zum Tanz hauptsächlich
Eigenkompositionen aber auch ein
paar traditionelle Sachen in einer
Mischung aus Folk und verschiede­
nen Einflüssen aus der aktuellen
Musik gespielt haben. Gleich bei
unserem zweiten Auftritt haben wir
"Arzian spielen traditionelle
Musik verschiedener Länder."
in der Auvergne sogar einen Band­
wettbewerb gewonnen. Da die an­
deren
beiden
aber
nicht
hauptberuflich Musiker waren, war
das Projekt mit der Entfernung
recht schwer zu organisieren, daher
haben wir es dann bei einer Hand­
voll schöner Auftritte belassen.
Neben dem Studium und den Auf­
tritten unterrichte ich außerdem an
mehreren Musikschulen Harfe, Du­
delsack und traditionellen Tanz.
Whisper: Vermisst du die Irrlich­
ter und die Koboldfreunde?
Ela: Na klar, sehr sogar! Denke
gerne an die schönen Auftritte
mit den Irrlichtern und den Ko­
boldfreunden, die mich nicht selten
immer noch inspirieren und moti­
vieren. Dank Internet bekomme ich
aber selbst 900km weiter im Wes­
ten noch ab und an mit, was sich so
tut. Ich freue mich also immer über
Bilder, Videos und Berichte von
Konzerten und Koboldtreffen!
Whisper: Bist du irgendwann mal
wieder zu Besuch?
Ela: Jaa, tatsächlich werde ich
wohl auf dem Heimweg kurz vor
Weihnachten einen Stop in Nörve­
nich einlegen, um beim Konzert in
Nörvenich am 22.Dezember dabei
zu sein. Darauf freue ich mich
schon sehr. Wir sehen uns also hof­
fentlich dort wieder!
Wil o'Whisper
27
2013
In Poitiers angekommen lernte ich
dann zwei weitere sehr gute Musi­
ker und Freunde kennen: David an
Flöten, schottischen und mittelal­
terlichen Dudelsäcken und Louise
an der Barockgeige. Zusammen
spielen wir unter dem Namen Arzi­
an ein Programm aus schwerpunkt­
mäßig
traditioneller
Musik
verschiedener Länder, an manchen
Stellen auch beeinflusst von der al­
ten Musik. Auf unserer Homepage
http://www.arzian.fr könnt ihr
auch ein paar Konzertausschnitte
finden.
2013
Koboldkinder
28
Wil o'Whisper
Koboldkinder
2013
Wil o'Whisper
29
Ohne d
ie geht
's nicht
Dr. Lothar Jahn
Interview: Sev
2013
D
ieses Mal möchten wir euch jemanden vorstellen, dessen Arbeit wir
Koboldfreunde normalerweise kaum direkt mitbekommen, aber ohne
den viele der Veranstaltungen auf denen wir schöne Auftritte der Irrlichter
und anderer Künstler genießen, nie hätten stattfinden können.
Die Rede ist von Dr. Lothar Jahn, Musikjournalist, Musiker und Kulturma­
nager.
Viele von euch kennen seine Veranstaltungen aus den letzten Jahren, wie
dem Minnesängerwettstreiten oder von Märkten mit besonderem Ambiente
wie in Fritzlar und auf Burg Falkenstein. Aber er steht auch selbst mit eige­
nen Stücken auf der Bühne.
Whisper: Deinen Homepages www.min­
nesang.com und www.lothar­jahn.de kann
man entnehmen, dass du sehr umtriebig
auf mehreren Gebieten bist. Magst du dich
kurz mit ein paar eigenen Worten vorstel­
len und sagen, was du alles machst und
evtl. auch wie du darauf gekommen bist?
Ist ja nun kein normaler 08/15­Job...
Jahn: Mein Arbeitsfeld ist in der Tat sehr
breit. Das Motto ist "Geschichte zum Klin­
gen bringen", das heißt: Ich erarbeite zu
Stadtjubiläen, historischen Festen, bedeut­
samen Ereignissen maßgeschneiderte Pro­
gramme mit Musik und Theater. Dabei bin
© Archiv www.minnesang.com ich als Texter, Arrangeur, Autor, künstleri­
scher Leiter, PR­Manager und Organisator
aktiv. Dabei sind auch schon diverse CDs
entstanden.
30
Wil o'Whisper
Ohne die geht's nicht
Whisper: Nach welchen Kriterien
wählst du die Künstler für deine
Veranstaltungen aus?
Jahn: Qualität und Bezug zum je­
weiligen Thema.
"Das Motto ist: Geschichte
zum Klingen bringen."
Whisper: Wie bist du damals auf
die Irrlichter gekommen?
Jahn: Erstmalig habe ich mit ih­
nen beim Kaiserfest Fritzlar zusam­
mengearbeitet, dort beeindruckten
sie durch Witz und Charme. Damals
hat mich ein Bekannter auf die
Gruppe aufmerksam gemacht, ich
habe dann das Material gesichtet
und sie engagiert.
Whisper: Wie oft hast du schon
mit den Irrlichtern zusammengear­
beitet? Welche deiner Veranstal­
tungen
haben
Koboldfreunde
demnach vielleicht schon besucht?
Jahn: Sechsmal: Zweimal auf Burg
Falkenstein, zweimal in Fritzlar,
einmal beim großen Europäischen
Minnesangfestival Braunschweig,
einmal bei der Woche der Romanik
in Bad Arolsen.
Ich hoffe doch, die Koboldfreunde
waren immer dabei.
Whisper: Was war das schönste
Erlebnis mit den Irrlichtern?
Jahn: Die Feuerschau beim Euro­
päischen Minnesangfestival, ge­
meinsam
mit
Lux
Aeterna,
Musiktheater Dingo und Triskilian.
Das war großartig.
Whisper: Was war das lustigste
Erlebnis mit den Irrlichtern?
Jahn: Als sie auf Burg Falkenstein
beim
Ougenweide­Tributevent
gleich drei Preise bekamen.
"Die Irrlichter beeindrucken
durch Witz und Charme."
Whisper: Möchtest du den Ko­
boldfreunden noch etwas sagen?
Jahn: Haltet den Mädels die
Treue. Und schaut auch bei meinen
anderen Veranstaltungen vorbei, es
gibt fast jedes Jahr einen Minne­
sängerwettstreit!
Wil o'Whisper
31
2013
Wir danken Dr. Lothar Jahn herzlich für die schnellste Interviewantwort in
der Geschichte der Whisper (in unter 10 Minuten)!
Kobol
d
freund
e
Steckbrief: Feenkönigin
Seit wann?
So richtig aktiv eigentlich erst seit
letztem Jahr.
2013
Mein erstes Mal:
Das 2007er Weihnachtskonzert in
der Harmonie in Bonn. Ich kann
mich noch genau daran erinnern,
wie aufgedreht und voller Freude
ich danach war.
