Jahresbericht 2012 - Feuerwehr Erlangen
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Jahresbericht 2012 - Feuerwehr Erlangen
Feuerwehr Erlangen Jahresbericht 2012 Sicherheit ERlangen – Kompetente Hilfe rund um die Uhr Einführung Die Hauptfeuerwache in der Äußeren Brucker Straße mit einem Großteil der Einsatzfahrzeuge im Sommer 2012. Die Feuerwehr der Medizin- und Universitätsstadt Erlangen besteht aus einer hauptamtlichen (ständigen) Wache sowie 13 ehrenamtlichen Einheiten. Die insgesamt 72 Einsatzbeamten des städtischen Amtes für Brand- und Katastrophenschutz sind in drei Wachabteilungen eingeteilt, eine Mannschaft ist dabei jeweils 24 Stunden im Dienst. Die Sicherheit für die über 107.000 Einwohner der kreisfreien Stadt in der Europäischen Metropolregion Nürnberg kann nicht alleine durch freiwillige Wehren gewährleistet werden. Bereits seit 1946 gibt es hauptamtliches Personal (Gründung der Ständigen Wache). Zu rund 1.500 Einsätzen im Jahr rücken die Einsatzkräfte von der Hauptwache aus. Erlangen: Daten & Fakten Zweite feste Säule für die Sicherheit sind insgesamt 13 Freiwillige Feuerwehren. 478 Frauen und Männer sorgen ehrenamtlich dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger „ruhig schlafen können“. Obwohl es hauptberufliche Feuerwehrleute gibt, kann auf das Ehrenamt nicht verzichtet werden. Gemeinsam bewältigen sie rund um die Uhr große und kleine Einsätze für die Sicherheit der Menschen in der Stadt. Inhalt Stadtgebiet 76,9 km² Einwohner 107.103 Straßen/Wege/Plätze 941 Haushalte ca. 52.700 Arbeitsplätze ca. 100.500 Berufseinpendler ca. 54.000 Studenten ca. 26.000 Stand: 31.12.2012 Impressum © Mai 2013 Herausgeber Stadt Erlangen, Amt für Brand- und Katastrophenschutz, Äußere Brucker Straße 32, 91052 Erlangen Redaktion Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger, Sebastian Müller (Pressestelle), Karlheinz Schultheiß (Sachgebiet 7) Fotos Stadt Erlangen, Klaus-Dieter Schreiter, Michael Busch, Alexander Müller, ToMa-Fotografie, BRK, Max Kunkel Titelfoto Brennendes Pfadfinderheim (siehe Seite 10) Satz & Layout Stadt Erlangen, Pressestelle Sebastian Müller und Vanessa Drummer Seite 2 Einführung Seite 3 Übersicht (Wache und Gerätehäuser) Seite 4-6 Das war 2012 Seite 7-8 Zivil- und Katastrophenschutz Seite 8 Organisation Druck Stadt Erlangen, Hausdruckerei Seite 9-16 Einsätze 2012 (Auswahl) Info Seite 17-21 Statistik, Haushalt & Anschaffungen www.feuerwehr-erlangen.de Telefon 09131 86-2512 2 Übersicht Hauptwache und Gerätehäuser der Stadtteile Dechsendorf Alterlangen Erlangen-Stadt Büchenbach Kosbach-Häusling Ständige Wache Steudach Bruck/WF Siemens Neuses Tennenlohe Kriegenbrunn Hüttendorf Frauenaurach Plan: Amtliche Stadtkarte 3 Eltersdorf Fotos: Stadt Erlangen, A. Müller Das war 2012 Donnerstag, 24. Mai Montag, 11. Juni bis Freitag, 27. Juli Mehr Sicherheit auf der Bergkirchweih Leitstellen-Disponten lernten das „Feuerwehr-ABC“ Die Stadt hat die Sicherheitsvorkehrungen auf der Bergkirchweih weiter verstärkt. Nachdem bereits 2009 eine Sirenenanlage installiert wurde – sie ermöglicht z. B. bei einem heranziehenden Unwetter die Warnung der Besucher – gibt es seit 2012 eine zweite „Berg“-Feuerwache im westlichen Festgelände (untere Bergstraße). Drei spezielle Feuerwehrgerätedepots (Bild), mit Kleinlöschgeräten, Schläuchen, Atemschutzgeräten u. a. m., wurden im westlichen Gelände eingerichtet. Dank der Depots ist es den Einsatzkräften möglich, im Notfall noch schneller eingreifen zu können, weil mit der Ausrüstung keine langen Wege zurückgelegt werden müssen. An der „Ost-Wache“ (Rathsberger Straße) steht außerdem immer ein Löschfahrzeug zur Verfügung. Für Disponenten von Integrierten Leitstellen fand im Sommer der Lehrgang „Feuerwehrmodul 1“ auf der Ständigen Wache statt. Die 14 Teilnehmer aus ganz Bayern erlernten in sieben Wochen Grundlagen und spezielle Themen aus dem Bereich der Feuerwehr. Einsatzübungen vertieften das Erlernte. In zwei schriftlichen, einer mündlichen und zwei praktischen Prüfungen mussten die angehenden Disponenten ihr Wissen und Können beweisen. Fünf von ihnen legten zusätzlich die Atemschutzgeräteträger-Prüfung erfolgreich ab. Die Teilnehmer kamen von den Integrierten Leitstellen Amberg, Bamberg-Forchheim, Bayreuth-Kulmbach, Coburg, Erding, Fürstenfeldbruck, Ingolstadt, Rosenheim, Schwabach, Straubing und Weiden (Nordoberpfalz). Donnerstag, 6. September bis Montag, 10. September Delegation besuchte Partnerstadt Wladimir in Russland Eine „Feuerwehr-Delegation“ der Stadt Erlangen besuchte unter Leitung von Bürgermeisterin Birgitt Aßmus die russische Partnerstadt Wladimir. Im Mittelpunkt stand der Austausch zwischen den beiden Feuerwehren. Den Auftakt machte die Besichtigung eines Feuerlöschzuges. In Wladimir gibt es insgesamt acht Feuerwachen. Die Feuerwehren sind in Russland dem Katastrophenschutzministerium unterstellt. Auch eine Wache der Region WladiDie Erlanger Delegation mit Pawel Litow (4.v.l.) in Wladimir. mir mit einer großen Werkstatt – dort sind über 100 Mitarbeiter beschäftigt – gehörte zum Programm. Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger und Oberbrandmeister Felix Wasel staunten nicht schlecht über Raupenfahrzeuge, Löschpanzer und andere – für deutsche Feuerwehren – ungewöhnliche Fahrzeuge. Aufgrund der schwierigen Straßenverhältnisse im russischen Winter werden auf allen Feuerwachen separate „Winter-Löschfahrzeuge“ vorgehalten. Für die intensiven Waldbrände in der Region gibt es spezielle Räum- und Raupenfahrzeuge. Pawel Litow, Chef der Feuerwehr Wladimir, zeigte der Delegation u.a. auch Eine der acht Feuerwachen in der 400.000 Einwohner großen Stadt. die Leitstelle mit der hochmodernen Technik, beispielsweise GPS-Fahrzeugortung oder die Kameraüberwachung von Verkehrswegen. Immer wieder wurde bei praktischen Übungen z. B. das Hakenleitersteigen demonstriert. Neben der Feuerwehr gibt es in Russland die Hilfsorganisation „Die Retter“. Sie sind für technische Hilfeleistungen zuständig: Wasserrettung, Gefahrguteinsätze, Verkehrsunfälle, Bombenentschärfungen und vieles mehr. Auch hier standen zwei verschiedene Wachen auf dem Besuchsprogramm, u. a. ein Ausbildungszentrum. Da es bisher keine ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte gibt, will Litow ehrenamtliche Strukturen in deutscher Anlehnung schaffen. Neben den zahlreichen Feuerwehrterminen war natürlich auch noch Zeit für Kulturelles. Neben Klöstern und Museen wurden auch Kirchen besichtigt. „Es waren abwechslungsreiche Tage mit beeindruckenden Erlebnissen“, sagte SBR Friedhelm Weidinger nach der Rückkehr in Deutschland. 4 Das war 2012 Sonntag, 23. September Dezember Etwa 7.000 Besucher strömten zum Tag der offenen Tür „Das Örtliche“ mit Sicherheitstipps Der Telefonbuch-Verlag Müller (Nürnberg) hat gemeinsam mit der Stadt Erlangen die aktuellen Info-Seiten „Sicherheit für die Stadt“, die vom Bürgermeister- und Presseamt für „Das Örtliche 2012/2013“ produziert wurden, auch als Sonderdruck veröffentlicht. Gehen für ihre Bürger durchs Feuer: Bei der Modenschau zeigte ein Feuerwehrmann u. a. den Hitzeschutzanzug. Regelrecht überrannt wurde die Erlanger Feuerwehr am Tag der offenen Tür, der auf den Hof der Hauptwache in der Äußeren Brucker Straße gelockt hat. Dabei haben die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter den geschätzt gut 7.000 Gästen die Schlagkraft der Truppe anhand von spektakulären Einsätzen eindrucksvoll demonstriert. In dem Heft werden Tipps und Hinweise zu so wichtigen Themen wie Rauchmelder oder richtiger Notruf gegeben, sowie die Bedeutung von Sirenensignalen Mit der obligatorischen Modenschau begann die Feuerwehr ihr siebenstündiges Programm. Bei der nächsten Vorführung war eine Betonplatte von einem Kran auf einen Pkw gefallen. Feuerwehr und Rotes Kreuz zeigten dabei, wie sie Hand in Hand arbeiten, um die eingeklemmten „Verletzten“ zu versorgen und mit schwerem Gerät zu retten. Auch eine Übung in luftiger Höhe auf einem Baukran gehörte zum Programm. Auch die Jugendfeuerwehr hatte eine kleine Show vorbereitet, wusste aber vorher nicht, dass ein Holzhaufen plötzlich durchzünden würde. Diesen überraschenden Einsatz meisterte sie ganz souverän. Dass auch im Haushalt Gefahren lauern, wurde ebenfalls eindrucksvoll gezeigt. Und weil die Feuerwehr manchmal auch Unterstützung benötigt, präsentierten sich während der Feuerwehr-Schau auch das THW, der Rettungsdienst und die Polizei. Dezember Neues Löschgruppenfahrzeug LF 10 im südlichsten Stadtteil erklärt. Dazu gibt es noch Informationen zur Feuerwehr Erlangen. Die nur in kleiner Auflage erschienene Broschüre ist kostenlos in der Pressestelle im Rathaus (1. OG) oder im Amt für Brand- und Katastrophenschutz (Äußere Brucker Straße 32) erhältlich. Ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 10 mit Allradantrieb hat die Feuerwehr Hüttendorf im Dezember übernommen. Es ersetzt ein Unimog-Tanklöschfahrzeug (TLF 8/18, Baujahr 1978). Künftig können sich die Ehrenamtlichen aus dem südlichsten Stadtteil bereits auf dem Weg zur Einsatzstelle mit Atemschutzgeräten ausrüsten. Das neue, rund 265.000 Euro teure Fahrzeug verfügt außerdem über einen 1.200 Liter fassenden Wassertank, einen Stromerzeuger, einen Lichtmast am Dach sowie eine Motorsäge, eine Tauchpumpe und vieles mehr. Die offizielle Einweihung und Übergabe Nach 35 Jahren wurde das UnimogDas neue LF 10 sorgt in Hüttendorf für mehr Sicherheit der Bevölkerung. Tanklöschfahrzeug ausgemustert. fand am 27. April 2013 statt. 5 Das war 2012 Dezember Dezember Neuer Gerätewagen für die Wasserrettung Für XXL-Hilfeleistungen: Neuer Rüstwagen Für die Wasserrettung und Einsätze der Feuerwehrtaucher stand bisher ein ehemaliger, umgebauter Rettungswagen (Baujahr 1989) zur Verfügung. Mitte 2012 konnte ein Ford Transit (langer Radstand, Allradantrieb) angeschafft werden. Die Firma Compoint (Forchheim) übernahm den Einbau von Funkgerät, Blaulicht/Martinhorn sowie die Installation des Lichtmastes und einer Umfeldbeleuchtung. Der eigentliche Ausbau zum neuen Taucherfahrzeug geschah in Eigenleistung durch Mitarbeiter der Ständigen Wache. Sie sparten der Stadt Erlangen dadurch rund 30.000 Euro. Ende 2012 löste ein neuer Rüstwagen RW 2 das alte Fahrzeug aus dem Jahr 1988 ab. Vergleichbar mit einer mobilen Werkstatt ist der RW für technische Hilfeleistungen größeren Umfangs ausgelegt und gehört beispielsweise bei Verkehrsunfällen auf den Autobahnen zum festen Bestandteil der Ausrückeordnung. Kennzeichnend für das Gefährt sind festeingebaute Geräte wie die Zugeinrichtung (Seilwinde, 50 kN), der Stromerzeuger (Leistung 32 kVA) und ein Lichtmast. Eine Rettungsplattform (Arbeitsbühne für Lkw-Unfälle), starke hydraulische Rettungsgeräte, pneumatische Hebekissen, Abstützsysteme und eine Vielzahl weiterer Werkzeuge finden sich außerdem auf dem von der Firma Rosenbauer ausgebauten Fahrzeug. Anschaffungspreis: 360.000 Euro. Künftig können sich auf der Anfahrt zwei Einsatzkräfte fertig ausrüsten und das Tauchgerät anlegen. Die mitgeführte Ausrüstung ist für vier Taucher ausgelegt und umfasst u.a. leistungsstarke Unterwasserlampen, ein Tauchertelefon, Warntafeln für den Schiffsverkehr sowie einen Überlebensanzug für die Eisrettung. Das neue Taucherfahrzeug wurde selbst ausgebaut (rechts), unten der 24 Jahre alte Vorgänger . Der Vorgänger-Rüstwagen, Baujahr 1988, wurde verkauft. 