gelernt ist gelernt
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UND GEBÄUDETECHNIK FÜR HANDWERK UND INDUSTRIE ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● ELEKTRO- 15-16/99 http://www.online-de.de der elektromeister + deutsches elektr ohandwerk E L E K T R I S C H E R E X P L O S I O N S S C H U T Z ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● Elektroinstallation in staubexplosionsgefährdeten Bereichen Instandsetzung von Motoren in Ex-Ausführung Dieseltankstelle in OmnibusWaschhalle Vermessungen in explosionsgefährdeten Bereichen Vergangenheit und Zukunft des Explosionsschutzes Datenfernübertragung ORGAN DES ZVEH GEBÄUDETECHNIK EIB auf Schienen ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● DATENTECHNIK ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● AUTOMATISIERUNGS TECHNIK Busfähige Bediensysteme EDITORIAL Der heiße »de«-Herbst M ehr als die Hälfte des Jahres 1999 einstellt. Wie überzeuge ich den privasind bereits vergangen. Dies ten und gewerblichen Anwender oder könnte eigentlich ein Anlaß sein, was sind Vor- und Nachteile der angeeine vorläufige Bilanz zu ziehen, botenen Systeme? Fragen, die in Dortdoch die Ereignisse im Herbst mund diskutiert und beantwortet werwerfen bereits ihre Schatten voraus. Da- den. her an dieser Stelle ein kurzer Blick Der E-CHECK – nur ein Marketing-Innach vorn. strument? Sicher nicht! Die Technik und Los geht´s Anfang September! Am die diesbezügliche Kompetenz des In1.September öffnet die Fachmesse stallateurs bilden die Basis für eine erELEKTROTECHNIK in Dortmund ihre folgreiche Arbeit damit. Auch dazu gibt Pforten. »de« ist brandaktuell dabei. An es auf der ELEKTROTECHNIK die neueden ersten drei Messetagen informieren sten Informationen. wir Sie täglich neu über die Highlights Weiter geht es am 19./20. September der Messe. mit dem Marketing-Forum Darüber hinaus finden natürvon »de«, das den Teilnehlich auch wieder die schon bemern das Rüstzeug mitgeben kannten Podiumsdiskussionen wird, auch in Zukunft erfolgstatt. Jeweils um 11.00 Uhr reich zu sein. »de«-Fachautor und um 14.00 Uhr arbeiten Ulrich C. Heckner wird an die »de«-Redakteure und ihre zwei Tagen alle Facetten des Diskussionspartner am VerThemas Marketing intensiv bändestand »Treffpunkt« beleuchten, immer hautnah wichtige Problemkreise für am Bedarf des Elektrohanddas Elektrohandwerk kompeTilman von Meyeren, werks orientiert. Analyse, ZieRedakteur tent auf. le, Maßnahmen und Kontrolle »Vom elektrohandwerklichen sind die Stichworte, die den Betrieb zum Fachbetrieb für Gebäude- Teilnehmern helfen sollen, ihren erfolgtechnik« lautet ein Thema, daß sich mit reichen Weg in nächste Jahrtausend zu den Möglichkeiten der Elektrohandwer- finden. Aus dieser Veranstaltung wird ke auseinandersetzt, die Systemführer- übrigens ein neues Marketing-Buch entschaft bei allen Arbeiten rund ums Ge- stehen, in das die Erfahrungen der Sebäude zu übernehmen. minarteilnehmer mit einfließen werden. »Bussysteme für die Gebäudeautomati- Ihr on« ist ein hochaktueller Bereich, der allerdings noch einige Klippen und Hindernisse zu überwinden hat, bevor sich der Erfolg für den Elektroinstallateur de 15-16/99 – 1193 Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektrohandwerke ZVEH und der Landesinnungsverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen. der elektromeister + deutsches elektrohandwerk = de 74 . J A H R G A N G 15-16/99 1232 Ein heißer Herbst mit »de« . . . . . . . . . . . . . . . . . .1193 N O T I Z E N . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1196 de-AKTUELL 1208 Ausführliche Informationen zum Normenentwurf »Elektrische Betriebsmittel zur Verwendung in Bereichen mit brennbarem Staub; Teil 1-2: Auswahl, Errichten und Instandhaltung« lesen Sie ab Seite 1208 1228 Sicherheit zuerst: Vermessungen in explosionsgefährdeten Bereichen Anzeige Schutzkontaktsteckdosen werden nicht mehr festgeschraubt, sondern einfach in die dafür vorgesehenen Abdeckplatten eingerastet. Installationsgeräte mit Tragering oder -bügel werden nach dem Leitungsanschluß einfach unter Abdeckplatten gerastet. Innovation in Installation Durch die konsequente Neuentwicklung von Steckdosen, Gerätebechern, Abdeckplatten und Zubehör hat Ackermann bei der Montage der Installationsgeräte eine Zeitersparnis um bis zu 50% erzielt. 1194 – de 15-16/99 Die Abdeckplatte selbst wird auf den Gerätebecher aufgerastet. Der Verzicht auf Befestigungsschrauben, auch bei der Zugentlastung spart „Schraubzeit“ und setzt dadurch neue Maßstäbe in der UnterflurinstaIlation. Baucht das Handwerk neue Heilsbringer? . . . . . .1198 PRAXISPROBLEME Leitungen für ortsveränderliche Verbrauchs- oder Betriebsmittel und für feste Verlegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1201 Probleme bei der Sanierung (Rekonstruktion) von Altanlagen . . . . . . . . . . . . . .1203 Identifizierung von Leitern . . . . . . . . . . . . . . . . . .1206 ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ EDITORIAL Elektroinstallation in staubexplosionsgefährdeten Bereichen . .1208 Instandsetzung von Motoren in Ex-Ausführung . . . . . . . . . . . . . .1220 Dieseltankstelle in Omnibus-Waschhalle . . . . . . . . .1226 Vermessungen in explosionsgefährdeten Bereichen . .1228 Vergangenheit und Zukunft des Explosionsschutzes . . . . . . . . . .1230 GEBÄUDETECHNIK • BELEUCHTUNG GEBÄUDESYSTEMTECHNIK EIB auf die Schiene gebracht . . . . . . . . . . . . . . . .1235 MESSEN • PRÜFEN • AUTOMATISIEREN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Busfähige Bediensysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1236 DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION DATENTECHNIK Datenfernübertragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1240 WERKSTATT • BETRIEB • MARKETING MARKETING: Einladung zum »de«-Marketing-Forum . . . . . . . .1244 1236 FUHRPARK Der neue Ford-Ranger: Arbeitstier und Freizeitpartner . . . . . . . . . . . . . . .1248 Auch die Geräte am Ende der Kette müssen busfähig sein de-MAGAZIN bfe-Oldenburg wählte neuen Vorstand . . . . . . . . .1250 MESSEBERICHT Dialog der Elektrowirtschaft auf der ELTEC 99 in Nürnberg . . . . . . . . . . . . . . .1251 HAUSGERÄTE Härtetest der besonderen Art . . . . . . . . . . . . . . . .1254 Wo »Elektriker« ihre Erfahrungen sammeln . . . .1255 Mehr Umsatz mit Überspannungsschutz . . . . . . .1256 AUS DEN UNTERNEHMEN ABB Gebäudetechnik wächst gegen den Markt . .1258 Tehalit-Brüstungskanäle für den Berliner Reichstag . . . . . . . . . . . . . . . . . .1259 MESSEVORSCHAU IFA ´99: Kommen und Staunen . . . . . . . . . . . . . . .1260 1250 In diesem Heft berichten wir unter anderem über die Vorstandswahlen bei der bfe, über die ELTEC ´99 und einen besonderen Härtetest für BoschWaschmaschinen. SERVICE REGELN DER TECHNIK: Erläuterungen zu Neuen Normen und Vorschriften 1261, Neue Produkte 1264, Firmenschriften 1270, Fachliteratur 1271, SOFTWARE: stetige Steigerung – Erfahrungsbericht über eine neue Planungssoftware 1273, INTERNETPRAXIS: Normierung – länderübergreifend 1276, Termine 1281, Impressum/Vorschau 1282, Inserentenverzeichnis 1269. 1248 Der Ford Ranger: Arbeitstier und Freizeitpartner 1240 Grundlagen der Datenfernübertragung Jugend fördern: Die »ELEKTROTECHNIK« in Dortmund ist dabei 157g Ausbildungsabbruch – darüber muß man reden (II) 158g Hätten Sie’s gewußt? 159g Gold oder Rost 160g Berufsperspektiven im Handwerk: Fachkauffrau/Fachkaufmann Handwerkswirtschaft 161g AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG Polymer-Kunststoffe schalten Licht für die Übertragung von 10 Milliarden Bit/Sekunde 163g Kompaktkurs »Technik/Marketing« für Ingenieurstudenten 163g TECHNISCHES ENGLISCH Deutsches Museum, Munich 164g Technisches Englisch aus dem Handgelenk übersetzt 165g Lernsoftware »Elementare Elektronik« – E-Lern 2 165g Lehrmittel: Trainingsboard für die elektrischen Schutzmaßnahmen 166g Entschuldigung: Haben Sie schon mal was von einer Affinerie gehört? 167g de 15-16/99 – 1195 NOTIZEN Installationskabel werden teurer • Elektrotechnik Dortmund Die Vorbereitungen für die Fachmesse »Elektrotechnik 99« vom 1. bis 4. 9. 99 in Dortmund laufen bereits auf Hochtouren. Die Aussteller bereiten ein umfangreiches Programm an Sonderschauen, Präsentationen und Fachvorträgen vor. Eine Sonderpräsentation beschäftigt sich z. B. mit dem EIB. Auch Ihre Fachzeitschrift »de« ist an allen Messetagen mit Podiumsdiskussionen und anderen Aktivitäten dabei. Im Marktsegment Kabel für den Installationsbereich lassen sich gravierende Erlösverluste feststellen. So lautet das Fazit des Erfahrungsaustausches der im ZVEI zusammengeschlossenen Kabelwerke. Besondere Sorgen bereitet der Branche derzeit die Kostenexplosion für Vormaterialien auf Erdölbasis, wie sie zum Beispiel in den Ummantelungen von Kabeln und Leitungen zum Einsatz kommen. Da die Industrie die bisher niedrigen Kosten für diese Vormaterialien weitergegeben hat, sind Preiserhöhungen bei diesen Produkten nunmehr unvermeidbar. • eltefa Stuttgart Die Fachausstellung »eltefa 99« für Elektrotechnik und Elektronik vom 29. 9. bis 1. 10. 99 in Stuttgart steht ganz im Zeichen von Gebäudeleittechnik, technischem Gebäudemanagement und der Sicherheit in der Gebäudeinstallation. Aber auch andere Trends der elektrotechnischen Entwicklung haben ihren Platz, z. B. in der Sonderschau »Innovative Technik – Neue Märkte«. Eine zweite Sonderschau informiert über das Energiesparen mit Strom. • belektro Berlin Das zukunftsträchtige Wettbewerbsfeld der Gebäudetechnik wird auch bei der »belektro 99« in Berlin vom 27. bis 29. 10. 99 eine wichtige Rolle spielen. Ein weiterer Schwerkpunkt der zweitgrößten Fachmesse für Elektrotechnik in Deutschland liegt auf dem »Dauerbrenner« E-Check. Mehrere Podiumsdiskussionen und Vorträge widmen sich diesem Thema. 1196 – de 15-16/99 Wirtschaftsminister stiftet Preis Der Bundeswirtschaftsminister hat aus Anlaß der Weltausstellung Expo 2000 den Deutschen Mittelstandspreis gestiftet. Damit werden mittelständische Unternehmen ausgezeichnet, die mit innovativen Produkten oder Fertigungsverfahren das Generalthema der Expo »Mensch – Natur – Technik« optimal umsetzen. Diese Produkte und Verfahren sollten marktfähig, zum Patent oder Gebrauchsmuster angemeldet und nicht älter als fünf Jahre sein. Die Preisträger erhalten die Möglichkeit, ihr Produkt auf der Expo kostenfrei auszustellen. Teilnahmebedingungen und Informationen können Sie anfordern unter [email protected]. Handel bietet der VDE dazu ein Sicherheitsforum an, auf dem Maßnahmen zur Qualitätssicherung sowie die behördlichen Prüf-, Inspektions- und Produktüberwachungsmaßnahmen aufgezeigt und diskutiert werden. Das Forum findet am 15. 9. 99 in Frankfurt/M. statt. Weitere Informationen bei: VDE Tagungen und Seminare, Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt, Fax (069) 96 31 52 13. Tagung zur dezentralen Stromerzeugung Die VDE-ETG-Tagung »Verteilernetze mit dezentralen Stromerzeugungsanlagen«, vom 12. bis 13. 10. 99 im Congress Centrum Mannheim, bietet einen Überblick über die schnell voranschreitende technische Entwicklung im Bereich dezentraler Stromerzeugungsanlagen und die derzeit praktizierten organisatorischen und technischen Regelungen für deren Netzanschluß. Weitere Auskünfte erhalten Sie ebenfalls bei VDE Tagungen und Seminare, Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt, Fax (0 69)96 31 52 13. VDE-Sicherheitsforum Moeller übernimmt Vertretung in Norwegen Die Verbraucher in Deutschland legen laut einer VDE-Untersuchung großen Wert auf sichere elektrotechnische Produkte. Für Hersteller und Die Moeller Firmengruppe, Bonn, hat alle Anteile an der bisherigen Vertretung in Norwegen, der Klöckner-Moeller Norsk A.S., übernommen. Dies ist ein weiterer Schritt, die Moeller-Vertriebsstrategie, die von internationalem Wachstum geprägt ist, umzusetzen. Klöckner-Moeller Zitiert: »Wir müssen erkennen, daß bereits ein Teil der Wertschöpfung in der zu berechnenden Beratungsleistung und im Verkaufen von intelligenten Lösungen liegt.« Frank Herrmann, Vorsitzender des sächsischen Landesinnungsverbandes zur Eröffnung der "Mitteldeutschen Fachtagung Gebäudetechnik" am 17. 6. 99 in Leipzig Norsk vertrat die Gruppe seit 1952. Großflächenwerbung für Handwerksbetriebe Das neueste Angebot der Firma Gira, Radevormwald, an das Elektrohandwerk in Sachen Marketing ist ein Riesenerfolg. Elektrohandwerks- Foto: Gira Elektrofachmessen im Herbst 99 betriebe, die den FunkBus beherrschen, können auf von Gira gesponsorten Großflächenplakaten mit ihren Logos für sich und den Funkbus werben. Eine Service-Agentur übernimmt dabei die gesamte Organisation, von der Beratung bis zur Buchung und Produktion. Alles Wissenswerte dazu erfahren Sie unter der Helpline (0511) 16767505. (Siehe auch de 14/99, Seite 1168.) NOTIZEN <<<<<<<<<<< Was ist das? PERSONALIEN. Präsident bestätigt Dr. Heinz Klinger (56), Isar-Amperwerke, München, wurde vom Vorstandsrat für weitere drei Jahre zum Präsidenten der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW) gewählt. Prokura erteilt Vorstand und Aufsichtsrat der Geyer AG, Nürnberg, haben per 1. Juli 1999 Frau Sabine Geyer Gesamtprokura erteilt. Geburtstag Der Geschäftsführer der Hoffmeister Leuchten GmbH, Lüdenscheid, Herr Klaus Hoffmeister feierte Ende Juni seinen 65. Geburtstag. Neben seiner erfolgreichen Unternehmertätigkeit engagierte sich Hoffmeister auch in vielen ehrenamtlichen Funktionen, z.B. im Präsidium des ZVEI. METALLNOTIERUNGEN Datum 01.07.99 02.07.99 05.07.99 06.07.99 07.07.99 08.07.99 09.07.99 12.07.99 13.07.99 14.07.99 15.07.99 16.07.99 19.07.99 20.07.99 Kupfer DEL-Notierungen 316.61 – 329.89 321.62 – 335.05 317.92 – 331.34 318.80 – 332.06 319.50 – 332.94 335.72 – 349.19 328.03 – 341.49 331.08 – 344.64 326.98 – 340.47 321.28 – 334.78 334.21 – 347.69 334.21 – 347.69 330.38 – 343.91 323.47 – 336.72 Blei in Kabeln 93.50 – 108.61 In letzter Minute Leserfoto: H. Odrich Geschäftsführer ZVEI Gotthard Graß (41) wurde vom Vorstand des ZVEI in die Geschäftsführung des Verbandes berufen. Er übernimmt dort u.a. in Nachfolge von Dr. Werner Schmidt die Koordinierung der automatisierungstechnischen Fachverbände. Preisrätsel Worum es sich bei dem hier abgebildeten Monstrum handelt, ist für den Elektrotechniker nicht so schwer zu erraten. Aber: - Wie konnte es dazu kommen? - Wie können solche Schäden vermieden werden? Unter den zehn überzeu- * LESERPOST Zum Editorial de 13/99: »... Zugegeben – ich bin kein Elektroinstallateur. Betrachten Sie mich einfach mal als Kundin, die Ihnen Feedback gibt, wie Ihr Beitrag auf sie gewirkt hat. Da ist zum einen Ihr Beispiel von dem Elektroinstallateur, dem es Ihrer Meinung nach an Qualität mangelt, weil er dem Kunden anbietet, die gebrauchten Steckdosen wieder einzubauen. Also wenn mir das (als Kundin) passieren würde, dann würde ich diesem Herrn herzlich danken und ihm bei nächster Gelegenheit wieder einen Auftrag geben. Denn das ist echte Kundenorientierung – schließlich erspart er mir eine unnötige Geldausgabe. Von der Umwelt-Komponente ganz zu schweigen: Wenn voll funktionsfähige und einwandfreie Materialien einfach entsorgt werden, dann vernichtet man wertvolle Ressourcen. Dazu sollten Sie Ihre Elektroinstallateure nicht ermutigen. Freilich bleibt es dem Meister überlassen, den Kunden zu fragen, ob er eine modernere Version gendsten Begründungen verlosen wir unter Ausschluß des Rechtsweges ein Fachbuch: Markgraf, Erlaubt? Verboten?, Hüthig, 16. Aufl. 1998. Gewertet werden alle Zuschriften,die uns bis zum 25. 8. 99 erreichen. Adresse: Red. de, Voltastraße 5, 13355 Berlin haben möchte. Dann ist es dessen Entscheidung. Sie schreiben: Nun gut, dann soll sich der Kunde eben alle zehn Jahre neue Schalter kaufen. Hand aufs Herz: Tun Sie das? Auf mich hat dieser Beitrag nicht sehr positiv gewirkt. Den Handwerksmeister meiner Wahl stelle ich mir als soliden Partner vor, der mich fachkundig und gut bedient und auf meine Wünsche eingeht. Mein Bewußtsein schaffe ich mir schon selbst – alles andere würde ich als Bevormundung erleben ...« R. Steinhorst, Bamberg Natürlich mangelt es dem Elektroinstallateur nicht an Qualität, wenn er dem Kunden anbietet, die zuvor ausgebauten, 20 Jahre alten Schalter wieder einzubauen. Aber zu einer guten Beratung zählt das Aufzeigen verschiedener Alternativen – er soll den Kunden zumindest auf aktuelle Programme hinweisen. Daß der Elektroinstallateur anschließend die Kundenwünsche respektiert und akzeptiert, ist selbstverständlich. Die Redaktion • Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) ist nach Berlin umgezogen. Am 12. Juli nahm die Spitzenorganisation im neuen Haus des Deutschen Handwerks, Mohrenstraße 20/21, 10117 Berlin, ihre Arbeit wieder auf. • Aggreko Deutschland GmbH, Anbieter von flexiblen und leicht zu transportierenden Anlagen zur temporären Energieversorgung sowie der Kälte- und Klimatechnik eröffnete seine 9. deutsche Niederlassung in Dachau bei München. • Die RWE Energie AG, Essen, war 1998 der größte deutsche Stromversorger, meldet die VDEW. RWE verkaufte rund 138 Mrd. kWh Strom. Auf Platz zwei folgt die PreussenElektra mit 106 Mrd. kWh, auf Rang drei die Bayernwerk AG mit rund 73 Mrd. kWh. Die Jetter AG, Ludwigsburg, geht voraussichtlich im Sommer des Jahres 1999 an die Börse. Es ist eine Notierung am Neuen Markt der Frankfurter Wertpapierbörse vorgesehen. Basis für den Markterfolg ist die von Jetter neu entwickelte Steuerungstechnologie »JetWeb«. Vom 14. bis zum 16. September 1999 veranstaltet Phoenix Contact in Blomberg den 4. Feldbuskongreß. de 15-16/99 – 1197 Braucht das Handwerk neue Heilsbringer? Oder: Elektrohandwerk »im Arsch«? – Hintergrundinformationen über die »Hol Harry AG« Mit aggressiver Werbung macht seit einiger Zeit die »Hol Harry AG« besonders in den Großstädten von sich reden, so daß die Medien darauf aufmerksam wurden. Auch »de« informierte über diesen Handwerker-Service (H. 12/99, S. 919). ZVEH-Vizepräsident Walter Tschischka hat das Hol-Harry-Konzept analysiert. Nachfolgend seine Anmerkungen, untermauert von Zitaten aus Originaldokumenten. Meine Herren Kollegen, wieder ist ein neues Servicekonzept aufgetaucht, das für zufriedene Kunden sorgen soll. Die Hol Harry AG hat sich auf die Fahnen geschrieben, mit ausgesuchten Meisterbetrieben, die Dienstleistungswüste Deutschland zu begrünen. Hol Harry will mehr Zuverlässigkeit, Sauberkeit und Freundlichkeit und ein besseres Preis-Leistungsverhältnis bieten. Hol Harry bemängelt, daß das Handwerk besserwisserisch und unflexibel auftritt. Hol Harry hat sich dabei auch auf die Fahnen geschrieben, das Image des Handwerks aufzupolieren. Interessant und erstaunlich ist die Resonanz, die Hol Harry durch die örtliche Presse erfährt. Da wird mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen, daß Hol Harry an 6 Tagen in der Woche seine Dienste 12 Stunden ohne jeden Zuschlag anbieten will. Aber halt, eigentlich erbringt diese Dienstleistung doch der handwerkliche Vertragspartner von Hol Harry. Hol Harry vermittelt ja nur. Die Presse schert es dabei nicht, daß die gesetzliche Wochenarbeitszeit bei 50 Stunden liegt, die tarifliche bei 37 ( Baden-Württemberg E-Handwerk) und darüber hinaus für den Innungsfachbetrieb Überstundenzu- 1198 – de 15-16/99 schläge fällig werden. Es wird auch nicht gefragt, was die Mitarbeiter der betroffenen Partner von Hol Harry zu diesen Arbeitszeiten sagen und wie dies sich mit der gewerkschaftlichen Forderung nach der 35-Stunden-Woche vereinbaren läßt. Nebenbei bemerkt ist mein Betriebsrat schon tätig geworden. Das Ärgerliche daran ist nicht der Wunsch des Kunden nach mehr Flexibilität, der ist verständlich. Aber der gleiche Kunde wehrt sich dann als Betroffener auch noch mit Unterstützung eben dieser Presse gegen längere Ladenöffnungszeiten. Doch zurück zu Hol Harry. Damit sich unsere Produktbeschreibung Hol Harry bietet im Rahmen der angeführten Gewerke 1. Elektroinstallationen mit allen Nebenbereichen 2. Sanitär, Heizung, Klima mit allen Nebenbereichen 3. Schlüsseldienst, Sicherheit, Metallbau 4. Maler, Anstreicher und Innendekoration 5. Dachdecker und Klempner 6. Bauschreinerei und Verglasung wie folgt an: 1. Der nachfragende Kunde erreicht unter einer bundesweiten Service-Nummer (0180/51 52 53 8) unser zentrales Call-Center, welches mit der für ihn zuständigen Vertragsfirma einen Erstkontakt herstellt. Diese Service-Nummer ist täglich rund um die Uhr, auch an Sonntagen, erreichbar. 2. Der für den Kunden in Frage kommende Handwerker befindet sich in unmittelbarer örtlicher Nähe, sodaß lange An- und Abfahrtkosten in jedem Fall vermieden werden. 3. Gefahrengeneigte Gewerke wie - Elektro - Gas - Schlüsseldienst - Sanitär unterhalten eine Sofortbereitschaft rund um die Uhr. 4. Die normale, aufschlagfreie Arbeitszeit für alle Partnerfirmen ist täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr, auch an Samstagen. 5. Alle Stundensätze sind äußerst wettbewerbsfähig kalkuliert. Eine Obergrenze wird durch Hol Harry ständig überwacht. 6. Alle Lohn- und Fahrtkosten werden per Minute abgerechnet. 7. Hol Harry Kunden haben ein Anrecht auf termingerechte Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der ausführenden Firma und deren Mitarbeiter. 8. Der Meinung des Kunden bzw. des Auftraggebers wird grundsätzlich Vorrang eingeräumt. 9. Die Erreichung des Geschäftszieles, nämlich die Herstellung der Zufriedenheit des Kunden, wird durch die Hol Harry AG gewährleistet. 10. Sofern der Erstkontakt durch Hol Harry hergestellt wurde und das Auftragsvolumen im Rahmen des Angebotes (Notdienst, Reparatur, Umbau, Erweiterung und Sanierung) liegt, werden Meinungsverschiedenheiten durch Hol Harry AG außergerichtlich unter Bevorzugung des Kunden geschlichtet. Kollegen ein besseres Bild von Hol Harry machen können, nun einige Highlights aus der Produktbeschreibung der Hol Harry AG. Wenn Sie meinen, die nebenstehende Produktbeschreibung ist etwas einseitig formuliert, so sollten Sie die Partnervereinbarung lesen. Diese ist sieben Seiten stark, und ich will hier nur einige besonders interessante Details aufzeigen. Wenn Ihnen diese zusagen, sind Sie der richtige Partner für Hol Harry. Hol Harry im Detail Nun einige Details aus der Partnervereinbarung (Auszüge nicht vollständig, Text original Hol Harry): »Im direkten Kundenkontakt haben sich in den letzten Jahren bei steigendem wirtschaftlichen Erfolg des Handwerks die Umgangsformen und nicht zuletzt der Umgangston verschlechtert. Mitarbeiter, die sich einer intensiven Schulung auf diesem Gebiet verweigern, sind nur noch im Kolonnenverband im unteren Lohnbereich einzusetzen. Die erforderliche Schulung im Bereich Service, Kundenfreundlichkeit und Dienstleistung durch Hol Harry und der TÜV-Akademie ist daher unbedingte Voraussetzung einer Zusammenarbeit. Arbeitszeiten: Wenn viele Aufträge vorliegen, muß viel gearbeitet werden! Bei wenigen Aufträgen eben weniger! ... Das Arbeitszeitsystem muß zur Vermeidung der bisherigen Leerlaufkosten daher neu gefaßt werden. Im Rahmen eines Arbeitszeitkorridors von ca. 25 - 45 Wochenstunden wird zwischen 8 und 20 Uhr (auch an Samstagen) dann gearbeitet, wenn der Kunde es wünscht. Die Partnerfirma unterhält rund um die Uhr einen durchgehend telefonisch erreichbaren Notfalldienst. Im Laufe eines Zeitraumes von ca. 1 bis 3 Monaten können Mehr- oder Minderleistungen innerbetrieblich über ein Stun- denkonto so zum Ausgleich gebracht werden, daß die tarifliche Arbeitszeit im Durchschnitt ohne Einsatz von Überstunden erreicht wird, die Einführung eines Schichtsystems ist dabei keineswegs ausgeschlossen ... In direktem Kundenkontakt tätige Mitarbeiter erhalten nur die Arbeitsstunden bezahlt, die der Kunde anerkannt hat und selbst auch bezahlen wird oder bezahlt hat. Nichts ist teurer als Arbeitsstunden, die niemand bezahlt. Es besteht Einigkeit darüber, daß eine zufriedenstellende Geschäftsentwicklung nur mit zufriedenen Kunden zu erreichen ist. Zu diesem Zweck ist sicherzustellen: 1. Auftreten, Erscheinung, Umgangsformen und nicht zuletzt der Umgangston des Mitarbeiters müssen eine freundliche Begrüßungs- und Arbeitsatmosphäre schaffen ... 2. Fachliche Kompetenz bei der Beratung und Information ohne jede Arroganz und Rechthaberei (der Kunde hat immer Recht) 3. Fachlich qualifizierte Ausführung der anstehenden Arbeiten unter laufender Einbe- ziehung des Kunden, ... 4. ... darüber zu informieren ist, daß bei Beendigung der Tagesarbeit eine Rechnung bzw. Zwischenrechnung erstellt wird ... 5. Sollte sich ... eine Meinungsverschiedenheit ergeben, wird mit dem Kunden nicht diskutiert, der Kunde hat auf jeden Fall Recht (Auch wenn er Unrecht hat.) ... Kundenkontakte K1 - mit Abrechnung nach Zeitaufwand - Durch Hol Harry hergestellte Kundenkontakte beinhalten in der Regel Kundenanfragen, die nach Zeitaufwand abgerechnet werden. - Einzige Angebotsaussage bei Anfragen ist die Höhe des jeweiligen Stundensatzes. In diesem Fall handelt es sich um die Kontaktkategorie (K1 ). - Anfragen nach K1 sind entweder Soforteinsätze, die von der Telefonzentrale kurzfristig direkt terminiert werden und dabei die Bezeichnung K1A erhalten oder solche, die vorerst an die Partnerfirma mit Rückruftermin durch den zuständigen Meister weitergege- ((1/4 Anzeige Schupa sw)) 1200 – de 15-16/99 ben werden und dabei die Bezeichnung K1B erhalten. - Termine müssen unbedingt eingehalten werden, da sonst die Partnerschaft gefährdet ist. - Für alle Aufträge nach K1A gilt eine Stundensatzobergrenze von DM 78,00 plus prozentuale, tarifliche Aufschlag staffel. - K1A betrifft nur Gewerke, die gefahrengeneigt sind oder bei denen Notdienst üblich ist - Für alle Aufträge nach K1B gilt im Zeitrahmen von Montag bis Samstag, 8 - 20 Uhr, der örtlich günstigste aufschlagfreie Stundensatz, den der Wettbewerber anbietet, abzüglich DM 1,00. - Alle Aufträge nach K1 sollen täglich über Rechnung oder Zwischenrechnung per Inkasso ... grundsätzlich nach Minuten abgerechnet. (Stundensatz: 60) - Aufträge oder Folgeaufträge, die der Kategorie K1 zuzuordnen sind, werden durch Hol Harry AG überwacht .... - Die Partnerfirma unterwirft sich bei Aufträgen nach K1 im Rahmen der Partnervereinbarung grundsätzlich dem jeweiligen Schlichtungsspruch der Hol Harry AG. Bedingungen und Kosten - Voraussetzung für eine Zusammenarbeit mit Hol Harry ist die strikte Einhaltung der von Hol Harry vorgegebenen Produktkriterien ... - Die Hol Harry AG als Marketingdienstleister verzichtet auf Umsatzprovisionen oder ähnlich unübersichtliche Abrechnungen. - Die Partnerfirma zahlt monatlich eine Gebühr von 500,00 DM für je 100 000 Einwohner im regionalen Einzugsgebiet mit Erstkontaktgebietsschutz je Gewerk an die Hol Harry AG. (bis 31.08.99 kostenfrei). - Der Erstkontaktgebietsschutz ist eine einseitige Leistung durch Hol Harry und beschränkt nicht den Tätigkeitsbereich der Partnerfirma. - Die Partnerfirma zahlt eine Telefongebühr von DM 5,00 für jeden durch Hol Harry hergestellten Erst- bzw Folgekontakt, der einen Auftrag nach sich zieht. - Hol Harry stellt der Partnerfirma ein 0,5 t Kundendienstfahrzeug in Hol Harry Farben sowie mit Hol Harry Lo- go zur Verfügung. Die Gebühr hierfür beträgt 625,00 DM pro Monat inkl. Kfz-Steuer, Haftpflicht, Vollkasko mit 1 000,00 DM und Teilkasko mit 300,00 DM Selbstbeteiligung. (bis 31.08.1999 kostenfrei) - Auf Wunsch können auch größere Fahrzeuge ... zur Verfügung gestellt werden ... - Name und Adresse der Partnerfirma können auf Fahrer- und Beifahrertür geführt werden. - Alle Mitarbeiter der Partnerfirma sollen eine durch Hol Harry vermittelte, einheitliche, je nach Gewerk modifzierte, mit dem Hol Harry Emblem versehene Berufskleidung tragen. ... - Die Partnerfirma mit allen für Hol Harry tätigen Mitarbeitern wird regelmäßig an einem ... vorgegebenen kostenpflichtigen Schulungsprogramm ... teilnehmen. - Hol Harry wird durch geeignete Maßnahmen alle Kunden durch laufende Informationen (monatl. Kundenzeitschrift, Werbebroschüren, Kundenscheckheft etc.) pflegen und alle Partneraktivitäten im Bereich Service und Arbeitsqualität überwachen ... - Diese Vereinbarung kann jederzeit 4 Wochen zum nächsten 1. eines Monats ohne Nennung von Gründen unter Rückgabe des oder der Kfz bedingungslos von beiden Seiten gekündigt werden.« Werte Kollegen, soweit Auszüge aus der Partnervereinbarung. Wenn Sie nun der Meinung sind, daß dies das richtige Konzept für Ihr Unternehmen ist, die arbeitsrechtlichen Fragen alle geklärt sind, dann nur zu. Allerdings könnte man sich auch die Frage stellen, ob man mit dem gleichen Einsatz an Zeit und Geld, auch alleine zurechtkäme. Erstaunlich für mich als von der Verbandsarbeit geprägtem Menschen ist jedoch die Tatsache, daß ein solches Konzept durchaus Akzeptanz bei unseren Kollegen findet. Walter Tschischka Leitungen für ortsveränderliche Verbrauchs- oder Betriebsmittel und für feste Verlegung DIN VDE 0298 Teil 3:1983-08; DIN VDE 0298 Teil 300:1991-03; DIN VDE 0100 Teil 520:1996-01; DIN VDE 0100 Teil 520:1985-11 FRAGESTELLUNG ANTWORT Ich arbeite seit einigen Jahren in einer Firma, die Heizungsanlagen baut. Außerdem sind wir auch für die Wartung der Feuerungsanlagen zuständig. Vor 10 Jahren wurden die Anlagen – Schaltschrank und ausschwenkbare Brenner – ausschließlich mit Mantelleitung installiert. Es ist mir noch kein Fall bekannt geworden, daß es bei Verwendung dieser Leitungsart zu einem Aderbruch gekommen wäre. Auch habe ich schon beobachtet, daß selbst bei neuen Lüftungsgeräten der auf Gummipuffern gelagerte Motor mit NYM und Ösen angeschlossen war. Andererseits fordert z. B. ein namhafter Pumpenhersteller sogar den Anschluß in flexibler Ausführung für starr in die Rohrleitung eingebaute Umwälzpumpen. In gleicher Weise verfährt eine Firma, die für fest an der Wand montierte Regler über größere Entfernungen flexible Leitungen verlegt. In einem anderen Fall hat eine Kältetechnikfirma alle Leitungen vom Schaltschrank zu den Reglern und zu den Motoren in NYM ausgeführt. Darunter befinden sich auch Kühlkompressoren, die wirklich nicht fest montiert, sondern auf Federn gelagert sind. Wie fest oder flexibel darf ein Betriebsmittel sein, um noch mit NYM-Leitungen oder NYY-Kabeln angeschlossen zu werden? Die grundsätzlichen Anforderungen für die Verwendung von Kabeln und isolierten Leitungen für Starkstromanlagen sind in DIN VDE 0298 Teil 3:1983-08 festgelegt. Dort heißt es zunächst ganz allgemein u. a.: »Isolierte Starkstromleitungen sind den Verlege- und Betriebsverhältnissen entsprechend auszuwählen. Gegebenenfalls sind die Leitungen vor mechanischen, thermischen oder chemischen Einwirkungen sowie gegen das Eindringen von Feuchte von den Leitungsenden her zu schützen. Flexible Leitungen mit einem Nennquerschnitt von 0,5 mm2 für den Anschluß von Kleingeräten dürfen nicht länger als 2 m sein und mit keinem höheren Strom als 3 A belastet werden. Flexible Leitungen müssen beim Anschluß ortsveränderlicher Stromverbraucher an den Einführungsstellen von Zug und Schub entlastet und gegen Verdrehen und Abknicken gesichert sein. Die äußere Umhüllung der Leitungen darf an den Einführungsstellen und durch die Zugentlastungsvorrichtungen nicht geschädigt werden. Flexible PVC-Leitungen sind nicht zur Verwendung im Freien bestimmt. Sie sind grundsätzlich nicht zum Anschluß von Heizgeräten geeignet. Flexible Gummischlauchleitungen sind nur dann für die ständige Verwendung im Freien geeignet, wenn ihre äußere Umhüllung aus einer Mischung auf der Basis im Regelfall von Polychloropren besteht. Das Kurzzeichen dieser Leitungen enthält bei Leitungen nach nationalen Normen den Zusatz »ÖU«, z. B. NSSHÖU nach DIN 57 250 Teil 812/VDE 0250 Teil 812, bei Leitungen nach harmonisierten Normen den Kennbuchstaben »N«, z. B. HO7RN-F. Für die ständige Verwendung im Wasser muß die Eignung nachgewiesen sein.« Sind dabei Ösen für den Motoranschluß zulässig oder nur für bestimmte Fälle gefordert? Kann bei Ausbildung einer »Schleife« vor der Kabeleinführung auf einen flexiblen Anschluß verzichtet werden? A. S., Bayern Nach diesen grundsätzlichen und sehr allgemeinen Ausführungen nun zu den speziellen Fragen der Anfrage: Prinzipiell dürfen auch einige flexible Leitungen – unter Beachtung besonderer Festlegungen – für die feste Verlegung verwendet werden. Hierzu einige Beispiele aus der DIN VDE 0298 Teil 3:1983-08: Gummischlauchleitungen O5RR HO5RR-F AO5RRT-F Diese Leitungen sind bestimmt für den Anschluß von Elektrogeräten (z. B. Staubsauger, Bügeleisen, Küchengeräte, Herde, Lötkolben, Toaster usw.) bei geringen mechanischen Beanspruchungen (siehe DIN VDE 0298 Teil 300) in Haushalten, Küchen und Büroräumen. Diese Leitungen dürfen fest verlegt werden, z. B. in Möbeln, Dekorationsverkleidungen, Stellwänden und Hohlräumen von Fertigbauteilen. Diese Leitungen sind nicht geeignet für die ständige Verwendung im Freien, in gewerblichen und landwirtschaftlichen Betrieben und zum Anschluß von gewerblich genutzten Elektrowerkzeugen. Sie sind jedoch zulässig in Schneiderwerkstätten und dergleichen. Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt; jedoch wird bei Zusendung eines »Praxisproblems« zugleich das Einverständnis des Absenders zu einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« vorausgesetzt. Die Stellungnahmen geben die Meinung des jeweiligen Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z.B. des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen. Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Postfach 19 07 37, 80607 München, Telefax (089) 12607-111 de 15-16/99 – 1201 Gummischlauchleitungen O5RN HO5RN-F AO5RN-F Diese Leitungen sind bestimmt für den Anschluß von Elektrogeräten bei geringen mechanischen Beanspruchungen (siehe DIN VDE 0298 Teil 300) in trockenen, feuchten und nassen Räumen, im Freien, z. B. als Anschlußleitung für Gartengeräte. Diese Leitungen dürfen mit Fetten und Ölen in Berührung kommen (z. B. Friteusen). Diese Leitungen dürfen fest verlegt werden, z. B. in Möbeln, Dekorationsverkleidungen, Stellwänden und Hohlräumen von Fertigbauteilen. Gummischlauchleitungen O7RN HO7RN-F AO7RN-F Diese Leitungen sind bestimmt für die Verwendung bei mittleren mechanischen Beanspruchungen (siehe DIN VDE 0298 Teil 300) in trockenen, feuchten und nassen Räumen, im Freien, z. B. für Geräte in gewerblichen und landwirtschaftlichen Betrieben wie große Kochkessel, Heizplatten; für Handleuchten, Elektrowerkzeuge wie Bohrmaschinen, Kreissägen, Heimwerkergeräte; auch für transportable Motoren oder Maschinen auf Baustellen oder in landwirtschaftlichen Betrieben, usw.; verwendbar auch für feste Verlegung, z. B. auf Putz, in provisorischen Bauten und Wohnbaracken; zulässig für direkte Verlegung auf Bauteilen von Hebezeugen, Maschinen usw. Diese Leitungen dürfen bei geschützter, fester Verlegung in Rohren oder in Geräten sowie als Läuferanschlußleitungen von Motoren jeweils mit einer Nennspannung bis 1000 V Wechselspannung oder einer Gleichspannung bis 750 V gegen Erde betrieben werden. Bei der Verwendung in Schienenfahrzeugen darf die Betriebsgleichspannung 900 V gegen Erde betragen. Neben der zuvor angeführten DIN-VDE-Norm gilt die Anwendungsrichtlinie für harmonisierte Niederspannungsleitungen DIN VDE 0298 Teil 300:1991-03 (eine DIN-VDE-Leitlinie für die Verwendung von Kabeln und isolierten Leitungen für Starkstromanlagen). Diese Leitlinie enthält Sicherheitsanforderungen sowohl für Leitungen für die feste Verlegung als auch für flexible Leitungen. 1202 – de 15-16/99 Für Leitungen für die feste Verlegung gilt u. a.: – Leitungen sollten nicht in Kontakt mit heißen Oberflächen oder in deren unmittelbarer Nähe verlegt werden, es sei denn, daß sie hierfür geeignet sind. – Leitungen dürfen nicht direkt in Erdreich verlegt werden. – Leitungen sollten in geeigneter Weise befestigt werden. Bei der Wahl der Schellenabstände soll das Gewicht der Leitung beachtet werden, damit der Grenzwert für die zulässige Zugkraft nicht überschritten wird. Die Leitung sollte durch die jeweils verwendeten mechanischen Befestigungsmittel nicht beschädigt werden. – Leitungen, die über längere Zeit betrieben werden, können Schaden nehmen, wenn sie bewegt werden. Dies kann durch natürliche Auswirkungen der Alterung auf die physikalischen Eigenschaften der verwendeten Werkstoffe für Isolierhülle und Mantel verursacht sein, die schließlich verspröden können. Hinsichtlich flexibler Leitungen gilt: – Für den Anschluß aller ortsveränderlichen Betriebsmittel sollten flexible Leitungen verwendet werden. Die Länge der Anschlußleitung sollte so gewählt werden, daß die Schutzmaßnahme erhalten bleibt. Um das Risiko einer mechanischen Beschädigung zu verringern, sollte die Leitungslänge so kurz wie in der Praxis erforderlich sein. – Mit Ausnahme von Leitungslängen im Anschlußbereich eines fest installierten Betriebsmittels sollten flexible Leitungen (ausgenommen sind die schweren Leitungsbauarten, die in provisorischen Gebäuden fest verlegt werden dürfen) nicht fest verlegt werden, es sei denn, sie sind mechanisch geschützt. Bei fester Verlegung sollte mindestens eine Leitung für »normale« Beanspruchung verwendet werden. Die Definitionen der Beanspruchungen sind im Anhang 2 der DIN VDE 0298 Teil 300:1991-03 zu finden. Die Leitungslängen festverlegter flexibler Leitungen im Anschlußbereich fest installierter Betriebsmittel sollten so kurz sein, wie in der Praxis möglich. Der Anschluß an die feste Installation sollte direkt und in geeigneter Weise erfolgen. – Flexible Leitungen sollten kei- nen überhöhten Beanspruchungen durch Zug, Druck, Abrieb, Verdrehen und Knicken insbesondere an der Geräteeinführung und am Übergangspunkt zur festen Installation ausgesetzt werden. Zugentlastungen oder Anschlußmittel sollten sie nicht beschädigen. – Flexible Leitungen sollten nicht unter Teppichen oder anderen Bodenbelägen verlegt werden, da die Gefahr besteht, daß a) Wärmedämmung auftritt, die zu überhöhten Temperaturen führt, b) die Leitungen durch das Gewicht von Möbeln oder Betriebsmitteln oder durch Begehen beschädigt werden. – Es sollte vermieden werden, daß flexible Leitungen in Kontakt mit heißen Oberflächen oder in deren unmittelbare Nähe gelangen, es sei denn, daß sie hierfür geeignet sind. Dies gilt aufgrund ihrer Eigenschaften insbesondere für PVC-isolierte und/oder ummantelte Leitungen. Hinsichtlich der Auswahl und Errichtung von Kabel- und Leitungsanlagen gelten die Anforderungen der harmonisierten DIN VDE 0100 Teil 520:1996-01. In dieser DIN-VDE-Errichtungsnorm gibt es aber keine Anforderung, in der speziell der Anschluß ortsveränderlicher Betriebsmittel ausführlich und eindeutig beschrieben ist. Deshalb wird empfohlen, sich diesbezüglich an der »alten« nationalen Fassung der DIN VDE 0100 Teil 520 aus dem Jahre 1985 zu orientieren. Hierin ist u. a. sinngemäß nachzulesen: Zur Beachtung! Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-Normen mit VDE-Klassifikation erfolgt, werden diese wiedergegeben mit Erlaubnis des DIN und des VDE. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Berlin, erhältlich sind. Die Redaktion nommen für direkte Einbettung in Schüttel-, Rüttel- oder Stampfbeton. Diese Leitungen sind auch für die Verwendung im Freien geeignet, sofern sie vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind. Das heißt, sie sind bestimmt für die feste Verlegung. Die vorausgegangenen Ausführungen mögen genügen, um deutlich zu machen, daß es als sinnvoll erscheint, die in der Anfrage angeführten, doch wohl »nicht so ganz ortsfesten, weil schwenkbaren« Brenner über flexible Leitungen mit der festen Elektroanlage zu verbinden. Das u. a. schon deshalb, weil nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, daß die erforderlichen Reparatur- und Wartungsarbeiten an den Brennern von elektrotechnischen Laien ausgeführt werden und während dieser Arbeiten die Anschlußleitungen relativ häufig erheblichen Biegebeanspruchungen ausgesetzt werden. Der elektrotechnische Laie muß sich seines Handelns und der Auswirkungen nicht bewußt sein. Da in der Anfrage auch auf »gummigepufferte« Motoren hingewiesen wird, sei abschließend angemerkt, daß es in der harmonisierten DIN VDE 0100 Teil 520:1996-01 hierzu folgende An- forderung gibt: Kabel- und Leitungssysteme (-anlagen) an Konstruktionsteilen oder Geräten, die Schwingungen von mittlerer oder hoher Beanspruchung ausgesetzt sind, müssen für diese Bedingungen geeignet sein. Dies gilt auch für einzelne Kabel und Leitungen sowie die Leitungsverbindungen. Diese Anforderungen sind besonders bei Verbindungen zu Betriebsmitteln, die Schwingungen ausgesetzt sind, zu beachten. Gegebenenfalls sind hierfür besondere Maßnahmen, zum Beispiel flexible Leitungen anzuwenden. Im Zusammenhang mit dem in der Anfrage beschriebenen Themenkomplex ist ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Fachkompetenz bei dem jeweiligen Anlagenerrichter gefragt! Es wäre sicher etwas blauäugig zu erwarten, daß jeder individuelle Fall der täglichen Praxis in den technischen Regelwerken – z. B. den DIN-VDE-Normen – ausführlich behandelt ist. Damit würde die von Fachleuten oft beklagte »Normenflut« einen Umfang annehmen, daß sich die Praktiker schon aus zeitlichen Gründen außerstande sähen, auch nur die »Lesearbeit« zu bewältigen. H. Nienhaus Probleme bei der Sanierung (Rekonstruktion) von Altanlagen tungen NYM-J 5 · 10 mm2 wurde das TN-S-System in die jeweilige Wohnungsverteilung geführt. ● Die Zählervorabsicherung wurde je Wohnung mit NH-Sicherungen 35 A bzw. 40 A vorgenommen. Nach dem Zähler wurden 63-A-Leitungsschutzschalter angeordnet. Die Zuleitungen zur jeweiligen Wohnung NYM-J 5 · 10 mm2 erfolgten im Kellerraum als Bündelverlegung (6 Leitungen) im offenen Stahlblechkanal (gelocht) und dann weiter unter Putz (maximale Leitungslänge bis zum Wohnungsverteiler 18 m). ● Der Anschluß der Altstromkreise (2adrig mit maximaler Leitungslänge von ca. 16 m für den Spannungsfall) erfolgte durch Zwischenleitungen NYM-J 3 · 1,5 mm2 im Wohnungsverteiler (Leitungsschutzschalter 16 A) im TNS-System in der Art, daß der blaue N-Leiter auf die N-Schiene des Verteilers und der grün-gelbe PE-Leiter an die PE-Schiene angeschlossen wurden. Die Verbindung zur Altleitung erfolgte aber Ortsveränderliche Betriebsmittel müssen, ausgenommen bei über Schleifleitungen versorgten Betriebsmitteln, mit flexiblen Leitungen angeschlossen werden. Ortsfeste Betriebsmittel, – deren Standort zum Zwecke des Anschließens, Reinigens oder dergleichen vorübergehend geändert werden muß, z. B. Herde, Waschmaschinen, Speicherheizgeräte (Ausnahmen sind möglich), Einbaueinheiten von Unterflurinstallationen in Doppelbodenplatten oder – die bei bestimmungsgemäßem Gebrauch im begrenzten Ausmaß Bewegungen ausgesetzt sind, müssen mit flexiblen Leitungen angeschlossen werden. Diese Leitungen müssen über Steckvorrichtungen oder über Klemmen in ortsfesten Gehäusen, z. B. über Geräteanschlußdosen, angeschlossen werden. Bestimmte Bauarten flexibler Leitungen dürfen – wie zuvor beschrieben – auch fest verlegt werden, siehe DIN VDE 0298 Teil 3. Mantelleitungen (NYM) nach DIN VDE 0298 Teil 3:1983-08 sind ausschließlich bestimmt zur Verlegung über, auf, im und unter Putz in trockenen, feuchten und nassen Räumen sowie im Mauerwerk und im Beton, ausge- PEN-Leiter, Querschnitt, Spannungsfall FRAGESTELLUNG Eine junge Wohnungsgenossenschaft ließ durch ein Architektenbüro die entsprechenden Projektierungsunterlagen für eine Teilmodernisierung (Küche, Bad, Flur) für mehrere Objekte mit jeweils 6 WE erstellen. Aus Bewohnbarkeitsund Kostengründen während der Modernisierung sollten die elektrischen Leitungen in den übrigen Räumen im alten Zustand verbleiben, aber einer eingehenden Überprüfung durch einen Fachbetrieb hinsichtlich eines ordnungsgemäßen Weiterbetriebes unterzogen werden. Weiterhin sollte ein Austausch der vorhandenen Betriebsmittel (Schutzkontaktsteckdo- sen, Schalter) in der alten Anlage gegen gleiche erfolgen. Die alte Installation in den Wohnungen war zweiadrig ausgeführt in 2,5 mm2 Al (PEN-Leiter grau) mit Schutzkontaktsteckdosen – angeschlossen in klassischer Nullung. Eine Elektroinstallationsfirma führte die Arbeiten nach den Projektunterlagen aus: ● Der ankommende Anschluß vom Energieversorger als TN-CSystem wurde bis zu der im Keller des jeweiligen Hauses angeordneten Zählerverteilung als TN-C-System weitergeführt (NYY-I 4 · 25 mm2; Absicherung NH 80 A). ● In der Zählerverteilung wurde das System in ein TN-C-System getrennt; und über Steigelei- de 15-16/99 – 1203 nur zwischen der grauen Ader (PEN-Leiter) der Altleitung und dem blauen N-Leiter des Zwischenstückes. Der PE-Leiter wurde an der Verbindungsstelle nicht geklemmt – wie es ja wohl richtig ist. Bei der Abnahme durch den Bauherrn wurde speziell der Anschluß der Altstromkreise beanstandet, da diese Anschlußart nicht den Bestimmungen entsprechen dürfte (Anschluß eines PEN-Leiters an den N-Leiter und das Nichtvorhandensein eines PEN-Leiters im Wohnungsverteiler). Der Bauherr schlug vor, das TN-C-System bis zum Wohnungsverteiler zu führen (zulässig, da 10 mm2 Cu verlegt sind) und erst im Wohnungsverteiler die Auftrennung zum TN-C-System vorzunehmen, um für die Altstromkreise durch z. B. Verdrillen der N- und PE-Ader des Zwischenstückes an beiden Leitungsenden den ordnungsgemäßen PEN-Anschluß zu ermöglichen. Vom Projektanten wurde dies abgelehnt mit der schriftlichen Mitteilung: »Die Elektroinstallation in allen Wohnhäusern wurde nach den Regeln der Elektrotechnik ausgeführt. In der Fachunternehmererklärung bestätigen die ausführenden Elektrofirmen, daß die Elektroinstallation nach den Bestimmungen der DIN VDE 0100 errichtet und geprüft wurde.« Des weiteren wurde gesagt, daß dieses Anschlußverfahren »gängige Praxis« sei und schon in ca. 1000 WE angewendet wurde. 1) Entspricht die »gängige Praxis« der Umfunktionierung eines ankommenden N-Leiters zu einem nachfolgenden PEN-Leiter wirklich den angegebenen Bestimmungen? Oder ist die Forderung des Bauherrn nach Herstellung eines ordnungsgemäßen Netzzustandes berechtigt und in der angegebenen Weise machbar? 2) Entspricht der Querschnitt von 10 mm2 Cu für die Wohnungszuleitungen in der Bündelverlegung (6 Leitungen) der Strombelastbarkeit, die durch den jeweiligen 63-A-Leitungsschutzschalter gegeben ist, auch wenn momentan eine Zählervorsicherung von NH 35 A bzw. 40 A vorhanden ist? Haben solche Anordnungen dann überhaupt noch Sinn? Bewegt sich der Span- 1204 – de 15-16/99 nungsfall nicht auch an der Grenze der Zulässigkeit? Wie könnte eventuell praxisnah verfahren werden? Eine weitere Frage im Zusammenhang mit dieser Modernisierung: Sollte oder müßte ein Projektant den Bauherrn bereits im Projekt darauf aufmerksam machen, wenn im Bereich 2 von Bädern Anschlüsse für Leuchten (Spiegelschränke) vorgesehen werden, da hinsichtlich der Schutzart für diese Leuchten ja mindestens IP X4 erforderlich ist? Ist der Betreiber der Anlage (Wohnungsgenossenschaft) verpflichtet, seine men (Bild 1). Der grün-gelb gekennzeichnete Leiter ist dann ein PEN-Leiter. Aber auch diese Lösung steht nicht völlig im formalen Einklang mit den gültigen DIN-VDE-Errichtungsbestimmungen, da der PEN-Leiter nach DIN VDE 0100540 (VDE 0100 Teil 540) einen Mindestquerschnitt von 10 mm2 haben muß. Dennoch ist aus Sicht des Verfassers die beschriebene Lösung sicherheitstechnisch vertretbar. Bei der in der Anfrage beschriebenen Vorgehensweise, den blau gekennzeichneten Leiter der Verbindungsleitung NYM 3 · 1,5 Bild 1: Erweiterung einer bestehenden Starkstromanlage Mieter über derartige Sachverhalte umgehend in Kenntnis zu setzen (soweit ihm selbst bekannt)? P.S.: Wenn die ausgeführten Arbeiten nicht in der erforderlichen Qualität erfolgt sind, ergibt sich die Frage, wie man sich im Vorfeld vor Firmen, die ihre Arbeiten nicht fachgerecht ausführen, schützen kann. H.-J. K., Brandenburg ANTWORT Zu Frage 1 Nein, der ankommende N-Leiter der 3adrigen Verbindungsleitung NYM 3 · 1,5 mm2 darf beim Übergang auf den Altstromkreis nicht auf den grau gekennzeichneten PEN-Leiter des Altstromkreises geklemmt werden. Auf den grau gekennzeichneten Leiter des Altstromkreises ist der grün-gelb gekennzeichnete Leiter der neuen Verbindungsleitung NYM 3 · 1,5 mm2 zu klem- mm2 auf den grau gekennzeichneten PEN-Leiter des Altstromkreises zu klemmen, ist nicht zulässig. In solch einem Fall würde ein blau gekennzeichneter Leiter als PEN-Leiter verwendet. Der Beanstandung des Bauherrn, daß im Stromkreisverteiler kein PEN-Leiter vorhanden ist, kann nicht gefolgt werden. Das Nichtvorhandensein eines PEN-Leiters im Stromkreisverteiler ist kein Mangel. Die in diesem Zusammenhang angesprochene Forderung des Bauherrn nach Herstellung eines ordnungsgemäßen Netzzustandes kann nicht nachvollzogen werden. Sehr wohl könnte ein TN-C-System bis zum Stromkreisverteiler geführt und dort erst ein TN-S-System gebildet werden. Die örtlichen Verhältnisse (Vorhandensein einer Leitung mit dem Nennquerschnitt 10 mm2 Cu) lassen dies zu. Nicht nachzuvollziehen ist jedoch der Vorschlag, die grün-gelb und die blau gekennzeichneten Adern barkeit der Verbindungsleitung von 63 A ermöglichen. Die Zählervorsicherung von 35 A bzw. 40 A spielt bei diesem Dimensionierungskriterium keine Rolle. Es kommt allein auf die Belastbarkeit der Leitung an, die gegeben sein muß. Über den Sinn der Anordnung von Zählervorsicherungen mit 35 A bzw. 40 A und dem Zähler nachgeschalteten Leitungsschutzschaltern 63 A braucht wohl wirklich nicht diskutiert zu werden. Es macht keinen Sinn. Bedeutung erlangen die niedrigen Nennstromwerte der Zählervorsicherungen beim Spannungsfall. Dieser ist nach DIN 18015-1, Abschnitt 4.3.1 (6), mit der vorgeschalteten ÜberstromSchutzeinrichtung zu berechnen. Hier könnte man fälschlicherweise annehmen, daß mit den niedrigeren Nennstromwerten der Zählervorsicherungen geBild 2: Zuordnungsgrenzen für den Spannungsfall 3 % bei getrennter Anordnung des Stromkreisverteilers in rechnet werden darf. der Wohnung nach DIN 18015-1 Da aber eine Belastbarkeit der Verbindungsleitung ganz eindeutig ist die Verlegeart derVerbindungsleitung NYM 3 · zum Stromkreisverteiler von 63 A der Verbindungsleitungen zum 1,5 mm2 an den Enden zu verdrilgegeben sein muß, muß auch von Stromkreisverteiler beschrieben. len und dadurch einen PEN-LeiBei angenommener Verlegung im ter zu erzeugen. Eine solche Voroffenen Stahlblechkanal (gelocht) gehensweise ist unzulässig. Die »de-Spezial»: zu Beginn des Verlaufs und weiteweitere Aufteilung im Stromrer Verlegung unter Putz ist als kreisverteiler könnte jedoch in PRAXISHILFEN 2 kritischste Verlegeart des gesamder Art erfolgen, wie er auch in Das Sonderheft enthält mehr als ten Leitungsverlaufes die Verleder Zählerverteilung vorgenom160 interessante Praxisprobleme gung im offenen Stahlblechkanal men wurde. Danach erfolgt die aus den »de«-Jahrgängen 1995 und zu sehen, die in der Anfrage als Installation wie zuvor beschrie1996 sowie zahlreiche bisher nicht »Bündelverlegung« beschrieben ben, d. h., auf den grau gekennveröffentlichte Problemfälle. Sie wird. Somit ist ein Umrechnungszeichneten PEN-Leiter des Altwurden in Themenbereiche gegliefaktor von 0,75 für 6 Leitungen in stromkreises wird der grün-gelb dert und gegebenenfalls mit später einer perforierten Kabelwanne gekennzeichnete Leiter der neuen eingegangenen Zusatzinformationach Tabelle 12 der DIN VDE Verbindungsleitung NYM 3 . 1,5 nen ergänzt. Neben der fachthema0298-4 (VDE 0298 Teil 4):1988mm2 geklemmt. tischen Gliederung erleichtert ein detailliertes Stichwortverzeichnis 02 zu berücksichtigen. Die Belastdas rasche Auffinden einer bebarkeit Iz muß somit betragen 63 Zu Frage 2 stimmten Problemstellung, so daß Für die Verbindungsleitung A: 0,75 = 84 A. Unter Berücksichin ähnlich gelagerten Fällen gleich zwischen Zählerplatz und Stromtigung der Verlegeart E ist ein eine passende Lösung zur Hand ist. kreisverteiler ist ein Querschnitt Querschnitt von mindestens 16 erforderlich, der nach den TAB mm2 Cu nach Tabelle 2 aus BeiPreis: 29,- DM und DIN 18015-1, Abschnitt blatt 1 zu DIN VDE 0100-430 (für »de«-Abonnenten 25,- DM). 4.3.4(2), eine Belastung von 63 A (VDE 0100 Teil 430):1991-11 Hüthig & Pflaum Verlag, erlaubt. Selbstverständlich ist bei erforderlich. Diesem Querschnitt PF 102869, 69018 Heidelberg. der Dimensionierung des Querkönnen dann ÜberstromTel.: 0 62 21/48 93 84, Fax: 0 62 21/48 94 43 schnittes eine vorhandene BündeSchutzeinrichtungen zugeordnet lung zu berücksichtigen. Nicht werden, die die geforderte Belast- de 15-16/99 – 1205 63 A bei der Berechnung des Spannungsfalls ausgegangen werden. Würde der Spannungsfall nur mit den niedrigeren Nennströmen der Zählervorsicherungen eingehalten, könnte die Verbindungsleitung zum Stromkreisverteiler nicht mit 63 A belastet werden. Es kann und darf nicht sein, daß je nach Betrachtungsfall immer die jeweils günstigste Überstrom-Schutzeinrichtung herangezogen wird. Wie sieht nun die Spannungsfallbetrachtung aus? Bei einer Leitungslänge von 18 m und einem Querschnitt von 10 mm2 Cu für die Verbindungsleitung zum Stromkreisverteiler ergibt sich ein Spannungsfall von 0,88 %. Da insgesamt der Spannungsfall in der elektrischen Anlage hinter der Meßeinrichtung bis zum Anschlußpunkt der Verbrauchsmittel nach DIN 18015-1, Abschnitt 4.3.1(6) 3 % nicht überschreiten soll (Bild 2), bleibt für die Endstromkreise ein Spannungsfall von max. 3,0 % - 0,88 % = 2,12 %. Daraus ergibt sich unter Berücksichtigung der Anlagendaten eine maximale Länge des Endstromkreises von ca. 13,7 m. Da die tatsächliche Länge größer ist, ist der Spannungsfall überschritten. Bei allen vorangegangenen Betrachtungen wurde wie bei der Planung und Ausführung einer Neuanlage vorgegangen. Zu berücksichtigen ist, daß bei Sanierungsarbeiten bzw. Rekonstruktionen mitunter auf altanlagenbedingte und auch wirtschaftliche Gesichtspunkte geachtet werden muß. In solchen Fällen gilt es, die zulässigen Grenzen der Planungsnormen und Errichtungsbestimmungen auszuloten und zu nutzen und ggf. eigenverantwortlich zu handeln. Zur weiteren Frage Ganz allgemein ist festzustellen, daß im Vorfeld der Planung und Ausführung elektrischer Anlagen die Aussprache zwischen dem Bauherrn, dem Planer und den Ausführenden von großer Wichtigkeit ist. Diese Gespräche und die vorzeitig getroffenen Entscheidungen minimieren die ansonsten später fast zwangsläufig auftretenden Probleme. Die Erfahrung zeigt, daß überall dort, wo die intensive Aussprache – und damit die Vorgabe eindeutiger und umfassender Aussagen – gepflegt wird, eine gute Zusammenarbeit und ein annähernd mängelfreies Ergebnis zu erwarten sind. Eine solche Aussprache könnte auch bei den Auslässen für Leuchten/Spiegelschränke im Bereich 2 von Bädern erfolgen. Bei der Größe heutiger Bäder ist aber der Auslaß im Bereich 2 schon fast das Normale. Viel wichtiger ist der Hinweis auf die erforderliche Schutzart, da Identifizierung von Leitern DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1) FRAGESTELLUNG ANTWORT Da es immer wieder zu Fragen der Leiterkennzeichnung in unserer Firma kommt, bitte ich Sie, mir folgende Frage zu beantworten: Innerhalb eines Gehäuses soll der Steuerstromkreis für Gleichstrom mit „BLAU“ isoliertem Leiter ausgeführt werden. Es soll zusätzlich (Kundenwunsch) eine Kennzeichnung der Polarität durchgeführt werden. Ist es zulässig, für den positiven Leiter die Isolierung „BLAU-ROT“ und für den negativen Leiter die Isolierung „BLAU“ zu verwenden? U.S., Baden-Württemberg Nach Abschnitt 14.2.4 von DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1):1997-11 muß eine Identifizierung »andere Leiter« (andere Leiter als Schutzleiter und Neutralleiter) durch Farbe (durchgängig oder mit einem oder mehreren Streifen), Ziffern oder Alphanumerik oder eine Kombination durchgeführt werden. Sofern Farbe zur Identifizierung angewendet wird, wird in Gleichspannungs-Steuerstromkreisen hierfür die Farbe »Blau« empfohlen. Der in der Anfrage angegebene BLAU-ROTE Leiter für L+ ist dem- 1206 – de 15-16/99 der Bauherr im Regelfall diese Kenntnis nicht hat. Eine konkrete Informationspflicht der Wohnungsbaugenossenschaft, ihre Mieter über vorgenannte Sachverhalte zu informieren, ist nicht bekannt. In vielen Fällen wird das Problem der Unkenntnis der Mieter dadurch gelöst, daß die Spiegelleuchten von vornherein installiert werden und Bestandteil der vermieteten Wohnung sind. Zum Nachsatz Die Frage, wie man sich vor Firmen schützt, die ihre Arbeiten nicht fachgerecht ausführen, läßt sich pauschal nicht beantworten. Abhilfe schafft in jedem Fall das im ersten Absatz der Antwort auf »Zur weiteren Frage« beschriebene Vorgehen. Nicht immer sind es gravierende Mängel, die vermeintlich vorliegen. Oft fehlt die erforderliche Aussprache, die Meinungsverschiedenheiten in Planung und Ausführung hätte ausräumen können. Eine anders ausgeführte Arbeit wird dann aber oft als Mangel bezeichnet. Wird ein Problem frühzeitig aufgezeigt, die angedachte Lösung sowie Alternativlösungen und ihre Konsequenzen vorgestellt und sich gemeinsam (Auftragnehmer und Auftraggeber) für eine Variante entschieden, kann es später in diesem Punkt keinen Mangel geben. D. Vogt nach nicht verboten, da ja Kombinationen zulässig sind. Allerdings sei darauf hingewiesen, daß eine blau-rote Kennzeichnung nicht gerade zu einer leichten Identifizierung führt, da sehr leicht eine Verwechslung mit rot isolierten Wechselstrom-Steuerstromkreisen gegeben ist. Wenn jedoch der Kunde diese Kennzeichnung wünscht, bestehen keine Einwände gegen die blau-rote Kennzeichnung für den L+. W. Hörmann ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ Elektroinstallation in staubexplosionsgefährdeten Bereichen KURT NOWAK Die erste Europäische Norm für staubexplosionsgeschützte elektrische Betriebsmittel, E DIN EN 50281-1-2 (VDE 0165 Teil 2):1997-10*, wurde in »de« 4/99 [1] vorgestellt. Der Normentwurf trägt den Titel »Elektrische Betriebsmittel zur Verwendung in Bereichen mit brennbarem Staub; Teil 1-2: Auswahl, Errichten und Instandhaltung«. Mit der Inkraftsetzung der Norm wird demnächst gerechnet. Dieser Bericht weist in Staubex-Bereichen** auf Neuerungen in der Zonenbewertung hin, nimmt zur Einstufung der neuen Zonen 21 und 22 Stellung und zeigt Installationsmaßnahmen auf. 1.0 Einleitung 1208 – de 15-16/99 Bisher: DIN VDE 0165:1991-02 Gas- und Staub-Explosionsschutz Errichten elektrischer Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen Neue Regelung und Übergang ➔ Ing. Kurt Nowak, Gewerbeamtsrat a. D., Oldenburg * Die Norm wird in diesem Beitrag nur kurz mit »DIN VDE 0165 Teil 2« bezeichnet, weil damit die Neuregelung zu »DIN VDE 0165 Teil 1« für den Gasex-Schutz deutlich wird. ** Die Kurzbezeichnung »Staubex« steht für Staubexplosionsschutz; die Kurzbezeichnung »Gasex« für Gasexplosionsschutz. 0170/0171 Teil 1):1994-03 »Elektrische Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche – Allgemeine Bestimmungen« zählen zu den Zündschutzarten besondere ➔ 1.1 Betriebsmittel für StaubexBereiche DIN VDE 0165 Teil 2 gilt für Maßgaben elektrischer Betriebsmittel mit Schutz durch Gehäuse Bild 1: Das Innere einer Getreidemühle ist Zone 20; die nähere Umgebung (1 m) Zone 21; bei richtig ausgelegter Lüftung Zone 22 ➔ Die Neuregelung ist u.a. geprägt von einer Aufteilung der bisher in einer Ausgabe enthaltenen Bestimmungen des elektrischen Explosionsschutzes in Gasund in Staub-Explosionsschutz. Die Übersicht in Tabelle 1 zeigt diese Neuregelung in der Entwicklung. Die Aussagen Untersuchungen haben ergänzen die Ingezeigt, daß in zahlrei- stallations-Anforchen Fällen eine Zonen- derungen für die Errichtung in nichteinteilung für die Installa- explosionsgefährtion elektrischer Anlagen deten Bereichen. in staubexplosionsgefähr- Das bedeutet, daß Bestimmundeten Bereichen entbehr- diese gen zusätzlich zu lich ist, wenn von der den InstallationsMöglichkeit der Verlegung anforderungen der elektrischer Betriebsmit- DIN-VDE-0100Reihe sowie zu den tel in nicht gefährdete Normen DIN VDE Räume und Bereiche Ge- 00101, DIN VDE brauch gemacht würde. 0800 usw. gelten. und ist die Anwendung bestimmt für die Auswahl, Errichtung und Instandhaltung. Sie behandelt als Zündschutzarten: a) Schutz durch Gehäuse und b) Begrenzung der Oberflächentemperatur. Nach DIN EN 50014 (VDE Gas-Explosionsschutz Endgültig Staub-Explosionsschutz Übergang DIN VDE 0165 Teil 1:1998-08 Elektrische Betriebsmittel für gasexplosionsgefährdete Bereiche. Elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen (ausgenommen Grubenbaue) Bis zum Inkrafttreten des Entwurfes (unten) gilt Abschnitt 7 der DIN VDE 0165:1991-02 Anforderungen für Bereiche, die durch brennbare Stäube explosionsgefährdet sind DIN VDE 0165 Teil 101:1996-09 E DIN EN 50281-1-2 (VDE 0165 Teil 2):1997-10 Elektrische Betriebsmittel für gasexplosionsgefährdete Bereiche. Einteilung der explosionsgefährdeten Bereiche Elektrische Betriebsmittel zur Verwendung in Bereichen mit brennbarem Staub. Teil 1-2: Elektrische Betriebsmittel mit Schutz durch Gehäuse: Auswahl, Errichten und Instandhalten. Tabelle 1: Neue Staubex-Normen in der Übersicht ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ Staubex-Elektroinstallation DIN VDE DIN EN 50281-1-2 (VDE 0165 Teil 2): 1997-10. ➔ Anwendungsbereich (1) Begriffe (3) Zoneneinteilung (4) Temperaturbegrenzung (6) Auswahl von staubexplosionsgeschützten Betriebsmitteln (7) Auswahl von Betriebsmitteln mit elektromagnetischer Strahlung (8) Auswahl von Ultraschallgeräten (9) Errichtungsbestimmungen (10) Leitungssysteme (11) Prüfung und Instandhaltung (12) Beispiele (Anhang A) Tabelle 2: Aufbau der künftigen »DIN VDE 0165 Teil 2«. Die Zahlen in ( ) weisen auf die Abschnitte der neuen Norm hin Maßnahmen, die an elektrischen Betriebsmitteln getroffen sind, um die Zündung einer umgebenden explosionsfähigen Atmosphäre zu verhindern. Während für Betriebsmittel für Gasex-Bereiche die Normen der Reihe EN 50014 bis 50020 zu Grunde zu legen sind (z. B. für Ex »o«, »q«, »d«, »e« und »m«), sind Betriebsmittel zur Verwendung in Bereichen mit brennbarem Staub nach den Vorgaben in E DIN EN 50281-1-1 (VDE 0170/0171 Teil 15-1-1): 1997-10 (zur Zeit Entwurf) zu beurteilen. Diese Norm enthält Baubestimmungen für elektrische Betriebsmittel der Kategorien 1, 2 und 3 (vgl. hier unter 1.12). Über weitere StaubZündschutzarten siehe unter [1]. 1.2 Zweigleisigkeit endgültig Mit der harmonisierten europäischen Staubex-Norm DIN VDE 0165 Teil 2 besteht erstmals eine komplette Zweigleisigkeit der Bestimmungen für den Explosionsschutz. In dieser noch in 1999 auch als nationale Norm zu verabschiedenden Staubex-Regelung sind die wichtigsten Installationsfragen gebündelt. Tabelle 2 zeigt den Aufbau und Inhalt der Staubex-Norm DIN VDE 0165 Teil 2. 1.3 Besonderheit: Staubex-DreiZonen-Regelung Die Zoneneinteilung für die Installation elektrischer Anlagen und Betriebsmittel für staubexplosionsgefährdete Bereiche ist in der ElexV, der EX-RL, der DIN VDE 0165, der DIN EN 13237-1:199807 E. »Explosionsschutz; Benennungen und Definitionen für Geräte, Schutzsysteme und Komponenten zur Verwendung in explosionsfähigen Atmosphären«, in DIN EN 1127-1:1997-10 »Explosions- schutz; Grundlagen und Methodik« u.a. geregelt. Während in den früheren Normen bei der Beurteilung der Installation in StaubexBereichen von einer Zweiteilung auszugehen war, werden die Gefährdungsbereiche jetzt in drei Zonen aufgeteilt: Zone 20, Zone 21 und Zone 22. Die Aufteilung der Zone 11 (Alt) in die neuen Zonen 21 und 22 erfordert informative Hinweise. Diese sind bisher vor allem in der EX-RL niedergelegt. Einstufungshinweise sind nunmehr erfreulicherweise auch in E DIN VDE 0170/0171 Teil 1501 enthalten. Diese Norm belegt die Einteilung von staubexplosionsgefährdeten Bereichen mit Beispielen. Damit soll ein notwendiges Bewertungsverfahren geschaffen werden für die Wahrscheinlichkeit des Auftretens explosionsfähiger Staub/Luft-Gemische und von Ablagerungen brennbarer Stäube. Zugleich dient die Zonen(Bereichs)-Einteilung einer (späteren) Zuordnung für die richtige Auswahl der elektrischen Anlagen und Betriebsmittel. Gerade dieser Regelung mit informativen Beispielen kommt wegen der Aufteilung in drei Staubex-Zonen besondere Bedeutung zu, da die Begriffsabfassungen für Zone 21 und Zone 22 »überlappend sind«. Tabelle 3 zeigt die gegenwärtig noch gültige und die neue Regelung im Vergleich der Rechtsnormen (ElexV) und der DIN-VDE-0165Bestimmungen »Alt/Neu«. 1.4 Neuregelung bringt Einstufungsprobleme Die Änderung der Staubex-Zonen von »Alt: Zone 10 und Zone 11« auf die neuen »Zonen 20, 21 und 22« bringt in der Betriebs- praxis nicht unerhebliche Probleme. Bisher gilt, daß in der Staubex-Zone 10 elektrische Betriebsmittel nur eingesetzt werden dürfen, wenn diese baumustergeprüft sind und für den Einsatz in Zone 10 ausdrücklich bescheinigt sind. Aus »Zone 10« wird jetzt »Zone 20«. Hierfür gelten die gleichen Forderungen, die bisher auch für Zone 10 (noch) gelten. Betriebsmittel für Bild 2: Grundschema für Einstufung der Zonen 20, 21, 22; bei richtigen Lüftungsmaßnahmen kann aus Zone 21 auch Zone 22 werden Zone 20 müssen ebenfalls – wie bisher – von einer zertifizierten, einer »benannten Stelle« einer Prüfung unterzogen werden. Tabelle 4 zeigt eine Übersicht der »benannten Stellen«. Zone 20 ist gekennzeichnet vom Vorhandensein eines bestimmungsgemäß häufig oder ständig vorhandenen Staub/ Luft-Gemisches und von Staubablagerungen von unbestimmter oder übermäßiger Dicke. Vorkommen: z.B. in Rohr- de 15-16/99 – 1209 ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ Neu: ElexV’96 Alt: ElexV’90 : Zone 20: Umfaßt Bereiche, in denen eine explosionsgefährdete Atmosphäre, die aus Staub/Luft-Gemischen besteht, ständig, langzeitig oder häufig vorhanden ist. Zone 10: Umfaßt Bereiche, in denen gefährliche explosionsfähige Atmosphäre durch brennbare Stäube langzeitig oder häufig vorhanden ist. Zone 21: Umfaßt Bereiche, in denen damit zu rechnen ist, daß eine explosionsfähige Atmosphäre aus Staub/Luft-Gemischen gelegentlich auftritt. Zone 11: Umfaßt Bereiche, in denen damit zu rechnen ist, daß gelegentlich durch Aufwirbeln abgelagerten (brennbaren) Staubes gefährliche explosionsfähige Atmosphäre kurzzeitig auftritt. Zone 22: Umfaßt Bereiche, in denen nicht damit zu rechnen ist, daß eine explosionsfähige Atmosphäre durch aufgewirbelten Staub auftritt, aber wenn sie dennoch auftritt, dann aller Wahrscheinlichkeit nach nur selten während eines kurzen Zeitraumes. (1) ElexV bedeutet: Verordnung über elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Räumen bzw. Bereichen von 1990 und 1996 Neu: DIN VDE 0165 Teil 2 Alt: DIN VDE 165:1991-02 Zone 20: Bereich, in dem explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke brennbaren Staubes in Luft ständig oder langzeitig vorhanden ist. Anmerkung: Wenn diese Bedingungen auftreten, sind sie im allgemeinen nur im Innern von Behältern, Rohrleitungen, Apparaturen usw. anzutreffen. Zone 10: Umfaßt Bereiche für brennbare Stäube, in denen gefährliche explosionsfähige Atmosphäre langzeitig oder häufig vorhanden ist. Zone 21: Bereich, in dem damit zu rechnen ist, daß explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke brennbaren Staubes in Luft bei Normalbetrieb gelegentlich auftritt. Anmerkung: Hierzu können u.a. Bereiche in der unmittelbaren Umgebung von z. B. Staubentnahme- oder -füllstationen gehören und Bereiche, wo Staubablagerungen auftreten, die bei normalem Betrieb eine explosionsfähige Konzentration von brennbarem Staub mit Luft bilden können. Zone 11: Umfaßt Bereiche für brennbare Stäube, in denen damit zu rechnen ist, daß gefährliche explosionsfähige Atmosphäre gelegentlich durch Aufwirbeln abgelagerten Staubes kurzzeitig auftritt. Zone 22: Bereich, in dem bei Normalbetrieb nicht damit zu rechnen ist, daß explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke brennbaren Staubes in Luft auftritt; wenn sie aber dennoch auftritt, dann nur kurzzeitig. Anmerkung: Hierzu können u.a. Bereiche in der Umgebung Staub enthaltender Geräte, Schutzsysteme und Komponenten gehören, in denen Staub aus Undichtheiten austreten und Staubablagerungen bilden kann (z. B. Mühlenräume, in denen Staub aus der Mühle austritt und sich ablagert). Tabelle 3: Staubex-Bereiche/Räume nach der Wahrscheinlichkeit des Auftretens durch Staub/Luft-Atmosphäre im Vergleich zur Zone 10 und 11 in der Gegenüberstellung Alt/Neu nach ElexV und DIN VDE 0165 leitungen, Fülltrichtern von Getreidemühlen (Bild 1), Behältern, in Räumen mit geschlossenen Förderbändern usw. 1.5 Umstellung von Zone 11 auf Zonen 21 und 22 Die Einstufung setzt Zonen-vergleichende Definitionen voraus. Die Neuregelung der Zonen wird in den Betrieben zu einem bestimmten Termin (vgl. 1.10) zur Überprüfung bzw. Neubewertung führen. Zur Umwandlung der »Alt-Zone 11« in die »Neu-Zonen 1210 – de 15-16/99 21 und 21« ist zu bemerken, daß die gesetzlichen Zonen-Definitionen der ElexV’96 durch die EN 1127-1:1997-10 verdeutlicht werden. Die Normen sollten für die Beurteilung herangezogen werden. In die Umstellungsbeurteilung eingehen muß auch die Qualität der Freisetzungsquelle. Das ist eine Stelle, von der aus brennbarer Staub freigesetzt oder aufgewirbelt werden kann, so daß ein explosionsfähiges Staub/Luft-Gemisch entstehen kann. Je nach Umständen erzeugt nicht jede Freisetzungsquelle zwangsläufig ein explosionsfähiges Staub/LuftGemisch. Es ist jedoch zu berücksichtigen, daß eine niedrig konzentrierte oder schwache, jedoch andauernde Quelle im Laufe der Zeit eine potentiell gefährliche Staubablagerung erzeugen kann. Die Zuordnung der Betriebsmittel zu Zonen hat Folgen. Wird eine bisherige Zonen-11Einstufung mit entsprechenden Betriebsmitteln aufgrund der geänderten Normenlage zu einer Zone 21, müssen die hier ange- ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ Benannte Stellen Prüfumfang von Geräten für Ex-Bereiche Kategorien G= Gas; D= Staub 1 BAM: Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin Elektrische Geräte und nichtelektrische Geräte; Gasmeßeinrichtungen; Schutzsysteme II-G 2 DMT: DMT - Gesellschaft für Forschung und Prüfung mbH, 45307 Essen EU-Kennummer 0158 Fax (0201) 172-1716 Elektrische Geräte und nichtelektrische Geräte; Schutzsysteme II G und IID 1G - 1D 2G - 2D 3G - 3D 3 IBExU: Institut für Sicherheit GmbH, 09599 Freiberg; EU-Kennummer 0637 Elektrische Geräte und nichtelektrische Geräte; V-Motoren, Maschinen; Schutzsysteme II G und II D 1G - 1D 2G - 2D 3G - 3D 4 TÜV-H: TÜV Hannover/SachsenAnhalt e.V. Hannover Elektrische Geräte Flurförderzeuge 1G 2G 3G 5 PTB: Physikalisch Technische Bundesanstalt, Braunschweig Elektrische Geräte und nichtelektrische Geräte; Maschinen; elektrostatische Sprüheinrichtungen; V-Motoren; Schutzsysteme II G 1G 2G 3G 1G 2G 3G Tabelle 4: »Benannte Stellen« für Ex II Explosionsschutz, ausgenommen Bergbau untertage; G = Gas; D = Staub ordneten Geräte gegen baumustergeprüfte Produkte ausgetauscht werden. Dies ist mit erheblichen Kosten verbunden. Daher sind Einstufungsfragen bei Zonen 21 und 22 von besonderer Bedeutung. 1.6 Kriterien für Einstufungen Mit der Aufsplittung der Zone 11 (Alt) in die Zonen 21 und 22 sind eine Vielzahl sicherheitstechnischer Kriterien für den Einzelfall maßgeblich. Die Konzepte der DIN-VDE-Bestimmungen – z. B. auch in DIN VDE 0170/0171 Teil 1505 – sind erkennbar darauf ausgerichtet, durch spezielle, abstrakte Vorgaben dem StaubEx-Planer Kriterien an die Hand zu geben, eine eigenständige Einstufung vorzunehmen. Diese Einschätzung ergibt sich aus einer Reihe von in der Norm enthaltenen Komponenten, Beispielen, Begriffsformulierungen und Erklärungen. Der Abschnitt will die zu berücksichtigenden Positionen, die für eine Zuordnung zu klären sind, zusammenfassend darstellen: ● Bestimmungsgemäßer Betrieb: Ist ein Zustand, in dem das Betriebsmittel im Rahmen seiner Konstruktionsparameter arbeitet. Geringe Staubfreisetzung (z.B. Austritt aus Filtern) kann Teil des bestimmungsgemäßen Betriebes sein. ● Abnormale Bedingungen: Sind erwartete, prozeßbedingte Stö- rungen, die selten auftreten können, z. B. Störungen, die eine Instandsetzung oder Stillsetzung erfordern; Störung am Filtermaterial; Störungen an einer flexiblen Verbindung; Störung an der Verpackung des Produktes; Ausgleich des Überdruckes; Undichtheit am Transportsystem. ● Einstufungsparameter nach EX-RL berücksichtigen: Konzentrationsbegrenzung; Inertisierung; Inertisierung brennbarer Stäube; Anwendung von Vakuum bzw. Unterdruckverfahren; Konstruktion; Dichtheitsprüfung der Apparatur; Objektabsaugung; Maßnahmen zur Beseitigung von Staubablagerungen in der Umgebung sind zu prüfen; staubführende Apparaturen und Behälter sind zu berücksichtigen. ● Freisetzungs-Staubquellen sind festzulegen; zu beachten sind z. B. Menge, Durchflußrate, Korngröße, Feuchtigkeitsgehalt. Im Freien sind Witterungseinflüsse, z. B. Wind, ein beachtenswerter Faktor. ● Es ist festzustellen, mit welcher Wahrscheinlichkeit die Freisetzungsquellen auftreten; und es ist die Konzentration in den verschiedenen Teilen der Aufstellungsorte zu bewerten. ● Die Möglichkeit der Bildung von potentiell gefährlichen Staubablagerungen ist zu ermitteln. ● Staubablagerungen, bedingt durch Zugluftverhältnisse inner- halb der Räume (offene Lagerhallen, Durchzug beim Öffnen der Türen, Aufzugsschächte) und hierdurch bedingte Verwirbelungen und die Zonenausbreitung sind zu bedenken. 1.7 Grundsätzliche Einstufungsparameter In Anlehnung an IEC 31H/47/ CDV (VDE 0170/0171 Teil 1505 E):1995-05 kann ein Grundschema grobe Einstufungshilfe sein (Bild 2). Eine grundsätzliche Aussage birgt naturgemäß Probleme in sich, da die örtlichen Verhältnisse für die Zuordnung eine wichtige Rolle spielen, sehr differenziert sind und eine individuelle Beurteilung, ggf. mit den für den Arbeitsschutz zuständigen Fachbehörden und den Berufsgenossenschaften oft nötig ist. Vorab erneut die Grundsatzforderung zur Prüfung, ob elektrische Installationen in den gefährdeten Bereichen überhaupt erforderlich sind. Die gezeigten Aufnahmen belegen, daß diese notwendige und außerdem wirtschaftlich sparsame Lösung oft nicht beachtet wurde. Den »Schutzmaßnahmen« Reinigung und Absaugung ist in der Praxis mehr Bedeutung zukommen zu lassen. Einstufungshinweise und Beispiele sind: Zone 20: Das Innere einer geschlossenen Apparatur, eines de 15-16/99 – 1211 ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ Behälters, einer Apparatur zur Erzeugung von Staub, einer Einrichtung zur Verarbeitung oder zum Transport von Staub, geschlossene Bandförderer usw. sind stets Zone 20, weil eine explosionsfähige Staub-Atmosphäre ständig, langzeitig und häufig vorhanden ist. Treten die Bedingungen auf, daß explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke in Luft ständig oder langzeitig oder häufig vorhanden ist, sind sie im allgemeinen nur im Innern von Behältern, Rohrleitungen, Apparaturen usw. anzutreffen. Zone 21: Um eine offene Beschickungsöffnung, um offene Fülltrichter, um Entnahme- und Aufgabestellen von staubhaltigem Gut bei nicht richtiger oder fehlender Staubabsaugung liegt in der Regel in einem Radius von mindestens 1 m eine Zone 21 vor. Richtig ausgelegt ist z. B. eine Absaugung, die den freigesetzten Staub nach innen absaugt. Ein Staubaustritt aus der Apparatur kann auch durch ein Unterdruckverfahren wirksam verhindert werden. Ist dies der Fall, kann aus Zone 21 Zone 22 werden! Wichtig: Ob der Radius von 1m bis zum Fußboden der Apparatur reicht, bedarf der Einzelfallösung. Wichtiger Anhaltspunkt ist auch die Feststellung, ob der Staub im Normalbetrieb gelegentlich auftritt. Zur Zone 21 können u.a. Bereiche in der unmittelbaren Umgebung von z. B. Staubentnahme- oder -füllstationen gehören. Bereiche, wo Staubablagerungen auftreten und schon bei normalem Betrieb eine explosionsfähige Konzentration von brennbarem Staub im Gemisch bilden können, sind ebenfalls der Zone 21 zuzuordnen. Zone 22: Außerhalb der Zone 21 ist der Bereich als Zone 22 festzulegen. Kriterium dafür ist die örtliche Feststellung, wie weit die Staubablagerung, bedingt durch Zugluftverhältnisse in einem Raum, stattfindet. Handelt es sich um einen Raum mit begrenzten Abmessungen, ist der über Zone 21 hinausgehende Bereich für den ganzen Raum als Zone 22 zu bewerten. Bei Apparaten mit 1214 – de 15-16/99 Beschickungseinrichtungen in größeren Hallen müssen Fallentscheidungen getroffen werden, welche Ausbreitung der Staubanfall hat. In die Bewertung eingehen muß auch die Betriebsweise, z. B. Umschüttungen, Einlagern, Auslagern von staubhaltigem Gut. Zone 22 liegt vor auch für Bereiche in der Umgebung Staub enthaltender Geräte, Schutzsysteme und Komponenten, in denen Staub aus Undichtheiten austreten und Staubablagerung bilden kann. Beispiel: In Mühlen tritt Staub aus und lagert sich in ei- Bild 3: Getreide-Schüttgut-Lagerung nem bestimmten Bereich normalerweise ab, evtl. sogar im ganzen Raum. 1.8 EX-RL Eine besonders unterstützende Einstufungshilfe stellen die neu gefaßten »Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit; Explosionsschutz-Regeln (EX-RL) – Fassung Juni 1998 Band I und Band II –, Regeln für die Vermeidung der Gefahren durch explosionsfähige Atmosphäre mit Beispielsammlung«1) dar. Mit der 15. Ergänzung der 1) Zu beziehen bei Werbe-Druck Winter GmbH & Co KG, 69201 Sandhausen, Fax: (0 62 24) 93 04-48 EX-RL wurde der Abschnitt 5 der Beispielsammlung dem Drei-Zonen-Konzept angepaßt. Der Abschnitt 5 umfaßt das Bearbeiten (z. B. Zerkleinern), Verarbeiten und Lagern von Stäuben oder festen Stoffen unter Staubanfall. 1.9 Baumusterprüfung auch für Zone 21! Wie aus den Differenzierungen für Zone 21 und Zone 22 zu erkennen, ergeben sich folgende, in Tabelle 5 niedergelegten Zuordnungen von Kategorien, die wiederum auf die Baumusterprüfung schließen. Elektrische Betriebsmittel für Zone 21 müssen ein »hohes Maß an Sicherheit« gewährleisten und sind der Kategorie 2 zugeordnet. Sie müssen von einer »benannten Stelle« geprüft werden. Erfolgt die Zuordnung bzw. Einstufung als »Zone 22«, dürfen elektrische Betriebsmittel mit dem Anforderungsprofil der Kategorie 3 »Geräte mit einem Normalmaß an Sicherheit« installiert werden. Eine Prüfung der Betriebsmittel durch eine »benannte Stelle« für Zone 22 ist also nicht vorgeschrieben. 1.10 Anwendung der neuen Einteilung Bei der Elektroinstallation müssen auch Beurteilungen erfolgen, ob sich Anlagen, Einrichtungen und Verfahrensweisen gegenüber der Erst-Elektroinstallation verändert haben. Es ist außerdem zu prüfen, zu welchem Zeitpunkt die Drei-Zonen-Regelung angewendet werden muß. Die frühere DIN-VDERegelung, wonach bei Änderung der Betriebsbedingungen die bestehenden Anlagen den jeweils gültigen Errichtungsbestimmungen angepaßt werden müssen, ist durch Außerkraftsetzung von Ziffer 5.1.4 der DIN 57105 Teil 1 (VDE 0105 Teil 1):1983-07 »Betrieb von Starkstromanlagen« entfallen. Unabhängig davon ergibt sich aber die erforderliche Anpassung immer. Liegt in einem Raum ein geändertes Betriebsverfahren vor, z. B. früher normale Betriebsbedingungen, jetzt staubexgefährdeter Betrieb, ist immer nach den hier aufgezeig- ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ 1 2 3 4 5 Kategorie Anforderungsmaß an Geräte Ausgelegt für explosionsfähige Atmosphäre einsetzbar in Zone Auch einsetzbar in Zone A 1 Sehr hoch; sicher bei zwei unabhängigen Fehlern Gas/Luft-Gemisch bzw. Dampf/Luft-Gemisch 0 1 und 2 B 1 Sehr hoch; sicher bei zwei unabhängigen Fehlern Staub/Luft-Gemisch 20 21 und 22 C 2 hohes Maß; sicher bei üblicher Gerätestörung Gas/Luft-Gemisch bzw. Dampf/Luft-Gemisch 1 2 D 2 hohes Maß; sicher bei üblicher Gerätestörung Staub/Luft-Gemisch 21 22 E 3 Normalmaß; sicher bei normalem Betrieb Gas/Luft-Gemisch bzw. Dampf/Luft-Gemisch 2 F 3 Normalmaß; sicher bei normalem Betrieb Staub/Luft-Gemisch 22 Kategorie 1 Geräte müssen ein sehr hohes Maß an Sicherheit gewährleisten. Kategorie 2 Geräte müssen ein hohes Maß an Sicherheit gewährleisten. Kategorie 3 Geräte müssen ein Normalmaß an Sicherheit gewährleisten. Tabelle 5: Beziehung zwischen Kategorien und Zonen; Quelle: Nach Tabelle 1B der DIN EN 1127-1 und EG-EX-Richtlinie‘94 ten Maßstäben zu verfahren. Schließlich muß die Situation dokumentiert werden! Die Frist für die Anwendung der Drei-Zonen-Neuregelung er- gibt sich aus der jeweiligen DINEN-Bestimmung. Entsprechend dem Annahmeverfahren werden in den einzelnen Normen Daten wie folgt festgelegt: Angabe des spätesten Datums, zu dem das Vorhandensein der Änderung auf nationaler Ebene angekündigt werden muß (doa); ● Angabe des spätesten Datums, ● de 15-16/99 – 1215 ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ 1.11 Voraussichtlicher Termin: 30. Juni 2003 Die »Elfte Verordnung zum Kategorie 1 D (D = Dust = Staub): Die Temperatu- störungen. Darüber hinaus müssen die Temperaturen von Oberflächen, auf denen sich Staub ablagern kann, um einen Sicherheitsabstand (z. B. 75 K; siehe DIN EN) niedriger sein als die Mindestzündtemperatur der dicksten Schicht, die sich aus dem betreffenden Staub bilden kann; dies muß auch bei selten auftretenden Betriebsstörungen sichergestellt sein. Falls die Schichtdicke unbekannt ist, muß die dickste vorhersehbare Schicht angenommen werden. ● Kategorie 2 D Die Temperaturen sämtlicher Oberflächen, die mit Staubwolken in Berührung kommen können, dürfen 2/3 der Mindestzündtemperatur in °C der betreffenden Staubwolke nicht überschreiten, auch nicht bei Betriebsstörungen. Darüber hinaus müssen die Temperaturen von Oberflächen, auf denen sich Staub ablagern kann, um einen Sicherheitsabstand (z. B. 75 K ; siehe DIN EN) niedriger sein als die Mindestzündtemperatur der Schicht, die sich aus dem betreffenden Staub bilden kann; dies muß auch bei Betriebsstörungen sichergestellt sein. ● Kategorie 3 D Bei normalem Betrieb dürfen die Temperaturen sämtlicher Oberflächen, die mit Staubwolken in Berührung kommen können, 2/3 der Mindestzündtemperatur in °C der Staubwolke nicht überschreiten. Darüber hinaus müssen die ren sämtlicher Oberflächen, die mit Staubwolken in Berührung kommen, dürfen höchstens 2/3 der Mindestzündtemperatur in °C der betreffenden Staubwolke nicht überschreiten, auch nicht bei selten auftretenden Betriebs- Temperaturen von Oberflächen, auf denen sich Staub ablagern kann, um einen Sicherheitsabstand (z. B. 75 K; siehe DIN EN) niedriger sein als die Zündtemperatur der Schicht, die sich aus dem betreffenden Staub bilden kann. den Ergebnissen der gemäß der ElexV vom 23.3.1994 gültigen Fassung bereits durchgeführten Prüfungen und Kontrollen Rechnung zu tragen. Es ist mit hinreichender Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, daß ab dem Jahr 2003 nach der neuen Regelung zu verfahren ist. Das bedeutet, in Zone 21 dürfen dann nur noch baumustergeprüfte Betriebsmittel eingesetzt werden, die mindestens ein »hohes Maß an Sicherheit« bei üblicher Gerätestörung (Gerätekategorie 2) aufweisen (vgl. Tabelle 5). 