Was tust du hier?
Gute Frage. Im Forum gebe ich am
liebsten möglichst sinnfreie Kom­
mentare von mir. Live genieße ich
einfach nur die schönen Stunden
mit euch allen und übernehme bei
Bedarf auch manchmal eine „tra­
gende Rolle“ (© by Sev).
32
Wil o'Whisper
Lieblingslied der Irrlichter
(und warum?):
Puh, da gibt’s so viele. „Roter
Mond“, weil es die letzte Zugabe bei
meinem ersten Konzert war und ich
das nie vergessen werde. „Les filles
des forges“, weil das das erste Lied
ist, was ich überhaupt von euch ge­
hört habe. „Black and grey“, weil ich
diese Melodie einfach liebe. „TANZ
MIT MIR“, weil…ja…weil es einfach
toll ist! Die „Tora“ , weil ich solche
Geschichten einfach unheimlich
mag. Und nicht zuletzt „Eno sagra­
do en vigo“, weil ich das auf ewig
mit dem geilsten Wochenende, das
ich je hatte, verbinden werde (und
weil es einfach SO romantisch ist ).
Andere Bands:
Mike Oldfield, Dunkelschön, Kat­
zenjammer, Dire Straits, Master­
boy, Nightwish, Axel Rudi Pell,
Meat
Loaf,
Omnia,
Roxette,
Schandmaul, Iron Maiden, The
Koboldfreunde
Cranberries, Thetis, Versengold,
Fragma, Within Temptation, Lo­
reena McKennitt, L’Âme Immor­
telle. Da gibt es noch SO viele, das
würde den Rahmen hier sprengen.
Lieblingszeile aus einem Irr­
lichter­Lied:
„Die beste Taverne im Umkreis
von Meilen, gefrorenes Koboldki­
chern auf Eis“ – Lunas Blocksbar
Montag Morgen klingelt der
Wecker. Was ist dein erster
Gedanke?
Hoffentlich ist bald Freitag!
Was Du den Koboldfreunden
noch sagen möchtest:
Danke euch allen, dass ich Teil die­
ses wunderbaren Ganzen sein darf!
Steckbrief: Gevatter Tod
Mein erstes Mal:
Ummpf... das ist lange her. Irgend­
wann, wenn ich es noch recht weiß,
im Jahre 2006 auf Burg Satzvey.
Ich war mit Freunden um Pfingsten
rum auf dem Markt und durfte die­
sen wunderschönen Klängen lau­
schen. Danach hatte ich erst mal
eine neue CD. Es folgten mehrere
Besuche anderer Märkte und nach
dem Weihnachtskonzert 2010 war
es endgültig geschen.
Wil o'Whisper
33
2013
Was tust du hier?
Doofe Frage. Mit meinem magi­
schem Schnellzeichen­Kobold die
Auftritte in Bilder bannen. Auch so
manche tatkräftige Unterstützung
auf den diversen Märkten und
Konzerten wird geliefert.
Koboldfreunde
Seit wann?
Na ja so richtig aktiv seit 2011.
Lieblingslied der Irrlichter
(und warum?):
Ups, das ist echt schwer. Das
kommt auf meine momentane
Stimmung an. Meistens ist es ent­
weder "Roter Mond" (erinnert mich
an die schönste Fahrt in Norwegen.
An diese wunderschöne Einsamkeit
und Ruhe in den Fjells). Für mich
persönlich hat das Lied noch eine
andere sehr tiefgehende Bedeu­
tung. Oder "Wildgänse".
2013
Andere Bands:
Soar Partol, Duivelspack,
Heiter bis Folkig, Ignis
Fatuu, Schandmaul, Feu­
erschwanz, Haggard, Hei­
devolk. Das war ein Teil
der Mittelalterseite und
nun der Rest: Iron Mai­
den, Manowar, Hammer­
fall, Blind Guardian, Die
apokalyptischen
Reiter
und meine große Samm­
lung an Filmmusik.
Lieblingszeile aus ei­
nem Irrlichter­Lied:
"Nimm den Schädel, hal­
te den Schädel, dreh den
Schädel 3 mal im Kreis,
klopf auf den Schädel,
34
Wil o'Whisper
wirf hoch den Schädel dann schützt
er dich, wie jeder weiß." (Das letzte
Eichohrkatz)
Montag Morgen klingelt der
Wecker. Was ist dein erster
Gedanke?
*****! Ist es schon wieder Zeit mit
diesen komischen Leuten agieren
zu müssen?
Was Du den Koboldfreunden
noch sagen möchtest:
Macht weiter so. Es ist immer wie­
der toll euch auf den Märkten zu
treffen.
An den Tod
Mich aber schone, Tod,
Mir dampft noch Jugend blutstromrot ­
Noch hab ich nicht mein Werk erfüllt,
Noch ist die Zukunft dunstverhüllt ­
Drum schone mich, Tod!
Wenn später einst, Tod,
Mein Leben verlebt ist, verloht
Ins Werk ­ wenn das müde Herz sich neigt,
Wenn die Welt mir schweigt ­
Dann trage mich fort, Tod!
Gerrit Engelke
Koboldfreunde
Steckbrief: Benni / Knöpfchendreher
Lieblingslied der Irrlichter
(und warum?):
Lunas Blocksbar... die Spielfrauen
haben es so oft durch meine
Mischkiste geschickt, dass es sich
in meinem Innenohr festgebrannt
hat.
Andere Bands:
Queen,
Muse,
Slash,
Nigel
Kennedy, Metallica, Baroness uvm.
Lieblingszeile
Irrlichter­Lied:
Dumm Dumm
Didel dummdei
Mein erstes Mal:
Ganz schön intim als zweite
Frage... Auf dem Gluthöllen­MPS
zu Telgte im Jahr 2012 als
Knöpfchendreher. Die Geschichte
des Kennenlernens erspare ich
euch aus Gründen der Diskretion.
Was tust du hier?
Gelegentlich reinschaun und ab
und an sinnloses Zeug von mir
geben.
aus
einem
Dideldummdei,
Montag Morgen klingelt der
Wecker. Was ist dein erster
Gedanke?
Fick dich früher Vogel, jetzt wirst
Du gegrillt!
Was Du den Koboldfreunden
noch sagen möchtest:
Wenn ich ein Einhorn wäre, könnte
ich Schmetterlinge pupsen.
2013
Seit wann?
*nachguck* 31.10.2012
Wil o'Whisper
35
kühne Tat
en & waghal
sige Streiche
Eine Seefahrt die ist lustig . . .
