gelernt ist gelernt

Transcrição

gelernt ist gelernt
UND
GEBÄUDETECHNIK
FÜR HANDWERK
UND INDUSTRIE
●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●
ELEKTRO-
15-16/99
http://www.online-de.de
der
elektromeister
+
deutsches
elektr ohandwerk
E L E K T R I S C H E R
E X P L O S I O N S S C H U T Z
●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●
Elektroinstallation in
staubexplosionsgefährdeten
Bereichen
Instandsetzung
von Motoren in
Ex-Ausführung
Dieseltankstelle
in OmnibusWaschhalle
Vermessungen
in explosionsgefährdeten
Bereichen
Vergangenheit
und Zukunft
des Explosionsschutzes
Datenfernübertragung
ORGAN DES
ZVEH
GEBÄUDETECHNIK
EIB auf Schienen
●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●
DATENTECHNIK
●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●
●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●
AUTOMATISIERUNGS
TECHNIK
Busfähige Bediensysteme
EDITORIAL
Der heiße »de«-Herbst
M
ehr als die Hälfte des Jahres 1999 einstellt. Wie überzeuge ich den privasind bereits vergangen. Dies ten und gewerblichen Anwender oder
könnte eigentlich ein Anlaß sein, was sind Vor- und Nachteile der angeeine vorläufige Bilanz zu ziehen, botenen Systeme? Fragen, die in Dortdoch die Ereignisse im Herbst mund diskutiert und beantwortet werwerfen bereits ihre Schatten voraus. Da- den.
her an dieser Stelle ein kurzer Blick Der E-CHECK – nur ein Marketing-Innach vorn.
strument? Sicher nicht! Die Technik und
Los geht´s Anfang September! Am die diesbezügliche Kompetenz des In1.September öffnet die Fachmesse stallateurs bilden die Basis für eine erELEKTROTECHNIK in Dortmund ihre folgreiche Arbeit damit. Auch dazu gibt
Pforten. »de« ist brandaktuell dabei. An es auf der ELEKTROTECHNIK die neueden ersten drei Messetagen informieren sten Informationen.
wir Sie täglich neu über die Highlights Weiter geht es am 19./20. September
der Messe.
mit dem Marketing-Forum
Darüber hinaus finden natürvon »de«, das den Teilnehlich auch wieder die schon bemern das Rüstzeug mitgeben
kannten Podiumsdiskussionen
wird, auch in Zukunft erfolgstatt. Jeweils um 11.00 Uhr
reich zu sein. »de«-Fachautor
und um 14.00 Uhr arbeiten
Ulrich C. Heckner wird an
die »de«-Redakteure und ihre
zwei Tagen alle Facetten des
Diskussionspartner am VerThemas Marketing intensiv
bändestand
»Treffpunkt«
beleuchten, immer hautnah
wichtige Problemkreise für
am Bedarf des Elektrohanddas Elektrohandwerk kompeTilman von Meyeren,
werks orientiert. Analyse, ZieRedakteur
tent auf.
le, Maßnahmen und Kontrolle
»Vom elektrohandwerklichen
sind die Stichworte, die den
Betrieb zum Fachbetrieb für Gebäude- Teilnehmern helfen sollen, ihren erfolgtechnik« lautet ein Thema, daß sich mit reichen Weg in nächste Jahrtausend zu
den Möglichkeiten der Elektrohandwer- finden. Aus dieser Veranstaltung wird
ke auseinandersetzt, die Systemführer- übrigens ein neues Marketing-Buch entschaft bei allen Arbeiten rund ums Ge- stehen, in das die Erfahrungen der Sebäude zu übernehmen.
minarteilnehmer mit einfließen werden.
»Bussysteme für die Gebäudeautomati- Ihr
on« ist ein hochaktueller Bereich, der
allerdings noch einige Klippen und Hindernisse zu überwinden hat, bevor sich
der Erfolg für den Elektroinstallateur
de 15-16/99 – 1193
Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektrohandwerke ZVEH und
der Landesinnungsverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen,
Sachsen-Anhalt, Thüringen.
der elektromeister +
deutsches elektrohandwerk = de
74 . J A H R G A N G
15-16/99
1232
Ein heißer Herbst mit »de« . . . . . . . . . . . . . . . . . .1193
N O T I Z E N . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1196
de-AKTUELL
1208
Ausführliche Informationen zum Normenentwurf »Elektrische Betriebsmittel
zur Verwendung in
Bereichen mit
brennbarem Staub;
Teil 1-2: Auswahl,
Errichten und
Instandhaltung«
lesen Sie ab Seite
1208
1228
Sicherheit zuerst:
Vermessungen in
explosionsgefährdeten Bereichen
Anzeige
Schutzkontaktsteckdosen werden nicht mehr festgeschraubt,
sondern einfach in die dafür
vorgesehenen Abdeckplatten
eingerastet.
Installationsgeräte mit Tragering oder -bügel werden nach
dem Leitungsanschluß einfach
unter Abdeckplatten gerastet.
Innovation in Installation
Durch die konsequente Neuentwicklung von Steckdosen, Gerätebechern, Abdeckplatten
und Zubehör hat Ackermann
bei der Montage der Installationsgeräte eine Zeitersparnis um bis zu 50%
erzielt.
1194 – de 15-16/99
Die Abdeckplatte selbst wird
auf den Gerätebecher aufgerastet.
Der Verzicht auf Befestigungsschrauben, auch bei der Zugentlastung spart „Schraubzeit“
und setzt dadurch neue Maßstäbe in der UnterflurinstaIlation.
Baucht das Handwerk neue Heilsbringer? . . . . . .1198
PRAXISPROBLEME
Leitungen für ortsveränderliche
Verbrauchs- oder Betriebsmittel
und für feste Verlegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1201
Probleme bei der Sanierung
(Rekonstruktion) von Altanlagen . . . . . . . . . . . . . .1203
Identifizierung von Leitern . . . . . . . . . . . . . . . . . .1206
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
EDITORIAL
Elektroinstallation in staubexplosionsgefährdeten Bereichen . .1208
Instandsetzung von Motoren
in Ex-Ausführung . . . . . . . . . . . . . .1220
Dieseltankstelle
in Omnibus-Waschhalle
. . . . . . . . .1226
Vermessungen in
explosionsgefährdeten Bereichen . .1228
Vergangenheit und Zukunft
des Explosionsschutzes . . . . . . . . . .1230
GEBÄUDETECHNIK
•
BELEUCHTUNG
GEBÄUDESYSTEMTECHNIK
EIB auf die Schiene gebracht . . . . . . . . . . . . . . . .1235
MESSEN
•
PRÜFEN
•
AUTOMATISIEREN
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Busfähige Bediensysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1236
DATENTECHNIK
•
TELEKOMMUNIKATION
DATENTECHNIK
Datenfernübertragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1240
WERKSTATT
•
BETRIEB
•
MARKETING
MARKETING:
Einladung zum »de«-Marketing-Forum . . . . . . . .1244
1236
FUHRPARK
Der neue Ford-Ranger:
Arbeitstier und Freizeitpartner . . . . . . . . . . . . . . .1248
Auch die Geräte
am Ende der Kette
müssen busfähig
sein
de-MAGAZIN
bfe-Oldenburg wählte neuen Vorstand . . . . . . . . .1250
MESSEBERICHT
Dialog der Elektrowirtschaft
auf der ELTEC 99 in Nürnberg . . . . . . . . . . . . . . .1251
HAUSGERÄTE
Härtetest der besonderen Art . . . . . . . . . . . . . . . .1254
Wo »Elektriker« ihre Erfahrungen sammeln . . . .1255
Mehr Umsatz mit Überspannungsschutz . . . . . . .1256
AUS DEN UNTERNEHMEN
ABB Gebäudetechnik wächst gegen den Markt . .1258
Tehalit-Brüstungskanäle
für den Berliner Reichstag . . . . . . . . . . . . . . . . . .1259
MESSEVORSCHAU
IFA ´99: Kommen und Staunen . . . . . . . . . . . . . . .1260
1250
In diesem Heft
berichten wir unter
anderem über die
Vorstandswahlen
bei der bfe, über
die ELTEC ´99 und
einen besonderen
Härtetest für BoschWaschmaschinen.
SERVICE
REGELN DER TECHNIK: Erläuterungen zu Neuen Normen und Vorschriften 1261, Neue Produkte 1264, Firmenschriften 1270, Fachliteratur 1271, SOFTWARE:
stetige Steigerung – Erfahrungsbericht über eine neue
Planungssoftware 1273, INTERNETPRAXIS: Normierung – länderübergreifend 1276, Termine 1281,
Impressum/Vorschau 1282, Inserentenverzeichnis
1269.
1248
Der Ford Ranger:
Arbeitstier und
Freizeitpartner
1240
Grundlagen der
Datenfernübertragung
Jugend fördern: Die »ELEKTROTECHNIK«
in Dortmund ist dabei
157g
Ausbildungsabbruch –
darüber muß man reden (II)
158g
Hätten Sie’s gewußt?
159g
Gold oder Rost
160g
Berufsperspektiven im Handwerk:
Fachkauffrau/Fachkaufmann
Handwerkswirtschaft
161g
AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
Polymer-Kunststoffe schalten Licht
für die Übertragung von
10 Milliarden Bit/Sekunde
163g
Kompaktkurs
»Technik/Marketing« für Ingenieurstudenten
163g
TECHNISCHES ENGLISCH
Deutsches Museum, Munich
164g
Technisches Englisch
aus dem Handgelenk übersetzt
165g
Lernsoftware
»Elementare Elektronik« – E-Lern 2
165g
Lehrmittel: Trainingsboard für die
elektrischen Schutzmaßnahmen
166g
Entschuldigung: Haben Sie schon mal was
von einer Affinerie gehört?
167g
de 15-16/99 – 1195
NOTIZEN
Installationskabel
werden teurer
• Elektrotechnik Dortmund
Die Vorbereitungen für
die Fachmesse »Elektrotechnik 99« vom 1. bis 4.
9. 99 in Dortmund laufen
bereits auf Hochtouren.
Die Aussteller bereiten ein umfangreiches Programm
an Sonderschauen,
Präsentationen und
Fachvorträgen vor.
Eine Sonderpräsentation beschäftigt sich
z. B. mit dem EIB. Auch
Ihre Fachzeitschrift »de«
ist an allen Messetagen
mit Podiumsdiskussionen
und anderen Aktivitäten
dabei.
Im Marktsegment Kabel für den Installationsbereich lassen sich gravierende Erlösverluste feststellen. So lautet das Fazit
des
Erfahrungsaustausches der im ZVEI zusammengeschlossenen Kabelwerke. Besondere Sorgen
bereitet der Branche derzeit die Kostenexplosion
für Vormaterialien auf
Erdölbasis, wie sie zum
Beispiel in den Ummantelungen von Kabeln und
Leitungen zum Einsatz
kommen. Da die Industrie
die bisher niedrigen Kosten für diese Vormaterialien
weitergegeben
hat, sind Preiserhöhungen bei diesen Produkten
nunmehr unvermeidbar.
• eltefa Stuttgart
Die
Fachausstellung
»eltefa 99« für Elektrotechnik und Elektronik
vom 29. 9. bis 1. 10. 99 in
Stuttgart steht ganz im
Zeichen von Gebäudeleittechnik, technischem Gebäudemanagement und
der Sicherheit in
der Gebäudeinstallation. Aber
auch
andere
Trends der elektrotechnischen
Entwicklung haben ihren Platz,
z. B. in der Sonderschau
»Innovative
Technik – Neue Märkte«.
Eine zweite Sonderschau
informiert über das Energiesparen mit Strom.
• belektro Berlin
Das zukunftsträchtige
Wettbewerbsfeld der Gebäudetechnik wird auch
bei der »belektro 99« in
Berlin vom 27. bis
29. 10. 99 eine
wichtige
Rolle
spielen. Ein weiterer Schwerkpunkt
der zweitgrößten
Fachmesse
für
Elektrotechnik in
Deutschland liegt
auf dem »Dauerbrenner«
E-Check. Mehrere Podiumsdiskussionen
und
Vorträge widmen sich diesem Thema.
1196 – de 15-16/99
Wirtschaftsminister
stiftet Preis
Der Bundeswirtschaftsminister hat aus Anlaß
der Weltausstellung Expo
2000 den Deutschen Mittelstandspreis gestiftet.
Damit werden mittelständische Unternehmen ausgezeichnet, die mit innovativen Produkten oder
Fertigungsverfahren das
Generalthema der Expo
»Mensch – Natur – Technik« optimal umsetzen.
Diese Produkte und Verfahren sollten marktfähig,
zum Patent oder Gebrauchsmuster angemeldet und nicht älter als
fünf Jahre sein. Die
Preisträger erhalten die
Möglichkeit, ihr Produkt
auf der Expo kostenfrei
auszustellen. Teilnahmebedingungen und Informationen können Sie anfordern unter [email protected].
Handel bietet der VDE
dazu ein Sicherheitsforum an, auf dem Maßnahmen zur Qualitätssicherung
sowie
die
behördlichen Prüf-, Inspektions- und Produktüberwachungsmaßnahmen aufgezeigt und diskutiert werden. Das Forum findet am 15. 9. 99
in Frankfurt/M. statt.
Weitere Informationen
bei: VDE Tagungen und
Seminare, Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt,
Fax (069) 96 31 52 13.
Tagung zur dezentralen Stromerzeugung
Die VDE-ETG-Tagung
»Verteilernetze mit dezentralen Stromerzeugungsanlagen«, vom 12.
bis 13. 10. 99 im Congress Centrum Mannheim,
bietet einen Überblick
über die schnell voranschreitende
technische
Entwicklung im Bereich
dezentraler Stromerzeugungsanlagen und die
derzeit
praktizierten organisatorischen und
technischen Regelungen
für deren
Netzanschluß.
Weitere
Auskünfte
erhalten
Sie ebenfalls bei
VDE Tagungen und Seminare,
Stresemannallee
15,
60596 Frankfurt, Fax
(0 69)96 31 52 13.
VDE-Sicherheitsforum
Moeller übernimmt
Vertretung in Norwegen
Die Verbraucher in
Deutschland legen laut
einer VDE-Untersuchung
großen Wert auf sichere
elektrotechnische
Produkte. Für Hersteller und
Die Moeller Firmengruppe, Bonn, hat alle
Anteile an der bisherigen
Vertretung in Norwegen,
der
Klöckner-Moeller
Norsk A.S., übernommen.
Dies ist ein weiterer
Schritt, die Moeller-Vertriebsstrategie, die von
internationalem Wachstum geprägt ist, umzusetzen.
Klöckner-Moeller
Zitiert:
»Wir müssen erkennen, daß
bereits ein Teil der Wertschöpfung in der zu berechnenden
Beratungsleistung und im Verkaufen von intelligenten Lösungen liegt.«
Frank Herrmann, Vorsitzender des sächsischen
Landesinnungsverbandes zur Eröffnung der
"Mitteldeutschen Fachtagung Gebäudetechnik" am 17. 6. 99 in Leipzig
Norsk vertrat die Gruppe
seit 1952.
Großflächenwerbung
für Handwerksbetriebe
Das neueste Angebot
der Firma Gira, Radevormwald, an das Elektrohandwerk in Sachen
Marketing ist ein Riesenerfolg. Elektrohandwerks-
Foto: Gira
Elektrofachmessen
im Herbst 99
betriebe, die den FunkBus beherrschen, können
auf von Gira gesponsorten Großflächenplakaten
mit ihren Logos für sich
und den Funkbus werben. Eine Service-Agentur übernimmt dabei die
gesamte
Organisation,
von der Beratung bis zur
Buchung und Produktion.
Alles Wissenswerte dazu
erfahren Sie unter der
Helpline (0511) 16767505.
(Siehe auch de 14/99, Seite 1168.)
NOTIZEN
<<<<<<<<<<<
Was ist das?
PERSONALIEN.
Präsident bestätigt
Dr. Heinz Klinger (56),
Isar-Amperwerke, München, wurde vom Vorstandsrat für weitere drei
Jahre zum Präsidenten
der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke
(VDEW) gewählt.
Prokura erteilt
Vorstand und Aufsichtsrat der Geyer AG, Nürnberg, haben per 1. Juli
1999 Frau Sabine Geyer
Gesamtprokura erteilt.
Geburtstag
Der Geschäftsführer der
Hoffmeister
Leuchten
GmbH, Lüdenscheid, Herr
Klaus Hoffmeister feierte
Ende Juni seinen 65. Geburtstag. Neben seiner
erfolgreichen Unternehmertätigkeit engagierte
sich Hoffmeister auch in
vielen
ehrenamtlichen
Funktionen, z.B. im Präsidium des ZVEI.
METALLNOTIERUNGEN
Datum
01.07.99
02.07.99
05.07.99
06.07.99
07.07.99
08.07.99
09.07.99
12.07.99
13.07.99
14.07.99
15.07.99
16.07.99
19.07.99
20.07.99
Kupfer
DEL-Notierungen
316.61 – 329.89
321.62 – 335.05
317.92 – 331.34
318.80 – 332.06
319.50 – 332.94
335.72 – 349.19
328.03 – 341.49
331.08 – 344.64
326.98 – 340.47
321.28 – 334.78
334.21 – 347.69
334.21 – 347.69
330.38 – 343.91
323.47 – 336.72
Blei in Kabeln
93.50 – 108.61
In letzter Minute
Leserfoto: H. Odrich
Geschäftsführer ZVEI
Gotthard Graß (41) wurde vom Vorstand des
ZVEI in die Geschäftsführung des Verbandes
berufen. Er übernimmt
dort u.a. in Nachfolge von
Dr. Werner Schmidt die
Koordinierung der automatisierungstechnischen
Fachverbände.
Preisrätsel
Worum es sich bei dem
hier abgebildeten Monstrum handelt, ist für den
Elektrotechniker nicht so
schwer zu erraten. Aber:
- Wie konnte es dazu
kommen?
- Wie können solche
Schäden vermieden werden?
Unter den zehn überzeu-
*
LESERPOST
Zum Editorial de 13/99:
»... Zugegeben – ich bin
kein Elektroinstallateur.
Betrachten Sie mich einfach mal als Kundin, die
Ihnen Feedback gibt, wie
Ihr Beitrag auf sie gewirkt hat. Da ist zum einen Ihr Beispiel von dem
Elektroinstallateur, dem
es Ihrer Meinung nach an
Qualität mangelt, weil er
dem Kunden anbietet, die
gebrauchten Steckdosen
wieder einzubauen. Also
wenn mir das (als Kundin) passieren würde, dann
würde ich diesem Herrn
herzlich danken und ihm
bei nächster Gelegenheit
wieder einen Auftrag geben. Denn das ist echte
Kundenorientierung
–
schließlich erspart er mir
eine unnötige Geldausgabe. Von der Umwelt-Komponente ganz zu schweigen: Wenn voll funktionsfähige und einwandfreie
Materialien einfach entsorgt werden, dann vernichtet man wertvolle
Ressourcen. Dazu sollten
Sie Ihre Elektroinstallateure nicht ermutigen.
Freilich bleibt es dem
Meister überlassen, den
Kunden zu fragen, ob er
eine modernere Version
gendsten Begründungen
verlosen wir unter Ausschluß des Rechtsweges
ein Fachbuch:
Markgraf,
Erlaubt? Verboten?,
Hüthig, 16. Aufl. 1998.
Gewertet werden alle Zuschriften,die uns bis zum
25. 8. 99 erreichen.
Adresse: Red. de, Voltastraße 5, 13355 Berlin
haben möchte. Dann ist es
dessen Entscheidung. Sie
schreiben: Nun gut, dann
soll sich der Kunde eben
alle zehn Jahre neue
Schalter kaufen. Hand
aufs Herz: Tun Sie das?
Auf mich hat dieser
Beitrag nicht sehr positiv
gewirkt. Den Handwerksmeister meiner Wahl stelle ich mir als soliden
Partner vor, der mich
fachkundig und gut bedient und auf meine Wünsche eingeht. Mein Bewußtsein schaffe ich mir
schon selbst – alles andere würde ich als Bevormundung erleben ...«
R. Steinhorst, Bamberg
Natürlich mangelt es
dem Elektroinstallateur
nicht an Qualität, wenn er
dem Kunden anbietet, die
zuvor ausgebauten, 20
Jahre alten Schalter wieder einzubauen.
Aber zu einer guten Beratung zählt das Aufzeigen verschiedener Alternativen – er soll den Kunden zumindest auf aktuelle Programme hinweisen.
Daß der Elektroinstallateur anschließend die
Kundenwünsche respektiert und akzeptiert, ist
selbstverständlich.
Die Redaktion
• Der Zentralverband
des Deutschen
Handwerks
(ZDH) ist
nach Berlin
umgezogen.
Am 12. Juli
nahm die Spitzenorganisation
im neuen Haus des
Deutschen
Handwerks, Mohrenstraße
20/21, 10117 Berlin,
ihre Arbeit wieder
auf.
• Aggreko Deutschland GmbH, Anbieter
von
flexiblen
und
leicht zu transportierenden Anlagen zur
temporären Energieversorgung sowie der
Kälte- und Klimatechnik eröffnete seine
9. deutsche Niederlassung in Dachau bei
München.
• Die RWE Energie AG,
Essen,
war
1998
der größte deutsche
Stromversorger, meldet die VDEW. RWE
verkaufte rund 138
Mrd. kWh Strom. Auf
Platz zwei folgt die
PreussenElektra mit
106 Mrd. kWh, auf
Rang drei die Bayernwerk AG mit rund 73
Mrd. kWh.
Die Jetter AG, Ludwigsburg, geht voraussichtlich im Sommer
des Jahres 1999 an die
Börse. Es ist eine Notierung am Neuen
Markt der Frankfurter
Wertpapierbörse vorgesehen. Basis für den
Markterfolg ist die von
Jetter neu entwickelte
Steuerungstechnologie
»JetWeb«.
Vom 14. bis zum 16.
September 1999 veranstaltet
Phoenix
Contact in Blomberg
den 4. Feldbuskongreß.
de 15-16/99 – 1197
Braucht das Handwerk neue
Heilsbringer?
Oder: Elektrohandwerk »im Arsch«? –
Hintergrundinformationen über die »Hol Harry AG«
Mit aggressiver Werbung macht seit einiger Zeit die »Hol Harry AG«
besonders in den Großstädten von sich reden, so daß die Medien darauf aufmerksam wurden. Auch »de« informierte über diesen Handwerker-Service (H. 12/99, S. 919). ZVEH-Vizepräsident Walter
Tschischka hat das Hol-Harry-Konzept analysiert. Nachfolgend seine
Anmerkungen, untermauert von Zitaten aus Originaldokumenten.
Meine Herren Kollegen,
wieder ist ein neues Servicekonzept aufgetaucht,
das für zufriedene Kunden sorgen soll. Die Hol
Harry AG hat sich auf die
Fahnen geschrieben, mit
ausgesuchten Meisterbetrieben, die Dienstleistungswüste Deutschland
zu begrünen. Hol Harry
will mehr Zuverlässigkeit,
Sauberkeit und Freundlichkeit und ein besseres
Preis-Leistungsverhältnis
bieten. Hol Harry bemängelt, daß das Handwerk
besserwisserisch und unflexibel auftritt. Hol Harry
hat sich dabei auch auf
die Fahnen geschrieben,
das Image des Handwerks aufzupolieren.
Interessant und erstaunlich ist die Resonanz, die Hol Harry durch
die örtliche Presse erfährt. Da wird mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen, daß Hol Harry
an 6 Tagen in der Woche
seine Dienste 12 Stunden
ohne jeden Zuschlag anbieten will. Aber halt, eigentlich erbringt diese
Dienstleistung doch der
handwerkliche Vertragspartner von Hol Harry.
Hol Harry vermittelt ja
nur. Die Presse schert es
dabei nicht, daß die gesetzliche Wochenarbeitszeit bei 50 Stunden liegt,
die tarifliche bei 37 ( Baden-Württemberg E-Handwerk) und darüber hinaus für den Innungsfachbetrieb Überstundenzu-
1198 – de 15-16/99
schläge fällig werden. Es
wird auch nicht gefragt,
was die Mitarbeiter der
betroffenen Partner von
Hol Harry zu diesen Arbeitszeiten sagen und wie
dies sich mit der gewerkschaftlichen Forderung
nach der 35-Stunden-Woche vereinbaren läßt. Nebenbei bemerkt ist mein
Betriebsrat schon tätig
geworden.
Das Ärgerliche daran
ist nicht der Wunsch des
Kunden nach mehr Flexibilität, der ist verständlich. Aber der gleiche
Kunde wehrt sich dann
als Betroffener auch noch
mit Unterstützung eben
dieser Presse gegen längere Ladenöffnungszeiten.
Doch zurück zu Hol
Harry. Damit sich unsere
Produktbeschreibung
Hol Harry bietet im Rahmen der angeführten Gewerke
1. Elektroinstallationen mit allen Nebenbereichen 2. Sanitär,
Heizung, Klima mit allen Nebenbereichen 3. Schlüsseldienst, Sicherheit, Metallbau 4. Maler, Anstreicher und Innendekoration
5. Dachdecker und Klempner 6. Bauschreinerei und Verglasung
wie folgt an:
1. Der nachfragende Kunde erreicht unter einer bundesweiten
Service-Nummer (0180/51 52 53 8) unser zentrales Call-Center,
welches mit der für ihn zuständigen Vertragsfirma einen Erstkontakt herstellt. Diese Service-Nummer ist täglich rund um die
Uhr, auch an Sonntagen, erreichbar.
2. Der für den Kunden in Frage kommende Handwerker befindet
sich in unmittelbarer örtlicher Nähe, sodaß lange An- und Abfahrtkosten in jedem Fall vermieden werden.
3. Gefahrengeneigte Gewerke wie - Elektro - Gas - Schlüsseldienst - Sanitär unterhalten eine Sofortbereitschaft rund um die
Uhr.
4. Die normale, aufschlagfreie Arbeitszeit für alle Partnerfirmen
ist täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr, auch an Samstagen.
5. Alle Stundensätze sind äußerst wettbewerbsfähig kalkuliert.
Eine Obergrenze wird durch Hol Harry ständig überwacht.
6. Alle Lohn- und Fahrtkosten werden per Minute abgerechnet.
7. Hol Harry Kunden haben ein Anrecht auf termingerechte
Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der ausführenden Firma und
deren Mitarbeiter.
8. Der Meinung des Kunden bzw. des Auftraggebers wird
grundsätzlich Vorrang eingeräumt.
9. Die Erreichung des Geschäftszieles, nämlich die Herstellung
der Zufriedenheit des Kunden, wird durch die Hol Harry AG gewährleistet.
10. Sofern der Erstkontakt durch Hol Harry hergestellt wurde
und das Auftragsvolumen im Rahmen des Angebotes (Notdienst,
Reparatur, Umbau, Erweiterung und Sanierung) liegt, werden
Meinungsverschiedenheiten durch Hol Harry AG außergerichtlich unter Bevorzugung des Kunden geschlichtet.
Kollegen ein besseres Bild
von Hol Harry machen
können, nun einige Highlights aus der Produktbeschreibung der Hol Harry
AG.
Wenn Sie meinen, die
nebenstehende Produktbeschreibung ist etwas
einseitig formuliert, so
sollten Sie die Partnervereinbarung lesen. Diese ist
sieben Seiten stark, und
ich will hier nur einige
besonders
interessante
Details aufzeigen. Wenn
Ihnen diese zusagen, sind
Sie der richtige Partner
für Hol Harry.
Hol Harry im Detail
Nun einige Details aus
der Partnervereinbarung
(Auszüge nicht vollständig, Text original Hol
Harry):
»Im direkten Kundenkontakt
haben sich in den letzten Jahren bei steigendem wirtschaftlichen Erfolg des Handwerks
die Umgangsformen und nicht
zuletzt der Umgangston verschlechtert.
Mitarbeiter, die sich einer
intensiven Schulung auf diesem Gebiet verweigern, sind
nur noch im Kolonnenverband
im unteren Lohnbereich einzusetzen. Die erforderliche Schulung im Bereich Service, Kundenfreundlichkeit und Dienstleistung durch Hol Harry und
der TÜV-Akademie ist daher
unbedingte Voraussetzung einer Zusammenarbeit.
Arbeitszeiten:
Wenn viele Aufträge vorliegen, muß viel gearbeitet werden! Bei wenigen Aufträgen
eben weniger! ... Das Arbeitszeitsystem muß zur Vermeidung der bisherigen Leerlaufkosten daher neu gefaßt werden. Im Rahmen eines Arbeitszeitkorridors von ca. 25 - 45
Wochenstunden wird zwischen
8 und 20 Uhr (auch an Samstagen) dann gearbeitet, wenn der
Kunde es wünscht. Die Partnerfirma unterhält rund um die
Uhr einen durchgehend telefonisch erreichbaren Notfalldienst.
Im Laufe eines Zeitraumes
von ca. 1 bis 3 Monaten können
Mehr- oder Minderleistungen
innerbetrieblich über ein Stun-
denkonto so zum Ausgleich gebracht werden, daß die tarifliche Arbeitszeit im Durchschnitt
ohne Einsatz von Überstunden
erreicht wird, die Einführung
eines Schichtsystems ist dabei
keineswegs ausgeschlossen ...
In direktem Kundenkontakt
tätige Mitarbeiter erhalten nur
die Arbeitsstunden bezahlt, die
der Kunde anerkannt hat und
selbst auch bezahlen wird oder
bezahlt hat. Nichts ist teurer
als Arbeitsstunden, die niemand bezahlt.
Es besteht Einigkeit darüber,
daß eine zufriedenstellende Geschäftsentwicklung nur mit zufriedenen Kunden zu erreichen
ist. Zu diesem Zweck ist sicherzustellen:
1. Auftreten, Erscheinung,
Umgangsformen und nicht zuletzt der Umgangston des Mitarbeiters müssen eine freundliche Begrüßungs- und Arbeitsatmosphäre schaffen ...
2. Fachliche Kompetenz bei
der Beratung und Information
ohne jede Arroganz und Rechthaberei (der Kunde hat immer
Recht)
3. Fachlich qualifizierte Ausführung der anstehenden Arbeiten unter laufender Einbe-
ziehung des Kunden, ...
4. ... darüber zu informieren
ist, daß bei Beendigung der Tagesarbeit eine Rechnung bzw.
Zwischenrechnung
erstellt
wird ...
5. Sollte sich ... eine Meinungsverschiedenheit ergeben,
wird mit dem Kunden nicht diskutiert, der Kunde hat auf jeden Fall Recht (Auch wenn er
Unrecht hat.)
...
Kundenkontakte
K1 - mit Abrechnung nach
Zeitaufwand
- Durch Hol Harry hergestellte Kundenkontakte beinhalten in der Regel Kundenanfragen, die nach Zeitaufwand
abgerechnet werden.
- Einzige Angebotsaussage
bei Anfragen ist die Höhe des
jeweiligen Stundensatzes. In
diesem Fall handelt es sich um
die Kontaktkategorie (K1 ).
- Anfragen nach K1 sind
entweder Soforteinsätze, die
von der Telefonzentrale kurzfristig direkt terminiert werden
und dabei die Bezeichnung K1A
erhalten oder solche, die vorerst an die Partnerfirma mit
Rückruftermin durch den zuständigen Meister weitergege-
((1/4 Anzeige Schupa sw))
1200 – de 15-16/99
ben werden und dabei die Bezeichnung K1B erhalten.
- Termine müssen unbedingt
eingehalten werden, da sonst
die Partnerschaft gefährdet ist.
- Für alle Aufträge nach K1A
gilt eine Stundensatzobergrenze von DM 78,00 plus prozentuale, tarifliche Aufschlag staffel.
- K1A betrifft nur Gewerke,
die gefahrengeneigt sind oder
bei denen Notdienst üblich ist
- Für alle Aufträge nach K1B
gilt im Zeitrahmen von Montag
bis Samstag, 8 - 20 Uhr, der
örtlich günstigste aufschlagfreie Stundensatz, den der
Wettbewerber anbietet, abzüglich DM 1,00.
- Alle Aufträge nach K1 sollen täglich über Rechnung oder
Zwischenrechnung per Inkasso
... grundsätzlich nach Minuten
abgerechnet. (Stundensatz: 60)
- Aufträge oder Folgeaufträge, die der Kategorie K1 zuzuordnen sind, werden durch
Hol Harry AG überwacht ....
- Die Partnerfirma unterwirft sich bei Aufträgen nach
K1 im Rahmen der Partnervereinbarung grundsätzlich dem
jeweiligen Schlichtungsspruch
der Hol Harry AG.
Bedingungen und Kosten
- Voraussetzung für eine
Zusammenarbeit mit Hol Harry
ist die strikte Einhaltung der
von Hol Harry vorgegebenen
Produktkriterien ...
- Die Hol Harry AG als Marketingdienstleister verzichtet
auf Umsatzprovisionen oder
ähnlich unübersichtliche Abrechnungen.
- Die Partnerfirma zahlt monatlich eine Gebühr von 500,00
DM für je 100 000 Einwohner
im regionalen Einzugsgebiet
mit Erstkontaktgebietsschutz je
Gewerk an die Hol Harry AG.
(bis 31.08.99 kostenfrei).
- Der
Erstkontaktgebietsschutz ist eine einseitige Leistung durch Hol Harry und beschränkt nicht den Tätigkeitsbereich der Partnerfirma.
- Die Partnerfirma zahlt eine Telefongebühr von DM 5,00
für jeden durch Hol Harry hergestellten Erst- bzw Folgekontakt, der einen Auftrag nach
sich zieht.
- Hol Harry stellt der Partnerfirma ein 0,5 t Kundendienstfahrzeug in Hol Harry
Farben sowie mit Hol Harry Lo-
go zur Verfügung. Die Gebühr
hierfür beträgt 625,00 DM pro
Monat inkl. Kfz-Steuer, Haftpflicht, Vollkasko mit 1 000,00
DM und Teilkasko mit 300,00
DM
Selbstbeteiligung.
(bis
31.08.1999 kostenfrei)
- Auf Wunsch können auch
größere Fahrzeuge ... zur Verfügung gestellt werden ...
- Name und Adresse der
Partnerfirma können auf Fahrer- und Beifahrertür geführt
werden.
- Alle Mitarbeiter der Partnerfirma sollen eine durch Hol
Harry vermittelte, einheitliche,
je nach Gewerk modifzierte, mit
dem Hol Harry Emblem versehene Berufskleidung tragen. ...
- Die Partnerfirma mit allen
für Hol Harry tätigen Mitarbeitern wird regelmäßig an einem
... vorgegebenen kostenpflichtigen Schulungsprogramm ...
teilnehmen.
- Hol Harry wird durch geeignete Maßnahmen alle Kunden durch laufende Informationen
(monatl.
Kundenzeitschrift, Werbebroschüren, Kundenscheckheft etc.) pflegen und
alle Partneraktivitäten im Bereich Service und Arbeitsqualität überwachen ...
- Diese Vereinbarung kann
jederzeit 4 Wochen zum nächsten 1. eines Monats ohne Nennung von Gründen unter Rückgabe des oder der Kfz bedingungslos von beiden Seiten
gekündigt werden.«
Werte Kollegen,
soweit Auszüge aus der
Partnervereinbarung.
Wenn Sie nun der Meinung sind, daß dies das
richtige Konzept für Ihr
Unternehmen ist, die arbeitsrechtlichen Fragen
alle geklärt sind, dann
nur zu. Allerdings könnte
man sich auch die Frage
stellen, ob man mit dem
gleichen Einsatz an Zeit
und Geld, auch alleine zurechtkäme. Erstaunlich
für mich als von der Verbandsarbeit geprägtem
Menschen ist jedoch die
Tatsache, daß ein solches
Konzept durchaus Akzeptanz bei unseren Kollegen
findet.
Walter Tschischka
Leitungen für ortsveränderliche
Verbrauchs- oder Betriebsmittel
und für feste Verlegung
DIN VDE 0298 Teil 3:1983-08; DIN VDE 0298 Teil 300:1991-03; DIN
VDE 0100 Teil 520:1996-01; DIN VDE 0100 Teil 520:1985-11
FRAGESTELLUNG
ANTWORT
Ich arbeite seit einigen Jahren
in einer Firma, die Heizungsanlagen baut. Außerdem sind wir
auch für die Wartung der Feuerungsanlagen zuständig.
Vor 10 Jahren wurden die Anlagen – Schaltschrank und ausschwenkbare Brenner – ausschließlich mit Mantelleitung installiert. Es ist mir noch kein Fall
bekannt geworden, daß es bei
Verwendung dieser Leitungsart
zu einem Aderbruch gekommen
wäre. Auch habe ich schon beobachtet, daß selbst bei neuen Lüftungsgeräten der auf Gummipuffern gelagerte Motor mit NYM
und Ösen angeschlossen war.
Andererseits fordert z. B. ein
namhafter Pumpenhersteller sogar den Anschluß in flexibler Ausführung für starr in die Rohrleitung eingebaute Umwälzpumpen.
In gleicher Weise verfährt eine
Firma, die für fest an der Wand
montierte Regler über größere
Entfernungen flexible Leitungen
verlegt.
In einem anderen Fall hat eine
Kältetechnikfirma alle Leitungen
vom Schaltschrank zu den Reglern und zu den Motoren in NYM
ausgeführt. Darunter befinden
sich auch Kühlkompressoren, die
wirklich nicht fest montiert, sondern auf Federn gelagert sind.
Wie fest oder flexibel darf ein
Betriebsmittel sein, um noch mit
NYM-Leitungen oder NYY-Kabeln
angeschlossen zu werden?
Die grundsätzlichen Anforderungen für die Verwendung von
Kabeln und isolierten Leitungen
für Starkstromanlagen sind in
DIN VDE 0298 Teil 3:1983-08
festgelegt. Dort heißt es zunächst
ganz allgemein u. a.: »Isolierte
Starkstromleitungen sind den
Verlege- und Betriebsverhältnissen entsprechend auszuwählen.
Gegebenenfalls sind die Leitungen vor mechanischen, thermischen oder chemischen Einwirkungen sowie gegen das Eindringen von Feuchte von den Leitungsenden her zu schützen. Flexible Leitungen mit einem Nennquerschnitt von 0,5 mm2 für den
Anschluß von Kleingeräten dürfen nicht länger als 2 m sein und
mit keinem höheren Strom als 3 A
belastet werden. Flexible Leitungen müssen beim Anschluß ortsveränderlicher
Stromverbraucher an den Einführungsstellen
von Zug und Schub entlastet und
gegen Verdrehen und Abknicken
gesichert sein. Die äußere Umhüllung der Leitungen darf an den
Einführungsstellen und durch die
Zugentlastungsvorrichtungen
nicht geschädigt werden. Flexible
PVC-Leitungen sind nicht zur
Verwendung im Freien bestimmt.
Sie sind grundsätzlich nicht zum
Anschluß von Heizgeräten geeignet.
Flexible
Gummischlauchleitungen sind nur dann für die
ständige Verwendung im Freien
geeignet, wenn ihre äußere Umhüllung aus einer Mischung auf
der Basis im Regelfall von Polychloropren besteht. Das Kurzzeichen dieser Leitungen enthält bei
Leitungen nach nationalen Normen den Zusatz »ÖU«, z. B.
NSSHÖU nach DIN 57 250 Teil
812/VDE 0250 Teil 812, bei Leitungen nach harmonisierten Normen den Kennbuchstaben »N«,
z. B. HO7RN-F. Für die ständige
Verwendung im Wasser muß die
Eignung nachgewiesen sein.«
Sind dabei Ösen für den Motoranschluß zulässig oder nur für
bestimmte Fälle gefordert?
Kann bei Ausbildung einer
»Schleife« vor der Kabeleinführung auf einen flexiblen Anschluß verzichtet werden?
A. S., Bayern
Nach diesen grundsätzlichen
und sehr allgemeinen Ausführungen nun zu den speziellen Fragen
der Anfrage:
Prinzipiell dürfen auch einige
flexible Leitungen – unter Beachtung besonderer Festlegungen –
für die feste Verlegung verwendet
werden. Hierzu einige Beispiele
aus der DIN VDE 0298 Teil
3:1983-08:
Gummischlauchleitungen O5RR
HO5RR-F
AO5RRT-F
Diese Leitungen sind bestimmt
für den Anschluß von Elektrogeräten (z. B. Staubsauger, Bügeleisen, Küchengeräte, Herde,
Lötkolben, Toaster usw.) bei geringen mechanischen Beanspruchungen (siehe DIN VDE 0298
Teil 300) in Haushalten, Küchen
und Büroräumen.
Diese Leitungen dürfen fest verlegt werden, z. B. in Möbeln, Dekorationsverkleidungen,
Stellwänden und Hohlräumen von
Fertigbauteilen.
Diese Leitungen sind nicht geeignet für die ständige Verwendung im Freien, in gewerblichen
und landwirtschaftlichen Betrieben und zum Anschluß von gewerblich genutzten Elektrowerkzeugen. Sie sind jedoch zulässig
in Schneiderwerkstätten und dergleichen.
Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser
schriftlich Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die
Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten
des Elektrohandwerks, der Industrie
oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern
schnellstmöglich von der Redaktion
übermittelt; jedoch wird bei Zusendung eines »Praxisproblems« zugleich
das Einverständnis des Absenders zu
einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« vorausgesetzt.
Die Stellungnahmen geben die Meinung des jeweiligen Bearbeiters zum
jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen
Meinungen, z.B. des ZVEH oder der
DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen.
Redaktion »de«,
Abt. Praxisprobleme,
Postfach 19 07 37,
80607 München,
Telefax (089) 12607-111
de 15-16/99 – 1201
Gummischlauchleitungen O5RN
HO5RN-F
AO5RN-F
Diese Leitungen sind bestimmt
für den Anschluß von Elektrogeräten bei geringen mechanischen Beanspruchungen (siehe
DIN VDE 0298 Teil 300) in trockenen, feuchten und nassen Räumen, im Freien, z. B. als Anschlußleitung für Gartengeräte.
Diese Leitungen dürfen mit Fetten und Ölen in Berührung kommen (z. B. Friteusen).
Diese Leitungen dürfen fest
verlegt werden, z. B. in Möbeln,
Dekorationsverkleidungen, Stellwänden und Hohlräumen von
Fertigbauteilen.
Gummischlauchleitungen O7RN
HO7RN-F
AO7RN-F
Diese Leitungen sind bestimmt
für die Verwendung bei mittleren
mechanischen Beanspruchungen
(siehe DIN VDE 0298 Teil 300) in
trockenen, feuchten und nassen
Räumen, im Freien, z. B. für
Geräte in gewerblichen und landwirtschaftlichen Betrieben wie
große Kochkessel, Heizplatten;
für Handleuchten, Elektrowerkzeuge wie Bohrmaschinen, Kreissägen, Heimwerkergeräte; auch
für transportable Motoren oder
Maschinen auf Baustellen oder in
landwirtschaftlichen Betrieben,
usw.; verwendbar auch für feste
Verlegung, z. B. auf Putz, in provisorischen Bauten und Wohnbaracken; zulässig für direkte
Verlegung auf Bauteilen von Hebezeugen, Maschinen usw.
Diese Leitungen dürfen bei geschützter, fester Verlegung in
Rohren oder in Geräten sowie als
Läuferanschlußleitungen von Motoren jeweils mit einer Nennspannung bis 1000 V Wechselspannung oder einer Gleichspannung
bis 750 V gegen Erde betrieben
werden. Bei der Verwendung in
Schienenfahrzeugen darf die Betriebsgleichspannung 900 V gegen Erde betragen.
Neben der zuvor angeführten
DIN-VDE-Norm gilt die Anwendungsrichtlinie für harmonisierte
Niederspannungsleitungen
DIN VDE 0298 Teil 300:1991-03
(eine DIN-VDE-Leitlinie für die
Verwendung von Kabeln und isolierten Leitungen für Starkstromanlagen). Diese Leitlinie enthält
Sicherheitsanforderungen sowohl
für Leitungen für die feste Verlegung als auch für flexible Leitungen.
1202 – de 15-16/99
Für Leitungen für die feste Verlegung gilt u. a.:
– Leitungen sollten nicht in Kontakt mit heißen Oberflächen oder
in deren unmittelbarer Nähe verlegt werden, es sei denn, daß sie
hierfür geeignet sind.
– Leitungen dürfen nicht direkt in
Erdreich verlegt werden.
– Leitungen sollten in geeigneter
Weise befestigt werden. Bei der
Wahl der Schellenabstände soll
das Gewicht der Leitung beachtet
werden, damit der Grenzwert für
die zulässige Zugkraft nicht überschritten wird. Die Leitung sollte
durch die jeweils verwendeten
mechanischen Befestigungsmittel
nicht beschädigt werden.
– Leitungen, die über längere
Zeit betrieben werden, können
Schaden nehmen, wenn sie bewegt werden. Dies kann durch
natürliche Auswirkungen der Alterung auf die physikalischen Eigenschaften der verwendeten
Werkstoffe für Isolierhülle und
Mantel verursacht sein, die
schließlich verspröden können.
Hinsichtlich flexibler Leitungen
gilt:
– Für den Anschluß aller ortsveränderlichen Betriebsmittel
sollten flexible Leitungen verwendet werden. Die Länge der
Anschlußleitung sollte so gewählt
werden, daß die Schutzmaßnahme erhalten bleibt. Um das Risiko
einer mechanischen Beschädigung zu verringern, sollte die Leitungslänge so kurz wie in der
Praxis erforderlich sein.
– Mit Ausnahme von Leitungslängen im Anschlußbereich eines fest installierten Betriebsmittels sollten flexible Leitungen
(ausgenommen sind die schweren
Leitungsbauarten, die in provisorischen Gebäuden fest verlegt
werden dürfen) nicht fest verlegt
werden, es sei denn, sie sind mechanisch geschützt. Bei fester
Verlegung sollte mindestens eine
Leitung für »normale« Beanspruchung verwendet werden. Die Definitionen der Beanspruchungen
sind im Anhang 2 der DIN VDE
0298 Teil 300:1991-03 zu finden.
Die Leitungslängen festverlegter
flexibler Leitungen im Anschlußbereich fest installierter Betriebsmittel sollten so kurz sein, wie in
der Praxis möglich. Der Anschluß
an die feste Installation sollte direkt und in geeigneter Weise erfolgen.
– Flexible Leitungen sollten kei-
nen überhöhten Beanspruchungen durch Zug, Druck, Abrieb,
Verdrehen und Knicken insbesondere an der Geräteeinführung
und am Übergangspunkt zur festen Installation ausgesetzt werden. Zugentlastungen oder Anschlußmittel sollten sie nicht beschädigen.
– Flexible Leitungen sollten nicht
unter Teppichen oder anderen
Bodenbelägen verlegt werden, da
die Gefahr besteht, daß
a) Wärmedämmung auftritt, die
zu überhöhten Temperaturen
führt,
b) die Leitungen durch das Gewicht von Möbeln oder Betriebsmitteln oder durch Begehen beschädigt werden.
– Es sollte vermieden werden,
daß flexible Leitungen in Kontakt
mit heißen Oberflächen oder in
deren unmittelbare Nähe gelangen, es sei denn, daß sie hierfür
geeignet sind. Dies gilt aufgrund
ihrer Eigenschaften insbesondere
für PVC-isolierte und/oder ummantelte Leitungen.
Hinsichtlich der Auswahl und
Errichtung von Kabel- und Leitungsanlagen gelten die Anforderungen der harmonisierten
DIN VDE 0100 Teil 520:1996-01.
In dieser DIN-VDE-Errichtungsnorm gibt es aber keine Anforderung, in der speziell der Anschluß
ortsveränderlicher Betriebsmittel
ausführlich und eindeutig beschrieben ist. Deshalb wird empfohlen, sich diesbezüglich an der
»alten« nationalen Fassung der
DIN VDE 0100 Teil 520 aus dem
Jahre 1985 zu orientieren. Hierin
ist u. a. sinngemäß nachzulesen:
Zur Beachtung!
Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von
DIN-Normen mit VDE-Klassifikation erfolgt, werden diese
wiedergegeben mit Erlaubnis
des DIN und des VDE. Maßgebend für das Anwenden
der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten
Ausgabedatum, die bei der
VDE-Verlag GmbH, Berlin,
und der Beuth Verlag GmbH,
Berlin, erhältlich sind.
Die Redaktion
nommen für direkte Einbettung
in Schüttel-, Rüttel- oder Stampfbeton. Diese Leitungen sind auch
für die Verwendung im Freien geeignet, sofern sie vor direkter
Sonneneinstrahlung
geschützt
sind. Das heißt, sie sind bestimmt
für die feste Verlegung.
Die vorausgegangenen Ausführungen mögen genügen, um
deutlich zu machen, daß es als
sinnvoll erscheint, die in der Anfrage angeführten, doch wohl
»nicht so ganz ortsfesten, weil
schwenkbaren« Brenner über flexible Leitungen mit der festen
Elektroanlage zu verbinden. Das
u. a. schon deshalb, weil nicht mit
Sicherheit ausgeschlossen werden kann, daß die erforderlichen
Reparatur- und Wartungsarbeiten an den Brennern von elektrotechnischen Laien ausgeführt
werden und während dieser Arbeiten die Anschlußleitungen relativ häufig erheblichen Biegebeanspruchungen ausgesetzt werden. Der elektrotechnische Laie
muß sich seines Handelns und
der Auswirkungen nicht bewußt
sein.
Da in der Anfrage auch auf
»gummigepufferte« Motoren hingewiesen wird, sei abschließend
angemerkt, daß es in der harmonisierten DIN VDE 0100 Teil
520:1996-01 hierzu folgende An-
forderung gibt: Kabel- und Leitungssysteme (-anlagen) an Konstruktionsteilen oder Geräten, die
Schwingungen von mittlerer oder
hoher Beanspruchung ausgesetzt
sind, müssen für diese Bedingungen geeignet sein. Dies gilt auch
für einzelne Kabel und Leitungen
sowie die Leitungsverbindungen.
Diese Anforderungen sind besonders bei Verbindungen zu Betriebsmitteln, die Schwingungen
ausgesetzt sind, zu beachten. Gegebenenfalls sind hierfür besondere Maßnahmen, zum Beispiel
flexible Leitungen anzuwenden.
Im Zusammenhang mit dem in
der Anfrage beschriebenen Themenkomplex ist ein hohes Maß an
Eigenverantwortung und Fachkompetenz bei dem jeweiligen
Anlagenerrichter gefragt! Es wäre sicher etwas blauäugig zu erwarten, daß jeder individuelle
Fall der täglichen Praxis in den
technischen Regelwerken – z. B.
den DIN-VDE-Normen – ausführlich behandelt ist. Damit würde
die von Fachleuten oft beklagte
»Normenflut« einen Umfang annehmen, daß sich die Praktiker
schon aus zeitlichen Gründen
außerstande sähen, auch nur die
»Lesearbeit« zu bewältigen.
H. Nienhaus
Probleme bei der Sanierung
(Rekonstruktion) von Altanlagen
tungen NYM-J 5 · 10 mm2 wurde
das TN-S-System in die jeweilige
Wohnungsverteilung geführt.
● Die
Zählervorabsicherung
wurde je Wohnung mit NH-Sicherungen 35 A bzw. 40 A vorgenommen. Nach dem Zähler wurden
63-A-Leitungsschutzschalter angeordnet. Die Zuleitungen zur jeweiligen Wohnung NYM-J 5 · 10
mm2 erfolgten im Kellerraum als
Bündelverlegung (6 Leitungen) im
offenen Stahlblechkanal (gelocht)
und dann weiter unter Putz (maximale Leitungslänge bis zum
Wohnungsverteiler 18 m).