6 Zivil- und Katastrophenschutz Mit einer Stabsübung im Februar hat für den Katastrophenschutz der Stadt Erlangen das Jahr begonnen. Als Schadenszenario wurde eine aus dem Ruder gelaufene Facebook-Party in der Innenstadt angenommen, die von einem Unwetter überrascht wurde. Dabei stürzte ein Baukran um und begrub zahlreiche Menschen. Außerdem wurde ein angrenzendes Klinikumsgebäude beschädigt. Eine weitere Stabsübung fand im Juli mit einer etwas „größeren Lage“ statt: Ein Güterzug mit 14 Kesselwaggons war auf der Bahnlinie Nürnberg-Bamberg unterwegs, als die Achse eines Waggons brach. Fünf Wägen entgleisten, einer wurde in ein Doppelhaus geschleudert, es kam zu einer gewaltigen Explosion. Die gesamte Häuserzeile der Borsigstraße zwischen der Äußeren Tennenloher- und der Einmündung Boschstraße war stark beschädigt bzw. komplett zerstört. Ein Feuer breitete sich schnell aus, in einem weiteren Radius von 300 Meter waren Trümmer verstreut. Diese Übung wurde dem Eisenbahnunglück von Viareggio (Italien) nachempfunden, bei dem in einem ähnlichen Fall 26 Menschen ums Leben kamen. Für die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) sowie die Örtliche Einsatzleitung mit ihrer Unterstützungsgruppe (UG-ÖEL) einschließlich der Fachberater verschiedener Hilfsorganisationen sind solche Übungen elementarer Bestandteil der Ausbildung. Da es glücklicherweise nur sehr selten zu derartig schwerwiegenden den über mögliche Flugunfälle und deren Bewältigung informiert. Ereignissen kommt, müssen solche Lagen immer wieder trainiert werden. Dabei können wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, die zu Optimierungen führen. Seit Ende Juni hat Vanessa Reck die Vertretung in der Die (Telefon-)Drähte laufen heiß: Der Krisenstab FüGK bei der Arbeit. Sachbearbeitung Katastrophenschutz für Sofia Karagiani übernommen, die sich in Elternzeit befindet. Im Laufe des Jahres konnten fünf neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Stadtverwaltung für die FüGK gewonnen werden. Der Personalstand beträgt derzeit 40 Helfer. Durch die Aufstockung des Personalstamms kann nun zur Bewältigung einer Katastrophenlage gegebenenfalls Die FüGK-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter wurden am 1. November zur Unterstützung des Örtlichen Einsatzleiters in einem realen, koordinierungsbedürftigen Schadensereignis (unterhalb der sog. „Katastrophenschwelle“) alarmiert. Beim Brand einer Schreinerei in der Schillerstraße musste ein Hackschnitzelturm durch eine Sprengung zum Einsturz gebracht werden (siehe auch Seite 15). des Eigenbetriebs für Stadtgrün, Abfallwirtschaft und Straßenreinigung, der im Februar den FüGK-Lehrgang an der Feuerwehrschule Geretsried besucht hat, steht auch ein weiterer FüGK-Ansprechpartner (Leiter) bereit. Zur Vervollständigung des Konzepts Warnung der Bevölkerung ist auf dem Schulgebäude in Frauenaurach eine elektronische Hochleistungssirene installiert worden. Sie ersetzte die alte Motorsirene. Im Jahr 2013 soll eine der letzten Sirenen alter Bauart auf einem Privatgebäude – ebenfalls in Frauenaurach – ausgetauscht werden. Als neuer Standort ist hier das Gemeindezentrum vorgesehen, das gerade umfassend saniert wird. Abschließender Höhepunkt des Katastrophenschutz-Jahres war die große Stabsrahmenübung im November. Rund 80 Kräfte – einschließlich einer Übungsleitung – probten Der Aufgabenschwerpunkt der FüGK lag in der Organisation der Warnung der Bevölkerung durch Lautsprecherfahrzeuge sowie der Medienarbeit. Auch für andere Teile des Stabes wie Lagekarte und Einsatztagebuch bot sich eine gute „Übungsmöglichkeit“ unter realistischen Bedingungen. Neben weiteren theoretischen Ausbildungsveranstaltungen besichtigten die Rathaushelfer im Oktober die Werkfeuerwehr des Nürnberger Flughafens. Die Katastrophenschützer wur- Hangrutsch am Burgberg, ein Zug ist eingeschlossen (Fotomontage). ein Drei-Schicht-System betrieben werden. Mit Marcus Redel, dem 2. Werkleiter 7 das Zusammenwirken bei einem großen Schadensfall. Folgendes Szenario wurde Zivil- und Katastrophenschutz | Organisation angenommen: Am Burgberg war es zu einem gewaltigen Hangrutsch gekommen, der u.a. das südliche Portal des Eisenbahntunnels verschüttete. Ein Zug raste in den Geröllberg. Auch die angrenzenden Häuser am Böttigersteig sowie mehrere Fahrzeuge in der Bayreuther Straße wurden von der Schlammlawine mitgerissen. Die Gesteinsmassen blockierten den Abfluss der Schwabach, wodurch sich eine weitere Verschärfung der Lage ankündigte. Bei dem Management dieses Katastrophenfalles konnten alle Beteiligten ihr Können demonstrieren. Das KatastrophenschutzTeam bedankt sich ganz herzlich bei allen Mitwirkenden. Neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Stadtverwaltung und den Organisationen auch bei den vielen Ehrenamtlichen der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerkes, den Rettungsdiensten und den Verbindungskräften der Bundeswehr. Die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) ist das „Sekretariat“ des Örtlichen Einsatzleiters. Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger Stadtbrandinspektor Peter Walz Ständige Wache (hauptamtliches Personal) Freiwillige Feuerwehr Amtsleiter Friedhelm Weidinger stv. Amtsleiter Heinz-Joachim Ande Einsatzführungsdienst (EFD) Sachgebiet 1, Friedhelm Weidinger Sachgebiet 3, Gerhard Huberth Sachgebiet 5 Birgit Süßner Verwaltung, Organisation, Personal, Freiwillige Feuerwehr, Öffentlichkeitsarbeit Ausbildung, Rettungsdienst, Tauchwesen, Dienstsport Atemschutz, Umweltschutz Sachgebiet 2, Wolfgang Rühl Technik Sachgebiet 7 Karlheinz Schultheiß Einsatz, EDV, Wachzentrale Sachgebiet 4, Heinz-Joachim Ande Sachgebiet 6, Klaus Menzner Vorbeugender Brandschutz, Brandschutzaufklärung Zivil- und Katastrophenschutz Feuerwehr-Wachzentrale Wachabteilungsführer Wachabteilungsführer Wachabteilungsführer Wachabteilung 1 Wachabteilung 2 Wachabteilung 3 13 Freiwillige Feuerwehren und zwei Siemens-Werkfeuerwehren Erlangen-Stadt Alterlangen Bruck Büchenbach Dechsendorf Eltersdorf Frauenaurach Hüttendorf Kosbach-Häusling Kriegenbrunn Neuses Steudach Tennenlohe Siemens-Stammhaus Das Sirenen-Warnkonzept für die Bevölkerung konnte weiter ausge- Jugendfeuerwehr baut werden. 8 Siemens-Gerätewerk Einsätze 2012 Donnerstag, 26. Januar, 10:43 Uhr, Röttenbacher Straße Samstag, 28. Januar, 4:56 Uhr, Autobahn A3 Busbrand in der Röttenbacher Straße Verkehrsunfall, anschließend Kran-Unfall Der Fahrer eines erdgasbetriebenen OVF-Busses bemerkte in Höhe des Kreisverkehrs in Dechsendorf eine starke Rauchentwicklung aus dem Motorraum. Unverzüglich stellte er den Bus ab, evakuierte die Insassen und verständigte die Integrierte Leitstelle (ILS) Nürnberg. Mit dem Einsatzstichwort „Brand Bus“ wurden der „Löschzug Lkw-Brand“ der Ständigen Wache sowie die Freiwillige Feuerwehr Dechsendorf alarmiert. Die Polizei sperrte die Einsatzstelle großräumig ab. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde der Motorraum des Erdgas-Busses vor dem Öffnen mit Schaum geflutet, gleichzeitig der Gashaupthahn geschlossen und die Umgebung mit speziellen Gas-Messgeräten kontrolliert. Grund für die Rauchentwicklung: Durch einen geplatzten Kühlwasserschlauch spritzte Kühlwasser auf den heißen Motor und verdampfte. Kurz nach der Anschlussstelle Nürnberg-Nord in Fahrtrichtung Würzburg kam es auf der A3 zu einem Verkehrsunfall. Ein Lkw war in die Mittelleitplanke gerutscht, der Fahrer wurde dabei verletzt. Die Feuerwehr Erlangen wurde von der ILS zum Absichern einer Unfallstelle zwischen den Anschlussstellen Tennenlohe und Nürnberg-Nord in Fahrtrichtung Süden alarmiert. Die Wehren aus Nürnberg und Heroldsberg befanden sich bereits vor Ort und hatten erste Maßnahmen eingeleitet. Die Erlanger Kräfte sicherten die Unfallstelle in Fahrtrichtung Süden ab, da die Zugmaschine rund einen Meter in die Gegenfahrbahn ragte. Samstag, 11. Februar, 12:27 Uhr, Schenkstraße Kellerbrand war brennender Rollstuhl Der komplette Treppenraum war sehr stark verraucht. Mehrere Bewohner standen in den Obergeschossen an den Fenstern. Der vorgehende Atemschutztrupp lokalisierte schnell die Ursache: Ein im Eingangsbereich abgestellter Rollstuhl brannte und wurde von einem Anwohner abgelöscht, so dass nur noch Nachlöscharbeiten durchzuführen waren. Bei der Bergung durch eine Fachfirma kam es gegen 7:00 Uhr zu einem Zwischenfall: Der 60-Tonnen-Kran, der die Bergung des Lkws durchführte, kippte um, so dass der Kranausleger auf zwei Fahrspuren stürzte, ein Kleinwagen konnte nicht mehr ausweichen. Dessen Lenker sowie der Kranfahrer und die vor Ort befindlichen Einsatzkräfte blieben unverletzt. Für die Bergung wurden zwei weitere Kranwagen angefordert. Der Einsatz zog sich bis in die Mittagsstunden. Samstag, 25. Februar, 23:35 Uhr, Eggenreuther Weg Zimmerbrand in Bruck: Flammen schlagen aus Tür und Fenster - Person vermisst Gemeinsam mit der FF Bruck wurde der Löschzug der Ständigen Wache zu einem Zimmerbrand mit vermisster Person in den Eggenreuther Weg alarmiert. Eine Wohnung im dritten Obergeschoss stand in Vollbrand, das Treppenhaus war am dem 1. OG verraucht. Die Tür zur brennenden Wohnung stand offen. In mehreren Wohnungen befanden sich noch Menschen. Ausgerüstet mit einem C-Löschrohr wurde ein Atemschutztrupp in die brennende Wohnung geschickt, ein Vermisster wurde nicht gefunden. Ein weiterer Atemschutztrupp kontrollierte mit der Wärmebildkamera das Treppenhaus. Das Feuer ist gelöscht: Aufräumarbeiten nach einem Zimmerbrand im Eggenreuther Weg. Nach der Brandbekämpfung wurde der Rauch mit einem Lüfter aus dem Gebäude „geblasen“, zeitgleich die restlichen Wohnungen kontrolliert und die Bewohner informiert. Der Vermisste tauchte im weiteren Verlauf an die Einsatzstelle auf. 9 Einsätze 2012 Donnerstag, 12. April, 11:18 Uhr, Autobahn A3 Gefahrguteinsatz an der Autobahn fordert Feuerwehren aus Stadt und Landkreis Von der Gefahrgutgruppe der Polizei wurde ein Lkw auf der A3 routinemäßig kontrolliert. Dabei wurde festgestellt, dass einige der auf Paletten verladenen Säcke gerissen waren und Material austrat. Die Polizei sperrte den Parkplatz „Geierbusch“ ab. Angefordert wurden neben Feuerwehren aus