Die Koboldfreunde machen einen Betriebsausflug
T ext: Gevatter Tod und Feenkönigin
I
m Rahmen des Vierthälermarktes in Bacharach im Wonnemonat Mai
wurden die dort anwesenden Koboldfreunde von den Marktleuten zu ih­
rem Betriebsausflug am Freitag eingeladen.
2013
mit an Bord.
Allerdings war Gevatter
Tod das Erscheinen in der
Gewandung des Todes
strengstens
untersagt
worden. Man wollte keine
Unfälle oder sonstige...
UPPSSS...
Der Markt hatte offiziell geschlos­
sen, was aber nicht heißt, dass dort
tote Hose herrschte. So kam es,
dass sich mehr als 50 Gewandete
morgens an der Anlegestelle des
Ausflugsdampfers zur Loreley ver­
sammelten.
Laut dem Personal der Rederei
durften alles, was an Waffen und
dergleichen getragen werden kann
36
Wil o'Whisper
Es wurde in der üblichen
Weise das Schiff geentert.
Zuerst die Piraten und
dann alle Anderen in einem wüs­
tem Kampfknäuel.
Die anwesenden Fahrgäste staun­
ten nicht schlecht über die seltsa­
men Passagiere, die Crew war sehr
begeistert und die Küche fluchte,
da alle Kaffeereserven vernichtet
wurden.
Nach
einer
gemütlichen,
wenn
kühne Taten & waghalsige Streiche
auch etwas kühlen Fahrt
erreichte das Schiff die
Loreley und kurze Zeit
später St.Goar. Die hier
zusteigenden
Gäste
wurden von einem der
Piraten mit dem Spruch:
„ Willkommen auf den
Schiff der verdammten
Seelen“ begrüßt. Dies
führte
zu
einem
Schmunzeln der Fahr­
gäste.
Auf der anderen Rheinseite wurde
eine Gruppe älterer Herrschaften
an Bord genommen. Diese hatten
zum größten Teil keinerlei Ver­
ständnis für uns Gewandete. Alle­
samt wurden als Wilde oder
Verrückte abgetan.
mit der Höhe einer Tür. Nun wurde
erstmal ein Imbiss organisiert, in­
zwischen hatten ja fast alle Händler
und Tavernen geöffnet.
Mit einem gemütlichen Tavernen­
abend klang ein etwas anderer
Markttag mit Wein, Weib und Ge­
sang spät in der Nacht aus.
Eine Gruppe älterer Herren war so
angetan von den Gewandungen,
dass es eine kleinere Fotosession
und viele Gespräche
mit uns allen auf dem
Oberdeck gab.
2013
Nach gut zwei Stunden
war das Schiff wieder
in Bacharach, wo alle
von Board gingen.
Hierbei hatten die lau­
fenden
Blechdosen
und die Piraten ein
paar kleinere Probleme
Wil o'Whisper
37
Special
Eine kleine Reise mit einer Kogge
Unterwegs mit dem Lastesel der Hanse
Text & Bilder: Muschelschubser
2013
V
or einigen Wo­
chen erhielt ich
die Einladung, für
einen Tag lang auf der
'Kieler
Hansekogge',
dem Nachbau einer al­
ten Hansekogge aus
dem Jahr 1380, mitzu­
reisen. Da ich mir diese
Gelegenheit natürlich
nicht entgehen lassen
wollte, fand ich mich
am 25. August im Jah­
re des Herrn 2013 am
Satorikai ein, um bei
bestem Segelwetter an Bord zu ge­
hen. Neugierig sah ich mich auf
dem Kaufmannssegler erst einmal
um. Obwohl Koggen das typische
Handelsschiff des Mittelalters wa­
ren, wusste man interessanterweise
bis 1962 nicht, wie diese Schiffe ge­
nau aussahen. Bis dahin war man
auf wenige Bruchstücke und vor al­
lem auf zeitgenössische Abbildun­
gen angewiesen. Das änderte sich
erst, als man 1962 in der Weser bei
38
Wil o'Whisper
Bremen eine Originalkogge fand.
Nach diesem Vorbild wurde dann
von 1987 bis 1991 die Kieler Hanse­
kogge im Rahmen einer Arbeitsbe­
schaffungsmaßnahme
unter
professioneller Anleitung und Hilfe
nachgebaut. Dazu kamen außerdem
noch einige gut getarnte Zuge­
ständnisse an die Moderne. Beson­
ders beliebt scheint dabei die
moderne Sanitärtechnik zu sein.
Zwar konnte ich an Bord auch die
Special: Reise mit einer Kogge
modernste Sanitärtechnik anno
1380 (also ein Plumpsklo) bewun­
dern, aber nach meiner Beobach­
tung wurde ausschließlich von der
Chemietoilette Gebrauch gemacht,
die gut verborgen in den bauchigen
Rumpf des Schiffes eingebaut wur­
de.
Nach
einigen
Stunden auf See
nahmen
wir
dann
wieder
Kurs auf unse­
ren Heimatha­
fen.
Dabei
begann ich all­
mählich,
mir
Gedanken
zu
machen.
Es
wurde nämlich
Wil o'Whisper
39
2013
Nach meiner kurzen Besichtigungs­
tour verließ das Schiff auch schon
bald den Hafen. Als erstes passier­
ten wir die großen Kräne der Werft
HDW, in deren Schatten ich prak­
tisch aufgewachsen bin. Einige Zeit
lang war das
Ufer dann noch
eng bebaut, bis
wir das Kieler
Stadtgebiet
hinter uns lie­
ßen. Allmählich
wurde die Be­
siedlung
aber
spärlicher.
Strände, einzel­
ne Häuser und
kleinere Ortschaften wie Möltenort,
Heikendorf und Laboe wechselten
einander ab, als wir weiter auf die
Kieler Förde hinausfuhren. Durch
den Anblick der schönen Land­
schaft und das ruhige Dahingleiten
konnte ich mich nach und nach an­
genehm entspannen. Allerdings
merkte man ungefähr ab dem
Leuchtturm
Friedrichsort
(In
Friedrichsort wurde die Hansekog­
ge übrigens gebaut.), dass man so
langsam auf offene See kam, da der
Seegang nun spürbar rauer wurde.
Um uns herum nutzten noch viele
andere Segler das schöne Segelwet­
ter, von den Surfern und kleinen
Jollen bis hin zu der wunderschö­
nen Dreimastbark „Thor Heyer­
dahl“. Am meisten wimmelte es
allerdings von Kite­Surfern. Die
sind in den letzten Jahren zu einem
richtigen Massenphänomen hier
geworden.
2013
Special: Reise mit einer Kogge
mündlich und auch in der schriftli­
chen Einladung verkündet, dass ei­
ne Überraschung auf uns warten
würde. Unter der Überschrift
„Fluch
der
Förde“ prangte
auf der Einla­
dung
zudem
ein Foto, auf
dem wilde Pi­
raten(­darstel­
ler) beim En­
tern zu sehen
waren.
