100 Fragen und 100 Antworten zum Russland
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100 Fragen und 100 Antworten zum Russland
Juli 2013 . 59. Jahrgang . H 30859F OST WEST CON TACT Russland Das Wirtschaftsmagazin für Ost-West-Kooperation 100 Fragen und Antworten zum Russland-Geschäft Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) Aktuelle Wirtschaftsentwicklung | Banken & Finanzierung | Visavergabepraxis | Russische Unternehmen in Deutschland | Rohstoffe und Energie | WTO-Mitgliedschaft | Infrastruktur | VERÄNDERUNG FÜHRT ZUM ERFOLG Treasury Die Welt verändert sich schnell – und noch schneller ändern sich Zinssätze, Wechselkurse und Rohstoffpreise. Unser Ziel ist es, Sie bestmöglich darauf vorzubereiten und in allen Aspekten Ihrer Absicherungsstrategie zu unterstützen. Dank unserer Erfahrung, unserem Know-how sowie unserer hochkarätigen Experten können wir Ihr Risiko analysieren und einschätzen. Unsere Lösungen sind individuell an Ihren Geschäftsbedarf angepasst, verringern die Volatilität Ihrer Erträge und erhöhen Ihre Planungssicherheit entscheidend. www.rbinternational.com Raiffeisen Bank International – MEINE BUSINESS-BANK. Inserat_Treasury_Statement_210x297_de.indd 1 6/19/2013 10:09:36 AM 9:36 AM 100 Fragen und Antworten | Russland 2013 K Impressum 4 Herausgeber und Geschäftsführende Gesellschafter: Dr. Jutta Falkner, Klaus Leger Redaktion: Ost-West-Contact Ritterstraße 2 B, 10969 Berlin Tel. +49 30 615089-0 Fax +49 30 615089-29 [email protected] Chefredakteur: Dr. Jutta Falkner Stellv. Chefredakteur: Christian Himmighoffen Redaktion: Stephan Mittelhäuser, Anne Wäschle, Grit Horn Strukturreformen bieten Wachstum. Editorial von Michael Harms, Vorsitzender der AHK Russland K 6Allgemeine Wirtschaftsentwicklung K Verlag: OWC-Verlag für Außenwirtschaft GmbH Regenskamp 18, 48157 Münster Tel. +49 251 924309-0 Fax +49 251 924309-99 [email protected] 9Außenwirtschaft K 10 Übernahmen & Beteiligungen K 11 Banken & Finanzierung K 12 Russlands Platz in der Weltwirtschaft K 14Deutsch-russische Beziehungen Anzeigenleiter: Norbert Mayer [email protected] K 17Visavergabepraxis Anzeigen-Verkauf: Thomas Stölzner, Jens Steinhäuser, Nadja Klein, Dorothea Korona K 19 Russische Unternehmen in Deutschland K 21 Rohstoffe und Energie Verlagsbüro Düsseldorf: OWC-Verlag für Außenwirtschaft GmbH Berliner Allee 67, 40212 Düsseldorf Tel. +49 211 550426–0 Fax +49 211 550426–55 [email protected] K 26 Energieeffizienz & Erneuerbare Energien K 29 Banken & Finanzierung Erscheinungsweise/ Abonnement: Die Monatszeitschrift Ost-WestContact ist gemeinsam mit den Ost-Ausschuss-Informationen im Abonnement erhältlich. Das Jahresabonnement für beide Publikationen beträgt zusammen € 108,– (Inland: + 7 % MwSt., + € 11,– Porto; Ausland: + E 23,– Porto). Luftpost auf Anfrage. K 33Recht Repräsentantin Moskau: Katrin Morosow [email protected] Abonnement-Service: Astrid Leger Tel. +49 251 924309-33 Fax +49 251 924309-99 [email protected] Gestaltung: Birgit Meyer K 35WTO-Mitgliedschaft K 37Infrastruktur 40 Nicht schwarz oder weiß. Interview mit Mario Mehren Vorstandsmitglied der Wintershall Holding GmbH Grafiken + Fotos: Udo Zelmer Anzeigen-Verwaltung: Barbara Keizers Gerichtsstand: Münster, HRB 4574 ISSN 0948 – 1680 Druck: merkur Print & Service Group, Detmold Titelfoto: Tür im Kreml-Palast Foto: OWC Erscheinungstermin: Juli 2013 www.owc.de Für die Übernahme von Artikeln in Ihren elektronischen Pressespiegel erhalten Sie die erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de. Beiträge in Ost-West-Contact sind im Archiv der Homepage unter www.owc.de zu recherchieren. Alle Rechte vorbehalten. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass hinsichtlich der Inhalte Urheberschutz besteht. Alle Informationen werden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet, für Verzögerungen, Irrtümer oder Unterlassungen wird jedoch keine Haftung übernommen. Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland Themen im Hauptheft OWC 7/13 K Ukraine: Im Visier der Raider K Moldau: Neue Spieler im Automobilbereich K Bosnien-Herzegowina: An der Grenze zur EU K OMV: Georgiens Bauwirtschaft – Vier Faktoren Fordern Sie ein kostenloses Probeexemplar an unter [email protected] oder +49 251 924309-0 3 Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten 100 Fragen und Antworten zum Russland-Geschäft Michael Harms, Vorsitzender der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) Strukturreformen garantieren Wachstum Russlands Wirtschaft hat sich 2012 – entgegen allen Erwartungen und gegen den allgemeinen Trend in Europa – positiv entwickelt. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs um 3,4 Prozent, die Industrieproduktion um 2,6 Prozent, die Inflation blieb für russische Verhältnisse niedrig, der Binnenkonsum hoch, die Bruttoanlageinvestitionen wuchsen. Das Land ist kaum verschuldet und verfügt über hohe Devisenreserven – auch dank dauerhaft hoher Weltmarktpreise für Rohstoffe. Für das laufende Jahr wurden ähnliche Voraussagen getroffen. Doch schon das erste Quartal 2013 zeigte einen deutlichen Rückgang der makroökonomischen Indikatoren bei gleichzeitig steigenden Verbraucherpreisen und einer hohen Inflation. Die russische Zentralbank versucht augenblicklich, die Wirtschaft mit einer gezielten Abwertung des Rubels – in einem vorher definierten Korridor – zu stimulieren und Exporte zu verbilligen. Kurzfristig kann diese Regulierung Wirkung zeigen, auf lange Sicht wird eine gelockerte Geldpolitik die Neigung zur Inflation steigern. Zumal der Binnenkonsum – im vergangenen Jahr der Motor der Wirtschaft – deutlich nachgelassen hat. Notwendig sind in Russland nach wie vor Strukturreformen. Die seit einigen Jahren von Präsident und Premierminister geforderte Modernisierung, Diversifizierung und Spezialisierung der Wirtschaft hat begonnen – die Schlagzahl muss deutlich erhöht werden. Mit dem Beitritt zur WTO ist auch der Druck auf die russischen Unternehmen gewachsen, sich dem internationalen Wettbewerb zu stellen. Das gelingt branchenabhängig unterschiedlich gut. Fortschritte sind deutlich sichtbar – vor allem in den Bereichen Telekommunikation, Internettechnologien, Landwirtschaft und auch in der Rohstoffbranche, die sich mittlerweile zu einem Hightechsektor entwickelt hat. Um auch in anderen Wirtschaftsbereichen nachzuziehen, gehen russische Unternehmen verstärkt Kooperationen mit westlichen Partnern ein, um Know-how, Wettbewerbsfähigkeit und Unternehmenskul- 4 tur nach Russland zu transferieren und Teile der Produktion in Russland zu lokalisieren. Die Wirkung dieser Maßnahmen könnte jedoch noch deutlich stärker ausfallen, würde sich der Staat wie bereits 2010 angekündigt wieder aus der Wirtschaft zurückziehen und verstärkt die Bildung eines russischen Mittelstandes nach deutschem Vorbild fördern, und damit für mehr Wettbewerb, mehr freien Markt und mehr unternehmerisches Handeln sorgen. Gleichzeitig würde dadurch eine stabile Basis von Zulieferunternehmen geschaffen und das Problem der mangelnden Fachkräfte in Angriff genommen. In Deutschland stellt der Mittelstand beispielsweise knapp 80 Prozent aller Ausbildungsplätze. Der deutsche Mittelstand ist denn auch in Russland ganz hervorragend vertreten. Der Markt trägt noch lange und in allen Branchen. Besonders natürlich in den Bereichen, in denen der German Mittelstand mit den ihm eigenen Attributen Qualität, Effizienz, Innovation, Weltmarktreife und Zuverlässigkeit punkten kann. Russland ist als Markt, Handelspartner und prioritärer Partner von enormer Bedeutung, und auch unsere (Mitglieds)-Unternehmen sehen Russland im internationalen Vergleich als zunehmend wichtiger an. Für das enorme Potenzial spricht nicht nur der Handelsaustausch, der mit über 80 Milliarden Euro im vergangenen Jahr wieder einen neuen Höchststand erreicht hat, sondern auch die Fülle an Möglichkeiten, bei den in Russland geplanten Projekten mitzuwirken. Das gilt in erster Linie für den Mittelstand, den deutschen wie den russischen. Wir stehen unseren russischen Partnern dabei auf jede denkbare Art zur Verfügung. Mit den in diesem Jahr etablierten Formaten, den explizit dem Mittelstand gewidmeten Konferenzen zur Lokalisierung und Zulieferung in Moskau und der Konferenz zu Russland „Markt, Modernisierung, Mittelstand“ in Berlin haben wir genau diesem Konzept Rechnung getragen. Und dabei gleichzeitig die deutsche und russische Unternehmerschaft und Politik sensibilisieren können. Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten Allgemeine Wirtschaftsentwicklung Wie entwickelt sich die russische Wirtschaft? Die russische Wirtschaft verliert massiv an Schwung. Das Bruttoinlandsprodukt ist 2012 nach Angaben der Regierung im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent gewachsen, im ersten Quartal 2013 waren es gerade 1,1 Prozent. Die Inflationsrate stieg 2012 um 0,5 Prozent und betrug 6,6 Prozent. Im Februar erreichte sie einen Jahreshöchststand von 7,3 Prozent und verharrt nun auf diesem hohen Niveau. Die Arbeitslosigkeit ist weiterhin gering und liegt bei 5,5 Prozent. Welche Prognosen werden gestellt? Das Ministerium für Wirtschaftsentwicklung Russlands prognostiziert für das laufende Jahr einen BIP-Zuwachs von nur 2,4 Prozent. Für 2012 hatte das Ministerium seine Prognose von bislang 4,3 Prozent auf 3,7 Prozent gesenkt. Ebenfalls vorsichtiger geht man an die Entwicklung der Industrieproduktion, die 2014 und 2015 um jeweils 3,4 Prozent wachsen sollen statt wie bislang angenommen um 3,7 Prozent. Die Weltbank hat im jüngsten Report zur wirtschaftlichen Lage in Russland ihre Wachstumsprognose für das russische Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr um 0,3 Prozent auf 3,3 Prozent gesenkt. 2014 traut die Weltbank der russischen Wirtschaft ein Wachstum von 3,6 Prozent zu. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, EBRD, hat ihre Prognose für das BIP-Wachstum in diesem Jahr von 3,5 auf 1,8 Prozent nach unten korrigiert. Was ist die Hauptquelle des Wachstums? Die Hauptquelle des Wachstums waren 2011 staatliche und private Investitionen in die Wirtschaft, 2012 dagegen in erster Linie der private Konsum. Nun soll sich 2013 laut Weltbank-Prognose die Zunahme des privaten Konsums verlang- samen. Die Weltbank macht des Weiteren fünf Faktoren für die eingetrübten Aussichten verantwortlich: den sinkenden Ölpreis, die überbewertete außenwirtschaftliche Konjunktur, die Abnahme der wirtschaftlichen Aktivität in Russland, die langsamer als erwartet zurückgehende Inflation und die geringe Zunahme der Investitionen. Warum haben sowohl internationale Institutionen als auch die russische Regierung die Prognosen des Wachstums heruntergesetzt? Die Analysten der RZB beispielsweise sorgen sich um den Konsum der Privathaushalte vor dem Hintergrund der hohen Inflation, eines eingeschränkten Potenzials für reale Lohnsteigerungen und einer zu erwartenden schwächeren Ausleihungsaktivität. Die Leistungsschwäche, heißt es im jüngsten Russland-Bericht, sollte ein gutes Argument für eine Lockerung der Geldpolitik abgeben. Die GTAI formuliert die Aussichten in ihren jüngsten „Wirtschaftstrends kompakt“ drastisch: „Ölfinanziertes Wachstumsmodell droht zu scheitern. Industrie tritt auf der Stelle. Zum Herbst droht Rezession.“ Präsident Putin forderte Ende April angesichts der aktuellen Wirtschaftsflaute ein Konjunkturpaket. „Wir müssen alles Notwendige tun für eine stabile und dauerhafte Entwicklung der russischen Wirtschaft“, sagte er in Sotschi. Wie wird das BIP erwirtschaftet? Den größten Anteil zur Bruttowertschöpfung in Russland trugen auch 2012 der Groß- und Einzelhandel mit 19,6 Prozent sowie die verarbeitende Industrie mit 15,2 Prozent und der Immobiliensektor mit 11,7 Prozent bei. Aus der Förderung von Bodenschätzen wurden 10,9 Prozent des BIP erwirtschaftet. Die Transport- und Kommunikationsbranche hatte einen Anteil von 8,2 Prozent, das Baugewerbe von 6,5 Prozent. Welche Branchen sind im vergangenen Jahr gewachsen? Der Transportsektor wuchs mit mehr als zwölf Prozent besonders kräftig, auch die Landwirtschaft entwickelt sich gut. LO GIST ICS 6 Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 100 Fragen und Antworten | Russland 2013 Statement von Christoph Witte, Deutschland-Direktor des Kreditversicherers Delcredere Höchste Klasse für wirtschaftliches Risiko Start des Pipeline-Baus South Stream durch das Schwarze Meer. Die hohe Abhängigkeit von Öl und Gas ist einer der Gründe, das wirtschaftliche Risiko als hoch einzustufen. Foto: South Stream Wir bewerten das wirtschaftliche Risiko in Russland aktuell mit der höchsten von drei Risikoklassen (C von C). Die Gründe dafür sind vor allem die hohe Abhängigkeit der Wirtschaft vom Energiesektor und der Mangel an Rechtsstaatlichkeit. Die Einnahmen aus dem dominierenden Energiesektor machen 25 Prozent des russischen BIP aus, was einen ökonomischen Teufelskreis zur Folge hat: Sie lassen die Löhne stärker steigen als durch die Produktivität gerechtfertigt wäre und führen zu einer konstanten Aufwertung des realen Wechselkurses des Rubels. Dadurch verliert die Industrieproduktion zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit, ihr Anteil an den Gesamtexporten nimmt ab. Lag er 1998 Wie wirkt sich das Wirtschaftsklima auf den Staatshaushalt aus? Der Überschuss im russischen Haushalt ist nach Angaben von Rosstat 2012 um rund 70 Prozent auf 262,9 Milliarden Rubel (rund 6,5 Milliarden Euro) zurückgegangen. Ein Jahr Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland noch bei 26 Prozent, waren es 2010 nur noch zehn Prozent. Weil auch die Binnennachfrage aktuell an Schwung verliert, ist die Konjunktur noch stärker vom Energiesektor abhängig. Der stagnierende Ölpreis und die schwache Auslandsnachfrage aus dem Hauptexportmarkt Europa belasten das Wachstum. 2010 und 2011 lag es bei jeweils gut vier Prozent, sank jedoch 2012 auf 3,4 Prozent. Ein weiterer Faktor, der das Wachstumspotenzial des Landes belastet, ist der Mangel an Fachkräften. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion schrumpft die Bevölkerung stetig. Lebenserwartung und Geburtenrate sind niedrig, die Sterblichkeitsrate ist hoch. Viele hoch qualifizierte Arbeitskräfte wandern ab – ein Trend, der durch die Zuwanderung gering qualifizierter Kräfte aus anderen GUS-Staaten nicht ausgeglichen wird. Viele Stellen im Finanzsektor, in den Bereichen Transport und Telekommunikation und im Energiesektor können nicht besetzt werden. Korruption und ein Mangel an Rechtsstaatlichkeit belasten die Wirtschaft zusätzlich: Gläubigerrechte lassen sich, insbesondere außerhalb von Moskau und St. Petersburg, nur schwer durchsetzen. 2012 ist darüber hinaus der Leistungsbilanzüberschuss auf 4,1 Prozent des BIP zurückgegangen. Angesichts steigender Importe und stagnierender Ölpreise dürfte er in den nächsten Jahren weiter abnehmen. Hinzu kommt ein anhaltendes Defizit in der Kapitalbilanz. Die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) sind rückläufig. Der verbreitete Optimismus unter den Investoren für die Schwellenländer lässt sich also nicht auf Russland übertragen. zuvor hatte der Überschuss noch 860,7 Milliarden Rubel (21,4 Milliarden Euro) betragen. In den ersten vier Monaten dieses Jahres hat er ein Defizit in Höhe von 72 Milliarden Rubel (rund 1,76 Milliarden Euro) beziehungsweise 0,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aufgewiesen. 7 Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten Die Haushaltseinnahmen beliefen sich von Januar bis April auf 4,22 Billionen Rubel (20,9 Prozent des BIP). Davon entfielen 2,1 Billionen Rubel (10,4 Prozent) auf Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft . Das Defi zit im russischen Staatshaushalt 2013 wird nach Erwartungen der Weltbank ein Prozent des BIP betragen, 2014 soll der Staatshaushalt fast ausgeglichen sein. Die öffentlichen Finanzen Russlands sind mit einer Staatsverschuldung von unter zehn Prozent des BIP solide. Welche Bereiche spülen Geld in die Staatskasse? Allein aus der Erdgas- und Ölbranche flossen 6,5 Billionen Rubel in den Haushalt, wobei 2,4 Billionen auf die Fördersteuer und 4,1 Billionen Rubel auf den Exportzoll für Rohöl, Erdgas und Ölprodukte entfielen. In welchem Umfang fließen ausländische Direktinvestitionen ins Land? Die ausländischen Investitionen in die russische Wirtschaft beliefen sich im vergangenen Jahr nach Angaben der russischen Statistikbehörde Rosstat auf 154,6 Milliarden US-Dollar. Das ist ein Rückgang von 18,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im ersten Quartal 2013 stiegen die Investitionen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2012 um 65,4 Prozent auf 60,4 Milliarden US-Dollar. Die Direktinvestitionen kletterten um 63,2 Prozent auf insgesamt 6,3 Milliarden US-Dollar und die Kredite und Darlehen stiegen um 70,6 Prozent auf 54 Milliarden US-Dollar. Die Direktinvestitionen aus dem Ausland betrugen nach Angaben des Wiener Instituts für Weltwirtschaft (wiiw) 2012 39,9 Milliarden Euro, ein leichtes Plus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Woher kommt das Auslandskapital? Im ersten Quartal dieses Jahres stand Frankreich mit einem Kapitaltransfer von 8,3 Milliarden US-Dollar an der Spitze der Investoren vor den USA mit 6,9 Milliarden US-Dollar und den Niederlanden mit 6,8 Milliarden US-Dollar. Welchen Anteil haben deutsche Unternehmen an den ausländischen Investitionen in Russland? Deutschland zählt auch im ersten Quartal 2013 zu den zehn wichtigsten Investoren. Laut russischem Statistikamt Rosstat sind im genannten Zeitraum deutsche Investitionen im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar nach Russland geflossen. Damit lag die Bundesrepublik auf Platz neun der Top-Auslandsinvestoren. Welche Länder investieren am meisten? Größter Investor ist nach wie vor Zypern mit einem Anteil von fast 40 Prozent am Bestand ausländischer Direktinvestitionen vor den Niederlanden mit 15 Prozent und Deutschland mit 8,4 Prozent. Insgesamt hat Deutschland bisher 10,4 Milliarden US-Dollar investiert. Welche Rolle spielt die Europäische Union als Auslandsinvestor in Russland? Die ausländischen Direktinvestitionen der 27 Mitgliedsländer erreichten nach Angaben von Eurostat 2010 mit 27,6 Milliarden Euro ein Rekordergebnis. Sie fielen 2011 auf 8,1 RUSSISCH INTENSIV w Praxisbezogene Sprachkenntnisse w Intensivkurse in Kleingruppen w Landeskundliche und interkulturelle Informationen am LSI-RUSSICUM in Bochum w Auslandskurse in Odessa und Jasnaja Poljana w Selbst entwickelte Lernmedien w Sonderkurse für bestimmte Zielgruppen w Gästezimmer im Hause Weitere Sprachen: Arabisch, Japanisch, Chinesisch, Koreanisch, Persisch (Farsi/Dari), Türkisch 8 www.lsi-bochum.de Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland RP_OW 100 Fragen und Antworten | Russland 2013 Milliarden Euro, im vergangenen Jahr flossen 9,4 Milliarden Euro aus der EU nach Russland. In umgekehrte Richtung flossen 2009 12,4 Milliarden Euro in die Europäische Union, im vergangenen Jahr waren es 7,4 Milliarden Euro. In welche Branchen fließt das Auslandskapital? Im vergangenen Jahr flossen die ausländischen Direktinvestitionen zu 30 Prozent in die verarbeitende Industrie, zu je 18 Prozent in die Förderung von Bodenschätzen und in den Immobiliensektor und zu 15 Prozent in den Bereich Handel und Reparaturen. Wie hoch ist der Kapitalabfluss? Im vergangenen Jahr hat sich der Kapitalabfluss von 80,5 auf 54,1 Milliarden US-Dollar verringert. Im ersten Quartal dieses Jahres stieg er allerdings erheblich an. Präsident Putin hat sich vor dem G8-Gipfel Mitte Juni in Nordirland in einem Interview mit RIA Novosti für die Trockenlegung von Steueroasen ausgesprochen. Für die Bekämpfung der Steuerflucht über Offshores müsse man nicht nur nationale, sondern auch internationale Regelungsinstrumente einsetzen. Er schlug bilaterale Abkommen vor, die Steuerparadiese zum Datenaustausch verpflichten. Wie hoch sind die Devisenreserven? Die Gold- und Devisenreserven Russlands betrugen am 7. Juni 515,8 Milliarden US-Dollar,teilte die Zentralbank mit. Russland besitzt weltweit die drittgrößten Währungsreserven nach China und Japan. Außenwirtschaft Wie hat sich der Außenhandel Russlands im vergangenen Jahr entwickelt? Im Außenhandel gab es im vergangenen Jahr wenig Dynamik. Der Umsatz ist laut Russischer Zollstatistik um 1,8 Prozent gewachsen, die Exporte legten um 1,6 Prozent zu, die Importe um 2,2 Prozent. In den ersten vier Monaten dieses Jahres ging der Außenhandel um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück und betrug 267,6 Milliarden US-Dollar. Der Aktivsaldo schrumpfte um 15,1 Prozent auf 69,7 Milliarden US-Dollar. Mit der Europäischen Union, dem größten Handelspartner, erreichte Russland 2012 Rekordwerte, sowohl beim Ex- als auch beim Import. Auch mit Deutschland erzielte das Land den bisher höchsten Außenhandelsumsatz. Wer sind die größten Handelspartner Russland? Größter Handelspartner war 2012 China mit 87,5 Milliarden US-Dollar, ein Wachstum von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit hatte China einen Anteil von 10,5 Prozent am gesamten Außenhandel. Es folgen die Niederlande mit 82,7 Milliarden Euro vor Deutschland mit 73,8 Milliarden Euro. Moskau | St. Petersburg Sotschi | Kaluga www.roedl.com/ru Überblick behalten Rödl & Partner ist mit 91 eigenen Niederlassungen in 40 Ländern vertreten. Die integrierte Beratungsund Prüfungsgesellschaft für Recht, Steuern, Unternehmensberatung und Wirtschaftsprüfung verdankt ihren dynamischen Erfolg 3.500 unternehmerisch denkenden Partnern und Mitarbeitern. Im engen Schulterschluss mit ihren Mandanten erarbeiten sie Informationen für fundierte – häufig grenzüberschreitende – Entscheidungen aus den Bereichen Wirtschaft, Steuern, Recht und IT und setzen sie gemeinsam mit ihnen um. Von unseren Niederlassungen in Moskau, St. Petersburg, Sotschi und Kaluga aus betreuen wir Sie in ganz Russland. Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland RP_OWC_07_175x130.indd 1 André Scholz Tel.: + 7 (985) 773 35 74 [email protected] Dr. Andreas Knaul Tel.: + 7 (495) 933 51 20 [email protected] Leonid Dimant Tel.: + 7 (495) 933 51 20 [email protected] 9 06.06.2013 15:28:10 Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten Der Anteil Deutschlands am russischen Außenhandel blieb mit 8,8 Prozent nahezu stabil, der Anteil der Niederlande am russischen Außenhandel wuchs von 8,3 Prozent 2011 auf 9,9 Prozent im vergangenen Jahr. Tatsächlich größter Handelspartner ist die Europäische Union. Fast die Hälfte des Außenhandels wickelt Russland mit der EU ab. Mehr als die Hälfte, nämlich 52,9 Prozent, der russischen Exporte gehen in die EU, aber nur 42,3 Prozent der Waren, die Russland importiert, sind europäischen (EU)-Ursprungs. Russland war 2012 der drittgrößte Handelspartner der EU nach den USA und China. Aus welchen Ländern bezieht Russland die meisten Waren? Bei den russischen Importen sieht die Rangfolge etwas anders aus als bei den Umsätzen. Hier liegt China mit großem Abstand vorn. 2012 lieferte das Land Waren für 51,7 Milliarden US-Dollar, Deutschland liegt mit 38,2 Milliarden US-Dollar auf Platz zwei vor der Ukraine mit 17,9 Milliarden US-Dollar. Vor einigen Jahren war Deutschland noch größter Zulieferer. Das heißt, Deutschland verliert rasant an Boden. Wohin gehen die russischen Exporte? Laut Rosstat gehen fast 15 Prozent aller Exporte in die Niederlande. Das sind 76,7 Milliarden US-Dollar. Es folgen mit großem Abstand China mit 35,7 und Deutschland mit 35,5 Milliarden US-Dollar. Welche Waren exportiert Russland? Die Grundlage des russischen Exports bilden unverändert die Brennstoff- und Energiewaren, deren Anteil am Export 75,1 Prozent ausmachte. In der Warenstruktur des Imports entfielen auf Maschinen und Ausrüstungen 50,3 Prozent, 16,8 Prozent auf Erzeugnisse der chemischen Industrie und 13,8 Prozent auf Lebensmittel. Übernahmen & Beteiligungen Wie hat sich der Markt für Übernahmen und Beteiligungen im vergangenen Jahr entwickelt? Der Markt für Übernahmen und Beteiligungen hat sich 2012 gegenüber dem Vorjahr auf 139,1 Milliarden US-Dollar verdoppelt. Wer sind die Treiber bei den Übernahmen und Beteiligungen? Vor allem zwei große Transaktionen sind für das Wachstum verantwortlich. Größter Deal war die Übernahme des Ölkonzerns TNK-BP durch Rosneft. BP erhielt 17,1 Milliarden US-Dollar cash plus einer Beteiligungenvon 12,84 Prozent an Rosneft – der größte Deal, der jemals in Russland abgeschlossen wurde, der zweitgrößte Deal weltweit. Rechnet man dieses Geschäft aus der Gesamtsumme der Übernahmen heraus, bleibt immer noch ein Wachstum von 21 Prozent auf 83,1 Milliarden Euro. Die Sberbank verkaufte im Zuge der Privatisierung 7,6 Prozent ihrer Aktien an der Börse in London und Moskau im 10 Wert von 5,2 Milliarden US-Dollar – auch das ein Megadeal, nämlich die größte Privatisierung in Russland überhaupt und Nummer zwei in ganz Ost- und Mitteleuropa. Die elf größten Transaktionen haben einen Umfang von 30,7 Milliarden US-Dollar, 37 Prozent der Gesamtsumme. Welchen Anteil hat der russische M&A-Markt an den globalen Transaktionen? Lässt man den außergewöhnlichen Deal von Rosneft und TNK-BP außen vor, um eine bessere Vergleichbarkeit mit den Vorjahren zu haben, so ergibt sich folgendes Bild: Während in Russland das Volumen der Übernahmen und Beteiligungen um 21 Prozent auf 83,1 Milliarden US-Dollar wuchs, stiegen die globalen Transaktionen nur um zwei Prozent (auch hier die drei weltweit größten Übernahmen mit mehr als 45 Milliarden US-Dollar nicht eingerechnet). Welche Rolle spielen ausländische Unternehmen gegenwärtig bei Übernahmen und Beteiligungen in Russland? Wie auch in den Vorjahren überwogen 2012 mit 60 Prozent des Volumens die inländischen Transaktionen, 40 Prozent wurden grenzüberschreitend realisiert. In 301 Fällen übernahmen russische Unternehmen russische Unternehmen, in 74 Fällen kauften sich ausländische Unternehmen in russische Unternehmen ein und in 50 Fällen beteiligten sich russische Unternehmen an ausländischen Firmen beziehungsweise übernahmen diese. Gemessen am Transaktionsvolumen fanden 60 Prozent im Lande statt, 20 Prozent waren einkommende und 20 Prozent ausgehende Investitionen. Wer waren die größten ausländischen Player auf dem Markt? Zu den größten Transaktionen, an denen Ausländer beteiligt waren, zählten der Verkauf von 7,6 Prozent der Aktien der Sberbank durch eine internationale Investorengruppe, der Börsengang des Kommunikationsunternehmens MegaFon (26,1 Prozent der Anteile wurden für 5,2 Milliarden US-Dollar verkauft) und die Übernahme der Brauerei SABMiller Plcc (mit Biergeschäft in Russland und der Ukraine) durch den türkischen Investor Anadolu Efes. Die USA, Großbritannien, China und Japan waren die aktivsten ausländischen Investoren. Auf ihr Konto gingen 22 Deals im Wert von 2,6 Milliarden US-Dollar. Wie waren deutsche Unternehmen beteiligt? Der Asset Swap, den die BASF und Gazprom im November vergangenen Jahres vereinbarten, landet in der Liste der größten Deals mit einem Volumen von 1,5 Milliarden US-Dollar auf Platz zehn. Mit dem Tausch übernimmt Gazprom die Wintershall-Anteile in Höhe von 50 Prozent an den Erdgashandelsgesellschaften WINGAS, WIEH und WIEE, einschließlich der Beteiligung an den Erdgasspeichern Rehden und Jemgum sowie Haidach in Österreich und die Speichergesellschaft astora. Wie aktiv waren russische Unternehmen bei Übernahmen im Ausland? Größter Deal war im vergangenen Jahr die Übernahme von 99,9 Prozent der Anteile der türkischen Denizbank durch die Sberbank für 3,5 Milliarden US-Dollar. Verkäufer war die Dexia SA. Damit setzte die Sberbank ihre Expansion im Ausland fort. 2011 hatte die mehrheitlich staatliche Bank die österreichische Volksbank International für 663 Millionen US-Dollar erworben. EuroChem, eines der größten UnterOst-West-Contact 7/2013 | Special Russland PROMTECH GROUP Unsere Kompetenz zu Ihrem Erfolg in Russland Die PROMTECH Gruppe mit Sitz in berlin, Wien und Moskau ist ihr verlässlicher Partner bei Projektrealisierungen in der GuS. 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Rosneft kaufte sich für 1,1 Milliarden US-Dollar in das Ölgeschäft in Venezuela ein. Die Russische Eisenbahn RZD übernahm vom französischen Automobilkonzern PSA Peugeot-Citroën SA dessen hauseigenes Logistikunternehmen Gefco für eine Milliarde US-Dollar. Die Gunvor Group hat die Raffi nerie Petroplus in Antwerpen aus der Insolvenz heraus für 500 Millionen US-Dollar übernommen. Gunvor ist ein Rohstoff unternehmen mit Sitz in Genf, Singapur, auf den Bahamas und in Dubai. Zu den Übernahmekandidaten im vergangenen Jahr zählte ebenfalls die Raffi nerie Ingolstadt. In der Türkei erwarb Inter RAO UES den Kraft werkbetreiber Trakya Elektrik Uretim für 68 Millionen US-Dollar. Welche Branchen dominierten 2012? Zwei Drittel der elf größten Deals mit jeweils mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar wurden in der Kommunikations- und Medien-Branche, in der Finanzwirtschaft und in der Öl- und Gasindustrie realisiert. Quelle: M & A in Russia, KPMG, 2013 Russlands Platz in der Weltwirtschaft Welchen Platz hat Russland ...im Ranking der größten Volkswirtschaften? Russland ist mit einem Bruttoinlandsprodukt von 1.953 Milliarden US-Dollar 2012 nach Angaben des IWF wie im Jahr zuvor die neuntgrößte Volkswirtschaft der Welt. Auf Platz eins liegen die USA mit 15.653 Milliarden US-Dollar, gefolgt von China mit 8.250 Milliarden US-Dollar, Japan mit 5.984 Milliarden US-Dollar und Deutschland mit 3.366 Milliarden US-Dollar. Brasilien nimmt Platz sieben ein, Indien liegt nach Russland auf Platz zehn. 12 2005 ...beim BIP pro Einwohner? Bei der BIP-Produktion pro Einwohner liegt das Land mit 13.495 US-Dollar allerdings weit abgeschlagen zwischen Uruguay und Antigua und Barbuda auf Platz 48. Im Vergleich zum Vorjahr stieg dieser Betrag um 159 US-Dollar. Angeführt wird die Liste von Luxemburg mit 105.720 US-Dollar pro Einwohner, Deutschland erreicht mit 41.168 US-Dollar Platz 19 der Weltrangliste. Brasilien liegt auf Platz 56, China auf Platz 85 und Indien auf Platz 135. ...als Exporteur? Russland lag nach Angaben der WTO 2012 auf Platz acht der größten Exporteure der Welt. Das Land lieferte Waren für 529 Milliarden US-Dollar. Exportweltmeister ist China mit einem Volumen von zwei Billionen US-Dollar vor den Vereinigten Staaten mit 1,5 Milliarden und Deutschland mit 1,4 Milliarden US-Dollar. ...als Elektroproduzent? Mit einem Produktionsvolumen von 1.302 Milliarden Euro ist China nach Angaben des ZVEI inzwischen der mit weitem Abstand größte Elektro-Produzent weltweit – gefolgt von Japan), den USA, Südkorea und Deutschland. Russland liegt auf Platz neun mit 48 Milliarden Euro (2010). E FO O BITI C N& R NFE ...als Logistikstandort? Russland hat weltweit das zweitgrößte Schienennetz, die zweitlängsten Wasserwege, liegt auf Platz drei bezüglich der Zahl der Flughäfen und auf Platz fünf nach der Länge der Straßen. Entsprechend der Qualität des Logistikstandortes für den internationalen Handel aber, die die Weltbank in ihrem Logistics Perfomance Index jährlich erfasst, nimmt Russland gerade Rang 95 ein, China liegt auf Platz 26, Brasilien auf Platz 45 und Indien auf Platz 46. Angeführt wird der Index von Singapore, Deutschland belegt den vierten Rang. ...als Waffenexporteur? Russland ist der zweitgrößte Waffenexporteur der Welt. Von 2008 bis 2012 hatte es einen Anteil an den größten Waffenlieferungen von 26 Prozent hinter den USA mit 30 Prozent. In diesem Jahr plant Russland die Lieferung von Waffen im Wert von 13 Milliarden US-Dollar. Wichtigste Abnehmer russischen Militärgeräts sind Indien, China und Algerien. Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland D L I U B SHIP , G IN P P I E H R S O R H FS F E FO O , in Confirmyour position NG I D L at.... IPBUI Russian the market SH , G N I PP I H S R E FO C N ER E N R E E RE NF O O H C S FF N& O O , I T BI ING D L I U B P I SH , G N I P P I SH R O F ,P Y E G C NER REN E E F E N R O O C H FS N& F O , G N I ILD U B P I H S , NG I P P I H S OR F E ,O NC G E N R I LD I NFE U B IP H S , ING P P I H S R FO E C N E R NFE O C SH F F N& O THE 12TH NEVA EXHIBITION & CONFERENCE FOR SHIPPING, SHIPBUILDING, OFFSHORE ENERGY, PORTS & OCEANOGRAPHY Contact Dolphin Exhibitions: [email protected] www.transtec-neva.com Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten Deutsch-russische Beziehungen Wie entwickelt sich der Handel zwischen Deutschland und Russland? Das Handelsvolumen erreichte im vergangenen Jahr nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit 80,5 Milliarden Euro einen neuen Rekord. Die Exporte wuchsen im Vergleich zum Vorjahr um 10,4 Prozent auf 38 Milliarden Euro, die Importe, hauptsächlich Rohstoffe, legten um 3,8 Prozent zu. Im ersten Quartal dieses Jahres schrumpfte der Handel allerdings um 3,1 Prozent auf 18,8 Milliarden Euro. Das Minus beruht vor allem auf dem Rückgang der russischen Exporte nach Deutschland um 6,3 Prozent. Dagegen stieg der Wert der deutschen Lieferungen nach Russland – wenn auch nur gering – um 0,9 Prozent. Welche Bedeutung haben beide Länder füreinander? Deutschland ist für Russland der zweitwichtigste Lieferant. Den Platz Nummer eins, den es einige Zeit innehatten, mussten die deutschen Unternehmen an China abtreten. China liefert 15,3 Prozent aller importierten Erzeugnisse nach Russland, Deutschland 9,4 Prozent. Als Zielland russischer Exporte belegt Deutschland Platz vier hinter den Niederlanden, China und Italien. Russland liegt auf Platz sieben im Ranking der wichtigsten Lieferländer und auf Platz elf der wichtigsten Absatzmärkte Deutschland. Russland war im vergangenen Jahr wieder der größten Öl- und Gas-Lieferant Deutschlands. Welche deutschen Waren werden vorrangig nach Russland geliefert? Fast 30 Prozent der deutschen Lieferungen nach Russland waren im vergangenen Jahr Maschinen und Anlagen, gefolgt von Kraftfahrzeugen mit einem Anteil von 22,1 Prozent. Eine bedeutende Rolle spielen auch chemische Erzeugnisse sowie Elektrotechnik. Für deutsche Maschinenbauer ist Statement von Pavel Korenkov, Generaldirektor Lindab Buildings Der Anteil russischer Kunden wächst Einweihungsfeier der neuen Kamatsu-Produktionshalle, die Lindab für das Unternehmen in Russland baute. Der russische Markt entwickelt sich für unser Unternehmen sehr dynamisch. Wir haben im vergangenen Jahr die Produktion gegenüber dem Vorjahr um etwa 20 Prozent gesteigert. Und es geht weiter bergauf. Haben wir anfänglich vorrangig für ausländische Investoren Produktionsstätten und Lagerhallen errichtet, sind inzwischen 60 Prozent unserer Kunden russische Unternehmen. Das heißt: Es wird gut in Russland investiert. Die Geschäfte laufen in den vergangenen Jahren so gut, dass wir unseren Betrieb im vergangenen Jahr um etwa 25 Prozent erweitert haben. Lindab hat 2009 in Jaroslawl ein Werk zur Herstellung von Tragekonstruktionen, Dach- und Wandsystemen für Gebäude eröffnet. Bei unserem eigenen Werk mussten wir die Gebäudehülle noch aus unseren Werken in Luxemburg und Tschechien beziehen. Nun liefern wir selbst die Konstruktionen und bieten unseren Kunden den Bau kompletter Gebäude. Was immer möglich ist, kaufen wir in Russland ein, lediglich die Paneele und die Schrauben kommen noch aus Europa. Qualität und Nachhaltigkeit spielen eine große Rolle in Russ- 14 land. Durch unsere Systembauweise sparen wir 30 Prozent Material gegenüber der herkömmlichen Bauweise. Standards, die in Europa gelten, wenden wir selbstverständlich auch in Russland an. Wir konkurrieren in Russland nicht auf der Ebene der Preise, sondern der Nachhaltigkeit. Es wird immer mehr Anforderungen auch in Russland geben, insofern sind wir gut aufgestellt. Beim Aufbau der Gebäude kommt unsere 50-jährige Erfahrung im Industriebau auf der ganzen Welt zum Tragen. Das Komatsu-Werk zur Herstellung von Baggern haben wir beispielsweise in weniger als fünf Monaten fertiggestellt. Russische Unternehmen brauchen die dreifache Zeit. Auch beim Pharmawerk von Nykomet mit einer Fläche von 25.000 Quadratmetern waren wir im Plan. In Russland werden 99 Prozent der Pharmaprojekte verspätet übergeben, die Kosten laufen in der Regel aus dem Ruder. Wir haben heute 300 Mitarbeiter und arbeiten mit 50 Partnerunternehmen im ganzen Land zusammen. In Jaroslawl gibt es ein Schulungszentrum, in dem wir sowohl unsere Monteure und Ingenieure als auch die der Partner schulen. Aber es ist nicht so, dass die Russen nur von uns lernen. Wir haben in diesem Winter mehrere Projekte in Sibirien realisiert, unter anderem ein Einkaufszentrum mit einer Fläche von 110.000 Quadratmetern in Barnaul. Während der Bauarbeiten fielen die Temperaturen auf minus 40 Grad. Das sind natürlich andere Bedingungen als in Europa. Auch die Transporte stellen eine echte Herausforderung dar. Für die Firma Biysk-Auto haben wir mit unserem Partner Metallomontazh ebenfalls in Barnaul ein Lada-Autohaus gebaut. Die Bauzeit betrug drei Monate, die Konstruktionen mussten von Jaroslawl nach Barnaul eine Strecke von 3.500 Kilometern zurücklegen. Bei diesen riesigen Entfernungen stellt sich natürlich die Frage der Wirtschaftlichkeit. Aber wir beobachten den Markt aufmerksam und sind offen auch für weitere Expansion. Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 100 Fragen und Antworten | Russland 2013 Russland inzwischen der viertgrößte Exportmarkt. 2012 gingen Maschinen und Anlagen im Wert von 8,1 Milliarden Euro nach Russland, so viel wie nie zuvor. Mehr als 150 Mitglieder des Verbandes des Deutschen Maschinen- und Anlagenbaus seien bereits mit Niederlassungen vertreten, teilte VDMA-Geschäftsführer Thomas Lindner Mitte Mai in Moskau mit. Wie schätzen deutsche Unternehmen das Geschäftsklima in Russland ein? Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer haben ihre Mitglieder im Januar 2013 zum zehnten Mal in einer Umfrage zum Geschäftsklima befragt. Im Prinzip hat sich in der Einschätzung gegenüber vergangener Jahre nicht viel geändert. Größten Reformbedarf sehen die Unternehmen im Bereich Bürokratie, Korruption und Zollverfahren. Als großes Problem wird der Fachkräftemangel benannt. 80 Prozent der Befragten halten die Abschaffung der Visumpflicht zwischen der EU und Russland für wichtig bis sehr wichtig. Wie wird Russland als Produktionsstandort von deutschen Unternehmen genutzt? Das kommt auf die Branche an. Im Maschinenbau wird der russische Markt heute noch überwiegend aus Deutschland heraus bearbeitet. Als eines der ersten Maschinenbauunternehmen hatte Gildemeister 2011 angekündigt, in diesem Jahr eine Fabrik für die Produktion kleiner Dreh- und Fräsmaschinen in Uljanowsk zu eröffnen. Der Termin wurde nun auf das nächste Jahr verschoben. Nach einer Umfrage des VDMA Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland unterhalten nur acht Prozent der befragten VDM-Mitglieder eine Montage oder Produktion vor Ort. Mittelfristig, so hat die Umfrage ergeben, werden sich die Unternehmen der Branche stärker engagieren. 