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1/2
2006
dbb jugend
magazin
Absprung!
Öffentlicher Dienst:
Reform – jetzt erst recht!
Bundespolizeisportschule:
Die Meistermacher
Für alle Fälle:
Unfallversicherung
t@cker
Öffentlicher Dienst:
Reform jetzt erst recht!
Es ließ unsereinen schon gefährlich frösteln im
sonst so frohsinnigen Köln, wie der neue Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble der versammelten
Vertreterschaft der Beamten und Angestellten
bei der gewerkschaftspolitischen Arbeitstagung
am 9. Januar mehr oder weniger emotionslos und
reichlich unterkühlt mitteilte, was wir in Zukunft
zu erwarten haben: Rein gar nichts. Pardon, eines
doch: „Ich setze auf Einigung und Einigkeit. Die
Bundesregierung und ich persönlich sind bereit,
unsere Führungsverantwortung in partnerschaftlichem Grundverständnis wahrzunehmen. Um
diese Partnerschaft bitte ich Sie.“ Tja, schwierig.
Wie motiviert kann man denn eigentlich als öf-
Freundlich im Ton, hart in der Sache: dbb jugend
Chef Dietmar Knecht begrüßt Bundesinnen-minister
Wolfgang Schäuble bei der dbb Arbeitstagung in Köln.
fentlich Bediensteter in Sachen Partnerschaft noch
sein, wenn man seit mehr als einem Jahrzehnt in
Milliardeneurohöhe zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen beiträgt und obendrein gezwungenermaßen auch noch sämtliche allgemeinen
steuerlichen und sozialversicherungstechnischen
Sparmaßnahmen schultert? Wehrlos zusieht, wie
die Beschäftigten in der freien Wirtschaft in punkto
Einkommenssteigerung in schöner Regelmäßigkeit
vorbeiziehen? Man zwar einen sicheren Arbeitsplatz hat, aber angesichts horrender Arbeitsverdichtung und nonchalanter Kürzungen an allen
Ecken und Enden mehr und mehr zu dem Schluss
kommt, dass es sich um eine moderne Form der
Leibeigenschaft handeln muss? Man sich anhören
darf, ja gehen zu können, wenn einem das nicht
gefällt? Man, ganz abgesehen von der Frage, ob das
qualifizierungsmäßig überhaupt möglich ist, diesen Job aber gerne macht, weil man einen Sinn und
guten Zweck darin sieht, dafür zu sorgen, dass das
Land funktioniert, dass sich die Bürger auf ihren
Staat verlassen können, auf Kindergärten, Schulen,
Polizei, Verwaltung, Sozialleistungen, Infrastruktur,
auf Recht und Ordnung? Gibt es überhaupt noch
eine Steigerung von Partnerschaftlichkeit und
Willen zur Einigung, wenn man als Lückenbüßer,
Sparschwein, Prügelknabe auch noch hergeht und
selbst Modernisierungsreformen im Tarif- und
Beamtenbereich auf den Tisch legt,
die der öffentliche Dienst so noch nie
gesehen hat, die den Beschäftigten
weitere Opfer abverlangen, aber von
ihnen im Sinne der Sache trotzdem
mitgetragen werden? Nein!!! Doch
Dienstherrn und Arbeitgeber, allen
voran die Länder, verbreiten munter
weiter die Mär vom uneinsichtigen,
widerspenstigen und reformunwilligen öffentlich Bediensteten, wider
besseres Wissen. Schlimmer geht’s
wirklich nimmer!
Schmeißen wir nun deswegen die
Flinte ins Korn? Verschanzen wir uns
wieder in der Wagenburg? Fundamentalopposition? Nicht wenigen ist
ganz sicher danach, was angesichts
der zunehmenden Verrohung der
Umgangsformen durchaus nachvollziehbar ist. Trotzdem: Wir machen
weiter mit Reformkurs und Dialogbereitschaft, denn wir haben Stil, wir haben Haltung
und wir haben Größe! Mal sehen, wer sich am Ende
ruhigeren Gewissens in die Augen sehen kann. Ich
habe dem Bundesinnenminister in Köln nochmals
deutlich unsere Positionen dargelegt und gesagt,
was wir von der Föderalismusreform und der damit
verbundenen Verlagerung der Beamtenrechtskompetenzen vom Bund auf die Länder halten.
Wir müssen Schranken abbauen, nicht aufbauen!
Wir werden alles daran setzen, dass die Politik
doch noch den Absprung schafft von diesem verhängnisvollen Kurs, der den öffentlichen Dienst in
Deutschland, einen der besten in der ganzen Welt,
geradewegs gegen die Wand fahren lassen wird. In
diesem Sinne!
Dietmar Knecht
Vorsitzender dbb jugend
Im Namen der dbb Bundesjugendleitung wünsche ich Euch
allen noch einen guten Start
in ein hoffentlich gesundes
und erfolgreiches Jahr 2006.
In diesem schafft die Politik
– siehe Leitartikel nebenan
– ja vielleicht doch noch den
Absprung Richtung Vernunft:
Kein weiteres Schröpfen der
öffentlich Beschäftigten, nein
zur völlig unsinnigen und überflüssigen Verlagerung der Beamtenrechtskompetenzen auf
die Länder und ja zur Dienstrechtsreform im Beamtenbereich, ja zum flächendeckenden
TVöD im Tarifbereich! Wer
die gewerkschaftspoliti-sche
Arbeitstagung des dbb in
Köln zu Beginn dieses Jahres
verfolgt hat, wird festgestellt
haben, dass die Aussichten auf
Besserung nicht allzu rosig sind:
Der neue Bundesinnenminister
Wolfgang Schäuble hat definitiv
keine Sympathien gesammelt.
Gewiss hat niemand ernsthaft
erwartet, dass dieses erste
öffentliche Spitzentreffen am
Rhein der Beginn einer langen
Freundschaft sein würde.
Doch Hoffnungen auf einen
Neustart nach dem durch erneute Arbeitszeitverlängerung
und Weihnachtsgeldkürzung
bei den Bundesbeamten
ziemlich verkorksten Auftakt
waren durchaus vorhanden.
Sie wurden enttäuscht, und so
manchem von uns klang der
Ministersatz, mit dem sich der
jeweilige oberste Dienstherr
bei den dbb Arbeitstagungen
traditionell für die Leistungen
der öffentlich Beschäftigten
bedankt, in diesem Jahr wie
Hohn in den Ohren: „Voll Achtung und Anerkennung kann
ich feststellen, dass sich die
Bundesrepublik Deutschland
auf ihren öffentlichen Dienst
verlassen kann.“ Na klar doch,
immer wenn’s ums Sparen
geht... So können wir nicht
miteinander umgehen!
Dietmar Knecht
Vorsitzender dbb jugend
t@cker-ticker
Staat: wie viel, wofür, warum?
Komplett vertreten war die dbb Bundesjugendleitung auf der 47. Gewerkschaftspolitischen
Arbeitstagung des dbb beamtenbund und tarifunion, die in diesem Jahr vom 9. bis 10. Januar nach
Jahrzehnten im bayerischen Bad Kissingen erstmals in Köln stattfand:
Christian Beisch (BDZ
– Deutsche Zoll- und
Finanzgewerkschaft),
Uwe Klapproth (Deutsche Polizeigewerkschaft), Dietmar Knecht
(Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer)
und Thomas Löwe
(Deutsche VerwaltungsGewerkschaft) diskutierten mit zum Thema
„Staat – Wie viel, wofür,
warum?“ und positionierten die Interessen der jungen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. „Wir
zählen darauf, dass die Vertreter der Politik endlich
einmal mit konstruktive Botschaften kommen.
Signale haben wir schließlich reichlich gesetzt mit
dem neuen modernen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst und der fix und fertig vorliegenden
zukunftsweisenden Beamtenrechtsreform, die
nur noch ins Werk gesetzt werden müsste“, sagte
dbb jugend-Chef Dietmar Knecht zum Auftakt
der Tagung in Richtung Politik: „Das Sparmaß des
öffentlichen Dienstes ist mehr als voll. Jetzt wird
es allerhöchste Zeit, die verbliebene Substanz fit
für die Zukunft zu machen.“ Doch die Politiker,
vertreten durch die innenpolitischen Sprecher der
Bundestagsfraktionen, den rheinland-pfälzischen
Ministerpräsidenten Kurt Beck, den schleswigholsteinischen Innenminister Ralf Stegner, FDPParteichef Guido Westerwelle und allen voran
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, machten nur teilweise Hoffnung auf bessere Zeiten für
Schlagabtausch in Köln
den öffentlichen Dienst. Allenfalls hinreichend
beantwortet fand die dbb jugend die Hauptfragestellung der Tagung. Dietmar Knecht hielt fest: „In
Zeiten enormer finanzieller Herausforderungen,
vor denen unser Gemeinwesen steht, darf das Heil
nicht nur in Kürzungen auf der Ausgabenseite
gesucht werden. Insbesondere im Bereich der
öffentlichen Dienstleistungen ist dringend eine
gründliche Aufgabenkritik angesagt. Es kann nicht
angehen, dass die Streichungen bei Personal und
Sachmitteln des öffentlichen Dienstes munter
voran getrieben werden, obwohl das Ende der
Fahnenstange längst erreicht ist, und gleichzeitig
nicht ansatzweise darüber nachgedacht wird, den
staatlichen Aufgabenkatalog einmal kritisch zu
durchforsten.“
dbb jugend zu Besuch in Litauen
Eine Delegation der dbb jugend hat sich im November 2005 beim Litauischen Partnerverband LPSK
in Vilnius und Klaipeda umgesehen und bei dieser
Gelegenheit Fragen der Jugendarbeit sowie die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen im öffentlichen
Dienst Litauens erörtert. Knackpunkt ist die starke
News
Abwanderung junger gut ausgebildeter Leute vor
allem nach Großbritannien. Das, so erkannten die
Teilnehmer der Bildungsreise schnell, führt zu erheblichen Problemen im öffentlichen Dienst, wo bereits
beginnt, was in Deutschland erst in einigen Jahren
eintreten wird: Die Löhne und Gehälter müssen,
um den Wettbewerb um die besten Köpfe nicht zu
verlieren, deutlich angehoben werden. Bei einem
Gespräch mit Abgeordneten des Litauischen Parlaments (im Bild unter anderem der stellvertretende
dbb jugend Vorsitzende Christian Beisch, Mitte)
stellte sich heraus, dass die gesamtwirtschaftliche
Lage Litauens gänzlich anders als in Deutschland
aussieht. Es gibt zum Beispiel keinen nennenswerten
Ausbildungsplatzmangel. Dagegen ist die Ausbildung in Litauen weitgehend verstaatlicht. Aufgrund
des fehlenden Praxisbezuges erschwert dies Jugendlichen jedoch den Sprung ins Arbeitsleben.