1.12 Staubex-Kategorien In Ergänzung vorstehender Kurzfassungen für Kategorien 1, 2 und 3 interpretiert der Leitfaden DIN EN 1127-1:1997-10 Bild 4: Torfstaub-gefährdete Betriebsstätte. Schon bei normalem Betrieb ist mit einer gefährlichen Staubkonzentration zu rechnen. Zone-21-Einstufung gerechtfertigt die Anforderungen für Geräte, Schutzsysteme und Komponenten für den Einsatz in Staub/ Luft-Atmosphären etwa wie folgt: ● Gerätesicherheitsgesetz« (Verordnung über das Inverkehrbringen von Geräten und Schutzsystemen für explosionsgefährdete Bereiche – Explosionsschutzverordnung – 11. GSGV) vom 12.12.1996 (BGBl. I S. 1914) hat schon frühzeitig die Terminierung einer europäisch einheitlichen Regelung festgelegt und im § 7 »Übergangsbestimmungen« bestimmt. Sinngemäß heißt es: ● Geräte und Schutzsysteme, die den am 23. März 1994 im Geltungsbereich dieser Verordnung geltenden Bestimmungen entsprechen, dürfen bis zum 30. Juni 2003 in den Verkehr gebracht werden. ● Die zugelassenen Stellen, die gemäß § 4 Abs. 1. Nr. 1 Buchstabe b der 11. GSGV mit der Bewertung der Konformität der bereits vor dem 1. Juli 2003 in Verkehr befindlichen elektrischen Betriebsmittel befaßt sind, haben 1216 – de 15-16/99 ▼ zu dem die Änderung auf nationaler Ebene durch Veröffentlichung einer identischen nationalen Norm oder durch Anerkennung übernommen werden muß (dop); ● Angabe des spätesten Datums, zu dem nationale Normen, die der Änderung entgegenstehen, zurückgezogen werden müssen (dow). Eine exakte Angabe zu Fragen der Erstanwendung der neuen DIN EN 50281-1-2 (VDE 0165 Teil 2):1999-... ist also von den Inkrafttretungs-Festlegungen der jeweiligen Norm abhängig. Bild 5: Aufzugs-Triebwerksraum in einer staubgefährdeten Betriebsstätte. Staubablagerungen deutlich erkennbar. ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ 1.13 Explosionsschutzdokument Zu den besonderen Maßnahmen der Richtlinie zählt das Erstellen eines Explosionsschutz-Dokumentes durch den Betreiber der explosionsgeschützten elektrischen Anlage. Dies erfordert, daß bestimmte technische Maßnahmen für die Arbeitsstätte getroffen werden müssen. Mit der EG-Arbeitsschutz-Richtlinie ’97 wird der Arbeitgeber verpflichtet, ein Explosionsschutzdokument vor Aufnahme der Arbeit zu erstellen und ggf. zu überarbeiten, wenn wesentliche Änderungen, Erweiterungen oder Umgestaltungen der Arbeitsstätte, der Arbeitsmittel oder des Arbeitsablaufes vorgenommen werden. Im Gegensatz zur Forderung nach einer Dokumentation der allgemeinen Gefährdungssituation nach dem Arbeitsschutzgesetz – ArbSchG – (BGBl. I Nr. 43 1996 Seite 1246) wird das Explosionsschutzdokument neben allgemeinen auch von vielen physikalischen und chemischen Einzeldaten bestimmt sein. Sicherheitstechnische Kenndaten sind festzulegen und kommen somit der Beurteilung der Ex-Elektroinstallation entgegen. Aus dem Explosionsschutzdokument muß insbesondere hervorgehen, welche Risiken vorherrschen, welche Maßnahmen zum Schutz getroffen wurden, wie sicher die Arbeitsstätte gestaltet ist, ob die Arbeitsmittel und Warneinrichtungen richtig ausgewählt wurden und ob Vorkehrungen für eine sichere Benutzung von Arbeitsmitteln getroffen sind. 2.0 Praktische Beispiele Unter Berücksichtigung der grundsätzlichen Einstufungs-Parameter hier einige Beispiele: ● Früher wurden Lager für Schüttgut, z. B. bei der Getreide-Bevorratung, generell als Zone 11 eingestuft. Dies ist jetzt Zone 21 oder Zone 22 (vgl. Tabelle 5). Aufgrund neuer Erkenntnisse und Erfahrungen liegt im Getreide-Einleitungs-Nahbereich Zone 20 (!) vor. Für das Beispiel gemäß Bild 3 gilt : Neu: EX-RL 1998 Ziffer 5.1.3.1.1: Lagern und Speichern in Hallen, offene Lagerung, Zone 20 im Nahbereich der Abwurfstelle; Zone 22 im gesamten Raum. Alt: EX-RL 1989 Ziffer 5.1.6.2: Offene Lagerung in Speichern und Hallen: Zone 11, ganzer Raum. Das bedeutet, daß – abhängig von der noch offenen Anpassungsregelung – Änderungen erforderlich werden, wenn sich elektrische Anlagen in diesen Bereichen befinden (müssen) und sie nicht in ungefährdete Räume verlegt werden können. ● Die Torfstaub-Lagerstätte im Bild 4 zeigt eine hier unnötige Elektroinstallation, die bei überlegter Planung in einen Nebenraum verlegt werden könnte. Wie die Aufnahme erkennen läßt, sind selbst die Bedienelemente nicht zugänglich. In diesem Lagerraum ist im Normalbetrieb mit dem Auftreten einer gefährlichen Staubatmosphäre zu rechnen. Daher gilt der Raum als Zone 21 und erfordert künftig zertifizierte, baumustergeprüfte elektrische Geräte mindestens der Kategorie 2. ● Triebwerksräume von Aufzugsanlagen innerhalb von Mühlen, Siloanlagen, Getreideverarbeitungs-Gebäuden, in der Futtermittelindustrie, im Nahrungsmittelgewerbe usw. sind oft staubbelastet (Bild 5). Der Staub dringt über die betriebsmäßig ständig zu öffnenden Fahrschachttüren in den Aufzugsschacht und gelangt von dort über die Seilöffnungen der Triebwerksraum-Decke in den Triebwerksraum. Der Raum ist als Zone 22 zu bewerten, sofern nicht für eine dich- de 15-16/99 – 1217 ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ tende Abschirmung der Öffnungen gesorgt oder eine wirksame Absaugung im Triebwerksraum vorgenommen wird. ● In der im Bild 6 gezeigten technischen Anlage wird Milchpulver pneumatisch in Säcke abgefüllt. Die Beschickungsöffnung ist geschlossen, die Absaugeinrichtung wirkt nach innen und verursacht in der Anlage keinen Staubaustritt. Hier ist nicht damit zu rechnen, daß aufgewirbelter Staub auftritt; aber wenn, dann nur selten und während eines kurzen Zeitraumes. Die Einstufung als Zone 22 im näheren Bereich der Anlage ist hier angemessen. Das gilt auch für die Tatsache, daß bei Störungen, z. B. beim Sackabriß aus der Füllanlage, Staub kurzzeitig austritt. schen Probleme, die Staubreinigung, zu beachten. Erfolgt die Verlegung auf Pritschen, in Kanälen, Gräben oder in anderen Profilen, sollten Vorkehrungen gegen das Eindringen und Ansammeln brennbaren Staubes beachtet werden. VdS 2033:1998-11 [2] flammenwidrige oder nicht brennbare Werkstoffe zu verwenden. Es wird aber empfohlen, ausschließlich halogenfreies Material einzusetzen. 3.4 Schutzmaßnahmen DIN EN 0165 Teil 2 enthält kei3.3 Leitungssysteme ne speziellen Anforderungen an Für alle Zonen gilt, daß LeitunSchutzmaßnahmen, so daß diese gen zulässig sind, die in verallein nach den Normen der Reihe schraubten, nahtlos gezogenen DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil oder durchgehend verschweißten 410):1997-01 zu beurteilen sind. Rohren eingezogen sind. Zulässig Nach DIN VDE 0100 Teil 482 sind auch mechanisch wider(VDE 0100-482):1997-08 »Feuerstandsfähige, staubdichte Kabel: gefährdete Betriebsstätten [2],[3] gelten die Anforderungen formell aber nicht für explosionsgefährdete Bereiche. Unter Hinweis auf die dem Brandschutz dienenden Festlegungen in Teil 482 von DIN VDE 0100 soll3.0 Elektrointe es jedoch sicherstallation heitstechnischer Maßstab sein, diese In allen GefährNorm auch für dungsbereichen, staubexplosionsgez.B. in Zone 21 und fährdete Bereiche 22, ist zu prüfen, heranzuziehen, obob eine Elektroinwohl diese formell stallation hier nicht für Ex-Bereiüberhaupt erforche gelten. Hierderlich ist. Zahlreinach sind Kabel-, che – nicht alle – Bild 6: Sackbefüllungs-Einrichtung für Milchpulver mit wirksamer Lüftung nach innen. Leitungssysteme Problemfälle bei Einstufung: Zone 22 im Nahbereich und -anlagen – ausder Zuordnung der genommen mineralisolierte LeiZone lassen sich durch Verlegung ● Kabel mit Leiterisolierung aus tungen und Stromschienen – bei Isoder elektrischen Anlage außerThermoplasten bzw. Elastomelationsfehlern zu schützen durch: halb des Gefährdungsbereiches ren, mit Metallbewehrung als Gelösen. flecht oder Mantel, und einem ● Fehlerstrom-Schutzeinrichtunäußeren Mantel aus PVC, PCP o.ä. gen (RCDs) mit einem Bemes3.1 Abschalteinrichtungen sungsdifferenzstrom I∆N ≤ 300 ● Kabel in einem nahtlosen AluDie notwendigerweise vorzuminiummantel mit und ohne BemA in TN- und in TT-Systemen. sehenden Abschalteinrichtungen wehrung. ● Wo widerstandsbehaftete Fehmüssen eine Trennung aller Leiler einen Brand entzünden kön● Kabel, die mineralisoliert sind ter bewirken. Das gilt auch für nen, z. B. bei elektrischen Heizunund einen Metallmantel besitzen. den Neutralleiter, jedoch nicht für gen, muß der BemessungsdiffeDiese müssen jedoch niedriger den Schutzleiter. renzstrom I∆N ≤ 30 mA betragen. belastet werden, um die OberDie Trennschalter sollten für flächentemperatur zu begrenzen. ● Steckdosen-Stromkreise sollten jedes einzelne Betriebsmittel, für generell durch Fehlerstrom● Kabel mit Thermoplast- oder einen Unterstromkreis oder eiSchutzeinrichtungen (RCDs) mit Elastomer-Isolierung und einem nen anderen Bereich vorgesehen einem Bemessungsdifferenzstrom Mantel aus PVC, PCP o.ä., wenn gewerden. Beschilderung ist geboI∆N ≤ 30 mA geschützt werden. schützte Verlegung ohne mechaniten. sche Beschädigung möglich ist. ● IsolationsüberwachungseinElektrische Betriebsmittel aller richtungen in IT-Systemen mit 3.2 Leitungsführung Art, in denen sich unbenutzte Öffakustischer und optischer MelDie Installation von Systemen, nungen für die Leitungseindung. Beim Auftreten eines zweidie nicht der Versorgung von Beführungen befinden, müssen IPten Fehlers darf die Abschaltzeit triebsmitteln in staubexplosionsschutzartgerecht mit geeigneten der Überstromschutzeinrichtung gefährdeten Bereichen dienen, Blindstutzen versehen werden. 5 s nicht überschreiten. sind nicht durch die gefährdeten ● Für die Aufputzverlegung von Bereiche/Räume hindurchzufüh3.5 Steckdosen im Freien Kabeln und Leitungen oder für ren. Bei der Leitungs- bzw. KaWerden Steckdosen (IN < 20 A ) Installationsrohre bzw. Installatibelführung sind die staubspezifionskanäle sind – in Anlehnung an im Freien angeordnet, müssen 1218 – de 15-16/99 ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ diese gemäß DIN VDE 0100-470:1996-02 »Anwendung von Schutzmaßnahmen« durch RCDs mit einem Bemessungsdifferenzstrom I∆N ≤ 30 mA geschützt werden. Diese Forderung gilt auch für Steckvorrichtungen, die innerhalb der Gebäude angeordnet sind und der gelegentlichen Versorgung von tragbaren Betriebsmitteln im Freien dienen. Ist die Verwendung elektrischer Geräte im Freien üblich, sollten RCD-geschützte Steckdosen im Freien selbst vorgesehen werden. 3.6 Abschottungen Werden Kabel und Leitungen durch Fußböden, Wände, Abtrennungen oder Decken geführt, die eine Abschottung gegen Staub bilden, sind die Durchführungen staubdicht zu gestalten. Die gleiche Aussage enthält DIN VDE 0170/0171 Teil 1501, Abschnitt 11.8. Die VdS-Schrift 2097-6:1998-10 (01) »Baulicher Brandschutz; Produkte und Anlagen; Teil 6: Kabelund Rohrabschottungen« gibt hierfür wertvolle Anregungen. 3.7 Potentialausgleich Für elektrische Anlagen ist der Hauptpotentialausgleich nach DIN VDE 0100-410:1997-01 Abschnitt 413.1.2 durchzuführen. Ist ein zusätzlicher Potentialausgleich (PA) nach der gleichen Norm (Abschnitt 413.1.1) nicht erforderlich (z.B. bei Nichterfüllung für das automatische Abschalten), so sehen auch die Normen für den Staubexplosionsschutz keinen PA – im Gegensatz zum Gasexplosionsschutz – vor. Allerdings müssen im Staubex-Bereich Maßnahmen gegen die Gefahren der statischen Elektrizität getroffen werden. Ein wirksamer Potentialausgleich dient der Erfüllung dieser Maßnahmen. Resümee Mit der Drei-Zonen-Regelung für den Staubex-Bereich werden Änderungen in der Staubex-Praxis wohl unvermeidbar sein. Nach Inkrafttreten entfällt der Abschnitt 7 von DIN VDE 0165 (VDE 0165):1991-02. Mehr als bisher sollte geprüft werden, ob elektrische Betriebsmittel nicht außerhalb der gefährdeten Bereiche installiert werden können. Literaturhinweise [1] Greiner: »Erste Europäische Normen für staubexplosionsgeschützte elektrische Betriebsmittel«, »de« 4/99, Seite 174 ff [2] DIN VDE 0100-482 (VDE 0100 Teil 482):1997-08 »Elektrische Anlagen von Gebäuden; Teil 4: Schutzmaßnahmen; Kapitel 48: Auswahl von Schutzmaßnahmen als Funktion äußerer Einflüsse; Hauptabschnitt 482: Brandschutz bei besonderen Risiken oder Gefahren« [3] Hochbaum »Brandschadenverhütung in elektrischen Anlagen bei besonderen Risiken oder Gefahren; Neue Errichtungsbestimmungen DIN VDE 0100-482«, »de« 1-2/99, Seite 29 ff k de 15-16/99 – 1219 ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ Instandsetzung von Motoren in Ex-Ausführung Zum Erwerb der »Sachverständigen-Anerkennung« KURT NOWAK Ein Elektromaschinenbaumeister beabsichtigt, explosionsgeschützte Motoren, Pumpen usw. zu überprüfen, zu reparieren und wieder am Betriebsort einzubauen. Dieser aufgrund einer »Praxisproblem«-Anfrage entstandene Beitrag informiert über Einzelheiten zur Rechtslage, über Voraussetzungen sowie über das Antragsverfahren zum Erwerb der Anerkennung als »Sachverständiger«. In letzter Zeit mehren sich Fragen aus dem Bereich des Elektromaschinenbaus zur Rechtslage des Ex-Sachverständigenwesens und zum Verwaltungsverfahren des Erwerbs einer behördlichen Anerkennung. Die Anfrage wird zum Anlaß genommen, auf einige wesentliche Aspekte des sogenannten »Werkstatt-Sachverständigen« bzw. »Sachkundigen« einzugehen. In der Praxis hat es sich als notwendig erwiesen, rechtzei- tig vor dem Antragsverfahren Kontakt mit den zuständigen Fachbehörden aufzunehmen. Zum Antrag im einzelnen: 1.0 Grundsätzliches Aufgrund des Gefahrenspektrums nimmt das Gebiet »Elektrischer Explosionsschutz« eine besondere Stellung ein. In logischer Konsequenz dazu werden auch an Sachverständige für diese sensiblen Bereiche hohe Anforderungen gestellt. Der elektrische Explosionsschutz ist in Deutschland dem Überwachungsrecht zugeordnet. Die rechtliche Beurteilung für ExSachverständige leitet sich nunmehr aus dem Gerätesicherheitsgesetz (GSG) und der ElexV ab. Auch Elektromaschinenbauer können – wie bisher – im ExBereich als Sachkundige, sogenannte »Werkstattsachverständige« tätig sein, wenn sie hierfür die Anerkennung erhalten. Zu der allgemein interessierenden Frage sind die gesetzlichen Regelungen vorab zu erläutern. Die Tabelle 1 gibt eine Übersicht GSG 2.VO zum GSG 11.GSGV 94/9/EG ElexV Gesetz über technische Arbeitsmittel – Gerätesicherheitsgesetz i.d.F. des 2. Gesetzes zur Änderung des GSG vom 23.10.1992 (BGBl. I S. 1793) i.d.F. vom 26.8.92 (BGBl. I Nr. 41) Zweite Verordnung zum Gerätesicherheitsgesetz und zur Änderung von Verordnungen nach dem Gerätesicherheitsgesetz vom 12.12.1996 (BGBl. I S. 1914) Elfte Verordnung zum Gerätesicherheitsgesetz (Verordnung über das Inverkehrbringen von Geräten und Schutzsystemen für explosionsgefährdete Bereiche – Explosionsschutzverordnung -11.GSGV) vom 12.12.1996 (BGBl. I S. 1914) EG-Richtlinie für Geräte und Schutzsysteme zur bestimmungsgemäßen Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen vom 23.3.1994 (Abl. EG »L« 100 Seite 1 ff) Verordnung über elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen (ElexV) vom 13. 12.1996 (BGBl. I S. 1931) Neu: Bereiche und nicht Räume! ● Grundlage des Überwachungsrechts ● Grundlage des Ex-Sachverständigen-Wesens ● Grundlegende Norm zur Änderung von Rechtsnormen, z.B. ElexV ● VO dient der Umsetzung der Richtlinie 94/9/EG ● Regelt das Inverkehrbringen von Geräten und Schutzsystemen zur bestimmungsgemäßen Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen ● Regelt EU-weit Maßgaben für Geräte und Schutzsysteme zur bestimmungsgemäßen Verwendung in Ex-Bereichen ● In Kraft: 1.1.1993 gemäß Artikel 15 In Kraft: 20.12.1996 gemäß Artikel 12 In Kraft: A: In Kraft: 20.12.1996 gemäß ab 23. 3. 1994 Artikel 12 der 2.V. zum GSG B: Übergangsfristen siehe § 7 der VO Tabelle 1: Neue Rechtsnormen zum elektrischen Explosionsschutz 1220 – de 15-16/99 Regelt grundlegende Anforderungen für Ex-Bereiche, Zonen, Instandsetzungen von Ex-Betriebsmitteln In Kraft: 20.12.1996 gemäß 2.VO zum GSG, Artikel 12 Bild 1: Austausch von Originalteilen (Leuchten-Abdeckungen) zählt zu den »allgemeinen Arbeiten« ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ A Allgemeine Instandsetzungsarbeiten; Keine SachverständigenAnerkennung B Besondere Instandsetzungsarbeiten; Sachverständigen-Anerkennung notwendig ● Glühlampen auswechseln ● Erneuerung einer Motorwicklung ● Öl bei Ex-o-Betriebsmitteln nachfüllen ● Erneuerung eines Läufers ● Kollektormotoren abdrehen ● Austausch von Durchführungen durch Schaltwellen ● Schleifringe eindrehen Austausch von Motorfüßen ● Austausch druckdichter Leitungsdurchführungen zwischen Ex-dRaum und Anschlußraum ● Kohlebürsten austauschen ● Bearbeiten von Spaltflächen ● Lüfterflügel bei Ex-e-Motoren austauschen ● Austausch Innenverdrahtung Einbau zusätzlicher Klemmen ● Tasteneinsätze erneuern ● Instandsetzen der Einführungsöffnungen ● Austausch von Leuchtenabdeckungen ● Austausch von LeiterplattenUmwicklungen ● Teile an Exe-Gehäuse anschweißen ● ● Tabelle 2: Beispiele allgemeiner und besonderer Instandsetzungsarbeiten 1.1 GSG und ElexV Die grundlegenden Rechtssätze für das Ex-Sachverständigenwesen enthält das Gerätesicherheitsgesetz (GSG), die 11. GSGV und die EG-Richtlinie 94/9/EG. Neu ist zudem, daß zu diesen Anlagen auch Meß-, Steuer- und Regeleinrichtungen gehören, die dem sicheren Betrieb der Anlage dienen. Damit werden z. B. auch elektrische Betriebsmittel erfaßt, die der Zündschutz Ex i entsprechen und deren dazugehörige Bauelemente jedoch außerhalb Das GSG regelt das Rechtsgebiet der überwachungsbedürftigen Anlagen. Es ist Nachfolger der traditionellen Bestimmungen des § 24 der Gewerbeordnung. Für die Neuregelung ist dabei folgendes von Bedeutung: Zu den überwachungsbedürftigen Anlagen zählen nach § 2(2a) GSG u.a. elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Räumen. der explosionsgefährdeten Betriebsstätten installiert werden, aber dem sicheren Betrieb der Ex-Betriebsmittel im Ex-Bereich dienen. Die Aufzählung der in Betracht kommenden Ex-Sachverständigen leitet sich generell aus der ElexV ab. Der entsprechende Personenkreis ist im § 15 ElexV festgelegt. der in Betracht Rechtsnormen. kommenden Bild 2: Elektromaschinenbaumeister bei der Vorbereitung für eine Prüfung an einem instandgesetzten ExMotor de 15-16/99 – 1221 ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ 1 Baden-Württemberg: Ministerium für Arbeit und Sozialordnung; Schellingstraße 15 in 70173 Stuttgart Fax: (07 11) 1 23-39 99 2 Bayern: Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit Abtlg. II:Arbeitsschutz, Sicherheitstechnik und Technische Überwachung. Winzererstraße 9 in 80797 München Fax: (0 89) 12 61-20 83 3 Berlin: Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, Abtlg. V Arbeitsschutz, Umweltmedizin, Gentechnik Windscheidestraße 18 in 10627 Berlin Fax: (0 30) 30 65-41 86 4 Brandenburg: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen, Postfach 601163 in 14411 Potsdam Fax: (03 31) 8 66-54 28 5 Bremen: Der Senator für Arbeit, Contescarpe 73, 28195 Bremen Fax: (04 21) 3 61-20 72 6 Hamburg: Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Hamburger Str. 47 in 22051 Hamburg Fax: (0 40) 29 88-22 86 7 Hessen: Hessisches Ministerium für Frauen, Arbeit und Sozialordnung. Fax: (06 11) 8 68 37 Abtlg. III: Arbeitsschutz, Sicherheitstechnik, Betrieblicher Gesundheitsschutz, Dostojewskistraße 4 in 65187 Wiesbaden 8 Mecklenburg-Vorpommern: Der Sozialminister des Landes MecklenburgVorpommern, Werderstraße 124 in 19055 Schwerin Fax: (03 85) 5 88-90 99 9 Niedersachsen: Niedersächsisches Sozialministerium, Hinrich-WilhelmKopf-Platz 2 in 30159 Hannover Fax: (05 31) 3 70 06-80 10 Nordrhein-Westfalen: Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Fürstenwall 25 in 40219 Düsseldorf Fax: (02 11) 8 55-37 34 11 Rheinland-Pfalz: Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit, Abtlg. 2: Arbeit und Sozialversicherung, Bauhofstraße 9 in 55116 Mainz Fax: (0 61 31) 16-24 52 12 Saarland: Ministerium für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales, Abtlg. Arbeitsmarkt, Arbeitsschutz, Sozialversicherung; Franz -Josef-Röder-Str. 23 in 66119 Saarbrücken Fax (06 81) 5 01-33 02 13 Sachsen: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit Abtlg. 5, Budapester Str. 5 in 01069 Dresden Fax: (03 51) 5 64-81 89 14 Sachsen-Anhalt: Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit, Abtlg. IV Arbeit, Seepark 5-7 in 39116 Magdeburg Fax (03 91) 5 67 45 22 15 Schleswig-Holstein: Die Ministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Abtlg. 2: Arbeit und Sozialordnung, Adolf - Westphal- Straße 4 in 24143 Kiel Fax: (04 31) 9 88-54 16 16 Thüringen: Ministerium für Soziales, Abtlg. 2: Arbeitsmarkt, Arbeitsschutz, Werner-Seelenbinder-Str. 6 in 99096 Erfurt Fax: (03 61) 34 72-8 20 Tabelle 3: Anschriften der Obersten Landesbehörden für Arbeitsschutz für Ex-Sachverständigen-Antragstellung 1.2 Instandsetzung/Inbetriebnahme In bezug auf die Fragestellung des Elektromaschinenbaumeisters ist § 9 Abs. 1 der ElexV von besonderem Interesse: Ist ein elektrisches Betriebsmittel hinsichtlich eines Teiles, von dem der Explosionsschutz abhängt, instandgesetzt worden, so darf es erst wieder in Betrieb genommen werden, nachdem der Sachverständige festgestellt hat, daß es in den für den Explosionsschutz wesentlichen Merkmalen den Anforderungen der ElexV entspricht und nachdem er hierüber eine Bescheinigung erteilt oder das Betriebsmittel mit einem Prüfzeichen versehen hat. Dies ist der eigentliche »sprin- 1222 – de 15-16/99 gende Punkt«! Wenn also z. B. an explosionsgeschützten elektrischen Betriebsmitteln nur »einfache« Reparaturen oder allgemeine Arbeiten (Bild 1) vorgenommen werden, ergeben sich keine besonderen Anforderungen. Auch bei »besonderen« Instandsetzungsarbeiten werden spezielle Anforderungen nicht gefordert, wenn die Ex-Betriebsmittel nicht wieder im explosionsgefährdeten Bereich angeordnet werden. Werden jedoch sogenannte »besondere« Instandsetzungsarbeiten (»besondere« Reparaturen) vorgenommen und ist beabsichtigt, die reparierten Ex-Betriebsmittel wieder im Ex-Bereich in Betrieb zu setzen, dann ist hierfür eine Sachverständigen-Anerkennung Voraussetzung. Hierauf zielt offenbar die Frage des Inhabers eines Elektromaschinenbaubetriebes ab. Denn es gehört nun einmal zum Geschäftsumfang eines Elektromaschinenbaumeisters, daß er nicht nur die Instandsetzungsarbeiten ausführen, sondern auch die Inbetriebnahme jederzeit in eigener Verantwortung bewältigen kann. Beim Antragsverfahren kommt es auf den beabsichtigten Umfang an. In der Tabelle 2 sind »allgemeine« und »besondere« Instandsetzungsarbeiten als Beispiele aufgeführt. 1.3 Sachverständige Das Sachverständigen-Wesen für den elektrischen Explosionsschutz ist in der ElexV’96 geregelt. Es gibt Sachverständige kraft gesetzlicher Regelung und ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ Nr. Der Antragsteller zum Ex-Sachverständigen muß 1 ein erfolgreiches Studium auf dem Gebiet des Ingenieurwesens, der Elektrotechnik, der Chemie oder der Physik an einer Hochschule absolviert haben; (siehe Hinweis) 2 Kenntnis der Vorschriften über elektrische Anlagen, insbesondere der Rechts- und Verwaltungsvorschriften, der Richtlinien der EG zum Explosionsschutz, der Ex-Rechtsnormen, der elektrotechnischen Normen für explosionsgefährdete Bereiche, EN DIN, DIN EN VDE, der UVVen u.a. Normen haben; 3 in einer mindestens 2jährigen praktischen Tätigkeit Kenntnisse und Erfahrungen über die Errichtung und den Betrieb elektrischer Anlagen erworben haben; 4 während einer bestimmten Zeit in die Prüfung von elektrischen Anlagen eingewiesen sein; 5 regelmäßig an einem Erfahrungsaustausch mit anderen Sachverständigen teilnehmen; 6 aufgrund seiner persönlichen Eigenschaften und seines Verhaltens zu einer ordnungsgemäßen Durchführung von Prüfungen geeignet sein; 7 regelmäßig Prüfungen an elektrischen Anlagen durchführen; 8 weisungsfrei sein im Hinblick auf die Prüftätigkeiten; 9 in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen leben und eine Vergütung erhalten, die unabhängig ist von der Anzahl und den Ergebnissen der von ihm durchgeführten Prüfungen; 10 eine Freistellungsbescheinigung/Haftpflichtversicherung durch den Betriebsunternehmer vorlegen. Hinweis: Für die Anerkennung von Sachkundigen nach § 15 (1) Satz 2 ElexV gelten die Anforderungen von Nr. 2 bis 10; anstelle der Anforderung nach Nr. 1 reicht eine technische Grundausbildung, z. B. Meisterprüfung, aus. Tabelle 4: Qualifikation für Ex-Sachverständige Sachverständige, denen auf Antrag die Anerkennung hierzu bescheinigt wird: ● Sachverständige kraft gesetzlicher Regelung: a) Sachverständige nach § 14 (1) und (2) GSG, z.B. TÜVs; ElexV § 15(1) Nr. 1; GSG § 14(1). b) Die Physikalisch Technische Bundesanstalt; ElexV § 15(1) Nr. 2; GSG § 14(1). c) Die Sachverständigen für Anlagen der aus dem Sondervermögen der Deutschen Bundespost hervorgegangenen Unternehmen (bis zum 31.12.1997) und die Sachverständigen für Anlagen der Eisenbahnen des Bundes; GSG § 14(2). ● Sachverständige nach Anerkennung Hierzu zählen: a) Die Sachverständigen eines Unternehmens, soweit ihnen auf Antrag die behördliche Anerkennung erteilt wurde (sog. »Werksachverständige«; vgl. ElexV § 15 (1) Nr. 3. b) Die Sachkundigen eines Unternehmens, soweit ihnen nach Antrag die behördliche Anerkennung erteilt wurde (sog. »Werkstattsachverständige« – Sachkundige). c) Sachverständige, die von der Bergbehörde des Saarlandes für elektrische Anlagen in Tagesanlagen anerkannt sind; ElexV § 15(1) Nr. 4. wollen. Voraussetzung ist, daß d) Sachverständige für Anlagen der zuständigen Behörde ein Ander Wasser- und Schiffahrtsvertrag vorgelegt wird. Das Antragswaltung des Bundes und der Bunverfahren und die Voraussetzundeswehr nach Anerkennung gen gelten auch für diesen Persodurch den zuständigen Bundesnenkreis. minister; vgl. ElexV § 15 (3). ● Werk-Sachverständiger ● Werkstatt-Sachverständiger Als Ex-Sachverständige für die (Sachkundiger) nach der ElexV vorgeschriebenen Die ElexV trägt dem Bedürfnis oder angeordneten Prüfungen gelRechnung, qualifizierten Fachten auch die qualifizierten Persokräften von Unternehmen der nen eines Unternehmens (BetrieElektrotechnik, z. B. Elektromabes), in dem die Prüfung durch schinenbaumeistern, unter VorWerksangehörige nach der Art der aussetzungen die Werkstattelektrischen Anlagen und der InteSachverständigen-(Sachkundigen-) gration von elektrischen Anlagen Anerkennung zu verleihen. in Prozeßanlagen angezeigt ist, soDie ElexV führt in § 15(1) Satz weit sie von der zuständigen 2 u. a. aus, daß den Werk-SachBehörde für die Prüfung der in diesem Unternehmen betrieELEKTROTECHNIK 99 benen Anlagen in Dortmund: anerkannt sind. Podiumsdiskussionen zu Es handelt aktuellen Branchenthemen sich hier um Sachverständi11.00 Uhr Bussysteme für die Gebäudege von Eigenautomation überwachungsVor- und Nachteile der verschieabteilungen, die denen Bussysteme explosionsgeWie überzeuge ich den privaten schützte elektrioder gewerblichen Endkunden? sche BetriebsWird es in Zukunft einen einheitlimittel nach eichen Standard geben? ner Instandsetzung wieder in Moderation: Andreas Stöcklhuber, Redaktion de Betrieb nehmen Mittwoch, 1.9.1999 ☛ ☛ ☛ de 15-16/99 – 1223 ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ verständigen die Sachkundigen (Werkstatt-Sachverständigen) eines Unternehmens, z. B. eines Elektromaschinenbaubetriebes, eines Elektromechanikerunternehmens, eines Radio- und Fernsehbetriebes, gleichstehen. Voraussetzung: Sie müssen von der zuständigen Behörde die Anerkennung dafür erhalten haben, die Prüfungen an den vom Unternehmen installierten, geänderten oder instandgesetzten Betriebsmitteln und Anlagen auszuführen. zelfall weitere Informationen zu erhalten sind. 2.1 Ablauf des Antrages Unter Berücksichtigung der Aufgabenstellung und der in Betracht kommenden Arbeiten erfolgt der Ablauf des Antrag-Vorganges etwa nach folgendem Verlauf: Der Antragsteller, z. B. Elektromaschinenbaumeister oder Elektrofernsehtechnikermeister, wendet sich an die Oberste Landesbehörde des jeweiligen Bundeslan- Bild 3: Explosionsgeschützter Pumpenmotor in einer Brennerei Damit erhält dieser Kreis von Sachkundigen die Möglichkeit, für fremde Unternehmen explosionsgeschützte elektrische Betriebsmittel zu reparieren bzw. instandzusetzen und auch wieder in Betrieb zu nehmen. Zahlreiche Unternehmen des »Elektromaschinenbaus« haben hiervon Gebrauch gemacht. 2.0 Antragsverfahren Qualifizierte Fachkräfte der Elektrohandwerke stellen ihre Anträge bei den zuständigen Behörden. Diese sind länderunterschiedlich und liegen in der Regel federführend bei den Obersten Landesbehörden, den Mittelbehörden oder bei den Staatlichen Gewerbeaufsichtsämtern selbst, denen die Aufsicht über die Ausführungen der Rechtsverordnungen nach dem Überwachungsrecht obliegt (siehe hierzu GSG § 14). Eine rechtzeitige Kontaktaufnahme zwecks Festlegung des Verfahrensweges ist geboten. In Tabelle 3 werden die Adressen der Obersten Landesbehörden wiedergegeben, bei denen im Ein- 1224 – de 15-16/99 des, an die Mittelinstanz (Bezirksregierung, Regierungspräsident) oder an das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt unmittelbar. Im Rahmen des Antragverfahrens werden vor allem die Staatlichen Gewerbeaufsichtsämter bzw. die Ämter für den Arbeitsschutz gemeinsam mit Experten der Technischen Überwachungsvereine tätig, die dabei z. B. die nachfolgend aufgeführten Einzelheiten, zum großen Teil vor Ort, erörtern bzw. prüfen: ● Besichtigung der Werkstatt; ● Besichtigung der Werkstattausrüstung; ● Besichtigung bzw. Festlegung der Prüfeinrichtungen; ● Abnahme der fachkundlichen Prüfung zu Fragen des Explosionsschutzes; ● Feststellungen zum Prüfungsablauf; ● Feststellen der Zuverlässigkeit; ● Feststellungen zum Stand der Kenntnis von ex-relevanten Rechtsnormen und technischen Bestimmungen (z. B. DIN EN VDE). Im Rahmen des Prüfantrages werden z. B. auch folgende Inhalte festgelegt: ● Spezieller Prüfungsumfang wird erörtert; ● Begrenzung der Prüfung auf eine bestimmte Leistung; ● im Zulassungsschein zu beachtende Bedingungen; ● Häufigkeit der Prüfungen, die zunächst gemeinsam mit dem TÜV-Sachverständigen durchzuführen sind; ● Regelungen über die Nachweisführung der Prüfungen; ● Kennzeichnung der Instandsetzung (Zusatzschild) und Sachverständigen-Bescheinigung; ● schließlich werden u.a. auch Festlegungen für eine (spätere) Prüfung eines instandgesetzten Ex-Betriebsmittels unter Aufsicht des TÜV-Experten getroffen (Bild 2); ● Festlegungen zur Teilnahme am Erfahrungsaustausch werden erörtert (z. B. Ex-Lehrgänge bei der bfe); Bild 4: Verboten! An Ex-Steckvorrichtung wurde hier eine nicht explosionsgeschützte Kupplung angeschlossen ● Zusammenstellung aller Normen, die zur Verfügung stehen müssen, z. B. Rechts- und Verwaltungsvorschriften des ExRechts, DIN/EN/VDE-Bestimmungen, Ex-Richtlinien usw. 2.2 Inhalt des Antrages Der Antrag an die zuständige Behörde muß u.a. darlegen, in welchem Umfange Instandsetzungsarbeiten an explosionsgeschützten elektrischen Betriebsmitteln anfallen und welcher Art diese Arbeiten sind. Ein Elektromaschinenbaumeister wird z. B. ausführen, daß die Instandsetzung von Ex-Maschinen im Hinblick auf Erneuerung von Wicklungen Hauptgrund für das Aner- ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ kennungsverfahren ist. Eine qualifizierte Elektrofachkraft benötigt die Anerkennung evtl. auch zur Durchführung von Arbeiten an explosionsgeschützten Meßinstrumenten und Funksprechgeräten usw. Daher sind folgende Angaben von Bedeutung: ● Zum Umfang und zur Art der Motoren (Bild 3); ● zu mechanischen Reparaturen, z. B. an Gehäuseteilen; abgebrochenen Füßen; ● zu Austauschmodulen, Leiterplatten, Kondensatoren, Sonderbausteinen etc.; ● Zur Verwendung der Ersatzteile; ● Angaben, ob grundsätzlich nur bauartgleiche Ersatzteile verwendet werden; ● Ausführungen zu Arbeitsaufgaben, z. B. Wicklungen erneuern, Umwicklungen vornehmen, Spaltflächen nacharbeiten; ● zu Wicklungslacken und Lösungsmitteln, Eignung und Flammpunkt; ● zu Batterien, Sicherungen usw.; ● zum evtl. Austausch von Tastensätzen bei Funksprechgeräten u.a. 2.3 Angaben zur Person In der Praxis hat sich in den letzten Jahrzehnten im Rahmen von Ex-Anerkennungs-Verfahren eine Gleichartigkeit bei personenbezogener Beurteilung hinsichtlich der Qualifikation herausgebildet, die dem rechtlichen Zwang nach gleicher Behandlung nachkommt. Die Bedingungen für die im allgemeinen praktizierten Anerkennungen sind zwar nicht bundeseinheitlich geregelt, jedoch gelten die in Tabelle 4 aufgezeigten Bedingungen, die ein Sachverständiger zu erfüllen hat. 2.4 Sach- und Fachkunde Im Antragsverfahren ist zum einen die Sachkunde nachzuweisen. Die Antragsteller müssen u.a. Kenntnisse der Rechts- und Verwaltungsvorschriften auf dem Gebiete des Ex-Rechts nachweisen, wozu vor allem die ElexV und das EG-Ex-Recht gehört. Wichtig für den Fachkunde-Nachweis sind insbesondere Kenntnisse der DIN/VDE-Bestimmungen für den elektrischen Explosionsschutz, vor allem DIN VDE 0165, DIN VDE 0170/0171 (als EN 50 014 ff erlassen) usw. Zur nachzuweisenden Fachkunde zählen außerdem – neben der Qualifizierung als Elektromaschinenbaumeister – u. a. Kenntnisse über Verbrennungsvorgänge und explosionsschutzrelevante Details, z. B. über Brennstoffe, Sauerstoff, Zündquellen, Zündtemperatur, Glimmtemperatur, Flammpunkt, Gefahrklasse, Explosionsgrenzen, Dichte usw. [1] . Im Rahmen der Sachverständigen-Tätigkeiten ist der anerkannte »Werkstatt-Sachverständige« aber auch verpflichtet, offensichtliche Mängel in einer explosionsgeschützten elektrischen Anlage zu beanstanden. Bild 4 zeigt einen groben Installationsfehler in einer explosionsgefährdeten Betriebsstätte. Hier wurde der Explosionsschutz durch den Anschluß einer nicht explosionsgeschützten Gerätekupplung aufgehoben. Fachliteratur [1] »Jahrbuch Elektrotechnik für Handwerk und Industrie 1998«; Kapitel »Explosionsschutz in elektrischen Anlagen«; Hüthig & Pflaum Verlag München/Heidelberg k de 15-16/99 – 1225 ELEKTROINSTALLATION Dieseltankstelle in Omnibus-Waschhalle KURT NOWAK In einer Waschhalle für Omnibusse wird eine Dieseltankstelle betrieben (Bild 1). In der Waschhalle sollen Steckdosen, Beleuchtung (in ca. 5 m Höhe) und Drehstromanschlüsse installiert werden. Dieser Beitrag befaßt sich mit der Frage, ob entweder die Stahltür vor der Tankstellen-Nische einen Verriegelungsschalter erhalten muß, um während des Tankvorgangs den gesamten Waschhallenraum spannungslos zu machen, oder ob die gesamte Elektroinstallation in ExAusführung zu erstellen ist. Flammpunkt über 55 °C abgegeben werden. 1.2 TRbF 212 Nach den für brennbare Flüssigkeiten der Gefahrklasse A III geltenden »Technischen Regeln für brennbare Flüssigkeiten« – Tankstellen-TRbF 212/08.94 Nr. 4.7 – gilt: »Wegen explosionsgefährdeter Bereiche im Wirkbereich von Zapfventilen für brennbare Flüssigkeiten der Gefahrklasse AI, AII oder B wird auf TRbF 100 Nr. 3.35 verwiesen« (siehe 1.3). Der Wirkbereich von Zapfventilen umfaßt die betriebsmäßig vom Zapfventil in Arbeitshöhe horizontal bestrichenen Bereiche zuzüglich 1 m. Einführung Der Fragenkomplex berührt folgende Sachgebiete: 1. Installation im Bereich einer Dieseltankstelle; 2. Installation in einer Fahrzeugwaschanlage; 3. Installation in einer Kfz-Instandsetzungshalle. Der Praxisfall ist von allgemeinem Interesse, da Dieseltankstellen zur Betankung von Omnibussen, LKWs, Transportfahrzeugen, Baumaschinen, aber auch PKWs in Hallen von Handelsbetrieben, Bauunternehmen, Speditionen usw. oftmals in ähnlicher Weise angeordnet werden. Die nachfolgend geschilderte Normenlage kann in vergleichbar gelagerten Fällen herangezogen werden. 1. Installation im Bereich der Dieseltankstelle Grundlage für die Beurteilung ist die Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF) vom 27.2.1980 (BGBl. I S. 173/229) in der Fassung vom 3.5.1982 (BGBl. I S. 569) und die hierauf fußenden Technischen Regeln für brennbare Flüssigkeiten (TRbF). Das über TRbF 610 »Prüfrichtlinie – Prüfregeln für Anlagen« geltende VdTÜV-Merkblatt 651 ist hierfür ein empfehlenswerter Wegweiser durch den Normendschungel dieses Rechtsgebietes. 1.1 VdTÜV-Merkblatt a) Für die Beurteilung weist das VdTÜV-Merkblatt 651 »Elektrotechnik«, Ausgabe Juli 1993 auf die sich stellende Rechtslage hin. Nach Nr. 4.2 »Allgemeines für Gefahrklasse A III« sind die ex- 1226 – de 15-16/99 plosionsgefährdeten Bereiche für die Abgabeeinrichtungen zur Abgabe von brennbaren Flüssigkeiten in TRbF 212. 4.7 festgelegt (Verweis auf TRbF 100 Nr. 3.35), soweit nicht ausschließlich A IIIFlüssigkeiten abgegeben werden. Dies betrifft z.B. Säulenschächte von A III-Säulen im Wirkbereich von A I-Säulen. b) Explosionsgefährdete Bereiche werden nicht festgelegt, wenn ausschließlich Flüssigkeiten mit 1.3 TRbF 100 Nach TRbF 100/09.1995 Nr. 3.35 Abs. 1 wird »nur« festgelegt, daß das Innere von Gruben, Kammern und anderen Räumen unter Erdgleiche, die in explosionsgefährdeten Bereichen Zone 1 oder Zone 2 oder in Wirkbereichen von Abgabeeinrichtungen für brennbare Flüssigkeiten der Gruppe AI, AII oder B liegen oder in denen durch Anlagen oder Anlageteile explosionsfähige Gemische in ge- ELEKTROINSTALLATION fahrdrohender Menge auftreten können, Zone 1 ist, soweit in den TRbF nichts anderes bestimmt ist. 1.4 Gefahrklassen Da für die Antwort die Gefahrklasse nach der Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF) maßgeblich ist, hier kurzgefaßt die einzelnen Klassen: – Gefahrklasse A I: Flüssigkeiten mit einem Flammpunkt unter 21 °C; – Gefahrklasse A II: Flüssigkeiten mit einem Flammpunkt von 21 °C bis 55 °C; – Gefahrklasse A III: Flüssigkeiten mit einem Flammpunkt von 55 °C bis 100 °C; – Gefahrklasse B: Flüssigkeiten mit einem Flammpunkt unter 21 °C, die sich bei 15 °C in Wasser lösen oder deren brennbare flüssige Bestandteile sich bei 15 °C in Wasser lösen. Merke: Brennbare Flüssigkeiten der Gefahrklasse A III, die auf ihren Flammpunkt oder darüber hinaus erwärmt sind, stehen den brennbaren Flüssigkeiten der Gefahrklasse A I gleich. 1.5 Schlußfolgerung zu 1. Da die Dieseltankstelle für brennbare Flüssigkeiten Gefahrklasse A III nicht im Wirkbereich von Zapfventilen brennbarer Flüssigkeiten AI, AII oder B liegt und auch von sonstigen Anlageteilen keine explosionsfähigen Gemische zu erwarten sind, außerdem ausschließlich Dieselkraftstoff A III zur Betankung verwendet wird, ist keine Zone für diesen Fall festgelegt [siehe 1.1 a) und b)]. Die Elektroinstallation kann in diesem Fall in Normalinstallation ausgeführt werden. Ein Verriegelungsschalter der Stahltür vor der Nische (siehe Bild) ist daher entbehrlich. 2. Fahrzeugwaschanlage Für die Omnibushalle in Normalinstallation gilt als spezielle Grundlage für die Installationsplanung insbesondere DIN VDE 0100 Teil 737:1990-11 »Feuchte und nasse Bereiche und Räume; Anlagen im Freien« und ZH 1/543/10.1986 »Richtlinien für Fahrzeugwaschanlagen«. Nach ZH 1/543 müssen elektrische Betriebsmittel im Naßbereich von Fahrzeugwaschanlagen mindestens in der Schutzart IP 54 ausgewählt werden. Diese Schutzart ist – wie vorgesehen – in 5 m Installationshöhe in der Regel ausreichend. Dies gilt nicht, wenn die nachfolgende Charakterisierung aus DIN VDE 0100 Teil 737 Abschnitt 4.2, 2. Absatz, zutrifft: »In Bereichen und Räumen, in denen mit Strahlwasser umgegangen wird, müssen Betriebsmittel, die unmittelbar dem Wasserstrahl ausgesetzt sind, hinsichtlich des Wasserschutzes eine der Beanspruchung durch den Wasserstrahl entsprechende Schutzart oder einen geeigneten zusätzlichen Schutz haben, der den einwandfreien Betrieb des so geschützten Betriebsmittels nicht beeinträchtigt. Anmerkung: Der durch die Schutzart IP X5 gegebene Schutzumfang läßt die Reinigung der Betriebsmittel mit Druckwasser, z. B. Abspritzen mit dem Wasserschlauch oder mit Hochdruckreinigern, nicht zu.