Nun
erwartete ich gespannt einen Pira­
tenangriff. Ein solcher Piratenan­
griff fand dann … aber nicht statt.
Vielleicht war DAS die Überra­
schung. Vielleicht war den Piraten
aber auch einfach nur zu heiß. Das
fand ich ein wenig schade.
Die Menschen im Mittelalter wer­
den
gänzlich
anders
empfunden haben. Gera­
de um die Zeit der Kielle­
gung der original 'Bremer
Kogge', 1380, begannen
die berüchtigten Vitali­
enbrüder oder Likedeeler
(Gleichteiler) von sich
Reden zu machen. Zu­
nächst noch als Kaper­
fahrer mit Kaperbriefen (eine Art
Lizenz zum Rauben und Plündern
gegnerischer Schiffe) gegen wech­
selnde feindliche Mächte kämpfend,
wurden sie bald als Piraten zum
40
Wil o'Whisper
Schrecken der gesamten Seefahrt
auf der Ostsee. Erst nach jahrelan­
gen Kämpfen konnte der mächtige
Kaufmanns­ und Städtebund der
Hanse, der insgesamt
fast 500 Jahre bestand,
die Seeräuber aus der
Ostsee vertreiben. Die
gingen allerdings alsbald
ihrem
räuberischen
Handwerk auf der West­
see (heute Nordsee)
nach. Erst durch aber­
maliges
energisches
Nachsetzen der Hanse konnte die
Bruderschaft der Likedeeler end­
gültig zerschlagen werden. Freilich
schaffte es die Hanse nie, die See­
räuberei vollkommen zu beseitigen.
Auch setzte schon bald nach dem
Ende der Vitalienbrüder deren Ro­
mantisierung ein. Viele Menschen
damals
be­
griffen die Li­
kedeeler
durchaus als
Gegenentwurf
zur damaligen
starren Stän­
degesellschaft.
Die
Mann­
schaften hat­
ten
Mitspra­
cherechte
und
bekamen einen gerechten Anteil an
der Beute. Zur Zeit der sogenannten
„zweiten Generation“ der Seeräuber
konnten sich einfache Seeräuber
Special: Reise mit einer Kogge
der Arbeit mit anpacken. Zwar bin
ich schon früher auf anderen, klei­
nen Segelschiffen mitgesegelt, aber
ein Rahsegel mit 100 Quadratme­
tern Segelfläche zu bewegen, ist
schon ein anderes Kaliber und er­
staunlich anstrengend. Ich fand das
zwar spaßig, aber die Mannschaften
Da aber bei mir keine Seeräuber
damals dürften das wohl ganz an­
weit und breit zu sehen waren,
ders gesehen haben. Wenn eine
suchte ich mir nun eine andere Be­
Kogge beispielsweise von Lübeck
schäftigung. Auf Wunsch konnten
nach Nowgorod in Russland segelte,
die Gäste an Bord nämlich auch bei
unter doppelter Se­
aus Seefahrt
gelfläche und bei Kälte
und
wechselnden
Winden,
dann dürfte
Lange Tag' und Nächte stand mein Schiff befrachtet;
das
eine
brutale
Kno­
Günstger Winde harrend, saß mit treuen Freunden,
chenarbeit
gewesen
Mir Geduld und guten Mut erzechend,
sein. Dazu kamen
Ich im Hafen.
prekäre hygienische
Und am frühen Morgen wards Getümmel,
Verhältnisse
und
Und dem Schlaf entjauchzt uns der Matrose,
eventuell – je nach
Alles wimmelt, alles lebet, webet,
Arbeitgeber – eine
Mit dem ersten Segenshauch zu schiffen.
miese
Verpflegung.
Nun
ja,
früher war
Aber aus der dumpfen grauen Ferne
auch
nicht
alles bes­
Kündet leise­wandelnd sich der Sturm an,
ser. Ich kam jedenfalls
Drückt die Vögel nieder aufs Gewässer,
glücklich und zufrie­
Drückt der Menschen schwellend Herz darnieder;
den abends wieder im
Doch er stehet männlich an dem Steuer:
Heimathafen an. Und
Mit dem Schiffe spielen Wind und Wellen,
vielleicht habe ich zu­
Wind und Wellen nicht mit seinem Herzen.
mindest den Hauch
Herrschend blickt er auf die grimme Tiefe
einer Ahnung davon
Und vertrauet, scheiternd oder landend,
gewonnen, wie das
Seinen Göttern.
Reisen im Mittelalter
auf einer Hansekogge
Johann Wolfgang von Goethe
gewesen sein muss.
durch Mut und Fleiß sogar zu
Hauptleuten hocharbeiten. Wahr­
scheinlich durchliefen auch die
heute noch bekannten Seeräuber
Gödeke Michels und Klaus Störte­
beker eine entsprechende Karriere.
41
2013
Wil o'Whisper
Es war einmal.. .
Jahresrückblick 2013
Text & Bilder: Gevatter Tod
Mit den ersten Sonnenstrahlen und
steigenden Temperaturen kamen
auch die Irrlichter und Kobold­
freunde wieder aus ihren Winter­
quartieren und Höhlen in die
Sonne
hin­
aus.
Flugs
wurde
die
Kutsche bela­
den und mit
vielen
Ko­
boldfreunden
im
Anhang
wurde
der
erste Markt
der Saison im
schönen Bacharach angesteuert.
2013
Bacharach
Da Motte einen wirklich schönen
Rückblick
geschrieben
hatte, ist der einfach
übernommen worden:
Die Eisheiligen machten
ihrem Namen alle Ehre
und brachten nasse Füße
und kalte Nächte mit zum
42
Wil o'Whisper
Vierthälermarkt, der in diesem
Jahr wieder auf den Rheinwiesen
von Bacharach stattfand. Aber auch
wenn öfter dunkle Wolken das ro­
mantische Städtchen nicht weit von
der sagenumwobenenen Loreley
verdunkelten, wärmten die Mai­
sonnenstrahlen Händler, Lagerleu­
te und Musiker nach jedem der
Regenschauer zuverlässig wieder
auf. So konnte auch das stürmische
April­ ach nein, Maiwetter nieman­
dem die gute Laune verderben, vor
allem da jede Windböe einen
Kirschblütenregen über den Markt
pustete, der aus dem Markt ein
Frühsommermärchen werden ließ.
Für Irrlichter und Koboldfreunde
brachte der Vierthälermarkt nicht
nur die neue Marktsaison, sondern
auch ein neues Irrlicht
mit: Zum ersten Mal
war Bettina mit von
der Partie. Neben der
Davul hatte sie nicht
nur
ein
ganzes
Schlagzeug, sondern
noch einen ausge­
Es war einmal
Bad Arolsen
In flottem Tempo ging die Reise
weiter nach Bad Arolsen – Landau
zum Landsknechtstanz.