In seiner Rede zum Auftakt der
47. Gewerkschaftspolitischen
Arbeitstagung des dbb vom 8.
bis 10. Januar 2006, die erstmals
in Köln veranstaltet wurde,
kritisierte dbb Chef Peter Heesen
im Beisein von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU)
das Regierungsprogramm: „Neue
Probleme, wo Lösungen schon
vorlagen, neue Auseinandersetzungen, wo doch Zusammenarbeit gefordert wäre.“ Heesen
ließ keinen Zweifel daran, dass
mit der Übertragung der Dienstrechtskompetenzen vom Bund
auf die Länder „eine der tragenden Geschäftsgrundlagen“
für die mit Schäubles Amtsvorgänger Otto Schily (SPD) abgesprochene Reform entfalle. Die
Föderalisierung des Dienstrechts
sei eine „Fehlentwicklung“,
17 verschiedene Dienstrechte
anstelle von einem führten zu
mehr Bürokratie und Personalaufwand, Rechtswildwuchs und
weniger Bezahlungsgerechtigkeit: „Hier wird siegesgewiss
in die Sackgasse abgebogen.“
Der neue Bundesinnenminister
verteidigte hingegen die im
Koalitionsvertrag festgelegten
Sparmaßnahmen – Erhöhung
der Wochenarbeitszeit der
Bundesbeamten und Halbierung
des Weihnachtsgeldes: Die halte
er „nicht nur für unvermeidbar,
sondern auch für vertretbar und
verhältnismäßig“. Auch zum Thema Föderalismusreform hatte
Schäuble eine andere Auffassung: der föderale Wettbewerb
werde „nicht zu schlechteren,
sondern eher zu attraktiveren
und insgesamt verbesserten
Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen führen“.
Mehr aus Köln: www.dbb.de
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Gegen Rassismus,
Ausländerfeindlichkeit und
Antisemitismus!
15 Jahre erfolgreiche Arbeit feierte das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit (IDA) am 26. November 2005 auf der
Vollversammlung in Bonn. Mit dabei: die dbb jugend, 1990 Gründungsmitglied von IDA. „Wenn es
gilt, ein weltoffenes und gastfreundliches Land zu
schaffen und zu erhalten, kann man auf uns zählen“, betonte Thomas Löwe, stellvertretender dbb
jugend Vorsitzender. „IDA hat sich auch nach 15
Jahren nicht erledigt und ist heute unverzichtbarer
denn je Wir dürfen in unseren Aktivitäten nicht
nachlassen. Auch heute und in der Zukunft gilt es,
der immer noch anzutreffenden Ausländerfeindlichkeit und einem zunehmenden Antisemitismus
entgegenzutreten.“
Die dbb jugend hat zuletzt mit der einstimmig
verabschiedeten Entschließung auf dem 16.
Bundesjugendtag im Mai 2005 in Berlin ein nachdrückliches Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit,
Radikalismus und Antisemitismus gesetzt; die
Mitgliedsverbände der dbb jugend beteiligen sich
an zahlreichen Aktionen und Projekten gegen diese
Tendenzen.
Partei-Post
Mit einem eindringlichen Appell hat sich die dbb
jugend an die Vorsitzenden der Jugendorganisationen der im Bundestag vertretenen Parteien
gewandt: „Die nun anstehenden Pläne der großen
Koalition führen dazu, dass die Bereitschaft innerhalb des dbb und auch der dbb jugend, an einer
großen Reform mitzuwirken, auf ein Minimum
sinken wird. Um dies zu vermeiden, bitte
ich Sie, sich bei den Vorsitzenden Ihrer
Parteien dafür einzusetzen, dass das
Reformmodell ‚Neue Wege im öffentlichen
Dienst’ beziehungsweise der dazu
gehörende Gesetzentwurf der alten
Bundesregierung von der großen Koalition nicht verworfen, sondern
umgesetzt wird. Nur so
kann es aus Sicht der dbb
jugend gelingen, einen leistungsfähigen und vor allem
leistungsorientierten öffentlichen Dienst in Deutschland
zu behalten“, heißt es in
dem Brief von dbb jugend
Chef Dietmar Knecht vom 29.
November 2005, in dem er sich
gegen die laut Koalitionsvertrag angestrebte Reform der
Gesetzgebungskompetenzen
wendet, die Zuständigkeit für das
öffentliche Dienstrecht künftig in die
Hände der Länder zu legen. „Die dbb jugend
lehnt diese Pläne
entschieden ab, da
sie aus ihrer Sicht
das Gegenteil von Bürokratieabbau bedeuten.
Darüber hinaus ist die dbb jugend der Auffassung,
dass eine solche Kompetenzverlagerung in jedem
Fall zu Lasten der finanzschwächeren Bundesländer gehen wird, da diese in dem schon jetzt absehbaren Wettbewerb um die besten Beamten bzw.
den besten Beamtennachwuchs gegenüber den
finanzstärkeren Bundesländern in jedem Fall
den Kürzeren ziehen werden.“ Knecht verweist auf das Ende 2004 mit dem damaligen
Bundesinnenminister Otto Schily
und ver.di erarbeitete Positionspapier „Neue Wege im öffentlichen
Dienst“ des dbb und den daraus
resultierenden Entwurf der alten
Bundesregierung
eines Strukturreformgesetzes: „Dieser Gesetzentwurf
ist aus Sicht der dbb jugend
ein vernünftiger Kompromiss
zwischen der Forderung des
dbb und der dbb jugend, die Kernkompetenzen im Beamtenrecht
weiterhin einheitlich vom Bund
regeln zu lassen, und den Interessen
der Länder“, die eine Reihe von
Kompetenzen erhalten sollen. Mit
diesem Reformmodell habe der dbb
bewiesen, „dass er als Gewerkschaft
reformbereit ist und mit dazu beitragen will, vernünftige Lösungen
für die Probleme Deutschlands zu
finden“. Siehe hierzu auch Seite 7!
News
Ein OSCAR für die Jugend
Bundesjugendministerin Ursula
von der Leyen zeichnete am 13.
Dezember 2005 in Berlin vier
Jugendprojekte als Gewinner
des Jugend-Ehrenamtspreises
Heinz-Westphal aus, den der
Deutsche Bundesjugendring
(DBJR) gemeinsam mit dem
Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend
vergibt – eine Art „Oscar für
die Jugend“. Der mit 7 500
Euro dotierte erste Preis ging
an die „Video-Gruppe SFASchau-Fenster-Altenheim“, eine
evangelische Jugendgruppe der
Lutherkirche Soltau, die Woche
für Woche ein Fernsehprogramm
für die Bewohner eines Altenheims produziert. Den zweiten
mit 5 000 Euro dotierte Preis
bekamen junge Katholiken aus
Bad Neuenahr-Ahrweiler, die sich
dafür engagieren, Kinder in die
Welt von Bits und Bytes einzuführen: „Programmieren lernen
für Kinder“. Der dritte Preis ging
an den „Azubi-Stammtisch“ nach
Hamburg, eine multikulturelle
Azubi-Gruppe, die sich um
Themen rund um die Ausbildung
kümmert – auch online:
www.azubistammtisch.de.
dbb Europathemen: neuer
Infodienst
Europa ist die Zukunft – und da
heißt es, gut informiert zu sein.
Dabei hilft seit Januar 2006 der
neue Infodienst „dbb Europathemen AKTUELL“, editiert von
der Stabsstelle Europa in der dbb
Bundesgeschäftsstelle. Jeden
Monat wird Aktuelles in elektronischer Form an Onlineabonnenten versandt und ist zudem auf
den Europaseiten der dbb Homepage zu finden. Der Newsletter
informiert kurz und bündig über
die neuesten Entwicklungen in
Brüssel und Straßburg.
Mehr dazu: www.dbb.de.
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dbb „Weihnachtsbotschaft“
Weihnachtsgeldkürzung, Arbeitszeitverlängerung,
Stellenabbau, Zerschlagung des einheitlichen Dienst- und
Besoldungsrechts:
Schöne Bescherung
- Nein danke! Die
Beamtinnen und
Beamten verzichten
dankend auf die geplanten „Weihnachtsgeschenke“ der neuen
Bundesregierung und taten dies seit 2. Dezember
2005 auch im Großformat kund: Mit einem 14
mal 5 Meter großen Protesttransparent beteiligte
sich der dbb beamtenbund und tarifunion „angemessen“ an der vorweihnachtlichen Dekoration
News
6,8 m2 Budenzauber
der Berliner Friedrichstraße. Um Punkt 12.00 Uhr
wurde das Banner an der Fassade des dbb forum
berlin, Sitz der dbb Bundesgeschäftsstelle, entrollt.
