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1/2 2006 dbb jugend magazin Absprung! Öffentlicher Dienst: Reform – jetzt erst recht! Bundespolizeisportschule: Die Meistermacher Für alle Fälle: Unfallversicherung t@cker Öffentlicher Dienst: Reform jetzt erst recht! Es ließ unsereinen schon gefährlich frösteln im sonst so frohsinnigen Köln, wie der neue Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble der versammelten Vertreterschaft der Beamten und Angestellten bei der gewerkschaftspolitischen Arbeitstagung am 9. Januar mehr oder weniger emotionslos und reichlich unterkühlt mitteilte, was wir in Zukunft zu erwarten haben: Rein gar nichts. Pardon, eines doch: „Ich setze auf Einigung und Einigkeit. Die Bundesregierung und ich persönlich sind bereit, unsere Führungsverantwortung in partnerschaftlichem Grundverständnis wahrzunehmen. Um diese Partnerschaft bitte ich Sie.“ Tja, schwierig. Wie motiviert kann man denn eigentlich als öf- Freundlich im Ton, hart in der Sache: dbb jugend Chef Dietmar Knecht begrüßt Bundesinnen-minister Wolfgang Schäuble bei der dbb Arbeitstagung in Köln. fentlich Bediensteter in Sachen Partnerschaft noch sein, wenn man seit mehr als einem Jahrzehnt in Milliardeneurohöhe zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen beiträgt und obendrein gezwungenermaßen auch noch sämtliche allgemeinen steuerlichen und sozialversicherungstechnischen Sparmaßnahmen schultert? Wehrlos zusieht, wie die Beschäftigten in der freien Wirtschaft in punkto Einkommenssteigerung in schöner Regelmäßigkeit vorbeiziehen? Man zwar einen sicheren Arbeitsplatz hat, aber angesichts horrender Arbeitsverdichtung und nonchalanter Kürzungen an allen Ecken und Enden mehr und mehr zu dem Schluss kommt, dass es sich um eine moderne Form der Leibeigenschaft handeln muss? Man sich anhören darf, ja gehen zu können, wenn einem das nicht gefällt? Man, ganz abgesehen von der Frage, ob das qualifizierungsmäßig überhaupt möglich ist, diesen Job aber gerne macht, weil man einen Sinn und guten Zweck darin sieht, dafür zu sorgen, dass das Land funktioniert, dass sich die Bürger auf ihren Staat verlassen können, auf Kindergärten, Schulen, Polizei, Verwaltung, Sozialleistungen, Infrastruktur, auf Recht und Ordnung? Gibt es überhaupt noch eine Steigerung von Partnerschaftlichkeit und Willen zur Einigung, wenn man als Lückenbüßer, Sparschwein, Prügelknabe auch noch hergeht und selbst Modernisierungsreformen im Tarif- und Beamtenbereich auf den Tisch legt, die der öffentliche Dienst so noch nie gesehen hat, die den Beschäftigten weitere Opfer abverlangen, aber von ihnen im Sinne der Sache trotzdem mitgetragen werden? Nein!!! Doch Dienstherrn und Arbeitgeber, allen voran die Länder, verbreiten munter weiter die Mär vom uneinsichtigen, widerspenstigen und reformunwilligen öffentlich Bediensteten, wider besseres Wissen. Schlimmer geht’s wirklich nimmer! Schmeißen wir nun deswegen die Flinte ins Korn? Verschanzen wir uns wieder in der Wagenburg? Fundamentalopposition? Nicht wenigen ist ganz sicher danach, was angesichts der zunehmenden Verrohung der Umgangsformen durchaus nachvollziehbar ist. Trotzdem: Wir machen weiter mit Reformkurs und Dialogbereitschaft, denn wir haben Stil, wir haben Haltung und wir haben Größe! Mal sehen, wer sich am Ende ruhigeren Gewissens in die Augen sehen kann. Ich habe dem Bundesinnenminister in Köln nochmals deutlich unsere Positionen dargelegt und gesagt, was wir von der Föderalismusreform und der damit verbundenen Verlagerung der Beamtenrechtskompetenzen vom Bund auf die Länder halten. Wir müssen Schranken abbauen, nicht aufbauen! Wir werden alles daran setzen, dass die Politik doch noch den Absprung schafft von diesem verhängnisvollen Kurs, der den öffentlichen Dienst in Deutschland, einen der besten in der ganzen Welt, geradewegs gegen die Wand fahren lassen wird. In diesem Sinne! Dietmar Knecht Vorsitzender dbb jugend Im Namen der dbb Bundesjugendleitung wünsche ich Euch allen noch einen guten Start in ein hoffentlich gesundes und erfolgreiches Jahr 2006. In diesem schafft die Politik – siehe Leitartikel nebenan – ja vielleicht doch noch den Absprung Richtung Vernunft: Kein weiteres Schröpfen der öffentlich Beschäftigten, nein zur völlig unsinnigen und überflüssigen Verlagerung der Beamtenrechtskompetenzen auf die Länder und ja zur Dienstrechtsreform im Beamtenbereich, ja zum flächendeckenden TVöD im Tarifbereich! Wer die gewerkschaftspoliti-sche Arbeitstagung des dbb in Köln zu Beginn dieses Jahres verfolgt hat, wird festgestellt haben, dass die Aussichten auf Besserung nicht allzu rosig sind: Der neue Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble hat definitiv keine Sympathien gesammelt. Gewiss hat niemand ernsthaft erwartet, dass dieses erste öffentliche Spitzentreffen am Rhein der Beginn einer langen Freundschaft sein würde. Doch Hoffnungen auf einen Neustart nach dem durch erneute Arbeitszeitverlängerung und Weihnachtsgeldkürzung bei den Bundesbeamten ziemlich verkorksten Auftakt waren durchaus vorhanden. Sie wurden enttäuscht, und so manchem von uns klang der Ministersatz, mit dem sich der jeweilige oberste Dienstherr bei den dbb Arbeitstagungen traditionell für die Leistungen der öffentlich Beschäftigten bedankt, in diesem Jahr wie Hohn in den Ohren: „Voll Achtung und Anerkennung kann ich feststellen, dass sich die Bundesrepublik Deutschland auf ihren öffentlichen Dienst verlassen kann.“ Na klar doch, immer wenn’s ums Sparen geht... So können wir nicht miteinander umgehen! Dietmar Knecht Vorsitzender dbb jugend t@cker-ticker Staat: wie viel, wofür, warum? Komplett vertreten war die dbb Bundesjugendleitung auf der 47. Gewerkschaftspolitischen Arbeitstagung des dbb beamtenbund und tarifunion, die in diesem Jahr vom 9. bis 10. Januar nach Jahrzehnten im bayerischen Bad Kissingen erstmals in Köln stattfand: Christian Beisch (BDZ – Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft), Uwe Klapproth (Deutsche Polizeigewerkschaft), Dietmar Knecht (Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer) und Thomas Löwe (Deutsche VerwaltungsGewerkschaft) diskutierten mit zum Thema „Staat – Wie viel, wofür, warum?“ und positionierten die Interessen der jungen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. „Wir zählen darauf, dass die Vertreter der Politik endlich einmal mit konstruktive Botschaften kommen. Signale haben wir schließlich reichlich gesetzt mit dem neuen modernen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst und der fix und fertig vorliegenden zukunftsweisenden Beamtenrechtsreform, die nur noch ins Werk gesetzt werden müsste“, sagte dbb jugend-Chef Dietmar Knecht zum Auftakt der Tagung in Richtung Politik: „Das Sparmaß des öffentlichen Dienstes ist mehr als voll. Jetzt wird es allerhöchste Zeit, die verbliebene Substanz fit für die Zukunft zu machen.“ Doch die Politiker, vertreten durch die innenpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen, den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck, den schleswigholsteinischen Innenminister Ralf Stegner, FDPParteichef Guido Westerwelle und allen voran Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, machten nur teilweise Hoffnung auf bessere Zeiten für Schlagabtausch in Köln den öffentlichen Dienst. Allenfalls hinreichend beantwortet fand die dbb jugend die Hauptfragestellung der Tagung. Dietmar Knecht hielt fest: „In Zeiten enormer finanzieller Herausforderungen, vor denen unser Gemeinwesen steht, darf das Heil nicht nur in Kürzungen auf der Ausgabenseite gesucht werden. Insbesondere im Bereich der öffentlichen Dienstleistungen ist dringend eine gründliche Aufgabenkritik angesagt. Es kann nicht angehen, dass die Streichungen bei Personal und Sachmitteln des öffentlichen Dienstes munter voran getrieben werden, obwohl das Ende der Fahnenstange längst erreicht ist, und gleichzeitig nicht ansatzweise darüber nachgedacht wird, den staatlichen Aufgabenkatalog einmal kritisch zu durchforsten.