dem Kreis Erlangen-Höchstadt auch der Gefahrgutzug der Ständigen Wache sowie Rettungsdienst und das THW. Die FF Höchstadt/Aisch hatte bereits einen Atemschutztrupp mit Chemikalienschutzanzügen (CSA) ausgerüstet. Weiter wurde ein Not-Dekontaminationsplatz eingerichtet. Die Erlanger stellten einen Rettungstrupp bereit. Der Abrollbehälter Gefahrgut kam zum Einsatz. Der CSA-Trupp öffnete die Plane des Transporters und erkundete die Ladefläche. Bei Mit Chemikalienschutzanzügen musste vor Ort gearbeitet werden. dem geladenen Gut handelte es sich um 25-kg-Säcke mit Kaliumnitrat (für die Herstellung von Kunstdünger). Bereits ausgetretenes Substrat wurde aufgenommen und gesichert. Die beiden eingesetzten Trupps mussten dekontaminiert werden. Die FF Erlangen-Stadt besetzte die Hauptfeuerwache. Montag, 30. April, 0:49 Uhr, Kurt-Schumacher-Straße Großeinsatz an der Kurt-Schumacher-Straße: Pfadfinderheim brannte völlig aus Massiver Feuerschein deutete den Einsatzfahrzeugen den Weg: Das Vereinshaus der Pfadfinder stand in Vollbrand. Im gebildeten Abschnitt 1 auf der südwestlichen Seite kam ein Löschgruppenfahrzeug (LF) und im Abschnitt 2 (Nordseite) das zweite LF sowie die Drehleiter zum Einsatz. Um ein Übergreifen des Feuers auf mehrere abgestellte Wohnmobile zu verhindern, wurden von allen Seiten mehrere B- und CDie Lage beim Eintreffen des Löschzugs: Das Pfadfinderheim steht komplett in Flammen. Löschrohre vorgenommen, umliegende Bäume brannten bereits. Über das SpVgg 1904-Gelände kamen zwei weitere Löschrohre zum Einsatz. Das dritte LF wurde dem Abschnitt 1 zugeteilt, das vierte LF sowie das Tanklöschfahrzeug TLF 24/50 bildeten den dritten Abschnitt im nordöstlichen Bereich mit nochmal zwei Löschrohren. Durch den massiven Angriff konnte die Ausbreitung unterbunden werden. Sechs Gasflaschen aus einem benachbarten Werkzeugcontainer wurden in Sicherheit gebracht. Die Besatzung der Drehleiter bekämpfte Glutnester im Dach. Mit einer Motorsäge mussten dazu Öffnungen in das überwiegend aus Holz bestehende Haus geschnitten werden. Auf dem Parkplatz des nahegelegenen Baumarktes richteten das Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollbehälter Atemschutz/Strahlenschutz sowie der Versorgungs-Lkw ein Logistikzentrum ein, um u.a. neue Atemschutzgeräte bereitzustellen. Von der Ständigen Wache sowie den FF Erlangen-Stadt und Hüttendorf waren insgesamt 40 Kräfte eingesetzt. Die FF Alterlangen besetzte die Hauptwache. Einsatzende war gegen 13:00 Uhr. 10 Einsätze 2012 Montag, 23. April, 14:47 Uhr, Staudtstraße Sonntag, 10. Juni, 17:00 Uhr, Fichtestraße Granatenfund im Röthelheimpark Küche brannte vollständig aus Der Kampfmittelbeseitigungstrupp (Feucht) hat auf dem Gelände an der Staudtstraße wieder eine Granate gefunden, die vor Ort gezündet werden musste. Für die weiträumige Sperrung sorgten Feuerwehr und Polizei. Viele Schaulustige, darunter Schüler des nahen Gymnasiums (ihr Nachhauseweg war versperrt), fanden sich ein. Eine laute Detonation zeugte von der erfolgreichen Sprengung. Die Küche in der Fichtestraße brannte vollständig aus. Samstag, 2. Juni, 15:15 Uhr, Hollerweg Eine Rauchentwicklung in der Fichtestraße meldete die ILS. Im ersten Obergeschoss war ein Brand ausgebrochen. Der eingesetzte Atemschutztrupp lokalisierte dort einen ausgedehnten Küchenbrand. Die Kontrolle des zweiten OG übernahm ein weiterer Atemschutztrupp. Zur Eigensicherung wurden die Gaszufuhr und der Strom im Haus komplett abgestellt. Die Fehlbodendecke musste teilweise geöffnet und mit der Wärmebildkamera kontrolliert sowie große Teile des Gebäudes belüftet werden. Am späten Abend fand eine nochmalige Kontrolle durch ein Löschfahrzeug statt. 18 Atemschutzträger eingesetzt „Kellerbrand, verursacht durch einen Kühlschrank“ war die Alarmmeldung, zu der der Löschzug der Ständigen Wache und die FF Tennenlohe ausrückten. Alle Bewohner hatten sich in Sicherheit gebracht. Sowohl aus der Haustür als auch aus der Kellertür drang dichter schwarzer Rauch. Samstag, 16. Juni, 2:37 Uhr, Autobahn A3 Verkehrsunfall endete tödlich Über beide Zugänge ging jeweils ein Atemschutztrupp mit einem Löschrohr vor. Ein dritter Trupp wurde von außen eingesetzt und ein Sicherungstrupp bereitgestellt. Eine gezielte Brandbekämpfung war erst nach dem Öffnen einiger Fenster und dem anschließendem Rauchabzug möglich. In dieser Phase wurde ein weiteres Löschfahrzeug der FF Erlangen-Stadt und ein Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollbehälter Atemschutz/Strahlenschutz nachgefordert. Im Einsatzverlauf mussten noch 14 weitere Atemschutzträger zu Nachlöscharbeiten eingesetzt werden. Auch zwei Hochleistungslüfter kamen zum Einsatz. Wegen des Erdgasanschlusses wurden die Stadtwerke herbeigerufen. Die Aufräumarbeiten wurden von der FF Eltersdorf unterstützt. Die FF Erlangen-Stadt sowie die FF Büchenbach besetzten die Hauptwache. 49 Feuerwehrkräfte sowie Rettungsdienst und Polizei waren im Einsatz. Bei einem Verkehrsunfall auf der A3 zwischen Tennenlohe und dem Autobahnkreuz Fürth-Erlangen ist ein Insasse getötet, zwei weitere leicht verletzt worden. Aus unbekannter Ursache kam das Auto ins Schlingern und nach rechts von der Fahrbahn ab. Dort krachte es in die Schutzplanke, überschlug sich und blieb auf der Seite liegen. Der Beifahrer wurde durch die Feuerwehr befreit. Er erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wurde ein Sachverständiger zur Klärung der Unfallursache hinzugezogen. 