Parallel zu der Aktion verließ wichtige Weihnachtspost den dbb Hauptsitz in Richtung Bundestag:
Alle Abgeordneten erhielten das Motiv des dbb
Protestbanners im handlichen Lesezeichenformat.
Im beiliegenden Anschreiben des dbb Bundesvorsitzenden Peter Heesen an die Mitglieder des
Parlaments hieß es: „Nach kurzem Wahlkampf und
langen Koalitionsverhandlungen ist der politische
Alltag im neuen Deutschen Bundestag eingekehrt.
Entwürfe, Vorlagen und Stellungnahmen, Gutachten, Statistiken und Anfragen - die Aktenberge
wachsen, wichtige Entscheidungen dulden keinen
Aufschub ... Damit Sie trotz allem den Überblick
behalten und wichtige Themen nicht aus dem
Auge verlieren, übersende ich Ihnen als kleine
Arbeitshilfe ein vorweihnachtliches Lesezeichen.“
Studenten der Uni München
testen derzeit nahe des Englischen Gartens das Häuschen
der Zukunft: 6,8 Quadratmeter
„Compact Micro Home“ verlocken nicht nur zu besonders
gemütlichen Feten, sondern
sollen - vollgepackt mit HighTech vom Internetanschluss über
Plasma TV bis hin zu Tiefkühlfach und Cerankochstelle – eine
Ernsthafte Wohnalternative
darstellen. Die Würfelhäuser
sind gesponsert vom Mobilfunker O2 und entwickelt von Architekturprofessor Richard Horden,
den Architekten Lydia Haack,
John Höpner, Studierenden am
Lehrstuhl für Gebäudelehre und
Produktentwicklung der TU
München und – wen wundert’s
- des Tokyo Institute of Technology. Stellt sich die Frage, ob
Würfel-Ville keine Alternative
Sag mal, Torsten Harzer, ...
... warum engagierst du dich in einer Gewerkschaft?
In meinem letzten Studienjahr bin ich in die Gewerkschaft - den Sächsischen Lehrerverband (SLV)
- eingetreten. Mir war klar, dass ich im Referendariat und danach bei der Einstellung einen starken
Partner benötige. In dieser Zeit und auch später hat mich der SLV in verschiedener Weise unterstützt.
Schließlich wurde mir klar, dass auch ich einen kleinen Beitrag als Dank zu der Arbeit leisten sollte.
Alle Kolleginnen und Kollegen sind schließlich ehrenamtlich tätig und können eine Unterstützung
gebrauchen. Zusätzlich erkannte ich, dass es um die Verbesserung auch meiner Bedingungen geht.
Außerdem kann man sich nicht über die Arbeit der Gewerkschaft beschweren, wenn man sich nicht
selbst einbringt.
... was beschäftigt dich und deine jungen Kollegen im Moment?
Die neue Landesjugendleitung hat sich vorgenommen, die Öffentlichkeitsarbeit zu intensivieren. Dafür bauen wir einen stabilen Stamm von aktiven Mitarbeitern auf. Wir möchten in jedem Mitgliedsverband einen Ansprechpartner für die Jugendarbeit aktivieren. Jetzt aber
zu der wirklichen gewerkschaftlichen Arbeit. Im Frühjahr 2005 engagierten
wir uns besonders bei der Auseinandersetzung um den Bezirkstarifvertrag
im Lehrerbereich. Hier konnten wir erreichen, dass trotz schmerzhafter
Einschnitte (80 Prozent Zwangsteilzeit) kein Lehrer entlassen und ein
Einstellungskorridor für junge Lehrer festgeschrieben wurde. Zurzeit liegt
unser Augenmerk auf der Verwaltungsreform und deren Auswirkungen
aufden öffentlichen Dienst.
Torsten Harzer ist Lehrer für Mathematik, Physik und Informatik in Freiberg,
Vorsitzender der dbb jugend sachsen, Mitglied des Sächsischen Lehrerverbandes (SLV) und Mitglied im dbb Bundesjugendausschuss.
Foto: harzer
... warum überzeugt dich die dbb jugend?
In der dbb jugend sachsen arbeite ich seit unserer Wahl zur Landesjugendleitung im November 2004
aktiv mit. Es ist eine vielseitige Aufgabe, die Interessen der jugendlichen Mitglieder der verschiedenen
Mitgliedsgewerkschaften und -verbände zu vertreten und Veranstaltungen anzubieten. Hier ist es
wichtig zu zeigen, dass die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft nichts „Altmodisches“ ist, sondern
sich für jeden aus verschiedenen Gründen lohnt. Besonders herausfordernd ist die fachverbandsübergreifende Arbeit. Dies ist einerseits eine große Herausforderung, auf der anderen Seite jedoch äußerst
interessant.
zur Unterbringung von Anwärtern und Azubis im öffentlichen
Dienst wäre? Schließlich sind die
von Natur aus genügsam, kennen sie doch den Werbeslogan
der Compact-Micro-Home-Macher aus der eigenen Vergütungspraxis: „Weniger ist mehr!“
All different – all equal!
Unter
dem
Motto
„all different – all equal“ (Alle
anders – alle gleich“) wird der
Europarat 2006/2007 eine Kampagne für und mit jungen Menschen durchführen. Hauptziel
der Kampagne ist es, Jugendliche
zu ermutigen und zu befähigen,
am Aufbau friedlicher Gesellschaften, die auf Verschiedenheit und Integration basieren,
teilzunehmen. Der Hauptteil der
Kampagnenaktivitäten ist von
Juni 2006 bis September 2007
geplant, Aktivitäten sollen auf
lokaler, nationaler und internationaler Ebene umgesetzt
werden und vor allem Jugendliche einbinden. Mehr dazu beim
Deutschen Bundesjugendring
unter www.dbjr.de
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dbb jugend meets Bundestag:
Thomas Dörflinger, Mitglied des Arbeitskreises Jugendpolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, war am gleichen Tag erster
Ansprechpartner aus den Reihen der Union
für die dbb jugend. Der Schwerpunkt dieses
Austauschs lag vor allem im Bereich Kinderund Jugendhilferecht. Insbesondere ging es
um die Problematik der Paragraphen 8 a und
72 a SGB VIII, wonach seit Oktober 2005 von
Ende November 2005 hatte sich dbb jugend
sei die derzeit diskutierte Variante eines „Zuden Beschäftigten in der öffentlichen JugendChef Dietmar Knecht per Brief mit einem
griffsrechts“ für die Länder auf die Gesetzgehilfe hinsichtlich der persönlichen Eignung in
eindringlichen Appell an die im Bundestag
bung eine durchaus gangbare Modifikation,
regelmäßigen Abständen ein Führungszeugvertretenen Parteien gewandt: Die große
die sachlich geprüft werden müsse. Dietmar
nis nach Bundeszentralregistergesetz vorlegt
Beamtenrechtsreform muss umgesetzt,
Knecht rief in Erinnerung, dass der öffentliche
werden soll, um einschlägige Vorstrafen
die geplante Föderalisierung der BeamtenDienst gut daran täte, sich angesichts des
beispielsweise wegen Kindesmissbrauchs
rechtskompetenzen verhindert werden. Als
drohenden Nachwuchsmangels in Zukunft
ausschließen zu können. Noch ist unklar, ob
Antwort erhielt die dbb jugend – immerhin
stärker als attraktiver Arbeitgeber zu präsendiese Bestimmung auch für Ehrenamtler
ein Anfang – Einladungen zu Gesprächen
tieren: „Ganz abgesehen von der drohenden
gelten soll. „Bei aller Notwendigkeit, Kinder
mit Vertretern der Fraktionen.
Einkommensungerechtigkeit - es ist paradox,
und Jugendliche möglichst weitgehend zu
dass den Jugendlichen einerseits vorgehalten
schützen, kann es nicht sinnvoll sein, das
Los ging’s am 18. Januar 2006 bei MdB Kai
wird, sie sollten mobiler und flexibler sein,
Ehrenamt mit der bürokratischen Bürde einer
Boris Gehring, jugendpolitischer Sprecher
auf der anderen Seite aber kleinstaatliche Repauschalen, verdachtunabhängigen Prüfung
von Bündnis90/Die Grünen. dbb jugend-Vize
gelungen geschaffen werden, die Flexibilität
zu belegen“, gab Thomas Löwe zu bedenken.
Thomas Löwe thematisierte zunächst die
und Mobilität zunichte machen!“ Zumal die
Zudem könnte die Überprüfung zahlreiche
Problematik, die sich aus Sicht der dbb jugend
Anwärterbesoldung ohnehin nicht besonders
Menschen vom Ehrenamt abschrecken.
mit der geplanten Föderalismusreform in
lockend sei: Seit den 90er Jahren wurden die
„Dabei brauchen wir Freiwillige gerade im
Bezüge durchschnittlich um über 25 Prozent
Sachen Kinder- und Jugendhilfe ergibt: Die
Kinder- und Jugendbereich.“
bislang auf Bundesebene verortete Kompeabgesenkt und belaufen sich heute nur noch
Auch Dörflinger hielt es für unzweckmäßig,
tenz soll künftig auf die Länder übergehen.
auf 35 bis 51 Prozent der Eingangsbesoldung.
alle Ehrenamtlichen zu überprüfen. Allerdings
Befürchtung: Dann gibt es Kinder- und
könne er sich vorstellen, dass zumindest
Jugendhilfe nach Kassenlage. Kai Boris
neue Träger, die ihre Arbeit aufnehmen,
Gehring schätzte die Lage ähnlich ein,
den Check vornehmen sollten.
merkte jedoch an, dass im Punkt FöIm anschließenden Gespräch mit dem
deralismusreform noch keine Klarheit
CDU-Abgeordneten Clemens Binninger,
herrsche: Konkrete Gesetzesentwürfe
Berichterstatter Innenpolitik, tauschten
gebe es bislang nicht. Insofern sei auch
Dietmar Knecht und Thomas Löwe ausim Beamtenrecht noch nichts endgültig
führlich Positionen zur geplanten Verla- hier würde er es begrüßen, wenn es auf
gerung der Beamtenrechtskompetenzen
Bundesebene zumindest Rahmenbestim- SPD: Dietmar Knecht und Thomas Löwe diskutierten mit
aus. Binninger unterstützte die dbb juMichael Hartmann und Sigmund Ehrmann, Mitglieder des
mungen geben würde. Eine vollständige
gend in ihrer Kritik an einer Verlagerung
Bundestagsinnenausschusses.