● Der Anschluß der Altstromkreise (2adrig mit maximaler Leitungslänge von ca. 16 m für den
Spannungsfall) erfolgte durch
Zwischenleitungen NYM-J 3 · 1,5
mm2 im Wohnungsverteiler (Leitungsschutzschalter 16 A) im TNS-System in der Art, daß der
blaue N-Leiter auf die N-Schiene
des Verteilers und der grün-gelbe
PE-Leiter an die PE-Schiene angeschlossen wurden. Die Verbindung zur Altleitung erfolgte aber
Ortsveränderliche
Betriebsmittel müssen, ausgenommen bei
über Schleifleitungen versorgten
Betriebsmitteln, mit flexiblen Leitungen angeschlossen werden.
Ortsfeste Betriebsmittel,
– deren Standort zum Zwecke
des Anschließens, Reinigens oder
dergleichen vorübergehend geändert werden muß, z. B. Herde,
Waschmaschinen, Speicherheizgeräte (Ausnahmen sind möglich), Einbaueinheiten von Unterflurinstallationen in Doppelbodenplatten oder
– die bei bestimmungsgemäßem
Gebrauch im begrenzten Ausmaß
Bewegungen ausgesetzt sind,
müssen mit flexiblen Leitungen
angeschlossen werden. Diese
Leitungen müssen über Steckvorrichtungen oder über Klemmen in
ortsfesten Gehäusen, z. B. über
Geräteanschlußdosen,
angeschlossen werden. Bestimmte
Bauarten flexibler Leitungen dürfen – wie zuvor beschrieben –
auch fest verlegt werden, siehe
DIN VDE 0298 Teil 3.
Mantelleitungen (NYM) nach
DIN VDE 0298 Teil 3:1983-08
sind ausschließlich bestimmt zur
Verlegung über, auf, im und unter Putz in trockenen, feuchten
und nassen Räumen sowie im
Mauerwerk und im Beton, ausge-
PEN-Leiter, Querschnitt, Spannungsfall
FRAGESTELLUNG
Eine junge Wohnungsgenossenschaft ließ durch ein Architektenbüro die entsprechenden Projektierungsunterlagen für eine Teilmodernisierung (Küche, Bad, Flur)
für mehrere Objekte mit jeweils 6
WE erstellen. Aus Bewohnbarkeitsund Kostengründen während der
Modernisierung sollten die elektrischen Leitungen in den übrigen
Räumen im alten Zustand verbleiben, aber einer eingehenden Überprüfung durch einen Fachbetrieb
hinsichtlich
eines
ordnungsgemäßen Weiterbetriebes unterzogen werden. Weiterhin sollte ein
Austausch der vorhandenen Betriebsmittel (Schutzkontaktsteckdo-
sen, Schalter) in der alten Anlage
gegen gleiche erfolgen. Die alte Installation in den Wohnungen war
zweiadrig ausgeführt in 2,5 mm2 Al
(PEN-Leiter grau) mit Schutzkontaktsteckdosen – angeschlossen in
klassischer Nullung.
Eine Elektroinstallationsfirma
führte die Arbeiten nach den Projektunterlagen aus:
● Der ankommende Anschluß
vom Energieversorger als TN-CSystem wurde bis zu der im Keller
des jeweiligen Hauses angeordneten Zählerverteilung als TN-C-System weitergeführt (NYY-I 4 · 25
mm2; Absicherung NH 80 A).
● In der Zählerverteilung wurde das System in ein TN-C-System getrennt; und über Steigelei-
de 15-16/99 – 1203
nur zwischen der grauen Ader
(PEN-Leiter) der Altleitung und
dem blauen N-Leiter des Zwischenstückes. Der PE-Leiter wurde an der Verbindungsstelle nicht
geklemmt – wie es ja wohl richtig
ist.
Bei der Abnahme durch den
Bauherrn wurde speziell der Anschluß der Altstromkreise beanstandet, da diese Anschlußart
nicht den Bestimmungen entsprechen dürfte (Anschluß eines
PEN-Leiters an den N-Leiter und
das Nichtvorhandensein eines
PEN-Leiters im Wohnungsverteiler).
Der Bauherr schlug vor, das
TN-C-System bis zum Wohnungsverteiler zu führen (zulässig, da
10 mm2 Cu verlegt sind) und erst
im Wohnungsverteiler die Auftrennung zum TN-C-System vorzunehmen, um für die Altstromkreise durch z. B. Verdrillen der
N- und PE-Ader des Zwischenstückes an beiden Leitungsenden den ordnungsgemäßen
PEN-Anschluß zu ermöglichen.
Vom Projektanten wurde dies
abgelehnt mit der schriftlichen
Mitteilung: »Die Elektroinstallation in allen Wohnhäusern wurde
nach den Regeln der Elektrotechnik ausgeführt. In der Fachunternehmererklärung bestätigen die
ausführenden Elektrofirmen, daß
die Elektroinstallation nach den
Bestimmungen der DIN VDE 0100
errichtet und geprüft wurde.«
Des weiteren wurde gesagt,
daß dieses Anschlußverfahren
»gängige Praxis« sei und schon
in ca. 1000 WE angewendet wurde.
1) Entspricht die »gängige Praxis« der Umfunktionierung eines
ankommenden N-Leiters zu einem nachfolgenden PEN-Leiter
wirklich den angegebenen Bestimmungen? Oder ist die Forderung des Bauherrn nach Herstellung eines ordnungsgemäßen
Netzzustandes berechtigt und in
der angegebenen Weise machbar?
2) Entspricht der Querschnitt
von 10 mm2 Cu für die Wohnungszuleitungen in der Bündelverlegung (6 Leitungen) der
Strombelastbarkeit, die durch
den jeweiligen 63-A-Leitungsschutzschalter gegeben ist, auch
wenn momentan eine Zählervorsicherung von NH 35 A bzw. 40 A
vorhanden ist? Haben solche Anordnungen dann überhaupt noch
Sinn? Bewegt sich der Span-
1204 – de 15-16/99
nungsfall nicht auch an der
Grenze der Zulässigkeit? Wie
könnte eventuell praxisnah verfahren werden?
Eine weitere Frage im Zusammenhang mit dieser Modernisierung:
Sollte oder müßte ein Projektant den Bauherrn bereits im Projekt darauf aufmerksam machen,
wenn im Bereich 2 von Bädern
Anschlüsse für Leuchten (Spiegelschränke) vorgesehen werden,
da hinsichtlich der Schutzart für
diese Leuchten ja mindestens IP
X4 erforderlich ist? Ist der Betreiber der Anlage (Wohnungsgenossenschaft) verpflichtet, seine
men (Bild 1). Der grün-gelb gekennzeichnete Leiter ist dann ein
PEN-Leiter.
Aber auch diese Lösung steht
nicht völlig im formalen Einklang
mit den gültigen DIN-VDE-Errichtungsbestimmungen, da der
PEN-Leiter nach DIN VDE 0100540 (VDE 0100 Teil 540) einen
Mindestquerschnitt von 10 mm2
haben muß. Dennoch ist aus
Sicht des Verfassers die beschriebene Lösung sicherheitstechnisch vertretbar.
Bei der in der Anfrage beschriebenen Vorgehensweise, den
blau gekennzeichneten Leiter der
Verbindungsleitung NYM 3 · 1,5
Bild 1: Erweiterung einer bestehenden Starkstromanlage
Mieter über derartige Sachverhalte umgehend in Kenntnis zu
setzen (soweit ihm selbst bekannt)?
P.S.: Wenn die ausgeführten
Arbeiten nicht in der erforderlichen Qualität erfolgt sind, ergibt
sich die Frage, wie man sich im
Vorfeld vor Firmen, die ihre Arbeiten nicht fachgerecht ausführen, schützen kann.
H.-J. K., Brandenburg
ANTWORT
Zu Frage 1
Nein, der ankommende N-Leiter der 3adrigen Verbindungsleitung NYM 3 · 1,5 mm2 darf beim
Übergang auf den Altstromkreis
nicht auf den grau gekennzeichneten PEN-Leiter des Altstromkreises geklemmt werden. Auf
den grau gekennzeichneten Leiter des Altstromkreises ist der
grün-gelb gekennzeichnete Leiter der neuen Verbindungsleitung NYM 3 · 1,5 mm2 zu klem-
mm2 auf den grau gekennzeichneten PEN-Leiter des Altstromkreises zu klemmen, ist nicht
zulässig. In solch einem Fall würde ein blau gekennzeichneter
Leiter als PEN-Leiter verwendet.
Der Beanstandung des Bauherrn, daß im Stromkreisverteiler kein PEN-Leiter vorhanden
ist, kann nicht gefolgt werden.
Das Nichtvorhandensein eines
PEN-Leiters im Stromkreisverteiler ist kein Mangel.
Die in diesem Zusammenhang
angesprochene Forderung des
Bauherrn nach Herstellung eines
ordnungsgemäßen Netzzustandes kann nicht nachvollzogen
werden. Sehr wohl könnte ein
TN-C-System bis zum Stromkreisverteiler geführt und dort
erst ein TN-S-System gebildet
werden. Die örtlichen Verhältnisse (Vorhandensein einer Leitung
mit dem Nennquerschnitt 10
mm2 Cu) lassen dies zu. Nicht
nachzuvollziehen ist jedoch der
Vorschlag, die grün-gelb und die
blau gekennzeichneten Adern
barkeit der Verbindungsleitung von 63 A
ermöglichen.
Die Zählervorsicherung von 35 A bzw. 40 A
spielt bei diesem Dimensionierungskriterium
keine Rolle. Es kommt
allein auf die Belastbarkeit der Leitung an, die
gegeben sein muß. Über
den Sinn der Anordnung
von Zählervorsicherungen mit 35 A bzw. 40 A
und dem Zähler nachgeschalteten
Leitungsschutzschaltern 63 A
braucht wohl wirklich
nicht diskutiert zu werden. Es macht keinen
Sinn.
Bedeutung erlangen
die niedrigen Nennstromwerte der Zählervorsicherungen
beim
Spannungsfall.
Dieser ist nach DIN
18015-1,
Abschnitt
4.3.1 (6), mit der vorgeschalteten ÜberstromSchutzeinrichtung zu
berechnen. Hier könnte
man fälschlicherweise
annehmen, daß mit den
niedrigeren
Nennstromwerten der Zählervorsicherungen geBild 2: Zuordnungsgrenzen für den Spannungsfall 3 % bei getrennter Anordnung des Stromkreisverteilers in
rechnet werden darf.
der Wohnung nach DIN 18015-1
Da aber eine Belastbarkeit der Verbindungsleitung
ganz eindeutig ist die Verlegeart
derVerbindungsleitung NYM 3 ·
zum Stromkreisverteiler von 63 A
der Verbindungsleitungen zum
1,5 mm2 an den Enden zu verdrilgegeben sein muß, muß auch von
Stromkreisverteiler beschrieben.
len und dadurch einen PEN-LeiBei angenommener Verlegung im
ter zu erzeugen. Eine solche Voroffenen Stahlblechkanal (gelocht)
gehensweise ist unzulässig. Die
»de-Spezial»:
zu Beginn des Verlaufs und weiteweitere Aufteilung im Stromrer Verlegung unter Putz ist als
kreisverteiler könnte jedoch in
PRAXISHILFEN 2
kritischste Verlegeart des gesamder Art erfolgen, wie er auch in
Das Sonderheft enthält mehr als
ten Leitungsverlaufes die Verleder Zählerverteilung vorgenom160 interessante Praxisprobleme
gung im offenen Stahlblechkanal
men wurde. Danach erfolgt die
aus den »de«-Jahrgängen 1995 und
zu sehen, die in der Anfrage als
Installation wie zuvor beschrie1996 sowie zahlreiche bisher nicht
»Bündelverlegung« beschrieben
ben, d. h., auf den grau gekennveröffentlichte Problemfälle. Sie
wird. Somit ist ein Umrechnungszeichneten PEN-Leiter des Altwurden in Themenbereiche gegliefaktor von 0,75 für 6 Leitungen in
stromkreises wird der grün-gelb
dert und gegebenenfalls mit später
einer perforierten Kabelwanne
gekennzeichnete Leiter der neuen
eingegangenen Zusatzinformationach Tabelle 12 der DIN VDE
Verbindungsleitung NYM 3 . 1,5
nen ergänzt. Neben der fachthema0298-4 (VDE 0298 Teil 4):1988mm2 geklemmt.
tischen Gliederung erleichtert ein
detailliertes Stichwortverzeichnis
02 zu berücksichtigen. Die Belastdas rasche Auffinden einer bebarkeit Iz muß somit betragen 63
Zu Frage 2
stimmten Problemstellung, so daß
Für die Verbindungsleitung
A: 0,75 = 84 A. Unter Berücksichin ähnlich gelagerten Fällen gleich
zwischen Zählerplatz und Stromtigung der Verlegeart E ist ein
eine passende Lösung zur Hand ist.
kreisverteiler ist ein Querschnitt
Querschnitt von mindestens 16
erforderlich, der nach den TAB
mm2 Cu nach Tabelle 2 aus BeiPreis: 29,- DM
und DIN 18015-1, Abschnitt
blatt 1 zu DIN VDE 0100-430
(für »de«-Abonnenten 25,- DM).
4.3.4(2), eine Belastung von 63 A
(VDE 0100 Teil 430):1991-11
Hüthig & Pflaum Verlag,
erlaubt. Selbstverständlich ist bei
erforderlich. Diesem Querschnitt
PF 102869, 69018 Heidelberg.
der Dimensionierung des Querkönnen
dann
ÜberstromTel.: 0 62 21/48 93 84,
Fax: 0 62 21/48 94 43
schnittes eine vorhandene BündeSchutzeinrichtungen zugeordnet
lung zu berücksichtigen. Nicht
werden, die die geforderte Belast-
de 15-16/99 – 1205
63 A bei der Berechnung des
Spannungsfalls
ausgegangen
werden. Würde der Spannungsfall nur mit den niedrigeren
Nennströmen der Zählervorsicherungen eingehalten, könnte
die Verbindungsleitung zum
Stromkreisverteiler nicht mit 63
A belastet werden.
Es kann und darf nicht sein,
daß je nach Betrachtungsfall immer die jeweils günstigste Überstrom-Schutzeinrichtung herangezogen wird.
Wie sieht nun die Spannungsfallbetrachtung aus?
Bei einer Leitungslänge von
18 m und einem Querschnitt von
10 mm2 Cu für die Verbindungsleitung zum Stromkreisverteiler
ergibt sich ein Spannungsfall von
0,88 %.
Da insgesamt der Spannungsfall in der elektrischen Anlage
hinter der Meßeinrichtung bis
zum Anschlußpunkt der Verbrauchsmittel nach DIN 18015-1,
Abschnitt 4.3.1(6) 3 % nicht überschreiten soll (Bild 2), bleibt für
die Endstromkreise ein Spannungsfall von max. 3,0 % - 0,88 %
= 2,12 %. Daraus ergibt sich unter Berücksichtigung der Anlagendaten eine maximale Länge
des Endstromkreises von ca. 13,7
m. Da die tatsächliche Länge
größer ist, ist der Spannungsfall
überschritten.
Bei allen vorangegangenen
Betrachtungen wurde wie bei
der Planung und Ausführung
einer Neuanlage vorgegangen.
Zu berücksichtigen ist, daß bei
Sanierungsarbeiten bzw. Rekonstruktionen mitunter auf altanlagenbedingte und auch wirtschaftliche Gesichtspunkte geachtet werden muß. In solchen
Fällen gilt es, die zulässigen
Grenzen der Planungsnormen
und Errichtungsbestimmungen
auszuloten und zu nutzen und
ggf. eigenverantwortlich zu handeln.
Zur weiteren Frage
Ganz allgemein ist festzustellen, daß im Vorfeld der Planung und Ausführung elektrischer Anlagen die Aussprache
zwischen dem Bauherrn, dem
Planer und den Ausführenden
von großer Wichtigkeit ist. Diese
Gespräche und die vorzeitig
getroffenen Entscheidungen minimieren die ansonsten später
fast zwangsläufig auftretenden
Probleme. Die Erfahrung zeigt,
daß überall dort, wo die intensive
Aussprache – und damit die
Vorgabe eindeutiger und umfassender Aussagen – gepflegt
wird, eine gute Zusammenarbeit
und ein annähernd mängelfreies
Ergebnis zu erwarten sind.
Eine solche Aussprache könnte auch bei den Auslässen für
Leuchten/Spiegelschränke im
Bereich 2 von Bädern erfolgen.
Bei der Größe heutiger Bäder
ist aber der Auslaß im Bereich
2 schon fast das Normale. Viel
wichtiger ist der Hinweis auf
die erforderliche Schutzart, da
Identifizierung von Leitern
DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1)
FRAGESTELLUNG
ANTWORT
Da es immer wieder zu Fragen
der Leiterkennzeichnung in unserer Firma kommt, bitte ich Sie,
mir folgende Frage zu beantworten: Innerhalb eines Gehäuses
soll der Steuerstromkreis für
Gleichstrom mit „BLAU“ isoliertem Leiter ausgeführt werden. Es
soll zusätzlich (Kundenwunsch)
eine Kennzeichnung der Polarität
durchgeführt werden. Ist es
zulässig, für den positiven Leiter
die Isolierung „BLAU-ROT“ und
für den negativen Leiter die Isolierung „BLAU“ zu verwenden?
U.S., Baden-Württemberg
Nach Abschnitt 14.2.4 von DIN
EN 60204-1 (VDE 0113 Teil
1):1997-11 muß eine Identifizierung »andere Leiter« (andere Leiter als Schutzleiter und Neutralleiter) durch Farbe (durchgängig
oder mit einem oder mehreren
Streifen), Ziffern oder Alphanumerik oder eine Kombination
durchgeführt werden. Sofern
Farbe zur Identifizierung angewendet wird, wird in Gleichspannungs-Steuerstromkreisen hierfür die Farbe »Blau« empfohlen.
Der in der Anfrage angegebene
BLAU-ROTE Leiter für L+ ist dem-
1206 – de 15-16/99
der Bauherr im Regelfall diese
Kenntnis nicht hat.
Eine konkrete Informationspflicht der Wohnungsbaugenossenschaft, ihre Mieter über vorgenannte Sachverhalte zu informieren, ist nicht bekannt. In vielen Fällen wird das Problem der
Unkenntnis der Mieter dadurch
gelöst, daß die Spiegelleuchten
von vornherein installiert werden
und Bestandteil der vermieteten
Wohnung sind.
Zum Nachsatz
Die Frage, wie man sich vor
Firmen schützt, die ihre Arbeiten
nicht fachgerecht ausführen, läßt
sich pauschal nicht beantworten.
Abhilfe schafft in jedem Fall das
im ersten Absatz der Antwort auf
»Zur weiteren Frage« beschriebene Vorgehen.
Nicht immer sind es gravierende Mängel, die vermeintlich
vorliegen. Oft fehlt die erforderliche Aussprache, die Meinungsverschiedenheiten in Planung
und Ausführung hätte ausräumen können. Eine anders ausgeführte Arbeit wird dann aber oft
als Mangel bezeichnet.
Wird ein Problem frühzeitig
aufgezeigt, die angedachte Lösung sowie Alternativlösungen
und ihre Konsequenzen vorgestellt und sich gemeinsam (Auftragnehmer und Auftraggeber)
für eine Variante entschieden,
kann es später in diesem Punkt
keinen Mangel geben.
D. Vogt
nach nicht verboten, da ja Kombinationen zulässig sind.
Allerdings sei darauf hingewiesen, daß eine blau-rote Kennzeichnung nicht gerade zu einer
leichten Identifizierung führt, da
sehr leicht eine Verwechslung mit
rot isolierten Wechselstrom-Steuerstromkreisen
gegeben
ist.
Wenn jedoch der Kunde diese
Kennzeichnung wünscht, bestehen keine Einwände gegen die
blau-rote Kennzeichnung für den
L+.
W. Hörmann
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
Elektroinstallation in staubexplosionsgefährdeten Bereichen
KURT NOWAK Die erste Europäische Norm für staubexplosionsgeschützte elektrische Betriebsmittel, E DIN EN 50281-1-2
(VDE 0165 Teil 2):1997-10*, wurde in »de« 4/99 [1] vorgestellt. Der Normentwurf trägt den Titel »Elektrische Betriebsmittel zur Verwendung in Bereichen mit brennbarem Staub;
Teil 1-2: Auswahl, Errichten und Instandhaltung«. Mit der Inkraftsetzung der Norm wird demnächst gerechnet. Dieser Bericht weist in Staubex-Bereichen** auf Neuerungen in der Zonenbewertung hin, nimmt zur Einstufung der neuen Zonen
21 und 22 Stellung und zeigt Installationsmaßnahmen auf.
1.0 Einleitung
1208 – de 15-16/99
Bisher:
DIN VDE 0165:1991-02
Gas- und Staub-Explosionsschutz
Errichten elektrischer Anlagen
in explosionsgefährdeten
Bereichen
Neue Regelung und Übergang
➔
Ing. Kurt Nowak, Gewerbeamtsrat a. D., Oldenburg
* Die Norm wird in diesem Beitrag nur
kurz mit »DIN VDE 0165 Teil 2« bezeichnet, weil damit die Neuregelung zu »DIN
VDE 0165 Teil 1« für den Gasex-Schutz
deutlich wird.
** Die Kurzbezeichnung »Staubex« steht
für Staubexplosionsschutz; die Kurzbezeichnung »Gasex« für Gasexplosionsschutz.
0170/0171 Teil 1):1994-03 »Elektrische Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche – Allgemeine Bestimmungen« zählen zu
den Zündschutzarten besondere
➔
1.1 Betriebsmittel für StaubexBereiche
DIN VDE 0165 Teil 2 gilt für
Maßgaben elektrischer Betriebsmittel mit Schutz durch Gehäuse
Bild 1: Das Innere einer Getreidemühle ist
Zone 20; die nähere Umgebung (1 m) Zone
21; bei richtig ausgelegter Lüftung Zone 22
➔
Die Neuregelung ist u.a. geprägt von einer Aufteilung der
bisher in einer Ausgabe enthaltenen Bestimmungen des elektrischen Explosionsschutzes in Gasund in Staub-Explosionsschutz.
Die Übersicht in Tabelle 1 zeigt
diese Neuregelung in der Entwicklung.
Die
Aussagen
Untersuchungen haben ergänzen die Ingezeigt, daß in zahlrei- stallations-Anforchen Fällen eine Zonen- derungen für die
Errichtung in nichteinteilung für die Installa- explosionsgefährtion elektrischer Anlagen deten Bereichen.
in staubexplosionsgefähr- Das bedeutet, daß
Bestimmundeten Bereichen entbehr- diese
gen zusätzlich zu
lich ist, wenn von der den InstallationsMöglichkeit der Verlegung anforderungen der
elektrischer Betriebsmit- DIN-VDE-0100Reihe sowie zu den
tel in nicht gefährdete Normen DIN VDE
Räume und Bereiche Ge- 00101, DIN VDE
brauch gemacht würde. 0800 usw. gelten.
und ist die Anwendung bestimmt
für die Auswahl, Errichtung und
Instandhaltung. Sie behandelt als
Zündschutzarten:
a) Schutz durch Gehäuse und
b) Begrenzung der Oberflächentemperatur.
Nach DIN EN 50014 (VDE
Gas-Explosionsschutz
Endgültig
Staub-Explosionsschutz
Übergang
DIN VDE 0165 Teil 1:1998-08
Elektrische Betriebsmittel für
gasexplosionsgefährdete Bereiche.
Elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen
(ausgenommen Grubenbaue)
Bis zum Inkrafttreten des Entwurfes (unten) gilt Abschnitt 7
der DIN VDE 0165:1991-02
Anforderungen für Bereiche,
die durch brennbare Stäube
explosionsgefährdet sind
DIN VDE 0165
Teil 101:1996-09
E DIN EN 50281-1-2
(VDE 0165 Teil 2):1997-10
Elektrische Betriebsmittel für
gasexplosionsgefährdete Bereiche. Einteilung der explosionsgefährdeten Bereiche
Elektrische Betriebsmittel zur
Verwendung in Bereichen mit
brennbarem Staub. Teil 1-2:
Elektrische Betriebsmittel mit
Schutz durch Gehäuse: Auswahl, Errichten und Instandhalten.
Tabelle 1: Neue Staubex-Normen in der Übersicht
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
Staubex-Elektroinstallation
DIN VDE DIN EN 50281-1-2
(VDE 0165 Teil 2): 1997-10.
➔
Anwendungsbereich (1)
Begriffe (3)
Zoneneinteilung (4)
Temperaturbegrenzung (6)
Auswahl von staubexplosionsgeschützten
Betriebsmitteln (7)
Auswahl von Betriebsmitteln mit elektromagnetischer Strahlung (8)
Auswahl von Ultraschallgeräten (9)
Errichtungsbestimmungen (10)
Leitungssysteme (11)
Prüfung und
Instandhaltung (12)
Beispiele (Anhang A)
Tabelle 2: Aufbau der künftigen »DIN VDE 0165 Teil 2«. Die Zahlen in ( ) weisen auf die Abschnitte der neuen Norm hin
Maßnahmen, die an elektrischen
Betriebsmitteln getroffen sind,
um die Zündung einer umgebenden explosionsfähigen Atmosphäre zu verhindern. Während
für Betriebsmittel für Gasex-Bereiche die Normen der Reihe EN
50014 bis 50020 zu Grunde zu legen sind (z. B. für Ex »o«, »q«,
»d«, »e« und »m«), sind Betriebsmittel zur Verwendung in Bereichen mit brennbarem Staub nach
den Vorgaben in E DIN EN
50281-1-1 (VDE 0170/0171 Teil
15-1-1): 1997-10 (zur Zeit Entwurf) zu beurteilen. Diese Norm
enthält Baubestimmungen für
elektrische Betriebsmittel der
Kategorien 1, 2 und 3 (vgl. hier
unter 1.12). Über weitere StaubZündschutzarten siehe unter [1].
1.2 Zweigleisigkeit endgültig
Mit der harmonisierten europäischen Staubex-Norm DIN
VDE 0165 Teil 2 besteht erstmals
eine komplette Zweigleisigkeit der
Bestimmungen für den Explosionsschutz. In dieser noch in 1999
auch als nationale Norm zu verabschiedenden Staubex-Regelung
sind die wichtigsten Installationsfragen gebündelt. Tabelle 2 zeigt
den Aufbau und Inhalt der Staubex-Norm DIN VDE 0165 Teil 2.
1.3 Besonderheit: Staubex-DreiZonen-Regelung
Die Zoneneinteilung für die Installation elektrischer Anlagen
und Betriebsmittel für staubexplosionsgefährdete Bereiche ist in der
ElexV, der EX-RL, der DIN VDE
0165, der DIN EN 13237-1:199807 E. »Explosionsschutz; Benennungen und Definitionen für Geräte, Schutzsysteme und Komponenten zur Verwendung in explosionsfähigen Atmosphären«, in DIN
EN 1127-1:1997-10 »Explosions-
schutz; Grundlagen und Methodik« u.a. geregelt. Während in den
früheren Normen bei der Beurteilung der Installation in StaubexBereichen von einer Zweiteilung
auszugehen war, werden die Gefährdungsbereiche jetzt in drei Zonen aufgeteilt: Zone 20, Zone 21
und Zone 22.
Die Aufteilung der Zone 11
(Alt) in die neuen Zonen 21 und
22 erfordert informative Hinweise. Diese sind bisher vor allem in
der EX-RL niedergelegt. Einstufungshinweise sind nunmehr erfreulicherweise auch in E DIN
VDE 0170/0171 Teil 1501 enthalten. Diese Norm belegt die Einteilung von staubexplosionsgefährdeten Bereichen mit Beispielen.
Damit soll ein notwendiges
Bewertungsverfahren geschaffen
werden für die Wahrscheinlichkeit des Auftretens explosionsfähiger Staub/Luft-Gemische und
von Ablagerungen brennbarer
Stäube. Zugleich dient die Zonen(Bereichs)-Einteilung einer
(späteren) Zuordnung für die
richtige Auswahl der elektrischen Anlagen und Betriebsmittel. Gerade dieser Regelung mit
informativen Beispielen kommt
wegen der Aufteilung in drei
Staubex-Zonen besondere Bedeutung zu, da die Begriffsabfassungen für Zone 21 und Zone 22
»überlappend sind«. Tabelle 3
zeigt die gegenwärtig noch gültige und die neue Regelung im
Vergleich der Rechtsnormen
(ElexV) und der DIN-VDE-0165Bestimmungen »Alt/Neu«.
1.4 Neuregelung bringt Einstufungsprobleme
Die Änderung der Staubex-Zonen von »Alt: Zone 10 und Zone
11« auf die neuen »Zonen 20, 21
und 22« bringt in der Betriebs-
praxis nicht unerhebliche Probleme. Bisher gilt, daß in der Staubex-Zone 10 elektrische Betriebsmittel nur eingesetzt werden dürfen, wenn diese baumustergeprüft sind und für den Einsatz in Zone 10 ausdrücklich bescheinigt sind. Aus »Zone 10«
wird jetzt »Zone 20«. Hierfür gelten die gleichen Forderungen,
die bisher auch für Zone 10
(noch) gelten. Betriebsmittel für
Bild 2: Grundschema für Einstufung der Zonen 20, 21, 22; bei richtigen Lüftungsmaßnahmen kann aus Zone 21 auch Zone 22
werden
Zone 20 müssen ebenfalls – wie
bisher – von einer zertifizierten,
einer »benannten Stelle« einer
Prüfung unterzogen werden. Tabelle 4 zeigt eine Übersicht der
»benannten Stellen«. Zone 20 ist
gekennzeichnet vom Vorhandensein eines bestimmungsgemäß
häufig oder ständig vorhandenen
Staub/ Luft-Gemisches und von
Staubablagerungen von unbestimmter oder übermäßiger
Dicke. Vorkommen: z.B. in Rohr-
de 15-16/99 – 1209
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
Neu: ElexV’96
Alt: ElexV’90 :
Zone 20: Umfaßt Bereiche, in denen eine explosionsgefährdete Atmosphäre, die aus Staub/Luft-Gemischen besteht, ständig, langzeitig
oder häufig vorhanden ist.
Zone 10: Umfaßt Bereiche, in
denen gefährliche explosionsfähige
Atmosphäre
durch
brennbare Stäube langzeitig
oder häufig vorhanden ist.
Zone 21: Umfaßt Bereiche, in denen damit zu rechnen ist, daß eine
explosionsfähige Atmosphäre aus Staub/Luft-Gemischen gelegentlich
auftritt.
Zone 11: Umfaßt Bereiche, in
denen damit zu rechnen ist,
daß gelegentlich durch Aufwirbeln abgelagerten (brennbaren) Staubes gefährliche explosionsfähige Atmosphäre kurzzeitig auftritt.
Zone 22: Umfaßt Bereiche, in denen nicht damit zu rechnen ist, daß
eine explosionsfähige Atmosphäre durch aufgewirbelten Staub auftritt, aber wenn sie dennoch auftritt, dann aller Wahrscheinlichkeit
nach nur selten während eines kurzen Zeitraumes.
(1) ElexV bedeutet: Verordnung
über elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Räumen
bzw. Bereichen von 1990 und
1996
Neu: DIN VDE 0165 Teil 2
Alt: DIN VDE 165:1991-02
Zone 20: Bereich, in dem explosionsfähige Atmosphäre in Form einer
Wolke brennbaren Staubes in Luft ständig oder langzeitig vorhanden
ist.
Anmerkung: Wenn diese Bedingungen auftreten, sind sie im allgemeinen nur im Innern von Behältern, Rohrleitungen, Apparaturen
usw. anzutreffen.
Zone 10: Umfaßt Bereiche für
brennbare Stäube, in denen gefährliche explosionsfähige Atmosphäre langzeitig oder häufig vorhanden ist.
Zone 21: Bereich, in dem damit zu rechnen ist, daß explosionsfähige
Atmosphäre in Form einer Wolke brennbaren Staubes in Luft bei
Normalbetrieb gelegentlich auftritt.
Anmerkung: Hierzu können u.a. Bereiche in der unmittelbaren Umgebung von z. B. Staubentnahme- oder -füllstationen gehören und
Bereiche, wo Staubablagerungen auftreten, die bei normalem Betrieb eine explosionsfähige Konzentration von brennbarem Staub mit
Luft bilden können.
Zone 11: Umfaßt Bereiche für
brennbare Stäube, in denen damit zu rechnen ist, daß gefährliche explosionsfähige Atmosphäre gelegentlich durch Aufwirbeln abgelagerten Staubes
kurzzeitig auftritt.
Zone 22: Bereich, in dem bei Normalbetrieb nicht damit zu rechnen
ist, daß explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke brennbaren Staubes in Luft auftritt; wenn sie aber dennoch auftritt, dann nur
kurzzeitig.
Anmerkung: Hierzu können u.a. Bereiche in der Umgebung Staub
enthaltender Geräte, Schutzsysteme und Komponenten gehören, in
denen Staub aus Undichtheiten austreten und Staubablagerungen
bilden kann (z. B. Mühlenräume, in denen Staub aus der Mühle austritt und sich ablagert).
Tabelle 3: Staubex-Bereiche/Räume nach der Wahrscheinlichkeit des Auftretens durch Staub/Luft-Atmosphäre im Vergleich zur Zone 10 und 11
in der Gegenüberstellung Alt/Neu nach ElexV und DIN VDE 0165
leitungen, Fülltrichtern von Getreidemühlen (Bild 1), Behältern,
in Räumen mit geschlossenen
Förderbändern usw.
1.5 Umstellung von Zone 11 auf
Zonen 21 und 22
Die Einstufung setzt Zonen-vergleichende Definitionen voraus.
Die Neuregelung der Zonen wird
in den Betrieben zu einem bestimmten Termin (vgl. 1.10) zur
Überprüfung bzw. Neubewertung
führen. Zur Umwandlung der
»Alt-Zone 11« in die »Neu-Zonen
1210 – de 15-16/99
21 und 21« ist zu bemerken, daß
die gesetzlichen Zonen-Definitionen der ElexV’96 durch die EN
1127-1:1997-10 verdeutlicht werden. Die Normen sollten für die Beurteilung herangezogen werden.
In die Umstellungsbeurteilung
eingehen muß auch die Qualität
der Freisetzungsquelle. Das ist eine Stelle, von der aus brennbarer
Staub freigesetzt oder aufgewirbelt werden kann, so daß ein explosionsfähiges
Staub/Luft-Gemisch entstehen kann. Je nach
Umständen erzeugt nicht jede
Freisetzungsquelle zwangsläufig
ein explosionsfähiges Staub/LuftGemisch. Es ist jedoch zu berücksichtigen, daß eine niedrig konzentrierte oder schwache, jedoch
andauernde Quelle im Laufe der
Zeit eine potentiell gefährliche
Staubablagerung erzeugen kann.
Die Zuordnung der Betriebsmittel
zu Zonen hat Folgen.
Wird eine bisherige Zonen-11Einstufung mit entsprechenden
Betriebsmitteln aufgrund der
geänderten Normenlage zu einer
Zone 21, müssen die hier ange-
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
Benannte Stellen
Prüfumfang von Geräten
für Ex-Bereiche
Kategorien
G= Gas; D= Staub
1
BAM: Bundesanstalt
für Materialforschung
und -prüfung, Berlin
Elektrische Geräte und nichtelektrische Geräte; Gasmeßeinrichtungen;
Schutzsysteme II-G
2
DMT: DMT - Gesellschaft
für Forschung und
Prüfung mbH, 45307 Essen
EU-Kennummer 0158
Fax (0201) 172-1716
Elektrische Geräte und nichtelektrische Geräte;
Schutzsysteme II G und IID
1G - 1D
2G - 2D
3G - 3D
3
IBExU: Institut für
Sicherheit GmbH,
09599 Freiberg;
EU-Kennummer 0637
Elektrische Geräte und nichtelektrische Geräte;
V-Motoren, Maschinen;
Schutzsysteme II G und II D
1G - 1D
2G - 2D
3G - 3D
4
TÜV-H:
TÜV Hannover/SachsenAnhalt e.V. Hannover
Elektrische Geräte
Flurförderzeuge
1G
2G
3G
5
PTB:
Physikalisch Technische
Bundesanstalt, Braunschweig
Elektrische Geräte und nichtelektrische Geräte; Maschinen; elektrostatische Sprüheinrichtungen;
V-Motoren; Schutzsysteme II G
1G
2G
3G
1G
2G
3G
Tabelle 4: »Benannte Stellen« für Ex II Explosionsschutz, ausgenommen Bergbau untertage; G = Gas; D = Staub
ordneten Geräte gegen baumustergeprüfte Produkte ausgetauscht werden. Dies ist mit erheblichen Kosten verbunden. Daher sind Einstufungsfragen bei
Zonen 21 und 22 von besonderer
Bedeutung.
1.6 Kriterien für Einstufungen
Mit der Aufsplittung der Zone
11 (Alt) in die Zonen 21 und 22
sind eine Vielzahl sicherheitstechnischer Kriterien für den Einzelfall maßgeblich. Die Konzepte
der DIN-VDE-Bestimmungen –
z. B. auch in DIN VDE 0170/0171
Teil 1505 – sind erkennbar darauf ausgerichtet, durch spezielle,
abstrakte Vorgaben dem StaubEx-Planer Kriterien an die Hand
zu geben, eine eigenständige
Einstufung vorzunehmen. Diese
Einschätzung ergibt sich aus einer Reihe von in der Norm enthaltenen Komponenten, Beispielen, Begriffsformulierungen und
Erklärungen. Der Abschnitt will
die zu berücksichtigenden Positionen, die für eine Zuordnung zu
klären sind, zusammenfassend
darstellen:
● Bestimmungsgemäßer
Betrieb:
Ist ein Zustand, in dem das Betriebsmittel im Rahmen seiner
Konstruktionsparameter arbeitet.
Geringe Staubfreisetzung (z.B. Austritt aus Filtern) kann Teil des bestimmungsgemäßen Betriebes sein.
● Abnormale Bedingungen: Sind
erwartete, prozeßbedingte Stö-
rungen, die selten auftreten können, z. B. Störungen, die eine Instandsetzung oder Stillsetzung erfordern; Störung am Filtermaterial; Störungen an einer flexiblen
Verbindung; Störung an der Verpackung des Produktes; Ausgleich des Überdruckes; Undichtheit am Transportsystem.
● Einstufungsparameter
nach
EX-RL berücksichtigen: Konzentrationsbegrenzung;
Inertisierung; Inertisierung brennbarer
Stäube; Anwendung von Vakuum
bzw. Unterdruckverfahren; Konstruktion; Dichtheitsprüfung der
Apparatur;
Objektabsaugung;
Maßnahmen zur Beseitigung von
Staubablagerungen in der Umgebung sind zu prüfen; staubführende Apparaturen und Behälter sind zu berücksichtigen.
● Freisetzungs-Staubquellen sind
festzulegen; zu beachten sind
z. B. Menge, Durchflußrate, Korngröße, Feuchtigkeitsgehalt. Im
Freien sind Witterungseinflüsse,
z. B. Wind, ein beachtenswerter
Faktor.
● Es ist festzustellen, mit welcher
Wahrscheinlichkeit die Freisetzungsquellen auftreten; und es ist
die Konzentration in den verschiedenen Teilen der Aufstellungsorte zu bewerten.
● Die Möglichkeit der Bildung von
potentiell gefährlichen Staubablagerungen ist zu ermitteln.
● Staubablagerungen,
bedingt
durch Zugluftverhältnisse inner-
halb der Räume (offene Lagerhallen, Durchzug beim Öffnen der
Türen, Aufzugsschächte) und
hierdurch bedingte Verwirbelungen und die Zonenausbreitung
sind zu bedenken.
1.7 Grundsätzliche Einstufungsparameter
In Anlehnung an IEC 31H/47/
CDV (VDE 0170/0171 Teil 1505
E):1995-05 kann ein Grundschema grobe Einstufungshilfe sein
(Bild 2). Eine grundsätzliche Aussage birgt naturgemäß Probleme
in sich, da die örtlichen Verhältnisse für die Zuordnung eine
wichtige Rolle spielen, sehr differenziert sind und eine individuelle Beurteilung, ggf. mit den für
den Arbeitsschutz zuständigen
Fachbehörden und den Berufsgenossenschaften oft nötig ist. Vorab erneut die Grundsatzforderung zur Prüfung, ob elektrische
Installationen in den gefährdeten
Bereichen überhaupt erforderlich sind. Die gezeigten Aufnahmen belegen, daß diese notwendige und außerdem wirtschaftlich sparsame Lösung oft nicht
beachtet wurde. Den »Schutzmaßnahmen« Reinigung und Absaugung ist in der Praxis mehr
Bedeutung zukommen zu lassen.
Einstufungshinweise und Beispiele sind:
Zone 20: Das Innere einer geschlossenen Apparatur, eines
de 15-16/99 – 1211
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
Behälters, einer Apparatur zur
Erzeugung von Staub, einer Einrichtung zur Verarbeitung oder
zum Transport von Staub, geschlossene Bandförderer usw.
sind stets Zone 20, weil eine explosionsfähige Staub-Atmosphäre
ständig, langzeitig und häufig
vorhanden ist.
Treten die Bedingungen auf,
daß explosionsfähige Atmosphäre
in Form einer Wolke in Luft ständig oder langzeitig oder häufig
vorhanden ist, sind sie im allgemeinen nur im Innern von Behältern, Rohrleitungen, Apparaturen
usw. anzutreffen.
Zone 21: Um eine offene
Beschickungsöffnung, um offene Fülltrichter, um Entnahme- und Aufgabestellen von
staubhaltigem Gut bei nicht
richtiger oder fehlender
Staubabsaugung liegt in der
Regel in einem Radius von
mindestens 1 m eine Zone 21
vor. Richtig ausgelegt ist z. B.
eine Absaugung, die den freigesetzten Staub nach innen
absaugt. Ein Staubaustritt
aus der Apparatur kann auch
durch ein Unterdruckverfahren wirksam verhindert werden. Ist dies der Fall, kann
aus Zone 21 Zone 22 werden!
Wichtig: Ob der Radius von
1m bis zum Fußboden der
Apparatur reicht, bedarf der
Einzelfallösung.
Wichtiger
Anhaltspunkt ist auch die
Feststellung, ob der Staub im
Normalbetrieb gelegentlich
auftritt. Zur Zone 21 können
u.a. Bereiche in der unmittelbaren Umgebung von z. B.
Staubentnahme- oder -füllstationen gehören. Bereiche,
wo Staubablagerungen auftreten
und schon bei normalem Betrieb
eine explosionsfähige Konzentration von brennbarem Staub im
Gemisch bilden können, sind
ebenfalls der Zone 21 zuzuordnen.
Zone 22: Außerhalb der Zone
21 ist der Bereich als Zone 22
festzulegen. Kriterium dafür ist
die örtliche Feststellung, wie weit
die Staubablagerung, bedingt
durch Zugluftverhältnisse in einem Raum, stattfindet. Handelt es
sich um einen Raum mit begrenzten Abmessungen, ist der über
Zone 21 hinausgehende Bereich
für den ganzen Raum als Zone 22
zu bewerten. Bei Apparaten mit
1214 – de 15-16/99
Beschickungseinrichtungen
in
größeren Hallen müssen Fallentscheidungen getroffen werden,
welche Ausbreitung der Staubanfall hat. In die Bewertung eingehen muß auch die Betriebsweise,
z. B. Umschüttungen, Einlagern,
Auslagern von staubhaltigem Gut.
Zone 22 liegt vor auch für Bereiche in der Umgebung Staub enthaltender Geräte, Schutzsysteme
und Komponenten, in denen
Staub aus Undichtheiten austreten und Staubablagerung bilden
kann. Beispiel: In Mühlen tritt
Staub aus und lagert sich in ei-
Bild 3: Getreide-Schüttgut-Lagerung
nem bestimmten Bereich normalerweise ab, evtl. sogar im ganzen
Raum.
1.8 EX-RL
Eine besonders unterstützende
Einstufungshilfe stellen die neu
gefaßten »Regeln für Sicherheit
und Gesundheitsschutz bei der
Arbeit; Explosionsschutz-Regeln
(EX-RL) – Fassung Juni 1998
Band I und Band II –, Regeln für
die Vermeidung der Gefahren
durch explosionsfähige Atmosphäre mit Beispielsammlung«1)
dar. Mit der 15. Ergänzung der
1) Zu beziehen bei Werbe-Druck Winter
GmbH & Co KG, 69201 Sandhausen, Fax:
(0 62 24) 93 04-48
EX-RL wurde der Abschnitt 5 der
Beispielsammlung dem Drei-Zonen-Konzept angepaßt. Der Abschnitt 5 umfaßt das Bearbeiten
(z. B. Zerkleinern), Verarbeiten
und Lagern von Stäuben oder
festen Stoffen unter Staubanfall.
1.9 Baumusterprüfung auch für
Zone 21!
Wie aus den Differenzierungen
für Zone 21 und Zone 22 zu erkennen, ergeben sich folgende, in
Tabelle 5 niedergelegten Zuordnungen von Kategorien, die wiederum auf die Baumusterprüfung
schließen.
Elektrische Betriebsmittel für Zone 21 müssen ein
»hohes Maß an Sicherheit«
gewährleisten und sind
der Kategorie 2 zugeordnet.
Sie müssen von einer »benannten Stelle« geprüft
werden.
Erfolgt die Zuordnung
bzw. Einstufung als »Zone
22«, dürfen elektrische Betriebsmittel mit dem Anforderungsprofil der Kategorie
3 »Geräte mit einem Normalmaß an Sicherheit« installiert werden. Eine Prüfung der Betriebsmittel
durch eine »benannte Stelle« für Zone 22 ist also nicht
vorgeschrieben.
1.10 Anwendung der neuen
Einteilung
Bei der Elektroinstallation müssen auch Beurteilungen erfolgen, ob sich Anlagen, Einrichtungen und
Verfahrensweisen gegenüber der Erst-Elektroinstallation verändert haben. Es
ist außerdem zu prüfen, zu
welchem Zeitpunkt die Drei-Zonen-Regelung angewendet werden muß. Die frühere DIN-VDERegelung, wonach bei Änderung
der Betriebsbedingungen die bestehenden Anlagen den jeweils
gültigen Errichtungsbestimmungen angepaßt werden müssen, ist
durch Außerkraftsetzung von Ziffer 5.1.4 der DIN 57105 Teil 1
(VDE 0105 Teil 1):1983-07 »Betrieb von Starkstromanlagen«
entfallen. Unabhängig davon ergibt sich aber die erforderliche
Anpassung immer. Liegt in einem
Raum ein geändertes Betriebsverfahren vor, z. B. früher normale Betriebsbedingungen, jetzt
staubexgefährdeter Betrieb, ist
immer nach den hier aufgezeig-
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
1
2
3
4
5
Kategorie
Anforderungsmaß an Geräte
Ausgelegt für explosionsfähige Atmosphäre
einsetzbar
in Zone
Auch einsetzbar
in Zone
A
1
Sehr hoch; sicher bei
zwei unabhängigen Fehlern
Gas/Luft-Gemisch bzw.
Dampf/Luft-Gemisch
0
1 und 2
B
1
Sehr hoch; sicher bei
zwei unabhängigen Fehlern
Staub/Luft-Gemisch
20
21 und 22
C
2
hohes Maß; sicher bei
üblicher Gerätestörung
Gas/Luft-Gemisch bzw.
Dampf/Luft-Gemisch
1
2
D
2
hohes Maß; sicher bei üblicher
Gerätestörung
Staub/Luft-Gemisch
21
22
E
3
Normalmaß; sicher bei
normalem Betrieb
Gas/Luft-Gemisch bzw.
Dampf/Luft-Gemisch
2
F
3
Normalmaß; sicher bei
normalem Betrieb
Staub/Luft-Gemisch
22
Kategorie 1
Geräte müssen ein sehr hohes Maß an Sicherheit gewährleisten.
Kategorie 2
Geräte müssen ein hohes Maß an Sicherheit gewährleisten.
Kategorie 3
Geräte müssen ein Normalmaß an Sicherheit gewährleisten.
Tabelle 5: Beziehung zwischen Kategorien und Zonen; Quelle: Nach Tabelle 1B der DIN EN 1127-1 und EG-EX-Richtlinie‘94
ten Maßstäben zu verfahren.
Schließlich muß die Situation dokumentiert werden!
Die Frist für die Anwendung
der Drei-Zonen-Neuregelung er-
gibt sich aus der jeweiligen DINEN-Bestimmung. Entsprechend
dem Annahmeverfahren werden
in den einzelnen Normen Daten
wie folgt festgelegt:
Angabe des spätesten Datums,
zu dem das Vorhandensein der
Änderung auf nationaler Ebene
angekündigt werden muß (doa);
● Angabe des spätesten Datums,
●
de 15-16/99 – 1215
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
1.11 Voraussichtlicher Termin:
30. Juni 2003
Die »Elfte Verordnung zum
Kategorie 1 D (D
= Dust = Staub):
Die Temperatu-
störungen. Darüber hinaus müssen die Temperaturen von Oberflächen, auf denen sich Staub ablagern kann, um einen Sicherheitsabstand (z. B. 75 K; siehe
DIN EN) niedriger sein als die
Mindestzündtemperatur der dicksten Schicht, die sich aus dem betreffenden Staub bilden kann;
dies muß auch bei selten auftretenden Betriebsstörungen sichergestellt sein. Falls die Schichtdicke unbekannt ist, muß die
dickste vorhersehbare Schicht
angenommen werden.
● Kategorie 2 D
Die Temperaturen sämtlicher
Oberflächen, die mit Staubwolken
in Berührung kommen können,
dürfen 2/3 der Mindestzündtemperatur in °C der betreffenden
Staubwolke nicht überschreiten,
auch nicht bei Betriebsstörungen.
Darüber hinaus müssen die Temperaturen von Oberflächen, auf
denen sich Staub ablagern kann,
um einen Sicherheitsabstand
(z. B. 75 K ; siehe DIN EN) niedriger sein als die Mindestzündtemperatur der Schicht, die sich aus
dem betreffenden Staub bilden
kann; dies muß auch bei Betriebsstörungen sichergestellt sein.
● Kategorie 3 D
Bei normalem Betrieb dürfen
die Temperaturen sämtlicher
Oberflächen, die mit Staubwolken
in Berührung kommen können, 2/3
der Mindestzündtemperatur in °C
der Staubwolke nicht überschreiten. Darüber hinaus müssen die
ren sämtlicher Oberflächen, die
mit Staubwolken in Berührung
kommen, dürfen höchstens 2/3
der Mindestzündtemperatur in °C
der betreffenden Staubwolke
nicht überschreiten, auch nicht
bei selten auftretenden Betriebs-
Temperaturen von Oberflächen,
auf denen sich Staub ablagern
kann, um einen Sicherheitsabstand (z. B. 75 K; siehe DIN EN)
niedriger sein als die Zündtemperatur der Schicht, die sich aus dem
betreffenden Staub bilden kann.
den Ergebnissen der gemäß der
ElexV vom 23.3.1994 gültigen
Fassung bereits durchgeführten
Prüfungen und Kontrollen Rechnung zu tragen.
Es ist mit hinreichender Wahrscheinlichkeit davon auszugehen,
daß ab dem Jahr 2003 nach der
neuen Regelung zu verfahren ist.