11 Einsätze 2012 Samstag, 16. Juni, 15:30 Uhr, Gundstraße „Gefahrgutunfall“ Auf einer Lkw-Ladefläche trat eine Flüssigkeit aus. Die Fässer waren mit dem Gefahrstoffaufkleber „Giftig“ und der Aufschrift Kobal/ Nickel Powder versehen. Während der Erkundung eines Trupps wurde der Lkw-Fahrer befragt und die Ladepapiere kontrolliert. Es handelte sich um Abfall-Metallspäne aus Kobalt/Nickel. Die ausgetretene Flüssigkeit waren Reste des Kühlmittels, das bei der Bearbeitung des Metalls eingesetzt wurde. Zwei Fässer waren Samstag, 30. Juni, ab 23:00 Uhr Viele Schäden: Unwetter wütete über der Hugenottenstadt Aufgrund der frühzeitigen Unwetterwarnung befanden sich die Ständige Wache sowie die Freiwilligen Feuerwehren Erlangen-Stadt, Bruck und Dechsendorf bereits in Alarmbereitschaft. Gegen 23:00 Uhr setzte ein Unwetter mit Gewitter, starkem Wind und Regen ein. Rund 40 Kräfte der Wehren sicherten Bäume und machten Straßen wieder frei. Die Schäden waren über das ganze Stadtgebiet verteilt, wie beispielsweise in der Garten-, in der Elisabeth- und in der Theodor-von-Zahn-Straße. Dabei sind auch Autos durch Äste beschädigt worden. Viele geschädigte Bürger bemerkten erst am Folgetag Schäden und sorgten für einen arbeitsreichen Sonntag für die Feuerwehr. Samstag, 11. August, 10:14 Uhr, Teplitzer Weg Dechsendorf: Von den Pflasterarbeiten ab zum Scheunenbrand undicht und wurden mit einem Gabelstapler eines naheliegenden Discounters abgeladen. Freitag, 27. Juli, 18:12 Uhr, Gebbertstraße Möbel brannten Beim Eintreffen drang aus dem 2. OG sowie dem Keller an der Rückseite Rauch. Je ein Atemschutztrupp wurden mit C-Löschrohr in den Keller bzw. das 2. OG entsendet, außerdem die Drehleiter in Stellung gebracht. In der Wohnung waren Küchenmöbel in Brand geraten. Im Keller brannte es ebenfalls. Zwei Lüfter sowie die FF Erlangen-Stadt kamen zum Einsatz. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte aus Dechsendorf waren schnell vor Ort und verhinderten eine Ausbreitung. Zu einem Scheunenbrand im Teplitzer Weg wurden die Ständige Wache sowie die FF Dechsendorf gerufen. Eine Garage eines landwirtschaftlichen Anwesens stand in Flammen. Durch die FF Dechsendorf, die zum Alarmzeitpunkt Pflasterarbeiten am Gerätehaus durchführte, wurden zwei Atemschutztrupps mit je einem C-Löschrohr einge- setzt. Die Ständige Wache brachte zwei weitere Löschrohre zum Einsatz. Der umfassende Angriff zeigte schnell Wirkung. Die Nachlöscharbeiten wurden nur mit Atemschutz durchgeführt und durch Landwirte sowie Firmen mit Traktoren und Radladern unterstützt. Auf einem naheliegenden Acker wurde das brennende Heu endgültig abgelöscht. 12 Um den hohen Bedarf an Atemschutzgeräten abzudecken, wurde das Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollbehälter Atemschutz angefordert. Außerdem unterstützten die Wehren Kosbach-Häusling und Kriegenbrunn vor Ort. Die Hauptwache besetzten die FF Erlangen-Stadt, die FF Büchenbach sowie dienstfreie Mitarbeiter. Einsätze 2012 Donnerstag, 6. September, 15:15 Uhr, Mönaustraße Großbrand: 80 Einsatzkräfte am Nahversorgungszentrum in Büchenbach gefordert Die Rauchwolke über Büchenbach war weithin sichtbar. Nach Ende der Löscharbeiten zeigt sich erst das gesamte Schadensausmaß (siehe auch Foto unten). „Rauchentwicklung am Nahversorgungszentrum Mönaustraße“ lautete die Alarmierung für die Ständige Wache sowie die Freiwilligen Feuerwehren Büchenbach und Alterlangen. Der Dachstuhl des rund 100 Meter langen Gebäudes, in dem mehrere Geschäfte untergebracht sind, stand auf über 20 Metern bereits in Vollbrand. Neben der Einteilung in zwei Einsatz- abschnitte wurden sofort zwei weitere Drehleitern, das Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollbehälter Atemschutz/Strahlenschutz und ein weiteres Löschfahrzeug nachgefordert. Die Nachalarmierung umfasste die dienstfreien hauptamtlichen Mitarbeiter, die Atemschutzwerkstatt, die FF Erlangen-Stadt sowie die Werkfeuerwehr Siemens. wurden zunächst ein B-Löschrohr sowie ein Wenderohr über die Drehleiter zur Bekämpfung des Dachstuhlbrands vorgenommen, auf der Nordseite mehrere Atemschutztrupps mit C-Löschrohren bei der betroffenen Metzgerei und dem Friseursalon. Dort unterstützte die zweite Drehleiter mit einem Wenderohr, ebenso die Wehren Alterlangen und Büchenbach. Von der südlichen Seite Das Löschfahrzeug der FF Erlangen-Stadt wurde dem südlichen Abschnitt zugeteilt. In der Einsatzphase waren 20 Atemschutzgeräteträger eingesetzt. In einer weiteren Nachforderung wurden die Stadtwerke – sie stellten Strom- und Gaszufuhr ab – sowie eine zusätzliche Wärmebildka13 mera (WBK) hinzugezogen. Nach dem umfassenden Löscheinsatz stellte sich folgende Lage dar: Dachstuhl auf einer Länge von rund 30 Metern – zwischen zwei Wänden – ausgebrannt und teilweise eingestürzt. Trotz der massiven Brandbekämpfung konnte nicht verhindert werden, dass ein Friseursalon total und eine Metzgerei sowie ein Schreibwarenladen teilweise ausbrannten. Die je angrenzenden Geschäfte blieben nahezu unversehrt. Die beiden Seiten des nicht betroffenen Dachs wurden von Atemschutztrupps mit WBKs ständig kontrolliert. Umfangreiche Nachlöscharbeiten waren erforderlich, da es immer wieder zu kleineren Feuern kam. Die FF Büchenbach übernahm die Brandwache. Einheiten aus Eltersdorf und Kriegenbrunn besetzten