19 Prozent der Befragten planen den Aufbau einer Montage oder Produktion. In der Automobilindustrie sieht es anders aus: Die großen deutschen Autokonzerne haben alle eine mehr oder weniger große Produktion im Lande. Zulieferer siedeln sich ebenfalls mit Produktion in Russland an, so zum Beispiel Continental, Knorr Bremse, Leoni, Dräxlmair, Robert Bosch. Allerdings gibt es für die Größe des Marktes zu viele Kfz-Hersteller mit Montage- und Produktionsanlagen und damit eine große Modellvielfalt. Die Mindestproduktionsmengen, die für Zulieferer eine Verlagerung wirtschaftlich machen, sind damit nicht gegeben. Im Bereich Bahntechnik gibt es große Kooperationen. Deutsche Unternehmen stellen sowohl Motoren, Bremssysteme als auch ganze Lokomotiven in Joint Ventures mit russischen Partnern her. Hersteller von Baumaterialien inklusive Fensterprofilen, Fenstern und Türen sind seit vielen Jahren aktiv. Im Landwirtschaftsbereich gibt es einzelne Beispiele für erfolgreiches Engagement. Im ersten Quartal 2013 gab es einige neue Meldungen zum Aufbau von Produktionen in Russland: Linde baut zwei Luftzerlegungsanlagen sowie eine Ammoniakanlage. Die BoschGruppe baut in Engels ein neues Werk. Ab dem ersten Quartal 2014 sollen dort Heizgeräte und Industriekessel der Marken Bosch und Buderus produziert werden. Das Unternehmen ist 15 Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem St. Petersburg International Economic Forum Treffen der Wirtschaftsdelegation mit Präsident Wladimir Putin und Bundeskanzlerin Angela Merkel Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich auf dem St. Petersburg International Economic Forum für eine Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland ausgesprochen. Merkel sagte bei einer öffentlichen Podiumsdiskussion, an der auch Präsident Wladimir Putin teilnahm: „Deutschland kann und will bei der Modernisierung und Diversifizierung der russischen Wirtschaft ein guter Partner sein.“ Sie wies darauf hin, dass der Handelsumsatz zwischen Russland und Deutschland im vergangenen Jahr mit über 80 Milliarden Euro Rekordniveau erreichte habe. Sie mahnte aber auch transparente, rechtlich klare und verlässliche Rahmenbedingungen in Russland an. Dazu gehöre auch ein deutliches Bekenntnis zum Privateigentum. Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft wertete die erstmalige Teilnahme der Kanzlerin am Forum als starkes Signal für die Bedeutung der bilateralen Beziehungen. Begleitet wurde die Kanzlerin von einer Wirtschaftsdelegation aus Vorstandsvorsitzenden und Aufsichtsratsvorsitzenden von elf Unternehmen, darunter Dax-30-Unternehmen und mittelständische Firmen. Zu den gewichtigsten deutsch-russischen Verträgen der Privatwirtschaft auf dem Forum zählt die Vereinbarung zwischen Transmashholding, einem der größten russischen Hersteller seit 1996 mit einer Produktionsstätte für Kfz-Teile und Power Tools in Engels vertreten. Nicht zu vergessen die deutsche Wintershall, die an verschiedenen Standorten Öl und Gas fördert, sowie den Energiekonzern E.ON. Er ist der größte ausländische Investor im russischen Energiemarkt. Deutsche Handelsunternehmen, allen voran die Metro AG, sind seit Jahren in Russland aktiv. Allein in diesem Jahr will Metro Cash & Carry fünf bis acht neue Märkte im Land eröffnen. Insgesamt umfasst das Metro-Netz 68 Filialen in Russland. In jüngster Zeit gab es mehrere Initiativen zur Unterstützung des Mittelstandes in Russland. Was genau will man damit erreichen? Der Mittelstand steht seit mehreren Jahren im Mittelpunkt der Aktivitäten deutscher und russischer Institutionen und Verbände. Mit den neuen Initiativen der Deutsch-Russischen AHK, des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft und 16 von Schienenfahrzeugen, und dem Antriebssystem- und Energieanlagenanbieter Tognum AG aus Friedrichshafen. Die Unternehmen wollen im Joint Venture ab Dezember 2015 Dieselmotoren in der Stadt Kolomna nahe Moskau herstellen. Zudem wollen Transmashholding und Tognum ein gemeinsames Entwicklungszentrum für Dieselmotoren aufbauen. Auch die Siemens AG nutzte die Aufmerksamkeit rund um das Wirtschaftsforum, um einen neuen Vertrag mit der Russischen Eisenbahn RZD bekannt zu geben. Die langjährigen Partner besiegelten den Bau eines Werkstattdepots zwischen Moskau und St. Petersburg, in dem ab spätestens Anfang 2015 Züge aus dem Hause Siemens gewartet werden sollen. Naturgemäß war das Thema Energie ein Schwerpunkt in St. Petersburg. Gazprom und der französische Energieversorger GDF SUEZ unterschrieben ein Memorandum, in dem sie sich darauf verständigen, einen gemeinsamen Ausbau der Ostseepipeline Nord Stream zu prüfen. Russland und China konkretisierten ihre im März geschlossene Rahmenvereinbarung für Öllieferungen. Der Vertrag sei beispiellos, sagte Putin bei einem Treffen mit dem chinesischen Vize-Ministerpräsidenten Zhang Gaoli. Er hält fest, dass in den kommenden 25 Jahren insgesamt 365 Millionen Tonnen Erdöl im Wert von schätzungsweise 270 Milliarden US-Dollar nach China fließen werden. Die Lieferungen nach dem neuen Vertrag sollen ab dem 1. Juli erfolgen. In einer gemeinsamen Pressekonferenz erklärten Putin und Merkel, dass der deutsch-russische Handel in den nächsten Jahren von jetzt 80 Milliarden US-Dollar auf einhundert Milliarden US-Dollar wachsen solle. „Die Struktur unseres gegenseitigen Handelns hat sich zum Besseren verändert“, sagte Putin. Das stehe unter anderem damit im Zusammenhang, dass die Deutschen Partner im Maschinen- und Anlagenbau, im Flugzeugbau, in der Chemieindustrie sowie in der Pharmaindustrie seien. Merkel unterstrich, dass Deutschland auch für andere Güter offen ist als für Energielieferungen. „In dem Maße, wie deutsche Unternehmen auch in Russland junge Leute ausbilden, wie sich hier kleinere und mittlere Unternehmen bilden, wird neben den großen Energielieferanten eine diversifiziertere Handelsstruktur entstehen. Deutschland ist dafür offen. Wir wollen das. Wir werden keine Barrieren gegen russische Firmen errichten“, so Merkel. Foto: Pressedienst des Russischen Präsidenten Handel soll auf 100 Milliarden US-Dollar wachsen nicht zuletzt des Auswärtigen Amtes soll die Zusammenarbeit vorangetrieben werden. Konkret geht es darum, den Begriff „Mittelstand“ als Qualitätsmerkmal für kleine und mittelständische Unternehmen aus Deutschland noch stärker in Russland zu etablieren, deutsche Mittelständler konkret und umfassend in ihrer Markterschließung in Russland zu unterstützen, mittelständische Wirtschaftstrukturen in Russland zu fördern und die Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu begleiten. Die Initiative soll ein Angebot zur Zusammenarbeit mit Russland beim Aufbau mittelständischer Strukturen nach deutschem Vorbild sein. Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft hat eine „Kontaktstelle Mittelstand Russland“ eingerichtet. Sie dient als neuer Anlaufpunkt und bietet praktische Hilfen insbesondere für deutsche Mittelständler, die sich auf dem russischen Markt engagieren wollen. Aber auch interessierten russischen Unternehmen steht sie als Anlaufstelle zur Verfügung. Die Kontaktstelle wird von Mitgliedsunternehmen finanziert. Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 100 Fragen und Antworten | Russland 2013 Welche weiteren wichtigen Initiativen gibt es zwischen Russen und Deutschen im Wirtschaftsbereich? Um nur einige Beispiele zu nennen: Im Deutsch-Russischen Rohstoff-Forum stehen Themen wie Seltene Erden und Wiederaufbereitung von Industrieabfällen auf dem Programm. Das Forum will die Gründung einer Russisch-Deutschen Ressourcenuniversität (RUDERU) unterstützen. Die Deutsch-Russische AHK schloss Mitte Juni mit der Agentur für Strategische Initiativen (ASI) ein Abkommen über die Implementierung eines Systems der Berufsbildung Die Einzelaktivitäten verschiedener Akteure aus Deutschland und Russland sowie Programme zur dualen Berufsausbildung einzelner Unternehmen sollen nun zu einem Gesamtansatz zusammengeführt werden. Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) und die Russische Energieagentur (REA) haben sich Mitte Juni in Berlin auf ein neues gemeinsames Arbeitsprogramm verständigt. Die German Water Partnership e.V. kooperiert mit der Russischen Assoziation für Wasserversorgung und Wasserentsorgung (RAWW). Zu den Schwerpunkten der Arbeit des Koordinators für die deutsch-russische zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit, Andreas Schockenhoff, gehört die Feuerwehrkooperation. Nachdem 2012/2013 das Deutschland-Jahr in Russland und das Russland-Jahr in Deutschland war, verständigten sich Bundeskanzlerin Merkel und Präsident Putin darauf, 2014 zum Jahr der russischen und deutschen Sprache und Kultur auszurufen. Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland Visavergabepraxis Wie ist der derzeitige Stand der Verhandlungen zur Erleichterung der Visavergabepraxis beziehungsweise zur Abschaffung der Visumpflicht? Die EU und Russland möchten die gegenseitige Visavergabe vereinfachen, um europäischen und russischen Bürgern den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Austausch zu erleichtern. In diesem Zusammenhang arbeiten die EU und Russland sowohl an „Gemeinsamen Schritten zur Visafreiheit“ als auch an einem neuen Visa-Erleichterungsabkommen. Die letzten Gespräche dazu erfolgten im Rahmen des EU-Russland-Gipfels in Kaliningrad Anfang Juni, auf dem jedoch dahingehend kein Durchbruch erreicht werden konnte. Was kostet die Visumpflicht? Laut Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft wurden 2011 mehr als 50 Prozent aller Schengen-Visa an Bürger Russlands (39 Prozent), der Ukraine (acht Prozent) oder Belarus (vier Prozent) ausgestellt. Insgesamt geht es bei den drei Ländern um rund sieben Millionen Anträge allein 2011. Nimmt man die EU-Bürger hinzu, die in diese drei Länder reisen und ebenfalls ein Visum brauchen (außer Ukraine), so reden wir jährlich über rund zehn Millionen Visumanträge allein in Bezug auf diese drei Länder. Bei angenommenen Durch- 17 Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten Top-10-Länder mit den meisten Visumanträgen Russland China Türkei Indien Ukraine VAE Belarus Saudi-Arabien Thailand Iran 11.198 409.719 12.211 255.928 16.788 171.979 6.782 112.325 6.723 106.814 5.541 77.500 350 67.135 996 49.614 2.071 40.581 abgelehnte Visa erteilte Visa 11.316 36.820 Quelle: Bundesregierung (Drucksache 17/12755) schnittskosten von rund 100 Euro pro Antrag (Fahrtkosten zum Konsulat, Gebühren, Dokumente, Arbeitszeitverluste) entstehen so jährlich durch die gegenseitige Visumpfl icht mit den Ländern Osteuropas Kosten in Höhe von einer Milliarde Euro, die für andere Zwecke investiert werden könnten. Hinzu kommen entgangene Geschäftsmöglichkeiten, weil Begegnungen erschwert werden und Reisen nicht statt fi nden, die es bei Visafreiheit geben würde. Wie viele Visa wurden im vergangenen Jahr vergeben beziehungsweise abgelehnt? In Russland haben deutsche Auslandsvertretungen 2012 rund 421.000 Visumanträge entgegengenommen. Weltweit bearbeiten deutsche Auslandsvertretungen jährlich rund zwei Millionen Visumanträge. Welche Erleichterungen haben die privaten VisaAnnahmezentren bisher gebracht? 18 Von EU-/Schengenstaaten* erteilte Visa 2012 in Russland Insgesamt vergebene Schengen-Visa Finnland Spanien Griechenland Italien Deutschland Frankreich Tschechien Polen Litauen Estland Österreich 5.939.644 1.313.864 920.490 655.887 631.120 397.271 394.784 383.441 261.027 161.398 128.090 121.779 *mit Island, Norwegen, Schweiz; ohne Großbritannien, Irland; Visum Typ C – für bis zu 90 Tage Aufenthalt Quelle: EU-Kommission, DGs, Home Affairs Mitt lerweile sind in Moskau, Nowosibirsk und Jekaterinburg sowie in Kasan, Krasnodar, Nishnij Nowgorod, Rostow am Don und Saratow Annahmezentren eingerichtet. Die Vorteile eines solchen Zentrums sind, dass eine persönliche Vorsprache zur Antragstellung in der Regel nicht mehr erforderlich ist und die Wartezeit bis zur Antragstellung auf zwei Tage verkürzt werden konnte. Davon abgesehen kann man auch ohne vorherige Terminvereinbarung vorsprechen und seinen Visumantrag abgeben. Zu den einzelnen Annahmezentren und dem jeweiligen Verfahren informiert die Deutschen Botschaft in Moskau über den Link: ow.my/visa. Welche Hürde stellt die Visavergabepraxis in der Messewirtschaft dar? Da Messetermine nicht verschoben werden können, ist die fristgerechte Erteilung eines Visums entscheidend dafür, ob ein Aussteller oder Besucher an einer Messe teilnehmen kann. Daher ist eine der größten Hürden, dass Mitarbeiter von ausstellenden Unternehmen und Besucher von Messen zu spät ein Visum erhalten. Messebesucher und Aussteller sollten daher den Visumantrag möglichst frühzeitig stellen Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 100 Fragen und Antworten | Russland 2013 Visavergabe an deutschen Konsulaten in Russland 2012 erteilte Visa abgelehnte Visa Moskau 259.1677.827 Nowosibirsk49.2581.345 Jekaterinburg43.892 624 St. Petersburg 30.717 655 Kaliningrad26.685 747 chenland und Italien. Auf Platz eins liegt Finnland mit 1,3 Millionen ausgegebenen Visa, davon wurden allein eine Million Visa in St. Petersburg vergeben. Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft folgert daraus, dass der EU-Visa-Kodex, der seit 2009 besteht und aktuell einer Revision unterzogen wird, größere Spielräume bei der Auslegung zulässt, von denen Deutschland noch nicht ausreichend Gebrauch macht. Quellen: Auswärtiges Amt, Ost-Ausschuss, AUMA (RAin Silvia Bauermeister) Quelle: Bundesregierung (Drucksache 17/12755) und dabei darauf achten, dass alle erforderlichen Unterlagen vollständig eingereicht werden. Messetermine sind langfristig bekannt, und ein Visum kann bereits drei Monate vor Reiseantritt beantragt werden. Beim Geltungszeitraum des Visums sollten ausstellende Unternehmen ausreichend Zeit vor und nach dem Messetermin einplanen, um den Messeauftritt vor Ort vor- und nachbereiten zu können. Bei der Antragstellung muss dies begründet werden, um zu gewährleisten, dass das Visum nicht nur für den Zeitraum der Messe gewährt wird. In Russland unterstützen die Auslandsvertretungen deutscher Messegesellschaften ausstellende Unternehmen und Besucher bei der Visumbeantragung. Gerade in Russland sind die Antragstellerzahlen in den letzten Jahren stark gestiegen. Allein in der Botschaft in Moskau werden täglich rund 1.000 Visa erteilt. Wie verhält sich Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten im Schengen-Raum? Deutschland liegt mit rund 397.000 erteilten „Schengen-Visa“, die einen Aufenthalt im Schengen-Raum von bis zu 90 Tagen ermöglichen, nur auf Rang fünf. Deutlich vor Deutschland liegen die Tourismus-Länder Spanien, Grie- Russische Unternehmen in Deutschland Wie viele russische Unternehmen gibt es in Deutschland? Das Leibnitz-Institut für Länderkunde hat kürzlich in seinem Nationalatlas aktuell veröffentlicht, dass gegenwärtig 2.568 Unternehmen mit mindestens einem in Russland ansässigen Gesellschafter in Deutschland angesiedelt sind. Zum Vergleich: Aus China stammen 424 Unternehmen, aus Indien 345 und aus Brasilien 154. Wie hoch sind die russischen Investitionen? 2011 hatte Russland nach Angaben der Deutschen Bundesbank einen Bestand an unmittelbaren Direktinvestitionen in Deutschland in Höhe von 3,18 Milliarden Euro. Das sind 0,4 Prozent der ausländischen Direktinvestitionen. Allerdings kann man davon ausgehen, dass russisches Kapital auch über andere Länder Deutschland erreicht. Jersey zum Beispiel investierte bis 2011 drei Milliarden Euro in Deutschland. Delivering solutions. 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Wer sind die größten Investoren? Größter Investor in Deutschland ist Gazprom. Der Erdgaskonzern investiert vor allem in die Gas-Infrastruktur und betreibt gemeinsam mit europäischen Partnern in Deutschland Pipelines und Erdgasspeicher. Die deutsche Tochter Gazprom Germania GmbH vermarktet Erdgas aus Russland und Zentralasien in Westeuropa. Außerdem betreibt das Unternehmen bundesweit sechs Erdgastankstellen. Bis Ende dieses Jahres soll je eine weitere Station in Berlin, Potsdam, Leipzig und Öhringen in Betrieb genommen werden. Welche Rolle spielt Deutschland als Zielland für russische Investitionen? Vier Prozent aller M&A-Aktivitäten im Ausland realisierten russische Unternehmen von 2009 bis 2012 in Deutschland. Damit liegt Deutschland auf Platz sieben der wichtigsten Zielländer russischer Investitionen. Die Ukraine lag von 2009 bis 2012 an erster Stelle vor der Türkei, den Niederlanden, Kanada, Belarus und Großbritannien. Diese Angaben hat die Deutsche Bank in ihrer Studie „Russia‘s Outward FDI: in search of new paradigm“ , die im April dieses Jahres erschienen ist, zusammengetragen. In den Jahren von 2000 bis 2008 lag Deutschland gar nicht im Fokus russischer Investoren. In dieser Zeit floss das Kapital vorrangig nach Kanada und in die USA, gefolgt von der Schweiz und der Ukraine. In welche Bereiche steigen russische Unternehmen bevorzugt ein? Neben dem Energiebereich scheint die Chemieindustrie ein interessanter Bereich für russische Unternehmen zu sein. Es Unternehmen mit Beteiligungen aus den BRIC-Staaten 2012 Quelle/Grafik: Leibnitz-Institut für Länderkunde, N aktuell 7 (06.2013) 5 (nach Landkreisen) 20 Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland Russland 2013 gibt zudem russische Beteiligungen in der Düngemittelindustrie, im Schiffbau, in der Fahrzeugindustrie, im Maschinenbau und in der Holzverarbeitung. Ebenfalls siedelten sich im IT-Sektor russische Unternehmen in Deutschland an. Im September 2011 wurde in Berlin der Verband der russischen Wirtschaft in Deutschland gegründet. Wie hat er sich entwickelt? Der Verband hat heute knapp 50 Mitglieder, allerdings nicht nur russische Investoren in Deutschland, sondern auch deutsche Institutionen. Der Verband hat verschiedene Kooperationsvereinbarungen mit deutschen Institutionen und russischen Regionen unterzeichnet – in der Öffentlichkeit ist er kaum wahrnehmbar. Rohstoffe & Energie Welche Bedeutung hat der Rohstoffsektor für Russland? Etwa 40 Prozent des industriellen Kapitalstocks konzentrieren sich im Rohstoffsektor. Dies hat zur Folge, dass die Rohstoffgewinnung und -verarbeitung 33 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) und 70 Prozent zum Exportvolumen des Landes beitragen. Praktisch die gesamte Aluminium-, Kupfer- und Nickelproduktion wird exportiert, zahlreiche weitere Rohstoffe werden unverarbeitet ausgeführt. Wie bedeutend sind Russlands Rohstoffe für die Welt? 17,6 Prozent der nachgewiesenen Reserven von Erdgas lagern in Russland – nur im Iran gibt es mehr. Russland hat nach den USA mit einem Anteil von 18,2 Prozent die zweitgrößten Kohlevorkommen und 5,5 Prozent der Ölreserven. Über ein weit verzweigtes Pipelinenetz ist Russland mit großem Abstand der größte Gasexporteur weltweit. Mehr als ein Viertel der Erdgasexporte stammen aus Russland. Bei der Gewinnung von Nickel aus Erzen ist Russland international führend – und das Produktionsvolumen wird noch steigen. Ebenfalls den ersten Platz belegte Russland 2010 bei der Produktion von Asbest (49,1 Prozent der Weltproduktion), Palladium (44,2 Prozent) und Schmuckdiamanten (28,3 Prozent). Rang zwei belegt das Land bei Aluminium (9,6 Prozent), Industriediamanten (25,2 Prozent), Kalisalz (18,2 Prozent), Platin (13,2 Prozent), Seltenen Erden (1,9 Prozent) und Wolfram (3,6 Prozent). Die Eisenerzreserven gelten mit 56 Milliarden Tonnen als die größten der Welt. Mit geschätzten 9.000 Tonnen verfügt Russland zudem über die drittgrößten Goldreserven. Seit einigen Jahren sorgt sich die deutsche Industrie um den Zugang zu Seltenen Erden. Welche Rolle spielt Russland hier als Partner? Das größte Vorkommen an Seltenen Erden in der Welt liegt in Jakutien. Allerdings ist der Komplex wenig erkundet, es gibt keine Infrastruktur und es herrscht arktisches Klima. Die gesamten Reserven an Seltenen Erden werden auf rund 28 Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 21 Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten Millionen Tonnen (Stand 2010) geschätzt. Das Volumen der erschließbaren Ressourcen ist allerdings kleiner. In der Kategorie eins (beste Gütekategorie) liegt es bei 1,4 Millionen Tonnen. Russlands Förderung von Seltenen Erden ist bislang gering. 