Verlagerung der Gesetzgebungskomdes Beamtenrechts auf die Länder - ein
petenz auf die Länder sei nicht sinnvoll,
unmittelbarer Vorteil sei nicht ersichtlich,
ein Rückfall in die Kleinstaaterei nicht
weswegen er selbst sich im Bundestag
erstrebenswert, so Gehring.
auch gegen eine Verlagerung ausspreDie SPD-Bundestagsabgeordneten Sigchen wolle. Die Idee eines Zugriffsrechts
mund Ehrmann und Michael Hartmann,
für die Länder bezeichnete allerdings
Mitglieder des Innenausschusses, waren
auch Binninger als akzeptablen Komam 19. Januar 2006 Gesprächspartner
promiss. Deutliche Kritik äußerte der
von dbb jugend-Chef Dietmar Knecht
CDU-Abgeordnete am Eckpunktepapier
und Thomas Löwe. Zentrales Thema
„Neue Wege im öffentlichen Dienst“ des
CDU: Clemens Binninger (Mitte), innenpolitischer
Berichterstatter, sicherte der dbb jugend in Sachen
auch hier: die Föderalismusreform. Löwe
dbb. Er sei schon immer ein großer GegBeamtenrecht Rückendeckung zu.
brachte das Unverständnis der dbb
ner von Dauerbeurteilungen gewesen,
jugend darüber zum Ausdruck, „dass
so Binninger, es gebe bereits viele Mögdie Argumente, die 1972 zu einem einlichkeiten, Beamte bei guter Leistung
heitlichen Dienst- und Besoldungsrecht
zu fördern. Diese würden jedoch leider
geführt haben, heute nicht mehr gelten
viel zu selten wahrgenommen. Oberste
sollen“. Sigmund Ehrmann signalisierte
Priorität sollte aus seiner Sicht eine neue
Verständnis, betonte allerdings auch,
Verteilung der öffentlichen Aufgaben
dass ein Koalitionsvertrag immer auch
haben, um das Missverhältnis zwischen
ein Geben und Nehmen sei – obgleich er
dem Bund mit seinem Personalüberhang
in der Substanz die gleichen Probleme
und
den Länder mit chronisch überlaBündnis 90/Die Grünen: Thomas Löwe tauschte sich mit dem
jugendpolitischen Sprecher Kai Boris Gehring aus.
sehe wie dbb und dbb jugend. Insofern
steten Personalkörpern aufzulösen.
Beamtenrecht
gehört in Bundeshand!
t@cker-story
Bundespolizeisportschule Bad Endorf:
Die Meistermacher
Von Britta Müller
Die XX. Olympischen Winterspiele. Montag, 13. Februar 2006, kurz vor zwölf Uhr mittags in
Cesana San Sicario. Auf 1 600 Metern Höhe in den piemontesischen Alpen hoch über Turin
fiebern die Biathletinnen dem Startschuss für das 15 Kilometer-Einzelrennen entgegen. Darunter auch zwei deutsche Medaillen-Hoffnungen: Uschi Disl (35) und Martina Glagow (26).
Was die Wenigsten wissen: Die beiden Deutschen gehen nicht nur für sich und ihr Land in
die Loipe, sondern auch für ein Modell, das seit mehr als zwei Jahrzehnten für die Förderung
des deutschen Spitzensports in den Winterdisziplinen steht: die Bundespolizeisportschule in
Bad Endorf, wo polizeiliche Ausbildung und sportliches Leistungstraining eine Symbiose mit
Perspektive bilden...
Ramsau am Dachstein in der österreichischen Steiermark, vier Monate zuvor. „Die
Bundespolizei hat es mir mit dem Bad
Endorfer Modell erst ermöglicht, meinen
Sport auf so hohem Niveau zu betreiben“,
sagt Uschi Disl. Als sie vor der Entscheidung
„Sport oder Beruf“ stand, hat sie sich „einfach für beides entschieden“ – und dank
der fundierten Ausbildung „hab’ ich was für
später“. Seit 15 Jahren ist die Polizeihauptmeisterin eine der Schnellsten in der Loipe,
mit über 30 Weltcupsiegen im Einzel und
acht Olympiamedaillen, darunter Gold mit
der Staffel, ist Uschi Disl die erfolgreichste
Biathletin der Republik. Jetzt, inmitten der
Vorbereitungen auf Turin 2006, hofft die Bad
Tölzerin, endlich auch olympisches Gold in
einem Individualrennen zu gewinnen – es
ist ihre 5. Olympiateilnahme und „auch die
letzte“, wie sie sagt. Ganz entspannt und
bester Laune genießt sie mit Team- und
Arbeitskolle„Damit hundert
gin Martina
Menschen ihren Körper
Glagow
bilden, ist es nötig, dass
(Bundespolifünfzig Sport treiben.
zeiobermeisDamit fünfzig Menterin) die
schen Sport treiben, ist
kurze Traies nötig, dass zwanzig
ningspause
sich spezialisieren.
in der warDamit sich aber
men Herbstzwanzig Menschen
sonne auf
spezialisieren, ist es
der Terrasse
nötig, dass fünf zu
ihrer Unterüberragenden Gipfelkunft. Ihr
leistungen fähig sind.“
Vorgesetzter,
PolizeihauptPierre de Coubertin
kommissar
(1863 – 1937),
Wolfgang
französischer Historiker,
Müller,
Pädagoge und Begrüngleichzeitig
der der neuzeitlichen
LeistungsOlympischen Spiele
sportkoordinator und
Sport und
Beruf - das
Bad Endorfer
Modell
macht‘s
möglich.
Leistungssportkoordinator
Wolfgang
Müller:
„In beiden
Bereichen
können
hervorragende
Leistungen
erbracht
werden.“
Trainingslager: Die Biathletinnen Uschi Disl (li.)
und Martina Glagow stählten sich in Ramsau am
Dachstein für Olympia.
Ausbilder an der Bundespolizeisportschule
in Bad Endorf, ist auf das Hochplateau in den
Dachsteintauern gekommen, wo sich die
Biathletinnen für die unmittelbar bevorstehende Saison fit machen: Laufen und Schießen oben auf dem Gletscher, und „gleich
geht’s zum Kraxeln in den Klettergarten.
Magst mitkommen?“, fragt Uschi Disl Wolfgang Müller herausfordernd. Liebend gerne
bei diesem Kaiserwetter, aber Müller hat
dienstliche Unterlagen mitgebracht, die die
beiden schnell durchsehen sollen, und dann
muss er auch schon wieder zurück nach Bad
Endorf. Während sich Uschi Disl dem Papierkram widmet, übt sich Martina Glagow
mit Blick auf Olympia in Bescheidenheit: Sie
wolle in Turin einfach ihre konstant guten
Trainingsleistungen bringen, „dann passt’s
schon“. Die zierliche Mittenwalderin, die als
16-Jährige zur Bundespolizei kam, gewann
2003 als erste deutsche Biathletin den Gesamt-Weltcup und gilt spätestens seitdem
als Shootingstar des internationalen Biathlonsports. Markenzeichen: Atemberaubend
schnelle und präzise Schießsequenzen, die
ihren Konkurrentinnen regelmäßig Respekt
einflößen. In Turin gehört Glagow zu den
absoluten Topfavoritinnen. Aber jetzt muss
auch sie erst mal in den Klettergarten... Toi,
toi, toi!
Weltklasse „made in Bad Endorf“
Für Wolfgang Müller geht’s zurück nach Bad
Endorf. Schnell ist das oberbayerische Heilbad nahe dem Chiemsee zwischen München
und Salzburg erreicht. Der beschauliche Kurort, idyllisch am Alpenrand gelegen, ist mit
seinen rund 8 000 Einwohnern Heimat für
das Wintersport-Leistungszentrum der Bundespolizei. „Medaillenschmiede“ nennen die
Bad Endorfer die Bundespolizeisportschule
stolz, an der Deutschlands Talente Ski alpin, Nordische Kombination, Skilanglauf,
Skispringen, Biathlon, Eisschnelllauf, Short
Track, Snowboard und Skeleton, Bob und
t@cker-story
meisterin. Bei den diesjährigen Olympischen
Spielen im Turiner Lingotto-Oval will sie
wieder ganz oben aufs Treppchen flitzen.
Deutschlands erfolgreichste
Winterolympionikin aller
Zeiten:
Polizeihauptmeisterin
Claudia
Pechstein,
made in
Bad Endorf.
Rennrodeln auf Weltniveau trainieren. Und
parallel dazu eine polizeifachliche Ausbildung absolvieren, die ihnen Perspektiven für
die Zeit nach dem Leistungssport eröffnet.