die Hauptfeuerwache. Einsätze 2012 Donnerstag, 6. September, 10:59 Uhr, Rathsberger Straße Austretendes Chlorgas sorgt für Einsatz im Wohnstift Rathsberg Ausgetretenes Chlorgas im Wohnstift Rathsberg sorgte für einen Einsatz des Gefahrgutzugs. Ein Beschäftigter teilte dem Einsatzführungsdienst vor Ort mit, dass in der Wasseraufbereitung ätzende Gase entstanden seien. Ein Kollege klagte bereits über Atemwegsbeschwerden. In der Anlage, die sich im Keller befand, wird mit Zitronensäure und Natriumchlorid gearbeitet. Der Keller und das Erdgeschoss wurden sofort geräumt, die Einsatzstelle großräumig abgesperrt. Ein mit Chemikalienschutzanzug (CSA) ausgerüsteter Trupp wurde zum Niederschlagen der Dämpfe und für Messungen in den Keller geschickt. Ein Dekontaminationsplatz wurde eingerichtet und ein CSA-Sicherungstrupp bereitgestellt. Bei den Messungen waren keine Schadstoffe nachweisbar, das Be- und Entlüftungsgerät kam zum Einsatz und entlüftete den betroffenen Raum. Dienstag, 2. Oktober, 23:34 Uhr, Schuhstraße Schacht-Rettung Mit dem Stichwort „Rettung aus Höhen und Tiefen“ wurde der Löschzug sowie der Rüstwagen in das Parkhaus Schuhstraße gerufen. Ein Jugendlicher verlor bei Kletterversuchen auf dem obersten Parkdeck das Gleichgewicht und fiel fast fünf Meter tief in einen Lüftungsschacht. Um dem Rettungsdienst Zugang zu verschaffen, wurde von der Feuerwehr an der Unterseite des Schachtes eine Wartungstür geöffnet. Der Verletzte wurde in die Klinik gebracht. Dienstag, 2. Oktober, 19:52 Uhr, Niederndorfer Straße Sonntag, 21. Oktober, 14:45 Uhr, Autobahn A3 Verkehrsunfall mit eingeklemmter Frau Hubschrauber landete auf der Autobahn Schwerer Verkehrsunfall auf der Autobahn A3 zwischen Erlangen-West und Frauenaurach: Zwei Personen waren im Pkw eingeschlossen, wurden aber bereits vom Notarzt versorgt. Er ordnete eine patientenschonende Rettung an. Nach der Entfernung aller Türen sowie des Dachs konnte die Beifahrerin mit dem sog. KED-System („Rettungskorsett“) gerettet werden, der Fahrer wurde mit dem Spineboard (ein Rettungsbrett) aus dem Pkw geholt. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte aus Dechsendorf nahmen die ausgelaufenen Betriebsstoffe auf. Für den Abtransport der Verletzten landete der Nürnberger Rettungshubschrauber „Christoph 27“ auf der gesperrten Autobahn. Auf der Niederndorfer Straße in Höhe des Autobahnzubringers zur Autobahn A3 ereignete sich ein Verkehrsunfall, bei dem die Fahrerin eines der beiden beteiligten Fahrzeuge in ihrem Auto eingeklemmt wurde. Nach einer ersten medizinischen Stabilisierung durch den Notarzt befreiten Erlanger Einsatzkräfte die Eingeklemmte mit hydraulischen Rettungsgeräten. Unterstützt wurde die Ständige Wache von den Feuerwehren Neuses und Herzogenaurach. Die FF Erlangen-Stadt besetzte die Hauptwache. 14 Einsätze 2012 Donnerstag, 1. November, 3:31 Uhr, Schillerstraße Großbrand beschäftigte an Allerheiligen – Spänebunker durch Sprengung „umgelegt“ stellflächen zu sichern. Die als nächstes eintreffende FF Erlangen-Stadt erhielt den Auftrag, die Brandbekämpfung auf der Nord-/Ostseite vorzunehmen. Stadtbrandrat (SBR) Friedhelm Weidinger löste nach seiner Ankunft in der Schillerstraße Vollalarm für alle Erlanger Wehren sowie die dienstfreien Mitarbeiter der Ständigen Wache aus. Die Einsatzstelle wurde in vier Abschnitte geteilt. Geleitet wurde der Einsatz im Führungsfahrzeug der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL). Während der Löscharbeiten: In der Mitte ist deutlich der brennende Holzspäneturm zu sehen. Ein Gebäudebrand in der Schillerstraße wurde der Feuerwehr gemeldet. Bereits bei der Anfahrt war deutlicher Feuerschein und starke Rauchentwicklung sichtbar. Erste Nachalarmierungen wurden eingeleitet. Beim betroffenen Objekt handelt es sich um einen Fachbetrieb für Zimmerei und Holzbau. Der gesamte Bereich der Zimmerei, der Schreinerei, ein Abrichtplatz sowie ein Spänebunker standen in Vollbrand. Das unmittelbar angrenzende Wohnhaus war stark gefährdet, ein Übergreifen der Flammen stand kurz bevor. Durch Strahlungswärme hatte bereits ein rund zehn Meter entfernt stehendes Nebengebäude (Holzlager) Feuer gefangen. Der Innenhof des Be- triebs konnte aufgrund der starken Hitzeentwicklung nicht genutzt werden. Da keine Menschenrettung erforderlich war, wurde mit zwei Löschrohren sofort eine Riegelstellung zum Wohnhaus und angrenzenden Dieseltanks errichtet, ebenso auf der Westseite. Durch die Polizei wurden die Schiller- und die Moltkestraße gesperrt, um Auf- 15 Nach einem umfassenden Löschangriff von ca. 150 Einsatzkräften mit 15 Löschrohren konnte das Wohnhaus nahezu unbeschadet gerettet werden. Die Stadtwerke erhöhten im Bereich den Wasserdruck. Ein THW-Fachberater stellte die Einsturzgefahr fest, schweres Räumgerät wurde angefordert. Als Schwerpunkt stellte sich der mit rund 50 Kubikmeter Hackschnitzel gefüllte, ca. acht Meter hohe Spänebunkerturm dar. Während weitere Nachlöscharbeiten, unterstützt durch einen Bagger und einen Autokran, konnte der Spänebunkerturm nicht abgelöscht werden. Mehrere Versuche mit Bohrhämmern Öffnungen zu schaffen oder mit einem Bagger den Turm zum Einsturz zu bringen, schlugen fehl. Gemeinsam mit dem THW wurde beschlossen, den Hackschnitzelturm durch das Sprengen von zwei der vier Stützen zum Umkippen zu bringen. Um eine Gefährdung der Bevöl- Einsätze 2012 Samstag, 8. Dezember, 