“ dbb jugend zu Besuch in Litauen Eine Delegation der dbb jugend hat sich im November 2005 beim Litauischen Partnerverband LPSK in Vilnius und Klaipeda umgesehen und bei dieser Gelegenheit Fragen der Jugendarbeit sowie die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst Litauens erörtert. Knackpunkt ist die starke News Abwanderung junger gut ausgebildeter Leute vor allem nach Großbritannien. Das, so erkannten die Teilnehmer der Bildungsreise schnell, führt zu erheblichen Problemen im öffentlichen Dienst, wo bereits beginnt, was in Deutschland erst in einigen Jahren eintreten wird: Die Löhne und Gehälter müssen, um den Wettbewerb um die besten Köpfe nicht zu verlieren, deutlich angehoben werden. Bei einem Gespräch mit Abgeordneten des Litauischen Parlaments (im Bild unter anderem der stellvertretende dbb jugend Vorsitzende Christian Beisch, Mitte) stellte sich heraus, dass die gesamtwirtschaftliche Lage Litauens gänzlich anders als in Deutschland aussieht. Es gibt zum Beispiel keinen nennenswerten Ausbildungsplatzmangel. Dagegen ist die Ausbildung in Litauen weitgehend verstaatlicht. Aufgrund des fehlenden Praxisbezuges erschwert dies Jugendlichen jedoch den Sprung ins Arbeitsleben. In seiner Rede zum Auftakt der 47. Gewerkschaftspolitischen Arbeitstagung des dbb vom 8. bis 10. Januar 2006, die erstmals in Köln veranstaltet wurde, kritisierte dbb Chef Peter Heesen im Beisein von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) das Regierungsprogramm: „Neue Probleme, wo Lösungen schon vorlagen, neue Auseinandersetzungen, wo doch Zusammenarbeit gefordert wäre.“ Heesen ließ keinen Zweifel daran, dass mit der Übertragung der Dienstrechtskompetenzen vom Bund auf die Länder „eine der tragenden Geschäftsgrundlagen“ für die mit Schäubles Amtsvorgänger Otto Schily (SPD) abgesprochene Reform entfalle. Die Föderalisierung des Dienstrechts sei eine „Fehlentwicklung“, 17 verschiedene Dienstrechte anstelle von einem führten zu mehr Bürokratie und Personalaufwand, Rechtswildwuchs und weniger Bezahlungsgerechtigkeit: „Hier wird siegesgewiss in die Sackgasse abgebogen.“ Der neue Bundesinnenminister verteidigte hingegen die im Koalitionsvertrag festgelegten Sparmaßnahmen – Erhöhung der Wochenarbeitszeit der Bundesbeamten und Halbierung des Weihnachtsgeldes: Die halte er „nicht nur für unvermeidbar, sondern auch für vertretbar und verhältnismäßig“. Auch zum Thema Föderalismusreform hatte Schäuble eine andere Auffassung: der föderale Wettbewerb werde „nicht zu schlechteren, sondern eher zu attraktiveren und insgesamt verbesserten Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen führen“. Mehr aus Köln: www.dbb.de t@cker-ticker Gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus! 15 Jahre erfolgreiche Arbeit feierte das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit (IDA) am 26. November 2005 auf der Vollversammlung in Bonn. Mit dabei: die dbb jugend, 1990 Gründungsmitglied von IDA. „Wenn es gilt, ein weltoffenes und gastfreundliches Land zu schaffen und zu erhalten, kann man auf uns zählen“, betonte Thomas Löwe, stellvertretender dbb jugend Vorsitzender. „IDA hat sich auch nach 15 Jahren nicht erledigt und ist heute unverzichtbarer denn je Wir dürfen in unseren Aktivitäten nicht nachlassen. Auch heute und in der Zukunft gilt es, der immer noch anzutreffenden Ausländerfeindlichkeit und einem zunehmenden Antisemitismus entgegenzutreten.“ Die dbb jugend hat zuletzt mit der einstimmig verabschiedeten Entschließung auf dem 16. Bundesjugendtag im Mai 2005 in Berlin ein nachdrückliches Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit, Radikalismus und Antisemitismus gesetzt; die Mitgliedsverbände der dbb jugend beteiligen sich an zahlreichen Aktionen und Projekten gegen diese Tendenzen. Partei-Post Mit einem eindringlichen Appell hat sich die dbb jugend an die Vorsitzenden der Jugendorganisationen der im Bundestag vertretenen Parteien gewandt: „Die nun anstehenden Pläne der großen Koalition führen dazu, dass die Bereitschaft innerhalb des dbb und auch der dbb jugend, an einer großen Reform mitzuwirken, auf ein Minimum sinken wird. Um dies zu vermeiden, bitte ich Sie, sich bei den Vorsitzenden Ihrer Parteien dafür einzusetzen, dass das Reformmodell ‚Neue Wege im öffentlichen Dienst’ beziehungsweise der dazu gehörende Gesetzentwurf der alten Bundesregierung von der großen Koalition nicht verworfen, sondern umgesetzt wird. Nur so kann es aus Sicht der dbb jugend gelingen, einen leistungsfähigen und vor allem leistungsorientierten öffentlichen Dienst in Deutschland zu behalten“, heißt es in dem Brief von dbb jugend Chef Dietmar Knecht vom 29. November 2005, in dem er sich gegen die laut Koalitionsvertrag angestrebte Reform der Gesetzgebungskompetenzen wendet, die Zuständigkeit für das öffentliche Dienstrecht künftig in die Hände der Länder zu legen. „Die dbb jugend lehnt diese Pläne entschieden ab, da sie aus ihrer Sicht das Gegenteil von Bürokratieabbau bedeuten. Darüber hinaus ist die dbb jugend der Auffassung, dass eine solche Kompetenzverlagerung in jedem Fall zu Lasten der finanzschwächeren Bundesländer gehen wird, da diese in dem schon jetzt absehbaren Wettbewerb um die besten Beamten bzw. den besten Beamtennachwuchs gegenüber den finanzstärkeren Bundesländern in jedem Fall den Kürzeren ziehen werden.“ Knecht verweist auf das Ende 2004 mit dem damaligen Bundesinnenminister Otto Schily und ver.di erarbeitete Positionspapier „Neue Wege im öffentlichen Dienst“ des dbb und den daraus resultierenden Entwurf der alten Bundesregierung eines Strukturreformgesetzes: „Dieser Gesetzentwurf ist aus Sicht der dbb jugend ein vernünftiger Kompromiss zwischen der Forderung des dbb und der dbb jugend, die Kernkompetenzen im Beamtenrecht weiterhin einheitlich vom Bund regeln zu lassen, und den Interessen der Länder“, die eine Reihe von Kompetenzen erhalten sollen. Mit diesem Reformmodell habe der dbb bewiesen, „dass er als Gewerkschaft reformbereit ist und mit dazu beitragen will, vernünftige Lösungen für die Probleme Deutschlands zu finden“. Siehe hierzu auch Seite 7! News Ein OSCAR für die Jugend Bundesjugendministerin Ursula von der Leyen zeichnete am 13. Dezember 2005 in Berlin vier Jugendprojekte als Gewinner des Jugend-Ehrenamtspreises Heinz-Westphal aus, den der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vergibt – eine Art „Oscar für die Jugend“. Der mit 7 500 Euro dotierte erste Preis ging an die „Video-Gruppe SFASchau-Fenster-Altenheim“, eine evangelische Jugendgruppe der Lutherkirche Soltau, die Woche für Woche ein Fernsehprogramm für die Bewohner eines Altenheims produziert. Den zweiten mit 5 000 Euro dotierte Preis bekamen junge Katholiken aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, die sich dafür engagieren, Kinder in die Welt von Bits und Bytes einzuführen: „Programmieren lernen für Kinder“. Der dritte Preis ging an den „Azubi-Stammtisch“ nach Hamburg, eine multikulturelle Azubi-Gruppe, die sich um Themen rund um die Ausbildung kümmert – auch online: www.azubistammtisch.de. dbb Europathemen: neuer Infodienst Europa ist die Zukunft – und da heißt es, gut informiert zu sein. Dabei hilft seit Januar 2006 der neue Infodienst „dbb Europathemen AKTUELL“, editiert von der Stabsstelle Europa in der dbb Bundesgeschäftsstelle. Jeden Monat wird Aktuelles in elektronischer Form an Onlineabonnenten versandt und ist zudem auf den Europaseiten der dbb Homepage zu finden. Der Newsletter informiert kurz und bündig über die neuesten Entwicklungen in Brüssel und Straßburg. Mehr dazu: www.dbb.de. t@cker-ticker dbb „Weihnachtsbotschaft“ Weihnachtsgeldkürzung, Arbeitszeitverlängerung, Stellenabbau, Zerschlagung des einheitlichen Dienst- und Besoldungsrechts: Schöne Bescherung - Nein danke! Die Beamtinnen und Beamten verzichten dankend auf die geplanten „Weihnachtsgeschenke“ der neuen Bundesregierung und taten dies seit 2. Dezember 2005 auch im Großformat kund: Mit einem 14 mal 5 Meter großen Protesttransparent beteiligte sich der dbb beamtenbund und tarifunion „angemessen“ an der vorweihnachtlichen Dekoration News 6,8 m2 Budenzauber der Berliner Friedrichstraße. Um Punkt 12.00 Uhr wurde das Banner an der Fassade des dbb forum berlin, Sitz der dbb Bundesgeschäftsstelle, entrollt. Parallel zu der Aktion verließ wichtige Weihnachtspost den dbb Hauptsitz in Richtung Bundestag: Alle Abgeordneten erhielten das Motiv des dbb Protestbanners im handlichen Lesezeichenformat. Im beiliegenden Anschreiben des dbb Bundesvorsitzenden Peter Heesen an die Mitglieder des Parlaments hieß es: „Nach kurzem Wahlkampf und langen Koalitionsverhandlungen ist der politische Alltag im neuen Deutschen Bundestag eingekehrt. Entwürfe, Vorlagen und Stellungnahmen, Gutachten, Statistiken und Anfragen - die Aktenberge wachsen, wichtige Entscheidungen dulden keinen Aufschub ... Damit Sie trotz allem den Überblick behalten und wichtige Themen nicht aus dem Auge verlieren, übersende ich Ihnen als kleine Arbeitshilfe ein vorweihnachtliches Lesezeichen.