« 3. Fahrzeugwartungshalle 3.1 Rauminstallation Für die Elektroinstallation in Räumen zur Instandhaltung, Instandsetzung, Inspektion und Wartung von Landfahrzeugen und Bodengeräten der Luftfahrt gelten neben den DIN/VDE-Bestimmungen u.a. die Ausführungen in ZH 1/454 - 04.94 »Sicherheitsregeln für die Fahrzeug – Instandhaltung«. U. a. gilt folgendes: Leuchten im Arbeits- und Verkehrsbereich sind gegen mechanische Beschädigung zu schützen und müssen mindestens in IP 54 ausgeführt sein. ● Handleuchten sind in IP 55 zu verwenden. ● 3.2 Grubeninstallation Für Arbeitsgruben und Unterfluranlagen sehen die Explosionsschutz-Richtlinien (EX-RL), Abschnitt F »Beispielsammlung«, sowie die ZH 1/454, Abschnitt 4.15, u.a. folgendes vor: ● Die aus Arbeitsgruben und Unterflurstationen abgesaugte Luft muß getrennt von den Abgasen von Verbrennungsmotoren und Feuerungsanlagen oder der Luft anderer Lüftungsanlagen ins Freie geführt werden können. Merke: Für die Lüftungseinrichtung von Arbeitsgruben und Un terflurstationen sind Radiallüfter geeignet, da deren Antriebsmotor außerhalb der geförderten Luft liegt. ● Die EX-RL Ziffer 7.1.3.1 verlangen bei technischer Lüftung in der Grube/Unterflurstation nur Normalinstallation. ● Die gleiche EX-RL legt für elektrische Betriebsmittel in der Absaugleitung Zone 2 fest. Bei Arbeiten am Kraftstoffsystem gilt nach EX-RL Ziffer 7.1.3.3 bei technischer Lüftung der Umkreis von 1m als Zone 2. de 15-16/99 – 1227 ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ Vermessungen in explosionsgefährdeten Bereichen In der chemischen, pharmazeutischen und petrochemischen Industrie befinden sich immer mehr Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen. Die hier erforderlichen (Längen-)Messungen lassen sich mit tragbaren, lasergestützten Meßinstrumenten wesentlich vereinfachen. Dabei steht die Sicherheit an erster Stelle, gefolgt von Genauigkeit und Zuverlässigkeit. Schnelles und einfaches Messen Viele Anwendungsgebiete Das Meßgerät eignet sich für viele verschiedene Einsatzbereiche. Hierzu zählen u. a. das Messen • von Baumaßen mit Toleranzzuschlägen, • an unzugänglichen Stellen mit Selbstauslöser oder • von großen Distanzen vom Stativ aus. Eine effektivere Meßmethode für explosionsgefährdete BereiDas Meßprinzip che bietet beispielsweise das Lasermeter »Ex-Disto memo« von Der »Ex-Disto memo« verfügt Ecom Nied, Assamstadt. Hier ist über einen Diodenlaser. Die Weldas Messen ohne teures Hilfsperlenlänge der Strahlung beträgt sonal möglich. Der Anwender 635 nm (rotes Licht). Die abgespeichert die für ihn wichtigen strahlte Leistung liegt unter Meßresultate im Lasermeter ab 1 mW (Laserklasse 2). und druckt sie anWährend der Distanzschließend, nachdem der Für die Längen- messung wird die Laserexplosionsgefährdete Bestrahlung mit 50 MHz messungen reich verlassen wurde, moduliert. Eine Fotodiode reicht hier ein empfängt die vom angeüber eine Schnittstelle RS Mann aus. 232 mit dem PC aus. zielten Objekt reflektierte Das Gerät stellt 1000 Strahlung. Aufgrund der Speicherplätze zur Verfügung, Laufzeit erfährt das Signal eine die man nach seinen produktionsder Modulationsfrequenz enttechnischen Wünschen gruppiesprechende Phasenverschiebung. ren kann. Die Phasendifferenz zwischen geDer Meßvorgang erweist sich sendetem und empfangenem als sehr einfach: Mit dem sichtbaSignal ist proportional der Meßren Laserstrahl zielt der Anwendistanz. der berührungslos auf den Meßort. Auf Knopfdruck berechnet Die Funktionsweise der »Ex-Disto memo« dann die Distanz zum Laserzielpunkt und Die vom Meßobjekt reflektierte zeigt den Meßwert auf seinem Strahlung wird vom EmpfangsobDisplay an. jektiv auf den Eingang des LichtHier zeigt sich der Vorteil des leiters konzentriert. Der LichtleiLaser-Meßprinzips gegenüber ter führt das modulierte optische der oft ungenauen UltraschallSignal auf die Fotodiode und erMeßtechnik und dem Bandmaß – zeugt einen sehr kleinen entspreman sieht, wohin man mißt. chenden Strom (nA). Dieser wird Darüber hinaus kann man mit im Empfänger verstärkt, geder einfach ausgelegten Tastatur mischt, gefiltert und von einem Meßwerte addieren und subtra»Analog-zu-Digital-Konverter« hieren sowie Flächen und Raumabgetastet. Es entsteht ein digitainhalte berechnen. ler Abdruck des Signals. Seine 1228 – de 15-16/99 Foto: Ecom Nied Hier müssen Anwender täglich unzählige Kilometer Rohre, Kabel, Räume etc. vermessen. Meist geht man noch mit Maßband und Notizblock zur Arbeit. Damit verbunden ist das aufwendige und personalintensive Steigen in den zu vermessenden Gebieten. Einfaches Messen in ex-geschützten Bereichen mit einem Lasermeter Phasenlage wird durch den Mikroprozessor ermittelt. Die kleinste Anzeigeneinheit, die das Lasermeter darstellt, ist 1 mm, bei einer Meßgenauigkeit von ± 3 mm. Das Gerät mißt auf natürliche Oberflächen und auf Zieltafeln – bei natürlichen Oberflächen von etwa 0,3 m bis über 100 m und bei Zieltafeln von ca. 20 m bis über 150 m. Bei Dauermessungen wird der Meßwert etwa 1…6mal pro Sekunde aktualisiert. Die Stromversorgung bezieht das Gerät aus vier Batterien der Größe AA. Im Gegensatz zu wiederaufladbaren Akkus haben Batterien besonders in Ex-Bereichen den Vorteil, daß sie bei längerem Nichtgebrauch und unregelmäßigem Betrieb ihre Funktionsfähigkeit nicht verlieren und daß keine Ladezeiten den Betrieb unterbrechen. Das Auswechseln der Batterien ist selbstverständlich nur außerhalb des Ex-Bereiches erlaubt. Das Gehäuse mit Schutzart IP 54 schützt das Gerät zuverlässig bei rauhem Einsatz im Freien. (AS) ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ Vergangenheit und Zukunft des Explosionsschutzes HELMUT GREINER Die Firma Loher AG – Spezialist für elektrische Antriebe – lud am 11./12. Februar 1999 zu ein. Anlaß war der die Erinnerung an den Beginn von Entwicklung Die Normensituation Prof. Dr.-Ing. Hans Wehinger, Leiter des Fachbereichs 3.4 »Explosionsschutz elektrischer Betriebsmittel« der PTB, befaßte sich in seinem Referat »Heutige und zukünftige Richtlinien in Europa und USA« vor allem mit den umfassenden und Produktion explosionsgeschützter elektrischer Maschinen – zunächst in der Zündschutzart »erhöhte Sicherheit« – im Jahr 1948 (Bild 1). Fast 150 interessierten Fachleuten wurde ein fachlich hochstehendes Programm geboten: Ausgehend von der Geschichte des Explosionsschutzes wurden der Entwicklungsbeginn, der heutige Stand und die wirtschaftliche Bedeutung von explosionsgeschützten Antrieben bei Loher aufgezeigt und dabei Bezug auf die umfassenden Produktreihen und einige kundenspezifische Sonderentwicklungen genommen. Loher gilt heute als einer der Kompetenzträger für explosionsgeschützte elektrische Antriebe. Bild 2: »Motovert« – Kombination aus Drehstrommotor und Frequenzumrichter in druckfester Kapselung; Zündschutzart EEx de IIC T4; hier Baugröße 112; lieferbar für 1,1…4 kW Historische Entwicklung Vorstandsmitglied Dr.-Ing. Jochen Schörner gab zunächst einen Abriß der historischen Entwicklung des Explosionsschutzes, der schon im Jahr 1884 mit ersten Untersuchungen der »Zündgefahren durch Elektrizität« im Auftrag der Preußischen Schlagwetterkommission begann. Wichtige Stationen waren • 1894 die Gründung der BVS (Berggewerkschaftliche Versuchsstrecke), • 1932 die Einrichtung einer Prüfstelle für Untersuchungen und Helmut Greiner, Aichwald 1230 – de 15-16/99 Prüfbescheinigungen zum allgemeinen Explosionsschutz durch die CTR (Chemisch-Technische Reichsanstalt); Sachvorgänger der PTB (Physikalisch-Technische Bundesanstalt), • 1935 die Herausgabe der ersten Vorschriften VDE 0165 »Leitsätze für die Errichtung elektrischer Anlagen in explosionsgefährdeten Betriebsstätten und Lagerräumen« sowie • 1947 der Aufbau eines Explosionsschutz-Laboratoriums an der PTA (Physikalisch-Technische Anstalt). Einblicke in den 50 Jahre alten Schriftverkehr mit den Prüfbehörden ergaben bezüglich Diktion und Anforderungen aufschlußreiche Unterschiede und Parallelen zu der heute üblichen Abwicklung mit den gleichen Stellen. Die wirtschaftliche Bedeutung der explosionsgeschützten Antriebe allgemein und für Loher im Besonderen ist unübersehbar: Zwar sinkt das Gesamtvolumen der schlagwettergeschützten Antriebe mit dem Rückgang des Steinkohlebergbaus, dafür ist im Bereich der Chemie/Petrochemie aufgrund europaweiter Normen und standardisierter Prüfverfahren sowie durch die zunehmende Verwendung elektronischer Intelligenz und elektrischer Drehzahlverstellung bei den explosionsgeschützten Antrieben ein stetiges Wachstum bis auf heute bereits 2/3 aller dort eingesetzten Antriebe zu beobachten. Loher verfügt heute ein umfassendes Lieferprogramm für explosionsgeschützte Maschinen in den Zündschutzarten »n«, »e«, »I d«, »II d« und »p«. Bild 1: Der erste 1948 von Loher gebaute explosionsgeschützte Motor in Zündschutzart »erhöhte Sicherheit« – Leistung 4 kW, Drehzahl 1421 min-1 Veränderungen, die sich aus der EG-Ex-Richtlinien für Planung, Konstruktion, Produktion, Prüfung, Installation und Betrieb von explosionsgeschützten elektrischen Maschinen ergeben – im Vergleich zu den bestehenden, am 30.6.2003 auslaufenden nationalen Bestimmungen und Gesetzen. Es wurde deutlich, daß die in Deutschland bewährte Funktion des »Ex- Die in Deutschland beSachverständigen« währte Funktion des der Hersteller, Be- »Ex-Sachverständigen« treiber und Instandder Hersteller, Betreisetzer in dieser Form nicht weiterbestehen ber und Instandsetzer wird. Ersatzlösungen, wird in dieser Form die weiterhin eine nicht weiterbestehen. vereinfachte, sachgerechte Behandlung von Sonderausführungen, Änderungen oder Reparaturen erlauben würden, sind nicht in Sicht. Auf dem langen Weg zu einer Angleichung der Bestimmungen in Europa und Nordamerika sind erste, wenn auch schwache Ansätze zu erkennen. Stand der Normung Als zweiter externer Referent berichtete Obering. H. Greiner über den Stand der Normung auf dem Gebiet »Staubexplosionsschutz«, das seit seiner Aufnah- ELEKTROINSTALLATION ELEKTRISCHER EXPLOSIONSSCHUTZ strommotoren« hat mit jetzt me in das nationale Normenwerk schon etwa 10 % aller Ex-Motoren (1983) bis zu der Verabschiedung eine zunehmende wirtschaftliche der ersten Europäischen Normen Bedeutung und wird wegen der (September 1998) als ein Randgeautomatischen Prozeßsteuerung biet des Explosionsschutzes galt. und dem Energiesparpotential weiEs wurde gezeigt, welche neuen ter zunehmen. Es ergeben sich Aspekte für die Entwicklung und aber auch einige techniPrüfung elektrischer MaBesonderheiten schinen sich mit der Ein- Der Umrichterbe- sche führung des »Drei-Zonen- trieb bei explosi- (Oberschwingungen, Prinzips« und den nun onsgeschützten Kühlung, direkte Temvorliegenden AnfordeDrehstrommoto- peraturüberwachung, Spannungspitzen, Lagerrungen an Konstruktion, Prüfung und Auswahl ren wird weiter ströme u.a.), deren Auszunehmen. wirkungen auf den Exelektrischer Betriebsmitplosionsschutz mit der tel ergeben – zumal die Zündschutzart »druckfeste KapBewertung von übermäßigen selung« am besten zu beherrStaubablagerungen international schen sind. noch kontrovers diskutiert wird. Obwohl der Kohleabbau in Weitere Referate der Experten Deutschland schrumpft, werden von Loher folgten: bei Loher »Elektrische Antriebe In einem »Vergleich explosionsfür schlagwettergefährdete Grugeschützter elektrischer Maschiben im Steinkohlebergbau« für nen in den Zündschutzarten e, d, den internationalen Markt und p und n« wurde gezeigt, daß die für Modernisierungen weiterentWahl der nach den Normen häuwickelt. Als Beispiele wurden vorfig gleichwertigen Zündschutzgestellt: eine neue röhrengekühlarten von den Betriebs- und Umte Maschine mit 1800 kW, eine gebungsbedingungen abhängt. wassergekühlte Ausführung mit Der »Umrichterbetrieb bei 630 kW und ein zusammen mit explosionsgeschützten Dreh- schutz zeigt in übersichtlicher Form aktuelle k Mittwoch, 1.9.1999 Explosionsschutz auf einen Blick Ein Übersichts-Poster zum Thema Explosions- Bartec entwickelter druckfest gekapselter Frequenzumrichter für eine Bandanlage unter Tage. Weitere »Beispiele für Produktneuheiten für den Explosionsschutz« sind • druckfeste Motoren für eine Umgebungstemperatur von –55 °C in den Achshöhen 71…315 mm, • flüssigkeitsgefüllte Motoren zum Antrieb von Tauchpumpen für Flüssiggas mit einer fünffachen Leistungsdichte gegenüber der konventionellen Baugröße, • Chemiemotor mit einem Paket von Ausführungsmerkmalen, mit dem die vielen kundenspezifischen Anforderungen und Spezifikationen kanalisiert werden sollen, sowie • »Motovert« als druckfest gekapselte Kombination von Motor und Umrichter für Bemessungsleistungen 1,1…4 kW (Bild 2). Ein Referat »Marktendenzen und Ausblick« von Herrn Dr. Schörner und eine Werksbesichtigung rundeten die informative Veranstaltung ab. ELEKTROTECHNIK 99 in Dortmund: Podiumsdiskussionen zu aktuellen Branchenthemen Vorschriften und Bestimmungen gemäß der Foto: Phoenix Contact europäischen Richtlinie ATEX 100a. In den letzten Jahren haben sich die Bestimmungen für den Explosionsschutz auf europäischer Ebene grundlegend geändert. So werden beispielsweise Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche nun nach Kategorien eingeteilt, aus denen ersichtlich ist, in welchen Zonen man diese Poster »Fakten zum ExplosionsGeräte einsetzen darf. schutz« Diese Änderungen sind in der europäischen Richtlinie ATEX 100a dokumentiert, die den ungehinderten Warenverkehr innerhalb der EU-Länder gewährleisten soll. Das Poster zum Thema Explosionsschutz gibt es kostenlos bei Phoenix Contact, Zentrale Korrespondenz, Postfach 1341, 32819 Blomberg, Fax (0 52 35) 34 01 99. 14.00 Uhr Vom elektrohandwerklichen Betrieb zum »Fachbetrieb für Gebäudetechnik« Die Chancen des »Fachbetriebs für Gebäudetechnik« für die Elektrohandwerke Der Anspruch auf Systemführerschaft – Anforderungen an den Elektrohandwerksbetrieb Möglichkeiten der Weiterbildung ☛ ☛ ☛ Moderation: Wolfgang Rönspieß, Redaktion »de« de 15-16/99 – 1231 GEBÄUDETECHNIK • BELEUCHTUNG GEBÄUDESYSTEMTECHNIK EIB auf die Schiene gebracht ANDREAS STÖCKLHUBER Eine neu auf dem Markt erhältliche Datenbusschiene ermöglicht die Ansteuerungen von Leuchten auf Stromschienen mit Bussystemen wie EIB oder LON. Auch eine Insellösung mit reiner Beleuchtungssteuerung ist möglich. Eine eigene Schiene für die Daten Diese Nachteile treten bei der von der Eutrac GmbH, Erkrath, vorgestellten Stromschiene nicht mehr auf. Hier werden die dimmen oder zeitabhängig steuern. Der »Schienenbus« Die Datenschiene läßt sich in Bussysteme wie EIB oder LON integrieren. Damit kann man über das Bussystem auf die Strahler zugreifen. Außerdem überträgt die Datenschiene auch alle anderen Bussignale, so daß auch die Ansteuerung von Jalousien, Heizungsanlagen oder anderen Busteilnehmern möglich ist. Auch als Stand-alone-Lösung Die Datenbusschiene steht auch als Insellösung nur für die Beleuchtungssteuerung zur Ver- Foto: Eutrac Bisher war die gezielte Ansteuerung von Leuchten auf einer Stromschiene mit hohem technischem Aufwand verbunden. Nutzt man beispielsweise die stromführende Leitung zur Signalübertragung, muß man die Steuerdaten auf die Netzspannung aufmodulieren. Jeder Strahler demoduliert das Signal anschließend wieder. Diese Technik ist einerseits relativ aufwendig und fehleranfällig. Andererseits ist man bei der Auswahl der Komponenten auf jeweils einen bestimmten Hersteller beschränkt. Bild 1: Prinzip der Datenbusschiene Nachrüstung in bestehenden Gebäuden. Als Einsatzgebiete bieten sich u. a. Schaufenster oder Autohäuser an. Bei einem Wechsel der bestrahlten Objekte kann man die Beleuchtung schnell und einfach anpassen. Zusätzlich mit Ton Foto: Insta Elektro Auf die Datenschiene von Eutrac kann man auch Lautsprecher aufschnappen. Über einen Verstärker kann man das Tonsignal auf der Datenbusschiene transportieren und die Lautsprecher separat ansteuern. Da auf der Schiene auch 230 V Netzspannung zur Verfügung steht, lassen sich auch aktive Lautsprecher einbinden. Darüber hinaus kann man die Lautsprecher auf der Schiene werkzeuglos versetzen. Verfügbarkeit Bild 2: Lichtsteuertableau Steuersignale auf einer eigenen Datenbusschiene übertragen (Bild 1). Damit kann man alle Leuchten individuell steuern, die über ein elektronisches Vorschaltgerät (EVG) mit Schnittstelle 1…10 V verfügen. Die Leuchten lassen sich separat ein- und ausschalten, Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de« fügung. In diesem Fall lassen sich maximal 30 Gruppen von Strahlern getrennt ansteuern. Für die Ansteuerung der Leuchten gibt es ein eigens entwickeltes Bedientableau (Bild 2). Programmiert werden die Leuchten in diesem Fall mit einer von Insta, Lüdenscheid, entwickelten Software. Diese Stand-alone-Lösung eignet sich besonders für die Laut Angaben des Herstellers beginnt die Auslieferung der Datenbusschienen Mitte August. Die Datenschiene und auch das Bedientableau sind über den Elektrogroßhandel zu beziehen. k de 15-16/99 – 1235 MESSEN • PRÜFEN • AUTOMATISIEREN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Busfähige Bediensysteme LUDMILA STUPP Feldbussysteme ziehen sich in den Produktionsstätten von der Leitebene bis zur Sensor-Aktor-Ebene und ermöglichen eine durchgehende Kommunikation aller Busteilnehmer. Diese Vorteile kommen allerdings Fotos: Siemens nur dann voll zum Tragen, wenn alle Geräte und Bausteine einer Anlage auch tatsächlich in die Feldbustechnologie integriert werden können – auch die Geräte »am Ende der Kette« müssen feldbusfähig sein. Das Bedientableau an der Schnittstelle Mensch-Maschine Die Bedien- und Meldegeräte an Maschinen sind in der Regel die Endglieder solcher Ketten. Also muß der Feldbus, um seine technischen und Kostenvorteile nutzen zu können, bis zu dem Bedientableau und den einzelnen Befehlsstellen durchgezogen werden. Es gibt schon Bedienpanels auf dem Markt, die den Anschluß an verschiedene Bussysteme ermöglichen. In der Regel handelt es sich hier um Standardgeräte, die neben Flachbildschirmen und Textanzeigen in den Bedienoberflächen Folientastaturen haben. Oft sitzen z. B. Befehlsgeräte, die konventionell verdrahtet werden müssen, in dem Tableau. Bei vielen Herstellern wird spätestens hier die »Feldbuskette« unterbrochen. Das ist besonders ungünstig für Anwender, die konventionelle Befehlsgeräte bevorzugen und einsetzen, weil sie deren bekannte Vorteile nutzen wollen. Bild 1: Komplettes Bediensystem Signum-3SB4-Demonstrationsmodell mit Profibus-DP-Anschluß: mögliche Bestückung 64 Tasten, 72 beleuchtete Elemente, numerische und alphanumerische Anzeigen Projektlösungen lassen sich bis zum Schluß durch Auswechseln einzelner Befehlsstellen ändern und optimieren. Sollten solche Tastaturen im Betrieb beschädigt werden, dann kann man die einzelnen Elemente problemlos austauschen. Konventionelle Drucktaster und Leuchtmelder mit Hightech-Anschluß Es gibt mehrere Möglichkeiten, um beispielsweise die Befehlsgeräte Signum 3SB von Siemens (Bild 1) direkt an Feldbusse anzuschließen. 1. Möglichkeit Hier stehen Einzelkomponenten zur Verfügung: Die Befehlsgeräte, die EinzelanbindungsKomponenten für AS-Interface oder Profibus-DP. Die Kapselungen können separat bestellt werden. Einbau, Bestückung, Beschriftung, Anschluß werden vom Anwender vorgenommen. 2. Möglichkeit Was spricht für den Einsatz von konventionellen Befehlsgeräten? Die Vorteile beim Einsatz konventioneller Feldgeräte zeigt der Kasten. Die einfache Änderungs- und Erweiterungsmöglichkeit ist für viele Anwender der wichtigste Vorteil. Bei konventionellen Tastaturen sind einzelne Befehlsund Anzeigeelemente in Normbohrungen in der Schalttafel eingebaut. Bereits ausgearbeitete Ludmilla Stupp, Siemens A&D, Erlangen 1236 – de 15-16/99 Bestellung fertiger Bedientableaus: In diesem Fall gibt der Anwender nur seine Aufgabenstellung an den Hersteller weiter. Siemens liefert alles aus einer Hand – die benötigten Geräte und die Dienstleistung, diese zu Bediensystemen zu bündeln. Kostenoptimierte kundenspezifische Bediensysteme Signum 3SB4 Jede Industriebranche, ob Werkzeugmaschinenbau, Holzbearbeitung, Druck- oder Medizintechnik, hat eigene Anforderungen. Jede Maschine innerhalb einer Branche wiederum hat anwendungsspezifische Aufgaben zu erfüllen, die sich schon von der nächsten Serienmaschine unterscheiden. Unterschiedliche Anforderungen erfordern kunden- bzw. anwendungsspezifische Lösungen. Der Kunde beschreibt die Aufgabe, bestimmt z. B. das Design, die Größe, die Ausführung, die Bestückung, die Beschriftung und den elektrischen Anschluß. Wählt der Anwender Bediensysteme von Siemens, ist damit seine »Arbeit« auch schon beendet. Alle weiteren Schritte und Arbeiten erledigt sein SiemensPartner. nach Kundenangaben werden die notwendigen KompoVorteile konventioneller Befehlsgeräte • Große Tastflächen, die auch die Betätigung mit Handschuhen ermöglichen • Gute taktile Rückmeldung, da ein großer Hub vorhanden ist • Hohes Schaltvermögen • Gute großflächige Ausleuchtung von Tast- und Anzeigeflächen, die die Erkennung der Zustände auch aus größerer Distanz ermöglichen • Große Beschriftungsflächen • Schaltungsaufgaben, die sinnvollerweise mit Drehantrieben ausgeführt werden, da diese bis zu 3 Tast- oder Rastfunktionen in einer Befehlsstelle vereinen können • Einfache Änderungs- und Erweiterungsmöglichkeit MESSEN • PRÜFEN • AUTOMATISIEREN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK nenten zusammengestellt, die Leiterplatten- und FrontplattenLayouts entworfen, bestückt, verdrahtet und die fertigen Einheiten geprüft. Dies bietet dem Anwender weitere Vorteile: • Durch »Outsourcing« bleibt Kapazität im eigenen Haus für andere Aufgaben frei. • Die kundenspezifischen Bediensysteme werden kostengünstig und schnell gefertigt. • Durch schnellen Anschluß und Befestigung der Kompletteinheit, da die interne Verdrahtung bereits vorkonfektioniert worden ist. • »Hinter der Schalttafel« hält der Einsatz von Bussystemen die Kosten niedrig. Mit Baustein-Elektroniken noch kostengünstiger Bei Standard-Bedientableaus ist die Anbindung an Feldbussysteme bereits verbreitet und unproblematisch, da hier das Leistungsspektrum bereits definiert ist. Bei kundenspezifischen TaBild 2: Vorstandardisierte Busschnittstellen ermöglichen kundenspezifische und doch kostengünstige Lösungen – anschließbar wahlweise an AS-Interface, Profibus-DP und CAN-Bus komplexen Anwendungsfällen über Adaptermodule zur mechanischen oder leistungsmäßigen Anpassung geschehen. Dieses Bausteinsystem bietet den Vorteil, daß man das gleiche Bedientableau durch Aufstecken einer anderen StandardElektronik an einem anderen Feldbus betreiben kann. Die Busschnittstelle für AS-Interface bietet 16 Eingänge statisch und 16 Ausgänge statisch bei DC 24 V. Die Busschnittstellen für Profibus-DP und CAN verfügen über je acht Ausgänge statisch, 64 Eingänge multiplex sowie 64 Ausgänge multiplex bei DC 24 V. Anschließen lassen sich alle derzeitigen Befehlsgeräte und Folientastaturen sowie verschiedene numerische und alphanumerische Anzeigen von Siemens. Der Kunde bekommt die fertigen Geräte und braucht diese nur an Ort und Stelle einzubauen und den Busstecker anzuschließen. Ausführliche Dokumentation erleichtert die Programmierung und die weitere Verarbeitung. Gemischte Lösungen bleaus erweist sich der Busanschluß wegen der variablen Bestückung als nicht so einfach. Auch hier bietet Siemens eine kostengünstige Lösung: »Vorstandardisierte Busschnittstellen« für den Anschluß an Profibus-DP, ASInterface und CAN (Bild 2). Diese Baustein-Elektroniken werden auf der Rückseite der Frontplatte angebracht und mit den frontseitigen Geräten elektrisch verbunden. Diese Verbindung kann direkt oder bei sehr Am häufigsten finden sich im Maschinenbau aber Bedientastaturen mit Kombinationen aus Folientastaturen und konventionellen Tasten. Folientastaturen werden gern als Eingabetastaturen für die Prozeßführung einer Anlage oder Maschine eingesetzt. Heute sind diese Tastaturen eine bedeutende Alternative zu herkömmlichen Schaltern und Anzeigen geworden. Die speziellen Eigenschaften der Folientastatursysteme eröffnen darüber hinaus noch weitere Einsatzmöglichkeiten. Die universellen Gestaltungsmöglichkeiten bieten dem Anwender applikationsspezifische Lösungen mit viel Freiheit bezüg- Bild 3: Kundenspezifische Ausführung der Fa. Hüller Hille – durch bedruckte Folie und Einschub-Beschriftungsstreifen wurden Varianten reduziert und Kosten gespart lich Form und Farbe. In anderen Anwendungen erweist sich die geringe Bauhöhe als vorteilhaft. Schmutz, Staub und Spritzwasser sind für Foliensysteme kein Problem. Und die Beständigkeit gegen Lösungsmittel, Reinigungsmittel, technische Öle und Fette begünstigt den Einsatz dieser Systeme bei erschwerten Umgebungsbedingungen. Schließlich sind in der Lebensmittelindustrie und in der Medizintechnik hygienische Gründe ausschlaggebend, die leicht zu reinigenden Folientastaturen für die Gerätebedienung einzusetzen. Folientastatursysteme gibt es ebenfalls in vielen verschiedenen technischen Ausführungen. Ein sehr häufig genutzter Vorteil der Folientastaturen ist die Möglichkeit der Beschriftung mit Einschubstreifen (Bild 3). Hier befinden sich hinter der transparenten Deckfolie Taschen, in die man unterschiedlich beschriftete Einschubstreifen einschieben kann. So können bereits vorgefertigte Bedientableaus in gewünschter Sprache kurzfristig ausgeliefert werden. Dieses preisgünstige Verfahren läßt sich auch in Verbindung mit den konventionellen Befehlsgeräten Signum 3SB nutzen, indem die gesamte Frontplatte mit Folie überzogen wird. Die kompletten Bediensysteme Signum 3SB4 können auch mit den »Simatic HMI Push Button Panels«, »Operator Panels«, »Touch Panels« oder »Multi Panels« der Siemens AG kombiniert und betrieben werden. k de 15-16/99 – 1237 DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION DATENTECHNIK Datenfernübertragung HERBERT BERNSTEIN Um Daten zwischen PC-Systemen zu transportieren, benötigt man Hard- und Software. Zuerst müssen die beteiligten Systeme durch ein Transportmedium miteinander verbunden werden. Doch ein passendes Kabel allein genügt keinesfalls. Es muß auch definiert sein, wie die Rechner miteinander kommunizieren. Beispielsweise, wie Daten zu Paketen zusammengefaßt werden oder wie sichergestellt wird, daß alle Pakete richtig beim Empfänger ankommen und im Fehlerfall neu gesendet werden. Externe Kommunikation Eine wichtige Ergänzung zur lokalen Datenkommunikation ist die externe Kommunikation, also die Datenfernübertragung über das öffentliche Fernmeldenetz. Dabei geht es um die Möglichkeit, eine Verbindung mit externen Datenbanken aufzubauen, um beispielsweise Informationen über Marktereignisse, Börsenkurse oder Daten in öffentlichen bzw. privaten Datenbanken abzurufen. Die Anzahl solcher Datenbanken hat durch das Internet drastisch zugenommen, und diese arbeiten oft in globalen Netzwerken zusammen. Auch wenn man sich mit einer Datenbank im Lande in Verbindung setzt, kann es sein, daß man schließlich ohne Wissen mit einer internationalen Finanzdatenbank in New York, Tokio, Rio oder London automatisch verbunden wird. Es gibt viele Gründe, auch extern kommunikationsfähig zu sein, unter anderem, um am eigenen Arbeitsplatz über das Fernmeldenetz mit dem Firmenrechner Verbindung aufnehmen zu können, wenn man im technischen und kaufmännischen Außendienst arbeitet. Rechner- und Faxfunktionen zugleich lassen sich heute mit Hilfe sogenannter Faxmodems realisieren, so daß man direkt vom Rechner aus Faxe und Daten senden und auch Faxe und Daten über den Rechner empfangen kann. Prinzip der Datenübertragung Das Prinzip der Datenübertragung über das Fernmeldenetz basiert darauf, daß sich das Empfänger-Modem wie ein Fern- 1240 – de 15-16/99 sprechgerät anwählen läßt und dieses als eigenes Modem antwortet. Der Aufbau einer Wählverbindung erfolgt nach internationalen Standards unter Verwendung eines oder mehrerer Träger (Carrier). Die Träger dienen zur Synchronisation der beiden Modems nach dem sogenannten Hand-Shake-Verfahren. Der erfolgreiche Aufbau einer Verbindung bedeutet, daß sich die Modems wechselseitig »hören« und eine Synchronisation stattgefunden hat. Die Übertragungsgeschwindigkeiten Die Übertragungsgeschwindigkeiten im Fernmeldenetz konnten im Zuge der Entwicklung wesentlich gesteigert werden, wobei heute von 2400 Bit/s bis 56 000 Bit/s durchaus üblich sind. Begrenzungen in dieser Hinsicht sind nicht nur auf die verwende- ten Modems zurückzuführen, sondern auch auf die Qualität der Fernmeldeleitungen. Heute kennt man folgende Standards und damit die verknüpften Übertragungsraten: V.21 V.22 V.22bis V.32 V.32bis V.34 V.34bis V.90 300 Bit/s 1200 Bit/s 2400 Bit/s 9600 Bit/s 14 400 Bit/s 28 800 Bit/s 33 600 Bit/s 56 000 Bit/s Übertragungsabstand, Anzahl der Fernmeldestationen und Relais haben einen großen Einfluß auf die Leitungsqualität. Heute bieten die meisten Hochgeschwindigkeitsmodems die Möglichkeit, die Geschwindigkeit automatisch abzusenken, um eine optimale Übertragungsqualität aufrechtzuerhalten. Bei der Datenfernübertragung ist es außerordentlich wichtig, sich an vorgegebene Standards zu halten, da Sender und Empfänger ja nicht wissen können, welche Datenendgeräte auf der jeweiligen anderen Seite zur Anwendung kommen. Daher auch die Standards mit den unterschiedlichen Übertragungsraten, die sich bei modernen Modems automatisch einstellen und anpassen lassen. Modem, Rechner und Kommunikationsprogramm Um über das Fernmeldenetz kommunizieren zu können, ist D A T E N T EECLHE NK ITKR O• I TNESLTEAK LOLMA M T IUONNI K A T I O N DATENTECHNIK nicht nur ein standardisiertes Modem erforderlich, sondern auch ein Rechner mit einem entsprechenden Kommunikationsprogramm, das über die serielle Schnittstelle des Rechners arbeiten kann. Zur Steuerung des Modems sind bestimmte Befehle erforderlich. Um 1975 hat die amerikanische Firma Hayes eine Befehlssprache entwickelt, die zu einem Standard geworden ist. Dabei handelt es sich um einen Befehlssatz, der entweder manuell (durch Eingabe über die Tastatur des Rechners) gesendet werden kann oder automatisch durch das Kommunikationsprogramm abgegeben wird, wenn unterschiedliche Übertragungsfunktionen abzuwickeln sind. Bei den meisten Modems erfolgt die Übertragung zwischen den Modems synchron, auch wenn die Kommunikation zwischen Modem und Rechner über die serielle Schnittstelle nach RS232 asynchron erfolgt. • MNP von Stufe 4: Einteilung der Daten in Blöcke, wobei die Blockgröße in Übereinstimmung mit der Leitungsqualität automatisch festgelegt wird. Etwas kürzerer Blockanfang als bei Stufe 3, wodurch sich die Übertragungsgeschwindigkeit bei fehlerfreier Verbindung um ca. 20 % steigern läßt. • MNP von Stufe 5: Wie Stufe 4, jedoch mit Datenkompression, wodurch sich die Geschwindigkeit nahezu verdoppeln läßt. • MNP von Stufe 10: Eine Weiterentwicklung von MNP 5 mit dynamischer Überwachung konferenzen, den Zugang zum World Wide Web (verschiedene Informationen und Marktangebote), das Senden/Empfangen von Dateien, die Unterhaltung mit anderen Anwendern in der ganzen Welt und vieles mehr. Aber auch andere Kommunikationsnetze und -dienste sind über ein Modem zugänglich. Mit einem Modem kann man sich natürlich auch unterwegs mit dem Computer am eigenen Arbeitsplatz in Verbindung setzen und das sogar über Mobilfunk. Die Arbeit an einer internationalen Standardisierung und dem Ausbau der sogenannten Daten- Übertragungssicherheit Zur Überwachung der Übertragungssicherheit lassen sich die Daten in Blöcke einteilen, wobei jeder Block mit einer Prüfsumme (Checksum) versehen wird. Falls sich Störungen bei der Datenübertragung ergeben, zeigt sich dies an der Prüfsumme, wonach der Empfänger die erneute Sendung des fehlerhaften Blocks anfordert. Dies wird als ARQ (Automatic Repeat Request) bezeichnet. Das übliche Verfahren dabei ist nach ITU-T V.42 eine Fehlerkorrektur, die sowohl durch MNP (Microcom Networking Protocol) als auch LAMP (Link Access Procedure for Modems) unterstützt wird. Es gelten folgende Stufen: • ARQ und MNP von Stufe 1: Asynchrones Protokoll im Halbduplexverfahren • MNP von Stufe 2: Asynchrones Protokoll im Vollduplexverfahren. Die Daten werden in Blöcke eingeteilt, und damit ist die tatsächliche Übertragungsgeschwindigkeit etwas niedriger als normal, aber die Fehlerbehebung schneller. • MNP von Stufe 3: Synchrones Protokoll im Vollduplexverfahren. Einteilung der Daten in Blöcke und 10 % gesteigerte Geschwindigkeit bei fehlerfreier Übertragung. Der schnellste Weg zwischen zwei PCs ist die direkte Datenkommunikation mit automatischer Komprimierung, Fehlerkontrolle und Pufferspeicher innerhalb des Modems. Die Datenübertragung zwischen den Modems erfolgt synchron, zwischen PC und Modem jedoch asynchron der Leitung und automatischer Sicherstellung der fehlerfreien Übertragung. Die Grafik zeigt den schnellsten Weg der direkten Datenkommunikation zwischen zwei PCs. Durch den digitalen Signalprozessor (DSP) erfolgt neben der automatischen Komprimierung der Daten auch eine Fehlerkontrolle im Sende- und Empfangsteil und darüber hinaus die Steuerung der gesamten Datenkommunikation einschließlich der Einstellung der Protokolle. Nutzen und Zukunft der Datenübertragung Über ein Modem kann man mit anderen Computern in Verbindung treten – entweder direkt oder auch indirekt über das Internet, das sich innerhalb kürzester Zeit zum größten globalen Kommunikationsnetz entwickelt hat. Das TCP/IP-Protokoll ermöglicht die Versendung elektronischer Post (E-Mail), die Teilnahme an Diskussionsgruppen und Video- autobahnen wird intensiv vorangetrieben. Digitale Hochgeschwindigkeitsnetze des Typs BreitbandISDN sollen riesige Datenmengen einschließlich Ton- und Bilddaten mit hoher Geschwindigkeit und quer über die Kontinente übertragen können. Die große Kapazität der Kabel-TV-Netze läßt sich ebenfalls zukünftig zu einer wichtigen Ressource für die schnellere Datenübertragung einsetzen. Die ISDN-Übertragung ISDN (Integrated Service Digital Network) ist ein Europäischer Standard nach dem E-DSSI-Protokoll. Mit ISDN lassen sich Sprache, Daten- und Audiosignale auf einer Leitung übertragen. Die herkömmlichen Telefonsysteme arbeiten in analoger Technik und sind vergleichsweise langsam gegenüber der digitalen Technik des ISDN-Netzes. ISDN besteht aus verschiedenen Kanälen. Die Kanäle B1 und B2 werden für die Übertragung und der D-Kanal als Informationskanal eingesetzt, z.B. de 15-16/99 – 1241 DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION DATENTECHNIK für die Rufnummernanzeige. Die Kanäle B1 und B2 stellen 64 kbit/s und der D-Kanal 16kbit/s Bandbreite zur Verfügung. ISDN-Modems benutzen den kompletten 64kbit/s-Kanal und stellen damit eine viel höhere Bandbreite als analoge Standardmodems bereit. Auch kann man beide B-Kanäle gleichzeitig einsetzen, und somit lassen sich 128kbit/s übertragen. Das OSI-Modell Außer der Übertragung von Daten (Zeichen, Ziffern, Befehle) müssen von den Kommunikationsfunktionen auch formelle Regeln erfüllt werden, die eine Kommunikation erst ermöglichen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Informationen über Sender und Empfänger (Adressierung) und darüber, was, wie und in welcher Form zu übertragen ist. Damit eine Übertragung unabhängig von den angeschlossenen Geräten und Modellen der einzelnen Hersteller möglich ist, wurde ein entsprechender Übertragungsrahmen entwickelt, das sogenannte OSI-Modell (Open Systems Interconnection). Das OSI-Modell definiert die verschiedenen Schichten der Datenkommunikation und spezifiziert dafür sieben verschiedene Funktionsschichten, die man auch als Layer bezeichnet: 1. Die physikalische Schicht definiert die elektrischen und mechanischen Eigenschaften der Schnittstellen. 2. Die Sicherungsschicht oder Verbindungsschicht dient zur Kontrolle und Überwachung des Datenverkehrs. 3. Die Netzwerkschicht ist u.a. für die Adressierung, Wahl der Pfade, Übertragungseigenschaften zuständig. 4. Die Transportschicht dient zur Handhabung der Punkt-zuPunkt-Verbindungen zwischen Sendern und Empfängern und zur Überwachung der einwandfreien Abwicklung der Kommunikation. 5. Die Sitzungsschicht dient zur Lenkung des Datenflusses und zur Pufferung der Daten. 6. Die Präsentationsschicht ist für die Codeumwandlung, Formatierung, Konvertierung und Verschlüsselung zuständig. 7. Die Anwendungsschicht bildet das Bindeglied zu den eigentli- 1242 – de 15-16/99 chen Anwendungsprogrammen und definiert u.a. Zuständigkeitsebenen und Art der Identifikation. Das OSI-Modell stellt dabei eigentlich keinen Standard dar, sondern ist als Übertragungsrahmen für die weitere Standardisierung gedacht. Das interne Netzwerk Die Bausteine eines internen Netzwerks (Intranet) bestehen aus Kabeln und den Geräten, mit denen eine Verbindung hergestellt werden soll, aus der Software und einer Reihe von Kommunikationsprodukten, die eine Datenübertragung ermöglichen. Es stehen folgende Hardwareprodukte zur Verfügung: • Modem: Für die Umwandlung digitaler Daten in vorgegebene SiFoto: 3Com Ganz neu: Das U.S. Robotics 56K Professional Message Modem gnalwerte und Komprimierung zur Übertragung auf den dafür vorgesehenen Medien (Zwei- oder Vierdrahtleitung, Glasfaserkabel, Funknetzwerke usw.). Ein Modem arbeitet auf der Schicht 1 des OSI-Modells. • Repeater: Dient zur Verstärkung und Wiederherstellung von Signalen auf längeren Übertragungsstrecken. Arbeitet man nach RS485, ist eine Verbindung mit einer Länge von max. 1200 m mit max. 32 Endgeräten möglich. Durch Installation eines Repeaters kann man die Leitungsstrekke mit einem neuen Segment von 1200 m und 31 zusätzlichen Endgeräten erweitern. • Multiplexer: Dieser wird verwendet, um den Kabelbedarf und Kabelverlegungsaufwand erheblich einzuschränken. Anstatt acht Verbindungssysteme mit Modems und Kabeln zu installieren, läßt sich derselbe Funktionsumfang mit zwei Multiplexern und einer Leitung erzielen. Der Multiplexer, der im sogenannten Zeitmulti- plexverfahren arbeitet, ersetzt acht Leitungen durch die integrierten acht Kanäle und kann kommunizieren, als ob es sich um eine unabhängige feste Verbindung handelt. Die Übertragung erfolgt im Vollduplexverfahren mit beliebiger Geschwindigkeit. • Isolator: Einheit zur galvanischen Trennung von angeschlossenen Endgeräten untereinander. In der Praxis verwendet man nur noch Optokoppler, wobei auch Übertrager eingesetzt werden. Ein Isolator bietet keine Modemfunktion. • Schnittstellenwandler: Ein solches Gerät dient zur Anpassung zwischen unterschiedlichen Schnittstellen, um eine Kommunikationsmöglichkeit zu schaffen, z.B. Anpassung von RS232 an RS485 oder Anpassung einer Glasfaserschnittstelle an RS232 bzw. RS485. • Leitungsteiler: Modem mit drei oder mehreren Ein- und Ausgabekanälen, wobei jeder Kanal eine eigene Modemfunktion bietet, u.a. zur Erweiterung von Multidrop-Netzen • Router: Zur Verbindung lokaler Netze mit unterschiedlichen Standards (z.B. Ethernet oder Fast-Ethernet mit Token-Ring, Profibus oder Interbus-S). Ein Router dient zur Anpassung und Komprimierung der elektrischen Signale in Übereinstimmung mit den verschiedenen Standards. Ein Router läßt sich auch dazu verwenden, unterschiedliche Netzsegmente zu trennen, wenn in einem Netzsegment höhere Leistung und Sicherheit erforderlich werden. • Bridge: Intelligente Verbindung zwischen zwei lokalen Netzen mit demselben Standard, jedoch unterschiedlicher Kabelausführung. • Gateway: Intelligente Verbindung zwischen einem lokalen Netz und externen Netzwerken mit völlig anderer Struktur. • Switch: Schneller und leistungsfähiger Umsetzer, der zwei lokale Netzwerke über FDDI oder ATM über größere Strecken (bis 100km) verbindet. Damit ergibt sich eine globale Ausdehnung, die mit einer hohen Übertragungsgeschwindigkeit (bis 2 Gbit/s) arbeitet. • Hub: Hiermit lassen sich größere Netzwerke effizienter konfigurieren, überwachen und verwalten. Hubs sind Informationsgeber für das Management von LANs, da sich alles in einem Knotenpunkt zusammenfassen läßt. k MARKETING DE-MARKETING-FORUM Marketing: »Das tun was der Kunde wirklich braucht« Einladung zum »de« Marketing-Forum am 19./20. September 1999 Das Elektrohandwerk, die Innungen und Verbände sind sich einig: Das Elektrohandwerk braucht Marketing. Nicht immer ist klar, was Marketing für das Elektrohandwerk bedeutet. Was umfaßt Marketing? Ist es die Werbung? Oder gehört viel mehr dazu? Die Antwort auf diese Frage wird im MarketingForum der Zeitschrift »de« am 19. und 20. September 1999 beantwortet. »de« lädt alle interessierten Handwerksbetriebe zu diesem Marketing-Forum ein. 20 Unternehmen erleben ein Marketing-Intensiv-Seminar. Die teilnehmenden Betriebe nennen ihren Informationsbedarf, den sie zum Thema Marketing haben. »de« wird ein Buch herausbringen zum Thema »Marketing im Elektrohandwerk«, das Sie mitgestalten kön- Die Themen des »de«-Marketing-Forum: Der Marketing-Regelkreis – ein komplettes System der Unternehmensführung. Die Inhalte werden beim »de«-Marketing-Forum vorgestellt. Analyse Was muß analysiert werden, bevor ein Betrieb zielgerichtet Marketing betreiben kann? Welche kostengünstigsten AnalyseInstrumente gibt es? Und wie sind sie einzusetzen? Ziele Ziele für die Person, die das Unternehmen leitet und Ziele für das Unternehmen müssen so definiert werden, daß sie einerseits erreichbar sind, andererseits aber eine Wirkung zeigen, die zur Motivation von Unternehmer und Mitarbeitern führt. nen! 1994 wurde das Projekt Marketing im Elektrohandwerk des Deutschen Handwerksinstitutes in Kooperation mit dem LIV Bayern aus der Taufe gehoben. Schon zu Beginn des Projektes wurde Marketing gemacht: Elektrohandwerksbetriebe bestimmten Inhalte und Themen des Handbuches, »Egon Strom« wurde »erfunden«. Er begleitete schon damals die Leser durch das Handbuch »Marketing im ElektroinstallateurSagen Handwerk«. Erfahrungsaustausch wird großgeschrieben Die teilnehmenden Betriebe werden ihren Bedarf definieren und die Wünsche und Anregungen zum Thema Marketing werden im neuen Handbuch, das vorraussichtlich in vier Teilen erscheinen wird, erwähnt. Sie uns Ihre Meinung und lernen Sie dabei Marketing Alle Teilnhmer des Marketing-Forums können in entspannter Atmosphäre und unter fachkundiger Leitung, ihre Fragen nennen und von den Erfahrungen der anderen Teilnehmer profitieren. Die Veranstaltung am 19. und 20 September 1999 ist eine Mischung aus Vortrag durch Ulrich C. Heckner und aus Arbeitsgruppen, in denen die Handwerksunternehmen ihren Bedarf an Marketing definieren und die Gelegenheit erhalten Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis auszutauschen. 1244 – de 15-16/99 Jeder Teilnehmer am Marketing-Forum wird im Handbuch namentlich erwähnt. Ulrich C. Heckner: Marketing bedeutet im »de«-Marketing-Forum, die Betriebe des Elektrohandwerks zu fragen, welchen Marketing-Bedarf sie haben. »Das tun, was der Kunde wirklich braucht« ist auch die Devise, die im »de«-Marketing-Projekt verfolgt wird. Aus diesem Grund werden die Handwerksbetriebe, die am Marketing-Forum teilnehmen, gebeten, ihre Meinungen und Ihre Anforderungen klar zu sagen. Das Autoren-Team um Ulrich C. Heckner wird die Wünsche und Anregungen im neuen Marketing-Buch für das Elektrohandwerk umsetzen. Damit ist sichergestellt, das dieses Buch aus der Praxis für die Praxis entwickelt wird. Ulrich C. Heckner wird das »de« Marketing-Forum am 19. und 20. September leiten. Der Unternehmensberater aus Kastl/Obb ist unseren Lesern bekannt als Autor unserer Fachserien in »de«. Wir fragten nach. »de«: »Für welche Betriebe kommt die Teilnahme am Marketing-Forum in Frage?« U. C. Heckner: »Für alle Betriebe des Elektrohandwerks, die wissen möchten, wie sie mit Marketing ihren Erfolg sichern können. Wir zeigen auf, was zu Marketing gehört und fragen die teilnehmenden Betriebe, welcher Informationsbedarf besteht. Danach richten wir die Inhalte der neuen Bücher ›Marketing im Elektrohandwerk‹ aus.« »de«: »Handelt es sich beim Marketing-Forum um eine Veranstaltung für Chefs oder für Mitarbeiter?« U.C.H.: »Wir wenden uns an die Unternehmer/innen. Eine Vielzahl von Elektrohandwerksbetrieben werden als Familienbetrieb geführt. Beide Ehepartner sind deshalb auch zum Marketing-Forum herzlich eingeladen.