Die gesamte Stadt hatte sich in Ge­
wandet und auch tanzen konnten
sie alle. Die Stadt war wunderschön
und reichlich geschmückt. In dieser
schönen Stadt waren sehr viele
stattliche Landsknechte anzutref­
fen. Die meisten hatten auch statt­
liche Hüte und entweder eine
Muskete oder Pistolen, welche auch
ab und an sehr lautstark eingesetzt
wurden. Mit dem Eintreffen der
Irrlichter wurde es auch vor der
Bühne voll und es stellte sich her­
aus, dass die Maiden und Recken
gar vorzüglich
tanzen konn­
ten.
Dieses
rauschende
Fest ging bis
tief in die
Nacht und al­
le die dabei
waren
sind
sich
einig.
Wir kommen gerne wieder nach
Landau.
Lüdge
Weiter ging die Reise nach Liuhidi
(Lüdge). Kein Wunder, dass der
heutige Mittelaltermarkt in Lügde,
der Anno 2001 entstand, diesen
Namen trägt. Ein Name der schon
Wil o'Whisper
43
2013
wachsenen Basedrum­Drachen mit
auf der Bühne, der die Irrlichter zu
inspirieren schien: Neben altbe­
kannten Liedern nisteten sich neue
Ohrwürmer von Drachentötern und
Lindwurmbändigerinnen bei alten
und neuen Fans ein.
Neben Musik, Gauke­
lei, Tanz und Schau­
kampf sorgten wieder
allerley Händler für
das leibliche Wohl der
Irrlichter und Ko­
boldfreunde (und der
anderen Marktbesu­
cher, na gut) … und gestärkt mit
Walderdbeerlikör der Pech­Manu­
faktur und Schokokringeln der
Feldbäckerey sangen alle
noch die halbe Nacht hin­
durch. Dabei musste auch
das ein oder andere Kirsch­
bier sein Dasein aushau­
chen.
Ein wunderschöner Start in
die Saison, der Zeit ließ für
romantische Harfensets un­
ter Kirschblüten, eine Ko­
boldfreunde­Verlobungstorte,
ausgiebige Shoppingtouren und die
längste Feuershow, die Bacharach
je gesehen hat. Auch für die Irrlich­
ter hatte dieser Markt eine Neue­
rung. Sie wurden zusammen mit
Heiter bis Folkig vom fränkischem
Fußfolk im Lager verpflegt.
Es war einmal
2013
im 8. Jahrhundert in den fränki­
schen Reichsannalen erschien.
Auch hier hatte Motte einfach wie­
der den allerbesten Rückblick ge­
zaubert:
Blauer Himmel strahlte über Lüg­
de, das Wasser der Emmer glitzerte
in der Sonne und der helle Sand
knirschte unter den Fußsohlen, als
wir gemächlich Richtung Hänge­
matte schlenderten…
Die Irrlichter machen Urlaub?
Nicht ganz! Aber Petrus war dem
Liuhidi­Markt in Lügde so wohlge­
sonnen, dass auf dem Marktgelände
Ferienstimmung aufkam. Doch
nicht nur Hängematten und Sand­
strand ließen in den Emmerauen
das Herz von Marktleuten und Be­
suchern höher schlagen: Der ganze
Markt war voller Leckereien, der
Duft von Waffeln und der Bräterei
wehte über den Markt und Ge­
schmeide, Gewandungen und aller­
ley Tand betörten vor allem das
Weibsvolk. Die Herren der Schöp­
fung genossen die tavernennahen
Bühnenplätze und die Kinder fan­
den Platz zum Spielen, eine Burg
44
Wil o'Whisper
zum Bogenschießen und Greifvögel
zum Bestaunen.
So war für das Wohl aller gesorgt
und der Bürgermeister höchstper­
sönlich eröffnete den Liuhidi­
Markt, nachdem er sich davon
überzeugt hatte, dass Speis und
Trank wohl allen kleinen und
großen Besuchern munden wür­
den. Fast zu schön strahlte die
Sonne den ganzen Tag über, sodass
Brigitta nach einer dreiviertel
Stunde auf der Bühne feststellte:
„Wir sind jetzt gar!“ Doch das kühle
Wasser der Emmer behob auch
diesen Zustand schnell wieder, und
nachdem alle Irrlichter die begrün­
te Badeinsel des Flusses erklom­
men hatten, stellte sich nur die
Frage: Und wie kommt man jetzt
wieder zurück? Doch auch dieser
Feldzug (oder war es ein Schach­
zug?) gelang und die Irrlichter lie­
ßen kühl erfrischt die Marktleute
beim Tanze schwitzen.
So beglückten uns die Irrlichter
nicht nur auf der Bühne, nein, auch
an dem Beerenweine­Stand zwi­
schen den ganzen Flaschen mit ro­
mantischen Harfensets
und mit Feuerspiel,
Pestumzug
(dessen
Schandkarren wir zum
Glück gerade noch ent­
kamen) und Tavernen­
spiel
klang
ein
wunderschöner Tag in
Es war einmal
Lügde
langsam
aus. Der Sonntag
zeigte sich be­
wölkter, aber nicht
minder schön und
auch hier hielt Pe­
trus seine Regen­
wolken so lange
zurück, bis die
Marktbesucher
gegen Abend den
Weg in die heimischen Gemächer
antraten.
Da das Wetter nicht zum Badesee
lockte, strömten die Menschen­
massen in die Emmerauen und er­
freuten sich erneut an den
schmucken Ständen, an Speis und
Trank und irrlichternen Klängen.
Das Marktvolk tanzte beinahe
schon routiniert zu den verschie­
densten Weisen und die Irrlichter
stellten fest: „Das wäre nie gesche­
hen, dies würde nie sein – ohne ro­
ten Wein!“
Treuchtlingen
Wil o'Whisper
45
2013
Nach einem Ausflug in den Norden
musste sich die Kutsche nun auf
einen langen weiten Weg in den
tiefen Süden aufmachen um pünkt­
lich in Treuchtlingen zu sein. Hier
verschlug es die Irrlichter auf die
imposante Burgruine. Die impo­
santen Ausblicke und die große alte
Linde hatten es ihnen angetan. Die
drei Irrlichter lichterten nun zwei
Tage lang. Es
war alles zum
besten organi­
siert und hier­
über waren die
Irrlichter
sehr
erfreut.
Danach
war
dann mal wieder
ein Event ganz
in der Nähe an­
gesagt und so konnte die Eröffnung
eines Wanderweges in der richtigen
Art und Weise erfolgen. Aber Irr­
lichter und wandern? Mit Instru­
menten und in Schnabelschuhen?
Nein, das geht nicht.