Das bedeutet, in Zone 21 dürfen
dann nur noch baumustergeprüfte
Betriebsmittel eingesetzt werden,
die mindestens ein »hohes Maß an
Sicherheit« bei üblicher Gerätestörung (Gerätekategorie 2) aufweisen (vgl. Tabelle 5).
1.12 Staubex-Kategorien
In Ergänzung vorstehender
Kurzfassungen für Kategorien 1,
2 und 3 interpretiert der Leitfaden DIN EN 1127-1:1997-10
Bild 4: Torfstaub-gefährdete Betriebsstätte. Schon
bei normalem Betrieb ist
mit einer gefährlichen
Staubkonzentration zu
rechnen. Zone-21-Einstufung gerechtfertigt
die Anforderungen
für Geräte, Schutzsysteme und Komponenten für den
Einsatz in Staub/
Luft-Atmosphären
etwa wie folgt:
●
Gerätesicherheitsgesetz«
(Verordnung über das Inverkehrbringen von Geräten und Schutzsystemen für explosionsgefährdete Bereiche – Explosionsschutzverordnung – 11. GSGV) vom 12.12.1996
(BGBl. I S. 1914) hat schon frühzeitig die Terminierung einer europäisch einheitlichen Regelung
festgelegt und im § 7 »Übergangsbestimmungen« bestimmt.
Sinngemäß heißt es:
● Geräte und Schutzsysteme, die
den am 23. März 1994 im Geltungsbereich dieser Verordnung
geltenden Bestimmungen entsprechen, dürfen bis zum 30. Juni
2003 in den Verkehr gebracht
werden.
● Die zugelassenen Stellen, die
gemäß § 4 Abs. 1. Nr. 1 Buchstabe b der 11. GSGV mit der Bewertung der Konformität der bereits
vor dem 1. Juli 2003 in Verkehr
befindlichen elektrischen Betriebsmittel befaßt sind, haben
1216 – de 15-16/99
▼
zu dem die Änderung auf nationaler Ebene durch Veröffentlichung einer identischen nationalen Norm oder durch Anerkennung übernommen werden muß
(dop);
● Angabe des spätesten Datums,
zu dem nationale Normen, die der
Änderung entgegenstehen, zurückgezogen werden müssen
(dow).
Eine exakte Angabe zu Fragen
der Erstanwendung der neuen
DIN EN 50281-1-2 (VDE 0165
Teil 2):1999-... ist also von den Inkrafttretungs-Festlegungen der
jeweiligen Norm abhängig.
Bild 5: Aufzugs-Triebwerksraum in
einer staubgefährdeten Betriebsstätte.
Staubablagerungen deutlich erkennbar.
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
1.13 Explosionsschutzdokument
Zu den besonderen Maßnahmen der Richtlinie
zählt das Erstellen eines Explosionsschutz-Dokumentes durch den Betreiber der explosionsgeschützten
elektrischen Anlage. Dies erfordert, daß bestimmte
technische Maßnahmen für die Arbeitsstätte getroffen
werden müssen. Mit der EG-Arbeitsschutz-Richtlinie
’97 wird der Arbeitgeber verpflichtet, ein Explosionsschutzdokument vor Aufnahme der Arbeit zu erstellen
und ggf. zu überarbeiten, wenn wesentliche Änderungen, Erweiterungen oder Umgestaltungen der Arbeitsstätte, der Arbeitsmittel oder des Arbeitsablaufes vorgenommen werden.
Im Gegensatz zur Forderung nach einer Dokumentation der allgemeinen Gefährdungssituation nach
dem Arbeitsschutzgesetz – ArbSchG – (BGBl. I Nr. 43
1996 Seite 1246) wird das Explosionsschutzdokument
neben allgemeinen auch von vielen physikalischen
und chemischen Einzeldaten bestimmt sein. Sicherheitstechnische Kenndaten sind festzulegen und kommen somit der Beurteilung der Ex-Elektroinstallation
entgegen.
Aus dem Explosionsschutzdokument muß insbesondere hervorgehen, welche Risiken vorherrschen,
welche Maßnahmen zum Schutz getroffen wurden,
wie sicher die Arbeitsstätte gestaltet ist, ob die Arbeitsmittel und Warneinrichtungen richtig ausgewählt
wurden und ob Vorkehrungen für eine sichere Benutzung von Arbeitsmitteln getroffen sind.
2.0 Praktische Beispiele
Unter Berücksichtigung der grundsätzlichen Einstufungs-Parameter hier einige Beispiele:
● Früher wurden Lager für Schüttgut, z. B. bei der Getreide-Bevorratung, generell als Zone 11 eingestuft.
Dies ist jetzt Zone 21 oder Zone 22 (vgl. Tabelle 5).
Aufgrund neuer Erkenntnisse und Erfahrungen liegt
im Getreide-Einleitungs-Nahbereich Zone 20 (!) vor.
Für das Beispiel gemäß Bild 3 gilt :
Neu: EX-RL 1998 Ziffer 5.1.3.1.1: Lagern und Speichern in Hallen, offene Lagerung, Zone 20 im Nahbereich der Abwurfstelle; Zone 22 im gesamten Raum.
Alt: EX-RL 1989 Ziffer 5.1.6.2: Offene Lagerung in
Speichern und Hallen: Zone 11, ganzer Raum.
Das bedeutet, daß – abhängig von der noch offenen
Anpassungsregelung – Änderungen erforderlich werden, wenn sich elektrische Anlagen in diesen Bereichen befinden (müssen) und sie nicht in ungefährdete
Räume verlegt werden können.
● Die Torfstaub-Lagerstätte im Bild 4 zeigt eine hier
unnötige Elektroinstallation, die bei überlegter Planung
in einen Nebenraum verlegt werden könnte. Wie die
Aufnahme erkennen läßt, sind selbst die Bedienelemente nicht zugänglich. In diesem Lagerraum ist im Normalbetrieb mit dem Auftreten einer gefährlichen Staubatmosphäre zu rechnen. Daher gilt der Raum als Zone
21 und erfordert künftig zertifizierte, baumustergeprüfte elektrische Geräte mindestens der Kategorie 2.
● Triebwerksräume von Aufzugsanlagen innerhalb
von Mühlen, Siloanlagen, Getreideverarbeitungs-Gebäuden, in der Futtermittelindustrie, im Nahrungsmittelgewerbe usw. sind oft staubbelastet (Bild 5). Der
Staub dringt über die betriebsmäßig ständig zu öffnenden Fahrschachttüren in den Aufzugsschacht und
gelangt von dort über die Seilöffnungen der Triebwerksraum-Decke in den Triebwerksraum. Der Raum
ist als Zone 22 zu bewerten, sofern nicht für eine dich-
de 15-16/99 – 1217
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
tende Abschirmung der Öffnungen gesorgt oder eine wirksame
Absaugung im Triebwerksraum
vorgenommen wird.
● In der im Bild 6 gezeigten technischen Anlage wird Milchpulver
pneumatisch in Säcke abgefüllt.
Die Beschickungsöffnung ist geschlossen, die Absaugeinrichtung
wirkt nach innen und verursacht
in der Anlage keinen Staubaustritt. Hier ist nicht damit zu rechnen, daß aufgewirbelter Staub
auftritt; aber wenn, dann nur selten und während eines kurzen
Zeitraumes. Die Einstufung als
Zone 22 im näheren Bereich der
Anlage ist hier angemessen. Das gilt
auch für die Tatsache, daß bei Störungen, z. B. beim
Sackabriß aus der
Füllanlage, Staub
kurzzeitig austritt.
schen Probleme, die Staubreinigung, zu beachten. Erfolgt die
Verlegung auf Pritschen, in
Kanälen, Gräben oder in anderen
Profilen, sollten Vorkehrungen
gegen das Eindringen und Ansammeln brennbaren Staubes beachtet werden.
VdS 2033:1998-11 [2] flammenwidrige oder nicht brennbare
Werkstoffe zu verwenden. Es
wird aber empfohlen, ausschließlich halogenfreies Material einzusetzen.
3.4 Schutzmaßnahmen
DIN EN 0165 Teil 2 enthält kei3.3 Leitungssysteme
ne speziellen Anforderungen an
Für alle Zonen gilt, daß LeitunSchutzmaßnahmen, so daß diese
gen zulässig sind, die in verallein nach den Normen der Reihe
schraubten, nahtlos gezogenen
DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil
oder durchgehend verschweißten
410):1997-01 zu beurteilen sind.
Rohren eingezogen sind. Zulässig
Nach DIN VDE 0100 Teil 482
sind auch mechanisch wider(VDE 0100-482):1997-08 »Feuerstandsfähige, staubdichte Kabel:
gefährdete Betriebsstätten [2],[3]
gelten die Anforderungen formell aber
nicht für explosionsgefährdete Bereiche. Unter Hinweis auf die dem
Brandschutz dienenden Festlegungen in Teil 482 von
DIN VDE 0100 soll3.0 Elektrointe es jedoch sicherstallation
heitstechnischer
Maßstab sein, diese
In allen GefährNorm auch für
dungsbereichen,
staubexplosionsgez.B. in Zone 21 und
fährdete Bereiche
22, ist zu prüfen,
heranzuziehen, obob eine Elektroinwohl diese formell
stallation
hier
nicht für Ex-Bereiüberhaupt erforche gelten. Hierderlich ist. Zahlreinach sind Kabel-,
che – nicht alle – Bild 6: Sackbefüllungs-Einrichtung für Milchpulver mit wirksamer Lüftung nach innen.
Leitungssysteme
Problemfälle
bei Einstufung: Zone 22 im Nahbereich
und -anlagen – ausder Zuordnung der
genommen mineralisolierte LeiZone lassen sich durch Verlegung
● Kabel mit Leiterisolierung aus
tungen und Stromschienen – bei Isoder elektrischen Anlage außerThermoplasten bzw. Elastomelationsfehlern zu schützen durch:
halb des Gefährdungsbereiches
ren, mit Metallbewehrung als Gelösen.
flecht oder Mantel, und einem
● Fehlerstrom-Schutzeinrichtunäußeren Mantel aus PVC, PCP o.ä.
gen (RCDs) mit einem Bemes3.1 Abschalteinrichtungen
sungsdifferenzstrom I∆N ≤ 300
● Kabel in einem nahtlosen AluDie notwendigerweise vorzuminiummantel mit und ohne BemA in TN- und in TT-Systemen.
sehenden Abschalteinrichtungen
wehrung.
● Wo widerstandsbehaftete Fehmüssen eine Trennung aller Leiler einen Brand entzünden kön● Kabel, die mineralisoliert sind
ter bewirken. Das gilt auch für
nen, z. B. bei elektrischen Heizunund einen Metallmantel besitzen.
den Neutralleiter, jedoch nicht für
gen, muß der BemessungsdiffeDiese müssen jedoch niedriger
den Schutzleiter.
renzstrom I∆N ≤ 30 mA betragen.
belastet werden, um die OberDie Trennschalter sollten für
flächentemperatur zu begrenzen.
● Steckdosen-Stromkreise sollten
jedes einzelne Betriebsmittel, für
generell durch Fehlerstrom● Kabel mit Thermoplast- oder
einen Unterstromkreis oder eiSchutzeinrichtungen (RCDs) mit
Elastomer-Isolierung und einem
nen anderen Bereich vorgesehen
einem Bemessungsdifferenzstrom
Mantel aus PVC, PCP o.ä., wenn gewerden. Beschilderung ist geboI∆N ≤ 30 mA geschützt werden.
schützte Verlegung ohne mechaniten.
sche Beschädigung möglich ist.
● IsolationsüberwachungseinElektrische Betriebsmittel aller
richtungen in IT-Systemen mit
3.2 Leitungsführung
Art, in denen sich unbenutzte Öffakustischer und optischer MelDie Installation von Systemen,
nungen für die Leitungseindung. Beim Auftreten eines zweidie nicht der Versorgung von Beführungen befinden, müssen IPten Fehlers darf die Abschaltzeit
triebsmitteln in staubexplosionsschutzartgerecht mit geeigneten
der Überstromschutzeinrichtung
gefährdeten Bereichen dienen,
Blindstutzen versehen werden.
5 s nicht überschreiten.
sind nicht durch die gefährdeten
● Für die Aufputzverlegung von
Bereiche/Räume hindurchzufüh3.5 Steckdosen im Freien
Kabeln und Leitungen oder für
ren. Bei der Leitungs- bzw. KaWerden Steckdosen (IN < 20 A )
Installationsrohre bzw. Installatibelführung sind die staubspezifionskanäle sind – in Anlehnung an
im Freien angeordnet, müssen
1218 – de 15-16/99
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
diese gemäß DIN VDE 0100-470:1996-02 »Anwendung von Schutzmaßnahmen« durch RCDs mit einem
Bemessungsdifferenzstrom I∆N ≤ 30 mA geschützt
werden. Diese Forderung gilt auch für Steckvorrichtungen, die innerhalb der Gebäude angeordnet sind
und der gelegentlichen Versorgung von tragbaren Betriebsmitteln im Freien dienen. Ist die Verwendung
elektrischer Geräte im Freien üblich, sollten RCD-geschützte Steckdosen im Freien selbst vorgesehen werden.
3.6 Abschottungen
Werden Kabel und Leitungen durch Fußböden,
Wände, Abtrennungen oder Decken geführt, die eine
Abschottung gegen Staub bilden, sind die Durchführungen staubdicht zu gestalten. Die gleiche Aussage enthält DIN VDE 0170/0171 Teil 1501, Abschnitt
11.8.
Die VdS-Schrift 2097-6:1998-10 (01) »Baulicher
Brandschutz; Produkte und Anlagen; Teil 6: Kabelund Rohrabschottungen« gibt hierfür wertvolle Anregungen.
3.7 Potentialausgleich
Für elektrische Anlagen ist der Hauptpotentialausgleich nach DIN VDE 0100-410:1997-01 Abschnitt
413.1.2 durchzuführen. Ist ein zusätzlicher Potentialausgleich (PA) nach der gleichen Norm (Abschnitt
413.1.1) nicht erforderlich (z.B. bei Nichterfüllung für
das automatische Abschalten), so sehen auch die Normen für den Staubexplosionsschutz keinen PA – im
Gegensatz zum Gasexplosionsschutz – vor. Allerdings
müssen im Staubex-Bereich Maßnahmen gegen die
Gefahren der statischen Elektrizität getroffen werden.
Ein wirksamer Potentialausgleich dient der Erfüllung
dieser Maßnahmen.
Resümee
Mit der Drei-Zonen-Regelung für den Staubex-Bereich werden Änderungen in der Staubex-Praxis wohl
unvermeidbar sein. Nach Inkrafttreten entfällt der Abschnitt 7 von DIN VDE 0165 (VDE 0165):1991-02.
Mehr als bisher sollte geprüft werden, ob elektrische
Betriebsmittel nicht außerhalb der gefährdeten Bereiche installiert werden können.
Literaturhinweise
[1] Greiner: »Erste Europäische Normen für staubexplosionsgeschützte elektrische Betriebsmittel«, »de«
4/99, Seite 174 ff
[2] DIN VDE 0100-482 (VDE 0100 Teil 482):1997-08
»Elektrische Anlagen von Gebäuden; Teil 4: Schutzmaßnahmen; Kapitel 48: Auswahl von Schutzmaßnahmen als Funktion äußerer Einflüsse; Hauptabschnitt
482: Brandschutz bei besonderen Risiken oder Gefahren«
[3] Hochbaum »Brandschadenverhütung in elektrischen Anlagen bei besonderen Risiken oder Gefahren;
Neue Errichtungsbestimmungen DIN VDE 0100-482«,
»de« 1-2/99, Seite 29 ff
k
de 15-16/99 – 1219
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
Instandsetzung von Motoren in
Ex-Ausführung
Zum Erwerb der »Sachverständigen-Anerkennung«
KURT NOWAK Ein Elektromaschinenbaumeister beabsichtigt,
explosionsgeschützte Motoren, Pumpen usw. zu überprüfen,
zu reparieren und wieder am Betriebsort einzubauen. Dieser
aufgrund einer »Praxisproblem«-Anfrage entstandene Beitrag informiert über Einzelheiten zur Rechtslage, über Voraussetzungen sowie über das Antragsverfahren zum Erwerb
der Anerkennung als »Sachverständiger«.
In letzter Zeit mehren sich Fragen aus dem Bereich des Elektromaschinenbaus zur Rechtslage
des Ex-Sachverständigenwesens
und zum Verwaltungsverfahren
des Erwerbs einer behördlichen
Anerkennung. Die Anfrage wird
zum Anlaß genommen, auf einige
wesentliche Aspekte des sogenannten »Werkstatt-Sachverständigen« bzw. »Sachkundigen« einzugehen. In der Praxis hat es sich
als notwendig erwiesen, rechtzei-
tig vor dem Antragsverfahren
Kontakt mit den zuständigen
Fachbehörden aufzunehmen. Zum
Antrag im einzelnen:
1.0 Grundsätzliches
Aufgrund des Gefahrenspektrums nimmt das Gebiet »Elektrischer Explosionsschutz« eine
besondere Stellung ein. In logischer Konsequenz dazu werden
auch an Sachverständige für
diese sensiblen Bereiche hohe
Anforderungen
gestellt.
Der
elektrische Explosionsschutz ist
in Deutschland dem Überwachungsrecht zugeordnet. Die
rechtliche Beurteilung für ExSachverständige leitet sich nunmehr aus dem Gerätesicherheitsgesetz (GSG) und der ElexV ab.
Auch
Elektromaschinenbauer
können – wie bisher – im ExBereich als Sachkundige, sogenannte »Werkstattsachverständige« tätig sein, wenn sie hierfür die Anerkennung erhalten.
Zu der allgemein interessierenden Frage sind die gesetzlichen
Regelungen vorab zu erläutern.
Die Tabelle 1 gibt eine Übersicht
GSG
2.VO zum GSG
11.GSGV
94/9/EG
ElexV
Gesetz über technische Arbeitsmittel –
Gerätesicherheitsgesetz i.d.F. des
2. Gesetzes zur
Änderung des GSG
vom 23.10.1992
(BGBl. I S. 1793)
i.d.F. vom 26.8.92
(BGBl. I Nr. 41)
Zweite Verordnung
zum Gerätesicherheitsgesetz und
zur Änderung von
Verordnungen
nach dem Gerätesicherheitsgesetz
vom 12.12.1996
(BGBl. I S. 1914)
Elfte Verordnung
zum Gerätesicherheitsgesetz (Verordnung über das
Inverkehrbringen
von Geräten und
Schutzsystemen für
explosionsgefährdete Bereiche – Explosionsschutzverordnung -11.GSGV)
vom 12.12.1996
(BGBl. I S. 1914)
EG-Richtlinie für
Geräte und Schutzsysteme zur bestimmungsgemäßen
Verwendung in explosionsgefährdeten
Bereichen vom
23.3.1994 (Abl. EG
»L« 100 Seite 1 ff)
Verordnung über
elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen (ElexV) vom
13. 12.1996
(BGBl. I S. 1931)
Neu: Bereiche und
nicht Räume!
●
Grundlage des
Überwachungsrechts
● Grundlage des
Ex-Sachverständigen-Wesens
●
Grundlegende
Norm zur Änderung von Rechtsnormen, z.B. ElexV
● VO dient der
Umsetzung der
Richtlinie 94/9/EG
●
Regelt das Inverkehrbringen von
Geräten und
Schutzsystemen
zur bestimmungsgemäßen Verwendung in explosionsgefährdeten
Bereichen
●
Regelt EU-weit
Maßgaben für Geräte und Schutzsysteme zur bestimmungsgemäßen
Verwendung in
Ex-Bereichen
●
In Kraft:
1.1.1993 gemäß
Artikel 15
In Kraft:
20.12.1996 gemäß
Artikel 12
In Kraft: A:
In Kraft:
20.12.1996 gemäß ab 23. 3. 1994
Artikel 12 der 2.V.
zum GSG
B: Übergangsfristen
siehe § 7 der VO
Tabelle 1: Neue Rechtsnormen zum elektrischen Explosionsschutz
1220 – de 15-16/99
Regelt grundlegende Anforderungen für Ex-Bereiche, Zonen, Instandsetzungen von
Ex-Betriebsmitteln
In Kraft:
20.12.1996 gemäß
2.VO zum GSG,
Artikel 12
Bild 1: Austausch von
Originalteilen
(Leuchten-Abdeckungen)
zählt zu den
»allgemeinen
Arbeiten«
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
A
Allgemeine
Instandsetzungsarbeiten;
Keine SachverständigenAnerkennung
B
Besondere
Instandsetzungsarbeiten;
Sachverständigen-Anerkennung
notwendig
●
Glühlampen auswechseln
●
Erneuerung einer Motorwicklung
●
Öl bei Ex-o-Betriebsmitteln nachfüllen
●
Erneuerung eines Läufers
●
Kollektormotoren abdrehen
●
Austausch von Durchführungen
durch Schaltwellen
●
Schleifringe eindrehen
Austausch von Motorfüßen
●
Austausch druckdichter Leitungsdurchführungen zwischen Ex-dRaum und Anschlußraum
●
Kohlebürsten austauschen
●
Bearbeiten von Spaltflächen
●
Lüfterflügel bei Ex-e-Motoren
austauschen
●
Austausch Innenverdrahtung
Einbau zusätzlicher Klemmen
●
Tasteneinsätze erneuern
●
Instandsetzen der Einführungsöffnungen
●
Austausch von Leuchtenabdeckungen
●
Austausch von LeiterplattenUmwicklungen
●
Teile an Exe-Gehäuse anschweißen
●
●
Tabelle 2: Beispiele allgemeiner und besonderer Instandsetzungsarbeiten
1.1 GSG und ElexV
Die grundlegenden Rechtssätze für das Ex-Sachverständigenwesen enthält das Gerätesicherheitsgesetz (GSG), die 11. GSGV
und die EG-Richtlinie 94/9/EG.
Neu ist zudem, daß zu diesen Anlagen auch Meß-, Steuer- und
Regeleinrichtungen gehören, die
dem sicheren Betrieb der Anlage
dienen. Damit werden z. B. auch
elektrische Betriebsmittel erfaßt,
die der Zündschutz Ex i entsprechen und deren dazugehörige
Bauelemente jedoch außerhalb
Das GSG regelt das Rechtsgebiet der überwachungsbedürftigen Anlagen. Es ist Nachfolger
der traditionellen Bestimmungen
des § 24 der Gewerbeordnung.
Für die Neuregelung ist dabei folgendes von Bedeutung:
Zu den überwachungsbedürftigen Anlagen zählen nach § 2(2a)
GSG u.a. elektrische Anlagen in
explosionsgefährdeten Räumen.
der explosionsgefährdeten Betriebsstätten installiert werden,
aber dem sicheren Betrieb der
Ex-Betriebsmittel im Ex-Bereich
dienen.
Die Aufzählung der in Betracht
kommenden Ex-Sachverständigen leitet sich generell aus der
ElexV ab. Der entsprechende Personenkreis ist im § 15 ElexV festgelegt.
der in Betracht
Rechtsnormen.
kommenden
Bild 2: Elektromaschinenbaumeister bei der
Vorbereitung
für eine Prüfung an einem instandgesetzten ExMotor
de 15-16/99 – 1221
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
1
Baden-Württemberg: Ministerium für Arbeit und Sozialordnung; Schellingstraße 15 in 70173 Stuttgart
Fax: (07 11) 1 23-39 99
2
Bayern: Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung,
Familie, Frauen und Gesundheit Abtlg. II:Arbeitsschutz, Sicherheitstechnik
und Technische Überwachung. Winzererstraße 9 in 80797 München
Fax: (0 89) 12 61-20 83
3
Berlin: Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, Abtlg. V Arbeitsschutz,
Umweltmedizin, Gentechnik Windscheidestraße 18 in 10627 Berlin
Fax: (0 30) 30 65-41 86
4
Brandenburg: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen,
Postfach 601163 in 14411 Potsdam
Fax: (03 31) 8 66-54 28
5
Bremen: Der Senator für Arbeit, Contescarpe 73, 28195 Bremen
Fax: (04 21) 3 61-20 72
6
Hamburg: Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Hamburger Str. 47
in 22051 Hamburg
Fax: (0 40) 29 88-22 86
7
Hessen: Hessisches Ministerium für Frauen, Arbeit und Sozialordnung.
Fax: (06 11) 8 68 37
Abtlg. III: Arbeitsschutz, Sicherheitstechnik, Betrieblicher Gesundheitsschutz,
Dostojewskistraße 4 in 65187 Wiesbaden
8
Mecklenburg-Vorpommern: Der Sozialminister des Landes MecklenburgVorpommern, Werderstraße 124 in 19055 Schwerin
Fax: (03 85) 5 88-90 99
9
Niedersachsen: Niedersächsisches Sozialministerium, Hinrich-WilhelmKopf-Platz 2 in 30159 Hannover
Fax: (05 31) 3 70 06-80
10 Nordrhein-Westfalen: Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des
Landes Nordrhein-Westfalen, Fürstenwall 25 in 40219 Düsseldorf
Fax: (02 11) 8 55-37 34
11 Rheinland-Pfalz: Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit, Abtlg. 2:
Arbeit und Sozialversicherung, Bauhofstraße 9 in 55116 Mainz
Fax: (0 61 31) 16-24 52
12 Saarland: Ministerium für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales, Abtlg.
Arbeitsmarkt, Arbeitsschutz, Sozialversicherung; Franz -Josef-Röder-Str. 23
in 66119 Saarbrücken
Fax (06 81) 5 01-33 02
13 Sachsen: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit Abtlg. 5,
Budapester Str. 5 in 01069 Dresden
Fax: (03 51) 5 64-81 89
14 Sachsen-Anhalt: Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit, Abtlg. IV
Arbeit, Seepark 5-7 in 39116 Magdeburg
Fax (03 91) 5 67 45 22
15 Schleswig-Holstein: Die Ministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales,
Abtlg. 2: Arbeit und Sozialordnung, Adolf - Westphal- Straße 4 in 24143 Kiel
Fax: (04 31) 9 88-54 16
16 Thüringen: Ministerium für Soziales, Abtlg. 2: Arbeitsmarkt, Arbeitsschutz,
Werner-Seelenbinder-Str. 6 in 99096 Erfurt
Fax: (03 61) 34 72-8 20
Tabelle 3: Anschriften der Obersten Landesbehörden für Arbeitsschutz für Ex-Sachverständigen-Antragstellung
1.2 Instandsetzung/Inbetriebnahme
In bezug auf die Fragestellung des Elektromaschinenbaumeisters ist § 9 Abs. 1 der ElexV
von besonderem Interesse: Ist ein
elektrisches Betriebsmittel hinsichtlich eines Teiles, von dem
der Explosionsschutz abhängt, instandgesetzt worden, so darf es
erst wieder in Betrieb genommen
werden, nachdem der Sachverständige festgestellt hat, daß es in
den für den Explosionsschutz wesentlichen Merkmalen den Anforderungen der ElexV entspricht
und nachdem er hierüber eine
Bescheinigung erteilt oder das
Betriebsmittel mit einem Prüfzeichen versehen hat.
Dies ist der eigentliche »sprin-
1222 – de 15-16/99
gende Punkt«! Wenn also z. B. an
explosionsgeschützten
elektrischen Betriebsmitteln nur »einfache« Reparaturen oder allgemeine Arbeiten (Bild 1) vorgenommen werden, ergeben sich keine
besonderen Anforderungen. Auch
bei »besonderen« Instandsetzungsarbeiten werden spezielle
Anforderungen nicht gefordert,
wenn die Ex-Betriebsmittel nicht
wieder im explosionsgefährdeten
Bereich angeordnet werden.
Werden jedoch sogenannte
»besondere« Instandsetzungsarbeiten (»besondere« Reparaturen) vorgenommen und ist beabsichtigt, die reparierten Ex-Betriebsmittel wieder im Ex-Bereich
in Betrieb zu setzen, dann ist hierfür eine Sachverständigen-Anerkennung Voraussetzung. Hierauf
zielt offenbar die Frage des Inhabers eines Elektromaschinenbaubetriebes ab. Denn es gehört nun
einmal zum Geschäftsumfang eines
Elektromaschinenbaumeisters, daß er nicht nur die Instandsetzungsarbeiten ausführen,
sondern auch die Inbetriebnahme
jederzeit in eigener Verantwortung bewältigen kann. Beim Antragsverfahren kommt es auf den
beabsichtigten Umfang an. In der
Tabelle 2 sind »allgemeine« und
»besondere« Instandsetzungsarbeiten als Beispiele aufgeführt.
1.3 Sachverständige
Das Sachverständigen-Wesen
für den elektrischen Explosionsschutz ist in der ElexV’96 geregelt. Es gibt Sachverständige
kraft gesetzlicher Regelung und
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
Nr. Der Antragsteller zum Ex-Sachverständigen muß
1
ein erfolgreiches Studium auf dem Gebiet des Ingenieurwesens, der Elektrotechnik, der Chemie oder
der Physik an einer Hochschule absolviert haben; (siehe Hinweis)
2
Kenntnis der Vorschriften über elektrische Anlagen, insbesondere der Rechts- und Verwaltungsvorschriften, der Richtlinien der EG zum Explosionsschutz, der Ex-Rechtsnormen, der elektrotechnischen
Normen für explosionsgefährdete Bereiche, EN DIN, DIN EN VDE, der UVVen u.a. Normen haben;
3
in einer mindestens 2jährigen praktischen Tätigkeit Kenntnisse und Erfahrungen über die Errichtung
und den Betrieb elektrischer Anlagen erworben haben;
4
während einer bestimmten Zeit in die Prüfung von elektrischen Anlagen eingewiesen sein;
5
regelmäßig an einem Erfahrungsaustausch mit anderen Sachverständigen teilnehmen;
6
aufgrund seiner persönlichen Eigenschaften und seines Verhaltens zu einer ordnungsgemäßen
Durchführung von Prüfungen geeignet sein;
7
regelmäßig Prüfungen an elektrischen Anlagen durchführen;
8
weisungsfrei sein im Hinblick auf die Prüftätigkeiten;
9
in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen leben und eine Vergütung erhalten, die unabhängig ist
von der Anzahl und den Ergebnissen der von ihm durchgeführten Prüfungen;
10 eine Freistellungsbescheinigung/Haftpflichtversicherung durch den Betriebsunternehmer vorlegen.
Hinweis: Für die Anerkennung von Sachkundigen nach § 15 (1) Satz 2 ElexV gelten die Anforderungen
von Nr. 2 bis 10; anstelle der Anforderung nach Nr. 1 reicht eine technische Grundausbildung, z. B. Meisterprüfung, aus.
Tabelle 4: Qualifikation für Ex-Sachverständige
Sachverständige, denen auf Antrag die Anerkennung hierzu bescheinigt wird:
● Sachverständige kraft gesetzlicher Regelung:
a) Sachverständige nach § 14 (1)
und (2) GSG, z.B. TÜVs; ElexV §
15(1) Nr. 1; GSG § 14(1).
b) Die Physikalisch Technische
Bundesanstalt; ElexV § 15(1) Nr.
2; GSG § 14(1).
c) Die Sachverständigen für Anlagen der aus dem Sondervermögen der Deutschen Bundespost
hervorgegangenen Unternehmen
(bis zum 31.12.1997) und die
Sachverständigen für Anlagen
der Eisenbahnen des Bundes;
GSG § 14(2).
● Sachverständige nach Anerkennung
Hierzu zählen:
a) Die Sachverständigen eines Unternehmens, soweit ihnen auf Antrag die behördliche Anerkennung
erteilt wurde (sog. »Werksachverständige«; vgl. ElexV § 15 (1) Nr. 3.
b) Die Sachkundigen eines Unternehmens, soweit ihnen nach Antrag die behördliche Anerkennung
erteilt wurde (sog. »Werkstattsachverständige« – Sachkundige).
c) Sachverständige, die von der
Bergbehörde des Saarlandes für
elektrische Anlagen in Tagesanlagen anerkannt sind; ElexV § 15(1)
Nr. 4.
wollen. Voraussetzung ist, daß
d) Sachverständige für Anlagen
der zuständigen Behörde ein Ander Wasser- und Schiffahrtsvertrag vorgelegt wird. Das Antragswaltung des Bundes und der Bunverfahren und die Voraussetzundeswehr
nach
Anerkennung
gen gelten auch für diesen Persodurch den zuständigen Bundesnenkreis.
minister; vgl. ElexV § 15 (3).
● Werk-Sachverständiger
● Werkstatt-Sachverständiger
Als Ex-Sachverständige für die
(Sachkundiger)
nach der ElexV vorgeschriebenen
Die ElexV trägt dem Bedürfnis
oder angeordneten Prüfungen gelRechnung, qualifizierten Fachten auch die qualifizierten Persokräften von Unternehmen der
nen eines Unternehmens (BetrieElektrotechnik, z. B. Elektromabes), in dem die Prüfung durch
schinenbaumeistern, unter VorWerksangehörige nach der Art der
aussetzungen die Werkstattelektrischen Anlagen und der InteSachverständigen-(Sachkundigen-)
gration von elektrischen Anlagen
Anerkennung zu verleihen.
in Prozeßanlagen angezeigt ist, soDie ElexV führt in § 15(1) Satz
weit sie von der zuständigen
2 u. a. aus, daß den Werk-SachBehörde für die
Prüfung der in
diesem Unternehmen betrieELEKTROTECHNIK 99
benen Anlagen
in Dortmund:
anerkannt sind.
Podiumsdiskussionen zu
Es
handelt
aktuellen Branchenthemen
sich hier um
Sachverständi11.00 Uhr Bussysteme für die Gebäudege von Eigenautomation
überwachungsVor- und Nachteile der verschieabteilungen, die
denen Bussysteme
explosionsgeWie überzeuge ich den privaten
schützte elektrioder gewerblichen Endkunden?
sche BetriebsWird es in Zukunft einen einheitlimittel nach eichen Standard geben?
ner Instandsetzung wieder in
Moderation: Andreas Stöcklhuber, Redaktion de
Betrieb nehmen
Mittwoch, 1.9.1999
☛
☛
☛
de 15-16/99 – 1223
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
verständigen die Sachkundigen
(Werkstatt-Sachverständigen) eines Unternehmens, z. B. eines
Elektromaschinenbaubetriebes,
eines Elektromechanikerunternehmens, eines Radio- und Fernsehbetriebes, gleichstehen. Voraussetzung: Sie müssen von der
zuständigen Behörde die Anerkennung dafür erhalten haben,
die Prüfungen an den vom Unternehmen installierten, geänderten
oder instandgesetzten Betriebsmitteln und Anlagen auszuführen.
zelfall weitere Informationen zu
erhalten sind.
2.1 Ablauf des Antrages
Unter Berücksichtigung der
Aufgabenstellung und der in Betracht kommenden Arbeiten erfolgt der Ablauf des Antrag-Vorganges etwa nach folgendem Verlauf:
Der Antragsteller, z. B. Elektromaschinenbaumeister oder Elektrofernsehtechnikermeister, wendet sich an die Oberste Landesbehörde des jeweiligen Bundeslan-
Bild 3: Explosionsgeschützter
Pumpenmotor in einer
Brennerei
Damit erhält dieser Kreis von
Sachkundigen die Möglichkeit,
für fremde Unternehmen explosionsgeschützte elektrische Betriebsmittel zu reparieren bzw.
instandzusetzen und auch wieder
in Betrieb zu nehmen. Zahlreiche
Unternehmen des »Elektromaschinenbaus« haben hiervon Gebrauch gemacht.
2.0 Antragsverfahren
Qualifizierte Fachkräfte der
Elektrohandwerke stellen ihre
Anträge bei den zuständigen
Behörden. Diese sind länderunterschiedlich und liegen in der
Regel federführend bei den Obersten Landesbehörden, den Mittelbehörden oder bei den Staatlichen
Gewerbeaufsichtsämtern
selbst, denen die Aufsicht über
die Ausführungen der Rechtsverordnungen nach dem Überwachungsrecht obliegt (siehe hierzu
GSG § 14). Eine rechtzeitige Kontaktaufnahme zwecks Festlegung
des Verfahrensweges ist geboten.
In Tabelle 3 werden die Adressen
der Obersten Landesbehörden
wiedergegeben, bei denen im Ein-
1224 – de 15-16/99
des, an die Mittelinstanz (Bezirksregierung, Regierungspräsident) oder an das
Staatliche Gewerbeaufsichtsamt unmittelbar. Im Rahmen des
Antragverfahrens
werden vor allem die
Staatlichen Gewerbeaufsichtsämter bzw.
die Ämter für den Arbeitsschutz gemeinsam mit Experten der Technischen Überwachungsvereine tätig, die dabei z. B.
die nachfolgend aufgeführten Einzelheiten, zum großen Teil vor Ort,
erörtern bzw. prüfen:
● Besichtigung der Werkstatt;
● Besichtigung der Werkstattausrüstung;
● Besichtigung bzw. Festlegung
der Prüfeinrichtungen;
● Abnahme der fachkundlichen
Prüfung zu Fragen des Explosionsschutzes;
● Feststellungen zum Prüfungsablauf;
● Feststellen der Zuverlässigkeit;
● Feststellungen zum Stand der
Kenntnis von ex-relevanten
Rechtsnormen und technischen
Bestimmungen (z. B. DIN EN
VDE).
Im Rahmen des Prüfantrages
werden z. B. auch folgende Inhalte festgelegt:
● Spezieller Prüfungsumfang
wird erörtert;
● Begrenzung der Prüfung auf eine bestimmte Leistung;
● im Zulassungsschein zu beachtende Bedingungen;
● Häufigkeit der Prüfungen, die
zunächst gemeinsam mit dem
TÜV-Sachverständigen durchzuführen sind;
● Regelungen über die Nachweisführung der Prüfungen;
● Kennzeichnung der Instandsetzung (Zusatzschild) und Sachverständigen-Bescheinigung;
● schließlich werden u.a. auch
Festlegungen für eine (spätere)
Prüfung eines instandgesetzten
Ex-Betriebsmittels unter Aufsicht des TÜV-Experten getroffen (Bild 2);
● Festlegungen zur Teilnahme
am Erfahrungsaustausch werden erörtert (z. B. Ex-Lehrgänge bei der bfe);
Bild 4: Verboten! An
Ex-Steckvorrichtung wurde hier eine
nicht explosionsgeschützte Kupplung
angeschlossen
●
Zusammenstellung aller Normen, die zur Verfügung stehen
müssen, z. B. Rechts- und Verwaltungsvorschriften des ExRechts,
DIN/EN/VDE-Bestimmungen, Ex-Richtlinien usw.
2.2 Inhalt des Antrages
Der Antrag an die zuständige
Behörde muß u.a. darlegen, in
welchem Umfange Instandsetzungsarbeiten an explosionsgeschützten elektrischen Betriebsmitteln anfallen und welcher Art
diese Arbeiten sind. Ein Elektromaschinenbaumeister wird z. B.
ausführen, daß die Instandsetzung von Ex-Maschinen im Hinblick auf Erneuerung von Wicklungen Hauptgrund für das Aner-
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
kennungsverfahren ist. Eine qualifizierte Elektrofachkraft benötigt die Anerkennung evtl. auch zur Durchführung von Arbeiten an explosionsgeschützten Meßinstrumenten und Funksprechgeräten usw. Daher
sind folgende Angaben von Bedeutung:
● Zum Umfang und zur Art der Motoren (Bild 3);
● zu mechanischen Reparaturen, z. B. an Gehäuseteilen; abgebrochenen Füßen;
● zu Austauschmodulen, Leiterplatten, Kondensatoren, Sonderbausteinen etc.;
● Zur Verwendung der Ersatzteile;
● Angaben, ob grundsätzlich nur bauartgleiche Ersatzteile verwendet werden;
● Ausführungen zu Arbeitsaufgaben, z. B. Wicklungen
erneuern, Umwicklungen vornehmen, Spaltflächen
nacharbeiten;
● zu Wicklungslacken und Lösungsmitteln, Eignung
und Flammpunkt;
● zu Batterien, Sicherungen usw.;
● zum evtl. Austausch von Tastensätzen bei Funksprechgeräten u.a.
2.3 Angaben zur Person
In der Praxis hat sich in den letzten Jahrzehnten
im Rahmen von Ex-Anerkennungs-Verfahren eine
Gleichartigkeit bei personenbezogener Beurteilung
hinsichtlich der Qualifikation herausgebildet, die dem
rechtlichen Zwang nach gleicher Behandlung nachkommt.
Die Bedingungen für die im allgemeinen praktizierten Anerkennungen sind zwar nicht bundeseinheitlich geregelt, jedoch gelten die in Tabelle 4 aufgezeigten Bedingungen, die ein Sachverständiger zu
erfüllen hat.
2.4 Sach- und Fachkunde
Im Antragsverfahren ist zum einen die Sachkunde
nachzuweisen. Die Antragsteller müssen u.a. Kenntnisse der Rechts- und Verwaltungsvorschriften auf
dem Gebiete des Ex-Rechts nachweisen, wozu vor allem die ElexV und das EG-Ex-Recht gehört.
Wichtig für den Fachkunde-Nachweis sind insbesondere Kenntnisse der DIN/VDE-Bestimmungen für
den elektrischen Explosionsschutz, vor allem DIN VDE
0165, DIN VDE 0170/0171 (als EN 50 014 ff erlassen)
usw.
Zur nachzuweisenden Fachkunde zählen außerdem – neben der Qualifizierung als Elektromaschinenbaumeister – u. a. Kenntnisse über Verbrennungsvorgänge und explosionsschutzrelevante Details, z. B.
über Brennstoffe, Sauerstoff, Zündquellen, Zündtemperatur, Glimmtemperatur, Flammpunkt, Gefahrklasse, Explosionsgrenzen, Dichte usw. [1] .
Im Rahmen der Sachverständigen-Tätigkeiten ist
der anerkannte »Werkstatt-Sachverständige« aber
auch verpflichtet, offensichtliche Mängel in einer explosionsgeschützten elektrischen Anlage zu beanstanden. Bild 4 zeigt einen groben Installationsfehler in einer explosionsgefährdeten Betriebsstätte. Hier wurde
der Explosionsschutz durch den Anschluß einer nicht
explosionsgeschützten Gerätekupplung aufgehoben.
Fachliteratur
[1] »Jahrbuch Elektrotechnik für Handwerk und Industrie 1998«; Kapitel »Explosionsschutz in elektrischen
Anlagen«; Hüthig & Pflaum Verlag München/Heidelberg
k
de 15-16/99 – 1225
ELEKTROINSTALLATION
Dieseltankstelle in
Omnibus-Waschhalle
KURT NOWAK In einer Waschhalle für Omnibusse wird eine
Dieseltankstelle betrieben (Bild 1). In der Waschhalle sollen
Steckdosen, Beleuchtung (in ca. 5 m Höhe) und Drehstromanschlüsse installiert werden. Dieser Beitrag befaßt sich mit der
Frage, ob entweder die Stahltür vor der Tankstellen-Nische
einen Verriegelungsschalter erhalten muß, um während des
Tankvorgangs den gesamten Waschhallenraum spannungslos zu machen, oder ob die gesamte Elektroinstallation in ExAusführung zu erstellen ist.
Flammpunkt über 55 °C abgegeben werden.
1.2 TRbF 212
Nach den für brennbare Flüssigkeiten der Gefahrklasse A III geltenden »Technischen Regeln für
brennbare Flüssigkeiten« – Tankstellen-TRbF 212/08.94 Nr. 4.7 –
gilt: »Wegen explosionsgefährdeter Bereiche im Wirkbereich von
Zapfventilen für brennbare Flüssigkeiten der Gefahrklasse AI, AII
oder B wird auf TRbF 100 Nr.
3.35 verwiesen« (siehe 1.3).
Der Wirkbereich von Zapfventilen
umfaßt die betriebsmäßig vom
Zapfventil in Arbeitshöhe horizontal bestrichenen Bereiche zuzüglich 1 m.
Einführung
Der Fragenkomplex berührt folgende Sachgebiete: 1. Installation im Bereich einer Dieseltankstelle; 2. Installation in einer
Fahrzeugwaschanlage; 3. Installation in einer Kfz-Instandsetzungshalle. Der Praxisfall ist von
allgemeinem Interesse, da Dieseltankstellen zur Betankung von
Omnibussen, LKWs, Transportfahrzeugen, Baumaschinen, aber
auch PKWs in Hallen von Handelsbetrieben, Bauunternehmen,
Speditionen usw. oftmals in ähnlicher Weise angeordnet werden.
Die nachfolgend geschilderte
Normenlage kann in vergleichbar
gelagerten Fällen herangezogen
werden.
1. Installation im Bereich
der Dieseltankstelle
Grundlage für die Beurteilung ist
die Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF) vom
27.2.1980 (BGBl. I S. 173/229) in
der Fassung vom 3.5.1982 (BGBl.
I S. 569) und die hierauf fußenden
Technischen Regeln für brennbare Flüssigkeiten (TRbF). Das über
TRbF 610 »Prüfrichtlinie – Prüfregeln für Anlagen« geltende
VdTÜV-Merkblatt 651 ist hierfür
ein empfehlenswerter Wegweiser
durch den Normendschungel dieses Rechtsgebietes.
1.1 VdTÜV-Merkblatt
a) Für die Beurteilung weist das
VdTÜV-Merkblatt 651 »Elektrotechnik«, Ausgabe Juli 1993 auf
die sich stellende Rechtslage hin.
Nach Nr. 4.2 »Allgemeines für
Gefahrklasse A III« sind die ex-
1226 – de 15-16/99
plosionsgefährdeten Bereiche für
die Abgabeeinrichtungen zur Abgabe von brennbaren Flüssigkeiten in TRbF 212. 4.7 festgelegt
(Verweis auf TRbF 100 Nr. 3.35),
soweit nicht ausschließlich A IIIFlüssigkeiten abgegeben werden.
Dies betrifft z.B. Säulenschächte
von A III-Säulen im Wirkbereich
von A I-Säulen.
b) Explosionsgefährdete Bereiche
werden nicht festgelegt, wenn
ausschließlich Flüssigkeiten mit
1.3 TRbF 100
Nach TRbF 100/09.1995 Nr. 3.35
Abs. 1 wird »nur« festgelegt, daß
das Innere von Gruben, Kammern
und anderen Räumen unter Erdgleiche, die in explosionsgefährdeten Bereichen Zone 1 oder Zone 2 oder in Wirkbereichen von
Abgabeeinrichtungen für brennbare Flüssigkeiten der Gruppe AI,
AII oder B liegen oder in denen
durch Anlagen oder Anlageteile
explosionsfähige Gemische in ge-
ELEKTROINSTALLATION
fahrdrohender Menge auftreten
können, Zone 1 ist, soweit in den
TRbF nichts anderes bestimmt
ist.
1.4 Gefahrklassen
Da für die Antwort die Gefahrklasse nach der Verordnung über
brennbare Flüssigkeiten (VbF)
maßgeblich ist, hier kurzgefaßt
die einzelnen Klassen:
– Gefahrklasse A I: Flüssigkeiten
mit einem Flammpunkt unter
21 °C;
– Gefahrklasse A II: Flüssigkeiten
mit einem Flammpunkt von
21 °C bis 55 °C;
– Gefahrklasse A III: Flüssigkeiten mit einem Flammpunkt von
55 °C bis 100 °C;
– Gefahrklasse B: Flüssigkeiten
mit einem Flammpunkt unter
21 °C, die sich bei 15 °C in Wasser lösen oder deren brennbare
flüssige Bestandteile sich bei
15 °C in Wasser lösen.
Merke: Brennbare Flüssigkeiten
der Gefahrklasse A III, die auf
ihren Flammpunkt oder darüber
hinaus erwärmt sind, stehen den
brennbaren Flüssigkeiten der Gefahrklasse A I gleich.
1.5 Schlußfolgerung zu 1.
Da die Dieseltankstelle für brennbare Flüssigkeiten Gefahrklasse
A III nicht im Wirkbereich von
Zapfventilen brennbarer Flüssigkeiten AI, AII oder B liegt und
auch von sonstigen Anlageteilen
keine explosionsfähigen Gemische zu erwarten sind, außerdem
ausschließlich Dieselkraftstoff A
III zur Betankung verwendet
wird, ist keine Zone für diesen
Fall festgelegt [siehe 1.1 a) und
b)]. Die Elektroinstallation kann
in diesem Fall in Normalinstallation ausgeführt werden. Ein Verriegelungsschalter der Stahltür
vor der Nische (siehe Bild) ist daher entbehrlich.
2. Fahrzeugwaschanlage
Für die Omnibushalle in Normalinstallation gilt als spezielle
Grundlage für die Installationsplanung insbesondere DIN VDE
0100 Teil 737:1990-11 »Feuchte
und nasse Bereiche und Räume;
Anlagen im Freien« und ZH
1/543/10.1986 »Richtlinien für
Fahrzeugwaschanlagen«.
Nach ZH 1/543 müssen elektrische Betriebsmittel im Naßbereich von Fahrzeugwaschanlagen
mindestens in der Schutzart
IP 54 ausgewählt werden. Diese
Schutzart ist – wie vorgesehen –
in 5 m Installationshöhe in der
Regel ausreichend. Dies gilt
nicht, wenn die nachfolgende
Charakterisierung aus DIN VDE
0100 Teil 737 Abschnitt 4.2, 2.
Absatz, zutrifft:
»In Bereichen und Räumen, in
denen mit Strahlwasser umgegangen wird, müssen Betriebsmittel, die unmittelbar dem Wasserstrahl ausgesetzt sind, hinsichtlich des Wasserschutzes eine
der Beanspruchung durch den
Wasserstrahl
entsprechende
Schutzart oder einen geeigneten
zusätzlichen Schutz haben, der
den einwandfreien Betrieb des so
geschützten Betriebsmittels nicht
beeinträchtigt.
Anmerkung: Der durch die
Schutzart IP X5 gegebene
Schutzumfang läßt die Reinigung
der Betriebsmittel mit Druckwasser, z. B. Abspritzen mit dem
Wasserschlauch oder mit Hochdruckreinigern, nicht zu.«
3. Fahrzeugwartungshalle
3.1 Rauminstallation
Für die Elektroinstallation in
Räumen zur Instandhaltung, Instandsetzung, Inspektion und
Wartung von Landfahrzeugen
und Bodengeräten der Luftfahrt
gelten neben den DIN/VDE-Bestimmungen u.a. die Ausführungen in ZH 1/454 - 04.94 »Sicherheitsregeln für die Fahrzeug – Instandhaltung«. U. a. gilt folgendes:
Leuchten im Arbeits- und Verkehrsbereich sind gegen mechanische Beschädigung zu
schützen und müssen mindestens in IP 54 ausgeführt sein.
● Handleuchten sind in IP 55 zu
verwenden.
●
3.2 Grubeninstallation
Für Arbeitsgruben und Unterfluranlagen sehen die Explosionsschutz-Richtlinien (EX-RL), Abschnitt F »Beispielsammlung«,
sowie die ZH 1/454, Abschnitt
4.15, u.a. folgendes vor:
● Die aus Arbeitsgruben und Unterflurstationen abgesaugte Luft
muß getrennt von den Abgasen
von Verbrennungsmotoren und
Feuerungsanlagen oder der Luft
anderer Lüftungsanlagen ins
Freie geführt werden können.
Merke: Für die Lüftungseinrichtung von Arbeitsgruben und Un
terflurstationen sind Radiallüfter
geeignet, da deren Antriebsmotor
außerhalb der geförderten Luft
liegt.
● Die EX-RL Ziffer 7.1.3.1 verlangen bei technischer Lüftung in
der Grube/Unterflurstation nur
Normalinstallation.