2009 wurden an elf genehmigten Minenstandorten 73.600 Tonnen gefördert und 6.500 Tonnen Konzentrat gewonnen. Die russischen Ressourcen an Seltenen Erden sind nur bedingt wirtschaftlich abbauwürdig. Die größeren Vorkommen in den Gebieten Murmansk, Sacha (Jakutien) und Irkutsk bestehen zu 40 Prozent aus sehr mageren Apatit-Nephelin-Erzen, die nicht mehr als ein Prozent Seltene Erden enthalten. Ergiebigere Vorkommen finden sich im nordöstlichen Jakutien, wo die Tomtor-Lagerstätte Erze enthalten soll, in denen sich durchschnittlich acht und maximal zwölf Prozent Seltene Erden finden. Allerdings ist die Förderung in Tomtor bislang nicht lizenziert. Schwierigkeiten bereiten natürliche Gegebenheiten wie der Polarwinter, außerdem strenge Umweltauflagen, da beim Abbau radioaktives Material anfällt. Schätzungen zufolge wird Russland, obwohl es ein Drittel der globalen Reserven an Seltenen Erden besitzt, mindestens zehn Jahre brauchen, um ausreichende Kapazitäten in diesem Sektor aufzubauen. Werden bereits Seltene Erden exportiert? Russland hat von 2000 bis 2009 jährlich rund 2.000 Tonnen Seltene Erden exportiert, zur Deckung seines Eigenbedarfs in Höhe von etwa 2.000 bis 3.000 Tonnen pro Jahr ist das Land jedoch bislang auf Importe aus China, den USA und dem Vereinigten Königreich angewiesen. Wer ist in Russland für Kooperationen im Bergbaubereich zuständig? Auf Bundesebene sind der Präsident sowie das Ministerium für Naturressourcen und Umwelt der Russischen Föderation mit seinen unterstellten Föderalen Agenturen zuständig. Ferner finanziert die Zentralregierung spezialisierte Unternehmen und Institute, die geologische Dienstleistungen erbringen. Unterhalb der Bundesebene werden die Verwaltungen der Gebietskörperschaften und die Gemeindeunternehmen für geologische Dienstleistungen und Umweltfragen gefördert. Welches Bergbaurecht gilt in Russland? Die Verfassung legt fest, dass das Erdinnere innerhalb der Landesgrenzen Staatseigentum ist. Es kann nicht gehandelt, verschenkt oder vererbt werden. Die aus dem Erdinneren geförderten Güter können dagegen Gegenstand von Wirtschaftsaktivitäten verschiedenster Art und im Besitz der jeweiligen Akteure sein, einschließlich der regionalen und lokalen Behörden. Das Berggesetz der RF von Februar 1992, das bis 2012 zahlreiche Änderungen erfahren hat, regelt unter anderem die Vergabe von Lizenzen für geologische Erkundungen, Erschließung von Lagerstätten und die Rohstoffverwertung aus Halden. Weitere Rechtsgrundlagen schaffen unter anderem das Gesetz über die Edelmetalle und -steine und das Umweltschutzgesetz. Die ausführende Institution ist das Geologische Komitee (Geolkom) mitsamt seinen regionalen Abteilungen, die mit der Lizenzierung von Bergbauaktivitäten beauftragt sind. Der Schlüssel zum russischen Markt liegt beim ExpoForum in St. Petersburg: Neues Messegelände ab 2014 für die Nordwestregion St. Petersburg ist nicht nur eine der schönsten Städte der Welt, es ist durch seine zahlreichen Kongresse und Ausstellungen auch das internationale Eintrittstor zu den Branchenmärkten der russischen Nordwestregion. Die Messegesellschaft ExpoForum hält mehr als ein Drittel des Marktanteils am Ausstellungsmarkt der Nordwestregion. Jährlich werden auf dem Gelände LenExpo 60 Ausstellungen veranstaltet, die Hälfte davon in Eigenregie des ExpoForums, vor allen Dingen die größten Branchenveranstaltungen der Sektoren Gas, Energie, Automobilindustrie und Agrarwirtschaft. Jede Ausstellung zieht im Durchschnitt 16.000 Branchenangehörige an, über das Jahr bis zu 1 Million Firmenbesucher. Der Anteil ausländischer Unternehmen, die diese einzigartigen Präsentationsmöglichkeiten in Anspruch nehmen und sich an den Ausstellungen beteiligen, beträgt regelmäßig rund 10 Prozent – je nach Branche von 5 bis 15 %. Die Erweiterung des ExpoForums um ein neues Messegelände, dessen Eröffnung für das Jahr 2014 geplant ist, wird das Spektrum der Möglichkeiten erheblich erweitern. Die modernen Ausstellungshallen und die technische Ausstattung des Kongresszentrums sowie die großzügige Infrastruktur des Komplexes werden das ExpoForum in St. Petersburg nach Einschätzungen der PwC-Experten zu einem der größten Messezentren in Europa machen. www.expoforum.ru 22 Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland VERANSTALTUNGSPROGRAMM Mai 2013 – Mai 2014 2013 2014 MAI 03.05 – 06.05 HIPPOSPHERA fr. – mo. Sankt Petersburger internationale Pferdeausstellung 14.05 – 17.05 PETERSBURGER WELTGASFORUM (PWGF-2013) II Internationale Tagung der Experten der Erdöldi. – fr. und Gasindustrie. Internationale Ausstellung InGasStream 23.05 – 26.05 STADT UND BLUMEN do. – so. Forum der aktuellen Technologien und Einrichtungen für Landchaftsgestaltung, Landschaftspflege, Begrünung und Kunstgärtnerei 31.05 – 02.06 BALTISCHES SEEFESTIVAL Ausstellung der Jachten und Motorboote zu Wasser. fr. – so. Probefahrten, Spiele, Wettbewerbe. Unterhaltungsprogramm AUGUST 26.08 – 01.09 AGRORUSS sa. – so. Internationale agrarindustrielle Messe. Fachausstellungen. Sachprogramm für Fachleute. Unterhaltungsprogramm für Besucher OKTOBER 02.10 – 04.10 RUSSISCHER INDUSTRIEUNTERNEHMER mi. – fr. Weltforum. 11 Ausstellungen: «Maschinenbau. Werkmaschinen. Metallbearbeitung», «Werkzeuge und Einrichtungen», «Funkelektronik», «Robotertechnik», «Subkontrakting» usw. 16.10 – 18.10 PETERSBURGER WELTFORUM FÜR GESUNDHEITSWESEN Ausstellungen: «Medis Sankt Petersburg, mi. – fr. Medizin und Gesundheit», «Mensch und seine Gesundheit», «Pharmazie», «Medizindienste und Gesundheitstourismus», «Bioindustrie» 16.10 – 18.10 FEIERGESTALTUNG. WERBUNG UND INFORMATION Weltforum für Stadtgestaltung für Feiertage, mi. – fr. Außenwerbung, Durchgangswerbung und neue Technologien in Werbungsindustrie 24.10 – 27.10 PETERSBURGER WELTFORUM FÜR KRAFTVERKEHR do. – so. Ausstellungen: «Auto+Autoservice», «InAutoTrans», «Reifen und Platten» NOVEMBER FEBRUAR 07.02 – 09.02 FEIERFABRIK: HOCHZEIT Waren- und Leistungsausstellung fur Durchführung fr. – so. und Organisierung der Feste, Hochzeiten, privater und korporativer Events MÄRZ 19.03 – 21.03 UMWELTSCHUTZ DER GROSSEN STADT Weltforum der Technologien und Einrichtungen mi. – fr. zum Umweltschutz und ökologischer Sicherheit APRIL 03.04 – 05.04 AGRORUSS – REGIONEN do. – sa. Allrussische Landwirtschaftsausstellung. Allrussische Tagung der Dorfgenossenschaften 24.04 – 27.04 STADT UND BLUMEN do. – so. Forum der aktuellen Technologien und Einrichtungen für Landchaftsgestaltung, Landschaftspflege, Begrünung und Kunstgärtnerei 24.04 – 27.04 PLANET DER KINDHEIT do. – so. Waren- und Leistungsausstellung für Kinder und Familien 24.04 – 27.04 ÄLTERE GENERATION do. – so. Weltforum. Ausstellung «Sorge, Hilfe, Gemeinnutzigkeit». Messe «Alles für Gesundheit» MAI 02.05 – 05.05 HIPPOSPHERA fr. – mo. Sankt Petersburger internationale Pferdeausstellung 13.05 – 16.05 SCHWEISSEN / WELDING Internationale Fachausstellung für Schweißen, di. – fr. Schneiden und verwandte Technologien 20.05 – 23.05 RUSSISCHES ENERGETISCHES WELTFORUM di. – fr. 20.05 – 23.05 ENERGETIK UND ELEKTROTECHNIK Internationale Fachausstellung der Energieindustrie di. – fr. und elektronischen Ausrüstung 20.11 – 23.11 ZOOSFERA mi. – sa. Internationale Waren- und Leistungsausstellung für Haustiere. Internationaler Wettbewerb der Tierfriseure. Neuheitswettbewerb. Tierärztliche Konferenz. Tagung der Eigentümer der Clubs und Zuchtstätten 23.11 – 24.11 ZOOSHOW sa. – so. Wettbewerbe, Tierausstellungen 27.11 – 29.11 PETERSBURGER KULTURFORUM mi. – fr. DEZEMBER Russland, 199106 Sankt Petersburg 26. Linie V.O., 15 – 2 Telefon +7 812 240 40 40 www.expoforum.ru 11.12 – 12.12 KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN mi. – do. VON SANKT PETERSBURG Fachausstellung der Unternehmerschaft Neues Tagungs- und Ausstellungszentrum «ExpoForum» Eröffnung 2014 www.expoforum.ru Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten Haben Bergbauunternehmen eine Lizenz erhalten, entrichten sie Gebühren für die Nutzungsrechte. Darüber hinaus führen sie Steuern, Abgaben auf Rohstoffe (sogenannte Akzisen) und andere Abgaben ab. Je nachdem, wie erschöpft die Vorkommen bereits sind, können auch Rabatte auf die Zahlung gewährt werden, die in der Lizenz festgelegt sind. Welche Stellung haben die Rohstoffunternehmen? Sechs der hundert größten Bergbauunternehmen der Welt stammen aus Russland. United Company Rusal ist der weltweit größte Aluminiumproduzent. Rosneft ist nach der Übernahme von TNK-BP Ltd. nun weltweit größte Ölkonzern, Gazprom der größte Gaskonzern der Welt. Welche Rolle spielen ausländische Unternehmen im Rohstoffsektor? Die Eigentumsstruktur im Bergbausektor weist bislang einen sehr geringen Anteil ausländischer Unternehmen auf, 2010 waren es nur 96 von insgesamt 5.571 registrierten Firmen. Zugleich gab es 125 ausländisch-russische Joint Ventures. US-Dollar. In der Öl- und Gasförderung sind internationale Konzerne stärker engagiert, allerdings immer in Form von Joint Ventures. Welche Rolle spielt der Staat? Die meisten Explorationsfirmen sind Staatsunternehmen oder Aktiengesellschaften. Im Öl- und Gassektor sind die größten Unternehmen staatlich kontrolliert, auf den Plätzen folgen dann auch private Unternehmen. Im Rohstoffbereich entfallen auf staatliche Unternehmen 20 Prozent der Ausgaben für die Exploration von Lagerstätten nicht-energetischer Rohstoffe, auf private Gesellschaften 80 Prozent. ... Zertifizierung Registrierung ... für Russland, Ukraine, Kazachstan, Zollunion CIS Wie und wo kommen deutsche Unternehmen zum Zuge? Die Winterhall ist im Bereich Öl- und Gasförderung involviert, es gibt Kooperationen im wissenschaftlichen Bereich zur Erkundung von Vorkommen. Deutsche Unternehmen liefern im großen Umfang Bergbautechnik und sind am Aufschließen neuer Vorkommen beteiligt. So baut die OJSC MMC Norilsk Nickel in der Nähe der Stadt Talnach in der Norilsk-Region den Erzbergwerk-Komplex „Skalisty“. Die Thyssen Schachtbau GmbH, Mühlheim an der Ruhr, errichtet hier den Schachtobjektkomplex SKS-1. 2019 soll der Komplex betriebsbereit sein. Mit 2050,5 Metern Schachtteufe entsteht hier der tiefste Schacht der Welt. Auch in Sibirien ist das Unternehmen gegenwärtig für Norilsk Nickel aktiv. Wie ist die Rohstoffbranche Wir liefern: GOST-R / UkrSepro Zertifikate strukturiert? RTN (Rostechnadzor) Ein generelles Problem für ausländiTR / Deklarationen und Zertifikate sche Direktinvestitionen und damit für die Zollunion die Weiterentwicklung des russischen Expertengutachten (früher Hygienezertifikate) Rohstoffsektors im internationalen Brandschutzzertifikate Maßstab ist die Tatsache, dass sich der Messmittelzertifizierung russische Staat und russische Privatinvestoren stark in Banken und auch direkt im Bergbausektor engagieren. Wir prüfen Ihre Erfordernisse und erstellen So gehört die Diamantfirma Alrosa kurzfristig ein für Sie unverbindliches Angebot. dem Staat, die Eisenerz- und Stahlfirma Wie sieht Russlands Evraz den Familien Abramowitsch und Rohstoffstrategie aus? Unicert OOO Frolow, Severstal der Familie Morda2010 wurde die Strategie zur EntwickOrdshonikidze Str,11 b. 3, 115419 Moskau Tel.: +495 7220948 schow. Der im Weltmaßstab überralung des geologischen Sektors bis 2030 [email protected] gende Produzent von Nickel, Kupfer verabschiedet, das Dokument wurde www.unicertgroup.com und Palladium, Norilsk Nickel, ist vom damaligen Premierminister Putin ebenfalls in Familienbesitz (Familien unterzeichnet. Darin wird hervorgehoCertification & Consulting Rudolf Graf - Brühlweg 3 – DE 88639 Wald Potanin und Prochorow). ben, dass der Bergbausektor ein funTel.: +49 (0) 7578 / 307 476 Aktuell plant die Familie Abramodamentaler Bestandteil der russischen Fax: +49 (0) 7578 / 1512 witsch, sich hier erneut zu beteiligen. Wirtschaft ist und zur Verwirklichung [email protected] www.certfication-gost.com Ebenso im Besitz von Privatinvestoder geopolitischen Interessen des ren sind die Aluminiumfirma Rusal Landes beiträgt, die sich auch auf die (Familien Deripaska, Prochorow, WekWeltmeere und die Arktis ausdehnen. selberg, Blawatnik), Uralkali (Familien Kerimow, Nesis, Gegenwärtig plant Moskau die Forcierung der Produktion Galtschew, Mutsojew, Skurow) und Metalloinvest (Familien wichtiger Metalle bis 2030. So soll die Goldproduktion im Usmanow, Skoch), um nur die Wesentlichen zu nennen. Vergleich zu 2012 um 19 Prozent und die Nickelproduktion Da Russlands Buntmetallurgie-Sektor vorwiegend im östli- um 13 Prozent gesteigert werden. Bei Eisenerz soll die Steigechen Sibirien konzentriert ist, bemühen sich Staatskonzerne rung elf Prozent betragen, bei Kupfer sogar 27 Prozent. aus dem benachbarten China trotz der genannten Probleme Um die Planziele zu erreichen und die Rohstoffproduktion aktiv um Investitionsmöglichkeiten. Bevorzugt sind Lager- durch Exploration neuer Abbaugebiete zu steigern, wird nach stätten mit Vorkommen von Nicht-Eisen-Metallen, insbe- Möglichkeiten gesucht, die Rolle des Privatsektors zu stärsondere von Blei und Zink. Lunsin, eine Tochtergesellschaft ken. Die Verordnung Nr. 1039 von 2010 schafft Rechtsgrundder Zijin Mining Group, und die ostsibirische Republik Tuwa lagen für die Finanzierung von Explorationsprojekten durch haben 2009 einen Partnerschaftsvertrag unterschrieben, Aktienkapital. Sie garantiert natürlichen und juristischen wonach die chinesische Seite in die Förderung und Verarbei- Personen, die eine Lagerstätte entdeckt haben, eine Beteilitung von Blei-Zink-Erzen investieren wird. Das chinesische gung an der Ressourcenförderung, selbst wenn die VorkomUnternehmen NFC beteiligt sich mit 50 Prozent am Ausbau men von gesamtwirtschaftlicher Bedeutung sind. einer Anreicherungsanlage für Polymetalle in Ozerny (Burja- Ferner soll ein Abbau bürokratischer Hürden Investitionen tien), das Investitionsvolumen beläuft sich auf 1,3 Milliarden attraktiver machen. Erstens wird die Liste der Bodenschätze, Fordern sie uns! 24 Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland Denken Sie über einen Produktionsstandort in Russland nach? Unbürokratisch und risikolos zum eigenen Produktionsstandort in Russland! CONTAINEX-MONOLIT bietet allen Betrieben, die sich in Russland niederlassen wollen, attraktive, voll aufgeschlossene Liegenschaften in KOVROV zur Pacht an. Die österreichische CONTAINEX-Gruppe erwarb in Russland eine Liegenschaft zum Aufbau einer Produktion für den russischen Markt. Beim Erwerb dieses Werkes war ein großes, voll aufgeschlossenes Gewerbegrundstück inkludiert. Nachdem – unter Berücksichtigung künftiger Produktionserweiterungen – maximal die Hälfte der Liegenschaft für die Containerproduktion benötigt wird, wurde beschlossen rund 140.000 m² Gewerbegrund langfristig zu verpachten. Reduzierter Finanzierungsbedarf Das Pachten dieser Gewerbegrundstücke bietet zwei wesentliche Vorteile: Zum einen bietet die Miete gerade in Zeiten, wo Finanzierungen schwierig geworden sind, die Möglichkeit den notwendigen Finanzierungsbedarf deutlich zu verringern. Perfekte Infrastruktur Zum anderen ist es die gute Infrastruktur – wie Gas und Strom, Abwasser und Bewachung – die an diesem Standort bereits vorhanden ist. Damit ist für Mieter ein rascher Produktionsstart möglich, denn normalerweise dauert die Aufschließung eines Grundstückes in Russland Lageplan der Liegenschaften in Russland Kovrov: 140.000 m2 verfügbar sehr lange. Die Pacht einer Liegenschaft ist ab einer Grundstücksgröße von 5.000 m² möglich. Mit der Betriebsansiedlung der CONTAINEXMONOLIT hat sich das Management zudem viel Know-how erworben, von dem andere westeuropäische Firmen sehr profitieren können. Auf einem Blick: Kontakt: CONTAINEX ist Spezialist für Container und mobile Raumsysteme und liefert "Raum sofort" an Kunden aus Industrie, Handel, Gewerbe und dem kommunalen Bereich in ganz Europa. CONTAINEX Container-Handelsgesellschaft m.b.H. AT-2355 Wiener Neudorf CONTAINEX-MONOLIT, ein Unternehmen der CONTAINEX-Gruppe, produziert Container für den russischen Markt. OOO CONTAINEX-MONOLIT RU-601900 Kovrov In Kovrov bietet das Unternehmen Gewerbegrundstücke in bester Lage zum Pachten an. CTX_MONOL_175X265 OWC _113.indd 1 Martin Senoner Tel.: +43 2236 601 2219 E-Mail: [email protected] www.containex.com Oleg Morosov Tel.: +7 49232 96930 E-Mail: [email protected] www.containex-monolit.com 24.06.13 14:31 Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten über die keine Informationen öffentlich zugänglich sind, auf Beryll, Kobalt, Nickel, Niob, Lithium, einige Seltene Erden, Tantal sowie hochreines Quarz verkürzt. Seit 1996 listet die RF mit dieser Aufstellung die als strategisch geltenden Rohstoffe auf. Zweitens sollen die Gebühren für geologische Informationen, die im Rahmen der staatlichen geologischen Erkundungen gesammelt wurden, abgeschafft werden, wozu die Regierung der RF der Staatsduma bereits Anfang 2010 einen Entwurf zur Novellierung des Gesetzes über Bodenschätze vorlegte. Und drittens wurde die Liste der „strategisch wichtigen“ Unternehmen zusammengestrichen, um Marktzugangsbarrieren zu senken. Davon erhofft man sich eine Erleichterung der Investitionsentscheidungen. Die Fragen wurden unter Hinzuziehung und auszugsweisen Verwendung folgender Quellen beantwortet: Hanns Günter Hilpert/Stormy-Annika Mildner (Hg.), Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? Analyse und Vergleich der Rohstoffstrategien der G20-Staaten, SWP-Studie S1/2013, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin, Autor des Russland-Kapitels Seite 128-135.:Ognian N. Hishow, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe EU-Integration der Stiftung Wissenschaft und Politik, sowie BP Statistical Review of World Energy, 2013 Energieeffizienz & Erneuerbare Energien Welche Rolle spielen erneuerbare Energien in Russland? Russland hat nach Angaben des BP Statistical Review of World Energy einen Anteil an der weltweiten Produktion erneuerbarer Energien von 0,1 Prozent. Mehr als 90 Prozent der erzeugten Energie werden aus fossilen Brennstoffen und Atomkraft erzeugt. Der Anteil erneuerbarer Energien ist noch sehr gering. Steht der Ausbau der Erneuerbaren in Russland auf der Agenda? Bis 2020 soll sich nach den Plänen der Regierung der Anteil der erneuerbaren Energien verdoppeln. Ziel ist es außerdem, den Energieverbrauch pro Wirtschaftseinheit bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren. Dazu stehen 17 Milliarden Euro allein aus dem Staatshaushalt zur Verfügung. Weitere Mittel sollen die Regionen und private Investoren zusteuern. Wir fördern Zukunft. Wie soll diese Einsparung von Energie erfolgen? Alle großen Konzerne sind zum Energie-Audit verpflichtet. Der erste Audit musste bis zum 31. Dezember 2012 stattgefunden haben und wird alle fünf Jahre wiederholt. Unterneh- Zukunft braucht Energie. Deshalb arbeiten wir international an der Suche, Erschließung und Entwicklung neuer Erdölund Erdgaslagerstätten. Mit modernster Technologie und starken Partnern. Vor allem in Europa, Nordafrika, Südamerika, Russland und dem Raum am Kaspischen Meer verfügen wir über ein hohes Maß an regionaler und technologischer Expertise. Als größter Erdöl- und Erdgasproduzent mit Sitz in Deutschland sorgen wir so für eine sichere Energieversorgung. Heute und in Zukunft. www.wintershall.com 26 286-008413_175x130_50Grad_RZ.indd 1 286-008413 • Kunde: Wintershall • 50 Grad Motiv • Medium: 14.03.13 OWC 14:41 Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland Farben: 4c (Euroskala) • Format: B 175 mm x H 130 mm (3 mm Beschnitt) 100 Fragen und Antworten | Russland 2013 men, deren Energie-Gesamtausgaben zehn Millionen Rubel im Jahr überschreiten, müssen einen Erergiepass erwerben und den Energieverbrauch jährlich um drei Prozent senken. Außerdem werden Unternehmen mit hoher Energieeffi zienz Steuervergünstigungen gewährt. Auch der Einsatz von LED-Lampen spielt eine wichtige Rolle. Zwei von drei verkauften Lampen dürften 2012 LED-Leuchten gewesen sein, schätzt die GTAI laut Branchenexperten ein. Auf welcher rechtlichen Basis wird Energie eingespart? Im November 2009 wurde das Gesetz Nummer 261 zur Energieeffi zienz verabschiedet. Ende 2010 wurde das Programm „Energieeinsparung und Energieeffi zienz bis zum Jahr 2020“ genehmigt. Im Lauf dieses Jahres wird es nach Informationen der Russischen Energieagentur (REA) eine wesentliche Umgestaltung der bisherigen