zum Pressebericht

Transcrição

zum Pressebericht
REGION MOSBACH
Nr. 70 / Rhein-Neckar-Zeitung
LOKALREDAKTION MOSBACH
So erreichen Sie uns:
Mittwoch, 25. März 2015
5
Der Stadteingang verändert sein Gesicht
Geschäftsstelle: (0 62 61) 93 22-71 00
Auf der Großbaustelle der „Diakonie-Klinik Mosbach“ der Johannes-Diakonie sind die Baufortschritte unübersehbar – Hand in Hand
Tel. Redaktion: (0 62 61) 93 22-71 50
Fax Redaktion: (0 62 61) 93 22-9 71 50
E-Mail Redaktion: [email protected]
Mosbach. (schat/jdm) Während
Bis es soweit ist, wartet auf
die eine Mosbacher Großbaudas Team um Oberbauleiter Alestelle (am Gartenweg) inzwixander Endlich aber noch jede
schen auf den letzten Metern ist,
Menge Arbeit. Bis zum Sommer
befindet sich die andere (bei der
laufen in Abschnitten die ArJohannes-Diakonie) noch mitbeiten am rund 120 Meter lanten im Wachstum. Der Winter
gen Rohbau, werden Bodenhat es gut gemeint mit der wachplatten gegossen, Bewehrungen
senden „Diakonie-Klinik Moserstellt, Wände betoniert und
bach“. Weder extremen Migemauert. In den zuerst erstellnusgrade noch größere Schneeten Gebäudeabschnitten am
massen behinderten den Fortsüdlichen Rand des Areals nahe
schritt des rund 24,5 Millionen
des Friedhofs beginnt derweil
Euro teuren Neubaus der Jobereits der Innenausbau, werhannes-Diakonie an der B 27.
den Leitungen und Rohre ver„Alles läuft nach Plan“, kann
legt und bald auch die ersten
daher Oberbauleiter Alexander
Fenster eingebaut. „Alles geht
Endlich vom ausführenden GeHand in Hand“, so Endlich. Er
neralunternehmer
Michael
rechnet damit, dass in den komGärtner aus Eberbach bestätimenden Monaten dann sogar
gen, während um ihn herum die
über 100 Menschen gleichzeitig
Arbeit auf Hochtouren läuft.
an der Fertigstellung der DiaEtwa 50 Arbeiter seien derzeit
konie-Klinik arbeiten werden.
auf der Baustelle aktiv, um das
Nach Fertigstellung wird das
neue Gebäude wachsen zu lasGebäude maximal drei Etagen
sen. Ein Gebäude, das den östaufweisen, wobei sich diese terlichen Stadteingang Mosbachs
rassenförmig an das bestehende
nachhaltig verändern wird.
Gelände anpassen sollen. Die
Baubeginn für das Großprojekt Mittendrin im Bau: Noch bis Sommer dauern die Arbeiten am Rohbau der „Diakonie-Klinik Mosbach“an, parallel da- dadurch entstehen Flachdachzu wird bereits jetzt in einzelnen Abschnitten mit dem Innenausbau begonnen. Foto: Lothar Dörge
war im Juli 2014.
flächen werden begrünt. Und die
Auf dem Gelände zwischen
Klinik werde schließlich auch
„Eigentlich existiert die Klinik heute dizinisches Kompetenzzentrum, „das den eine eigene Zufahrt von der BundesFriedhof und dem Ausbildungsgebäude
des Berufsbildungswerks Mosbach-Hei- schon“, erläutert Alexander Straus, Lei- Klinikstandort Mosbach stärkt und er- straße 27 aus erhalten, so Johannes-Didelberg entsteht aktuell ein Zentrum der ter des Geschäftsbereichs Gesundheit der weitert“, wie man sich bei der Johannes- akonie-Sprecher Michael Walter zu den
Behindertenmedizin, das es in Nordba- Johannes-Diakonie. Neu sei „nur“ das Diakonie sicher ist. Für die Gemeinde weiteren Planungen. Eine Übergabe des
den in dieser Form noch nicht gibt und Gebäude mit seiner Nutzfläche von etwa Schwarzach ist die Verlagerung der Kin- Gebäudes sei für Frühjahr 2016 vorgedas mehrere bereits bestehende Ange- 5500 Quadratmetern. Schon seit Jahr- der- und Jugendspsychatrie unterdessen sehen, danach beginne der eigentliche
bote der Johannes-Diakonie
Einzug der Klinikabteilungen.