„Eine Gesellschaft, die den Leistungssport
befürwortet, muss sich auch über Fördermöglichkeiten Gedanken machen“, erklärt
Polizeioberrat Detlef Braun die Idee, die
hinter dem Bad Endorfer Modell steht. 1982
übernahm der langjährige „Sportwart Nordisch“ des Deutschen Skiverbands (DSV) die
Leitung des Leistungssportzentrums, in dem
sich unter seiner Ägide ein Top-Athlet nach
dem anderen an die Weltspitze arbeitete:
Ob Doppelweltmeisterin Martina Ertl-Renz,
„dienstälteste“ Wintersportlerin des DSV
im Alpinen Rennlauf, die amtierende RodelWeltcupsiegerin Barbara Nie-dernhuber,
Zweier-Bob-Weltmeisterin Anja Schneiderheinze, Rennrodel-As David Möller,
die Senkrechtstarter bei den Nordischen
Kombinierern, Björn Kircheisen und Sebastian Haseney, oder Skispringer Michael
Uhrmann, der mit dem Team der „deutschen
Adler“ schon zu Weltmeister- und OlympiaGold flog – sie alle sind Beamtinnen und
Beamte der Bundespolizei und „made in
Bad Endorf“. Nicht zu vergessen Deutschlands erfolgreichste Winterolympionikin
aller Zeiten: Die Berliner Eisschnellläuferin
Claudia Pechstein, Polizeihauptmeisterin,
vierfache Olympiasiegerin, sechsfache Welt-
Der Ursprung der Leistungssportförderung
durch den Bundesgrenzschutz, die heutige
Bundespolizei, reicht ins Jahr 1958 zurück.
Damals erhielt Oberleutnant Hanno Bernhard, der spätere Schulleiter, den Auftrag,
eine alpine Skimannschaft für die Teilnahme an den Deutschen Polizeimeisterschaften aufzustellen. Auch eine nordische
Mannschaft wurde aufgebaut, aus der kein
Geringerer als der Ausnahmeläufer Walter
Demel hervorging, der in der Folge 40-facher
deutscher Skilanglauf-Meister wurde und
bei vier Olympischen Winterspielen für
Deutschland antrat. Zunächst am Standort
Deggendorf, ab 1968 dann in Bad Endorf kamen die Grenzschützer in den Wintermonaten zum Training zusammen. Am 1. Oktober
1978 ernannte das Bundesinnenministerium die BGS-Sportschule Süd schließlich
zum Stützpunkt für Skileistungssport. Damit
wurde der Standort als offizielle Einrichtung
anerkannt, in der polizeiliche Ausbildung
und sportliches Leistungstraining fortan
kombiniert werden konnten: Das „Bad Endorfer Modell“ war geboren.
„Golden Girls“: Mit den Frauen kam der
Durchbruch
Waren es 1968 nur eine Hand voll Grenzschützer, die sich in den Wintermonaten
auf Deutsche Polizeimeisterschaften im
Skilauf vorbereitet hatten, sind es seit 1978
Sportlerinnen und Sportler in mittlerweile
elf Wintersportarten, die die Möglichkeit
nutzen, bei der Bundespolizeisportschule
Leistungssport auf Weltniveau und Beruf zu
kombinieren. Neben dem Training erfolgt
in Bad Endorf die Ausbildung zum Polizeivollzugsbeamten der Bundespolizei in der
mittleren Beamtenlaufbahn. „Ausbildung
und Leistungssport sind so aufeinander
abgestimmt, dass in beiden Bereichen
hervorragende Leistungen erbracht werden
können“, sagt Wolfgang Müller, der auch der
Pressebeauftragte der Sportschule und übrigens Winterolympionike „a. D.“ (Lake Placid,
1980) ist. „Bei der Entscheidung für dieses
System ließ und lässt sich das
Bundesministerium des Innern von dem
Grundgedanken leiten, junge hochtalentierte Sportlerinnen und Sportler in der
Ausübung des Leistungssports zu fördern
und ihnen gleichzeitig eine Ausbildung zu
ermöglichen, um ihnen damit auch nach
Beendigung der aktiven sportlichen Laufbahn eine berufliche Perspektive zu bieten.“
Bislang haben schon weit über 300 Sportler
Straffes Programm:
Hart, aber herzlich
„Der Sport ist die Rose im Knopfloch
meines Ressorts“, freute sich Ex-Bundesinnenminister Otto Schily bei einem
seiner letzten Besuche in der Bundespolizeisportschule Bad Endorf. Mit
ihren herausragenden Erfolgen und
durch ihr vorbildliches Verhalten verträten die Sportler das Land in der ganzen
Welt und seien außerdem großartige
Repräsentanten für die Bundespolizei.
In Bad Endorf durchlaufen derzeit 81
junge Leistungsträger das ausgeklügelte Wechselspiel zwischen Trainings-,
Ausbildungs- und Wettkampfperioden.
Von August bis November ist ausschließlich Saisonvorbereitung angesagt, die Wettkampfsaison selbst
dauert von Dezember bis März. In den
polizeifachlichen Ausbildungsphasen
vor Ort (April bis Juli) absolvieren die
angehenden Bundespolizisten zum
einen ihren täglichen Unterricht, der in
der Regel morgens um 7 Uhr beginnt
und nachmittags um 16 Uhr endet.
Danach stehen täglich, auch samstags
und sonntags, jeweils noch mindestens
t@cker-story
die Bundespolizeisportschule durchlaufen
– viele von ihnen ausgesprochen erfolgreich:
In der „ewigen“ Medaillenbilanz der Bundespolizeisportschule Bad Endorf stand zum
Ende der Saison 2004/05 ein imposantes
Ergebnis zu Buche. 20 Mal Edelmetall bei
Olympia, 90 WM-Medaillen im Senior-, 99
WM-Medaillen im Juniorbereich, 48 Europameisterschaftsplätze auf dem Treppchen.
Die Namen der Bundespolizei-Top-Sportler
finden sich in den A-Kadern der deutschen
Wintersportverbände und ganz oben in
Welt- und Landesranglisten.
Mit Bad Endorf ist der Bundespolizei eine gelungene Symbiose
zwischen Leistungssportförderung und Existenzabsicherung
im Bereich der Wintersportarten
geglückt. Leistungssport ist
ein Fulltimejob. Ergebnisse auf
internationalem Spitzenniveau
erfordern Training, Training und
nochmals Training. Insbesondere im Wintersport herrschen
hierfür in hiesigen Breiten nur
ein halbes Jahr lang Idealbedingungen, und auch während
der übrigen Monate müssen
die Sportler zusehen, dass sie in
Form bleiben. „Durchschnittlich
100 DisziplinLehrgangstage und
18 Wettkampfwochenenden
pro Jahr plus reguläres Training
- bei solch einem nichtberuflichen Zeitbedarf spielt doch
heutzutage kein Arbeitnehmer
mehr mit“, sagt Müller. Gar
nicht arbeiten geht auch nicht
– irgendwie muss die eigene
Existenz schließlich auf sichere
Beine gestellt werden. Denn
was kommt nach der Leistungssportkarriere, die immerhin auch vorzeitig
enden kann, etwa durch eine Verletzung?,
erklärt Müller das bedrückende Dilemma,
vor dem viele Athleten stehen, und zitiert
prompt ein prominentes Beispiel: Nach
mehreren Kreuzbandrissen, Meniskusund Knorpelverletzungen, Schien- und
Wadenbeinbruch beendete die 31-jährige
Ski-Rennläuferin Regina Häusl Anfang 2005
ihre alpine Karriere; über 13 Jahre lang war
sie eine der Leistungsträgerin-nen im deutschen Damen-Speed-Team. Und nun? Die
für manchen Leistungssportler bange Frage
konnte Häusl in aller Gelassenheit klären:
Als Polizeihauptmeisterin der Bundespolizei
arbeitet sie heute in Berchtesgaden.
So richtig los mit den Erfolgen ging es
messbar Ende der 80er, Anfang der 90er
Jahre. Ab 1987 wurden die ersten Frauen in
den damaligen Bundesgrenzschutz eingestellt, womit fortan in Bad Endorf auch für
Frauen Fördermöglichkeiten bestanden. Die
Damen starteten gleich richtig durch. Eines
der ersten „Golden Girls“: Ski-Rennläuferin
Martina Ertl. 1989 begann sie ihre Ausbildung zur Polizeimeisterin und holte bei
der Junioren-Weltmeisterschaft 1991 im
norwegischen Hemsedal gleich Silber im
Riesenslalom und Bronze in der Kombination. 1990 trat Weltklasse-Biathletin Uschi
Disl in Bad Endorf an, Eisschnellläuferin
Claudia Pechstein folgte 1993.
„Eine Gesellschaft, die den Leistungssport befürwortet, muss sich auch über Fördermöglichkeiten
Gedanken machen“: Polizeioberrat Detlef Braun,
Chef der Bad Endorfer Sportschule.
„Golden Girls“: Bei Olympia in Turin gehen die
Bundespolizistinnen Martina Glagow (o.) und
Uschi Disl wieder auf Medaillenjagd.
10
drei Stunden Training auf dem straffen
Programm. Die Trainingspläne werden
in enger Kooperation mit den entsprechenden Wintersportverbänden
aufgestellt, gemeinsam werden für die
Athleten zentrale und dezentrale Trainingsmaßnahmen organisiert, die sich
gegenseitig ergänzen und aufeinander
abgestimmt sind. Fünf Fachkräfte
kümmern sich in Bad Endorf um die
gesundheitliche Rundumbetreuung:
Leistungsdiagnostik, Physiotherapie,
Massagen. Die Speisepläne der schuleigenen Küche sind mit dem Olympiastützpunkt Bayern abgestimmt.
