von Marigona K. Die Zwei Gesellen von Eichendorff
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von Marigona K. Die Zwei Gesellen von Eichendorff
Thema: Romantik/ Gedichttext Aufgabe: Die Schüler sollen zu Eichendorffs Gedicht „Die zwei Gesellen“ ein Interview mit einem der beiden Gesellen durchführen. von Marigona K. Die Zwei Gesellen von Eichendorff - Interview mit dem 2.Gesellen Interviewer: Guten Tag, Herr zweite Geselle schön, dass Sie die Zeit gefunden haben für ein Interview mit uns. Natürlich interessiert es uns sehr, wie ihre Reise verlief, was Sie erlebt haben und ob Sie diese Reise, diesen Weg ein Leben zu Leben wieder wählen würden. Doch zunächst möchte ich Sie fragen, ob Sie noch Kontakt mit dem ersten Gesellen haben? Zweite Geselle: Zu Anfang, vielen Dank, dass Sie sich für meine Geschichte interessieren. Ich freue mich, dass ich durch Sie andere Menschen darauf aufmerksam machen kann, dass es auch noch andere Wege gibt, als den, den vermeintlich jeder geht. Um auf ihre Frage zurück zu kommen, ja ich habe tatsächlich vor ein paar Wochen mit dem ersten Gesellen ein sehr aufschlussreiches Gespräch führen können. In diesem berichtete mir der erste Geselle von seinen Hoffnungen und Erwartungen an seinen Lebensweg und wie sich diese zwar erfüllten, ihn aber nicht erfüllten. Ich bewundere ihn für sein Durchhaltevermögen ein Leben zu leben, dass ihn nicht mit Freude und Glück erfüllt. Ist das nicht ironisch? In einer scheinbaren Traumwelt mit Garten, Haus, Frau und Kindern kann er mir am Ende seines Lebensweges nicht in die Augen sehen und sagen, dass er gelebt hat. Interviewer: Sie sind also zufrieden mit ihrem Weg, ihrer Lebensweise? Haben Sie gelebt? Zweite Geselle: Ich denke nicht, dass es einen Menschen auf der Welt gibt, der am Ende seines Lebens sagen kann, dass er zufrieden ist mit dem Verlauf seines Lebens, denn es gibt immer Ereignisse im Leben, die man sich anders gewünscht hätte oder Ereignisse, die man gerne erlebt oder auch nicht erlebt hätte. Schlussendlich ist es aber wichtig, dass man das felsenfeste Gefühl hat gelebt zu haben. Ein Leben mit Freude, Glück, Freiheit, aber auch Trauer und Angst. All das und noch viel mehr gehören zum Leben dazu. Ja, ich denke, dass ich gelebt habe, auch wenn ich anfangs Angst hatte , dass es der falsche Weg ist, man muss sich trauen seinen persönlichen Weg zu gehen, wenn man zu sich finden und im reinen sterben will. Interviewer: Im reinen sterben? Ist es das was Sie zur Reise bewegt hat? Zweite Geselle: Nein, als junger Geselle habe ich mich ins Abenteuer gestürzt und den unkonventionellen Lebensstil und Lebensweg gewählt. Gewiss nicht zur Freude meiner Eltern, aber diese Reise lag mir am Herzen. Ich hätte es immer bereut den Weg des ersten Gesellen gewählt zu haben. Und ist es nicht das, was einen letztlich auffrisst, zu wissen, dass man eines Tages alt wird und sich fragt, was wäre wenn? Interviewer: Ihre Reise hat definitiv viele andere Gesellen bewegt einen ähnlichen Weg zu gehen. Was ist es, das ihre Reise so interessant und nachahmungswillig macht? Zweite Geselle: Ich habe viel erlebt zu Fuß, mit meinem Schiff und mit Frauen. Viele verrückte Geschichten überkreuzen sich und ergeben am Ende ein Rätsel mit dem Schlüsselwort: LEBEN. Ich denke, dass die jungen Menschen nach Vorreitern suchen und einen anderen Weg als den ihrer Eltern gehen wollen. Oft ist es somit der abenteuerreichere und gefahrenreichere Weg. Interviewer: Jetzt am Ende ihrer Reise können Sie uns sicherlich sagen, ob Sie ihren Weg wieder wählen würden oder aufgrund der auch durch Sie angesprochenen Gefahren, eher ein “normales, durchschnittliches Leben” vorziehen würden? Zweite Geselle: Man kann sein Leben nicht danach ausrichten, ob es Gefahren oder Risiken mit sich bringt. Wenn ich dieses Gebäude verlasse könnte ich ermordet werden. Soll ich deshalb ewig hier drinnen bleiben? Jeder Mensch lebt nur einmal. An Wiedergeburt glaube ich nämlich nicht. Nach meiner Meinung sollte sich deshalb jeder Mensch fragen, was er noch nicht getan hat und nicht was er getan hat. Wir Menschen bereuen nur die Dinge im Nachhinein, die wir im Leben nicht getan haben. Carpe Diem! Genieße dein Leben. Interviewer: Mit diesen Worten und in diesem Sinne verabschiede ich mich von ihnen meine lieben Zuschauer. Gehen Sie raus und leben sie ihr Leben. Auf Wiedersehen. Zweite Geselle: Auf Wiedersehen