“ Studenten der Uni München testen derzeit nahe des Englischen Gartens das Häuschen der Zukunft: 6,8 Quadratmeter „Compact Micro Home“ verlocken nicht nur zu besonders gemütlichen Feten, sondern sollen - vollgepackt mit HighTech vom Internetanschluss über Plasma TV bis hin zu Tiefkühlfach und Cerankochstelle – eine Ernsthafte Wohnalternative darstellen. Die Würfelhäuser sind gesponsert vom Mobilfunker O2 und entwickelt von Architekturprofessor Richard Horden, den Architekten Lydia Haack, John Höpner, Studierenden am Lehrstuhl für Gebäudelehre und Produktentwicklung der TU München und – wen wundert’s - des Tokyo Institute of Technology. Stellt sich die Frage, ob Würfel-Ville keine Alternative Sag mal, Torsten Harzer, ... ... warum engagierst du dich in einer Gewerkschaft? In meinem letzten Studienjahr bin ich in die Gewerkschaft - den Sächsischen Lehrerverband (SLV) - eingetreten. Mir war klar, dass ich im Referendariat und danach bei der Einstellung einen starken Partner benötige. In dieser Zeit und auch später hat mich der SLV in verschiedener Weise unterstützt. Schließlich wurde mir klar, dass auch ich einen kleinen Beitrag als Dank zu der Arbeit leisten sollte. Alle Kolleginnen und Kollegen sind schließlich ehrenamtlich tätig und können eine Unterstützung gebrauchen. Zusätzlich erkannte ich, dass es um die Verbesserung auch meiner Bedingungen geht. Außerdem kann man sich nicht über die Arbeit der Gewerkschaft beschweren, wenn man sich nicht selbst einbringt. ... was beschäftigt dich und deine jungen Kollegen im Moment? Die neue Landesjugendleitung hat sich vorgenommen, die Öffentlichkeitsarbeit zu intensivieren. Dafür bauen wir einen stabilen Stamm von aktiven Mitarbeitern auf. Wir möchten in jedem Mitgliedsverband einen Ansprechpartner für die Jugendarbeit aktivieren. Jetzt aber zu der wirklichen gewerkschaftlichen Arbeit. Im Frühjahr 2005 engagierten wir uns besonders bei der Auseinandersetzung um den Bezirkstarifvertrag im Lehrerbereich. Hier konnten wir erreichen, dass trotz schmerzhafter Einschnitte (80 Prozent Zwangsteilzeit) kein Lehrer entlassen und ein Einstellungskorridor für junge Lehrer festgeschrieben wurde. Zurzeit liegt unser Augenmerk auf der Verwaltungsreform und deren Auswirkungen aufden öffentlichen Dienst. Torsten Harzer ist Lehrer für Mathematik, Physik und Informatik in Freiberg, Vorsitzender der dbb jugend sachsen, Mitglied des Sächsischen Lehrerverbandes (SLV) und Mitglied im dbb Bundesjugendausschuss. Foto: harzer ... warum überzeugt dich die dbb jugend? In der dbb jugend sachsen arbeite ich seit unserer Wahl zur Landesjugendleitung im November 2004 aktiv mit. Es ist eine vielseitige Aufgabe, die Interessen der jugendlichen Mitglieder der verschiedenen Mitgliedsgewerkschaften und -verbände zu vertreten und Veranstaltungen anzubieten. Hier ist es wichtig zu zeigen, dass die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft nichts „Altmodisches“ ist, sondern sich für jeden aus verschiedenen Gründen lohnt. Besonders herausfordernd ist die fachverbandsübergreifende Arbeit. Dies ist einerseits eine große Herausforderung, auf der anderen Seite jedoch äußerst interessant. zur Unterbringung von Anwärtern und Azubis im öffentlichen Dienst wäre? Schließlich sind die von Natur aus genügsam, kennen sie doch den Werbeslogan der Compact-Micro-Home-Macher aus der eigenen Vergütungspraxis: „Weniger ist mehr!“ All different – all equal! Unter dem Motto „all different – all equal“ (Alle anders – alle gleich“) wird der Europarat 2006/2007 eine Kampagne für und mit jungen Menschen durchführen. Hauptziel der Kampagne ist es, Jugendliche zu ermutigen und zu befähigen, am Aufbau friedlicher Gesellschaften, die auf Verschiedenheit und Integration basieren, teilzunehmen. Der Hauptteil der Kampagnenaktivitäten ist von Juni 2006 bis September 2007 geplant, Aktivitäten sollen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene umgesetzt werden und vor allem Jugendliche einbinden. Mehr dazu beim Deutschen Bundesjugendring unter www.dbjr.de t@cker-ticker dbb jugend meets Bundestag: Thomas Dörflinger, Mitglied des Arbeitskreises Jugendpolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, war am gleichen Tag erster Ansprechpartner aus den Reihen der Union für die dbb jugend. Der Schwerpunkt dieses Austauschs lag vor allem im Bereich Kinderund Jugendhilferecht. Insbesondere ging es um die Problematik der Paragraphen 8 a und 72 a SGB VIII, wonach seit Oktober 2005 von Ende November 2005 hatte sich dbb jugend sei die derzeit diskutierte Variante eines „Zuden Beschäftigten in der öffentlichen JugendChef Dietmar Knecht per Brief mit einem griffsrechts“ für die Länder auf die Gesetzgehilfe hinsichtlich der persönlichen Eignung in eindringlichen Appell an die im Bundestag bung eine durchaus gangbare Modifikation, regelmäßigen Abständen ein Führungszeugvertretenen Parteien gewandt: Die große die sachlich geprüft werden müsse. Dietmar nis nach Bundeszentralregistergesetz vorlegt Beamtenrechtsreform muss umgesetzt, Knecht rief in Erinnerung, dass der öffentliche werden soll, um einschlägige Vorstrafen die geplante Föderalisierung der BeamtenDienst gut daran täte, sich angesichts des beispielsweise wegen Kindesmissbrauchs rechtskompetenzen verhindert werden. Als drohenden Nachwuchsmangels in Zukunft ausschließen zu können. Noch ist unklar, ob Antwort erhielt die dbb jugend – immerhin stärker als attraktiver Arbeitgeber zu präsendiese Bestimmung auch für Ehrenamtler ein Anfang – Einladungen zu Gesprächen tieren: „Ganz abgesehen von der drohenden gelten soll. „Bei aller Notwendigkeit, Kinder mit Vertretern der Fraktionen. Einkommensungerechtigkeit - es ist paradox, und Jugendliche möglichst weitgehend zu dass den Jugendlichen einerseits vorgehalten schützen, kann es nicht sinnvoll sein, das Los ging’s am 18. Januar 2006 bei MdB Kai wird, sie sollten mobiler und flexibler sein, Ehrenamt mit der bürokratischen Bürde einer Boris Gehring, jugendpolitischer Sprecher auf der anderen Seite aber kleinstaatliche Repauschalen, verdachtunabhängigen Prüfung von Bündnis90/Die Grünen. dbb jugend-Vize gelungen geschaffen werden, die Flexibilität zu belegen“, gab Thomas Löwe zu bedenken. Thomas Löwe thematisierte zunächst die und Mobilität zunichte machen!“ Zumal die Zudem könnte die Überprüfung zahlreiche Problematik, die sich aus Sicht der dbb jugend Anwärterbesoldung ohnehin nicht besonders Menschen vom Ehrenamt abschrecken. mit der geplanten Föderalismusreform in lockend sei: Seit den 90er Jahren wurden die „Dabei brauchen wir Freiwillige gerade im Bezüge durchschnittlich um über 25 Prozent Sachen Kinder- und Jugendhilfe ergibt: Die Kinder- und Jugendbereich.