13 Diplom-Trainer und eine Sportlehrerin bringen die Bad Endorfer Truppe
zu sportlichen Höchstleistungen.
Weil die meisten Trainer gleichzeitig
die polizeifachlichen Ausbilder sind,
sieht man sich quasi rund um die Uhr.
Das verbindet: Bei aller notwendigen
Disziplin, auf deren Einhaltung streng
geachtet wird, ist die Atmosphäre recht
familiär, und das macht auch Sinn. Die
jungen Athleten, die im Alter zwischen
16 und 19 Jahren im Bad Endorfer Internat starten, stehen unter enormem
Belastungs- und Erwartungsdruck:
Eltern, Ausbilder, Trainer, mitunter
Medien, das eigene Ego – manchem
wird das gerade in der Anfangszeit
zuviel. In kritischen Situationen stehen
die Bundespolizisten ihren Schützlingen
dann zur Seite.
„Sondermedaille für Behörden“
„Die Behörden haben eine Sondermedaille verdient, weil ihre Förderung
und Betreuung der Leistungssportler
die tragende Säule des deutschen
Erfolgsgebäudes ist“, sagt Manfred
von Richthofen, Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB). Neben
der Leistungssportförderung der
Bundespolizei, die seit 1999 auch ein
Spitzensportförderprojekt in Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt
Cottbus/Frankfurt (Oder) in den Sommersportarten betreibt, beteiligen sich
auch die Behörden Bundeswehr und
Zoll mit eigenen Modellen am Aufbau
junger Athletinnen und Athleten. So
unterstützt die Bundeszollverwaltung
mit dem Zoll Ski Team bereits seit
1952 erfolgreichen Nachwuchs in den
Wintersportarten Alpin, Biathlon und
Skilanglauf.
t@cker-special
Für alle Fälle:
Die gesetzliche
Unfallversicherung
Jeder Auszubildende und jeder Arbeitnehmer ist über die gesetzliche Unfallversicherung am Arbeitsplatz und auf dem Weg
dorthin und wieder nach Hause abgesichert. Die Kosten für diese Versicherung
trägt allein der Arbeitgeber. Wahrscheinlich
eine Erklärung dafür, weshalb die gesetzliche Unfallversicherung in der Bevölkerung
nicht so bekannt ist wie die anderen
Sozialversicherungen. Zuständig sind die
Unfallkassen oder Gemeindeunfallversicherungsverbände und für die Privatwirtschaft
die Berufsgenossenschaften.
Der Gesetzgeber hat im Sozialgesetzbuch VII
den Präventionsauftrag klar festgeschrieben.
Die wichtigste Aufgabe der gesetzlichen
Unfallversicherung ist es, Unfälle erst gar
nicht entstehen zu lassen, sie also bereits
im Vorfeld zu verhindern. Die gesetzlichen
Unfallversicherer sollen die Unternehmen in
ihren Arbeitschutzmaßnahmen unterstützen. Tritt trotz aller Präventionsbemühungen
ein Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit
ein, müssen die Unfallversicherer mit allen
geeigneten Mitteln die Leistungsfähigkeit
der Versicherten wieder herstellen: damit
diese möglichst schnell und umfassend
wieder ins Arbeitsleben integriert werden
können. Natürlich gehört auch die optimale
medizinische und soziale Betreuung zu
diesem gesetzlichen Auftrag.
Crash nach Büroschluss
Peter Becker, Verwaltungsfachangestellter,
hatte vor seinem Unfall noch nie Kontakt
zu seinem zuständigen Unfallversicherer. Er
radelte nach Büroschluss von seiner Dienststelle nach Hause, als ihm ein Autofahrer
die Vorfahrt nahm. Peter Becker stürzte
unglücklich und erlitt schwere Kopf- und
Halswirbelsäulenverletzungen, die zu einer
Querschnittslähmung führten.
Da es sich um einen versicherten Wegeunfall handelte, war die gesetzliche
Unfallversicherung zuständig. Die Kosten
für Ärzte, Medizin und Krankenhaus wurden
von ihr übernommen, Zuzahlungen und
Eigenanteile für Krankenhaus oder Medikamente musste Peter Becker nicht leisten
– die gesetzliche Unfallversicherung finan-
ziert auch diese Mehrkosten nach einem
Arbeitsunfall oder einer Berufskrankheit.
Das ist nach einem „privaten“ Unfall anders:
Die gesetzlichen Krankenkassen können
deutlich weniger leisten als die gesetzlichen
Unfallversicherer. Grund hierfür ist die gesetzliche Vorgabe für die Unfallversicherer,
den Versicherten so schnell wie möglich
wieder ins Berufsleben zu integrieren, ihn
also finanziell auf eigene Füße zu stellen
– umso kürzer fällt er „der Allgemeinheit“
zur Last.
Die Unfallversicherung steuert außerdem
die medizinische, soziale und berufliche
Rehabilitation und entschädigt darüber
hinaus die Verletzten bzw. Erkrankten durch
Geldleistungen, beispielsweise Verletztengeld oder Renten.
inwieweit der Verwaltungsangestellte noch
die Kraft und körperlichen Möglichkeiten
hat, seiner ehemaligen Tätigkeit nachzugehen. Gemeinsam mit der Dienststelle suchte
die Unfallkasse nach Möglichkeiten, das
Aufgabengebiet so anzupassen, dass Peter
Becker seinen Arbeitsplatz behalten konnte.
Heute arbeitet er nicht mehr acht Stunden
am Tag, sondern nur noch fünf, weil sein
Körper eine höhere Belastung nicht mehr
aushält. Aber Peter Becker ist zufrieden,
denn er geht einer Arbeit nach, die ihn
erfüllt. Und für seine finanzielle Sicherheit
ist auch gesorgt: Die Unfallkasse zahlt ihm
eine Rente: „Glück im Unglück gehabt!“ Das
ist dem Angestellten klar, denn bei einem
Freizeitunfall mit ähnlichen Folgen sähe sein
Leben heute mit Sicherheit anders aus.
Rundum-Reha aus einer Hand
Wie sehr sich die Unfallkasse um sein Wohl
kümmerte, merkte Peter Becker schon in der
Klinik: Nach der Erstversorgung im nächstgelegenen Krankenhaus wurde er sogleich
in eine Spezialklinik der Berufsgenossenschaften überwiesen. Hier erhielt er ein
individuell auf ihn abgestimmtes optimales
Rehabilitationsprogramm. Die Rehabilitationsberater der Unfallkasse setzten sich noch
am Krankenbett mit ihm und seinen Ärzten
zusammen. Gemeinsam legten sie eine
optimale Rehabilitationsstrategie fest.
Um dem Querschnittsgelähmten seine Mobilität zu erhalten, bezahlte die Unfallkasse
Peter Becker Fahrstunden, um zu prüfen, ob
er mit seiner Behinderung weiterhin Auto
fahren kann. Nachdem sich das als möglich
erwies, finanzierte die Unfallkasse den rollstuhlgerechten Umbau seines Autos.
Da Peter Becker sich unmittelbar vor seinem
tragischen Unfall gemeinsam mit seiner
Frau ein Haus am Stadtrand gekauft hatte,
prüfte die Unfallkasse auch, inwieweit sich
die Immobilie behindertengerecht umbauen
lassen könnte. Mit wenig Aufwand ließ sich
auch das realisieren – gesagt, getan.
Peter Becker selbst wollte unbedingt so
schnell wie möglich wieder arbeiten, und
das am Liebsten bei seinem alten Arbeitgeber. Mit einer „Belastungserprobung“ an seinem früheren Arbeitsplatz wurde ermittelt,
11
Die gesetzliche Unfallversicherung –
rundherum eine sinnvolle und wichtige
Sache. Trotzdem gibt es immer wieder
Bestrebungen von der Arbeitgeberseite,
den so genannten Wegeunfall, wie
ihn Peter Becker erlitten hat, aus dem
Leistungskatalog der gesetzlichen
Unfallversicherung herausnehmen zu
lassen. Begründung der Arbeitgeber:
Schließlich müssten sie die Beträge
für die gesetzliche Unfallversicherung
allein zahlen, hätten aber auf dem Weg
zum und vom Arbeitsplatz gar keinen
Einfluss auf Unfallverhütung und
könnten dementsprechend auch keine
Prävention betreiben. „Völliger Unfug“,
findet der dbb jugend Vorsitzende
Dietmar Knecht: „Die Arbeitgeber
verlangen von den Beschäftigten ein
immer größeres Maß an Flexibilität
und Mobilität, die Arbeitswege werden
nicht selten länger. Um so wichtiger
ist es, den Schutz der gesetzlichen
Unfallversicherung so, wie er ist, für
die Arbeitnehmer aufrecht zu erhalten.
So können die schlimmen Folgen eines
Wegeunfalls aufgefangen werden
– sowohl für den Betroffenen selbst als
auch, siehe den Fall Peter Becker, für
den Arbeitgeber. Der verliert nämlich
ungern einen versierten Mitarbeiter“,
ist Knecht überzeugt.
t@cker-inside
dbb jugend
jugend nrw
dbb
nrw
Aktion bei Kölner Studierenden
Kräftig die Werbetromel zu rühren ist das A
und O der Gewerkschaftsarbeit. So machten
sich Mitglieder der dbbj nrw im Herbst auf an
die die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Köln (FHöV), die ihren diesjährigen
Gewerkschaftstag beging. Roland Krichel und
Oliver Kröppel (beide Landesjugendleitung)
warben dort für die dbb jugend nrw und
stellten sich und ihre Arbeit vor. An einem
gemeinsamen Stand mit Ansgar Günther
(komba jugend nrw) und Bernd Müller
(VdLA-Jugend NW) wurden die Studierenden
über Angebote und Veranstaltungen der dbb
jugend nrw und ihrer Fachgewerkschaftsjugenden informiert. Über 400 Studenten
und Studentinnen interessierten sich für die
Arbeit von Gewerkschaften, und da am Stand
von dbb jugend nrw, komba jugend nrw und
VdLA-Jugend NW großer Andrang herrschte,
waren die mitgebrachten Flyer, Informationsbroschüren und kleinen Aufmerksamkeiten
sehr schnell vergriffen.