zusammenfasst. Ab Mitte 2016
Die geplante Gesamtbausumsollen vor Ort unter anderem
me liegt bei stolzen 24,5 Mio.
eine Neuropsychiatrische KliEuro, wobei das Land Badennik, eine Klinik für Kinder- und
Württemberg das Projekt mit
Jugendpsychiatrie und Psyrund 16,25 Mio. Euro unterchotherapie, eine Belegabteistützt.
lung für Innere Medizin, psyWer sich vor Ort ein Bild über
chiatrische Ambulanzen sowie
den Baufortschritt bzw. die neue
Labore inklusive EKG, EEG
„Diakonie-Klinik
Mosbach“
und Röntgen zu finden sein. So soll die neue Diakonie-Klinik Mosbach (von der B 27 aus betrachtet) aussehen: Maximal drei Stockwerke hoch, machen möchte, dem bietet
Insgesamt 88 Betten wird die soll sich das Gebäude ans Gelände anpassen. Grafik: MKW Architekten
spätestens das Sommerfest der
Klinik nach Fertigstellung beJohannes-Diakonie am Sonnreithalten, weitere zehn Betten stehen am zehnten ist eine Neuropsychiatrische eher eine Schwächung. „Aber auf die tag, 28. Juni, eine günstige Gelegenheit.
Standort Tauberbischofsheim bereit. Klinik am Standort Mosbach beheima- Entwicklungen und Planungen der Jo- In diesem Rahmen werden sowohl die
Rund 140 Mitarbeitende verschiedener tet. Vom Schwarzacher Hof zieht im kom- hannes-Diakonie haben wir als Ge- Firma Michael Gärtner als auch die VerProfessionen werden laut Auskunft der menden Jahr die bestehende Kinder- und meinde natürlich nur wenig Einfluss“, antwortlichen der Johannes-Diakonie
Johannes-Diakonie Mosbach künftig ih- Jugendpsychiatrie in die Große Kreis- sagt Schwarzachs Bürgermeister Mat- über den Bau und dessen künftige Nutren Arbeitsplatz im Neubau haben.
stadt – in ein dann neues, modernes me- hias Haas.
zung informieren.
AUS DEM POLIZEIBERICHT
Lieferwagen ausgeschlachtet
Mosbach. Ein Mercedes Sprinter war am
vergangenen Wochenende das Ziel eines
bislang unbekannten Diebes. Zwischen
Samstag, 12 Uhr, und Montag, 9.30 Uhr,
machte sich der Langfinger an dem in der
Neckarburkener Straße neben einer Lackiererei abgestellten Lieferwagen zu
schaffen. Über ein zuvor gewaltsam geöffnetes Fenster gelangte der Täter ins Innere des Fahrzeugs und montierte dort das
Armaturenbrett ab, riss den Kabelbaum
heraus und setzte die Wegfahrsperre außer Betrieb. Weiterhin entwendete der
Dieb den Motorblock sowie die Autobatterie und die Scheinwerfer. Während
der angerichtete Schaden auf mehrere
Hundert Euro geschätzt wird, dürfte sich
der Wert des Diebesguts auf etwa 1000
Euro belaufen. Zeugen, die Verdächtiges
beobachtet haben, werden gebeten, sich
bei der Mosbacher Polizei unter der Telefonnummer (0 62 61) 80 90 zu melden.
Versuchter Einbruch in Schule
Mosbach. Bei einem Einbruchsversuch
blieb es am vergangenen Wochenende in
Mosbach. Zwischen Freitag, 15 Uhr, und
Montag, 7.20 Uhr, versuchte ein bislang
unbekannter Täter, eine Notausgangstür
an einem Schulgebäude in der Jean-dela-Fontaine-Straße aufzubrechen. Dies
scheiterte jedoch. Ins Gebäude gelangte
der Einbrecher nicht. Zeugen, die etwas
Verdächtiges beobachtet haben, sollten
sich bei der Polizei unter Telefon (0 62 61)
80 90 melden.
ANZEIGE
IN ALLER KÜRZE
Infoabend zur Grundschulförderung
an der Wilhelm-Stern-Schule
Mosbach. Am morgigen Donnerstag
findet ein Informationsabend zum
Kennenlernen der Grundschulförderklasse an der Wilhelm-SternSchule statt. Die einzige Grundschulförderklasse im Umkreis befindet sich an der Wilhelm-SternGrundschule in Mosbach. Diese besondere Klasse kann für die Dauer von
einem Schuljahr von allen Schulanfängern aus Mosbach und den umliegenden Gemeinden besucht werden.