« MARKETING DE- MARKETING-FORUM Maßnahmen In welchen Maßnahmenfeldern muß Marketing umgesetzt werden? Wo muß der Betrieb ansetzen, um mit geringstem Einsatz größtmöglichen Erfolg zu haben. ELEKTROTECHNIK 99 in Dortmund: Podiumsdiskussionen zu aktuellen Branchenthemen Freitag, 3.9.1999 11.00 Uhr Vom elektrohandwerklichen Betrieb zum »Fachbetrieb für Gebäudetechnik« Die Chancen des »Fachbetriebs für Gebäude technik« für die Elektroandwerke Der Anspruch auf Systemführerschaft – Anforderungen an den Elektrohandwerksbetrieb Möglichkeiten der Weiterbildung Moderation: Wolfgang Rönspieß, Redaktion »de« ☛ ☛ ☛ Kontrolle Maßnahmen und Ziele haben keinen Sinn, wenn nicht Kontrollinstrumente eingeführt werden, mit denen der Erfolg der Maßnahmen kontrolliert werden kann. Die vier Ebenen des Marketings finden sich im untenstehenden Marketing-Regelkreis, der in einem Vortrag von Ulrich C. 14.00 Uhr Der E-CHECK – mehr als ein Marketing instrument Technik: die Basis für den E-CHECK Marketing und E-CHECK: Technische Kompetenz erfolgreich verkaufen Mit dem E-CHECK neue Kunden erobern und Stammkunden erhalten Moderation: Tilman von Meyeren, Redaktion »de« ☛ ☛ ☛ Die Strategie zum Erfolg Kapitel 1 Kapitel 2 Kapitel 3 Analyse des Unternehmers Analyse des Unternehmens Marktanalyse Kapitel 4 Definition der persönlichen und betrieblichen Ziele Kapitel 5 Kapitel 6 Kapitel 7 Kapitel 8 Selbstorganisation und Zeitmanagement Leistungspalette und Preispolitik Personalmanagement Marktauftritt und Werbung Kapitel 9 Kontrolle de 15-16/99 – 1245 THEMA MARKETING DE-MARKETING-FORUM Das »de«-Marketing-Forum auf einen Blick Termin: 19./20. September 1999. Referent: Ulrich C. Heckner, Experte für das Elektrohandwerk und Autor der »de«-Serien »Marketing und Service« im Elektrohandwerk« sowie »Zahlen, die zählen«. Leistungen: Seminar-Durchführung, ausführliche schriftliche Seminarunterlagen, Tagungsgetränke, 2 x Mittagessen, 1 x Abendessen sowie eine Übernachtung. Tagungsort: Privatbrauerei Wnkler Bräustuberl, St.-Martin-Str 6, 92355 Lengenfeld (zwischen Nürnberg und Regensburg), Zeitablauf: Beginn am ersten Tag: 10.00 Uhr bis ca. 18.30 Uhr 2.Tag: 08.00 Uhr bis ca. 16.00 Uhr. Kosten je Teilnehmer: Heckner abgearbeitet und in Arbeitsgruppen unter den teilnehmenden Betrieben diskutiert und in einem Anforderungsprofil und eine Gliederung für das neue Handbuch münden wird. Wer mitmachen und mitgestalten will, sollte sich schnellstmöglich anmelden, denn die Teilnahme am »de«-MarketingForum ist auf 20 Betriebe begrenzt. Das Handbuch »Marketing im Elektroinstallateur-Handwerk« kann zum Stückpreis von DM 108,– zzgl. Versandkosten über das Institut für Handwerkswirtschaft in München bestellt werden: Tel.: 0 89 - 59 36 71, Ansprechpartner Herr Dr. Schwarz DM 750,- zzgl. MwSt. = DM 870,- Ich interessiere mich für die Teilnahme am Marketing-Forum am 19. und 20. September 1999. Bitte senden Sie mir unverbindlich weitere Informationen zum »de«- Marketing-Forum. Ansprechpartner in meinem Betrieb: __________________________________________________________ Name und Adresse des Unternehmens: Bitte per Fax an die Redaktion »de«: 0 89 - 1 26 07 - 1 11 z. Hd. Tilman von Meyeren 1246 – de 15-16/99 BETRIEB FUHRPARK Frischer Wind im deutschen Pick-up-Markt Der neue Ford Ranger: Arbeitstier und Freizeitpartner TILMAN VON MEYEREN Mit dem neuen Pick-upModell Ranger erschließt Ford in Deutschland ein weiteres Marktsegment. Neben einer steigenden Zahl von Privatkunden nutzen auch vie- Flexibel und vielseitig: der Ford Ranger le Betriebe die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Pick-ups. Diese Fahrzeuggattung erfreut sich im Bauhaupt- und nebengewerbe ebenso großer Beliebtheit wie bei land- und forstwirtschaftlichen Betrieben und im Gartenbau. Nach Ford-internen Schätzungen werden etwa 60 % des Verkaufsvolumens von gewerblichen Nutzern erworben. Unter den Privatkunden wird vor allem mit großem Interesse von Reitern, Klassenrekord mit einer Nutzlast von bis zu 1205 kg Wassersportlern und Jägern gerechnet – Kunden, die großen Wert auf hohe Anhängelasten, große Geländegängigkeit und variable Nutzungsmöglichkeiten legen. Daneben werden Pick-ups in zunehmendem Maße von Geländewagen-Fans gewählt. Der Ford Ranger wird in drei verschiedenen Ausführungen angeboten: • Mit zweisitziger Einzelkabine und Heckantrieb (57 kW/78 PS). • Mit viersitziger Extrakabine mit zwei Türen und zuschaltbarem Vierradantrieb (57 kW/78 PS). • Mit fünfsitziger Doppelkabine mit vier Türen und zuschaltbarem Vierradantrieb (80 kW/109 PS). Damit wird gewerblichen und privaten Kunden eine große Bandbreite an Nutzungsmöglichkeiten geboten. Die Ford Ranger-Modelle sind mit 2,5-l-12-V-Dieselmotoren ausgestattet. Die Sauger-Variante, die in Verbindung mit der Einzel- und der Extrakabine angeboten wird, leistet 57 kW/78 PS und hat ein maximales Drehmoment von 168 Nm; die dem Doppelkabinen-Modell vorbehaltene TurbodieselVersion stellt eine Leistung von 80 kW/109 PS bereit, das maximale Drehmoment von 266 Nm liegt bereits bei 2000 Umdrehungen an. Beide Motoren sind mit 1248 – de 15-16/99 kg ziehen, bei den allradgetriebenen Modellen sind es 2200 Kilogramm. Die ungebremste Anhängelast beträgt 500 kg. Fahrdynamik Oxidationskatalysatoren ausgestattet, der Turbomotor zusätzlich mit einer Abgasrückführung – damit entsprechen die Motorisierungen der aktuellen Euro-2Abgasnorm. Das breite Nutzungsspektrum der Ranger-Baureihe wird auch durch die gebotenen Transportmöglichkeiten unterstrichen: So bietet beispielsweise die zweisitzige, heckgetriebene Basisversion bei einem Leergewicht von 1515 kg eine maximale Nutzlast von bis zu 1135 kg, für die eine Ladefläche von 2,28 Metern Länge zur Verfügung steht. Hinter der viersitzigen Extrakabine schließt sich eine 1,75 m lange Ladefläche an, die Platz für den Transport der zulässigen Nutzlast von bis zu 1205 kg bietet. So hat die Ford Ranger-Baureihe viel Platz und Tragfähigkeit für Beruf und Freizeit. Ergänzt wird dies durch die hohe Zugfähigkeit der Fahrzeuge: Das Basismodell mit Heckantrieb kann bei zwölf % Steigung eine gebremste Anhängelast von 2000 Die Basis des Ford Ranger ist ein stabiler Leiterrahmen, der gemeinsam mit der Doppel-Querlenker-Vorderachse mit Stabilisatoren sowie einer speziell aufgehängten hinteren Starrachse für ein souveränes Fahrverhalten sorgt. Lastabhängig geregelte Bremsen (vorn belüftete Scheibenbremsen, hinten selbstnachstellende Duplex-Trommelbremsen) bieten feinfühlige Verzögerung. Gegenläufige Ausgleichswellen helfen, Schwingungen optimal abzubauen. Die Ranger-Baureihe ist serienmäßig mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe ausgestattet. Alle Modelle verfügen über ein Differential mit begrenztem Schlupf, das Traktion auch abseits befestigter Straßen garantiert und das Fahrzeug stabilisiert. Die Allrad-Funktion der 4x4-Versionen ist zuschaltbar und mit Freilaufnaben an der Vorderachse ausgestattet, die vom Fahrerplatz aus betätigt werden können. BETRIEB FUHRPARK Der Ranger ist als Einzelkabine, viersitzige Extrakabine und als Doppelkabine erhältlich Sicherheit Bei der Entwicklung des Ford Ranger wurde großer Wert auf aktive und passive Sicherheit gelegt. Die Sicherheitszelle besitzt Seitentürträger und einen Verbundquerträger in Höhe des Armaturenbrettes. Alle Ford Ranger Modelle haben zwei vollwertige Doppel-Airbags und höhenverstellbare Kopfstützen vorn. Das Doppelkabinen-Modell hat zusätzlich an der hinteren Sitzbank zwei Kopfstützen. Die Extra- und die Doppelkabinen-Modelle besitzen auch hinten zwei Dreipunkt- Das Topmodell der Reihe ist mit einem Turbodiesel-Triebwerk und Vierradantrieb ausgestattet gurte, die Doppelkabine darüber hinaus auch einen Beckengurt für den mittleren Sitzplatz. streifen werden auch Privatkunden angesprochen. Markt und Preise Zubehör Als Zubehör werden unter anderem Laderaumabdeckungen und -schutzwannen sowie Anhängekupplungen angeboten, die den Gespannbetrieb mit bis zu 2200 Kilogramm gebremster Last ermöglichen. Mit vielen Zubehörangeboten bis zum kompletten Styling-Paket mit Leichtmetallfelgen, verschiedenen polierten Edelstahlbügeln und seitlichen Dekor- Die unverbindlichen Preisempfehlungen ohne Mehrwertsteuer für den Ford Ranger liegen bei 26200 DM für die Einzelkabine, 33200 DM für die vierradgetriebene Extrakabine und 38200 DM für die Doppelkabine mit Allradantrieb und Turbodiesel-Triebwerk. Ford rechnet mit einem jährlichen Verkaufsvolumen von 2000 Ford Ranger. k de 15-16/99 – 1249 bfe Oldenburg wählte neuen Vorstand Am 10. Juni hat die Bundesfachlehranstalt für Elektrotechnik einen neuen Vorstand gewählt, da der bisherige 1. Vorsitzende Gerhard Haase nach 30jähriger Tätigkeit aus Altersgründen nicht wieder zur Wahl antrat. Sein Nachfolger wurde der Obermeister der Elektroinnung Oldenburg, Günter Knaupmeier. Ebenfalls aus Altersgründen schied auch der bisherige 2. Vorsitzende, Fritz Materne, aus. An seiner Stelle wurde bfe-Direktor Horst Friedrichs in den Vorstand gewählt. Doppelter Anlaß zum Feiern Am 11. Juni wurde im Rahmen einer Feierstunde Gerhard Haase nach 30jähriger Amtszeit als Vorsitzender gewürdigt, und gleichzeitig feierte bfe-Direktor Horst Friedrichs an diesem Tag seinen 60. Geburtstag. Während der Amtszeit Foto: bfe Mit der Entscheidung, Horst Friedrichs in den Vorstand zu berufen, wird die hauptberufliche Führung der bfe noch stärker in die Verantwortung einbezogen. »Ein Unternehmen mit ca. 100 Mitarbeitern läßt sich nicht nur ehrenamtlich vertreten«, betonte der neue Vorstandsvorsitzende. Die Geehrten und ihre Gäste (v. l.): Horst Friedrichs, Günter Knaupmeier, Gerhard Haase, Manfred Kater, Alfred Harland, Karl Hagedorn Haases wurde die bfe allein viermal durch größere Baumaßnahmen erweitert und hat sich außerdem Kapazität für eine eventuelle weitere Vergrößerung geschaffen. Das Lehrgangsangebot wurde stets den neue- Anzeige 1/4-Seite quer 1250 – de 15-16/99 sten Anforderungen angepaßt. Vorreiterrolle für die Elektrohandwerke Der Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Elektrohandwerke, Karl Hagedorn, betonte in seinem Grußwort mehrfach die Vorreiterrolle der bfe für die Deutschen Elektrohandwerke. Sie entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten von der Meisterschule zu einem Technologiezentrum im gesamten Elektro- und Informationstechnikbereich. Als neuestes Beispiel wurde der Duale Studiengang für Elektrotechnik zusammen mit der Privaten Fachhochschule für Wrtschaft und Technik aus Vechta vorgestellt, der dazu geeignet ist, Ingenieurnachwuchs für das Handwerk zu gewinnen. Der neuartige duale Studiengang wird jetzt gleich mit einer Lehre im Betrieb verbunden. Mit diesem Angebot setzt die bfe Oldenburg ihre anspruchsvolle Ausund Weiterbildung über die Meisterausbildung hinaus fort. Weitere Gäste, wie der Direktor des Arbeitsamtes Oldenburg, Dr. Heinz Ruitman, und Regierungsvizepräsident Dieter Boll würdigten die Arbeit der bfe für den Oldenburger Arbeitsmarkt sowie die überregionalen Aktivitäten der Einrichtung, insbesondere mit dem Normen- und Vorschriftendienst sowie der Multimediaentwicklung. k Dauerbrenner »E-Check« Messebericht Dialog der Elektrowirtschaft auf der Eltec 99 in Nürnberg Zur Eltec 99 vom 16. bis 18. Juni in Nürnberg nutzten gut 21 100 Besucher die Chance, die Angebote der 491 Aussteller in Augenschein zu nehmen, miteinander zu reden und sich über aktuelle Branchentrends zu informieren. Das vielfältige Informationsangebot umfaßte auch eine Reihe von Sonderveranstaltungen, wie Info-Shows und Podiumsdiskussionen sowie Sonderschauen und spezielle Angebote für die Auszubildenden. Die Eltec ist eindeutig eine Fachmesse für Fachleute. Unabhängig davon gibt es immer wieder Versuche die Regionalfachmessen auch für die End- Bild 1: »Wer nicht ständig auf der Hut ist, die Zeichen der Zeit richtig erkennt und agiert, der wird das Nachsehen haben«, so Landesinnungsmeister Gerd Köhler zur Messeeröffnung kunden zu öffnen. Das gelingt meistens wenig bis gar nicht, weil die Präsentation der auch für den Fachmann oftmals erklärungsbedürftigen Produkte für den Laien eigentlich überhaupt nicht geeignet ist. Andererseits ist es eine Tatsache, daß die in manchen Teilen der Bevölkerung anzutreffende Abwehrhaltung gegenüber moderner Technik häufig aus einem Informationsdefizit herrührt. Aus dieser Erkenntnis heraus und um durch gezielte Information Bedarf zu wecken, wagten die EltecVeranstalter einen neuen Versuch, die Bauherren anzusprechen. Die neue Idee dabei: Etwa 20% der Messestände waren mit blauen Aufstellern gekennzeichnet, die signalisierten, daß hier verständliche Informationen auch für private Interessenten zu finden sind. Zusätzlich gab es noch einen gesonderten »Wegweiser für private Bauherren«, in dem alle hierfür in Frage kommenden Stände verzeichnet waren. Diese löbliche Initiative unter dem Motto »Komfort und Sicherheit für Haus und Heim« brachte tatsächlich zusätzliche Besucher auf die Messe. Nach Angaben der Messe- leitung nutzten rund 1000 Bauherren (Wie wurde die Zahl eigentlich ermittelt?), die einen Neu- oder Umbau planen, die Gele- Bild 2: Feierliche Verleihung des mit 10 000 DM dotierten »E-CheckMarketingpreises« der i-center (v. l.): Arthur Schmitt, Gerd Köhler, Preisträger Rolf Brenner, die »E-Check-Fee«, Klaus-Josef Lutz, Hans Baumgärtler genheit, sich kompetent beraten zu lassen, zum intelligenten Umgang mit Energie, Sicherheit und Komfort. Fazit: Eine tragfähige Idee, die auch für andere ähnliche Messen geeignet scheint. Noch nicht befriedigend gelöst ist die Frage, wie die Endkunden von dieser Möglichkeit erfahren. Von der Möglichkeit für die Handwerksunternehmer, ihre Kunden und Bauherren einfach auf die Messe mitzubringen, wird leider kaum Gebrauch gemacht. mit dem E-Check wurde Rolf Brenner, Elektrohaus Brenner, aus Herrenberg-Kuppingen ausgezeichnet. Initiator Artur Schmitt und i-center-Vorstand Klaus-Josef Lutz überreichten dem Preisträger einen Scheck über 10 000 DM. Zur feierlichen Auszeichnung hatte i-center extra eine »E-Check-Fee« (siehe Bild 2) aufgeboten, und Vorstand Lutz betonte bei dieser Gelegenheit, daß dieser Preis nun jährlich ausgelobt werde. Gute Aussichten für die de 1/99 – 1251 Fotos: Messe Nürnberg (3), A. Stöcklhuber (1), W. Rönspieß (10) Neue Idee zur Endkundenansprache Landesinnungsmeister Gerd Köhler (Bild 1) hatte in seiner Eröffnungsansprache am Vorabend der Messe auf den gnadenlosen Verdrängungswettbewerb hingewiesen. »Langfristig können sich nur die behaupten, die schon heute an morgen denken«, so Köhler. Unter dieser Maxime drehte sich am großen Stand des Bayerischen Landesinnungsverbandes (fast) alles um den E-Check. Es begann am Mittwoch mit der Verleihung des »E-Check-Marketingpreises« der i-center, der im September letzten Jahres in Dortmund ausgelobt worden ist. Für seinen ganzheitlichen Marketingansatz, viele kreative Ideen und erfolgreiche Aktionen für und Bild 5: Die attraktive Gestaltung des »Techno-Camps« kam bei den Auszubildenden gut an Bild 3: »E-Check-Info-Show«, hier mit Helmut Kiefer vom E-CheckPartnerunternehmen Mennekes Türen eingerannt wurden und mancher es möglicherweise nicht mehr hören kann, weil es ihm längst selbstverständlich ist: Die Vertreter der ECheck-Partnerfirmen mühten sich redlich, kurz und prägnant, mit griffigen Argumenten, den E-Check »an den Mann zu bringen«. Das gelang besonders eindrücklich und unterhaltsam den Herren Helmut winn-Coupon), nahm an der Auslosung begehrter Preise teil (Hauptgewinn ein Rundflug). Darüber hinaus belohnte die Fachzeitschrift »de« jeden erfolgreichen Teilnehmer mit einer Formelsammlung aus der beliebten Reihe »de-KOMPAKT«. Hervorzuheben ist die jugendgerechte Gestaltung des »Techno-Camps« (Bild 5). Weitere Highlights dazu den Bericht auf S. 1256 f. in diesem Heft.) Bild 6: An diesem Sonderstand drehte sich alles um das Internet in der betrieblichen Praxis. Wer wollte, konnte sich an Ort und Stelle eine Homepage erstellen lassen. waren der Stand »Internet im Elektrohandwerk«, wo sich die Besucher über das Internet-Angebot der Verbände informieren, sich eine eigene Homepage erstellen lassen oder einfach im Netz surfen konnten (Bild 6). Bild 4: Eingang zur Werkstattstraße »Techno-Camp« E-Check-Aktion, an der sich mittlerweile alle Landesinnungsverbände beteiligen. Derzeit sind ca. 7200 Elektrohandwerksbetrieb aus ganz Deutschland dabei. Es müssen aber noch mehr werden, um den E-Check wirklich im Bewußtsein der Bevölkerung zu verankern. Den Elektrohandwerkern diesen Gedanken immer wieder einzuhämmern, war Anliegen der nachfolgenden vier mal täglich stattfindenden ECheck-Info-Shows unter dem Motto »Kurs Zukunft – Der E-Check bringt Ihren Umsatz ins Rollen«. Auch wenn bei einigen Besuchern damit offene 1252 – de 1/99 Bild 7: Stolz der Nürnberg-Messe: PV-Anlage mit 500 m2 Solarfläche an Halle 3, die pünktlich zu Messebeginn in Betrieb ging Kiefer, Fa. Mennekes (Bild 3) und Oliver Born, Fa. Dehn und Söhne. Born war auch einer der Akteure bei der am ersten Tag offiziell vorgestellten »Überspannungsschutz-Offensive« der DEG, die sich für den verstärkten Einsatz von ÜberspannungsschutzEinrichtungen stark gemacht hat. Diese Initiative wird auch bei den weiteren Elektrofachmessen dieses Jahres präsentiert werden. (Anm.: Lesen sie Praxistest im »Techno-Camp« Die im letzten Jahr in München erstmals veranstaltete Werkstattstraße »Techno-Camp« gab es nun auch in Nürnberg (Bild 4). 1300 Jugendliche testeten ihre elektrohandwerklichen Fähigkeiten an 26 Stationen. Wer mindestens sechs davon absolviert hatte und auch beim Sicherheitsseminar der BG war (Nachweis mit Stempel im Ge- Bild 8: Am Sonderstand »Regenerative Energiequellen« der Fachhochschule Nürnberg waren neben viel Info-Material auch handfeste Exponate zu begutachten Gleich im Eingangsbereich der Messe wurden die Fachbesucher optisch auf das wichtige Messethema »Regenerative Energien« eingestimmt. Gerade rechtzeitig zur Messeeröffnung ging im Messezentrum die mit 500m2 größte Solar-Anlage Nordbayerns in Betrieb (Bild 7). Ein Sonderstand der Fachhochschule Nürnberg in Halle 6 (Bild 8) präsentierte beispielhaft Anregungen zur Nutzung von Wind- und Solarenergie sowie der Wasserkraft. Auch am Stand der »Energie-Dienstleister der Region« standen die regenerativen Energien im Mittelpunkt. Hier ging es in erster Linie um den Einsatz der Wärmepumpe, die für jeden Elektrofachmann ein lohnendes Betätigungsfeld sein kann (Bild 9). »de-dialog« zu aktuellen Themen Zu den Höhepunkten im Messeangebot zählten die von der Fachzeitschrift »de« veranstalteten Podiumsdiskussionen »de-dialog« zu aktuellen Fragen der Branche. Täglich zwei mal, jeweils um Bild 9: Die bayerischen EVU rückten die Wärmepumpe ins Zentrum ihrer Gemeinschaftsausstellung Bild 11: »Im partnerschaftlichen Zusammenwirken stecken noch große Reserven«, resümierten die Teilnehmer der Marketing-Diskussionen ( hier v. l.): Bruno Kirsch (LIV Bayern), Fritz Wagner (Hager-Tehalit), Tilmann v. Meyeren (»de«) Diskussionsthema »Marketing« her. Hier kamen neben Praktikern aus dem Handwerk und dem Unternehmensberater (U. Heckner) auch Hersteller- Bild 12: Spannender »de-dialog zum Thema Bussysteme, hier mit (v. l.) Hans Rohrbacher (ABB-Stotz), Harald Hasenclever (SVEA), Andreas Stöcklhuber (»de«) und Eberhard Issendorff (LCN) Bild 13: »de«-Redakteur Andreas Stöcklhuber im direkten Dialog mit dem Publikum, das sich mit konkreten Fragen an den Diskussionen auf dem Podium beteiligte Bild 10: Informationen aus allererster Hand vermittelten bei dieser Diskussion der Leiter des Arbeitskreises »Fachbetrieb für Gebäudetechnik« Helmut Bechem (l.) und Bundesfachgruppenleiter Elektroinstallation Walter Tschischka (r.), Moderation Wolfgang Rönspieß (»de«) 11 und um 14 Uhr, diskutierten »de«-Redakteure mit gestandenen Fachleuten und Kennern der Branche die Themen: • »Marketing und Service im Elektrohandwerk« • »Bussysteme für die Gebäudeautomation« • Vom elektrohandwerklichen Betrieb zum »Fachbetrieb für Gebäudetechnik«. Letzteres Thema (Bild 10) war brandaktuell, weil der ZVEH gerade drei Wochen davor das konkrete Konzept für die Umsetzung in die Praxis vorgestellt hatte (vgl. »de« 14/99. S. 1102 f.). Den Zusammenhang zum E-Check stellte das und E-Check-Partnerfirmen zu Wort (Bild 11). Deutlich wurde, daß im engen Zusammenwirken, im sog. »kooperativen Marketing« aller Partner die größten Chancen liegen, das Geschäft anzukurbeln und den E-Check flächendeckend durchzusetzen. Gerade rechtzeitig zur Messe ist das »de-SPECIAL future: Bussysteme für die Gebäudeautomation« erschienen, das sich mit den gegenwärtig am Markt befindlichen Bussystemen auseinandersetzt. Es bietet Hintergrundinformationen in Hülle und Fülle zu den auf der Podiumsdiskussion besprochenen Fragen, z. B. nach den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Bussysteme und konnte am »de«-Stand unmittelbar neben der Diskussionsfläche erworben werden. Die Diskussionteilnehmer (Bild 12) kamen zu dem Schluß, daß es nicht so sehr um die Frage geht, ob EIB oder LON oder irgendein anderer Bus der »richtige« ist. Wichtig ist, daß sich Elektrohandwerker überhaupt mit der Busproblematik beschäftigen, um sich dann, je nach Aufgabenstellung, für das geeignete Bussystem zu entscheiden. Wie schon auf anderen Elektrofachmessen zeigte sich auch hier am teilweise starken Besucherandrang, daß die Podiumsdiskussionen (im Gegensatz zu relativ »statischen« Vortragsveranstaltungen) ein geeignetes Mittel sind, auf die Fragen des Publikums einzugehen (Bild 13). Aus Platzgründen kann hier leider nicht auf jede einzelne Diskussionsrunde eingegangen werden. Die nächste Eltec ist für den 28. bis 30. Juni 2000, turnusgemäß wieder in München, geplant. Wolfgang Rönspieß de 1/99 – 1253 Hausgeräte Härtetest der besonderen Art Bosch Maxx: Der Saubermann für alle Fußballfans Zur DOMOTECHNICA wurden sie vorgestellt: die Waschvollautomaten Bosch Maxx mit 6 kg Fassungsvermögen. Die größte Herausforderung wartete jedoch erst vor kurzem auf die neuen Geräte, anläßlich einer Werbekooperation zwischen Bosch, Sunil und dem FC Bayern München. Berge von Trikots und Shorts? Mit dem neuen Bosch Maxx ist das Waschen von Sportbekleidung jetzt kein Problem mehr. Seine besonderen Kennzeichen: Einmalig große Trommel mit erstmals 6 Kilogramm Fassungsvermögen und die Bügelleicht-Funktion. Dazu fortschrittliche Vollelektronik, zeitsparendes Waschen durch Schnellprogramme und eine kinderleichte Bedienung. So bewirbt Bosch seine Wasch- maschine, die mittlerweile schon ein halbes Jahr auf dem Markt ist. Damit ist der Bosch Maxx also genau richtig für die 800 kg Schmutzwäsche, die beim FC Bayern München jede Woche anfallen. Allerdings mußte die Maschine in der Säbenerstraße kürzlich einen ganz anderen Härtetest bestehen: Neue Soap Opera beim FC Bayern München ? Mario Basler und Giovane Elber sind die neuen Werbestars im TV-Spot von Sunil – dem neuen »offiziellen Waschmittel« des FC Bayern München. FC Bayern-Manager Uli Hoeneß hatte persönlich die Idee: »Nehmt doch die für unsere Trikotwäsche beim FC Bayern verantwortliche Ingeborg Ehmann. Denn welche Frau hat in Deutschland mehr Waschkompetenz als die- Er schoß ausnahmsweise mal nicht den Vogel ab, sondern den Bosch Maxx: Mario Basler, Fußballprofi beim FC Bayern München 1254 – de 15-16/99 jenige, die stets dafür sorgt, daß unsere Jungs immer in strahlend sauberen Trikots aufs Spielfeld laufen ! Und baut mit ein, zwei Spielern von uns eine tolle Story darum.“ Die Story: Mit sichtlich viel Spaß, fußballerischer und schauspielerischer Brillianz versuchen Mario Basler und Giovane Elber – wie zwei Lausbuben – reihenweise Fußbälle in die offen stehenden Waschmaschinen-Trommeln zu versenken. Dank des extragroßen 30-cmBullauges der neuen Bosch Maxx wurde das den beiden Bayern-Stars im Grunde leicht gemacht. Und wer erwischt sie bei ihrem ultimativen Waschmaschinen-Kick? Es ist natürlich Ingeborg Ehmann, diejenige, die beim FC Bayern zusammen mit ihrem Ehemann Charly dafür verantwortlich ist, daß die FC Bayern-Stars täglich in strahlend sauberen und gut riechenden Trikots beim Training als auch zu den Spielen auflaufen. Alle Mütter sollten gewappnet sein, daß ihre Schützlinge demnächst versuchen werden, nicht ihre Wäsche, sondern Fußbälle in der Trommel ihrer Waschmaschine zu versenken. Tip von »de«: Zur Nachahmung nicht empfohlen! tvm Wo »Elektriker« ihre Erfahrungen austauschen 70. ABB-Elektriker-Stammtisch in Berlin Am 17. Juni d. J. fand in Berlin der 70. ABB-Elektriker-Stammtisch statt. Der 1991 gegründete Stammtisch behandelt jeden Monat einmal, immer von September bis Juni, Fachthemen aus der elektrotechnischen Praxis. Mit seinen jeweils 30 bis 40 Teilnehmern aus allen Bereichen der praktischen Elektrotechnik ist er mittlerweile zu einer »Institution« in der Hauptstadt geworden, die ihresgleichen sucht. Lebendiger Erfahrungsaustausch rungsbereichen wie dem Elektro-Handwerk, dem LIV Berlin/Brandenburg, den Berufsbildungszentren, den EVU (Bewag, Mevag und Ose), Elektroprojektanten, Hochbauamt, Fachhochschule und nicht zuletzt der Fachpresse garantieren eine lebendige Diskussion. Jeder Teilnehmer kann hier selbstverständlich auch Themenvorschläge einbringen, und für brandaktuelle Informationen aus dem DIN-VDENormenwerk, der VBG4 etc. ist bei jeder Zusammenkunft ein Zeitrahmen reserviert. Im Jahr 1991 wurde der Gedanke geboren, in zentraler Lage der Stadt Berlin einen »Elektriker- Foto: ABB Am Stammtisch werden, normalerweise in gemütlicher Runde beim Bier, alle Probleme dieser Welt erörtert und kommentiert. Es werden Meinungen gebildet und man Unter der Leitung von Dipl.-Ing. Wolf-Rüdiger Sprößig (stehend) diskutieren die Teilnehmer monatlich aktuelle Fragen aus der elektrotechnischen Praxis kann viel Neues erfahren. Nicht viel anders ist es beim ABB-ElektrikerStammtisch, der nun schon seit neun Jahren an jedem dritten Donnerstag im Monat in den Räumen der Berliner ABB-Niederlassung in Berlin-Wilhelmsruh stattfindet. Im Unterschied zum gewöhnlichen Kneipenstammtisch diskutieren die »Stammtischler« hier allerdings »nur« die vielen Fragen der täglichen elektrotechnischen Praxis, und statt Bier gibt es Kaffee und Brötchen. Vielfältige praxisnahe Themenwahl Aus der Vielzahl der bisher behandelten Themen können hier nur einige beispielhaft genannt werden: – Baustromversorgung, –Fehlerstromüberwachung, – Extreme Betriebsverhältnisse in DS-Niederspannungsnetzen, – Gemeinsame TAB in Berlin/ Brandenburg, – Anwendung von Sicherungsautomaten, – Planung von Photovoltaikanlagen, – Praxiserfahrungen mit dem EIB und viele weitere. Zur Tradition des Stammtisches gehört es auch, daß die Teilnehmer in kurzen Vorträgen ihren Arbeitsbereich gegenseitig einmal näher vorstellen. Dies trägt sehr zum Verständnis für die speziellen Probleme der Fachkollegen bei und weitet den Blick über den eigenen »Tellerrand« hinaus. Der Stammtisch war auch schon auf Reisen, z. B. in Heidelberg, wo die ABB-Stotz-Fertigung besucht wurde und im KKW Krümmel. Weitere Exkursionen sind geplant. Dem Berliner Elektriker-Stammtisch ist zu wünschen, daß er noch lange existiert, ist er doch ein hervorragendes Beispiel fachlicher Kommunikation, das Schule machen sollte. Der Dank aller Teilnehmer gilt den Initiatoren, die hoffentlich auch weiterhin einen guten »Riecher« für die richtigen Themen haben. Wolfgang Rönspieß Stammtisch« einzurichten. Er sollte der gegenseitigen Information und dem Austausch von Erfahrungen dienen und außerdem zur »elektrotechnischen Wiedervereinigung« der beiden Teile Berlins beitragen. Die Herren Rolf Müller und Wolf-Rüdiger Sprößig, damals Vertriebsmitarbeiter von ABB-Stotz in Berlin, haben zum Erfahrungsaustausch gerufen und zahlreiche Partner kamen. Die Teilnehmer aus so unterschiedlichen Erfah- de 15-16/99 - 1255 Mehr Umsatz mit Überspannungsschutz Alle Aktivitäten auf einen Blick DEG-Projektgruppe präsentierte Aufklärungskampagne und Marketingaktion zum Thema Überspannungsschutz Wie bereits berichtet (siehe de 14/99, S. 1101), präsentierte die Projektgruppe Überspannungsschutz der DEG am 16. Juni in Nürnberg eine gemeinsame Überspannungsschutz-Offensive von ZVEH, Großhandel und Herstellern. Ziel der Aktion, die pünktlich zu Beginn der Gewittersaison gestartet wurde, ist es, die Verbraucher aufzuklären, den Einsatz von Überspannungsschutzvorrichtungen zu fördern und damit ein zusätzliches Absatzpotential zu schaffen. Vorgeschichte und Motivation Die Zahl der Blitzschäden in Betrieben, Büros und Haushalten nimmt laufend zu, nicht etwa, weil es jetzt mehr Gewitter gibt, als früher, sondern deshalb, weil es immer mehr empfindliche elektronische Geräte gibt. Um Schäden zu vermeiden, sind Blitzschutzmaßnahmen erforderlich. Das leuchtet jedem Kunden sofort ein. Bloß anbieten muß man es ihm natürlich. Und genau das wird viel zu wenig getan. Wieso der mehrstufige Überspannungsschutz, der doch längst Stand der Technik ist, so lange sträf- Was ist die DEG? »Die Elektrogemeinschaft« (DEG) wurde im Dezember 1995 von Mitgliedsunternehmen des ZVEI, dem Elektrogroßhandel (VEG) und dem ZVEH gegründet. Die DEG verfolgt das Ziel, die Anwendung elektrischer Energie zu fördern und den Markt mit qualitativ hochwertigen Produkten und Dienstleistungen zu versorgen. Dabei kommt dem Elektrohandwerk eine Schlüsselfunktion zu. 1256 – de 15-16/99 lich vernachlässigt worden ist, versteht ohnehin kein Mensch. Der Nutzen ist für den Kunden leicht einzusehen und Handwerker können hier leicht »Mehrwert« installieren. Weil letztere hier viel zu wenig tun, startete die DEG jetzt pünktlich zur Gewittersaison die Aktion Überspannungsschutz. (Zwischenfrage: Wissen Sie noch, wer oder was die DEG ist und welche Ziele sie hat? Schauen Sie Überblick: Überspannungsschutz in 3 Stufen 1. Stufe Blitzstromableiter (B-Ableiter) in der Haupverteilung oder im Zählerschrank leiten die Blitzenergie schadlos über das Potentialausgleichssystem ab. Der Spannungspegel wird auf ca. 4 kV begrenzt. 2. Stufe Überspannungsableiter (C-Ableiter) in der Unterverteilung installiert (meist steckbar und mit Defektanzeige) reduzieren die verbleibende Überspannung noch einmal auf einen Wert, der zumindest der Gebäudetechnik keinen Schaden mehr zufügt. 3. Stufe Geräteschutz (D-Ableiter) Direkter Geräteschutz für technisch empfindliche Endgeräte (z. B. Computer, Unterhaltungselektronik usw.), oft in entsprechende Steckdosen eingebaut. • Verkaufsförderungspaket, mit dem kaufkräftige Zielgruppen angesprochen werden • Eintägige Fachschulung für Elektrohandwerker (Projektieren von Überspannungsschutzkonzepten, Argumentation, Akquisition, Produktvermarktung) • Kostengünstige Direktmailings (Direktversand des Zielgruppenprospekts) durch eine Werbeagentur an die vom Handwerker benannten Kundenadressen • Informationsveranstaltungen in ElektroInnungen und beim Großhandel • Präsentation und Information auf Fachmessen in den nebenstehenden Kasten.) Aus der DEG heraus also ist im März 1998 eine Projektgruppe Überspannungsschutz gegründet worden. Schon zuvor gab es eine erfolgreiche Zusammenarbeit der Mitglieder bei der Schaffung einheitlicher technischer Regeln für die Auswahl und Errichtung von Überspannungsschutzeinrichtungen. Das Ergebnis war die Veröffentlichung einer nationalen Vornorm im Bereich der Errichtung elektrischer Anlagen, die im April 1999 als Vor- Mitglieder der DEG-Projektgruppe Überspannungsschutz • Elektrohandwerk 1. Vorsitzender Obermeister Horst Berkmüller (Ulm) • Elektrogroßhandel 2. Vorsitzender Herr Laur • Herstellerfirmen – Dehn+Söhne – Phoenix Contact – OBO Bettermann Marke »Fachbetrieb für Gebäudetechnik«. Was ist konkret geplant? Bild 1: Aktionsprospekt für Elektrohandwerker norm DIN V VDE 0100 Teil 534 erschien. So lag es auf der Hand, ein weiteres Zeichen zu setzen, um gemeinsam noch mehr zu erreichen. Ziele dieser Aktion Es geht um die Förderung des Einsatzes von Überspannungsschutzeinrichtungen. Dies setzt voraus, daß das Elektrohandwerk für diese Aufgabe durch technische und verkäuferische Weiterbildung ertüchtigt wird. Damit steigert sich übrigens auch seine Fachkompetenz, ganz im Sinne des Anspruchs, der Die Kampagne läuft zunächst von Juni bis Oktober dieses Jahres und soll bei Erfolg auch im nächsten Jahr fortgeführt werden. Sie ist einerseits an Installationsbetriebe des Elektrohandwerks gerichtet, andererseits direkt an den Endkunden. Mit speziellen Prospekten sowohl für den Installateur (Bild 1) als auch für dessen Kunden, Bauherren, Hausbesitzer etc. (Bild 2), wird anschaulich die Notwendigkeit des Überspannungschutzes dargelegt. Gestartet wurde die bisher einzigartige Gemeinschaftskampagne, die namhafte Mitbewerber unter dem Dach der DEG vereint, auf der Elektro- Fachschau »Eltec 99« in Nürnberg (vgl. Bericht S. 1251 in diesem Heft). Weitere Präsentationen werden auf der potentiellen Kunden zu unterstützen, wird neben der speziell Bild 2: Streuprospekt für Endkunden »Elektrotechnik 99« in Dortmund (1. 9. bis 4. 9 .99), »eltefa 99« in Stuttgart (29. 9. bis 1. 10. 99) sowie »belektro 99« in Berlin (27. 10. bis 29. 10. 99) zu sehen sein. Auf den Messen werden ZVEH, VEG und die Mitgliedsfirmen der DEG das Thema Überspannungsschutz mit einer einheitlichen Präsentationsstele vorstellen und zugleich auf ihre Produktlösungen verweisen. Um die Elektro-Handwerker bei der Information und Aufklärung von für den Bauherrn konzipierten Broschüre auch ein eintägiges Verkaufs-Seminar angeboten, das den Installateuren Hilfestellung bei der Argumentation und Akquisition gibt. »de« meint: Die Elektrobranche benötigt dringend mehr solcher hervorragenden Gemeinschaftsinitiativen. Wolfgang Rönspieß 1/2 quer de 15-16/99 – 1257 Aus den Unternehmen Bild 1: Karl Kommissari: »Jeder mit einem 2-Tages-Kurs bezeichnet sich heute als Facility-Manager, aber dafür ist wesentlich mehr erforderlich« ABB Gebäudetechnik wächst gegen den Markt Die ABB Gebäudetechnik konnte im vergangenen Geschäftsjahr trotz eines insgesamt rückläufigen Marktes bei Auftragseingang und Umsatz zulegen. Im Rahmen einer Pressekonferenz gab das Unternehmen seine künftige Strategie bekannt. Der Markt für Gebäudemanagement Der gesamte Markt für Gebäudemanagement umfaßt für das Jahr 1999 ein Volumen von insge- derzeit noch intern vergeben. Aber hier zeichnet sich eine Trendwende ab: Mehr und mehr Gebäudemanagement-Leistungen werden künftig extern vergeben. die Ministerien für Wirtschaft sowie für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Bild 2). Dieser Auftrag hat ein Volumen von ungefähr 8,7 Mrd. DM. des, so zeigt sich, daß bis zu 85 % der Kosten auf die Betriebskosten entfallen und nur etwa 15 % auf die Planung und den Bau. Bei den Betriebskosten liegen also noch große Kostensenkungspotentiale – aber nur dann, wenn man bereits während der Bauphase entsprechende Maßnahmen trifft. Nach Fertigstellung des Gebäudes kann man »Bausünden«, die die Betriebskosten negativ beeinflussen, nur unter großem Aufwand korrigieren. Fotos: ABB Gebäudetechnik Erfolg als TGU Bild 2: Das Wirtschaftsministerium in Berlin wird von der ABB Gebäudetechnik betrieben samt 90 Mrd. DM. Davon entfallen 30 Mrd. DM auf das technische Gebäudemanagement, 40 Mrd. DM auf das infrastrukturelle und 20 Mrd. DM auf das kaufmännische. Interessant ist vor allem der Bereich des technischen Gebäudemanagements. Hier entfällt heute knapp die Hälfte auf das Handwerk oder handwerksähnliche Strukturen. 10 Mrd. DM werden 1258 – de 15-16/99 Hier sieht die ABB Gebäudetechnik für sich die größten Marktchancen. »Wir haben vor allem Interesse an Liegenschaften mit hohem Technikanteil«, so Karl Kommissari (Bild 1), Vorstandssprecher der ABB Gebäudetechnik. Hierzu zählt beispielsweise ein Auftrag aus Berlin: ABB betreibt fünf Jahre das Bundeskanzler- und das Bundespresseamt sowie Früh an die Kosten denken »Die Betriebskosten von Gebäuden erreichen nach sieben bis acht Jahren die Höhe der Erstinvestitionen. Mehr als die Hälfte der Betriebskosten wird dabei von der Technik beeinflußt«, so Thomas Bruder, Vorstand der ABB Gebäudetechnik. Betrachtet man die gesamte Lebensdauer eines Gebäu- Zunehmend tritt die ABB Gebäudetechnik auch als technischer Generalunternehmer (TGU) auf. In diesem Fall ist Nahezu 50 % ABB gegen- der Dienstleistunüber dem gen im Bereich Kunden der Partner für technisches Geden komplet- bäudemanageten Lebenszyment entfallen klus eines Gebäudes. Bei auf das Handder konkreten werk. Abwicklung des Projekts arbeitet ABB teilweise mit eigenen Monteuren, teilweise werden ortsansässige (Handwerks-)Unternehmen mit einbezogen. k Zahlen und Fakten • Unternehmen: ABB Gebäudetechnik AG • Mitarbeiter: 3000 • Umsatz: 1,1 Mrd. DM • Struktur: dezentral mit 37 Niederlassungen Fotos: Hager Tehalit Vertriebs GmbH Bild 1: Kuppelartiger Glasaufbau im Berliner Reichstag Tehalit-Brüstungskanäle für den Berliner Reichstag Für das neue Zentrum der parlamentarischen Demokratie in Deutschland und Vorzeigeobjekt der Bundeshauptstadt – den umgebauten Berliner Reichstag – wurden bei der technischen Ausrüstung auch Tehalit-Komponenten verwendet. Die Ansprüche an Qualität und Verarbeitung bei einem solch repräsentativen Bauwerk waren hoch. Berühmt wurde der britische Star-Architekt Sir Norman Foster vor allem mit spektakulären Neubauten wie der Commerzbank-Zentrale in Frankfurt am Main. Mit dem Umbau des ehema- Bild 2: Sonderangefertigte Brüstungskanäle für das Parlamentsgebäude ligen Reichstages in Berlin konnten Foster und sein Team nun eines ihrer bedeutendsten und zugleich außergewöhnlichsten Projekte fertigstellen. Vom Volksmund in Anlehnung an die Historie als »Reichstag« bezeichnet, hat der neue Sitz des parlamentarischen Plenums vom Ältestenrat des Bundestages zusätzlich einen offiziellen Namen erhalten: »Plenarbereich Reichstagsgebäude«. Ein auffallendes und bereits vielbewundertes Element des umgebauten Reichstages ist der kuppelartige Glasaufbau auf dem Dach, der Licht in den Parlamentssaal einfallen läßt und zu dessen Entlüftung beiträgt. Darin verläuft eine spiralförmige Rampe, eine von der in Wien ansässigen WagnerBiró AG meisterlich ausgeführte Stahlkonstruktion. Von innen beleuchtet erstrahlt die transparente Kugel in der Dunkelheit in ihrer ganzen Pracht – und symbolisiert so weithin sichtbar den Geist des wiedervereinigten und weltoffenen Deutschlands. Für die Planung und Durchführung der gesamten elektrotechnischen Arbeiten im Reichstagsgebäude war die Firma Weidmüller Interface GmbH & Co. mit dem Projektleiter Dipl.