Ziele im Bereich Energie und Energieeffi zienz und ein neues staatliches Programm geben. Ein grundlegendes Element dabei wird das Unterprogramm „Energiesparen und die Erhöhung der energetischen Effektivität“ spielen. Das System der obligatorischen und freiwilligen Energie-Audits und die Entwicklung von Energiedienstleistungsverträgen sollen verbessert werden. Welche Aufgaben hat die Russische EnergieAgentur? Die REA ist dem russischen Energieministerium unterstellt und hat sich seit ihrer Gründung Ende 2009 zum Hauptakteur bei der Umsetzung der staatlichen Programme für Energieeffi zienz in Russland entwickelt. Die Agentur ist das Zentrum für den Austausch von Informationen und die Überwachung der Einhaltung des Gesetzes. Sie ist involviert in die Ausbildung sowie die Koordination von Projekten. Über die Agentur werden auch internationale Kooperationen koordiniert und Investitionsanreize gegeben. Die REA hat Außenstellen in 60 russischen Städten. es insbesondere um die Entwicklung von Rahmenbedingungen und Standards für Energieeffi zienz, den Erfahrungsaustausch zwischen Experten beider Länder und die Vermitt lung von Spitzentechnologie aus Deutschland. Geplant ist auch die Unterstützung deutsch-russischer Kooperationsprojekte für Energieeffi zienz in Gebäuden, Industrie, kommunaler Wohnungswirtschaft, Energieerzeugung, Stromnetzen sowie im Bereich erneuerbare Energien. Der Schwerpunkt liegt ganz klar auf der Modernisierung des Fernwärmenetzes. In Russland will man auf ein geschlossenes System umstellen und sucht dafür unter anderem Hilfe bei der dena und deutschen Partnern. In Jekaterinburg hat die dena ein konkretes Projekt mit dem Energieversorger KES zur Modernisierung des Fernwärmenetzes. Nun kommen Anfragen auch aus anderen Regionen. Saratow und Kasan haben bereits Interesse signalisiert. Welche Großprojekte werden gegenwärtig umgesetzt? Einige Städte und Regionen haben ambitionierte Ziele: Die Regierung der Stadt Gorno-Altaisk, Hauptstadt der Autonomen Republik Altai, will zum Beispiel eine „energieeffi ziente Stadt“ schaffen. Die Region Murmansk will bis 2020 40 Prozent weniger Energie als 2010 verbrauchen. Vor allem sollen die Heiznetze modernisiert werden. Im Moment konzentriert sich die Russische Energie-Agentur auf die Verbesserung der organisatorischen, rechtlichen, technischen, technologischen, wirtschaft lichen Mechanismen und erarbeitet Vorschriften und Richtlinien zur Steigerung der Energieeffi zienz. Wie vollzieht sich der Prozess der Energieeinsparung in der Praxis? Hier gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen. Einige Branchenkenner schätzen die Vorgaben als realistisch ein, andere bemängeln, dass es keine Prüfung gibt, ob die Energie-Audits überhaupt durchgeführt werden, dass keine Sanktionen verhängt werden und dass staatliche Gelder nicht immer dort ankommen, wofür sie bestimmt sind. Hauptproblem ist auf alle Fälle, dass es keine tatsächlichen Anreize zum Energiesparen gibt. Anfang dieses Jahres wurde die Deutsch-Russische Energie-Agentur Rudea aufgelöst. Warum? Die Rudea war eine gemeinsame Agentur der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) mit einem Gesellschafteranteil von 40 Prozent, sowie der Gazprombank und dem Energy Carbon Fund, einem Unternehmen des russischen Stromversorger RAO EES Rossii, zu je 30 Prozent. Als die Rudea 2009 gegründet wurde, hatte Russland noch keine eigene Energieagentur. Mit der Russischen Energie-Agentur trat ein neuer Player auf. Also wurde die Kooperation auf eine neue Basis gestellt. Wie arbeitet die dena mit der Russischen EnergieAgentur zusammen? Mitte Juni haben die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) und die Russische Energie-Agentur (REA) in Berlin ein gemeinsames Arbeitsprogramm vereinbart. Dabei geht Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 27 Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten Wie können sich deutsche Unternehmen an Heizungs- und Klimatechnik von Viessmann sowie Pumpen russischen Energieeffizienzprojekten beteiligen? auf höchstem technologischen Stand von Wilo zum Beispiel Das Ziel der russischen Regierung, kamen bei Prestigeprojekten wie Olymdie Energieeffizienz zu steigern, ist pia-Stadien in Sotschi oder dem Federafür deutsche Unternehmen eine gute tion Tower in Moskau zum Einsatz. Stückgut Möglichkeit, technologisch fortgeDIREKTverkehre Die dena realisiert ein Projekt mit der schrittene Produkte in Russland zu ► URAL – SIBIRIEN – KASACHSTAN Uraler Föderalen Universität „Boris verkaufen. Jelzin“ (UrFU) in Jekaterinburg. Hier WÖCHENTLICH nach ► URAL-SIBIRIEN ab GELSENKIRCHEN ► JEDEN FREITAG In Jekaterinburg sind deutsche Institusoll in Zusammenarbeit mit deutüber WARSZAWA ► JEDEN MONTAG tionen und Unternehmen von Anfang schen Unternehmen das Kraftwerk der 8/6 Tage * NIZHNIY NOVGOROD an mit im Boot. In der Stadt soll die Universität nach neuesten Standards 9/7 Tage * KAZAN Wärmegewinnung komplett umgemodernisiert werden. 10/8 Tage * PERM stellt werden – als russisches Pilotpro10/8 Tage * MAGNITOGORSK 10/8 Tage * EKATERINBURG jekt im Bereich Energieeffizienz. Im Welche besonderen 10/8 Tage * TSCHELJABINSK Rahmen dieses Vorhabens hat Siemens Herausforderungen gibt 11/9 Tage * OMSK eine Studie erstellt, die allerdings nicht es bei der Umsetzung von 12/10 Tage * NOVOSIBIRSK in die Praxis umgesetzt werden konnte. Energieeffizienzmaßnahmen für 13/11 Tage * KEMEROVO Haupthindernis ist bis heute die fehGebäude? 15/13 Tage * KRASNOJARSK 19/17 Tage * IRKUTSK lende Gesetzgebung, die die EinspeiDa viele Standards für die EnergieefWÖCHENTLICH nach ► KASACHSTAN sung von Strom in das vorhandene fizienz von Gebäuden sich noch in der ab GELSENKIRCHEN ► JEDEN FREITAG Verteilnetz regelt, der in den kommuEntwicklungsphase befinden, liege die über WARSZAWA ► JEDEN MONTAG nalen Kraft-Wärme-Kopplungs-AnlaUmsetzung energiesparender und ener12/10 Tage * ASTANA 12/10 Tage * ALMATY gen erzeugt werden soll. gieeffizienter Technologien im Ermes* RegellaufE-Mail: [email protected] Für Siemens gehört der Bereich Enersen der Hausbauer, schreibt die gtai. Es zeit Tel.: 0049/ 209/6046-505 gieeffizienz zu den wichtigsten Säulen müssten Mechanismen und Anreize der Wachstumsstrategie in Russland. geschaffen werden, um ProjektentwickE.ON, der größte ausländische Invesler und Bauauftragnehmer zur Umsettor im russischen Energiemarkt, errichtet gegenwärtig 0,8 zung energieeffizienter Maßnahmen zu animieren. Vor allem Gigawatt hocheffiziente Kohlekraftwerkskapazitäten, die tue Aufklärung Not. 2014 in Betrieb gehen werden. C s F v z G d a E 28 Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 100 Fragen und Antworten | Russland 2013 Banken & Finanzierung Wie entwickelt sich der Bankenmarkt in Russland? In den vergangenen Jahren der Erholung von der Finanzkrise übertraf der russische Bankensektor in puncto Wachstum alle anderen wichtigen osteuropäischen Märkte. Auch 2012 entwickelte er sich gut: Das nominale Kreditwachstum in Lokalwährung blieb im hohen zweistelligen Bereich und passte sich einem gesunden Einlagenwachstum von rund 15 Prozent im Vorjahresvergleich an. Ende 2012 betrug die Bilanzsumme aller 956 russischen Banken 1.238 Milliarden US-Dollar. Die Aktiva sind 2012 gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozent gewachsen. Auch die Kreditvergabe entwickelte sich positiv. Besonders die Vergabe von Darlehen an private Haushalte legte mit 45,3 Prozent weiter kräftig zu. Die Kreditvergabe an private Unternehmen stieg um 17,5 Prozent, Hypothekendarlehen wuchsen um 35,5 Prozent. Der wichtigste Treiber für das Kredit- und Einlagenwachstum im vergangenen Jahr blieb das Privatkundengeschäft. Die Banken konkurrieren um das Geld der privaten Anleger und expandieren gleichzeitig aggressiv bei Verbraucher- und Einzelhandelskrediten. Wie hoch ist der Anteil notleidender Kredite zum gegenwärtigen Zeitpunkt? Die Raiffeisen Research schätzt in ihrem jüngsten Bankenbericht von Mai 2013 die Non-Performing Loans auf 4,8 Prozent der Gesamtkredite. Wie ist der Staat im Bankensektor verankert? Russlands Bankenlandschaft wird weiterhin von großen staatlich kontrollierten Banken beherrscht. Heute sind 53 Prozent der Assets der russischen Banken in Staatsbesitz. 2008 waren es noch 44 Prozent. Allein die größte Bank Russlands, die staatliche Sberbank, verfügt über einen Marktanteil von 27,4 Prozent. David Lipton, der Vize-Chef des Internationalen Währungsfonds IWF, äußerte jüngst Bedenken an dem Missverhältnis zwischen privaten und Staatsbanken in Russland. Das russische Bankensystem unterscheide sich wesentlich von den Systemen in den meisten entwickelten Wirtschaftsnationen. „Die Staatsbanken stellen mehr als die Hälfte des Bankensystems. Zu den verbleibenden 45 Prozent zählen nicht allzu große Privatbanken, die kaum eine ernsthafte Konkurrenz zu den staatlichen Banken darstellen“, sagte Lipton. Russland müsse sich fragen, ob diese Struktur ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum ermögliche. Welche Rolle spielen die internationalen Banken? Ausländische Banken (ausländische Beteiligung > 50 Prozent) haben einen Marktanteil von 17,8 Prozent an den Gesamtaktiva. Die UniCredit, die Société Générale und die Raiffeisenbank zählen zu den zehn größten Finanzinstituten Chemie und Anlage verbinden sich zu einer Lösung: CAC Fast ein halbes Jahrhundert Erfahrung, die Kompetenz und Leidenschaft von mehr als 250 Experten für Verfahrenstechnik und Anlagenplanung, zahlreiche erfolgreich realisierte Projekte in den Bereichen Raffinerie- und Gastechnik, Petrochemie, Anorganische Chemie und Spezialanlagen – dafür steht CAC, das stellen unsere Anlagen täglich unter Beweis – überall auf der Welt. Demnächst auch Ihre? EPS-Anlage für Sibur in Perm/Russland Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 29 Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten Marktanteile der Banken in Russland Kreditvergabe in Russland Mio. Euro Sberbank 27% Andere 38% 693.248 Gesamtkreditvolumen Kredite an Privatunternehmen Kredite an private Haushalte 499.671 398.805 Promswjasbank 1% Raiffeisenbank 1% Nomos Bank Group* 2% UniCredit 2% VTB Group* 15% Gazprombank Alfa Bank 6% 3% SocGen* Rosselchosbank 2% 3% 301.867 193.577 96.938 2008 Russlands (siehe Grafi k). Deutsche Banken wie die Commerzbank oder verschiedene Landesbanken sind vor allem im Firmenkundengeschäft aktiv. Welche Entwicklungen sind in den kommenden Jahren im russischen Bankensektor zu erwarten? Die Analysten der RZB bescheinigen dem Bankensektor weiterhin Wachstumspotenzial, gehen aber davon aus, dass sich sowohl Wachstum als auch Profitabilität auf einem normalen Niveau einpegeln. Dies sei umso mehr zu erwarten, wenn man auf die überdurchschnitt lich hohen Wachstumsraten bei den Verbraucherkrediten in den vergangenen zwei Jahren blickt. Die Analysten verzeichneten im zweiten Halbjahr 2012 eine gedämpftere Kreditvergabe analog zum Abwärtstrend der russischen Wirtschaft insgesamt gegen Ende 2012. Wie hat sich das Hermes-Geschäft mit Russland im vergangenen Jahr entwickelt? Russland war mit Hermesdeckungen im Wert von 3,23 Milliarden Euro wieder das Land mit dem größten Deckungsvolumen weltweit, gefolgt von China (2,11 Milliarden Euro) und Steuerberatungsgesellschaft und Rechtsanwaltsgesellschaft 30 2010 2011 2012 Quellen: Russische Zentralbank, RBC-Rating, Raiffeisen Research in % an den Gesamtaktiva, Ende 2012 , Quellen: RBC-Rating, Raiffeisen Research * VTB Group = VTB, VTB 24, Bank of Moscow, Transcreditbank; SocGen = Rosbank, Rusfinance and Deltacredit; Nomos Bank Group = Nomos Bank, Chanty-Mansijsk Bank plus zwei kleine regionale Tochtergesellschaften 2009 der Türkei (2,10 Milliarden Euro). Im Vergleich zum Vorjahr (2,56 Milliarden Euro) stieg das Deckungsvolumen um rund ein Viertel. Insgesamt wurde in Russland ein Anstieg der Geschäfte mit mittel- und langfristigen Zahlungsbedingungen um 35,2 Prozent verzeichnet. Trotzdem wurden nach wie vor zwei Drittel der Russland-Deckungen für Geschäfte mit kurzfristigen Zahlungsbedingungen übernommen. Zu den vom Bund gedeckten Projekten gehörten die Lieferung von acht Hochgeschwindigkeitszügen über 296,8 Millionen Euro sowie Leistungen zur Erstellung von zwei Schächten einschließlich Schachteinbauten für den Kaliabbau im Wert von 216,5 Millionen Euro. Insgesamt sicherte die Bundesregierung im vergangenen Jahr deutsche Exporte in Höhe von 29,1 Milliarden Euro mit Exportkreditgarantien ab. Diese Summe liegt nur knapp unter den Spitzenwerten der Vorjahre und ist der dritt höchste Wert in der Geschichte der Hermesdeckungen. Exporte in Schwellen- und Entwicklungsländer standen mit 87,5 Prozent der 2012 gewährten Hermesdeckungen (25,4 Milliarden Euro) im Zentrum der staatlichen Absicherung. Wie steht es um Russlands Börse? Russland ist angesichts des geringen Kurs-/Gewinnverhältnisses von 5,22 einer der billigsten Aktienmärkte der Welt. Während westliche Börsen zuletzt wieder Höchststände feierten, fiel Russlands Leitindex RTS ab. Der RTS legte im ersten Quartal 2013 den schlechtesten Start seit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 hin. Unterm Strich fiel der RTS, der 2008 sein Allzeithoch bei 1.925 Punkten markiert hatte, um 5,3 Prozent auf unter 1.430 Punkte ab. Gründe für das Schwächeln des Finanzplatzes Moskau sehen Analysten unter anderem darin, dass Russland seit Beginn der Finanzkrise nicht mehr ausreichend Vertrauen ausstrahlt: Zum einen wurde in den vergangenen Jahren offensichtlich, dass Russland nach dem ölpreisgetriebenen Boom mit seinen Wachstumsraten von jährlich sieben Prozent nun keinen neuen Wachstumsmotor gefunden hat und von der Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten Konjunktur in Europa abhängt. Das Öl und das preislich ans Öl gebundene Gas bleiben zwar noch immer dominante Wirtschaftssektoren. Für die Dynamik des BIP aber haben sie als treibender Faktor ausgedient. 3.000 RTS-Index 2.500 2.000 Ja nu ar Ap 20 ril 07 2 Ju 00 Ok li 2 7 to 00 b 7 Ja er 2 nu 00 ar 7 Ap 200 r il 8 2 Ju 00 Ok li 2 8 to 00 b 8 Ja er 2 nu 00 ar 8 Ap 20 ril 09 2 Ju 00 Ok li 2 9 to 00 b 9 Ja er 2 nu 00 ar 9 Ap 20 ril 10 2 Ju 01 Ok li 2 0 to 01 b 0 Ja er 2 nu 01 ar 0 Ap 20 ril 11 2 Ju 01 Ok li 2 1 to 01 b 1 Ja er 2 nu 01 ar 1 Ap 201 r il 2 2 Ju 01 Ok li 2 2 to 01 b 2 Ja er 2 nu 01 ar 2 Ap 20 ril 13 20 13 Moskau will sich als internationales 09.01.2007 Finanzzentrum positionieren. Wie 1.842,93 1.500 kommt die Stadt dabei voran? Moskau will sich als attraktiver Finanzplatz 03.06.2013 einen Namen machen. Die österreichische 1.000 1.243,32 Investmentbank Raiffeisen Centrobank 500 rechnet damit, dass Moskau vor allem aufgrund der dortigen Werte von großen und liquiden russischen Unternehmen 0 an Bedeutung gewinnen wird. Die Stadt ist darauf aus, große Konzerne an seine Börse zu locken. Banken soll es schmackin Punkten, Stand: 24.06.2013, um Dividenden und Splits bereinigter Schlusspreis, Quelle: Bloomberg haft gemacht werden, dort zu expandieren. Gleiches gilt für Firmen aus dem Versicherungs- und Rechtswesen. Moskau wirbt dafür auf internationalen Handelsplätzen, darunter auch Frankfurt/Main und Singapur. In diese sammelbank wurde gegründet und ein Standard für die Strategie passt der Bau eines neuen Wolkenkratzer-Viertels, Wirtschaftsprüfung von börsennotierten Unternehmen genannt „Moscow City“. Der dortige Mercury City Tower ist geschaffen. Ferner wollen die Verantwortlichen so gut wie alle Aufsichtsbehörden in der staatlichen Zentralbank bis mit seinen 75 Stockwerken das höchste Gebäude Europas. Um den Moskauer Finanzsektor zu stärken, hat die politische 2015 zusammenführen. Führung Russlands ehemalige Vorstände westlicher Bankhäuser ins Boot geholt, darunter Ex-CEOs von JPMorgan Wo steht Moskau im internationalen Vergleich? Chase, Citigroup und Goldman Sachs. Eine Wertpapier- Die Metropole hat nach dem Fall des Eisernen Vorhangs große Bankhäuser aus London und New York angezogen. Doch eine weitverbreitete Vetternwirtschaft, mangelnde Transparenz und zwielichtiges Geschäftgebaren sowie eine nicht ganz unabhängige Justiz haben dem Standort in der Vergangenheit sehr geschadet. Der Global Financial Center Index listet Moskau auf Platz 66 von 79, hinter Prag und vor Jakarta. Ist Moskau ein Konkurrent für Finanzzentren wie Singapur, London oder Frankfurt/Main? Nicht wirklich. Die russische Hauptstadt will vor allem gegenüber dem Finanzplatz Warschau Boden gut machen, um in der Region der ehemaligen Sowjetunion mehr Bedeutung zu erlangen. Die Warschauer Börse wird immer wichtiger. Zahlreiche Unternehmen aus der Ukraine sind beispielsweise dort gelistet. Warschau hat deshalb sogar einen eigenen Index für jene Titel aus dem Land ins Leben gerufen. Quellen: Raiffeisen Research – CEE Banking Sector Report, Jahresbericht Hermesdeckungen 2012, Bloomberg Speditions-, Transport- und Zolldienstleistungen: LKW - Transporte vom Stückgut bis zum Übermaß Bahn/Container/Multimodal/Luftfracht/See In den GUS- Staaten: 14 Transportunternehmen, 3 Zollterminals In EU-Europa: Sovtransavto Deutschland GmbH, Internationale Spedition Konrad-Adenauer-Ufer 67-69, 50668 Köln Tel.: +49 221 916510, Fax: +49 221 9165112 E-Mail: [email protected] Web: www.sovtransavto.de 32 Sovtransavto.indd 1 Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 22.03.2012 9:43:28 Uhr Succeed Russland 2013 with us all over the world Summary 2013/2014 Recht » Sind russische und ausländische mittelständische Unternehmer in Russland gleichgestellt? Bisher waren ausländische Kleinunternehmer und Mittelständler (KMU) russischen Investoren nicht gleichgestellt. Russische Kleinunternehmer und Mittelständler haben staatliche Förderungen erhalten, auf die Unternehmen mit einer ausländischen Beteiligung von mehr als 25 Prozent keinen Zugriff hatten. Diese Ungleichbehandlung soll nun abgeschafft werden. Was genau ist geplant? Das Gesetz „Über die Entwicklung kleiner und mittelständischer Unternehmen in der Russischen Föderation“ vom 24. Juli 2007 wird geändert. Der Gesetzesentwurf wurde am 24. April 2013 in erster Lesung in der Staatsduma verabschiedet. Es wird allgemein angenommen, dass der Entwurf so verabschiedet und in Kraft treten wird. Der Gesetzesentwurf definiert unter anderem mikro-, kleinund mittelständische Unternehmen neu, ebenso wie die Voraussetzungen, unter denen Unternehmen an staatlichen Förderprogrammen teilnehmen können. Für die Einstufung als KMU sind die Anzahl der Arbeitnehmer und der Umsatz maßgeblich. „Mikrounternehmen“ dürfen nicht mehr als 15 Beschäftigte haben, Kleinunternehmen nicht mehr als einhundert und Mittelständler bis zu 250 Beschäftigte. Welche Förderungen gewährt der russische Staat kleinen mittelständischen Unternehmen? Staatliche Förderprogramme sehen allgemein direkte und indirekte Subventionen, aber auch die vergünstigte Überlassung von Grundstücken, Gebäuden oder Ausrüstung sowie Innovationsförderung etc. vor. Darüber hinaus besteht für KMU die Möglichkeit, ein vereinfachtes Besteuerungsverfahren zu nutzen. Zudem gibt es für KMU eine Bevorzugung bei der Vergabe von Staatsaufträgen. Präsident Putin hat vor einem Jahr eine Präsidialverordnung Nr. 596 erlassen, in der gefordert wird, das Investitionsklima zu verbessern. Der Präsident will Russland in wenigen Jahren auf den vorderen Plätzen im Doing Business Report der Weltbank sehen. Wo steht das Land heute und wie will es hier Verbesserungen erreichen? Zum Beispiel mit einer vereinfachten Registrierung von russischen GmbH soll das Land unternehmerfreundicher werden. Hierzu erging am 7. März 2013 die Verordnung Nr. 317-r über die Verbesserung des Registrierungsverfahrens für juristische Personen und Einzelunternehmer. Das Registrierungsverfahren ist bisher noch recht kompliziert und formalistisch und soll deutlich modernisiert werden. Dennoch ist Russland im Doing Business Report 2013 in der Kategorie „Starting a Business“ bereits auf Platz 101 – knapp vor Deutschland, das auf Platz 106 zurückgefallen ist. Was wird sich verändern? Das Registrierungsverfahren soll deutlich verkürzt und Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 33 RuSSLAND MEDIZ 2013 International Medical Fair & Congress – Products, Equipment, Services & Technologies for Hospitals, Policlinics, Laboratories, Health Clinics, Medical Offices and Wellness St. Petersburg, 16. – 18. Oktober 2013 CHEMIE 2013 17th International Trade Fair for the Chemical Industry Moscow, 28. – 31. Oktober 2013 ZDRAvOOCHRANENIjE 2013 23rd International Trade Fair for Health Care, Medical Engineering Healthy Lifestyle 2013 Moskau, 9. – 13. Dezember 2013 KONSuMExPO 2014 29th International Exhibition Consumer Goods: Wear, Domestic Appliances, Cosmetics, Furniture, Recreational Articles etc. Moskau, 20. – 23. januar 2014 INtERPLAStICA 2014 17th International Trade Fair Plastics and Rubber Moskau, 28. – 31. januar 2014 uPAKOvKA/uPAK ItALIA 2014 22. International Trade Fair for Processing, Packaging and Printing Moskau, 28. – 31. januar 2014 PRODExPO 2014 21. International Trade Fair Foodstuffs, Raw Materials and Products Moskau, 10. – 14. Februar 2014 INLEgMASH 2014 14th International Exhibition for Equipment and Technologies in the Light Industry Moskau, 22. – 24. April 2014 Integration.Life.Society 2014 4th International Trade and Event Fair with Congress Moskau, 24. – 27. April 2014 Wir sind da, wo Sie uns brauchen – überall auf der Welt. www.messe-duesseldorf.de Messe Düsseldorf GmbH Postfach 10 10 06 _ 40001 Düsseldorf _ Germany Tel. +49(0)211/45 60-01 _ Fax +49(0)211/45 60-7740 www.messe-duesseldorf.de Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten die Anzahl der notwendigen Verfahrensschritte reduziert werden. Die Einreichung der Registrierungsunterlagen soll künftig auch durch Notare und Anwälte möglich sein. Ob allerdings eine Online-Registrierung möglich sein wird, ergibt sich konkret nicht aus der Verordnung. Bisher hat der Gründungsgesellschafter den Antrag persönlich zu stellen und einzureichen. Auch die Fristen für die Einzahlung des Stammkapitals sollen gelockert werden. Bisher sind 50 Prozent des Stammkapitals vor Gründung auf ein sogenanntes „Akkumulationskonto“ einzuzahlen, der Rest innerhalb eines Jahres nach Gründung. Nunmehr ist vorgesehen, dass die erste Einzahlung innerhalb von zwei Monaten nach Gründung möglich sein soll. Damit würde die Notwendigkeit der Eröffnung eines Akkumulationskontos entfallen. Darüber hinaus soll auch die Verwendung einer „Standardsatzung“ möglich sein. Dies entspricht allerdings schon jetzt häufig der Praxis. Auch die Notwendigkeit, bereits mit Gründung über einen Unternehmensstempel verfügen zu müssen, soll gelockert werden. Des Weiteren sollen die Fristen zum Informationsaustausch zwischen der Registrierungsbehörde und den staatlichen Fonds verkürzt werden. Eine weitere Verbesserung stellt die Aufhebung der Verpflichtung von Unternehmen dar, die Steuerbehörde und Fonds über die Eröffnung von Konten zu informieren. Zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen sind indes verschiedene Gesetze zu ändern, so zum Beispiel das GmbH-Gesetz sowie das Registrierungsgesetz. Welche Veränderungen gibt es ...im russischen Steuerrecht? Die Gesetzesänderungen im russischen Steuerrecht, die in Kürze in Kraft treten, betreffen die Behandlung der Mehrwertsteuer auf Prämien im Rahmen von Lieferverträgen sowie die erst im vergangenen Jahr in Kraft getretenen Verrechnungspreisregelungen. Das entsprechende Gesetz Nr. 39-FZ wurde am 5. April 2013 durch den russischen Präsidenten unterzeichnet und ist im Mai in Kraft getreten. Die Gesetzesänderungen gelten nicht rückwirkend, dies kann für entsprechende Streitigkeiten mit den Steuerbehörden für die vorangegangenen Steuerperioden führen. ...bei den Verrechnungspreisen? Seit Januar 2012 gelten neue Verrechnungspreisregelungen. Demnach kann die Steuerbehörde die Preisgestaltung von kontrollierbaren Geschäften, u.a. Geschäften zwischen verbundenen Parteien, überprüfen. Nach den Neuregelungen sind Steuerpflichtige verpflichtet, die Steuerbehörden über kontrollierbare Geschäfte zu benachrichtigen und nach Aufforderung der Steuerbehörden eine entsprechende Verrechnungspreisdokumentation vorzulegen. Als Stichtag hierfür war für kontrollierbare Geschäfte aus dem Jahr 2012 der 20. Mai 2013 vorgesehen. Diese Frist wurde nunmehr auf den 20. November 2013 abgeändert. Die russischen Steuerbehörden können daher die Vorlage von Verrechnungspreisdokumentationen frühestens ab dem 1. Dezember 2013 verlangen. Entsprechend wurde die Frist verlängert, innerhalb derer die Steuerbehörden über eine Steuerprüfung wegen kontrollierbarer Geschäfte aus 2012 zu entscheiden haben: Diese läuft nunmehr am 30. Juni 2014 ab. Die neuen Verrechnungspreisregelungen betreffen nicht Darlehensverträge, Kreditverträge (einschließlich Warenkredite und kommerzielle Kredite), Bürgschaften und Bankgarantien, soweit diese vor dem 1. Januar 2012 geschlossen wurden und deren Bestimmungen nach dem 1. Januar 2012 nicht geändert worden sind. ... bei der Vermögensteuer? Gemäß Artikel 374 des Steuergesetzbuches wird das als Sachanlage erfasste Gesellschaftsvermögen nicht mehr unter die Vermögensteuer fallen. Empfehlenswert ist für Unternehmen, ihre vor und nach dem 1. Januar 2013 angemeldeten Sachanlagen in der Buchhaltung getrennt zu erfassen, um in die Steuerfreiheit des neuen Artikels 374 zu kommen. ... im Bereich Telekommunikation? Das russische Ministerium für Telekommunikation beschäftigt sich gegenwärtig mit der Ausarbeitung eines neuen Telekommunikationsgesetzes. Im Mittelpunkt der Änderungen stehen die Abschaffung des derzeit noch geltenden Roamings und die Verbesserung der Bedingungen für die Entwicklung von Kommunikationsnetzen. RSF-TRAILER – Norddeutscher Branchenführer im Handel mit Nutzfahrzeugen Das Unternehmen RSF-TRAILER aus Hamburg ist die Nummer 1 beim Export von Lkw-Sattelaufliegern aus Europa nach Russland. Eine breite Auswahl an Trailern wird über das RSF-Büro am europäischen Trailer-Umschlagplatz in Padborg (Dänemark) angeboten - von Tiefkühlaufliegern über Gardienenaufliegern, Bordwandauflieger bis zu Containerchasssis. Um auf besondere Bedürfnisse der Kunden eingehen zu können, RSF-TRAILER Ravil S.-Fischer, Inhaber Liebigstrasse 90, 22113 Hamburg Tel.: 0049 40 780 739 20 Fax: 0049 40 780 739 84 Mobil: 0049 172 455 38 16 [email protected] www.rsf-trailer.de 34 Der Trailerumschlagplatz in Padborg an der deutsch-dänischen Grenze. nutzt RSF seine Einkaufsvorteile bei den führenden europäischen Herstellern und bietet selbstverständlich zahlreiche, maßgeschneiderte Servicekomponenten an. RSF arbeitet mit renommierten Herstellern von Sattelaufliegern, Aufbauten und Anhängern zusammen. Dazu zählen bekannt deutsche Namen wie SchmitzCargobull, Kögel Trailer und Krone. www.rsf-trailer.de Von Schmitz Cargobull wurde RSFTrailer als „Erfolgs.Partner“ ausgezeichnet. Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 100 Fragen und Antworten | Russland 2013 ...im Vertriebsrecht? Seit dem 1. Juni dieses Jahres gilt ein grundsätzliches Rauchverbot an öffentlichen Plätzen. Auch die Werbung für Tabakerzeugnisse einschließlich der Wiedergabe des Rauchens in Hör- und Spielfi lmen (mit Ausnahmen) wird verboten. Eine weitere Einschränkung betrifft den Handel mit Tabakerzeugnissen. Zigaretten und Zigarren dürfen nur in Geschäften mit Verkaufsraum verkauft werden. Damit wird der traditionelle Zigarettenkiosk aus dem Stadtbild verschwinden. ... beim Zivilgesetzbuch? Am 1. September 2013 tritt das zweite Änderungspaket im Rahmen der großen Novelle des russischen Zivilgesetzbuches (ZGB) in Kraft . Das Änderungspaket betrifft Vorschriften des Allgemeinen Teils zu Rechtsgeschäften und ihrer Wirksamkeit, zu Stellvertretung und Vollmachten, zu Beschlüssen von Versammlungen (von Aktionären/Gesellschaftern von juristischen Personen, von Miteigentümern oder von Gläubigern im Falle einer Insolvenz) und zu Verjährungsfristen. Das erste Änderungspaket, das Vorschriften des allgemeinen Teils, unter anderem zur Registrierung der Rechte an Immobilien, Schadensersatz für rechtmäßiges Handeln von staatlichen Stellen sowie zum Personenrecht (Geschäftsfähigkeit, Betreuung, Vormundschaft) zum Gegenstand hatte, war bereits zum 1.3.2013 in Kraft getreten. Weitere Änderungspakete befi nden sich im Gesetzgebungsverfahren. Quelle: Bei der Beantwortung der Fragen wurden Veröffentlichungen der Kanzleien Benetzky Brand & Partner (www.bbpartners.ru), Moskau, Raupach & Wollert-Elmendorf (www.raupch.de) und der AHK Russland hinzugezogen. Rechtsanwalt Gerhard Kandora Korrespondenzsprachen: Deutsch, Polski, Русский, English !!! !! WTO-Mitgliedschaft Seit gut einem Jahr ist Russland offiziell Mitglied in der WTO. Wie reagierten deutsche Exporteure und Investoren darauf? Der WTO-Beitritt Russlands am 22. August 2012 gilt als Meilenstein für die wirtschaft liche Entwicklung des Landes. Es hat sich damit zu einer umfassenden Öff nung seiner Märkte bis Ende 2018 verpfl ichtet. Langfristig soll das zu einer spürbaren Senkung der Importzölle führen. Die Einfuhrzölle werden von durchschnitt lich zehn auf 7,8 Prozent reduziert. Hier sind Sie richtig! Die wichtigsten Messen für die Agrar-, Ernährungs- und Holzindustrie: Woodworking1,2/BioEnergy 01.–04.10.2013Minsk/Belarus Holzindustrie Meat Industry1,2/AgroProdMash07.–11.10.2013Moskau/Russland Lebensmittelverarbeitung RAE „Golden Autumn“2 09.–12.10.2013 AgroExpoSiberia1,2 29.10.–01.11.2013Novosibirsk/Russland Landwirtschaft/Tierzucht KazAgro/KazFarm1,2 30.10.–01.11.2013 Astana/Kasachstan Landwirtschaft/Tierzucht InterAGRO 30.10.–01.11.2013 Kiew/Ukraine Landwirtschaft YuGAGRO1 26.–29.11.2013Krasnodar/Russland Landwirtschaft/Tierzucht AGROSALON 07.–10.10.2014 Moskau/Russland Landwirtschaft/Tierzucht rg 1 2 Bundesbeteiligung Moskau/Russland Landwirtschaft Alle Messen und Informationen unter www.ifw-expo.com Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 35 Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten Bei Industriegütern sinkt der durchschnittliche gebundene Zollsatz von 9,5 auf 7,3 Prozent, bei Agrarprodukten von 13,2 auf 10,8 Prozent. Die Zollentlastungen durch den WTOBeitritt könnten sich allein für deutsche Firmen nach Umsetzung aller Vereinbarungen auf rund eine Milliarde Euro jährlich belaufen. In einer Umfrage des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft begrüßten im Frühjahr 2013 76 Prozent der beteiligten 135 deutschen Unternehmen den WTOBeitritt, nur zwei Prozent erwarteten negative Auswirkungen für ihr Geschäft. Was hat ein Jahr WTO-Mitgliedschaft bisher gebracht? Russland lässt sich mit der vollständigen Umsetzung der Vereinbarungen Zeit und arbeitet zudem daran, neue tarifäre Hürden zu errichten. Einzelne Branchen fühlen sich vom Freihandel ausgeschlossen. Ein Beispiel ist die Einführung einer Recyclinggebühr für Importautos, die europäische Produzenten nach Schätzungen der EU eine Milliarde Euro im Jahr kostet. Dass die umstrittene Recyclinggebühr nunmehr auch auf inländische Wagen ausgeweitet werden soll, ist nur ein schwacher Trost. Zuletzt wurden auch Strafzölle auf Landmaschinenimporte wie Mähdrescher und für leichte Nutzfahrzeuge aus Deutschland eingeführt. Durch die Bildung der Zollunion aus Belarus, Kasachstan und Russland gelten die Strafzölle, die als Antidumping-Maßnahmen verpackt werden, gleichzeitig für alle drei Länder. Auch deutsche Maschinen- und Anlagenhersteller müssen mit zunehmendem Protektionismus der russischen Behörden bei der Einfuhr fertiger Erzeugnisse rechnen. Das gilt vor allem für Werkzeugmaschinen und Landmaschinen. Zwar geschieht das seit dem WTO-Beitritt nicht mehr über das Hochsetzen von Importzöllen. Dafür werden nichttarifäre Handelsbarrieren aufgetürmt. So wird die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen an die Erfüllung von „Local Content“-Bestimmungen geknüpft oder es werden Maschinen russischer Hersteller bevorzugt. Auch in anderen Bereichen wie der Pharmaindustrie, der Medizintechnik und der Papierindustrie, sind protektionistische Tendenzen zu beobachten, bereits im Frühjahr 2012 wurde aus gesundheitlichen Gründen auf lebende Tiere aus der EU ein Einfuhrstopp verhängt. Bereits kurz nach dem Beitritt drohte EU-Handelskommissar Karel de Gucht Russland mit verschiedenen Streitschlichtungsverfahren, sollte sich an der protektionistischen Politik nichts ändern. Welche Verbesserungen tun sich langfristig mit der WTO-Mitgliedschaft auf? Sicher ist: Die Bedingungen für Handel und Investitionen zwischen Russland und der EU werden sich weiter verbessern, wenn auch langsam. Mit dem Beitritt hat sich Russland zur Einhaltung internationaler Handelsregeln und -normen verpflichtet. Für die langfristige Entwicklung der Ökonomie ist dieser Schritt von großer Bedeutung. Denn mit der Öffnung der heimischen Märkte verbessern sich die Bedingungen für den Handel und die Investitionstätigkeit zwischen Russland und den anderen WTO-Mitgliedstaaten deutlich. Zusätzlich werden damit die Weichen für eine nachhaltige Modernisierung und Differenzierung der russischen Wirtschaft gestellt. Quellen: Germany Trade & Invest, Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, VDMA Außenwirtschaft 3. Them ln · Kö chaft · 30. O rts Außen wi tag en Erfolg geht in Serie und schafft eine neue Tradition! 3. Thementag Außenwirtschaft Experten referieren – Praktiker diskutieren ber 2013 in kto 30. Oktober 2013 im Hotel Pullman Cologne, Helenenstr. 14 in Köln formationen und Das Programm, weitere In ab sofort unter Anmeldemöglichkeiten www.thementag-aw.de Teilnahmegebühr: 349,– Smartphone-Link zur Anmeldung 36 AW_Thementag_2013_Anz_210x145.indd 1 € nzt. Anmeldungen werden gre be ist hl rza me eh iln Te Die treffens berücksichtigt. in der Reihenfolge ihres Ein ute an! Melden Sie sich noch he Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 01.07.2013 11:19:59 100 Fragen und Antworten | Russland 2013 Infrastruktur Wie ist Russland im Bereich Infrastruktur aufgestellt? Russland verfügt zwar über das zweitlängste Eisenbahnnetz der Welt, bezüglich der Dichte des Schienennetzes liegt das Land jedoch nach Angaben des Logistics Performance Index der Weltbank auf Platz sieben, noch hinter Indien und China. Bei der Dichte des Straßennetzes nimmt Russland ebenfalls hinter China Platz sieben ein mit 47 Meter Straße pro Quadratkilometer Fläche. In China kommen 320 Meter Straße auf einen Quadratkilometer. Bei der Dichte der Wasserwege liegt Russland weltweit auf Platz vier, bei den Flughäfen pro Einwohner belegt es Platz drei hinter den USA und Frankreich. Welche Verkehrsträger haben in Russland Priorität? Der Warenverkehr in Russland wurde auch im vergangenen Jahr wieder überwiegend auf der Straße abgewickelt. Nach Angaben von Rosstat fanden von den insgesamt 8,4 Milliarden Tonnen transportierten Gütern knapp 70 Prozent auf diesem Wege ihren Bestimmungsort. Über die Schiene gingen 15,2 Prozent, Pipelines hatten einen Anteil von 13,3 Prozent. Nur ein Bruchteil der Güter wurde über den Wasseroder Luftweg transportiert. Wie wichtig ist Russland der Ausbau der Infrastruktur? Kaum eine Rede des Präsidenten, in der nicht der zügigere Ausbau der Infrastruktur gefordert wird. Tatsächlich aber investiert das Land – das wohlgemerkt über Währungsreserven von mehr als 500 Milliarden Euro verfügt – sehr viel weniger als westliche Länder in den Ausbau und die Modernisierung seiner Infrastruktur. Eine Fahrt mit dem Auto fern der großen Städte ist noch immer ein Abenteuer. Was ist die treibende Kraft zum Ausbau der Infrastruktur in Russland? Man hat gelegentlich den Eindruck, dass nur für die Großereignisse Olympia 2014 in Sotschi und die Fußball-WM 2018 gebaut wird. Tatsächlich sind diese Events momentan die treibende Kraft. Nicht nur muss zu den Ereignissen ein reibungsloser Ablauf gewährleistet sein – es müssten auch entsprechende Güter für die Ausstattung von Hotels oder Wäschereien in die Austragungsorte transportiert werden. Allerdings erfordert auch die Erschließung neuer Rohstoffvorkommen östlich des Urals zum Beispiel riesige Investitionen. Schienen müssen verlegt, Straßen und Brücken gebaut werden. Zum St. Petersburg International Economic Forum Ende Juni 2013 unterzeichnete die Russische Eisenbahn RZD mit China ein Abkommen über den Bau einer Eisenbahnbrücke über den Amur, die Russland und China verbinden soll. Der Wert des Projektes beläuft sich auf 280 Millionen US-Dollar. Seine Umsetzung kann schon 2013 beginnen. RECHTSANWÄLTE Ulm · Dresden · Berlin · Chemnitz · Bamberg · Stuttgart · Düsseldorf · Bologna · Mailand · Warschau · Breslau Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 37 Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten Statement von Dr. Thomas Heidemann, Rechtsanwalt CMS, Moskau/ Düsseldorf Fußball-Weltmeisterschaft – ein geschlossenes Verfahren Als Austragungsorte wurden elf Städte für zwölf Stadien ausgewählt. Es handelt sich um Moskau, Sankt Petersburg, Kaliningrad, Wolgograd, Kasan, Nishnij Nowgorod, Jekaterinburg, Samara, Rostow am Don, Saransk sowie Sotschi. Überraschend wurde Krasnodar, eine der wichtigsten Fußball-Städte Russlands, nicht gewählt. Auftragsvergabe und Vergabeverfahren Am 2. Dezember 2010 hat die FIFA in einem viel diskutierten Verfahren die Austragungsrechte an der Fußball-WM 2018 der Russischen Föderation zugesprochen. Die Bewerbung wurde von staatlicher Seite mit enormem Aufwand betrieben. Seit dem Zuspruch wird die Vorbereitung der Fußball-WM als ein Prestigeprojekt mit allem Nachdruck vorangetrieben. Abstrahiert man die Emotionalität des Fußballgeschehens, stellt sich die Vorbereitung auf die WM 2018 als ein gigantisches Infrastrukturprojekt dar. Der Bau der erforderlichen Sportstätten steht sportlich sicherlich im Zentrum. Wirtschaftlich macht er jedoch nur einen kleinen Teil des gesamten Finanzvolumens aus. So ist mittlerweile klar geworden, dass in fast allen WM-Städten erheblicher Nachholbedarf beim (öffentlichen) Verkehr und Bau von Hotels besteht. Speziell für die Weltmeisterschaft sind in den elf Städten nicht weniger als 62 neue Hotels (10.000 Zimmer) geplant. Darüber hinaus müssen in einigen Städten auch die Flughafenkapazitäten beträchtlich erweitert werden. Unter anderem wird das Terminal-Gebäude in Wolgograd renoviert, und ein komplett neuer Flughafen wird in Rostow am Don für die WM errichtet, weil der bereits bestehende nicht erweiterbar ist. Im Hinblick auf den Ausbau der Infrastruktur haben einige Regionen (z.B. Jekaterinburg, Samara) nunmehr konkrete Pläne vorgelegt. Am 8. Juni hat Präsident Putin das föderale Gesetz „Über die Vorbereitung und Durchführung der FIFA WM 2018 und des FIFA Confederations Cups 2017 in der Russischen Föderation, und die Änderungen in bestimmten Gesetzen der Russischen Föderation“ unterzeichnet. Organisationskomitee spielt zentrale Rolle Nach dem Gesetz soll das föderale Organisationskomitee „Russland-2018“ eine zentrale Rolle bei der Organisation der WM einnehmen. Hierzu erhält es umfangreiche Kompetenzen, welche zum Beispiel die Finanzplanung, die Organisation der Zusammenarbeit mit anderen staatlichen Organen sowie die Akquise von privaten Investitionen umfassen. Zudem wird das föderale Organisationskomitee als Bindeglied zwischen der FIFA und der Russischen Föderation fungieren. Unterstützt wird es von regionalen Organisationskomitees. Das Gesetz enthält zahlreiche weitere Regelungen, unter anderem zur Einreise und Arbeitstätigkeit von bestimmten Personengruppen während der Vorbereitung und Durchführung der Weltmeisterschaft. 