Jede Menge Spaß und hektisches Treiben
kam unter den Studierenden auch durch die
Gewinnaktion der dbb jugend nrw auf. Unter
dem Motto „Wie bei einem Puzzle greift bei
der dbb jugend nrw die Arbeit von circa 40
verschiedenen Fachgewerkschaften ineinan-
BDZ-Jugend
Vorbereitung auf Wahlen
Am 10. und 11. Januar 2006 tagte der ständige Ausschuss Jugend in der dbb Akademie
in Königswinter. Unter anderem wurde
über die Wahlen zur Jugend- und Auszubildendenvertretung am 15. März 2006, das
„Wahlmanifest“ und die neue Homepage
der BDZ-Jugend gesprochen. Der Vorsitzende
des ständigen Ausschusses Jugend, Christian
Heyde, sagte im Interview: „Wir haben die
der“ galt es, schnellstmöglich 40 Puzzleteile
zu ihrem Gesamtbild zusammenzufügen:
dem Logo der dbb jugend nrw. Nach
rekordverdächtigen zwei Minuten 44 Sekunden hatte Simone Hempel das Puzzle als
Schnellste komplettiert und konnte sich über
den ersten Platz und ihren Gewinn freuen:
die kostenlose Teilnahme an einem Seminar
der dbb jugend nrw für zwei Personen! Da
Zeit genutzt und uns neu formiert. Unsere
Ziele sind klar abgesteckt und es wird sich
im Jahr 2006 einiges tun. Genaue Infos
zur Wahl werden wir in den kommenden
Wochen auf unserer Homepage veröffentlichen. Wir haben mit allen anwesenden
Mitgliedern des Ausschusses Jugend ein
Wahlmanifest erarbeitet, das uns selber in
die Pflicht nimmt. Wir wollen einiges erreichen, und zwar für die Auszubildenden, die
Studierenden und die Angestellten. Darum
brauchen wir aber auch einen klaren Auftrag von den Wählern. Gehen wir es an!“
Weiter wurden auch die die Kandidaten für
die BDZ-Liste aufgestellt. Florian Preißner
vom HZA Frankfurt-Flughafen und Mathias
Foit vom HZA Schweinfurt wurden durch die
Gremiumsmitglieder auf die Listenplätze 1
und 2 gewählt.
BDZ Chef Klaus-Hilger Leprich
(Mitte) „pusht“ Florian
Preißner (Links) und Mathias
Foit (Rechts) bei den Wahlen
Wahlen zur Jugend- und
Auszubildendenvertretung.
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Puzzle-Fieber am dbb Stand in der FHöV Köln:
Neben vielen Infos gab es horizonterweiternde
Preise zu gewinnen. So geschehen übrigens
auch am 10. Januar in der Fachhochschule für
Finanzen in Nordkirchen. Als Nächste dürfen
Gelsenkirchener Studenten puzzeln.
auch die sechs nachfolgenden Plätze prämiert wurden, kann man im Grunde davon
ausgehen, ist klar: beim Gewerkschaftstag an
der FHöV in Köln gab es nur Gewinner.
DPVKOM Jugend Bamberg
Die DPVKOM Jugend Bamberg hat auf einer
Betriebsversammlung von Telekombeschäftigten Ende November mit Schokoladentäfelchen der besonderen Art auf Missstände
im öffentlichen Dienst und den hohen
Personalabbau bei der Telekom aufmerksam
gemacht. Demnach hat der Nikolaus den
Vorstand „schon im Sack“. Hintergrund der
Aktion war die Ankündigung von TelekomVorstand Kai-Uwe Ricke, weitere 32 000
Stellen abbauen zu wollen.
t@cker-inside
Arbeitsbereiche. So zeigte sich Chrissi
Westphal (BW) enttäuscht darüber, dass
die politischen Nachwuchsparteien durch
den Bundestagswahlkampf offensichtlich
keinen Gesprächsbedarf hatten. Diesen
Bedarf wird die Bundesjugendleitung aber
weiter einfordern. Andreas Bix (BW) hierzu:
„Wir werden beharrlich die Gespräche
suchen und die Positionen der DPolG vertreten. Probleme innerhalb der Polizei gibt
es genug!“
JUNGE POLIZEI
Die Bundesjugendleitung der JUNGEN POLIZEI traf sich am 15. und 16. Dezember 2005
in der Landesgeschäftsstelle der DPolG in
Stuttgart zu ihrer Jahresabschlusssitzung.
Zu Gast war DPolG Chef Wolfgang Speck.
Gerade im Hinblick auf die gewonnen
Personalratswahlen in Baden-Württemberg
gab Speck einige hilfreiche Positionen
für die anstehenden Personalratswahlen
Nach Wolfgang Speck resümierten
die einzelnen Stellvertreter über ihre
Unterbrochen durch einen Abstecher in die
Bereitschaftspolizei Böblingen, wo Andreas
Bix (DPolG Baden Württemberg), Einblicke
in die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen
vor Ort gab, wurde die Sitzung anderntags
fortgesetzt. Am Vormittag stand ein
Gesprächstermin mit dem Abteilungsleiter
der 5. Bereitschaftspolizeiabteilung, in dem
Fragen der Vergütung und Anrechnung der
Bereitschaftszeiten der Kolleginnen und
Kollegen bei Castor-Einsätzen, die Ausstattung der Züge und auch die Fußballweltmeisterschaften 2006 in Deutschland
erörtert wurden. Hier forderte man auch
eine flexible Handhabung der zukünftig
anfallenden Überstunden.
Thomas Jungfer bedankte sich bei Polizeidirektor Horlacher, dass er sich die Zeit
genommen habe und ein offenes Ohr für
die Belange der Beschäftigten hatte.
gewerkschaft thematisiert, sondern auch
die Basics zur aktuellen Situation im Beamten- und Tarifbereich.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer
nahmen eine Menge neuer Eindrücke mit
nach Hause und sind nun gewappnet, die
erworbenen Kenntnisse und Informationen
gezielt in den Landesjugendverbänden zu
verbreiten und die Mitgliederwerbung vor
Ort voranzutreiben.
in Bayern und Hamburg. Speck wörtlich:
„Nachdem Baden-Württemberg mit einem
grandiosen Wahlsieg vorgelegt habe wäre
es zu wünschen, dass nun auch Bayern und
Hamburg 2006 nachlegen. Die Resonanz
in den Medien sei ausgesprochen gut. Man
nehme die Argumente der DPolG ernst.
Dies sei ein Zeichen der derzeit guten Arbeit der DPolG insgesamt.“
komba jugend
Multiplikatorennachwuchs tankte
Fachwissen
Effektive Gewerkschaftsarbeit ist ohne
vertiefte Kenntnisse der gewerkschaftlichen
Strukturen und Organisation nicht möglich.
Deshalb fand vom 8. bis 10. Dezember 2005
in Königswinter das Multiplikatorenseminar
der komba jugend statt, an dem junge
komba Mitglieder aus Baden-Württemberg,
Hessen, Schleswig-Holstein, Sachsen und
Thüringen teilnahmen.
Wie läuft gewerkschaftliche Arbeit? Was
macht gewerkschaftliches Engagement aus?
Wie kann ich potentielle Mitglieder von der
gewerkschaftlichen Idee überzeugen?
Fragen über Fragen, die selbstverständlich
beantwortet wurden. Zu den Themen „Effektive Organisation der Gewerkschaftsarbeit“
sowie „Mitgliedergewinnung, -betreuung
und -aktivierung“ konnte Frank Weigand als
Referent der dbb akademie geballtes Fachwissen vermitteln. Dabei wurden nicht nur
Aufbau und Struktur von dbb und komba
13
t@cker-tipps
Versorgungslücke schließen:
Riester oder Rürup?
Vater Staat müssen beantragt werden, sie werden
nicht automatisch gezahlt - wer den Antrag vergisst, bekommt keine Zulage! Unter bestimmten
Umständen gibt es neben den Zulagen noch eine
zusätzliche Steuererstattung. Wie hoch die ist,
berechnet das Finanzamt. Die Leistungen der
Riester-Rente bestehen je nach Vertragsgestaltung
alternativ aus einer lebenslangen Rente, die im
Todesfall des Rentenbeziehers auch weiter oder in
Form des angesparten Kapitals an die Hinterbliebenen ausgezahlt werden kann.
Die Rürup-Rente
Die gesetzliche Rente wird den Lebensstandard
auf Dauer nicht mehr sichern – auch nicht in
Verbindung mit einer Betriebsrente, wie sie etwa
die Zusatzversorgung für die Tarifbeschäftigten
des öffentlichen Dienstes bietet. Berechnungen
zeigen, dass sich aufgrund der demographischen
Entwicklung und den deswegen eingeleiteten
Reformmaßnahmen in den Alterssicherungssystemen mitunter gravierende Versorgungslücken
auftun, die es mit Hilfe privater Vorsorgeinstrumente zu schließen gilt. Staatliche Förderung
gibt’s für die Modelle „Riester“ und „Rürup“. Aber
welches ist das Richtige?