“ bislang auf Bundesebene verortete Kompeabgesenkt und belaufen sich heute nur noch Auch Dörflinger hielt es für unzweckmäßig, tenz soll künftig auf die Länder übergehen. auf 35 bis 51 Prozent der Eingangsbesoldung. alle Ehrenamtlichen zu überprüfen. Allerdings Befürchtung: Dann gibt es Kinder- und könne er sich vorstellen, dass zumindest Jugendhilfe nach Kassenlage. Kai Boris neue Träger, die ihre Arbeit aufnehmen, Gehring schätzte die Lage ähnlich ein, den Check vornehmen sollten. merkte jedoch an, dass im Punkt FöIm anschließenden Gespräch mit dem deralismusreform noch keine Klarheit CDU-Abgeordneten Clemens Binninger, herrsche: Konkrete Gesetzesentwürfe Berichterstatter Innenpolitik, tauschten gebe es bislang nicht. Insofern sei auch Dietmar Knecht und Thomas Löwe ausim Beamtenrecht noch nichts endgültig führlich Positionen zur geplanten Verla- hier würde er es begrüßen, wenn es auf gerung der Beamtenrechtskompetenzen Bundesebene zumindest Rahmenbestim- SPD: Dietmar Knecht und Thomas Löwe diskutierten mit aus. Binninger unterstützte die dbb juMichael Hartmann und Sigmund Ehrmann, Mitglieder des mungen geben würde. Eine vollständige gend in ihrer Kritik an einer Verlagerung Bundestagsinnenausschusses. Verlagerung der Gesetzgebungskomdes Beamtenrechts auf die Länder - ein petenz auf die Länder sei nicht sinnvoll, unmittelbarer Vorteil sei nicht ersichtlich, ein Rückfall in die Kleinstaaterei nicht weswegen er selbst sich im Bundestag erstrebenswert, so Gehring. auch gegen eine Verlagerung ausspreDie SPD-Bundestagsabgeordneten Sigchen wolle. Die Idee eines Zugriffsrechts mund Ehrmann und Michael Hartmann, für die Länder bezeichnete allerdings Mitglieder des Innenausschusses, waren auch Binninger als akzeptablen Komam 19. Januar 2006 Gesprächspartner promiss. Deutliche Kritik äußerte der von dbb jugend-Chef Dietmar Knecht CDU-Abgeordnete am Eckpunktepapier und Thomas Löwe. Zentrales Thema „Neue Wege im öffentlichen Dienst“ des CDU: Clemens Binninger (Mitte), innenpolitischer Berichterstatter, sicherte der dbb jugend in Sachen auch hier: die Föderalismusreform. Löwe dbb. Er sei schon immer ein großer GegBeamtenrecht Rückendeckung zu. brachte das Unverständnis der dbb ner von Dauerbeurteilungen gewesen, jugend darüber zum Ausdruck, „dass so Binninger, es gebe bereits viele Mögdie Argumente, die 1972 zu einem einlichkeiten, Beamte bei guter Leistung heitlichen Dienst- und Besoldungsrecht zu fördern. Diese würden jedoch leider geführt haben, heute nicht mehr gelten viel zu selten wahrgenommen. Oberste sollen“. Sigmund Ehrmann signalisierte Priorität sollte aus seiner Sicht eine neue Verständnis, betonte allerdings auch, Verteilung der öffentlichen Aufgaben dass ein Koalitionsvertrag immer auch haben, um das Missverhältnis zwischen ein Geben und Nehmen sei – obgleich er dem Bund mit seinem Personalüberhang in der Substanz die gleichen Probleme und den Länder mit chronisch überlaBündnis 90/Die Grünen: Thomas Löwe tauschte sich mit dem jugendpolitischen Sprecher Kai Boris Gehring aus. sehe wie dbb und dbb jugend. Insofern steten Personalkörpern aufzulösen. Beamtenrecht gehört in Bundeshand! t@cker-story Bundespolizeisportschule Bad Endorf: Die Meistermacher Von Britta Müller Die XX. Olympischen Winterspiele. Montag, 13. Februar 2006, kurz vor zwölf Uhr mittags in Cesana San Sicario. Auf 1 600 Metern Höhe in den piemontesischen Alpen hoch über Turin fiebern die Biathletinnen dem Startschuss für das 15 Kilometer-Einzelrennen entgegen. Darunter auch zwei deutsche Medaillen-Hoffnungen: Uschi Disl (35) und Martina Glagow (26). Was die Wenigsten wissen: Die beiden Deutschen gehen nicht nur für sich und ihr Land in die Loipe, sondern auch für ein Modell, das seit mehr als zwei Jahrzehnten für die Förderung des deutschen Spitzensports in den Winterdisziplinen steht: die Bundespolizeisportschule in Bad Endorf, wo polizeiliche Ausbildung und sportliches Leistungstraining eine Symbiose mit Perspektive bilden... Ramsau am Dachstein in der österreichischen Steiermark, vier Monate zuvor. „Die Bundespolizei hat es mir mit dem Bad Endorfer Modell erst ermöglicht, meinen Sport auf so hohem Niveau zu betreiben“, sagt Uschi Disl. Als sie vor der Entscheidung „Sport oder Beruf“ stand, hat sie sich „einfach für beides entschieden“ – und dank der fundierten Ausbildung „hab’ ich was für später“. Seit 15 Jahren ist die Polizeihauptmeisterin eine der Schnellsten in der Loipe, mit über 30 Weltcupsiegen im Einzel und acht Olympiamedaillen, darunter Gold mit der Staffel, ist Uschi Disl die erfolgreichste Biathletin der Republik. Jetzt, inmitten der Vorbereitungen auf Turin 2006, hofft die Bad Tölzerin, endlich auch olympisches Gold in einem Individualrennen zu gewinnen – es ist ihre 5. Olympiateilnahme und „auch die letzte“, wie sie sagt. Ganz entspannt und bester Laune genießt sie mit Team- und Arbeitskolle„Damit hundert gin Martina Menschen ihren Körper Glagow bilden, ist es nötig, dass (Bundespolifünfzig Sport treiben. zeiobermeisDamit fünfzig Menterin) die schen Sport treiben, ist kurze Traies nötig, dass zwanzig ningspause sich spezialisieren. in der warDamit sich aber men Herbstzwanzig Menschen sonne auf spezialisieren, ist es der Terrasse nötig, dass fünf zu ihrer Unterüberragenden Gipfelkunft. Ihr leistungen fähig sind.“ Vorgesetzter, PolizeihauptPierre de Coubertin kommissar (1863 – 1937), Wolfgang französischer Historiker, Müller, Pädagoge und Begrüngleichzeitig der der neuzeitlichen LeistungsOlympischen Spiele sportkoordinator und Sport und Beruf - das Bad Endorfer Modell macht‘s möglich. Leistungssportkoordinator Wolfgang Müller: „In beiden Bereichen können hervorragende Leistungen erbracht werden.“ Trainingslager: Die Biathletinnen Uschi Disl (li.) und Martina Glagow stählten sich in Ramsau am Dachstein für Olympia. Ausbilder an der Bundespolizeisportschule in Bad Endorf, ist auf das Hochplateau in den Dachsteintauern gekommen, wo sich die Biathletinnen für die unmittelbar bevorstehende Saison fit machen: Laufen und Schießen oben auf dem Gletscher, und „gleich geht’s zum Kraxeln in den Klettergarten. Magst mitkommen?“, fragt Uschi Disl Wolfgang Müller herausfordernd. Liebend gerne bei diesem Kaiserwetter, aber Müller hat dienstliche Unterlagen mitgebracht, die die beiden schnell durchsehen sollen, und dann muss er auch schon wieder zurück nach Bad Endorf. Während sich Uschi Disl dem Papierkram widmet, übt sich Martina Glagow mit Blick auf Olympia in Bescheidenheit: Sie wolle in Turin einfach ihre konstant guten Trainingsleistungen bringen, „dann passt’s schon“. Die zierliche Mittenwalderin, die als 16-Jährige zur Bundespolizei kam, gewann 2003 als erste deutsche Biathletin den Gesamt-Weltcup und gilt spätestens seitdem als Shootingstar des internationalen Biathlonsports. Markenzeichen: Atemberaubend schnelle und präzise Schießsequenzen, die ihren Konkurrentinnen regelmäßig Respekt einflößen. In Turin gehört Glagow zu den absoluten Topfavoritinnen. Aber jetzt muss auch sie erst mal in den Klettergarten... Toi, toi, toi! Weltklasse „made in Bad Endorf“ Für Wolfgang Müller geht’s zurück nach Bad Endorf. Schnell ist das oberbayerische Heilbad nahe dem Chiemsee zwischen München und Salzburg erreicht. Der beschauliche Kurort, idyllisch am Alpenrand gelegen, ist mit seinen rund 8 000 Einwohnern Heimat für das Wintersport-Leistungszentrum der Bundespolizei. „Medaillenschmiede“ nennen die Bad Endorfer die Bundespolizeisportschule stolz, an der Deutschlands Talente Ski alpin, Nordische Kombination, Skilanglauf, Skispringen, Biathlon, Eisschnelllauf, Short Track, Snowboard und Skeleton, Bob und t@cker-story meisterin. Bei den diesjährigen Olympischen Spielen im Turiner Lingotto-Oval will sie wieder ganz oben aufs Treppchen flitzen. Deutschlands erfolgreichste Winterolympionikin aller Zeiten: Polizeihauptmeisterin Claudia Pechstein, made in Bad Endorf. Rennrodeln auf Weltniveau trainieren. Und parallel dazu eine polizeifachliche Ausbildung absolvieren, die ihnen Perspektiven für die Zeit nach dem Leistungssport eröffnet. „Eine Gesellschaft, die den Leistungssport befürwortet, muss sich auch über Fördermöglichkeiten Gedanken machen“, erklärt Polizeioberrat Detlef Braun die Idee, die hinter dem Bad Endorfer Modell steht. 