38 Fazit Erste wegweisende Entscheidungen in dem Tenderverfahren sind bereits gefallen. Erwartungsgemäß sind, wie schon bei der Vorbereitung der Olympischen Spiele in Sotschi, ausländische Unternehmen kaum zum Zuge gekommen. Die Stunde der ausländischen Unternehmen und Stadionspezialisten dürfte allerdings jetzt kommen. Für eine moderne und zeitgemäße Ausstattung der Stadien ist das Know-how westlicher Produzenten erforderlich. Russische Unternehmen werden die erforderlichen technischen Standards nicht bieten können. Neben der technischen Kompetenz ist für eine erfolgreiche Beteiligung an der Vorbereitung der WM 2018 jedoch insbesondere die Kenntnis der Organisationsstruktur und vor allem der Entscheidungsstrukturen erforderlich. Auch dürfte weiter gelten, dass eine glaubhafte Präsenz vor Ort Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Tätigkeit in Russland sein dürfte. Foto: OWC Im September dieses Jahres wird in Adler ein neuer Bahnhof eröffnet. Die Infrastruktur in und um Sotschi für die Olmpischen Winterspiele 2014 steht. Mittlerweile haben erste Tenderverfahren für die Vergabe von Leistungen zur Erstellung der Projektdokumentation stattgefunden. Aus den Ausschreibungen sind in fast allen Fällen öffentlich-rechtlich organisierte Anbieter als Sieger hervorgegangen. Insbesondere die beim Sportministerium angesiedelte Gesellschaft „Sport Engineering“ hat Aufträge für eine ganze Reihe (Jekaterinburg, Nishnij Nowgorod, Rostow am Don, Wolgograd) von Projekten erhalten. Abgesehen davon wurden viele Sub-Verträge vergeben, wie in Jekaterinburg, wo nach Vergabe der Ausschreibung um das Zentralstadion die Aufgaben dreimal von einem Unternehmen zum anderen weitergegeben wurden. Auf jeden Fall bleibt trotz formell einwandfreien Ablaufs der Tenderverfahren der Eindruck eines sehr geschlossenen Verfahrens. Es hat kaum ausländische Beteiligung an den Tendern gegeben. Ausländische Anbieter wären aber wohl mit den kurzen Fristen auch überfordert gewesen. Gegenwärtig befinden sich die Stadienprojekte in völlig unterschiedlichen Bauphasen. In den meisten Fällen werden Stadien für die WM 2018 neu gebaut; in einigen Fällen werden bestehende Stadien modernisiert. Nur das Stadion in Kasan, Gastgeber der Universiade im Juli 2013, ist schon völlig komplett. Das Stadion von Sotschi wird seinerseits bereits für die Olympiade fertiggestellt und bedarf in der Zukunft keiner weiteren Investitionen. Während bei einigen der Bau bereits vorangeschritten ist (zum Beispiel in Saransk und bei der Moskauer Otrkytiye Arena), befinden sich zum Beispiel die Stadien in Samara, Rostow am Don oder Kaliningrad erst in der Projektphase. In Sankt Petersburg wurde der Fertigstellungstermin für das 1,1-Milliarden-Dollar-Stadion von Zenit wieder zurückgenommen: Die Eröffnung ist vor Mai 2017 nicht zu erwarten – ein Jahrzehnt nach dem effektiven Beginn der Bauarbeiten. Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 100 Fragen und Antworten | Russland 2013 Wie ist der aktuelle Stand bei Sotschi? Die 43 Kilometer lange Eisenbahstrecke mit sechs Tunneln in das Olympische Dorf nach Krasnaja Poljana und weiter nach Rosa Chutor wurde Anfang Juni zum Internationalen Eisenbahnforum eingeweiht. Die Eisenbahnstrecke entlang des Schwarzen Meeres allerdings, über die die Mehrzahl der Güter angeliefert wird, ist noch immer eingleisig. Im September wird in Adler ein neuer Bahnhof eröffnet. Die Autobahn nach Krasnaja Poljana allerdings ist noch nicht fertig, hier müssen noch einige Kilometer gebaut werden. Wird der Ausbau der Straße ebenso konsequent vorangetrieben? Im Autobahnbau hat die Regierung kürzlich einige Korrekturen vorgenommen. Priorität haben jetzt die Strecken von Moskau nach St. Peterburg und nach Minsk. Diese Autobahnen, M 11 und M1, sollen noch vor der Fußball-WM eröffnet werden. Andere Vorhaben werden erst einmal zurückgestellt. Wie wird der Autobahnbau finanziert? Neben staatlichen Investitionen vergibt der Staat Konzessionen. Die erste Konzession auf die Strecke Moskau-St. Petersburg wurde 2009 an eine Tochter der französischen Vinci-Gruppe vergeben. Gegenwärtig werden weitere Konzessionäre gesucht. Die entsprechende Ausschreibung wurde am 30. April 2013 veröffentlicht. Großes Thema ist gegenwärtig der Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken. Was ist geplant? 2006 wurde ein Programm zum Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken bis 2020 verabschiedet. 2008 unterzeichnete der Premierminister die Strategie für die Entwicklung des Eisenbahnsektors bis 2030. Hier wird unterschieden zwischen dem Ausbau von Schnellzügen (bis 160 Kilometer pro Stunde) und Hochgeschwindigkeitszügen bis 350 Kilometer pro Stunde. Insgesamt wird das Schienennetz für diese Züge von jetzt 650 Kilometer auf 10.887 Kilometer ausgebaut. Jetzt, vor der Fußball-WM, nimmt der Ausbau konkrete Formen an. Wladimir Jakunin, Präsident der Russischen Eisenbahn RZD, hat zum BALASHOVA LEGAL CONSULTANTS Internationalen Eisenbahnforum in Sotschi noch einmal darauf hingewieARBEITS, MIGRATIONS- UND GESELLSCHAFTSRECHT sen, dass es nicht darum gehe, sehr hohe Geschwindigkeiten zu erreichen, sondern die Mobilität der Menschen Wir sind eine unabhängige Rechtsberatungsfirma mit Spezialisierung im Bereich des russischen und die Lebensbedingungen allgemein und internationalen Arbeits-, Migrations- und zu verbessern. Jakunin kündigte an, Gesellschaftsrechts. dass in einem Ring von 200 Kilometern um Moskau künftig elektrische HighUnsere Mandanten sind internationale und russische Unternehmen u.a. aus den Bereichen speed-Züge eingesetzt werden sollen. Handel, Produktion, Automobil- und Maschinenbau, Auch eine HochgeschwindigkeitsBauindustrie, Dienstleistung, Banken und Investment. verbindung nach Berlin könne er sich vorstellen. Der Weg über Polen sei der Unsere Mitarbeiter sind hochqualifizierte Spezialisten mit Berufserfahrung in internationalen kürzeste Weg nach Deutschland. Rechtsanwaltskanzleien, die über internationale Als erste Hochgeschwindigkeitsstrejuristische Ausbildung verfügen und in den Sprachen cke in Russland soll die Strecke MosRussisch, Deutsch und Englisch beraten. Elena Balashova, LL.M. kau-Kasan (800 Kilometer) entstehen. geschäftsführende Gesellschafterin Die Kosten liegen nach Angaben der RZD bei 25 Milliarden Euro. Bis zur Fußball-WM 2018 soll das Projekt ZU UNSEREN BERATUNGSLEISTUNGEN GEHÖREN INSBESONDERE abgeschlossen sein. Wie können deutsche Unternehmen am Ausbau der Eisenbahn teilnehmen? Abgesehen vom Energiebereich gibt es gegenwärtig wohl kaum eine Branche, die gegenwärtig so intensive Kooperationsmöglichkeiten bietet wie die Eisenbahnindustrie. Die europäische Bahnindustrie und alles, was mit dem Ausbau der Infrastruktur wie Signaltechnik zu tun hat, buhlt um Aufträge und ist in großem Maße bereit, in Joint Ventures im Lande zu produzieren. Siemens hat hier ganz klar die Nase vorn. Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland · Gestaltung der Arbeitsverhältnisse in Russland, u.a. · Vertretung in arbeitsrechtlichen- und migrationsim Rahmen einer Entsendung; rechtlichen Streitigkeiten; · Ausarbeitung von Arbeitsverträgen sowie der weite- · Rechtliche Unterstützung beim Aufbau und Entwickren internen arbeitsrechtlichen Dokumentation; · Entwicklung von Beschäftigungsmodellen für internationale Unternehmen; · Rechtliche Begleitung der Restrukturierung von Personal; · Unterstützung in migrationsrechtlichen Fragen: lung des Geschäfts in Russland: Gründung von juristischen Personen, Eröffnung der Niederlassungen, Umregistrierung der Gründungsunterlagen, usw.; · Weitere Gesellschaftsrechtliche Beratung, inkl. Vertragsrecht; · Organisation von Seminaren, Workshops und Fortbil- Einholung von Arbeitserlaubnissen und Arbeitsvisa, dungsveranstaltungen für Arbeits-, Migrations- und Vertretung bei den Migrationsbehörden; Gesellschaftsrecht. 107031 Moskau, Petrowka 17, Gebäude 2, Büro 106 E-Mail: [email protected] Tel.: +7 (495) 645 29 00 Mobil: +7 (903) 546 38 98 W W W. B A L A S H O V A - L E G A L . C O M 39 Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten Interview mit Nicht schwarz oder weiß Mario Mehren Wintershall engagiert sich seit mehr als 20 Jahren in Russland. In jüngster Zeit baut der größte Erdöl- und Erdgaskonzern Deutschlands auch seine Aktivitäten in anderen Ländern aus, insbesondere in Norwegen und Libyen. OWC sprach mit Mario Mehren, Vorstandsmitglied der Wintershall, über Russland als Investitionsstandort, das Gasgeschäft in Zeiten der Energiewende, die Diversifizierung von Gaszulieferungen in Europa und die Zusammenarbeit mit Gazprom und Lukoil. OWC: Welchen Stellenwert hat Ihr Russland-Geschäft im Vergleich zu anderen Ländern? Mehren: Wir sind in Russland in den letzten sechs Jahren enorm gewachsen. Das macht sich an zwei Ereignissen fest: 2007 starteten wir die Produktion auf dem Feld Juschno Russkoje. Das Zur Person Mario Mehren ist seit Oktober 2011 Vorstandsmitglied des Öl- und Gaskonzerns Wintershall, zuständig für alle Aktivitäten im Ressort Russland. Nach einem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken begann er 1998 seine berufliche Laufbahn als Referent im Konzernrechnungswesen der BASF. Ab 2001 arbeitete Mehren als Abteilungsleiter Finanz- und Rechnungswesen bei BASF Schwarzheide, von wo er 2003 als Geschäftsführer des Bereiches Finanzen und Verwaltung zur BASF nach Chile wechselte. Als Vizepräsident Finance & Information Management wechselte er 2006 zur Wintershall. Mehren ist Mitglied in verschiedenen Vorständen und Aufsichtsräten russischer Gemeinschaftsunternehmen der Wintershall. Im Joint Venture Wolgodeminoil ist Mehren Vorsitzender des Aufsichtsrates. 40 brachte ein sprunghaftes Wachstum. Zum Wintershall-Geschäft kamen gemäß unserem Anteil am Joint Venture mit Gazprom mit einem Schlag 8,5 Milliarden Kubikmeter Gas dazu. Das waren über 30 Prozent der damals bestehenden Produktion, und diesen hohen Anteil hat das Feld noch heute an der Produktion von Wintershall. Vier Jahre später, 2011, trafen wir die Entscheidung, die Achimov-Formation voll zu entwickeln, auch hier in einem 50:50-Joint Venture mit Gazprom. Auch das hat sich gelohnt. Wir nehmen kontinuierlich neue Bohrungen in Betrieb, die Produktion wächst ebenso wie in Juschno Russkoje. Dadurch ist der Russland-Block in unserem Portfolio sehr stark und wir generieren natürlich auch Ergebniswachstum. Im vergangenen Jahr haben wir ein Rekordergebnis von 1,2 Milliarden Euro nach Steuern erzielt. Hierin ist auch unser Downstreamund Transportgeschäft enthalten, aber der Löwenanteil kommt aus der Produktion, und da spielt Russland neben Deutschland, Libyen und Argentinien eine ganz große Rolle. OWC: Sie sind auch in großem Stil in Norwegen eingestiegen. Mehren: Norwegen und andere Regionen, in denen wir aktiv sind, sind Wachstumsfelder. Norwegen zum Beispiel spielt im finanziellen Bereich eine große Rolle, weil wir hier noch in Exploration und Entwicklung investieren. Ergebnisse erwarten wir aus dem heutigen Portfolio erst ab 2015/2016. Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 100 Fragen und Antworten | Russland 2013 Außerdem haben wir mit dem norwegischen Öl- und Gaskonzern OWC: Teil des jüngsten Aktientauschs mit Gazprom war die ÜberStatoil einen Swap vereinbart, der uns eine zusätzliche Tagesprogabe Ihres Gashandels- und Speichergeschäftes an den russiduktion von fast 40.000 Barrel Öläquivalent bringt– eine signifischen Gaskonzern. Im vergangenen Jahr war dieser Geschäftsbekante Produktion, die auch das Ergebnis verändern wird. reich für Wintershall noch sehr profitabel. Warum verabschieden Sie sehen die Strategie: Wir sind einen großen Schritt nach RussSie sich jetzt davon? land gegangen, jetzt balancieren wir unser Mehren: Wir waren im Handel profitabel Portfolio wieder ein Stück aus, indem wir und planen es auch 2013 zu sein, aber wir Norwegen ergänzen und in den Mittleren sehen rückläufige Ergebnisse. Grund sind „Wir hängen in Osten gehen. Gleichzeitig wollen wir uns in die Marktveränderungen. Die Bedeutung der EU nicht von Russland weiterentwickeln. Deshalb haben langfristiger Lieferverträge geht zurück, russischem Gas ab.“ wir solche Projekte vorangetrieben wie sowohl auf der Einkaufs- als auch auf der den Aktientausch mit Gazprom, der sich Verkaufsseite, weil Europa gegenwärtig derzeit in der Abwicklung befindet. Damit ausreichend mit Gas versorgt wird. Der bauen wir unsere Position im Achimov-Feld Spotmarkt spielt eine immer größere Rolle und die Regulierung weiter aus. Unseren Reserven können wir damit 200 Milliarden hat dazu beigetragen, dass integrierte Modelle von Transport, Kubikmeter Gas hinzufügen, was sich in der Produktion aber erst Speicher und Lieferung heute nicht mehr möglich sind. 2017/2018 niederschlagen wird. Tendenziell geht der Handel stärker zu den großen Produzenten wie Gazprom oder Statoil. Wir haben keinen Wertbeitrag mehr OWC: Mit Ihrem Ausbau in Russland sind ja weitere Investitionen gesehen, den wir für dieses Geschäft leisten können. Daher ist der notwendig. Gazprom, Ihr Joint-Venture-Partner, hat in den verEntschluss gereift, sich davon zu trennen. gangenen Monaten einen Gewinnrückgang vermeldet, begründet auch mit höheren Produktionskosten. Wie haben sich die ProOWC: Und für Gazprom ist der Handel profitabel? duktionskosten Ihres Joint Ventures in Russland entwickelt und Mehren: Gazprom will natürlich so nah wie möglich an den Verwelche Tendenzen sehen Sie hier? braucher kommen, um die Wertschöpfungskette aus Sicht des Mehren: Unsere Investitionen in Russland konzentrieren sich in Produzenten zu optimieren und näher am Markt zu sein. diesem und im nächsten Jahr fast ausschließlich auf Achimgaz. Dort werden wir signifikante Beträge im dreistelligen MillionenOWC: Wintershall würde nicht in Russland investieren, wenn das bereich investieren. Unternehmen nicht mit den Rahmenbedingungen klar komIn Juschno Russkoje sind die Förderungen aus der Cenoman-Formen würde. Dennoch: Mit der russischen Administration gibt es mation bereits getätigt. Dort wird es 2015/2016 die nächsten immer wieder Diskussionen um Preisgestaltung und Steuersätze. Kompressionsstufen geben. Die Investitionen sind überschaubar. Aktuell gibt es wieder Probleme. Worum geht es? Insgesamt muss man in Betracht ziehen, dass die Zeiten des einfa Mehren: Wintershall-Joint-Ventures waren und sind von Verchen, billigen Gases und Öls vorbei sind. Wo immer man Gas und änderungen der Steuer für die Exploration von Rohstoffen, der Öl findet, werden diese in der Entwicklung teurer sein als noch Mineral Extraction Tax, betroffen. Über viele Jahre galt ein stabiler vor zehn oder 15 Jahren. Im Cenoman-Feld bohren wir 1.000 Satz, vor drei Jahren wurde eine signifikante Erhöhung in mehreMeter tief. Dort ist viel Know-how vorhanden, weil man hier von ren Schritten beschlossen. Vor einem Jahr wurde die Diskussion russischer Seite bereits Zehntausende Bohrungen durchgeführt wieder angefacht. Das Finanzministerium stellt die Steuersätze hat. Bei Achimgaz haben wir Pionierarbeit geleistet, dort wurden infrage und regt einen Umbau des gesamten Systems an. Diese viele Dinge erstmals ausprobiert. Das kostet natürlich mehr. Diskussion fällt in eine Zeit, in der wir unsere Investitionsentscheidungen für Achimgaz getroffen haben und uns über den Asset OWC: Hat Gazprom das Know-how für diese technisch anspruchsSwap Gedanken machen. Die Wirtschaftlichkeit dieser Projekte vollen Bohrungen? wird ja auf 20 bis 30 Jahre berechnet. Wenn sich alle drei Jahre die Mehren: Der Konzern verfügt weltweit über ein Projektportfolio Rahmenbedingungen verändern, ist das schwierig. von der Onshore-Gas- bis zur Offshore-Ölentwicklung. Man sollte das technische Know-how von Gazprom nicht unterschätzen. OWC: Also bescheinigen Sie Russland kein günstiges Investitionsumfeld? OWC: Worin besteht das spezielle Know-how von Wintershall? Mehren: Wenn wir eine Investitionsentscheidung treffen, müs Mehren: Als wir unsere gemeinsamen Projekte ins Leben gerusen wir wissen, was wir zu erwarten haben. Und das ist im Moment fen haben, haben Gazprom zwei Themen interessiert: unsere in Russland nicht gegeben. Die Regierung ist sich bewusst, dass langjährige Erfahrung im Projektmanagement und unsere Erfahsie hier einen Bereich anfasst, der für die Zukunft des Landes extrungen mit Lagerstätten, die unter hohen rem wichtig ist und dass sie darauf achten Drücken und Temperaturen zu erschließen muss, Investitionen für die Zukunft nicht sind. Beides war für Gazprom neu. Auch „Wir sollten Fracking uninteressant zu machen. die Stimulierung von Bohrungen für hohe nicht von vornGasflüsse ist ein Thema, mit dem wir als OWC: Gibt es in anderen Ländern bessere herein verteufeln.“ Wintershall die Kompetenzen der Gazprom Rahmenbedingungen? ergänzen. Mehren (lacht): Das ist ein Risiko unserer Andersherum muss man sagen: Wintershall Industrie. Wir erleben gerade eine Diskushat zwar Erfahrungen in der Wüste, aber Anlagen im Permafrost sion in Norwegen, mit der wir nicht gerechnet haben, als wir uns konnten wir nicht errichten. Seit zehn Jahren findet hier ein perfür die Investitionen entschieden haben. In Dänemark wird darümanenter Austausch stand. Wer welche Kompetenzen auf den ber nachgedacht, die Steuern anzupassen, in Großbritannien gab Tisch legt – das zählt meistens nur am Anfang eines Joint Ventues eine große Anpassung. Das Land Niedersachsen erhöht jedes res. Später ist es relevant, wie man sich ergänzen kann. Jahr die Förderabgabe. In Norwegen ist das Umfeld für unsere Industrie stärker kodifiziert OWC: Bei Ihren Projekten in den Niederlanden holen Sie Gazprom als in Russland. In Russland gibt es eine stärkere Bürokratie als in mit ins Boot. Nimmt Gazprom dafür Winterhall mit in die Welt? Norwegen. Der rechtliche Rahmen, die gesellschaftlichen und Mehren: Immer nur im Zuge der Asset Swaps. In der Vereinbarung rechtlichen Möglichkeiten sind in Russland nicht so, wie man sich zu Juschno Russkoje haben Gazprom und Winterhall ihre Aktividas am liebsten wünscht. Das hemmt vor allem auch die Entwicktäten in Libyen zusammengelegt. Jetzt verfahren wir ebenso mit lung der mittelständischen Industrie. unseren Aktivitäten in den Niederlanden. Wir nutzen Swaps also, Sie können in unserer Branche keine langfristigen verbindlichen um unsere Position in Russland auszubauen. Lieferverträge abschließen. Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 41 Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten Dafür hat man in Russland ein einfaches Steuersystem. Es ist also nie schwarz oder weiß. Mehren: Ja, denn dort haben wir durch die merkwürdige Vorgabe der EU die Situation, dass 50 Prozent einer Pipeline, die mehrere Hundert Millionen Euro gekostet hat, nicht genutzt werden. Es gibt außer Gazprom keinen zweiten Abnehmer, und mir ist nicht ganz klar, welchen Vorteil der europäische Gasmarkt davon hat, dass solche Kapazitäten nicht genutzt werden. Man möchte meinen: Je mehr Gas auf den Markt kommt, desto besser sollte das für den Verbraucher sein. Ich kann gut nachvollziehen, dass unsere russischen Partner über diesen Sachverhalt verärgert sind. OWC: Die Europäische Union bemüht sich intensiv um eine Diversifizierung der Gaslieferungen, Energiekommissar Oettinger will vor allem den Anteil russischen Gases an den Importen verringern. Wintershall dagegen beteiligt sich am weiteren Ausbau der Infrastruktur für russische Gaslieferungen nach Europa. Was macht Sie so sicher, dass russisches Gas weiter eine so große Rolle in Europa spielen wird wie bisher? „Es macht nicht Mehren: Wir investieren in Russland, weil OWC: Wie geht es mit South Stream voran? immer Freude, wenn Auch hier ist Ihr Unternehmen beteiligt. wir sicher sind, dass der Importbedarf an Gas in Europa weiter wachsen wird. Das hat die Giftpfeile hin Mehren: Wir sind im Zeitstrahl. Die Gesellzwei Gründe. Wir sehen ein – wenn auch schaft etabliert sich, um das Projekt voranund herfliegen.