So wurde nur der „Grafen und
Mönch – Wanderweg“ im Bergi­
schen Land eröffnet. Das bergische
Land ist immer eine Reise wert,
besonders bei gutem Wetter. So
genossen die Irrlichter das Leben
und hatten auch keinerlei Wünsche
mehr offen bei der leckeren Ver­
pflegung. Es waren auch Waffeln
darunter, die aus
der E­Bike Tank­
stelle kamen. So
sehr auch ge­
sucht wurde, es
waren
keine
Mönche zu fin­
den. Aber der
Graf vom Berg
war
anwesend
und so gab es
Es war einmal
auch allerlei Wissenswertes zu den
Wanderwegen im Bergischen Land.
Mit der wohlbekannten Musik im
Ohr wurden die Wanderer auf ihre
Reise geschickt. Hoffentlich ergeht
es ihnen nicht so wie dem kleinen
Geigling.
2013
Düsseldorf
Als nächstes führte die Reise durch
den schönen Sommer nach Düssel­
dorf. Hier war schwer was los!
All diese Ereignisse wurden in ei­
nem sehr schönen und wunderbar
passenden Rückblick von Motte
eingefangen:
Das mussten wir feststellen, als sich
vier bepackte Irrlichter und ein
Haufen Koboldfreunde aus allen
Himmelsrichtungen der Tonhalle in
Düsseldorf näherten: Bei strahlen­
dem Sonnenschein und glitzerndem
Rheinwasser strömten nicht nur
viele Familien mit Sack und Pack
zur Tonhalle, aus der schon Trom­
melklänge, Gelächter und viele
Stimmen zu hören waren. Auch die
ersten Demonstranten der ange­
kündigten Großdemo gruppierten
sich, sodass die anwesende Polizei
nicht nur die Straßen, sondern auch
die Künstlerparkplätze vor der
Halle eifrig bewachte. Sicher ist si­
cher. Als endlich alle Irrlichter am
Auftrittsort angekommen waren,
war es auch nicht mehr lange bis
zum ersten Auftritt unter dem Vor­
46
Wil o'Whisper
dach. Schon bei den ersten Tönen
hatten sich viele, viele Kinder rund
um die mittelalterlichen Spielfrau­
en versammelt, die die alten In­
strumente bestaunten und sich
über den lauten Dudelsack, die
„komische Geige“ und die „lustigen
Schuhe“ freuten. Schnell wurde ge­
tanzt, geklatscht und mitgesungen
und man sah in dieser Runde nur
fröhliche Gesichter. Wie im Flug
verging bei dem bunten Programm
des Familienmusikfests die Stunde
bis zum nächsten Set, denn überall
auf dem Gelände fanden sich Chö­
re, Orchester, Trommler, Anima­
teure. Die Irrlichter­Kinder hatten
auf jeden Fall einen riesen Spaß,
aber man muss gar nicht unbedingt
Kind sein, um einen tollen Sonntag
auf diesem tollen Fest zu erleben.
Höhepunkt war an diesem Sonntag
dann der Auftritt in der Rotunde,
wo viele Fans schon dem Sound­
check gespannt lauschten und sich
später von 13 Feen und kleinen
Geiglingen verzaubern ließen. Und
so ging – märchenhaft wegge­
träumt mit „Flatworld“ ­ auch die­
ses Fest seinem Ende entgegen,
was sicherlich alle großen und klei­
nen Besucher am Abend selig und
süß schlafen ließ. Auch etwas Be­
sonderes fand im Anschluss an das
Konzert statt. Unser neues Irrlicht
Bettina bekam von Gevatter Tod
höchstpersönlich ihr Glöckchen
Es war einmal
Familienmusikfest Düsseldorf ­ 07.07.2013
von Gaius
D
er Tag begann bereits morgens mit einem herrlichen
Sommerwetter, welches unseren Irrlichtern gebührt. Um 12 Uhr
kamen meine Tochter und ich an der Tonhalle an und konnten den
ersten Auftritt der Irrlichter kaum erwarten. Etwa eine halbe Stunde
später begegneten wir bereits den ersten Koboldfreunden und wurden
wie immer mit großem Hallo begrüßt, als hätte man sich erst gestern
verabschiedet.
Nach einer Weile traten auch unsere Lichter in Erscheinung und
erregten direkt die Neugier der anderen Besucher. Vielen von ihnen war
anscheinend bis heute das Vergnügen und das Glück, solchen
bewundernswerten Geschöpfen zu begegnen, verwehrt geblieben. Als
dann die letzten 5 Jungfrauen des Rheinlandes mit ihrem Spiel begannen
war das Volk kaum noch zu halten. Leider war der Auftritt nur kurz,
wurde dafür aber nach einer dreiviertel Stunde noch gesteigert.
Der Höhepunkt fand um 15 Uhr in der Rotunde statt. Nach einigen
Problemen mit dem Soundcheck und einer Einlage der Düsseldorfer
Trommel zeigten die Irrlichter trotz der Technik­Widrigkeiten ihr
Können.
Auch die beiden Zwerglichter waren mit vollem Eifer dabei. Marie Emilia
übte sich als sehr begabte Unterstützung von Motte und brachte die
handgeklöppelten Silberscheiben an die Frau und den Mann. Gevatter
Tod und Frettchen hielten den Auftritt unserer Irrlichter natürlich
wieder mit ihren magischen Geräten auf unvergängliche Weise fest.
Nach einer Stunde war das Konzert zu Ende und unser neues Irrlicht
Bettina bekam von Gevatter Tod höchstpersönlich ihr Glöckchen
überreicht, denn „… Nicht nur jeder Koboldfreund – nein, auch jedes
Irrlicht braucht sein Glöckchen…“.
Danach verabschiedeten sich alle von einander und machten sich
glücklich auf den Heimweg….
… und wenn sie nicht im Stau stecken geblieben sind, sind sie hoffentlich
auch beim nächsten Konzert dabei.
2013
Wil o'Whisper
47
2013
Es war einmal
überreicht, denn „… Nicht nur jeder
Koboldfreund – nein auch jedes
Irrlicht braucht sein Glöckchen….“
(Gevatter Tod)
nach dem Interview nimmer ge­
sehn und wurde später leer wieder
aufgefunden. Es waren mehr als 1,5
kg darin!
Bückeburg
Rottenburg am Neckar
Nach diesem Besuch in Düsseldorf
hatte die Kutsche keine Pause son­
dern musste sich direkt wieder
weiter Richtung Bückeburg in Be­
wegung setzen.
