Das 1 x 1 der Nahversorgung
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Das 1 x 1 der Nahversorgung
Das 1 x 1 der Nahversorgung GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH Hohenzollernstraße 14 | 71638 Ludwigsburg Tel. 07141 9360-0 | www.gma.biz Vorwort Deutschland zu beobachten, sie treten jedoch in den weniger stark besiedelten Regionen stärker in den Vordergrund. Die wirtschaftlichen Herausforderungen für den rentablen Betrieb eines attraktiven Lebensmittelmarktes stellen insbesondere einwohnerschwache, dünn besiedelte und schrumpfende Kommunen und Regionen, aber auch Quartiere einwohnerstärkerer Städte, vor große Herausforderungen. Dipl.-Ing. Gabriele Ostertag Dipl.-Ing. Rebecca Eizenhöfer Spätestens, wenn der letzte Laden schließt, ist das Thema Nahversorgung in aller Munde. Mit dem Wegfall von Versorgungseinrichtungen ist nicht nur ein Verlust von Infrastruktur verbunden, sondern auch eine generelle Abwertung der Kommunen als lebenswerter Wohn- und Wirtschaftsstandort. Dabei ist der Strukturwandel im Lebensmitteleinzelhandel nach wie vor in vollem Gange. Dieser begünstigte in den vergangenen Jahren v. a. die größeren, einwohnerstarken Zentren: hier haben sich größere Lebensmittelmärkte konzentriert. Damit ging eine Ausdünnung des Nahversorgungsnetzes in den kleineren Gemeinden und Stadtteilzentren einher. Diese Entwicklungen sind in ganz Die Städte und Gemeinden müssen rechtzeitig handeln. Dabei können auch neue, innovative Konzepte eine Perspektive schaffen, welche mit standortangepassten und individuellen Lösungen auf die Bedürfnisse der Bevölkerung abgestimmt sind. Der vorliegende Wegweiser stellt die aktuellen und zu erwartenden Rahmenbedingungen der Nahversorgung in Deutschland vor. Dabei werden auch unterschiedliche Konzepte der Nahversorgung aufgezeigt. Der Wegweiser dient als Ideengeber für Kommunen und Regionen und will zum Handeln anregen. Gerne kommen wir mit Ihnen auch ins Gespräch – sprechen Sie uns an. Gabriele Ostertag ([email protected]) Rebecca Eizenhöfer ([email protected]) Impressum Schriftleitung: Dipl.-Ing. Gabriele Ostertag Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH, Hohenzollernstraße 14, 71638 Ludwigsburg Telefon: Telefax: e-Mail: Internet: 07141/9360-0 07141/9360-10 [email protected] http://www.gma.biz Verfasserinnen: Dipl.-Ing. Gabriele Ostertag, Dipl.-Ing. Rebecca Eizenhöfer Gesamtverantwortung: Dr. Stefan Holl Die Fotorechte liegen bei der GMA bzw. den jew. Großhandlungen. Für die Inhalte der Firmenportfolios sind die jeweiligen Betriebe verantwortlich. Um die Lesbarkeit des Wegweisers zu erleichtern, wird nur die männliche Form von Personenbezeichnungen verwendet. Unabhängig davon richtet sie sich jedoch gleichermaßen an Frauen und Männer. Titelbild: Fotolia Gina Sanders Druck: Ungeheuer+Ulmer, Ludwigsburg Gestaltung und Satz: Werbeagentur Fritz GmbH, Kornwestheim, Tel. 0 71 54/8 25 60, www.werbeagentur-fritz.de Stand: Oktober 2011 Dezember 2011 Inhaltsverzeichnis I. Nahversorgung – Einflussfaktoren und Funktionen der Nahversorgung 7 1. Bedeutung und Wirkungskreis der Nahversorgung 7 1.1 Alle reden von Nahversorgung – was genau ist damit gemeint? 1.2 Angebotsformen der Nahversorgung und Entwicklungen 1.3 Nahversorgung – mehr als nur Bedarfsdeckung: Aufgabenfelder und Handlungsbereiche der Nahversorgung 7 7 2. 9 Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren der Nahversorgung 12 2.1 2.2 2.3 2.4 12 18 19 20 Alles anders? – Demografische Entwicklung und Mobilität Der Kunde ist König? – Kundenerwartungen und Kundenakzeptanz Es muss sich lohnen – Anforderungen an Standorte der Nahversorgung Lebensmitteleinzelhandel als Magnet – Stabilisierung der Angebotsstruktur 3. Nahversorgung als kommunale Aufgabe – Hilfestellungen in der Planung 3.1 3.2 3.3 3.4 20 Bewertung der eigenen Nahversorgungssituation Der „ideale“ Nahversorgungsstandort Instrumente zur Steuerung Das müssen Sie entscheiden! – Gedanken zur Entwicklung der Nahversorgung 20 22 24 25 II. W as es nicht alles gibt – Konzepte der Nahversorgung in Deutschland und anderswo 26 1. 2. 3. 4. Konventionelle Ansätze 26 1.1 1.2 1.3 1.4 26 29 30 30 Supermärkte Kleinflächenkonzepte der Großhändler Discounter Lebensmittelhandwerk Netz statt Tüte? 30 2.1 Bedeutung neuer Medien für die Nahversorgung 2.2 Wesentliche Anbieter von Lebensmitteln „online“ 30 31 Alternative Ansätze des Handels 31 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 31 31 32 32 32 Mobile Versorger und Bürgerbusse Bürgerschaftliches Engagement – Genossenschaftliche Modelle Wochenmärkte Hofläden Sonstige Ansätze Was machen unsere Nachbarn? – Der Blick über den Tellerrand 4 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 33 Dezember 2011 Inhaltsverzeichnis III.Kleinflächenkonzepte – Praxisbeispiele der Nahversorger-Offensive 34 IV.Nahversorgung geht uns alle an – Empfehlungen 52 V. Literatur, Links, wichtige Adressen 53 VI.Großhandlungen im Überblick 56 1.Die Nahversorger-Offensive der Großhandlungen unter der Federführung der Markant-Gruppe 57 2. Peter Cames 58 3. Karl Giehl 59 4. Markant Nordwest 60 5. Naschwelt 61 6. Utz 62 7. LHG 63 8. Handelshaus Rau 64 9. Bartels-Langness 65 10. Okle 66 11. Wasgau 67 5 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Abbildungs-, Übersichts- und Kartenverzeichnis Abbildung 1 Facetten der Nahversorgung 7 Abbildung 2Bedeutung der unterschiedlichen Angebotsformen für die Nahversorgung 8 Abbildung 3Entwicklung des Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland 9 Abbildung 4 Übersicht 1Kundenerwartungen an Nahversorgungstandorte18 Übersicht 2 Standortanforderungen der Nahversorgungsbetriebe19 Übersicht 3 Standortanforderungen der Betriebstypen im Lebensmitteleinzelhandel 19 Marktanteile im Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland 10 Übersicht 4 Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel Checkliste zur Beurteilung der Nahversorgungsqualität21 10 Übersicht 5 Abwärtsspirale der Standortattraktivität Anforderungen an die Nahversorgung 22 11 Übersicht 6 Bevölkerungsentwicklung in Deutschland bis 2060 Maßnahmen zur Sicherung der Nahversorgung 25 12 Übersicht 7 Ziele und Mobilitätsverhalten für Einkauf und Erledigungen Zentrale Anforderungen an eine tragfähige Nahversorgung 26 16 Bedeutung des Pkw in den Altersklassen 17 Abbildung 10 Lebensmitteleinzelhandel als Magnet 20 Abbildung 5 Abbildung 6 Abbildung 7 Abbildung 8 Abbildung 9 Übersicht 8 Supermärkte und Kleinflächenkonzepte in Deutschland: Unternehmen, Vertriebsschienen, Verkaufsflächen und Vertriebsgebiet 27 – 28 Übersicht 9 Abbildung 11 Stufenweise Ausgestaltung des Sortiments zur Nahversorgung 21 Abbildung 12 Versorgungstypen 23 Abbildung 13 Nah & Frisch-Markt Grins in Österreich 33 Discounter in Deutschland: Unternehmen, Vertriebsschienen, Verkaufsflächen und Vertriebsgebiet 29 Bevölkerungsentwicklung in Deutschland 2009 – 2030 13 Karte 2 Anteil der über 65-Jährigen in Deutschland 2060 14 Karte 3 Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland 2008 15 Karte 4 Praxisbeispiele der Nahversorger-Offensive in Deutschland Karte 5 Großhändler in Deutschland Karte 1 6 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 34 – 35 56 Dezember 2011 I. Nahversorgung – Einflussfaktoren und Funktionen der Nahversorgung 1. Bedeutung und Wirkungskreis der Nahversorgung 1.1Alle reden von Nahversorgung – was genau ist damit gemeint? (z. B. Bildungseinrichtungen, Kultur) sowie der Gastronomie, ärztlichen und gesundheitlichen Versorgung verstanden. Die Nahversorgung ist nicht erst seit dem demografischen Wandel und der Diskussion um die Sicherung der Daseinsvorsorge in aller Munde – doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Für den vorliegenden Leitfaden wird die folgende Definition von Nahversorgung zu Grunde gelegt: Nahversorgung umfasst im engeren Sinne das Angebot von Gütern des täglichen Bedarfs, die möglichst zentral gelegen und möglichst fußläufig zu erreichen sind. Im Wesentlichen umfasst das Angebot Waren aus den Bereichen: Die Grundversorgung wird als Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs beschrieben. Dabei werden unter Gütern sowohl Lebensmittel, Drogeriewaren etc. als auch Dienstleistungen und ärztliche Versorgung verstanden. Der Begriff Nahversorgung stellt ein um den subjektiven Faktor „Entfernung“ erweitertes Verständnis der Grundversorgung dar. Mit „Nah“ wird dabei eine wohnortnahe, fußläufige Erreichbarkeit umschrieben, hier besteht ein enger Zusammenhang mit Leitbildern und Zielen der Stadtentwicklung. Da der Begriff Nahversorgung letztlich subjektiv belegt ist, existiert keine einheitliche Definition. ahrungs- und Genussmittel (Lebensmittel, Getränke, N Tabakwaren, Back-, Fleisch-, Fisch- und Wurstwaren) Papier- und Schreibwaren, Zeitung Pharmazie-, Drogerie- und Parfümeriewaren Blumen 1.2 Angebotsformen der Nahversorgung und Entwicklungen Was früher der Tante-Emma-Laden war, wird heute von unterschiedlichen Anbietern und Betriebsformen des Lebensmitteleinzelhandels abgedeckt. Umgangssprachlich wird mit Nahversorgung ein breites Angebot an Waren und Dienstleistungen des privaten (z. B. Friseur, Banken, Post) und öffentlichen Bereichs dit ins ti is ur To o nf ni te tut Nahversorgung hat viele Facetten Wirtshaus, Café e etz nn uung Alten betre uung sng tu al kt rw un Ve ützp st he geistlic ung Versorg lle te ks n Ta Kinderbetre Ver ein e/ ärzt l. V Not ersorgu fallm n ediz g / in te Da st ät le hu dsc Kre el m ar kt Post Be ge gn un gs n Gru Le be ns m itt te Abbildung 1: Facetten der Nahversorgung Fre ize it Quelle: GMA 2011 7 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Wesentliche Unterschiede zwischen den Betriebstypen zeigen sich in Sortiment, Betriebsgröße, Bedienprinzip, Preisgestaltung, Kundenkreis und Standortwahl. Nicht alle Angebotsformen kommen für jeden Standort gleichermaßen in Frage. v. a. in einwohnerschwachen Räumen mit ergänzenden Warenangeboten (Kaffee, Frühstücksortiment etc.) zumindest die rudimentäre Grundversorgung sicherstellen. Kleinflächenkonzepte und Dorfläden wiederum konzentrieren sich auf ausgewählte Lebensmittelsortimente auf einer kleinen Verkaufsfläche. Sie haben sich in den vergangenen Jahren v. a. in ländlichen Räumen entwickelt, um das Defizit an Nahversorgung auszugleichen.1 Anbieter wie Gemeinde müssen sich mit den Rahmenbedingungen und Zielvorstellungen für den jeweiligen Standort auseinander setzen; während der Supermarkt mit einem Vollsortiment und einer Vielzahl an Produkten eine zentrale Rolle in der kurz- und mittelfristigen Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Drogerie- / Haushaltswaren einnimmt, verfügt z. B. der Lebensmitteldiscounter, mit einer im Vergleich zu Supermärkten geringeren Artikelanzahl, über eine andere Rolle in der Nahversorgung (vgl. Abbildung 2). Begünstigt durch zusätzliche Kaufkraft und Suburbanisierungsprozesse, breiteten sich nach dem zweiten Weltkrieg die Lebensmittelanbieter als wichtige Träger der Nahversorgung in der Fläche aus. Nach einer langen Phase der 1 In der Praxis haben sich unterschiedliche Betreibermodelle (v. a. Genossenschaft, Vereine) und Angebotsschwerpunkte (Frischeprodukte wie Obst, Gemüse, Wurst / Fleisch, Käse, Backwaren; regionale Produkte etc.) bewährt. Das Lebensmittelhandwerk wiederum stellt vielerorts eine Ergänzung zu Voll- und Teilsortimentern dar und kann Abbildung 2: Bedeutung der unterschiedlichen Angebotsformen für die Nahversorgung Größe und Artikelzahl SB-Warenhaus Großer Supermarkt Supermarkt Drogeriemarkt Discounter Dorfladen, Kleinflächenkonzepte, Lebensmittelfachgeschäft, Integrationsladen Mobile Verkaufsstelle „Rollender Supermarkt“ Feinkostgeschäft Kiosk Getränkemarkt Reformhaus Hofladen Lebensmittelhandwerk Bedeutung für Nahversorgung Quelle: GMA 8 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Abbildung 3: Entwicklung des Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland 40 35 140 127,3 120 32,5 30 100 28,8 25 26,2 75,9 20 63,8 80 70,4 18,6 15 10 33,4 58,9 14,5 60 50,0 51,4 40 11,7 20 5 0 0 1970 1980 1990 VK in Mio. m² 2000 2005 2007 2008 Anzahl Betriebe in Tsd. Quelle: GMA-Darstellung 2011 nach EHI 2009 / 2010; ab 1991 inkl. neue Bundesländer; ab 2006: Werte gemäß neuer Systematik, d. h. inkl. NonfoodVerkaufsfläche in SB-Warenhäusern; VK = Verkaufsfläche Netzverdichtung ist das Netz der Lebensmittelnahversorgung wieder weitmaschiger geworden (vgl. Abbildung 3). Dieser Rückzug des Einzelhandels aus Streu- und Nahversorgungslagen begründet sich v. a. durch: einen mit dem Discounter vergleichbaren Preis, auf der anderen Seite konkurriert der Lebensmittelsupermarkt im Frischebereich mit dem Lebensmittelhandwerk. onzentration: Die Anzahl möglicher Betreiber von K Supermärkten und Discountern hat sich bis heute auf wenige, leistungsfähige Anbieter reduziert. 1.3 Nahversorgung – mehr als nur Bedarfsdeckung: Aufgabenfelder und Handlungsbereiche der Nahversorgung tandortanforderungen: Standorte müssen klare AnS forderungen an z. B. Größe, Erreichbarkeit, Einsehbarkeit, Mindestbevölkerung erfüllen. Nahversorgung sichert Lebensqualität für alle Bevölkerungsgruppen ngebotsvielfalt: Die Artikelvielfalt hat in den letzten A Jahren in allen Betriebsformen stark zugenommen.2 Gleichzeitig fand eine Verschiebung des Angebots von Basisartikeln (Zucker, Mehl usw.) hin zu ConvenienceProdukten (z. B. Tiefkühlartikeln) statt. rößenstruktur: Auch auf Grund der steigenden AngeG botsvielfalt sind die betriebswirtschaftlich notwendigen Betriebsgrößen in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Die Betriebstypen entwickelten sich im Lauf der Zeit sehr unterschiedlich: während der discountierende Lebensmitteleinzelhandel stete Zuwächse verbuchen kann, gerät der „normale Supermarkt“ vielerorts unter Druck (vgl. Abbildung 4). Dabei nehmen die Erwartungen der Kunden eine nicht zu vernachlässigende Rolle auf die Entwicklung ein: Auf der einen Seite erwartet der Kunde im Supermarkt 2 Die durchschnittliche Artikelanzahl liegt in Supermärkten heute bei über 10.000, in Discountern bei über 1.400; vgl. EHI Handel aktuell 2009/2010; zum Jahr 2008 Die primäre Aufgabe der Nahversorgung ist es, die kurzfristigen, täglichen Bedarfe der Bevölkerung abzudecken. Dazu gehören all jene Güter, die vom Verbraucher nahezu unmittelbar nach dem Kauf verwendet oder verbraucht werden. Neben der Versorgung der Bevölkerung mit Waren des täglichen Bedarfs spielen Nahversorgungseinrichtungen auch eine bedeutende Rolle im sozialen Alltag der Bewohner. Der Einkauf ermöglicht es, am sozialen Leben teilzuhaben, was insbesondere für ältere Menschen von hoher Bedeutung ist. Nahversorgung schafft Kundenfrequenz, die u. a. für Kopplungseffekte nutzbar gemacht werden kann, etwa durch eine gemeinsame Lage von Lebensmittel- und Drogeriemarkt, Bäckerei- und Metzgereihandwerk. Diese Frequenz trägt maßgeblich zur Belebung eines Raumes bei. Angebote der Dienstleistung und Gastronomie, öffentliche oder kulturelle Einrichtungen sowie Angebote der medizinischen und gesundheitlichen Versorgung können 9 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Abbildung 4: Marktanteile im Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland 20,3% 23,5% 9,1% 7,9% 23,3% 23,7% 28,0% 27,6% 39,6% 40,8% 2006 2009 Übrige Geschäfte Verbrauchermärkte/ SB-Warenhäuser 32,5% Supermärkte 23,7% Discounter 1990 ohne Spezialgeschäfte und nicht organisierten Einzelhandel Quelle: GMA-Darstellung 2011 nach EHI 2009 / 2010 und Vorjahre; ab 1991: inkl. Neue Länder; ab 2006: Werte gemäß neuer Statistik, d. h. inkl. Nonfood-Verkaufsflächen in SB-Warenhäusern von der Kunden- bzw. Nutzerfrequenz profitieren. Die gesamte Angebotspalette und damit auch die städtebaulichen Funktionen können so stabil gehalten werden. Abbildung 5: Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel Nahversorgung sichert Arbeitsplätze und unterstützt die lokale Wirtschaft Insgesamt Insgesamt 1.600.000 1.600.000 Insgesamt Arbeitnehmer Neben der Versorgungsfunktion kommt dem Lebensmit1.600.000 1.400.000 1.520.786 telhandel eine wichtige Rolle als Arbeitgeber zu. In knapp 1.600.000 1.400.000 3 1.327.597 293.400 Einzelhandelsbetrieben sind in Deutschland etwa 1.400.000 1.400.000(2008) 1.327.597 1.200.000 1,5 Mio. Mitarbeiter beschäftigt. Dabei sind ca. 1.200.000 61 % der Beschäftigen in Vollzeit sowie 39 % in Teilzeit 1.200.000 1.200.000 1.000.000 tätig4 (vgl. Abbildung 5). 1.000.000 In der jüngeren Vergangenheit konnte die Zahl der Be1.000.000 schäftigten um + 15 % gesteigert werden. Dabei nahm 800.000 807.037 die Zahl der Teilzeitbeschäftigten mit + 17 % stärker zu. In 800.000 manchen Regionen Deutschlands sind die Handelsunter600.000 600.000 Arbeitgeber vor Ort. 520.560 nehmen der wichtigste 400.000 Neben dem reinen Beschäftigungseffekt ist zu berücksich400.000 tigen, dass ein Teil der Ausgaben für die Nahversorgung 200.000 in die lokale Wirtschaft 200.000 zurückfließt. Nahversorgungsbetriebe beziehen regelmäßig Waren aus der Region und 0 unterstützen somit kleinräumige Wirtschaftskreisläufe. 0 2 0 05 3 vgl. EHI 2008: Handel aktuell 2009 / 2010. Arbeitnehmer 1.327.597 Teilzeitbes Teilzeitbeschäftigte 1.520.786 Teilzeitbeschäftigte 1.520.786 Insgesamt Teilzeitbeschäftigte 1.520.786 1.327.597 1.000.000 800.000 807.037 800.000 911.748 520.560 400.000 911.748 807.037 807.037 600.000 600.000 400.000 Arbeitnehmer Arbeitnehmer 911.748 911.748 609.038 609.038 520.560 520.560 609.038 609.038 200.000 200.000 0 2 0 05 2 0 08 0 Arbeitnehmerarbeitszeit entspricht der tarifabhängigen, ortsüblichen 2 0 05 Arbeitszeit. 2 0 05 2 0 08 Teilzeitbeschäftigter: Beschäftigte, deren regelmäßige Arbeitszeit unter 2008 ortsüblichen Arbeitszeit eines Vollzeitbeschäftigten der tarifabhängig liegt. Quelle: GMA 2011, Daten: Statistisches Bundesamt, Genesis-Datenbank, 13.01.2011 4 Statistisches Bundesamt: Genesis-Online Datenbank, Zugriff 13.01.2011 10 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 2 0 08 Dezember 2011 Abbildung 6: Abwärtsspirale der Standortattraktivität Einwohnerverluste Rückgang der Infrastruktur Verlust der Standortattraktivität weitere Einwohnerverluste schichten in der Kommune gehalten oder dafür interessiert werden. Andernfalls droht die Abwanderung und damit der Beginn der Abwärtsspirale: Einwohnerverluste – fehlende Rentabilität zur Aufrechterhaltung der Angebote – sinkende Attraktivität der Kommune – Einwohnerverluste … (vgl. Abbildung 6). Auch für Unternehmen spielt bei ihrer Ansiedlungsentscheidung neben den betriebswirtschaftlichen Standortkritierien die Qualität als Wohnstandort eine wichtige Rolle. Nur mit einem attraktiven Wohnstandort mit entsprechenden Infrastrukturangeboten (Bildung, Kultur, öffentliche Einrichtungen medizinische Versorgung etc.) können auch (hoch) qualifizierte Mitarbeiter für den Betrieb und den Standort gewonnen werden. weiterer Rückgang der Infrastruktur weiterer Verlust der Standortattraktivität Zentrale Erkenntnisse Quelle: GMA 2011 Nahversorgung als Standortfaktor: Abstimmung mit den Füßen Nahversorgung ist auch eine Messgröße zur Bewertung der Standort- und Lebensqualität. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass dort, wo der Nahversorger vor Ort fehlt, die örtliche Kaufkraftbindung äußerst gering ist. Ein gutes Angebot im Nahversorgungssegment ist eine wichtige Voraussetzung für die Zufriedenheit der Bewohner und ein wichtiges Auswahlkriterium bei der Wohnortsuche. Dies gilt sowohl für die jüngere Bevölkerung als auch v. a. für Familien und die älteren Bevölkerungsgruppen. Letztlich sind selbst die Immobilienwerte in einer Gemeinde mit der „Sicherung der Grundversorgung“ verknüpft.5 Die Möglichkeit der Bürger ihren Wohnstandort frei zu wählen, verstärkt den Druck auf die Kommunen, die Herausforderungen der Nahversorgung zu lösen. Neben Baulandverfügbarkeit und -preisen ist v. a. das Angebot an zusätzlicher Infrastruktur ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für einen Wohnstandort. Auch die Wohnungswirtschaft befasst sich zunehmend mit dieser Problemstellung, weil eine fehlende Nahversorgung die Vermietbarkeit der Wohnungsbestände erschwert. Nur durch passende Angebote in den Bereichen Versorgung, Medizin, Kultur, Datennetze, Bildung, Kinderbetreuung etc. können mobile (v. a. jüngere) Bevölkerungs- ahversorgung umfasst idealerweise ein zentral N gelegenes, fußläufig erreichbares Angebot mit Gütern des täglichen Bedarfs; das Lebensmittelangebot steht im Mittelpunkt der Nahversorgung. Dabei besitzen Supermarkt, Lebensmittelhandwerk, Kleinflächenkonzepte und Dorfläden die größte Bedeutung für die Nahversorgung. rgänzend stellen Dienstleistungen und Angebote E der medizinischen / gesundheitlichen Versorgung einen Bestandteil der Nahversorgung dar, der über den engen Begriff der Versorgung mit Lebensmitteln hinausgeht. ahversorgung ist Grundlage für Lebens- und N Standortqualität und ist damit ein wichtiger „Pluspunkt“ für Gemeinden im Wettbewerb um Einwohner und Unternehmen. ahversorgungsbetriebe sind Garant und MoN tor zur Ausbildung kleinräumiger und regionaler Wirtschaftskreisläufe. er lokale Einzelhandel übernimmt am örtlichen D Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle als Arbeitgeber und Ausbilder; die lokale Wirtschafts- und Arbeitsmarktsituation wird durch Nahversorgung stabilisiert. ahversorgung ist neben Arbeitsplatzausstattung, N sozialer und öffentlicher Infrastruktur sowie Kulturangeboten letztlich eine wichtige Stellschraube für die Wohn- und Standortqualität. 