Die Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst
haben nach ihrer Ausbildung und einer gesetzlich
vorgeschriebenen Wartezeit von fünf Jahren
Anspruch auf eine Versorgung aus der Rentenversicherung und aus der Zusatzversorgung, berechnet
nach einem speziellen Punktmodell. Ein Beispiel:
Ein heute 40-jähriger Angestellter, monatliches
Einkommen rund 2 300 Euro, der mit 62 Jahren
in Rente geht, erhält dann rund 738 Euro aus der
gesetzlichen Rentenversicherung plus 404 Euro
Betriebsrente aus der Zusatzversorgung, also
insgesamt 1 142 Euro monatliches Altersruhegeld.
Die Differenz zu seinem heutigen Monatseinkommen: 1 158 Euro – Versorgungslücke! Wie nun
diese schließen – Riester oder Rürup?
Seit dem 1. Januar 2005 gibt es die nach dem Ökonomen Bert Rürup benannte Rente. Wie bei Riester
gibt es auch sie nur als so genannte Leibrente:
Als lebenslange regelmäßige Auszahlung, jedoch
nicht vor dem 60. Lebensjahr. Im Unterschied zur
„klassischen“ Rentenversicherung oder auch zu
einem Riester-Vertrag gibt es bei der Rürup-Rente
kein Kapitalwahlrecht, der angesparte Betrag darf
nicht auf einen Schlag ausgezahlt, sondern muss
verrentet werden. Die staatliche Förderung ist der
Hauptvorteil der Rürup-Rente und wird in Form
von Steuervorteilen gewährt. 2005 konnten bis zu
12 000 Euro steuerlich abgesetzt werden, dieser
Betrag erhöht sich in den nächsten Jahren bis 2025
20 000 Euro absetzen kann.
Riester oder Rürup? Die Rürup-Rente lohnt sich
für alle, die es sich leisten können, viel Geld in die
Altersvorsorge zu stecken, sagen Verbraucherschützer. Ansonsten sind sie der Ansicht, dass
Angestellte mit einer Riester-Rente und einer
betriebliche Altersvorsorge besser fahren. Doch
welches private Vorsorgeprodukt letztlich das
Beste ist, sollte je nach den individuellen Gegebenheiten und außerdem gemeinsam mit einem
Vorsorgeexperten besprochen und entschieden
werden. dbb Mitglieder haben’s da leicht: Ihnen
stehen die Fachleute des dbb vorsorgewerk mit
Rat, Tat und maßgeschneiderten Produkten zur
Seite. Mehr Infos: www.dbbvorsorgewerk.de.
Die Riester-Rente
Versorgungs-Uhr
Die Riester-Rente ist eine freiwillige private Altersvorsorge, die der Staat mit Zulagen und Steuervergünstigungen fördert. Im Endergebnis führt diese
Förderung immer dazu, dass die Ansparleistung
steuerfrei ist und erst die spätere Auszahlung
besteuert wird. Die Einzahlungen müssen zusammen mit den staatlichen Zulagen drei Prozent des
Vorjahreseinkommens erreichen, höchstens aber
1 575 Euro pro Jahr. Achtung: Die Zulagen von
Die DBV-Winterthur hat für Beschäftigte im
öffentlichen Dienst eine „Versorgungs-Uhr“
entwickelt, an der jeder „mit einem Dreh“
ganz schnell seine wahrscheinliche Rente aus
der gesetzlichen Rentenversicherung und aus
der Zusatzversorgung ermitteln kann. Einfach
per Email anfordern unter:
[email protected]!
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Kommunikation und
Rhetorik
Die öffentliche Verwaltung
befindet sich im Veränderungsprozess. Neben Fachkenntnissen und organisatorischen Fähigkeiten
erweisen sich zunehmend
Sozial- und Selbstkompetenz
als unverzichtbare Voraussetzungen für erfolgreiche
Arbeit – sowohl innerhalb
der Dienststellen als auch in
der Kommunikation mit den
Bürgern. Dieter Nowotny,
Psychologe, Supervisor und
Dozent an der dbb akademie,
greift in seinem Ratgeber
„Kommunikation und Rhetorik im öffentlichen Dienst“
Fragen zu Rhetorik, Gesprächs- und Verhandlungsführung auf, beschäftigt sich
mit der Zusammenarbeit von
Teams und den Aufgaben
von Führungskräften, aber
auch mit der Entstehung und
Bewältigung von Konflikten.
Mit Bezug auf praktische
Erfahrungen werden nicht
nur Grundkenntnisse über
Kommunikationsprozesse
vermittelt, sondern konkrete
Hilfestellungen gegeben. Das
Buch richtet sich vor allem an
Mitarbeiter und Führungskräfte in der öffentlichen
Verwaltung, aber auch an
jene, die ihre Selbstkompetenz stärken und erweitern
möchten.
Dieter Nowotny, „Kommunikation und Rhetorik im
öffentlichen Dienst“, 200
Seiten, ISBN: 3-87863-123-5,
13,90 Euro, Bestellung:
www.dbbverlag.de
t@cker-checker
Bonbon-Mega-Aktion 2006
redaktion@
tacker-online.
de mailt, kann
– FESTHALTEN!
- einen portablen
DVD/MPEG4 Player
gewinnen! Volle
DVD-Navigation,
Pro Logic II für
MP3 und
AudioCD,
Anti-Shock,
integrierter DSPSoundprozessor – alles
da! Haut rein!
Bonbon-Mega-Aktion 2006 – keine Frage,
neues Jahr, neue Runde, neues Glück!!!
Wer in Januar/Februar-, Märzund April-Ausgabe von t@cker
wieder fleißig die mit einem
Bonbon unterlegten Wörter
sucht, sammelt und korrekt in
die Maske einträgt sowie den
Lösungsspruch bis 30. April
2006 unter dem Stichwort
„Bonbon-Mega-Aktion“ an
Und für zwischendurch gibt es selbstverständlich
wie immer unsere
Bonbon-Frage:
Wo gibt’s die so genannte „Versorgungs-Uhr“ für
Beschäftigte im öffentlichen Dienst, an
der jeder „mit einem Dreh“ ganz
schnell seine wahrscheinliche
Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung und aus der
Zusatzversorgung ermitteln kann?
Tommy Lee
Tommyland - The Ride
Das was Schlagzeug-Legenden
wie Keith Moon
oder John Bonham aufgrund
ihres frühzeitigen
Ablebens leider
verwehrt blieb,
kann ein anderer
Star-Drummer
zurzeit in vollen Zügen genießen: Tommy Lee
(Mötley Crüe) erfreut sich eines riesigen MidlifeErfolges und präsentiert sein drittes Soloalbum.
Die Boxerin
Irgendwo vor den Toren Berlins,
in der brandenburgischen
Provinz. Die 19jährige Johanna
(spätestens seit „Das Wunder
von Bern“ kein Geheimtipp mehr:
Katharina Wackernagel) gilt
als nicht anpassungsfähig, als
rotzige Rebellin wider Willen.
Ihr Vater lebt nicht mehr, ihre
Mutter (Manon Straché, bekannt
aus „Girl Friends“) ist ohne Perspektive, ihre einzige Freundin ist
Stella, und Johanna verliert eine
Arbeitsstelle nach der anderen.
Nicht lange nachdenken – mitmachen! Lohnt
sich: t@cker verlost unter allen, die die korrekte
Antwort auf die Bonbon-Frage bis 28.
Februar 2006 an redaktion@
tacker-online.de mailen,
einen USB-Stick mit 512
Megabyte Speicherplatz!
„The Ride“ spricht eine eindeutige Sprache. Lee
präsentiert ein ganzes Arsenal an treibenden
Rocksongs, durchwoben mit Pop-Elementen und
elektronischen Gimmicks. Seine Texte handeln
von Romanzen, drehen sich um seine eigene
Popularität und das Leben im Allgemeinen. Und er
hat sich von den Besten der Szene Unterstützung
und Inspiration geholt: Dave Navarro (Jane‘s
Addiction), Joel Madden (Good Charlotte), Carl Bell
(Fuel), Derick Whibley (Sum 41), Andrew McMahon
(Jack‘s Mannequin / Something Corporate), Nick
Carter (Backstreet Boys) und Butch Walker, sie alle
erscheinen auf „Tommyland: The Ride“ als Gastmusiker und sorgen dafür, dass sich das reichliche
Dutzend neuer Songs durch eine enorme Vielfalt
auszeichnet. Fazit: Gut gemachter Rock funktioniert immer. Keep On Rollin‘!
impressum
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15
Die Wirklichkeit hat den Zukunftsvisionen der Nachwendezeit endgültig den Garaus
gemacht. Konfrontiert mit ihrer
Chancenlosigkeit und sozialen
Isolation beschließt Johanna, den
einzigen Traum zu verwirklichen,
der ihr geblieben ist: Sie will
Boxerin werden, so wie auch ihr
Vater Boxer war. Dass ihr dabei
nichts geschenkt wird, macht ihr
Trainer Igor (Martin Brambach
macht Dienst bei der „SOKO
Wismar“) klar. Doch diesmal
muss sie sich stellen – und es
noch vor ihrem ersten Boxkampf
sich selbst und allen anderen
beweisen.
Mit ihrem Spielfilmdebüt DIE BOXERIN zeichnen Autorin Martina
Klein und Regisseurin Catharina
Deus ein lebensnahes und warmherziges Portrait der Hauptfigur,
die sich mit ihren eigenen
scheinbaren Unzulänglichkeiten
und der aktuellen deutschen
Wirklichkeit auseinandersetzen
muss. Mit viel Sympathie für die
Existenzen ihres Films erzählt sie
eine Geschichte über verloren
geglaubte Träume und dem
Kampf um deren Verwirklichung.