● Die gleiche EX-RL legt für elektrische Betriebsmittel in der
Absaugleitung Zone 2 fest.
Bei Arbeiten am Kraftstoffsystem
gilt nach EX-RL Ziffer 7.1.3.3 bei
technischer Lüftung der Umkreis
von 1m als Zone 2.
de 15-16/99 – 1227
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
Vermessungen in explosionsgefährdeten Bereichen
In der chemischen, pharmazeutischen und petrochemischen
Industrie befinden sich immer mehr Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen. Die hier erforderlichen (Längen-)Messungen lassen sich mit tragbaren, lasergestützten Meßinstrumenten wesentlich vereinfachen. Dabei steht die Sicherheit
an erster Stelle, gefolgt von Genauigkeit und Zuverlässigkeit.
Schnelles und einfaches
Messen
Viele Anwendungsgebiete
Das Meßgerät eignet sich für
viele verschiedene Einsatzbereiche. Hierzu zählen u. a. das Messen
• von Baumaßen mit Toleranzzuschlägen,
• an unzugänglichen Stellen mit
Selbstauslöser oder
• von großen Distanzen vom Stativ
aus.
Eine effektivere Meßmethode
für explosionsgefährdete BereiDas Meßprinzip
che bietet beispielsweise das Lasermeter »Ex-Disto memo« von
Der »Ex-Disto memo« verfügt
Ecom Nied, Assamstadt. Hier ist
über einen Diodenlaser. Die Weldas Messen ohne teures Hilfsperlenlänge der Strahlung beträgt
sonal möglich. Der Anwender
635 nm (rotes Licht). Die abgespeichert die für ihn wichtigen
strahlte Leistung
liegt unter
Meßresultate im Lasermeter ab
1 mW (Laserklasse 2).
und druckt sie anWährend der Distanzschließend, nachdem der Für die Längen- messung wird die Laserexplosionsgefährdete Bestrahlung mit 50 MHz
messungen
reich verlassen wurde,
moduliert. Eine Fotodiode
reicht hier ein empfängt die vom angeüber eine Schnittstelle RS
Mann aus.
232 mit dem PC aus.
zielten Objekt reflektierte
Das Gerät stellt 1000
Strahlung. Aufgrund der
Speicherplätze zur Verfügung,
Laufzeit erfährt das Signal eine
die man nach seinen produktionsder Modulationsfrequenz enttechnischen Wünschen gruppiesprechende Phasenverschiebung.
ren kann.
Die Phasendifferenz zwischen geDer Meßvorgang erweist sich
sendetem und empfangenem
als sehr einfach: Mit dem sichtbaSignal ist proportional der Meßren Laserstrahl zielt der Anwendistanz.
der berührungslos auf den Meßort. Auf Knopfdruck berechnet
Die Funktionsweise
der »Ex-Disto memo« dann die
Distanz zum Laserzielpunkt und
Die vom Meßobjekt reflektierte
zeigt den Meßwert auf seinem
Strahlung wird vom EmpfangsobDisplay an.
jektiv auf den Eingang des LichtHier zeigt sich der Vorteil des
leiters konzentriert. Der LichtleiLaser-Meßprinzips gegenüber
ter führt das modulierte optische
der oft ungenauen UltraschallSignal auf die Fotodiode und erMeßtechnik und dem Bandmaß –
zeugt einen sehr kleinen entspreman sieht, wohin man mißt.
chenden Strom (nA). Dieser wird
Darüber hinaus kann man mit
im Empfänger verstärkt, geder einfach ausgelegten Tastatur
mischt, gefiltert und von einem
Meßwerte addieren und subtra»Analog-zu-Digital-Konverter«
hieren sowie Flächen und Raumabgetastet. Es entsteht ein digitainhalte berechnen.
ler Abdruck des Signals. Seine
1228 – de 15-16/99
Foto: Ecom Nied
Hier müssen Anwender täglich
unzählige Kilometer Rohre, Kabel, Räume etc. vermessen. Meist
geht man noch mit Maßband und
Notizblock zur Arbeit. Damit verbunden ist das aufwendige und
personalintensive Steigen in den
zu vermessenden Gebieten.
Einfaches Messen in ex-geschützten Bereichen mit einem Lasermeter
Phasenlage wird durch den Mikroprozessor ermittelt.
Die kleinste Anzeigeneinheit,
die das Lasermeter darstellt, ist
1 mm, bei einer Meßgenauigkeit
von ± 3 mm. Das Gerät mißt auf
natürliche Oberflächen und auf
Zieltafeln – bei natürlichen Oberflächen von etwa 0,3 m bis über
100 m und bei Zieltafeln von ca.
20 m bis über 150 m.
Bei Dauermessungen wird der
Meßwert etwa 1…6mal pro Sekunde aktualisiert.
Die Stromversorgung bezieht
das Gerät aus vier Batterien der
Größe AA.
Im Gegensatz zu wiederaufladbaren Akkus haben Batterien besonders in Ex-Bereichen den Vorteil, daß sie bei längerem Nichtgebrauch und unregelmäßigem
Betrieb ihre Funktionsfähigkeit
nicht verlieren und daß keine
Ladezeiten den Betrieb unterbrechen. Das Auswechseln der
Batterien ist selbstverständlich
nur außerhalb des Ex-Bereiches
erlaubt.
Das Gehäuse mit Schutzart IP
54 schützt das Gerät zuverlässig
bei rauhem Einsatz im Freien.
(AS)
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
Vergangenheit und Zukunft des
Explosionsschutzes
HELMUT GREINER Die Firma Loher AG – Spezialist für elektrische Antriebe – lud am 11./12. Februar 1999 zu ein. Anlaß
war der die Erinnerung an den Beginn von Entwicklung
Die Normensituation
Prof. Dr.-Ing. Hans Wehinger,
Leiter des Fachbereichs 3.4 »Explosionsschutz elektrischer Betriebsmittel« der PTB, befaßte
sich in seinem Referat »Heutige
und zukünftige Richtlinien in
Europa und USA« vor allem mit
den umfassenden
und Produktion explosionsgeschützter elektrischer
Maschinen – zunächst in der Zündschutzart
»erhöhte Sicherheit« – im Jahr 1948 (Bild 1).
Fast 150 interessierten Fachleuten wurde ein fachlich hochstehendes Programm geboten:
Ausgehend von der Geschichte
des Explosionsschutzes wurden
der Entwicklungsbeginn, der heutige Stand und die wirtschaftliche
Bedeutung von explosionsgeschützten Antrieben bei Loher
aufgezeigt und dabei Bezug auf
die umfassenden Produktreihen
und einige kundenspezifische
Sonderentwicklungen genommen.
Loher gilt heute als einer der
Kompetenzträger für explosionsgeschützte elektrische Antriebe.
Bild 2: »Motovert« – Kombination aus Drehstrommotor und Frequenzumrichter in druckfester Kapselung; Zündschutzart EEx de IIC T4;
hier Baugröße 112; lieferbar für 1,1…4 kW
Historische Entwicklung
Vorstandsmitglied Dr.-Ing. Jochen Schörner gab zunächst einen Abriß der historischen Entwicklung des Explosionsschutzes, der schon im Jahr 1884 mit
ersten
Untersuchungen
der
»Zündgefahren durch Elektrizität« im Auftrag der Preußischen
Schlagwetterkommission begann.
Wichtige Stationen waren
• 1894 die Gründung der BVS
(Berggewerkschaftliche Versuchsstrecke),
• 1932 die Einrichtung einer Prüfstelle für Untersuchungen und
Helmut Greiner, Aichwald
1230 – de 15-16/99
Prüfbescheinigungen
zum
allgemeinen
Explosionsschutz
durch die CTR (Chemisch-Technische
Reichsanstalt); Sachvorgänger der PTB (Physikalisch-Technische
Bundesanstalt),
• 1935 die Herausgabe der ersten
Vorschriften VDE 0165 »Leitsätze
für die Errichtung elektrischer
Anlagen in explosionsgefährdeten
Betriebsstätten und Lagerräumen« sowie
• 1947 der Aufbau eines Explosionsschutz-Laboratoriums an der
PTA (Physikalisch-Technische Anstalt).
Einblicke in den 50 Jahre alten
Schriftverkehr mit den Prüfbehörden ergaben bezüglich Diktion
und Anforderungen aufschlußreiche Unterschiede und Parallelen
zu der heute üblichen Abwicklung
mit den gleichen Stellen.
Die wirtschaftliche Bedeutung
der explosionsgeschützten Antriebe allgemein und für Loher im
Besonderen ist unübersehbar:
Zwar sinkt das Gesamtvolumen der schlagwettergeschützten Antriebe mit dem Rückgang
des Steinkohlebergbaus, dafür ist
im Bereich der Chemie/Petrochemie aufgrund europaweiter
Normen und standardisierter
Prüfverfahren sowie durch die
zunehmende Verwendung elektronischer Intelligenz und elektrischer Drehzahlverstellung bei
den explosionsgeschützten Antrieben ein stetiges Wachstum bis
auf heute bereits 2/3 aller dort
eingesetzten Antriebe zu beobachten.
Loher verfügt heute ein umfassendes Lieferprogramm für explosionsgeschützte Maschinen in
den Zündschutzarten »n«, »e«,
»I d«, »II d« und »p«.
Bild 1:
Der erste 1948 von Loher
gebaute explosionsgeschützte Motor in
Zündschutzart »erhöhte Sicherheit« – Leistung 4 kW, Drehzahl 1421 min-1
Veränderungen, die sich aus der
EG-Ex-Richtlinien für Planung,
Konstruktion, Produktion, Prüfung,
Installation und Betrieb von explosionsgeschützten elektrischen
Maschinen ergeben – im Vergleich zu den bestehenden, am
30.6.2003 auslaufenden nationalen Bestimmungen und Gesetzen.
Es wurde deutlich, daß die in
Deutschland bewährte Funktion des »Ex- Die in Deutschland beSachverständigen«
währte Funktion des
der Hersteller, Be- »Ex-Sachverständigen«
treiber und Instandder Hersteller, Betreisetzer in dieser Form
nicht weiterbestehen ber und Instandsetzer
wird. Ersatzlösungen, wird in dieser Form
die weiterhin eine nicht weiterbestehen.
vereinfachte, sachgerechte Behandlung von Sonderausführungen, Änderungen oder
Reparaturen erlauben würden,
sind nicht in Sicht.
Auf dem langen Weg zu einer
Angleichung der Bestimmungen
in Europa und Nordamerika sind
erste, wenn auch schwache Ansätze zu erkennen.
Stand der Normung
Als zweiter externer Referent
berichtete Obering. H. Greiner
über den Stand der Normung auf
dem Gebiet »Staubexplosionsschutz«, das seit seiner Aufnah-
ELEKTROINSTALLATION
ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ
strommotoren« hat mit jetzt
me in das nationale Normenwerk
schon etwa 10 % aller Ex-Motoren
(1983) bis zu der Verabschiedung
eine zunehmende wirtschaftliche
der ersten Europäischen Normen
Bedeutung und wird wegen der
(September 1998) als ein Randgeautomatischen Prozeßsteuerung
biet des Explosionsschutzes galt.
und dem Energiesparpotential weiEs wurde gezeigt, welche neuen
ter zunehmen. Es ergeben sich
Aspekte für die Entwicklung und
aber auch einige techniPrüfung elektrischer MaBesonderheiten
schinen sich mit der Ein- Der Umrichterbe- sche
führung des »Drei-Zonen- trieb bei explosi- (Oberschwingungen,
Prinzips« und den nun onsgeschützten Kühlung, direkte Temvorliegenden
AnfordeDrehstrommoto- peraturüberwachung,
Spannungspitzen, Lagerrungen an Konstruktion,
Prüfung und Auswahl ren wird weiter ströme u.a.), deren Auszunehmen.
wirkungen auf den Exelektrischer Betriebsmitplosionsschutz mit der
tel ergeben – zumal die
Zündschutzart »druckfeste KapBewertung von übermäßigen
selung« am besten zu beherrStaubablagerungen international
schen sind.
noch kontrovers diskutiert wird.
Obwohl der Kohleabbau in
Weitere Referate der Experten
Deutschland schrumpft, werden
von Loher folgten:
bei Loher »Elektrische Antriebe
In einem »Vergleich explosionsfür schlagwettergefährdete Grugeschützter elektrischer Maschiben im Steinkohlebergbau« für
nen in den Zündschutzarten e, d,
den internationalen Markt und
p und n« wurde gezeigt, daß die
für Modernisierungen weiterentWahl der nach den Normen häuwickelt. Als Beispiele wurden vorfig gleichwertigen Zündschutzgestellt: eine neue röhrengekühlarten von den Betriebs- und Umte Maschine mit 1800 kW, eine
gebungsbedingungen abhängt.
wassergekühlte Ausführung mit
Der »Umrichterbetrieb bei
630 kW und ein zusammen mit
explosionsgeschützten
Dreh-
schutz zeigt in übersichtlicher Form aktuelle
k
Mittwoch, 1.9.1999
Explosionsschutz auf einen Blick
Ein Übersichts-Poster zum Thema Explosions-
Bartec entwickelter druckfest gekapselter Frequenzumrichter für
eine Bandanlage unter Tage.
Weitere »Beispiele für Produktneuheiten für den Explosionsschutz« sind
• druckfeste Motoren für eine
Umgebungstemperatur von –55 °C
in den Achshöhen 71…315 mm,
• flüssigkeitsgefüllte Motoren
zum Antrieb von Tauchpumpen
für Flüssiggas mit einer fünffachen Leistungsdichte gegenüber
der konventionellen Baugröße,
• Chemiemotor mit einem Paket
von Ausführungsmerkmalen, mit
dem die vielen kundenspezifischen Anforderungen und Spezifikationen kanalisiert werden sollen, sowie
• »Motovert« als druckfest gekapselte Kombination von Motor
und Umrichter für Bemessungsleistungen 1,1…4 kW (Bild 2).
Ein Referat »Marktendenzen
und Ausblick« von Herrn Dr.
Schörner und eine Werksbesichtigung rundeten die informative
Veranstaltung ab.
ELEKTROTECHNIK 99 in Dortmund:
Podiumsdiskussionen zu aktuellen
Branchenthemen
Vorschriften und Bestimmungen gemäß der
Foto: Phoenix Contact
europäischen Richtlinie ATEX 100a.
In den letzten Jahren haben sich die Bestimmungen für den
Explosionsschutz auf
europäischer
Ebene
grundlegend geändert.
So werden beispielsweise Betriebsmittel
für explosionsgefährdete Bereiche nun
nach Kategorien eingeteilt, aus denen ersichtlich ist, in welchen Zonen man diese
Poster »Fakten zum ExplosionsGeräte einsetzen darf.
schutz«
Diese Änderungen
sind in der europäischen Richtlinie ATEX 100a dokumentiert, die den
ungehinderten Warenverkehr innerhalb der EU-Länder gewährleisten soll.
Das Poster zum Thema Explosionsschutz gibt es
kostenlos bei Phoenix Contact, Zentrale Korrespondenz, Postfach 1341, 32819 Blomberg, Fax
(0 52 35) 34 01 99.
14.00 Uhr Vom elektrohandwerklichen Betrieb zum
»Fachbetrieb für Gebäudetechnik«
Die Chancen des »Fachbetriebs für Gebäudetechnik« für die Elektrohandwerke
Der Anspruch auf Systemführerschaft – Anforderungen an den Elektrohandwerksbetrieb
Möglichkeiten der Weiterbildung
☛
☛
☛
Moderation: Wolfgang Rönspieß, Redaktion »de«
de 15-16/99 – 1231
GEBÄUDETECHNIK
•
BELEUCHTUNG
GEBÄUDESYSTEMTECHNIK
EIB auf die Schiene gebracht
ANDREAS STÖCKLHUBER Eine neu auf dem Markt erhältliche Datenbusschiene ermöglicht die Ansteuerungen von Leuchten auf Stromschienen mit Bussystemen wie EIB oder LON. Auch eine Insellösung
mit reiner Beleuchtungssteuerung ist möglich.
Eine eigene Schiene für die
Daten
Diese Nachteile treten bei der
von der Eutrac GmbH, Erkrath,
vorgestellten Stromschiene nicht
mehr auf. Hier werden die
dimmen oder zeitabhängig steuern.
Der »Schienenbus«
Die Datenschiene
läßt sich in Bussysteme wie EIB oder LON
integrieren.
Damit
kann man über das
Bussystem auf die
Strahler zugreifen.
Außerdem überträgt
die Datenschiene auch
alle anderen Bussignale, so daß auch die Ansteuerung
von Jalousien, Heizungsanlagen
oder anderen Busteilnehmern
möglich ist.
Auch als Stand-alone-Lösung
Die Datenbusschiene steht
auch als Insellösung nur für die
Beleuchtungssteuerung zur Ver-
Foto: Eutrac
Bisher war die gezielte Ansteuerung von Leuchten auf einer
Stromschiene mit hohem technischem Aufwand verbunden. Nutzt
man beispielsweise die stromführende Leitung zur Signalübertragung, muß man die Steuerdaten auf die Netzspannung aufmodulieren. Jeder Strahler demoduliert das Signal anschließend
wieder.
Diese Technik ist einerseits relativ aufwendig und fehleranfällig. Andererseits ist man bei der
Auswahl der Komponenten auf
jeweils einen bestimmten Hersteller beschränkt.
Bild 1: Prinzip der Datenbusschiene
Nachrüstung in bestehenden Gebäuden. Als Einsatzgebiete bieten
sich u. a. Schaufenster oder Autohäuser an. Bei einem Wechsel der
bestrahlten Objekte kann man die
Beleuchtung schnell und einfach
anpassen.
Zusätzlich mit Ton
Foto: Insta Elektro
Auf die Datenschiene von
Eutrac kann man auch Lautsprecher aufschnappen. Über einen
Verstärker kann man das Tonsignal auf der Datenbusschiene
transportieren und die Lautsprecher separat ansteuern.
Da auf der Schiene auch 230 V
Netzspannung zur Verfügung
steht, lassen sich auch aktive
Lautsprecher einbinden. Darüber
hinaus kann man die Lautsprecher auf der Schiene werkzeuglos
versetzen.
Verfügbarkeit
Bild 2: Lichtsteuertableau
Steuersignale auf einer eigenen
Datenbusschiene
übertragen
(Bild 1).
Damit kann man alle Leuchten
individuell steuern, die über ein
elektronisches Vorschaltgerät
(EVG) mit Schnittstelle 1…10 V
verfügen. Die Leuchten lassen
sich separat ein- und ausschalten,
Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«
fügung. In diesem Fall lassen sich
maximal 30 Gruppen von Strahlern getrennt ansteuern.
Für die Ansteuerung der
Leuchten gibt es ein eigens entwickeltes Bedientableau (Bild 2).
Programmiert werden die Leuchten in diesem Fall mit einer von
Insta, Lüdenscheid, entwickelten
Software. Diese Stand-alone-Lösung eignet sich besonders für die
Laut Angaben des Herstellers
beginnt die Auslieferung der Datenbusschienen Mitte August.
Die Datenschiene und auch
das Bedientableau sind über den
Elektrogroßhandel zu beziehen.
k
de 15-16/99 – 1235
MESSEN
•
PRÜFEN
•
AUTOMATISIEREN
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Busfähige Bediensysteme
LUDMILA STUPP Feldbussysteme ziehen sich in
den Produktionsstätten von der Leitebene bis
zur Sensor-Aktor-Ebene und ermöglichen eine
durchgehende Kommunikation aller Busteilnehmer. Diese Vorteile kommen allerdings
Fotos: Siemens
nur dann voll zum Tragen, wenn alle Geräte
und Bausteine einer Anlage auch tatsächlich
in die Feldbustechnologie integriert werden
können – auch die Geräte »am Ende der Kette« müssen feldbusfähig sein.
Das Bedientableau an der
Schnittstelle Mensch-Maschine
Die Bedien- und Meldegeräte
an Maschinen sind in der Regel
die Endglieder solcher Ketten.
Also muß der Feldbus, um seine
technischen und Kostenvorteile
nutzen zu können, bis zu dem Bedientableau und den einzelnen
Befehlsstellen durchgezogen werden.
Es gibt schon Bedienpanels auf
dem Markt, die den Anschluß an
verschiedene Bussysteme ermöglichen. In der Regel handelt es
sich hier um Standardgeräte, die
neben Flachbildschirmen und Textanzeigen in den Bedienoberflächen Folientastaturen haben. Oft
sitzen z. B. Befehlsgeräte, die konventionell verdrahtet werden müssen, in dem Tableau. Bei vielen
Herstellern wird spätestens hier
die »Feldbuskette« unterbrochen.
Das ist besonders ungünstig
für Anwender, die konventionelle
Befehlsgeräte bevorzugen und einsetzen, weil sie deren bekannte
Vorteile nutzen wollen.
Bild 1: Komplettes Bediensystem Signum-3SB4-Demonstrationsmodell
mit Profibus-DP-Anschluß: mögliche Bestückung 64 Tasten, 72 beleuchtete Elemente, numerische und alphanumerische Anzeigen
Projektlösungen lassen sich bis
zum Schluß durch Auswechseln
einzelner Befehlsstellen ändern
und optimieren. Sollten solche
Tastaturen im Betrieb beschädigt
werden, dann kann man die einzelnen Elemente problemlos austauschen.
Konventionelle Drucktaster
und Leuchtmelder mit Hightech-Anschluß
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um beispielsweise die Befehlsgeräte Signum 3SB von Siemens (Bild 1) direkt an Feldbusse
anzuschließen.
1. Möglichkeit
Hier stehen Einzelkomponenten zur Verfügung: Die Befehlsgeräte, die EinzelanbindungsKomponenten für AS-Interface
oder Profibus-DP. Die Kapselungen können separat bestellt werden. Einbau, Bestückung, Beschriftung, Anschluß werden vom
Anwender vorgenommen.
2. Möglichkeit
Was spricht für den Einsatz
von konventionellen
Befehlsgeräten?
Die Vorteile beim Einsatz konventioneller Feldgeräte zeigt der
Kasten.
Die einfache Änderungs- und
Erweiterungsmöglichkeit ist für
viele Anwender der wichtigste
Vorteil. Bei konventionellen Tastaturen sind einzelne Befehlsund Anzeigeelemente in Normbohrungen in der Schalttafel eingebaut. Bereits ausgearbeitete
Ludmilla Stupp, Siemens A&D, Erlangen
1236 – de 15-16/99
Bestellung fertiger Bedientableaus: In diesem Fall gibt der
Anwender nur seine Aufgabenstellung an den Hersteller weiter.
Siemens liefert alles aus einer
Hand – die benötigten Geräte und
die Dienstleistung, diese zu Bediensystemen zu bündeln.
Kostenoptimierte kundenspezifische Bediensysteme
Signum 3SB4
Jede Industriebranche, ob Werkzeugmaschinenbau, Holzbearbeitung, Druck- oder Medizintechnik, hat eigene Anforderungen.
Jede Maschine innerhalb einer
Branche wiederum hat anwendungsspezifische Aufgaben zu erfüllen, die sich schon von der
nächsten Serienmaschine unterscheiden.
Unterschiedliche Anforderungen erfordern kunden- bzw. anwendungsspezifische Lösungen.
Der Kunde beschreibt die Aufgabe, bestimmt z. B. das Design,
die Größe, die Ausführung, die
Bestückung, die Beschriftung und
den elektrischen Anschluß.
Wählt der Anwender Bediensysteme von Siemens, ist damit
seine »Arbeit« auch schon beendet. Alle weiteren Schritte und
Arbeiten erledigt sein SiemensPartner. nach Kundenangaben
werden die notwendigen KompoVorteile konventioneller
Befehlsgeräte
• Große Tastflächen, die auch
die Betätigung mit Handschuhen ermöglichen
• Gute taktile Rückmeldung,
da ein großer Hub vorhanden ist
• Hohes Schaltvermögen
• Gute großflächige Ausleuchtung von Tast- und Anzeigeflächen, die die Erkennung
der Zustände auch aus
größerer Distanz ermöglichen
• Große Beschriftungsflächen
• Schaltungsaufgaben,
die
sinnvollerweise mit Drehantrieben ausgeführt werden,
da diese bis zu 3 Tast- oder
Rastfunktionen in einer Befehlsstelle vereinen können
• Einfache Änderungs- und
Erweiterungsmöglichkeit
MESSEN
•
PRÜFEN
•
AUTOMATISIEREN
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
nenten zusammengestellt, die
Leiterplatten- und FrontplattenLayouts entworfen, bestückt, verdrahtet und die fertigen Einheiten
geprüft. Dies bietet dem Anwender weitere Vorteile:
• Durch »Outsourcing« bleibt Kapazität im eigenen Haus für andere Aufgaben frei.
• Die kundenspezifischen Bediensysteme werden kostengünstig
und schnell gefertigt.
• Durch schnellen Anschluß und
Befestigung der Kompletteinheit,
da die interne Verdrahtung bereits vorkonfektioniert worden
ist.
• »Hinter der Schalttafel« hält
der Einsatz von Bussystemen die
Kosten niedrig.
Mit Baustein-Elektroniken
noch kostengünstiger
Bei Standard-Bedientableaus
ist die Anbindung an Feldbussysteme bereits verbreitet und
unproblematisch, da hier das Leistungsspektrum bereits definiert
ist. Bei kundenspezifischen TaBild 2: Vorstandardisierte Busschnittstellen
ermöglichen
kundenspezifische und
doch kostengünstige Lösungen –
anschließbar
wahlweise
an AS-Interface, Profibus-DP und
CAN-Bus
komplexen Anwendungsfällen
über
Adaptermodule zur
mechanischen oder
leistungsmäßigen
Anpassung geschehen. Dieses Bausteinsystem bietet
den Vorteil, daß
man das gleiche Bedientableau durch
Aufstecken
einer
anderen StandardElektronik an einem
anderen
Feldbus
betreiben kann.
Die Busschnittstelle für AS-Interface bietet 16 Eingänge statisch und
16 Ausgänge statisch bei DC 24 V. Die Busschnittstellen für Profibus-DP und CAN
verfügen über je acht Ausgänge
statisch, 64 Eingänge multiplex
sowie 64 Ausgänge multiplex bei
DC 24 V.
Anschließen lassen sich alle
derzeitigen Befehlsgeräte und Folientastaturen sowie verschiedene numerische und alphanumerische Anzeigen von
Siemens.
Der Kunde bekommt
die fertigen Geräte und
braucht diese nur an Ort
und Stelle einzubauen
und den Busstecker anzuschließen. Ausführliche
Dokumentation erleichtert die Programmierung
und die weitere Verarbeitung.
Gemischte Lösungen
bleaus erweist sich der Busanschluß wegen der variablen
Bestückung als nicht so einfach.
Auch hier bietet Siemens eine
kostengünstige Lösung: »Vorstandardisierte Busschnittstellen« für
den Anschluß an Profibus-DP, ASInterface und CAN (Bild 2).
Diese Baustein-Elektroniken
werden auf der Rückseite der
Frontplatte angebracht und mit
den frontseitigen Geräten elektrisch verbunden. Diese Verbindung kann direkt oder bei sehr
Am häufigsten finden
sich im Maschinenbau
aber Bedientastaturen
mit Kombinationen aus
Folientastaturen
und
konventionellen Tasten.
Folientastaturen werden
gern als Eingabetastaturen für die Prozeßführung einer
Anlage oder Maschine eingesetzt.
Heute sind diese Tastaturen eine
bedeutende Alternative zu herkömmlichen Schaltern und Anzeigen geworden. Die speziellen
Eigenschaften der Folientastatursysteme eröffnen darüber hinaus
noch weitere Einsatzmöglichkeiten.
Die universellen Gestaltungsmöglichkeiten bieten dem Anwender applikationsspezifische
Lösungen mit viel Freiheit bezüg-
Bild 3: Kundenspezifische Ausführung der
Fa. Hüller
Hille – durch
bedruckte
Folie und Einschub-Beschriftungsstreifen wurden Varianten reduziert
und Kosten
gespart
lich Form und Farbe. In anderen
Anwendungen erweist sich die
geringe Bauhöhe als vorteilhaft.
Schmutz, Staub und Spritzwasser
sind für Foliensysteme kein Problem. Und die Beständigkeit gegen Lösungsmittel, Reinigungsmittel, technische Öle und Fette
begünstigt den Einsatz dieser
Systeme bei erschwerten Umgebungsbedingungen. Schließlich
sind in der Lebensmittelindustrie
und in der Medizintechnik hygienische Gründe ausschlaggebend,
die leicht zu reinigenden Folientastaturen für die Gerätebedienung einzusetzen. Folientastatursysteme gibt es ebenfalls in vielen
verschiedenen technischen Ausführungen.
Ein sehr häufig genutzter Vorteil der Folientastaturen ist die
Möglichkeit der Beschriftung mit
Einschubstreifen (Bild 3). Hier
befinden sich hinter der transparenten Deckfolie Taschen, in die
man unterschiedlich beschriftete
Einschubstreifen
einschieben
kann. So können bereits vorgefertigte Bedientableaus in gewünschter Sprache kurzfristig
ausgeliefert werden. Dieses preisgünstige Verfahren läßt sich auch
in Verbindung mit den konventionellen Befehlsgeräten Signum
3SB nutzen, indem die gesamte
Frontplatte mit Folie überzogen
wird.
Die kompletten Bediensysteme
Signum 3SB4 können auch mit
den »Simatic HMI Push Button
Panels«,
»Operator
Panels«,
»Touch Panels« oder »Multi Panels« der Siemens AG kombiniert
und betrieben werden.
k
de 15-16/99 – 1237
DATENTECHNIK
•
TELEKOMMUNIKATION
DATENTECHNIK
Datenfernübertragung
HERBERT BERNSTEIN Um Daten zwischen PC-Systemen zu transportieren, benötigt man Hard- und Software. Zuerst müssen
die beteiligten Systeme durch ein Transportmedium miteinander verbunden werden. Doch ein passendes Kabel allein
genügt keinesfalls. Es muß auch definiert sein, wie die Rechner miteinander kommunizieren. Beispielsweise, wie Daten
zu Paketen zusammengefaßt werden oder wie sichergestellt
wird, daß alle Pakete richtig beim Empfänger ankommen
und im Fehlerfall neu gesendet werden.
Externe Kommunikation
Eine wichtige Ergänzung zur
lokalen Datenkommunikation ist
die externe Kommunikation, also
die Datenfernübertragung über
das öffentliche Fernmeldenetz.
Dabei geht es um die Möglichkeit,
eine Verbindung mit externen
Datenbanken aufzubauen, um
beispielsweise Informationen über
Marktereignisse, Börsenkurse oder
Daten in öffentlichen bzw. privaten Datenbanken abzurufen. Die
Anzahl solcher Datenbanken hat
durch das Internet drastisch zugenommen, und diese arbeiten oft
in globalen Netzwerken zusammen. Auch wenn man sich mit einer Datenbank im Lande in Verbindung setzt, kann es sein, daß
man schließlich ohne Wissen mit
einer internationalen Finanzdatenbank in New York, Tokio, Rio
oder London automatisch verbunden wird.
Es gibt viele Gründe, auch extern kommunikationsfähig zu
sein, unter anderem, um am eigenen Arbeitsplatz über das Fernmeldenetz mit dem Firmenrechner Verbindung aufnehmen zu
können, wenn man im technischen und kaufmännischen Außendienst arbeitet. Rechner- und
Faxfunktionen zugleich lassen
sich heute mit Hilfe sogenannter
Faxmodems realisieren, so daß
man direkt vom Rechner aus Faxe
und Daten senden und auch Faxe
und Daten über den Rechner
empfangen kann.
Prinzip der Datenübertragung
Das Prinzip der Datenübertragung über das Fernmeldenetz basiert darauf, daß sich das Empfänger-Modem wie ein Fern-
1240 – de 15-16/99
sprechgerät anwählen läßt und
dieses als eigenes Modem antwortet. Der Aufbau einer Wählverbindung erfolgt nach internationalen Standards unter Verwendung eines oder mehrerer
Träger (Carrier). Die Träger dienen zur Synchronisation der beiden Modems nach dem sogenannten Hand-Shake-Verfahren. Der
erfolgreiche Aufbau einer Verbindung bedeutet, daß sich die Modems wechselseitig »hören« und
eine Synchronisation stattgefunden hat.
Die Übertragungsgeschwindigkeiten
Die Übertragungsgeschwindigkeiten im Fernmeldenetz konnten
im Zuge der Entwicklung wesentlich gesteigert werden, wobei
heute von 2400 Bit/s bis 56 000
Bit/s durchaus üblich sind. Begrenzungen in dieser Hinsicht
sind nicht nur auf die verwende-
ten Modems zurückzuführen, sondern auch auf die Qualität der
Fernmeldeleitungen. Heute kennt
man folgende Standards und damit die verknüpften Übertragungsraten:
V.21
V.22
V.22bis
V.32
V.32bis
V.34
V.34bis
V.90
300 Bit/s
1200 Bit/s
2400 Bit/s
9600 Bit/s
14 400 Bit/s
28 800 Bit/s
33 600 Bit/s
56 000 Bit/s
Übertragungsabstand, Anzahl
der Fernmeldestationen und Relais haben einen großen Einfluß
auf die Leitungsqualität. Heute
bieten die meisten Hochgeschwindigkeitsmodems die Möglichkeit,
die Geschwindigkeit automatisch
abzusenken, um eine optimale
Übertragungsqualität aufrechtzuerhalten.
Bei der Datenfernübertragung
ist es außerordentlich wichtig,
sich an vorgegebene Standards zu
halten, da Sender und Empfänger
ja nicht wissen können, welche
Datenendgeräte auf der jeweiligen anderen Seite zur Anwendung kommen. Daher auch die
Standards mit den unterschiedlichen Übertragungsraten, die sich
bei modernen Modems automatisch einstellen und anpassen lassen.
Modem, Rechner und
Kommunikationsprogramm
Um über das Fernmeldenetz
kommunizieren zu können, ist
D A T E N T EECLHE NK ITKR O• I TNESLTEAK LOLMA M
T IUONNI K A T I O N
DATENTECHNIK
nicht nur ein standardisiertes Modem erforderlich, sondern auch
ein Rechner mit einem entsprechenden
Kommunikationsprogramm, das über die serielle
Schnittstelle des Rechners arbeiten kann.
Zur Steuerung des Modems
sind bestimmte Befehle erforderlich. Um 1975 hat die amerikanische Firma Hayes eine Befehlssprache entwickelt, die zu einem
Standard geworden ist. Dabei
handelt es sich um einen Befehlssatz, der entweder manuell
(durch Eingabe über die Tastatur
des Rechners) gesendet werden
kann oder automatisch durch das
Kommunikationsprogramm abgegeben wird, wenn unterschiedliche Übertragungsfunktionen abzuwickeln sind.
Bei den meisten Modems erfolgt die Übertragung zwischen
den Modems synchron, auch
wenn die Kommunikation zwischen Modem und Rechner über
die serielle Schnittstelle nach
RS232 asynchron erfolgt.
• MNP von Stufe 4:
Einteilung der Daten in Blöcke,
wobei die Blockgröße in Übereinstimmung mit der Leitungsqualität automatisch festgelegt
wird. Etwas kürzerer Blockanfang als bei Stufe 3, wodurch sich
die Übertragungsgeschwindigkeit
bei fehlerfreier Verbindung um
ca. 20 % steigern läßt.
• MNP von Stufe 5:
Wie Stufe 4, jedoch mit Datenkompression, wodurch sich die
Geschwindigkeit nahezu verdoppeln läßt.
• MNP von Stufe 10:
Eine Weiterentwicklung von MNP
5 mit dynamischer Überwachung
konferenzen, den Zugang zum
World Wide Web (verschiedene
Informationen und Marktangebote), das Senden/Empfangen von
Dateien, die Unterhaltung mit anderen Anwendern in der ganzen
Welt und vieles mehr. Aber auch
andere
Kommunikationsnetze
und -dienste sind über ein Modem
zugänglich. Mit einem Modem
kann man sich natürlich auch unterwegs mit dem Computer am eigenen Arbeitsplatz in Verbindung
setzen und das sogar über Mobilfunk.
Die Arbeit an einer internationalen Standardisierung und dem
Ausbau der sogenannten Daten-
Übertragungssicherheit
Zur Überwachung der Übertragungssicherheit lassen sich die
Daten in Blöcke einteilen, wobei
jeder Block mit einer Prüfsumme
(Checksum) versehen wird. Falls
sich Störungen bei der Datenübertragung ergeben, zeigt sich
dies an der Prüfsumme, wonach
der Empfänger die erneute Sendung des fehlerhaften Blocks anfordert. Dies wird als ARQ (Automatic Repeat Request) bezeichnet. Das übliche Verfahren dabei
ist nach ITU-T V.42 eine Fehlerkorrektur, die sowohl durch MNP
(Microcom Networking Protocol)
als auch LAMP (Link Access Procedure for Modems) unterstützt
wird. Es gelten folgende Stufen:
• ARQ und MNP von Stufe 1:
Asynchrones Protokoll im Halbduplexverfahren
• MNP von Stufe 2:
Asynchrones Protokoll im Vollduplexverfahren. Die Daten werden
in Blöcke eingeteilt, und damit ist
die tatsächliche Übertragungsgeschwindigkeit etwas niedriger als
normal, aber die Fehlerbehebung
schneller.
• MNP von Stufe 3:
Synchrones Protokoll im Vollduplexverfahren. Einteilung der Daten in Blöcke und 10 % gesteigerte
Geschwindigkeit bei fehlerfreier
Übertragung.
Der schnellste Weg zwischen zwei PCs ist die direkte Datenkommunikation mit automatischer
Komprimierung, Fehlerkontrolle und Pufferspeicher innerhalb des Modems. Die Datenübertragung zwischen den Modems erfolgt synchron, zwischen PC und Modem jedoch asynchron
der Leitung und automatischer
Sicherstellung der fehlerfreien
Übertragung.
Die Grafik zeigt den schnellsten Weg der direkten Datenkommunikation zwischen zwei PCs.
Durch den digitalen Signalprozessor (DSP) erfolgt neben der automatischen Komprimierung der
Daten auch eine Fehlerkontrolle
im Sende- und Empfangsteil und
darüber hinaus die Steuerung der
gesamten Datenkommunikation
einschließlich der Einstellung der
Protokolle.
Nutzen und Zukunft der
Datenübertragung
Über ein Modem kann man mit
anderen Computern in Verbindung treten – entweder direkt
oder auch indirekt über das Internet, das sich innerhalb kürzester
Zeit zum größten globalen Kommunikationsnetz entwickelt hat.
Das TCP/IP-Protokoll ermöglicht
die Versendung elektronischer
Post (E-Mail), die Teilnahme an
Diskussionsgruppen und Video-
autobahnen wird intensiv vorangetrieben. Digitale Hochgeschwindigkeitsnetze des Typs BreitbandISDN sollen riesige Datenmengen
einschließlich Ton- und Bilddaten
mit hoher Geschwindigkeit und
quer über die Kontinente übertragen können. Die große Kapazität der Kabel-TV-Netze läßt sich
ebenfalls zukünftig zu einer wichtigen Ressource für die schnellere
Datenübertragung einsetzen.
Die ISDN-Übertragung
ISDN (Integrated Service Digital Network) ist ein Europäischer
Standard nach dem E-DSSI-Protokoll. Mit ISDN lassen sich Sprache, Daten- und Audiosignale auf
einer Leitung übertragen. Die
herkömmlichen Telefonsysteme
arbeiten in analoger Technik und
sind vergleichsweise langsam gegenüber der digitalen Technik
des ISDN-Netzes. ISDN besteht
aus verschiedenen Kanälen. Die
Kanäle B1 und B2 werden für die
Übertragung und der D-Kanal als
Informationskanal eingesetzt, z.B.
de 15-16/99 – 1241
DATENTECHNIK
•
TELEKOMMUNIKATION
DATENTECHNIK
für die Rufnummernanzeige. Die
Kanäle B1 und B2 stellen 64 kbit/s
und der D-Kanal 16kbit/s Bandbreite zur Verfügung. ISDN-Modems benutzen den kompletten 64kbit/s-Kanal und stellen damit eine
viel höhere Bandbreite als analoge
Standardmodems bereit. Auch
kann man beide B-Kanäle gleichzeitig einsetzen, und somit lassen
sich 128kbit/s übertragen.
Das OSI-Modell
Außer der Übertragung von
Daten (Zeichen, Ziffern, Befehle)
müssen von den Kommunikationsfunktionen auch formelle Regeln erfüllt werden, die eine Kommunikation erst ermöglichen. Dabei handelt es sich beispielsweise
um Informationen über Sender
und Empfänger (Adressierung) und
darüber, was, wie und in welcher
Form zu übertragen ist.
Damit eine Übertragung unabhängig von den angeschlossenen Geräten und Modellen
der einzelnen Hersteller möglich ist, wurde ein entsprechender Übertragungsrahmen
entwickelt, das sogenannte
OSI-Modell (Open Systems Interconnection).
Das OSI-Modell definiert die
verschiedenen Schichten der Datenkommunikation und spezifiziert dafür sieben verschiedene
Funktionsschichten, die man auch
als Layer bezeichnet:
1. Die physikalische Schicht definiert die elektrischen und mechanischen Eigenschaften der
Schnittstellen.
2. Die Sicherungsschicht oder Verbindungsschicht dient zur Kontrolle und Überwachung des Datenverkehrs.
3. Die Netzwerkschicht ist u.a.
für die Adressierung, Wahl der
Pfade, Übertragungseigenschaften zuständig.
4. Die Transportschicht dient zur
Handhabung der Punkt-zuPunkt-Verbindungen zwischen
Sendern und Empfängern und
zur Überwachung der einwandfreien Abwicklung der
Kommunikation.
5. Die Sitzungsschicht dient zur
Lenkung des Datenflusses und
zur Pufferung der Daten.
6. Die Präsentationsschicht ist
für die Codeumwandlung, Formatierung, Konvertierung und
Verschlüsselung zuständig.
7. Die Anwendungsschicht bildet
das Bindeglied zu den eigentli-
1242 – de 15-16/99
chen Anwendungsprogrammen
und definiert u.a. Zuständigkeitsebenen und Art der Identifikation.
Das OSI-Modell stellt dabei eigentlich keinen Standard dar,
sondern ist als Übertragungsrahmen für die weitere Standardisierung gedacht.
Das interne Netzwerk
Die Bausteine eines internen
Netzwerks (Intranet) bestehen
aus Kabeln und den Geräten, mit
denen eine Verbindung hergestellt werden soll, aus der Software und einer Reihe von Kommunikationsprodukten, die eine
Datenübertragung ermöglichen.
Es stehen folgende Hardwareprodukte zur Verfügung:
• Modem: Für die Umwandlung
digitaler Daten in vorgegebene SiFoto: 3Com
Ganz neu: Das U.S.
Robotics 56K Professional Message Modem
gnalwerte und Komprimierung
zur Übertragung auf den dafür
vorgesehenen Medien (Zwei- oder
Vierdrahtleitung, Glasfaserkabel,
Funknetzwerke usw.). Ein Modem arbeitet auf der Schicht 1 des
OSI-Modells.
• Repeater: Dient zur Verstärkung und Wiederherstellung von
Signalen auf längeren Übertragungsstrecken. Arbeitet man nach
RS485, ist eine Verbindung mit
einer Länge von max. 1200 m mit
max. 32 Endgeräten möglich.
Durch Installation eines Repeaters kann man die Leitungsstrekke mit einem neuen Segment von
1200 m und 31 zusätzlichen Endgeräten erweitern.
• Multiplexer: Dieser wird verwendet, um den Kabelbedarf und
Kabelverlegungsaufwand erheblich einzuschränken. Anstatt acht
Verbindungssysteme mit Modems
und Kabeln zu installieren, läßt
sich derselbe Funktionsumfang
mit zwei Multiplexern und einer
Leitung erzielen. Der Multiplexer,
der im sogenannten Zeitmulti-
plexverfahren arbeitet, ersetzt
acht Leitungen durch die integrierten acht Kanäle und kann
kommunizieren, als ob es sich um
eine unabhängige feste Verbindung handelt. Die Übertragung
erfolgt im Vollduplexverfahren
mit beliebiger Geschwindigkeit.
• Isolator: Einheit zur galvanischen
Trennung von angeschlossenen
Endgeräten untereinander. In der
Praxis verwendet man nur noch
Optokoppler, wobei auch Übertrager eingesetzt werden. Ein Isolator bietet keine Modemfunktion.
• Schnittstellenwandler: Ein solches Gerät dient zur Anpassung
zwischen unterschiedlichen Schnittstellen, um eine Kommunikationsmöglichkeit zu schaffen, z.B. Anpassung von RS232 an RS485
oder Anpassung einer Glasfaserschnittstelle an RS232 bzw. RS485.
• Leitungsteiler: Modem mit drei
oder mehreren Ein- und Ausgabekanälen, wobei jeder Kanal eine eigene Modemfunktion bietet,
u.a. zur Erweiterung von Multidrop-Netzen
• Router: Zur Verbindung lokaler Netze mit unterschiedlichen Standards (z.B.
Ethernet oder Fast-Ethernet mit Token-Ring, Profibus oder Interbus-S). Ein
Router dient zur Anpassung
und Komprimierung der elektrischen Signale in Übereinstimmung
mit den verschiedenen Standards.
Ein Router läßt sich auch dazu
verwenden, unterschiedliche Netzsegmente zu trennen, wenn in einem Netzsegment höhere Leistung und Sicherheit erforderlich
werden.
• Bridge: Intelligente Verbindung
zwischen zwei lokalen Netzen mit
demselben Standard, jedoch unterschiedlicher Kabelausführung.
• Gateway: Intelligente Verbindung zwischen einem lokalen
Netz und externen Netzwerken
mit völlig anderer Struktur.
• Switch: Schneller und leistungsfähiger Umsetzer, der zwei lokale
Netzwerke über FDDI oder ATM
über größere Strecken (bis 100km)
verbindet. Damit ergibt sich eine
globale Ausdehnung, die mit einer hohen Übertragungsgeschwindigkeit (bis 2 Gbit/s) arbeitet.
• Hub: Hiermit lassen sich größere Netzwerke effizienter konfigurieren, überwachen und verwalten. Hubs sind Informationsgeber
für das Management von LANs,
da sich alles in einem Knotenpunkt zusammenfassen läßt.
k
MARKETING
DE-MARKETING-FORUM
Marketing: »Das tun was der
Kunde wirklich braucht«
Einladung zum »de« Marketing-Forum
am 19./20. September 1999
Das Elektrohandwerk, die Innungen und Verbände sind sich
einig: Das Elektrohandwerk braucht Marketing. Nicht immer
ist klar, was Marketing für das Elektrohandwerk bedeutet.
Was umfaßt Marketing? Ist es die Werbung? Oder gehört viel
mehr dazu? Die Antwort auf diese Frage wird im MarketingForum der Zeitschrift »de« am 19. und 20. September 1999
beantwortet. »de« lädt alle interessierten Handwerksbetriebe zu diesem Marketing-Forum ein. 20 Unternehmen erleben
ein Marketing-Intensiv-Seminar. Die teilnehmenden Betriebe
nennen ihren Informationsbedarf, den sie zum Thema Marketing haben. »de« wird ein Buch herausbringen zum Thema
»Marketing im Elektrohandwerk«, das Sie mitgestalten kön-
Die Themen des »de«-Marketing-Forum:
Der Marketing-Regelkreis – ein
komplettes System der Unternehmensführung. Die Inhalte werden
beim »de«-Marketing-Forum vorgestellt.
Analyse
Was muß analysiert werden,
bevor ein Betrieb zielgerichtet
Marketing betreiben kann? Welche kostengünstigsten AnalyseInstrumente gibt es? Und wie sind
sie einzusetzen?
Ziele
Ziele für die Person, die das
Unternehmen leitet und Ziele für
das Unternehmen müssen so definiert werden, daß sie einerseits
erreichbar sind, andererseits
aber eine Wirkung zeigen, die zur
Motivation von Unternehmer und
Mitarbeitern führt.
nen!
1994 wurde das Projekt Marketing im Elektrohandwerk des
Deutschen Handwerksinstitutes
in Kooperation mit dem LIV Bayern aus der Taufe gehoben. Schon
zu Beginn des Projektes wurde
Marketing gemacht: Elektrohandwerksbetriebe bestimmten Inhalte und Themen des Handbuches,
»Egon Strom« wurde »erfunden«.
Er begleitete schon damals die
Leser durch das Handbuch »Marketing im
ElektroinstallateurSagen
Handwerk«.
Erfahrungsaustausch wird großgeschrieben
Die teilnehmenden Betriebe werden ihren Bedarf definieren und
die Wünsche und Anregungen
zum Thema Marketing werden im
neuen Handbuch, das vorraussichtlich in vier Teilen erscheinen
wird, erwähnt.
Sie uns
Ihre Meinung
und lernen
Sie dabei
Marketing
Alle Teilnhmer des
Marketing-Forums können in entspannter Atmosphäre
und unter fachkundiger Leitung,
ihre Fragen nennen und von den
Erfahrungen der anderen Teilnehmer profitieren.
Die Veranstaltung am 19. und
20 September 1999 ist eine
Mischung aus Vortrag durch
Ulrich C. Heckner und aus Arbeitsgruppen, in denen die Handwerksunternehmen ihren Bedarf
an Marketing definieren und die
Gelegenheit erhalten Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis
auszutauschen.
1244 – de 15-16/99
Jeder Teilnehmer am Marketing-Forum wird im Handbuch
namentlich erwähnt.
Ulrich C. Heckner: Marketing
bedeutet
im
»de«-Marketing-Forum,
die Betriebe des Elektrohandwerks zu fragen,
welchen
Marketing-Bedarf sie haben.
»Das tun, was der Kunde
wirklich braucht« ist auch die Devise, die im »de«-Marketing-Projekt verfolgt wird. Aus diesem
Grund werden die Handwerksbetriebe, die am Marketing-Forum
teilnehmen, gebeten, ihre Meinungen und Ihre Anforderungen
klar zu sagen. Das Autoren-Team
um Ulrich C. Heckner wird die
Wünsche und Anregungen im
neuen Marketing-Buch für das
Elektrohandwerk umsetzen. Damit ist sichergestellt, das dieses
Buch aus der Praxis für die Praxis
entwickelt wird.
Ulrich C. Heckner wird das
»de« Marketing-Forum am
19. und 20. September leiten.
Der
Unternehmensberater
aus Kastl/Obb ist unseren Lesern bekannt als Autor unserer Fachserien in »de«. Wir
fragten nach.
»de«: »Für welche Betriebe
kommt die Teilnahme am
Marketing-Forum in Frage?«
U. C. Heckner: »Für alle Betriebe des Elektrohandwerks,
die wissen möchten, wie sie
mit Marketing ihren Erfolg sichern können. Wir zeigen auf,
was zu Marketing gehört und
fragen die teilnehmenden Betriebe, welcher Informationsbedarf besteht. Danach richten wir die Inhalte der neuen
Bücher ›Marketing im Elektrohandwerk‹ aus.«
»de«: »Handelt es sich beim
Marketing-Forum um eine
Veranstaltung für Chefs oder
für Mitarbeiter?«
U.C.H.: »Wir wenden uns an
die Unternehmer/innen. Eine
Vielzahl von Elektrohandwerksbetrieben werden als
Familienbetrieb geführt. Beide Ehepartner sind deshalb
auch zum Marketing-Forum
herzlich eingeladen.«
MARKETING
DE- MARKETING-FORUM
Maßnahmen
In welchen Maßnahmenfeldern muß Marketing umgesetzt
werden? Wo muß der Betrieb ansetzen, um mit geringstem Einsatz größtmöglichen Erfolg zu haben.