-Ing. Peter Bernhards verantwortlich. Sie vertraute unter anderem auf die langjährige Erfahrung von Tehalit als einem anerkannten Hersteller moderner Elektroinstallationssysteme. Speziell für die Verwendung im Reichstag wurden BRKomponenten mit besonderen Abmessungen angefertigt, wobei man für die Unterteile verzinktes Stahlblech und für die Abdeckungen Aluminium als Sonderprofil eingesetzt hat. (GL) 1/3 Hüthig de 15-16/99 – 1259 Messevorschau IFA ’99: Kommen und Staunen Die Berliner Funkausstellung hat sich aus ihren Anfängen als Detektorradio-Schau des Jahres 1924 zur Weltmesse der Consumer Electronics entwickelt, die anläßlich ihres 75jährigen Jubiläums (28.8. – 5.9.) noch interessanter, umfangreicher und spannender zu werden verspricht als je zuvor (siehe auch »ZVEH-report« in diesem Heft). Messe für die Informationsgesellschaft Mit ihren mehr als 800 Ausstellern (160 000 m2) und geschätzten 400 000 Besuchern wird die IFA zukünftig sowohl als einmalige Kombination von Publikums-, Fach- und Ordermesse als auch als »Messe für die Informationsgesellschaft« agieren. Sie wird damit zum Treffpunkt aller für die Informationsgesellschaft relevanten Antriebskräfte aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien, ohne dabei ihr attraktives Gesicht und ihr unverwechselbares Flair zu verlieren. Einmaliger Fachhandelsservice Jedem Fachbesucher sei der Gang durch das moderne und weltweit einmalige Servicezentrum Handel/Handwerk (FHH) empfohlen, denn es bietet einen fachlichen Überblick über die aktuellen Technik- und Trendthemen. Neben den Produkten und ihren technischen Funktionen stehen die Marktrelevanz, die Ansprache von Zielgruppen und damit auch Verkaufsstrategien auf dem Programm. Der Fachhändler bekommt im FHH eine konkrete Vorstellung von den neuen Technologien und Anwendungen und damit eine praktische Grundlage für den Ausbau eines zukunftsfähigen Geschäftsbetriebs. Themengebundene Spezialausstellungen, Workshops und Vorträge machen das FHH also zum unverzichtbaren Service-, Informations- und Kommunikationszentrum. Digitale Evolution »Digitale Evolution«, so heißt das Leitthema der IFA ‘99. Tatsächlich spielt Donnerstag, 2.9.1999 ELEKTROTECHNIK 99 in Dortmund Podiumsdiskussionen zu aktuellen Branchenthemen 11.00 Uhr Bussysteme für die Gebäudeautomation ☛ ☛ ☛ Vor- und Nachteile der verschiedenen Bussysteme Wie überzeuge ich den privaten oder gewerblichen Endkunden? Wird es in Zukunft einen einheitlichen Standard geben? Moderation: Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de 1260– de 15-16/99 die Digitaltechnik bei fast allen Produkten eine dominierende Rolle. Zwei Weltpremieren rund ums digitale Fernsehen wird es auf der IFA geben. Für den Privatbesucher steht der Spaß an immer besseren Geräten, die riesige Programmvielfalt, das Interesse an On- und Offline-Unterhaltung, an Information, Interaktion und Erlebniswelten im Fokus: neueste 16:9- und 100-HzFernsehgeräte, Flachbildschirme, Videoprojektoren, Settop-Boxen und integrierte Lösungen für Internet-TV, digitale Videound Camcorder sowie HiFi-Tuner, High End- und Surround-Sound-Anlagen, DVD-Spieler, DAB-Empfänger, Car-HiFi-Anlagen, digitale Fotoapparate, Navigationsgeräte und natürlich Satellitenempfangsanlagen. Über die wichtigsten Highlights der IFA werden wir Sie in »de« 21/99 informieren. Innovationen pur Für die Besucher wird das Entdecken von Innovationen, neuen Trends und Produkten, Anwendungen und Lösungen im Vordergrund stehen. Geräte, Systeme und Dienstleistungen werden ausgestellt, und zwar aus allen drei sich immer schneller annähernden Technologien: der Unterhaltungselektronik, der Telekommunikation und der Computertechnik. Das heißt auch für die Zukunft: Nirgendwo sonst wird das innovative Zusammenspiel der Technologien, Bran- chen und Märkte so konzentriert demonstriert wie unter dem Funkturm. Sonderschauen Auf der Sonderpräsentation High End werden Spitzengeräte der internationalen HiFi-/High EndBranche präsentiert. Einen anderen Schwerpunkt wird DVD setzen. Unter »Mobile Media« wird zusammengefaßt, was für den mobilen Betrieb sinnvoll und nützlich ist. In einer eigenen Messehalle werden gut 100 Aussteller im Rahmen von »OnlineWorld« zeigen, was sie für den privaten Nutzer Interessantes rund ums Internet anzubieten haben. Multimedia-Trendschau Die IFA ‘99 wird wieder eine umfassende Trendschau für MultimediaHardware, -Software und -Services sein. Zu den Hardware-Trends zählen Heim-PCs mit Audio-/Video-Peripherie und digitaler Vernetzung zu Geräten der Unterhaltungselektronik sowie der Telekommunikation, Laptops mit Audio-, Video-Ausstattung sowie eine attraktive Peripherie. Kommen und Staunen Erstmals werden auf der IFA die neuesten Video- und Computerspiele vorgeführt, und daneben – schon traditionell – ist das Live-Programm, das auch in diesem Jahr Entertainment pur verspricht. k D I N DVE E N REGELN DER TECHNIK Erläuterungen zu neuen Normen und Vorschriften DIN 49400:1999-06 Elektrisches Installationsmaterial Haushalts- und Kragensteckvorrichtungen; Übersicht Die als Ersatz für DIN 49400:1973-08 erschienene Neuausgabe enthält eine Übersicht über Steckvorrichtungen nach DIN 49406 ff (Haushaltssteckvorrichtungen), DIN VDE 0620-101 (VDE 0620 Teil 101):1992-05 (Eurostecker) und DIN EN 60309-2 (VDE 0623 Teil 20): 1993-06 (Industriesteckvorrichtungen). Gegenüber der Vorausgabe wurden die Haushaltsund Industriesteckvorrichtungen aktualisiert sowie die Gerätesteckvorrichtungen gestrichen. Das im DIN-Taschenbuch Band 2 für das Elektrotechniker-Handwerk (6. Auflage 1999) abgedruckte Dokument ist mit dieser Neuausgabe ungültig geworden. DIN EN 50250 (VDE 0623 Teil 4):1999-06 Übergangsadapter für industrielle Anwendungen Die neu erschienene Norm gilt in Verbindung mit DIN EN 60309-1 (VDE 0623 Teil 1:1998-11 und ergänzt bzw. ersetzt deren Aussagen in einzelnen Abschnitten. Behandelt werden Übergangsadapter, die aus einem Isolierstoffgehäuse mit Industriestecker 2P + PE, 16 A – 6 h/250 V sowie bis zu zwei Steckdosen für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke (Schutzkontakt-Steckdosen) bestehen. Da in Deutschland nach dem Gerätesicherheitsgesetz einteilige Adapter nicht zulässig sind, (Quelle: Normen- und Vorschriftendienst der bfe-TIB GmbH, Oldenburg) müssen Stecker und Steckdosenteil über eine mindestens 1 m lange flexible Leitung verbunden sein. Die Adapter sind hauptsächlich für industrielle Anwendungen in Innenräumen und/oder im Freien vorgesehen. Die Benutzung auf Baustellen, in landwirtschaftlichen Betriebsstätten und ähnlichem ist nicht ausgeschlossen, jedoch sollten dann zusätzliche Schutzeinrichtungen eingesetzt werden. Die Adapter müssen so bemessen und beschaffen sein, daß bei bestimmungsgemäßem Gebrauch keine Gefahr von ihnen ausgehen kann. Sie sind grundsätzlich nur für den kurzzeitigen Gebrauch bestimmt und müssen deshalb mit der Aufschrift »nur für zeitlich begrenzten Gebrauch« versehen sein. DIN EN 60204-32 (VDE 0113 Teil 32): 1999-06 Sicherheit von Maschinen Elektrische Ausrüstung von Maschinen Teil 32: Anforderungen für Hebezeuge Die als Ersatz für DIN VDE 0100-726 (VDE 0100 Teil 726):1990-03 und DIN VDE 0100-726/A1 (VDE 0100 Teil 726/A1): 1995-04 erschienene Norm gilt für die Anwendung von elektrischen und elektronischen Ausrüstungen und Systemen von Hebezeugen und für damit zusammenhängende Ausrüstungen. Als Ausrüstung gelten alle Energieversorgungssysteme und Steuerleitungen innerhalb und außerhalb des Hebezeugs ab der Netzanschlußstelle. Im wesentlichen sollen folgende Punkte gefördert bzw. sichergestellt werden: die Sicherheit von Personen und Sachen, ● die Erhaltung der Funktionsfähigkeit und ● die Erleichterung der Instandhaltung. Zu den Hebezeugen im Sinne dieser Norm zählen sowohl Krane und Winden aller Art als auch die Regalbedienungsgeräte. Den Zusammenhang von einzelnen Komponenten und deren Bedeutung für die Ausrüstung von Hebezeugen zeigt ein Blockdiagramm mit der elektrischen Ausrüstung eines typischen Kranes. Alle Gefährdungen, die sich aus dem Betrieb von Hebezeugen ergeben, müssen durch eine Risikobeurteilung ermittelt und danach die notwendigen Schutzmaßnahmen festgelegt werden. Zu beachten sind besonders folgende Ursachen: ● Möglichkeit des elektrischen Schlags oder eines Brandes aus elektrischer Ursache, ● Ausfälle und Fehler in Steuerstromkreisen mit daraus folgendem Fehlverhalten des Hebezeugs, ● Störungen und Unterbrechungen der Energieversorgung sowie Ausfälle und Fehler in Hauptstromkreisen mit daraus folgendem Fehlverhalten des Hebezeugs, ● Verlust der durchgehenden Verbindung von Stromkreisen, z. B. Schleifkontakten, mit folgendem Fehlverhalten oder Ausfall von Sicherheitsfunktionen, ● elektromagnetische oder elektrostatische Störungen sowie Funkstörungen, die von innen oder außen auf die elektrische Ausrüstung einwirken und zu Fehlfunktionen führen. Der im informativen Anhang A der Norm enthaltene »Fragebogen für die ● elektrische Ausrüstung von Hebezeugen« wird die Abstimmung zwischen Betreiber und Lieferanten über eine passende Auslegung, Anwendung und Nutzung der elektrischen Ausrüstung erleichtern. Einige der wesentlichen Anforderungen der Norm werden nachstehend in Kurzform erläutert. 1. Netzanschlüsse und Einrichtungen zum Trennen und Ausschalten Es wird empfohlen, die elektrische Ausrüstung eines Hebezeugs, mit Ausnahme von großen, komplexen Anlagen, an eine einzige Energieversorgung anzuschließen. Die Funktionen des Trennens und/oder Schaltens werden durch Netzanschlußschalter, Krantrennschalter oder Kranschalter erfüllt. Stecker/Steckdosen-Kombinationen sind nur bis zu einem Bemessungsstrom von 16 A und einer Gesamtbemessungsleistung von bis zu 3 kW zulässig, oder es darf nicht möglich sein, Steckvorrichtungen, die kein Lastschaltvermögen besitzen, unter Last zu trennen bzw. zu verbinden. Die genannten Schaltgeräte müssen mit Vorrichtungen ausgestattet sein, die es erlauben, diese in der »AUS-Stellung« ab- de 15-16/99 – 1261 D I N DVE E N REGELN DER TECHNIK zuschließen. Das Ausschaltvermögen muß ausreichen, um den Strom des größten Motors im blokkierten Zustand plus die Summe der Betriebsströme aller übrigen Verbraucher abzuschalten. Zur Verhinderung von unerwartetem Anlauf, z. B. nach einem Spannungsausfall, sind geeignete Einrichtungen vorzusehen. 2. Schutz gegen elektrischen Schlag Der Schutz von Personen muß durch einen Schutz gegen direktes Berühren und bei indirektem Berühren sichergestellt sein. Dabei können grundsätzlich alle zugelassenen Schutzmaßnahmen angewendet werden. Gehäuse mit aktiven Teilen müssen mindestens der Schutzart IP2X oder IPXXB entsprechen, bei obenliegenden leicht zugänglichen Abdeckungen mindestens der Schutzart IP4X oder IPXXD. Zum Schutz gegen Restspannungen müssen Teile, die nach dem Abschalten eine Spannung von > 60 V aufweisen, innerhalb von 5 s auf eine Restspannung von < 60 V entladen sein. Bei nach dem Ziehen berührbaren Steckvorrichtungen darf die Entladezeit 1 s nicht überschreiten. 3. Schutz der Ausrüstung In diesem Abschnitt sind Maßnahmen zum Schutz der elektrischen Ausrüstung gegen folgende Einflüsse beschrieben: ● Überstrom beim Auftreten eines Kurzschlusses, ● Überstrom bei Überlastung, ● Ausfall oder Absinken der Versorgungsspannung, ● Überspannungen durch Blitzschlag oder Schalthandlungen, ● Schäden durch Erdschlußströme, ● falsches Drehfeld, ● anormale Temperaturen und 1262 – de 15-16/99 Überdrehzahl von Motoren. Jeder Motor mit einer Bemessungsleistung von über 2 kW muß gegen Überlast geschützt werden. Für kleinere Motoren wird der Überlastschutz empfohlen. Auf die nötige Auswahl geeigneter Schutzeinrichtungen für Antriebe, die häufig anlaufen oder bremsen bzw. bei denen die Kühlung beeinträchtigt ist, wird besonders hingewiesen. ● 4. Potentialausgleich Der Potentialausgleich besteht aus einem Schutzleitersystem, in das alle leitfähigen Konstruktionsteile des Hebezeugs und die Schutzleiter einzubeziehen sind. Zur Vermeidung von Funktionsstörungen sind zur Reduzierung von Störgrößen Potentialausgleichsverbindungen zu einem gemeinsamen Bezugspotential erforderlich. 5. Steuerstromkreise und Steuerfunktionen Zur Versorgung der Steuerstromkreise sind zwingend Steuertransformatoren einzusetzen. In Steuerstromkreisen, bei denen eine Seite mit dem Schutzleitersystem verbunden ist, muß grundsätzlich ein Anschluß der Betätigungsspulen mit diesem direkt verbunden sein. Detaillierte und umfangreiche Anforderungen werden an die START-, STOP- und NOTAUS bzw. NOT-HALTFunktionen in den verschiedenen Kategorien gestellt. Das gleiche gilt für kabellose Steuerungen, Schutzverriegelungen und von Steuerfunktionen im Fehlerfall. Festlegungen für die Montage, Kennzeichnung und Farbcodierung von Drucktaster, Anzeigeleuchten usw. sind im Abschnitt Bedienerschnittstelle und Steuergeräte der Norm festgelegt. 6. Elektronische Ausrüstung Die hier genannten Anforderungen gelten für alle Arten von elektronischen Geräten, einschließlich programmierbarer Ausrüstung (SPS), gedruckten Schaltungen und ähnlichem. Programmierbare elektronische Ausrüstungen dürfen nicht für NOTHALT und/oder NOTAUS-Funktionen verwendet werden. Für andere STOP-Funktionen mit sicherheitstechnischer Bedeutung sollten grundsätzlich elektromechanische Betriebsmittel vorgezogen werden. 7. Leiter, Kabel und Leitungen Leiter, Kabel und Leitungen sind so auszuwählen, daß sie den vorkommenden Betriebsbedingungen, wie Spannung, Strom, Häufung und den äußeren Einflüssen, wie Umgebungstemperatur, Wasser, korrosiven Stoffen, mechanischen Beanspruchungen usw. gewachsen sind. Bei der Installation auf Hebezeugen im Freien müssen sie für den Betrieb im Freien geeignet sein, z. B. UV-beständig, oder entsprechend geschützt verlegt sein. Der maximale Spannungsfall vom Netzanschlußschalter bis zu den Motoren darf 5 % nicht überschreiten. Zur Sicherstellung einer ausreichenden mechanischen Festigkeit nennt die Norm Mindestquerschnitte innerhalb und außerhalb von Gehäusen. Ebenso werden Werte für die Strombelastbarkeit für von PVCisolierten Leitungen und Kabeln in Abhängigkeit von den Verlegebedingungen genannt. Besondere Anforderungen werden an flexible Leitungen gestellt, wenn diese einer Zugbeanspruchung ausgesetzt und/oder aufgetrommelt werden. Ähnliches gilt auch für die Konstruktion und die Errichtung von Schleifleitungen. 8. Verdrahtungstechnik Dieser Abschnitt enthält unter anderem Festlegungen an Anschlüsse und Leitungsverlauf, Identifizierung von Leitern, Verdrahtung innerhalb und außerhalb von Gehäusen, Stecker/Steckdosen-Kombinationen, Leitungskanäle und Verbindungskästen, ElektroInstallationsrohre und ähnliches. 9. Elektromotoren und zugehörige Ausrüstung Elektromotoren müssen mindestens der Schutzart IP 23 entsprechen und so angeordnet sein, daß sie ausreichend gegen mechanische Beschädigungen geschützt sind und für Inspektion, Wartung usw. leicht zugänglich sind. 10. Kennzeichnung, Warnschilder und Referenzkennzeichen Alle Gehäuse, bei denen nicht eindeutig erkennbar ist, daß sie elektrische Betriebsmittel enthalten, müssen mit einem schwarzen Blitz auf gelbem Grund gekennzeichnet sein. Steuergeräte, optische Anzeigen und ähnliches an der Mensch-MaschineSchnittstelle sind ebenfalls dauerhaft entsprechend ihrer Funktion zu kennzeichnen. Bei Hebezeugen, deren Ausrüstung mehr als einen Motor umfaßt, müssen alle Gehäuse, Zubehörteile, Steuergeräte und sonstigen Komponenten mit demselben Referenzkennzeichen (Betriebsmittelkennzeichen), wie in der Technischen Dokumentation festgelegt, gekennzeichnet sein. Schaltgerätekombinationen für die Steuerausrüstung sind mit einem Leistungsschild, welches minde- D I N DVE E N REGELN DER TECHNIK stens die in der Norm geforderten Angaben enthält, zu versehen. 11. Technische Dokumentation Für das Errichten, den Betrieb und die Instandhaltung der elektrischen Ausrüstung muß eine Technische Dokumentation in einer vereinbarten Sprache in Form von Zeichnungen, Schaltplänen, Schaubildern, Betriebsanleitungen usw. geliefert werden. Der Umfang ist abhängig vom Umfang der elektrischen Ausrüstung. Unter anderem müssen die Unterlagen folgende Angaben enthalten: ● Umfassende Beschreibung der Ausrüstung und des Anschlusses an die elektrische Versorgung, ● Anforderungen an die elektrische Versorgung, ● Übersichts- und BlockSchaltplan sowie Stromlaufpläne, ● Angaben zur Programmierung, Überwachungsintervalle, Anleitung zur Einstellung, Wartung und Reparatur besonders für Stromkreise mit Sicherheitsfunktionen, ● Stückliste und Liste mit empfohlenen Ersatzteilen, ● eine Beschreibung der Schutzfunktionen und Verriegelungen für gefahrbringende Bewegungen und ● eine Bedienungs- und Instandhaltungsanleitung. DIN EN 61558-2-8 (VDE 0570 Teil 2-8): 1999-06 Sicherheit von Transformatoren, Netzgeräten und dergleichen Teil 2-8: Besondere Anforderungen an Klingelund Läutewerkstransformatoren Dieser Teil, ein teilweiser Ersatz für DIN EN 60742 (VDE 0551), gilt für unabhängige oder Geräte- Sicherheitstransformatoren zur Versorgung von akustischen oder ähnlichen Meldeeinrichtungen wie Klingeln und Läutewerken für den Hausgebrauch. Neben den Ausführungen, die für den Hersteller solcher Transformatoren von Bedeutung sind, könnten die nachfolgend aufgeführten Punkte auch für den Anwender solcher Geräte von Interesse sein: ● Die Bemessungs-Eingangsspannung darf maximal 250 V betragen. ● Die Leerlauf-Ausgangsspannung darf 33 V Wechselspannung oder 46 V geglättete Gleichspannung und die Bemessungs-Ausgangsspannung 24 V Wechselspannung oder 33 V geglättete Gleichspannung nicht übersteigen. ● Die Bemessungsleistung ist auf maximal 100 VA begrenzt. ● Die Transformatoren müssen unbedingt oder bedingt kurzschlußfest oder als Fail-safeTransformatoren ausgelegt sein. Fail-safeTransformatoren sind solche, die bei nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch durch Unterbrechung des Eingangsstromkreises bleibend ausfallen, aber keine Gefahr für Personen oder Sachen darstellen. ● Die Transformatoren müssen durch die im Bild 1 gezeigten Bildzeichen gekennzeichnet sein. DIN VDE 0100-537 (VDE 0100 Teil 537): 1999-06 Elektrische Anlagen von Gebäuden Teil 5: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel Kapitel 53: Schaltgeräte und Steuergeräte Abschnitt 537: Geräte zum Trennen und Schalten Die als Ersatz für DIN VDE 0100-537 (VDE 0100 Teil 537):1988-10 erschienene Norm enthält Festlegungen für Geräte, die zum Trennen und Schalten bei verschiedenen Betriebsbedingungen eingesetzt werden. In dem informativen nationalen Anhang NA sind zusätzliche Erläuterungen der Funktionen für »Handlungen im Notfall« aufgenommen, um dem Leser das Verständnis für den Geltungsbereich dieser Begriffe zu erleichtern. Neu aufgenommen gegenüber der Vorausgabe wurden Geräte zum Trennen sowie eine Tabelle mit Steh-Stoß-Spannungen in Abhängigkeit von der Nennspannung. Die vorherige Ausgabe der Norm darf für solche Anlagen, die sich am 1.6.1999 in Planung oder im Bau befunden haben, noch bis zum 1.10.2001 angewendet werden. Unter anderem werden folgende Punkte detailliert behandelt: 1. Geräte zum Trennen Geräte zum Trennen müssen alle Leiter des betreffenden Stromkreises unterbrechen. Die Trennstrecke zwischen den geöffneten Kontakten muß sichtbar oder durch eine eindeutige Schaltstellungsanzeige angezeigt werden. Der Einsatz von Halbleitern für diesen Zweck ist deshalb nicht zulässig. Als Geräte zum Trennen können z. B. Trenner, Last-Trennschalter, Steckvorrichtungen, Sicherungen, Trennlaschen oder Spezialklemmen mit Trennfunktion eingesetzt werden. 2. Geräte zum Ausschalten für mechanische Instandhaltung Schalter und Geräte, die für solche Zwecke verwendet werden, müssen so ausgelegt sein, daß sie den vollen Laststrom schalten können. Sie sind vorzugsweise in Hauptstromkreisen einzusetzen. Sie müs- F a) Fail-safe-Transformator b) Kurzschlußfester oder bedingt kurzschlußfester Transformator Bild 1: Bildzeichen für Klingel- und Läutewerktransformatoren sen ebenfalls eine eindeutige Schaltstellungsanzeige oder eine sichtbare Trennstrecke aufweisen. 3. Geräte für Not-Ausschaltung (einschließlich Not-Halt) Solche Geräte müssen den Vollaststrom einschließlich der Ströme bei festgebremsten Motoren unterbrechen können. Sie können sowohl aus einem Schaltgerät, welches die Versorgung direkt unterbricht, als auch aus einer Gerätekombination, bei der das Unterbrechen durch eine einzige Schalthandlung ausgelöst wird, bestehen. Steckvorrichtungen sind für diesen Zweck nicht zulässig. In einer zusätzlichen, nationalen Anmerkung wird darauf hingewiesen, daß die Betätigungseinrichtungen für die NotAusschaltung an Arbeitsplätzen zwingend rot auf gelbem Untergrund gekennzeichnet sein müssen. Grundsätzlich müssen die Geräte so angebracht und gekennzeichnet sein, daß sie leicht erkennbar und leicht zugänglich sind. 4. Schaltgeräte für betriebsmäßiges Schalten Diese Schaltgeräte dürfen den Strom unterbrechen, ohne daß zwingend entsprechende Trennstrecken geöffnet werden. Das betriebsmäßige Schalten darf z. B. erfolgen durch Schalter, Halbleitergeräte, Leistungsschalter, Schütze, Relais und Steckvorrichtungen bis 16 A. k de 15-16/99 – 1263 NEUE PRODUKTE EXPLOSIONSSCHUTZ einzige Feldbusleitung mit dem Prozeßleitsystem. Dabei wird dessen E/A-Ebene durch das RPI ersetzt, und der Verdrahtungsaufwand zum Leit- ❑ Prozeß-Interface Foto: Pepperl+Fuchs In vielen Betrieben der Prozeßautomation gibt es Bereiche, in denen mit explosibler Atmosphäre zu rechnen ist. Bei konventioneller Instrumentierung müssen dann die Trennbausteine für die Meß- und Steuersignale im sicheren Bereich installiert werden. Von dort führen die eigensicheren Signalleitungen ins Feld bis in die Zone 0. Das Remote Process Interface (RPI) von Pepperl+Fuchs, Mannheim, verringert diesen Aufwand und verbindet die konventionelle Sensorik und Aktorik über eine system verringert sich auf beinahe Null. Für den langen Weg zur Warte gibt es nur eine einzige Busleitung. Das System läßt sich flexibel innerhalb der Zone 2 installieren und arbeitet mit gängiger Modbus- oder Profibus-Kopplung. Es werden keine Netzteile benötigt. Fax (06 21) 7 76-10 00 ❑ Gehäuse Foto: Ceag Durch den Einsatz von explosionsgeschützten Klemmenkästen, Steuer- geräten und Automatenverteilern aus Edelstahl läßt sich gerade bei schwierigen Umweltbedingungen die Prozeßsicherheit der Industrieanlage erheblich erhö- hen. Die Gehäuse der Ceag Sicherheitstechnik, Soest, mit Schutzart IP 65 haben eine geschliffene Oberfläche und eine besonders widerstandsfähige Silikondichtung. Sie finden zum Beispiel als explosionsgeschützte Klemmenkästen für meßund regeltechnische Anwendungen in der Ex-eund Ex-i-Technik Verwendung. Sie sind modular aufgebaut. Sicherungsund Automatenverteiler sowie Befehlsgeber können so über die Flanschöffnungen zu größeren Einheiten miteinander verbunden werden. Fax (0 29 21) 69-4 23 Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax ☞ Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen 1264 – de 15-16/99 NEUE PRODUKTE ❑ Transmitterspeisegeräte fehlern von ² 0,05% vom Endwert. Ein- wie ausgangsseitig arbeiten die Geräte mit dem Analogsignalstandard 4...20 mA, wobei ausgangsseitig Bürden bis 600 W betrieben werden können. Die Transmitterspeisegeräte sind als zugehöriges Betriebsmittel (EEX ia) IIC nach Atex 100a zertifiziert und somit für alle Zonen und Gase zugelassen. Fax (0 52 35) 3-4 18 25 Die Meßumformerspeisegeräte »PI/Ex-RPSS-I/I« der Produktlinie »Process Interface« von Phoenix Contact, Blomberg, zeichnen sich durch eine besonders geringe Baubreite von 12,4 mm aus. So lassen sich bis zu 64 Kanäle auf einer 80 cm langen Tragschiene unterbringen. Ein patentierter Ex-iÜbertrager sorgt für eine hohe Signalqualität mit minimalen Übertragungs- Leuze electronic, Owen, bietet jetzt eigensichere Lichtschranken der Klasse EEx ia IIC T6 an. Sie dürfen in Ex-Zone 0, 1 und 2 bei jeder explosionsfähigen Atmosphäre eingesetzt werden. Drei Funktionsprinzipien stehen zur Auswahl: Die Einweglichtschranke überbrückt bei großer Funktionsreserve Distanzen bis 12 m. Die polarisierte Reflexionslichtschranke hat eine Betriebsreichweite von 5 m. Beim Reflexlichttaster mit einstellbarer Hintergrundunterdrückung beträgt die maximale Tastweite 300 mm. Alle drei arbei- Foto: Leuze electronic ❑ Lichtschranken ten mit der für eigensichere Sensoren hohen Schaltfrequenz von 60 Hz, so daß sie auch relativ schnelle Vorgänge oder kleine Objekte sicher erfassen können. Die Sensoren sind in robusten Metallgehäusen untergebracht, deren spezielle Oberflächenbeschichtung elektrostatische Aufladungen verhindert. Fax (0 70 21) 57 31 99 PA-T-Connectoren ermöglichen in der Prozeßautomatisierung die direkte Kopplung von Meßgeräten, Sensoren und Aktoren an den ProfibusPA. Die Peripherieprodukte realisieren die unterbrechungsfreie Kommunikation zwischen der zentralen Steuerung und den unterschiedlichen Busteilnehmern – auch im Servicefall. Die Connectoren der Firma Weidmüller, Paderborn, gibt es in sechs unterschiedlichen Varianten, maßgeschneidert auf den Anwendungsbereich. Per Positionier-Steckverbinder oder per Stichlei- Foto: Weidmüller ❑ Unterbrechungsfreier Busbetrieb tung inklusive Steckverbinder integriert man die Kupplungselemente in den Bus. Die Connectoren sind sofort arbeitsfähig. Sie entsprechen der Schutzart IP 67/IP 66. Speziell der Typ EEx(ia) erfüllt die Sicherheitsvorschriften in explosionsgeschützten Bereichen Zone 0 und 1. Fax (0 52 52) 9 60-1 16 de 15-16/99 – 1265 NEUE PRODUKTE Der Industrie-PC »Pipanel Exp« von Pilz, Ostfildern, wurde speziell für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen der Prozeßleit-, Visualisierungs- und Steuerungstechnik entwickelt. Er eignet sich für die Bereiche der Gruppe II in den Zonen 1 und 2 unter Einhaltung der Temperatur- ❑ Kombithermometer Mit dem tragbaren Infrarot-Kombithermometer »Portix-Ex« von Keller, Ibbenbüren, läßt sich in explosionsgefährdeten Bereichen die Temperatur von Rohrleitungen, Lagern oder Produktströmen berührungslos kontrollieren. Das »Portix B/U-Ex« mit einem Meßbereich von –30°C bis +400°C und einem Meßfleck von 5 mm Durchmesser findet bei der Messung an kleinen Objekten, wie z. B. elektronischen Bauteilen, Verwendung. Zur Messung an großflächigen Objekten oder aus einigen Metern Ent- ❑ Gehäuse-Serie Die Ensto GmbH, Niederdorfelden, stellt ihre neue Gehäuse-Serie »Cubo Ex« vor. Die Gehäuse bestehen aus Polycarbonat, Aluminium oder Polyester und eignen sich für die Anwendung in explosionsgefährdeten Be- klasse T4. Bei den Zündschutzarten erfüllt der PC die Norm für erhöhte Sicherheit e. Die Überdruckkapselung p erfolgt mittels normaler Preßluft, so daß ein aufwendiges Spülen des Systems mit Stickstoff nicht erforderlich ist. Ausgelegt als softwareoffenes System läßt sich jede PC-basierende Standardsoftware einsetzen. Fax (07 11) 34 09-1 33 fernung eignet die Geräteausführung »Portix D/V/U-Ex« mit einem Meßbereich von 0°C bis +600°C. Dort, wo das berührungslose Meßverfahren nicht angebracht ist, stehen die Geräte mittels Fühler auch zur Kontakmessung zur Verfügung. Die Zündschutzklasse EEx Ib IIC T4 erlaubt den Einsatz in nahezu allen explosionsgefährdeten Bereichen (ausgenommen nur Schwefelkohlenstoffatmosphäre). Fax (0 54 51) 8 53 10 reichen, beispielsweise in der chemischen und petrochemischen Industrie. Sie sind gemäß den Normen EN 50014 und EN 50019 getestet. Innerhalb dieser Normen folgen die Produkte dabei der Klassifizierung EExee II. Fax (0 61 01) 5 36 90 28 Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax ☞ Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen 1266 – de 15-16/99 Foto: Keller GmbH ❑ Industriecomputer NEUE PRODUKTE Bei der Verwendung von Leitungseinführungen, die im Gegensatz zu den Durchführungen mehradrige Schlauchleitungen haben, entfällt der EEx e-Anschlußkasten. Leitungslänge und Aderlänge werden nach Kundenwunsch gefertigt. Fax (0 79 31) 59 71 19 Bartec, Bad Mergentheim, bietet Aderleitungsdurchführungen und Leitungseinführungen bereits nach der neuen EGExplosionsschutz-Richtlinie 94/9/EG. Die Aderleitungsdurchführungen dienen als elektrische Verbindung zwischen einem Gehäuse der Zündschutzart EEx d und dessen Anschlußgehäuse in EEx e oder in EEx d. Es können Aderquerschnitte von 0,35 mm2 bis 95 mm2 gewählt werden. Die mögliche Anzahl der Adern beträgt 1 bis 47 Stück. ❑ Drehgeber Die Drehgeber in explosionsgeschützter Ausführung von Heidenhain, Traunreut, zeichnen sich durch kompakte Abmessungen aus. Der Durchmesser der Gehäuse beträgt nur 58 mm. Im Vergleich mit Standard-Drehgebern bauen sie nur geringfügig länger. Foto: Bartec ❑ Aderleitungsdurchführungen Es gibt sie in den industriell standardisierten Anbauvarianten (Klemmund Synchronflansch) sowie in der Variante mit Hohlwelle und Statorkupplung. Die Meßsignale stellen die Drehgeber im TTL- oder HTL-Pegel zur Verfügung oder sinusförmig als 1-Vss-Signale. Die EEx-Schutz-Drehgeber erfüllen die Anforderungen der Zündschutzart de und der Explosionsklasse IIC. Fax (0 86 69) 50 61 BELEUCHTUNG ❑ Deckenleuchten Foto: Beghelli Die Firma Beghelli, Bologna, präsentiert mit »Industrial Lighting« eine neue Serie von dichten Deckenleuchten. Ein besonderes Verteilerprofil sorgt für eine über 20 % verbesserte Lichtleistung (aus 7 m Höhe) gegenüber herkömmlichen Geräten mit Metallreflektor. Die spezielle Oberflächenbehandlung durch eine Metallbeschichtung mit sehr hohem Reflexionsindex trägt ebenfalls zur Verbesserung der Lichtleistung des Reflektors bei. Der nur 1,2 mm starke Verteilerschirm reduziert die Lichtabsorption auf ein Minimum. Die Geräte gibt es auch als Not-Leuchte mit lokaler, zentraler und herkömmlicher Selbstdiagnose. Fax (00 390 51) 83 84 44 de 15-16/99 – 1267 NEUE PRODUKTE ELEKTROINSTALLATION die zuverlässige Leitungsführung an Wand oder Decke. Bei alltäglichen ❑ Begleitheizsysteme Foto: Raychem Für das Steuerungsund Überwachungssystem »MoniTrace 200N« bietet Raychem, Ottobrunn, nun auch Rohranlegefühler an. Damit ist es möglich, alle Heizkreise einer An- ❑ Steckdosenfamilie Foto: Ackermann Für den Einsatz in den Installationssystemen Un- terflur, Wand und Brüstung bietet Ackermann, Gummersbach, eine neue Steckdosenfamilie an. Steckklemmen und Rast- 1268 – de 15-16/99 lage mit einer einzigen Steuerung zu realisieren. Mit Hilfe der neuen lokalen Regelungsmodule (RMCs) kann die MoniTrace-Einheit bis zu 130 Heizkreise verwalten. Die lokalen Kommunikationsmodule (RMMs) ihrerseits regeln bis zu 130 Sensoren. Das System läßt sich direkt an die Prozeßleittechnik der Anlage anschließen, so daß man jederzeit über den Betriebszustand informiert ist. Das System eignet sich für Nicht-Ex-Bereiche mit Umgebungstemperaturen von 0°C bis 50°C. Fax (0 69) 89 65 44 nasen sorgen für eine schraubenlose Befestigung in der Installationsumgebung. So verringert sich der Aufwand für Montage und Anschluß erheblich. Es stehen Ausführungen mit Steckrichtung 0°, 33° und 105° zur Verfügung. Durch die Auswahl der entsprechenden Farbe – Cremeweiß, Reinweiß, Orange, Feuerrot oder Patinagrün – ist eine einfache, nach außen sichtbare Stromkreiszuordnung möglich. Fax (0 22 61) 8 35 36 ❑ Etiketten Die Partex Marking Systems GmbH, LeinfeldenEchterdingen, präsentiert das industrielle Produktionssystem »Winsign« für Foto: Partex Marking Systems Foto: Tehalit Die flexiblen »LF Installationskanal-Systeme« von Tehalit, Blieskastel, eignen sich in einer Vielzahl von Bereichen für Aufgaben der Elektroinstallation können die stabilen Kanäle schnell und sauber montiert und mit Formteilen problemlos an die Gegebenheiten vor Ort angepaßt werden. Tehalit erweiterte sein Sortiment und bietet die Systemtechnik LF nun auch in den Farben Lichtgrau und Reinweiß. So können die Kanäle besser auf die vorhandene Elektroinstallation abgestimmt werden und erlauben eine einheitliche Gestaltung. Fax (0 68 42) 9 45 56 66 die Erstellung von Etiketten und Markierhülsen für Kabel, Leitungen, Schränke, Komponenten und Positionen. Mit diesem System können die Markier- informationen vollständig verwaltet werden. Entsprechend den innerbetrieblichen Befugnissen läßt sich das System in verschiedene Benutzerkategorien unterteilen, um die Sicherheit zu erhöhen und das Fehlerrisiko zu minimieren. Für eine rationelle Nutzung bietet es sich an, Informationen aus den kundeneigenen Datenbanken per Schnittstelle in »Winsign« zu übertragen. Bei der Ausgabe der Markierinformation können alle in einem Projekt benötigten Etiketten auf einem speziell auf Kundenwunsch zugeschnittenen Etikettenmodul zusammengefaßt werden. Fax (07 11) 79 73 35-28 ❑ Schütze mit Federzugklemmen Schneider Electric, Ratingen, bietet die Motor- Foto: Schneider Electric ❑ Installationskanal ENERGIETECHNIK schutzschalter »GV 2« sowie die Schütze der Serie K zum Schalten von Moto- ren jetzt auch mit Federzugklemmen an. Der frontale Zugang zur Klemme spart Zeit bei der Verdrahtung und die Verwendung von Aderendhülsen entfällt. Selbst bei unterschiedlichen Leitungsquerschnitten ist eine dauerhafte Verbindung garantiert. Der Wartungsaufwand vermindert sich und die Betriebssicherheit wächst. Pro Klemme stehen zwei Anschlüsse zur Verfügung. Fax (0 21 02) 4 0494 21 Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax ☞ Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen NEUE PRODUKTE MESSTECHNIK ❑ Aufspüren von Kabeln Um die immer komplexer werdenden Installationen in Industrie, Laboratorien und Haushalt zu beherrschen, Foto: LEM Instruments bietet sich ein Gerät an, mit dem Leitungen und deren Zuordnung zu Schaltern und Sicherungen ausfindig gemacht werden können. Der hier- für entwickelte »Cable Hunter« von LEM Instruments, Nürnberg, besteht aus drei Komponenten: Signalgeber, Transmitter und Sensor. Damit lassen sich verborgene, kurzgeschlossene oder unterbrochene Leitungen aufspüren sowie Schalter, Dosen oder Sicherungen bis zu einer Entfernung von 2 km und einer Tiefe von bis zu 2,5 m feststellen. Fax (09 11) 9 55 75 30 AUTOMATISIERUNGSTECHNIK ❑ Drehschalter und Drehgeber ein breitgefächertes Programm an Drehschaltern und Drehgebern. Die Vorteile eines Drehgebers gegenüber vielen Einzeltasten zeigen sich besonders, wenn im Bedienprozeß die Funktionalität schnell erkannt werden soll. Ebe entwickelt und fertigt u.a. spezielle Lösungen für Sicherheitsanwendungen oder auch vollständige Eingabesysteme nach Kundenwunsch. Fax (07 11) 7 99 86 50 ❑ Stromrelais »varimeter IK9273« von Dold, Furtwangen, eignen sich besonders für einfache Anwendungen. Die verschiedenen Ausführungen bieten Meßbereiche von 0,05 A bis 10 A. Serienmäßig sind die Relais mit Hystereseverhalten ausgeführt. Es stehen jedoch auch Relais mit Speicherverhalten und Löschtaste auf der Gerätefront zur Verfügung. Die einstellbare Schaltverzögerung beträgt 0,1 s bis 20 s. Die Geräte haben eine LED-Anzeige für Hilfsspannung und Kontaktstellung. Fax (0 77 23) 65 43 56 Foto: EBE Die Ebe Elektro-BauElemente GmbH, Leinfelden-Echterdingen, bietet Foto: Dold Die neuen Stromrelais »varimeter IK9272« und de 15-16/99 – 1269 FIRMENSCHRIFTEN fährt der Leser, wie EIBTechnik den Anwender wirkungsvoll unterstützen kann. Das Funktionsprinzip des »intelligenten« Systems wird in einfachen Worten erklärt. Eine Kontaktadresse vervollständigt die Informationen. Fax (069) 63 02-3 83 ❑ Baugruppenträger-Verkleidung Informationen zur Verkleidung von zolligen und metrischen Baugruppenträgern bietet eine Broschüre der Firma Schroff, Straubenhardt. Das »projet«-Verkleidungsset läßt aus jedem 19"-Baugrup- Schro Foto: Rittal Klimakomponenten gehört ebenfalls dazu. Fax (0 27 72) 5 36 01 Der neue Produktkatalog der Schweizer Firma Elesta relays, Bad Ragaz, stellt alle marktüblichen Kontaktbestückungen vor, z.B. 4-, 6- oder 8-polige Relais sowie 10-polige Relais in stehender und teilweise liegender Bauform. Für die Anwendung von Relais mit zwangsgeführten Kontakten gibt es zudem Informationen über die richtige Dimensionie- Bitte senden Sie mir die angekreuzte Firmenschrift zu Name Firma Anschrift Tel. + Fax ☞ Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen 1270 – de 15-16/99 Mennekes, Lennestadt, bietet nun seinen gesamten Katalog auch auf CD- ROM an. Die Arbeit mit der umfangreichen Produktdatenbank erleichtert eine komfortable Suchmaschine. Der Bestellmanager ermöglicht es, mit einigen Mausklicks und wenigen Tastatureingaben selbst umfangreiche Bestellungen in kurzer Zeit vorzunehmen. Fax (0 27 23) 4 12 92 ❑ Relais ❑ Industriekanäle ❑ Beleuchtung Die umfassende Firmenschrift »Licht und Farbe« von Thorn, Arnsberg, stellt orn ff In der Broschüre »Neu 99« präsentiert Rittal, Herborn, seine auf der Hannover-Messe vorgestellten Neuheiten. Den Schwerpunkt bilden Produkte für die industrielle Prozeßsteuerung an der Schnittstelle Mensch/Maschine sowie kundenspezifische Komplettlösungen. Das neue Schaltschranksystem »TS8« mit verschiedenen Foto: Th Foto: Die Produktneuheiten des Jahres 1999 von Phoenix Contact, Blomberg, sind jetzt auf der Videoproduktion »Newspower 99« zu sehen. Zu den Neuheiten gehören der Schnellmontagestecker für LWL-Kabel »Foc«, die kleine ISDN-Printklemme für Telefonkabel sowie die Relais- und Optokoppler-Schnittstelle »PLC Interface«. Das Produktvideo gibt es als VHS-Band und als Video-CD. Fax (0 52 35) 34 01 99 ❑ Steckvorrichtungen ❑ Messeneuheiten das Beleuchtungskonzept »C-motion« vor, welches die Gestaltung diverser Leuchtenelemente in individuellen Farben, z.B. den Firmenfarben, ermöglicht. Büros, Empfangshallen und Verkaufsräume gewinnen so an architektonischer Qualität. Die Broschüre erläutert anhand verschiedener Projektbei- Ein umfangreiches Programm an Industriekanälen präsentiert Pflitsch, Hückeswagen, in seinem neuen Katalog. Fotos, Anwendungsbeispiele und Illustrationen wechseln sich mit technischen Tabellen zu den einzelnen Produkten ab. Ergänzend stellt das Unternehmen seine umfangreichen Serviceleistungen vor: Das Angebot reicht von der Planung über die Konfektionierung und Dokumentation bis zur Montage vor Ort. Fax (0 21 92) 9 11-2 11 Foto: Pflitsch Foto: EIBA ❑ Produktvideo spiele das breite Einsatzgebiet von »C-motion«. Fax (0 29 32) 2 05-1 05 ekes Vorteile und Nutzungsmöglichkeiten der EIBHaustechnik stellt eine zwölfseitige Broschüre der Deutschen EIBA vor. Anhand von typischen Alltagssituationen er- rung der Isolation zwischen stromführenden Teilen. Fax (0041-81)3004701 Menn penträger schnell und preiswert ein Tischgehäuse entstehen. Neben den verfügbaren Abmessungen, Materialien und Oberflächen enthält die Übersicht Beispiele für verschiedene Aufbaumöglichkeiten. Fax (0 70 82) 7 94-6 79 Foto: ❑ EIB-Haustechnik FACHLITERATUR UNTERHALTUNGSELEKTRONIK Computer, Radio und Internet M. Gongolsky/Th. Adam, 304 Seiten, brosch., 34,80 DM, ISBN 3-89632-033-5, Siebel Verlag, Meckenheim Dieses Buch führt den Leser durch die ganze Welt der Computeranwendungen für Kurzwellenfunk und Radiohören. Schwerpunkt sind die thematisch weit gefächerten Software-Tests. Alle wichtigen und nützlichen Programme für Frequenzverwaltung und Analyse, Signaldecodierung, Steuerung des Kurzwellenempfängers via PC, Ausbreitungsprognosen u.a. wurden kritisch geprüft. Rein PC-gestützte Empfangssysteme werden vorgestellt. Rahmenkapitel über die Steuerung von KW-Empfängern über die PC-Schnittstelle, Tips zur PC-Entstörung und Informationen über die DSP- Technologie runden das Buch im Hardware-Bereich ab. Empfänger, Computer und Internet wachsen immer mehr zusammen. Auch darauf geht dieses Engineering Dictionary Elektrotechnik & Maschinenbau Buch ausführlich ein. Es zeigt, wie man als Funkfreund und Radiohörer das Internet optimal nutzen kann. Besonders ergiebige Quellen und nützliche Anwendungen werden vorgestellt. Berufsperspektiven im Handwerk Dieses Buch macht das differenzierte Angebot an beruflich relevanten Bildungsabschlüssen im Handwerk in seinen Zielen, Zulassungsvoraussetzungen, Prüfungsanforderungen und Berechtigungen transparent. chen Bildungsbedürfnissen, den Neigungen, Begabungen und Fähigkeiten entsprechend die passenden Entwicklungschancen und Weiterbildungsabschlüsse auf den unterschiedlichen Qualifikationsebenen zu erkennen, um die berufliche Laufbahn Schritt für Schritt planen zu können. NACHSCHLAGEWERK WEITERBILDUNG H. Winter, 84 Seiten, kart., 24,00 DM, ISBN 3-87414-0199, Kleffmann Verlag, Bochum »Führungskraft im Qualitätsmanagement«. Den Abschluß bilden Beiträge über das »Meister-BAföG« und die »Begabtenförderung berufliche Bildung«. Talentierte und aufstiegsorientierte Nachwuchskräfte werden angeregt, sich Gedanken über ihren Berufsweg zu machen, den persönli- Nach der Darstellung der Gesellenprüfung als der ersten Zielstufe folgen kompakt aufbereitete Informationen über die berufsqualifizierenden Abschlüsse »Ausbilder/in im Handwerk«, »Fachkauffrau/Fachkaufmann Handwerkswirtschaft«, »Bürofachwirt/in im Personal- und Rechnungswesen«, »Betriebsassistent/in im Handwerk«, »Diplom-Betriebswirt/in (BA) Fachrichtung Handwerk«, »Meister/in im Handwerk«. Die nächsten Abhandlungen stellen berufsübergreifende Weiterbildungsangebote vor: »Betriebswirt/in des Handwerks«, »Gestalter/in im Handwerk«, »Restaurator/in im Handwerk«, »Umweltschutzberater/in im Handwerk« sowie Technik-Wörterbuch mit phonetischer Umschrift, Englisch-Deutsch/DeutschEnglisch: Georg Möllerke, 220 Seiten, kart., 29,90 DM, ISBN 3-8007-2387-5, VDE-Verlag, Berlin Kurz vor Antritt einer Geschäftsreise stellt sich oft die Frage nach einem handlichen »Reisebegleiter«, der gleichzeitig bei der Interpretation fehlender Fachbegriffe hilft. Hier eignet sich das neue Nachschlagewerk, das die wichtigsten technischen Fachtermini enthält, aufgrund des praktischen Taschenbuchformats besonders gut. Auch bei der täglichen Büroarbeit erweist sich das »Engineering Dictionary« als sehr nützlich. Das Wörterbuch ist zur Zeit das einzige Werk seiner Art mit Lautschrift, das sich auf dem Markt befindet. Die Neuerscheinung umfaßt etwa 6500 Begriffe. Fachleute der Elektrotechnik und des Maschinenbaus finden hier schnell die wesentlichen Begriffe und Termini ihres Fachgebiets. Größen und Einheiten in Technik und fachbezogenen Naturwissenschaften Peter Volkmann, 176 Seiten, kart., 28,00 DM, ISBN 3-8007-1986-X, VDEVerlag, Berlin Im geschäftlichen und amtlichen Verkehr sind nach dem Gesetz über Einheiten im Meßwesen für alle verwendeten physikalischen Größen die gesetzlichen Einheiten mit den festgelegten Namen und Einheitenzeichen zu verwenden. Dies gilt insbesondere in Schule, Handwerk, Industrie und Handel für alle techni- schen Berechnungen, Angebote und Kennzeichnung von Geräten und Maschinen. Das Buch hat als Nachschlagewerk das Ziel, dem Lernenden, Studierenden, Lehrenden und Praktiker die Festlegung der wichtigsten gesetzlichen Einheiten zu erläutern und die genormten und am häufigsten vorkommenden Größen mit ihren Einheiten und Formelzeichen und Indizes zu nennen. de 15-16/99 – 1271 FACHLITERATUR ELEKTRONIK Digitale Schaltzeichen und Schaltungen richtig lesen Jochen Krüger, Digitale Schaltzeichen und Schaltungen richtig lesen, 236 Seiten, zahlreiche Abbildungen und Tabellen, broschiert, DM 69,95, ISBN 3-7723-4134-9, Franzis´ Verlag, Poing. Sind Sie in der Lage, digitale Symbole fehlerfrei zu lesen? Wenn nicht, dann kann Ihnen dieses als Lehr- und Lernbuch konzipierte Werk schrittweise Lesbarkeit und Anwendung auch komplexer Symboliken der digitalen Elektronik näherbringen. Der trockene Stoff z.B. einer DIN-Norm wird hier von einem Praktiker leicht verständlich aufbereitet. Das Buch erläutert nicht die Arbeitsweise digitaler Bauteile und Schaltungen, sondern ist vielmehr als eine Art Vokabelheft zum richtigen Lesen von digitalen Schaltsymbolen zu verstehen. HARDWARE Das grosse Anwenderbuch der Elektronik Bo Hanus, Das große Anwenderbuch der Elektronik, 334 Seiten, gebunden, DM 69,-, ISBN 3-77235434-3, Franzis`Verlag, Poing. Die modernen Elektronikbausteine werden immer anwendungsfreundlicher. Im Gegensatz zu früher kauft man sich heute ein IC, lötet ein paar zusätzliche Bauelemente darauf und fertig ist beispielsweise ein exzellenter HiFi-Verstärker. Wie man solche Geräte am besten zum Laufen bringt, zeigt und erklärt dieses Buch anhand vieler praxisorientierter und und origineller Schaltbeispiele. INFORMATIONSTECHNIK Nickles PC-Report Michael Nickles, Nickles PC-Report, 2 Bände im Schuber inkl. CD-ROM, 1545 Seiten, broschiert, DM 99,95, ISBN 3-77237864-1, Franzis´ Verlag, Poing. In diesem Mammutwerk gibt der Autor Hinweise, Tips und Anleitun- 1272 – de 15-16/99 gen zu beinahe jedem denkbaren Bereich des Computers. In insgesamt 22 Kapiteln erhält der Leser Auskunft über TuningGrundlagen, Windows 95/98, Windows NT, Internet, das perfekte Konfigurieren der Hardware, das Optimieren von Festplatten und das auf Touren bringen von CD-ROMs. Auch die Peripherie kommt nicht zu kurz: Nickles behandelt die Themen CD-Brenner – Installation und Troubleshooting, Soundkarten ausreizen oder Grafik – Video – 3D total. Ein großer Teil des Buches ist Mainboards und Chipsätzen gewidmet und dem Tunen von PCs. Zum Schluß setzt er sich mit den Hersteller-Lügen auseinander. Auf der beiliegenden CD-ROM sind alle Buchtexte enthalten sowie eine Übersicht der im Buch angesprochenen Tools. REGENERATIVE ENERGIEN Solaranlagen richtig planen Bo Hanus, Solaranlagen – richtig planen, installieren und nutzen, 298 Seiten, gebunden, DM 78,-, ISBN 3-7723-44526, Franzis´ Verlag, Poing. schaften und Anwendungen der Solartechnik auf praxisnahe und leicht verständliche Art und Weise auf. In diesem Buch erfahren Sie alles Wichtige über die richtige Planung, Installation und Nutzung von Solaranlagen. Eine Fülle nachbausicherer Schaltungen und Bauanleitungen erleichtert Ihnen die problemlose Verwirklichung aller denkbaren Solar-Vorhaben. Ob Sie Fachmann odr Bastler sind, dieses Buch klärt über alle wichtigen Eigen- INTERNET Programmieren in Java Fritz Jobst, Programmieren in Java, 378 Seiten, broschiert, DM 49,80, ISBN 3-446-21091-1, Carl Hanser Verlag, München. Mit der objektorientierten Programmiersprache Java lassen sich grafische Anwendungen bequem für das Internet aufbereiten. Der Autor weist in diesem Buch Ein- und Umsteiger Schritt für Schritt anhand vieler Beispiele in die Vorzüge und Schwächen von Java ein. »Learning by doing« ist die Methode, mit der der Leser die JavaProgrammierung beherrschen lernt. Erläutert werden die wichtigsten Ausdrucksmöglichkeiten, die Theorie der Threads, die Grafik-Anwendungen sowie die Grundlagen der Programmierung im Net. SOFTWARE Stetige Steigerung Effektives Planen in der Gebäudesystemtechnik erfordert heute die geeignete Software. Bei dem Planungsbüro Hampe Netzwerke, Hamburg, fiel die Wahl vor zwei Jahren auf das Programm ElektroPartner. Hier nun ein Erfahrungsbericht über das Wohl und Wehe, bis eine neue Planungssoftware die erhoffte Arbeitserleichterung bringt. Die Ausgangslage dürfte sicher vielen Planungsbüros vertraut sein: Irgendwann ist man mit einem Planungsprogramm gestartet, um die Entwicklung einer Elt-Anlage rationeller gestalten zu können. Weil man Investitionen in sündhaft teure Profi-Programme scheute, hat man sich zunächst einmal mit kleinen Insellösungen auseinandergesetzt – was auf Dauer natürlich nicht befriedigen kann. ge gehören, verkennt aus meiner Sicht die Realität.