Die Voraussetzung hierfür ist, dass das
Kind zwar schulpflichtig ist, aber für
ein Jahr vom Schulbesuch zurückgestellt wurde. Alle Eltern, deren Kinder für das kommende Schuljahr zurückgestellt wurden und die sich schon
in der Grundschulförderklasse angemeldet haben, sowie interessierte Eltern, die noch überlegen, ihr zurückgestelltes Kind anzumelden, sind eingeladen, sich über die Grundschulförderklasse zu informieren. Der Infoabend beginnt um 19 Uhr in der Wilhelm-Stern-Schule in der Pfalz-GrafOtto-Str. 41, Mosbach.
Mosbacher Konzert im Radio
Mosbach. Begeisterung erzielte das
Klavierduo Sae-Nal Lea Kim und Raúl
da Costa im Februar bei seinem Auftritt im Rahmen der „Mosbacher Klassischen Konzerte“. Der Mitschnitt
dieses Konzerts wird am kommenden
Samstag, 28. März, zwischen 20 und
22 Uhr auf SWR 2 als zweite Hälfte
der Sendung wiedergegeben.
Standesamt geschlossen
Mosbach. Am Mittwoch, 15. April, ist
das Standesamt der Stadtverwaltung
Mosbach aufgrund einer Fortbildung
geschlossen.
Kindergarten sammelt Schrott
Mosbach. Der katholische Kindergarten Maria Königin Mosbach startet am Samstag, 11. April, eine
Schrottsammlung. Schrott aller Art
kann über den ganzen Tag in einen bereitgestellten Container geworfen
werden. Der Container befindet sich
auf der Rasenfläche direkt neben dem
Kindergarten Maria Königin, Allfelderweg 3. Das Geld, das durch die
Schrottsammlung eingenommen wird,
kommt den Kindern zugute.
„Überfällige“ Sanierungen laufen an
Landesgierung erhöht Mittel für Straßenbau: In Mosbach wird an der L527 und B27 ausgebessert
B 47: Streckenabschnitt Walldürn
Neckar-Odenwald-Kreis. Gegen
– Walldürner Höhe. – L 582: Streden Lochfraß: Die Landesregieckenabschnitt Osterburken –
rung hat dieser Tage die Mittel für
Bofsheim. – L 615: Ortsdurchden Erhalt von Landesstraßen und
fahrt Limbach, Ortsdurchfahrt
Brücken auf 120 Mio. Euro erMuckental. – L 1095: Überfühhöht. Wie MdL Georg Nelius mitrung der Bahn bei Osterburken,
teilt, sind in der ersten Tranche
Ortsdurchfahrt Adelsheim.
von Sanierungsmaßnahmen im
Nelius begrüßte in diesem ZuJahr 2015 auch die Fahrbahnersammenhang das Bauprogramm
neuerung auf der L 527 an der
2015 für die Sanierung von BunSchlackebrücke (300 000 Euro)
des- und Landesstraßen durch die
und Ausbesserungen an der OrtsLandesregierung. „Das offene und
durchfahrt Mosbach dabei. „Dietransparente Verfahren priorise Maßnahmen waren schon lansiert nach klar festgelegten Krige überfällig. Nun macht die Landesregierung endlich Nägel mit In besseren Zustand versetzt werden sollen in Mosbach Teile terien. Das war seit langem eine
Köpfen, so dass die Sanierung der L 527 und der B 27 in der Ortsdurchfahrt. Foto: Schattauer Forderung von Grünen und SPD“,
bald beginnen kann“, so der SPDerklärte der Mosbacher AbgeAbgeordnete.
gende Straßen: B 27: Hettinger Talbrü- ordnete. Georg Nelius sieht die SanieWeitere Erhaltungsmaßnahmen im cke, Abschnitt Höpfingen-Hardheim. – B rung von Bundes- und Landesstraßen daNeckar-Odenwald-Kreis betreffen fol- 37: Streckenabschnitt bei Diedesheim. – mit nun auf einem guten Weg.
Integration
per Doppelpass
Mosbach. Seit zehn Jahren besteht das
Integrationsprojekt „Mittwochssport“ in
der Waldsteige. Die Idee ist durch den
Bürgerverein Waldsteige West e.V. in Kooperation mit der Polizei in Diedesheim
entstanden. In der Waldsteige-Grundschule treffen sich jeden Mittwoch (18 bis
20 Uhr) Jungen und Mädchen, um gemeinsam Fußball zu spielen. Es handelt
sich dabei um ein offenes Angebot, zu dem
jederzeit Jugendliche im Alter von acht
bis 15 Jahren kommen können. Als wichtigen Bestandteil des Trainings sehen die
Übungsleiter natürlich auch die Einhaltung vorgegebener Regeln.