1982 übernahm der langjährige „Sportwart Nordisch“ des Deutschen Skiverbands (DSV) die Leitung des Leistungssportzentrums, in dem sich unter seiner Ägide ein Top-Athlet nach dem anderen an die Weltspitze arbeitete: Ob Doppelweltmeisterin Martina Ertl-Renz, „dienstälteste“ Wintersportlerin des DSV im Alpinen Rennlauf, die amtierende RodelWeltcupsiegerin Barbara Nie-dernhuber, Zweier-Bob-Weltmeisterin Anja Schneiderheinze, Rennrodel-As David Möller, die Senkrechtstarter bei den Nordischen Kombinierern, Björn Kircheisen und Sebastian Haseney, oder Skispringer Michael Uhrmann, der mit dem Team der „deutschen Adler“ schon zu Weltmeister- und OlympiaGold flog – sie alle sind Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei und „made in Bad Endorf“. Nicht zu vergessen Deutschlands erfolgreichste Winterolympionikin aller Zeiten: Die Berliner Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, Polizeihauptmeisterin, vierfache Olympiasiegerin, sechsfache Welt- Der Ursprung der Leistungssportförderung durch den Bundesgrenzschutz, die heutige Bundespolizei, reicht ins Jahr 1958 zurück. Damals erhielt Oberleutnant Hanno Bernhard, der spätere Schulleiter, den Auftrag, eine alpine Skimannschaft für die Teilnahme an den Deutschen Polizeimeisterschaften aufzustellen. Auch eine nordische Mannschaft wurde aufgebaut, aus der kein Geringerer als der Ausnahmeläufer Walter Demel hervorging, der in der Folge 40-facher deutscher Skilanglauf-Meister wurde und bei vier Olympischen Winterspielen für Deutschland antrat. Zunächst am Standort Deggendorf, ab 1968 dann in Bad Endorf kamen die Grenzschützer in den Wintermonaten zum Training zusammen. Am 1. Oktober 1978 ernannte das Bundesinnenministerium die BGS-Sportschule Süd schließlich zum Stützpunkt für Skileistungssport. Damit wurde der Standort als offizielle Einrichtung anerkannt, in der polizeiliche Ausbildung und sportliches Leistungstraining fortan kombiniert werden konnten: Das „Bad Endorfer Modell“ war geboren. „Golden Girls“: Mit den Frauen kam der Durchbruch Waren es 1968 nur eine Hand voll Grenzschützer, die sich in den Wintermonaten auf Deutsche Polizeimeisterschaften im Skilauf vorbereitet hatten, sind es seit 1978 Sportlerinnen und Sportler in mittlerweile elf Wintersportarten, die die Möglichkeit nutzen, bei der Bundespolizeisportschule Leistungssport auf Weltniveau und Beruf zu kombinieren. Neben dem Training erfolgt in Bad Endorf die Ausbildung zum Polizeivollzugsbeamten der Bundespolizei in der mittleren Beamtenlaufbahn. „Ausbildung und Leistungssport sind so aufeinander abgestimmt, dass in beiden Bereichen hervorragende Leistungen erbracht werden können“, sagt Wolfgang Müller, der auch der Pressebeauftragte der Sportschule und übrigens Winterolympionike „a. D.“ (Lake Placid, 1980) ist. „Bei der Entscheidung für dieses System ließ und lässt sich das Bundesministerium des Innern von dem Grundgedanken leiten, junge hochtalentierte Sportlerinnen und Sportler in der Ausübung des Leistungssports zu fördern und ihnen gleichzeitig eine Ausbildung zu ermöglichen, um ihnen damit auch nach Beendigung der aktiven sportlichen Laufbahn eine berufliche Perspektive zu bieten.“ Bislang haben schon weit über 300 Sportler Straffes Programm: Hart, aber herzlich „Der Sport ist die Rose im Knopfloch meines Ressorts“, freute sich Ex-Bundesinnenminister Otto Schily bei einem seiner letzten Besuche in der Bundespolizeisportschule Bad Endorf. Mit ihren herausragenden Erfolgen und durch ihr vorbildliches Verhalten verträten die Sportler das Land in der ganzen Welt und seien außerdem großartige Repräsentanten für die Bundespolizei. In Bad Endorf durchlaufen derzeit 81 junge Leistungsträger das ausgeklügelte Wechselspiel zwischen Trainings-, Ausbildungs- und Wettkampfperioden. Von August bis November ist ausschließlich Saisonvorbereitung angesagt, die Wettkampfsaison selbst dauert von Dezember bis März. In den polizeifachlichen Ausbildungsphasen vor Ort (April bis Juli) absolvieren die angehenden Bundespolizisten zum einen ihren täglichen Unterricht, der in der Regel morgens um 7 Uhr beginnt und nachmittags um 16 Uhr endet. Danach stehen täglich, auch samstags und sonntags, jeweils noch mindestens t@cker-story die Bundespolizeisportschule durchlaufen – viele von ihnen ausgesprochen erfolgreich: In der „ewigen“ Medaillenbilanz der Bundespolizeisportschule Bad Endorf stand zum Ende der Saison 2004/05 ein imposantes Ergebnis zu Buche. 20 Mal Edelmetall bei Olympia, 90 WM-Medaillen im Senior-, 99 WM-Medaillen im Juniorbereich, 48 Europameisterschaftsplätze auf dem Treppchen. Die Namen der Bundespolizei-Top-Sportler finden sich in den A-Kadern der deutschen Wintersportverbände und ganz oben in Welt- und Landesranglisten. Mit Bad Endorf ist der Bundespolizei eine gelungene Symbiose zwischen Leistungssportförderung und Existenzabsicherung im Bereich der Wintersportarten geglückt. Leistungssport ist ein Fulltimejob. Ergebnisse auf internationalem Spitzenniveau erfordern Training, Training und nochmals Training. Insbesondere im Wintersport herrschen hierfür in hiesigen Breiten nur ein halbes Jahr lang Idealbedingungen, und auch während der übrigen Monate müssen die Sportler zusehen, dass sie in Form bleiben. „Durchschnittlich 100 DisziplinLehrgangstage und 18 Wettkampfwochenenden pro Jahr plus reguläres Training - bei solch einem nichtberuflichen Zeitbedarf spielt doch heutzutage kein Arbeitnehmer mehr mit“, sagt Müller. Gar nicht arbeiten geht auch nicht – irgendwie muss die eigene Existenz schließlich auf sichere Beine gestellt werden. Denn was kommt nach der Leistungssportkarriere, die immerhin auch vorzeitig enden kann, etwa durch eine Verletzung?, erklärt Müller das bedrückende Dilemma, vor dem viele Athleten stehen, und zitiert prompt ein prominentes Beispiel: Nach mehreren Kreuzbandrissen, Meniskusund Knorpelverletzungen, Schien- und Wadenbeinbruch beendete die 31-jährige Ski-Rennläuferin Regina Häusl Anfang 2005 ihre alpine Karriere; über 13 Jahre lang war sie eine der Leistungsträgerin-nen im deutschen Damen-Speed-Team. Und nun? Die für manchen Leistungssportler bange Frage konnte Häusl in aller Gelassenheit klären: Als Polizeihauptmeisterin der Bundespolizei arbeitet sie heute in Berchtesgaden. So richtig los mit den Erfolgen ging es messbar Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre. Ab 1987 wurden die ersten Frauen in den damaligen Bundesgrenzschutz eingestellt, womit fortan in Bad Endorf auch für Frauen Fördermöglichkeiten bestanden. Die Damen starteten gleich richtig durch. Eines der ersten „Golden Girls“: Ski-Rennläuferin Martina Ertl. 1989 begann sie ihre Ausbildung zur Polizeimeisterin und holte bei der Junioren-Weltmeisterschaft 1991 im norwegischen Hemsedal gleich Silber im Riesenslalom und Bronze in der Kombination. 1990 trat Weltklasse-Biathletin Uschi Disl in Bad Endorf an, Eisschnellläuferin Claudia Pechstein folgte 1993. „Eine Gesellschaft, die den Leistungssport befürwortet, muss sich auch über Fördermöglichkeiten Gedanken machen“: Polizeioberrat Detlef Braun, Chef der Bad Endorfer Sportschule. „Golden Girls“: Bei Olympia in Turin gehen die Bundespolizistinnen Martina Glagow (o.) und Uschi Disl wieder auf Medaillenjagd. 10 drei Stunden Training auf dem straffen Programm. Die Trainingspläne werden in enger Kooperation mit den entsprechenden Wintersportverbänden aufgestellt, gemeinsam werden für die Athleten zentrale und dezentrale Trainingsmaßnahmen organisiert, die sich gegenseitig ergänzen und aufeinander abgestimmt sind. Fünf Fachkräfte kümmern sich in Bad Endorf um die gesundheitliche Rundumbetreuung: Leistungsdiagnostik, Physiotherapie, Massagen. Die Speisepläne der schuleigenen Küche sind mit dem Olympiastützpunkt Bayern abgestimmt. 