« Seine Schilderungen aus den letzten beiden Jahren verraten: Auch bei Hampe Netzwerke ging es beim Aufbautraining für diese neue Software nicht ohne Höhen Typische Zeitfallen Fotos: Thomas Dietrich Gut überlegte Investition Die Investition in eine neue Planungssoftware sollte gut durchdacht sein. Als wir Volker Hampe, Inhaber eines Hamburger Planungsbüros, zu seinen Erfahrungen befragen, will er gleich mit einer falschen Vorstellung aufräuDie vielfältigen men: »Wenn die Möglichkeiten Entscheidung ein kompledes Programms für xes Programm kann man erst ansteht, sollte nach langer Zeit man sich nicht voll ausschöpfen. lange mit dem Einstiegspreis beschäftigen. Was sind denn vielleicht 10 000 DM an Lizenzgebühr gemessen an den vielen Stunden, die einfach nötig sind, bis man als Projektierer eine umfangreiche Software im Griff hat? Wer meint, daß hier rund 200 Stunden fürs eigene Lernprogramm nicht zum allgemeinen Lauf der Din- möglich, so daß man durchaus auch eine bisherige Projektierarbeit ruinieren kann. Die aktuelle Version 6.2 verfügt allerdings über einige Hürden, um unbeabsichtigte Programmierschritte zu vermeiden. Doch zurück an den Start, um die Erfahrungen bei Hampe Netzwerke wiederzugeben: Mitte 1997 entschied man sich für ElektroPartner. Die entsprechende Hardware war vorhanden, so daß zunächst nur Softwarekosten in Höhe von etwa 12 000 DM anfielen. Ein Einführungskurs gehörte ebenfalls dazu. Doch erst als die Starthilfe gegeben war, zeichnete sich ab, daß weiterhin ein Schulungsbedarf bestehen würde, um die Möglichkeiten besser ausschöpfen zu können. die man sich von einer PC-Unterstützung erhoffte. Irgendwann stieß man dann auf ElektroPartner und dessen Verknüpfungsmöglichkeiten innerhalb einer Gruppe von CAD-Programmen für die Gebäudetechnik. V. Hampe: »Obwohl es damals noch eine DOSgesteuerte Oberfläche war, beeindruckte mich beim ElektroPartner, daß es sich nicht nur um ein CAD-Programm handelt, das rein graphisch orientiert ist. Vielmehr verbirgt sich hinter vielen Symbolen oftmals eine hohe Intelligenz, so daß sich mit einem Doppelklick umfangreiche Prozesse in Gang setzen lassen – über die sich der Projektierer jedoch vorher im klaren sein muß.« Bild 1: Seit zwei Jahren beschäftigen sich Unternehmer Volker Hampe (links) und Jochen Kowitz intensiv mit der Software ElektroPartner und haben über 20 Projekte mit dieser EDV-Unterstützung realisiert und Tiefen ab. Doch man hatte sich eine professionelle Grundhaltung auferlegt: sich in Geduld zu üben. Der Werdegang bei Hampe ist klassisch: Mitte der 90er Jahre versuchte man sich immer mal wieder mit diversen Zeichenprogrammen, was im Endeffekt jedoch »ein völliger Fehlschlag war«, resümiert V. Hampe. Auch durch das Projektieren mit VoltaCAD und den zum damaligen Zeitpunkt vergleichbaren anderen Systemen erreichte man nicht die Komplexität in der Datenverarbeitung, Der Nachsatz zielt gleich auf eine Besonderheit des Programmes: den »Quick-Editor«. Er bietet viele Möglichkeiten, um selbst komplexe Änderungen auf jeder Bearbeitungsebene in unkomplizierter Form durchzuführen. Wofür bei anderen Programmen Stunden aufgewendet werden müssen, kann hier vom Profi binnen wenigen Minuten geändert werden. Doch Achtung: Hier liegt gleichermaßen auch die Gefahr für einen ungeübten Nutzer, denn unbeabsichtigte Änderungen sind natürlich ebenso Der Alltag war erst einmal ernüchternd: Nach der Einarbeitung konnte man zwar erste Projekte in Angriff nehmen, doch für das weitere Erlernen von Feinheiten wurden Hunderte von Stunden investiert, die sich natürlich nicht unmittelbar auszahlten. Dennoch verfolgte man diese eingeschlagene Richtung weiter, weil man letztendlich mit dem Programm einen Weg erkannte, das alles realisieren zu können, was man sich in einem Planungsbüro für ganzheitliche Gebäudetechnik vorstellt. Auf die Frage, was man denn hätte anders machen sollen, gab V. Hampe den Tip: »Man sollte gleich im Budget mit einplanen, daß man auch in der weiterführenden Trainingsphase einen Berater zur Seite hat, so daß die anfänglichen Projektierungsarbeiten nicht ständig ins Stocken geraten. Da müssen nämlich zunächst banale Dinge wie Druckeranpassung, Rah- de 15-16/99 – 1273 SOFTWARE Der Weg zum Planungsprogramm ElektroPartner Die Software ElektroPartner mit 32-Bit-Windowsoberfläche ist Teil einer Gruppe von Entwicklungsprogrammen, die auf CAD-Basis für die drei Nutzergruppen aus den Bereichen Elektro, Sanitär/Heizung/Klima und Architektur zugeschnitten ist. Informationen hierzu von: Data Design System Vertriebs GmbH An der Hansalinie 48 – 50 59387 Ascheberg Tel.: 0 25 93 / 91 92 66 Fax: 0 25 93 / 91 92 64 E-Mail: [email protected] Erfahrungen mit der Software sammelt man seit zwei Jahren bei: Hampe Netzwerke Lademannbogen 128 22339 Hamburg Tel.: 040 / 538 909 – 0 Fax: 040 / 538 909 – 50 mengestaltung, Logo-Implantierung und vieles weitere vorgenommen werden. Für einen Neuling entpuppen sich solche Aufgaben sehr schnell als Zeitfalle, die eigentliche Projektierungsarbeiten in den Hintergrund drängt.« Als erste Schritte – wie das Anpassen der Peripherie-Geräte – erledigt waren, stellten sich weitere Schwierigkeiten ein, die ebenfalls nicht aufs Konto der Planungssoftware gingen, sondern z.B. darin begründet lagen, daß sich DXF-Dateien längst nicht immer störungsfrei übernehmen lassen, weil unter dieser Bezeichnung verschiedene Versionen kursieren. Wenn auch die Erwartungen an das Programm und an das eigene Können hoch angesiedelt waren, so reifte bei Hampe Netzwerke die Erkenntnis, daß sich bei einem solch umfangreichen Programm der Erfolg nur über den Weg der stetigen Steigerung einstellen würde. Die Hamburger sammelten zunächst erste Erfahrungen bei Projekten für Ein- oder Mehrfamilienhäuser. Dort, wo der Termindruck zu brenzlig 1274 – de 15-16/99 wurde, setzte man ElektroPartner nur in Teilbereichen ein, die man beherrschte. So nutzte man beispielsweise wo immer möglich eine der Stärken des Programms: Auf Anfrage eines Architekten oder Bauherrn läßt sich in kurzer Zeit eine Entwurfsplanung mit dazugehöriger Massenermittlung erstellen und darstellen. Obendrein wird es dann auch möglich, eine entsprechende Kostenschätzung vorzunehmen. Das erste große Projekt Nach wenigen Monaten wandte man sich mit dem Programm auch größeren Projekten zu: In Dresden sollte ein Wohnheim mit 126 Zimmern geplant werden. Ein klarer Fall für diese Planungssoftware mit ihren komplexen Verknüpfungsmöglichkeiten in oftmals identisch gestalteten Räumen – zumal sich auch Möglichkeiten für die Einbindung der EIB-Installationen ergaben. Nach der Entwurfsplanung für ein Musterzimmer des Wohnheims ging es an das Generieren von Installations- und Strom- laufplänen. Auf komfortable Weise bietet hier ElektroPartner eine unmittelbare Verknüpfung: Entwirft man nämlich beispielsweise eine Elektroinstallation nach Vorlage des Grundrisses, in dem Anschlußpunkte für Licht, Schalter, Steckdosen und vieles mehr einschließlich einer Verteilung in Bezug gesetzt werden, so übernimmt die EDV die Erstellung der erforderlichen Stromlaufpläne in Eigenregie – ohne weiteren großen Planungsaufwand. Beim Verteileraufbau legt ElektroPartner ZVEHVorlagen und teilweise Artikel-Stammdaten zugrunde, um eine maßstabsgerechte Darstellung zu realisieren. Auch konnte Hampe Netzwerke seine Gruppendosentechnik für den EIB projektieren: Eine 5adrige Leitung geht von einer Verteilung ab zu einer Gruppenabzweigdose, um von dort dann drei verschiedene Beleuchtungskreise ansteuern zu können. Das entsprechende Makro weist dazu alle AktorKontakte einschließlich der erforderlichen Beschriftungen aus. Unterstützung sicherte man sich während dieser Zeit durch einen Berater des Software-Entwicklers Data Design System. Neue Makros Als man sich bei Hampe konkret um die EltAnlage im »Wohnheim Dresden« kümmerte, in dem auch EIB-Technik vorgesehen war, zeigte sich ein konkretes Problem: Alle Aktoren innerhalb eines Stockwerkes sollten erstens in einer Verteilung plaziert werden, und zweitens mußten die Stromlaufpläne die Schaltaktoren detailliert einfügen, um für eine Dokumentation entsprechende Unterlagen zur Verfügung stellen zu können. Um dies realisieren zu können, bedurfte es eines besonderen Makros, das erst entwickelt werden mußte. Die Entwickler von Data Design Systems reagierten hier sehr schnell und entwickelten binnen eines Tages ein entsprechendes Makro, daß der kritischen Prüfung der EIB-Planer von Hampe standhielt. Komplexe Kopierfunktion Weil das Projekt »Wohnheim Dresden« aus drei identischen Geschossen besteht, wollte man eine komplett projektierte Ge- So läßt sich mit ElektroPartner projektieren Bei Hampe Netzwerke erfolgt die Planungsarbeit gewöhnlich in mehreren Schritten: • Vorbereiten der Entwurfsplanung: Hier werden lediglich Installationssymbole in einen Grundriß eingezeichnet. Das reicht gewöhnlich als Grundlage für den Architekten. • Ausführungsplanung: Entwickeln der entsprechenden Verknüpfungen hin zu Unter- und Hauptverteilung. Hierzu steht meist als Grundlage der Architektenplan bereits als Layer (Hintergrundbild) zur Verfügung. • Bezug zu anderen Gewerken (Sanitär/Heizung/ Lüftung): Dabei lassen sich Änderungen des Architekten in seiner Originalvorlage per Datenübertragung und Tastendruck mit den Planungsebenen der SHK- oder Elektro-Planer abgleichen, ohne daß dort bei der Ausführungsplanung ein gravierender Mehraufwand entsteht. SOFTWARE Bild 2: Effektives Arbeiten mit ElektroPartner Interview mit Volker Hampe, Inhaber des Hamburger Planungsbüros Hampe Netzwerke de: Fällt Ihnen spontan ein wichtiger Punkt ein, warum Sie sich für das Programm ElektroPartner entschieden haben? Hampe: Ich hatte vor zwei Jahren noch kein Programm gefunden, das mir unter anderem umfangreiche Dokumentationsmöglichkeiten bei meinen Projektierungen bot. de: Warum liegt Ihnen gerade die Dokumentation am Herzen? Hampe: Ich habe über lange Zeit immer wieder mit Projekten zu tun gehabt, bei denen nur unvollständige Unterlagen vorhanden waren. Es macht keinen Spaß, in solchen Provisorien nach Lösungen zu suchen. de: Ihre Konsequenz? Hampe: Ich möchte keinem Installateur zumuten, unter ähnlichen Bedingungen zu arbeiten. Deshalb sollen die von mir erstellten Projektierungsunterlagen so umfassend sein, daß jeder Fachmann damit arbeiten kann. de: Das ist nichts Ungewöhnliches. Hampe: Schaut man sich in der Praxis um, sieht es leider anders aus. de: Die Leistung, eine umfangreiche Dokumentation zu erstellen, wird aber doch allgemein gefordert. Hampe: Wenn man tatsächlich diese Leistung umfassend erbringt, kann man sich immer noch einen Namen machen, denn es bedingt zunächst einmal eine zeitraubende, penible Projektierungsarbeit... de: ...die nicht jeder erbringen will? Hampe: Für andere kann ich nicht sprechen. Meinem Qualitätsanspruch kommt jedenfalls entgegen, daß mir das Programm ElektroPartner die Möglichkeit eröffnet, durch genaues Projektieren zu einer repräsentativen Dokumentation zu kommen. Ich erhalte neben den Bauplänen quasi als Zugabe sehr aussagefähige Revisionsunterlagen, und das soll der Kunde von mir erwarten können. de: Was ist der Preis dafür? Hampe: Immer wieder ein Plus an Zeit bei der Projektierung, wobei wir im Unternehmen auch ein hohes Maß an Trainingszeit für das Programm investiert haben, um die Leistungsfähigkeit der EDV-Unterstützung immer besser ausschöpfen zu können. de: Wäre für Ihre Wettbewerbsfähigkeit kein anderer, leichterer Weg gangbar gewesen? Hampe: Spontan wüßte ich keine Alternative zu nennen. Ich sehe mich auf dem richtigen Weg. de: Herr Hampe, danke für Ihre Ausführungen. bäudeebene zweifach kopieren. Dabei sollten jeweils die Funktionen identisch übernommen werden, nicht aber die Bezeichnungen, denn die mußten schließlich auf die jeweilige Gebäudeebene hinweisen. Diese Funktion gab es zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht, wurde dann aber gleichfalls entwickelt. Für die Projektierung nehmen sich die Planer bewußt Zeit, denn schließlich müssen für jede Komponente ein Leitungsweg, Anschlußpunkte und Bezeichnungen vermerkt werden. Doch die Mühe bei der Projektierung lohnt, denn schließlich will man sich bei Hampe-Netzwerke von manch anderem Planer abheben: Dem Kunden soll eine umfangreiche Dokumentation mit allen erforderlichen Detailplänen zur Verfügung stehen. Als Ergebnis bekommt der Installateur bzw. Bauherr revisionsreife Pläne in die Hand. Das reicht vom Netzübersichtsplan über diverse Installationspläne mit zahlreichen Verweisen (auf Wunsch in 3D) bis hin zu Verteilerlisten mit entsprechenden Plazierungshinweisen samt Stücklisten. Fazit Erfahrungen mit dem ElektroPartner hat man bei Hampe Netzwerke in zwei Jahren bei mehr als 20 Projekten gesammelt. Künftig wird sich durch diese EDV-Unterstützung nicht Art und Umfang der Projekte ändern, wohl aber die Effizienz, schätzt man die Lage ein. Bei Hampe ist man überzeugt, daß sich mit zunehmender Routine auch komplexe Aufträge in immer kürzeren Zeiten abwickeln lassen. Thomas Dietrich de 15-16/99 – 1275 INTERNET-PRAXIS »de«-Serie: Rund um das Internet In unserer Serie über das Internet informieren wir Sie über alles, was beim Umgang mit diesem zukunftsträchtigen Medium notwendig ist. In dieser Ausgabe dreht sich wie in Heft 14/99 alles um das Thema Normen und wie man sich Online-Informationen dazu beschaffen kann. Normierung – Länderübergreifend Konzentrierte sich der erste Artikel zum Thema »Normen« auf Maßnahmen in der Bundesrepublik, so stehen im Zentrum dieses Beitrages europäische bzw. internationale Einrichtungen und Gremien. Wenn es bei der DKE Deutschen Elektrotechnischen Kommission heißt, daß die rein nationale Normungsarbeit »inzwischen auf einen Anteil von knapp 2 % zugunsten internationaler Normung abgesunken« ist, dann verdeutlicht dies die Bedeutung der länderübergreifenden Aktivitäten. Europäische Normen Auf europäischer Ebene ist das in Belgien beheimatete CENELEC Europäisches Komitee für Elektrotechnische Normung (www.cenelec.be) seit Anfang der siebziger Jahre für Umsetzung in- 1276– de 15-16/99 ternationaler Normungsergebnisse, sowie Erarbeitung und Harmonisierung von europäischen Normen aus dem Bereich der Elektrotechnik verantwortlich, »As a basis to a Single European Market«, wie es im Internetauftritt heißt. Mitglie- der sind die nationalen Technischen Kommissionen und Komitees. Links zu ihren Internetauftritten (etwa dem ElectroTechnical Council of Ireland, www.nsai.ie) findet der Interessierte in der Rubrik »About CENELEC«. Die Normierungsarbeit geschieht in »Technical Committees«. Im »Catalogue« kann gesucht werden. Dies geschieht u.a. mittels Eingabe von Schlüsselbegriffen (»Installation«). Zunächst werden die Ergebnisse in einer Liste angezeigt. Sie enthält Sparten wie »Title (EN)« oder »Directive« (Richtlinie der Kommission). Per Klick auf den Titel (»EN 50086-2-4: 1994«) wird in eine Beschreibung des entspre- INTERNET-PRAXIS chenden Dokumentes (hier: »Elektroinstallationsrohrsysteme für elektrische Installationen – Teil 2-4: Besondere Anforderungen für erdverlegte Elektroinstallationsrohrsysteme«) verzweigt. Sie enthält eine englische Zusammenfassung zum Ziel (»Scope«) bzw. Angaben zum verantwortlichen Gremium. Für weitere, insbesondere technische Normbe- sure equipment in Europe« September ’99, online Anmeldung ist möglich) und stellt den »Newsletter« zum Download zur Verfügung. Bei den behandelten Themen sind häufig Links zu entsprechenden Internetangeboten eingebunden. Weitere Rubriken sind »Technical activities« oder »Products and services«. Zu Bestellungen von Normen wird auf die »National Mem- reiche ist das in Brüssel ansässige CEN Europäisches Komitee für Normung (www.cenorm.be) zuständig. Es beschreibt unter »About CEN« Aufgaben, Vorgehen und Ziele. »News« enthält (mit einem sechs Monate zurück reichenden Archiv) die Pressemeldungen, informiert über Veranstaltungen (etwa »Pres- bers and Affiliates« verwiesen. In Deutschland ist an das DIN heranzutreten. Internationale Standards und Normen In der Schweiz sind zwei der im internationalen Rahmen agierenden Organisationen ansässig. Für elektrotechni- sche Normung (»international standards for all electrical, electronic and related technologies«) ist dies die IEC Internationale Elektrotechnische Kommission (www.iec.ch), für alle übrigen Normen die ISO Internationale Organisation für Normung (www.iso.ch). Das IEC hat ein sehr ausführliches Informationsangebot ins Netz gestellt. Hierzu gehören u.a. ● Inside the IEC – Unter »Publications« heißt es: »All information on IEC publications can be found on the IEC web site using the options on the Search page«. Hierzu gehören u.a. Standards und Technical Specifications. Gleichfalls findet der Internetreisende Hinweise auf die Arbeit. Sie wird in »technical committees« (ca. 200) mit insgesamt »700 working groups« durchgeführt. Unter »IEC Members« gibt es eine Liste der Mitglieder (für Deutschland die DKE). Natürlich sind Links zu den entsprechenden Internetauftritten eingebunden. Per Klick ist man sofort beim Comitato Elettrotecnico Italiano (www.ceiuni.it). ● Public Information und News – Hinweise auf neue Veröffentlichungen oder Termine der Arbeitsgruppen werden vorgehalten. Ebenso sind die IECNewsletter und -Bulletins vorhanden. Der Jahresreport liegt im pdf-Format zum Download vor. Per »free by e-mail (twice monthly)« kann sich der Interessierte kontinuierlich über neue Publikationen unterrichten lassen. ● Document and resource area – In diesen Bereich stehen einige Dokumente (etwa »IT Tools Guide – 2nd Edition:1998«) zum Download bereit. Bestimmte Unterlagen, etwa die »working documents«, kann der Internetreisende nur nach Erteilung einer Zugangserlaubnis auf seinen Rech- de 15-16/99 – 1277 INTERNET-PRAXIS ner herunterladen. Hierzu hat er sich an die nationale Normungseinrichtung zu wenden. Wird nun eine bestimmte Norm gesucht, so ist der »IEC Web Store« zu besuchen. Es kann gezielt unter mehr als »4500 (mostly bilingual English/French) publications« gesucht und natürlich auch bestellt werden. Das Vorgehen ist ähnlich einfach wie beim oben beschriebenen CENELEC. Zunächst »Search«. Wird »Installation« eingegeben, so lautete die Antwort im Juni »114 document(s) match your request«. Dann in der Liste das gewünschte Dokument (»IEC 60364-1 – Ed. 3.0 – Bilingual«) auswählen. Es folgt eine Beschreibung mit Titel (»Electrical installations of buildings – Part 1: Scope, object and fundamental principles«), Veröffentlichungsdatum (’92), zuständigem Komitee (»64«), Preis (62 Schwei- 1278 – de 15-16/99 zer Franken) und einer Zusammenfassung. Im genannten Beispiel etwa »covers a) circuits supplied at nominal voltages up to and including 1000 V a.c. or 1500 V d.c.« bzw. »Contains the rules for the design and erection of electrical installations so as to ensure safety and proper functioning for the use intended«. Soll die Unterlage bestellt werden, so ist sie in den »Shopping Basket« zu legen. Zur Bezahlung heißt es: »We accept all major credit cards. We use a secure encrypted transmission channel for payment information. You will receive an e-mail confirming the order.« Liegt das Dokument schon im pdf-Format vor, so gilt: »Downloaded immediately or within 5 days of placing the order for use on single-user workstations only.« Bei Erstbestellung geschieht eine Registrierung. Aller- ment-Systems in zehn Schritten (auch mit speziellen Hinweisen für »small and medium sized organizations«). dings ist anzumerken, daß die Normen zumeist nur in Englisch oder Französisch (teilweise auch in Spanisch) vorliegen. Für die ISO sei lediglich auf zwei Gebiete hingewiesen, die auch für Handwerksbetriebe von Interesse sind: ISO-Familien Umweltmanagement (ISO 14000ff) und Qualitätssicherung (ISO 9000ff). Kontinuierliche Informationen über neue Entwicklungen liefert der »ISO 9000 + ISO 14000 News Service«. Seit neuestem sind auch einzelne Broschüren im pdf-Format »avaible«. Hierzu gehört u.a. »Selection and use of ISO 9000«. Diese Unterlage gibt einen Überblick zu Themen wie Speziell für »telecommunications standards« gibt es besondere Einrichtungen. Eines ist das ETSI European Telecommunications Standards Institute (www.etsi.org). In ihm sind knapp siebenhundert Mitglieder (wie Behörden oder Hersteller) aus rund 50 Ländern vertreten. Die Arbeit ist aufs engste mit der ITU International Telecommunication Union verknüpft. Auch wird die Arbeit »The ISO 9000 family« (eine Liste der Normen) und enthält einen Fahrplan für die Einführung eines Qualitätsmanage- von technischen Komitees (mehr als zwanzig) organisiert. Der Besucher wählt in der Rubrik »Technical Bodies« zu- Der Bereich Telekommunikation INTERNET-PRAXIS nächst das gewünschte. Eines ist das TC ERM (EMC and Radio Spectrum Matters, also Elektromagnetische Verträglichkeit und, vereinfacht formuliert, Funkübertragung). Für jedes Gremium gibt es eine Vielzahl von Informationen. Im Beispiel gehören hierzu European Standards in the telecommunications series«. Immer können mittels Suchmasken gezielt Informationen ermittelt werden. Schließlich sei noch auf die ITU (www.itu.int) hingewiesen. Diese Einrichtung ist seit 1865 tätig. Hier werden zu drei Be- u.a. »Official Journal« mit einer Übersicht zu den veröffentlichten Standards und Empfehlungen, »Working Groups« mit Hinweisen auf die Arbeitsgruppen (etwa »EMC Electromagnetic Compatibility«) oder »Activity Report«. Ferner gibt es »Mailing Lists«, »Work Program« und »Meeting Calendar«. Last not least – auch Downloads sind vorhanden. »Publications & Products« wählen, danach etwa »Publications download area« anklicken. Dort heißt es: »This is a reichen (»Radiocommunication«, »Telekommunication Standardization« und »Telekommunication Development«) Informationen und Unterlagen vorgehalten. Zwei Schwerpunkte (Wahl: ITU Publications) sind »ITU-T (Telecommunication)-« (früher CCITT) und »ITUR (Radio) Recommodations« (früher CCIR). Zu erstgenanntem gehören u.a. die Serie H (»Audiovisual and multimedia systems«), zu letzterem etwa Serie BR (»Sound and television recording«). Über den ITU Electronic promotional tool that will allow you to download individual copies of ETSI Publications free of charge. You can now access the complete range of ETSI Publications, including Bookshop können »individual ITU Publications either by downloading them from the ITU Website, or via electronic mail« bezogen werden. Eine online Hilfe (»How to use«) un- de 15-16/99 – 1279 INTERNET-PRAXIS terstützt bei der ersten Bestellung. Auch hier gilt bei Bezug über das Internet: Bezahlung per Kreditkarte – »with a secure transaction«, wie es in der Beschreibung heißt. Ebenso sind zahlreiche Informationen zu Veranstaltungen, Seminaren, Spezialthemen vorhanden. Resümee Über die Arbeit der europäischen und internationalen Normierungseinrichtungen stehen im Internet eine Vielzahl von – anfangs zunächst sicherlich verwirrend anmutenden – Angeboten zur Verfügung. Nach einer ersten Orientierung greift jedoch der Suchende gezielt zu. Nicht jedes Technische Komitee ist von Interesse, sondern immer nur bestimmte, und diese können dann gezielt aufgesucht werden. Nach einem Eintrag in die zuDen kompletten Beitrag zum Thema Normen aus de 14/99 und 15-16/99 mit allen Links zu den beschriebenen Unternehmen und Institutionen finden Sie auch auf unserer Internet-Homepage als de-Tip. meist vorhandenen Mailinglisten wird der Elektromeister dann kontinuierlich (und kostenlos) über neue Entwicklungen unterrichtet. k Buchtip Michael S. Hyatt, Der große Crash 2000, 345 Seiten, broschiert, DM 14,90, ISBN 3-42677457-7, Knaur Verlag, München. Wenn die Uhren am 31.12.1999 um 23.59 Uhr das Ende unseres Jahrhunderts ankündigen und den Jahrtausendwechsel einläuten, läuft auch unerbittlich der Countdown ab, den Computerfachleute seit Jahren ignorieren. Viele Computersysteme werden nicht mehr in der Lage sein, das Jahr 2000 vom Jahr 1900 zu unterscheiden. Die Folge ist der Zusammenbruch vieler für unsere Stromversorgung und andere zentrale Bereiche des täglichen Lebens zwingend notwendiger Systeme. Der Autor erklärt in diesem Buch, wie es zu diesem »Millenium bug« genannten Computerproblem kommen konnte, skizziert die möglichen Folgen und gibt Tips, wie man sich und seine Daten schützen kann. Im ersten Teil beschreibt Hyatt die unmittelbaren Folgen des Datumswechsels, in Teil 2 dann die mittelbaren. Teil 3 erläutert anhand verschiedener Szenarien, wie das Leben weitergehen könnte. Zum Schluß sind die größten Märchen zum Thema aufgelistet, gefolgt von einem speziell für Deutschland erstellten Abschnitt. Ein ausführliches Glossar am Schluß des Buches erleichtert das Auffinden spezieller Stichworte. 1280 – de 15-16/99 TERMINE Messen 26.08. – 05.09.99 Berlin IFA Internationale Funkausstellung, Consumer Electronics, Comm. Entertainm. 27.08. –31.08.99 Frankfurt/Main Tendence Tavola & Cucina, Präsent & Carat, Domus & Lumina 01.09. – 04.09.99 Dortmund ELEKTROTECHNIK Fachmesse 07.09. – 09.09.99 Wiesbaden meßcomp Fachmesse 14.09. – 17.09.99 Stuttgart Recycla Europe Europäische Fachmesse für RecyclingTechnologie 16.09. – 26.09.99 Frankfurt/Main IAA Internationale Automobil-Ausstellung Personenkraftwagen/Motorräder 29.09. – 07.10.99 Berlin Ausstellung meßtechnik 07.10. – 09.10.99 Essen IKK 13.10. – 18.10.99 Frankfurt Buchmesse 18.10. – 22.10.99 München SYSTEMS Internationale Fachmesse für Informationstechnologie u. Telekommun. 18.10. – 23.10.99 Düsseldorf INTERKAMA Internat. Fachmesse Industrielle Kommunik. Automat., Mess-, Analysent. 27.10. – 30.10.99 Berlin belektro Fachausstellung für Elektrotechnik 27.10. – 30.10.99 Berlin SiTech Int. Messe f. Sicherheit und S.-technik 02.11. – 05.11.99 Düsseldorf A+A Sicherheit + Gesundheit bei der Arbeit 03.11. – 06.11.99 München Productronica Internationale Fachmesse der Elektronik-Fertigung 03.11. – 06.11.99 Leipzig bik Fachmesse f. Telekomm. u. Computer 23.11. – 25.11.99 Nürnberg SPS/IPC/DRIVES 11.01. –16.01.2000 Essen DEUBAU ESSEN Internationale Fachmesse Kälte-Klimatechnik Deutsche Bau-Fachmesse Termine Blitzschutztagung in Ulm am 28./29.10. 1999 in Neu-Ulm Die Tagung des Ausschusses Blitzschutz und Blitzforschung im VDE am 28. und 29. Oktober 1999 in Neu-Ulm wendet sich an die Planer und Errichter von Blöitzschutzanlagen sowie an ENtschewidungsträger in Planungsbüros, Versicherungen, Behörden, Bauämtern und Sachverständigenoganisationen. In Neu-Ulm werden neben den Blitzsdchutzmaßnahmen für große Büro- und Verwaltungskomplexe auch Blitzschutzanlagen für spezielle objekte wie Sportstätten, Windkraftanlagen, Mobilfunkstationen, Fabrikanlagen und Verdichteranlagen vorgesterllt. Von besonderem Interesse sind sicherlich auch die Erfahrungen beim Nachrüsten von Blitzschutzanlagen in bestehenden Gebäuden. In einem weiteren Schwerpunkt werden die Schutzmaßnahemn für Daten- und Kommunikationsleitungen sowie fpür moderne Gebäudeleittechnik (Europäisches Installations-Bussystem EIB) erläutert. Auf die EInbeziehung des Blitzschutzes in die komplexen Aufgaben zur Sicherung der Elektromagnetischen Verträglichkeit wird in besonderer Weise Bewzug genommen. Information und Anmeldung: VDE Tagungen und Seminare, Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt/Main, Fax: 069 96 31 52 13, Internet: http://www.vde.de, e-mail: [email protected] de 15-16/99 – 1281 VORSCHAU de 17/99 erscheint am 1. September 1999 unter anderem mit folgenden Themen: Unter der Überschrift »Sicherheit rund ums SICHERHEITSTECHNIK Haus« informieren wir Sie über die Möglichkeiten, Wohnungen und Gebäude vor fremdem Zugriff zu schützen. Außerdem lesen Sie einen Beitrag zum Thema Brandschutz von elektrischen Versorgungsleitungen. Wir beschreiben den umfassenden Brandschutz von öffentlichen Gebäuden und geben Tips wie die Sicherheit durch Rauchmelder verbessert werden kann. Neue Techniken fürs Autoradio und die Verkehrstelematik der elektromeister + deutsches elektrohandwerk IMPRESSUM Anschrift für Verlag, Redaktion München, Anzeigenabteilung Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG Postfach 19 07 37, 80607 München Paketanschrift: Lazarettstraße 4, 80636 München Telefon (0 89) 1 26 07-2 40 (Redaktion) Chefredaktion Ing. Gerhard Lehwald Dipl.-Ing. Wolfgang Rönspieß (verantwortlich) Redaktion München Ing. Gerhard Lehwald (Ltd. Ressortredakteur): Elektroinstallation, Arbeits- und Unfallschutz, Praxisprobleme, Tel. (0 89) 1 2607-2 48, e-mail: [email protected], Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker (Redakteurin): Aus- und Weiterbildung, Kommunikationstechnik, Frauen im Handwerk, gig, Tel. (0 89) 12607-242, e-mail: [email protected], Tilman von Meyeren (Redakteur): Werkzeuge, Informationstechnik, Fuhrpark, Betriebswirtschaft, Hausgeräte, Handel, Umbruch und Schlußredaktion, Tel. (0 89) 1 26 07-2 44, e-mail: [email protected] oder [email protected], Dipl.-Ing Andreas Stöcklhuber (Stellv. Chefredakteur): Energietechnik, Steuern und Regeln, Beleuchtung, Wärmetechnik, Messen und Prüfen, Tel. (0 89) 12607-256, e-mail: [email protected] oder [email protected], Brigitta Heilmer-Schneider: ZVEH-REPORT sowie Mitteilungsblätter aller angeschlossenen Landesinnungsverbände; Tel. (089) 12607-249, Fax (089) 12607-320, e-mail: [email protected], Brigitte Nik-Nafs: Internet, Tel. (0 89) 1 26 07-2 46, e-mail: [email protected] Christa Roßmann: Sekretariat, Tel. (0 89) 1 26 07-240 Telefax Redaktion: (089) 12607-111 Redaktion Berlin Anschrift: Redaktion »de«, Voltastr. 5, 13355 Berlin Tel. (0 30) 46 78 29-0 (Stefanie Käsler, Redaktionsassistenz), Telefax (0 30) 46 78 29-22, e-mail: [email protected], Dipl.-Ing. Wolfgang Rönspieß: Verbände, Elektroinstallation, Elektrische Maschinen u.a., Telefon (0 30) 46 78 29-13, e-mail: [email protected], Dipl.-Ing Andreas Stöcklhuber (Stellv. Chefredakteur): Telefon (0 30) 46 78 29-14 Anzeigenleitung Heidrun Dangl, verantwortlich, Telefon (0 89) 1 26 07-210, Telefax (0 89) 1 26 07-310 Stellvertretung und Anzeigendisposition: Jutta Landes, Telefon (0 89) 1 26 07-2 63, e-mail: [email protected] Rappresentanza in Italia: CoMedia di Garofalo Vittorio, Via Descalzi 3/15, I – 16043 Chiavari Tel.: 00 39/ 01 85/ 32 38 60, Fax: 00 39/ 01 85/32 31 04 Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 24 vom 1.1.1999 Vertriebsleitung Anja Ebach, Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, Telefon (0 62 21) 4 89-3 82 Erscheinungsweise 24 Ausgaben pro Jahr (inklusive 2 Doppelnummern im Januar und August) Abonnementsverwaltung Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, Telefon (0 62 21) 4 89-3 97; -3 85; -3 76 Telefax (0 62 21) 4 89-4 43 e-mail: h&[email protected] Hüthig & Pflaum Fax-Service/Mailbox/Internet Information per Fax: (01 90)51 25 53, per Mailbox: (01 90) 51 25 54, per Internet: http://www.online-de.de Bezugspreis Einzelheft DM 11,– öS 80, sFr 11,– ab Verlag zuzüglich Porto. Jahresabonnement Inland DM 198,-; Mitgliederbezugspreis DM 180,40; Vorzugspreis für Studenten/Azubis/Meisterschüler (nur gegen Nachweis) DM 124,30; Preise jeweils inkl. MWSt und DM 35,20,– Versandspesen. Ausland DM 213,40, öS 1.557, sFr 190,– Preise inkl. DM 50,60 öS 369,– sFr 46,– Versandspesen. Mehrfachbezug auf Anfrage. Lieferung an ordentliche Mitglieder der Innungen erfolgt zum gesonderten Mitgliederbezugspreis oder im Rahmen des Mitgliedbeitrags. Der Abonnent kann seine Bestellung innerhalb von 10 Tagen schriftlich durch Mitteilung an den Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG, Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs (Datum des Poststempels). Das Abonnement verlängert sich zu den jeweils gültigen Bedingungen um ein Jahr, wenn es nicht zwei Monate vor Ende des Kalenderjahrs schriftlich gekündigt wird. Die Abonnementsgelder werden jährlich im voraus in Rechnung gestellt, wobei bei Teilnahme am Lastschriftabbuchungsverfahren über die Postbanken und Bankinstitute eine halbjährliche Abbuchung möglich ist. Zahlungen an Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG, München/Heidelberg. Postbank: München 1033 30-801 (BLZ 700 100 80) Bankkonto: Deutsche Bank Heidelberg 01/ 94 100 (BLZ 672 700 03) Layout und Herstellung Design factory Krön KG, Puchheim Druck Sellier Druck GmbH, Angerstr.54, 85354Freising Telefon (0 81 61) 1 87-0, Telefax (0 81 61) 1 87-39 Verlag Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG, München/Heidelberg Geschäftsführer Hans-Jürgen Fuhrmann, München Dr. Hans Windsheimer, Heidelberg Veröffentlichungen Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. ––––– 15/16 99 ––––– Jugend fördern: Die »ELEKTROTECHNIK« in Dortmund ist dabei Schaut man sich die Besucherzahlen der Messe »ELEKTROTECHNIK« des vergangenen Jahres an, so kann man davon ausgehen, daß die elektrohandwerkliche Jugend gern eine Fachmesse besucht. Und deshalb haben sich die Veranstalter auch in diesem Jahr (1. – 4. September) wieder einiges für die Jugend einfallen lassen. Was alles geboten wird, lesen Sie in diesem Beitrag. Bleibt zu hoffen, daß der Messebesuch nicht nur für die elektrohandwerkliche Jugend wieder zu einem echten Erlebnis wird. Die »Werk-Stadt« Training mit neuen und anspruchsvollen Produkten der Elektrotechnik, die nicht alltäglich auf der Baustelle vorzufinden sind, steht im Mittelpunkt der »Werk-Stadt« in Halle 2 N. Experimentierfreudige und lernwillige Fachbesucher haben hier die Gelegenheit, in den rund 30 Werkstätten namhafter Hersteller zusätzliche technische Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben. ❮ Jugend und Zukunftstechniken Mit innovativen Systemlösungen richten die Kooperationspartner der Sonderschau »Jugend und Zukunftstechniken« (Übergang Halle 3 zu 4) den Blick auf neue Märkte, wie z.B. EIB-Technik, Funkbus- und Funkalarm, Gefahrenmeldeanlagen, Photovoltaik, Solarthermie, Überspannungsschutz und Wärmepumpentechnik. Acht Teams von jungen Leuten, zumeist Lehrlinge, Gesellen und Meister aus Elektroinstallationsbetrieben, werden vor Ort vorteilhafte Problemlösungen mit den Interessierten ausprobieren. Bild: Dr. Oetker Schulkochbuch Sicherheits-Seminare Die traditionellen Sicherheits-Seminare (1.9. und 2.9. jeweils um 9.30 Uhr und 11.30 Uhr, am 3.9. um 9.30 Uhr) beschäftigen sich in diesem Jahr mit dem Thema »Unfallverhütung auf Baustellen«. Sie sprechen Lehrlinge aller Elektroberufe an und sind kostenfrei. Innerhalb des Seminars führen Azubis ein themenbezogenes Rollenspiel auf. Jeder Seminarteilnehmer erhält ein Zertifikat sowie eine kostenlose Verpflegung aus der Gulaschkanone – Erbseneintopf ist angesagt. Für das Seminar ist eine schriftli- che Anmeldung beim Fachverband Elektrotechnische Handwerke NRW erforderlich. l INHALT Jugend fördern: Die »ELEKTROTECHNIK« in Dortmund ist dabei 157g Ausbildungsabbruch – darüber muß man reden (II) 158g Hätten Sie’s gewußt? 159g Gold oder Rost 160g Berufsperspektiven im Handwerk: Fachkauffrau/Fachkaufmann Handwerkswirtschaft 161g AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG Polymer-Kunststoffe schalten Licht für die Übertragung von 10 Milliarden Bit/Sekunde 163g Kompaktkurs »Technik/Marketing« für Ingenieurstudenten 163g TECHNISCHES ENGLISCH Deutsches Museum, Munich 164g Technisches Englisch aus dem Handgelenk übersetzt 165g Lernsoftware »Elementare Elektronik« – E-Lern 2 165g Lehrmittel: Trainingsboard für die elektrischen Schutzmaßnahmen 166g Entschuldigung: Haben Sie schon mal was von einer Affinerie gehört? 167g de 15-16/99 157g gelernt ist gelernt Ausbildungsabbruch – darüber muß man reden (II) Bisheriger Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeiten in der betrieblichen Ausbildung Ein wichtiger Aspekt im betrieblichen Lernprozeß, vor allem bei den Elektroinstallateuren, ist die Durchführung von Arbeitsaufgaben unter Einhaltung von Terminen, d.h. unter engen zeitlichen Rahmenbedingungen. Hierbei dürfte es sich vor allem um Montagearbeiten bei Privathaushalten und auf Baustellen handeln. Entsprechend er- Fortsetzung aus »de« 14/99 teuren großen Wert auf Anforderungen an eher soziale Qualifikationen, wie freundlicher Umgang mit den Kunden und korrektes Auftreten, aber auch auf gute Deutschkenntnisse. Dies sind Qualifikationen, die vor allem auf ihre Außenkontakte zurückzuführen sind. Berufliche Pläne im Anschluß an die Ausbildung Nur etwa jeder zweite Elektroinstallateur beabsichtigt, später im erlernten Beruf auch zu arbeiten. Dies läßt u.a. den Schluß zu, daß die angehenden Elektroinstallateure mit ihrem Beruf nicht so zufrieden sind, d.h. der Beruf nicht ihren Vorstellungen für eine längerfristige Perspektive entspricht, bzw. daß sie sich keine günstigen Berufsund Arbeitsmarktchancen erhoffen, sowohl was die Stellensituation aber auch die finanziellen Bedingungen betrifft. Vorsicht bei mehreren Schwierigkeiten Sowohl die aktuelle Befragung im Vorfeld des Abbruchs als auch die Untersuchungen des BIBB bei tatsächlichen AusGrafik 1: Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeiten in der betrieblichen Ausbildung (100% = bildungsabbrechern machen deutlich, daß wichtig) Quelle: BIBB Fo-Pr. 1.4001 »Ausbildung aus der Sicht der Auszubildenden« für einen erwogenen oder tatsächlichen Ausbildungsabbruch nicht allein ein Motiv hielten auch 14 % Informationen im Umgang mit ausschlaggebend ist. Es ist vielmehr ein ganzes dem Kunden (Grafik 1). Bündel einander bedingender Schwierigkeiten, Auf dem Gebiet der EDV sowie im Umgang mit die in letzter Konsequenz zum Abbruch führen. neuen Techniken konnten nur wenige Befragte im (Schluß der Folge) Rahmen ihrer betrieblichen Ausbildung im ElekUrsula Hecker, BIBB troinstallateur-Handwerk Erfahrungen sammeln. Viele Auszubildende geben hier an, daß diese Qualifikationen für ihr Berufsbild keinen Stellenwert hätten. Das Gleiche gilt auch für das Verfassen von Schriftstücken, mit dem bisher auch nur sehr wenige Auszubildende befaßt waren. Anforderungen der Betriebe an die Auszubildenden de 15-16/99 158g Hierbei handelt es sich um Einschätzungen der Auszubildenden über betriebliche Anforderungen in der Ausbildung, vor allem fachübergreifende Qualifikationen. Dabei wird, wie in anderen Berufen auch, in erster Linie Wert auf präzise und sorgfältige Arbeitsleistungen gelegt, und damit auch auf die Qualität der Ergebnisse (Grafik 2). Insbesondere legen die Betriebe bei den Elektroinstalla- Grafik 2: Anforderungen der Betriebe an Auszubildende (Mittelwerte) Quelle: BIBB Fo-Pr. 1.4001 »Ausbildung aus der Sicht der Auszubildenden« ❮ Foto: Mennekes Bis zu welchem Nennstrom dürfen Steckvorrichtungen unter Last getrennt werden? F.G. Zu der präzise gestellten Frage »Bis zu welchem Nennstrom dürfen Steckvorrichtungen unter Last getrennt werden?« ist leider keine ebenso präzise Antwort möglich. Nun zunächst zu den Recherchen des Autors : • DIN VDE 0100 Teil 460:1994-02 (Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Schutzmaßnahmen; Trennen und Schalten) enthält unter Abschnitt 7.1.4 (Betriebsmäßiges Schalten (Steuern)) den folgenden eindeutigen Hinweis: »Steckvorrichtungen bis 16 A dürfen für betriebsmäßiges Schalten angewendet werden.« • DIN VDE 0100 Teil 537: 1988-10 (Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel; Geräte zum Trennen und Schalten) beschreibt unter Abschnitt 7.1: »Schaltgeräte für betriebsmäßiges Schalten müssen für die härtesten zu erwartenden Bedingungen ausgelegt sein.« und unter Abschnitt 7.2: »Betriebsmäßiges Schalten darf z.B. vorgenommen werden durch: Schalter, Halbleitergeräte, Leistungsschalter, Schütze, Relais, Steckvorrichtungen bis 16 A.« • DIN VDE 0100 Teil 200: 1998-06 (Elektrische Anlagen von Gebäuden; Teil 200: Begriffe) beschreibt dazu unter Abschnitt 2.8.5: Betriebsmäßiges Schalten ist eine »Betätigung, die dazu bestimmt ist, die Stromversorgung für eine elektrische Anlage oder für einen Teil der Anlage im normalen Betrieb ein- oder auszuschalten oder zu verändern.