5 vgl. beispielhaft Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Bausparkassen: Wohnen im Zentrum – Strategien für attraktive Stadt- und Ortskerne; Ergebnisse der landesweiten Wettbewerbs-Initiative 2005/06; Stuttgart, 2006 oder BBR 2008: Laufende Bevölkerungsumfrage 11 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 2. Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren der Nahversorgung 2.1 Alles anders? – Demografische Entwicklung und Mobilität Die Einwohnerzahl und -entwicklung bestimmt die Strukturen der Kommunen und die Auslastung tragfähiger Nahversorgungseinrichtungen. Der demografische Wandel umfasst dabei nicht nur die absolute Zahl der Bevölkerung, sondern beschreibt auch Veränderungen in der Zusammensetzung und hat Folgen für die Werteorientierung. Mit „Weniger – Älter – Bunter“ lassen sich wesentliche Ausprägungen des demografischen Wandels schlaglichtartig beschreiben. Wir werden weniger: Die Bevölkerung in Deutschland „schrumpft“, das ist in aller Munde. Bedingt durch eine höhere Sterbe- als Geburtenrate nimmt die Bevölkerung in Deutschland ab; auch Zuwanderung kann diesen Trend nicht aufhalten. So ist zu erwarten, dass den heute etwa 81,8 Mio. Einwohnern6 bis zum Jahr 2020 nur mehr 80,4 Mio. gegenüber stehen. Das bedeutet gegenüber 2009 bereits einen Rückgang um – 1,7 % (vgl. Abbildung 7). ie Ausprägung der Schrumpfung ist regional unterd schiedlich, u. a. von der lokalen Wirtschaftskraft abhängig; teilweise nehmen die Regionen aktiv Einfluss auf die Rahmenbedingungen der Schrumpfung ie Entwicklung erfolgt schnell; dennoch: nicht alle Red gionen, die heute noch wachsen, werden langfristig von Schrumpfung verschont bleiben. Entsprechend sind unterschiedliche Ansätze zur Sicherung und Weiterentwicklung der Nahversorgung vor Ort unter Beachtung der lokalen Bevölkerungsentwicklung zu gestalten. Wir werden älter: Der medizinische Fortschritt, gesunde Lebens- und Arbeitsverhältnisse sowie eine deutlich bessere Ernährung haben zu einer höheren Lebenserwartung beigetragen. Immer mehr Menschen in Deutschland erreichen ein hohes Alter. Wichtiger als das Einstimmen in den Chor der negativen Folgen einer abnehmenden Gesamtbevölkerung ist die genaue Betrachtung der lokalen Verhältnisse und der regionalen Unterschiede (vgl. Karte 1): Einem steigenden Anteil älterer Menschen steht ein rückläufiger Anteil jüngerer Menschen gegenüber, was zu einem Anstieg des Altersdurchschnitts führt. So wird 2060 ca. 14 % der deutschen Bevölkerung über 80 Jahre alt sein, während es 2009 nur ca. 5 % waren. Der Anteil der 60- bis 79-Jährigen wird von 16 % (2009) auf 20 % im Jahr 2060 zunehmen.7 achstums- und Schrumpfungsregionen stehen oft diW rekt nebeneinander Dabei zeigen sich auch für die „Alterung“ der Bevölkerung regional deutlich differenzierte Entwicklungen (vgl. Karte 2). 6 Statistisches Bundesamt: Bevölkerungsstand 31.12.2009 7S tatistisches Bundesamt 2009: 12. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung. Begleitmaterial zur Pressekonferenz am 18. November 2009 in Berlin. Abbildung 7: Bevölkerungsentwicklung in Deutschland bis 2060 90.000 80.000 82.002 81.545 82.002 81.545 70.000 80.437 79.914 79.025 77.350 76.757 73.608 70.120 73.829 69.412 60.000 64.651 50.000 40.000 30.000 Variante "mittlere" Bevölkerung, Untergrenze 20.000 Variante "mittlere" Bevölkerung, Obergrenze 10.000 0 2008 2010 2020 2030 2040 2050 2060 Quelle: GMA 2011, Daten des Statistischen Bundesamtes 2010b; Ober- und Untergrenzen der mittleren Variante der Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes 12 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Karte 1: Bevölkerungsentwicklung in Deutschland 2009 – 2030 Quelle: GMA 2011; Daten: Statistisches Bundesamt 13 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Karte 2: Anteil der über 65-Jährigen in Deutschland 2060 Quelle: GMA 2011; Daten: Statistisches Bundesamt 14 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Karte 3: Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland 2008 Quelle: GMA 2011; Daten: Statistisches Bundesamt 2010a 15 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Wir werden bunter: Die gesellschaftlichen Veränderungen führen dazu, dass die Bevölkerung in Deutschland „bunter“ wird. Neben der Zusammensetzung der Bevölkerung durch Bürger unterschiedlicher Nationalitäten und Herkunft wird hierunter auch die Veränderung in den Haushaltsformen und Lebensstilen verstanden. Individuelle Bedürfnisse der vielfältigen Gesellschaft führen zu unterschiedlichen Anforderungen an Ausstattung, Infrastruktur, Erreichbarkeit u. a. m., ebenfalls mit regional unterschiedlicher Ausprägung (vgl. Karte 3): Hieraus ergeben sich Anforderungen an die Nahversorgung: ie Single- und Paar-Haushalte nehmen von aktuell D 73,5 % der Haushalte bis 2025 auf 78,3 % zu8 ie einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen stelD len einen wachsenden Anteil dar (Stichwort: Altersarmut, Hartz IV): Ende 2009 haben 9,5 % der Bevölkerung Unterstützungsleistungen erhalten9 5,6 Mio. Bürger haben einen Migrationshintergrund10 1 (entspricht ca. 19 % der deutschen Bevölkerung (2009))11 8 Statistisches Bundesamt 2007: Entwicklung der Privathaushalte bis 2025 (Trendvariante) Deutschland. 9 S tatistisches Bundesamt 2010: Pressemitteilung Nr. 458 vom 9.12.2010. 10 Statistisches Bundesamt 2009: Bevölkerung und Erwerbsfähigkeit: Definition: Zu den Menschen mit Migrationshintergrund zählen "alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem Zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil". eränderungen des Arbeitsmarktes und der Lebensstile V führen zu einer hohen Mobilität und erfordern Flexibilität in der Gesellschaft 11 Statistisches Bundesamt 2010b: Statistisches Jahrbuch 2010. edingt durch den zunehmenden Wegfall familiärer B Strukturen und Unterstützungsnetzwerken sind ältere Menschen stärker auf externe Unterstützung angewiesen. Daraus erwächst fallweise ein zusätzlicher Bedarf bezogen auf Dienstleistungen um die Nahversorgung, wie Hol- und Bring-Dienste. ie Internationalität der Gesellschaft wird weiter zu D Veränderungen der Einkaufslandschaft führen: türkische Obst- und Gemüseläden, osteuropäische Lebensmittelspezialitäten etc. zeigen die Bedürfnisse der internationalen Bevölkerung nach spezifischen Produkten und Verarbeitungsmethoden auf. Neben dem Verkauf typischer Produkte nimmt die Orientierung an den Werte- und Lebensweisen in diesen Geschäften eine besondere Stellung ein, indem z. B. Lebensmittel verkauft werden, die „koscher“ oder „halal“ sind. An vielen Standorten haben diese Geschäfte bereits den Status des Nischenanbieters verlassen. ie Veränderung in der Bevölkerungsstruktur und HausD haltszusammensetzung (Zunahme der Single- und PaarHaushalte) wird Veränderungen im Warensortiment, wie z. B. kleine Verpackungen, mit sich bringen. Abbildung 8: Ziele und Mobilitätsverhalten für Einkauf und Erledigungen Fuß 2% Einkauf im Quartier Rad 44% 42% 39% ÖPNV Öffentlicher Verkehr 12% 9% 25% Einkauf im Zentrum 33% 11% 56% 3% 8% 6% Einkauf auf der Grünen Wiese 20% 83% 8% 7% 8% Kfz 4% Sonstiges 80% Quelle: GMA 2011, infas / DLR 2010: nach Mobilität in Deutschland 2008 16 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 ie starke Zunahme älterer Menschen wird zukünftig D insbesondere in ländlichen Räumen Anpassungen in der medizinischen Versorgung erfordern. Aktuelle Pilotprojekte testen Möglichkeiten der Telemedizin oder der Dorfschwester, um eine flächendeckende medizinische Versorgung der Bevölkerung sicher zu stellen. Auch das Landarzt-Programm der Bundesregierung soll zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung v. a. in ländlichen Regionen beitragen. Wir sind mobil: Die Mobilität der Bevölkerung ist mit der wirtschaftlichen Entwicklung kontinuierlich gestiegen. Dies gilt auch für den Wegezweck „Einkauf“: 21 % aller Wegezwecke entfallen auf das „Einkaufen“. Täglich summieren sich so bundesweit 294 Mio. km für Einkaufsfahrten. Bei der Betrachtung von Wegezielen und gewählten Verkehrsmitteln wird deutlich, dass der wohnortnahen Versorgung nach wie vor eine zentrale Rolle zukommt (vgl. Abbildung 8). Ein hoher Anteil von 45 % der Einkäufe des täglichen Bedarfs wird im Umfeld der Wohnung (Quartier) getätigt; nur 22 % der Einkäufe des täglichen Bedarfs entfallen auf „Einkaufszentren“ bzw. die „Grüne Wiese“.12 Die Verkehrsmittelwahl ist dabei eng an das Ziel gebunden: Für Einkäufe und Erledigungen (z. B. Amtsgänge) in der Umgebung ist die fußläufige Erreichbarkeit mit 44 % fast gleichauf mit dem Verkehrsmittel Kfz (42 %). Mit räumlicher Distanz zum Wohnort gewinnt das Kfz an Bedeutung: innerörtliche Einkäufe und Erledigungen werden nur zu 25 % fußläufig und zu 56 % mit dem Kfz durchgeführt. Am Stadtrand bzw. auf der „Grünen Wiese“ werden nur noch 8 % der Einkäufe und Erledigungen zu Fuß, hingegen 83 % mit dem Kfz getätigt. Bei einer Betrachtung der Altersgruppen fällt auf, dass der Wegezweck „Einkaufen“ mit zunehmendem Alter an Bedeutung gewinnt. Dies geht einerseits darauf zurück, dass der Wegezweck „Arbeit“ weitgehend entfällt und damit der Zweck „Einkauf“ anteilig steigt, zum anderen aber auch darauf, dass dem Einkaufen eine hohe soziale und kommunikative Komponente beiwohnt. So entfallen bei den über 75-Jährigen ca. zwei Drittel der Wege auf die tägliche Versorgung sowie private Erledigungen.12 Eine hohe Mobilität durch den privaten Pkw ist für alle Alterklassen gleichermaßen vorhanden. Entsprechend sind die Anzahl der Wege und damit auch die Nutzung des privaten Pkw für Wege gestiegen; dies gilt insbesondere auch für kurze Wegstrecken. Ein gegenüber früheren Generationen gewandeltes Mobilitätsverständnis trägt zu einer weiter wachsenden Mobilisierung der älteren Generationen bei (vgl. Abbildung 9). Dennoch zeigt sich auch, dass die tägliche Nutzung des Pkw bereits ab einem Alter von 60 Jahren zurückgeht und damit die fußläufige Erreichbarkeit an Bedeutung gewinnt: 38 % der Wege der über 75-Jährigen werden zu Fuß zurückgelegt. 12 infas / DRL 2010: Mobilität in Deutschland 2008. Abbildung 9: Bedeutung des Pkw in den Altersklassen Anteil der täglichen Pkw-Nutzer in den Altersklassen in % bei hoher Bedeutung des Pkw im Alter nehmen Fußwege zu 80 67 70 60 69 62 55 49 50 40 35 30 22 20 10 0 18-29 30-39 40-49 50-59 60-64 65-74 75+ Alter in Jahren Quelle: GMA 2011, nach infas / DLR 2010: Mobilität in Deutschland 2008 17 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Mobilität und Erreichbarkeit von Nahversorgungseinrichtungen haben direkte Rückwirkungen auf das Klima: Während 2002 noch 283 Mio. km pro Tag für Einkaufen zurückgelegt wurden, waren es 2008 bereits 294 Mio. km pro Tag.13 Verkürzte Wege zu Nahversorgungseinrichtungen und die Option, zur Erledigung von Einkäufen auf den Pkw verzichten zu können, sind daher wichtige Beiträge zur Erhöhung der Standort- und Lebensqualität vor Ort sowie auch zur Einsparung von Ressourcen. Zentrale Erkenntnisse er Rückgang der Bevölkerung bedeutet eine sinD kende Kaufkraft vor Ort; v. a. in ländlichen, dünn besiedelten Räumen und einwohnerschwächeren Stadtteilen wird das Kaufkraftpotenzial entsprechend geringer. Hieraus können sich Engpässe in der Sicherung der Nahversorgung ergeben, da die Rentabilität für Märkte eingeschränkt wird. ie Zunahme der Single- und Paarhaushalte und D die „buntere“ Gesellschaft führen zu neuen Sortimentsgestaltungen und Anforderungen an die Märkte (z. B. kleine Verpackungen, ConvenienceFood, ethnisch-orientierte Produkte wie z. B. „halal“). ie alternde Gesellschaft stellt eine neue HerausD forderungen für die Gestaltung des Lebensmitteleinzelhandels dar: Barrierefreiheit, Lesbarkeit der Auspreisung, breitere Gänge etc. gewinnen an Bedeutung. er Stellenwert des Einkaufens nimmt mit dem AlD ter zu (Versorgung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben). ine vergleichsweise hohe Pkw-Mobilität im AlE ter ermöglicht auch den Einkauf außerhalb des Wohnquartiers. Dennoch: die Bedeutung der fußläufigen Versorgung nimmt im gehobenen und hohen Alter (75+) zu; ein wachsender Bedarf an neuen Serviceleistungen (u. a. Hol- und BringDienste, Lieferservice) ist zu erwarten. urze Wege bedeuten Verkehrsreduzierung und K tragen zum Klima- und Ressourcenschutz bei. 2.2 Der Kunde ist König? – Kundenerwartungen und Kundenakzeptanz Der Einzelhandel als privatwirtschaftliche Tätigkeit ist unmittelbar vom Verhalten der Kunden und deren Akzeptanz ihrer jeweiligen Nahversorgungseinrichtung abhängig. Bei der Planung von Angeboten ist es daher elementar, die Erwartungen und Anforderungen sowie das Konsumverhalten der Kunden einzubeziehen. Wesentliche Teile des Konsumverhaltens sind die Produktwahl, die Wahl der Einkaufsstätte sowie der Zeitpunkt der Entscheidungsfindung. Dabei werden durch den Kunden konkrete Erwartungen an seine Einkaufsstätten formuliert (vgl. Übersicht 1). Übersicht 1: Kundenerwartungen an Nahversorgungsstandorte Vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis utes Warenangebot (Produktangebot und G -vielfalt, etc.) ohe Qualitätsansprüche (Frischeprodukte, Bio) H und Regionalität Attraktive Öffnungszeiten ute Erreichbarkeit, möglichst kostenfreie ParkG plätze Kommunikation und Begegnung eringer Besorgungsaufwand (Kopplungseffekte G durch benachbarte Geschäfte: one-stop-shopping), Bequemlichkeit und Zeiteffizienz Nähe zu Wohnstandorten ereinbarkeit ökonomischer und ökologischer V Belange Quelle: GMA Hinsichtlich der räumlichen Lage von Nahversorgungsangeboten wünscht sich die Hälfte der Bürger ein wohnortnahes, fußläufig erreichbares Angebot. Dennoch nutzen nur etwa 25 % der Bevölkerung die wohnortnahen Angebote.14 In Deutschland liegen die Pro-Kopf-Ausgaben für Lebensmittel unter dem europäischen Vergleichswert. Nur 14,4 % des privaten Konsums wird in Deutschland für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ausgegeben, während der EU-Durchschnitt bei 16,6 % liegt (2009).15 In der Konsumforschung wurde die Analyse von trennscharfen Zielgruppen wie den Qualitätskäufern, Schnäppchenjägern und smart shoppern durch das Phänomen des „hybriden Kunden“ abgelöst. Dieser bedient sich entsprechend seiner individuellen Bedürfnisse unterschiedlicher Preis- und Qualitätsangebote in verschiedenen Angebotsformen. Ergänzend haben Bewegungen, wie z. B. „Lohas“ (Lifestyle of health and sustainability), mit dazu geführt, dass Bio- und Wellnessprodukte einen deutlichen Aufschwung erfahren haben. 13 infas / DRL 2010: Mobilität in Deutschland 2008. 14 Heinritz, Klein, Popp 2003: Geographische Handelsforschung. 15 Eurostat – Statistisches Amt der EU: Konsumausgaben der privaten Haushalte nach Verwendungszwecken. 18 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 2.3 Es muss sich lohnen – Anforderungen an Standorte der Nahversorgung Zentrale Erkenntnisse ie Erwartungen der Kunden erfordern ein diffeD renziertes Angebot zu angemessenen Preisen. er Wunsch nach wohnortnaher Versorgung D hält nach wie vor an, wird aber i. d. R. nur eingeschränkt angenommen, da Kopplungseffekte fehlen oder diese nur begrenzt attraktiv sind. inkaufen bedeutet Erlebnis und Teilhabe am geE sellschaftlichen Leben. opplungseffekte sind auszunutzen und damit erK gänzende Einzelhandels- und Dienstleistungsangebote räumlich zu bündeln. Die Entscheidung eines Einzelhändlers, einen Laden an einem Standort zu entwickeln und zu betreiben, setzt die Einschätzung der erforderlichen Rentabilität voraus. Allgemeine Standortanforderungen und standörtliche Ausprägungen beeinflussen das mögliche Betriebsergebnis gleichermaßen (Übersicht 2). Neben den aufgezeigten standort- bzw. lagebezogenen Kriterien kommt fallweise die Ansiedlungs- und Förderpolitik der Kommune hinzu. So sind das „Investitionsklima“ in der Kommune, das Werben um den Einzelhandel und für mögliche Standorte sowie das Entgegenkommen und Übersicht 2: Standortanforderungen der Nahversorgungsbetriebe Makrostandort: Allgemeine Standortanforderungen inwohnerstruktur E Einzugsgebiet und Einwohnerpotenzial Kaufkraft im Einzugsgebiet Bedarfe im Einzugsgebiet Wettbewerbssituation Kopplungseffekte durch Agglomeration von Einzelhandel Investitionsklima in der Kommune Identifikation der Bewohner mit ihrem Wohnstandort . . . Mikrostandort: Standörtliche Ausprägungen rundstücksgröße, -zuschnitt und Lage G kommunale Infrastruktur einzelhandelsbezogene Integration (Kopplungseffekte, „Magneten“) verkehrliche Erreichbarkeit (Kfz, Fuß, Rad, Öffentlicher Verkehr) und Parkplatzkapazitäten Sichtbarkeit . . . Quelle: GMA 2011 Übersicht 3: Standortanforderungen der Betriebstypen im Lebensmitteleinzelhandel Kriterien Betriebstyp Grundstücksgröße in m2 Mindestgröße VK in m2 Einwohner im Einzugsgebiet Supermarkt 4.000 – 8.000 1.200 5.000 – 10.000 Discounter 4.000 – 6.000 800 > 4.000 i. d. R. Übernahmeprojekte 500 3.000 > 2.000 70 1.500 – 3.000 200 10.000 im Bestand eingebettet 30 1.000 – 2.000 Kleine Drogeriemärkte (z. B. Schlecker) k. A. 130 2.000 Große Drogeriemärkte (z. B. dm, Rossmann) k. A. 500 3.000 – 50.000 Integrationsmarkt (z. B. CAP) Kleinflächenkonzept Getränkemarkt Bäckerei / Metzgerei 2.000 – 4.000 Quelle: GMA-Handelsdatenbank 2011; VK = Verkaufsfläche 19 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 die Unterstützung der Interessenten häufig die entscheidenden Kriterien für die Ansiedlung von Betrieben. Die unterschiedlichen Betriebstypen weisen zusätzlich spezifische Standortanforderungen auf (vgl. Übersicht 3). gegnung der Bürger gefördert wird. Städtebaulich attraktiv gestaltete Räume unterstützen diese Synergien, in dem ein attraktiver Platz dazu einlädt, die Außengastronomie zu nutzen oder Bänke zum Verweilen einladen. Wesentliche, ergänzende zentrale Einrichtungen sind in Abbildung 10 dargestellt. Zentrale Erkenntnisse ie Betriebstypen zeigen differenzierte StandortD anforderungen hinsichtlich Lage, Einzugsbereich, Verkaufsfläche etc. eben allgemeinen Standortanforderungen und N standörtlichen Ausprägungen stellen die Stimmung und die Einzelhandelspolitik in den Kommunen und Regionen wichtige Entscheidungsparameter für die Betriebe dar. Abbildung 10: Lebensmitteleinzelhandel als Magnet Gastronomie Gastronomie (Café, Imbiss, Restaurant …) (Café, Imbiss, Restaurant . . .) Gesundheitsorientierte Dienste Gesundheitsorientierte Dienste (Ärzte, Phyisotherapie, Fitness …) (Ärzte, Physiotherapie, Fitness . . .) 2.4 Lebensmitteleinzelhandel als Magnet – Stabilisierung der Angebotsstruktur Nahversorgung, und dabei insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel, nimmt vor Ort eine Magnetfunktion ein. Als Frequenzbringer trägt dieser dazu bei, dass Kunden angezogen werden und ergänzend weitere Einrichtungen im Umfeld aufsuchen. Das bedeutet, dass die Bündelung von Angeboten zur gegenseitigen Sicherung der Einrichtungen beiträgt, indem vom Kunden Erledigungen an einem Ort – z. B. der Ortsmitte – als „one-stop“ durchgeführt werden können. Dies führt auch dazu, dass Räume belebt werden und die Be- Verwaltung und öffentliche Ein- Verwaltung öffentliche richtungenund (Rathaus, Polizei, EinKirche) richtungen (Rathaus, Polizei, Kirche) kurzfristiger Einzelhandel (Apotheke, Blumen, Einzelhandel Schreibwaren …) kurzfristiger (Apotheke, Blumen, Schreibwaren . . .) Lebensmittelhandwerk (Bäcker, Metzger) Lebensmittelhandwerk (Bäcker, Metzger) Lebensmitteleinzelhandel als Magnet Quelle: GMA 2011 3. Nahversorgung als kommunale Aufgabe – Hilfestellungen in der Planung 3.1 Bewertung der eigenen Nahversorgungssituation Die aufgezeigten Einflussfaktoren der Nahversorgung und ihre Entwicklungen eignen sich als Beurteilungskriterien zur Bewertung der örtlichen Situation in einer Gemeinde oder einem Stadtteil und ermöglichen die Ableitung von Entwicklungschancen und -erfordernissen (vgl. Übersicht 4). Für die Ausgestaltung des Sortimentes in einem Ort oder Stadtteil ist eine sog. Mindestausstattung wichtig: Waren des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, Backwaren, Fleisch- und Wurstwaren, Getränke, ergänzend ggf. Post und Bank. Eine Ausweitung des Angebotes um ergänzende Sortimente und Dienstleistungen, oder auch Angebote der öffentlichen Verwaltung, steigert die Attraktivität und Frequenz des Nahversorgungsstandortes bzw. der Gemeinde. Mit jeder Ergänzung wird zusätzliche Standortqualität geschaffen, werden Kopplungsaktivitäten angeregt und die Wohn- und Lebensqualität in der Kommune gesteigert (vgl. Abbildung 11). Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit können die aufgeführten Einzelangebote auch von Anbietern gebündelt werden. So kann die Rentabilität eines kleinen Lebensmittelladens durch ergänzende Angebote wie Toto / Lotto oder Postdienste ausgebaut werden. Hol- und Bring-Dienste können als Serviceleistungen ergänzt werden, um z. B. immobile Bürger zu versorgen und die Kundenbindung zu erhöhen. 20 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Übersicht 4: Checkliste zur Beurteilung der Nahversorgungsqualität Makrostandörtliche Aspekte inzugsgebiet / Versorgungsgebiet E Einwohnerpotenzial und soziodemografische Besonderheiten (Entwicklung, Dichte, Altersstruktur, Haushalte etc.) Kaufkraftpotenzial in der Kommune Kaufkraftströme und Kaufkraftbindung in der Kommune Verkaufsflächenausstattung sonstige Spezifika (z. B. Tourismus, Kurbetrieb, Grenzregion) Versorgungs-, Leistungs- und Zentralitätskennziffern Lokale Identität / Bindung (z. B. Vereinsaktivitäten, bürgerschaftliches Engagement) rreichbarkeit (Pkw, Fuß, Rad, Öffentlicher Verkehr) E Parkplatzsituation Größe und Zuschnitt des Grundstücks Lagezusammenhang in der Kommune (Zentrum, Randlage etc.) Einbindung in die Umgebung Akzeptanz in der Bevölkerung etriebstyp B Verkaufsflächenausstattung Sortimentsschwerpunkte, -breite und -tiefe Preisniveau Leistungsfähigkeit Öffnungszeiten Zusatzangebote (Dienstleistung u. a. m.) Engagement des Betreibers Zukunftsfähigkeit des Anbieters Städtebauliche Aspekte Mikrostandörtliche Aspekte Betriebstypenbezogene Aspekte (Bewertung des Angebots) iedlungsstruktur S Verkehrsstruktur städtebauliche Qualität durch die Aspekte Nutzung, Gestaltung, Grünstrukturen und Verkehr städtebauliche Bewertung des zentralen Versorgungsbereiches (insbesondere städtebauliche Qualität, Komplementärnutzungen) Quelle: GMA 2011 Abbildung 11: Stufenweise Ausgestaltung des Sortiments zur Nahversorgung Mindestausstattung Zusatzausstattung Steigerung der Standortqualität Papier- und Schreibwaren, Bücher, Blumen, Bürgerbüro Café, Gaststätte, Reinigung, Reisebüro Spirituosen, Tabakwaren, Zeitungen, Zeitschriften Drogeriemarkt, Körperpflege, Reformwaren, Apothekenwaren Ärzte, Friseur, Lotto/Toto-Annahmestelle Postagentur, Kreditinstitut Getränke Nahrungs- und Genussmittel, Brot- und Backwaren, Fleisch- und Wurstwaren Quelle: GMA 2011 21 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Übersicht 5: Anforderungen an die Nahversorgung Minimalanforderung Ausstattung Lage Maximalanforderung (Optimal-) Waren des täglichen Bedarfs Waren des kurzfristigen und mittelfristigen Bedarfs > 50 m2 Verkaufsfläche ca. 1.500 m2 Verkaufsfläche in der Gemeinde in Stadtteil / Wohngebiet integriert zentrale Lage Angebotsagglomeration kurze Wege: fußläufige Erreichbarkeit Erreichbarkeit Angebotsgestaltung rreichbar mit Pkw, Rad und E Öffentlichem Verkehr L ebensmittel mit Frischeanteil, Backwaren L ebensmittel und Non-Food-Artikel, hoher Frischeanteil ergänzende Dienstleistungsangebote Quelle: GMA 2011 3.2 Der „ideale“ Nahversorgungsstandort An Nahversorgungsstandorte werden viele Anforderungen, bezogen auf die Ausstattung, Lage, Erreichbarkeit sowie die Angebotsgestaltung, gestellt. Die Vielfalt der Kundenwünsche und -erwartungen, die Rahmenbedingungen vor Ort und weitere Faktoren erfordern eine standortangepasste Ausgestaltung der Nahversorgung. „Die bestmögliche Versorgung der Bevölkerung mit Waren und Dienstleistungen liegt vor, wenn die Einkaufsmöglichkeiten gut erreichbar sind und bei differenziertem Angebot und ausreichenden Konkurrenzverhältnissen ein chancengleiches Einkaufen für alle sozialen Schichten, auch für Menschen ohne Auto, für Behinderte und ältere Leute ermöglichen.“16 Als „idealer“ Nahversorgungsstandort wird demnach im Folgenden eine Nahversorgung beschrieben, die nach Mindest-Kriterien die Versorgung der Bewohnerschaft und damit die Standortqualität sichert. Darüber hinaus gehende Angebote steigern die Standortqualität entsprechend (vgl. Übersicht 5). Die aufgeführten Kriterien können idealerweise zwei Nahversorgungstypen zugeordnet werden, wobei Minimalund Maximalanforderungen gleichermaßen zum Tragen kommen (vgl. Abbildung 12). yp I stellt die Nahversorgung „um die Ecke“ bzw. im T Zentrum dar, die dem Idealbild der Nahversorgung entspricht, aktuell aufgrund fehlender Flächen jedoch nur selten umgesetzt werden kann. Aufgrund der ein- 16 Schöning, Borchard 1992: Städtebau im Übergang zum 21. Jahrhundert. geschränkten Flächenverfügbarkeiten stoßen Konzepte oftmals an Rentabilitätsgrenzen. Allerdings können gerade an diesen Standorten Kleinflächenkonzepte eine Alternative sein. yp II stellt eine Mindestversorgung der Bevölkerung, T wenn nötig auch in Stadtrandlage oder zwischen zwei Kommunen / Ortsteilen, dar. Aufgrund besserer Flächenverfügbarkeiten als an integrierten Standorten wie bei Typ I können ein vielfältigeres Warenangebot und eine größere Verkaufsfläche realisiert werden. Auch wenn der Einkauf am Ortsrand nicht dem „Idealbild“ von Nahversorgung entspricht, kann mit der standortnahen Versorgung der Verkehrsaufwand für Einkaufsfahrten minimiert werden bzw. auch in Zusammenarbeit mit benachbarten Kommunen ein gemeinsames Nahversorgungsangebot geschaffen werden. Eine attraktive Einkaufssituation entsteht neben dem Angebot an sich letztlich durch die städtebauliche Qualität und das Erscheinungsbild der Nahversorgungsbereiche. Neben baulichen Aspekten wie Fassadengestaltung, Raumdimensionen etc. gehen auch Komponenten der Begrünung und Gestaltung sowie Verkehr (Straßenführung und -erscheinungsbild) in die qualitative Bewertung und Entwicklung eines Standortes ein. Die verkehrliche Erreichbarkeit nimmt in der Diskussion um Nahversorgungseinrichtungen einen wichtigen Stellenwert ein. Obgleich der Einkauf zu Fuß im Wohnumfeld eine hohe Priorität hat, stellt der Pkw nach wie vor das wichtigste Verkehrsmittel für den Einkauf dar. Neben der guten verkehrlichen Erreichbarkeit sind u. a. auch ausreichend und gut erreichbare Parkplatzangebote zu berücksichtigen. Gleichermaßen ist es wichtig durch Fuß- und 22 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 ale wohnortnahe ung Zentrale Versorgung in der Ortsmitte Dezember 2011 Abbildung 12: Versorgungstypen Dezentrale wohnortnahe Versorgung Typ I – Einkaufen ums Eck integrierte Lage im Stadtteil oder Wohngebiet fußläufige Erreichbarkeit Waren des täglichen Bedarfs: Lebensmittel mit Frischeanteil, Backwaren zentrale Lage im Kern der Stadt / Gemeinde fußläufige Erreichbarkeit Erreichbarkeit mit Pkw und öffentlichem Verkehr Dezentrale wohnortnahe Versorgung Typ I b – Einkaufen im Zentrum aren des täglichen Bedarfs: Lebensmittel mit hohem W Frischeanteil Zentrale Versorgung in Stadt- / Zentrale Versorgung Ortsmitte in der Ortsmitte Typ II a – Einkaufen am Stadtrand / „Grüne Wiese" dezentrale Lage im Stadtgebiet Erreichbarkeit mit Pkw, Rad und Öffentlichem Verkehr gute Verkehrsanbindung und Parkplatzsituation Waren des täglichen und mittelfristigen Bedarfs Lebensmittel und Nonfood-Artikel dezentrale Lage zwischen zwei Kommunen ermöglicht Versorgung auch an Grenzertragsstandorten Erreichbarkeit mit Pkw, Rad und Öffentlichem Verkehr gute Verkehrsanbindung und Parkplatzsituation Waren des täglichen und mittelfristigen Bedarfs Lebensmittel und Nonfood-Artikel Lage am Stadt- / Ortsrand Typ II b – Einkaufen in Scharnierlage Lage zwischen zwei Kommunen Quelle: GMA 2011 23 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Radwegeverbindungen die Anbindung für die nicht motorisierte Bevölkerung sicher zu stellen. Das Einkaufen hat neben der materiellen Güterversorgung auch die Funktion des sozialen Treffpunkts. Die Bedeutung der sozialen Komponente wird deutlich, wenn über aktive und belebte Ortskerne und attraktive Stadtquartiere mit bestimmten Akteursgruppen diskutiert wird. Dem Einkaufen als materielle Güterversorgung kommt häufig eine identitätsstiftende Wirkung zu; weiche Faktoren wie „sich wohl fühlen“ oder „integriert sein“ werden dadurch gefördert. Zentrale Erkenntnisse begründete Steuerung ermöglichen. Wesentliche konzeptionelle Instrumente sind: er „ideale“ Nahversorgungsstandort kann durch D Mindestanforderungen beschrieben werden und umfasst zumindest ein Angebot an Nahrungsund Genussmitteln, Brot- und Backwaren, Fleischund Wurstwaren sowie Post und Bank. in stufenweiser Ausbau der Angebote führt zu E einer Steigerung der Standortqualität. as Einkaufen „um’s Eck“ bzw. in naher fußläuD figer Erreichbarkeit ist heute oft nur noch eine idealistische Vorstellung, welche aufgrund kaum vorhandener Standortvoraussetzungen vor Ort nicht immer realisiert werden kann. Dennoch sollte auch vor dem Aspekt der demografischen Entwicklung die Sicherung einer wohnortnahen Versorgung gefördert werden. F ußläufige Erreichbarkeit ist ein zentrales Kriterium der Nahversorgung, jedoch nicht immer realisierbar. lternative Nahversorgungslagen können neben A der klassischen Nahversorgungslage im Quartier auch das Zentrum oder die Randlage der Kommune sein. erkehrsgünstige Scharnierlagen zwischen zwei V Kommunen stellen eine weitere Standortalternative dar, wenn in keiner der Kommunen aufgrund eingeschränkter Kundenpotenziale geeignete Konzepte realisiert werden können. 3.3 Instrumente zur Steuerung Zur Beurteilung und Steuerung des Einzelhandels stehen Kommunen neben den baurechtlichen Verfahren bzw. dem besonderen Städtebaurecht (v. a. §§ 136 ff. BauGB) ergänzend verschiedene Konzepte und Instrumente zur Verfügung. Räumliche Konzepte umfassen kurz-, mittel- und langfristige Ziele, welche die Entwicklung und städtebaulich I ntegrierte Stadtentwicklungskonzepte (ISEK) bündeln die unterschiedlichen Belange räumlicher Planung (Verkehr, Wohnen, Handel, Wirtschaft, Soziales etc.) in Städten und Gemeinden. Der Mehrwert gegenüber Einzelkonzepten ist in der aufeinander abgestimmten Entwicklung von Leitlinien und Zielen zu sehen. In ISEKs werden themenspezifisch Leitbilder, Ziele und Maßnahmen formuliert, die eine langfristige Umsetzung ermöglichen. Das städtebauliche Entwicklungskonzept kann letztlich die Grundlage zur Beantragung von Sanierungsmitteln aus den diversen Programmen der städtebaulichen Erneuerung bilden. asterpläne dienen als sektorale Planung einer umfasM senden Auseinandersetzung mit dem Thema Einzelhandel. Oftmals werden auf Basis von Leitbildern konkrete Maßnahmen formuliert und ihre Umsetzung bezogen auf Zeitfenster (kurz-, mittel-, langfristig), Akteure etc. vereinbart. as wichtigste Instrument zur räumlichen Steuerung der D Handelsentwicklung in der Gemeinde stellt das Zentrenkonzept (auch Einzelhandelskonzept inkl. Nahversorgungskonzept) dar. Im Rahmen des Zentrenkonzeptes erfolgen i. d. R. eine intensive Auseinandersetzung mit dem Standortgefüge und eine Bewertung der vorherrschenden Einzelhandelssituation. Eine hohe Bedeutung hat dabei auch das zu erwartende und anzunehmende Entwicklungspotenzial in der Kommune und die hieraus zu ziehenden Schlüsse für die Standortentwicklung vor Ort. Zentrales Element der Zentrenkonzepte ist das Sortiments- und Standortkonzept. Ein Einzelhandels- bzw. Zentrenkonzept allein garantiert keine aktive Entwicklung, vielmehr stellt das Konzept die notwendigen Grundlagen und Voraussetzungen für mögliche Entwicklungen dar. Deshalb sollen Einzelhandels- bzw. Nahversorgungskonzepte in einen integrierten Stadtentwicklungsprozess eingebettet werden. ahversorgungskonzepte unterstützen auch in kleineN ren Kommunen bei der Sicherung und Entwicklung der Einzelhandels- und Nahversorgungssituation. Die Analyse der individuellen Situation, die bisherige Entwicklung und Identifikation von Herausforderungen stellen die Basis dar, auf der konzeptionelle Ansätze zur dauerhaften Sicherung der Nahversorgung abgeleitet werden können. er Masterplan Daseinsvorsorge ist ein relativ neues, D prozessorientiertes Instrumentarium auf regionaler oder landkreisbezogener Ebene. Nach der systematischen Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des demografischen Wandels auf die verschiedenen Infrastrukturbereiche der Daseinsvorsorge (u. a. auch Nahversorgung) werden Anpassungsstrategien entwickelt und deren politische und organisatorische Umsetzung sicher gestellt. 24 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Ergänzend stehen umsetzungsorientierte Instrumente zur Verfügung, welche durch Management und Kommunikation die Realisierung der formulierten Ziele und Maßnahmen unterstützen: In der Ausbildung eines Images für einen Standort kommt dem Standortmarketing eine zentrale Rolle zu. Es ist auf eine Attraktivierung des Standorts für Unternehmen und Einwohner in ihrer Standortentscheidung ausgerichtet. Neben dem Thema Einzelhandel findet beim Standortmarketing eine Verzahnung mit gesamtstädtischen Themen statt, die zur Qualität eines Standortes beitragen (z. B. Wohnen, Verkehr). as Standortmanagement umfasst eine aktive, steuD ernde Aufgabe, um Unternehmen u. a. in der Ansiedlung an einem Standort zu begleiten und die Charakteristik eines Standortes zu entwickeln (in der Wirtschaftsförderung auch „Clusterbildung“). Kommunikative Instrumente sind ein wichtiges Bindeglied zwischen Konzepten und umsetzungsorientierten Instrumenten. Mit Hilfe kommunikativer Instrumente (Beteiligung, Workshops etc.) können die Interessen der beteiligten Akteure gebündelt, Maßnahmen gemeinsam erarbeitet und damit die Zielsetzungen der Konzepte langfristig umgesetzt werden. Letztlich wird hierdurch nicht nur die Transparenz des Verfahrens deutlich erhöht, sondern auch die Wünsche der Bevölkerung aufgenommen und so bessere Erfolgschancen geschaffen. In diesem Kontext kommt auch interkommunalen und kooperativen Abstimmungsprozessen eine wichtige Rolle zu, um die Nahversorgungssituation und die Entwicklung des Einzelhandels zu steuern. Fallweise kann die Zusammenarbeit mit benachbarten Kommunen eine tragfähige Lösung darstellen (z. B. die Entwicklung von Nahversorgungsangeboten in Scharnierlage). Zentrale Erkenntnisse en kommunalen Rahmen für die Planung und D Steuerung des Einzelhandels stellen konzeptionelle Ansätze dar. Diese können z. B. Integrierte Stadtentwicklungskonzepte (ISEKs), Masterpläne oder Einzelhandelskonzepte sein. msetzungsorientierte Instrumente des MarU ketings sowie kommunikative Instrumente unterstützen die Zielformulierungen und die Umsetzung von Konzepten. Neue Formen der Bürgerbeteiligung erhöhen die Transparenz. inzelhandels- und Nahversorgungskonzepte stelE len die wichtigste Grundlage zur räumlichen Steuerung von Handelsentwicklungen dar. Diese zu entwickeln, vor Ort politisch zu legitimieren und in der Folge bauleitplanerisch umzusetzen obliegt den Kommunen. Die Einbindung in einen integrierten Stadtentwicklungsprozess ist zu empfehlen. 3.4 Das müssen Sie entscheiden! – Gedanken zur Entwicklung der Nahversorgung Die Attraktivität einer Kommune wird erheblich durch die Qualität der Nahversorgung, der Wirtschafts- und Arbeitsplatzstruktur, der Kinderbetreuung und Bildung, Kultur, Seniorenarbeit und öffentlichen Einrichtungen geprägt. Dass diese einzelnen Komponenten in engem Zusammenhang stehen, ist deutlich. Eine vitale und attraktive Kommune hat demnach verschiedene Stellschrauben, um ihre Standortqualität zu sichern und auszubauen. In Abgleich mit der Bewertung der vorhandenen Angebotsstruktur sollten zur Sicherung und Weiterentwickung der lokalen Nahversorgung in einer Zusammenschau Empfehlungen und Maßnahmen formulieren werden (vgl. Übersicht 6). Übersicht 6: Maßnahmen zur Sicherung der Nahversorgung rweiterung / Angebotsergänzung bestehender E Betriebe Erweiterung / Verlagerung bestehender Betriebe ündelung von Angeboten zur Herstellung von B Kopplungseffekten euansiedlung von angemessen leistungsfähigen N Betrieben ntwicklung von Alternativlösungen im Rahmen E interkommunaler Kooperation (z. B. Nachbargemeinden, Stadtteile i. S. einer Scharnierlösung) ntwicklung von Alternativlösungen i. S. von alE ternativen Versorgungskonzepten icherung und Entwicklung ausreichend attrakS tiver lokaler Nahversorgungsstrukturen (durch kommunale Einzelhandelskonzepte) icherung und Entwicklung ausreichend S attraktiver, regionaler Nahversorgungsstrukturen (durch interkommunale / regionale Einzelhandelskonzepte). Quelle: GMA 2011 Zur Sicherung und für den Ausbau von Angeboten und die Stärkung von Kommunen wird es fallweise notwendig sein, „neue Wege“ zu gehen. Der demografische Wandel und die zunehmend angespannte Finanzsituationen in den Kommunen erfordern eine Anpassung der Infrastrukturen und Angebote an diese Veränderungen. Wo Angebote in jeder einzelnen Kommune nicht mehr tragfähig sind, können in sog. „Scharnierlagen“ Nahversorgungseinrichtungen die Versorgung für mehrere Kommunen gleichberechtigt übernehmen. Die Schaffung von Win-Win-Situationen für Bürger, Kommunen und Gewerbetreibende ist gerade bei kooperativen Ansätzen ein wichtiger Weg zum Erfolg (vgl. Übersicht 7). 25 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Bei der Entwicklung von Angeboten ist es entscheidend, die entsprechenden Akteure frühzeitig in die Entwicklung einzubeziehen. Die Entscheidung der Konsumenten, ob diese mit ihrem Kaufverhalten die lokalen Einzelhandelsbetriebe unterstützen und damit den Aufbau oder Erhalt von Strukturen ermöglichen, entscheidet maßgeblich über den Erfolg der Nahversorgung; dabei können kommunika- Übersicht 7: Zentrale Anforderungen an eine tragfähige Nahversorgung Ausrichtung auf sich vollziehenden Wandel und den hieraus zu erwartenden Strukturen (Demografischer Wandel, Bedürfnisse und Erfordernisse der Bürger) tive Methoden (Workshops, Zukunftskonferenzen etc.) in der Entwicklung auch neuer Angebote unterstützen. Neben der Entwicklung gemeinsamer Perspektiven und Ziele, sind v. a. das Bewusstsein für den „Mehrwert“ des lokalen Handels zu stärken und Abstimmungsprozesse vorzunehmen. Zentrale Erkenntnisse Realistische Abschätzung der Verflechtungen mit Zentralen Orten (Welche Rolle kann das eigene Nahversorgungsangebot einnehmen?) ultifunktionale Ausrichtung durch Einbindung M von Dienstleistungen etc. Professionelle Führung und Beratung ositionierung der Kommune zum Erhalt und P Ausbau der Nahversorgung vor Ort Ausnutzung planungsrechtlicher Möglichkeiten zum Schutz bestehender und gewollter Strukturen (z. B. Zentrenkonzept) Einbindung in ganzheitlichen Ansatz zur Stärkung und Belebung der Kommune usbau öffentlicher Förderungen für NahversorA gungseinrichtungen (z. B. auch „kleine Programme“ und Fördervolumina) Quelle: GMA 2011 ie Beurteilung der eigenen NahversorgungssiD tuation erfolgt auf Basis ökonomischer, standörtlicher, betriebstypenbezogener sowie städtebaulicher Aspekte. it Kooperationen können gemeinschaftliche M Lösungen umgesetzt werden und Win-Win-Situationen für alle Beteiligten geschaffen werden. Dabei können sowohl zwischen Gewerbetreibenden als auch zwischen Kommunen innovative Lösungen entstehen. esentliche Anforderungen für die Tragfähigkeit W sind u. a. die Ausrichtung auf zu erwartende Strukturen und Bedürfnisse, die Einbindung in ganzheitliche Konzepte zur Stärkung und Belebung der Kommune, eine realistische Abschätzung der Verflechtungsbeziehungen und die deutliche Positionierung der Kommune unter Ausschöpfung planungsrechtlicher Möglichkeiten zur Sicherung gewollter Strukturen. ommunikation zeigt sich als wichtiger Baustein K in der Umsetzung und Realisierung von Nahversorgungsangeboten; dabei sind die Bürger als Konsumenten in die Entwicklung einzubeziehen. II. Was es nicht alles gibt – Konzepte der Nahversorgung in Deutschland und anderswo Das folgende Kapitel zeigt unterschiedliche Ansätze der Lebensmittelnahversorgung auf. Neben den konventionellen Ansätzen wie Supermärkten und Discountern werden auch sog. Kleinflächenkonzepte und alternative Ansätze der Grund- und Nahversorgung vorgestellt. Ergänzend wird auf die Rolle des Internethandels in der Nahversorgung eingegangen. 1. Konventionelle Ansätze Im Folgenden werden die gängigen Träger der Nah- und Grundversorgung im Lebensmittelbereich vorgestellt und ihre jeweilige Bedeutung aufgezeigt. Neben einer Definition, die zu einer besseren Differenzierung unterschiedlicher Ansätze hilft, werden die gängigen Marktgrößen und damit auch Anforderungen an Standorte dargelegt. Ergänzend werden die marktgängigen Konzepte und Betreiber sowie die regionale Verbreitung überblicksartig aufgezeigt. 