Hier fand an einem der ältesten
und größten Spielorte das MPS
statt. Der Wettergott zeigte sich von
seiner besten Seite und es gab nur
strahlenden Sonnenschein. Auf
dem Festival durfte Bettina ihr
Schlagzeug in voller Pracht präsen­
tieren und von Beginn an bis zum
letzten Abendkonzert hatten alle
viel Spaß. Die Irrlichter genauso
wie viele der extra angereisten Ko­
boldfreunde. Es war zu jedem Auf­
tritt gute Stimmung vor der Bühne
und am Sonntag wurde sogar Par­
tystimmung vor der großen
Feuerspektakel Bühne ver­
breitet.
Steffi hat es geschafft, sämt­
liche Kollegen und Radiomo­
deratoren um den Finger zu
wickeln. Nun ist aber auch
Einigen bekannt, was neben
Schokolade die zweite Lieb­
lingsspeise der Irrlichter ist.
Die Dose mit der bunten Mi­
schung Gummibärchen ward
Nach nur sehr kurzer Erholung
ging die Reise auch schon weiter.
Bei hochsommerlichen Tempera­
turen ging es nach Rottenburg am
Neckar.
Hier fand ein
kleiner aber fei­
ner Mittelalter­
markt statt. Es
war wie ein klei­
ner Traum mit­
ten am Tage.
Schöne Stände,
schönstes Wetter
und viele leckere
Dinge gab es auf diesem Markt zu
entdecken. Das Zentrum des
Marktes bildete die Bühne. Nach
dem Eintreffen der Irrlichter und
Koboldfreunde wurde
erst mal eine Stärkung
zu sich genommen.
Daraufhin folgte ein
kleiner Rundgang über
den Markt. Hierbei fand
ein kleines Einhorn eine
neue Heimat. Auch dem
Wetter angepasst wur­
den einige Krüge Feen­
trunk und so mancher
Krug Helles geleert. Als
48
Wil o'Whisper
Es war einmal
Wormersdorf
Hiernach durften sich unsere
Spielfrauen erst mal etwas erholen
bevor es zu den Tomburgrittern
nach
Wormersdorf
ging.
Hier stand der Rit­
terschlag
einiger
Teilnehmer an und
dieser wurde in sehr
würdiger Weise ab­
gehalten.
Der Markt war unter­
halb der Ruine der
Tomburg aufgebaut.
Es war eher ein sehr
großes Heerlager mit
vielen Beteiligten. Sogar hoher Be­
such war anwesend. Kaiser Barba­
rossa und seine Garde gaben sich
die Ehre dieser Zeremonie beizu­
wohnen. Am Beginn des Tages ging
es zuerst einmal für zwei der Irr­
lichter und ihre Instrumente hoch
hinaus. Mit Laute und Schäferpfei­
fe wurde die wahrscheinlich höchs­
te Bühne erobert. Auf dem Boden
Wil o'Whisper
49
2013
es dann später wurde läutete „Can­
tus Lunaris“ die Konzertreihe ein.
Dies ermöglichte es allen, erst ein­
mal verträumten Klängen in der
lauen Sommer­
nacht zu lau­
schen.
Nun
folgte das erste
der beiden Irr­
lichterkonzerte.
Das Publikum
war begeistert
und die neuen
Lieder kamen
auch hier sehr
gut an.
Nach
dem
Konzert folgte eine wirklich traum­
hafte Feuershow. Nach dem Spiel
mit dem Feuer ging es an das zwei­
te Konzert. Hier wurden neben der
Möglichkeit zu tanzen auch einige
der älteren Lieder dargeboten. So
ergab es sich, dass „Irrlichter“ und
„Roter Mond“ bei vielen im Publi­
kum verträumte Blicke hervorzau­
berten und so mancher in
Erinnerungen schwelgte.
Nebenbei wurde noch als kleiner
Snack zwischen den Konzerten die
Feldbäckerey geplündert. Hier gab
es die absolut leckersten Teigfladen
und die allseits beliebten Schoko­
kränze.
Es war wirklich ein echter Som­
mernachtstraum für alle Beteilig­
ten.
Es war einmal
der Tatsachen zurück wurden die
Teilnehmer und Gäste mit ver­
schiedensten Liedern und Tänzen
zum träumen und mitmachen ge­
bracht.
Der Ritterschlag erfolgte auf einer
Waldeslichtung. Hierbei wurden
sowohl die Ritter wie auch Gäste
durch
das
liebli­
che
2013
Spiel der Instrumente
an den richtigen Ort
geführt.
Auch der nächste Tag
brachte viel Sonne mit
sich. Die Stimmung
war sehr gut und auch
einige Koboldfreunde
fanden zum wiederholten Male den
Weg auf den Markt.
Mit genügend leckerem Kaffee, viel
kühler Cola, Kuchen und Eis lies es
sich prima aushalten.
Aufgrund eines fehlenden Park­
platzes ist
Steffi
standes­
gemäß mit
dem Pferd
angereist.
50
Wil o'Whisper
Speyer
Am 25. Tage des Monates August
Anno 2013, also am Tage des Her­
ren, machte die Kutsche der Irr­
lichter einen Halt bei dem MPS in
Speyer.
Am Fuße des mächtigen Domes im
Schatten von ein paar Bäumen war
die Bühne der Irrlichter aufgebaut.
Diese erschienen mit gewohnter
Pünktlichkeit und begeistern das
Volk direkt nach der Markteröff­
nung mit ihren Klängen. Bei ei­
nem neckischen, manchmal
auch frechen Programm waren
die Massen bald in den Bann
gezogen und lauschten ehr­
fürchtig. Und so bewiesen sehr
viele Gäste einen guten Musik­
geschmack und stürmten den
CD Stand.
Auch bei den weiteren Konzer­
ten, die nun im Wechsel mit
Versengold erfolgten, war immer
eine größere Masse von Zuschau­
ern vor der Bühne zu finden.
Selbst der am späten Nachmittag
einsetzende Regen konnte die Be­
geisterung nicht mindern, wenn­
gleich die Zuhörer Zuflucht unter
den großen Bäumen suchten und
von dort aus weiter lauschten.
Es wurden den Recken und Mai­
den viele tolle Ratschläge und auch
ein Kochrezept mit auf den Weg
gegeben und Geschichten aus dem
hohen Norden und seiner Sagen­
Es war einmal
welt in musikalischer Form darge­
bracht. Irgendwann neigte sich der
Tage dem Ende zu und nach dem
letzten Konzert wurde es wieder
still vor der Bühne. Aber dahinter
wuselten Koboldfreunde durch die
Gegend um alles schnell ins Tro­
ckene zu bekommen. Ein Kobold­
freund erhielt in diesem Gewusel
sein Glöckchen, um von nun an
nicht mehr ohne einen freudigen
Klang seines Weges ziehen zu müs­
sen.
gation aus Chateaudun davon ab­
halten, uns mit ihren Tänzen zu er­
freuen, noch schützte er manch
einen unbedarften Zuschauer da­
vor, mehr oder weniger freiwillig in
den Reigen der zu den Klängen der
Irrlichter dargebrachten Tanzrun­
den gezogen zu werden. Diese wur­
den so wunderbar angeleitet, dass
Und wieder ging die Kutsche auf
eine weite Reise Richtung Süden.