13 Diplom-Trainer und eine Sportlehrerin bringen die Bad Endorfer Truppe zu sportlichen Höchstleistungen. Weil die meisten Trainer gleichzeitig die polizeifachlichen Ausbilder sind, sieht man sich quasi rund um die Uhr. Das verbindet: Bei aller notwendigen Disziplin, auf deren Einhaltung streng geachtet wird, ist die Atmosphäre recht familiär, und das macht auch Sinn. Die jungen Athleten, die im Alter zwischen 16 und 19 Jahren im Bad Endorfer Internat starten, stehen unter enormem Belastungs- und Erwartungsdruck: Eltern, Ausbilder, Trainer, mitunter Medien, das eigene Ego – manchem wird das gerade in der Anfangszeit zuviel. In kritischen Situationen stehen die Bundespolizisten ihren Schützlingen dann zur Seite. „Sondermedaille für Behörden“ „Die Behörden haben eine Sondermedaille verdient, weil ihre Förderung und Betreuung der Leistungssportler die tragende Säule des deutschen Erfolgsgebäudes ist“, sagt Manfred von Richthofen, Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB). Neben der Leistungssportförderung der Bundespolizei, die seit 1999 auch ein Spitzensportförderprojekt in Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt Cottbus/Frankfurt (Oder) in den Sommersportarten betreibt, beteiligen sich auch die Behörden Bundeswehr und Zoll mit eigenen Modellen am Aufbau junger Athletinnen und Athleten. So unterstützt die Bundeszollverwaltung mit dem Zoll Ski Team bereits seit 1952 erfolgreichen Nachwuchs in den Wintersportarten Alpin, Biathlon und Skilanglauf. t@cker-special Für alle Fälle: Die gesetzliche Unfallversicherung Jeder Auszubildende und jeder Arbeitnehmer ist über die gesetzliche Unfallversicherung am Arbeitsplatz und auf dem Weg dorthin und wieder nach Hause abgesichert. Die Kosten für diese Versicherung trägt allein der Arbeitgeber. Wahrscheinlich eine Erklärung dafür, weshalb die gesetzliche Unfallversicherung in der Bevölkerung nicht so bekannt ist wie die anderen Sozialversicherungen. Zuständig sind die Unfallkassen oder Gemeindeunfallversicherungsverbände und für die Privatwirtschaft die Berufsgenossenschaften. Der Gesetzgeber hat im Sozialgesetzbuch VII den Präventionsauftrag klar festgeschrieben. Die wichtigste Aufgabe der gesetzlichen Unfallversicherung ist es, Unfälle erst gar nicht entstehen zu lassen, sie also bereits im Vorfeld zu verhindern. Die gesetzlichen Unfallversicherer sollen die Unternehmen in ihren Arbeitschutzmaßnahmen unterstützen. Tritt trotz aller Präventionsbemühungen ein Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit ein, müssen die Unfallversicherer mit allen geeigneten Mitteln die Leistungsfähigkeit der Versicherten wieder herstellen: damit diese möglichst schnell und umfassend wieder ins Arbeitsleben integriert werden können. Natürlich gehört auch die optimale medizinische und soziale Betreuung zu diesem gesetzlichen Auftrag. Crash nach Büroschluss Peter Becker, Verwaltungsfachangestellter, hatte vor seinem Unfall noch nie Kontakt zu seinem zuständigen Unfallversicherer. Er radelte nach Büroschluss von seiner Dienststelle nach Hause, als ihm ein Autofahrer die Vorfahrt nahm. Peter Becker stürzte unglücklich und erlitt schwere Kopf- und Halswirbelsäulenverletzungen, die zu einer Querschnittslähmung führten. Da es sich um einen versicherten Wegeunfall handelte, war die gesetzliche Unfallversicherung zuständig. Die Kosten für Ärzte, Medizin und Krankenhaus wurden von ihr übernommen, Zuzahlungen und Eigenanteile für Krankenhaus oder Medikamente musste Peter Becker nicht leisten – die gesetzliche Unfallversicherung finan- ziert auch diese Mehrkosten nach einem Arbeitsunfall oder einer Berufskrankheit. Das ist nach einem „privaten“ Unfall anders: Die gesetzlichen Krankenkassen können deutlich weniger leisten als die gesetzlichen Unfallversicherer. Grund hierfür ist die gesetzliche Vorgabe für die Unfallversicherer, den Versicherten so schnell wie möglich wieder ins Berufsleben zu integrieren, ihn also finanziell auf eigene Füße zu stellen – umso kürzer fällt er „der Allgemeinheit“ zur Last. Die Unfallversicherung steuert außerdem die medizinische, soziale und berufliche Rehabilitation und entschädigt darüber hinaus die Verletzten bzw. Erkrankten durch Geldleistungen, beispielsweise Verletztengeld oder Renten. inwieweit der Verwaltungsangestellte noch die Kraft und körperlichen Möglichkeiten hat, seiner ehemaligen Tätigkeit nachzugehen. Gemeinsam mit der Dienststelle suchte die Unfallkasse nach Möglichkeiten, das Aufgabengebiet so anzupassen, dass Peter Becker seinen Arbeitsplatz behalten konnte. Heute arbeitet er nicht mehr acht Stunden am Tag, sondern nur noch fünf, weil sein Körper eine höhere Belastung nicht mehr aushält. Aber Peter Becker ist zufrieden, denn er geht einer Arbeit nach, die ihn erfüllt. Und für seine finanzielle Sicherheit ist auch gesorgt: Die Unfallkasse zahlt ihm eine Rente: „Glück im Unglück gehabt!“ Das ist dem Angestellten klar, denn bei einem Freizeitunfall mit ähnlichen Folgen sähe sein Leben heute mit Sicherheit anders aus. Rundum-Reha aus einer Hand Wie sehr sich die Unfallkasse um sein Wohl kümmerte, merkte Peter Becker schon in der Klinik: Nach der Erstversorgung im nächstgelegenen Krankenhaus wurde er sogleich in eine Spezialklinik der Berufsgenossenschaften überwiesen. Hier erhielt er ein individuell auf ihn abgestimmtes optimales Rehabilitationsprogramm. Die Rehabilitationsberater der Unfallkasse setzten sich noch am Krankenbett mit ihm und seinen Ärzten zusammen. Gemeinsam legten sie eine optimale Rehabilitationsstrategie fest. Um dem Querschnittsgelähmten seine Mobilität zu erhalten, bezahlte die Unfallkasse Peter Becker Fahrstunden, um zu prüfen, ob er mit seiner Behinderung weiterhin Auto fahren kann. Nachdem sich das als möglich erwies, finanzierte die Unfallkasse den rollstuhlgerechten Umbau seines Autos. Da Peter Becker sich unmittelbar vor seinem tragischen Unfall gemeinsam mit seiner Frau ein Haus am Stadtrand gekauft hatte, prüfte die Unfallkasse auch, inwieweit sich die Immobilie behindertengerecht umbauen lassen könnte. Mit wenig Aufwand ließ sich auch das realisieren – gesagt, getan. Peter Becker selbst wollte unbedingt so schnell wie möglich wieder arbeiten, und das am Liebsten bei seinem alten Arbeitgeber. Mit einer „Belastungserprobung“ an seinem früheren Arbeitsplatz wurde ermittelt, 11 Die gesetzliche Unfallversicherung – rundherum eine sinnvolle und wichtige Sache. Trotzdem gibt es immer wieder Bestrebungen von der Arbeitgeberseite, den so genannten Wegeunfall, wie ihn Peter Becker erlitten hat, aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Unfallversicherung herausnehmen zu lassen. Begründung der Arbeitgeber: Schließlich müssten sie die Beträge für die gesetzliche Unfallversicherung allein zahlen, hätten aber auf dem Weg zum und vom Arbeitsplatz gar keinen Einfluss auf Unfallverhütung und könnten dementsprechend auch keine Prävention betreiben. „Völliger Unfug“, findet der dbb jugend Vorsitzende Dietmar Knecht: „Die Arbeitgeber verlangen von den Beschäftigten ein immer größeres Maß an Flexibilität und Mobilität, die Arbeitswege werden nicht selten länger. Um so wichtiger ist es, den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung so, wie er ist, für die Arbeitnehmer aufrecht zu erhalten. So können die schlimmen Folgen eines Wegeunfalls aufgefangen werden – sowohl für den Betroffenen selbst als auch, siehe den Fall Peter Becker, für den Arbeitgeber. Der verliert nämlich ungern einen versierten Mitarbeiter“, ist Knecht überzeugt. t@cker-inside dbb jugend jugend nrw dbb nrw Aktion bei Kölner Studierenden Kräftig die Werbetromel zu rühren ist das A und O der Gewerkschaftsarbeit. So machten sich Mitglieder der dbbj nrw im Herbst auf an die die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Köln (FHöV), die ihren diesjährigen Gewerkschaftstag beging. Roland Krichel und Oliver Kröppel (beide Landesjugendleitung) warben dort für die dbb jugend nrw und stellten sich und ihre Arbeit vor. An einem gemeinsamen Stand mit Ansgar Günther (komba jugend nrw) und Bernd Müller (VdLA-Jugend NW) wurden die Studierenden über Angebote und Veranstaltungen der dbb jugend nrw und ihrer Fachgewerkschaftsjugenden informiert. Über 400 Studenten und Studentinnen interessierten sich