“ langsames – Wachstum über die nächsten zutreiben. Ende Mai wurde das neue Büro Jahre. Wir sehen aber auch einen Rückgang in Amsterdam eröffnet. Wir bereiten gerade der Eigenproduktion in Europa – in Großdie Tender für die ersten großen Gewerke britannien, den Niederlanden und in Deutschland. Und der muss vor, die im Herbst auf den Markt kommen. Und im Bereich Genehersetzt werden. Hier befindet sich Russland in einer guten Posimigungswesen werden die ersten Anträge gestellt und Modifition, weil nah am europäischen Markt. zierungen vorgenommen. OWC: Sie rechnen also nicht damit, dass Fracking in Europa zur höheren Eigenversorgung mit Gas führen wird? Mehren: Zuallererst wünschen wir uns, dass die Diskussion sach- Das Unternehmen Wintershall, Kassel, eine 100-prozentige BASF-Tochter, ist der größte deutsche Erdöl- und Erdgasproduzent. Mit mehr als 2.000 Mitarbeitern sucht und fördert das Unternehmen Erdöl und Erdgas in Europa, Nordafrika, Südamerika, Russland und am Kaspischen Meer sowie im Mittleren Osten. Mit Gazprom arbeitet Wintershall seit über 20 Jahren in verschiedenen Joint Ventures in Westsibirien und in der Region Wolgograd zusammen. Größte gemeinsame Förderstätte ist die Achimov-Formation in Westsibirien. Im vergangenen Jahr vereinbarten Gazprom und die BASF einen Asset Swap. Ende Juni genehmigte der Bund das Milliarden schwere Tauschgeschäft. Die Zusage der EU steht noch aus. lich geführt wird, dass man nämlich unterscheidet zwischen Fracking als Stimulation für konventionelle Gasvorkommen und Fracking als Stimulationstechnologie für unkonventionelle Gasvorkommen, also Schiefergas. Beides wird häufig in einen Topf geworfen. Das führt dazu, dass wir konventionelle Felder, die wir bis vor wenigen Jahren noch entwickeln konnten – nämlich mit der Fracking-Technologie – jetzt brach liegen lassen, weil wir in einem konkreten Fall seit Monaten auf eine Genehmigung warten. Wir brauchen Klarheit, dass diese Technologie weiter angewendet werden kann, ansonsten werden wir in Deutschland sehr schnell mindestens zehn und mehr Prozent der heimischen Förderung verlieren. Die Situation ist wenig verständlich: Auf der einen Seite will man die Abhängigkeit von Russland verringern, auf der anderen Seite hält man die eigene Förderung klein. Natürlich möchte Wintershall auch in der Erforschung der Technologie im unkonventionellen Bereich mitarbeiten. Wir sollten Fracking nicht von vornherein verteufeln, sondern uns die Möglichkeiten erst einmal ansehen. Ich kann nicht sagen, ob das entsprechende Schiefergaspotenzial in Deutschland vorhanden ist, aber ich wäre gern in der Lage, das beurteilen zu können – gemeinsam mit Hochschulen und Instituten. OWC: Wintershall ist Miteigentümer der Nord Stream und der Anschlussleitung OPAL, die wegen der Wettbewerbsregeln in der Europäischen Union momentan nur zur Hälfte gefüllt werden kann. Besorgt Sie das? 42 OWC: EU-Kommissar Oettinger will nicht noch mehr russisches Gas in Europa. Mehren: Es fällt mir schwer, der Argumentation zu folgen. Europa ist ja bereits diversifiziert. Wir haben 30 Prozent russisches Gas, 25 Prozent norwegisches Gas, eine signifikante Eigenproduktion, und zehn Prozent Flüssiggas. Wir bekommen sogar Gas aus Nordafrika. Wir hängen in der EU ja eben nicht ausschließlich von russischem Gas ab. Wenn wir weiter diversifizieren wollen, müssen wir zuallererst schauen, wo Gas ist. Turkmenistan hat Gas, aber die Eigentümer haben sich noch nicht entschieden, wohin sie dieses Gas bringen wollen. Wenn man die ursprüngliche Nabucco-Route, die es ja jetzt nicht geben wird, weiterdenkt, dann könnte man über die Türkei aus dem Irak Gas beziehen. Dort gibt es aber noch keine Infrastruktur – von den politischen Unsicherheiten ganz abgesehen. OWC: Wie entwickelt sich Ihr Engagement am Kaspischen Meer? Mehren: Wir waren in Turkmenistan mit unseren Offshore-Explorationsbohrungen leider nicht erfolgreich. Wir haben weiterhin ein Büro in Turkmenistan und schauen uns in der Region um, ob sich hier Möglichkeiten ergeben. Das ist kein leichtes Terrain, es gibt relativ wenige Felder, die von Interesse sind. Im Kaspischen Meer stößt man schnell auf Grenzstreitigkeiten. OWC: Um deutsche Autokonzerne siedeln sich in Russland mehr und mehr Zulieferunternehmen aus Deutschland an, unter ihnen auch Mittelständler. Bringt auch ein Öl- und Gaskonzern wie Wintershall deutsche Mittelständler nach Russland? Mehren: In unserer Industrie gibt es eine ganze Reihe von mittelständischen Unternehmen, die Bohrköpfe herstellen, Bohrtechniken entwickeln oder im Projektmanagementbereich unterwegs sind. Sie tun sich aber noch schwer mit den Rahmenbedingungen in Russland – Bürokratie und Sicherheit von Genehmigungen sind ein Thema. Da muss Russland besser werden, um mehr Unternehmen anzulocken. Insgesamt sind die ausländischen Investitionen in Russland gut sichtbar. Allein die Wintershall wird in den nächsten Jahren im Rahmen ihrer Joint Ventures mehrere Millionen Euro investieren. Es gibt große Investitionen von Rosneft, Exxon in der Barentssee oder Gazprom auf Jamal. Um so trauriger, dass wir auf der politischen Ebene den Eindruck haben, dass man eher auf Konfrontation als auf Kooperation setzt. Das sieht in der Wirtschaft ganz anders aus, hier besteht der Wunsch auf beiden Seiten, noch stärker zu kooperieren. Und das macht dann nicht immer Freude, wenn auf der übergeordneten Ebene die Giftpfeile hin- und herfliegen. OWC: Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Jutta Falkner. Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 100 Fragen und Antworten | Russland 2013 S E R V I C E Organisationen/Verbände/WiFö Ad r e ssve r z e i ch n is Diplomtische Vertretungen Botschaft der Russischen Föderation Herr Wladimir M. Grinin, Botschafter Herr Sergey W. Babkin, Wirtschaftsattaché E-Mail:[email protected] Unter den Linden 63-65 10117 Berlin, Deutschland Telefon: +49 30 229-1110,-29 Telefax: +49 30 229-9397 E-Mail:[email protected] Internet:www.russische-botschaft.de Handels- und Wirtschaftsbüro bei der Botschaft der Russischen Föderation Herr Prof. Dr. Andrey V. Zverev Leiter Handelsabteilung Unter den Linden 55-61 10117 Berlin, Deutschland Telefon: +49 30 2343012 Telefax:+49 30 2290390 E-Mail:[email protected] Internet:www.russische-botschaft.de Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Herr Ulrich Brandenburg, Botschafter Frau Dr. Heike Peitsch, Wirtschaftsabteilung Mosfilmowskaja 56 119285 Moskau, Russland Telefon: +7 495 9379500 Telefax: +7 499 7830875 E-Mail:[email protected] Internet:www.moskau.diplo.de AHK Russland Deutsch-Russische Auslandshandelskammer Michael Harms, Vorstandsvorsitzender 1. Kasatschi pereulok 7 119017 Moskau, Russland Telefon (+7 495) 234 49 50 Telefax (+7 495) 234 49 51 E-Mail [email protected] Internet http://russland.ahk.de Postanschrift: APK Worldwide Courier GmbH Desenissstraße 54 22083 Hamburg DEinternational Informationszentrum der Deutschen Wirtschaft Dr. Alexander Spaak, Geschäftsführer 1. Kasatschi per. 5 119017 Moskau, Russland Telefon (+7 495) 234 49 50 Telefax (+7 495) 234 49 51 E-Mail [email protected] Internethttp://russland-ahk.ru Postanschrift: APK Worldwide Courier GmbH Desenißstraße 54 22083 Hamburg Herr Fedor W. Khorokhordin 1. Kasatschi per., 7 119017 Moskau Russland Telefon +7 495 23449-86 Telefax +7 495 23449-88 E-Mail [email protected] Internet www.bayern.ru Postanschrift: c/o APK Worldwide Courier GmbH Desenißstr. 54 22083 Hamburg Association of European Businesses in Russia www.owc.de/directory/ Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland c/o Vertretung der Handelskammer Hamburg Wolchowsky Pereulok 4 A 199004 St. Petersburg, Russland Telefon: +7 812 3237991 Telefax: +7 812 3230470 E-Mail:[email protected] Internet:www.hk24.biz Bundesverband Deutsch-Russischer Unternehmer e.V. Friedensstraße 41-43 44139 Dortmund, Deutschland Telefon: +49 231 95297318 E-Mail:[email protected] Internet:www.bdru.de COMMIT Project Partners GmbH Kastanienallee 71 10435 Berlin, Deutschland Telefon: +49 30 20616480 Telefax: +49 30 206164810 E-Mail:[email protected] Internet:www.commit-group.com Kontaktbüro der Republik Baschkortostan, der Gebiete Perm, Tjumen und Uljanovsk. Deutsch-Russische Wirtschaftsallianz e.V. In den Topaz Arkaden Herr Dr. Vitaly Shmelkov Mauerstraße 22 10117 Berlin, Deutschland Telefon: +49 30 20608780 Telefax: +49 30 222487685 E-Mail:[email protected] Internet:www.deruwia.de Deutsch-Russische Handelsgilde in Hamburg | Gildesekretariat Bayerische Auslandsrepräsentanz Russland Alle Adressdaten ab sofort auf Baltic Sea Forum e. V. ul. Krasnoproletarskaya 16, bld.3 127473 Moskau, Russland Telefon: +7 495 234-2764 Telefax: +7 495 234-2807 E-Mail:[email protected] Internet:www.aebrus.ru c/o Luno Gruppe Herr Andrej Wintenbach Frau Luba Moch Ferdinandstraße 25-27 20095 Hamburg, Deutschland Telefon: +49 40 229419 0 Telefax: +49 40 229419 19 E-Mail:[email protected] Internet:www.rdhg.de Deutsch-Russischer Austausch e.V. Herr Stefan Melle, Geschäftsführung Badstraße 44 13357 Berlin, Deutschland Telefon: +49 30 44680-0 Telefax: +49 30 4446680-10 E-Mail:[email protected] Internet:www.austausch.org Deutsch-Russisches Zentrum für Technologietransfer e.V. Herr Vladislav Mezler, Managing Director Vahrenwalder Straße 7 30165 Hannover, Deutschland Telefon: +49 511 6074231 E-Mail:[email protected] Internet:www.drzt.de In enger Zusammenarbeit mit dem „Russisch-Deutschen Zentrum für Technologietransfer e.V.“ in Moskau 43 Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten Deutsch-Russisches Forum e.V. Herr Martin Hoffmann Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Schillerstraße 59 10627 Berlin Telefon (030) 26 39 07-0 Fax (030) 26 39 07-20 [email protected] Internet www.deutsch-russisches-forum.de ICC Austria Internationale Handelskammer Herr Dr. Maximilian Burger-Scheidlin Wiedner Hauptstraße 57 1040 Wien, Österreich Telefon: +43 1 504 8300 Telefax: +43 1 504 8300 3703 E-Mail:[email protected] IHK Rhein-Neckar Kompetenzzentrum Russland Frau Dr. Jelena Möbus, Leiterin Frau Linda Sawada L1,2 68161 Mannheim, Deutschland Telefon (0621) 17 09-282 Telefax (0621) 17 09-5 282 E-Mail [email protected] Internet www.r-n-rus.de Förderung deutscher Unternehmen bei der Markterschließung Russland durch Fachveranstaltungen, Auskünfte und geschäftsrelevante Informationen auf der spezialisierten Internetseite www.r-n-rus.de Joint Chambers of Commerce JCC c/o DPS Communications Frau Dr. Dorit Sallis, Direktorin Kasernenstraße 11 8004 Zürich, Schweiz Telefon: +41 44 2269062 Telefax: +41 44 2210085 E-Mail:[email protected] Internet:www.jointchambers.ch Mittel- und Osteuropazentrum Rheinland-Pfalz GmbH Jörg Rathmann Geschäftsführer Gebäude 890 D-55483 Hahn-Flughafen Telefon: +49 (0) 6543 509430 Telefax: +49 (0) 6543 509440 Email: [email protected] Internet: www.moez-rlp.de 44 Österreichisches AußenwirtschaftsCenter Moskau Herr Dr. Dietmar Fellner Commercial Counsellor Starokonyushenny Pereulok 1 115127 PCI -2 Moskau, Russland Telefon: +7 495 725 63 66 Telefax: +7 495 725 63 67 E-Mail:[email protected] Internet:www.wko.at/aussenwirtschaft/ru Repräsentanzbüro der Stadt Sankt Petersburg in der Bundesrepublik Deutschland Wirtschafts- und Informationszentrum Novosibirsk Herr Anatolij Neverov, Leiter des Zentrums Bockenheimer Landstraße 106 60323 Frankfurt/Main, Deutschland Telefon: +49 69 742208 82 Telefax: +49 69 742208 84 E-Mail:[email protected] Internet:www.adm.nso.ru Banken / Sparkassen B.I.N. Joint-Stock Herr Dmitri Utschitel, Leiter Glockengießerwall 26 20095 Hamburg, Deutschland Telefon: +49 40 391061 86 Telefax: +49 40 391061 96 E-Mail:[email protected] Internet:www.spb-hamburg.de Commercial Bank Repräsentanz Deutschland Taubenstraße 20 10117 Berlin, Deutschland Telefon: +49 30 20187120 Telefax: +49 30 20187127 E-Mail:[email protected] Internet:www.binbank.ru Russland Kompetenzzentrum Düsseldorf Helaba Landesbank Hessen-Thüringen c/o IHK zu Düsseldorf Frau Dr. Andrea Gebauer, II Außenwirtschaft Ernst-Schneider-Platz 1 40212 Düsseldorf, Deutschland Telefon: +49 211 3557 399 Telefax: +49 211 3557 378 E-Mail:[email protected] Internet:www.duesseldorf.ihk.de Repräsentanz Moskau Herr Heinrich Steinhauer, Chief Representative Russia Novinsky Boulevard 8 121099 Moskau, Russland Telefon: +7 495 287 03 17 Telefax: +7 495 287 03 18 Internet:www.helaba.de Stadt Unterschleißheim in Kooperation mit dme ICU e.V MR-Venture Herr Michael Schmitt, Leiter Wirtschaftsförderung Rathausplatz 1 85716 Unterschleißheim, Deutschland Telefon: +49 89 310 09 287 Telefax: +49 89 310 09 166 E-Mail:[email protected] Internet:www.unterschleissheim.de www.unterschleissheim-zelenograd.de www.icu-net.de The Analytical Centre of the Government of the Russian Federation Prospect Akademika Sakharova 12 107078 Moskau, Russland Telefon: +7 495 63297 92 Telefax: +7 495 63297 34 E-Mail:[email protected] Internet:www.cea.gov.ru Herr Alexej Kudrin Valentinskamp 24 20354 Hamburg, Deutschland Telefon: +49 40 1802486 90 Telefax: +49 40 1802486 99 E-Mail:[email protected] Internet:www.mr-venture.com Bauwirtschaft Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umweltechnik e.V. BDH Frankfurter Straße 720-726 51145 Köln (Porz-Eil), Deutschland Telefon: +49 2203 93593 0 Telefax: +49 2203 93593 22 E-Mail:[email protected] Internet:www.BDH-Koeln.de The Analytical Centre of the Government of the Russian Federation Representative Office Berlin Klingsorstraße 113 d 12203 Berlin, Deutschland Telefon: +49 30 345400 27 Telefax: +49 30 345400 29 E-Mail:[email protected] Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 100 Fragen und Antworten | Russland 2013 Energie- / Wasserwirtschaft Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) OOO „Meesenburg“ Architektonische Lösungen für Objekte 1.Karacharovskaya Str. 8 109202 Moskau, Russland Telefon: +7 (499) 171 1412 Telefax: + 7 (499) 171 6628 E-Mail: [email protected] [email protected] Internet: www.meesenburg.ru - Fenster- und Türbeschläge aller Art - Montagematerialien und Befestigung - Profile und Zubehör für Balkon‑ verglasung - Barrierefrei und Sanitär Lieferung ab Lager Moskau Herr Dr. Philipp Prein, Kommunikation Chausseestraße 128a 10115 Berlin, Deutschland Telefon: +49 30 726165-600 Telefax: +49 30 726165-699 E-Mail:[email protected] Internet:www.dena.de Lebensmittel / Agrarindustrie Deutsch-Russischer agrarpolitischer Dialog c/o Ekosem GmbH Alt-Moabit 41 10555 Berlin, Deutschland Telefon: +49 30 474737-20 Telefax: +49 30 474737-22 E-Mail:[email protected] Internet:www.agrardialog.ru Messen/Kongresse/Veranstalter Leipziger Messe GmbH Consulting/Unternehmensberater Büro Moskau 1-vy Krasnogvardejskij Projezd 12 Pavillon 2, Basch. 123100 Moscow, Russland Telefon: (+7 495) 255 26-72 Telefax:(+7 495) 255 26-99 E-Mail: [email protected] Internet: www.leipziger-messe.ru OOO Messe Düsseldorf Moskau Project & Construction Management Real Estate Consulting Russia Hannes Postel, MA Arch. Sadovnicheskaya str. 76/3 115035 Moscow, Russia Tel.: +7 495 9268978 Fax: +7 495 9612887 E-Mail: [email protected] Internet: www.hausman-partners.com Krasnopresnenskaja nab. 14 123100 Moskau, Russland Telefon: (+7 495) 605 11 00 Telefax: (+7 495) 256 67 89 E-Mail:[email protected] Internet:www.messe-duesseldorf.ru Rechtsberatung/ Wirtschaftsprüfung Rechtsanwälte K Steuerberater Herr Thomas Brand Herr Pavel Pankratov ul. Timirjazeva 67-1307 13. Etage 220035 Minsk, Belarus Tel.: +375 296 619 717 Fax.: +375 172 707 289 [email protected] www.bbpartners.ru Pokrovskij Bulvar 4/17 Geb. 1, Büro 2 101000 Moskau Russisch Föderation +7 495 662 33 65 Tel.: Fax.: +7 963 966 33 66 [email protected] www.bbpartners.ru Deutsch-Russische JuristenVereinigung e.V. Hasenhöhe 72 22587 Hamburg, Deutschland Telefon: +49 40 389993 0 Telefax: +49 40 389993 33 E-Mail:[email protected] Internet:www.drjv.org Regionalgruppe Rhein-Main Prof. Dr. Rainer Wedde, Wiesbaden Business School Hochschule RheinMain, Bleichstraße 44, 65183 Wiesbaden Telefon: +49 611 9495 3144 Telefax: +49 611 94953102 E-Mail. [email protected] OOO Messe Frankfurt Leningradsky Prospekt 39 A 125167 Moskau, Russland Telefon: (+7 495) 721 10-57 /-58 /-59 Telefax: (+7 495) 783 23 26 E-Mail:[email protected] Internet: www.messefrankfurt.ru RUSSIA CONSULTING Ansprechpartner: Ulf Schneider Geschäftsführender Gesellschafter ul. Bakhrushina 32/1 115054 Moskau, Russland Tel.: +7 / 495 / 956 55 57 [email protected] www.russia-consulting.eu Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland 45 Russland 2013 | 100 Fragen und Antworten Tourismus / Airlines Kultur Goethe-Institut Moskau NJP Dresden Hans Joachim Nothelfer Bertolt-Brecht-Allee 22 01309 Dresden Telefon +49 351 31 99 20 00 Telefax +49 351 31 99 20 20 [email protected] NJP Kazan Dr. iur. Kamil Arslanov Ul. M. Salimzhanova 2B „Sakura-Center“ 420107 Kazan/Rep. Tatarstan Telefon +7 843 570 43 44 Telefax +7 843 291 75 44 [email protected] www.n-j-p.com Kanzlei Simon & Partner Rechtsanwälte Steuerberater Wirtschaftsprüfer Herr Dr. Peter Striewe Königsallee 20 40212 Düsseldorf, Deutschland Telefon: +49 211 86602-0 Telefax: +49 211 86602-20 E-Mail:[email protected] Internet:www.simon-law.de Speditionen Logistik a. hartrodt (GmbH & Co) KG Herr Gerd Haase, Geschäftsführer Högerdamm 35 20097 Hamburg Telefon +49 40 23 90-0 Fax +49 40 23 90-357 [email protected] www.hartrodt.com Polen – Rumänien – Russland – Tschechien – Ungarn Deutsche Bahn AG Generalvertretung für die GUS Herr Jörg Siedenbiedel, Leiter Pokrovskji Boulevard 4/17, Haus 1, Off. 24 101000 Moskau, Russland Telefon: +7 495 93-38825 Telefax: +7 495 93-38828 E-Mail:[email protected] Internet:www.bahn.de Nayak Aircraft Service GmbH & Co. KG Ansprechpartner: Herr Alfred Wengler Flughafen Köln/Bonn, Hangar 6 51147 Köln Deutschland Telefon +49(0)2203 6995-0 Telefax +49(0)2203 6995-129 E-Mail [email protected] Internet www.nayak.aero Stiftungen DAAD Deutscher Akademischer Austauschdienst Leninski prosp. 95 a 119 313 Moskau, Russland Telefon: +7 499 132-2429 Telefax: +7 499 132-4988 E-Mail:[email protected] Internet:www.daad.ru Perspektive Russland e.V. (vormals Russlandhilfe e.V.) c/o Centr Perspektiva Frau Anne S. Hofinga Balakirevskij pereulok 23/1 105082 Moskau, Russland Telefon: +7 499 2677033 Telefax: +7 499 2611354 E-Mail:[email protected] Internet:www.russlandhilfe.de Perspektive Russland e.V. Russlandhilfe e.V. Herr Kai Hof Hainer Hof 1 60311 Frankfurt am Main, Deutschland Telefon: +49 69 13886840 Telefax: +49 69 13886841 E-Mail:[email protected] Internet:www.russlandhilfe.de Leninskij Prospekt 95a 119313 Moskau, Russland Telefon: (+7 495) 936 24 57-60 Telefax:(+7 495) 936 22 32 E-Mail: [email protected] Internet: www.goethe.de/moskau Lufthansa German Airlines Tsvetnoy Blvd. , 25, bld. 3 127051 Moscow, Russia Telefon 24h call-center: +49 1805 805 805 Telefon call-center Russian regions: +7 495 9809999 Telefax customer relations: +49 1805 838 050 Internet: www.lufthansa.com Ural Airlines Frau Margarita Voznesenskaya, Sales Assistant Kaiserstraße 77 60329 Frankfurt am Main, Deutschland Telefon: +49 69 552533 16 Telefax:+49 69 770673 235 E-Mail:[email protected] Internet:www.uralairlines.com Übersetzer , Dolmetscher Wladimir Schirokow Diplom-Übersetzer (Recht - Technik - Wirtschaft) Konferenzdolmetscher (simultan/konsekutiv) Kamergerskij Gasse, 6/5 125009 Moskau, Russland Mob.: +7 903 7305281 e-mail: [email protected] www.russischer-markt.ru Zentrum für soziale Entwicklung und Selbsthife Perspektiva Frau Gulnara Vaskina, Stellv. Direktorin Balakirevskij pereulok 23/1 105082 Moskau, Russland Telefon: (+7 499) 267 70 33 Telefax: (+7 499) 261 13 54 E-Mail:[email protected] Internet:www.centr-perspektiva.ru Autonome wohltätige nichtkommerzielle Organisation Möchten Sie auch Ihr Unternehmen mit einem Eintrag online präsentieren? www.owc.de/directory/ 46 Ost-West-Contact 7/2013 | Special Russland Erfolg durch Information [ Probeheft anfordern! ] Mai 2013 . 9,80 Euro . 59. Jahrgang . H 30859F 5/2013 OST WEST CONTACT Mai 2013 . 59. Jahrgang . H 30859F Juni 2013 . 59. Jahrgang . 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