Dieses Mal war Ebelsbach das Ziel.
Hier spielten die Irrlichter im Rah­
men der Veranstaltung „Historische
Reise" im Schloßpark Gleisenau.
Auch ein weiterer Termin in Bayern
fand nur die Woche darauf statt,
also Schwerstarbeit für die Kutsche
mit all den Sachen an Bord.
Schweinfurt
Wil o'Whisper
51
2013
Hier ging es nun nach Schweinfurt
zum mittelalterlichen Stadtfest.
Dazu hat unsere Feenkönigin einen
schönen Rückblick gezaubert:
Wieder einmal hat sich eine lange
Anreise zu einem Irrlichterauftritt
mehr als gelohnt. Denn allem Re­
gen zum Trotz verbrachten wir im
Frankenlande ein wirklich schönes
Wochenende. Und so konnte jener
Regen weder die französische Dele­
selbst die Kindelin an der Stätte
und manch ein unerfahrener Recke
stilsicher das Tanzbein schwangen.
Und da der Wettergott den Irrlich­
tern ja bekanntlich meist wohlge­
sonnen ist, verzog sich der Regen
gegen Abend hin auch wieder und
wir konnten den Tag mit trockenen
Haaren und „Irrlichtern nach Fei­
erabend“ vor, in und an der Taver­
ne ausklingen lassen. Hier durften
die geneigten Zuhörer auch manch
ungewohnten Klängen lauschen
Es war einmal
und erfuhren unter Anderem, wer da eigentlich für sie aufspielte.
Der Sonntag begann zwar ohne den namensgebenden Himmelskörper, da­
für aber mit einem sehr schön gestalteten ökumenischen Gottesdienst. Wie­
der wurden zahlreiche Tanzbeine geschwungen und noch viel zahlreichere
Besucher bevölkerten den Markt an der Schweinfurter Stadtmauer. Auch
Irrlichter und Koboldfreunde gewannen an Zahl und so konnten wir sowohl
Kyrians Kobo­Nachwuchs begrüßen, als auch Zeuge eines supertollen Ga­
stautrittes unseres Zwer­
glichts Justus werden.
2013
Nebenbei eroberten die
Spielfrauen sogar die
Turnierpferde der Ritter.
Über den Rest der Ge­
schehnisse wird der Man­
tel
des
Schweigens
gebreitet.
52
Wil o'Whisper
Undwenn sie nichtgestorben sind.. .
Es weihnachtet sehr...
Winter- und Weihnachtstermine 2013
T ext: Gevatter Tod
N
un da sich der Sommer dem Ende zuneigt und Herbst und Winter in
großen Schritten näher kommen sind schon die nachfolgenden Termin
mit einer magischen Feder in die Reiseplanung der Kutsche eingetragen.
Am 30. November findet das erste Weihnachtskonzert in
Emmerichenhain statt.
D
anach geht es frohen Mutes weiter
in das Café F nach Pulheim, wo
am Mittwoch, den 4. Dezember um
20:00 Uhr ein Weihnachtskonzert in
kleiner Besetzung stattfindet. Hier
spielen Jutta, Steffi und Brigitta.
N
ur 2 Tage später am 6. Dezember findet DAS Ereignis für alle
Koboldfreunde und Irrlichter statt.
Es ist das traditionelle Weihnachtskonzert in der Trinitatiskirche in
Bonn­Endenich.
Ja, es ist Nikolaus, aber das stört nicht weiter.
Vielleicht schaffen
wir es ja wieder,
wie im letzten
Jahr, das Irish Pub
um die Ecke zu
stürmen.
2013
Wil o'Whisper
53
Und wenn sie nicht gestorben sind
A
m darauffolgenden Wochenende, dem 13. bis 15. Dezember, geht die
Fahrt der Kutsche, hoffentlich im Schnee, nordwärts.
Ein ganzes Wochenende werden unsere nördlichen Koboldfreunde mit drei
Events in Kutenholz beglückt.
Es finden zwei mittelalterliche Buffets und ein Weihnachtskonzert in der
Festhalle in Kutenholz statt.
Es wird gemunkelt, dass mindestens ein, wahrscheinlich aber mehrere
Koboldfreunde aus dem Süden sich auf den langen und beschwerlichen Weg
machen werden.
N
ach dieser Schlemmerei geht es weiter durch die kalte und dunkle
Jahreszeit am 20. Dezember in das Café der VHS Moers zum
Weihnachtskonzert. Wie auch im Café F. spielen hier Jutta, Steffi und
Brigitta.
D
er Abschluß des Jahres und somit auch das Ende der Irrlichtersaison
findet am 22. Dezember in der kleinen Kirche in Nörvenich statt.
Dieses Konzert beginn um 18:30 Uhr.
2013
Nun wird es wieder Zeit, sich
in die Höhlen und anderen
Behausungen
zurückzuziehen um nicht in
den Raunächten verloren zu
gehen. So es der Zufall will
und auch die Zeit, kann es
passieren, dass der ein oder
andere Kobold sich auf einen
Weg neun Meilen hinter der
Zeit verirrt. Dort soll ja
bekanntlich
die
beste
Taverne sein. Ihr wisst schon
welche Bar dort ist.........
54
Wil o'Whisper
Kolophon
Herausgeber und Redaktion:
Julia Haubs, Brigitta Jaroschek, Julia Knieper, Oskar Solich,
Andreas Busch, Esther, Piet
Kontakt:
[email protected]
Layout und Satz: Oskar Solich
Titelbild: Jens Murer
Merlin sagt: Esther
Bildnachweise:
Soweit nicht anders angegeben
Fotos: Jens Murer
Zeichnungen: Julia Haubs, Julia Knieper
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Kategorieüberschriften: Von Liedern und Geschichten, Künstlerecke
Die Artikel in dieser Ausgabe stellen die Meinung der einzelnen Autoren dar und müssen nicht
mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Redaktion behält sich das Recht vor,
eingesandte Artikel zu kürzen oder zu ändern. Die Rechte der eingesandten Artikel und
Zeichnungen verbleiben beim Urheber. Für unaufgefordert eingesandte Artikel kann keine
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2013
Wil o'Whisper
55
Merl
in sagt
..
Wir wollen eure Meinung!
2013
Wie hat sie euch die Will o'Whisper gefallen?
Was fehlt eurer Meinung nach?
Was ist besonders gelungen?
Habt ihr selbst eine Idee für einen Artikel, dann immer her damit!
Sendet uns alles an [email protected]
56
Wil o'Whisper

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