1.1 Supermärkte „Ein Supermarkt ist ein Einzelhandelsbetrieb, der auf einer Verkaufsfläche von mindestens 400 m2 Nahrungs- und Genussmittel einschließlich Frischwaren (z. B. Obst, Gemüse, 26 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Übersicht 8: Supermärkte und Kleinflächenkonzepte in Deutschland: Unternehmen, Vertriebsschienen, Verkaufsflächen und Vertriebsgebiet Unternehmen Bartels-Langness Handelsgesellschaft mbH & Co. KG Vertriebsschiene Anzahl der Märkte nah & frisch M arkant Nah & Frisch IK – Ihr Kaufmann insgesamt > 120 Coop eG Edeka-Gruppe mit ihren 7 Regionalgesellschaften und ca. 4.500 selbstständigen Kaufleuten AG & Co. KG Edeka Südwest Handelsgesellschaft mbH Edeka NordbayernSachsen-Thüringen Stiftung & Co. KG Feneberg Lebensmittel GmbH Gutkauf Großhandelsgesellschaft mbH & Co. KG Handelshaus Rau GmbH & Co. KG Jibi Handel GmbH & Co. Kaiser’s Tengelmann GmbH Karl Giehl GmbH & Co. KG 300 – 1.000 Sachsen, Sachsen-Anhalt, 300 – 600 Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Mecklenburg100 – 300 Vorpommern, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Thüringen > 1.200 Bayern Nord, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen Nord, Schleswig-Holstein E-Neukauf E-aktiv Markt k. A. k. A. 1.000 – 2.500 400 – 1.000 nah & gut k. A. 300 – 700 Baden-Württemberg, Bayern West, Hessen Süd, RheinlandPfalz Süd, Saarland nah & gut Kupsch – in aller Frische k. A. 31 300 – 500 600 – 800 Bayern Nord, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Bayern (Franken, Würzburg) E-Reichelt E-aktiv “City” 56 k. A. 850 – 2.300 500 – 850 Frischmarkt 400 100 – 600 Supermarkt 67 < 1.200 gutkauf Edeka Nord Handelsgesellschaft mbH 220 Vertriebsgebiet Edeka Minden-Hannover Stiftung & Co. KG Sky Verkaufsflächen (m2 VK) Dorfladen Um’ s Eck k. A. < 300 insgesamt k. A. < 350 70 – 350 S uper- / Verbrauchermarkt 85 800 – 2.000 K aiser’ s / Tengelmann 700 1.000 – 2.000 IK – Ihr Kaufmann Ihre Kette Dorfladen > 200 insgesamt 100 – 300 insgesamt bundesweit Brandenburg Niedersachsen, SachsenAnhalt, Brandenburg Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen Nord, Brandenburg Nord Baden-Württemberg, Bayern (Allgäu, Oberschwaben, Oberbayern) Hessen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Sachsen, SachsenAnhalt Ostbayern Nordwestdeutschland Brandenburg, Nordrhein, Rhein-Main-Neckar, München, Oberbayern Westerwald, Eifel, Taunus, Hunsrück, Mittelrhein, Siegerland, Sauerland Quelle: GMA-Zusammenstellung 2011 auf Basis von EHI: Handel aktuell 2009 / 2010; Internetseiten der jeweiligen Handelsunternehmen; GMA Handelsdatenbank 2011 27 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Übersicht 8: Supermärkte und Kleinflächenkonzepte in Deutschland: Unternehmen, Vertriebsschienen, Verkaufsflächen und Vertriebsgebiet Unternehmen Vertriebsschiene Anzahl der Märkte Verkaufsflächen (m2 VK) S uper- / Verbrauchermarkt 180 800 – 2.000 Konsum – FRIDA Frische Markt 41 k. A. Konsum Leipzig eG Konsum 70 250 – 1.000 Konsum Hagenow eG Konsum 14 70 – 900 M arkant nah & frisch Dorfladen Um’ s Eck 250 300 – 600 k. A. k. A. k. A. Markant M arkant Nah & Frisch nah & frisch Ihre Kette Supermarkt 14 42 Minipreis 34 k. A. K+K Klaas + Kock B. V. & Co. KG Konsum Dresden eG LHG Lebensmittel mbH & Co. KG Markant Nordwest Handels GmbH & Co. KG Markant Nah & Frisch GmbH Minipreis-Läden GmbH Naschwelt GmbH & Co. KG Okle GmbH Großhandelszentrale 300 – 600 73 R ewe Supermarkt Nahkauf Rewe „City” 3.300 1.000 – 3.000 k. A. k. A. 150 – 500 500 – 1.000 Supermarkt nah & gut N eu: „Lädchen für alles” 305 k. A. k. A. 1.400 – 1.800 k. A. k. A. M arkant nah & frisch Dorfladen Ums Eck > 200 Supermarkt nah & frisch 88 > 50 Wasgau AG > 400 Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen Dresden / Sachsen, Bayern Leipzig um Hagenow Nordbayern, Hessen Süd, nördliches Baden-Württemberg Von der Nordsee / ostfriesische Inseln bis NordrheinWestfalen und Hessen, von der holländischen Grenze bis Großraum Hannover Nordsachsen (Torgau, Erlenberg, Wurzen) Hessen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen Nördliches Nordrhein100 – 300 Westfalen, Niedersachsen, Bremen nah & frisch Utz GmbH & Co. KG k. A. Tegut Gutberlet Stiftung & Co. 300 – 1.000 100 – 300 Rewe Group Aktiengesellschaft 800 – 1.500 300 – 600 M arkant Nah & Frisch IK – Ihr Kaufmann Landmarkt Peter Cames GmbH & Co. KG Ihre Kette Ihr Kaufmann < 350 70 – 350 Vertriebsgebiet Baden-Württemberg 100 – 300 100 – 800 100 – 700 300 – 600 < 350 70 – 350 600 – 2.000 100 – 1.000 Nordrhein-Westfalen, nördliches Rheinland-Pfalz, grenznahe Benelux-Staaten bundesweit Hessen, Niedersachsen, Thüringen, Bayern Nord Südwestliches Bayern, südliches Baden-Württemberg Rheinland-Pfalz, Saarland, nordwestliches Baden-Württemberg, südliches Hessen Quelle: GMA-Zusammenstellung 2011 auf Basis von EHI: Handel aktuell 2009 / 2010; Internetseiten der jeweiligen Handelsunternehmen; GMA Handelsdatenbank 2011 28 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Südfrüchte, Fleisch) und ergänzend Waren des täglichen und des kurzfristigen Bedarfs anderer Branchen vorwiegend in Selbstbedienung anbietet. Der Supermarkt ist – laut EuroHandelsinstitut – primär dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der für Nonfood vorgesehenen Fläche nicht über 25 Prozent liegt.“17 forderungen der schrumpfenden und alternden Bevölkerung flexible, standortangepasste Konzepte zur Sicherung der wohnortnahen Versorgung erfordern. Mit sog. Kleinflächenkonzepten versuchen daher v. a. Großhandlungen auf kleineren Verkaufsflächen (bis zu 400 m2) eine quartiersbezogene Grundversorgung zu ermöglichen. Für den Betriebstyp „Supermarkt“ ist in den vergangenen Jahren eine sukzessive Vergrößerung der durchschnittlichen Verkaufsfläche feststellbar. Im Durchschnitt streben die Betreiber mittlerweile Verkaufsflächen von ca. 1.500 m2 an; in Einzelfällen sogar zwischen 1.500 – 2.000 m2.18 In Übersicht 8 sind die aktuell am Markt agierenden Unternehmen mit ihren Supermarkt- und Kleinflächenkonzepten aufgeführt, welche im Folgenden näher vorgestellt werden. In der konkreten Sortimentsausgestaltung sind die von Großhandlungen belieferten Betreiber bis auf Basisprodukte frei, auch regionale Angebote einzubinden und auf die spezifischen Kundenwünsche vor Ort einzugehen. Aufbauend auf einem Basiskonzept können – je nach spezifischer Situation – ergänzende Module, z. B. Tiefkühlwaren, in das individuelle Marktkonzept eingefügt werden. Ebenso können ergänzende Dienstleistungen (Lotto / Toto, Post, Lieferservice etc.) integriert werden. Als Voraussetzung für ein Kleinflächenkonzept ist ebenfalls ein ausreichendes Kundenpotenzial notwendig. In der Regel sollten mindestens 1.000 Einwohner im unmittelbaren Einzugsbereich des Geschäftes vorhanden sein. Ideale Stand- 1.2 Kleinflächenkonzepte der Großhändler In den vergangenen Jahren wurde offensichtlich, dass die aktuellen und zu erwartenden Entwicklungen und Heraus- Übersicht 9: Discounter in Deutschland: Unternehmen, Vertriebsschienen, Verkaufsflächen und Vertriebsgebiete Unternehmen Vertriebsschiene Aldi Nord & Süd GmbH & Co. oHG Edeka-Gruppe AG & Co. KG Edeka Minden-Hannover Stiftung & Co. KG Edeka Minden-Hannover Stiftung & Co. KG Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen Stiftung & Co. KG Edeka Südwest Handelsgesellschaft mbH Lidl GmbH & Co. KG Netto Stavenhagen GmbH Rewe Group Aktiengesellschaft Verkaufsflächen (m2 VK) 4.270 750 – 1.300 bundesweit N etto (z. T. noch Plus) 4.000 700 – 1.200 bundesweit aktiv Discount 16 500 – 850 NP Niedrigpreis 350 350 – 1.200 Diska 190 700 – 850 Treff 3000 < 160 > 600 Lidl 3005 700 – 1.300 N etto (z. T. noch Plus) 300 700 – 900 Vertriebsgebiet Aldi Norma GmbH & Co. KG Anzahl der Märkte Bremen Niedersachsen, SachsenAnhalt, Berlin, Brandenburg Bayern Nord, Thüringen, Sachsen Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz Süd, Hessen Süd, Saarland, Bayern West bundesweit Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, SachsenAnhalt, Sachsen Norma 1.300 500 – 2.500 bundesweit Penny Penny-City 2.400 k. A. 800 – 1.000 400 – 500 bundesweit Quelle: GMA-Zusammenstellung 2011 auf Basis von EHI: Handel aktuell 2009 / 2010; Internetseiten der jeweiligen Handelsunternehmen 17 Ausschuss für Definitionen zu Handel und Distribution 2006 "Katalog E", Eurohandelsinsitiut (EHI) "Handelsaktuell 2009 / 2010" 18 Ebenda; 2009 / 2010 29 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 orte befinden sich im Quartier mit guter fußläufiger Erreichbarkeit sowie auch einer guten Erreichbarkeit per Pkw. Mittlerweile existiert eine Vielzahl an unterschiedlichen Konzepten, jeweils regional angepasst. Die wesentlichen Konzepte werden anhand von Good-Practice-Beispielen dargestellt (Kapitel III), ergänzend werden die sie beliefernden Großhandlungen präsentiert (Kapitel VI). 1.3 Discounter „Discounter bieten ein enges, auf raschen Umschlag ausgerichtetes Sortiment zu niedrigen Preisen an. Da Discounter für diese Strategie große artikelspezifische Einkaufsvolumina und hohe Kundenfrequenzen benötigen, wird das Discountgeschäft fast ausschließlich von großen Einzelhandelsunternehmungen nach dem Filialprinzip betrieben.“19 Lebensmittel-Discounter bieten zusätzlich wechselnde Randsortimente („Aktionsware“) an, die nicht kontinuierlich geführt werden. Dabei handelt es sich überwiegend um Angebote außerhalb des Lebensmittelbereichs. Speziell bei Lebensmitteldiscountern fällt das Verkaufsflächenwachstum in Relation zur Zunahme der Betriebsanzahl höher aus und spiegelt damit die zunehmende Größe je Betrieb wider. Während Lebensmitteldiscounter der ersten Generation noch mit Verkaufsflächen zwischen 300 und 400 m² zu Recht kamen, gelten mittlerweile Verkaufsflächen zwischen 800 und 1.200 m² als marktgerecht. In Übersicht 9 sind die am Markt agierenden Unternehmen dargelegt. 1.4 Lebensmittelhandwerk Das Lebensmittelhandwerk bildet ein weiteres Rückgrat der Nahversorgung für die Bevölkerung. Bäckereien und Metzgereien übernehmen eine wichtige Aufgabe in der flächendeckenden Versorgung. Aufgrund des spezialisierten Warenangebots kann dabei jedoch nur von einer Teilversorgung gesprochen werden. Sie bieten, teilweise unterstützt durch ihre Bäckereien-Handelsgenossenschaften (z. B. Bäko, Backring Nord, mit Eigenmarken), Ergänzungsprodukte zu Brot- und Backwaren an. So werden in vielen Bäckereien auch Konfitüren, Kaffee, Getränke oder Saisonartikel (= Frühstückssortiment) verkauft und damit die Versorgungsleistung des Lebensmittelhandwerks in Richtung Grundversorgung ergänzt. Ebenfalls eine tragende Rolle in der Nahversorgung nehmen Metzgereien und Fleischereien ein. Neben Angeboten aus eigener Produktion (Fleisch, Wurst etc.) führen diese Betriebe, wie auch die Backwarenverkaufsstellen, in strukturschwachen Räumen u. a. auch Gemüse und Milchprodukte. 2. Netz statt Tüte? 2.1 Bedeutung neuer Medien für die Nahversorgung Heute sind bereits 95 % der Unternehmen und 67 % der Privathaushalte „online“. Neben Kommunikation und Recherche zeigen sich das Internet bzw. Smartphones auch für den Einkauf von Waren und Dienstleistungen als viel genutzte Medien20. Knapp 70 % der Bürger mit Internetanschluss (ca. 55 Mio.) kaufen bereits Waren oder Dienstleistungen im Internet. Dabei ist eine deutlich steigende Tendenz festzuhalten. Im Jahr 2009 haben die Deutschen etwa 15,5 Mrd. e im e-commerce ausgegeben (ca. 53 % des Gesamtumsatzes im Versandhandel).21 Das Internet ist damit der Vertriebskanal mit der höchsten Wachstumsdynamik22 und setzt auch den stationären Handel unter Zugzwang. Mit der Entwicklung der Smartphones erlangt das Internet im Einkauf eine neue Dimension. Nach anfänglicher Zurückhaltung, holen in jüngster Vergangenheit die sog. „Silver Surfer“, also die Senioren, in der Internetnutzung auf.23 Dabei erfreuen sich v. a. auch Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel einer regen Nachfrage. Für die Nahversorgung sind folgende Entwicklungen festzuhalten: er Online-Handel mit Nahrungsmitteln und Getränken D liegt mit einem Marktanteil von nur 0,1 % am gesamten Lebensmittelumsatz in Deutschland auf einem noch vernachlässigbaren Niveau.24 Das Internet hat sich beim Handel mit Lebensmitteln als Vertriebskanal noch nicht durchsetzen können. er Internethandel mit Lebensmitteln ist vorrangig auf D Delikatessen, die im stationären Handel nur schwer zu bekommen sind, sowie auf Tiefkühlkost und Weine spezialisiert. Der Vertrieb frischer und leicht verderblicher Produkte über das Netz ist fast ausschließlich auf Ballungsräume konzentriert. Zahlreiche Konsumentenbefragungen unterstreichen, dass der Einkauf von Lebensmitteln aufgrund der erforderlichen Frische und schonenden Verpackung, aber auch wegen Gewährleistungsfragen, kaum statt findet.25 er Versand von Lebensmitteln stellt für Online-Händler D eine logistische Herausforderung dar. Neben einer un- 19 Ausschuss für Definitionen zu Handel und Distribution 2006 „Katalog E“; Eurohandelsinstitut (EHI) „Handel aktuell 2009 / 2010“ 20 Statistisches Bundesamt Deutschland: Entwicklung der Informationsgesellschaft IKT in Deutschland; Ausgabe 2007, Wiesbaden 2007. 21 www.heise.de: Versandhandel erzielte 2009 erstmals mehr als die Hälfte des Umsatzes im Web, Abruf am 06.12.2010 und GfK Online Shopping Survey; April 2008. Hierin enthalten sind neben Wareneinkäufen auch Dienstleistungen, wie z. B. Eintrittskarten, Hotelbuchungen, Urlaubsreisen. 22 vgl. u. a. auch BITKOM; Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien e. V.: Der elektronische Handel, 2007. 23 Quelle: http://www.esales4u.de/2010/gfk-online-shopping-survey.php; Abruf am 03.08.2010 und www.heise.de: Versandhandel erzielte 2009 erstmals mehr als die Hälfte des Umsatzes im Web, Abruf am 06.12.2010 und telefonische Abfrage beim EHI, Köln am 08.02.2011. 24 Quelle: u. a. http://www.esales4u.de/2010/gfk-online-shopping-survey.php; Abruf am 03.08.2010 und http://digitalstrategyblog.com/2010/08/11/lebensmittelhandel-im-internet-marktanalyse-erfolgsfaktoren; Abruf am 18.08.2011 25 vgl. hierzu exemplarisch: Einzelhandelsanalyse und Nahversorgungsanalyse für den Bezirk Landeck; GMA, September 2009 30 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 terbrechungsfreien Kühlkette muss i. d. R. auf eine hohe Druckempfindlich geachtet werden. Der Aufbau einer exakt auf die Produkte abgestimmten Handels- und Distributionskette ist teuer, wobei die Bereitschaft der Kunden, die Mehrkosten hierfür zu tragen, bei gängigen Sortimenten und Preislagen im Lebensmittelsortiment gering ist. Das sich aktuell am Markt befindliche Angebot stellt entweder Ergänzungssortimente zu ihrem ansonsten breit aufgestellten Angebot im Internet dar, oder ist ein ergänzendes Standbein zu bereits bestehenden stationären Lebensmittelgeschäften.26 L ediglich das Segment Apothekenwaren kann auf einen merklichen Anteil durch den Internetvertrieb am Branchenumsatz verweisen. 2.2 Wesentliche Anbieter von Lebensmitteln „online“ Der Online-Handel mit Lebensmitteln ist in Deutschland – verglichen mit anderen europäischen Ländern – noch gering ausgeprägt. Nachdem zu Beginn des 21. Jahrhunderts der Versandhandel Otto erfolglos versuchte, sein Sortiment auf den Lebensmittelbereich auszuweiten, kommt aktuell wieder Bewegung in den Markt. Seit ca. 2005 bietet „gourmondo“ Lebensmittel und Delikatessen im Online-Versand an. Seit 2009 besteht der Lebensmittelvollsortimenter „froodie“, der ein umfangreiches Warenangebot inklusive Frischeprodukten hat. Seit 2010 weitet sich der Internet-Lebensmittelmarkt mehr und mehr aus (exemplarisch): t egut… bietet in Kooperation mit gourmondo Lebensmittel im Versand an; ei edeka24 können Trockenprodukte und nicht verb derbliche Waren online bestellt werden; mazon bietet als Kooperationspartner von froodie soA wie lokalen Händlern ein Lebensmittelsortiment an; ewe hat 2011 mit dem Online-Lieferservice begonnen R und erprobt aktuell das Konzept des Drive-In-Modells; eitere Anbieter am Markt sind lebensmittel.de und w food-shop24; s bestehen regional agierende Anbieter, wie z. B. www. e lieferladen.de in der Region Stuttgart. Für die Zukunft ist zu erwarten, dass der Internethandel im Lebensmittelbereich weiter ausgebaut wird und die Zahl der Anbieter steigt. Allerdings sind der wachsenden Zahl der Internet-Anbieter Grenzen gesetzt: Da der Verbraucher einen hohen Wert auf Frische („look, smell and feel“) legt, ist dem Lieferservice von ansässigen Händlern ein deutlich höheres Entwicklungspotenzial beizumessen. Dabei wird das Internet als Bestellmöglichkeit (neben Telefon und Fax) eine wachsende Bedeutung einnehmen. Bei Internet-Angeboten ohne stationärem Handel hingegen, geht vielfach die Schere zwischen Logistikaufwand und dem vom Kunden akzeptierten Gesamtpreis auseinander: bei durchschnittlichen Einkaufsbons zwischen 10 – 25 e wird die Logistik unangemessen teuer. 3. Alternative Ansätze des Handels In der Praxis wird die Nahversorgung neben den aufgeführten konventionellen Ansätzen (v. a. Systemanbieter) durch alternative Ansätze ergänzt. Entsprechend den Rahmenbedingungen und Bedürfnissen vor Ort kommen dabei unterschiedliche Modelle zum Einsatz. 3.1 Mobile Versorger und Bürgerbusse Rollende Supermärkte übernehmen in stark ausgedünnten, ländlichen Räumen eine wichtige Versorgungsfunktion. Die Kundschaft weist dabei einen hohen Altersschnitt auf. Täglich sind in Deutschland ca. 1.800 rollende Verkaufswagen unterwegs; so kommen ca. 1 Mio. Kundenkontakte pro Woche zustande.27 Diese Vertriebsform wird v. a. im Hinblick auf den demografischen Wandel in dünn besiedelten, ländlichen Gebieten weiter an Bedeutung gewinnen. Zur mobilen Versorgung ist zusätzlich die in der Regel wöchentlich angelieferte „Grüne Kiste“ (Gemüse- / Obstkiste) zu zählen. Dabei übernimmt ein regionaler Hof die Belieferung der Haushalte. Diese Form der Versorgung hat sowohl in den Ballungsgebieten als auch im ländlichen Raum seine Akzeptanz gefunden. Alternativ bieten sog. Bürgerbusse (z. B. in Salach) der Bevölkerung den Transport von der Haustür zu Versorgungseinrichtungen (z. B. Lebensmittelmarkt, Arzt). Telefonisch kann der Bürgerbus bestellt werden und bietet damit v. a. der immobilen Bevölkerung eine wichtige Voraussetzung für eine selbstbestimmte Lebensgestaltung. 3.2 B ürgerschaftliches Engagement – Genossenschaftliche Modelle Auf Basis bürgerschaftlicher Modelle sind verschiedene Konzepte der Nahversorgung möglich. Hinter allen Modellen steht das gemeinsame Ziel, die Nahversorgung vor Ort zu sichern und die Bindung an den Ort zu erhöhen. Alle Modelle erfordern ein hohes Bewusstsein der Bevölkerung und den Willen dieser, das lokale Geschäft zu unterstützen. Ein bewährtes Modell stellt die Gründung einer Genossenschaft dar. Dabei zeichnen die Bürger Genossenschaftsanteile, mit denen sie Mit-Eigentümer des Ladens werden. Die Ausschüttung erfolgt häufig in Form von Warengutscheinen, so dass die Bindung über das Mit-Eigentum zusätzlich noch erhöht wird. Weitere Rechtsformen sind Vereine oder Gesellschaften bürgerlichen Rechts. 26 vgl. hierzu z. B. Lebensmittelzeitung vom 25. Juni 2010: “Otto hat Lust auf Lebensmittel“ 27 Angaben des Bundesverbandes des deutschen Lebensmittelhandels: http://www.lebensmittelhandel-bvl.de/bvl-mobile-verkaufsstellen.html 31 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Für alle Variationsmöglichkeiten dieser Organisationsform gilt: das bürgerschaftliche Engagement und ein Bewußtsein in der Bevölkerung stellen die Grundvoraussetzungen für den nachhaltigen Erfolg dar. 3.3 Wochenmärkte Der Wochenmarkt erfährt als „Frische-Einkaufszentrum“ für regionale Produkte eine wachsende Beliebtheit. Dabei übernehmen grüne Märkte auch eine wichtige Funktion für die Belebung der Stadt- / Orts- und Stadtteilzentren, selbst wenn sich dort der stationäre Lebensmittelhandel komplett zurückgezogen hat. Aktuell wird die Zahl der Wochenmärkte in Deutschland auf ca. 3.000 geschätzt. Vielfach stellen sie einen wichtigen Bezugspunkt zur Versorgung der Bevölkerung mit Frischeartikeln dar und können zur Frequenzsteigerung und damit zur Belebung einer Handelslage beitragen. Wochenmärkte werden üblicherweise in kommunaler Regie abgehalten. Dort, wo aus städtischer Hand keine „Kümmerer“ für einen Wochenmarkt zur Verfügung stehen, bietet beispielsweise die Deutsche Marktgilde eG die Organisation von Wochenmärkten und die Vertretung der Markthändler an. 3.4 Hofläden Die Direktvermarktung regionaler Produkte erfolgt letztlich zunehmend auch über die Landwirtschaft selbst in Hofläden. Aufgrund eines konzentrierten Warenangebots (meist Obst, Gemüse, ausgewählte Molkereiprodukte) kommt Hofläden nur eine ergänzende Funktion in der Nahversorgung zu. Hofläden sind i. d. R. an die Hofstelle gebunden, da Familienmitglieder den Verkauf organisieren, und weisen oft eingeschränkte Öffenungszeiten auf. Die Möglichkeit, Versorgungskäufe mit anderen Erledigungen zu verknüpfen besteht mit der meist abseitigen Lage der landwirtschaftlichen Betriebe selten. Mit der steigenden Beliebtheit von Hofläden zeigen sich für die Zukunft Möglichkeiten, die Angebote in diesen auszubauen und zu einem Standbein der Nahversorgung zu gestalten. 