ELEKTROTECHNIK 99 in
Dortmund: Podiumsdiskussionen zu
aktuellen Branchenthemen
Freitag, 3.9.1999
11.00 Uhr Vom elektrohandwerklichen Betrieb zum
»Fachbetrieb für Gebäudetechnik«
Die Chancen des »Fachbetriebs für Gebäude
technik« für die Elektroandwerke
Der Anspruch auf Systemführerschaft – Anforderungen an den Elektrohandwerksbetrieb
Möglichkeiten der Weiterbildung
Moderation: Wolfgang Rönspieß, Redaktion »de«
☛
☛
☛
Kontrolle
Maßnahmen und Ziele haben
keinen Sinn, wenn nicht Kontrollinstrumente eingeführt werden,
mit denen der Erfolg der Maßnahmen
kontrolliert
werden
kann.
Die vier Ebenen des Marketings finden sich im untenstehenden Marketing-Regelkreis, der in
einem Vortrag von Ulrich C.
14.00 Uhr Der E-CHECK – mehr als ein Marketing
instrument
Technik: die Basis für den E-CHECK
Marketing und E-CHECK: Technische
Kompetenz erfolgreich verkaufen
Mit dem E-CHECK neue Kunden erobern
und Stammkunden erhalten
Moderation: Tilman von Meyeren, Redaktion »de«
☛
☛
☛
Die Strategie zum Erfolg
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Analyse
des Unternehmers
Analyse
des Unternehmens
Marktanalyse
Kapitel 4
Definition der persönlichen
und betrieblichen Ziele
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Selbstorganisation und Zeitmanagement
Leistungspalette
und
Preispolitik
Personalmanagement
Marktauftritt
und Werbung
Kapitel 9
Kontrolle
de 15-16/99 – 1245
THEMA MARKETING
DE-MARKETING-FORUM
Das »de«-Marketing-Forum
auf einen Blick
Termin:
19./20. September 1999.
Referent:
Ulrich C. Heckner, Experte für das Elektrohandwerk und Autor der »de«-Serien »Marketing und
Service« im Elektrohandwerk« sowie »Zahlen, die
zählen«.
Leistungen:
Seminar-Durchführung, ausführliche schriftliche
Seminarunterlagen, Tagungsgetränke, 2 x Mittagessen, 1 x Abendessen sowie eine Übernachtung.
Tagungsort:
Privatbrauerei Wnkler Bräustuberl, St.-Martin-Str
6, 92355 Lengenfeld
(zwischen Nürnberg und Regensburg),
Zeitablauf:
Beginn am ersten Tag: 10.00 Uhr bis ca. 18.30 Uhr
2.Tag: 08.00 Uhr bis ca. 16.00 Uhr.
Kosten je
Teilnehmer:
Heckner abgearbeitet und in Arbeitsgruppen unter den teilnehmenden Betrieben diskutiert und
in einem Anforderungsprofil und
eine Gliederung für das neue
Handbuch münden wird.
Wer mitmachen und mitgestalten will, sollte sich schnellstmöglich anmelden, denn die
Teilnahme am »de«-MarketingForum ist auf 20 Betriebe begrenzt.
Das Handbuch »Marketing im
Elektroinstallateur-Handwerk«
kann zum Stückpreis von DM
108,– zzgl. Versandkosten über
das Institut für Handwerkswirtschaft in München bestellt werden: Tel.: 0 89 - 59 36 71,
Ansprechpartner
Herr Dr. Schwarz
DM 750,- zzgl. MwSt. = DM 870,-
Ich interessiere mich für die Teilnahme am Marketing-Forum
am 19. und 20. September 1999.
Bitte senden Sie mir unverbindlich weitere Informationen zum
»de«- Marketing-Forum.
Ansprechpartner in meinem Betrieb: __________________________________________________________
Name und Adresse des Unternehmens:
Bitte per Fax an die Redaktion »de«: 0 89 - 1 26 07 - 1 11
z. Hd. Tilman von Meyeren
1246 – de 15-16/99
BETRIEB
FUHRPARK
Frischer Wind im deutschen Pick-up-Markt
Der neue Ford Ranger:
Arbeitstier und
Freizeitpartner
TILMAN VON MEYEREN Mit dem neuen Pick-upModell Ranger erschließt Ford in Deutschland
ein weiteres Marktsegment. Neben einer steigenden Zahl von Privatkunden nutzen auch vie-
Flexibel und vielseitig: der Ford Ranger
le Betriebe die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten
von Pick-ups. Diese Fahrzeuggattung erfreut
sich im Bauhaupt- und nebengewerbe ebenso
großer Beliebtheit wie bei land- und forstwirtschaftlichen Betrieben und im Gartenbau. Nach
Ford-internen Schätzungen werden etwa 60 %
des Verkaufsvolumens von gewerblichen Nutzern erworben. Unter den Privatkunden wird
vor allem mit großem Interesse von Reitern,
Klassenrekord mit einer Nutzlast von bis zu 1205 kg
Wassersportlern und Jägern gerechnet – Kunden, die großen Wert auf hohe Anhängelasten, große Geländegängigkeit und variable Nutzungsmöglichkeiten legen.
Daneben werden Pick-ups in zunehmendem Maße von
Geländewagen-Fans gewählt.
Der Ford Ranger wird in drei
verschiedenen Ausführungen angeboten:
• Mit zweisitziger Einzelkabine
und Heckantrieb (57 kW/78 PS).
• Mit viersitziger Extrakabine mit
zwei Türen und zuschaltbarem
Vierradantrieb (57 kW/78 PS).
• Mit fünfsitziger Doppelkabine
mit vier Türen und zuschaltbarem Vierradantrieb (80 kW/109
PS). Damit wird gewerblichen
und privaten Kunden eine große
Bandbreite an Nutzungsmöglichkeiten geboten.
Die Ford Ranger-Modelle sind mit
2,5-l-12-V-Dieselmotoren ausgestattet. Die Sauger-Variante, die
in Verbindung mit der Einzel- und
der Extrakabine angeboten wird,
leistet 57 kW/78 PS und hat ein
maximales Drehmoment von 168
Nm; die dem Doppelkabinen-Modell vorbehaltene TurbodieselVersion stellt eine Leistung von
80 kW/109 PS bereit, das maximale Drehmoment von 266 Nm
liegt bereits bei 2000 Umdrehungen an. Beide Motoren sind mit
1248 – de 15-16/99
kg ziehen, bei den allradgetriebenen Modellen sind es 2200 Kilogramm. Die ungebremste Anhängelast beträgt 500 kg.
Fahrdynamik
Oxidationskatalysatoren ausgestattet, der Turbomotor zusätzlich mit einer Abgasrückführung
– damit entsprechen die Motorisierungen der aktuellen Euro-2Abgasnorm.
Das breite Nutzungsspektrum
der Ranger-Baureihe wird auch
durch die gebotenen Transportmöglichkeiten unterstrichen: So
bietet beispielsweise die zweisitzige, heckgetriebene Basisversion
bei einem Leergewicht von 1515
kg eine maximale Nutzlast von bis
zu 1135 kg, für die eine Ladefläche von 2,28 Metern Länge zur
Verfügung steht. Hinter der viersitzigen Extrakabine schließt sich
eine 1,75 m lange Ladefläche an,
die Platz für den Transport der
zulässigen Nutzlast von bis zu
1205 kg bietet. So hat die Ford
Ranger-Baureihe viel Platz und
Tragfähigkeit für Beruf und Freizeit. Ergänzt wird dies durch die
hohe Zugfähigkeit der Fahrzeuge:
Das Basismodell mit Heckantrieb
kann bei zwölf % Steigung eine
gebremste Anhängelast von 2000
Die Basis des Ford Ranger ist
ein stabiler Leiterrahmen, der gemeinsam mit der Doppel-Querlenker-Vorderachse mit Stabilisatoren sowie einer speziell aufgehängten hinteren Starrachse für
ein souveränes Fahrverhalten
sorgt. Lastabhängig geregelte
Bremsen (vorn belüftete Scheibenbremsen, hinten selbstnachstellende Duplex-Trommelbremsen) bieten feinfühlige Verzögerung. Gegenläufige Ausgleichswellen helfen, Schwingungen optimal abzubauen.
Die
Ranger-Baureihe
ist
serienmäßig mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe ausgestattet. Alle Modelle verfügen über
ein Differential mit begrenztem
Schlupf, das Traktion auch abseits befestigter Straßen garantiert und das Fahrzeug stabilisiert. Die Allrad-Funktion der
4x4-Versionen ist zuschaltbar
und mit Freilaufnaben an der
Vorderachse ausgestattet, die
vom Fahrerplatz aus betätigt
werden können.
BETRIEB
FUHRPARK
Der Ranger ist als Einzelkabine, viersitzige Extrakabine und als Doppelkabine erhältlich
Sicherheit
Bei der Entwicklung des Ford
Ranger wurde großer Wert auf
aktive und passive Sicherheit gelegt. Die Sicherheitszelle besitzt
Seitentürträger und einen Verbundquerträger in Höhe des Armaturenbrettes. Alle Ford Ranger
Modelle haben zwei vollwertige
Doppel-Airbags und höhenverstellbare Kopfstützen vorn. Das
Doppelkabinen-Modell hat zusätzlich an der hinteren Sitzbank
zwei Kopfstützen. Die Extra- und
die Doppelkabinen-Modelle besitzen auch hinten zwei Dreipunkt-
Das Topmodell der Reihe ist mit einem Turbodiesel-Triebwerk und
Vierradantrieb ausgestattet
gurte, die Doppelkabine darüber
hinaus auch einen Beckengurt für
den mittleren Sitzplatz.
streifen werden auch Privatkunden angesprochen.
Markt und Preise
Zubehör
Als Zubehör werden unter anderem
Laderaumabdeckungen
und -schutzwannen sowie Anhängekupplungen angeboten, die den
Gespannbetrieb mit bis zu 2200
Kilogramm gebremster Last ermöglichen. Mit vielen Zubehörangeboten bis zum kompletten Styling-Paket mit Leichtmetallfelgen,
verschiedenen polierten Edelstahlbügeln und seitlichen Dekor-
Die unverbindlichen Preisempfehlungen ohne Mehrwertsteuer
für den Ford Ranger liegen bei 26200 DM für die Einzelkabine,
33200 DM für die vierradgetriebene Extrakabine und 38200 DM
für die Doppelkabine mit Allradantrieb und Turbodiesel-Triebwerk. Ford rechnet mit einem
jährlichen Verkaufsvolumen von
2000 Ford Ranger.
k
de 15-16/99 – 1249
bfe Oldenburg wählte neuen
Vorstand
Am 10. Juni hat die Bundesfachlehranstalt für Elektrotechnik einen neuen Vorstand gewählt, da der bisherige
1. Vorsitzende Gerhard Haase nach 30jähriger Tätigkeit
aus Altersgründen nicht wieder zur Wahl antrat. Sein
Nachfolger wurde der Obermeister der Elektroinnung
Oldenburg, Günter Knaupmeier. Ebenfalls aus Altersgründen schied
auch der bisherige 2. Vorsitzende, Fritz Materne, aus. An seiner Stelle wurde bfe-Direktor Horst Friedrichs in den Vorstand gewählt.
Doppelter Anlaß
zum Feiern
Am 11. Juni wurde im
Rahmen einer Feierstunde Gerhard Haase nach
30jähriger Amtszeit als
Vorsitzender gewürdigt,
und gleichzeitig feierte
bfe-Direktor Horst Friedrichs an diesem Tag seinen
60.
Geburtstag.
Während der Amtszeit
Foto: bfe
Mit der Entscheidung,
Horst Friedrichs in den
Vorstand zu berufen,
wird die hauptberufliche
Führung der bfe noch
stärker in die Verantwortung einbezogen. »Ein
Unternehmen mit ca. 100
Mitarbeitern läßt sich
nicht nur ehrenamtlich
vertreten«, betonte der
neue Vorstandsvorsitzende.
Die Geehrten und ihre Gäste (v. l.): Horst Friedrichs, Günter Knaupmeier, Gerhard Haase, Manfred Kater, Alfred Harland, Karl Hagedorn
Haases wurde die bfe allein viermal durch größere Baumaßnahmen erweitert und hat sich
außerdem Kapazität für
eine eventuelle weitere
Vergrößerung
geschaffen. Das Lehrgangsangebot wurde stets den neue-
Anzeige 1/4-Seite quer
1250 – de 15-16/99
sten Anforderungen angepaßt.
Vorreiterrolle für die
Elektrohandwerke
Der Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Elektrohandwerke,
Karl Hagedorn, betonte in
seinem Grußwort mehrfach die Vorreiterrolle
der bfe für die Deutschen
Elektrohandwerke.
Sie
entwickelte sich in den
letzten Jahrzehnten von
der Meisterschule zu einem Technologiezentrum
im gesamten Elektro- und
Informationstechnikbereich.
Als neuestes Beispiel
wurde der Duale Studiengang für Elektrotechnik zusammen mit der
Privaten Fachhochschule für Wrtschaft und
Technik aus Vechta vorgestellt, der dazu geeignet ist, Ingenieurnachwuchs für das Handwerk
zu gewinnen. Der neuartige duale Studiengang
wird jetzt gleich mit einer
Lehre im Betrieb verbunden. Mit diesem Angebot
setzt die bfe Oldenburg
ihre anspruchsvolle Ausund Weiterbildung über
die
Meisterausbildung
hinaus fort.
Weitere Gäste, wie der
Direktor des Arbeitsamtes Oldenburg, Dr. Heinz
Ruitman, und Regierungsvizepräsident Dieter
Boll würdigten die Arbeit
der bfe für den Oldenburger Arbeitsmarkt sowie
die überregionalen Aktivitäten der Einrichtung,
insbesondere mit dem
Normen- und Vorschriftendienst sowie der Multimediaentwicklung.
k
Dauerbrenner
»E-Check«
Messebericht
Dialog der Elektrowirtschaft auf der
Eltec 99 in Nürnberg
Zur Eltec 99 vom 16. bis 18. Juni in Nürnberg
nutzten gut 21 100 Besucher die Chance, die
Angebote der 491 Aussteller in Augenschein
zu nehmen, miteinander zu reden und sich
über aktuelle Branchentrends zu informieren.
Das vielfältige Informationsangebot umfaßte
auch eine Reihe von Sonderveranstaltungen,
wie Info-Shows und Podiumsdiskussionen sowie Sonderschauen und spezielle Angebote
für die Auszubildenden.
Die Eltec ist eindeutig
eine Fachmesse für Fachleute. Unabhängig davon
gibt es immer wieder Versuche die Regionalfachmessen auch für die End-
Bild 1: »Wer nicht ständig auf der Hut ist, die Zeichen
der Zeit richtig erkennt und agiert, der wird das
Nachsehen haben«, so Landesinnungsmeister Gerd
Köhler zur Messeeröffnung
kunden zu öffnen. Das gelingt meistens wenig bis
gar nicht, weil die Präsentation der auch für
den Fachmann oftmals
erklärungsbedürftigen
Produkte für den Laien
eigentlich
überhaupt
nicht geeignet ist.
Andererseits ist es eine
Tatsache, daß die in manchen Teilen der Bevölkerung anzutreffende Abwehrhaltung gegenüber
moderner Technik häufig
aus einem Informationsdefizit herrührt. Aus
dieser Erkenntnis heraus
und um durch gezielte Information
Bedarf
zu
wecken, wagten die EltecVeranstalter einen neuen
Versuch, die Bauherren
anzusprechen.
Die neue Idee dabei: Etwa 20% der Messestände
waren mit blauen Aufstellern gekennzeichnet,
die signalisierten, daß
hier verständliche Informationen
auch
für private Interessenten
zu finden
sind. Zusätzlich gab
es noch einen gesonderten »Wegweiser
für private Bauherren«, in dem alle
hierfür in Frage kommenden Stände verzeichnet
waren.
Diese löbliche Initiative
unter dem Motto »Komfort und Sicherheit für
Haus und Heim« brachte
tatsächlich
zusätzliche
Besucher auf die Messe.
Nach Angaben der Messe-
leitung nutzten rund 1000
Bauherren (Wie wurde
die Zahl eigentlich ermittelt?), die einen Neu- oder
Umbau planen, die Gele-
Bild 2: Feierliche Verleihung des mit 10 000 DM dotierten »E-CheckMarketingpreises« der i-center (v. l.): Arthur Schmitt, Gerd Köhler,
Preisträger Rolf Brenner, die »E-Check-Fee«, Klaus-Josef Lutz, Hans
Baumgärtler
genheit, sich kompetent
beraten zu lassen, zum
intelligenten Umgang mit
Energie, Sicherheit und
Komfort.
Fazit: Eine tragfähige
Idee, die auch für andere
ähnliche Messen geeignet
scheint. Noch nicht befriedigend gelöst ist die
Frage, wie die Endkunden von dieser Möglichkeit erfahren. Von der
Möglichkeit für die Handwerksunternehmer, ihre
Kunden und Bauherren
einfach auf die Messe mitzubringen, wird leider
kaum Gebrauch gemacht.
mit dem E-Check wurde
Rolf Brenner, Elektrohaus
Brenner, aus Herrenberg-Kuppingen ausgezeichnet. Initiator Artur
Schmitt und i-center-Vorstand Klaus-Josef Lutz
überreichten
dem
Preisträger einen Scheck
über 10 000 DM. Zur feierlichen
Auszeichnung
hatte i-center extra eine
»E-Check-Fee«
(siehe
Bild 2) aufgeboten, und
Vorstand Lutz betonte bei
dieser Gelegenheit, daß
dieser Preis nun jährlich
ausgelobt werde.
Gute Aussichten für die
de 1/99 – 1251
Fotos: Messe Nürnberg (3), A. Stöcklhuber (1), W. Rönspieß (10)
Neue Idee zur Endkundenansprache
Landesinnungsmeister
Gerd Köhler (Bild 1) hatte
in seiner Eröffnungsansprache am Vorabend
der Messe auf den gnadenlosen Verdrängungswettbewerb hingewiesen.
»Langfristig können sich
nur die behaupten, die
schon heute an morgen
denken«, so Köhler. Unter
dieser Maxime drehte
sich am großen Stand des
Bayerischen
Landesinnungsverbandes (fast) alles um den E-Check.
Es begann am Mittwoch mit der Verleihung
des
»E-Check-Marketingpreises« der i-center,
der im September letzten
Jahres in Dortmund ausgelobt worden ist. Für
seinen
ganzheitlichen
Marketingansatz,
viele
kreative Ideen und erfolgreiche Aktionen für und
Bild 5: Die attraktive Gestaltung des
»Techno-Camps« kam bei den Auszubildenden gut an
Bild 3: »E-Check-Info-Show«, hier
mit Helmut Kiefer vom E-CheckPartnerunternehmen Mennekes
Türen eingerannt
wurden
und
mancher
es
möglicherweise
nicht
mehr
hören kann,
weil es ihm
längst selbstverständlich
ist: Die Vertreter der ECheck-Partnerfirmen mühten sich redlich, kurz und prägnant,
mit griffigen Argumenten,
den E-Check »an den
Mann zu bringen«. Das
gelang besonders eindrücklich und unterhaltsam den Herren Helmut
winn-Coupon), nahm an
der Auslosung begehrter
Preise teil (Hauptgewinn
ein Rundflug). Darüber
hinaus belohnte die Fachzeitschrift »de« jeden
erfolgreichen Teilnehmer
mit einer Formelsammlung aus der beliebten
Reihe »de-KOMPAKT«.
Hervorzuheben ist die jugendgerechte Gestaltung
des
»Techno-Camps«
(Bild 5).
Weitere Highlights
dazu den Bericht auf S.
1256 f. in diesem Heft.)
Bild 6: An diesem
Sonderstand
drehte sich alles
um das Internet in
der betrieblichen
Praxis.
Wer wollte, konnte sich an Ort und
Stelle eine Homepage erstellen lassen.
waren der Stand »Internet im Elektrohandwerk«, wo sich die Besucher über das Internet-Angebot der Verbände informieren, sich eine eigene
Homepage erstellen lassen
oder einfach im Netz surfen konnten (Bild 6).
Bild 4: Eingang zur Werkstattstraße »Techno-Camp«
E-Check-Aktion, an der
sich mittlerweile alle Landesinnungsverbände beteiligen. Derzeit sind ca.
7200 Elektrohandwerksbetrieb aus ganz Deutschland dabei. Es müssen
aber noch mehr werden,
um den E-Check wirklich
im Bewußtsein der Bevölkerung zu verankern.
Den Elektrohandwerkern diesen Gedanken
immer wieder einzuhämmern, war Anliegen der
nachfolgenden vier mal
täglich stattfindenden ECheck-Info-Shows unter
dem Motto »Kurs Zukunft
– Der E-Check bringt
Ihren Umsatz ins Rollen«.
Auch wenn bei einigen
Besuchern damit offene
1252 – de 1/99
Bild 7: Stolz der Nürnberg-Messe: PV-Anlage mit 500 m2 Solarfläche
an Halle 3, die pünktlich zu Messebeginn in Betrieb ging
Kiefer, Fa. Mennekes
(Bild 3) und Oliver Born,
Fa. Dehn und Söhne.
Born war auch einer
der Akteure bei der am
ersten Tag offiziell vorgestellten
»Überspannungsschutz-Offensive«
der DEG, die sich für den
verstärkten Einsatz von
ÜberspannungsschutzEinrichtungen stark gemacht hat. Diese Initiative wird auch bei den weiteren Elektrofachmessen
dieses Jahres präsentiert
werden. (Anm.: Lesen sie
Praxistest
im »Techno-Camp«
Die im letzten Jahr in
München erstmals veranstaltete Werkstattstraße
»Techno-Camp« gab es
nun auch in Nürnberg
(Bild 4). 1300 Jugendliche testeten ihre elektrohandwerklichen Fähigkeiten an 26 Stationen.
Wer mindestens sechs davon absolviert hatte und
auch beim Sicherheitsseminar der BG war (Nachweis mit Stempel im Ge-
Bild 8: Am Sonderstand »Regenerative Energiequellen« der Fachhochschule Nürnberg waren
neben viel Info-Material auch handfeste Exponate zu begutachten
Gleich im Eingangsbereich der Messe wurden
die Fachbesucher optisch
auf das wichtige Messethema »Regenerative
Energien« eingestimmt.
Gerade rechtzeitig zur
Messeeröffnung ging im
Messezentrum die mit
500m2 größte Solar-Anlage Nordbayerns in Betrieb (Bild 7).
Ein Sonderstand der
Fachhochschule
Nürnberg in Halle 6 (Bild 8)
präsentierte beispielhaft
Anregungen zur Nutzung von Wind- und Solarenergie sowie der
Wasserkraft.
Auch am Stand der
»Energie-Dienstleister
der Region« standen die
regenerativen Energien
im Mittelpunkt. Hier ging
es in erster Linie um den
Einsatz der Wärmepumpe, die für jeden Elektrofachmann ein lohnendes
Betätigungsfeld
sein
kann (Bild 9).
»de-dialog« zu aktuellen Themen
Zu den Höhepunkten
im Messeangebot zählten
die von der Fachzeitschrift »de« veranstalteten Podiumsdiskussionen
»de-dialog« zu aktuellen
Fragen der Branche. Täglich zwei mal, jeweils um
Bild 9: Die bayerischen EVU
rückten die Wärmepumpe ins
Zentrum ihrer Gemeinschaftsausstellung
Bild 11: »Im partnerschaftlichen Zusammenwirken stecken noch
große Reserven«, resümierten die Teilnehmer der Marketing-Diskussionen ( hier v. l.): Bruno Kirsch (LIV Bayern), Fritz Wagner (Hager-Tehalit), Tilmann v. Meyeren (»de«)
Diskussionsthema »Marketing« her. Hier kamen
neben Praktikern aus
dem Handwerk und dem
Unternehmensberater (U.
Heckner) auch Hersteller-
Bild 12: Spannender »de-dialog zum Thema Bussysteme, hier mit (v.
l.) Hans Rohrbacher (ABB-Stotz), Harald Hasenclever (SVEA), Andreas
Stöcklhuber (»de«) und Eberhard Issendorff (LCN)
Bild 13: »de«-Redakteur Andreas
Stöcklhuber im
direkten Dialog
mit dem Publikum, das sich mit
konkreten Fragen
an den Diskussionen auf dem Podium beteiligte
Bild 10: Informationen aus allererster Hand vermittelten bei dieser
Diskussion der Leiter des Arbeitskreises »Fachbetrieb für Gebäudetechnik« Helmut Bechem (l.) und Bundesfachgruppenleiter Elektroinstallation Walter Tschischka (r.), Moderation Wolfgang Rönspieß
(»de«)
11 und um 14 Uhr, diskutierten »de«-Redakteure
mit gestandenen Fachleuten und Kennern der
Branche die Themen:
• »Marketing und Service im Elektrohandwerk«
• »Bussysteme für die
Gebäudeautomation«
• Vom elektrohandwerklichen Betrieb zum
»Fachbetrieb für Gebäudetechnik«.
Letzteres Thema (Bild
10) war brandaktuell,
weil der ZVEH gerade
drei Wochen davor das
konkrete Konzept für die
Umsetzung in die Praxis
vorgestellt hatte (vgl.
»de« 14/99. S. 1102 f.).
Den
Zusammenhang
zum E-Check stellte das
und E-Check-Partnerfirmen zu Wort (Bild 11).
Deutlich wurde, daß im
engen Zusammenwirken,
im sog. »kooperativen
Marketing« aller Partner
die größten Chancen liegen, das Geschäft anzukurbeln und den E-Check
flächendeckend durchzusetzen.
Gerade rechtzeitig zur
Messe ist das »de-SPECIAL future: Bussysteme für
die Gebäudeautomation«
erschienen, das sich mit
den gegenwärtig am
Markt befindlichen Bussystemen auseinandersetzt. Es bietet Hintergrundinformationen
in
Hülle und Fülle zu den
auf der Podiumsdiskussion besprochenen Fragen,
z. B. nach den Vor- und
Nachteilen der verschiedenen Bussysteme und
konnte am »de«-Stand
unmittelbar neben der
Diskussionsfläche erworben werden. Die Diskussionteilnehmer (Bild 12)
kamen zu dem Schluß,
daß es nicht so sehr um
die Frage geht, ob EIB
oder LON oder irgendein
anderer Bus der »richtige« ist. Wichtig ist, daß
sich Elektrohandwerker
überhaupt mit der Busproblematik
beschäftigen, um sich dann, je
nach Aufgabenstellung,
für das geeignete Bussystem zu entscheiden.
Wie schon auf anderen
Elektrofachmessen zeigte
sich auch hier am teilweise starken Besucherandrang, daß die Podiumsdiskussionen (im Gegensatz zu relativ »statischen«
Vortragsveranstaltungen) ein geeignetes
Mittel sind, auf die Fragen des Publikums einzugehen (Bild 13). Aus
Platzgründen kann hier
leider nicht auf jede einzelne Diskussionsrunde
eingegangen werden.
Die nächste Eltec ist für
den 28. bis 30. Juni 2000,
turnusgemäß wieder in
München, geplant.
Wolfgang Rönspieß
de 1/99 – 1253
Hausgeräte
Härtetest der besonderen Art
Bosch Maxx: Der Saubermann für alle Fußballfans
Zur DOMOTECHNICA wurden sie vorgestellt: die Waschvollautomaten Bosch Maxx mit 6 kg Fassungsvermögen. Die größte Herausforderung wartete jedoch erst vor kurzem auf die neuen Geräte,
anläßlich einer Werbekooperation zwischen Bosch, Sunil und dem
FC Bayern München.
Berge von Trikots und
Shorts? Mit dem neuen
Bosch Maxx ist das
Waschen von
Sportbekleidung jetzt
kein Problem mehr. Seine besonderen Kennzeichen: Einmalig große
Trommel mit erstmals 6
Kilogramm Fassungsvermögen und die Bügelleicht-Funktion.
Dazu fortschrittliche
Vollelektronik,
zeitsparendes Waschen
durch Schnellprogramme und eine
kinderleichte
Bedienung.
So bewirbt
Bosch seine
Wasch-
maschine, die mittlerweile schon ein halbes Jahr
auf dem Markt ist. Damit
ist der Bosch Maxx also
genau richtig für die 800
kg Schmutzwäsche, die
beim FC Bayern München
jede Woche anfallen. Allerdings mußte die Maschine in der Säbenerstraße kürzlich einen
ganz anderen Härtetest
bestehen:
Neue Soap Opera
beim FC Bayern
München ?
Mario Basler und Giovane Elber sind die neuen
Werbestars im TV-Spot
von Sunil – dem neuen
»offiziellen Waschmittel«
des FC Bayern München.
FC Bayern-Manager Uli
Hoeneß hatte persönlich
die Idee: »Nehmt doch die
für unsere Trikotwäsche
beim FC Bayern verantwortliche Ingeborg Ehmann. Denn welche Frau
hat in Deutschland mehr
Waschkompetenz als die-
Er schoß ausnahmsweise
mal nicht den
Vogel ab,
sondern den
Bosch Maxx:
Mario Basler,
Fußballprofi
beim FC Bayern München
1254 – de 15-16/99
jenige, die stets dafür
sorgt, daß unsere Jungs
immer in strahlend sauberen Trikots aufs Spielfeld laufen ! Und baut mit
ein, zwei Spielern von uns
eine tolle Story darum.“
Die Story: Mit sichtlich
viel Spaß, fußballerischer
und schauspielerischer
Brillianz versuchen Mario
Basler und Giovane Elber
– wie zwei Lausbuben –
reihenweise Fußbälle in
die
offen
stehenden
Waschmaschinen-Trommeln zu versenken. Dank
des extragroßen 30-cmBullauges der neuen
Bosch Maxx wurde das
den beiden Bayern-Stars
im Grunde leicht gemacht. Und wer erwischt
sie bei ihrem ultimativen
Waschmaschinen-Kick?
Es ist natürlich Ingeborg
Ehmann, diejenige, die
beim FC Bayern zusammen mit ihrem Ehemann
Charly dafür verantwortlich ist, daß die FC Bayern-Stars täglich in strahlend sauberen und gut
riechenden Trikots beim
Training als auch zu den
Spielen auflaufen.
Alle Mütter sollten gewappnet sein, daß ihre
Schützlinge
demnächst
versuchen werden, nicht
ihre Wäsche, sondern
Fußbälle in der Trommel
ihrer Waschmaschine zu
versenken. Tip von »de«:
Zur Nachahmung nicht
empfohlen!
tvm
Wo »Elektriker« ihre Erfahrungen
austauschen
70. ABB-Elektriker-Stammtisch in Berlin
Am 17. Juni d. J. fand in Berlin der 70. ABB-Elektriker-Stammtisch
statt. Der 1991 gegründete Stammtisch behandelt jeden Monat einmal, immer von September bis Juni, Fachthemen aus der elektrotechnischen Praxis. Mit seinen jeweils 30 bis 40 Teilnehmern aus allen Bereichen der praktischen Elektrotechnik ist er mittlerweile zu einer »Institution« in der Hauptstadt geworden, die ihresgleichen sucht.
Lebendiger Erfahrungsaustausch
rungsbereichen wie dem
Elektro-Handwerk, dem
LIV Berlin/Brandenburg,
den Berufsbildungszentren, den EVU (Bewag,
Mevag und Ose), Elektroprojektanten, Hochbauamt, Fachhochschule und
nicht zuletzt der Fachpresse garantieren eine
lebendige Diskussion.
Jeder Teilnehmer kann
hier
selbstverständlich
auch Themenvorschläge
einbringen,
und
für
brandaktuelle Informationen aus dem DIN-VDENormenwerk, der VBG4
etc. ist bei jeder Zusammenkunft ein Zeitrahmen
reserviert.
Im Jahr 1991 wurde
der Gedanke geboren, in
zentraler Lage der Stadt
Berlin einen »Elektriker-
Foto: ABB
Am Stammtisch werden, normalerweise in
gemütlicher Runde beim
Bier, alle Probleme dieser
Welt erörtert und kommentiert. Es werden Meinungen gebildet und man
Unter der Leitung von Dipl.-Ing. Wolf-Rüdiger Sprößig (stehend) diskutieren die Teilnehmer monatlich aktuelle Fragen aus der elektrotechnischen Praxis
kann viel Neues erfahren.
Nicht viel anders ist es
beim
ABB-ElektrikerStammtisch, der nun
schon seit neun Jahren an
jedem dritten Donnerstag
im Monat in den Räumen
der Berliner ABB-Niederlassung in Berlin-Wilhelmsruh stattfindet. Im
Unterschied zum gewöhnlichen
Kneipenstammtisch diskutieren
die »Stammtischler« hier
allerdings »nur« die vielen Fragen der täglichen
elektrotechnischen Praxis, und statt Bier gibt es
Kaffee und Brötchen.
Vielfältige praxisnahe Themenwahl
Aus der Vielzahl der
bisher behandelten Themen können hier nur einige beispielhaft genannt
werden:
– Baustromversorgung,
–Fehlerstromüberwachung,
– Extreme Betriebsverhältnisse in DS-Niederspannungsnetzen,
– Gemeinsame TAB in
Berlin/ Brandenburg,
– Anwendung von Sicherungsautomaten,
– Planung von Photovoltaikanlagen,
–
Praxiserfahrungen
mit dem EIB
und viele weitere.
Zur
Tradition
des
Stammtisches gehört es
auch, daß die Teilnehmer
in
kurzen
Vorträgen
ihren Arbeitsbereich gegenseitig einmal näher
vorstellen. Dies trägt sehr
zum Verständnis für die
speziellen Probleme der
Fachkollegen bei und
weitet den Blick über den
eigenen
»Tellerrand«
hinaus.
Der Stammtisch war
auch schon auf Reisen, z.
B. in Heidelberg, wo die
ABB-Stotz-Fertigung besucht wurde und im KKW
Krümmel. Weitere Exkursionen sind geplant.
Dem Berliner Elektriker-Stammtisch ist zu
wünschen, daß er noch
lange existiert, ist er doch
ein hervorragendes Beispiel fachlicher Kommunikation, das Schule machen sollte. Der Dank aller Teilnehmer gilt den
Initiatoren, die hoffentlich auch weiterhin einen
guten »Riecher« für die
richtigen Themen haben.
Wolfgang Rönspieß
Stammtisch« einzurichten. Er sollte der gegenseitigen Information und
dem Austausch von Erfahrungen dienen und
außerdem zur »elektrotechnischen Wiedervereinigung« der beiden Teile
Berlins beitragen.
Die Herren Rolf Müller
und
Wolf-Rüdiger
Sprößig, damals Vertriebsmitarbeiter
von
ABB-Stotz in Berlin, haben zum Erfahrungsaustausch gerufen und zahlreiche Partner kamen.
Die Teilnehmer aus so
unterschiedlichen Erfah-
de 15-16/99 - 1255
Mehr Umsatz mit
Überspannungsschutz
Alle Aktivitäten
auf einen Blick
DEG-Projektgruppe präsentierte Aufklärungskampagne und
Marketingaktion zum Thema Überspannungsschutz
Wie bereits berichtet (siehe de 14/99, S. 1101), präsentierte die Projektgruppe Überspannungsschutz der DEG am 16. Juni in Nürnberg
eine
gemeinsame
Überspannungsschutz-Offensive
von
ZVEH,
Großhandel und Herstellern. Ziel der Aktion, die pünktlich zu Beginn
der Gewittersaison gestartet wurde, ist es, die Verbraucher aufzuklären, den Einsatz von Überspannungsschutzvorrichtungen zu fördern und damit ein zusätzliches Absatzpotential zu schaffen.
Vorgeschichte und
Motivation
Die Zahl der Blitzschäden in Betrieben, Büros
und Haushalten nimmt
laufend zu, nicht etwa,
weil es jetzt mehr Gewitter gibt, als früher, sondern deshalb, weil es immer mehr empfindliche
elektronische Geräte gibt.
Um Schäden zu vermeiden, sind Blitzschutzmaßnahmen erforderlich. Das
leuchtet jedem Kunden
sofort ein. Bloß anbieten
muß man es ihm natürlich. Und genau das wird
viel zu wenig getan. Wieso
der mehrstufige Überspannungsschutz,
der
doch längst Stand der
Technik ist, so lange sträf-
Was ist die DEG?
»Die Elektrogemeinschaft« (DEG) wurde
im Dezember 1995 von
Mitgliedsunternehmen
des ZVEI, dem Elektrogroßhandel (VEG) und
dem ZVEH gegründet.
Die DEG verfolgt das
Ziel, die Anwendung
elektrischer Energie zu
fördern und den Markt
mit qualitativ hochwertigen
Produkten
und Dienstleistungen
zu versorgen. Dabei
kommt dem Elektrohandwerk eine Schlüsselfunktion zu.
1256 – de 15-16/99
lich vernachlässigt worden ist, versteht ohnehin
kein Mensch. Der Nutzen
ist für den Kunden leicht
einzusehen und Handwerker können hier leicht
»Mehrwert« installieren.
Weil letztere hier viel
zu wenig tun, startete die
DEG jetzt pünktlich zur
Gewittersaison die Aktion
Überspannungsschutz.
(Zwischenfrage: Wissen
Sie noch, wer oder was
die DEG ist und welche
Ziele sie hat? Schauen Sie
Überblick: Überspannungsschutz
in 3 Stufen
1. Stufe
Blitzstromableiter (B-Ableiter)
in der Haupverteilung oder im Zählerschrank leiten
die Blitzenergie schadlos über das Potentialausgleichssystem ab. Der Spannungspegel wird auf ca.
4 kV begrenzt.
2. Stufe
Überspannungsableiter (C-Ableiter)
in der Unterverteilung installiert (meist steckbar
und mit Defektanzeige) reduzieren die verbleibende
Überspannung noch einmal auf einen Wert, der zumindest der Gebäudetechnik keinen Schaden mehr
zufügt.
3. Stufe
Geräteschutz (D-Ableiter)
Direkter Geräteschutz für technisch empfindliche
Endgeräte (z. B. Computer, Unterhaltungselektronik usw.), oft in entsprechende Steckdosen eingebaut.
• Verkaufsförderungspaket, mit dem kaufkräftige Zielgruppen
angesprochen werden
• Eintägige Fachschulung für Elektrohandwerker (Projektieren
von Überspannungsschutzkonzepten, Argumentation, Akquisition, Produktvermarktung)
• Kostengünstige Direktmailings (Direktversand des Zielgruppenprospekts) durch
eine Werbeagentur an
die vom Handwerker
benannten Kundenadressen
• Informationsveranstaltungen in ElektroInnungen und beim
Großhandel
• Präsentation und Information auf Fachmessen
in den nebenstehenden
Kasten.)
Aus der DEG heraus also ist im März 1998 eine
Projektgruppe Überspannungsschutz
gegründet
worden. Schon zuvor gab
es eine erfolgreiche Zusammenarbeit der Mitglieder bei der Schaffung
einheitlicher technischer
Regeln für die Auswahl
und Errichtung von Überspannungsschutzeinrichtungen. Das Ergebnis war
die Veröffentlichung einer
nationalen Vornorm im
Bereich der Errichtung
elektrischer Anlagen, die
im April 1999 als Vor-
Mitglieder der
DEG-Projektgruppe Überspannungsschutz
• Elektrohandwerk
1. Vorsitzender Obermeister Horst Berkmüller (Ulm)
• Elektrogroßhandel
2. Vorsitzender Herr
Laur
• Herstellerfirmen
– Dehn+Söhne
– Phoenix Contact
– OBO Bettermann
Marke »Fachbetrieb für
Gebäudetechnik«.
Was ist konkret
geplant?
Bild 1: Aktionsprospekt
für Elektrohandwerker
norm
DIN V VDE
0100 Teil 534 erschien. So
lag es auf der Hand, ein
weiteres Zeichen zu setzen, um gemeinsam noch
mehr zu erreichen.
Ziele dieser Aktion
Es geht um die Förderung des Einsatzes von
Überspannungsschutzeinrichtungen. Dies setzt voraus, daß das Elektrohandwerk für diese Aufgabe
durch technische und verkäuferische Weiterbildung
ertüchtigt wird. Damit steigert sich übrigens auch seine Fachkompetenz, ganz im
Sinne des Anspruchs, der
Die Kampagne läuft
zunächst von Juni bis Oktober dieses Jahres und
soll bei Erfolg auch im
nächsten Jahr fortgeführt
werden. Sie ist einerseits
an Installationsbetriebe
des Elektrohandwerks gerichtet, andererseits direkt an den Endkunden.
Mit speziellen Prospekten sowohl für den Installateur (Bild 1) als auch für
dessen Kunden, Bauherren, Hausbesitzer etc.
(Bild 2), wird anschaulich
die Notwendigkeit des
Überspannungschutzes
dargelegt.
Gestartet wurde die bisher einzigartige Gemeinschaftskampagne, die namhafte Mitbewerber unter
dem Dach der DEG vereint, auf der Elektro-
Fachschau »Eltec 99« in
Nürnberg (vgl. Bericht S.
1251 in diesem Heft).
Weitere Präsentationen
werden auf der
potentiellen Kunden zu
unterstützen, wird neben
der speziell
Bild 2: Streuprospekt für Endkunden
»Elektrotechnik
99« in Dortmund
(1. 9. bis 4. 9 .99),
»eltefa 99« in
Stuttgart (29. 9. bis
1. 10. 99) sowie
»belektro 99« in
Berlin (27. 10. bis 29. 10.
99) zu sehen sein.
Auf den Messen werden
ZVEH, VEG und die Mitgliedsfirmen der DEG das
Thema Überspannungsschutz mit einer einheitlichen Präsentationsstele vorstellen und zugleich
auf ihre Produktlösungen
verweisen.
Um die Elektro-Handwerker bei der Information und Aufklärung von
für den Bauherrn konzipierten Broschüre auch ein eintägiges
Verkaufs-Seminar
angeboten, das den Installateuren Hilfestellung bei
der Argumentation und
Akquisition gibt.
»de« meint: Die Elektrobranche benötigt dringend mehr solcher hervorragenden
Gemeinschaftsinitiativen.
Wolfgang Rönspieß
1/2 quer
de 15-16/99 – 1257
Aus den Unternehmen
Bild 1: Karl Kommissari: »Jeder
mit einem 2-Tages-Kurs bezeichnet sich heute als Facility-Manager, aber dafür ist wesentlich
mehr erforderlich«
ABB Gebäudetechnik
wächst gegen den
Markt
Die ABB Gebäudetechnik konnte im vergangenen Geschäftsjahr trotz eines insgesamt rückläufigen Marktes bei Auftragseingang und Umsatz zulegen. Im Rahmen
einer Pressekonferenz gab das Unternehmen
seine künftige Strategie bekannt.
Der Markt für Gebäudemanagement
Der gesamte Markt
für Gebäudemanagement
umfaßt für das Jahr 1999
ein Volumen von insge-
derzeit noch intern vergeben. Aber hier zeichnet
sich eine Trendwende ab:
Mehr und mehr Gebäudemanagement-Leistungen
werden künftig extern
vergeben.
die Ministerien für Wirtschaft sowie für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
(Bild 2).
Dieser Auftrag hat ein
Volumen von ungefähr
8,7 Mrd. DM.
des, so zeigt sich, daß
bis zu 85 % der Kosten
auf die Betriebskosten
entfallen
und nur etwa 15 % auf
die Planung
und den Bau.
Bei den Betriebskosten liegen also
noch große Kostensenkungspotentiale –
aber nur dann, wenn
man bereits während
der Bauphase entsprechende Maßnahmen
trifft. Nach Fertigstellung
des Gebäudes kann man
»Bausünden«, die die Betriebskosten negativ beeinflussen, nur unter großem Aufwand korrigieren.
Fotos: ABB Gebäudetechnik
Erfolg als TGU
Bild 2: Das Wirtschaftsministerium in Berlin wird von der ABB Gebäudetechnik betrieben
samt 90 Mrd. DM. Davon
entfallen 30 Mrd. DM auf
das technische Gebäudemanagement, 40 Mrd. DM
auf das infrastrukturelle
und 20 Mrd. DM auf das
kaufmännische.
Interessant ist vor allem der Bereich des technischen Gebäudemanagements. Hier entfällt heute
knapp die Hälfte auf das
Handwerk oder handwerksähnliche Strukturen. 10 Mrd. DM werden
1258 – de 15-16/99
Hier sieht die ABB Gebäudetechnik für sich die
größten Marktchancen.
»Wir haben vor allem
Interesse an Liegenschaften mit hohem Technikanteil«, so Karl Kommissari (Bild 1), Vorstandssprecher der ABB Gebäudetechnik.
Hierzu
zählt beispielsweise ein
Auftrag aus Berlin: ABB
betreibt fünf Jahre das
Bundeskanzler- und das
Bundespresseamt sowie
Früh an die Kosten
denken
»Die Betriebskosten von
Gebäuden erreichen nach
sieben bis acht Jahren die
Höhe der Erstinvestitionen.
Mehr als die Hälfte der
Betriebskosten wird dabei von der Technik beeinflußt«, so Thomas Bruder, Vorstand der ABB
Gebäudetechnik. Betrachtet man die gesamte Lebensdauer eines Gebäu-
Zunehmend tritt die
ABB
Gebäudetechnik
auch als technischer Generalunternehmer (TGU)
auf. In diesem Fall ist Nahezu 50 %
ABB gegen- der Dienstleistunüber
dem
gen im Bereich
Kunden der
Partner für technisches Geden komplet- bäudemanageten Lebenszyment entfallen
klus eines Gebäudes. Bei auf das Handder konkreten werk.
Abwicklung
des Projekts arbeitet ABB
teilweise mit eigenen
Monteuren, teilweise werden ortsansässige (Handwerks-)Unternehmen mit
einbezogen.
k
Zahlen und
Fakten
• Unternehmen: ABB
Gebäudetechnik AG
• Mitarbeiter: 3000
• Umsatz:
1,1 Mrd. DM
• Struktur: dezentral
mit 37 Niederlassungen
Fotos: Hager Tehalit Vertriebs GmbH
Bild 1: Kuppelartiger Glasaufbau im Berliner
Reichstag
Tehalit-Brüstungskanäle für den Berliner
Reichstag
Für das neue Zentrum der parlamentarischen
Demokratie in Deutschland und Vorzeigeobjekt der Bundeshauptstadt – den umgebauten Berliner Reichstag – wurden bei der
technischen Ausrüstung auch Tehalit-Komponenten verwendet. Die Ansprüche an Qualität und Verarbeitung bei einem solch repräsentativen Bauwerk waren hoch.
Berühmt wurde der
britische Star-Architekt
Sir Norman Foster vor allem mit spektakulären
Neubauten wie der Commerzbank-Zentrale
in
Frankfurt am Main. Mit
dem Umbau des
ehema-
Bild
2: Sonderangefertigte Brüstungskanäle für das
Parlamentsgebäude
ligen Reichstages in Berlin konnten Foster und
sein Team nun eines ihrer
bedeutendsten und zugleich außergewöhnlichsten Projekte fertigstellen. Vom Volksmund in
Anlehnung an die Historie
als »Reichstag« bezeichnet, hat der neue Sitz des
parlamentarischen Plenums vom Ältestenrat des
Bundestages zusätzlich
einen offiziellen Namen
erhalten: »Plenarbereich
Reichstagsgebäude«. Ein
auffallendes und bereits
vielbewundertes Element
des umgebauten Reichstages ist der kuppelartige
Glasaufbau
auf
dem
Dach, der Licht in den
Parlamentssaal einfallen
läßt und zu dessen Entlüftung beiträgt. Darin verläuft eine spiralförmige
Rampe, eine von der in
Wien ansässigen WagnerBiró AG meisterlich ausgeführte Stahlkonstruktion. Von innen beleuchtet
erstrahlt die transparente
Kugel in der Dunkelheit
in ihrer ganzen Pracht –
und symbolisiert so weithin sichtbar den Geist des
wiedervereinigten
und
weltoffenen
Deutschlands.
Für die Planung und
Durchführung der gesamten
elektrotechnischen
Arbeiten im Reichstagsgebäude war die Firma
Weidmüller
Interface
GmbH & Co. mit dem Projektleiter Dipl.-Ing. Peter
Bernhards verantwortlich. Sie vertraute unter
anderem auf die langjährige Erfahrung von
Tehalit als einem anerkannten Hersteller moderner
Elektroinstallationssysteme. Speziell für
die
Verwendung
im
Reichstag wurden BRKomponenten mit besonderen Abmessungen angefertigt, wobei man für
die Unterteile verzinktes
Stahlblech und für die
Abdeckungen Aluminium
als Sonderprofil eingesetzt hat.
(GL)
1/3 Hüthig
de 15-16/99 – 1259
Messevorschau
IFA ’99: Kommen und Staunen
Die Berliner Funkausstellung hat sich aus ihren Anfängen als Detektorradio-Schau des Jahres 1924 zur Weltmesse der Consumer Electronics entwickelt, die anläßlich ihres 75jährigen Jubiläums (28.8. –
5.9.) noch interessanter, umfangreicher und spannender zu werden
verspricht als je zuvor (siehe auch »ZVEH-report« in diesem Heft).
Messe für die Informationsgesellschaft
Mit ihren mehr als 800
Ausstellern (160 000 m2)
und geschätzten 400 000
Besuchern wird die IFA
zukünftig sowohl als einmalige Kombination von
Publikums-, Fach- und
Ordermesse als auch als
»Messe für die Informationsgesellschaft« agieren.
Sie wird damit zum Treffpunkt aller für die Informationsgesellschaft relevanten Antriebskräfte aus
Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien,
ohne dabei ihr attraktives
Gesicht und ihr unverwechselbares Flair zu
verlieren.
Einmaliger Fachhandelsservice
Jedem Fachbesucher sei
der Gang durch das moderne und weltweit einmalige
Servicezentrum
Handel/Handwerk (FHH)
empfohlen, denn es bietet
einen fachlichen Überblick
über die aktuellen Technik- und Trendthemen.
Neben den Produkten und
ihren technischen Funktionen stehen die Marktrelevanz, die Ansprache
von Zielgruppen und damit auch Verkaufsstrategien auf dem Programm.
Der Fachhändler bekommt
im FHH eine konkrete
Vorstellung von den neuen Technologien und Anwendungen und damit eine praktische Grundlage
für den Ausbau eines zukunftsfähigen Geschäftsbetriebs. Themengebundene Spezialausstellungen,
Workshops und Vorträge
machen das FHH also zum
unverzichtbaren Service-,
Informations- und Kommunikationszentrum.
Digitale Evolution
»Digitale Evolution«, so
heißt das Leitthema der
IFA ‘99. Tatsächlich spielt
Donnerstag, 2.9.1999
ELEKTROTECHNIK 99 in
Dortmund Podiumsdiskussionen
zu aktuellen Branchenthemen
11.00 Uhr Bussysteme für die
Gebäudeautomation
☛
☛
☛
Vor- und Nachteile der verschiedenen Bussysteme
Wie überzeuge ich den privaten
oder gewerblichen Endkunden?
Wird es in Zukunft einen einheitlichen Standard geben?
Moderation: Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de
1260– de 15-16/99
die Digitaltechnik bei fast
allen Produkten eine dominierende Rolle. Zwei
Weltpremieren rund ums
digitale Fernsehen wird
es auf der IFA geben.
