Broschüre zum - Caritas Krankenhaus St. Josef

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Broschüre zum - Caritas Krankenhaus St. Josef
Fluoreszenz-
oder
Photodynamische
Diagnostik
zur
Behandlung
oberflächlicher Harnblasenkarzinome (FD bzw. PDD)
Das Harnblasenkarzinom ist eines der häufigsten bösartigen Tumore. Diese Tumore sind in den
meisten Fällen auf die inneren Schichten der Harnblase beschränkt und befallen nicht die
Muskelschicht. Die meisten Tumore können endoskopisch über die Harnröhre abgetragen werden
(TURB). Obwohl diese Tumore in der Mehrzahl der Fälle somit kontrolliert werden können und keiner
radikalen Entfernung der Blase bedürfen, treten in über der Hälfte der Patienten trotz der Anwendung
weiterer Massnahmen zur Unterdrückung neuerlichen Tumorwachstums, wie beispielsweise der
lokalen Verabreichung wachstumshemmender Medikamente, neue Tumore auf, die Rezidivtumore
genannt werden. Viele Faktoren tragen zu dieser Eigenschaft des Harnblasenkarzinoms bei.
Die gründliche Entfernung der Tumore bei der TURB aber scheint ein wesentlicher Aspekt zu sein.
Viele Tumore sind aber klein und können vom Operateur nur eingeschränkt gesehen werden. Daher
wurde eine Methode zur besseren Entdeckung bösartiger Tumore entwickelt, die
Fluoreszenzdiagnostik (FD). Hierbei wird ein spezieller fluoreszierender Marker verwandt (Hexvix®,
GE Healthcare) der sich selektiv im Tumorgewebe anreichert und mit einer speziellen Lichtquelle
(Licht der Wellenlänge 345 bis 440 Nanometer) angeregt und erkannt werden kann (Abb. 1 und 2).
Diese Technik wird seit 1995 zunehmend bei der operativen Entfernung oberflächlichen
Blasenkarzinome angewandt. Die Entwicklung und Etablierung dieser Technik begann dabei
insbesondere im deutschen Sprachraum und wurde massgeblich auch von unserer Klinik betrieben.
Abb. 1: Tumor betrachtet unter konventionell (links) und Fluoreszenzdiagnostik (rechts)
Abb. 2 Tumor nach Resektion betrachtet konventionell (links) und unter Fluoreszenzdiagnostik
(rechts). Man sieht konventionell keinen Tumor mehr während man unter FD deutlich noch die
tumortragenden Ausläufer
In einigen Studien konnte gezeigt werden, dass dieses hochsensitive Verfahren zu deutlich weniger
Tumorresten nach TURB und deutlich weniger Rezidiven über einen langen Zeitraum hinweg führt. In
der Kurz- und Langzeitbetrachtung ergibt sich ein deutlicher Vorteil der FD, da mit FD behandelte
Patienten seltener Folgetumore aufwiesen. Dies wurde in mehreren Arbeiten unserer Klinik belegt.
Daraus ergibt sich ein klarer klinischer Vorteil und die FD wurde bereits früh als Standardmethode in
unserer Klinik eingeführt.
(siehe Publikationsverzeichnis; Abb. 3).
Abb. 3: Zeit ohne Rezidivtumor. Nach zwei Jahren betrug der Anteil der Patienten ohne Folgetumore
nach FD- Behandlung 88% gegenüber 73% im konventionellen Arm. Nach acht Jahren war der
Unterschied ebenfalls deutlich, da 71% nach FD-Behandlung gegenüber 45% nach konventioneller
Operation ohne Folgetumore waren.
Die Anwendung ist für den Patienten. Etwa eine Stunde vor der geplanten TURB werden 50 ml einer
Hexvix® Lösung mittels eines dünnen Katheters in die Blase eingebracht. Für die Verabreichung oder
der Anregung des Farbstoffes sind keine unerwünschten Nebenwirkungen bekannt. Kleinere Tumore
und Tumorausläufer werden nun aber deutlicher sichtbar und können gründlicher entfernt werden.
Die Anwendung der FD geht für den Patienten mit keinen zusätzlichen Kosten einher und stellt in
unserer Klinik den Standard bei der Entfernung von oberflächlichen Harnblasenkarzinomen dar.
Bei Fragen wenden Sie sich an uns!
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