2:41 Uhr, Sankt Johann Wohnungsbrand im neunten Stock In der Örtlichen Einsatzleitung werden letzte Maßnahmen abgestimmt. kerung in den umliegenden Wohnhäusern auszuschließen, wurden die Bürger im Umkreis von 300 Metern durch Lautsprecherdurchsagen (Bevölkerungswarnkonzept) aufgefordert, in Räume der benachbarten Berufsschule auszuweichen. Sie wurden dort vom Bayerischen Roten Kreuz und dem Arbeiter-Samariter-Bund versorgt. Koordiniert wurden alle Maßnahmen, einschließlich der Medienbetreuung, in Zusammenarbeit mit der städtischen Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK). Sie hatte in der Hauptfeuerwache ihr Lagezentrum eingerichtet. Die Polizei sperrte alle Straßen. Nach der erfolgreichen Sprengung durch die THW-Fachgruppe am frühen Abend konnten alle Bewohner in ihre Häuser zurück. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis ca. 22:00 Uhr hin. Insgesamt waren mehrere hundert Kräfte von Feuerwehr, THW, Rettungsdiensten, Katastrophenschutz und Polizei im Einsatz. Mit der Drehleiter wurde das Feuer auch von außen bekämpft. Zu einem Wohnungsbrand im neunten Stock des Hochhauses Langer Johann erfolgte eine Alarmierung des Löschzugs der Ständigen Wache sowie der Freiwilligen Feuerwehren aus Alterlangen und Büchenbach. Zwei der 27 Stockwerke mussten geräumt werden. In dem 80 Meter hohen Wohngebäude sind derzeit 549 Menschen gemeldet. Dienstag, 20. November, 19:06 Uhr, Florian-Geyer-Straße Dachstuhlbrand rechtzeitig bemerkt Mit einer leichten Rauchvergiftung konnten sich die in der Brandwohnung lebende Familie sowie Nachbarn in Sicherheit bringen. Für die Löschmaßnahmen wurde die trockene Steigleitung des Gebäudes genutzt, 12 Atemschutzgeräteträger und die Drehleiter waren im Einsatz. Der Rettungsdienst betreute die rund 60 Bewohner des 9. und 10. Stockwerks. Neben 40 Feuerwehrkräften waren 25 Mitarbeiter des Rettungsdienstes sowie 14 Polizisten vor Ort. Freitag, 28. Dezember, 0:31 Uhr, Hans-Geiger-Straße Müllcontainer setzen Dach in Brand „Brand Container“ war das Stichwort für den Löschzug. Bereits auf der Anfahrt meldete die Integrierte Leitstelle weitere Notrufe, der Einsatzführungsdienst forderte weitere Fahrzeuge nach. Am Hintereingang eines Getränkemarkts brannten mehrere Mülltonnen. Das Feuer griff bereits auf Dachbalken über. Mit dem schnellen Einsatz von zwei Löschrohren konnte der Brand eingedämmt werden. Allerdings musste der Innenraum des Getränkemarkts mit der Wärmebildkamera kontrolliert werden. Dabei wurden auch zwei Gasflaschen ins Freie gebracht und gekühlt. Eine aufmerksame Frau meldete der ILS ein größeres Feuer in einem gegenüberliegenden Haus. Daraufhin rückten der Löschzug der Ständigen Wache sowie die FF Alterlangen aus. Im unteren Bereich des Dachstuhls drang Rauch hervor, aber noch kein offenes Feuer. Ein Atemschutztrupp deckte im betroffenen Teil Ziegel ab. Dort waren mehrere Balken und Dachlatten bereist stark verkohlt. Über den Drehleiterkorb erfolgte die Kontrolle mit der Wärmebildkamera. Die unmittelbare Brandstelle musste großflächig freigelegt werden. 16 Statistik 2012 Die Feuerwehr Erlangen wurde im Jahr 2012 zu insgesamt 1.429 Einsätzen (2011: 1.710) gerufen. Sie unterteilen sich in 833 Hilfeleistungen (1.043), 155 Brände (169), 256 Fehlalarme (319), 176 Sicherheitswachen (170) und neun böswillige Alarme (9). Graphisch dargestellt sind rechts die Verteilung der Einsätze über die einzelnen Stadtteile und unten die Jahre 2011 und 2012. 17 Statistik 2012 Die Grafiken unten zeigen die Verteilung der Einsätze nach Prozenten im Berichtsjahr sowie zwei Übersichten der Einsätze in den Jahren von 2003 bis 2012. Rechts und auf den nächsten Seiten sind die Einsatzarten näher aufgeteilt und dem Vorjahr gegenübergestellt. 18 Statistik 2012 19 Statistik 2012 Eine detaillierte Übersicht des Personals und der Fahrzeuge im städtischen Amt für Brand- und Katastrophenschutz sowie der Freiwilligen Feuerwehren ist nachfolgend aufgeführt. Ergänzend auch die Altersstruktur im Jahr 2012 (erstes Diagramm) sowie die Verteilung der Schichtdiensttage. Im Bereich Vorbeugender Brandschutz ist das Amt für Brandund Katastrophenschutz beispielsweise bei Stellungnahmen, Objektbegehungen und Sicherheitswachen gefordert. Das Durchschnittsalter der hauptamtlichen Mitarbeiter betrug im Berichtsjahr 42,1 Jahre (2011: 40,8 Jahre). 20 Statistik 2012 | Haushalt Haushalt & Anschaffungen Der Ansatz 2012 im Haushalt des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz umfasste im Ergebnishaushalt 356.300 Euro an Aufwendungen und 240.800 Euro an Erträgen. Das Gesamtvolumen im Investitionshaushalt betrug 600.000 Euro. Für das Jahr 2013 sieht der Ansatz im Ergebnishaushalt 481.800 Euro (Aufwendungen) und 366.300 Euro (Erträge) sowie im Investitionshaushalt 391.000 Euro vor. Wesentliche Anschaffungen im Berichtsjahr waren ein Löschgruppenfahrzeug LF 10, ein Rüstwagen sowie ein Gerätewagen Wasserrettung (siehe je Seite 5 und 6). Außerdem einen Hochdruckreiniger, ein Elektroprüfgerät, zwei Wärmebildkameras (Bullard T4 und Bullard Eclipse, siehe unten), ein Schneeräumgerät für den Traktor sowie ein Prüfgerät für Atemschutzmasken. Die Anschaffungen umfassen ein Gesamtvolumen von rund 750.000 Euro. Zwei neue Wärmebildkameras gehören seit 2012 zur Ausrüstung. Sie werden u.a. zur Suche vermisster Personen bei Bränden oder dem Aufspüren von Glutnestern eingesetzt. 21