3.5 Sonstige Ansätze Eine Reihe interessanter Modelle entstand auch durch Förderinitiativen. Ein Teil der Modellprojekte kommt nach einer Anschubfinanzierung auch ohne Förderung aus. Fördermöglichkeiten sollen der Erprobung und Errichtung dienen und allenfalls in Ansätzen den Betrieb unterstützen. Aus diesen Förderprojekten heraus entstehen neue Modelle und Erkenntnisse, die für eine Ausweitung von alternativen Ansätzen insgesamt eine wichtige Grundlage bilden. Das KOMM-IN-Modell wurde Ende der 1990er Jahre in Baden-Württemberg auf kommunaler Ebene ins Leben gerufen, um die Nahversorgung in ländlichen Räumen zu sichern. Das Konzept basiert auf drei Angebotssäulen: Lebensmittel, Dienstleistungen und soziale Aspekte. Dabei erfolgt die Abstimmung des Angebotes auf die lokalen Bedürfnisse und Besonderheiten. In der Umsetzung bestehen neben kombinierten Märkten auch solche, in denen aufgrund einer bestehenden Wettbewerbssituation ausschließlich Dienstleistungen wie Bank, Post, Tourismus-Info etc. angeboten werden. Realisiert wurden die Modelle bislang in neun Gemeinden. Das Konzept MarktTreff wurde in Schleswig-Holstein durch die Landesregierung in Zusammenarbeit mit Akteuren aus Wirtschaft, Verbänden und Gesellschaft ins Leben gerufen und über diverse öffentliche Töpfe (ELER, GAK und Land Schleswig-Holstein) gefördert. Der MarktTreff soll die Nahversorgung der Bevölkerung sichern und gleichzeitig die lokale Gemeinschaft fördern und Arbeitsplätze schaffen. Die Philosophie des Marktes ist eine Zusammenführung von Angeboten der Grundversorgung als Kerngeschäft sowie Dienstleistung (z. B. Reinigungsannahme, Bank-Servicepoint) und Kommunikation unter einem Dach. Für die Umsetzung wurden unterschiedlich große Markt-Modelle von S bis XL entwickelt. Dabei sind grundsätzlich vier Vertriebsformen möglich: kommunales Eigentum als Vermietung, ein PPP-Modell (also Kooperation zwischen öffentlicher und privater Trägerschaft), private oder bürgerschaftliche Führung. Aktuell bestehen ca. 26 Märkte; 12 weitere sind in der Planung. Ähnliches soll nun auch in Hessen mit dem H-Treff initiiert werden. Der Bergische Regionalladen entstand als Förderprojekt der Regionale 2006 und Sozialen Stadt Nordrhein-Westfalen. Entsprechend der Ausrichtung des Bund-LänderProgramms Soziale Stadt ist neben der Nahversorgung auch die Integration von Behinderten, Langzeitarbeitslosen etc. ein wichtiges Ziel des Modells. In der Umsetzung sind Läden mit unterschiedlicher Größe und Funktion vorgesehen: Mikro-, Mini-, Midi- und Maxiladen. So wird die Palette vom Vollsortimenter bis zum Ergänzungsladen, der nur ausgewählte (vor Ort fehlende) Segmente führt, angeboten. Die Führung des Ladens erfolgte in genossenschaftlicher Form und wurde 2009 durch die „beroma eG“ übernommen. Das noch junge Projekt wurde bisher am Standort Solingen-Hasseldelle umgesetzt. Das Modell Shop-Treff geht auf die Raiffeisenbank Rheinbach Euskirchen eG zurück. Der Rückzug von Filialen im ländlichen Raum erforderte neue Ideen zur Kundenbindung an die verbleibenden Geldautomaten. Die Vermietung der ehem. Filialen an selbstständige Einzelhändler und Kooperationspartner der Bank ermöglichte die Umsetzung der sog. Shop-Treffs als Nachbarschaftsladen. Das Modell DORV (Dienstleistung und Ortsnahe RundumVersorgung; Förderprojekt des Landes NordrheinWestfalen) geht zurück auf die Initiative SPES (Studiengesellschaft für Projekte zur Erneuerung der Strukturen, Schlierbach), welche die Entwicklung von Zukunftsmo- 32 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 dellen für Menschen und Regionen im Fokus hat. Das DORV-Konzept sieht mit dem 5-Säulen-Modell ein über die Versorgung mit Lebensmitteln hinausgehendes Angebot vor. So werden Waren der Grundversorgung, Dienstleistungen (z. B. Reisen, Bank, Otto Versand), soziale und medizinische Dienste, Kommunikation und Aktivitäten / Kultur räumlich gebündelt und somit ein umfassendes Nahversorgungsangebot vorgehalten. Der Betrieb kann grundsätzlich in genossenschaftlicher / bürgerschaftlicher, integrativer oder kaufmännischer Form geführt werden, je nach lokalen Gegebenheiten. Umsetzungsbeispiele bestehen u. a. in Düren und Barmen. Dorfläden stellen als gemeinschaftlich betriebene Geschäfte eine weitere Alternative, v. a. in ländlichen Räumen, zur Sicherung der Grund- und Nahversorgung dar. Im Gegensatz zu den aufgeführten Ansätzen, werden Dorfläden häufig durch ein ehrenamtliches Führungsteam geleitet. Sie zählen mittlerweile in vielen kleinen Gemeinden zum Hauptträger der Nahversorgung. Dabei haben sich insbe- sondere die Großhändler innerhalb der Markant-Gruppe für die Entwicklung der Läden engagiert (vgl. Kapitel III). Eine weitere Alternative stellen sog. Integrationsmärkte dar, die darauf ausgerichtet sind, sozial benachteiligte Menschen in den sog. ersten Arbeitsmarkt zu führen. Träger von Integrationsmärkten sind soziale Einrichtungen. Die gemeinnützigen Märkte verstehen sich über die Versorgung hinaus als „Lebensmittelpunkte“. Die bekanntesten Anbieter sind „CAP – Der Lebensmittelpunkt“ (Integration von Menschen mit Behinderung) sowie BONUS (Integration von Langzeitarbeitslosen oder Jugendlichen mit geringer Qualifizierung). Bisher noch ohne weitere Ausbreitung sind weitere Einrichtungen, wie z. B. die „Kleeblatt-Läden“ (Schwerpunkt Bio; Nordhessen in Bad Arolsen, Bad Wildungen, Fritzlar, Korbach) sowie „Carekauf“ (Integrationsprojekt, Gelsenkirchen). 4. W as machen unsere Nachbarn? – der Blick über den Tellerrand Als Initiative der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und der Pfeiffer Unternehmensgruppe wurde das Konzept „Land Lebt auf“ ins Leben gerufen. Das als Franchisesystem ausgelegte Konzept sieht die Nahversorgung der Bevölkerung und damit die Sicherung der Lebensqualität in ländlich peripheren Gebieten vor. Das multifunktionale Konzept beinhaltet die Bündelung von diversen Angeboten. Kern des Konzepts stellt eine (Diskont-)Tankstelle dar, mit Angeboten aus den Bereichen Lebensmittel, Zeitungen, Lotto / Toto, Post. Zusätzlich können Aktionen wie Bauernmarkttage u. a. m. integriert werden. Mit Öffnungszeiten an sieben Tagen der Woche bietet der Tankstellenmarkt eine attraktive Alternativlösung zur Nahversorgung in dünn besiedelten Räumen. Die Versorgungssituation von Kleinstgemeinden (ca. 400 – 1.500 Einwohner in der Gemeinde bzw. im Hauptort) wurde im Bezirk Landeck, Österreich, im Auftrag des Amtes der Tiroler Landesregierung – Abteilung Raumordnung und Statistik systematisch näher untersucht. Die GMA ermittelte und bewertete die spezifische Situation in acht Pilotstudien und verfasste in einem ersten Schritt spezifische Handlungsempfehlungen zur Sicherung und Entwicklung der Nahversorgung vor Ort. In einem zweiten Schritt werden individuell tragfähige Nahversorgungskonzepte für die einzelnen Gemeinden erarbeitet.28 Ergänzend werden in Österreich modellhaft Ladengemeinschaften angeboten. So werden z. B. in Gasthäusern im Nebenzimmer Lebensmittel als Grundversorgung angeboten. Abbildung 13: Nah & Frisch-Markt Grins in Österreich Auch in den benachbarten Ländern verfolgen die Systemanbieter Kleinflächenkonzepte für die Grund- und Nahversorgung. In der Schweiz entwickelte MIGROS das VOI-Konzept, der österreichische Anbieter MPreis bietet als Kleinflächenkonzept den Mini-M an. In ländlichen Modellregionen in Finnland, Deutschland und Österreich sind unter Förderung der Ministerien erste Versuche zur Integration tele-medizinischer Dienste in das Nahversorgungsangebot (v. a. im Dorfladen) angelaufen. Die Ergebnisse bleiben abschließend abzuwarten, doch es ist zu erwarten, dass tele-medizinische Dienste niedrigschwellig zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität beitragen können. Quelle: GMA 2011 28 nähere Informationen auf der GMA-Webseite: www.gma.biz 33 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 III. Kleinflächenkonzepte – Praxisbeispiele der Nahversorger-Offensive Das sog. Kleinflächenkonzept (u. a. der Großhandelsunternehmen) sowie der bürgerschaftliche Ansatz (z. B. genossenschaftlicher Ansatz) übernehmen zentrale Rollen für die Nahversorgung. Gerade dort, wo zahlreiche Direktvermarkter aus der Landwirtschaft existieren, bieten sich Kleinflächenkonzepte in Form regionaler Partnerschaften an, die Grundversorgung auch in kleinen Gemeinden, insbesondere im ländlichen Raum, zu sichern. Die Vorteile der Kleinflächenkonzepte liegen auf der Hand: die professionelle Betreuung durch Großhändler sowie die Option, das Konzept auf die lokalen Erfordernisse anzupassen, ermöglichen die wirtschaftliche Führung auch eines kleineren Lebensmittelmarktes. Den größten Erfolgsfaktor der Kleinflächenkonzepte stellt dabei der engagierte Kaufmann selbst dar. Einen wesentlichen Auftrieb enthielt die Entwicklung der Kleinflächenkonzepte durch die sog. Nahversorger-Offensive, bei der unter Federführung der MARKANT-Gruppe unterschiedliche Großhändler mitwirken. Ziel der Offensive ist es, die Herausforderungen zur Sicherung der Nahversorgung anzunehmen und tragfähige Konzepte für kleinere Verkaufsflächen zu realisieren. Im Folgenden werden die wesentlichen Kleinflächenkonzepte anhand von sog. Good-Practice-Beispielen dargestellt. Damit wird insbesondere den lokalen Entscheidern (Bürgermeister, Gemeinderat, Bürgerinitiativen) ein Überblick über unterschiedliche Konzepte ermöglicht, welche abseits des „Mainstreams“ der Großkonzerne auf individuelle Rahmenbedingungen in der Kommune eingehen und damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Nahversorgung vor Ort leisten können. Die aufgezeigten Beispiele zeigen mehrheitlich Lebensmittelmärkte, die durch selbstständige Kaufleute geführt werden und damit eine entsprechende Anpassung an die individuellen Bedürfnisse vor Ort erlauben. Freundlichkeit, Service, der Kontakt zu den Kunden sowie Mitarbeiter aus der Kommune tragen zu einer hohen Kundenbindung und Identifikation mit dem Markt bei. Die Beispiele zeigen, wie auf unterschiedlichen Verkaufsflächengrößen attraktive und tragfähige Konzepte der Nahversorgung realisiert werden können. Die Lage im überwiegend ländlichen Raum ist dabei „Fluch und Segen“ zugleich: zum einen kehren „klassische“ Supermärkte mit größeren Verkaufsflächenansprüchen diesen Standorten aufgrund eines nur geringen Kundenpotenzials den Rücken; auf der anderen Seite können durch fehlende Angebote im Raum sowie eine hohe Kundenbindung, welche durch Service etc. noch verstärkt werden kann, vergleichsweise hohe Marktanteile erreicht werden. Karte Karte4:4:Praxisbeispiele Praxisbeispieleder derNahversorger-Offensive Nahversorgungs-Offensive Ihre Kette Beckmann Inh. Carsten Kobernuss Lieferant: Markant Nordwest Markant Inh. Hermann Gerdes Lieferant: Markant Nordwest Nah und Frisch Inh. Sigrun und Bernhard Schulte Lieferant: Markant Nordwest Dorfladen Inh. Fr. Dörner Lieferant: Giehl Nah & Frisch Inh. Frau Aynur Karacan Lieferant: CAMES Nah & Frisch Inh. Frau Sigrid Sattler Lieferant: CAMES Frischmarkt Karlstal Inh. Pirmin und Thomas Stuppy Lieferant: Wasgau AG Dorfladen Inh. Genossenschaft Gottwollshausen-Gailenkirchen Lieferant: LHG 34 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Deutschland inin Deutschland nah & frisch Inh. Kati Blanck Lieferant: Bartels-Langness nah & frisch Inh. Roger Lass Lieferant: Bartels-Langness Dorfconsum Inh. Cornela Modsching Lieferant: Bela Nah und Frisch Inh. Hr. Kretzschmann Lieferant: Bela Nah & Frisch Inh. Ulrich Roth u. Daniela Schmitt Lieferant: LHG Um`s Eck Inh. Eduard Fischer Lieferant: Handelshaus Rau Dürbheimer Landmarkt Inh. Genossenschaft Lieferant: OKLE Dorflädle Inh. Camila Preljevic Lieferant: Utz 35 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Um's Eck Eduard Fischer Am Brunnenplatz 4 90486 Bad Griesbach Bayern Bildquelle: Handelshaus Rau Eckdaten … wo … seit wann … Wettbewerbssituation … sonstige Informationen Stadt Bad Griesbach (ca. 8.400 Einwohner), ca. 30 km südwestlich von Passau gelegen ländlicher Raum im Bäderdreieck, Kurort und Tourismusregion z entrale Lage im Kurzentrum von Bad Griesbach, etwa 2 km südlich von Bad Griesbach gelegen Einzugsgebiet: im Schwerpunkt auf Kurzentrum beschränkt Im Jahr 2010 hat der Betreiber Hr. Fischer den Laden von der Edeka übernommen und als Einzelfirma mit dem Konzept von „Um’s Eck“ eröffnet. W ettbewerbssituation in Bad Griesbach: Vollsortimenter, Discounter; Bäckerei- und Metzgereibetriebe; Getränkemarkt; Drogeriemärkte k eine Wettbewerber im Kurzentrum ca. 280 m2 Verkaufsfläche Lieferant: Handelshaus Rau umfassendes Angebot als Vollsortimenter frisches Obst und Gemüse großer Bedienbereich (Käse, Fleisch etc.) Der Markt Sortimentsschwerpunkt und ergänzende Leistungen Drogeriewaren F otoservice ergänzt Warenangebot Erfolgsfaktoren Kundennähe Alleinstellung im unmittelbaren Nahbereich des Kurzentrums höherwertiges Warenangebot und Ausstattung fußläufige Erreichbarkeit persönliche Kontakte zum Kunden Einkauf als Erlebnis 36 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Markant Nah & Frisch Ulrich Roth, Daniela Schmitt Hauptstraße 32 96163 Gundelsheim Bayern Bildquelle: LHG Eckdaten … wo … seit wann Gemeine Gundelsheim (ca. 3.500 Einwohner), ca. 8 km nördlich von Bamberg gelegen verstädterter Raum und Tourismusregion zentrale Lage an Haupterschließung der Gemeinde gelegen erweitertes Einzugsgebiet: Merkendorf, Laubend, Teile von Hallstadt Als Übernahme von der Edeka, die 10 Jahre den Standort betrieben hatte, wurde der Nah & Frisch-Markt im Dezember 2010 eröffnet. Die Initiative zur Eröffnung des Ladens geht auf eine Anzeige im Fränkischen Tag zurück, in der mehrere Mieter für das Objekt zum Betrieb einer „Markthalle“ gesucht wurden. Auf die Anregung der jetzigen Betreiber wurde die gesamte Verkaufsfläche für den Lebensmittelmarkt zur Verfügung gestellt und der Start für den Nah & Frisch-Markt ermöglicht. … Wettbewerbssituation … sonstige Informationen vor Ort: Bäckerei U mfeld: Lichteneiche (ca. 2 km Entfernung): Rewe; Memmelsdorf (ca. 3 km Entfernung): Edeka, Lidl; Hallstadt (ca. 3 km Entfernung): Lidl sowie Marktkauf, Real, Aldi, Norma (Gewerbegebiet) U msetzung als GmbH c a. 420 m2 Verkaufsfläche L ieferant: Handelshaus LHG und regionale Erzeuger (Fleisch- und Wurst; Obst und Gemüse; Milchhof; Getränke; heimische Brauereien) Der Markt Sortimentsschwerpunkt und ergänzende Leistungen O bst, Gemüse, Molkereiprodukte, Metzgerei (z. T. Fleisch aus eigener Landwirtschaft) großes regionales Sortiment und warme Theke e rgänzende Leistungen: Postannahme, Reinigungsannahme, Lieferservice, Geschenkkörbe Erfolgsfaktoren Treffpunktfunktion der Kunden Beschäftigte aus der Gemeinde Freundlichkeit und Service Kundenbefragungen durchgeführt Mittagessen mit eigener Hauswirtschafterin (bereits eine Institution vor Ort) wöchentliche Handzettelverteilung in Gundelsheim und Umfeld Eigener Parkplatz (30 Stellplätze) 37 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Dorflädle Weidenstetten Camila Preljevic Ulmer Straße 44 89197 Weidenstetten Baden-Württemberg Bildquelle: Utz GmbH Eckdaten … wo … seit wann … Wettbewerbssituation … sonstige Informationen W eidenstetten (ca. 1.300 Einwohner), ca. 20 km nördlich von Ulm gelegen v erdichteter Raum am Rand der Schwäbischen Alb z entrale Lage im Ortskern von Weidenstetten E inzugsgebiet: Weidenstetten Im Jahr 2006 wurde das Dorflädle als Einzelfirma gegründet. Unterstützung fand das Vorhaben durch das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) mit einer Gründungsfinanzierung. M etzgereibetrieb G etränkebetrieb 3 Mitarbeiter (Vollzeit) Werbung über Handzettel, örtliche Werbetafel und Sponsoring (z. B. Trikotwerbung) ca. 170 m2 Verkaufsfläche L ieferant: Utz (Lebensmittel), regionale Erzeuger (Backwaren, Mühlenprodukte, Eier) A uszeichnung des Dorflädles als „Um’s Eck Laden 2009 und 2011“ u mfassendes Angebot als Vollsortimenter A ngebot regionaler Produkte wie z. B. Mühlenprodukte, Eier Der Markt Sortimentsschwerpunkt und ergänzende Leistungen e rgänzende Dienstleistungen wie Post-Service, Steh-Café, Liefer- und Plattenservice, Schnittblumen Erfolgsfaktoren hohe Akzeptanz im Ort hohe Identifikation der Kunden mit dem Ort und Lebensmittelmarkt gezielte Kundenansprache und persönliche Einkaufsatmosphäre warmer Imbiss Frische und Qualität, Kundenansprache und Sauberkeit Gründungsfinanzierung über ELR-Programm (Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum) 38 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Dürbheimer Landmarkt Schulstraße 2 78589 Dürbheim Baden-Württemberg duerbheimer-landmarkt@ kabelbw.de Bildquelle: OKLE GmbH Eckdaten … wo … seit wann … Wettbewerbssituation … sonstige Informationen D ürbheim (ca. 1.700 Einwohner) ländlicher Raum am Fuße der südlichen Südwestalb gelegen L age im Ortszentrum E inzugsgebiet: Balgheim (ca. 1.100 Einwohner) 2010 wird der Markt als Genossenschaft (ca. 180 Anteilseigner aus der Bürgerschaft) gegründet N ah & gut (ca. 300 m entfernt, Schließung voraussichtlich Ende 2011) N etto in Balgheim (seit 12 / 2010) G enossenschaft c a. 300 m2 Verkaufsfläche L ieferant: OKLE V ollsortimenter mit hoher Frischeorientierung W asch-, Putz- und Reinigungsmittel, Drogerie und Tiernahrung H aushaltswaren, Schreibwaren, Zeitungen Der Markt Sortimentsschwerpunkt und ergänzende Leistungen Serviceangebote (in Kürze: Toto Lotto, Frühlingsfest, verschiedene Aktionen über das Jahr verteilt) Bewirtschaftung im Außenbereich Erfolgsfaktoren hohe Akzeptanz im Ort und Einzugsgebiet hohe Identifikation der Kunden mit dem Ort und Lebensmittelmarkt hohes Engagement der Gemeinde und des Bürgermeisters Gründungsfinanzierung über ELR-Programm (Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum) Bürgergenossenschaft mit 180 Genossen („vom Bürger für den Bürger“) Ladenlokal im Gemeindeeigentum hohe Regionalität der Produkte kundenangepasste Öffnungszeiten (6:30 Uhr – 13:30 Uhr und 15:00 – 18:30 Uhr) 39 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Dorfladen Gailenkirchen Beilsteinstraße 1 74523 Schwäbisch Hall Gailenkirchen Baden-Württemberg www.unsere-dorflaeden.de Bildquelle: LHG Eckdaten … wo … seit wann G ailenkirchen, Stadtteil von Schwäbisch Hall (ca. 1.250 Einwohner) ländlich geprägter Stadtteil von Schwäbisch Hall (ca. 10 km entfernt) O rtsmitte o hne Einzugsgebiet Nach Gründung der Genossenschaft „Unser Dorfladen Gottwollshausen-Gailenkirchen e.G.