Für den Privatbesucher
steht der Spaß an immer
besseren Geräten, die riesige Programmvielfalt, das
Interesse an On- und Offline-Unterhaltung, an Information, Interaktion und
Erlebniswelten im Fokus:
neueste 16:9- und 100-HzFernsehgeräte, Flachbildschirme, Videoprojektoren, Settop-Boxen und integrierte Lösungen für Internet-TV, digitale Videound Camcorder sowie HiFi-Tuner, High End- und
Surround-Sound-Anlagen,
DVD-Spieler, DAB-Empfänger, Car-HiFi-Anlagen,
digitale Fotoapparate, Navigationsgeräte und natürlich Satellitenempfangsanlagen. Über die wichtigsten Highlights der IFA
werden wir Sie in »de«
21/99 informieren.
Innovationen pur
Für die Besucher wird
das Entdecken von Innovationen, neuen Trends
und Produkten, Anwendungen und Lösungen im
Vordergrund stehen. Geräte, Systeme und Dienstleistungen werden ausgestellt, und zwar aus allen
drei sich immer schneller
annähernden Technologien: der Unterhaltungselektronik, der Telekommunikation und der Computertechnik. Das heißt
auch für die Zukunft: Nirgendwo sonst wird das innovative Zusammenspiel
der Technologien, Bran-
chen und Märkte so konzentriert demonstriert wie
unter dem Funkturm.
Sonderschauen
Auf der Sonderpräsentation High End werden
Spitzengeräte der internationalen HiFi-/High EndBranche präsentiert. Einen anderen Schwerpunkt
wird DVD setzen. Unter
»Mobile Media« wird zusammengefaßt, was für
den mobilen Betrieb sinnvoll und nützlich ist. In einer eigenen Messehalle
werden gut 100 Aussteller
im Rahmen von »OnlineWorld« zeigen, was sie für
den privaten Nutzer Interessantes rund ums Internet anzubieten haben.
Multimedia-Trendschau
Die IFA ‘99 wird wieder
eine umfassende Trendschau für MultimediaHardware, -Software und
-Services sein. Zu den
Hardware-Trends zählen
Heim-PCs mit Audio-/Video-Peripherie und digitaler Vernetzung zu Geräten der Unterhaltungselektronik sowie der Telekommunikation, Laptops
mit Audio-, Video-Ausstattung sowie eine attraktive Peripherie.
Kommen und
Staunen
Erstmals werden auf
der IFA die neuesten Video- und Computerspiele
vorgeführt, und daneben –
schon traditionell – ist das
Live-Programm, das auch
in diesem Jahr Entertainment pur verspricht.
k
D I N
DVE
E N
REGELN DER TECHNIK
Erläuterungen zu neuen Normen und Vorschriften
DIN 49400:1999-06
Elektrisches
Installationsmaterial
Haushalts- und Kragensteckvorrichtungen;
Übersicht
Die als Ersatz für DIN
49400:1973-08 erschienene Neuausgabe enthält
eine
Übersicht
über
Steckvorrichtungen nach
DIN 49406 ff (Haushaltssteckvorrichtungen), DIN
VDE 0620-101 (VDE 0620
Teil 101):1992-05 (Eurostecker) und DIN EN
60309-2 (VDE 0623 Teil
20): 1993-06 (Industriesteckvorrichtungen). Gegenüber der Vorausgabe
wurden die Haushaltsund
Industriesteckvorrichtungen
aktualisiert
sowie die Gerätesteckvorrichtungen gestrichen.
Das im DIN-Taschenbuch Band 2 für das Elektrotechniker-Handwerk
(6. Auflage 1999) abgedruckte Dokument ist mit
dieser Neuausgabe ungültig geworden.
DIN EN 50250 (VDE
0623 Teil 4):1999-06
Übergangsadapter
für industrielle
Anwendungen
Die neu erschienene
Norm gilt in Verbindung
mit DIN EN 60309-1 (VDE
0623 Teil 1:1998-11 und
ergänzt bzw. ersetzt deren Aussagen in einzelnen Abschnitten. Behandelt werden Übergangsadapter, die aus einem
Isolierstoffgehäuse
mit
Industriestecker 2P + PE,
16 A – 6 h/250 V sowie bis
zu zwei Steckdosen für
den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke (Schutzkontakt-Steckdosen) bestehen. Da in Deutschland
nach dem Gerätesicherheitsgesetz einteilige Adapter nicht zulässig sind,
(Quelle: Normen- und Vorschriftendienst der bfe-TIB
GmbH, Oldenburg)
müssen
Stecker
und
Steckdosenteil über eine
mindestens 1 m lange flexible Leitung verbunden
sein. Die Adapter sind
hauptsächlich für industrielle Anwendungen in
Innenräumen und/oder
im Freien vorgesehen.
Die Benutzung auf Baustellen, in landwirtschaftlichen
Betriebsstätten
und ähnlichem ist nicht
ausgeschlossen, jedoch
sollten dann zusätzliche
Schutzeinrichtungen eingesetzt werden.
Die Adapter müssen so
bemessen und beschaffen
sein, daß bei bestimmungsgemäßem Gebrauch
keine Gefahr von ihnen
ausgehen kann. Sie sind
grundsätzlich nur für den
kurzzeitigen
Gebrauch
bestimmt und müssen
deshalb mit der Aufschrift
»nur für zeitlich begrenzten Gebrauch« versehen sein.
DIN EN 60204-32
(VDE 0113 Teil 32):
1999-06
Sicherheit von
Maschinen
Elektrische Ausrüstung
von Maschinen
Teil 32: Anforderungen
für Hebezeuge
Die als Ersatz für DIN
VDE 0100-726 (VDE 0100
Teil 726):1990-03 und
DIN VDE 0100-726/A1
(VDE 0100 Teil 726/A1):
1995-04
erschienene
Norm gilt für die Anwendung von elektrischen
und elektronischen Ausrüstungen und Systemen
von Hebezeugen und für
damit zusammenhängende Ausrüstungen. Als
Ausrüstung gelten alle
Energieversorgungssysteme und Steuerleitungen
innerhalb und außerhalb
des Hebezeugs ab der
Netzanschlußstelle.
Im wesentlichen sollen
folgende Punkte gefördert
bzw. sichergestellt werden:
die Sicherheit von Personen und Sachen,
● die
Erhaltung
der
Funktionsfähigkeit und
● die Erleichterung der
Instandhaltung.
Zu den Hebezeugen im
Sinne dieser Norm zählen
sowohl Krane und Winden aller Art als auch die
Regalbedienungsgeräte.
Den
Zusammenhang
von einzelnen Komponenten und deren Bedeutung
für die Ausrüstung von
Hebezeugen zeigt ein
Blockdiagramm mit der
elektrischen Ausrüstung
eines typischen Kranes.
Alle Gefährdungen, die
sich aus dem Betrieb von
Hebezeugen
ergeben,
müssen durch eine Risikobeurteilung ermittelt
und danach die notwendigen Schutzmaßnahmen
festgelegt werden. Zu beachten sind besonders
folgende Ursachen:
● Möglichkeit des elektrischen Schlags oder eines Brandes aus elektrischer Ursache,
● Ausfälle und Fehler in
Steuerstromkreisen mit
daraus folgendem Fehlverhalten des Hebezeugs,
● Störungen und Unterbrechungen der Energieversorgung
sowie
Ausfälle und Fehler in
Hauptstromkreisen mit
daraus folgendem Fehlverhalten des Hebezeugs,
● Verlust der durchgehenden
Verbindung
von Stromkreisen, z. B.
Schleifkontakten, mit
folgendem Fehlverhalten oder Ausfall von Sicherheitsfunktionen,
● elektromagnetische
oder
elektrostatische
Störungen sowie Funkstörungen, die von innen oder außen auf die
elektrische Ausrüstung
einwirken und zu Fehlfunktionen führen.
Der im informativen Anhang A der Norm enthaltene »Fragebogen für die
●
elektrische Ausrüstung
von Hebezeugen« wird
die Abstimmung zwischen Betreiber und Lieferanten über eine passende Auslegung, Anwendung und Nutzung der
elektrischen Ausrüstung
erleichtern.
Einige der wesentlichen
Anforderungen der Norm
werden nachstehend in
Kurzform erläutert.
1. Netzanschlüsse
und Einrichtungen zum
Trennen und Ausschalten
Es wird empfohlen, die
elektrische
Ausrüstung
eines Hebezeugs, mit
Ausnahme von großen,
komplexen Anlagen, an
eine einzige Energieversorgung anzuschließen.
Die Funktionen des Trennens und/oder Schaltens
werden durch Netzanschlußschalter,
Krantrennschalter oder Kranschalter erfüllt.
Stecker/Steckdosen-Kombinationen sind nur bis
zu einem Bemessungsstrom von 16 A und einer
Gesamtbemessungsleistung von bis zu 3 kW
zulässig, oder es darf
nicht möglich sein, Steckvorrichtungen, die kein
Lastschaltvermögen besitzen, unter Last zu trennen bzw. zu verbinden.
Die genannten Schaltgeräte müssen mit Vorrichtungen ausgestattet
sein, die es erlauben, diese
in der »AUS-Stellung« ab-
de 15-16/99 – 1261
D I N
DVE
E N
REGELN DER TECHNIK
zuschließen. Das Ausschaltvermögen muß ausreichen, um den Strom des
größten Motors im blokkierten Zustand plus die
Summe der Betriebsströme
aller übrigen Verbraucher
abzuschalten. Zur Verhinderung von unerwartetem Anlauf, z. B. nach
einem Spannungsausfall,
sind geeignete Einrichtungen vorzusehen.
2. Schutz gegen
elektrischen Schlag
Der Schutz von Personen muß durch einen
Schutz gegen direktes
Berühren und bei indirektem Berühren sichergestellt sein. Dabei können grundsätzlich alle zugelassenen Schutzmaßnahmen
angewendet
werden. Gehäuse mit aktiven Teilen müssen mindestens der Schutzart
IP2X oder IPXXB entsprechen, bei obenliegenden
leicht zugänglichen Abdeckungen
mindestens
der Schutzart IP4X oder
IPXXD.
Zum Schutz gegen
Restspannungen müssen
Teile, die nach dem Abschalten eine Spannung
von > 60 V aufweisen, innerhalb von 5 s auf eine
Restspannung von < 60 V
entladen sein. Bei nach
dem Ziehen berührbaren
Steckvorrichtungen darf
die Entladezeit 1 s nicht
überschreiten.
3. Schutz der Ausrüstung
In diesem Abschnitt
sind Maßnahmen zum
Schutz der elektrischen
Ausrüstung gegen folgende Einflüsse beschrieben:
● Überstrom beim Auftreten eines Kurzschlusses,
● Überstrom bei Überlastung,
● Ausfall oder Absinken
der Versorgungsspannung,
● Überspannungen durch
Blitzschlag oder Schalthandlungen,
● Schäden durch Erdschlußströme,
● falsches Drehfeld,
● anormale Temperaturen und
1262 – de 15-16/99
Überdrehzahl von Motoren.
Jeder Motor mit einer
Bemessungsleistung von
über 2 kW muß gegen
Überlast geschützt werden. Für kleinere Motoren wird der Überlastschutz empfohlen. Auf die
nötige Auswahl geeigneter
Schutzeinrichtungen für
Antriebe, die häufig anlaufen oder bremsen bzw.
bei denen die Kühlung
beeinträchtigt ist, wird
besonders hingewiesen.
●
4. Potentialausgleich
Der Potentialausgleich
besteht
aus
einem
Schutzleitersystem, in das
alle leitfähigen Konstruktionsteile des Hebezeugs
und die Schutzleiter einzubeziehen sind. Zur Vermeidung von Funktionsstörungen sind zur Reduzierung von Störgrößen
Potentialausgleichsverbindungen zu einem gemeinsamen Bezugspotential erforderlich.
5. Steuerstromkreise
und Steuerfunktionen
Zur Versorgung der
Steuerstromkreise sind
zwingend Steuertransformatoren einzusetzen. In
Steuerstromkreisen, bei
denen eine Seite mit dem
Schutzleitersystem verbunden ist, muß grundsätzlich ein Anschluß der
Betätigungsspulen
mit
diesem direkt verbunden
sein.
Detaillierte und umfangreiche Anforderungen werden an die
START-, STOP- und NOTAUS bzw. NOT-HALTFunktionen in den verschiedenen
Kategorien
gestellt.
Das gleiche gilt für kabellose
Steuerungen,
Schutzverriegelungen
und von Steuerfunktionen
im Fehlerfall.
Festlegungen für die
Montage, Kennzeichnung
und Farbcodierung von
Drucktaster,
Anzeigeleuchten usw. sind im Abschnitt Bedienerschnittstelle und Steuergeräte
der Norm festgelegt.
6. Elektronische
Ausrüstung
Die hier genannten Anforderungen gelten für alle Arten von elektronischen
Geräten,
einschließlich programmierbarer Ausrüstung (SPS),
gedruckten Schaltungen
und ähnlichem.
Programmierbare elektronische Ausrüstungen
dürfen nicht für NOTHALT und/oder NOTAUS-Funktionen verwendet werden. Für andere
STOP-Funktionen mit sicherheitstechnischer Bedeutung sollten grundsätzlich elektromechanische Betriebsmittel vorgezogen werden.
7. Leiter, Kabel und
Leitungen
Leiter, Kabel und Leitungen sind so auszuwählen, daß sie den vorkommenden Betriebsbedingungen, wie Spannung, Strom, Häufung
und den äußeren Einflüssen, wie Umgebungstemperatur, Wasser, korrosiven Stoffen, mechanischen Beanspruchungen
usw. gewachsen sind.
Bei der Installation auf
Hebezeugen im Freien
müssen sie für den Betrieb im Freien geeignet
sein, z. B. UV-beständig,
oder entsprechend geschützt verlegt sein.
Der maximale Spannungsfall vom Netzanschlußschalter bis zu den
Motoren darf 5 % nicht
überschreiten.
Zur Sicherstellung einer ausreichenden mechanischen
Festigkeit
nennt die Norm Mindestquerschnitte
innerhalb
und außerhalb von Gehäusen. Ebenso werden
Werte für die Strombelastbarkeit für von PVCisolierten Leitungen und
Kabeln in Abhängigkeit
von den Verlegebedingungen genannt.
Besondere Anforderungen werden an flexible
Leitungen gestellt, wenn
diese einer Zugbeanspruchung
ausgesetzt
und/oder aufgetrommelt
werden. Ähnliches gilt
auch für die Konstruktion
und die Errichtung von
Schleifleitungen.
8. Verdrahtungstechnik
Dieser Abschnitt enthält unter anderem Festlegungen an Anschlüsse und Leitungsverlauf,
Identifizierung von Leitern, Verdrahtung innerhalb und außerhalb von
Gehäusen, Stecker/Steckdosen-Kombinationen,
Leitungskanäle und Verbindungskästen, ElektroInstallationsrohre
und
ähnliches.
9. Elektromotoren und
zugehörige Ausrüstung
Elektromotoren müssen
mindestens
der
Schutzart IP 23 entsprechen und so angeordnet
sein, daß sie ausreichend
gegen mechanische Beschädigungen geschützt
sind und für Inspektion,
Wartung usw. leicht zugänglich sind.
10. Kennzeichnung,
Warnschilder und
Referenzkennzeichen
Alle Gehäuse, bei denen nicht eindeutig erkennbar ist, daß sie elektrische
Betriebsmittel
enthalten, müssen mit einem schwarzen Blitz auf
gelbem Grund gekennzeichnet sein. Steuergeräte, optische Anzeigen
und ähnliches an der
Mensch-MaschineSchnittstelle sind ebenfalls dauerhaft entsprechend ihrer Funktion zu
kennzeichnen.
Bei Hebezeugen, deren
Ausrüstung mehr als einen Motor umfaßt, müssen alle Gehäuse, Zubehörteile, Steuergeräte
und sonstigen Komponenten mit demselben
Referenzkennzeichen
(Betriebsmittelkennzeichen), wie in der Technischen
Dokumentation
festgelegt, gekennzeichnet sein. Schaltgerätekombinationen für die
Steuerausrüstung
sind
mit einem Leistungsschild, welches minde-
D I N
DVE
E N
REGELN DER TECHNIK
stens die in der Norm geforderten Angaben enthält, zu versehen.
11. Technische
Dokumentation
Für das Errichten, den
Betrieb und die Instandhaltung der elektrischen
Ausrüstung muß eine
Technische Dokumentation in einer vereinbarten
Sprache in Form von
Zeichnungen, Schaltplänen, Schaubildern, Betriebsanleitungen
usw.
geliefert werden. Der Umfang ist abhängig vom
Umfang der elektrischen
Ausrüstung. Unter anderem müssen die Unterlagen folgende Angaben
enthalten:
● Umfassende Beschreibung der Ausrüstung
und des Anschlusses an
die elektrische Versorgung,
● Anforderungen an die
elektrische Versorgung,
● Übersichts- und BlockSchaltplan sowie Stromlaufpläne,
● Angaben zur Programmierung,
Überwachungsintervalle, Anleitung zur Einstellung,
Wartung und Reparatur
besonders für Stromkreise mit Sicherheitsfunktionen,
● Stückliste und Liste mit
empfohlenen Ersatzteilen,
● eine Beschreibung der
Schutzfunktionen und
Verriegelungen für gefahrbringende
Bewegungen und
● eine Bedienungs- und
Instandhaltungsanleitung.
DIN EN 61558-2-8
(VDE 0570 Teil 2-8):
1999-06
Sicherheit von Transformatoren, Netzgeräten
und dergleichen
Teil 2-8: Besondere Anforderungen an Klingelund Läutewerkstransformatoren
Dieser Teil, ein teilweiser Ersatz für DIN EN
60742 (VDE 0551), gilt für
unabhängige oder Geräte-
Sicherheitstransformatoren zur Versorgung von
akustischen oder ähnlichen Meldeeinrichtungen
wie Klingeln und Läutewerken für den Hausgebrauch.
Neben den Ausführungen, die für den Hersteller solcher Transformatoren von Bedeutung sind,
könnten die nachfolgend
aufgeführten
Punkte
auch für den Anwender
solcher Geräte von Interesse sein:
● Die
Bemessungs-Eingangsspannung
darf
maximal 250 V betragen.
● Die Leerlauf-Ausgangsspannung darf 33 V
Wechselspannung oder
46 V geglättete Gleichspannung und die Bemessungs-Ausgangsspannung 24 V Wechselspannung oder 33 V
geglättete Gleichspannung nicht übersteigen.
● Die Bemessungsleistung
ist auf maximal 100 VA
begrenzt.
● Die
Transformatoren
müssen unbedingt oder
bedingt kurzschlußfest
oder
als
Fail-safeTransformatoren ausgelegt sein. Fail-safeTransformatoren sind
solche, die bei nicht bestimmungsgemäßem
Gebrauch durch Unterbrechung des Eingangsstromkreises bleibend
ausfallen, aber keine
Gefahr für Personen
oder Sachen darstellen.
● Die Transformatoren müssen durch die im Bild 1
gezeigten Bildzeichen
gekennzeichnet sein.
DIN VDE 0100-537
(VDE 0100 Teil 537):
1999-06
Elektrische Anlagen
von Gebäuden
Teil 5: Auswahl und Errichtung elektrischer
Betriebsmittel
Kapitel 53: Schaltgeräte
und Steuergeräte
Abschnitt 537: Geräte
zum Trennen und
Schalten
Die als Ersatz für DIN
VDE 0100-537 (VDE 0100
Teil 537):1988-10 erschienene Norm enthält Festlegungen für Geräte, die
zum Trennen und Schalten bei verschiedenen Betriebsbedingungen eingesetzt werden.
In dem informativen
nationalen Anhang NA
sind zusätzliche Erläuterungen der Funktionen
für »Handlungen im Notfall« aufgenommen, um
dem Leser das Verständnis für den Geltungsbereich dieser Begriffe zu
erleichtern.
Neu aufgenommen gegenüber der Vorausgabe
wurden Geräte zum Trennen sowie eine Tabelle
mit Steh-Stoß-Spannungen in Abhängigkeit von
der Nennspannung. Die
vorherige Ausgabe der
Norm darf für solche Anlagen, die sich am
1.6.1999 in Planung oder
im Bau befunden haben,
noch bis zum 1.10.2001
angewendet werden.
Unter anderem werden
folgende Punkte detailliert behandelt:
1. Geräte zum Trennen
Geräte zum Trennen
müssen alle Leiter des betreffenden Stromkreises
unterbrechen. Die Trennstrecke zwischen den
geöffneten
Kontakten
muß sichtbar oder durch
eine eindeutige Schaltstellungsanzeige
angezeigt werden. Der Einsatz
von Halbleitern für diesen
Zweck ist deshalb nicht
zulässig.
Als Geräte zum Trennen können z. B. Trenner,
Last-Trennschalter,
Steckvorrichtungen, Sicherungen, Trennlaschen
oder Spezialklemmen mit
Trennfunktion eingesetzt
werden.
2. Geräte zum Ausschalten für mechanische
Instandhaltung
Schalter und Geräte, die
für solche Zwecke verwendet werden, müssen so
ausgelegt sein, daß sie den
vollen Laststrom schalten
können. Sie sind vorzugsweise in Hauptstromkreisen einzusetzen. Sie müs-
F
a) Fail-safe-Transformator
b) Kurzschlußfester oder
bedingt kurzschlußfester
Transformator
Bild 1: Bildzeichen für Klingel- und Läutewerktransformatoren
sen ebenfalls eine eindeutige Schaltstellungsanzeige oder eine sichtbare
Trennstrecke aufweisen.
3. Geräte für Not-Ausschaltung (einschließlich
Not-Halt)
Solche Geräte müssen
den Vollaststrom einschließlich der Ströme bei
festgebremsten Motoren
unterbrechen können. Sie
können sowohl aus einem
Schaltgerät, welches die
Versorgung direkt unterbricht, als auch aus einer
Gerätekombination,
bei
der das Unterbrechen
durch eine einzige Schalthandlung ausgelöst wird,
bestehen.
Steckvorrichtungen sind für diesen
Zweck nicht zulässig.
In einer zusätzlichen,
nationalen
Anmerkung
wird darauf hingewiesen,
daß die Betätigungseinrichtungen für die NotAusschaltung an Arbeitsplätzen zwingend rot auf
gelbem Untergrund gekennzeichnet sein müssen.
Grundsätzlich müssen
die Geräte so angebracht
und gekennzeichnet sein,
daß sie leicht erkennbar
und leicht zugänglich sind.
4. Schaltgeräte für betriebsmäßiges Schalten
Diese Schaltgeräte dürfen den Strom unterbrechen, ohne daß zwingend
entsprechende
Trennstrecken geöffnet werden.
Das betriebsmäßige Schalten darf z. B. erfolgen
durch Schalter, Halbleitergeräte,
Leistungsschalter, Schütze, Relais
und Steckvorrichtungen
bis 16 A.
k
de 15-16/99 – 1263
NEUE PRODUKTE
EXPLOSIONSSCHUTZ
einzige Feldbusleitung
mit dem Prozeßleitsystem. Dabei wird dessen
E/A-Ebene durch das RPI
ersetzt, und der Verdrahtungsaufwand zum Leit-
❑ Prozeß-Interface
Foto: Pepperl+Fuchs
In vielen Betrieben der
Prozeßautomation gibt es
Bereiche, in denen mit
explosibler Atmosphäre
zu rechnen ist.
Bei konventioneller Instrumentierung
müssen dann
die Trennbausteine für die
Meß- und Steuersignale im sicheren Bereich installiert
werden. Von dort führen
die eigensicheren Signalleitungen ins Feld bis in
die Zone 0.
Das Remote Process Interface (RPI) von Pepperl+Fuchs, Mannheim,
verringert diesen Aufwand und verbindet die
konventionelle Sensorik
und Aktorik über eine
system verringert sich auf
beinahe Null. Für den
langen Weg zur Warte
gibt es nur eine einzige
Busleitung. Das System
läßt sich flexibel innerhalb der Zone 2 installieren und arbeitet mit gängiger Modbus- oder Profibus-Kopplung. Es werden
keine Netzteile benötigt.
Fax (06 21) 7 76-10 00
❑ Gehäuse
Foto: Ceag
Durch den Einsatz von
explosionsgeschützten
Klemmenkästen, Steuer-
geräten und Automatenverteilern aus Edelstahl
läßt sich gerade bei
schwierigen Umweltbedingungen die Prozeßsicherheit der Industrieanlage erheblich erhö-
hen. Die Gehäuse der
Ceag Sicherheitstechnik,
Soest, mit Schutzart IP 65
haben eine geschliffene
Oberfläche und eine besonders widerstandsfähige Silikondichtung. Sie
finden
zum
Beispiel
als explosionsgeschützte
Klemmenkästen für meßund regeltechnische Anwendungen in der Ex-eund Ex-i-Technik Verwendung. Sie sind modular aufgebaut. Sicherungsund Automatenverteiler
sowie Befehlsgeber können so über die Flanschöffnungen zu größeren
Einheiten
miteinander
verbunden werden.
Fax (0 29 21) 69-4 23
Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt
Name
Firma
Anschrift
Tel. + Fax
☞ Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen
1264 – de 15-16/99
NEUE PRODUKTE
❑ Transmitterspeisegeräte
fehlern von ² 0,05% vom
Endwert. Ein- wie ausgangsseitig arbeiten die
Geräte mit dem Analogsignalstandard 4...20 mA,
wobei ausgangsseitig Bürden bis 600 W betrieben
werden können. Die Transmitterspeisegeräte sind
als zugehöriges Betriebsmittel (EEX ia) IIC nach
Atex 100a zertifiziert und
somit für alle Zonen und
Gase zugelassen.
Fax (0 52 35) 3-4 18 25
Die Meßumformerspeisegeräte »PI/Ex-RPSS-I/I«
der Produktlinie »Process
Interface« von Phoenix
Contact, Blomberg, zeichnen sich durch eine besonders geringe Baubreite
von 12,4 mm aus. So lassen sich bis zu 64 Kanäle
auf einer 80 cm langen
Tragschiene unterbringen. Ein patentierter Ex-iÜbertrager sorgt für eine
hohe Signalqualität mit
minimalen Übertragungs-
Leuze electronic, Owen,
bietet jetzt eigensichere
Lichtschranken der Klasse EEx ia IIC T6 an. Sie
dürfen in Ex-Zone 0, 1
und 2 bei jeder explosionsfähigen Atmosphäre
eingesetzt werden. Drei
Funktionsprinzipien stehen zur Auswahl: Die Einweglichtschranke überbrückt bei großer Funktionsreserve
Distanzen
bis 12 m. Die polarisierte
Reflexionslichtschranke
hat eine Betriebsreichweite von 5 m. Beim Reflexlichttaster mit einstellbarer Hintergrundunterdrückung
beträgt
die maximale Tastweite
300 mm. Alle drei arbei-
Foto: Leuze electronic
❑ Lichtschranken
ten mit der für eigensichere Sensoren hohen
Schaltfrequenz von 60 Hz,
so daß sie auch relativ
schnelle Vorgänge oder
kleine Objekte sicher erfassen können. Die Sensoren sind in robusten
Metallgehäusen untergebracht, deren spezielle
Oberflächenbeschichtung
elektrostatische
Aufladungen verhindert.
Fax (0 70 21) 57 31 99
PA-T-Connectoren ermöglichen in der Prozeßautomatisierung die direkte Kopplung von Meßgeräten, Sensoren und
Aktoren an den ProfibusPA. Die Peripherieprodukte realisieren die unterbrechungsfreie Kommunikation zwischen der
zentralen Steuerung und
den unterschiedlichen Busteilnehmern – auch im
Servicefall. Die Connectoren der Firma Weidmüller,
Paderborn, gibt es in sechs
unterschiedlichen Varianten, maßgeschneidert auf
den Anwendungsbereich.
Per Positionier-Steckverbinder oder per Stichlei-
Foto: Weidmüller
❑ Unterbrechungsfreier Busbetrieb
tung inklusive Steckverbinder integriert man die
Kupplungselemente in den
Bus. Die Connectoren sind
sofort arbeitsfähig. Sie
entsprechen der Schutzart IP 67/IP 66. Speziell
der Typ EEx(ia) erfüllt die
Sicherheitsvorschriften in
explosionsgeschützten Bereichen Zone 0 und 1.
Fax (0 52 52) 9 60-1 16
de 15-16/99 – 1265
NEUE PRODUKTE
Der Industrie-PC »Pipanel Exp« von Pilz, Ostfildern, wurde speziell für
den Einsatz in explosionsgefährdeten
Bereichen
der Prozeßleit-, Visualisierungs- und Steuerungstechnik entwickelt. Er
eignet sich für die Bereiche der Gruppe II in den
Zonen 1 und 2 unter Einhaltung der Temperatur-
❑ Kombithermometer
Mit dem tragbaren Infrarot-Kombithermometer »Portix-Ex« von Keller, Ibbenbüren, läßt sich
in explosionsgefährdeten
Bereichen die Temperatur von Rohrleitungen,
Lagern oder Produktströmen berührungslos kontrollieren. Das »Portix
B/U-Ex« mit einem Meßbereich von –30°C bis
+400°C und einem Meßfleck von 5 mm Durchmesser findet bei der
Messung an kleinen Objekten, wie z. B. elektronischen Bauteilen, Verwendung.
Zur Messung an großflächigen Objekten oder
aus einigen Metern Ent-
❑ Gehäuse-Serie
Die Ensto GmbH, Niederdorfelden, stellt ihre
neue Gehäuse-Serie »Cubo Ex« vor. Die Gehäuse
bestehen aus Polycarbonat, Aluminium oder
Polyester und eignen sich
für die Anwendung in explosionsgefährdeten Be-
klasse T4. Bei den Zündschutzarten erfüllt der PC
die Norm für erhöhte Sicherheit e. Die Überdruckkapselung p erfolgt mittels normaler Preßluft, so
daß ein aufwendiges Spülen des Systems mit Stickstoff nicht erforderlich ist.
Ausgelegt als softwareoffenes System läßt sich
jede PC-basierende Standardsoftware einsetzen.
Fax (07 11) 34 09-1 33
fernung eignet die Geräteausführung
»Portix
D/V/U-Ex« mit einem
Meßbereich von 0°C bis
+600°C. Dort, wo das
berührungslose Meßverfahren nicht angebracht
ist, stehen die Geräte
mittels Fühler auch
zur Kontakmessung zur Verfügung.
Die
Zündschutzklasse EEx
Ib IIC T4 erlaubt den Einsatz in nahezu allen explosionsgefährdeten
Bereichen
(ausgenommen
nur
Schwefelkohlenstoffatmosphäre).
Fax (0 54 51) 8 53 10
reichen, beispielsweise in
der chemischen und petrochemischen Industrie.
Sie sind gemäß den
Normen EN 50014 und
EN 50019 getestet. Innerhalb dieser Normen folgen die Produkte dabei
der Klassifizierung EExee
II.
Fax (0 61 01) 5 36 90 28
Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt
Name
Firma
Anschrift
Tel. + Fax
☞ Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen
1266 – de 15-16/99
Foto: Keller GmbH
❑ Industriecomputer
NEUE PRODUKTE
Bei der Verwendung
von Leitungseinführungen, die im Gegensatz zu
den
Durchführungen
mehradrige Schlauchleitungen haben, entfällt der
EEx e-Anschlußkasten.
Leitungslänge und Aderlänge werden nach Kundenwunsch gefertigt.
Fax (0 79 31) 59 71 19
Bartec, Bad Mergentheim, bietet Aderleitungsdurchführungen und Leitungseinführungen
bereits nach der neuen EGExplosionsschutz-Richtlinie 94/9/EG.
Die Aderleitungsdurchführungen dienen als
elektrische Verbindung
zwischen einem Gehäuse
der Zündschutzart EEx d
und dessen Anschlußgehäuse in EEx e oder in
EEx d. Es können Aderquerschnitte von 0,35 mm2
bis 95 mm2 gewählt werden. Die mögliche Anzahl
der Adern beträgt 1 bis
47 Stück.
❑ Drehgeber
Die Drehgeber in explosionsgeschützter Ausführung von Heidenhain,
Traunreut, zeichnen sich
durch kompakte Abmessungen aus. Der Durchmesser
der
Gehäuse
beträgt nur 58
mm. Im Vergleich mit Standard-Drehgebern
bauen
sie nur geringfügig
länger.
Foto: Bartec
❑ Aderleitungsdurchführungen
Es gibt sie in den industriell standardisierten
Anbauvarianten (Klemmund Synchronflansch) sowie in der Variante mit
Hohlwelle und Statorkupplung. Die Meßsignale
stellen die Drehgeber im
TTL- oder HTL-Pegel zur
Verfügung oder sinusförmig als 1-Vss-Signale.
Die EEx-Schutz-Drehgeber erfüllen die Anforderungen
der
Zündschutzart de und der Explosionsklasse IIC.
Fax (0 86 69) 50 61
BELEUCHTUNG
❑ Deckenleuchten
Foto: Beghelli
Die Firma Beghelli, Bologna, präsentiert mit
»Industrial Lighting« eine
neue Serie von dichten
Deckenleuchten.
Ein besonderes
Verteilerprofil
sorgt
für
eine
über 20 %
verbesserte
Lichtleistung (aus 7 m
Höhe) gegenüber herkömmlichen Geräten mit
Metallreflektor.
Die spezielle Oberflächenbehandlung durch
eine Metallbeschichtung
mit sehr hohem Reflexionsindex
trägt
ebenfalls
zur
Verbesserung
der Lichtleistung
des
Reflektors bei.
Der nur 1,2 mm
starke
Verteilerschirm reduziert die
Lichtabsorption auf ein
Minimum.
Die Geräte gibt es auch
als Not-Leuchte mit lokaler, zentraler und herkömmlicher
Selbstdiagnose.
Fax (00 390 51) 83 84 44
de 15-16/99 – 1267
NEUE PRODUKTE
ELEKTROINSTALLATION
die zuverlässige Leitungsführung an Wand oder
Decke. Bei alltäglichen
❑ Begleitheizsysteme
Foto: Raychem
Für das Steuerungsund Überwachungssystem
»MoniTrace 200N« bietet
Raychem, Ottobrunn, nun
auch Rohranlegefühler
an. Damit ist es möglich,
alle Heizkreise einer An-
❑ Steckdosenfamilie
Foto: Ackermann
Für den Einsatz in den
Installationssystemen Un-
terflur, Wand und Brüstung bietet Ackermann,
Gummersbach, eine neue
Steckdosenfamilie
an.
Steckklemmen und Rast-
1268 – de 15-16/99
lage mit einer einzigen
Steuerung zu realisieren.
Mit Hilfe der neuen lokalen Regelungsmodule
(RMCs) kann die MoniTrace-Einheit bis zu 130
Heizkreise verwalten. Die
lokalen Kommunikationsmodule (RMMs) ihrerseits
regeln bis zu 130 Sensoren. Das System läßt sich
direkt an die Prozeßleittechnik
der
Anlage
anschließen, so daß man
jederzeit über den Betriebszustand informiert
ist. Das System eignet
sich für Nicht-Ex-Bereiche mit Umgebungstemperaturen von 0°C bis
50°C.
Fax (0 69) 89 65 44
nasen sorgen für eine
schraubenlose Befestigung in der Installationsumgebung. So verringert
sich der Aufwand für
Montage und Anschluß
erheblich. Es stehen
Ausführungen
mit
Steckrichtung 0°, 33°
und 105° zur Verfügung. Durch die Auswahl der entsprechenden Farbe – Cremeweiß, Reinweiß, Orange,
Feuerrot oder Patinagrün
– ist eine einfache, nach
außen sichtbare Stromkreiszuordnung möglich.
Fax (0 22 61) 8 35 36
❑ Etiketten
Die Partex Marking Systems GmbH, LeinfeldenEchterdingen, präsentiert
das industrielle Produktionssystem »Winsign« für
Foto: Partex Marking Systems
Foto: Tehalit
Die flexiblen »LF Installationskanal-Systeme«
von Tehalit, Blieskastel,
eignen sich in einer Vielzahl von Bereichen für
Aufgaben der Elektroinstallation können die
stabilen Kanäle schnell
und sauber montiert und
mit Formteilen problemlos an die Gegebenheiten
vor Ort angepaßt werden.
Tehalit
erweiterte
sein Sortiment und
bietet die Systemtechnik LF nun auch
in den Farben Lichtgrau und Reinweiß.
So
können
die
Kanäle besser auf
die vorhandene Elektroinstallation abgestimmt werden und
erlauben eine einheitliche
Gestaltung.
Fax (0 68 42) 9 45 56 66
die Erstellung von Etiketten und Markierhülsen für
Kabel, Leitungen, Schränke, Komponenten und Positionen. Mit diesem System können die Markier-
informationen vollständig
verwaltet werden. Entsprechend den innerbetrieblichen Befugnissen
läßt sich das System in
verschiedene Benutzerkategorien unterteilen,
um die Sicherheit zu erhöhen und das Fehlerrisiko zu minimieren.
Für eine rationelle Nutzung bietet es sich an, Informationen aus den kundeneigenen Datenbanken
per Schnittstelle in »Winsign« zu übertragen. Bei
der Ausgabe der Markierinformation können alle
in einem Projekt benötigten Etiketten auf einem
speziell auf Kundenwunsch zugeschnittenen
Etikettenmodul zusammengefaßt werden.
Fax (07 11) 79 73 35-28
❑ Schütze mit Federzugklemmen
Schneider Electric, Ratingen, bietet die Motor-
Foto: Schneider Electric
❑ Installationskanal
ENERGIETECHNIK
schutzschalter »GV 2« sowie die Schütze der Serie
K zum Schalten von Moto-
ren jetzt auch mit Federzugklemmen an. Der
frontale Zugang zur
Klemme spart Zeit bei
der Verdrahtung und
die Verwendung von
Aderendhülsen entfällt. Selbst bei unterschiedlichen
Leitungsquerschnitten
ist eine dauerhafte
Verbindung
garantiert. Der Wartungsaufwand vermindert
sich und die Betriebssicherheit wächst.
Pro Klemme stehen
zwei Anschlüsse zur
Verfügung.
Fax (0 21 02) 4 0494 21
Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt
Name
Firma
Anschrift
Tel. + Fax
☞ Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen
NEUE PRODUKTE
MESSTECHNIK
❑ Aufspüren von Kabeln
Um die immer komplexer werdenden Installationen in Industrie, Laboratorien und Haushalt zu
beherrschen,
Foto: LEM Instruments
bietet sich ein
Gerät an, mit
dem Leitungen
und
deren
Zuordnung
zu Schaltern
und Sicherungen
ausfindig
gemacht
werden können. Der hier-
für entwickelte »Cable
Hunter« von LEM Instruments, Nürnberg, besteht
aus drei Komponenten:
Signalgeber, Transmitter
und Sensor. Damit lassen
sich verborgene, kurzgeschlossene oder unterbrochene Leitungen aufspüren sowie Schalter,
Dosen oder Sicherungen
bis zu einer Entfernung
von 2 km und einer Tiefe
von bis zu 2,5 m feststellen.
Fax (09 11) 9 55 75 30
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
❑ Drehschalter und Drehgeber
ein breitgefächertes Programm an Drehschaltern
und Drehgebern. Die Vorteile eines Drehgebers gegenüber vielen Einzeltasten zeigen sich besonders, wenn im Bedienprozeß die Funktionalität
schnell erkannt werden
soll.
Ebe entwickelt und fertigt u.a. spezielle Lösungen für Sicherheitsanwendungen oder auch
vollständige Eingabesysteme nach Kundenwunsch.
Fax (07 11) 7 99 86 50
❑ Stromrelais
»varimeter IK9273« von
Dold, Furtwangen, eignen
sich besonders für einfache Anwendungen. Die
verschiedenen
Ausführungen bieten Meßbereiche von 0,05 A bis 10 A.
Serienmäßig sind die Relais mit Hystereseverhalten ausgeführt. Es stehen
jedoch auch Relais mit
Speicherverhalten und
Löschtaste auf der Gerätefront zur Verfügung.
Die einstellbare Schaltverzögerung beträgt 0,1 s
bis 20 s. Die Geräte haben
eine LED-Anzeige für
Hilfsspannung und Kontaktstellung.
Fax (0 77 23) 65 43 56
Foto: EBE
Die Ebe Elektro-BauElemente GmbH, Leinfelden-Echterdingen, bietet
Foto: Dold
Die neuen Stromrelais
»varimeter IK9272« und
de 15-16/99 – 1269
FIRMENSCHRIFTEN
fährt der Leser, wie EIBTechnik den Anwender
wirkungsvoll unterstützen kann. Das Funktionsprinzip des »intelligenten« Systems wird in einfachen Worten erklärt.
Eine Kontaktadresse vervollständigt die Informationen.
Fax (069) 63 02-3 83
❑ Baugruppenträger-Verkleidung
Informationen zur Verkleidung von zolligen und
metrischen Baugruppenträgern bietet eine Broschüre der Firma Schroff,
Straubenhardt. Das »projet«-Verkleidungsset läßt
aus jedem 19"-Baugrup-
Schro
Foto: Rittal
Klimakomponenten gehört ebenfalls dazu.
Fax (0 27 72) 5 36 01
Der neue Produktkatalog der Schweizer Firma
Elesta relays, Bad Ragaz,
stellt alle marktüblichen
Kontaktbestückungen vor,
z.B. 4-, 6- oder 8-polige
Relais sowie 10-polige
Relais in stehender und
teilweise liegender Bauform. Für die Anwendung
von Relais mit zwangsgeführten Kontakten gibt es
zudem Informationen über
die richtige Dimensionie-
Bitte senden Sie mir die angekreuzte
Firmenschrift zu
Name
Firma
Anschrift
Tel. + Fax
☞ Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen
1270 – de 15-16/99
Mennekes, Lennestadt,
bietet nun seinen gesamten Katalog auch auf CD-
ROM an. Die Arbeit mit
der umfangreichen Produktdatenbank erleichtert eine komfortable
Suchmaschine. Der Bestellmanager ermöglicht
es, mit einigen Mausklicks
und wenigen Tastatureingaben selbst umfangreiche Bestellungen in kurzer Zeit vorzunehmen.
Fax (0 27 23) 4 12 92
❑ Relais
❑ Industriekanäle
❑ Beleuchtung
Die umfassende Firmenschrift »Licht und
Farbe« von Thorn, Arnsberg, stellt
orn
ff
In der Broschüre »Neu
99« präsentiert Rittal,
Herborn, seine auf der
Hannover-Messe vorgestellten Neuheiten. Den
Schwerpunkt bilden Produkte für die industrielle
Prozeßsteuerung an der
Schnittstelle Mensch/Maschine sowie kundenspezifische Komplettlösungen. Das neue Schaltschranksystem »TS8« mit
verschiedenen
Foto: Th
Foto:
Die Produktneuheiten
des Jahres 1999 von
Phoenix Contact, Blomberg, sind jetzt auf der Videoproduktion
»Newspower 99« zu sehen. Zu
den Neuheiten gehören
der
Schnellmontagestecker für LWL-Kabel
»Foc«, die kleine
ISDN-Printklemme
für Telefonkabel sowie die Relais- und
Optokoppler-Schnittstelle »PLC Interface«.
Das Produktvideo gibt
es als VHS-Band und
als Video-CD.
Fax
(0 52 35) 34 01 99
❑ Steckvorrichtungen
❑ Messeneuheiten
das Beleuchtungskonzept »C-motion«
vor, welches die Gestaltung diverser Leuchtenelemente in individuellen
Farben, z.B. den Firmenfarben, ermöglicht. Büros, Empfangshallen und
Verkaufsräume gewinnen
so an architektonischer
Qualität. Die Broschüre
erläutert anhand verschiedener Projektbei-
Ein umfangreiches Programm an Industriekanälen präsentiert Pflitsch,
Hückeswagen, in seinem
neuen Katalog. Fotos, Anwendungsbeispiele und
Illustrationen wechseln
sich mit technischen Tabellen zu den einzelnen
Produkten ab. Ergänzend
stellt das Unternehmen
seine umfangreichen Serviceleistungen vor: Das
Angebot reicht von der
Planung über die Konfektionierung und Dokumentation bis zur Montage
vor Ort.
Fax (0 21 92) 9 11-2 11
Foto: Pflitsch
Foto: EIBA
❑ Produktvideo
spiele das breite Einsatzgebiet von »C-motion«.
Fax (0 29 32) 2 05-1 05
ekes
Vorteile und Nutzungsmöglichkeiten der EIBHaustechnik stellt eine
zwölfseitige Broschüre
der Deutschen EIBA vor.
Anhand von typischen
Alltagssituationen er-
rung der Isolation zwischen stromführenden
Teilen.
Fax (0041-81)3004701
Menn
penträger schnell und
preiswert
ein
Tischgehäuse entstehen. Neben den verfügbaren Abmessungen, Materialien
und Oberflächen enthält
die Übersicht Beispiele
für verschiedene Aufbaumöglichkeiten.
Fax (0 70 82) 7 94-6 79
Foto:
❑ EIB-Haustechnik
FACHLITERATUR
UNTERHALTUNGSELEKTRONIK
Computer, Radio und Internet
M. Gongolsky/Th. Adam,
304 Seiten, brosch., 34,80
DM, ISBN 3-89632-033-5,
Siebel Verlag, Meckenheim
Dieses Buch führt den
Leser durch die ganze
Welt der Computeranwendungen für Kurzwellenfunk und Radiohören.
Schwerpunkt sind die
thematisch weit gefächerten Software-Tests.
Alle wichtigen und nützlichen Programme für Frequenzverwaltung
und
Analyse, Signaldecodierung, Steuerung des Kurzwellenempfängers via PC,
Ausbreitungsprognosen
u.a. wurden kritisch geprüft.
Rein PC-gestützte Empfangssysteme werden vorgestellt. Rahmenkapitel
über die Steuerung von
KW-Empfängern über die
PC-Schnittstelle, Tips zur
PC-Entstörung und Informationen über die DSP-
Technologie runden das
Buch im Hardware-Bereich ab.
Empfänger, Computer
und Internet wachsen
immer mehr zusammen.
Auch darauf geht dieses
Engineering Dictionary
Elektrotechnik & Maschinenbau
Buch ausführlich ein. Es
zeigt, wie man als Funkfreund und Radiohörer
das Internet optimal nutzen kann. Besonders ergiebige Quellen und nützliche Anwendungen werden vorgestellt.
Berufsperspektiven im Handwerk
Dieses Buch macht das
differenzierte Angebot an
beruflich relevanten Bildungsabschlüssen
im
Handwerk in seinen Zielen, Zulassungsvoraussetzungen, Prüfungsanforderungen und Berechtigungen transparent.
chen Bildungsbedürfnissen, den Neigungen, Begabungen und Fähigkeiten entsprechend die
passenden Entwicklungschancen und Weiterbildungsabschlüsse auf den
unterschiedlichen Qualifikationsebenen zu erkennen, um die berufliche Laufbahn Schritt für
Schritt planen zu können.
NACHSCHLAGEWERK
WEITERBILDUNG
H. Winter, 84 Seiten,
kart., 24,00 DM, ISBN
3-87414-0199, Kleffmann
Verlag, Bochum
»Führungskraft im Qualitätsmanagement«. Den
Abschluß bilden Beiträge
über das »Meister-BAföG«
und die »Begabtenförderung berufliche Bildung«.
Talentierte und aufstiegsorientierte Nachwuchskräfte werden angeregt, sich Gedanken
über ihren Berufsweg zu
machen, den persönli-
Nach der Darstellung
der Gesellenprüfung als
der ersten Zielstufe folgen kompakt aufbereitete Informationen über die
berufsqualifizierenden
Abschlüsse »Ausbilder/in
im Handwerk«, »Fachkauffrau/Fachkaufmann
Handwerkswirtschaft«,
»Bürofachwirt/in im Personal- und Rechnungswesen«, »Betriebsassistent/in im Handwerk«,
»Diplom-Betriebswirt/in
(BA) Fachrichtung Handwerk«, »Meister/in im
Handwerk«.
Die nächsten Abhandlungen stellen berufsübergreifende Weiterbildungsangebote vor: »Betriebswirt/in des Handwerks«, »Gestalter/in im
Handwerk«, »Restaurator/in im Handwerk«,
»Umweltschutzberater/in
im Handwerk« sowie
Technik-Wörterbuch mit
phonetischer Umschrift,
Englisch-Deutsch/DeutschEnglisch: Georg Möllerke,
220 Seiten, kart., 29,90
DM, ISBN 3-8007-2387-5,
VDE-Verlag, Berlin
Kurz vor Antritt einer
Geschäftsreise stellt sich
oft die Frage nach einem
handlichen »Reisebegleiter«, der gleichzeitig bei
der Interpretation fehlender Fachbegriffe hilft.
Hier eignet sich das neue
Nachschlagewerk, das die
wichtigsten technischen
Fachtermini enthält, aufgrund des praktischen
Taschenbuchformats besonders gut. Auch bei der
täglichen Büroarbeit erweist sich das »Engineering Dictionary« als sehr
nützlich.
Das Wörterbuch ist zur
Zeit das einzige Werk
seiner Art mit Lautschrift,
das sich auf dem Markt
befindet. Die Neuerscheinung umfaßt etwa 6500
Begriffe.
Fachleute der Elektrotechnik und des Maschinenbaus finden hier
schnell die wesentlichen
Begriffe und Termini ihres Fachgebiets.
Größen und Einheiten in Technik und fachbezogenen Naturwissenschaften
Peter Volkmann, 176 Seiten, kart., 28,00 DM,
ISBN 3-8007-1986-X, VDEVerlag, Berlin
Im geschäftlichen und
amtlichen Verkehr sind
nach dem Gesetz über
Einheiten im Meßwesen
für alle verwendeten physikalischen Größen die gesetzlichen Einheiten mit
den festgelegten Namen
und Einheitenzeichen zu
verwenden. Dies gilt insbesondere in Schule,
Handwerk, Industrie und
Handel für alle techni-
schen Berechnungen, Angebote und Kennzeichnung von Geräten und
Maschinen.
Das Buch hat als Nachschlagewerk das Ziel,
dem Lernenden, Studierenden, Lehrenden und
Praktiker die Festlegung
der wichtigsten gesetzlichen Einheiten zu erläutern und die genormten
und am häufigsten vorkommenden Größen mit
ihren Einheiten und Formelzeichen und Indizes
zu nennen.
de 15-16/99 – 1271
FACHLITERATUR
ELEKTRONIK
Digitale Schaltzeichen und Schaltungen
richtig lesen
Jochen Krüger, Digitale
Schaltzeichen und Schaltungen richtig lesen, 236
Seiten, zahlreiche Abbildungen und Tabellen,
broschiert, DM 69,95,
ISBN
3-7723-4134-9,
Franzis´ Verlag, Poing.
Sind Sie in der Lage, digitale Symbole fehlerfrei
zu lesen? Wenn nicht,
dann kann Ihnen dieses
als Lehr- und Lernbuch
konzipierte Werk schrittweise Lesbarkeit und Anwendung auch komplexer
Symboliken der digitalen
Elektronik näherbringen.
Der trockene Stoff z.B. einer DIN-Norm wird hier
von einem Praktiker leicht
verständlich aufbereitet.
Das Buch erläutert nicht
die Arbeitsweise digitaler
Bauteile und Schaltungen,
sondern ist vielmehr als eine Art Vokabelheft zum
richtigen Lesen von digitalen Schaltsymbolen zu verstehen.
HARDWARE
Das grosse Anwenderbuch der Elektronik
Bo Hanus, Das große Anwenderbuch der Elektronik, 334 Seiten, gebunden,
DM 69,-, ISBN 3-77235434-3, Franzis`Verlag,
Poing.