« (Anmerkung des Autors: Betriebsmäßiges Schalten schließt also »Trennen unter Last«, worauf sich die Anfrage bezieht, ein.) • DIN VDE 0620:1992-05 (Steckvorrichtungen bis 400 V 25 A) vermerkt unter Abschnitt 4.4.1: »Die Steckvorrichtungen sind mit dem 1,25fachen des Nennstromes zu belasten. Hierbei darf nach einstündiger Belastung die zusätzliche Erwärmung an den Anschlußklemmen nicht mehr als 45 K betragen.« • DIN EN 60309 Teil 1/VDE 0623 Teil 1:1998-11 (Stecker, Steckdosen und Kupplungen für industrielle Anwendung; Teil 1: Allgemeine Anforderungen) beschreibt unter Abschnitt 20 (Schaltleistung): »Unverriegelte Steckvorrichtungen müssen ausreichende Schaltleistung haben.« Fazit gelernt ist gelernt Hätten Sie’s gewußt? Insgesamt kann gefolgert werden: Steckvorrichtungen mit einem Nennstrom bis 16 A müssen vom Hersteller so ausgeführt werden, daß ihre Kontakte unter Last getrennt werden können. Bei Steckvorrichtungen mit größerem Nennstrom stellt sich dann die Frage, wie eine gegebenenfalls unerwünschte Trennung unter Last in der Praxis verhindert werden kann. Der elektrotechnische Laie am Bau, in der Werkstatt, in der Fertigung oder im Büro wird im Zweifelsfall eine Steckvorrichtung auch dann unter Last trennen, wenn dieses eigentlich »verboten ist«, da er es nicht besser weiß. Folglich muß bereits der Hersteller der Steckvorrichtung entscheiden, ob mit seinem Produkt die Trennung unter Last möglich sein soll, oder er muß eine Trennung gegebenenfalls durch konstruktive Maßnahmen – beispielsweise durch eine mechanische oder elektrische Verriegelung – verhindern. Fehlt dagegen eine derartige Verriegelung, muß er gewährleisten, daß die Steckvorrichtung über die ausreichende Schaltleistung zum Trennen unter Last verfügt. Dazu muß er sie im Rahmen einer Prüfung nach den entsprechenden Herstellernormen in genau festgelegter Häufigkeit und Art unter Last stecken und ziehen. Die Kontakte dürfen nach der Prüfung keine Schäden aufweisen, die den weiteren Gebrauch beeinträchtigen, und die Einführungsöffnungen für die Steckkontakte dürfen nicht stark beschädigt sein. Auch die zuständige Elektrofachkraft muß beachten, daß dem elektrischen Betriebsmittel nur die Steckvorrichtung mit dem richtig ausgewählten Nennstrom zugeordnet wird. Unter Last trennbare Industriesteckvorrichtungen (CEE-Steckvorrichtungen) sind heute beispielsweise für 400 V/50 Hz ... 60 Hz mit Nennströmen bis mindestens 63 A erhältlich. Enno Folkerts Inhalt muß dem Gesetz genügen Ausbildungsverträge müssen vor Beginn der Berufsausbildung zwischen Ausbildungsbetrieben und Auszubildenden schriftlich geschlossen werden. Dabei ist gesetzlich geregelt, was ein solcher Vertrag mindestens enthalten muß. Darüber hinaus können zusätzliche Elemente aufgenommen werden. Wenn Azubis das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, wird zum Vertragsabschluß die Zustimmung eines gesetzlichen Vertreters benötigt. de 15-16/99 159g Hallo, ich bin Smiley. Immer wenn Sie mich sehen, gibt es eine Frage weniger auf dieser Welt. ❮ gelernt ist gelernt Gold oder Rost Je 10 Regeln für alle, die mit Lehrlingen umgehen. Möchten Sie Freude mit Ihrem Lehrling haben? Oder möchten Sie lieber Ärger mit Ihrem Lehrling? Wählen Sie selbst. Die »goldenen« Regeln Sie sollen Ihren Lehrling... Die »rostigen« Regeln Sie sollen Ihren Lehrling... 1. ...schon während der Schulzeit in den Betrieb hineinschnuppern lassen und dabei mit der Berufsberatung zusammenarbeiten. 1. ...wenn überhaupt, dann erst zu einem Zeitpunkt suchen, wenn der Arbeitsmarkt schon abgegrast ist, schließlich gibt es ja genug Schulabgänger. 2. ...beim Bewerbungsgespräch gut vorbereitet empfangen und davon überzeugen, daß Sie seine Mitarbeit auch wirklich brauchen. 2. ...erst mal auf eine Nachricht warten lassen, indem Sie die Bewerbungsunterlagen ewig lange liegenlassen, ehe Sie sie anschauen (wenn überhaupt). 3. ...beim Bewerbungsgespräch erzählen lassen, um etwas über seine Person zu erfahren. 3. ...schon beim Bewerbungsgespräch darauf hinweisen, daß Sie nur auf seine billige Arbeitskraft scharf sind. 4. ...spüren lassen, daß Sie selbst die Wahl Ihres Handwerks nie bereut haben. 4. ...mit dem Ausbildungsvertrag ruhig noch etwas hinhalten, auch wenn die Probezeit längst abgelaufen ist, denn der einzige Nachteil sind die erhöhten Eintragungsgebühren bei der Handwerkskammer. 5. ...wie einen guten Freund in Ihrem Betrieb aufnehmen, ihn als Menschen sehen und jederzeit fair zu ihm sein. 5. ...gleich auf den Umstand hinweisen, daß Lehrjahre keine Herrenjahre sind und daß man in Ihrem Betrieb zu kuschen hat. 6. ...gezielt auf seine Zukunft hin ausbilden und deswegen den Ablauf der Ausbildung sorgfältig planen. 6. ...deutlich in seine Schranken verweisen, wenn er auch nur den geringsten Fehler macht. 7. ...versierten Kollegen anvertrauen und allen Mitarbeitern klarmachen, daß sie seine Partner sind. 7. ...davon in Kenntnis setzen, daß in diesem Betrieb nur eine Meinung zählt, nämlich Ihre, und daß Sie die ändern können, wann immer Sie wollen. 8. ...wissen lassen, daß Sie durchaus etwas auf sein Urteil geben. 8. ...so weit bringen, daß er es bereits als Lob ansieht, wenn Sie nicht mit ihm rummaulen. 9. ...öfter mal loben, damit er sich bei Ihnen wohl fühlt und gern etwas leistet. 9. ...so oft wie möglich mit der Tatsache konfrontieren, daß er in jedem Fall zu viel verdient und daß freie Tage eine Gnade sind, die Sie nur nach Lust und Laune gewähren. 10. ...ab und zu mal fragen, ob er Probleme hat und ob Sie ihm helfen können, denn sein Leben sollte Ihnen nicht gleichgültig sein. 10. ...täglich darauf aufmerksam machen,daß er sich sofort einen anderen Job suchen kann, wenn es ihm bei Ihnen nicht paßt. Lehrlingsfrage unter http://www.online-de.de And the winner is... de 15-16/99 160g Name: Fabian Mommsen Alter: 28 Jahre Geburtsort: Niebüll (Schleswig-Holstein) Hobbys: Fußball, Volleyball, Musik hören und mit Freunden feiern Schulabschluß: Realschule Lehre als: Elektroinstallateur Lehre bei: Elektro Hoffmann, Lexgaard Spaß in der Lehre: In meiner Lehrzeit hat mir bis jetzt am meisten der Kundendienst und das Anbringen von Verteilungen in Häusern und Betrieben gefallen. Leid in der Berufsschule: Am Berufsschulunterricht stört mich am meisten, wenn Stunden ausfallen und diese nicht nachgeholt werden oder wenn die Zeit fehlt, Themen genauer zu besprechen. Zukünftige Pläne: In der nächsten Zukunft möchte ich erst einmal als Geselle arbeiten, mich weiterbilden und eventuell die Meisterschule besuchen. Mein heißer Tip an alle Azubis: Versucht immer im Berufsschulunterricht gut mitzukommen und im Betrieb an vielen verschiedenen Dingen zu arbeiten. Quelle: HwK Heilbronn ❮ Anerkannter beruflicher Fortbildungsabschluß punkt die Meisterprüfung im Handwerk abzulegen. Die von der jeweiligen Handwerkskammer als der zuständigen Stelle erlassenen »Besonderen Rechtsvorschriften« formulieren als Ziel dieser Fortbildungsprüfung: Der Prüfling weist nach, »daß er die notwendigen Fachkenntnisse und Erfahrungen besitzt, um betriebswirtschaftliche Zusammenhänge zu erkennen und in den Grundzügen zu beurteilen. Der Prüfling soll kaufmän- gelernt ist gelernt Berufsperspektiven im Handwerk: Fachkauffrau/Fachkaufmann Handwerkswirtschaft Zu den »Rennern« unter den Weiterbildungsangeboten im Handwerk zählt – neben der Meisterprüfung, der Ausbildereignungsprüfung und der Fortbildungsprüfung »Betriebswirt des Handwerks« – auch die Bildungsmaßnahme »Fachkauffrau/Fachkaufmann Handwerkswirtschaft«. Das belegen die Teilnehmerzahlen der letzten Jahre: 1994 haben an dieser Prüfung 1046 Bewerber/-innen Fachkauffrau/Fachkaufmann Handwerkswirtschaft teilgenommen. Ein Jahr später Abschluß mit vielfältigen Möglichkeiten für ein berufliches Fortkommen waren es bereits 2267, 1996 schon 2823 und 1997 3282, Zielgruppen davon 27,6 % Frauen. Wird nach Bundesländern differenFührungskräfte im Büro Mitarbeitende Gesellen ziert, fällt auf, daß 1997 die handwerklicher Unternehmen Familienangehörige Facharbeiter Prüfung in neun Bundesländern abgelegt wurde und außerdem Zulassungsvoraussetzungen vier von fünf Kandidaten – im Regelfall – (79,7 %) aus Nordrhein-Westfalen stammen. Der Anteil der Erfolgreicher Abschluß Alternativ: Teilnahme am fünf neuen Bundesländer beeiner anerkannten kaufmännische ErfahVorbereitungslehrgang trug 17,2 %, der Länder Berlin, Berufsausbildung rungen und Kenntnisse Hamburg und Niedersachsen zusammen 3,1 %. Im genannten Gliederung der Prüfung Jahr erreichten 88,8 % aller - 4 Prüfungsfächer – Prüflinge diesen Berufsabschluß. Die Bestehensquote der Rechnungswesen Wirtschaftslehre Rechts- und Sozialwesen EDV weiblichen Teilnehmer lag bei 1) 91,2 % . Voraussetzungen für das Zielgruppen und Qualifikationsziele Bestehen der Prüfung Mindestens ausreichende Leistungen im Fach Rechnungswesen in zwei weiteren Fächern im rechnerischen Durchschnitt aller vier Fächer Die Vorbereitungslehrgänge vermitteln den für die kaufmänBerechtigungen nischen Abläufe im Handwerksbetrieb zuständigen MitarbeiFühren der geschützten Auf Antrag Befreiung von Teil III Zulassung zum tern Kenntnisse und FähigkeiBerufsbezeichnung der Meisterprüfung Studiengang ten, die anfallenden Arbeiten »Fachkauffrau/Fachkaufmann »Betriebswirt des selbständig auszuführen. Das Handwerkswirtschaft« Handwerks« Angebot richtet sich nicht nur (bei Erfüllung weiterer an kaufmännische Fachkräfte Bedingungen) in Handwerksbetrieben, sondern auch an Familienannische Aufgaben in den Bereichen Rechnungswegehörige, zum Beispiel mitarbeitende Unternehsen, Wirtschaftslehre, Rechts- und Sozialwesen merfrauen, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen eigenverantwortlich lösen sowie an der Vorbereiaktualisieren und erweitern oder diesen Abschluß tung betrieblicher Entscheidungen für den Beerreichen wollen, ebenso an Gesellen wie Facharreich Büroorganisation/EDV mitwirken. Er soll beiter, die beabsichtigen, zu einem späteren Zeitgrundlegende Bestimmungen des Arbeits- und Vertragsrechts in ihrer Bedeutung für die betrieb1) Prozentanteile vom Verfasser ermittelt nach der »Statistik der liche Praxis kennen« 2). beruflichen Fortbildungsprüfungen 1997« des Deutschen Handwerkskammertages, hier »Fachkauffrau/Fachkaufmann Handwerkswirtschaft«. 2) Die von den Vollversammlungen der Handwerkskammern beschlossenen Fortbildungsprüfungsordnungen »Fachkauffrau/ Fachkaufmann Handwerkswirtschaft« lassen im Detail Abweichungen erkennen. Rechtsverbindlich ist die Prüfungsordnung jener Handwerkskammer, vor der die Prüfung abgelegt werden soll. Zulassungsvoraussetzungen Sind Interessenten unsicher, ob sie die Bedingungen für die Zulassung zur Prüfung erfüllen, ist ihnen dringend zu raten, mit der zuständigen Abteilung der Handwerkskammer Kontakt aufzuneh- de 15-16/99 161g ❮ gelernt ist gelernt men. Bewerbern mit unzureichenden Vorkenntnissen bieten einzelne Kammern Vorkurse an. Zulassungsvoraussetzungen für die Prüfung sind eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung und die Teilnahme an einem Vorbereitungslehrgang. Ergänzend heißt es: »Abweichend ... kann zur Prüfung zugelassen werden, wer durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft macht, daß er Erfahrungen und Kenntnisse erworben hat, die eine Zulassung rechtfertigen.« Dieser Paragraph erlaubt es, auch Bewerber/-innen zur Prüfung zuzulassen, die keine Berufsausbildung absolviert haben. Das kann beispielsweise für mitarbeitende Ehefrauen zutreffen, die bereits mehrere Jahre kaufmännisch im Betrieb ihres Mannes tätig waren, nun ihre Kenntnisse vertiefen möchten oder diesen Fortbildungsabschluß anstreben. Die Prüfungsausschüsse nutzen den angeführten Passus, die Zulassung auszusprechen, wenn sich aus den Nachweisen über die mehrjährige berufliche Tätigkeit entnehmen läßt, daß die Qualifikationsziele zu erreichen sind. Weil diese Bewerbergruppe häufig keine offiziellen Zeugnisse besitzt, muß sie die geforderten Erfahrungen und Kenntnisse, die einer Berufsausbildung ähneln sollen, auf andere Weise glaubhaft machen. In der Regel genügt, wenn der Arbeitgeber die mehrjährige kaufmännische Tätigkeit in seinem Handwerksbetrieb bestätigt. Die regelmäßige Teilnahme an einem Lehrgang zur Vorbereitung auf die Prüfung ist dagegen eine unumgängliche Zulassungsvoraussetzung. Gliederung und Inhalte der Prüfung Die Prüfung besteht aus vier Teilen. Nachzuweisen sind Kenntnisse in den folgenden Fächern: – Rechnungswesen, – Wirtschaftslehre, – Rechts- und Sozialwesen, – EDV (Datenverarbeitung). Im Vorbereitungslehrgang werden die Teilnehmer unter anderem mit diesen Themen vertraut gemacht: im Fach »Rechnungswesen« mit der Buchführung, der Kostenrechnung und der betriebswirtschaftlichen Auswertung des Rechnungswesens; im Fach »Wirtschaftslehre« mit den Grundfragen der Betriebs- und Geschäftsgründung, der Betriebs- und Arbeitsorganisation, der Personalorganisation, den finanzwirtschaftlichen Grundfragen und der Gewerbeförderung; im Fach »Rechts- und Sozialwesen« mit dem Bürgerlichen Recht, Handwerks-, Arbeits-, Sozialversicherungs- und Steuerrecht und dem Handwerk in Wirtschaft und Gesellschaft; im Fach »EDV« mit de 15-16/99 162g 3) Ist der Gesamtlehrgang analog den Prüfungsfächern in vier Bildungsmodule (Seminarblöcke) aufgeteilt, besteht bei einzelnen Handwerkskammern die Möglichkeit, aus der jeweils eigenen Interessenlage Lehrgangsblöcke separat als gezielte Weiterbildungsmaßnahme zu besuchen, ohne den Abschluß anzustreben. 4) Der Deutsche Handwerkskammertag hat dem Verordnungsgeber eine Neufassung des § 4 AMVO (Teil III der Meisterprüfung im Handwerk) eingereicht. Die Überarbeitung dieses Paragraphen machte auch eine grundlegende Neugestaltung des entsprechenden Rahmenplans unumgänglich. EDV-Grundlagen, dem Betriebssystem des PC, zum Beispiel Windows 98, der Textverarbeitung, der Tabellenkalkulation, der Finanzbuchhaltung (etwa nach dem Programm KHK) 3). Durchführen und Bestehen der Prüfung Der Vorbereitungslehrgang schließt mit der Fortbildungsprüfung »Fachkauffrau/Fachkaufmann Handwerkswirtschaft« ab, die vor der zuständigen Prüfungskommission der Handwerkskammer abzulegen ist. Sie wird schriftlich und mündlich durchgeführt. Von der mündlichen Prüfung wird befreit, wer im rechnerischen Durchschnitt aller Prüfungsfächer mindestens gute schriftliche Leistungen gezeigt hat. »Die Prüfung ist bestanden, wenn im Fach Rechnungswesen und in zwei weiteren Prüfungsfächern jeweils mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden sowie im rechnerischen Durchschnitt aller Prüfungsfächer.« Das Prüfungsfach »Rechnungswesen« ist ein sogenanntes Sperrfach, in dem nicht ausreichende Prüfungsergebnisse nicht kompensiert werden können. Über die bestandene Prüfung stellt die Handwerkskammer ein Zeugnis und eine Urkunde aus. Berechtigungen Die mit Erfolg abgelegte Prüfung berechtigt dazu, den Titel »Fachkauffrau/Fachkaufmann Handwerkswirtschaft« zu führen. Über diese formale Berechtigung hinaus bietet der Abschluß für das weitere berufliche Fortkommen entscheidende Vorteile. So können Teilnehmer auf Antrag bei der Ablegung der Meisterprüfung von Teil III (Prüfung der wirtschaftlichen und rechtlichen Kenntnisse) befreit werden. Die in den Fächern Rechnungswesen, Wirtschaftslehre, Rechts- und Sozialwesen der Meisterprüfung geforderten Kenntnisse sind nach der »Verordnung über gemeinsame Anforderungen in der Meisterprüfung (AMVO)«, hier § 4, identisch mit dem Wissen, das in den gleichlautenden Prüfungsfächern und deren Einzelthemen nach § 3 der Fortbildungsprüfungsordnung »Fachkauffrau/Fachkaufmann Handwerkswirtschaft« zu vermitteln ist 4). Der erfolgreiche Abschluß dieser Fortbildungsprüfung gilt zudem als Zulassungsvoraussetzung für den Studiengang »Betriebswirt des Handwerks«, wenn ergänzend die Ausbildereignungsprüfung und eine kaufmännische Praxis von mindestens drei Jahren in einem Handwerksunternehmen oder einem handwerksähnlichen Betrieb nachgewiesen werden. Weiterführende Literatur Dusza, H./Winter, H.: Meisterprüfung Teil III und IV in Frage und Antwort, 44,00 DM, F. H. Kleffmann Verlag, Bochum 1999. Winter, H.: Berufsperspektiven im Handwerk – Qualifizierungsangebote, Fortbildungsprüfungen, Förderprogramme, 24,00 DM, F. H. Kleffmann Verlag, Bochum 1999. Dr. Hans Winter ❮ gelernt ist gelernt Aus Wissenschaft und Forschung Polymer-Kunststoffe schalten Licht für die Übertragung von 10 Milliarden Bit pro Sekunde Daten werden zunehmend mittels Licht über Glasfasern übertragen. Dies gilt besonders für die Hauptadern moderner Datennetze. Auch im privaten Bereich hat die optische Datenübertragung viele Vorteile, z.B. erlaubt sie die gleichzeitige Übertragung mehrerer Fernsehprogramme und den schnellen Zugriff auf Bild- oder Videodokumente per Internet. Computer, Fernsehapparat oder Telefon müssen zum Anschluß an den Lichtleiter mit einem sogenannten Transceiver ausgestattet werden. Er besteht aus einer Photodiode für den Empfang und einer Laserdiode zum Senden der Lichtsignale. Für die Übertragung hoher Datenraten benötigt man sehr kurze Lichtpulse. Leider läßt sich eine Laserdiode zur Erzeugung solcher kurzen Pulse nicht genügend schnell steuern. Deshalb bleibt sie permanent eingeschaltet, und das Licht wird durch einen nachgeschalteten Modulator zu den entsprechenden Pulsen geformt. Der Modulator ist dabei lichtdurchlässig, wenn an ihm keine elektrische Spannung anliegt, und undurchlässig, wenn Spannung anliegt. Auf diesem Weg entsteht aus einer Sequenz von elektrischen Pulsen eine entsprechende Sequenz von Lichtpulsen. Die Herstellung eines solchen Modulators war bisher aufwendig und teuer. Dies hat u.a. die breite Anwendung optischer Datenkommunikation in privaten Haushalten bisher weitgehend verhindert. Preisgünstiger optischer Modulator jetzt erfunden Forschern von Siemens ist es nun gelungen, solche optischen Modulatoren in einer preisgünstigen Kunststofftechnik herzustellen. Herzstück der neuen Bauelemente sind Lichtleiterstrukturen aus sogenannten optisch aktiven Polymeren. Das sind spezielle Kunststoffe, deren optische Eigenschaften durch das Anlegen der elektrischen Schaltspannung verändert werden können. Schwer- punkt der Forschungsarbeit war die Entwicklung eines geeigneten Kunststoffes, der die gewünschten optischen Eigenschaften bei großer Langzeitstabilität aufweist und darüber hinaus noch eine kostengünstige technische Verarbeitung erlaubt. Die Funktion des bei Siemens entwickelten Modulators basiert auf folgendem Prinzip: Innerhalb das Modulators teilt sich der aus dem optisch aktiven Polymer hergestellte Lichtleiter in zwei Foto: Siemens Optische Datenübertragung wäre auch im Privathaushalt vorteilhaft symmetrische Teilwege auf, die nach einer bestimmten Strecke wieder zusammengeführt werden. Auf dem einen Weg wird die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes verändert, weil sich durch eine angelegte elektrische Spannung der Brechungsindex des Polymer-Materials ändert. Den anderen Weg passiert das Licht ohne jede Beeinflussung. Treffen die beiden Teilstrahlen dann am Ausgang des Modulators wieder zusammen, löschen sie sich durch Interferenz aus. Beim Abschalten der elektrischen Spannung sind die beiden Zweige des Modulators wieder optisch gleichwertig, und das Licht wird nicht ausgelöscht. Mit diesen aus optisch aktiven Polymeren aufgebauten Modulatoren lassen sich ohne Schwierigkeiten die Schaltfrequenzen erreichen, die zur Übertragung von 10 Gigabit Information – das entspricht einer Million Seiten Text – in einer Sekunde notwendig sind. Diese Datenübertragungsrate liegt um den Faktor 100 über der herkömmlicher Verfahren. Kompaktkurs »Technik/Marketing« für Ingenieurstudenten Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik bietet Studierenden und Berufsstartern der Ingenieurwissenschaften die Möglichkeit, ihr Fachwissen um die Bereiche Betriebswirtschaft, Marketing, Controlling und Projektmanagement zu erweitern. Die VDE-SummerSchool, ein dreitägiges Spezialtraining, wird vom VDE in diesem Jahr an mehreren Orten bundesweit veranstaltet: in Berlin, Darmstadt, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Köln und Nürnberg. Namhafte Firmen aus der Industrie unterstützen die VDE-Summer-School mit Referenten. Die Teilnehmer lernen die Strukturen moderner Un- ternehmensführung aus erster Hand kennen, u.a. Marketing für Ingenieure, Kostenrechnung und Controlling sowie Zeitmanagement. Die maximal 50 Teilnehmer pro Veranstaltung trainieren überdies in Projektgruppen unter Anleitung von Fachleuten moderne Methoden des Produkt- und Projektmanagements. In einem abschließenden Technik-Trend-Forum wird eine Brücke zwischen Marketing und Techniktrends geschlagen. Der VDE sendet Ihnen das Programm gerne zu: VDE-Ausschuß Jungmitglieder; Stresemannallee 15; 60596 Frankfurt/M., Tel.: (0 69) 6 30 83 47, Fax: (0 69) 6 31 29 25 oder www.vde.de de 15-16/99 163g ❮ gelernt ist gelernt de 15-16/99 164g Technisches Englisch: Deutsches Museum, Munich Tourists making a beeline for the museum in London tend to head for art or history – the British Museum in Bloomsbury fits the bill if you want to see a wealth of beautiful artifacts, many of them stolen from lands once more backward in military strength. The more adventurous visitors to Munich who eschew fine art collections in favour of the Deutsches Museum, on the other hand, find a different approach to the foundation of national superiority: the diverse paraphernalia of technology, a treasure house showing 40,000 square metres of diverse ways to harness energy to the mundane objectives of extracting, making, moving. It is also skillfully presented, with exhibits allocated generous space in its light airy rooms and informatively labelled, (in German of course, but the excellent guidebook is available in English). The designers who have lovingly reconstructed it since the near-complete destruction of the building in the air raids of 1945 have exercised admirable restraint in selecting only a few displays for each room, so the visitor does not feel overwhelmed and confused. Most objects on show are static objects encased in cabinets in the conventional way. Some exhibits are more ambitious: historical objects taking the form of mock-ups; the keen visitor can operate some by pushing buttons. Though the overall presentation is much more professional, the style is reminiscent of the Science Museum in London five or ten years ago. Modern development such as true hands-on exhibits as offered by the children’s exhibition at the Science Museum, the Launch Pad, does not yet seem to be on the agenda in the Munich museum. Ros Herman, New Scientist, London Georg Möllerke to make a beeline for (meI k @ P bi: laI n f@ r) schnurstracks losgehen auf to tend to head for (tend t@ hed f@ r) dazu neigen, auf etwas zusteuern art or history (A : t @ r P hI st@ ri) Kunst oder Geschichte to fit the bill (fI t D @ bI l) der Sache gerecht werden wealth (welT ) Reichtum artifact (P A : t I f { k t) Kunsterzeugnis strength (streŋT ) Stärke, Macht adventurous (@ dP ventS @ r@ s) verwegen, kühn, abenteuerlustig to eschew (I P stS u: ) meiden, sich scheuen vor in favour of (I n P feI v@ r @ v) zugunsten von on the other hand (A n D @ P à D @ r h { n d) andererseits, wiederum approach (@ P p r @ U t S ) Haltung, Einstellung; sonst auch: Näherung, Methode foundation (faU nP deI S @ n) Grundlage, Gründung, Stiftung, auch: Fundament superiority (su: P pI @ ri@ rI ti) Überlegenheit paraphernalia (,p{ r@ f@ P neI li@ ) Gerätschaften, Utensilien, das Drum und Dran a treasure house (@ P t r e Z @ r haU s) eine Schatzkammer to harness (P hA : nI s) nutzen; wörtlich: einspannen mundane (mÃnP deI n) irdisch, weltlich extracting (I kP str{ ktI ŋ) Gewinnung, sonst auch: Auszug, Herkunft skillfully (P skI lf@ li) geschickt, professionell to be presented (prI P zentI d) dargestellt werden, präsentiert werden exhibits (I g P zI bI tz) Ausstellungsstücke, sonst auch: Beweisstücke to allocate (P { l @ k e I t) zuweisen, zuteilen generous (P dZ en@ r@ s) großzügig, reichlich airy (P e@ ri) luftig, leicht, auch: lustig labelled (P leI b@ ld) beschriftet, mit Etiketten versehen available (@ P veI l@ b@ l) zu haben, verfügbar designer (dI P zaI n@ r) Konstrukteur, auch: Musterzeichner, Formgestalter reconstructed (,ri: k@ nP strÃktI d) neu aufgebaut near-complete (nI @ rk@ mP pli: t) fast vollständig destruction (dI P strÃkS @ n) Zerstörung air raid (e@ reI d) Luftangriff to exercise (P eks@ saI z) ausüben, ausführen admirable (P { d m @ r @ b @ l) bewundernswert restraint (rI P streI nt) Zurückhaltung overwhelmed (,@ U v@ P welmd) überwältigt confused (k@ nP fju: zd) verwirrt, verunsichert to be encased (I nP keI sd) untergebracht sein in Kästen (oder: Vitrinen) cabinet (P k{ bI nI t) Vitrine, Schrank, Gehäuse ambitious ({ m P b I S @ s) anspruchsvoll, ehrgeizig mock-up (P mA kÃp) Attrappe, Modell reminiscent of (,remI P nI s@ nt @ v) etwas erinnert an ❮ Mit dem Wörterbuch-Stift »Quicktionary Professional Technik« (Bild) des Langenscheidt-Verlages läßt sich gedrucktes technisches Fachvokabular schnell und präzise vom Englischen ins Deutsche und umgekehrt übersetzen. Der Profi-Quicktionary Technik funktioniert genau wie die Standard-Version und wird auch ebenso bedient. Kaum größer als ein Textmarker ist der Quicktionary mit modernster ScannerTechnologie und ausgefeilter Schrifterkennung ausgestattet. Wer in Büchern, Zeitschriften oder anderen gedruckten Texten auf ein Wort stößt, das er übersetzt haben möchte, muß mit dem Quicktionary hochgenau und mit ruhiger Hand über die Vokabel fahren: Das Gerät nimmt die Vokabel auf und zeigt auf dem Display in Sekundenschnelle die Übersetzung an. So erübrigt sich das Blättern und Suchen im Buch. Auch Pluralformen oder die verschiedenen Zeiten von Verben und Ähnliches mehr stellen für den Quicktionary keine Verständnishürden dar, denn er erkennt jedes Stichwort zuverlässig in all seinen grammatischen Formen. Der »Quicktionary Professional Technik« deckt neben den 56 000 allgemeinsprachlichen Begriffen 200 000 Fachbegriffe aus dem gleichnamigen Fachwörterbuch von Langenscheidt (in Kooperation mit Routledge) fiir 63 Fachgebiete ab, gelernt ist gelernt Technisches Englisch aus dem Handgelenk übersetzt z.B.: Bauwesen, Chemie, Computer- und Elektrotechnik, Kunststoffindustrie, Maschinenbau, Metallurgie, Telekommunikation, Transportwesen, Umwelt. Insgesamt beherrscht dieser hochspezialisierte Wörterbuch-Stift rund 740 000 erkennbare Wörter. Lernsoftware: Elementare Elektronik – E-Lern 2 Elementare Elektronik, E-Lern 2: Ralf Schmitt/ Dagmar Nölle, CD-ROM, 69,00 DM, ISBN 3-80231744-0, Vogel Buchverlag, Würzburg »E-Lern 2« ist ein Multimedia-Lernprogramm für den PC, das 1455 farblich gestaltete Textseiten (im Bild ist die Seite »Brückenschaltung« zu sehen), 627 grafische Darstellungen, 306 Tondokumente, 80 Animationen und 479 Fragen umfaßt. Bei diesem Lernprogramm wurde der Inhalt des Fachbuches »Elementare Elektronik« CD-ROMgerecht aufgearbeitet. Die praxisnahe Darstellung der Vorgänge ermöglicht ein problemloses Einarbeiten in die Grundlagen der Elektronik. Wichtige Stichworte aus dem Inhalt sind beispielsweise Elektrische Grundgrößen, Transistoren, Dioden und Thyristoren, Kondensatoren und Spulen, Verstärker-, Kipp-, Oszillator- und Stabilisierungsschaltungen, Optoelektronik, Halbleiter, Diacs und Triacs, Umsetzer, Mikroprozessoren und -computer. Ob der Lernende die Inhalte und Zusammenhänge verstanden hat, läßt sich leicht anhand der verschiedenen Möglichkeiten zum gezielten Lernen überprüfen. Unter der Funktion »LERNEN« werden z.B. Fragen zum durchgearbeiteten Stoff gestellt. Abhängig von der Antwort kommt der Lernende vorwärts oder gelangt automatisch wieder zum Thema, auf das sich die falsch beantwortete Frage bezieht. Die Funktion »PROTOKOLL« verschafft jederzeit einen Überblick über das bereits erlernte Wissen. E-Lern 2 kann das Buch ergänzen, eignet sich aber auch hervorragend zum Selbststudium. Wei- Die CD-ROM »E-Lern 2« können Sie mit etwas Glück gewinnen. Wie das geht? Ganz einfach: Machen Sie mit bei unserer wöchentlichen Lehrlingsfrage im Internet. Wo? Kein Problem: www.online-de.de Wann? 30. August bis 12. September 1999 ter bietet sich ein Einsatz als begleitendes Unterrichtsmittel und in der Erwachsenenqualifizierung an. Als Systemvoraussetzungen sind nötig: Windows 95 oder Windows NT, PC ab 486 DX 66 mit 16 MB RAM, SVGA-Grafikkarte, Bildschirmauflösung 800x600, 256 Farben (mehr empfohlen), 4fach-CD-Laufwerk, Soundkarte, Maus, 10 MB freier Festplattenspeicher. de 15-16/99 165g ❮ gelernt ist gelernt Lehrmittel: Trainingsboard für die elektrischen Schutzmaßnahmen Das »Safety Board« von hps SystemTechnik, Berg/Ravensburg, ist ein Übungssystem für die schulische und praktische Ausbildung von jungen Elektrohandwerkern. Dieses Lehrmittel wurde speziell zur Durchführung von Versuchen auf dem Gebiet der elektrischen Schutzmaßnahmen entwickelt. Der Einsatz des Gerätes ist in jedem Raum und das ohne spezielle Installation möglich, da sich alle Versuche mit Schutzkleinspannung durchführen lassen und das Gerät nur eine einphasige Netzzuführung benötigt. Die Funktionsfähigkeit der wichtigsten Baugruppen wird optisch über LEDs angezeigt. Um den Zeitaufwand für die Vor- und Nachbereitung der Versuche zu minimieren, wurden alle nötigen Versuchskomponenten direkt in das Übungsboard eingebaut. Die kompakte Bauweise ermöglicht die Unterbringung selbst mehrerer Geräte auf kleinstem Lagerraum. hps SystemTechnik bietet zu diesem Übungssystem ein passendes Handbuch »Elektrische Schutztechnik« an. Es enthält zahlreiche Versuche mit Aufgaben- und Lösungsteil zu folgenden Themen: – Schutz gegen direktes und indirektes Berühren – Schutz durch Schutzkleinspannung – Fehlerstrom-Schutzeinrichtung – Überstrom-Schutzeinrichtungen – Summenstromwandler – Spartransformator – Schutzmaßnahmen im TN-Netz – Schutzmaßnahmen im TT-Netz – Messen des Erdungswiderstandes – Schutzmaßnahmen im IT-Netz – Schutzisolierung – Schutztrennung – Erder Zur Durchführung von Versuchen wird das Safety Board in einem arbeitsgerechten Neigungswinkel auf den Tisch gestellt oder zur Demonstration in ein hps Rahmengestell eingehängt. Es kann auch in eine Box eingeschraubt werden. Die Box dient zum sicheren Transport und zur Aufbewahrung. Sämtliche Versuche lassen sich auch direkt in der Box durchführen. Die Frontplatte des mattblauen Übungsboards besteht aus 5 mm starkem Schichtpreßstoff. Die weißen Schaltsymbole sind entsprechend den eingebauten Funktionsgruppen aufgedruckt. Eine stabile Kunststoffhaube schützt die Rückseite des Gerätes und ermöglicht eine arbeitsgerechte Schräglage auf dem Tisch. Als Zubehör wird das Handbuch »Elektrische Schutztechnik« und der Zubehörsatz – bestehend aus Verbindungsleitungen und -steckern (2 mm) – empfohlen. Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel.: (07 51) 5 60 75 70 oder per Fax: (07 51) 5 60 75 77 oder im Internet: www.hps-SystemTechnik.com Das Safety Board auf einen Blick • Alle wichtigen Schutzmaßnahmen nach VDE 0100 in einem Board • Eingebaute Stromversorgung, einphasige Steckdose genügt • Optimale Sicherheit für den Anwender durch Schutzkleinspannung • Kurze Rüstzeit, da alle Zubehörteile direkt im Gerät integriert sind • TT-Netz, TN-C-S-Netz, IT-Netz durch Umstekken möglich • Versuchsanleitungen mit Lösungsteil Technische Daten des Safety Board Netzanschluß: FI-Schutzschalter: Isolationswächter: Symbol Mensch: Schmelzsicherung: Verbraucher Motor: Verbraucher Lampe: Transformator: Erder, Hilfserder: Abmessungen: de 15-16/99 166g • Netzspannung: 230 V AC; 50 Hz; 40 VA • L1’ = 23 V; 1,5 A; zum gefahrlosen Experimentieren • 1phasig; mit Prüftaste; IF = 30 mA • mit Prüf- und Resettaste; einstellbarer Erdungswiderstand: 20 kΩ ... 120 kΩ • mit steckbarem Körperwiderstand: 2,4 kΩ und 820 Ω • zur freien Verwendung bis 2 A; über 2-mm-Buchsen zuschaltbar • Körperschlüsse können durch zuschaltbare Widerstände simuliert werden: 2,2 Ω; 10 Ω; 820 Ω • Körperschlüsse können durch zuschaltbare Widerstände simuliert werden: 2,2 Ω,1 kΩ • Der Transformator ist verwendbar als Kleinspannungstransformator, Spartransformator, Trenntransformator und als Summenstromwandler. • mit den Meßpunkten zur Spannungstrichtermessung bei 1 / 2 / 5 / 10 / 20 m • Board-Ausführung (Typ 2330): 532 · 297 · 110 mm (B, H, T), ca. 4,5 kg • Box-Ausführung, bestehend aus Safety Board (Typ 2330) und Box (Typ 2330.20): 580 · 450 · 155 mm (B, H, T), ca. 7,25 kg ❮ Die interessantesten Fragen stellt das Leben selbst Die Affinerie ist nicht nur ein traditionsreicher, sondern auch ein großer Betrieb? Neulich bekam ich bei einem elektrotechnischen Arbeitskreis eine Visitenkarte überreicht. Das wäre an sich noch nichts Ungewöhnliches, stünde dort nicht in großen Lettern Norddeutsche Affinerie AG, Hamburg, Hovestraße 50. Also von Raffinade habe ich ja schon gehört (laut Duden: wiederholt gereinigter, feinkörniger Zucker). Und eine Raffinerie ist mir auch nicht ganz unbekannt (laut Duden: industrielle Anlage zur Reinigung von Zucker, Erdöl und dergleichen). Sucht man im Duden nach dem Wort Affinerie, sucht man vergebens; fragt man jemanden, weiß der auch nicht weiter. Bemüht man allerdings eine Suchmaschine im Internet, gibt es jede Menge Einträge (meist im Zusammenhang mit der Börse). Also scheint »Affinerie« doch nicht so unbekannt zu sein. Nur eine Wissenslücke bei mir, oder hätten Sie’s gewußt? Klar, vielleicht wenn Sie Aktien haben. Habe ich aber nicht, ich habe nur meine vielen Bücher und meinen Duden. Und mein Duden sagt, es gibt das Wort »affinieren«, was im chemischen Zusammenhang so viel bedeutet wie »scheiden (z.B. Metall aus Legierungen)«. Das könnte der Sache schon näher kommen. Metall hört sich schon ziemlich nach Technik an – jedenfalls mehr als Zucker. Lange Rede – kurzer Sinn, jetzt reichte es mir endgültig, und so griff ich (wahrscheinlich zur Freude der Deutschen Telekom AG) zum Telefonhörer und rief kurzerhand den netten Herren an – den mit der Visitenkarte – und er erzählte mir folgendes: Ja, das kann man so sagen. Rund 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen in besonders umweltfreundlichen Anlagen verschiedene Nicht-EisenMetalle, Metallverbindungen und Schwefelsäure her, vor allem aber Kupfer – das zukunftsträchtige Metall. Wir gehören zu den größten Kupferhütten Europas und produzieren 370 000 Tonnen Kupferkathoden höchster Qualität pro Jahr. Zu unseren Kunden zählen Unternehmen der Kabel-, Elektro-. Telekommunikations- und Farbenindustrie und die Lieferanten der Bau- und Automobilindustrie. Sie wissen doch bestimmt, daß ... Kupfer der Werkstoff ist, der die Entwicklung der modernen Industriegesellschaft möglich gemacht hat und den Weg in die Kommunikationsgesellschaft ebnet. Kupfer sorgt dafür, daß Strom und Informationen ohne Verluste fließen können. Kupfer in unterschiedlichen Formen und Eigenschaften ist unser wichtigstes Produkt. Die Affinerie stellt also Produkte aus Kupfer her? Nicht nur, wir sind auch Kupfererzeuger und -verarbeiter. Und unser Unternehmen hat wahrlich Geschichte: Bereits im Jahre 1866 wurden wir als Aktiengesellschaft gegründet. Damit sind wir eine der ältesten Aktiengesellschaften Deutschlands. Übrigens lassen sich die ersten Vorläufergesellschaften bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen, als man in einer Scheideanstalt im Herzen Hamburgs Gold und Silber gewann. Aus dieser Zeit stammt auch der Name »Affinerie«, ein aus dem Französischen übernommener Ausdruck für einen früheren Scheideprozeß für Edelmetalle. gelernt ist gelernt Entschuldigung: Haben Sie schon mal was von einer Affinerie gehört? Sie erwähnten eben Kupferkathoden. Was ist das? Die Kathode ist das Basisprodukt des Kupfers für hochwertige Anwendungen. Die Kathoden sind quadratische Bleche mit 1 m Seitenlänge, 8 mm Dicke und einem Gewicht von ungefähr 60 kg. In Form der Kathode scheidet sich reines Kupfer beim elektrolytischen Raffinationsprozeß von Rohkupfer ab. Kupferkathoden mit bestimmten Höchstgehalten an Verunreinigungen werden an der »London Metal Exchange« und der »Comex« registriert und gehandelt. Qualitativ hochwertiges Kupfer zeichnet sich durch niedrigste Verunreinigungsgehalte aus, da schon geringste Mengen an Selen, Wismut oder Antimon die Leitfähigkeit stark beeinflussen. Verarbeiten Sie die Kupferkathoden auch weiter? Ja, selbstverständlich. Aus den Kupferkathoden ziehen wir unter anderem den Kupfer-Gießwalzdraht, der unter dem Markennamen NA-Rod bekannt ist. Er erfüllt seit mehr als 25 Jahren höchste Ansprüche, denn durch seine gute Oberfläche eignet er sich hervorragend für die Fertigung von Lackdrähten. Hinzu kommt, daß NA-Rod aufgrund seines homogenen Gefüges und seiner ausgezeichneten Duktilität (Streckbarkeit, Verformbarkeit) reinstziehfähig ist, das heißt, er kann 50 µm und kleiner gezogen de 15-16/99 167g ❮ gelernt ist gelernt werden. Aber auch für Energie-, Installations- und Kommunikationskabel ist NA-Rod immer eine sichere Wahl. NA-Rod mit größeren Durchmessern, die zur Zeit bei maximal 21 mm liegen, wird von unseren Kunden für die Fertigung von Fahrleitungsdrähten und Profilen eingesetzt. Jetzt muß ich aber doch noch wissen, woher der Rohstoff kommt. Der von uns am meisten weiterverarbeitete Rohstoff ist Kupfererz. Das Kupfererz wird hauptsächlich in Mittel- und Südamerika, den USA, Kanada, aber auch in Afrika, Asien, Australien und zu einem geringen Anteil in Europa abgebaut. Das Kupfererz (Kupfergehalt 0,5 – 4 %) wird bereits in der Mine zu einem Konzentrat aufbereitet, das durchschnittlich ca. 30 % Kupfer, 30 % Eisen und 30 % Schwefel enthält. Wir schätzen, daß wir ca. 8 % der auf dem Weltmarkt angebotenen Kupferkonzentrate abnehmen. Die Kupferkonzentrate werden aus den Herkunftsländern über den Hamburger Hafen zu uns geliefert. Nach Ankunft der Schiffe werden Konzentratproben genommen und auf ihren Metallgehalt hin analysiert. Diese Analyse bildet die Basis für die Abrechnung mit den Lieferanten. Sie sagten eben, Kupfererz sei der wichtigste Rohstoff, gibt es noch andere? Die Norddeutsche Affinerie hat im Geschäftsjahr 1997/98 rund 98 000 Tonnen Kupferschrott eingesetzt. Dieser Kupferschrott setzt sich aus diversen Qualitäten zusammen und wird in Abhängigkeit vom Verunreinigungsgehalt in verschiedenen Anlagen verarbeitet. Schrotte werden zusätzlich im weiteren Verfahrensablauf der Verhüttung von Kupferkonzentrat auch als Kühlmaterial eingesetzt, um den bei diesem Prozeß entstehenden Wärmeüberschuß zu nutzen. Diesen Kupferschrott beziehen wir aus Deutschland, aber auch aus anderen europäischen Ländern (hauptsächlich Osteuropa). Im wesentlichen besteht der Kupferschrott aus Drähten, Blechen, Rohren und Produktionsabfällen sowie Granulaten. Damit sind wir quasi auch ein Recyclingunternehmen. So gehören zu den recycelbaren Materialien Leiterplattenschrott, nicht-eisenmetallhaltiger Abfall (ohne Al, Mg), Bleischrott, kupfer- und kupfer-nickel-haltiger Galvanikschlamm, kupferhaltige Ätzlösungen, Schlacke und Staub, Gießereisand, belasteter Bodenaushub, siliciumhaltiger Reststoff, Strahlschlackenrückstand, Katalysatoren sowie diverse weitere Materialien. de 15-16/99 168g ALLES KLAR??? »de« zum Ausbildungspreis! »de« bietet auch dieses Jahr wieder einen günstigen »Ausbildungspreis«. Auszubildende, Meisterschüler und Umschüler können »de« 1999 für 124,30 DM statt 198,00 DM (inkl. MWSt. und 35,20 DM Versandspesen) bestellen. Der Vorzugspreis gilt während der gesamten Ausbildung und wird bei Vorlage einer Ausbildungsbestätigung gewährt. Bestellungen und weitere Infos bei: Hüthig & Pflaum Verlag Im Weiher 10 69121 Heidelberg Tel.: (0 62 21) 4 89-3 85 Fax: (0 62 21) 4 89-4 43 LOGO. Metallpulver, Stranggußformate und Kupferchemikalien produzieren. Und dann habe ich noch eine ganz aktuelle Meldung für Sie: Wir konnten nämlich Anfang Juni auf eine 50jährige KupferStranggußproduktion zurückblicken. Der Grundstein unserer Stranggußproduktion war 1949 die erste vertikale, kontinuierliche Stranggußanlage. Technologie und Kapazität dieser Anlage sind in den vergangenen Jahrzehnten ständig weiterentwickelt und ausgebaut worden. Heute produzieren wir in drei kontinuierlichen, vertikalen Gießanlagen Walzplatten, Rundund Vierkantbarren in verschiedenen Formaten aus unterschiedlichsten hochwertigen Kupferwerkstoffen mit Stückgewichten bis zu 25 Tonnen. Unsere deutschen und internationalen Kunden verarbeiten diese Produkte zu Blechen, Bändern, Rohren und Profilen. Die Stranggußprodukte sind also hochwertige Kupferformate, die von unseren Kunden zu Produkten für die Elektro-, Telekommunikations-, Automobil- und Bauindustrie verarbeitet werden. Und wir sind spezialisiert auf Kupferwerkstoffe mit höchster elektrischer Leitfähigkeit und sauerstofffreie Kupferqualitäten für Spezialanwendungen. Unser Kupfer findet sich daher in Elektromotoren, Generatoren, Transformatoren, Dach- und Wandbeplankungen, aber auch in Hochtechnologie-Anwendungen wie Supraleitern und leistungsfähigen Computerchips. Bei einer Stranggußproduktion von jährlich mehr als 150 000 Tonnen halten wir im europäischen Markt die erste Position mit einem Marktanteil von ca. 35 %. Klingt sehr gut, und wie ist es um die Zukunft Ihres Unternehmens bestellt? So, nun weiß ich schon eine ganze Menge über die Hamburger Affinerie... Dazu muß man sagen, daß wir in den vergangenen fünfzig Jahren Pionierarbeit in der Entwicklung neuer und der Weiterentwicklung bestehender Technologien für die Herstellung hochwertiger Kupferprodukte geleistet haben. In dieser Tradition stehen auch zwei zur Zeit laufende Investitionsvorhaben mit einem Gesamtvolumen von 40 Mio. DM. Mit einem dieser Vorhaben, das auf die Herstellung von Kupferflachformaten zielt, betreten wir erneut technologisches Neuland. Bliebe vielleicht noch hinzuzufügen, daß wir neben den Kathoden und dem NA-Rod auch noch Herzlichen Dank für das ausführliche Gespräch. C. Decker ❮