“ im Januar 2005 und Einweihung des Dorfladens in Gottwollshausen im Mai 2005 wuchs der Wunsch der Bevölkerung auch in Gailenkirchen nach einem eigenen Laden. In einer Bürgerversammlung am 24. Nov. 2006 wurde vom damaligen Aufsichtsrats-Vorsitzenden der Dorfladengenossenschaft, Herrn Walter Preisinger, ein Investitions- und Finanzierungsplan vorgelegt. Im Erdgeschoss des ehemaligen Rathauses (jetzt Bezirksamt) konnten geeignete Räume mit viel Eigenleistung (ca 20.000 e) umgebaut und günstig von der Stadt angemietet werden. … Wettbewerbssituation … sonstige Informationen v or Ort kein Wettbewerb Umfeld: Schwäbisch Hall (ca. 7 – 9 km Entfernung): Discounter und Supermärkte G enossenschaft mit ca. 180 Mitgliedern und einem damit erbrachten Eigenkapital von ca. 50.000 e c a. 80 m2 Verkaufsfläche L ieferant: Handelshaus LHG und regionale Anbieter (Bäckerei, Metzgerei) B ackwaren O bst, Gemüse, Molkereiprodukte, Metzgerei D rogeriewaren N onfood-Sortiment L ieferservice bei Mobilitätseinschränkung Der Markt Sortimentsschwerpunkt und ergänzende Leistungen Erfolgsfaktoren hohes Maß an ehrenamtlicher Tätigkeit keine Fremdfinanzierung kleiner Zuschuss über das ELR-Programm (ca. e 9.000) 40 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Frische Markt Karstal Pirmin und Thomas Stuppy Hauptstraße 107 67705 Trippstadt Rheinland-Pfalz Bildquelle: Wasgau Eckdaten … wo T rippstadt (ca. 3.000 Einwohner), ca. 14 km südlich von Kaiserslautern gelegen ländlicher Raum im Pfälzer Wald, Tourismusregion … seit wann … Wettbewerbssituation … sonstige Informationen Lage im Ortskern Trippstadt Einzugsgebiet: Mölschbach, Stelzenberg, Langensohl, Neuhof 2010 wurde die Immobilie von der Wasgau AG (Regiemarkt unter der Marke Markant) übernommen und am 15.02.2010 unter neuer Regie der Fa. Stuppy eröffnet. Bäckerei und Metzgereibetriebe Drogeriemarkt W ochenmarkt und fahrende Händler (Obst, Gemüse) starkes Wettbewerbsumfeld in Kaiserslautern R echtsform: Personengesellschaft W erbung über Handzettel und Zeitung (Ortsanzeiger) L ieferant: WASGAU AG (Lebensmittel), Fleisch in eigener Erzeugung, Streckenlieferanten (z. B. Getränke) c a. 650 m2 Verkaufsfläche Der Markt Sortimentsschwerpunkt und ergänzende Leistungen umfassendes Sortiment als Vollsortimenter mit ca. 7.000 Artikeln F leisch- und Wurstwaren (eigene Produktion), Käse B rot- und Backwaren T iefkühlkost, Molkereiprodukte W asch-, Putz- und Reinigungsmittel B io und FairTrade Erfolgsfaktoren hohe Akzeptanz im Ort und Einzugsgebiet durch Identifikation der Kunden mit dem Ort und Lebensmittelmarkt (Warenangebot auf Bedarf der Kunden ausgerichtet) persönliche Atmosphäre Verzehrbereich und kleine Mahlzeiten P roduktion und Vermarktung von Rindfleisch aus eigener Herde sowie regionalen Produkten mit hoher Warenqualität Parkmöglichkeiten vor dem Lebensmittelmarkt 41 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Nah & Frisch Markt Klieburg-Scheune GmbH Frau Sigrid Sattler Sommepyplatz 1 56653 Wassenach Rheinland-Pfalz Bildquelle: Peter Cames & Co. KG Eckdaten … wo … seit wann … Wettbewerbssituation … sonstige Informationen Wassenach (ca. 1.150 Einwohner), ca. 16 km von Andernach entfernt ländlicher Raum in der Eifel O rtsmitte ca. 5.000 Einwohner im Einzugsgebiet Nach der Schließung des Edeka Marktes entstand im Jahre 2003 ein kleiner Dorfladen mit ca. 55 m2 Verkaufsfläche und einer Scheune (Getränkemarkt) zur Sicherung der Nahversorgung vor Ort. Nachdem sich im Jahre 2008 ein Umsatzrückgang einstellte, wurde durch eine Bürgerin der Gemeinde, der heutigen Ladenbesitzerin, ein neuer Standort im Ort gesucht und am Sommepyplatz gefunden. Mitten im Ort entstand so 2009 ein innovativer Einkaufsmarkt für alle Wassenacher. k ein Wettbewerb vor Ort U mfeld: Burgbrohl (ca. 3 km): Penny; Niederzissen (ca. 11 km): Rewe Rechtsform: GmbH c a. 400 m2 Verkaufsfläche L ieferant: Peter Cames GmbH & Co. KG c a. 3.500 Artikel Der Markt Sortimentsschwerpunkt und ergänzende Leistungen hoher Frischeanteil (Obst, Gemüse) B äckerei mit Café, Außenterrasse und Kinderspielplatz h ervorragende Fleisch- und Wurstabteilung; Käsetheke G etränkeshop, Haushaltsartikel, Geschenkboutique e rgänzende Leistungen: Post, Lottoagentur, Hermes Paketshop, Reinigungsannahme, Lieferservice, Internet-Café, Aushang Amtsblatt, Schwarzes Brett für Privatanzeigen Erfolgsfaktoren eigenständige Finanzierung durch Eigentümerin (Kosten für Neubau: 800.000 e) unter Beteiligung des Landes Rheinland-Pfalz zentrale Lage in Ortsmitte ute Dorfgemeinschaft und damit Kommunikationsg bedarf und -freude attraktive Wochenangebote über Handzettelwerbung Mitarbeiter aus dem Ort gute Parkplatzsituation (25 Stellplätze) attraktive Leistungen (z. B. Spielplatz) 42 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Dorfladen Wahlrod Frau Dörner Kölner Straße 13 57614 Wahlrod Rheinland-Pfalz Bildquelle: Karl Giehl GmbH Eckdaten … wo … seit wann … Wettbewerbssituation … sonstige Informationen Wahlrod (ca. 880 Einwohner) ländlicher Kreis im verstädterten Raum Zwickau zentrale Lage in Ortsmitte Einzugsgebiet: Umland von Wahlrod (ca. 3.500 Einwohner) Unter Einsatz des Gemeinderates wird nach der Schließung des örtlichen Lebensmittelgeschäftes der Dorfladen gegründet. 2010 wurde der Laden von Fr. Dörner in Eigenregie übernommen. Bäckerei und Metzgerei vor Ort Oberschwambach (ca. 4 km): Sparmarkt; Altenkirchen (7 km): toom-Markt und Rewe XL Kooperation mit lokalem Bäcker und Metzger ca. 70 m2 Verkaufsfläche Lieferant: Karl Giehl GmbH & Co. Lebensmittel-Vollsortimenter lokale Fleisch- und Backwaren Drogerieartikel Der Markt Sortimentsschwerpunkt und ergänzende Leistungen ergänzende Angebote: Poststelle, Lieferservice, Apothekenservice, Reinigungsannahme (geplant) Erfolgsfaktoren guter Service und Beratung der Kunden Wahlroderin als Geschäftsführerin kennt Bedürfnisse der Kunden hohes Engagement der Inhaberin und Angestellten lokale Produkte (z. B. Wahlroder Honig) 43 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Nah & Frisch Schulte Sigrun und Bernhard Schulte Hauptstraße 21 49599 Voltlage Niedersachsen Bildquelle: Markant Nordwest Eckdaten … wo … seit wann … Wettbewerbssituation … sonstige Informationen V oltlage (ca. 1.800 Einwohner), nächstgelegene Zentren: Neuenkirchen, Recken (NRW) bzw. Ibbenbüren und Osnabrück v erdichteter Raum im Übergang zum Tecklenburger Land L age im Ortskern 1995 wurde das Geschäft, das zuvor ca. 30 Jahre lang als A & O geführt wurde, von der Bäckerei Schulte als Filiale übernommen und als „Ihre Kette“ mit einer Fläche von 130 m2 neu eröffnet. Trotz starken Wettbewerbs vor Ort (drei weitere Anbieter), konnte sich das Geschäft mit seinem sehr guten Brot und Kuchenprodukten sowie einer Fleisch- und Wurstabteilung durchsetzen. Mittlerweile ist das Geschäft das einzige Lebensmittelgeschäft in Voltlage. Nach Gesprächen mit der Markant Nordwest, dem Ortsbürgermeister und einem Bauunternehmer wurde das Geschäft auf zukunftsfähige Beine gestellt: Der alte Standort wurde geschlossen und ein neues Objekt, 50 m entfernt, mit einer Verkaufsfläche von 356 m2 gebaut. v or Ort: Getränkemarkt (ca. 80 m2 Verkaufsfläche) U mfeld: Recke (ca. 7 km Entfernung): Edeka, Lidl, Netto; Neunkirchen: Coma, Markant (Stammhaus), Aldi R echtsform: OHG ca. 356 m2 Verkaufsfläche L ieferant: Markant Nordwest B rot- und Backwaren V ollsortiment u mfangreiche Fleisch-, Wurst- und Käsetheke Drogerie- und Schreibwaren Der Markt Sortimentsschwerpunkt und ergänzende Leistungen Erfolgsfaktoren hohe Identifikation der Bürger mit dem Geschäft (Kommunikationsmittelpunkt der Gemeinde) Beschäftigte aus dem Ort, freundliche Mitarbeiter, guter Service Gut abgestimmtes Frische- und Trockensortiment sehr gute Qualität der Brot- und Backwaren Investitionsunterstützung des Neubaus durch die Gemeinde (Neuobjekt ohne Baukosten: ca. 150.000 e) arkmöglichkeiten vor dem Lebensmittelmarkt (30 P Parkplätze, werden noch zusätzlich als Besucherparkplatz der Kirche genutzt) 44 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Ihre Kette Beckmann Carsten Kobernuss Zum direkter Ort Fischerhude Niedersachsen Bildquelle: Markant Nordwest Eckdaten … wo … seit wann … Wettbewerbssituation … sonstige Informationen Fischerhude (Flächengemeinde mit 6 Teilorten; ca. 3.240 Einwohner) v erdichteter Raum im Landkreis Verden, Bremer Naherholungsbereich L age im Zentrum (Marktplatz) 2001 wurde das Geschäft vom jetzigen Inhaber übernommen; im Oktober erfolgte ein grundlegender Umbau vor Ort: Biomarkt mit ca. 400 m2 Verkaufsfläche Umfeld: Ottersberg (ca. 8 km Entfernung): Rewe, Aldi, Aleco; Oyten (ca. 9 km Entfernung): Rewe, Lidl, Penny, ansonsten Lilienthal, Posthausen (Dodenhofen und Bremen) Rechtsform: GmbH ca. 300 m2 Verkaufsfläche Lieferant: Markant Nordwest hoher Frische- und Bioanteil Brot und Backwaren (Backshop untervermietet) Fleisch-, Wurst-, und Käsewaren (untervermietet) keine Nonfood-Sortimente Serviceangebote (z. B. Toto Lotto, Getränkelieferung) Der Markt Sortimentsschwerpunkt und ergänzende Leistungen Erfolgsfaktoren hohes Engagement des Inhabers gute Beratung von Seiten des Lieferanten erhebliche Umsatzsteigerung durch Umbau / Modernisierung kundenangepasste Öffnungszeiten (auch Mittwochnachmittag geöffnet) 45 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Nah & Frisch Kati Blanck Große Straße 19 21769 Lamstedt Niedersachsen Bildquelle: Bartels-Langness Handelsgesellschaft mbH & Co. KG Eckdaten … wo … seit wann … Wettbewerbssituation … sonstige Informationen Lamstedt (ca. 3.400 Einwohner) L andkreis Cuxhaven (ländlicher Raum) O rtmitte 2010 wird der bislang als Edeka auf ca. 250 m2 geführte Markt durch die heutige Inhaberin übernommen und am Standort selbst auf 700 m2 erweitert. m oderates Wettbewerbsumfeld c a. 700 m2 Verkaufsfläche L ieferant: Bartels-Langness Handelsgesellschaft mbH & Co. KG Der Markt Sortimentsschwerpunkt und ergänzende Leistungen Vollsortimenter mit hoher Frischeorientierung W asch-, Putz- und Reinigungsmittel, Drogerie und Tiernahrung Haushaltswaren, Schreibwaren, Zeitungen Erfolgsfaktoren hohe Akzeptanz im Ort und Einzugsgebiet großzügige Verkaufsfläche Ortmittelage engagierte Betreiberin 46 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Markant Hermann Gerdes Hauptstraße 41 26892 Dörpen Niedersachsen Bildquelle: Markant Nordwest Eckdaten … wo … seit wann … Wettbewerbssituation … sonstige Informationen D örpen (ca. 4.900 Einwohner); Samtgemeinde insgesamt: 15.789 Einwohner, Landkreis Emsland im Ortkern an der Hauptverkehrsstraße gelegen Seit 1975 existiert ein kleiner Markt am Ort. Im Jahr 1982 erfolgt der Umzug in einen als Combi geführten Vebrauchermarkt mit 900 m² Verkaufsfläche, worauf im Jahre 1999 die Umfirimierung auf Markant folgt. Im Jahr 2010 entschließt sich der Betreiber zu einem Neubau am selben Standort mit einer erweiterten Verkaufsfläche (1.250m²). im Umkreis von 1 km: Aldi, Lidl, E-Neukauf, Getränkemarkt a ls GmbH von Vater und Sohn geführt B äckerei mit Sitzcafé in der Vorkassenzone ist verpachtet L ieferant: Markant Nordwest Obst und Gemüse (regionale Lieferanten / eigene zubereitete Salate von der Frischetheke) F rischeabteilungen (inkl. Frischfleisch / Käse) W ein (Winzer für Fachhandelsweine) P räsentservice r egionale Spezialitäten Der Markt Sortimentsschwerpunkt und ergänzende Leistungen Erfolgsfaktoren Händler und Markt sind in und mit dem Ort verwurzelt aktive Teilnahme am Vereinsleben freundliche, kompetente und ständig geschulte Mitarbeiter 90 gut erreichbare Parkplätze großes und regional abgestimmtes Sortiment 47 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Dorfconsum Altenpleen Cornelia Modsching Stralsunder Straße 29 18445 Altenpleen MecklenburgVorpommern Bildquelle: Bela Handels GmbH Wittenhagen Eckdaten … wo … seit wann … Wettbewerbssituation … sonstige Informationen Gemeinde Altenpleen (ca. 900 Einwohner in 4 Ortsteilen) ländlicher Raum an der Hauptstraße (Straßendorf) knapp 2.000 Einwohner im Einzugsgebiet Der Dorfconsum Altenpleen bestand zu DDR-Zeiten als klassisches Landwarenhaus „Konsum“. Nach der politischen Wiedervereinigung wurde das Geschäft durch die Edeka zunächst fortgeführt. Im Jahr 2010 ersteigerte die Betreiberin das Objekt. Nach einer Grundsanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes dient die Einkaufsstätte v. a. auch als Kommunikationszentrum im Ort und konnte im Oktober 2010 wieder eröffnet werden. Der Laden ist Modellvorhaben der Initiative der Schweriner Landesregierung „Neue Dorfmitte M-V“. ein Bäcker vor Ort moderates Wettbewerbsumfeld: Prohn (ca. 8 km Entfernung): Edeka; Stralsund (12 km): komplette Anbieterlandschaft 4 Parkplätze vor dem Haus ca. 170 m2 Verkaufsfläche Betreiberin ist gelernte Fleischfachverkäuferin Lieferant: Bela Handels GmbH Wittenhagen sowie 7 Streckenlieferanten für Getränke, Fleisch & Backwaren Der Markt Sortimentsschwerpunkt und ergänzende Leistungen ca. 1.200 Artikel Lebensmittel, Fleisch, Wurst, Käse, selbstgemachte Salate, Obst & Gemüse, BIO-Produkte, Schreibwaren Täglich frischer Mittagstisch Erfolgsfaktoren hohe Akzeptanz durch die Persönlichkeit der Ladeninhaberin im Ort und im Umkreis h ohe Identifikation der Bürger mit dem Geschäft Treffpunktfunktion durch gut genutztes Bistroangebot sehr gutes Wurst- und Fleischangebot u nmittelbare Parkmöglichkeiten am Geschäft hohe Qualität der Waren Verkäuferinnen aus dem Ort (hohe Kundebindung) Sortiment wird auf den Kundenwunsch ausgerichtet 48 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 nah & frisch Wildenfels Herr Kretzschmann Hartensteiner Straße 5b 08134 Wildenfels Sachsen Bildquelle: Bela Handels GmbH Wittenhagen Eckdaten … wo … seit wann … Wettbewerbssituation … sonstige Informationen Wildenfels (ca. 3.800 Einwohner) ländlicher Kreis im verstädterten Raum Zwickau (ca. 10 km nach Zwickau) verkehrsgünstige Ortsrandlage Einzugsgebiet: Umland von Wildenfels (ca. 6.000 Einwohner) 2010 wird der Markt durch den Inhaber Hr. Kretzschmar als GmbH gegründet. Bäckerei und Fleischerei vor Ort Netto und Diska in Schneeberg (ca. 14 km) Diska in Reinsdorf (ca. 9 km) größere Lebensmittelmärkte in Zwickau (ca. 12 km) GmbH ca. 800 m2 Verkaufsfläche Lieferant: Bela Handels GmbH Wittenhagen, ca. 20 Streckenlieferanten Lebensmittel-Vollsortimenter regionale Fleisch- und Backwaren Bio-Produkte Getränke Tiefkühlprodukte Zeitschriften und Schreibwaren ergänzende Angebote: Präsentkörbe, Blumensträuße, heiße Theke, Plattenservice Der Markt Sortimentsschwerpunkt und ergänzende Leistungen Erfolgsfaktoren guter Service und Beratung der Kunden passendes Verkaufskonzept nah und frisch in Verbindung mit regionalem Bäcker und Fleischer Handwerbezettel mit Angeboten Imbiss und Heiße Theke Parkplätze vor dem Markt kundenangepasste Öffnungszeiten (8:00 Uhr – 19:00 Uhr; Samstag 7.00 – 18:00 Uhr) 49 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 nah & frisch Sylt Herr Roger Lass Norderstr. 106 25980 Sylt Schleswig-Holstein Bildquelle: Bartels-Langness Handelsgesellschaft mbH & Co. KG Eckdaten … wo … seit wann … Wettbewerbssituation … sonstige Informationen Sylt (ca. 15.200 Einwohner) hohe Bedeutung des Tourismus ländlicher Raum Randlage im Ortsteil Wenningstedt-Braderup Seit 2011 wird der nah & frisch-Markt von Hr. Lass betrieben. Bäckerei und Fleischerei verschiedene Supermärkte in den Ortsteilen Sylts ca. 300 m2 Verkaufsfläche Lieferant: Bartels-Langness Handelsgesellschaft mbH & Co. KG regionale Fleisch- und Backwaren Getränke Weinkeller Lieferservice Der Markt Sortimentsschwerpunkt und ergänzende Leistungen Erfolgsfaktoren guter Service und Beratung der Kunden Lieferservice für das gesamte Sortiment umfangreiches Weinangebot 50 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 nah & frisch Obergartzem Frau Aynur Karacan Sinzenicher Weg 2 53894 MechernichObergartzem Nordrhein-Westfalen Bildquelle: Peter Cames GmbH & Co. KG Eckdaten … wo … seit wann … Wettbewerbssituation Mechernich-Obergartzem (ca. 1.200 Einwohner) verdichteter Kreis im Agglomerationsraum Bonn zentrale Lage im Ortsteil Obergartzem Seit 01.09.2011 wird der nah & frisch – Markt von Fr. Karacan als Personengesellschaft betrieben. Nachdem der ehem. Lebensmittelmarkt über ein Jahr geschlossen hatte, konnte nach größeren Renovierungs- und Umbauarbeiten ein neues Lebensmittelangebot in Obergartzem geschaffen werden. … sonstige Informationen Bäckerei keine Wettbewerber vor Ort, weitere Lebensmittelmärke in Euskichen (ca. 8 km) und Mechernich (ca. 7 km) Einzugsgebiet umfasst ca. 4.500 Kunden aus Obergartzem und den umliegenden Gemeinden ca. 400 m2 Verkaufsfläche Lieferant: Peter Cames GmbH & Co. KG Lebensmittel-Vollsortimenter Wurst- und Fleischwaren Frischeprodukte Getränke Bäckereibetrieb im Vorkassenbereich mit Café Der Markt Sortimentsschwerpunkt und ergänzende Leistungen Erfolgsfaktoren guter Service und Beratung der Kunden attraktive Frische-Abteilung fehlender Wettbewerb vor Ort gute Erreichbarkeit, Parkplätze Bäckerei als Begegnungsstätte 51 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 IV. Nahversorgung geht uns alle an – Empfehlungen Der Weg zur funktionierenden, nachhaltig und attraktiv ausgerichteten Gemeinde- und Stadtteilentwicklung wird in Zukunft noch stärker als heute davon abhängig sein, inwieweit es gelingt mit dem Thema Nahversorgung vor Ort erfolgreich umzugehen. Der Wegweiser Nahversorgung zeigt dabei deutlich, dass es die eine Lösung nicht gibt. Vielmehr müssen standortangepasste, individuelle Wege beschritten werden, um flexible Lösungen zu entwickeln. Dies kann letztlich nur unter Einbindung der relevanten Akteure vor Ort und in der Region geschehen (v. a. politische Gremien und Kommune und deren Bürger und Konsumenten sowie Investoren / Betreiber), die am Planungsprozess maßgeblich Beteiligten wie Landes- und Regionalplanung und letztlich die Verbände (v. a. IHK, EHV). Der Wegweiser soll den Leser ermuntern, ausreichend zu prüfen, welche Möglichkeiten zur Sicherung und zum Ausbau der Nahversorgung vor Ort und im Umfeld vorhanden sind, wie diese ausgebaut und gesichert werden können oder welche neuen Infrastrukturen entwickelt werden können. Neben der Suche nach konventionellen, naheliegenden – da bekannten – Lösungen, stellen oftmals aber auch „Alternativkonzepte“ eine vollwertige und tragfähige Möglichkeit dar. Mit den aufgeführten Erfolgsfaktoren und Rahmenbedingungen gelingt es, der Herausforderung „Sicherung und Entwicklung der Nahversorgung“ zu begegnen: Professionelles Handling in der Phase der Vorbereitung, Umsetzung und Betrieb (v. a. realistische Einschätzung der Marktchancen, richtiger Standorte, Verhandlungsgeschick mit Lieferanten, Motivation der z. T. ehrenamtlichen Mitarbeiter, Einbindung der Bevölkerung engagierter Betreiber) Wahl der geeigneten Rechtsform (v. a. im Hinblick auf Aufwand durch Prüfung) Ausschöpfen von Fördermöglichkeiten, v. a. auch kleinvolumige Förderhöhen Bottom up – Prinzip (auch finanziell) Einschätzung und Beurteilung des z. T. notwendigen, hohen Engagements der Bevölkerung und Identifikation mit der eigenen Gemeinde (= bürgerschaftliches Engagement) L ieferanten- und Erzeugersuche (Großhändler, regionale Erzeuger / Kleinlieferanten) in Form einer Befragung, v. a. im regionalen und lokalen Umfeld (= kleinräumige Wirtschaftskreisläufe) Einbindung von qualitativ hochwertigen Frischwaren aus der Region Möglichst zentrale Lage in der Ortsmitte Barrierefreies Bauen (vom Parkplatz bis an die Kasse), ebenerdige Parkplätze Einbindung mobiler Dienste (Bring-, Holservice), Zusatzangebote (z. B. Poststelle, Lotto / Toto) und Serviceleistungen (u. a. Reinigungsannahme, ggf. auch im medizinischen Bereich) Stärkung der Treffpunktfunktion (z. B. auch über eine Caféecke) Berücksichtigung und Reaktion auf strukturelle Veränderungen (z. B. „Singlepackungen“ als Angebote für kleine Haushalte) Als Rahmen zur Sicherung und Entwicklung der Nahversorgung vor Ort stellen Konzepte, wie z. B. Integrierte Stadtentwicklungskonzepte (ISEKs) oder Einzelhandelskonzepte eine wichtige Grundlage dar. Diese bündeln Ziele und Interessen und ermöglichen die gezielte Formulierung und Umsetzung geeigneter Maßnahmen und eine realistische Einschätzung der Entwicklungsperspektive. Der Einsatz umsetzungsorientierter Instrumente wie Marketing, Management und kommunikativer Instrumente (Arbeitskreise, Workshops, Moderation, Bürgerbeteiligung etc.) trägt schließlich zur Umsetzung der vorab formulierten Ziele bei. Dabei sind insbesondere für sog. Grenzertragsstandorte auch interkommunale und regionale Lösungen ein Weg, die Nahversorgung bereit zu stellen und zu sichern. Die aufgezeigte Vielzahl an unterschiedlichen Konzepten, die dargelegten Instrumente zur Steuerung und das Vorhandensein motivierter und engagierter Akteure vor Ort bilden auch in Ihrer Kommune eine gute Basis zur Sicherung und Stärkung der Nahversorgung. Starten Sie durch – wir unterstützen Sie gerne! Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung der Bürger Einbindung der Bürger zur Sortimentsgestaltung, Konzeption, Mitwirkungsbereitschaft; Ausarbeitung des Konzeptes (= Bürgerbeteiligung) Einbindung lokaler Arbeitskräfte im Verkauf (Erhöhung der Kundenbindung, Flexibilität, Engagement) 52 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 V. Literatur, Links, wichtige Adressen Großhandlungen Bartels-Langness Handelsgesellschaft mbH & Co. KG Baeyerstraße 10 24536 Neumünster Tel. 04321 / 565-301 Fax 04321 / 565-310 www.bela.de Bela Handels GmbH & Co. KG Försterdamm 1 18510 Wittenhagen Tel. 038327 / 44-100 Fax 038327 / 44-129 www.bela.de Peter Cames GmbH & Co. KG Moselstraße 3 41464 Neuss Tel. 02131 / 9447-0 Fax 02131 / 9447-60 www.cames-neuss.de tegut Gerloser Weg 72 36039 Fulda Tel. 0661 / 104-0 Fax 0661 / 104-496 www.tegut.com Utz GmbH & Co. KG Kolpingstraße 40 88416 Ochsenhausen Tel. 07352 / 9202-0 Fax 07352 / 9202-99 www.utz-lebensmittel.de Wasgau Produktions- und Handels AG Blocksberg Str. 183 66955 Pirmasens Tel. 06331 / 558-0 Fax 06331 / 558-109 www.wasgau-ag.de Karl Giehl GmbH & Co. KG Brückenstraße 15 57647 Nistertal Tel. 02661 / 98770 Fax 02661 / 987750 www.giehl-gmbh.de LHG Lebensmittel-Handelsgesellschaft mbH & Co. Betriebs KG Untere Au 7 97246 Eibelstadt Tel. 09303 / 809-0 Fax 09303 / 401 www.lhg.de Markant Nordwest Handels-GmbH & Co. KG Brunnenstraße 37 26789 Leer Tel. 0491 / 808-0 Fax 0491 / 808-413 www.markant-nordwest.de Naschwelt Süßwaren Vertrieb Weser-Ems GmbH & Co. KG Anne-Coppenrath-Straße 2 49744 Geeste Tel. 05937 / 92610 www.naschwelt.de Okle GmbH Hochwaldstraße 1–7 78224 Singen Tel. 07731 / 829-0 Fax 07731 / 829-596 www.okle.de Handelshaus Rau GmbH & Co. KG Franz Stelzenberger-Straße 25 84347 Pfarrkirchen Tel. 08561 / 9608-0 Fax 08561 / 9608-10 www.handelshaus-rau.de Initiativen Carekauf Ansprechpartner: Caritas-Verbände z. B. Caritas Nachbarschaftsladen gGmbH des Caritasverbandes für die Stadt Gelsenkirchen e.V. Kirchstraße 51 45879 Gelsenkirchen Tel. 0209 / 957146-20 oder 15806-38 Fax 0209 / 957146-59 oder 15806-45 www.caritas-gelsenkirchen.de DORV Kirchstraße 29 52428 Jülich www.dorv.de KommIn KOMM-IN GmbH Maulbronner Str. 26 75447 Sternenfels www.komm-in.de 53 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Initiativen und Zuständigkeiten auf Länderebene Markttreff ews group GmbH LindenArcaden Konrad-Adenauer-Straße 6 23558 Lübeck Tel. 0451 / 480 55 0 Fax 0451 / 480 55 55 [email protected] www.ews-group.de Baden-Württemberg Leitfaden: Der Nahversorgung eine Chance! – bewährte Konzepte aus Baden-Württemberg; 2010; i. A. des Wirtschaftsministeriums Kleeblatt-Laden leeblatt-Regionalwarenläden & Lebensmittelmärkte GmbH K Am Stege 4 34497 Korbach www.kleeblattlaeden.de SPES Zukunftsmodelle e. V. Ansprechpartnerin: Frau Ingrid Engelhard Okenstraße 15 79108 Freiburg Tel. 0761 / 5144-244 www.spes-zukunftsmodelle.de Verbände Zuständigkeit: Ministerium für Finanzen und WirtschaftMinisterium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Bayern Leitfaden: Nahversorgung in Bayern – Bedeutung – aktuelle Situation – Alternativen; 2011; i. A. des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Zuständigkeit: Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Brandenburg Zuständigkeit: Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Hessen Deutsche Markengilde eG Hauptverwaltung Simmersbacher Straße 12 35713 Eschenburg www.marktgilde.de Zuständigkeit: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und LandesentwicklungMinisterium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz Fachverband MOBILE VERKAUFSSTELLEN Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V. (BVL) Am Weidendamm 1A 10117 Berlin www.lebensmittelhandel-bvl.de/bvl-mobile-verkaufsstellen.de Handelsverband Deutschland – HDE e.V. Am Weidendamm 1A 10117 Berlin Tel. 030 / 72 62 50-0 Fax 030 / 72 62 50-99 www.einzelhandel.de Genossenschaftsverbände e. V. z. B. Verwaltungssitz Hannover Hans-Wolfgang Richter Tel. 0511 / 9574-224 Fax 0511 / 9574-577 [email protected] DIHK – Deutscher Industrie- und Handelskammer Ansprechpartnerin: Handelsreferentin Frau Ulrike Regele Breite Straße 29 10178 Berlin Tel. 030 / 203 08 21 04 [email protected] Mecklenburg-Vorpommern Projekt „Neue Dorfmitte M-V“ Zuständigkeit: Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung Niedersachsen Zuständigkeit: Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen Lebensmittel-Nahversorgung in Nordrhein-Westfalen; 2003; i. A. des Ministeriums für Städtebau und Wohnen, Kultur und SportDORV: Modellprojekt des Landes NRW Zuständigkeit: Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und SportMinisterium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz Nachbarschaftsläden in Rheinland-Pfalz; ein Leitfaden für Gründer und Betreiber; 2009, i. A. des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Zuständigkeit: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Saarland Zuständigkeit: Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft – Landesamt für Agrarwirtschaft und Landentwicklung (LAL): Agentur für ländlichen Raum 54 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 Sachsen Untersuchung: Nahversorgung im Freistaat Sachsen; Strukturanalyse – Nahversorgungsmodelle – Lösungsansätze; 2006 / 2007; i. A. des Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit Zuständigkeit: Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit, Staatsministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt Zuständigkeit: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Schleswig-Holstein Zuständigkeit: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume GMA (Hg.) 2009: Einzelhandelsanalyse und Nahversorgungsanalyse für den Bezirk Landeck GMA (2011): Nahversorgung in Bayern, Bedeutung – aktuelle Situationen – Alternativen, herausgegeben vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, München Handelsverbande Bayern: www.hv-bayern.de Heinritz, G.; Klein, K; Popp. M. 2003: Geographische Handelsforschung, Stuttgart Heise-Verlag (Hg.): http://www.heise.de Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen (ILS NRW, Hg.) 2010: Nahversorgung im Quartier, Dortmund, Essen Lebensmittelzeitung: „Otto hat Lust auf Lebensmittel“ vom 25. Juni 2010 Thüringen Zuständigkeit: Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und UmweltMinisterium für Bau, Landesentwicklung und Medien Öko-Institut e.V. (Hg.) 2002: Einbeziehung des motorisierten Individualverkehrs in ein deutsches CO2-Emissionshandelssystem, Freiburg Schöning, G.; Borchard, K. 1992.: Städtebau im Übergang zum 21. Jahrhundert, Stuttgart Quellen Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Bausparkassen (Hg.) 2006: Wohnen im Zentrum – Strategien für attraktive Stadt- und Ortskerne; Ergebnisse der landesweiten Wettbewerbs-Initiative 2005 / 06; Stuttgart Ausschuss für Definitionen zu Handel und Distribution (Hg.) 2006: Katalog E, Köln BITKOM; Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien e. V. (Hg.) 2007: Der elektronische Handel Statistisches Amt der EU (Eurostat): http://epp.eurostat. ec.europa.eu Statistisches Bundesamt: www.destatis.de Statistisches Bundesamt: Regionaldatenbank: www.regionalstatistik.de Statistisches Bundesamt 2007: Entwicklung der Privathaushalte bis 2025 (Trendvariante) Deutschland, Wiesbaden Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) 2008: Laufende Bevölkerungsumfrage Statistisches Bundesamt Deutschland 2007: Entwicklung der Informationsgesellschaft IKT in Deutschland; Wiesbaden Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS, Hg.) 2005: „Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025“, München, Freiburg Statistisches Bundesamt (Hg.) 2008: Soziale Mindestsicherung in Deutschland 2006, Wiesbaden Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas); Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) (Hg.) 2010; i. A. des Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Mobilität in Deutschland 2008 / 2010, Bonn, Berlin Bundesverband des deutschen Lebensmittelhandels: h ttp://www.lebensmittelhandel-bvl.de/bvl-mobile-verkaufsstellen.html Eurohandelsinstitut (EHI; Hg.) 2008: Handel aktuell 2009 / 2010, Köln Statistisches Bundesamt (Hg.) 2009: 12. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, Begleitmaterial zur Pressekonferenz am 18. November 2009 in Berlin, Wiesbaden Statistisches Bundesamt (Hg.) 2010: Pressemitteilung Nr. 458 vom 09.12.2010: 2009: Quote der Empfänger sozialer Mindestsicherung steigt leicht auf 9,5 %, Wiesbaden Statistisches Bundesamt (Hg.) 2010a: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit; Bevölkerung mit Migrationshintergrund – Ergebnisse des Mikrozensus 2009, Wiesbaden GfK (Hg.) 04.2008: Online Shopping Survey Statistisches Bundesamt (Hg.) 2010b: Statistisches Jahrbuch 2010, Wiesbaden GfK (Hg.) 04.2009: Gutachten zu den LEP-Regelungen zum großflächigen Einzelhandel in Bayern im Auftrag des StMWIVT Wüstenrot Stiftung (Hg.) 2009: Land und Leute, Kleine Gemeinden gestalten ihre Zukunft im demografischen Wandel, Ludwigsburg 55 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 VI. Großhandlungen im Überblick Karte 5: Großhändler in Deutschland tegut: nah & gut 56 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 1. Die Nahversorger-Offensive der Großhandlungen unter der Federführung der Markant-Gruppe Nahversorger-Offensive www.nahversorgeroffensive.de www.de.markant.com Eckdaten Firmierung MARKANT Handels- und Service GmbH Tochtergesellschaft der MARKANT AG, Pfäffikon (CH) Firmensitz Deutschland: Offenburg MARKANT Aufgabe der Handelskooperation MARKANT ist die Sicherung der Eigen- und Selbstständigkeit und damit auch der Zukunft des privatwirtschaftlichen Handels. Als wichtiges Marktkorrektiv führt MARKANT die Potenziale vieler selbstständiger Groß- und Einzelhandelsunternehmen zusammen, um allen Mitgliedern die Vorteile einer Kooperation zu erschließen. MARKANT Deutschland agiert im Auftrag der MARKANT AG als eigenständige Länderorganisation und darüber hinaus als europäisches Kompetenzcenter für ein breites Spektrum an Dienstleistungen. Hintergrund / Entstehung Nahversorgung bedeutet die wohnungsnahe Versorgung der Bundesbürger mit Einzelhandelsläden. Der Gesetzgeber sieht den Zugang zur Nahversorgung mit Waren des täglichen Bedarfs als wichtigen Bestandteil des Menschen an der gesellschaftlichen Teilhabe. Das bedeutet: Das Grundgesetz schreibt fest, dass die Lebensverhältnisse für alle Menschen gleichwertig sein müssen. Der Lebensmittelhandel trägt somit auch eine gesellschaftliche Verantwortung für die Versorgung der Bevölkerung. Dies kann wahrgenommen werden durch die Entwicklung eigener Konzepte für die Versorgung des täglichen Bedarfs. Die Markant Gruppe hat solche Konzepte schon vor Jahren entwickelt. Mit IK – Ihr Kaufmann, Ihre Kette, Markant Nah & Frisch oder Markant Markt sind Nahversorgungskonzepte entstanden aus der Geschichte der Markant. Durch die Historie der Handelsorganisation zieht sich wie ein roter Faden die Orientierung am selbstständigen Kaufmann, dem die Markant mit ihren Handelspartnern die Basis bietet, eigenständig und initiativ die Tugenden des Einzelhandels zu leben: Nähe zum Kunden konsequente Bedarfsorientierung umfangreicher Service Strategien / Ziele Mit der Nahversorger-Offensive unterstützt die Markant die Vertriebsaktivitäten für den selbstständigen Lebensmitteleinzelhandel. Selbstständigen Einzelhandelspartnern werden nahversorgungsorientierte Konzepte für Märkte bis 2.000 m² geboten. Damit soll die Vielfalt der deutschen Handelslandschaft erhalten bleiben und so den selbstständigen Händlern eine echte Alternative zu konzerngebundenen Angeboten bieten. Der selbstständige Einzelhandel kann bei Markant Großhandlungen davon ausgehen, dass respektiert wird, dass er die Kompetenz vor Ort hat und dass er als echter Partner gesehen und gefördert wird, ohne dass seine Selbstständigkeit auf der Strecke bleibt. Gerade im ländlichen Raum, in kleineren Kommunen fehlt häufig die wirtschaftliche Grundlage und es fehlen vor allem zeitgemäße Vertriebskonzepte. Und genau hier setzt die Offensive an. Die Dienstleistungszentralen und Großhandlungen der MARKANT sind mittelständisch geprägt. Sie sprechen die gleiche Sprache wie die Händler vor Ort, kennen deren Probleme und können individuelle Lösungen anbieten. Im Gegensatz zu den Handelskonzernen ist die MARKANT, nicht zuletzt durch ihre Logistikstruktur, prädestiniert, sich als Partner der Nahversorger für die Kommunen zu profilieren. Die regionalen Großhandlungen können die dauerhafte Versorgung der Läden garantieren. Ein erstes Ziel der Nahversorgeroffensive ist es, die Öffentlichkeit, Kommunen, Händler und auch Verbraucher für das Thema zu sensibilisieren. Partner der Nahversorgeroffensive Die jahrzehentelange Erfahrung der beteiligten Markant Großhandlungen, Bartels-Langness, Bünting, Wasgau, Utz, Okle, Cames, LHG, Naschwelt, Handelshaus Rau, Tegut und Giehl bei der erfolgreichen Bearbeitung regionaler Märkte sind Beweis, dass der Mittelstand immer noch einen nicht ersetzbaren Platz in der deutschen Handelslandschaft hat. Und dies soll auch in Zukunft so bleiben. 57 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 2. Peter Cames Peter Cames GmbH & Co. KG www.cames-neuss.de Eckdaten Firmierung u. Sitz Peter Cames GmbH & Co. KG, Neuss Vertriebsregion Nordrhein-Westfalen / nördliches Rheinland-Pfalz / grenznahe Benelux-Staaten Betriebsdaten 83 Mitarbeiter, eigener Fuhrpark mit 15 LKW ca. 10.000 Artikel auf Lager; ca. 10.000 Artikel über Strecke ca. 5.000 m² Lagerfläche Artikelanzahl POS bis zu 5.500 Artikel Sortimentsschwerpunkt Lebensmittel, Frischeprodukte (Mopro, Wurst, Obst & Gemüse), Süßwaren, Gebäck, Snack-Artikel, Getränke, Tiefkühlwaren, Wasch-, Putz-, Reinigungsmittel, Drogeriewaren und Tabakwaren Ergänzende Angebote Standortanalysen, Ladengestaltung, Sortimentsmanagement, Verkaufsförderungsmaßnahmen, Marketing-Beratung, betriebswirtschaftliche Beratung, Scannerkassen-Anbindung Standortposition Wohnsiedlungen, Gemeinden, vorzugsweise im Ortskern, Frequenzlagen, Fußgängerzonen Verkaufsfläche 100 – 700 m² Konzept Ziel: für den nahversorgenden Lebensmitteleinzelhandel (Dorf-, Integrationsmärkte, ambulante Handelsformen o. ä.) Vollsortimentsangebot mit Betonung der Frische (im Bereich Fleisch / Wurst / Käse mit Bedienung) sowie Obst & Gemüse selbstständiger, inhabergeführter Lebensmittelmarkt (kein Franchise, kein Filial-System) Abgrenzung von Discount-Handelsformen durch intensive Endkundenberatung des Betreibers sowie Bedientheken am POS m arktgerechtes Preisniveau & attraktive Wochenwerbung im Verbund mit Endkundenhandzettel bevorzugte Lage: Wohngebiete & Zentrenlagen ohne verdrängenden Wettbewerb Zielgruppe: Gemeinden ab ca. 2.500 Einwohnern; Wohngebiet Hintergrund / Entstehung Als Familienbetrieb in der vierten Generation ist die Peter Cames GmbH & Co. KG in Neuss ein leistungsstarker Partner für die Warenversorgung und Beratung im Lebensmittel- und Convenience-Geschäft. Neben Kunden des Lebensmitteleinzelhandels werden Kioske, Tankstellen, Bahnhofs- und Flughafenshops sowie Bäckereien und Metzgereien beliefert und beraten. Mit der Akquise von ca. 200 SPAR-Märkten erfuhr der Vertriebsweg Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2005 eine neue Dimension. Das Sortiment wurde um mehr als 2.000 auf insgesamt etwa 10.000 Artikel erweitert und das Vertriebskonzept „nah & frisch“ entwickelt. Ergänzende Sortimente von Streckenlieferanten wurden hinzugefügt. Strategien / Ziele Die aktive Expansion erfolgt über einen eigenen Außendienst und persönlicher Vorstellung in den Städten und Gemeinden im Liefergebiet. Über eine Bewerberbörse wird zum Matching vom potentiellen Einzelhändler und geeignetem Standort beigetragen. Der Außendienst besucht Kunden und Interessenten vor Ort in ihrer Verkaufsstelle, um mit ihnen gemeinsam Themen von der Standortanalyse über Ladengestaltung bis hin zu Space-Management bzw. Sortimentsoptimierung zu erörtern. Neben den klassischen Verkaufskanälen werden auch neue Verkaufswege („drive in“, Auslieferungsservice, online shop etc.) geprüft und getestet. Zudem werden neben regionalen Kunden auch nationale Systemkunden bedient. Partner und Kooperationen Cames ist Gesellschafter der MCS (Marketing und Convenience-Shop System GmbH). Auf der Beschaffungsseite ist Cames Partner der MARKANT Deutschland und kooperiert zudem mit Bartels-Langness, Kiel. Vertriebskonzepte Kontakt Peter Cames GmbH & Co. KG Moselstraße 3, 41464 Neuss Tel.: 02131 / 9447-0, Fax: 02131 / 9447-16 e-mail: [email protected], www.cames-neuss.de 58 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 3. Karl Giehl Karl Giehl GmbH & Co. KG www.giehl-gmbh.de Eckdaten Firmierung u. Sitz KARL GIEHL GmbH & Co. KG, Nistertal Vertriebsregion Westerwald, Eifel, Taunus, Hunsrück, Mittelrhein, Siegerland und Sauerland Betriebsdaten ca. 50 Mitarbeiter eigener, klimatisierter Fuhrpark Flächen für Lager und Logistik ca. 5.000 m² Artikelanzahl POS > 6.000 Artikel Sortimentsschwerpunkt umfangreicher Frischeanteil, regionale Produkte, Backwaren Ergänzende Angebote Standortanalyse, Shopplanung und –gestaltung, Werbung / Marketing Anzahl der Märkte > 350 Verkaufsfläche 40 – 400 m² Hintergrund / Entstehung Als Süßwarengroßhandel im Jahr 1929 gegründet, steht die KARL GIEHL GmbH & Co. heute als Lebensmittelgroßhändler mit Vollsortiment und umfangreichem Dienstleistungsspektrum an der Seite ihrer Kunden, die vorwiegend die wachsende Nische des klassischen ländlichen Nahversorgers besetzen. Strategien / Ziele Die KARL GIEHL GmbH & Co. KG agiert als anerkannter Spezialist im Lebensmittelhandel für Nahversorger mit Ladenflächen zwischen 40 – 400 m². Für jeden Kunden wird das richtige Konzept entwickelt, abgestimmt auf den Standort, die Bedürfnisse und Interessen der Bürger vor Ort. In den kommenden Jahren wird die KARL GIEHL GmbH & Co. KG sich noch stärker auf den klassischen Nahversorger in den ländlichen Gebieten konzentrieren, um dort die Renaissance des Dorfladens zu unterstützen. Dies sichert den Ortschaften, die schon heute die Folgen der demografischen Entwicklung spüren, ein gesundes, sozialkommunikatives Miteinander. Partner und Kooperationen Seit vielen Jahren kauft die KARL GIEHL GmbH & Co. KG mit partnerschaftlich verbundenen Unternehmen über die PHD und Markant AG ein. Zudem ist sie Partner der MCS, die sich auf den Convenience-Markt konzentriert. Vertriebskonzepte Kontakt KARL GIEHL GmbH & Co. KG Brückenstraße 15, 57647 Nistertal Telefon: + 49 2661 / 98 77 0, Fax: 02661 / 98 77 50 e-mail: [email protected] 59 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 4. Markant Nordwest MARKANT Nordwest GmbH & Co. KG – ein Partner des Handels www.markant-nordwest.de Eckdaten Firmierung u. Sitz Markant Nordwest Handels-GmbH & Co. KG, Leer Vertriebsregion Von der Nordsee und den ostfriesischen Inseln bis Nordrhein-Westfalen und Hessen und von der holländischen Grenze bis in den Großraum Hannover Betriebsdaten Gründungsjahr: 1806 Anzahl Außendienstmitarbeiter: 14 Anzahl Mitarbeiter: 54 Artikelanzahl POS < 12.000 Artikel Sortimentsschwerpunkt frischebetontes Vollsortiment im Food-Bereich, bedarfsorientierte Nearfood-Sortimente (Nonfood), regionale und lokale Spezialitäten Ergänzende Angebote attraktive Preise, Discount-Programm und Eigenmarken, kundenfreundliche Öffnungszeiten, Außendienst, Revision, Fachberatung, Sortimentsmanagement, Werbung, Coaching und Weiterbildung Standortposition Wohnbereichsnah an Hauptverkehrs- und Ausfallstraßen, Geschäfts- oder Einkaufszentren, Cityund Stadtteillagen Verkaufsfläche Bestehende oder neue Flächen zwischen 300 – 1.500 m² Verkaufsfläche Hintergrund / Entwicklung – Die Nahversorgung hat Zukunft Steigende Mobilitätskosten, der „demografische Wandel“, zunehmender Kommunikationsbedarf der Menschen, Verödung von Randbezirken, Innenstädten und ländliche Strukturen – es gibt viele Gründe, warum die Nahversorgung immer mehr an Bedeutung gewinnt. Deswegen versteht sich die MARKANT Nordwest nicht nur als reiner Großhändler sondern vielmehr als Vertriebs- und Beratungsgesellschaft, die innerhalb der Bünting-Gruppe partnerschaftlich den selbstständigen Einzelhandel begleitet. Strategien / Ziele – Erfolgreich handeln Der partnerschaftliche Verbund, den wir mit unseren Unternehmern leben, gewährleistet Aktualität, Wettbewerbsfähigkeit und ein permanent steigendes Leistungsniveau der Märkte. Die betreuten Standorte, die unter MARKANT, NAH & FRISCH und IHRE KETTE firmieren, sind ausgelegt als Vollversorger mit Verkaufsflächen von bis zu 1.500 m². Sie werden ausschließlich von selbständigen Inhabern geführt. Damit unterscheiden sie sich über ihre individuelle und persönliche Einkaufsatmosphäre von anderen Einkaufsstätten. Ein Unternehmen kann nur dann erfolgreich handeln, wenn sich seine Kunden in ihren Wünschen, Fragen und Beschwerden ernst genommen fühlen. Deshalb wird größter Wert auf den persönlichen Kontakt sowie den verlässlichen und fairen Umgang miteinander gelegt. Der kompetente Verkaufsberater steht den Händlern beratend zur Seite. Eine regionale Einteilung der Vertriebsgebiete sowie ein kleiner Kundenkreis pro Verkaufsberater sichern eine individuelle, kontinuierliche Beratung, die auf die Bedürfnisse der Händler zugeschnitten ist. Der Verkaufsberater ist somit jederzeit der direkte Ansprechpartner für den Händler. Mit dem Fokus auf die Frischewarengruppen steht zusätzlich ein Team von Fachberatern zur Verfügung, auf die zusätzlich zurückgegriffen werden kann. Die Markt-Konzepte sind flexibel und passen sich an die jeweilige architektonische Umgebung und die Standortbedingungen vor Ort an. Darüber hinaus erfolgt bei der Umsetzung eine enge Abstimmung mit Inhaber, Kommunen und Nachbarn. So kann der Unternehmer seine punktuelle Nähe zum Verbraucher schaffen und Ziele verwirklichen, die mit anderen Systemen nicht zu vergleichen sind. Vertriebskonzepte Kontakt Markant Nordwest Handels-GmbH & Co. KG Brunnenstraße 37, 26789 Leer / Ostfriesland Telefon: 0491 / 808-0, Fax: 0491 / 808-413, e-mail: [email protected] 60 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 5. Naschwelt Naschwelt Süßwarenvertrieb WeserEms GmbH & Co. KG www.naschwelt.com Eckdaten Firmierung u. Sitz Naschwelt Süßwarenvertrieb Weser-Ems GmbH & Co. KG, Geeste Vertriebsregion nördliches Nordrheinwestfalen, Niedersachsen, Bremen Betriebsdaten 60 Mitarbeiter Eigener Fuhrpark mit 20 Fahrzeugen, davon 10 mit Kühlung Lagerfläche: 4.500 m² Kundenanzahl: über 1.000 Sortimentsschwerpunkt Süßwaren, alkoholfreie Getränke, Spirituosen, Lebensmittel, Gebäck, Snack-Artikel, Obst & Gemüse, Molkerei-Produkte, Wurstwaren, Tabakwaren, Zigaretten, Telefonkarten, Tiefkühlkost Hintergrund / Entwicklung Im Jahr 1968 nimmt der "Süßwaren-Vertrieb Ems-Vechte" seine Tätigkeit auf. Dabei setzen sie auf regionale Nähe und Kompetenz. Seit 2006 ist der mittlerweile unter NASCHWELT laufende Süßwarenvertrieb an der MCS-Gruppe beteiligt, um auch bundesweit aktiv zu sein. Einkaufen – überall und zu jeder Zeit, immer mehr Kunden greifen immer häufiger zu Convenience-Produkten. Denn