Die modernen Elektronikbausteine werden immer anwendungsfreundlicher. Im Gegensatz zu
früher kauft man sich heute ein IC, lötet ein paar
zusätzliche Bauelemente
darauf und fertig ist beispielsweise ein exzellenter
HiFi-Verstärker. Wie man
solche Geräte am besten
zum Laufen bringt, zeigt
und erklärt dieses Buch
anhand vieler praxisorientierter und und origineller
Schaltbeispiele.
INFORMATIONSTECHNIK
Nickles PC-Report
Michael Nickles, Nickles
PC-Report, 2 Bände im
Schuber inkl. CD-ROM,
1545 Seiten, broschiert,
DM 99,95, ISBN 3-77237864-1, Franzis´ Verlag,
Poing.
In diesem Mammutwerk gibt der Autor Hinweise, Tips und Anleitun-
1272 – de 15-16/99
gen zu beinahe jedem
denkbaren Bereich des
Computers. In insgesamt
22 Kapiteln erhält der Leser Auskunft über TuningGrundlagen,
Windows
95/98, Windows NT, Internet, das perfekte Konfigurieren der Hardware, das
Optimieren von Festplatten und das auf Touren
bringen von CD-ROMs.
Auch
die
Peripherie
kommt nicht zu kurz:
Nickles behandelt die Themen CD-Brenner – Installation und Troubleshooting, Soundkarten ausreizen oder Grafik – Video –
3D total. Ein großer Teil
des Buches ist Mainboards
und Chipsätzen gewidmet
und dem Tunen von PCs.
Zum Schluß setzt er sich
mit den Hersteller-Lügen
auseinander. Auf der beiliegenden CD-ROM sind
alle Buchtexte enthalten
sowie eine Übersicht der
im Buch angesprochenen
Tools.
REGENERATIVE ENERGIEN
Solaranlagen richtig planen
Bo Hanus, Solaranlagen
– richtig planen, installieren und nutzen, 298
Seiten, gebunden, DM
78,-, ISBN 3-7723-44526, Franzis´ Verlag, Poing.
schaften und Anwendungen der Solartechnik auf
praxisnahe und leicht verständliche Art und Weise
auf.
In diesem Buch erfahren Sie alles Wichtige über
die richtige Planung, Installation und Nutzung von
Solaranlagen. Eine Fülle
nachbausicherer
Schaltungen und Bauanleitungen erleichtert Ihnen die
problemlose
Verwirklichung aller denkbaren Solar-Vorhaben. Ob Sie
Fachmann odr Bastler
sind, dieses Buch klärt
über alle wichtigen Eigen-
INTERNET
Programmieren in Java
Fritz Jobst, Programmieren in Java, 378 Seiten,
broschiert, DM 49,80,
ISBN 3-446-21091-1, Carl
Hanser Verlag, München.
Mit der objektorientierten Programmiersprache
Java lassen sich grafische
Anwendungen bequem für
das Internet aufbereiten.
Der Autor weist in diesem
Buch Ein- und Umsteiger
Schritt für Schritt anhand
vieler Beispiele in die Vorzüge und Schwächen von
Java ein. »Learning by
doing« ist die Methode, mit
der der Leser die JavaProgrammierung beherrschen lernt. Erläutert werden die wichtigsten Ausdrucksmöglichkeiten, die
Theorie der Threads, die
Grafik-Anwendungen sowie die Grundlagen der
Programmierung im Net.
SOFTWARE
Stetige Steigerung
Effektives Planen in der Gebäudesystemtechnik erfordert heute die geeignete Software.
Bei dem Planungsbüro Hampe Netzwerke,
Hamburg, fiel die Wahl vor zwei Jahren auf
das Programm ElektroPartner. Hier nun ein
Erfahrungsbericht über das Wohl und Wehe,
bis eine neue Planungssoftware die erhoffte
Arbeitserleichterung bringt.
Die Ausgangslage dürfte sicher vielen Planungsbüros vertraut sein: Irgendwann ist man mit einem Planungsprogramm
gestartet, um die Entwicklung einer Elt-Anlage
rationeller gestalten zu
können. Weil man Investitionen in sündhaft
teure Profi-Programme
scheute, hat man sich
zunächst einmal mit kleinen Insellösungen auseinandergesetzt – was auf
Dauer natürlich nicht befriedigen kann.
ge gehören, verkennt aus
meiner Sicht die Realität.«
Seine
Schilderungen
aus den letzten beiden
Jahren verraten: Auch
bei Hampe Netzwerke
ging es beim Aufbautraining für diese neue Software nicht ohne Höhen
Typische Zeitfallen
Fotos: Thomas Dietrich
Gut überlegte
Investition
Die Investition in eine
neue Planungssoftware
sollte gut durchdacht
sein. Als wir Volker Hampe, Inhaber eines Hamburger Planungsbüros, zu
seinen Erfahrungen befragen, will er gleich mit
einer falschen Vorstellung
aufräuDie vielfältigen men: »Wenn die
Möglichkeiten Entscheidung
ein kompledes Programms für
xes Programm
kann man erst ansteht, sollte
nach langer Zeit man sich nicht
voll ausschöpfen. lange mit dem
Einstiegspreis
beschäftigen. Was sind
denn vielleicht 10 000 DM
an Lizenzgebühr gemessen an den vielen Stunden, die einfach nötig
sind, bis man als Projektierer eine umfangreiche
Software im Griff hat?
Wer meint, daß hier rund
200 Stunden fürs eigene
Lernprogramm nicht zum
allgemeinen Lauf der Din-
möglich, so daß man
durchaus auch eine bisherige
Projektierarbeit
ruinieren kann. Die aktuelle Version 6.2 verfügt
allerdings über einige
Hürden, um unbeabsichtigte Programmierschritte
zu vermeiden.
Doch zurück an den
Start, um die Erfahrungen bei Hampe Netzwerke
wiederzugeben:
Mitte 1997 entschied man
sich für ElektroPartner.
Die entsprechende Hardware war vorhanden, so
daß zunächst nur Softwarekosten in Höhe von
etwa 12 000 DM anfielen.
Ein
Einführungskurs
gehörte ebenfalls dazu.
Doch erst als die Starthilfe gegeben war, zeichnete
sich ab, daß weiterhin ein
Schulungsbedarf bestehen würde, um die Möglichkeiten besser ausschöpfen zu können.
die man sich von einer
PC-Unterstützung erhoffte. Irgendwann stieß man
dann auf ElektroPartner
und dessen Verknüpfungsmöglichkeiten
innerhalb einer Gruppe von
CAD-Programmen für die
Gebäudetechnik.
V. Hampe: »Obwohl es
damals noch eine DOSgesteuerte
Oberfläche
war, beeindruckte mich
beim ElektroPartner, daß
es sich nicht nur um ein
CAD-Programm handelt,
das rein graphisch orientiert ist. Vielmehr verbirgt sich hinter vielen
Symbolen oftmals eine
hohe Intelligenz, so daß
sich mit einem Doppelklick umfangreiche
Prozesse in Gang setzen
lassen – über die sich der
Projektierer jedoch vorher im klaren sein muß.«
Bild 1: Seit zwei Jahren beschäftigen sich Unternehmer Volker Hampe
(links) und Jochen Kowitz intensiv mit der Software ElektroPartner
und haben über 20 Projekte mit dieser EDV-Unterstützung realisiert
und Tiefen ab. Doch man
hatte sich eine professionelle Grundhaltung auferlegt: sich in Geduld zu
üben.
Der Werdegang bei
Hampe ist klassisch: Mitte
der 90er Jahre versuchte
man sich immer mal wieder mit diversen Zeichenprogrammen, was im
Endeffekt jedoch »ein völliger Fehlschlag war«, resümiert V. Hampe. Auch
durch das Projektieren
mit VoltaCAD und den
zum damaligen Zeitpunkt
vergleichbaren anderen
Systemen erreichte man
nicht die Komplexität in
der Datenverarbeitung,
Der Nachsatz zielt
gleich auf eine Besonderheit des Programmes: den
»Quick-Editor«. Er bietet
viele Möglichkeiten, um
selbst komplexe Änderungen auf jeder Bearbeitungsebene in unkomplizierter Form durchzuführen. Wofür bei anderen Programmen Stunden
aufgewendet
werden
müssen, kann hier vom
Profi binnen wenigen Minuten geändert werden.
Doch Achtung: Hier liegt
gleichermaßen auch die
Gefahr für einen ungeübten Nutzer, denn unbeabsichtigte
Änderungen
sind natürlich ebenso
Der Alltag war erst einmal ernüchternd: Nach
der Einarbeitung konnte
man zwar erste Projekte
in Angriff nehmen, doch
für das weitere Erlernen
von Feinheiten wurden
Hunderte von Stunden investiert, die sich natürlich
nicht unmittelbar auszahlten. Dennoch verfolgte man diese eingeschlagene Richtung weiter,
weil man letztendlich mit
dem Programm einen
Weg erkannte, das alles
realisieren zu können,
was man sich in einem
Planungsbüro für ganzheitliche Gebäudetechnik
vorstellt.
Auf die Frage, was man
denn hätte anders machen sollen, gab V. Hampe den Tip: »Man sollte
gleich im Budget mit einplanen, daß man auch in
der weiterführenden Trainingsphase einen Berater
zur Seite hat, so daß die
anfänglichen Projektierungsarbeiten nicht ständig ins Stocken geraten.
Da müssen nämlich zunächst banale Dinge wie
Druckeranpassung, Rah-
de 15-16/99 – 1273
SOFTWARE
Der Weg zum Planungsprogramm
ElektroPartner
Die Software ElektroPartner mit 32-Bit-Windowsoberfläche ist Teil einer Gruppe von Entwicklungsprogrammen, die auf CAD-Basis für die drei Nutzergruppen aus den Bereichen Elektro, Sanitär/Heizung/Klima und Architektur zugeschnitten ist.
Informationen hierzu von:
Data Design System Vertriebs GmbH
An der Hansalinie 48 – 50
59387 Ascheberg
Tel.: 0 25 93 / 91 92 66
Fax: 0 25 93 / 91 92 64
E-Mail: [email protected]
Erfahrungen mit der Software sammelt man seit
zwei Jahren bei:
Hampe Netzwerke
Lademannbogen 128
22339 Hamburg
Tel.: 040 / 538 909 – 0
Fax: 040 / 538 909 – 50
mengestaltung, Logo-Implantierung und vieles
weitere
vorgenommen
werden. Für einen Neuling entpuppen sich solche Aufgaben sehr schnell
als Zeitfalle, die eigentliche Projektierungsarbeiten in den Hintergrund
drängt.«
Als erste Schritte – wie
das Anpassen der Peripherie-Geräte – erledigt
waren, stellten sich weitere Schwierigkeiten ein,
die ebenfalls nicht aufs
Konto der Planungssoftware gingen, sondern z.B.
darin begründet lagen,
daß sich DXF-Dateien
längst
nicht
immer
störungsfrei übernehmen
lassen, weil unter dieser
Bezeichnung verschiedene
Versionen kursieren.
Wenn auch die Erwartungen an das Programm
und an das eigene Können hoch angesiedelt waren, so reifte bei Hampe
Netzwerke die Erkenntnis, daß sich bei einem
solch umfangreichen Programm der Erfolg nur
über den Weg der stetigen Steigerung einstellen
würde.
Die Hamburger sammelten zunächst erste Erfahrungen bei Projekten
für Ein- oder Mehrfamilienhäuser. Dort, wo der
Termindruck zu brenzlig
1274 – de 15-16/99
wurde, setzte man ElektroPartner nur in Teilbereichen ein, die man beherrschte.
So nutzte man beispielsweise wo immer
möglich eine der Stärken
des Programms: Auf Anfrage eines Architekten
oder Bauherrn läßt sich
in kurzer Zeit eine Entwurfsplanung mit dazugehöriger Massenermittlung erstellen und darstellen. Obendrein wird es
dann auch möglich, eine
entsprechende Kostenschätzung vorzunehmen.
Das erste große
Projekt
Nach wenigen Monaten
wandte man sich mit dem
Programm auch größeren
Projekten zu: In Dresden
sollte ein Wohnheim mit
126 Zimmern geplant
werden. Ein klarer Fall
für diese Planungssoftware mit ihren komplexen Verknüpfungsmöglichkeiten in oftmals identisch gestalteten Räumen
– zumal sich auch Möglichkeiten für die Einbindung der EIB-Installationen ergaben.
Nach der Entwurfsplanung für ein Musterzimmer des Wohnheims ging
es an das Generieren von
Installations- und Strom-
laufplänen. Auf komfortable Weise bietet hier
ElektroPartner eine unmittelbare Verknüpfung:
Entwirft man nämlich
beispielsweise eine Elektroinstallation nach Vorlage des Grundrisses, in
dem Anschlußpunkte für
Licht, Schalter, Steckdosen und vieles mehr
einschließlich einer Verteilung in Bezug gesetzt
werden, so übernimmt
die EDV die Erstellung
der erforderlichen Stromlaufpläne in Eigenregie –
ohne weiteren großen
Planungsaufwand.
Beim Verteileraufbau
legt ElektroPartner ZVEHVorlagen und teilweise
Artikel-Stammdaten zugrunde, um eine maßstabsgerechte
Darstellung zu realisieren. Auch
konnte Hampe Netzwerke
seine Gruppendosentechnik für den EIB projektieren: Eine 5adrige Leitung
geht von einer Verteilung
ab zu einer Gruppenabzweigdose, um von dort
dann drei verschiedene
Beleuchtungskreise ansteuern zu können. Das
entsprechende
Makro
weist dazu alle AktorKontakte einschließlich
der erforderlichen Beschriftungen aus.
Unterstützung sicherte
man sich während dieser
Zeit durch einen Berater
des Software-Entwicklers
Data Design System.
Neue Makros
Als man sich bei Hampe konkret um die EltAnlage im »Wohnheim
Dresden« kümmerte, in
dem auch EIB-Technik
vorgesehen war, zeigte
sich ein konkretes Problem: Alle Aktoren innerhalb eines Stockwerkes
sollten erstens in einer
Verteilung plaziert werden, und zweitens mußten die Stromlaufpläne
die Schaltaktoren detailliert einfügen, um für
eine Dokumentation entsprechende Unterlagen
zur Verfügung stellen zu
können.
Um dies realisieren zu
können, bedurfte es eines
besonderen Makros, das
erst entwickelt werden
mußte. Die Entwickler
von Data Design Systems
reagierten
hier
sehr
schnell und entwickelten
binnen eines Tages ein
entsprechendes Makro,
daß der kritischen Prüfung der EIB-Planer von
Hampe standhielt.
Komplexe
Kopierfunktion
Weil das Projekt »Wohnheim Dresden« aus drei
identischen Geschossen
besteht, wollte man eine
komplett projektierte Ge-
So läßt sich mit ElektroPartner projektieren
Bei Hampe Netzwerke erfolgt die Planungsarbeit
gewöhnlich in mehreren Schritten:
• Vorbereiten der Entwurfsplanung: Hier werden lediglich Installationssymbole in einen Grundriß eingezeichnet. Das reicht gewöhnlich als Grundlage
für den Architekten.
• Ausführungsplanung: Entwickeln der entsprechenden Verknüpfungen hin zu Unter- und Hauptverteilung. Hierzu steht meist als Grundlage der
Architektenplan bereits als Layer (Hintergrundbild) zur Verfügung.
• Bezug zu anderen Gewerken (Sanitär/Heizung/
Lüftung): Dabei lassen sich Änderungen des Architekten in seiner Originalvorlage per Datenübertragung und Tastendruck mit den Planungsebenen
der SHK- oder Elektro-Planer abgleichen, ohne
daß dort bei der Ausführungsplanung ein gravierender Mehraufwand entsteht.
SOFTWARE
Bild 2: Effektives Arbeiten mit ElektroPartner
Interview mit Volker Hampe, Inhaber des Hamburger
Planungsbüros Hampe Netzwerke
de: Fällt Ihnen spontan ein wichtiger Punkt ein, warum Sie sich für
das Programm ElektroPartner entschieden haben?
Hampe: Ich hatte vor zwei Jahren noch kein Programm gefunden, das mir
unter anderem umfangreiche Dokumentationsmöglichkeiten bei meinen
Projektierungen bot.
de: Warum liegt Ihnen gerade die Dokumentation am Herzen?
Hampe: Ich habe über lange Zeit immer wieder mit Projekten zu tun gehabt, bei denen nur unvollständige Unterlagen vorhanden waren. Es macht keinen
Spaß, in solchen Provisorien nach Lösungen zu suchen.
de: Ihre Konsequenz?
Hampe: Ich möchte keinem Installateur zumuten, unter ähnlichen Bedingungen zu
arbeiten. Deshalb sollen die von mir erstellten Projektierungsunterlagen so umfassend sein, daß jeder Fachmann damit arbeiten kann.
de: Das ist nichts Ungewöhnliches.
Hampe: Schaut man sich in der Praxis um, sieht es leider anders aus.
de: Die Leistung, eine umfangreiche Dokumentation zu erstellen, wird aber doch
allgemein gefordert.
Hampe: Wenn man tatsächlich diese Leistung umfassend erbringt, kann man sich
immer noch einen Namen machen, denn es bedingt zunächst einmal eine zeitraubende, penible Projektierungsarbeit...
de: ...die nicht jeder erbringen will?
Hampe: Für andere kann ich nicht sprechen. Meinem Qualitätsanspruch kommt jedenfalls entgegen, daß mir das Programm ElektroPartner die Möglichkeit eröffnet,
durch genaues Projektieren zu einer repräsentativen Dokumentation zu kommen.
Ich erhalte neben den Bauplänen quasi als Zugabe sehr aussagefähige Revisionsunterlagen, und das soll der Kunde von mir erwarten können.
de: Was ist der Preis dafür?
Hampe: Immer wieder ein Plus an Zeit bei der Projektierung, wobei wir im Unternehmen auch ein hohes Maß an Trainingszeit für das Programm investiert haben, um
die Leistungsfähigkeit der EDV-Unterstützung immer besser ausschöpfen zu können.
de: Wäre für Ihre Wettbewerbsfähigkeit kein anderer, leichterer Weg gangbar gewesen?
Hampe: Spontan wüßte ich keine Alternative zu nennen. Ich sehe mich auf dem richtigen Weg.
de: Herr Hampe, danke für Ihre Ausführungen.
bäudeebene zweifach kopieren. Dabei sollten jeweils
die
Funktionen
identisch
übernommen werden,
nicht aber die Bezeichnungen, denn
die mußten schließlich auf die jeweilige Gebäudeebene hinweisen.
Diese Funktion gab es
zu
diesem
Zeitpunkt
ebenfalls nicht, wurde
dann aber gleichfalls entwickelt.
Für die Projektierung nehmen
sich die Planer
bewußt Zeit, denn
schließlich müssen
für jede Komponente ein Leitungsweg,
Anschlußpunkte und
Bezeichnungen
vermerkt werden.
Doch die Mühe bei der
Projektierung lohnt, denn
schließlich will man sich
bei Hampe-Netzwerke von
manch anderem Planer abheben: Dem Kunden soll
eine umfangreiche Dokumentation mit allen erforderlichen
Detailplänen
zur Verfügung stehen.
Als Ergebnis bekommt
der Installateur bzw. Bauherr revisionsreife Pläne in
die Hand. Das reicht vom
Netzübersichtsplan über
diverse Installationspläne
mit zahlreichen Verweisen
(auf Wunsch in 3D) bis hin
zu Verteilerlisten mit entsprechenden Plazierungshinweisen samt Stücklisten.
Fazit
Erfahrungen mit dem
ElektroPartner hat man
bei Hampe Netzwerke in
zwei Jahren bei mehr als
20 Projekten gesammelt.
Künftig wird sich durch
diese EDV-Unterstützung
nicht Art und Umfang der
Projekte ändern, wohl aber
die Effizienz, schätzt man
die Lage ein. Bei Hampe ist
man überzeugt, daß sich
mit zunehmender Routine
auch komplexe Aufträge
in immer kürzeren Zeiten
abwickeln lassen.
Thomas Dietrich
de 15-16/99 – 1275
INTERNET-PRAXIS
»de«-Serie: Rund um das Internet
In unserer Serie über das Internet informieren wir Sie über alles, was beim Umgang mit diesem zukunftsträchtigen Medium notwendig ist.
In dieser Ausgabe dreht
sich wie in Heft 14/99
alles um das Thema
Normen und wie man
sich Online-Informationen dazu beschaffen kann.
Normierung – Länderübergreifend
Konzentrierte sich der erste Artikel zum Thema
»Normen« auf Maßnahmen in der Bundesrepublik,
so stehen im Zentrum dieses Beitrages europäische
bzw. internationale Einrichtungen und Gremien.
Wenn es bei der DKE Deutschen Elektrotechnischen
Kommission heißt, daß die rein nationale Normungsarbeit »inzwischen auf einen Anteil von
knapp 2 % zugunsten internationaler Normung
abgesunken« ist, dann verdeutlicht dies die Bedeutung der länderübergreifenden Aktivitäten.
Europäische Normen
Auf europäischer Ebene ist das in Belgien beheimatete CENELEC Europäisches Komitee für
Elektrotechnische
Normung (www.cenelec.be)
seit Anfang der siebziger
Jahre für Umsetzung in-
1276– de 15-16/99
ternationaler Normungsergebnisse, sowie Erarbeitung und Harmonisierung von europäischen
Normen aus dem Bereich
der Elektrotechnik verantwortlich, »As a basis
to a Single European
Market«, wie es im Internetauftritt heißt. Mitglie-
der sind die nationalen
Technischen Kommissionen und Komitees. Links
zu ihren Internetauftritten (etwa dem ElectroTechnical Council of Ireland, www.nsai.ie) findet
der Interessierte in der
Rubrik »About CENELEC«. Die Normierungsarbeit geschieht in »Technical Committees«.
Im »Catalogue« kann
gesucht werden. Dies geschieht u.a. mittels Eingabe von Schlüsselbegriffen
(»Installation«). Zunächst
werden die Ergebnisse in
einer Liste angezeigt. Sie
enthält Sparten wie »Title
(EN)« oder »Directive«
(Richtlinie der Kommission). Per Klick auf den Titel
(»EN
50086-2-4:
1994«) wird in eine Beschreibung des entspre-
INTERNET-PRAXIS
chenden
Dokumentes
(hier: »Elektroinstallationsrohrsysteme für elektrische Installationen –
Teil 2-4: Besondere Anforderungen für erdverlegte Elektroinstallationsrohrsysteme«) verzweigt.
Sie enthält eine englische
Zusammenfassung zum
Ziel (»Scope«) bzw. Angaben zum verantwortlichen Gremium.
Für weitere, insbesondere technische Normbe-
sure equipment in Europe« September ’99, online
Anmeldung ist möglich)
und stellt den »Newsletter« zum Download zur
Verfügung. Bei den behandelten Themen sind
häufig Links zu entsprechenden Internetangeboten eingebunden. Weitere
Rubriken sind »Technical
activities« oder »Products
and services«. Zu Bestellungen von Normen wird
auf die »National Mem-
reiche ist das in Brüssel
ansässige CEN Europäisches Komitee für Normung (www.cenorm.be)
zuständig. Es beschreibt
unter »About CEN« Aufgaben, Vorgehen und Ziele. »News« enthält (mit
einem
sechs
Monate
zurück reichenden Archiv) die Pressemeldungen, informiert über Veranstaltungen (etwa »Pres-
bers and Affiliates« verwiesen. In Deutschland
ist an das DIN heranzutreten.
Internationale Standards und Normen
In der Schweiz sind
zwei der im internationalen Rahmen agierenden Organisationen ansässig. Für elektrotechni-
sche Normung (»international standards for all electrical, electronic and
related technologies«) ist
dies die IEC Internationale Elektrotechnische Kommission (www.iec.ch), für
alle übrigen Normen die
ISO Internationale Organisation für Normung
(www.iso.ch).
Das IEC hat ein sehr
ausführliches Informationsangebot ins Netz gestellt. Hierzu gehören u.a.
● Inside the IEC – Unter
»Publications« heißt es:
»All information on IEC
publications can be found
on the IEC web site using
the options on the Search
page«.
Hierzu
gehören u.a. Standards und
Technical Specifications.
Gleichfalls findet der Internetreisende Hinweise
auf die Arbeit. Sie wird in
»technical committees«
(ca. 200) mit insgesamt
»700 working groups«
durchgeführt. Unter »IEC
Members« gibt es eine Liste der Mitglieder (für
Deutschland die DKE).
Natürlich sind Links zu
den entsprechenden Internetauftritten
eingebunden. Per Klick ist man
sofort beim Comitato
Elettrotecnico
Italiano
(www.ceiuni.it).
● Public Information und
News – Hinweise auf neue
Veröffentlichungen oder
Termine der Arbeitsgruppen werden vorgehalten.
Ebenso sind die IECNewsletter und -Bulletins
vorhanden. Der Jahresreport liegt im pdf-Format
zum Download vor. Per
»free by e-mail (twice
monthly)« kann sich der
Interessierte kontinuierlich über neue Publikationen unterrichten lassen.
● Document and resource
area – In diesen Bereich
stehen einige Dokumente
(etwa »IT Tools Guide –
2nd Edition:1998«) zum
Download bereit. Bestimmte Unterlagen, etwa
die
»working
documents«, kann der Internetreisende nur nach Erteilung einer Zugangserlaubnis auf seinen Rech-
de 15-16/99 – 1277
INTERNET-PRAXIS
ner herunterladen. Hierzu hat er sich an die nationale Normungseinrichtung zu wenden.
Wird nun eine bestimmte Norm gesucht, so
ist der »IEC Web Store«
zu besuchen. Es kann gezielt unter mehr als
»4500 (mostly bilingual
English/French) publications« gesucht und natürlich auch bestellt werden.
Das Vorgehen ist ähnlich
einfach wie beim oben
beschriebenen CENELEC.
Zunächst »Search«. Wird
»Installation«
eingegeben, so lautete die Antwort im Juni »114 document(s) match your request«. Dann in der Liste
das gewünschte Dokument (»IEC 60364-1 – Ed.
3.0 – Bilingual«) auswählen. Es folgt eine Beschreibung mit Titel (»Electrical installations of
buildings – Part 1: Scope,
object and fundamental principles«), Veröffentlichungsdatum (’92),
zuständigem
Komitee
(»64«), Preis (62 Schwei-
1278 – de 15-16/99
zer Franken) und einer
Zusammenfassung.
Im
genannten Beispiel etwa
»covers a) circuits supplied at nominal voltages
up to and including
1000 V a.c. or 1500 V
d.c.« bzw. »Contains the
rules for the design and
erection of electrical installations so as to ensure
safety and proper functioning for the use intended«.
Soll die Unterlage bestellt werden, so ist sie in
den »Shopping Basket«
zu legen. Zur Bezahlung
heißt es: »We accept all
major credit cards. We
use a secure encrypted
transmission channel for
payment
information.
You will receive an e-mail
confirming the order.«
Liegt
das
Dokument
schon im pdf-Format vor,
so gilt: »Downloaded immediately or within 5
days of placing the order
for use on single-user
workstations only.« Bei
Erstbestellung geschieht
eine Registrierung. Aller-
ment-Systems in zehn
Schritten (auch mit speziellen
Hinweisen
für
»small and medium sized
organizations«).
dings ist anzumerken,
daß die Normen zumeist
nur in Englisch oder
Französisch
(teilweise
auch in Spanisch) vorliegen.
Für die ISO sei lediglich
auf zwei Gebiete hingewiesen, die auch für
Handwerksbetriebe von
Interesse sind: ISO-Familien Umweltmanagement
(ISO 14000ff) und Qualitätssicherung
(ISO
9000ff). Kontinuierliche
Informationen über neue
Entwicklungen liefert der
»ISO 9000 + ISO 14000
News Service«. Seit neuestem sind auch einzelne
Broschüren im pdf-Format »avaible«. Hierzu
gehört u.a. »Selection and
use of ISO 9000«. Diese
Unterlage
gibt
einen
Überblick zu Themen wie
Speziell für »telecommunications standards«
gibt es besondere Einrichtungen. Eines ist das
ETSI European Telecommunications
Standards
Institute (www.etsi.org).
In ihm sind knapp siebenhundert Mitglieder (wie
Behörden oder Hersteller) aus rund 50 Ländern
vertreten. Die Arbeit ist
aufs engste mit der ITU
International
Telecommunication Union verknüpft.
Auch wird die Arbeit
»The ISO 9000 family«
(eine Liste der Normen)
und enthält einen Fahrplan für die Einführung
eines Qualitätsmanage-
von technischen Komitees
(mehr als zwanzig) organisiert. Der Besucher
wählt in der Rubrik
»Technical Bodies« zu-
Der Bereich
Telekommunikation
INTERNET-PRAXIS
nächst das gewünschte.
Eines ist das TC ERM
(EMC and Radio Spectrum Matters, also Elektromagnetische Verträglichkeit und, vereinfacht
formuliert, Funkübertragung). Für jedes Gremium gibt es eine Vielzahl
von Informationen. Im
Beispiel gehören hierzu
European Standards in
the telecommunications
series«. Immer können
mittels Suchmasken gezielt Informationen ermittelt werden.
Schließlich sei noch auf
die ITU (www.itu.int) hingewiesen. Diese Einrichtung ist seit 1865 tätig.
Hier werden zu drei Be-
u.a. »Official Journal« mit
einer Übersicht zu den
veröffentlichten
Standards und Empfehlungen,
»Working Groups« mit
Hinweisen auf die Arbeitsgruppen (etwa »EMC
Electromagnetic Compatibility«) oder »Activity
Report«. Ferner gibt es
»Mailing Lists«, »Work
Program« und »Meeting
Calendar«.
Last not least – auch
Downloads sind vorhanden. »Publications & Products« wählen, danach
etwa »Publications download area« anklicken.
Dort heißt es: »This is a
reichen (»Radiocommunication«, »Telekommunication Standardization«
und »Telekommunication
Development«) Informationen und Unterlagen
vorgehalten.
Zwei
Schwerpunkte (Wahl: ITU
Publications) sind »ITU-T
(Telecommunication)-«
(früher CCITT) und »ITUR (Radio) Recommodations« (früher CCIR). Zu
erstgenanntem gehören
u.a. die Serie H (»Audiovisual and multimedia systems«), zu letzterem etwa Serie BR (»Sound and
television
recording«).
Über den ITU Electronic
promotional tool that will
allow you to download individual copies of ETSI
Publications free of charge. You can now access
the complete range of ETSI Publications, including
Bookshop können »individual ITU Publications either by downloading them
from the ITU Website, or
via electronic mail« bezogen werden. Eine online
Hilfe (»How to use«) un-
de 15-16/99 – 1279
INTERNET-PRAXIS
terstützt bei der ersten
Bestellung. Auch hier gilt
bei Bezug über das Internet: Bezahlung per Kreditkarte – »with a secure
transaction«, wie es in
der Beschreibung heißt.
Ebenso sind zahlreiche
Informationen zu Veranstaltungen, Seminaren,
Spezialthemen vorhanden.
Resümee
Über die Arbeit der europäischen und internationalen Normierungseinrichtungen stehen im Internet eine Vielzahl von –
anfangs zunächst sicherlich verwirrend anmutenden – Angeboten zur Verfügung. Nach einer ersten
Orientierung greift jedoch
der Suchende gezielt zu.
Nicht jedes Technische
Komitee ist von Interesse,
sondern immer nur bestimmte, und diese können dann gezielt aufgesucht werden. Nach einem Eintrag in die zuDen kompletten
Beitrag zum Thema
Normen aus
de 14/99 und
15-16/99 mit allen
Links zu den beschriebenen Unternehmen und Institutionen finden Sie
auch auf unserer
Internet-Homepage
als de-Tip.
meist vorhandenen Mailinglisten wird der Elektromeister dann kontinuierlich (und kostenlos)
über neue Entwicklungen
unterrichtet.
k
Buchtip
Michael S. Hyatt, Der große Crash 2000, 345
Seiten, broschiert, DM 14,90, ISBN 3-42677457-7, Knaur Verlag, München.
Wenn die Uhren am 31.12.1999 um 23.59 Uhr das
Ende unseres Jahrhunderts ankündigen und den
Jahrtausendwechsel einläuten, läuft auch unerbittlich der Countdown ab, den
Computerfachleute
seit
Jahren ignorieren. Viele
Computersysteme werden
nicht mehr in der Lage sein,
das Jahr 2000 vom Jahr
1900 zu unterscheiden. Die
Folge ist der Zusammenbruch vieler für unsere
Stromversorgung und andere zentrale Bereiche des
täglichen Lebens zwingend
notwendiger Systeme. Der
Autor erklärt in diesem
Buch, wie es zu diesem
»Millenium bug« genannten Computerproblem
kommen konnte, skizziert die möglichen Folgen
und gibt Tips, wie man sich und seine Daten schützen kann. Im ersten Teil beschreibt Hyatt die unmittelbaren Folgen des Datumswechsels, in Teil 2
dann die mittelbaren. Teil 3 erläutert anhand verschiedener Szenarien, wie das Leben weitergehen
könnte. Zum Schluß sind die größten Märchen
zum Thema aufgelistet, gefolgt von einem speziell
für Deutschland erstellten Abschnitt. Ein ausführliches Glossar am Schluß des Buches erleichtert das
Auffinden spezieller Stichworte.
1280 – de 15-16/99
TERMINE
Messen
26.08. – 05.09.99
Berlin
IFA
Internationale Funkausstellung, Consumer Electronics, Comm. Entertainm.
27.08. –31.08.99
Frankfurt/Main
Tendence
Tavola & Cucina, Präsent & Carat,
Domus & Lumina
01.09. – 04.09.99
Dortmund
ELEKTROTECHNIK
Fachmesse
07.09. – 09.09.99
Wiesbaden
meßcomp
Fachmesse
14.09. – 17.09.99
Stuttgart
Recycla Europe
Europäische Fachmesse für RecyclingTechnologie
16.09. – 26.09.99
Frankfurt/Main
IAA
Internationale Automobil-Ausstellung
Personenkraftwagen/Motorräder
29.09. – 07.10.99
Berlin
Ausstellung meßtechnik
07.10. – 09.10.99
Essen
IKK
13.10. – 18.10.99
Frankfurt
Buchmesse
18.10. – 22.10.99
München
SYSTEMS
Internationale Fachmesse für Informationstechnologie u. Telekommun.
18.10. – 23.10.99
Düsseldorf
INTERKAMA
Internat. Fachmesse Industrielle Kommunik. Automat., Mess-, Analysent.
27.10. – 30.10.99
Berlin
belektro
Fachausstellung für Elektrotechnik
27.10. – 30.10.99
Berlin
SiTech
Int. Messe f. Sicherheit und S.-technik
02.11. – 05.11.99
Düsseldorf
A+A
Sicherheit + Gesundheit bei der Arbeit
03.11. – 06.11.99
München
Productronica
Internationale Fachmesse der
Elektronik-Fertigung
03.11. – 06.11.99
Leipzig
bik
Fachmesse f. Telekomm. u. Computer
23.11. – 25.11.99
Nürnberg
SPS/IPC/DRIVES
11.01. –16.01.2000
Essen
DEUBAU ESSEN
Internationale Fachmesse
Kälte-Klimatechnik
Deutsche Bau-Fachmesse
Termine
Blitzschutztagung in Ulm am 28./29.10.
1999 in Neu-Ulm
Die Tagung des Ausschusses Blitzschutz und Blitzforschung im VDE am 28. und 29. Oktober 1999 in
Neu-Ulm wendet sich an die Planer und Errichter
von Blöitzschutzanlagen sowie an ENtschewidungsträger in Planungsbüros, Versicherungen, Behörden, Bauämtern und Sachverständigenoganisationen. In Neu-Ulm werden neben den Blitzsdchutzmaßnahmen für große Büro- und Verwaltungskomplexe auch Blitzschutzanlagen für spezielle objekte
wie Sportstätten, Windkraftanlagen, Mobilfunkstationen, Fabrikanlagen und Verdichteranlagen vorgesterllt. Von besonderem Interesse sind sicherlich
auch die Erfahrungen beim Nachrüsten von Blitzschutzanlagen in bestehenden Gebäuden.
In einem weiteren Schwerpunkt werden die Schutzmaßnahemn für Daten- und Kommunikationsleitungen sowie fpür moderne Gebäudeleittechnik
(Europäisches Installations-Bussystem EIB) erläutert. Auf die EInbeziehung des Blitzschutzes in die
komplexen Aufgaben zur Sicherung der Elektromagnetischen Verträglichkeit wird in besonderer Weise Bewzug genommen.
Information und Anmeldung:
VDE Tagungen und Seminare, Stresemannallee
15, 60596 Frankfurt/Main,
Fax: 069 96 31 52 13, Internet: http://www.vde.de,
e-mail: [email protected]
de 15-16/99 – 1281
VORSCHAU
de 17/99 erscheint am 1. September 1999 unter
anderem mit folgenden Themen:
Unter der Überschrift »Sicherheit rund ums
SICHERHEITSTECHNIK
Haus« informieren wir Sie über die Möglichkeiten,
Wohnungen und Gebäude vor fremdem Zugriff zu
schützen. Außerdem lesen Sie einen Beitrag zum
Thema Brandschutz von elektrischen Versorgungsleitungen. Wir beschreiben den umfassenden
Brandschutz von öffentlichen Gebäuden und geben Tips wie die Sicherheit durch Rauchmelder
verbessert werden kann.
Neue Techniken fürs Autoradio und die Verkehrstelematik
der elektromeister +
deutsches elektrohandwerk
IMPRESSUM
Anschrift für Verlag, Redaktion München, Anzeigenabteilung
Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG
Postfach 19 07 37, 80607 München
Paketanschrift: Lazarettstraße 4, 80636 München
Telefon (0 89) 1 26 07-2 40 (Redaktion)
Chefredaktion
Ing. Gerhard Lehwald
Dipl.-Ing. Wolfgang Rönspieß (verantwortlich)
Redaktion München
Ing. Gerhard Lehwald (Ltd. Ressortredakteur): Elektroinstallation, Arbeits- und Unfallschutz, Praxisprobleme, Tel. (0 89) 1 2607-2 48, e-mail: [email protected],
Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker (Redakteurin): Aus- und Weiterbildung, Kommunikationstechnik, Frauen im Handwerk, gig,
Tel. (0 89) 12607-242, e-mail: [email protected],
Tilman von Meyeren (Redakteur): Werkzeuge, Informationstechnik, Fuhrpark, Betriebswirtschaft, Hausgeräte, Handel, Umbruch und Schlußredaktion, Tel. (0 89) 1 26 07-2 44,
e-mail: [email protected] oder [email protected],
Dipl.-Ing Andreas Stöcklhuber (Stellv. Chefredakteur): Energietechnik, Steuern und Regeln, Beleuchtung, Wärmetechnik, Messen und Prüfen,
Tel. (0 89) 12607-256, e-mail: [email protected] oder
[email protected],
Brigitta Heilmer-Schneider: ZVEH-REPORT sowie Mitteilungsblätter aller angeschlossenen Landesinnungsverbände; Tel. (089) 12607-249, Fax (089) 12607-320, e-mail: [email protected],
Brigitte Nik-Nafs: Internet, Tel. (0 89) 1 26 07-2 46, e-mail: [email protected]
Christa Roßmann: Sekretariat, Tel. (0 89) 1 26 07-240
Telefax Redaktion: (089) 12607-111
Redaktion Berlin
Anschrift: Redaktion »de«, Voltastr. 5, 13355 Berlin
Tel. (0 30) 46 78 29-0 (Stefanie Käsler, Redaktionsassistenz), Telefax (0 30) 46 78 29-22,
e-mail: [email protected],
Dipl.-Ing. Wolfgang Rönspieß: Verbände, Elektroinstallation, Elektrische Maschinen u.a.,
Telefon (0 30) 46 78 29-13, e-mail: [email protected],
Dipl.-Ing Andreas Stöcklhuber (Stellv. Chefredakteur): Telefon (0 30) 46 78 29-14
Anzeigenleitung
Heidrun Dangl, verantwortlich, Telefon (0 89) 1 26 07-210, Telefax (0 89) 1 26 07-310
Stellvertretung und Anzeigendisposition: Jutta Landes, Telefon (0 89) 1 26 07-2 63,
e-mail: [email protected]
Rappresentanza in Italia: CoMedia di Garofalo Vittorio,
Via Descalzi 3/15, I – 16043 Chiavari
Tel.: 00 39/ 01 85/ 32 38 60, Fax: 00 39/ 01 85/32 31 04
Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 24 vom 1.1.1999
Vertriebsleitung
Anja Ebach, Im Weiher 10, 69121 Heidelberg,
Telefon (0 62 21) 4 89-3 82
Erscheinungsweise
24 Ausgaben pro Jahr (inklusive 2 Doppelnummern im Januar und August)
Abonnementsverwaltung
Im Weiher 10, 69121 Heidelberg,
Telefon (0 62 21) 4 89-3 97; -3 85; -3 76
Telefax (0 62 21) 4 89-4 43
e-mail: h&[email protected]
Hüthig & Pflaum Fax-Service/Mailbox/Internet
Information per Fax: (01 90)51 25 53, per Mailbox: (01 90) 51 25 54, per Internet:
http://www.online-de.de
Bezugspreis
Einzelheft DM 11,– öS 80, sFr 11,– ab Verlag zuzüglich Porto. Jahresabonnement Inland
DM 198,-; Mitgliederbezugspreis DM 180,40; Vorzugspreis für Studenten/Azubis/Meisterschüler (nur gegen Nachweis) DM 124,30; Preise jeweils inkl. MWSt und DM 35,20,– Versandspesen.
Ausland DM 213,40, öS 1.557, sFr 190,– Preise inkl. DM 50,60 öS 369,– sFr 46,– Versandspesen. Mehrfachbezug auf Anfrage.
Lieferung an ordentliche Mitglieder der Innungen erfolgt zum gesonderten Mitgliederbezugspreis oder im Rahmen des Mitgliedbeitrags.
Der Abonnent kann seine Bestellung innerhalb von 10 Tagen schriftlich durch Mitteilung
an den Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG,
Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, widerrufen.
Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs (Datum des Poststempels).
Das Abonnement verlängert sich zu den jeweils gültigen Bedingungen um ein Jahr, wenn
es nicht zwei Monate vor Ende des Kalenderjahrs schriftlich gekündigt wird.
Die Abonnementsgelder werden jährlich im voraus in Rechnung gestellt, wobei bei Teilnahme am Lastschriftabbuchungsverfahren über die Postbanken und Bankinstitute eine
halbjährliche Abbuchung möglich ist.
Zahlungen an Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co.
Fachliteratur KG, München/Heidelberg.
Postbank: München 1033 30-801 (BLZ 700 100 80)
Bankkonto: Deutsche Bank Heidelberg 01/ 94 100 (BLZ 672 700 03)
Layout und Herstellung
Design factory Krön KG, Puchheim
Druck
Sellier Druck GmbH, Angerstr.54, 85354Freising
Telefon (0 81 61) 1 87-0, Telefax (0 81 61) 1 87-39
Verlag
Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG,
München/Heidelberg
Geschäftsführer
Hans-Jürgen Fuhrmann, München
Dr. Hans Windsheimer, Heidelberg
Veröffentlichungen
Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder.
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind
urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des
Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt
insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
––––– 15/16
99 –––––
Jugend fördern: Die »ELEKTROTECHNIK« in Dortmund ist dabei
Schaut man sich die Besucherzahlen der Messe »ELEKTROTECHNIK« des
vergangenen Jahres an, so kann man davon ausgehen, daß die elektrohandwerkliche Jugend gern eine Fachmesse besucht. Und deshalb haben
sich die Veranstalter auch in diesem Jahr (1. – 4. September) wieder einiges
für die Jugend einfallen lassen. Was alles geboten wird, lesen Sie in diesem
Beitrag. Bleibt zu hoffen, daß der Messebesuch nicht nur für die elektrohandwerkliche Jugend wieder zu einem echten Erlebnis wird.
Die »Werk-Stadt«
Training mit neuen und anspruchsvollen Produkten der Elektrotechnik, die nicht alltäglich auf
der Baustelle vorzufinden sind, steht im Mittelpunkt der »Werk-Stadt« in Halle 2 N. Experimentierfreudige und lernwillige Fachbesucher haben
hier die Gelegenheit, in den rund 30 Werkstätten
namhafter Hersteller zusätzliche technische Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben.
❮
Jugend und Zukunftstechniken
Mit innovativen Systemlösungen richten die
Kooperationspartner der Sonderschau »Jugend
und Zukunftstechniken« (Übergang Halle 3 zu 4)
den Blick auf neue Märkte, wie z.B. EIB-Technik,
Funkbus- und Funkalarm, Gefahrenmeldeanlagen, Photovoltaik, Solarthermie, Überspannungsschutz und Wärmepumpentechnik. Acht Teams
von jungen Leuten, zumeist Lehrlinge, Gesellen
und Meister aus Elektroinstallationsbetrieben,
werden vor Ort vorteilhafte Problemlösungen mit
den Interessierten ausprobieren.
Bild: Dr. Oetker Schulkochbuch
Sicherheits-Seminare
Die traditionellen Sicherheits-Seminare (1.9.
und 2.9. jeweils um 9.30 Uhr und 11.30 Uhr, am
3.9. um 9.30 Uhr) beschäftigen sich in diesem Jahr mit dem Thema »Unfallverhütung auf Baustellen«. Sie sprechen Lehrlinge aller Elektroberufe an und sind kostenfrei. Innerhalb des Seminars führen Azubis
ein themenbezogenes Rollenspiel auf. Jeder Seminarteilnehmer erhält ein Zertifikat sowie eine kostenlose Verpflegung aus
der Gulaschkanone – Erbseneintopf ist angesagt. Für das Seminar ist eine schriftli-
che Anmeldung beim Fachverband Elektrotechnische Handwerke NRW erforderlich.
l
INHALT
Jugend fördern: Die »ELEKTROTECHNIK«
in Dortmund ist dabei
157g
Ausbildungsabbruch –
darüber muß man reden (II)
158g
Hätten Sie’s gewußt?
159g
Gold oder Rost
160g
Berufsperspektiven im Handwerk:
Fachkauffrau/Fachkaufmann
Handwerkswirtschaft
161g
AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
Polymer-Kunststoffe schalten Licht
für die Übertragung von
10 Milliarden Bit/Sekunde
163g
Kompaktkurs
»Technik/Marketing« für Ingenieurstudenten
163g
TECHNISCHES ENGLISCH
Deutsches Museum, Munich
164g
Technisches Englisch
aus dem Handgelenk übersetzt
165g
Lernsoftware
»Elementare Elektronik« – E-Lern 2
165g
Lehrmittel: Trainingsboard für die
elektrischen Schutzmaßnahmen
166g
Entschuldigung: Haben Sie schon mal was
von einer Affinerie gehört?
167g
de 15-16/99
157g
gelernt ist gelernt
Ausbildungsabbruch – darüber muß man reden (II)
Bisheriger Erwerb von Kenntnissen und
Fertigkeiten in der betrieblichen Ausbildung
Ein wichtiger Aspekt im betrieblichen Lernprozeß, vor allem bei den Elektroinstallateuren,
ist die Durchführung von Arbeitsaufgaben unter
Einhaltung von Terminen, d.h. unter engen zeitlichen Rahmenbedingungen. Hierbei dürfte es sich
vor allem um Montagearbeiten bei Privathaushalten und auf Baustellen handeln. Entsprechend er-
Fortsetzung aus »de« 14/99
teuren großen Wert auf Anforderungen an eher
soziale Qualifikationen, wie freundlicher Umgang
mit den Kunden und korrektes Auftreten, aber
auch auf gute Deutschkenntnisse. Dies sind Qualifikationen, die vor allem auf ihre Außenkontakte
zurückzuführen sind.
Berufliche Pläne im Anschluß an die Ausbildung
Nur etwa jeder zweite Elektroinstallateur beabsichtigt, später im erlernten Beruf
auch zu arbeiten. Dies läßt u.a. den Schluß
zu, daß die angehenden Elektroinstallateure mit ihrem Beruf nicht so zufrieden sind,
d.h. der Beruf nicht ihren Vorstellungen für
eine längerfristige Perspektive entspricht,
bzw. daß sie sich keine günstigen Berufsund Arbeitsmarktchancen erhoffen, sowohl
was die Stellensituation aber auch die finanziellen Bedingungen betrifft.
Vorsicht bei mehreren Schwierigkeiten
Sowohl die aktuelle Befragung im Vorfeld des Abbruchs als auch die Untersuchungen des BIBB bei tatsächlichen AusGrafik 1: Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeiten in der betrieblichen Ausbildung (100% = bildungsabbrechern machen deutlich, daß
wichtig)
Quelle: BIBB Fo-Pr. 1.4001 »Ausbildung aus der Sicht der Auszubildenden« für einen erwogenen oder tatsächlichen
Ausbildungsabbruch nicht allein ein Motiv
hielten auch 14 % Informationen im Umgang mit
ausschlaggebend ist. Es ist vielmehr ein ganzes
dem Kunden (Grafik 1).
Bündel einander bedingender Schwierigkeiten,
Auf dem Gebiet der EDV sowie im Umgang mit
die in letzter Konsequenz zum Abbruch führen.
neuen Techniken konnten nur wenige Befragte im
(Schluß der Folge)
Rahmen ihrer betrieblichen Ausbildung im ElekUrsula Hecker, BIBB
troinstallateur-Handwerk Erfahrungen sammeln. Viele Auszubildende geben hier an, daß
diese Qualifikationen für ihr
Berufsbild keinen Stellenwert
hätten. Das Gleiche gilt auch
für das Verfassen von Schriftstücken, mit dem bisher auch
nur sehr wenige Auszubildende befaßt waren.
Anforderungen der Betriebe an die Auszubildenden
de 15-16/99
158g
Hierbei handelt es sich um
Einschätzungen der Auszubildenden über betriebliche Anforderungen in der Ausbildung,
vor allem fachübergreifende
Qualifikationen.
Dabei wird, wie in anderen
Berufen auch, in erster Linie
Wert auf präzise und sorgfältige Arbeitsleistungen gelegt,
und damit auch auf die Qualität
der Ergebnisse (Grafik 2).
Insbesondere legen die Betriebe bei den Elektroinstalla-
Grafik 2: Anforderungen der Betriebe an Auszubildende (Mittelwerte)
Quelle: BIBB Fo-Pr. 1.4001 »Ausbildung aus der Sicht der Auszubildenden«
❮
Foto: Mennekes
Bis zu welchem Nennstrom dürfen Steckvorrichtungen unter Last getrennt werden?
F.G.