für die Arbeit von Gewerkschaften, und da am Stand von dbb jugend nrw, komba jugend nrw und VdLA-Jugend NW großer Andrang herrschte, waren die mitgebrachten Flyer, Informationsbroschüren und kleinen Aufmerksamkeiten sehr schnell vergriffen. Jede Menge Spaß und hektisches Treiben kam unter den Studierenden auch durch die Gewinnaktion der dbb jugend nrw auf. Unter dem Motto „Wie bei einem Puzzle greift bei der dbb jugend nrw die Arbeit von circa 40 verschiedenen Fachgewerkschaften ineinan- BDZ-Jugend Vorbereitung auf Wahlen Am 10. und 11. Januar 2006 tagte der ständige Ausschuss Jugend in der dbb Akademie in Königswinter. Unter anderem wurde über die Wahlen zur Jugend- und Auszubildendenvertretung am 15. März 2006, das „Wahlmanifest“ und die neue Homepage der BDZ-Jugend gesprochen. Der Vorsitzende des ständigen Ausschusses Jugend, Christian Heyde, sagte im Interview: „Wir haben die der“ galt es, schnellstmöglich 40 Puzzleteile zu ihrem Gesamtbild zusammenzufügen: dem Logo der dbb jugend nrw. Nach rekordverdächtigen zwei Minuten 44 Sekunden hatte Simone Hempel das Puzzle als Schnellste komplettiert und konnte sich über den ersten Platz und ihren Gewinn freuen: die kostenlose Teilnahme an einem Seminar der dbb jugend nrw für zwei Personen! Da Zeit genutzt und uns neu formiert. Unsere Ziele sind klar abgesteckt und es wird sich im Jahr 2006 einiges tun. Genaue Infos zur Wahl werden wir in den kommenden Wochen auf unserer Homepage veröffentlichen. Wir haben mit allen anwesenden Mitgliedern des Ausschusses Jugend ein Wahlmanifest erarbeitet, das uns selber in die Pflicht nimmt. Wir wollen einiges erreichen, und zwar für die Auszubildenden, die Studierenden und die Angestellten. Darum brauchen wir aber auch einen klaren Auftrag von den Wählern. Gehen wir es an!“ Weiter wurden auch die die Kandidaten für die BDZ-Liste aufgestellt. Florian Preißner vom HZA Frankfurt-Flughafen und Mathias Foit vom HZA Schweinfurt wurden durch die Gremiumsmitglieder auf die Listenplätze 1 und 2 gewählt. BDZ Chef Klaus-Hilger Leprich (Mitte) „pusht“ Florian Preißner (Links) und Mathias Foit (Rechts) bei den Wahlen Wahlen zur Jugend- und Auszubildendenvertretung. 12 Puzzle-Fieber am dbb Stand in der FHöV Köln: Neben vielen Infos gab es horizonterweiternde Preise zu gewinnen. So geschehen übrigens auch am 10. Januar in der Fachhochschule für Finanzen in Nordkirchen. Als Nächste dürfen Gelsenkirchener Studenten puzzeln. auch die sechs nachfolgenden Plätze prämiert wurden, kann man im Grunde davon ausgehen, ist klar: beim Gewerkschaftstag an der FHöV in Köln gab es nur Gewinner. DPVKOM Jugend Bamberg Die DPVKOM Jugend Bamberg hat auf einer Betriebsversammlung von Telekombeschäftigten Ende November mit Schokoladentäfelchen der besonderen Art auf Missstände im öffentlichen Dienst und den hohen Personalabbau bei der Telekom aufmerksam gemacht. Demnach hat der Nikolaus den Vorstand „schon im Sack“. Hintergrund der Aktion war die Ankündigung von TelekomVorstand Kai-Uwe Ricke, weitere 32 000 Stellen abbauen zu wollen. t@cker-inside Arbeitsbereiche. So zeigte sich Chrissi Westphal (BW) enttäuscht darüber, dass die politischen Nachwuchsparteien durch den Bundestagswahlkampf offensichtlich keinen Gesprächsbedarf hatten. Diesen Bedarf wird die Bundesjugendleitung aber weiter einfordern. Andreas Bix (BW) hierzu: „Wir werden beharrlich die Gespräche suchen und die Positionen der DPolG vertreten. Probleme innerhalb der Polizei gibt es genug!“ JUNGE POLIZEI Die Bundesjugendleitung der JUNGEN POLIZEI traf sich am 15. und 16. Dezember 2005 in der Landesgeschäftsstelle der DPolG in Stuttgart zu ihrer Jahresabschlusssitzung. Zu Gast war DPolG Chef Wolfgang Speck. Gerade im Hinblick auf die gewonnen Personalratswahlen in Baden-Württemberg gab Speck einige hilfreiche Positionen für die anstehenden Personalratswahlen Nach Wolfgang Speck resümierten die einzelnen Stellvertreter über ihre Unterbrochen durch einen Abstecher in die Bereitschaftspolizei Böblingen, wo Andreas Bix (DPolG Baden Württemberg), Einblicke in die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen vor Ort gab, wurde die Sitzung anderntags fortgesetzt. Am Vormittag stand ein Gesprächstermin mit dem Abteilungsleiter der 5. Bereitschaftspolizeiabteilung, in dem Fragen der Vergütung und Anrechnung der Bereitschaftszeiten der Kolleginnen und Kollegen bei Castor-Einsätzen, die Ausstattung der Züge und auch die Fußballweltmeisterschaften 2006 in Deutschland erörtert wurden. Hier forderte man auch eine flexible Handhabung der zukünftig anfallenden Überstunden. Thomas Jungfer bedankte sich bei Polizeidirektor Horlacher, dass er sich die Zeit genommen habe und ein offenes Ohr für die Belange der Beschäftigten hatte. gewerkschaft thematisiert, sondern auch die Basics zur aktuellen Situation im Beamten- und Tarifbereich. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen eine Menge neuer Eindrücke mit nach Hause und sind nun gewappnet, die erworbenen Kenntnisse und Informationen gezielt in den Landesjugendverbänden zu verbreiten und die Mitgliederwerbung vor Ort voranzutreiben. in Bayern und Hamburg. Speck wörtlich: „Nachdem Baden-Württemberg mit einem grandiosen Wahlsieg vorgelegt habe wäre es zu wünschen, dass nun auch Bayern und Hamburg 2006 nachlegen. Die Resonanz in den Medien sei ausgesprochen gut. Man nehme die Argumente der DPolG ernst. Dies sei ein Zeichen der derzeit guten Arbeit der DPolG insgesamt.“ komba jugend Multiplikatorennachwuchs tankte Fachwissen Effektive Gewerkschaftsarbeit ist ohne vertiefte Kenntnisse der gewerkschaftlichen Strukturen und Organisation nicht möglich. Deshalb fand vom 8. bis 10. Dezember 2005 in Königswinter das Multiplikatorenseminar der komba jugend statt, an dem junge komba Mitglieder aus Baden-Württemberg, Hessen, Schleswig-Holstein, Sachsen und Thüringen teilnahmen. Wie läuft gewerkschaftliche Arbeit? Was macht gewerkschaftliches Engagement aus? Wie kann ich potentielle Mitglieder von der gewerkschaftlichen Idee überzeugen? Fragen über Fragen, die selbstverständlich beantwortet wurden. Zu den Themen „Effektive Organisation der Gewerkschaftsarbeit“ sowie „Mitgliedergewinnung, -betreuung und -aktivierung“ konnte Frank Weigand als Referent der dbb akademie geballtes Fachwissen vermitteln. Dabei wurden nicht nur Aufbau und Struktur von dbb und komba 13 t@cker-tipps Versorgungslücke schließen: Riester oder Rürup? Vater Staat müssen beantragt werden, sie werden nicht automatisch gezahlt - wer den Antrag vergisst, bekommt keine Zulage! Unter bestimmten Umständen gibt es neben den Zulagen noch eine zusätzliche Steuererstattung. Wie hoch die ist, berechnet das Finanzamt. Die Leistungen der Riester-Rente bestehen je nach Vertragsgestaltung alternativ aus einer lebenslangen Rente, die im Todesfall des Rentenbeziehers auch weiter oder in Form des angesparten Kapitals an die Hinterbliebenen ausgezahlt werden kann. Die Rürup-Rente Die gesetzliche Rente wird den Lebensstandard auf Dauer nicht mehr sichern – auch nicht in Verbindung mit einer Betriebsrente, wie sie etwa die Zusatzversorgung für die Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes bietet. Berechnungen zeigen, dass sich aufgrund der demographischen Entwicklung und den deswegen eingeleiteten Reformmaßnahmen in den Alterssicherungssystemen mitunter gravierende Versorgungslücken auftun, die es mit Hilfe privater Vorsorgeinstrumente zu schließen gilt. Staatliche Förderung gibt’s für die Modelle „Riester“ und „Rürup“. Aber welches ist das Richtige? Die Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst haben nach ihrer Ausbildung und einer gesetzlich vorgeschriebenen Wartezeit von fünf Jahren Anspruch auf eine Versorgung aus der Rentenversicherung und aus der Zusatzversorgung, berechnet nach einem speziellen Punktmodell. Ein Beispiel: Ein heute 40-jähriger Angestellter, monatliches Einkommen rund 2 300 Euro, der mit 62 Jahren in Rente geht, erhält dann rund 738 Euro aus der gesetzlichen Rentenversicherung plus 404 Euro Betriebsrente aus der Zusatzversorgung, also insgesamt 1 142 Euro monatliches Altersruhegeld. Die Differenz zu seinem heutigen Monatseinkommen: 1 158 Euro – Versorgungslücke! Wie nun diese schließen – Riester oder Rürup? Seit dem 1. Januar 2005 gibt es die nach dem Ökonomen Bert Rürup benannte Rente. Wie bei Riester gibt es auch sie nur als so genannte Leibrente: Als lebenslange regelmäßige Auszahlung, jedoch nicht vor dem 60. Lebensjahr. Im Unterschied zur „klassischen“ Rentenversicherung oder auch zu einem Riester-Vertrag gibt es bei der Rürup-Rente kein Kapitalwahlrecht, der angesparte Betrag darf nicht auf einen Schlag ausgezahlt, sondern muss verrentet werden. Die staatliche Förderung ist der Hauptvorteil der Rürup-Rente und wird in Form von Steuervorteilen gewährt. 