Dieser Tage fand nun der „Waldsteige-Cup“ statt. Das Turnier wurde von der
Leiterin des Kinder- und Jugendtreffs,
Amalie Roth, und den beiden Übungsleitern Patrick Jentner und Ersin Kasapoglu organisiert. Zwölf Mannschaften
ermittelten dabei die Turnierbesten.
„Jetzt ist Schluss mit lustig“
In Mosbach endet die Ära Tabak-Arnold – Finale am 28. März
Mosbach. (jbl) „Jetzt ist Schluss mit lustig“, meint Marina Arnold. Seit 15 Jahren steht sie mit ihrem Mann, Heini Arnold, zusammen Tag für Tag in der Filiale in der Hauptstraße hinter dem Ladentisch. Und das immer gut gelaunt, erinnern sich die beiden. Wie zum Beweis
kommt eine Kundin herein, man erzählt
kurz, redet über den Ladenschluss.
Marina lacht dabei, verbreitet auch
jetzt gute Laune. „Ich lauf mit ’nem
Bauchladen rum“, verspricht sie verschmitzt. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verabschieden sich
Marina und Heini, der eigentlich Heinrich heißt, aber allen nur als Heini bekannt ist, täglich von ihren Kunden. Das
Haus soll umgebaut werden, „mit 69 und
63 Jahren ist es an der Zeit“, an den Ruhestand zu denken, erklärt Heini Arnold.
Jetzt ist Schluss. Die Ära Tabak-Arnold
geht zu Ende.
Gute Umsätze hat der „Diddl“-Laden, unter dem Tabak-Arnold aufgrund
seiner vielen Deko-Artikel auch bekannt
war, seit seiner Öffnung am 1. März 1970,
immer beschert. Keinen einzigen Tag war
der Laden geschlossen. „Auch die Kin-
der, drei Mädels, haben immer mitgeholfen“, stolz ist man darauf. Aber jetzt
freuen sich beide künftig auch mal mehr
Zeit für sich zu haben. Zwar werde das
„Alltagsg‘schwätzle“ mit den Kunden
fehlen, aber der Garten und das Haus
warten, die Tennisfreunde und das Fahrrad. Heini geht gerne auf die Jagd.
Seit 1912 gehörte Großvater Heinrich
Arnold die Zigarrenfabrik in Diedesheim. 1948 bis 1970 dazu eine Filiale am
Bahnhof in Neckarelz. Enkel „Heini“, der
schon immer dem Tabak verbunden war,
lernte bei einer Zigarrenfabrik in Bruchsal den Beruf des Tabakkaufmanns und
das Herstellen von Zigarren. Schon 1965
übernahm er das Tabakgeschäft seines
Großvaters. Zusammen erwarb man 1970
das Zigarrenhaus „Birkler“, in der Ladenzeile des Alten Bahnhofs in Mosbach
und eröffnete parallel dazu die Filiale in
der Innenstadt.
Früher lag der Schwerpunkt auf Zigarren. „Da haben die Leute ihren Cognac getrunken, dazu eine Zigarre geraucht und einen Kaffee getrunken.“ Aber
die Zeiten ändern sich. Bis 1970 florierte
der Großhandel mit Zigaretten. In jeder
Stets gut gelaunt standen Heini und Marina Arnold hinter ihrer Ladentheke. Am 28. März schließen sich die Türen für immer. Foto: Judith Blüthner
Gaststätte waren Automaten aufgestellt,
erinnern sich die beiden. Ehefrau Marina, die „Heini“ Arnold nach einem
schweren Schicksalsschlag kennengelernt hatte, arbeitete damals als Arzthelferin in Bad Wimpfen. Sie stieg ins Geschäft mit ein und übernahm zunächst das
Beliefern von Zigarettenautomaten in den
Gaststätten. „Das konnte ich mit den
Kindern gut vereinbaren“, erzählt sie.
Seit die Kinder groß sind und das Ge-
schäft mit den Automaten fast gänzlich
zurückgegangen ist, steht sie mit ihrem
Mann im Laden. Nicht einen Tag waren
die beiden zusammen verreist. Das werden sie nun nachholen. Am 28. März
schließt sich die Ladentür zum letzten
Mal. Eine tolle Zeit mit vielen Stammkunden liegt hinter ihnen. Leichter macht
ihnen der Abschied die erste gemeinsame Reise, die vor ihnen liegt. Vielleicht
nach Namibia, da waren beide noch nicht.