Zu der präzise gestellten Frage »Bis zu welchem Nennstrom dürfen Steckvorrichtungen unter Last getrennt werden?« ist leider
keine ebenso präzise Antwort möglich. Nun zunächst zu den Recherchen des Autors :
• DIN VDE 0100 Teil 460:1994-02 (Errichten von
Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis
1000 V; Schutzmaßnahmen; Trennen und Schalten) enthält unter Abschnitt 7.1.4 (Betriebsmäßiges Schalten (Steuern)) den folgenden eindeutigen
Hinweis: »Steckvorrichtungen bis 16 A dürfen für
betriebsmäßiges Schalten angewendet werden.«
• DIN VDE 0100 Teil 537:
1988-10 (Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Auswahl
und Errichtung elektrischer
Betriebsmittel; Geräte zum
Trennen und Schalten) beschreibt unter Abschnitt 7.1:
»Schaltgeräte für betriebsmäßiges Schalten müssen für
die härtesten zu erwartenden Bedingungen ausgelegt sein.« und unter Abschnitt 7.2: »Betriebsmäßiges Schalten darf z.B. vorgenommen werden
durch: Schalter, Halbleitergeräte, Leistungsschalter, Schütze, Relais, Steckvorrichtungen bis 16 A.«
• DIN VDE 0100 Teil 200: 1998-06 (Elektrische
Anlagen von Gebäuden; Teil 200: Begriffe) beschreibt dazu unter Abschnitt 2.8.5: Betriebsmäßiges Schalten ist eine »Betätigung, die dazu
bestimmt ist, die Stromversorgung für eine elektrische Anlage oder für einen Teil der Anlage im
normalen Betrieb ein- oder auszuschalten oder zu
verändern.« (Anmerkung des Autors: Betriebsmäßiges Schalten schließt also »Trennen unter
Last«, worauf sich die Anfrage bezieht, ein.)
• DIN VDE 0620:1992-05 (Steckvorrichtungen bis
400 V 25 A) vermerkt unter Abschnitt 4.4.1: »Die
Steckvorrichtungen sind mit dem 1,25fachen des
Nennstromes zu belasten. Hierbei darf nach einstündiger Belastung die zusätzliche Erwärmung
an den Anschlußklemmen nicht mehr als 45 K betragen.«
• DIN EN 60309 Teil 1/VDE 0623 Teil 1:1998-11
(Stecker, Steckdosen und Kupplungen für industrielle Anwendung; Teil 1: Allgemeine Anforderungen) beschreibt unter Abschnitt 20 (Schaltleistung): »Unverriegelte Steckvorrichtungen müssen
ausreichende Schaltleistung haben.«
Fazit
gelernt ist gelernt
Hätten Sie’s gewußt?
Insgesamt kann gefolgert werden: Steckvorrichtungen mit einem Nennstrom bis 16 A müssen
vom Hersteller so ausgeführt werden, daß ihre
Kontakte unter Last getrennt werden können.
Bei Steckvorrichtungen mit größerem Nennstrom stellt sich dann die Frage, wie eine gegebenenfalls unerwünschte Trennung unter Last in der
Praxis verhindert werden kann. Der elektrotechnische Laie am Bau, in der Werkstatt, in der Fertigung oder im Büro wird im Zweifelsfall eine Steckvorrichtung auch dann unter Last trennen, wenn
dieses eigentlich »verboten ist«, da er es nicht
besser weiß. Folglich muß bereits der Hersteller
der Steckvorrichtung entscheiden, ob mit seinem
Produkt die Trennung unter Last möglich sein soll,
oder er muß eine Trennung gegebenenfalls durch
konstruktive Maßnahmen – beispielsweise durch
eine mechanische oder elektrische Verriegelung –
verhindern. Fehlt dagegen eine derartige Verriegelung, muß er gewährleisten, daß die Steckvorrichtung über die ausreichende Schaltleistung
zum Trennen unter Last verfügt. Dazu muß er sie
im Rahmen einer Prüfung nach den entsprechenden Herstellernormen in genau festgelegter Häufigkeit und Art unter Last stecken und ziehen. Die
Kontakte dürfen nach der Prüfung keine Schäden
aufweisen, die den weiteren Gebrauch beeinträchtigen, und die Einführungsöffnungen für die
Steckkontakte dürfen nicht stark beschädigt sein.
Auch die zuständige Elektrofachkraft muß beachten, daß dem elektrischen Betriebsmittel nur
die Steckvorrichtung mit dem richtig ausgewählten Nennstrom zugeordnet wird.
Unter Last trennbare Industriesteckvorrichtungen (CEE-Steckvorrichtungen) sind heute beispielsweise für 400 V/50 Hz ... 60 Hz mit Nennströmen bis mindestens 63 A erhältlich.
Enno Folkerts
Inhalt muß dem Gesetz genügen
Ausbildungsverträge müssen vor Beginn der
Berufsausbildung zwischen Ausbildungsbetrieben und Auszubildenden schriftlich geschlossen werden. Dabei ist gesetzlich geregelt, was ein solcher Vertrag mindestens enthalten muß. Darüber hinaus können zusätzliche Elemente aufgenommen werden.
Wenn Azubis das 18. Lebensjahr noch nicht
vollendet haben, wird zum Vertragsabschluß
die Zustimmung eines gesetzlichen Vertreters benötigt.
de 15-16/99
159g
Hallo, ich bin Smiley. Immer wenn Sie mich sehen,
gibt es eine Frage weniger auf dieser Welt.
❮
gelernt ist gelernt
Gold oder Rost
Je 10 Regeln für alle, die mit Lehrlingen umgehen. Möchten Sie Freude mit Ihrem Lehrling
haben? Oder möchten Sie lieber Ärger mit Ihrem Lehrling? Wählen Sie selbst.
Die »goldenen« Regeln
Sie sollen Ihren Lehrling...
Die »rostigen« Regeln
Sie sollen Ihren Lehrling...
1. ...schon während der Schulzeit in den Betrieb
hineinschnuppern lassen und dabei mit der
Berufsberatung zusammenarbeiten.
1. ...wenn überhaupt, dann erst zu einem Zeitpunkt suchen, wenn der Arbeitsmarkt schon
abgegrast ist, schließlich gibt es ja genug
Schulabgänger.
2. ...beim Bewerbungsgespräch gut vorbereitet
empfangen und davon überzeugen, daß Sie
seine Mitarbeit auch wirklich brauchen.
2. ...erst mal auf eine Nachricht warten lassen,
indem Sie die Bewerbungsunterlagen ewig
lange liegenlassen, ehe Sie sie anschauen
(wenn überhaupt).
3. ...beim Bewerbungsgespräch erzählen lassen,
um etwas über seine Person zu erfahren.
3. ...schon beim Bewerbungsgespräch darauf
hinweisen, daß Sie nur auf seine billige Arbeitskraft scharf sind.
4. ...spüren lassen, daß Sie selbst die Wahl Ihres
Handwerks nie bereut haben.
4. ...mit dem Ausbildungsvertrag ruhig noch
etwas hinhalten, auch wenn die Probezeit
längst abgelaufen ist, denn der einzige Nachteil sind die erhöhten Eintragungsgebühren
bei der Handwerkskammer.
5. ...wie einen guten Freund in Ihrem Betrieb
aufnehmen, ihn als Menschen sehen und jederzeit fair zu ihm sein.
5. ...gleich auf den Umstand hinweisen, daß
Lehrjahre keine Herrenjahre sind und daß
man in Ihrem Betrieb zu kuschen hat.
6. ...gezielt auf seine Zukunft hin ausbilden und
deswegen den Ablauf der Ausbildung sorgfältig planen.
6. ...deutlich in seine Schranken verweisen,
wenn er auch nur den geringsten Fehler
macht.
7. ...versierten Kollegen anvertrauen und allen
Mitarbeitern klarmachen, daß sie seine Partner sind.
7. ...davon in Kenntnis setzen, daß in diesem Betrieb nur eine Meinung zählt, nämlich Ihre,
und daß Sie die ändern können, wann immer
Sie wollen.
8. ...wissen lassen, daß Sie durchaus etwas auf
sein Urteil geben.
8. ...so weit bringen, daß er es bereits als Lob ansieht, wenn Sie nicht mit ihm rummaulen.
9. ...öfter mal loben, damit er sich bei Ihnen wohl
fühlt und gern etwas leistet.
9. ...so oft wie möglich mit der Tatsache konfrontieren, daß er in jedem Fall zu viel verdient
und daß freie Tage eine Gnade sind, die Sie
nur nach Lust und Laune gewähren.
10. ...ab und zu mal fragen, ob er Probleme hat
und ob Sie ihm helfen können, denn sein
Leben sollte Ihnen nicht gleichgültig sein.
10. ...täglich darauf aufmerksam machen,daß er
sich sofort einen anderen Job suchen kann,
wenn es ihm bei Ihnen nicht paßt.
Lehrlingsfrage unter http://www.online-de.de
And the winner is...
de 15-16/99
160g
Name: Fabian Mommsen
Alter: 28 Jahre
Geburtsort: Niebüll (Schleswig-Holstein)
Hobbys: Fußball, Volleyball, Musik hören und
mit Freunden feiern
Schulabschluß: Realschule
Lehre als: Elektroinstallateur
Lehre bei: Elektro Hoffmann, Lexgaard
Spaß in der Lehre: In meiner Lehrzeit hat mir bis jetzt
am meisten der Kundendienst und das Anbringen von
Verteilungen in Häusern und Betrieben
gefallen.
Leid in der Berufsschule: Am Berufsschulunterricht stört mich am meisten,
wenn Stunden ausfallen und diese nicht
nachgeholt werden oder wenn die Zeit
fehlt, Themen genauer zu besprechen.
Zukünftige Pläne: In der nächsten Zukunft möchte ich
erst einmal als Geselle arbeiten, mich weiterbilden
und eventuell die Meisterschule besuchen.
Mein heißer Tip an alle Azubis: Versucht immer im
Berufsschulunterricht gut mitzukommen und im Betrieb an vielen verschiedenen Dingen zu arbeiten.
Quelle: HwK Heilbronn
❮
Anerkannter beruflicher Fortbildungsabschluß
punkt die Meisterprüfung im Handwerk abzulegen.
Die von der jeweiligen Handwerkskammer als
der zuständigen Stelle erlassenen »Besonderen
Rechtsvorschriften« formulieren als Ziel dieser
Fortbildungsprüfung: Der Prüfling weist nach,
»daß er die notwendigen Fachkenntnisse und Erfahrungen besitzt, um betriebswirtschaftliche Zusammenhänge zu erkennen und in den Grundzügen zu beurteilen. Der Prüfling soll kaufmän-
gelernt ist gelernt
Berufsperspektiven im Handwerk:
Fachkauffrau/Fachkaufmann Handwerkswirtschaft
Zu den »Rennern« unter den Weiterbildungsangeboten im Handwerk zählt – neben der Meisterprüfung, der Ausbildereignungsprüfung und
der Fortbildungsprüfung »Betriebswirt des Handwerks« – auch die Bildungsmaßnahme »Fachkauffrau/Fachkaufmann Handwerkswirtschaft«.
Das belegen die Teilnehmerzahlen der letzten
Jahre: 1994 haben an dieser
Prüfung 1046 Bewerber/-innen
Fachkauffrau/Fachkaufmann Handwerkswirtschaft
teilgenommen. Ein Jahr später
Abschluß mit vielfältigen Möglichkeiten für ein berufliches Fortkommen
waren es bereits 2267, 1996
schon 2823 und 1997 3282,
Zielgruppen
davon 27,6 % Frauen. Wird
nach Bundesländern differenFührungskräfte im Büro
Mitarbeitende
Gesellen
ziert, fällt auf, daß 1997 die
handwerklicher Unternehmen
Familienangehörige
Facharbeiter
Prüfung in neun Bundesländern
abgelegt wurde und außerdem
Zulassungsvoraussetzungen
vier von fünf Kandidaten
– im Regelfall –
(79,7 %) aus Nordrhein-Westfalen stammen. Der Anteil der
Erfolgreicher Abschluß
Alternativ:
Teilnahme am
fünf neuen Bundesländer beeiner anerkannten
kaufmännische ErfahVorbereitungslehrgang
trug 17,2 %, der Länder Berlin,
Berufsausbildung
rungen und Kenntnisse
Hamburg und Niedersachsen
zusammen 3,1 %. Im genannten
Gliederung der Prüfung
Jahr erreichten 88,8 % aller
- 4 Prüfungsfächer –
Prüflinge diesen Berufsabschluß. Die Bestehensquote der
Rechnungswesen
Wirtschaftslehre
Rechts- und Sozialwesen
EDV
weiblichen Teilnehmer lag bei
1)
91,2 % .
Voraussetzungen für das
Zielgruppen und Qualifikationsziele
Bestehen der Prüfung
Mindestens ausreichende Leistungen
im Fach
Rechnungswesen
in zwei weiteren Fächern
im rechnerischen Durchschnitt aller vier Fächer
Die Vorbereitungslehrgänge
vermitteln den für die kaufmänBerechtigungen
nischen Abläufe im Handwerksbetrieb zuständigen MitarbeiFühren der geschützten
Auf Antrag Befreiung von Teil III
Zulassung zum
tern Kenntnisse und FähigkeiBerufsbezeichnung
der Meisterprüfung
Studiengang
ten, die anfallenden Arbeiten
»Fachkauffrau/Fachkaufmann
»Betriebswirt des
selbständig auszuführen. Das
Handwerkswirtschaft«
Handwerks«
Angebot richtet sich nicht nur
(bei Erfüllung weiterer
an kaufmännische Fachkräfte
Bedingungen)
in Handwerksbetrieben, sondern auch an Familienannische Aufgaben in den Bereichen Rechnungswegehörige, zum Beispiel mitarbeitende Unternehsen, Wirtschaftslehre, Rechts- und Sozialwesen
merfrauen, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen
eigenverantwortlich lösen sowie an der Vorbereiaktualisieren und erweitern oder diesen Abschluß
tung betrieblicher Entscheidungen für den Beerreichen wollen, ebenso an Gesellen wie Facharreich Büroorganisation/EDV mitwirken. Er soll
beiter, die beabsichtigen, zu einem späteren Zeitgrundlegende Bestimmungen des Arbeits- und
Vertragsrechts in ihrer Bedeutung für die betrieb1) Prozentanteile vom Verfasser ermittelt nach der »Statistik der
liche Praxis kennen« 2).
beruflichen Fortbildungsprüfungen 1997« des Deutschen Handwerkskammertages, hier »Fachkauffrau/Fachkaufmann Handwerkswirtschaft«.
2) Die von den Vollversammlungen der Handwerkskammern beschlossenen Fortbildungsprüfungsordnungen »Fachkauffrau/
Fachkaufmann Handwerkswirtschaft« lassen im Detail Abweichungen erkennen. Rechtsverbindlich ist die Prüfungsordnung jener Handwerkskammer, vor der die Prüfung abgelegt
werden soll.
Zulassungsvoraussetzungen
Sind Interessenten unsicher, ob sie die Bedingungen für die Zulassung zur Prüfung erfüllen, ist
ihnen dringend zu raten, mit der zuständigen Abteilung der Handwerkskammer Kontakt aufzuneh-
de 15-16/99
161g
❮
gelernt ist gelernt
men. Bewerbern mit unzureichenden Vorkenntnissen bieten einzelne Kammern Vorkurse an.
Zulassungsvoraussetzungen für die Prüfung
sind eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung und die Teilnahme an einem Vorbereitungslehrgang. Ergänzend heißt es: »Abweichend
... kann zur Prüfung zugelassen werden, wer
durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere
Weise glaubhaft macht, daß er Erfahrungen und
Kenntnisse erworben hat, die eine Zulassung
rechtfertigen.« Dieser Paragraph erlaubt es, auch
Bewerber/-innen zur Prüfung zuzulassen, die
keine Berufsausbildung absolviert haben. Das kann
beispielsweise für mitarbeitende Ehefrauen zutreffen, die bereits mehrere Jahre kaufmännisch
im Betrieb ihres Mannes tätig waren, nun ihre
Kenntnisse vertiefen möchten oder diesen Fortbildungsabschluß anstreben. Die Prüfungsausschüsse nutzen den angeführten Passus, die Zulassung
auszusprechen, wenn sich aus den Nachweisen
über die mehrjährige berufliche Tätigkeit entnehmen läßt, daß die Qualifikationsziele zu erreichen
sind.
Weil diese Bewerbergruppe häufig keine offiziellen Zeugnisse besitzt, muß sie die geforderten
Erfahrungen und Kenntnisse, die einer Berufsausbildung ähneln sollen, auf andere Weise glaubhaft machen. In der Regel genügt, wenn der Arbeitgeber die mehrjährige kaufmännische Tätigkeit in seinem Handwerksbetrieb bestätigt. Die regelmäßige Teilnahme an einem Lehrgang zur
Vorbereitung auf die Prüfung ist dagegen eine unumgängliche Zulassungsvoraussetzung.
Gliederung und Inhalte der Prüfung
Die Prüfung besteht aus vier Teilen. Nachzuweisen sind Kenntnisse in den folgenden Fächern:
– Rechnungswesen,
– Wirtschaftslehre,
– Rechts- und Sozialwesen,
– EDV (Datenverarbeitung).
Im Vorbereitungslehrgang werden die Teilnehmer unter anderem mit diesen Themen vertraut gemacht: im Fach »Rechnungswesen« mit
der Buchführung, der Kostenrechnung und der
betriebswirtschaftlichen Auswertung des Rechnungswesens; im Fach »Wirtschaftslehre« mit
den Grundfragen der Betriebs- und Geschäftsgründung, der Betriebs- und Arbeitsorganisation,
der Personalorganisation, den finanzwirtschaftlichen Grundfragen und der Gewerbeförderung; im
Fach »Rechts- und Sozialwesen« mit dem Bürgerlichen Recht, Handwerks-, Arbeits-, Sozialversicherungs- und Steuerrecht und dem Handwerk in
Wirtschaft und Gesellschaft; im Fach »EDV« mit
de 15-16/99
162g
3) Ist der Gesamtlehrgang analog den Prüfungsfächern in vier
Bildungsmodule (Seminarblöcke) aufgeteilt, besteht bei einzelnen Handwerkskammern die Möglichkeit, aus der jeweils
eigenen Interessenlage Lehrgangsblöcke separat als gezielte
Weiterbildungsmaßnahme zu besuchen, ohne den Abschluß
anzustreben.
4) Der Deutsche Handwerkskammertag hat dem Verordnungsgeber eine Neufassung des § 4 AMVO (Teil III der Meisterprüfung im Handwerk) eingereicht. Die Überarbeitung dieses Paragraphen machte auch eine grundlegende Neugestaltung des
entsprechenden Rahmenplans unumgänglich.
EDV-Grundlagen, dem Betriebssystem des PC,
zum Beispiel Windows 98, der Textverarbeitung,
der Tabellenkalkulation, der Finanzbuchhaltung
(etwa nach dem Programm KHK) 3).
Durchführen und Bestehen der Prüfung
Der Vorbereitungslehrgang schließt mit der
Fortbildungsprüfung »Fachkauffrau/Fachkaufmann
Handwerkswirtschaft« ab, die vor der zuständigen Prüfungskommission der Handwerkskammer
abzulegen ist. Sie wird schriftlich und mündlich
durchgeführt. Von der mündlichen Prüfung wird
befreit, wer im rechnerischen Durchschnitt aller
Prüfungsfächer mindestens gute schriftliche Leistungen gezeigt hat.
»Die Prüfung ist bestanden, wenn im Fach
Rechnungswesen und in zwei weiteren Prüfungsfächern jeweils mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden sowie im rechnerischen
Durchschnitt aller Prüfungsfächer.« Das Prüfungsfach »Rechnungswesen« ist ein sogenanntes
Sperrfach, in dem nicht ausreichende Prüfungsergebnisse nicht kompensiert werden können. Über
die bestandene Prüfung stellt die Handwerkskammer ein Zeugnis und eine Urkunde aus.
Berechtigungen
Die mit Erfolg abgelegte Prüfung berechtigt
dazu, den Titel »Fachkauffrau/Fachkaufmann
Handwerkswirtschaft« zu führen. Über diese formale Berechtigung hinaus bietet der Abschluß für
das weitere berufliche Fortkommen entscheidende Vorteile. So können Teilnehmer auf Antrag bei
der Ablegung der Meisterprüfung von Teil III
(Prüfung der wirtschaftlichen und rechtlichen
Kenntnisse) befreit werden. Die in den Fächern
Rechnungswesen, Wirtschaftslehre, Rechts- und
Sozialwesen der Meisterprüfung geforderten
Kenntnisse sind nach der »Verordnung über gemeinsame Anforderungen in der Meisterprüfung
(AMVO)«, hier § 4, identisch mit dem Wissen, das
in den gleichlautenden Prüfungsfächern und
deren Einzelthemen nach § 3 der Fortbildungsprüfungsordnung »Fachkauffrau/Fachkaufmann
Handwerkswirtschaft« zu vermitteln ist 4).
Der erfolgreiche Abschluß dieser Fortbildungsprüfung gilt zudem als Zulassungsvoraussetzung für den Studiengang »Betriebswirt des
Handwerks«, wenn ergänzend die Ausbildereignungsprüfung und eine kaufmännische Praxis von
mindestens drei Jahren in einem Handwerksunternehmen oder einem handwerksähnlichen Betrieb nachgewiesen werden.
Weiterführende Literatur
Dusza, H./Winter, H.: Meisterprüfung Teil III und
IV in Frage und Antwort, 44,00 DM, F. H. Kleffmann Verlag, Bochum 1999.
Winter, H.: Berufsperspektiven im Handwerk –
Qualifizierungsangebote, Fortbildungsprüfungen,
Förderprogramme, 24,00 DM, F. H. Kleffmann
Verlag, Bochum 1999.
Dr. Hans Winter
❮
gelernt ist gelernt
Aus Wissenschaft und Forschung
Polymer-Kunststoffe schalten Licht für die Übertragung von 10 Milliarden Bit pro Sekunde
Daten werden zunehmend mittels Licht über
Glasfasern übertragen. Dies gilt besonders für die
Hauptadern moderner Datennetze. Auch im privaten Bereich hat die optische Datenübertragung
viele Vorteile, z.B. erlaubt sie die gleichzeitige
Übertragung mehrerer Fernsehprogramme und
den schnellen Zugriff auf Bild- oder Videodokumente per Internet. Computer, Fernsehapparat
oder Telefon müssen zum Anschluß an den Lichtleiter mit einem sogenannten Transceiver ausgestattet werden. Er besteht aus einer Photodiode
für den Empfang und einer Laserdiode zum Senden der Lichtsignale.
Für die Übertragung hoher Datenraten benötigt man sehr kurze Lichtpulse. Leider läßt sich
eine Laserdiode zur Erzeugung solcher kurzen
Pulse nicht genügend schnell steuern. Deshalb
bleibt sie permanent eingeschaltet, und das Licht
wird durch einen nachgeschalteten Modulator zu
den entsprechenden Pulsen geformt. Der Modulator ist dabei lichtdurchlässig, wenn an ihm keine
elektrische Spannung anliegt, und undurchlässig,
wenn Spannung anliegt. Auf diesem Weg entsteht
aus einer Sequenz von elektrischen Pulsen eine
entsprechende Sequenz von Lichtpulsen. Die Herstellung eines solchen Modulators war bisher aufwendig und teuer. Dies hat u.a. die breite Anwendung optischer Datenkommunikation in privaten
Haushalten bisher weitgehend verhindert.
Preisgünstiger optischer Modulator jetzt
erfunden
Forschern von Siemens ist es nun gelungen,
solche optischen Modulatoren in einer preisgünstigen Kunststofftechnik herzustellen. Herzstück
der neuen Bauelemente sind Lichtleiterstrukturen
aus sogenannten optisch aktiven Polymeren. Das
sind spezielle Kunststoffe, deren optische Eigenschaften durch das Anlegen der elektrischen Schaltspannung verändert werden können. Schwer-
punkt der Forschungsarbeit war die Entwicklung
eines geeigneten Kunststoffes, der die gewünschten optischen Eigenschaften bei großer Langzeitstabilität aufweist und darüber hinaus noch eine
kostengünstige technische Verarbeitung erlaubt.
Die Funktion des bei Siemens entwickelten
Modulators basiert auf folgendem Prinzip: Innerhalb das Modulators teilt sich der aus dem optisch
aktiven Polymer hergestellte Lichtleiter in zwei
Foto: Siemens
Optische Datenübertragung wäre auch im
Privathaushalt vorteilhaft
symmetrische Teilwege auf, die nach einer bestimmten Strecke wieder zusammengeführt werden. Auf dem einen Weg wird die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes verändert, weil sich
durch eine angelegte elektrische Spannung der
Brechungsindex des Polymer-Materials ändert.
Den anderen Weg passiert das Licht ohne jede Beeinflussung. Treffen die beiden Teilstrahlen dann
am Ausgang des Modulators wieder zusammen,
löschen sie sich durch Interferenz aus. Beim Abschalten der elektrischen Spannung sind die beiden Zweige des Modulators wieder optisch gleichwertig, und das Licht wird nicht ausgelöscht.
Mit diesen aus optisch aktiven Polymeren aufgebauten Modulatoren lassen sich ohne Schwierigkeiten die Schaltfrequenzen erreichen, die zur
Übertragung von 10 Gigabit Information – das entspricht einer Million Seiten Text – in einer Sekunde notwendig sind. Diese Datenübertragungsrate
liegt um den Faktor 100 über der herkömmlicher
Verfahren.
Kompaktkurs »Technik/Marketing« für Ingenieurstudenten
Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik bietet Studierenden und
Berufsstartern der Ingenieurwissenschaften die
Möglichkeit, ihr Fachwissen um die Bereiche Betriebswirtschaft, Marketing, Controlling und Projektmanagement zu erweitern. Die VDE-SummerSchool, ein dreitägiges Spezialtraining, wird vom
VDE in diesem Jahr an mehreren Orten bundesweit veranstaltet: in Berlin, Darmstadt, Dortmund,
Dresden, Düsseldorf, Köln und Nürnberg.
Namhafte Firmen aus der Industrie unterstützen die VDE-Summer-School mit Referenten. Die
Teilnehmer lernen die Strukturen moderner Un-
ternehmensführung aus erster Hand kennen, u.a.
Marketing für Ingenieure, Kostenrechnung und
Controlling sowie Zeitmanagement. Die maximal
50 Teilnehmer pro Veranstaltung trainieren überdies in Projektgruppen unter Anleitung von Fachleuten moderne Methoden des Produkt- und Projektmanagements. In einem abschließenden Technik-Trend-Forum wird eine Brücke zwischen
Marketing und Techniktrends geschlagen.
Der VDE sendet Ihnen das Programm gerne
zu: VDE-Ausschuß Jungmitglieder; Stresemannallee 15; 60596 Frankfurt/M., Tel.: (0 69) 6 30 83 47,
Fax: (0 69) 6 31 29 25 oder www.vde.de
de 15-16/99
163g
❮
gelernt ist gelernt
de 15-16/99
164g
Technisches Englisch: Deutsches Museum, Munich
Tourists making a beeline for the museum in
London tend to head for art or history – the British Museum in Bloomsbury fits the bill if you want
to see a wealth of beautiful artifacts, many of them
stolen from lands once more backward in military
strength.
The more adventurous visitors to Munich who
eschew fine art collections in favour of the Deutsches Museum, on the other hand, find a different
approach to the foundation of national superiority: the diverse paraphernalia of technology, a
treasure house showing 40,000 square metres of
diverse ways to harness energy to the mundane
objectives of extracting, making, moving.
It is also skillfully presented, with exhibits allocated generous space in its light airy rooms and
informatively labelled, (in German of course, but
the excellent guidebook is available in English).
The designers who have lovingly reconstructed it since the near-complete destruction of the
building in the air raids of 1945 have exercised
admirable restraint in selecting only a few displays for each room, so the visitor does not feel
overwhelmed and confused.
Most objects on show are static objects encased in cabinets in the conventional way.
Some exhibits are more ambitious: historical
objects taking the form of mock-ups; the keen visitor can operate some by pushing buttons.
Though the overall presentation is much more
professional, the style is reminiscent of the Science Museum in London five or ten years ago.
Modern development such as true hands-on
exhibits as offered by the children’s exhibition at
the Science Museum, the Launch Pad, does not yet
seem to be on the agenda in the Munich museum.
Ros Herman, New Scientist, London
Georg Möllerke
to make a beeline for (meI k @ P bi: laI n f@ r)
schnurstracks losgehen auf
to tend to head for (tend t@ hed f@ r) dazu neigen,
auf etwas zusteuern
art or history (A : t @ r P hI st@ ri) Kunst oder
Geschichte
to fit the bill (fI t D @ bI l) der Sache gerecht
werden
wealth (welT ) Reichtum
artifact (P A : t I f { k t) Kunsterzeugnis
strength (streŋT ) Stärke, Macht
adventurous (@ dP ventS @ r@ s) verwegen, kühn,
abenteuerlustig
to eschew (I P stS u: ) meiden, sich scheuen vor
in favour of (I n P feI v@ r @ v) zugunsten von
on the other hand (A n D @ P Ã D @ r h { n d) andererseits, wiederum
approach (@ P p r @ U t S ) Haltung, Einstellung; sonst
auch: Näherung, Methode
foundation (faU nP deI S @ n) Grundlage, Gründung,
Stiftung, auch: Fundament
superiority (su: P pI @ ri@ rI ti) Überlegenheit
paraphernalia (,p{ r@ f@ P neI li@ ) Gerätschaften,
Utensilien, das Drum und Dran
a treasure house (@ P t r e Z @ r haU s) eine Schatzkammer
to harness (P hA : nI s) nutzen; wörtlich: einspannen
mundane (mÃnP deI n) irdisch, weltlich
extracting (I kP str{ ktI ŋ) Gewinnung, sonst auch:
Auszug, Herkunft
skillfully (P skI lf@ li) geschickt, professionell
to be presented (prI P zentI d) dargestellt werden,
präsentiert werden
exhibits (I g P zI bI tz) Ausstellungsstücke, sonst
auch: Beweisstücke
to allocate (P { l @ k e I t) zuweisen, zuteilen
generous (P dZ en@ r@ s) großzügig, reichlich
airy (P e@ ri) luftig, leicht, auch: lustig
labelled (P leI b@ ld) beschriftet, mit Etiketten versehen
available (@ P veI l@ b@ l) zu haben, verfügbar
designer (dI P zaI n@ r) Konstrukteur, auch:
Musterzeichner, Formgestalter
reconstructed (,ri: k@ nP strÃktI d) neu aufgebaut
near-complete (nI @ rk@ mP pli: t) fast vollständig
destruction (dI P strÃkS @ n) Zerstörung
air raid (e@ reI d) Luftangriff
to exercise (P eks@ saI z) ausüben, ausführen
admirable (P { d m @ r @ b @ l) bewundernswert
restraint (rI P streI nt) Zurückhaltung
overwhelmed (,@ U v@ P welmd) überwältigt
confused (k@ nP fju: zd) verwirrt, verunsichert
to be encased (I nP keI sd) untergebracht sein in
Kästen (oder: Vitrinen)
cabinet (P k{ bI nI t) Vitrine, Schrank, Gehäuse
ambitious ({ m P b I S @ s) anspruchsvoll, ehrgeizig
mock-up (P mA kÃp) Attrappe, Modell
reminiscent of (,remI P nI s@ nt @ v) etwas erinnert
an
❮
Mit dem Wörterbuch-Stift »Quicktionary Professional Technik« (Bild) des Langenscheidt-Verlages läßt sich gedrucktes technisches Fachvokabular schnell und präzise vom Englischen ins
Deutsche und umgekehrt übersetzen.
Der Profi-Quicktionary Technik funktioniert
genau wie die Standard-Version und wird auch
ebenso bedient. Kaum größer als ein Textmarker
ist der Quicktionary mit modernster ScannerTechnologie und ausgefeilter Schrifterkennung
ausgestattet. Wer in Büchern, Zeitschriften oder
anderen gedruckten Texten auf ein Wort stößt,
das er übersetzt haben möchte, muß mit dem
Quicktionary hochgenau und mit ruhiger Hand
über die Vokabel fahren: Das Gerät nimmt die Vokabel auf und zeigt auf dem Display in Sekundenschnelle die Übersetzung an. So erübrigt sich das
Blättern und Suchen im Buch. Auch Pluralformen
oder die verschiedenen Zeiten von Verben und
Ähnliches mehr stellen für den Quicktionary keine
Verständnishürden dar, denn er erkennt jedes
Stichwort zuverlässig in all seinen grammatischen
Formen.
Der »Quicktionary Professional Technik«
deckt neben den 56 000 allgemeinsprachlichen
Begriffen 200 000 Fachbegriffe aus dem gleichnamigen Fachwörterbuch von Langenscheidt (in Kooperation mit Routledge) fiir 63 Fachgebiete ab,
gelernt ist gelernt
Technisches Englisch aus dem Handgelenk übersetzt
z.B.: Bauwesen, Chemie, Computer- und Elektrotechnik, Kunststoffindustrie, Maschinenbau, Metallurgie, Telekommunikation, Transportwesen,
Umwelt. Insgesamt beherrscht dieser hochspezialisierte Wörterbuch-Stift rund 740 000 erkennbare Wörter.
Lernsoftware: Elementare Elektronik – E-Lern 2
Elementare Elektronik, E-Lern 2: Ralf Schmitt/
Dagmar Nölle, CD-ROM, 69,00 DM, ISBN 3-80231744-0, Vogel Buchverlag, Würzburg
»E-Lern 2« ist ein Multimedia-Lernprogramm
für den PC, das 1455 farblich gestaltete Textseiten
(im Bild ist die Seite »Brückenschaltung« zu sehen), 627 grafische Darstellungen, 306 Tondokumente, 80 Animationen und 479 Fragen umfaßt.
Bei diesem Lernprogramm wurde der Inhalt
des Fachbuches »Elementare Elektronik« CD-ROMgerecht aufgearbeitet. Die praxisnahe Darstellung
der Vorgänge ermöglicht ein problemloses Einarbeiten in die Grundlagen der Elektronik. Wichtige
Stichworte aus dem Inhalt sind beispielsweise
Elektrische Grundgrößen, Transistoren, Dioden
und Thyristoren, Kondensatoren und Spulen, Verstärker-, Kipp-, Oszillator- und Stabilisierungsschaltungen, Optoelektronik, Halbleiter, Diacs und
Triacs, Umsetzer, Mikroprozessoren und -computer.
Ob der Lernende die Inhalte und Zusammenhänge verstanden hat, läßt sich leicht anhand der
verschiedenen Möglichkeiten zum gezielten Lernen überprüfen. Unter der Funktion »LERNEN«
werden z.B. Fragen zum durchgearbeiteten Stoff
gestellt. Abhängig von der Antwort kommt der
Lernende vorwärts oder gelangt automatisch wieder zum Thema, auf das sich die falsch beantwortete Frage bezieht. Die Funktion »PROTOKOLL«
verschafft jederzeit einen Überblick über das bereits erlernte Wissen.
E-Lern 2 kann das Buch ergänzen, eignet sich
aber auch hervorragend zum Selbststudium. Wei-
Die CD-ROM »E-Lern 2« können Sie mit
etwas Glück gewinnen. Wie das geht?
Ganz einfach: Machen Sie mit bei unserer
wöchentlichen Lehrlingsfrage im Internet.
Wo? Kein Problem: www.online-de.de
Wann? 30. August bis 12. September 1999
ter bietet sich ein Einsatz als begleitendes Unterrichtsmittel und in der Erwachsenenqualifizierung an.
Als Systemvoraussetzungen sind nötig: Windows 95 oder Windows NT, PC ab 486 DX 66 mit
16 MB RAM, SVGA-Grafikkarte, Bildschirmauflösung 800x600, 256 Farben (mehr empfohlen),
4fach-CD-Laufwerk, Soundkarte, Maus, 10 MB
freier Festplattenspeicher.
de 15-16/99
165g
❮
gelernt ist gelernt
Lehrmittel: Trainingsboard für die elektrischen Schutzmaßnahmen
Das »Safety Board« von hps SystemTechnik,
Berg/Ravensburg, ist ein Übungssystem für die
schulische und praktische Ausbildung von jungen
Elektrohandwerkern. Dieses Lehrmittel wurde
speziell zur Durchführung von Versuchen auf dem
Gebiet der elektrischen Schutzmaßnahmen entwickelt.
Der Einsatz des Gerätes ist in jedem Raum und
das ohne spezielle Installation möglich, da sich
alle Versuche mit Schutzkleinspannung durchführen lassen und das Gerät nur eine einphasige
Netzzuführung benötigt.
Die Funktionsfähigkeit der wichtigsten Baugruppen wird optisch über LEDs angezeigt.
Um den Zeitaufwand für die Vor- und Nachbereitung der Versuche zu minimieren, wurden alle
nötigen Versuchskomponenten direkt in das
Übungsboard eingebaut. Die kompakte Bauweise
ermöglicht die Unterbringung selbst mehrerer
Geräte auf kleinstem Lagerraum.
hps SystemTechnik bietet zu diesem Übungssystem ein passendes Handbuch »Elektrische
Schutztechnik« an. Es enthält zahlreiche Versuche mit Aufgaben- und Lösungsteil zu folgenden
Themen:
– Schutz gegen direktes und indirektes Berühren
– Schutz durch Schutzkleinspannung
– Fehlerstrom-Schutzeinrichtung
– Überstrom-Schutzeinrichtungen
– Summenstromwandler
– Spartransformator
– Schutzmaßnahmen im TN-Netz
– Schutzmaßnahmen im TT-Netz
– Messen des Erdungswiderstandes
– Schutzmaßnahmen im IT-Netz
– Schutzisolierung
– Schutztrennung
– Erder
Zur Durchführung von Versuchen wird das Safety Board in einem arbeitsgerechten Neigungswinkel auf den Tisch gestellt oder zur Demonstration in ein hps Rahmengestell eingehängt. Es kann
auch in eine Box eingeschraubt werden. Die Box
dient zum sicheren Transport und zur Aufbewahrung. Sämtliche Versuche lassen sich auch direkt
in der Box durchführen.
Die Frontplatte des mattblauen Übungsboards
besteht aus 5 mm starkem Schichtpreßstoff. Die
weißen Schaltsymbole sind entsprechend den eingebauten Funktionsgruppen aufgedruckt. Eine
stabile Kunststoffhaube schützt die Rückseite des
Gerätes und ermöglicht eine arbeitsgerechte
Schräglage auf dem Tisch.
Als Zubehör wird das Handbuch »Elektrische
Schutztechnik« und der Zubehörsatz – bestehend
aus Verbindungsleitungen und -steckern (2 mm) –
empfohlen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter
Tel.: (07 51) 5 60 75 70 oder per Fax: (07 51)
5 60 75 77 oder im Internet: www.hps-SystemTechnik.com
Das Safety Board auf einen Blick
• Alle wichtigen Schutzmaßnahmen nach VDE
0100 in einem Board
• Eingebaute Stromversorgung, einphasige Steckdose genügt
• Optimale Sicherheit für den Anwender durch
Schutzkleinspannung
• Kurze Rüstzeit, da alle Zubehörteile direkt im
Gerät integriert sind
• TT-Netz, TN-C-S-Netz, IT-Netz durch Umstekken möglich
• Versuchsanleitungen mit Lösungsteil
Technische Daten des Safety Board
Netzanschluß:
FI-Schutzschalter:
Isolationswächter:
Symbol Mensch:
Schmelzsicherung:
Verbraucher Motor:
Verbraucher Lampe:
Transformator:
Erder, Hilfserder:
Abmessungen:
de 15-16/99
166g
• Netzspannung: 230 V AC; 50 Hz; 40 VA
• L1’ = 23 V; 1,5 A; zum gefahrlosen Experimentieren
• 1phasig; mit Prüftaste; IF = 30 mA
• mit Prüf- und Resettaste; einstellbarer Erdungswiderstand:
20 kΩ ... 120 kΩ
• mit steckbarem Körperwiderstand: 2,4 kΩ und 820 Ω
• zur freien Verwendung bis 2 A; über 2-mm-Buchsen zuschaltbar
• Körperschlüsse können durch zuschaltbare Widerstände simuliert werden: 2,2 Ω; 10 Ω; 820 Ω
• Körperschlüsse können durch zuschaltbare Widerstände simuliert werden: 2,2 Ω,1 kΩ
• Der Transformator ist verwendbar als Kleinspannungstransformator,
Spartransformator, Trenntransformator und als Summenstromwandler.
• mit den Meßpunkten zur Spannungstrichtermessung bei 1 / 2 / 5 / 10 / 20 m
• Board-Ausführung (Typ 2330): 532 · 297 · 110 mm (B, H, T), ca. 4,5 kg
• Box-Ausführung, bestehend aus Safety Board (Typ 2330) und Box (Typ
2330.20): 580 · 450 · 155 mm (B, H, T), ca. 7,25 kg
❮
Die interessantesten Fragen stellt das
Leben selbst
Die Affinerie ist nicht nur ein traditionsreicher, sondern auch ein großer Betrieb?
Neulich bekam ich bei einem elektrotechnischen Arbeitskreis eine Visitenkarte überreicht.
Das wäre an sich noch nichts Ungewöhnliches,
stünde dort nicht in großen Lettern Norddeutsche
Affinerie AG, Hamburg, Hovestraße 50.
Also von Raffinade habe ich ja schon gehört
(laut Duden: wiederholt gereinigter, feinkörniger
Zucker). Und eine Raffinerie ist mir auch nicht
ganz unbekannt (laut Duden: industrielle Anlage
zur Reinigung von Zucker, Erdöl und dergleichen).
Sucht man im Duden nach dem Wort Affinerie,
sucht man vergebens; fragt man jemanden, weiß
der auch nicht weiter. Bemüht man allerdings eine
Suchmaschine im Internet, gibt es jede Menge
Einträge (meist im Zusammenhang mit der
Börse). Also scheint »Affinerie« doch nicht so unbekannt zu sein. Nur eine Wissenslücke bei mir,
oder hätten Sie’s gewußt? Klar, vielleicht wenn Sie
Aktien haben. Habe ich aber nicht, ich habe nur
meine vielen Bücher und meinen Duden. Und
mein Duden sagt, es gibt das Wort »affinieren«,
was im chemischen Zusammenhang so viel bedeutet wie »scheiden (z.B. Metall aus Legierungen)«. Das könnte der Sache schon näher kommen. Metall hört sich schon ziemlich nach Technik
an – jedenfalls mehr als Zucker. Lange Rede – kurzer Sinn, jetzt reichte es mir endgültig, und so griff
ich (wahrscheinlich zur Freude der Deutschen Telekom AG) zum Telefonhörer und rief kurzerhand
den netten Herren an – den mit der Visitenkarte –
und er erzählte mir folgendes:
Ja, das kann man so sagen. Rund 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen in besonders umweltfreundlichen Anlagen verschiedene Nicht-EisenMetalle, Metallverbindungen und Schwefelsäure her, vor allem
aber Kupfer – das zukunftsträchtige Metall.
Wir gehören zu den
größten Kupferhütten
Europas und produzieren 370 000 Tonnen Kupferkathoden höchster
Qualität pro Jahr.
Zu unseren Kunden zählen Unternehmen der
Kabel-, Elektro-. Telekommunikations- und Farbenindustrie und die Lieferanten der Bau- und
Automobilindustrie.
Sie wissen doch bestimmt, daß ...
Kupfer der Werkstoff ist, der die Entwicklung
der modernen Industriegesellschaft möglich gemacht hat und den Weg in die Kommunikationsgesellschaft ebnet. Kupfer sorgt dafür, daß Strom
und Informationen ohne Verluste fließen können.
Kupfer in unterschiedlichen Formen und Eigenschaften ist unser wichtigstes Produkt.
Die Affinerie stellt also Produkte aus
Kupfer her?
Nicht nur, wir sind auch Kupfererzeuger und
-verarbeiter. Und unser Unternehmen hat wahrlich Geschichte: Bereits im Jahre 1866 wurden wir
als Aktiengesellschaft gegründet. Damit sind wir
eine der ältesten Aktiengesellschaften Deutschlands. Übrigens lassen sich
die ersten Vorläufergesellschaften bis ins 18. Jahrhundert
zurückverfolgen,
als man in einer Scheideanstalt im Herzen Hamburgs
Gold und Silber gewann. Aus
dieser Zeit stammt auch der
Name »Affinerie«, ein aus
dem Französischen übernommener Ausdruck für
einen früheren Scheideprozeß für Edelmetalle.
gelernt ist gelernt
Entschuldigung: Haben Sie schon mal was von einer Affinerie gehört?
Sie erwähnten eben Kupferkathoden. Was
ist das?
Die Kathode ist das Basisprodukt des Kupfers
für hochwertige Anwendungen. Die Kathoden
sind quadratische Bleche mit 1 m Seitenlänge,
8 mm Dicke und einem
Gewicht von ungefähr
60 kg.
In Form der Kathode scheidet sich reines
Kupfer beim elektrolytischen Raffinationsprozeß von Rohkupfer
ab. Kupferkathoden
mit bestimmten Höchstgehalten an Verunreinigungen werden an der »London Metal Exchange«
und der »Comex« registriert und gehandelt. Qualitativ hochwertiges Kupfer zeichnet sich durch
niedrigste Verunreinigungsgehalte aus, da schon
geringste Mengen an Selen, Wismut oder Antimon
die Leitfähigkeit stark beeinflussen.
Verarbeiten Sie die Kupferkathoden auch
weiter?
Ja, selbstverständlich. Aus den Kupferkathoden
ziehen wir unter anderem den Kupfer-Gießwalzdraht, der unter dem Markennamen NA-Rod
bekannt ist. Er erfüllt seit mehr als 25 Jahren höchste Ansprüche, denn durch seine gute Oberfläche
eignet er sich hervorragend
für die Fertigung von Lackdrähten. Hinzu kommt, daß
NA-Rod aufgrund seines
homogenen Gefüges und
seiner
ausgezeichneten
Duktilität (Streckbarkeit,
Verformbarkeit) reinstziehfähig ist, das heißt, er kann
50 µm und kleiner gezogen
de 15-16/99
167g
❮
gelernt ist gelernt
werden. Aber auch für Energie-, Installations- und
Kommunikationskabel ist NA-Rod immer eine sichere Wahl. NA-Rod mit größeren Durchmessern,
die zur Zeit bei maximal 21 mm liegen, wird von
unseren Kunden für die Fertigung von Fahrleitungsdrähten und Profilen eingesetzt.
Jetzt muß ich aber doch noch wissen,
woher der Rohstoff kommt.
Der von uns am meisten weiterverarbeitete
Rohstoff ist Kupfererz. Das Kupfererz wird hauptsächlich in Mittel- und Südamerika, den USA, Kanada, aber auch in Afrika, Asien, Australien und
zu einem geringen Anteil in Europa abgebaut. Das
Kupfererz (Kupfergehalt 0,5 – 4 %) wird bereits in
der Mine zu einem Konzentrat aufbereitet, das
durchschnittlich ca. 30 % Kupfer, 30 % Eisen und
30 % Schwefel enthält. Wir schätzen, daß wir ca.
8 % der auf dem Weltmarkt angebotenen Kupferkonzentrate abnehmen.
Die Kupferkonzentrate werden aus den Herkunftsländern über den Hamburger Hafen zu uns
geliefert. Nach Ankunft der Schiffe werden Konzentratproben genommen und auf ihren Metallgehalt hin analysiert. Diese Analyse bildet die Basis
für die Abrechnung mit den Lieferanten.
Sie sagten eben, Kupfererz sei der wichtigste Rohstoff, gibt es noch andere?
Die Norddeutsche Affinerie hat im Geschäftsjahr 1997/98 rund 98 000 Tonnen Kupferschrott
eingesetzt. Dieser Kupferschrott setzt sich aus
diversen Qualitäten zusammen und wird in
Abhängigkeit vom Verunreinigungsgehalt in verschiedenen Anlagen verarbeitet. Schrotte werden
zusätzlich im weiteren
Verfahrensablauf der Verhüttung von Kupferkonzentrat auch als Kühlmaterial eingesetzt, um den bei diesem Prozeß entstehenden Wärmeüberschuß zu nutzen. Diesen
Kupferschrott beziehen wir aus Deutschland, aber
auch aus anderen europäischen Ländern (hauptsächlich Osteuropa). Im wesentlichen besteht der
Kupferschrott aus Drähten, Blechen, Rohren und
Produktionsabfällen sowie Granulaten.
Damit sind wir quasi auch ein Recyclingunternehmen. So gehören zu den recycelbaren Materialien Leiterplattenschrott, nicht-eisenmetallhaltiger Abfall (ohne Al, Mg), Bleischrott, kupfer- und
kupfer-nickel-haltiger Galvanikschlamm, kupferhaltige Ätzlösungen, Schlacke und Staub, Gießereisand, belasteter Bodenaushub, siliciumhaltiger
Reststoff, Strahlschlackenrückstand, Katalysatoren sowie diverse weitere Materialien.
de 15-16/99
168g
ALLES KLAR???
»de« zum Ausbildungspreis!
»de« bietet auch dieses Jahr wieder einen günstigen »Ausbildungspreis«. Auszubildende, Meisterschüler und Umschüler
können »de« 1999 für 124,30 DM statt 198,00 DM (inkl.
MWSt. und 35,20 DM Versandspesen) bestellen. Der Vorzugspreis gilt während der gesamten Ausbildung und wird
bei Vorlage einer Ausbildungsbestätigung gewährt.
Bestellungen und weitere Infos bei:
Hüthig & Pflaum Verlag
Im Weiher 10
69121 Heidelberg
Tel.: (0 62 21) 4 89-3 85
Fax: (0 62 21) 4 89-4 43
LOGO.
Metallpulver, Stranggußformate und Kupferchemikalien produzieren. Und dann habe ich noch
eine ganz aktuelle Meldung für Sie: Wir konnten
nämlich Anfang Juni auf eine 50jährige KupferStranggußproduktion zurückblicken. Der Grundstein unserer Stranggußproduktion war 1949 die
erste vertikale, kontinuierliche Stranggußanlage.
Technologie und Kapazität dieser Anlage sind in
den vergangenen Jahrzehnten ständig weiterentwickelt und ausgebaut worden.
Heute produzieren wir in drei kontinuierlichen, vertikalen Gießanlagen Walzplatten, Rundund Vierkantbarren in verschiedenen Formaten
aus unterschiedlichsten hochwertigen Kupferwerkstoffen mit Stückgewichten bis zu 25 Tonnen.
Unsere deutschen und internationalen Kunden
verarbeiten diese Produkte zu Blechen, Bändern,
Rohren und Profilen.
Die Stranggußprodukte sind also hochwertige
Kupferformate, die von unseren Kunden zu Produkten für die Elektro-, Telekommunikations-,
Automobil- und Bauindustrie verarbeitet werden.
Und wir sind spezialisiert auf Kupferwerkstoffe
mit höchster elektrischer Leitfähigkeit und sauerstofffreie Kupferqualitäten für Spezialanwendungen.
Unser Kupfer findet sich daher in Elektromotoren, Generatoren, Transformatoren, Dach- und
Wandbeplankungen, aber auch in Hochtechnologie-Anwendungen wie Supraleitern und leistungsfähigen Computerchips. Bei einer Stranggußproduktion von jährlich mehr als 150 000 Tonnen halten wir im europäischen Markt die erste Position
mit einem Marktanteil von ca. 35 %.
Klingt sehr gut, und wie ist es um die
Zukunft Ihres Unternehmens bestellt?
So, nun weiß ich schon eine ganze Menge
über die Hamburger Affinerie...
Dazu muß man sagen, daß wir in den vergangenen fünfzig Jahren Pionierarbeit in der Entwicklung neuer und der Weiterentwicklung bestehender Technologien für die Herstellung hochwertiger Kupferprodukte geleistet haben. In dieser Tradition stehen auch zwei zur Zeit laufende
Investitionsvorhaben mit einem Gesamtvolumen
von 40 Mio. DM. Mit einem dieser Vorhaben, das
auf die Herstellung von Kupferflachformaten zielt,
betreten wir erneut technologisches Neuland.
Bliebe vielleicht noch hinzuzufügen, daß wir
neben den Kathoden und dem NA-Rod auch noch
Herzlichen Dank für das ausführliche Gespräch.
C. Decker
❮

Documentos relacionados