neue Lebensformen und der Alltag im Allgemeinen fordert hohe Flexibilität und Mobilität. Haushaltsorganisation und Vorratshaltung rücken in den Hintergrund. Kunden wollen also möglichst schnell und unkompliziert das bekommen, was sie gerade benötigen. Das bedeutet aber nicht nur, Süßigkeiten, Tabakwaren oder Getränke freundlich aber rasch über die Theke zu schieben. Wer ein Sortiment vorhalten will, das auf seinen Markt und seine Zielgruppe abgestimmt ist, wer kundenorientiert auftreten und handeln will, sollte besser systematisch und planvoll vorgehen. Der Naschwelt Großhandel Weser-Ems unterstützt Sie bei der Optimierung zur Erfüllung von Kundenwünschen. Strategien / Ziele Durch kompetenten Außendienst die Kunden bei der Sortimentsfindung und Ladengestaltung individuell zu beraten. Den Abverkauf durch verschiedene Maßnahmen vor Ort zu fördern. In Zusammenarbeit mit dem Kunden das Sortiment zu optimieren. Durch Investitionen in die modernste Technik die Abläufe zu optimieren. Innovationen erkennen und umsetzen. Partner und Kooperationen Naschwelt Süßwarenvertrieb Weser-Ems GmbH & Co. KG ist ein Gesellschafter der MCS (Markant Marketing & Convenience Shop System GmbH). Weitere Partner: Tabakwaren: Fa. Carl Domsky GmbH & Co. KG in Leer Lebensmittel: Fa. Bünting Systemkunden Handels GmbH & Co. KG in Leer Tiefkühl- / Eissortiment: Fa. Fachkauf GmbH in Lingen Tiefkühl-Backwaren: Fa. D. Entrup-Haselbach GmbH & Co. KG in Gevelsberg Ladenbau: Friedrich Schröder Ladenbau GmbH in Westerstede Vertriebskonzept Kontakt Naschwelt Süßwarenvertrieb Weser-Ems GmbH & Co.KG Änne-Coppenrath-Str. 2, 49744 Geeste / OT Groß Hesepe Tel.: 05937 / 92610, Fax: 05937 / 926119, e-mail: [email protected] 61 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 6. Utz Utz GmbH & Co. KG www.utz-lebensmittel.de Eckdaten Firmierung u. Sitz Utz GmbH & Co. KG, Ochsenhausen Vertriebsregion südwestliches Bayern, südliches Baden-Württemberg Betriebsdaten Anzahl der Mitarbeiter: 100 Modernste Lagerhaltung und Logistik Lagerfläche: 6.500 m² Palettenplätze: 7.000 Kundenanzahl über 900 (Lebensmitteleinzelhandelsgeschäfte, Bäckereien und Metzgereien, Kioske, Kantinen, Campingplätze, Tankstellenshops) Anzahl Lkw: 12 Artikelanzahl POS > 6.000 Artikel Sortimentsschwerpunkt Das Sortiment besteht aus Obst & Gemüse, Molkereiprodukte, Tiefkühlkost, Lebensmittel, Süßwaren, Bio-Produkte, Getränke, Tabakwaren; Wasch-, Putz-, Reinigungsmittel; Kosmetik, Telefonkarten; Non Food Ergänzende Angebote Persönliche Betreuung; Shopgestaltung, Werbung / Marketing, Kassensysteme Verkaufsfläche < 600 m² Hintergrund / Entwicklung Bereits im Jahre 1914 gründet Martin Utz ein Kolonialwaren- und Tabakgeschäft in Ochsenhausen das aktuell in der dritten Generation geführt wird. Im Jahr 2006 erfolgt der Wechsel von der Dohle-Handelsgruppe zur Bartels-LangnessGruppe innerhalb der MARKANT. Im Jahr 1999 wird das Vertriebskonzept „Um’s Eck“ für Nahversorgungsmärkte entwickelt. So zielt die Fa. Utz über engagierte Unternehmer und motivierte, kompetente Mitarbeiter auf die Sicherung der Nahvorsorgung im ländlichen Raum ab. Strategien / Ziele Der persönliche Kontakt in den Kundenbeziehungen ist der Grundstein für gemeinsames erfolgreiches Arbeiten. Die Kommunikation mit den Kommunen, Gemeinden und Entscheidungsträgern erfolgt durch die Utz-Firmenbroschüre und Utz-Aktuell. Zusätzlich stellen kompetente Außendienstmitarbeiter die Kommunikation vor Ort sicher. Partner und Kooperationen MCS-Gruppe (Marketing und Convenience-Shop System GmbH) Die Fa. Utz ist seit 1997 als Regionalpartner der MCS für die Belieferung von MCS-Systemkunden in Baden-Württemberg und Bayern tätig. Mit einem Umsatz von über 465 Mio. e ist die MCS-Gruppe die größte Convenience-Verbundgruppe, die in Deutschland als Vollsortimenter aktiv ist. Vertriebskonzepte seit 2011: Landmarktkonzept (Kooperation mit Fa. Okle) Kontakt Utz GmbH & Co. KG Kolpingstraße 40, 88416 Ochsenhausen Telefon 07352 / 9202-0, Telefax 07352 / 9202-99, e-mail: [email protected], www.utz-lebensmittel.de 62 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 7. LHG LHG Lebensmittel mbH & Co. KG www.lhg.de Eckdaten Firmierung u. Sitz LHG mbH & Co. Betriebs KG, Eibelstadt Vertriebsregion Nordbayern, Südhessen und nördliches Baden-Württemberg Betriebsdaten Anzahl der Mitarbeiter: 105 Modernste Lagerhaltung (pick by voice) und Logistik IFS zertifiziert Eigener Fuhrpark mit 17 LKW Vollsortiment mit einem hohen Anteil an Frischeartikeln Bio-Artikel Lagerfläche: über 7.000 m² Kundenzahl: über 1.000 Kunden Artikelanzahl POS < 3.000 Artikel Sortimentsschwerpunkt Ein breites Lebensmittel-, Tiefkühl- und Frischesortiment, Obst & Gemüse, sowie regionale und saisonale Zusatzsortimente. Ergänzendes Sortiment: Tabakwaren, Wasch-, Putz-, Reinigungsmittel M-Loading und Non Food Ergänzende Angebote vertriebliche Unterstützung in Form von Werbemitteln und Marketingmaßnahmen Anzahl der Märkte 150 Konzeptteilnehmer Verkaufsfläche 80 – 600 m² Hintergrund / Entwicklung Im Jahr 1981 wurde die LHG durch Fusion zweier Firmen gegründet und auf den Standort Eibelstadt konzentriert. Als einer der führenden Dienstleister im Bereich regionaler Nahversorgung und im Bereich Convenience wird die zuverlässige und individuelle Abwicklung der gestellten Aufgaben garantiert. Die Förderung und der Ausbau des selbstständigen Lebensmitteleinzelhandels (u. a. durch die Konzepte "UM'S ECK", sowie "Nah & Frisch") ist seither oberstes Ziel der Geschäftspolitik. Eine konsequente Erweiterung des Absatzgebietes und die Erschließung neuer Kundengruppen führten in den vergangenen Jahren zu überdurchschnittlichen Steigerungsraten. Seit 1997 werden im Vertriebszweig "Convenience-Service" zusätzlich convenience-orientierte Verkaufsformen wie Tankstellen, Kioske, Kantinen und sonstige Kleinverkaufsstellen beliefert. Strategien / Ziele Die Sicherung der regionalen Nahversorgung durch moderne Kleinflächenkonzepte ist das zentrale Anliegen der LHG und durch den permanenten Dialog mit Kommunen, Gemeinden und Entscheidern auch mit den Herausforderungen bestens vertraut. Es wird großer Wert auf die Entwickelung gemeinsamer Lösungsansätze gelegt. Ein kompetenter Außendienst besucht die Kunden regelmäßig und unterstützt sie in ihrer täglichen Arbeit. Regelmäßige Verkaufs- und Informationsveranstaltungen sollen auch in Zukunft die Basis zum Erfolg sein und den Kunden die Möglichkeit der Profilierung bieten. Partner und Kooperationen Die Dynamik des Convenience Marktes führte zur Kooperation als Gesellschafter der MCS. Als Regionalpartner ist die LHG seit 1996 in der Betreuung und Belieferung von Convenience Kunden mit großem Erfolg tätig. Im Einkauf kooperiert die LHG mit der Markant Deutschland und der Bartels-Langness-Gruppe (PHD) in Kiel. Vertriebskonzepte seit 2011: Landmarktkonzept (Kooperation mit Fa. Okle) Kontakt LHG Lebensmittel GmbH & Co. KG Untere Au 7, 97246 Eibelstadt Tel. 0 93 03/8 09-0, Fax 0 93 03/8 09-62, e-mail: [email protected], www.lhg.de 63 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 8. Handelshaus Rau Handelshaus Rau GmbH & Co. KG www.handelshaus-rau.de Eckdaten Firmierung u. Sitz Frisch und Nah Handelshaus Rau GmbH & Co. KG, Pfarrkirchen Vertriebsregion Ostbayern Betriebsdaten A nzahl der Mitarbeiter: 25 Lagerfläche 1.500 m² Artikelanzahl 9.000 550 Kunden Artikelanzahl POS < 3.000 Artikel Sortimentsschwerpunkt Frische, Tiefkühlware, Trockensortiment, Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel, Süßwaren, Getränke, Tabakwaren, Non Food Verkaufsfläche < 300 m² Hintergrund / Entwicklung Die Firma Rau blickt auf eine langjährige Firmen-Tradition zurück. Bereits im Jahre 1919 wurde in Landshut Großhandel mit Lebensmitteln betrieben. 1931 wurde der Betrieb in Landshut um eine Lebensmittelgroßhandlung in Pfarrkirchen erweitert, die nun seit einigen Jahrzehnten der Stammsitz der Firma Rau ist. Die Förderung und der Ausbau des selbstständigen Lebensmitteleinzelhandels ist seither oberste Zielsetzung der Geschäftspolitik. Eine konsequente Erweiterung des Absatzgebietes und die Erschließung neuer Kundengruppen führten in den vergangenen Jahren zu überdurchschnittlichen Steigerungsraten. Seit 1997 werden im Vertriebszweig „Convenience-Service“ zusätzlich convenience-orientierte Verkaufsformen wie Tankstellen, Kioske, Kantinen und sonstige Kleinverkaufsstellen beliefert. Strategien / Ziele Ausbau der Marktstellung in der Belieferung der Nahversorgung. Partner und Kooperationen MCS-Gruppe (Marketing und Convenience-Shop System GmbH). Die Fa. Handelshaus Rau ist als Regionalpartner der MCS für die Belieferung von MCS-Systemkunden in Bayern tätig. Mit einem Umsatz von über 465 Mio. e ist die MCS-Gruppe die größte Convenience-Verbundgruppe, die in Deutschland als Vollsortimenter aktiv ist. Auf der Beschaffungsseite kooperiert das Handelshaus Rau mit der Großhandlung Bartels-Langness. Vertriebskonzepte seit 2011: Landmarktkonzept (Kooperation mit Fa. Okle) Kontakt Handelshaus Rau, Frisch und Nah Handelshaus Rau GmbH & Co. KG Franz-Stelzenberger-Straße 25, 84347 Pfarrkirchen Tel.: 08561 / 9608-0, Fax: 08561 / 9608-10 e-mail: [email protected] 64 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 9. Bartels-Langness Bartels-Langness Handelsgesellschaft mbH & Co. KG www.bela.de Eckdaten Firmierung u. Sitz Bartels-Langness Handelsgesellschaft mbH & Co. KG, Kiel Vertriebsregion Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin Betriebsdaten Artikelanzahl POS Sortimentsschwerpunkt L ager: Trockensortiment und TK in Neumünster (40.000 m²) und Wittenhagen bei Stralsund (28.000 m²), Frischelager in Gleschendorf bei Lübeck (15.000 m²) über 1.500 Kunden Artikelanzahl über 30.000 40.000 Artikel D as Sortiment umfasst vom Preiseinstiegsartikel bis hin zum Premium-Markenartikel die gesamte Breite des Lebensmittelhandels. besondere Kompetenz in den Frischesortimenten Käse, Salate, Fleisch, Wurst, Molkereiprodukte und Obst und Gemüse, letzteres i. d. R. direkt vom Erzeuger h ausinterne Qualitätsmarken: Biogreno (mit über 200 Bio-Artikel), Hofgut (über 550 Artikel von hoher Qualität zum attraktiven Preis), Schneekloth-Weine sowie eigene Markenspirituosen Ergänzende Angebote Wöchentliche Sonderangebote mit nationalen und regionalen Angeboten; wöchentliche Handzettelwerbung 4–farbig, Industriemessen im Frühjahr und Herbst sowie eine Ostmesse, Saisonverkäufe Ostern / Weihnachten; attraktive Neuheitenverkäufe; gemeinsame Sortimentsplanung mit Kunden; regelmäßige Meratung durch den Außendienst; Regalbestückung bei Neueröffnungen; regelmäßige Informationen über Sortiments- und Preisveränderungen; Standortanalyse; Weiterbildungsangebote; hoher Lieferstandard Standortposition Wohngebiete, Innenstädte, ländlicher Raum Hintergrund / Entwicklung Mit mehr als 100 Jahren Erfahrung ist die Bartels-Langness-Gruppe eines der ältesten Handelsunternehmen in Deutschland – und zu 100 % in Familienhand. Das macht die Entscheidungsstrukturen schlank und effizient. Das Handeln ist auf den langfristigen und nachhaltigen Bestand des Unternehmens und das stetige gesunde Wachstum ausgerichtet. Auf dieser Grundlage ist ein Unternehmensverbund entstanden, der in verschiedenen Geschäftsfeldern erfolgreich aktiv ist: Weinimport und -anbau, Tiernahrungsfach- und großhandel, Bäckereihandwerk und -großhandel und Großverbraucherservice. Das Kerngeschäft der Bela ist und bleibt jedoch der Lebensmittelgroß- und -einzelhandel. Bela beliefert zurzeit täglich über 1.500 Kunden. Ein eingespieltes Mitarbeiterteam und eine große LKW-Flotte sorgen für eine pünktliche und reibungslose Auslieferung aller Waren. Strategien / Ziele Bartels-Langness hat sich den Ausbau und die Verbesserung der regionalen Nahversorgung auf die Fahnen geschrieben. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir Konzepte, die optimal auf den Standort zugeschnitten sind und helfen bei Gesprächen mit den Gemeinden und Städten. Für die Kleinstfläche unter 300 m² bieten wir das IK-Konzept an. Mit Frische, Kundennähe, einem ausgewählten Sortiment und viel Service erreichen wir hier eine schöne Einkaufsatmosphäre auf kleinstem Raum. Seit dem Jahr 2010 bieten wir exklusiv das Nahversorgungskonzept „nah&frisch“ für Verkaufslächen ab 300 m² an. nah&frisch zeichnet sich durch einen hohen Anspruch an die Kundenzufriedenheit, ein ausgewogenes Preiskonzept und die große Sortiments-Kompetenz – vor allem im Frische-Bereich – aus. Die nah&frischMärkte überzeugen darüber hinaus durch eine Vielzahl einzelner Bausteine wie z. B. die attraktive und übersichtliche Ladengestaltung, zeitgemäße, werbliche Maßnahmen, moderne Außenwerbung und ein gutes Warenwirtschafts- und Kassensystem. Die positive Resonanz bei den Verbrauchern und vor allem das wirtschaftliche Ergebnis der nah&frischKaufleute zeigen, dass ein gutes Konzept der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg in der Nahversorgung ist. Vertriebskonzepte Kontakt Julius Nommensen, Gesamtvertriebsleiter Bartels-Langness Handelsgesellschaft mbH & Co. KG, Baeyerstr. 10, 24536 Neumünster, Tel. 04321/565 100, e-mail: [email protected] Mathias Scheunemann, Niederlassungsleiter Bela Handels GmbH & Co. KG, Försterdamm 1, 18510 Wittenhagen Tel. 038327/44 100, e-mail: [email protected] 65 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 10. Okle Okle GmbH Großhandelszentrale www.okle.de Eckdaten Firmierung u. Sitz Okle GmbH Großhandelszentrale, Singen Vertriebsregion Baden-Württemberg Betriebsdaten Artikelanzahl POS 10.000 Artikel Sortimentsschwerpunkt Vollsortiment mit Schwerpunkt Frische sowie Eigenmarken Landliebe und Frischland (Demeter) Ergänzende Angebote Deutsche Post, Toto Lotto, Demeter Standortposition Ortsmitte, Nahversorgung Anzahl der Märkte < 400 Verkaufsfläche 100 – 800 m² Anzahl der Mitarbeiter: 240 Gründungsjahr: 1934 Hintergrund / Entwicklung Die Okle Großhandelszentrale ist heute der „Nahversorger aus Leidenschaft”, der für seine rund 400 selbstständigen Einzelhändler Sortiments- und Marketingempfehlungen, IT, Logistik, Rechnungswesen und Aus- und Fortbildung verantwortet. Der Erfolg der Okle GmbH Lebensmittel-Großhandelszentrale beruht auf dem Wissen von drei Generationen mit kontinuierlichem Wachstum, hohem Qualitätsbewusstsein und kaufmännisch kluger Führung von Sortimenten unter steter Beachtung der Megatrends. Die Okle GmbH ist sowohl Händler als auch Produzent von zwei vielfach prämierten Fleisch- und Wurst-Produktionslinien – Landliebe (begründet 1968) als typisch regionale baden-württembergische Marke und Frischland als Demeter-Qualität (begründet 2005). So bündelt das Haus Okle das Wissen eines namhaften Produzenten mit dem Wissen eines profilierten Handelshauses zu schneller, profunder Entscheidungsqualität. Die enge Verbundenheit mit den selbstständigen Handelspartnern lässt den „Nahversorger aus Leidenschaft” vor allem die unterstützenden und über den Markt hinaus begleitenden Beratungen, Handlungen und Maßnahmen am POS zielgerichtet durchführen. NahVORsorge® ist ein für die Okle-Gruppe geschützter Begriff, der viele Maßnahmen für die Lebensqualität in der Gemeinde sichert. Strategien / Ziele „Wir wollen dafür sorgen, dass unsere Handelspartner durch Unvergleichbarkeit in Handlung und Sortiment immer eine renditestarke Stellung behaupten können”. Regionalität und die Gesundheit der Lebensmittel stehen im Fokus. Die Okle Großhandelszentrale produziert und führt mit Landliebe die größte regionale Marke quer über alle wichtigen Warengruppen, ist Demeter-zertifiziert und kann zusammen mit dem Demeter e.V., Darmstadt ihre selbstständigen Einzelhändler zu „QoH” (Qualitätsorientierten Händlern) im Sinne des Demeter e.V. vorschlagen und qualifizieren. Schwerpunkte „In den Märkten unserer Handelspartner wollen wir nicht alles führen – aber immer das Richtige.” Regionale Lebensmittel und Bio stehen beim „Nahversorger aus Leidenschaft” im Mittelpunkt des Angebots. Um diesen Schwerpunkt besonders zu betonen, steht ein eigenes Marktkonzept bereit: Der „LANDMARKT”, der durchgängig von Außenhaut bis Einrichtung und Ausbildung seinen Charakter betont. Ein qualifiziertes Marken-Sortiment und ein erkennbar starkes Einstiegspreis-Sortiment machen den Okle Handelspartner unverzichtbar in seiner Gemeinde. Partner und Kooperationen „Das Miteinander im Verbund gibt uns die Kraft, im Markt aktiv einzugreifen und durch den Erhalt der Sortimentsvielfalt zur Erhaltung der mittelständischen und regionalen Hersteller beizutragen”. Die Okle GmbH ist Mitglied der MARKANT und seit dem 01.01.2011 in der Warenbeschaffung Kooperationspartner der Bünting-Gruppe. Vertriebskonzepte Kontakt Herbert Prell Tel.: 07731 / 829-743 Fax: 07731 / 829-55743 e-mail: [email protected] seit 2011: Um's Eck (Kooperation mit Utz, LHg, Rau) 66 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Dezember 2011 11. Wasgau Wasgau Produktions- und Handels AG www.wasgau-ag.de Eckdaten Firmierung u. Sitz WASGAU Produktions- und Handels AG, Pirmasens Vertriebsregion Rheinland Pfalz, Saarland, Nordwestliches Baden- Württemberg, Südliches Hessen Betriebsdaten Anzahl der Mitarbeiter: 4.115 92 Super- und Verbrauchermärkte 7 C+C-Märkte Artikelanzahl POS 15.000 Sortimentsschwerpunkt Vollsortiment mit: hohem Anteil an Frische-Artikeln lokale und regionale Produkte Einkaufs- und Dienstleistungszentrale für 53 selbstständige Einzelhändler WASGAU Bäckerei & Konditorei GmbH WASGAU Metzgerei GmbH Bio-Produkte, Wasgau Natur Wein Webshop www.wasgau-weinkeller.de Ergänzende Angebote Sortiments- und Regalplanung, Verkaufsförderungsmaßnahmen, Space-Management, Werbung + Marketing Anzahl der Märkte 92 Super- und Verbrauchermärkte, 7 C&C Betriebe, über 53 selbständige Einzelhändler Verkaufsfläche 600 – 4.000 m² bzw. selbständige Einzelhändler: 100 – 1.000 m² Hintergrund / Entwicklung Die WASGAU Produktions & Handels AG wurde 1925 unter dem Namen EKO – „Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler“ mit 19 Mitgliedern gegründet. In den 50er Jahren wurde das Konzept des traditionellen Kaufmannladens durch das der Selbstbedienungsläden ersetzt. Durch die Gründung einer hauseigenen Großmetzgerei und später einer hauseigenen Bäckerei wurde die Expansion fortgesetzt. Die WASGAU AG ist ein Unternehmen in der Region, aus der Region und für die Region. Das Einzelhandels- und Filialsystem wird heute aus dem Logistik- und Dienstleistungszentrum in Pirmasens (Rheinland-Pfalz) geleitet. Strategien / Ziele Auf über 129.000 m2 können die Kunden die WASGAU Qualität erleben: In den WASGAU Frischemärkten gibt es ein umfassendes Sortiment von über 15.000 Artikeln. Besonderen Wert legt WASGAU auf gute, gesunde und biologische Lebensmittel. WASGAU ist in der Lage über alle Sortimente hinweg wettbewerbsfähig zu sein und insbesondere im Sortiment der Discounter nahezu identische Preise anbieten zu können. Auf dem Frische-Sektor, zum Beispiel bei Obst & Gemüse, kauft WASGAU in der Region und europaweit nur erstklassige Produkte aus kontrolliertem oder biologischem Anbau. Unter dem Namen „WASGAU Natur“ hat man seit letztem Jahr eine eigene, regional orientierte Marke etabliert, unter der Bio-Molkereiprodukte, Bio-Honig und Bio-Eier angeboten werden. Ergänzt wird dieses Sortiment saisonal mit Bio-Produkten (Äpfel, Apfelsaft) von regional ansässigen Lebenshilfebetrieben. Seit rund 10 Jahren bietet die WASGAU Metzgerei Bio-Rindfleisch von ökologisch aufgezogenen Rindern in den WASGAU Frischemärkten an. Damit ist die WASGAU AG, dank eines langfristigen Vertrages mit verbindlicher Abnahmegarantie, die einzige namhafte Kette Deutschlands, die kontinuierlich und in konstant exzellenter Qualität, die Versorgung ihrer Kundschaft mit ausschließlich Bio-Rindfleisch garantiert. Die WASGAU Bäckerei, ein handwerklicher Großbetrieb in bester Bäckertradition, bäckt täglich 30 Brotsorten, weitere 140 Bäckerei- und Konditoreierzeugnisse werden ebenfalls täglich frisch hergestellt und in den Theken der Filialen angeboten. Die besondere Liebe von WASGAU gehört jedoch den Bio-Vollkornbroten aus biologisch angebauten Getreidesorten. Das Bio-Getreide wird bei WASGAU in eigenen Steinmühlen gemahlen und am gleichen Tag zu Bio-Brot verbacken. Mit der Inbetriebnahme von acht Holzbacköfen setzt man aktuell die Orientierung an handwerklicher Tradition und Qualität fort. Partner und Kooperationen Mitglied der MARKANT Vertriebskonzepte Einkaufsgesellschaft PHD Kontakt Vertriebsleiter WASGAU Regie Märkte Peter Leis, Tel.: 06631 / 558162, e-mail: [email protected] Vertriebsleiter WASGAU Selbständiger Einzelhandel Dieter Stephan, Tel.: 06331 / 558380, e-mail: [email protected] 67 Wegweiser Nahversorgung | GMA Ludwigsburg | Tel. 0 71 41-93 60-0 Das 1 x 1 der Nahversorgung GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH Hohenzollernstraße 14 | 71638 Ludwigsburg Tel. 07141 9360-0 | www.gma.biz