2005 konnten bis zu 12 000 Euro steuerlich abgesetzt werden, dieser Betrag erhöht sich in den nächsten Jahren bis 2025 20 000 Euro absetzen kann. Riester oder Rürup? Die Rürup-Rente lohnt sich für alle, die es sich leisten können, viel Geld in die Altersvorsorge zu stecken, sagen Verbraucherschützer. Ansonsten sind sie der Ansicht, dass Angestellte mit einer Riester-Rente und einer betriebliche Altersvorsorge besser fahren. Doch welches private Vorsorgeprodukt letztlich das Beste ist, sollte je nach den individuellen Gegebenheiten und außerdem gemeinsam mit einem Vorsorgeexperten besprochen und entschieden werden. dbb Mitglieder haben’s da leicht: Ihnen stehen die Fachleute des dbb vorsorgewerk mit Rat, Tat und maßgeschneiderten Produkten zur Seite. Mehr Infos: www.dbbvorsorgewerk.de. Die Riester-Rente Versorgungs-Uhr Die Riester-Rente ist eine freiwillige private Altersvorsorge, die der Staat mit Zulagen und Steuervergünstigungen fördert. Im Endergebnis führt diese Förderung immer dazu, dass die Ansparleistung steuerfrei ist und erst die spätere Auszahlung besteuert wird. Die Einzahlungen müssen zusammen mit den staatlichen Zulagen drei Prozent des Vorjahreseinkommens erreichen, höchstens aber 1 575 Euro pro Jahr. Achtung: Die Zulagen von Die DBV-Winterthur hat für Beschäftigte im öffentlichen Dienst eine „Versorgungs-Uhr“ entwickelt, an der jeder „mit einem Dreh“ ganz schnell seine wahrscheinliche Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung und aus der Zusatzversorgung ermitteln kann. Einfach per Email anfordern unter: [email protected]! 14 Kommunikation und Rhetorik Die öffentliche Verwaltung befindet sich im Veränderungsprozess. Neben Fachkenntnissen und organisatorischen Fähigkeiten erweisen sich zunehmend Sozial- und Selbstkompetenz als unverzichtbare Voraussetzungen für erfolgreiche Arbeit – sowohl innerhalb der Dienststellen als auch in der Kommunikation mit den Bürgern. Dieter Nowotny, Psychologe, Supervisor und Dozent an der dbb akademie, greift in seinem Ratgeber „Kommunikation und Rhetorik im öffentlichen Dienst“ Fragen zu Rhetorik, Gesprächs- und Verhandlungsführung auf, beschäftigt sich mit der Zusammenarbeit von Teams und den Aufgaben von Führungskräften, aber auch mit der Entstehung und Bewältigung von Konflikten. Mit Bezug auf praktische Erfahrungen werden nicht nur Grundkenntnisse über Kommunikationsprozesse vermittelt, sondern konkrete Hilfestellungen gegeben. Das Buch richtet sich vor allem an Mitarbeiter und Führungskräfte in der öffentlichen Verwaltung, aber auch an jene, die ihre Selbstkompetenz stärken und erweitern möchten. Dieter Nowotny, „Kommunikation und Rhetorik im öffentlichen Dienst“, 200 Seiten, ISBN: 3-87863-123-5, 13,90 Euro, Bestellung: www.dbbverlag.de t@cker-checker Bonbon-Mega-Aktion 2006 redaktion@ tacker-online. de mailt, kann – FESTHALTEN! - einen portablen DVD/MPEG4 Player gewinnen! Volle DVD-Navigation, Pro Logic II für MP3 und AudioCD, Anti-Shock, integrierter DSPSoundprozessor – alles da! Haut rein! Bonbon-Mega-Aktion 2006 – keine Frage, neues Jahr, neue Runde, neues Glück!!! Wer in Januar/Februar-, Märzund April-Ausgabe von t@cker wieder fleißig die mit einem Bonbon unterlegten Wörter sucht, sammelt und korrekt in die Maske einträgt sowie den Lösungsspruch bis 30. April 2006 unter dem Stichwort „Bonbon-Mega-Aktion“ an Und für zwischendurch gibt es selbstverständlich wie immer unsere Bonbon-Frage: Wo gibt’s die so genannte „Versorgungs-Uhr“ für Beschäftigte im öffentlichen Dienst, an der jeder „mit einem Dreh“ ganz schnell seine wahrscheinliche Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung und aus der Zusatzversorgung ermitteln kann? Tommy Lee Tommyland - The Ride Das was Schlagzeug-Legenden wie Keith Moon oder John Bonham aufgrund ihres frühzeitigen Ablebens leider verwehrt blieb, kann ein anderer Star-Drummer zurzeit in vollen Zügen genießen: Tommy Lee (Mötley Crüe) erfreut sich eines riesigen MidlifeErfolges und präsentiert sein drittes Soloalbum. Die Boxerin Irgendwo vor den Toren Berlins, in der brandenburgischen Provinz. Die 19jährige Johanna (spätestens seit „Das Wunder von Bern“ kein Geheimtipp mehr: Katharina Wackernagel) gilt als nicht anpassungsfähig, als rotzige Rebellin wider Willen. Ihr Vater lebt nicht mehr, ihre Mutter (Manon Straché, bekannt aus „Girl Friends“) ist ohne Perspektive, ihre einzige Freundin ist Stella, und Johanna verliert eine Arbeitsstelle nach der anderen. Nicht lange nachdenken – mitmachen! Lohnt sich: t@cker verlost unter allen, die die korrekte Antwort auf die Bonbon-Frage bis 28. Februar 2006 an redaktion@ tacker-online.de mailen, einen USB-Stick mit 512 Megabyte Speicherplatz! „The Ride“ spricht eine eindeutige Sprache. Lee präsentiert ein ganzes Arsenal an treibenden Rocksongs, durchwoben mit Pop-Elementen und elektronischen Gimmicks. Seine Texte handeln von Romanzen, drehen sich um seine eigene Popularität und das Leben im Allgemeinen. Und er hat sich von den Besten der Szene Unterstützung und Inspiration geholt: Dave Navarro (Jane‘s Addiction), Joel Madden (Good Charlotte), Carl Bell (Fuel), Derick Whibley (Sum 41), Andrew McMahon (Jack‘s Mannequin / Something Corporate), Nick Carter (Backstreet Boys) und Butch Walker, sie alle erscheinen auf „Tommyland: The Ride“ als Gastmusiker und sorgen dafür, dass sich das reichliche Dutzend neuer Songs durch eine enorme Vielfalt auszeichnet. Fazit: Gut gemachter Rock funktioniert immer. Keep On Rollin‘! impressum herausgeber: Bundesjugendleitung, dbb beamtenbund und tarifunion, Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin, fon 030.40 81 64 70, fax 030.40 81 64 89, e-mail [email protected]. redaktion: Britta Müller, Jan Brenner, Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin, fon 030.40 81 55 50, fax 030.40 81 55 98, e-mail [email protected]. fotos: Brenner, buena vista filmverleih, dbbj, MEV, Müller, project photos, Bundespolizeisportschule. anzeigen: Ulrike Niggemann, vva GmbH, fon 0201.8 71 26 19, e-mail [email protected]. gestaltung: Jacqueline Behrendt, dbb. t@cker wird gefördert aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Für die Inhalte der in t@cker gelinkten Internetseiten übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. 15 Die Wirklichkeit hat den Zukunftsvisionen der Nachwendezeit endgültig den Garaus gemacht. Konfrontiert mit ihrer Chancenlosigkeit und sozialen Isolation beschließt Johanna, den einzigen Traum zu verwirklichen, der ihr geblieben ist: Sie will Boxerin werden, so wie auch ihr Vater Boxer war. Dass ihr dabei nichts geschenkt wird, macht ihr Trainer Igor (Martin Brambach macht Dienst bei der „SOKO Wismar“) klar. Doch diesmal muss sie sich stellen – und es noch vor ihrem ersten Boxkampf sich selbst und allen anderen beweisen. Mit ihrem Spielfilmdebüt DIE BOXERIN zeichnen Autorin Martina Klein und Regisseurin Catharina Deus ein lebensnahes und warmherziges Portrait der Hauptfigur, die sich mit ihren eigenen scheinbaren Unzulänglichkeiten und der aktuellen deutschen Wirklichkeit auseinandersetzen muss. Mit viel Sympathie für die Existenzen ihres Films erzählt sie eine Geschichte über verloren geglaubte Träume und dem Kampf um deren Verwirklichung.